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Copyright Linda Hahn-Tukker, Berlin, 2013, leelaminzz.blogspot.

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Anleitung Babystiefel „Knuffelchen“

Warme Füßchen für Babys. Nach diesem Ebook kann man richtig dicke, warme
Stiefelchen fürs Baby nähen. Die Stiefelchen sind sehr einfach an- und
auszuziehen, da sie weit geöffnet werden können.

Das Schnittmuster für die Babystiefel „Knuffelchen“ gibt es in fünf


Doppelgrößen. In der Tabelle ist abzulesen für welche Fußlänge die Stiefel
passen. Für ein noch ungeborenes Baby oder als Geschenk zur Geburt
empfehle ich Größe 14/15 zu nähen, so passen sie einem Baby mit sehr
großen Füßen wahrscheinlich auch noch 4 bis 6 Wochen. Mein drittes Baby kam
mit einer Fußlänge von knapp 8cm zur Welt und konnte die Stiefel in Größe 16
den ganzen Winter tragen,vom ersten Tag an über 4 Monate. Ansonsten sind
die Stiefelchen recht weitgeschnitten, so daß auch noch Wollsöckchen drunter
passen. Die Größe 12 ist für Frühgeborene bzw Neugeborene mit eher kleinen
Füßen gedacht.
Ich habe die Schuhgrößen der Stiefelchen an echte Schuhgrößen angepasst.
Damit ein Baby bzw Kleinkind, dem die Stiefelchen in Gr. 22 passen, auch bei
Laufschuhen Gr.22 hat. Allerdings haben die Stiefelchen eine geringere
Schuhinnenlänge als Laufschuhe, weil sie sonst zu groß ausfallen. Wenn ein
Baby die in dieser Tabelle angegebene Fußlänge hat, bleiben noch 5mm
Schuhinnenlänge übrig. Babyfüßchen wachsen langsam, man sollte nicht zu
sehr auf Zuwachs nähen.

Größe Fußlänge
12 Bis 7,5cm
14 Bis 8,7cm
16 Bis 9,9cm
18 Bis 11,1cm
20 Bis 12,3cm
22 Bis 13,5cm

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Es werden folgende „Zutaten“ benötigt:
- 20 x 120 cm Außenstoff (z.B. Feincord, Jeans)
- 20 x 120 Innenstoff (dicken:z.B.:Fleece,Wollstoff)

Gummiband, 1cm breit, 2 Stücke je


Gr.12 7,5cm
Gr.14 9cm
Gr.16 10,5cm
Gr.18 12cm
Gr.20 14cm
Gr.22 16cm

Klettband 2cm breit, 2 mal flauschig, 2 mal hakig

Gr.12 3,75cm
Gr.14 4cm
Gr.16 4,5cm
Gr.18 5cm
Gr.20 5,5cm
Gr.22 6cm

- Applikationen, Webband nach Belieben

Schnitt: Das Schnittmuster enthält bereits 0,75cm Nahtzugaben.Das Quadrat


auf jedem Schnittteil sollte 5cm x 5cm sein, wenn ihr ohne Seitenanpassung
ausgedruckt habt.

Wenn man den dünneren (Außen)stoff zuerst zuschneidet, kann man diese
Teile als Schnittteil für den dickeren benutzen.

Hinweis zur Verarbeitung von Cord: Cord als Außenstoff sollte so zugeschnitten
werden, daß es sich glatt anfühlt, wenn man am Kappenteil und besonders am
Fersenteil von oben nach unten streicht. Ich mache es immer so, da ich
glaube, daß die Stiefelchen dann noch besser am Fuß halten.
Beim Zuschneiden das Papierschnittteil auf die linke, nicht flauschige Stoffseite
legen, damit das Papier nicht „wegwandert“.

Nähen:

Ich habe Fotos von zwei unterschiedlichen Stiefelpaaren gemacht, also bitte

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nicht verwirren lassen, dass da manchmal bunt-gestreifter Stoff zu sehen ist
(innenseite des anderen Stiefelpaares). Die meisten Fotos sind aber von den
hellrosa-wollweiß-farbigen Stiefeln mit pinkem Garn, damit alles gut zu
erkennen ist.

Steppnähte: Ich bevorzuge 7,5mm Nahtzugabe, da schaut bei der normalen


Nähmaschine mit Standard-Nähfuß die Schnittkante knapp unter dem Nähfuß
raus, das finde ich eine gute Orientierung.

„Hilfsnähte“: In dieser Anleitung kommen von mir sog. „Hilfsnähte“ vor. Die
sind 3mm von der Schnittkante entfernt.

Die Versäuberungsnähte: die drei Teile (pro Stiefel) sollten nach dem Doppeln
aber vor dem Zusammensetzen einzeln versäubert werden, denn das
vermeidet eine dicke, knubbelige Naht. Zwei, drei dünne versäuberte Lagen
sind leichter zu stauchen und somit weicher, wenn man da anstößt.
Schmale dreifädige Overlocknähte mit etwas weiterem Stich sind auch nochmal
weicher.

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Weiter unten ist beschrieben, wie man auch ohne Overlockmaschine schöne,
ordentliche Versäuberungsnähte bekommt.
Wenn sehr dicke Stoffe verwendet werden sollen oder Wellnessfleece
(Microfaserfleece) sollten die Sohlenteile und die unteren Kanten des
Fersenteils und des Kappenteils gleich nach dem Zuschneiden, also vor dem
Doppeln, versäubert werden.
Los geht’s!

Zuschneiden

1.Alle drei Schnittteile


jeweils 2 mal aus Außenstoff und
jeweils 2 mal aus Innenstoff
zuschneiden.

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2.Jetzt ggf. Verzierungen am
Fersenteil anbringen. Jedoch den
Bereich, wo das Gummi angenäht wird
aussparen.

3.An den beiden Fersenteilen aus


Außenstoff das Gummibandstück an
den Nahtzugaben mit einigen Stichen
auf der linken Stoffseite (die später
innen liegt) festnähen. Im
Schnittmuster ist eine Markierung in
dem Bogen am Übergang zu den
Klappen des Fersenteils.

4.Auf beiden Seiten.

5.Dann das Fersenteil mit der rechten


Stoffseite nach oben unter die
Nähmaschine legen. Ich mache es
immer so, da meine Nähmaschinen,
nur so da mitmachen. Wenn Eure
Nähmaschine anders kann geht es
natürlich auch andersrum bzw richtig
rum.
Mit dem Dreifach-Zickzack-Stich mit
der Einstellung 5mm breit und 3mm
lang das Gummi auf die volle Länge
gedehnt festnähen.
Erst ein paar Stiche im ungedehnten
Zustand nähen und dann …

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...an beiden Enden des Gummis Stoff
und Gummi festhalten, komplett
dehnen und -dem Nähmaschinen-
transport folgend- unter dem Nähfuß
durch führen.
Es ist wichtig mit dem Tempo der
Maschine im Einklang zu sein und den
Stoff nicht zu schnell zu ziehen bzw
aufzuhalten, da sonst die Nadel
verbiegen oder abbrechen könnte.
Wer sich unsicher ist, könnte vor dem
Nähen zur Sicherheit an dem Gummi
und dem Stoff die Mittel- oder sogar
Viertelstellen markieren und das
Gummi dort feststecken.
So sollte es dann aussehen. Innen.

Außen.

6.Man kann auch ein kleines Fähnchen


aus Webband mit einnähen. Sieht süß
aus und linker und rechter Stiefel
lassen sich leichter auseinanderhalten.
Beim Anstecken darauf achten, dass
man die Fähnchen nicht auf die
gleiche Seite tut.

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7.Nun werden die Fersen-Außenteile
auf die Fersen-Innenteile gesteckt.
Durch die Raffung des Außenteils sind
die Teile nicht ganz deckungsgleich.
Daher legt man zuerst die Klappteile
auf einer Seiteaufeinander und steckt
sie fest.

8.Dann legt man die anderen


Klappteile aufeinander (die bereits
festgesteckte Seite darf sich dabei
einrollen)und steckt sie fest. Die
Kanten der Klappenteile sollen schön
aufeinander liegen.

9.Jetzt zieht man die obere Kanten


zwischen den Klappteilen schön
ordentlich aufeinander und steckt sie
fest.

10.Nun werden Außen- und Innenteil


aneinander genäht. Die untere Kante
bleibt offen. Die Naht sollte am Anfang
und am Ende mit Vor-und-Zurück-
Nähen gesichert werden.
(Wenn die Kurven nicht perfekt
gelingen ist das nicht schlimm, es
schadet der Passform nicht.)

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11.Dann die Nahtzugaben um etwa
die
Hälfte zurückschneiden.

12.Nun wird das Fersenteil gewendet.


Die Klappteile gut ausstülpen.
Der dickere Innenstoff steht leicht
über und kuckt unter dem Außenstoff
hervor. Das hat einen schönen
optischen Effekt, an den Ecken und in
der Mitte die unteren Kanten mit
Nadeln aufeinander feststecken.

13.Ohne Overlockmaschine kann man


eine schöne Versäuberungsnaht
hinbekommen, indem man mit einer
Hilfsnaht, die 3mm von der
Schnittkante entfernt ist, die Kanten
zusammennäht ...

...und dann die Kante


mit einer Schere schön gerade
schneidet ...

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...und danach mit dem
einfachen Zickzack-Stich (3mm breit
und 3mm lang) versäubert, dabei
sollte jeder zweite Stich direkt neben
der Stichkante/neben den Stoff
treffen.

14.Jetzt kommen die


Klettbandstückchen dran. Zur
Vorbereitung wird das quasi
überflüssige an Innenstoff
„weggesteckt“. Das Fersenteil wird so
zurechtgelegt, daß der Innenstoff
oben liegt. Die Klappenteile werden
glatt gestrichen und der Innenstoff,
der sich zwischen den Klappteilen
sammelt, ...
...wird mit einer Stecknadel zu
einer Falte gesteckt. Dadurch bleiben
die Stoffe im Bereich für die
Klettbänder schön flach aufeinander.

15. Nun legt man die beiden


Fersenteile über- oder nebeneinander
und legt die Klettstücke an die
richtigen Stellen.
(Wenn wie hier rechter und linker
Schuh bereits durch eine Verzierung
festgelegt ist, muss das jetzt beachtet
werden, ansonsten kommt es nur
drauf an, daß nicht zwei Linke oder
zwei Rechte rauskommen.)
Die Seite, wo das Fähnchen ist, ist
später die nach außen gerichtete
Seite. Auf das Klappteil gegenüber des
Fähnchens kommt auf der
Innenstoffseite das Hakenband-Stück
(das kratzige). Auf das Klappteil auf

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der Fähnchenseite kommt auf die
Außenstoffseite das Flauschband-
Stück.
(Klettband kann man auch mit einer
Nadel feststecken, dabei ist es besser
einmal in die Mitte zu stechen und die
Nadel neben dem Klettband
ausstechen zu lassen.)
16. Die Klettbandstücke können am
besten mit dem einfachen Zickzack-
Stich (4mm breit und 3mm lang)
angenäht werden, wobei abwechselnd
ein Stich in das Band und ein Stich
neben das Band gehen sollte. Falls der
Nähfaden bei dem Hakenband Ärger
macht, kann man mit etwas Stickfolie
oder Transparentpapier über dem
Hakenband während des Nähens
Abhilfe schaffen.
17. Statt mit Vor-und Zurückstichen
die Naht zu sichern, kann man alle
vier Fadenenden auf die Innenseite
ziehen (mit Hilfe des Nahttrenners als
spitzem „Minifinger“) und einige
einfache Knoten übereinander
machen, dadurch sieht es auf dem
Klappenteil ordentlicher aus.

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18.Nun kommt das Kappenteil.
Die Schritte sind im Prinzip die
gleichen, wie beim Fersenteil, nur
ohne Gummi und Klett.Daher sind die
Schritte nur kurz gezeigt und nicht
nochmal erklärt.
Ggf.: Verzierungen, dabei beachten,
das ein Teil der Kappe durch das
Fersenteil bedeckt sein wird am
fertigen Stiefel.
Rechts auf rechts stecken.
19. Zusammennähen, untere Kante
bleibt offen.

20. Nahtzugaben um die Hälfte


zurückschneiden.

21. Wenden.

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22. Stecken.

23. Hilfsnaht.

24. Versäubern.

25. Sohlen ACHTUNG Diesmal werden


der Außenstoff und Innenstoff links
auf links gelegt, also die „schönen“
Seiten nach außen.

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26. Stecken.

27. Hilfsnaht.

28. Versäubern.

29. Zusammensetzen
(Es gibt mit Absicht keine
Passzeichen!)
Jetzt werden die gedoppelten,
versäuberten Teile zusammengesetzt.
Die „Mitten“ mit Stecknadeln
markieren, Sohle vorne und hinten,
Fersenteil und Kappenteil jeweils an
der unteren Kante.

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30. Die Mitte der unteren Kante des
Fersenteils auf die hintere Mitte
(schmaleres Ende) der Sohle legen, so
daß die Außenstoffe zueinander
liegen.Feststecken. Dann von der
Mitte aus das Fersenteil an der Sohle
mit einigen Stecknadeln feststecken.

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31. Nun die Mitte des Kappenteils auf
die vordere Mitte der Sohle legen,
Außenstoffe aneinander, und
feststecken.

32. Von der Mitte aus die Kanten


aufeinanderlegen und Kappenteil und
Sohle aneinander stecken, sodaß die
Ecken des Fersenteils zwischengefasst
werden.

Hier sollte besonders beachtet


werden, dass die Ecken des
Fersenteils deutlich erkennbar
zwischen der Sohle und dem
Kappenteil zu sehen sind und sogar
etwas rausstehen, denn sonst kann
das Fersenteil dort leicht ausreißen
und das ist sehr ärgerlich.

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33. Jetzt wird mit einer Naht der
Stiefel zusammengenäht. An den
Stellen, wo das Fersenteil zwischen
dem Kappenteil und der Sohle liegt,
nähe ich zur Sicherheit einige Vor-und
Zurückstiche.

34. Umkrempeln, ausstülpen und


Tadaa!

Fertig!

Ich hoffe, diese Anleitung mit dem Schnittmuster finden Anklang bei Euch und
ihr habt alle viel Freude an Euren „Knuffelchen“-Babystiefeln.
Falls Fragen auftauchen könnt ihr Euch gerne per Email
leelaminzz@googlemail.com an mich wenden. Natürlich freue ich mich über
Feedback und Fotos Eurer Werke.
Gutes Gelingen, viel Spass und alles Gute! Eure Linda

Rechtliche Hinweise
Dies ist ein Ebook von Linda Hahn-Tukker. Ich habe das Urheberrecht für die
Anleitung, das Schnittmuster und die Fotos.

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Nach diesem Ebook genähte Stiefelchen dürfen bis zu 10 Stück pro Jahr unter
Nennung meiner Blogadresse leelaminzz.blogspot.de verkauft werden. Für
größere Mengen muss eine schriftliche Genehmigung erfragt werden.
Die Weitergabe und der Verkauf des Ebooks , auch als Übersetzung, ist nicht
erlaubt.
Für Fehler im Schnittmuster und/oder der Anleitung hafte ich nicht und komme
für eventuell entstandene Schäden nicht auf.

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