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Kurt Bräuer
Institut für Theoretische Physik
Universität Tübingen
1. Zahlenbereiche ................................................................................................ 1
2. Koordinaten und Vektoren............................................................................ 15
3. Grenzwerte, Folgen und Reihen ................................................................... 29
4. Reelle Funktionen einer reellen Veränderlichen ......................................... 37
5. Differentialrechnung...................................................................................... 51
6. Integralrechnung ........................................................................................... 69
7. Vektorfunktionen und Felder ........................................................................ 82
Lösungen zu den Übungsaufgaben finden Sie unter www.kbraeuer.de bei 'Skripte und Einfüh-
rungen – Mathematischer Vorbereitungskurs für das Physikstudium …'
1. Zahlenbereiche
Natürliche, ganze, rationale, reelle und komplexe Zahlen
Vorbemerkung
Ursprünglich kommt man zu Zahlen und zum Rechnen, indem man Dinge oder Weltinhalte ab-
zählt. Die Anzahl beschreibt man durch Symbole 1, 2, 3,…. Das Abzählen wird dann mehr und
mehr ins Gedankliche verlagert und man stellt sich die abzuzählenden Dinge nur noch vor. So
kommt man etwa zu negativen Zahlen, die die Anzahl fehlender Dinge meinen, oder zu einem
Symbol '0' für das Nichts oder zu '∞', was es in der dinglichen Welt nicht gibt. Das Rechnen wird
mehr und mehr abstrakt und von dem ursprünglichen Abzählen von Dingen entkoppelt. Man hat
reine Symbole und wendet Regeln auf diese an.
Rechnen auf der Basis des Abzählens von Objekten mit natürlichen Zahlen:
Natürlichen Zahlen
Als natürliche Zahlen bezeichnet man die Symbole 1,2,3,… für die entsprechende Anzahl von
Objekten. Man fasst diese Symbole als Elemente einer Menge auf.
Ordnungsstrukutur
m und n stehen jeweils für eine natürliche Zahl.
n > m : n symbolisiert eine größer Anzahl von Objekten als m (1-4)
n < m : n symbolisiert eine kleinere Anzahl von Objekten als m
n ≤ m : n symbolisiert eine kleinere oder gleiche Anzahl von Objekten wie m
n ≥ m : n symbolisiert eine größere oder gleiche Anzahl von Objekten wie m
Grundrechenarten in ℕ
Man kann zwei Mengen von Dingen zusammenbringen und abzählen oder aus einer Menge ei-
nen Teil entfernen. Beim Abzählen von mehreren gleich großen Mengen kann man das Abzählen
vereinfachen.
Ganze Zahlen
Ganze Zahlen erhält man durch die Verallgemeinerung und Abstraktion der Subtraktion.
Man kann aus einem Sack nur so viele Kartoffeln herausnehmen, wie auch drin sind. Man kann
allerdings unter Umständen mehr Geld ausgeben, als man hat.
p r
Kürzen und Erweitern: für p, q, r , s ∈ ℤ gilt : = genau dann, wenn p ⋅ s = q ⋅ r
q s
p 0
weitere Regeln: = p, =0
1 q
3 6 9 −12 2
Beispiele: = = = , =2
2 4 6 −8 1
p
Rationale Zahlen: ℚ ≡ , mit q, p ∈ ℤ und q ≠ 0
q
Rechenregeln:
Zum Abzählen von zwei Stücken eines dreigeteilten Kuchens und einem Stück eines halben Ku-
chens muss man die einzelnen Stücke weiter teilen und so zu gleichgroßen Stücken kommen.
Man bringt sie auf den Hauptnenner. Die gleich großen Stücke kann man dann zusammenzählen,
also 2/3=4/6 und 1/2=3/6. Zusammen hat man also (4+3)/6=7/6 oder einen ganzen Kuchen
und 1/6 Stück. Ähnlich überlegt man sich das Multiplizieren und Teilen von Brüchen.
75 25 ⋅ 3 3 (1-15)
=
etwa: 0.75= =
100 25 ⋅ 4 4
31415 6283
oder: 3.1415= =
10000 2000
Wir ziehen die Dezimaldarstellung zur Definition der reellen Zahlen heran.
Die Menge der reelle Zahlen ℝ umfasst alle 'Zahlen' mit (1-16)
einer Dezimaldarstellung, auch solche ohne Periode
Die Menge der reellen Zahlen umfasst also auch 'Zahlen' die nicht wirklich zählen. Wir haben
damit einen Begriff für etwas geschaffen, der in der dinglichen Welt keine Entsprechung hat. In
Mathematik und Physik sind die reellen Zahlen jedoch unverzichtbar. Sie führen allerdings zu
einem, wie Goethe es ausgedrückt hat, naturwissenschaftlichen Illusionismus.
Reelle Zahlen dienen etwa als Koordinaten zur Beschreibung von Raum- und Zeitpunkten. Ma-
thematisch wird so eine absolute Raum-Zeit konstruiert und wir glauben heute, in einer solchen
Raum-Zeit zu existieren. Tatsächlich ist eine solche Raumzeit nicht mit Messungen der Lichtge-
schwindigkeit in verschiedenen Bezugssystemen verträglich. In der Einsteinschen Relativitätsthe-
orie findet man daher, dass diese absolute Raum-Zeit nicht wirklich existiert. Raum und Zeit sind
nur als relative Bezüge zwischen Objekten sinnvoll.
Bahnkurven sind die Grundlage der gesamten klassischen Physik. Tatsächlich ist jedoch weder
die genaue Position eines Objektes noch seine genaue Geschwindigkeit messbar. Bahnkurven
sind reine Vorstellungen. Das wird bereits in der Chaostheorie deutlich, wo sensible Zusammen-
hänge untersucht werden. Theoretisch kommt es dann auf alle unendlich vielen Stellen einer Po-
sitionsangabe an. Hier müssen Bahnkurven durch Attraktoren ersetzt und die Idee langfristiger
Vorhersage eines Systemverhaltens, etwa beim Wetter, aufgegeben werden.
In der Quantenmechanik behandelt man dann die Ungenauigkeit oder Unschärfe von Positions-
und Geschwindigkeitsangaben statistisch. Die Ausbreitung von Wirkungen wird durch einen
Wahrscheinlichkeitsstrom beschrieben. Dadurch werde die Atome erklärt. Das Plancksche Wir-
kungsquantum, eine der wenigen Konstanten der Physik, gibt die minimale Unschärfe der Wir-
kungen an.
Die Verwendung der reellen Zahlen zur Naturbeschreibung schafft also zunächst die Illusion
einer absoluten und berechenbaren materiellen Welt in Raum und Zeit als Grundlage unserer
Existenz. In der gibt es keine Möglichkeit für Spiritualität. Die moderne Physik überwindet diese
Illusion und öffnet unser Weltbild hin zum Unbegreiflichen.
Die Zahlengerade
Aus mathematisch praktischen Gründen ordnet man gedanklich jeder reellen Zahl einen Punkt
auf einer Geraden zu. Man kann das veranschaulichen, indem man Punkte auf eine Gerade ein-
trägt. Praktisch kann man die Punkte wegen ihrer Ausdehnung allerdings nur sehr grob setzen.
Wir konstruieren diese Zahlengerade so:
Start: Markierung zweier beliebiger Punkte als 0 und 1 (1-17)
Natürliche Zahlen: Vervielfachung der Strecke 01 → 1, 2,3, 4,5,...
Ganze Zahlen: Spiegelung der Punkte 1, 2,3, 4,5,... an '0' → -1,-2,-3,-4,-5,...
p
Rationale Zahlen: q ' ter Teil von 01 wir p mal abgetragen →
q
Reelle Zahlen: Annäherung durch rationale Zahlen
1. Zahlenbereiche 7
Abbildung 1-1: Zahlengerade mit natürlichen, ganzen, rationalen und irrationalen Zahlen
Komplexe Zahlen
Komplexen Zahlen erhält man durch Verallgemeinerung und Abstraktion des Wurzelziehens.
Wurzeln
Eine reelle Zahl a bezeichnet man als Wurzel aus x, wenn a mit sich selbst multipliziert die Zahl x
ergibt.
a = x , wenn a2 = x (1-18)
offensichtlich: x > 0
Hat man fünf mal fünf Äpfel, so sind das 25 Äpfel. Auf keinen Fall fehlen dann Äpfel. Die Wur-
zel macht zunächst nur für positive Zahlen x einen Sinn.
Die imaginäre Einheit 'i'
In der Welt der abzählbaren Dinge kann man die Wurzel nur aus positiven Zahlen ziehen. Beim
Rechnen mit quadratischen Gleichungen stößt man jedoch auch auf Wurzeln aus negativen Zah-
len.
Beispiel: x 2 − 1 = 0 → x 2 = 1 → x = ±1 (1-19)
aber x 2 + 1 = 0 → x 2 = −1 → ?
In letzterer Gleichung kann x mit nichts aus der Welt der abzählbaren Dinge in Zusammenhang
gebracht werden, es handelt sich um etwas Imaginäres. Man führt daher die imaginäre Einheit i
ein:
Definition: x 2 = −1 → x = ±i (1-20)
mit i 2 = −1
Damit kann man ganz allgemein mit Wurzeln aus negativen Zahlen rechnen. Eine 'Imagination'
dazu entwickeln wir mit Hilfe der komplexen Zahlenebene im nächsten Abschnitt. Beim Rech-
nen mit Wurzeln aus negativen Zahlen muss man jedoch vorsichtig sein!
Rechenregeln
Addition: (1-23)
z1 ± z2 = ( a1 + ib1 ) ± ( a2 + ib2 ) = ( a1 ± a2 ) + i ( b1 ± b2 ) = z
Subtraktion:
=a =b
Beispiele:
1
=
−i
= −i,
1
=
(1 − i ) = 1 − i 1 (1-24)
i i ⋅ ( −i ) 1 + i (1 + i ) ⋅ (1 − i ) 2 2
Die komplexe Zahlenebene wird auch als Gaußsche Zahlenebene bezeichnet. Addition und Sub-
traktion komplexer Zahlen sind in dieser Zahlenebene einfach das aneinanderfügen der parallel-
verschobenen Pfeile (Vektoren).
1. Zahlenbereiche 9
Abbildung 1-3: Addition und Subtraktion komplexer Zahlen in der Gaußschen Zahlenebene
Komplexkonjugation
Die Komplexkonjugation ändert das Vorzeichen des Imaginärteils einer komplexen Zahl:
(1-25)
Komplexkonjugation: für z = a + ib ist z = a − ib
In der Gaußschen Zahlenebene wird die komplexe Zahl so an der reellen Achse gespiegelt.
Abbildung 1-4: Komplexkonjugation und Betrag komplexer Zahlen, veranschaulicht in der Gaußschen Zahlen-
ebene.
für z = a + ib (1-26)
Abbildung 1-5: Darstellung einer komplexen Zahl durch Betrag |z| und Argument α
cos α = x / z (1-27)
mit
sin α = y / z
ist z = x + iy = z cos α + i z sin α = z ( cos α + i sin α )
Der Winkel α ist nur bis auf ein Vielfaches von 2̟ festgelegt. Man definiert daher den Hauptwert
von z:
Hauptwert: Arg z ∈ (−π , π ] (1-28)
Argument: α = Arg z + 2nπ , n ∈ ℤ
dzˆ
1. Ableitung: = − sin α + i cos α = i ( cos α + i sin α ) = izˆ
dα
d n zˆ
n'te Ableitung: = i n zˆ
dα n
Vergleiche: eiα = e0 = 1
α =0
iα
de
1. Ableitung: = ieiα
dα
d n eiα
n'te Ableitung: = i n eiα
dα n
Wie sich mit dem Satz von Taylor (Kapitel 5) auch streng beweisen lässt, sind zwei Funktionen
identisch, wenn ihre Ableitungen überall gleich sind und wenn sie an einer Stelle denselben Funk-
tionswert haben. Damit lassen sich zum Beispiel trigonometrische Formeln sehr elegant herleiten:
Damit lässt sich zum Beispiel die Multiplikation zweier komplexer Zahlen in der Gaußschen
Zahlenebene veranschaulichen.
z1 = z1 eiα1 (1-32)
komplexe Zahlen: iα 2
z2 = z2 e
z ≡ z1 ⋅ z2 = z1 eiα1 z2 eiα 2 = z1 z2 e (
i α1 +α 2 )
Produkt:
z = z1 z2
also:
α = α1 + α 2
zz = z
2
speziell:
Übungsbeispiele
Bestimmen Sie die Dezimalzahlen: (1-33)
7
1. zu r = und
8
2
2. zu r =
7
also: 1 1 1 49 49
r = 3+ = 3+ = 3+ = 3+ = 3+
4+
1
4+
4
4+
4 4 ⋅ 49 + 4 ⋅ 49 + 4
4
12 +
1 ⋅12 + 1
4 49 160 + 36
=196
48
4
49 649
= 3+ =
200 200
1
Führen Sie das Verfahren für die Zahl r = 0.5 durch. Verwenden Sie dabei = 1.8 und
0.5
1
= 1.25. Können Sie für diesen Fall einen direkteren Weg zum Ergebnis angeben?
0.8
4. Bestimmen Sie für die komplexe Zahl z = 3 + i die Inverse, das Quadrat, das Absolut- (1-35)
1 π
quadrat und die Exponentialdarstellung. Es ist arctan = .
3 6
1. Zahlenbereiche 13
5. Bestimmen Sie für die komplexen Zahlen z1 = 1 + 2i, z2 = 2 + i das Produkt z1 z2 und den (1-36)
z1
Quotient .
z2
6. Geben Sie die folgenden komplexen Zahlen in der Exponentialform an: (1-37)
a) 2i, b) −1 − i, c) 3 − i 3
2i
10. a 2 = b 2 + c 2 − 2bc cos ( ∢ ( b, c ) ) , ( Kosinussatz )
mit Hilfe komplexer Zahlen
Abbildung 2-1: Punkt P im absoluten Raum, dargestellt mit Basisvektoren e und Koordinaten x, y, z.
Vektoren
R ( 1 2 ) beschreibt die räumliche Beziehung zwischen den Punkten P1 und P2 mit Hilfe einer Basis
P ,P
und Koordinaten. Konstruktionen wie R ( P1 , P2 ) nennt man Vektoren. Wie wir gleich sehen wer-
den, kann man verschiedene Vektoren miteinander addieren oder mit einer Zahl multiplizieren.
Die Wahl des Koordinatensystems ist willkürlich. Die räumliche Beziehung zwischen den Punk-
ten hängt jedoch von dieser Wahl nicht ab. Wie wir später sehen werden, ergeben sich daraus
konkrete Transformationsgleichungen für den Wechsel von einem Koordinatensystem zu einem
anderen.
Für eine kompaktere Schreibweise ersetzt man x , y , z gerne durch x1 , x2 , x3 oder durch
xi , i ∈ {1, 2,3} .
P ,P 3 (2-4)
R ( 1 2 ) = xeˆx + yeˆ y + zeˆz
≙ x1eˆ1 + x2 eˆ2 + x3eˆ3 = ∑ xi eˆi .
entspricht i =1
Es ist oft nicht nötig, die Basisvektoren mit aufzuschreiben, man definiert
(2-5)
Spalenvektor
x
y ≡ xex + yey + zez
Koordinatentripels: ˆ ˆ ˆ
z
Zeilenvektor
oder ( x, y, z ) ≡ xeˆx + yeˆy + zeˆz
Damit kann man etwa schreiben
2. Koordinaten und Vektoren 17
Rechenregeln:
Alle Regeln folgen unmittelbar aus der Bedeutung von Koordinaten als Skalierung des Maßssta-
bes.
Addition
für a ≡ ( a1 , a2 , a3 ) , b ≡ ( b1 , b2 , b3 ) , c ≡ ( c1 , c2 , c3 ) : (2-7)
= ( a1 + b1 , a2 + b2 , a3 + b3 )
a − b = ( a1 − b1 , a2 − b2 , a3 − b3 )
Subtraktion:
Kommutativgesetz: a + b = b + a
Assoziativgesetz: (
a +b +c = a + b +c
) ( )
Abbildung 2-2: Veranschaulichung der Addition und Subtraktion, des Kommutativ- und des Assoziativgesetzes
(
λ a + b = λ a + λb ;
)
Distributivgesetz:
( λµ ) a = λ ( µ a ) .
Assoziativgesetz:
Abbildung 2-3: Veranschaulichung der Multiplikation von Vektoren mit einem Skalar
1 für i = j; (2-9)
Inneres Produkt oder Skalarprodukt: eˆi ⋅ eˆ j = δ ij ≡
Inneres Produkt 0 für i ≠ j.
oder Kroneckersches -Deltasymbol
Skalarprodukt
3
= ∑ ab i j eˆi ⋅ eˆ j
i , j =1
δ ij
= a1b1 eˆ1 ⋅ eˆ1 + a1b2 eˆ1 ⋅ eˆ2 + … a3b2 eˆ3 ⋅ eˆ2 + a3b3 eˆ3 ⋅ eˆ3
1 0 0 1
3
= a1b1 + a2b2 + a3b3 = ∑ ai bi
i =1
3 (2-11)
Länge des Vektors r : r ≡ r ≡ r ⋅ r = ∑ xi2 = x 2 + y 2 + z 2
i =1
a ⋅ b = ab cos α .
Unabhängig vom Koordinatensystem:
In (2-12) haben wir eine sehr interessante Verallgemeinerung vorgenommen. Im mittleren Aus-
druck stehen Größen die weder von den Basis-Vektoren noch den Koordinaten abhängen, also
Vektoren, Längen und Winkel. Der Ausdruck muss also ganz allgemein gelten, obwohl er für den
speziellen Vektor b = beˆx formuliert wurde. Diese Methode wird in der Physik oft angewendet.
Man kann zur Ableitung allgemeiner Zusammenhänge spezielle Basisvektoren wählen, mit denen
die Ableitung besonders einfach ist. Den Zusammenhang zwischen verschiedenen Koordinaten-
systemen mit verschiedenen Basisvektoren schauen wir uns gleich noch genauer an.
Abbildung 2-5: Skalarprodukt als Produkt der Vektorenlängen und dem Cosinus des eingeschlossenen Winkels.
Einheitsvektoren
Die Grundeinheiten des Koordinatensystems (2-3) sind durch die Basis bzw. die Richtungsmaß-
stäbe eˆi gegeben. Wir können sie als Vektoren der Länge 1 auffassen. Das ist ja eine wesentliche
Grundlage des Skalarproduktes in (2-9). Jeder beliebige Vektor r kann nun auf die Länge 1 'nor-
miert' werden und wird dann bezeichnet als
(2-14)
r ∑ eˆ x i i
Einheitsvektor: rˆ ≡ = i
r
∑x i
2
i
insbesondere gilt: rˆ = rˆ ⋅ rˆ = 1 2
rˆ ⋅ r = r
und
Basistransformationen
Die Basisvektoren werden willkürlich ausgewählt. Man kann ganz andere Richtungen wählen, was
jedoch die durch sie beschriebenen räumlichen Beziehungen nicht beeinflusst. Man sagt, ein Vek-
tor hat verschiedene Darstellungen. Da alle Darstellungen jedoch denselben Vektor meinen, gibt
es eine Beziehung oder Transformation zwischen ihnen, die so genannten Basistransformationen.
Obwohl ein Vektor unabhängig von der Basis ist, kennzeichnet man ihn in der transformierten
Basis aus praktischen Gründen doch gerne mit einem Strich.
In der transformierten Basis müssen die Richtungen wieder unabhängig voneinander sein. Dies
schränkt die möglichen Transformationen ein.
Basistransformation: 3 (2-16)
eˆi′ = ∑ Tik eˆk
k =1
3 3 3
Bedingung:
δ ij = eˆi′ ⋅ eˆ j′ = ∑ Tik eˆk ⋅ T jl eˆl = ∑ Tik eˆk ⋅ eˆl T jl = ∑ Tik T jk
k ,l =1 k ,l =1 =δ kl k =1
3
also:
∑T T ik jk = δ ij
k =1
2. Koordinaten und Vektoren 21
T beschreibt eine so genannte Basistransformation, genau dann, wenn die untere Gleichung von
(2-16) erfüllt ist.
Daraus ergibt sich auch, wie die Koordinaten transformiert werden müssen.
3 3 ! 3 (2-17)
aus: ∑ xi′ eˆi′ = ∑ xi′Tik eˆk = ∑ xk eˆk
i =1
i , k =1 Forderung k =1
3
= ∑ Tik eˆk
k =1
3
folgt: xk = ∑ xi′Tik
i =1
3 3 3 3 3
oder umgekehrt: x′j = ∑ xi′ δ ij = ∑ xi′Tik T jk = ∑ T jk ∑ xi′Tik = ∑ T jk xk
i =1 i , k =1 k =1 i =1 k =1
3
∑ Tik T jk xk
k =1
3 3
T T = T T = ... = 0
∑
j =1 1 j j 2 ∑ 1 j j3
j =1
Zur Übung können wir noch überprüfen, dass das Skalarprodukt zwischen zwei Vektoren tat-
sächlich nicht von der Basis abhängt.
3 3 3 3 3
(2-19)
a′ ⋅ b′ = ∑ a′j b′j = ∑T jk ak T jl bl = ∑ab k l ∑T T jl jk = ∑ ak bk = a ⋅ b
j =1 j , k ,l =1 k ,l =1 j =1 k =1
δ kl
( Transformationsbedingung )
Für das Skalarprodukt ist es also egal, welche Basis man wählt, wenn nur die Transformationsbe-
dingung (2-16) erfüllt ist. Wir sehen somit, dass die Länge eines Vektors und der Winkel zwi-
schen zwei Vektoren wirklich nicht vom Koordinatensystem abhängen.
Kreuzprodukt oder Vektorprodukt
Neben der Abbildung zweier Vektoren auf einen Skalar oder eine Zahl mit dem inneren Produkt
kann man noch ein weiteres Produkt für Vektoren definieren, das aus zwei Vektoren einen
macht, das Kreuz- oder Vektorprodukt.
Hilfsgröße:
z.B.: eˆx × eˆy = eˆz , eˆy × eˆz = eˆx , eˆx × eˆz = −eˆy , eˆx × eˆx = 0
Symmterie:
eˆi × eˆ j = −eˆ j × eˆi ( antisymmetrisch ) (2-22)
Abbildung 2-6: Symmetrie des Kreuzproduktes. Austausch der Faktoren führt zu Vorzeichenwechsel des
Ergebnisses (antysimmetrisch)
Kreuzprodukt: 3 3 3 (2-23)
a ×b = ∑ a eˆ × b eˆ = ∑ a b j ei × e j = ∑ ε ijk ai b j ek
i i j j i
ˆ ˆ ˆ
i , j =1 i , j =1
i , j ,k =1
ε ijk eˆk
( a × b )
(2-24)
∑ (ε aib j eˆk ) ⋅ ( ε mno ambn eˆo ) =
2
= ijk ∑ ai amb j bnε ijk ε mno eˆk ⋅ eˆo
i , j , k , m , n ,o i , j ,k ,m,n,o
δ ko
3
= ∑ ai am b j bn ∑ε ε
ijk mnk = ∑ ( ai ai b j b j − ai bi a j b j )
i , j ,m,n k =1 i, j
2
( )
a 2
a ⋅b = a 2 b 2 ( cos α )
b 2 2
δ imδ jn −δ inδ jm
( zykl .− zykl . ( zykl .− antiz .
antizykl .− antiz .) antiz .− zykl .)
(
= a 2b 2 1 − ( cos α )
2
)
( sin α )2
für α ∈ [ 0,π ]
also: a × b = a b sin α
Der Betrag des Kreuzproduktes entspricht also genau Inhalt des durch die beiden Vektoren auf-
gespannten Parallelogramms.
Richtung:
c = a ×b
⊥ a, b (2-25)
steht senk-
recht auf
da:
a ⋅c = ∑ a eˆ ⋅ ε
i i jkl a j bk eˆl
i , j , k ,l
= ∑ ai a j bk ε ijk =
∑ −a a b ε i j k jik
i , j ,k ε ijk =− ε jik i , j , k
= ∑ − a j ai bk ε jik =
∑ −a a b ε i j k ijk
i , j ,k Umbenennung i , j , k
i → j , j →i
⋅ c = −a ⋅ c = 0
also a
x =− x ⇒ x =0
Abbildung 2-7: Das Kreuzprodukt zweier Vektoren a,b bildet einen Vektor c, der senkrecht auf dem durch a
und b aufgespannten Parallelogramm steht und dessen Länge dem aufgespannten Flächenin-
halt entspricht.
Das Spatprodukt gibt den Inhalt des durch die Vektoren a,b und c aufgespannten Spatkristalls an
Spatprodukt
Volumen des Spatkristalls: V
=
F h ; (2-26)
Volumen Fläche Höhe
a × b = Feˆz ;
'Orientierte Fläche':
eˆz ⋅ c = h;
Höhe:
Volumen=Spatprodukt: ( )
V a , b , c = Fh = Feˆz ⋅ c = a × b ⋅ c .
( )
Hinweis: Das Koordinatensystem wurde so gewählt, dass die Fläche in der x-y-Ebene liegt und
damit der Vektor c in z-Richtung zeigt.
Rechenregeln für das Kreuzprodukt
( )
Multiplikation mit Skalar: λ a × b = ( λ a ) × b = a × λ b ( )
(2-27)
λ ∑ ε ijk ai b j eˆk ( a )
∑ ijk i j k ∑ ε ijk ai ( λb j )eˆk
ε λ b ˆ
e
i , j ,k i , j ,k i , j ,k
(
)
Distributivgesetz: a + b × c = a × c + b ×c
∑ ε ijk ai c j eˆk ∑ ε ijk bi c j eˆk
∑ ε ijk ( ai +bi )c j eˆk i , j ,k i , j ,k
i , j ,k
{ ( )
Gerade Linie ( Geradenstück ) : L ≡ x = a + λ b − a , mit λ ∈ [ 0,1] } (2-28)
also: x = a für λ = 0
x = b für λ = 1
Diese gerade Linie kann man gedanklich nach beiden Seiten gerade verlängern und kommt zur
{ ( ) }
(2-29)
Geraden G ≡ x = a + λ b − a , mit λ ∈ ℝ
In einer genialen Vereinfachung der Verhältnisse kann man mit so einer Geraden zum Beispiel
die Bewegung eines Objektes im kräftefreien Raum beschreiben. Messen kann man so eine Ge-
rade jedoch nur näherungsweise! Genau genommen findet man solche Geraden in der Körper-
welt nicht.
{ ( )
L1 ≡ x = a + λ1 b − a , mit λ1 ∈ [ 0,1] } (2-30)
L2 ≡ { x = a + λ2 ( c − a ) , mit λ2 ∈ [ 0,1]}
{
(
)
L3 ≡ x = b + λ3 c − b , mit λ3 ∈ [ 0,1] }
Diese bilden ein Dreieck im Raum. Wir sehen darin eine Fläche oder ein Ebenenstück und erwei-
tern dieses wieder zu einer gedanklich unendlichen
{ ( ) }
Ebene: E ≡ x = a + λ1 b − a + λ2 ( c − a ) , mit λ1 , λ2 ∈ ℝ (2-31)
Als eine erste Anwendung überlegen wir, wie man den Schnittpunkt einer Geraden mit der Ebe-
ne berechnen kann.
{ ( )
Schnittpunkt: S ≡ x = aG + λG bG − aG und x = a + λ1 b − a + λ2 ( c − a ) ( (2-32)
) }
( ) (
aG + λG bG − aG − a − λ1 b − a − λ2 ( c − a ) = 0 )
Bedingung:
( )( ( )
b − a ⋅ a + λ b − a − a − λ b − a − λ ( c − a ) = 0 ( ) )
G G G G G G 1 2
( )( ( ) ( ) )
Skalare
b − a ⋅ aG + λG bG − aG − a − λ1 b − a − λ2 ( c − a ) = 0
Gleichungen:
( ( ) (
( c − a ) ⋅ aG + λG bG − aG − a − λ1 b − a − λ2 ( c − a ) = 0 ) )
Man erhält so drei Gleichungen für λG, λ1, und λ2. Es genügt, λG zu bestimmen und in die Gera-
dengleichung einzusetzen.
Übungsaufgaben:
1. Seien a = ( 3, 2,1) , b = ( 2, −3, −4 ) , c = ( 5, −1, −3) Vektoren. Berechnen Sie
(2-33)
a) a , b , c
(
b) a + b + c , a + b − c , a − b + c , a − b − c )
c) a ⋅ b , a × b
( )
( )
d ) cos ∢ a , b , sin ∢ a , b , ∢ a , b
( )
2. Zeigen Sie, dass die Vierecke ABCD Parallelogramme sind (2-34)
a) A = ( −2,1) , B = ( 4, −1) , C = ( 7, 2 ) , D = (1, 4 ) und
A = ( 3, 2,1) , B = ( 6,3, 4 ) , C = ( 5, −1, 2 ) , D = ( 2, −2, −1)
b) Wie groß sind die Flächeninhalte der Parallelogramme?
a b c
b) Sinussatz: = =
sin α sin β sin γ
5. a) Gegeben Sie die Parameterdarstellung der Ebene E an, die durch die drei (2-37)
Punkte P = ( 4, 2, −1, ) , Q1 = ( 3, 4, −1) und Q2 = ( 3,3,3) geht!
b) Bestimmen Sie den Normaleneinheitsvektor nˆ von E
c) Liegt der Punkt X = ( 5,3, −13) in E ?
Folge ( an ) : n ∈ ℕ → an ∈ ℝ (3-1)
also: ( an ) ≡ a1 , a2 , a3 ,...
komplexe Folge: an ∈ ℂ
Beispiele:
an = ( −1) (3-2)
n
1)
2
2) an = 2i + 3 −
n
Konvergente Folgen
Eine komplexe Folge (an) konvergiert gegen den Grenzwert a, also
a = lim an (3-3)
n →∞ ,
wenn zu jeder positiv reellen Zahl ε eine natürliche Zahl nε existiert, so dass
ist.
Schlägt man also in der Gaußschen Zahlenebene um a einen Kreis mit beliebig kleinem Radius ε,
so lässt sich für eine konvergente Folge immer ein nε finden, so dass alle weiteren Folgeglieder in
diesem Kreis liegen.
Betrachten wir die im rechten Bild von Abbildung 3-1 dargestellte Folge.
30 K. Bräuer Mathematischer Vorbereitungskurs für das Physikstudium
(3-5)
( an ) = 2i + 3 −
2
Folge:
n
Grenzwert: a = 2i + 3
Beweis:
2
Bedingung für nε ∈ ℕ : nε ≥
ε
2 2
damit: a − an = < < ε für alle n > nε
n nε
Vor allem ist die Folge (an)=1/n konvergent.
(3-6)
( an ) =
1
Folge:
n
Grenzwert: a = 0 ( Nullfolge )
Beweis:
1
Bedingung für nε ∈ ℕ : nε ≥
ε
1 1
damit: a − an = < < ε für alle n > nε
n nε
Als Gegenbeispiel dient der linke Teil von Abbildung 3-1. Legt man etwa einen Kreis vom Radi-
us ε=1 um 1 oder -1, so liegt das nächste Folgenglied unweigerlich außerhalb des Kreises.
Divergente Folgen
Eine Folge, die keinen Grenzwert besitzt, heißt divergent. Ein Beispiel dafür ist die Folge (an) =
((-1)n) =-1,1,-1,… im linken Teil von Abbildung 3-1. Eine reelle Folge heißt bestimmt divergent,
wenn für jede 'noch so große' positive reelle Zahl A eine natürliche Zahl N existiert, das dass alle
an mit n>N größer als A (oder kleiner als –A) werden. Die Folge besitzt dann den 'uneigentlichen
Grenzwert +∞ (oder -∞)'.
Grenzwert: lim an = ∞
n →∞
Beispiele: (3-8)
1 1
lim 2 + = lim 2 + lim = 2 + 0 = 2
n →∞
n n→∞ n →∞ n
1 1
1 + lim1 + lim
n +1 n = n→∞ n→∞ n = 1 + 0 = 1
lim
n →∞ 3n + 2
= lim 2 1 3+ 2⋅0 3
n →∞
3 + lim 3 + 2 lim
n n→∞ n →∞ n
Reihen
Wir betrachten die komplexe Folge (an) und die Folge von Partialsummen Sn:
Folge: ( an ) (3-9)
N
Partialsummen: S N = ∑ an
n =1
neue Folge: ( SN )
∞
existiert lim S N = ∑ an ≡ S ,
N →∞
n =1
∞
Harmonische Reihe: 1 1 1 1 (3-11)
∑ n = 1 + 2 + 3 + 4 + ...
n =1
N 2 3 4 5 ... ∞
3 11 25 137
SN ... ∞
2 6 12 60
= 1.50 1.83 2.083 2.283 ... ∞
( divergiert bestimmt )
Potenzreihen
∞ (3-12)
Potenzreihe: ∑α n =1
n xn , αn , x ∈ ℂ
Beispiele
∞ ∞ (3-13)
Geometrische Reihe:
∑ x n−1 = 1 + x + x 2 + x3 + ... = ∑ x n
n =1 n =0
Multiplikationstheorem e x e y = e x + y , ∀
x, y ∈ ℂ (3-15)
'für alle'
beweisen.
2 8 16
Die Reihe konvergiert sehr schnell, die Glieder werden sehr schnell klein. Man kann daher mit
(3-16) auch krumme Potenzausdrücke sehr gut annähern.
Konvergenzkriterien
Majorantenkriterium (3-17)
∞
Reihe:
∑a
n =1
n
∞
konvergente Reihe:
∑ b , mit b
n n > 0 ∀n ∈ ℕ
n =1
∞
Kriterium:
gilt für fast
n:
alle an < bn dann konvergiert ∑ an
'bis auf endlich n =1
viele Ausnahmen'
Beweis: ∞ ∞ ∞
S − SN = ∑ an ≤ ∑ an ≤ ∑b n → 0
für N →∞
n = N +1 n = N +1 n = N +1
Quotientenkriterium: (3-18)
an +1
konvergiert, wenn fast
immer
≤ δ < 1 ist
∞ 'bis auf endlich an
∑a n viele Ausnahmen'
n =1 an +1
divergiert, wenn fast immer ≥ δ > 1 ist
an
Beweis:
aus an +1
≤δ
an
folgt a2 ≤ δ ⋅ a1 , a3 ≤ δ ⋅ a2 ≤ δ 2 ⋅ a1 ,… , an ≤ δ n ⋅ a1
Majorante: ∞ ∞ ∞
a1
∑ an ≤ ∑ an ≤ a1
n =1 n =1
∑δ
n =1
n
=
1−δ
konvergiert
Konvergenz: x n +1
an +1
=
( n + 1)! = n ! x n+1 = x ≤ δ < 1 ∀n ≥ x − 1
an xn ( n + 1)! x n n + 1 δ
n!
Übungsaufgaben:
1. Berechnen Sie die Grenzwerte folgender Folgen ( falls sie existieren ) (3-20)
1 + 2 + 3 + ... + n
a)
n
1 + 2 + 3 + ... + n n
b) −
n+2 2
n
c) i
in
d)
n
e) n ( n +1 − n )
3. Grenzwerte und Reihen 35
( Trick: 3 = 2 1 − 14 )
3. Was läßt sich mit Hilfe des Quotientenkriteriums über
Konvergenz oder Divergenz der harmonischen Reihe sagen?
4. Beweisen Sie mit Hilfe der Binomialreihe, dass
n
1
lim 1 + = e
n →∞
n
ist.
∞
xn
5. Aus ∑ = ex und e x ⋅ e y = e x + y
n=0 n !
( x + y)
n
∞
xn ∞ yn ∞
folgt ∑ ⋅ ∑ =∑
n =0 n ! n =0 n ! n =0 n!
Rechnen Sie dies bis zu Termen 4. Ordnung nach!
( D.h. nur Terme x k
y l mit k + l ≤ 4 sollen berücksichtigt werden )
Definitionsbereich: x∈M ⊂
ℝ (4-1)
Teilmenge
reelle Funktionswerte: y = f ( x)
Wertebereich: f ( M ) = { y ∈ ℝ, mit y = f ( x ) , x ∈ M }
allgemeiner Abbildungsbegriff: f :M →ℝ
Funktion f bildet den
Definitionsbereich M auf
die reellen Zahlen ℝ ab
Geometrische Interpretation
Die Funktion f kann durch Punkte in einem Koordinatensystem als Graph dargestellt werden.
(4-2)
Graph oder Kurve von f : ( x, f ( x ) ) , mit x ∈ M
Vektor
Oft bildet die Menge aller dieser Punkte eine zusammenhängende Kurve. Man spricht dann von
einer stetigen Funktion.
Abbildung 4-1:Veranschaulichung der Funktion f als Graph oder Kurve in einem Koordinatensystem
Physikalische Beispiele
Bei einem Fallexperiment lässt man einen Körper vor einem Maßstab fallen. Eine Kamera macht
alle 0.1 Sekunden ein Bild. Auf den Bildern kann man dann zu jedem Zeitpunkt t=0, 0.1, 0.2, …
die Fallhöhe auf 2 cm genau ablesen.
38 K. Bräuer Mathematischer Vorbereitungskurs für das Physikstudium
Messwerte: (4-3)
t 0 .1 .2 .3 .4 .5 .6 .7 .8 .9 1 sek
( Min )
h 480 480 460 440 400 360 300 240 160 80 0 cm
( Max )
h 500 500 480 460 420 380 320 260 180 100 0 cm
Funktion: h ( t ) = 500cm − 500 ⋅ t cm / sek 2 2
Die Funktion h(t) ist so gewählt, dass sie zu jedem Messzeitpunkt t=0, 0.1, …sek durch das ge-
messene, 20 cm große Intervall geht.
Abbildung 4-2:Physikalische Verwendung einer Funktion h(t) zur Beschreibung von Höhenmesswerten bei einem Fallexpe-
riment.
Aus den Messwerten kann man auf die mittlere Geschwindigkeit des Körpers zwischen zwei
Messzeitpunkten schließen. Da die Messung der Fallhöhe jedoch mit einer Ungenauigkeit oder
Unschärfe behaftet ist, erhält man aus der Messung nur eine Abschätzung über die minimale und
maximale mittlere Geschwindigkeit zwischen zwei Messpunkten.
Mittlere Geschwindigkeiten: (4-4)
( Min ) h( Min ) ( tn +1 ) − h( Max ) ( tn )
≡
h ( tn +1 ) − h ( tn ) n ,n +1
v
∆t
vn ,n +1 ≡ ,
∆t ( Max ) h ( Max )
( tn +1 ) − h( Min ) ( tn )
vn ,n +1 ≡ ∆t
0.0 − 0.1 − 0.2 − 0.3 − 0.4 − 0.5 − 0.6 − 0.7 − 0.8 − 0.9 −
t 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0
sek
( Min )
v 200 −0 −0 −200 −200 −400 −400 −600 −600 −800 cm / sek
v( Max ) −200 −400 −400 −600 −600 -800 -800 -1000 -1000 -1000 cm / sek
Funktion: v ( t ) = −1000 ⋅ t cm / sek 2
Wieder kann man eine Funktion der Zeit angeben, diesmal für die Geschwindigkeit v.
4. Reelle Funktionen einer reellen Veränderlichen 39
Abbildung 4-3: Physikalische Verwendung einer Funktion v(t) zur Beschreibung der Geschwindigkeit eines Körpers bei
einem Fallexperiment.
Messungen sind immer mit einem Messfehler oder einer Unschärfe behaftet und können nur zu
endlich vielen Zeitpunkten stattfinden. Durch die Beschreibung des Fallvorganges mit Funktio-
nen wird der raum-zeitlich Prozess des Fallens zu der Bewegung auf einer Bahnkurve idealisiert.
Das ist die Grundlage der gesamten klassischen Mechanik. Auf ihr lassen sich sehr viele Proble-
me lösen.
Wir haben nun die Vorstellung entwickelt, dass sich der fallende Körper tatsächlich auf einer
solchen 'Bahnkurve' bewegt, die wir durch die Funktionen h(t) und v(t) beschreiben. Tatsächlich
kann in der Natur eine solche Bahnkurve grundsätzlich nicht beliebig genau beobachtet werden.
Es gibt eine Naturkonstante, das Plancksche Wirkungsquantum h, das die maximale Genauigkeit
einer solchen Messung angibt. Es gilt Grundsätzlich
Beim obigen Fallexperiment kann das ignoriert werden, bei einem Elektron in einer Brownschen
Röhre wie im Praktikum allerdings nicht.
Die prinzipielle Unschärfe physikalischer Phänomene ist Grundlage etwa für die Atomstrukturen,
das Periodische System der Elemente, die Gesetze der Chemie oder die Halbleiterelektronik.
Bahnkurven zur Beschreibung von Bewegungsabläufen sind ein geniales mathematisches Hilfs-
mittel, das die tatsächlichen Gegebenheiten jedoch nur annähernd wiedergibt.
Als weiteres Beispiel zur Beschreibung physikalischer Zusammenhänge betrachten wir eine Fahr-
radpumpe, bei der wir den Gasaustritt zuhalten und dann mit Kraft den Kolben hineindrücken.
Der notwendige Druck P hängt vom Volumen V des Gases ab und kann nach Van der Waals
unter bestimmten Bedingungen durch die Funktion
c a (4-6)
p (V ) = − 2 , a, b, c konstant
V −b V
beschrieben werden.
Physikalische Verwendung von Funktionen P(V) zur Beschreibung des Drucks auf den Kolben einer zuge-
Abbildung 4-4:
haltenen Fahrradluftpumpe.
Der Zusammenhang (4-6) gilt bei konstanter Temperatur des Gases im Kolben. Das Minimum
des Druckes kommt daher, dass sich beim Zusammendrücken des Gases ab einem bestimmten
Volumen zuerst die Anziehung der Atome und dann ihre Abstoßung bemerkbar machen.
Eigenschaften von Funktionen
Stetigkeit
Eine reelle Funktion f heißt stetig in einem Punkt x aus M, wenn für alle Folgen x1, x2, x3, ... aus
M, die x zum Grenzwert haben, auch die Bildfolgen f(x1), f(x2), f(x3), …alle denselben Grenzwert
f(x) haben. Ist dies für alle x aus M erfüllt, so heißt die Funktion stetig auf M.
f heißt stetig an der Stelle x, (4-7)
wenn für jede Folge ( xn ) in M mit lim xn = x gilt: lim f ( xn ) = f ( x )
n →∞ n →∞
Abbildung 4-5: Funktion mit einer unstetigen Stelle bei x=X. Die Folge f(x'n) konvergiert gegen einen anderen Grenzwert
als die Folge f(xn).
Umkehrbarkeit
f heißt umkehrbar, wenn es (4-8)
für jedes y ∈ N genau ein x ∈ M gibt mit y = f ( x )
Abbildung 4-6:
Beispiel einer umkehrbaren Funktion und einer nicht umkehrbaren Funktion. Durch Einschränkung des
Definitionsbereichs auf a≤x≤c wird auch die Funktion rechts umkehrbar.
Die Gleichung für die Umkehrfunktion erhält man durch Auflösen von y=f(x) nach x.
Beispiel:
f: y= 1
4 (x 2
+ 2 ) , mit 0 ≤ x ≤ 4 (4-9)
f −1 : x = 4 y − 2, mit 1
2
≤ y≤ 9
2
Zusammengesetze Funktionen
Eine Funktion kann in mehreren Schritten aufgebaut werden:
1. Schritt: g : z = g ( x) (4-11)
2. Schritt: h : y = h( z)
(
Zusammen: y = f ( x ) = h ( g ( x ) ) ≡ ( h g )( x ) )
Es sind natürlich auch mehr als zwei Verknüpfungen möglich.
Beispiele:
g ( x ) = x (4-12)
1. , f ( x ) = g ( h ( x ) ) = x 3 = x 3/ 2
h ( x ) = x 3
g ( x)
2. , f ( x ) = g ( g −1 ( x ) ) = x
h ( x ) = g −1 ( x )
g ( x ) = sin ( x )
1
3. 1 , f ( x ) = g ( h ( x ) ) = sin
h ( x) = x
x
Abbildung 4-7: Die Funktion f(x)=sin(1/x) oszilliert bei x=0 unendlich oft
Elementare Funktionen
Polynome
n (4-13)
Polynom n'ten Grades: x ֏ P ( x ) = a0 + a1 x + a2 x 2 + ... + an x n = ∑ ak x k , an ∈ ℝ
k =0
b (4-15)
P1 ( x ) = ax + b = a x + ( Gerade )
a
b − b 2 − 4ac b + b 2 − 4ac
P2 ( x ) = ax 2 + bx + c = a x + ⋅ x + ( Parabel )
2 a 2 a
P3 ( x ) = ax + bx + cx + d
3 2
( Kurve 3. Ordnung )
4. Reelle Funktionen einer reellen Veränderlichen 43
Abbildung 4-8: Die Graphen der Gerade P1, Parabel P2 und Kurve 3. Ordnung P3
Rationale Funktionen
Rationale Funktion: (4-16)
Pn ( x )
x ֏ R ( x) = , ( Pn , Qm sind Polynome vom Grade n und m )
Qm ( x )
0 für m > n
Asymtotik: lim R ( x ) = endlich für m = n
x →∞
±∞ für m < n
Beispiel:
ax + b (4-18)
Hyperbel: R ( x ) =
cx + d
-d
Pol 1. Ordnung: x =
c
a
Asymtotik: lim R ( x ) =
x →∞ c
Irrationale Funktionen
Sie entstehen zum Beispiel bei der Umkehrung von Polynomen
Beispiel
Transzendente Funktionen
Exponentialfunktion und Logarithmus
Sie lassen sich nicht durch die Anwendung endlich vieler elementarer Rechenoperationen definie-
ren, sondern nur durch unendliche Reihen.
4. Reelle Funktionen einer reellen Veränderlichen 45
Exponentialfunktion: (4-20)
∞
xn
exp ( x ) ≡ ∑
n =0 n!
exp ( 0 ) = 1
exp (1) = e = 2.71828182846...
Potenzgesetze: exp ( x ) ⋅ exp ( y ) = exp ( x + y )
Inverse: exp ( x ) ⋅ exp ( − x ) = exp ( 0 ) = 1
1
⇒ exp ( − x ) =
exp ( x )
Schreibweise bietet sich an: exp ( x ) ≡ e x
1
e x ⋅ e y = e x + y , e0 = 1, e1 = e, e − x = x
e
Rechenregeln für Potenzen!
mit ln ( x ⋅ y ) = ln ( x ) + ln ( y )
x
ln = ln ( x ) − ln ( y )
y
Umrechnung in andere Grundzahl als e:
Trigonometrische Funktionen
∞
x 2 n+1 x 3 x5 (4-23)
sin ( x ) ≡ ∑ ( −1) = x − + − ...
n
n =0 ( 2n + 1)! 3! 5!
∞
x2n x2 x4
cos ( x ) ≡ ∑ ( −1) = 1 − + − ...
n
n =0 ( 2n ) ! 2! 4!
Eulersche Formel:
cos ( x ) + i sin ( x ) = 1 + ix −
x 2 x3 x 4
−
(i )
i + =e
ix
+i2
2! + i3 3! i4 4!
und cos ( x ) − i sin ( x ) = e− ix ( ii )
( i ) + ( ii ) : cos ( x ) = (e + e )
1 ix − ix
2 2
( i ) − ( ii ) : sin ( x ) = ( eix − e− ix )
1
2i 2i
x = cos φ (4-25)
y = sin φ
4. Reelle Funktionen einer reellen Veränderlichen 47
Abbildung 4-13: Sinus und Cosinus als Koordinaten eines auf dem Einheitskreis umlaufenden Vektors
sin ( x ) (4-26)
Tangens: tan ( x ) ≡
cos ( x )
cos ( x ) 1
Kotangens: cot ( x ) ≡ =
sin ( x ) tan ( x )
x3 x5
Sinus Hyperbolicus:
2
( e − e ) = x + + + ...
1 x −x
sinh ( x ) ≡
3! 5!
Trigonometrische Umkehrfunktionen
arcsin ( x ) ≡ sin −1 ( x ) x ∈ [ −1,1] (4-27)
arccos ( x ) ≡ cos −1 ( x ) x ∈ [ −1,1]
arctan ( x ) ≡ tan −1 ( x ) x∈ℝ
arccot ( x ) ≡ cot −1 ( x ) x∈ℝ
Abbildung 4-15: Die Graphen der Umkehrfunktionen des Sinus und des Kosinus
Übungsaufgaben
1. Suchen Sie die Nullstellen der folgenden Polynome und skizzieren Sie (4-28)
die zugehörigen Graphen:
a) f ( x) = 2x + 2
b) f ( x ) = x2 − x − 2
c) f ( x ) = −x2 + 2x −1
d) f ( x ) = 12 x 2 − x + 1
e) f ( x ) = x3 − x
2. 1 (4-29)
Skizzieren Sie für die Funktionen aus Aufgabe 1 die Graphen von
f ( x)
3. 3x 2 − 7 x + 1 (4-30)
Schreiben Sie die Funktion als Summe eines Polynoms
x −1
und einer echt gebrochenen rationalen Funktion
5. Skizzieren Sie den Graphen der in Physik und Statistik wichtigen Gaußfunktion (4-32)
f ( x) = e −λ x2
für λ = 1 und λ = 4
4. Reelle Funktionen einer reellen Veränderlichen 49
1
b) a
log e =
ln a
9. Drücken Sie die Funktionen arcsinh=sinh -1 und arccosh=cosh -1durch die (4-36)
Logarithmus- und Wurzelfunktionen aus. Bestimmen Sie dazu die Funktionen
( ) (
f und g mit sinh ln ( f ( x ) ) = x und cosh ln ( g ( x ) ) = x. )
{ }
Sekante durch P1 und P2 : ( x, g s ( x ) ) x ∈ ℝ
f ( x0 + ∆x ) − f ( x0 )
mit gs ( x ) = f ( x0 ) + ( x − x0 )
∆x
f ( x0 + ∆x ) − f ( x0 )
es gilt: g s ( x0 ) = f ( x0 ) + (
x0 − x0 ) = f ( x0 )
∆x
=0
f ( x0 + ∆x ) − f ( x0 )
g s ( x0 + ∆x ) = f ( x0 ) + (
x0 + ∆x − x0 ) = f ( x0 + ∆x )
∆x
=∆x
mit g t ( x ) ≡ lim g s ( x )
∆x → 0
dy ∆y
Steigung der Tangente: ≡ lim ( Differentialquotient )
dx ∆x →0 ∆x
52 K. Bräuer Mathematischer Vorbereitungskurs für das Physikstudium
f ( x + ∆x ) − f ( x ) dy df ( x ) d d d
lim ≡ f ′( x) ≡ ≡ ≡ f ( x) ≡ f ( x) ≡ f ≡ dx f ( x)
∆x → 0 ∆x dx dx dx dx dx x
(5-6)
Die Brüche meinen dabei nicht wirklich Quotienten, sondern sind reine Symbole oder Kurz-
schreibweisen für den Grenzwert!
Die erste Ableitung im Punkt x ist gleich dem Tangens des Winkels zwischen der Tangente in x
und der Abszisse
f ′ ( x ) = tan α (5-7)
Abbildung 5-3: Schaubild von Funktionen, für die die 1. Ableitung in x0 nicht definiert ist
Höhere Ableitungen
df ( x ) (5-8)
d f ( x)
2 d
f ′′ ( x ) ≡ f ( ( x) ≡ f ′ )′ ( x )
(
2) dx =
2. Ableitung: ≡
dx 2 dx
( Ableitung der 1. Ableitung )
n. Ableitung: f ( n) ( x ) ≡ (
f ( ) ) ( x)
′
n −1
( Ableitung der ( n -1). Ableitung )
Die Ableitungen nach der Zeit bezeichnet man üblicherweise mit einem Punkt über der Funkti-
on.
Es wird klar, dass die Geschwindigkeit in einem Punkt reine Definition ist, also ein mathemati-
sches Hilfsmittel der Physik. Wirklich beobachtbar oder messbar sind nur mittlere Geschwindig-
keiten. Die Geschwindigkeit in einem Punkt oder die Position ist prinzipiell mit einer Unschärfe
behaftet. Das wird in der Quantenmechanik wichtig und erklärt zum Beispiel die Eigenschaften
von Atomen.
= lim = lim ( nx n −1 + O ( ∆x ) ) = nx n −1
∆x → 0 ∆x ∆x → 0
α 1
ist 1≤ ≤
sinα cos α
α 1
und 1 = lim1 ≤ lim1 ≤ lim ≤1
α →0 α →0 sinα α →0 cos α
∆x
also lim =1
∆x → 0 sin ( ∆x )
∞ (5-13)
xn
f ( x ) = ex = ∑ :
n=0 n !
Nach Definition von e x
in Kap. 3
( 4 x 3 + x + 3) = 12 x 2 + 1
d (5-16)
Beispiele:
dx
(
d 10
dx
x + 2 ) = 10 x 9
d 3
dx
( x + x 2 + x + 1) = 3 x 2 + 2 x + 1
Kettenregel
(5-17)
f ( g ( x)) = f ′ ( g ) g′ ( x)
d
dx
Beweis mit ∆g = g ( x + ∆x ) − g ( x ) :
f ( g ( x + ∆x ) ) − f ( g ( x ) ) f ( g + ∆g ) − f ( g ) ∆g
f ( g ( x ) ) ≡ lim
d
= lim
dx ∆x → 0 ∆x ∆x → 0 ∆g ∆x
f ( g + ∆g ) − f ( g ) g ( x + ∆x ) − g ( x )
= lim lim
∆g → 0 ∆g ∆x → 0 ∆x
= f ′ ( g ) ⋅ g′ ( x)
Beispiele: (5-18)
d
dx
( )
sin cos ( sin ( x ) ) = sin ′ ( u ) ⋅ cos′ ( v ) ⋅ sin ′ ( x )
u ( x ) = cos ( sin ( x ) ) v ( x ) =sin ( x )
(
)( )
= cos cos ( sin ( x ) ) ⋅ − sin ( sin ( x ) ) ⋅ cos ( x )
d d
sin ( x ) ⋅ cos ( x ) = sin ( x ) ⋅ cos ( x ) + sin ( x ) ⋅ cos ( x )
d 2 3 2 3 2 3
dx dx
dx
Produktregel
d d
= sin ′ ( g ) ⋅ x 2 ⋅ cos ( x 3 ) + sin ( x 2 ) ⋅ ( cos′ ( u ) ) ⋅ x 3
dx dx
g ( x )= x
2 3
u ( x )= x
Produktregel
d (5-19)
f ( x) ⋅ g ( x) = f ′ ( x) g ( x) + f ( x) g′ ( x)
dx
df ( x )⋅ g ( x )
≡
d
dx
( f ( x )⋅ g ( x ) ) ≡ dx
d f ( x + ∆x ) g ( x + ∆x ) − f ( x ) g ( x )
Beweis: f ( x ) ⋅ g ( x ) ≡ lim
dx ∆x → 0 ∆x
=0
f ( x + ∆x ) g ( x + ∆x ) − f ( x ) g ( x + ∆x ) + f ( x ) g ( x + ∆x ) − f ( x ) g ( x )
= lim
∆x → 0 ∆x
f ( x + ∆x ) − f ( x ) g ( x + ∆x ) − g ( x )
= lim g ( x + ∆x ) + f ( x ) lim
∆x → 0 ∆x ∆x → 0 ∆x
= f ′ ( x) g ( x) + f ( x) g′ ( x)
d 2 d d (5-20)
Beispiele: x = x x + x x = 2x
dx
dx
dx
=1 =1
d n d d d
x = xx ⋅…+ x ⋅ x
x x ⋅…+ x ⋅ x ⋅ x
x x ⋅… + … = nx n −1
x
dx xn−1
dx xn−2
dx xn−3
dx
=1 =1 =1
d
( sin ( x ) ) = 2 sin ( x ) sin ′ ( x ) = 2sin ( x ) cos ( x )
2
dx
d 2
x cos x = − x 2 sin ( x ) + 2 x cos ( x )
dx
Quotientenregel
d f ( x ) f ′ ( x ) f ( x) g′ ( x) f ′ ( x) g ( x) − f ( x) g′ ( x) (5-21)
= − =
dx g ( x ) g ( x ) g ( x)
2
g ( x)
2
Beweis: d f ( x) 1 d 1 f ′( x) d 1 ′
= f ′( x) + f ( x) = + f ( x) g ( x)
dx g ( x ) g ( x) dx g ( x ) g ( x ) du
u
Produktregel 1
=−
u2
( Kettenregel,
g ( x ) =u )
f ′( x) f ( x) g′( x)
= −
g ( x) g ( x)
2
d x 2 + 1 dx (
x + 1) ( x 2 + 1) ( x 4 − 2 )
Beispiele: d 2 d (5-22)
= − dx =
2x
−
( x 2 + 1) 4 x3
dx x 4 − 2 x4 − 2 ( x4 − 2) x 4 − 2 ( x 4 − 2 )2
2
=
( 2x 5
− 4 x ) − ( 4 x5 + 4 x 3 )
=
−2 x5 − 4 x3 − 4 x
(x − 2) (x − 2)
4 2 4 2
cos ( x ) + sin ( x )
2 2
1
= =
cos ( x ) cos ( x )
2 2
d cos ( x ) 1
cot ′ ( x ) = =… = −
dx sin ( x ) sin ( x )
2
( x)′ ( x) f ( x) ′( x )
f g g
( 2 x cos ( x ) − x 2 sin x ) ⋅ sin 2 ( x ) − x 2 cos ( x ) ⋅ 2sin ( x ) cos ( x )
d x cos ( x )
2
=
dx sin ( x )2 sin ( x )
4
Inversenregel
mit d −1 1 (5-23)
y = f −1 ( x ) ist f ( x) =
dx f ′( y)
Beweis: y = f −1 ( f ( y ) )
f ( f ( y ) ) = f −1′ ( x ) ⋅ f ′ ( y )
d d −1
1= y=
dy dy
Kettenregel mit x = f ( y )
1
also: f −1′ ( x ) =
f ′( y)
Beispiele: (5-24)
= arcsin ( x ) : 1 1 1 1
y arcsin′ ( x ) = = = =
sin′ ( y ) cos ( y )
y∈ − π , π x∈[ −1,1] 1 − sin ( y ) 1 − x2
2
2 2
y = arccos (
x) :
arccos′ ( x ) =
1
=
1
=
1
=
−1
cos′ ( y ) − sin ( y ) − 1 − cos ( y )2
y∈[ 0,π ] x∈[ −1,1] 1 − x2
y = arctan ( x ) : 1 cos ( y )
2
arctan′ ( x ) = = cos ( y ) =
2
y∈ − π2 , π2
tan′ ( y ) sin ( y ) + cos 2 ( y )
2
cos ( y )
2
1 1
= = =
cos ( y ) + sin ( y ) 1 + tan ( y ) 1 + x 2
2 2 2
1 n −1 1
− −1
y=
n
=
xxn : d n 1 1 1 x n xn
x >0
x= = n −1 = n −1
= =
dx d n ny nn x n n
y
dy
5. Differentialrechnung 59
d ∞ ∞ ∞
∑ an x n = ∑ nan x n −1 = ∑ ( n + 1) an +1 x n
dx n = 0 n =1 n =0
Beispiele:
d x d ∞
xn ∞
x n −1 ∞
x n −1 ∞
xn
e = ∑ = ∑ n =∑ = ∑ = ex
dx dx
n =0 n !
n =1
( n)! n =1 ( n − 1) ! n=0 n !
x 2 x3 x4 x x2 x3
1+ x + + + +... 0 +1+ 2 + 3 + 4 +...
2 2⋅3 2⋅3⋅4 2 2⋅3 2⋅3⋅4
d ∞ x 2 n +1 ∞
x 2n ∞
n x
2n (5-26)
sin′ ( x ) = ∑ ( ) ( 2n + 1)! ∑
− = ( ) (
− + ) = ∑ ( ) ( 2n ) !
−
n n
1 1 2 n 1 1
dx n =0
n=0 ( 2n + 1) ! n = 0
x3 x5 x7 ′ 1−
x2 x4
+ −
x6
+
x8
...
x − + − +...
2 2⋅3⋅4 2⋅3⋅4⋅5⋅6 2⋅3⋅4⋅5⋅6⋅7⋅8
2⋅3 2 ⋅3 ⋅ 4 ⋅5 2 ⋅3⋅ 4 ⋅5⋅ 6 ⋅7
= cos ( x )
d ∞ n x
2n ∞
x 2 n −1 ∞
x 2 n +1
cos′ ( x ) = ∑ ( ) ( 2n ) ! ∑
− = ( )
− = − ( )
−
n n
dx n =0
1
n =1
1 2 n
( 2n ) !
∑
n =0
1
( 2n + 1)!
x2 x 4 x6 ′ − x+
x3
−
x5
+
x7
−...
1− + − +...
2⋅3 2⋅3⋅4⋅5 2⋅3⋅4⋅5⋅6⋅7
2 2 ⋅3⋅ 4 2 ⋅3⋅ 4 ⋅5⋅6
= − sin ( x )
d ∞ x 2 n +1 ∞
x 2n
sinh′ ( x ) = ∑ = ∑ = cosh ( x )
dx n =0 ( 2n + 1) ! n =0 ( 2n ) !
d ∞ x2n ∞
x 2 n +1
cosh′ ( x ) = ∑ =∑ = sinh ( x )
dx n =0 ( 2n ) ! n = 0 ( 2n + 1) !
2!
f ( n −1)
( x0 ) x − x n −1 + f ( z ( x ) ) x − x n
(n)
…+ ( 0) ( 0)
( n − 1)! n!
Taylor-Polynom: f ′′ ( x0 )
pn ( x ) ≡ f ( x0 ) + f ′ ( x0 )( x − x0 ) + ( x − x0 ) + …
2
2!
f ( ) ( x0 )
n −1
f ( n ) ( x0 )
( x − x0 ) + ( x − x0 )
n −1
…+
n
( n − 1)! n!
f ( ) ( x0 ) anstatt
n
f ( ) ( z ( x ) )!
n
n
f ( k ) ( x0 )
=∑ ( x − x0 )
k
k =0 k!
Nach Taylor kann man die Funktion f(x) also durch ihre Funktionswerte und Ableitungen im
beliebigen Entwicklungspunkt x0 ausdrücken. Nur im letzten Term tritt die Funktion z(x) auf.
5. Differentialrechnung 61
Wählt man z(x)=x0, kommt man zum Taylor-Polynom, mit dem man Funktionen sehr gut annä-
hern kann. Wegen 1/k! werden höhere Glieder der Summe in der Regel sehr klein.
Eigenschaften des Taylor-Polynoms
Unabhängig vom Entwicklungspunkt x0 sind die Funktionswerte und die Ableitungen des Tay-
lorpolynoms und der Funktion in x0 gleich:
Taylor-Polynom:
pn ( x ) = ∑
n
f(
k)
( x0 ) (5-28)
( x − x0 )
k
k =0 k!
Funktionswert in x0 :
pn ( x0 ) = ∑
n
f(
k)
( x0 )
(x
0 − x0 ) = f ( x0 )
k
k =0 k!
=δ k 0
j. Ableitung in x0 , n
f (k )
( x0 ) ⋅ k ⋅
pn(
j)
( x0 ) = ∑ ( k − 1) ⋅ ... ⋅ ( k − j + 1) ⋅ (
x0 − x0 )
k− j
( j ≤ n ): k =0 k!
=δ kl
f ( ) ( x0 ) f ( ) ( x0 )
n k n k
pn( ) = pn( ) =
k −1 k −2
⋅k ⋅( x0 − x0 ) ⋅k ⋅( k −1)⋅( x0 − x0 )
1 2
∑ k!
, ∑ k!
,...
k =1 k =2
f(
j)
( x0 ) ⋅ j ⋅
= ( j − 1) ⋅ ...2⋅1
j!
j!
= f ( j)
( x0 )
Taylorentwicklung 1. Ordnung
Die Funktion f(x) wird durch eine lineare Funktion approximiert. Das ist in einer kleinen Umge-
bung von x0 sinnvoll und wird oft gemacht. Die Taylorentwicklung 1. Ordnung entspricht der
Tangentialgeraden gt.
Abbildung 5-6: Die Funktion f(x) wird in einer Umgebung durch das Taylor-Polynom 1. Ordnung sehr gut angenähert
Abbildung 5-7: Taylor-Entwicklungen (durchgezogenen Linien) der Cosinus-Funktion (gepunktete Linien) um x0=0 in
verschiedenen Ordnungen
Beweis: (5-32)
nach Satz von Taylor für n = 1: f ( x2 ) = f ( x1 ) + f ′ ( z )( x2 − x1 )
also: f ( x2 ) − f ( x1 )
f ′( z) =
x2 − x1
Abbildung 5-8: Zwischentangente parallel zur Sekante (links) und lokales Maximum (rechts)
Folgerungen: Monotonie-Satz
f ′ ( x ) > 0 ∀x ∈ ]a, b[ ⇒ f wächst monoton (5-33)
f ′ ( x ) < 0 ∀x ∈ ]a, b[ ⇒ f fällt monoton
Beweis:
nach Taylor: f ( x2 ) − f ( x1 ) = f ′ ( z ) ⋅ ( x2 − x1 )
>0
Existenzkriterien
f sei im offenen Intervall I zwei mal stetig differenzierbar und x0 ∈ I (5-35)
Beispiele: (5-38)
f ( x ) = x 4 in x0 = 0 : f ′ ( x ) = 4 x3 , f ′ ( 0) = 0
f ′′ ( x ) = 12 x , f ′′ ( 0 ) = 0
2
Wendepunkte
Bei einem Wendepunkt ändert der Graph einer Funktion sein Krümmungsverhalten, die zweite
Ableitung einer Funktion ändert also das Vorzeichen.
f ( x) f ′( x)
so gilt: lim = lim
x →a g ( x) x →a g′ ( x)
Beweis:
f ( x) − f (a)
f ( x) f ( x) − f ( a) x−a
wegen f ( a ) = g ( a ) = 0 : = =
g ( x) g ( x) − g ( a) g ( ) − g ( a)
x
x−a
f ( a + ∆x ) − f ( a )
f ( x) ∆x f ′( x)
mit ∆x = x − a : lim = lim = lim
x→a g ( x ) ∆x →0 g ( a + ∆x ) − g ( a ) x →a g ′ ( x )
∆x
Beispiele: (5-41)
sin ( x ) cos ( x )
lim = lim =1
x →0 x x →0 1
1 − cos ( x ) sin ( x ) cos ( x ) 1
lim 2
= lim = lim =
x →0 x x → 0 2 x x → 0 2 2
Regel von l'Hospital
2. mal anwenden
e x − e− x e x + e− x
lim = lim =2
x → 0 sin x x → 0 cos x
Zuwachs: ∆y ≡ f ( x + ∆x ) − f ( x ) (5-42)
dy ∆y
Differentialquotient: ≡ lim
dx ∆ x → 0 ∆x
Für viele Zwecke ist es sinnvoll, den Zähler allein zu betrachten und so vom Zuwachs zum Dif-
ferential überzugehen. Damit meint man den Zuwachs der Tangente im Punkt x. Man berück-
sichtigt also nur die Steigung der Funktion und lässt die Krümmung außer Acht.
Formal kann man ∆x und ∆y durch hdx und hdy ersetzen und h sehr klein werden lassen:
also: ∆y → lim hdy ≡ lim f ( x + hdx ) − f ( x ) (5-43)
h→0 h →0
Differential von f : df ( x ) = f ′ ( x ) dx
Diese Formulierung erlaubt in Kapitel 7 die Erweiterung auf das Differential von Feldern.
Beispiele:
f ( x ) = 2 x 3 − 1, df ( x ) = 6 x 2 dx (5-44)
f ( x ) = cos ( x ) , df ( x ) = − sin ( x ) dx
Das Differential einer Funktion kann auch als Taylorentwicklung 1. Ordnung ihres Zuwachses
aufgefasst werden.
5. Differentialrechnung 67
Übungsaufgaben
Berechnen Sie die Ableitungen der folgenden Funktionen: (5-45)
1. y = e ⋅ cos ( bx )
ax
x π
2. y = ln tan +
2 4
π
3. y = x ⋅ cos ln ( x ) −
4
x
a ⋅ tan 2 + c
4. y = arctan
a − c2
2
a − b ⋅ cos ( x )
5. y=
a + b ⋅ cos ( x )
6. y = arctan ( m ⋅ tan ( x ) )
7. y = x tan ( x )
1 x⋅ 3
8. y= arctan 2
3 1− x
a ⋅ sin ( x ) + b ⋅ cos ( x )
9. y=
a ⋅ sin ( x ) − b ⋅ cos ( x )
1
10. y =
2a ⋅ x − x 2
2 a⋅x +b 2 b a⋅x +b + b
11. y = ⋅ ( ln ( x ) − 2 ) + ln , b > 0
a a a⋅x +b − b
2 a −b x
12. y = arctan ⋅ cot
a 2 − b2 a+b 2
13. y = ( cos ( x ) )
sin ( x )
19. Bestimmen Sie die Taylor − Reihe ( Entwicklung bis zur Ordnung n = ∞ ) für (5-49)
f ( x ) = x −1 um x0 = 1!
Geben Sie auch den Definitionsbereich der Funktion an!
x2 −1 (5-50)
20. Bestimmen Sie für die Funktion f ( x) = 3
x2 + 1
die Schnittpunkte mit den Koordinatenachsen und
den Winkel zwischen Tangente und x − Achse an diesen Stellen
21. Haben die folgenden Funktionen an der Stelle x0 = 0 ein lokales Extremum (5-51)
oder einen Wendepunkt?
a) f ( x ) = x4 − 2 x3 + 2 x2 − 1
b) f ( x ) = x4 − 2 x + 1
c) f ( x ) = x3 + x
6. Integralrechnung
Der Integralbegriff
Geometrische entspricht das Integral über einer Funktion f dem Flächeninhalt zwischen dem
Graphen von f und der x-Achse. Beiträge zum Flächeninhalt unterhalb der x-Achse sind dabei
negativ. Man spricht von einem orientierten Flächeninhalt.
Die Integration erweist sich als Umkehrung der Differentiation. Das Integral einer Funktion f
kann in der Regel als so genannte Stammfunktion F(x) aufgefasst werden. Die Ableitung dieser
Funktion führt zurück zu f.
Das bestimmte Integral im Riemannschen Sinne
Funktion: f: ]
a, b[ →ℝ (6-1)
={ x a < x <b}
Integrationsgrenzen: x0 , x ∈ ]a, b[
Zerlegung von [ x0 , x ] : Beliebige Zahlen x1 , x2 ,..., xm −1 , xm mit
x0 < x1 < ... < xk −1 < xk < ... < xm < x
≡
xm+1
Durch Verfeinerung der Zerlegung von [x0,x] nähert sich die Integralsumme dem gesuchten Flä-
cheninhalt an. Das Integral wird dann durch einen gedanklichen Übergang zu einer unendlichen
Verfeinerung der Zerlegung definiert.
70 K. Bräuer Mathematischer Vorbereitungskurs für das Physikstudium
Integrand: f (t )
Integrationsvariable: t
∞ x
Uneigentliche Grenze: ∫ f ( t ) dt ≡ lim ∫ f ( t ) dt
x →∞
x0 x0
Beispiele
Integral: x (6-4)
∫ tdt = ?
0
m −1
Nebenrechnung:
∑ k = 0 + 1 + 2 + ... + ( m − 2 ) + ( m − 1)
k =0
= 1 + ( m − 1) + 2 + ( m − 2 ) + … =
( m − 1) m
m −3 2
=m =m = ⋅m
2 4⋅5
m =5: 0 +1+ 2 + 3+ 4 = 4 + 4 + 2 =10 = 2
z.B.:
m = 6: 0 +1+ 2 +3+ 4 + 5 =5 + 5 + 5 =15 = 5⋅6
2
Zerlegung: x x
∆t = , t k = k ∆t , z k = t k = k
m m
also: zk
∆t
x m −1 m −1 m −1
x x 1 x2
∫0 tdt = mlim
→∞
∑
k =0
zk ∆t = lim ∑ k
m →∞
k =0 mm
= x 2 lim 2
m →∞ m
∑
k = 0
k =
2
( m −1) m m2
= →
2 2
6. Integralrechnung 71
−1 (6-5)
k
x
x
x
em −1
= ( e − 1)
m m
x
∫ e dt = lim ∑ e k ∆t = lim ∑e
t z x
lim
x
m
m →∞ m →∞ m m →∞
0 k =0 k =0
x
m
m
e m −1
∞ n −1
e x −1
∑ n! m
1 x
= x = x
∞ 1 x n−1
−1
e m −1 e m −1 lim n=1
= lim ∑
n=1 n! m
m→∞ x m→∞
( Geometrische Reihe )
m
−1
x
= lim 1+O =1
m→∞ m
= ex − 1
analog nach vorausgehendem Beispiel
∞ x
∫e
−t −t
dt = lim ∫ e dt = lim
x →∞ x →∞
( e − 1)
−x
= −1
0 0
x k (6-6)
−1
∫ t dt : Zerlegung: tk = x m , zk = tk
1 1 m −1
,x
1, x m ,..., x m
x m
km+1
−
k k
m
m1
∫ t dt = lim ∑ x ∑
−1
x −
m
x m
= lim x − 1
m →∞
1 k =0 m→∞ k =0
1
ln x
= lim m x m − 1 = lim m e m − 1
m →∞
m →∞
ln x 1 ln x 1 ln x 3
2
= lim m 1 + + + + ... − 1
m →∞ m 2! m 3! m
= ln x
Nur in günstigen Fällen kann das Integral direkt durch die Integralsumme berechnet werden.
Man kann aber unbekannte Integrale auf bekannte zurückführen. Wie, lernen wir etwas später
mit Hilfe der Partiellen Integration, der Substitutionsmethode, der Partialbruchzerlegung und der
Reihenentwicklung.
∫ f ( t ) dt = ∫ f ( t ) dt + ∫ f ( t ) dt
x0 x0 y
mit y ∈ ]a, b[
x0
Umkehrung der Grenzen: x
∫ f ( t ) dt = − ∫ f ( t ) dt
x0 x
Die Regeln ergeben sich einfach aus der Definition des Integrals.
Beweis:
Zerlegung: x−a (6-10)
xk = a + k ⋅ h, h = , lim ≜ lim
h →0 entspricht N →∞
N
N
Stammfunktion:
F ( x ) = lim ∑ f ( xk ) h
h →0
k =0
N +1
lim F ( x + h ) = lim ∑ f ( xk ) h
h →0 h →0
k =0
Ableitung: F ( x + h) − F ( x) h N +1 N
F ′ ( x ) = lim = lim ∑ f ( xk ) − ∑ f ( xk )
h →0 h →0 h
h k =0 k =0
= lim f ( x + h ) = f ( x )
h →0
und G ( x ) = F ( x ) + c ⇒ G′ ( x ) = F ′ ( x ) = f ( x )
also ist G ( x ) Stammfunktion
∫ f ( t ) dt = G ( x ) − G ( x ) ≡
G ( x )
x1
1 0 x0
x0
Schreibweise
x1 x1 x1 x0
Beweis: a
∫ f ( t ) dt = ∫ f ( t ) dt + ∫ f ( t ) dt = ∫ f ( t ) dt − ∫ f ( t ) dt = F ( x1 ) − F ( x0 )
x0 a x0 a a
=0
= F ( x1 ) + c − c − F ( x0 ) = G ( x1 ) − G ( x0 )
Aus jeder Stammfunktion kann man also den Wert eines bestimmten Integrals bestimmen.
Stammfunktionen findet man für sehr viele Funktionen. Die unterschiedlichen Methoden lernen
wir im nächsten Abschnitt kennen. Es gibt aber auch Funktionen f, für die keine Stammfunktion
existiert.
Beispiele für Funktionen f , für die es keine Stammfunktion gibt: (6-12)
sin ( x ) x
sin ( t ) x3 x5 x7
f ( x) = , ∫0 t dt = x − + − + ... ≡ Si ( x )
x 3 ⋅ 3! 5 ⋅ 5! 7 ⋅ 7!
Sinusintegral
cos ( x ) x
cos ( t ) x2 x4 x6
f ( x) = , ∫0 t dt = C + ln x − + − + ... ≡ Ci ( x )
2 ⋅ 2! 4 ⋅ 4! 6 ⋅ 6!
x Eulersche
Cosinusintegral
Konstante
exp ( x ) x
e t
x x2 x3
f ( x) = , ∫−∞ t dt = C + ln x + + + + ...
1⋅1! 2 ⋅ 2! 3 ⋅ 3!
x Eulersche
Konstante
1 α +1 (6-13)
1. α
∫ x dx = x + c , α ∈ ℝ, c ist eine sog. Integrationskonstante
α
+
1
1 α +1 ′ α
x +c = x
α +1
1 n +1
∫ x dx = x + c, n = 0,1, 2,...
n
a)
n +1
1 n+1 ′ n
x +c = x
n +1
2 3
b) ∫ xdx = x +c
3
2 3 / 2 ′ 1/ 2
x +c = x
3
1
c) ∫ x
dx = 2
x +c
(2x
1/ 2
)
′ −1/ 2
+c = x
3
2 5
d) ∫ x 2 dx = x +c
5
2 5 / 2 ′ 3 / 2
x +c = x
5
Partielle Integration
Folgt aus der Produktregel der Differentiation.
∫ f ( x ) dx = ∫ g ( x ) ⋅ h ( x ) dx = g ( x ) ⋅ H ( x ) − ∫ g ′ ( x ) ⋅ H ( x ) dx + c
Beweis: (6-15)
g ( x ) H ( x ) = ( g ( x ) ⋅ H ( x ) )′ dx − c = ∫ ( g ′ ( x ) ⋅ H ( x ) ) dx + ∫ g ( x ) ⋅ h ( x ) dx − c
∫
Stammfunktion g ′ ( x ) ⋅ H ( x ) + g ( x )⋅ h ( x )
∫ f ( x ) dx
6. Integralrechnung 75
Also: (6-16)
x x
∫ g ( t ) ⋅ h ( t ) dt = g ( t ) ⋅ H ( t ) x − ∫ g ′ ( t ) ⋅ H ( t ) dt , x0 , x ∈ ]a, b[
x
0
x0 x0
Beispiel: (6-17)
x
∫ x sin ( x ) dx = x (−
cos ( x ) ) − ∫ 1 ( − cos ( x ) ) dx + c
x g ′( x )
g( x) g ( x)
h( x ) H ( x) 0
H ( x)
Substitutionsmethode
Folgt aus der Kettenregel für die Differentiation.
Voraussetzungen: (6-18)
Es gilt: (6-19)
∫ f (ϕ ( x ) ) ⋅ ϕ ′ ( x ) dx = ∫ f ( u ) ⋅ du = F ( u ) u =ϕ
( x)
+c
u =ϕ ( x )
Beweis:
Kettenregel: F ′ ( u ) ⋅ ϕ ′ ( x ) = F ′ (ϕ ( x ) )
u =ϕ ( x)
Integration:
F ′ ( u ) ⋅ ϕ ′ ( x ) dx = ∫ F ′ ( u ) ⋅ du = ∫ f ( u ) ⋅ du = F ( u )
∫ u =ϕ ( x )
+c
f (u ) du
u =ϕ ( x )
also:
∫ f (ϕ ( x ) ) ⋅ ϕ ′ ( x ) dx = F (ϕ ( x ) ) + c
= F ( u ) u =ϕ + c = ∫ f ( u ) ⋅ du +c
( x)
u =ϕ ( x )
Dann ist g (ϕ ( x ) ) ϕ ′ ( x ) dx = ∫ g ( u ) du
∫ f ( x ) dx = ∫ = G (ϕ ( x ) )
u =ϕ ( x )
g (u ) du
Beispiel: (6-22)
1
∫ sin xdx = ∫ u du + c = sin ( x ) + c
3 3 4
x cos
( )
u =sin x du =u ′dx u =sin x
4
= cos xdx
u ( x ) = sin ( x ) sin ( x )
( )
x
1 1
∫ sin t cos tdt = ∫ = u4 = sin ( x ) − sin ( x0 )
3 4 4
oder u 3du
x0 u ( x0 ) = sin ( x0 )
4 sin( x0 ) 4
u =sin x
2. Umkehrfunktion x = ϕ -1
( u ) muss im vorgeschriebenen Intervall existieren
6. Integralrechnung 77
Beispiele: (6-24)
sin ( x ) sin ( au )
∫ cos (
au ) = ∫ cos ( x ) a dx =
−1
du =
u=x / a
du =u ′dx a x = au
a
= a −1dx
x = au
u
sin ( x )
u=x / a
sin ( au ) − sin ( au0 )
oder ∫ cos ( au ) du = ∫ cos ( x ) a dx = = −1
u0 u0 = x0 / a a x0 = au0 a
= 2 ∫ cos( x ) dx − x
2
x + 1 − sin ( x ) sin x
2
arcsin u + 1 − u 2 u
= =
2 2
x = arcsin u
oder
x = arcsin (1)
=π / 2
π
( betrachte den Graphen von cos ( x ) )
1
∫ 1 − u 2 du = ∫ cos ( x ) dx =
2 2
0 x0 = arcsin 0
4
=0 Hälfte des
Rechtecks
π /2⋅1
Partialbruchzerlegung
Alle rationalen Funktionen können geschlossen integriert werden!
Ganze rationale Funktionen
(6-26)
∫ (c + c p x p ) dx = c + c0 x + c1 x 2 + ... + c p −1 x p +
p −1 1 1 1
0 + c1 x + c2 x + ... + c p −1 x
2
c p x p +1
2 p p +1
Das Grundintegral 2 kann weiter reduziert und in mehreren Schritten gelöst werden.
b−a (6-28)
mit ∆x = , xn = a + n∆x, f n = f ( xn )
N
b
Untersumme:
∫ f ( x ) dx ≃ ∆x ( f0 + f1 + ... + f N −2 + f N −1 )
a
b
Obersumme:
∫ f ( x ) dx ≃ ∆x ( f
a
1 + f 2 + ... + f N −1 + f N )
∆x
b
Trapezregel:
∫ f ( x ) dx = 2 ( f + 2 f + 2 f + ... + 2 f + 2 f
a
0 1 2 N −2 N −1 + fN )
( Mittelwerte ( Obersumme,Untersumme ) )
∆x
b
Simpson-Regel:
∫ f ( x ) dx =
a
3
( f0 + 4 f1 + 2 f 2 + 4 f3 + 2 f 4 + ... + 2 f N −2 + 4 f N −1 + f N )
( N ∈ 2ℕ !)
Allgemein: b
∫ f ( x ) dx = ∆x w
⋅ f
a Gewichts-
( f0 , f1 ,..., f N )
vektor ∈ℝ N +1
6. Integralrechnung 79
Beispiel: (6-29)
4 1
Funktion: f ( x) =
π 1 + x2
1
Integral: ∫ f ( x ) dx = 1
0
1
Stützstellen: N = 6, ∆x =
6
4 144 18 16 36 144 2
Funktionsvektor: f = , , , , , ,
π 37π 5π 5π 13π 61π π
Untersumme: w = (1,1,1,1,1,1, 0 ) , ∆x w ⋅ f = 1.05...
1 1
w = ,1,1,1,1,1, , ∆x w ⋅ f = 0.998...
Trapez:
2 2
1 4 2 4 2 4 1
w = , , , , , , , ∆x w ⋅ f = 0.9999997...
Simpson:
3 3 3 3 3 3 3
Übungsaufgaben
1. Geben Sie die Integrale an, für die die Funktionen F ( x ) Stammfunktionen sind (6-30)
a) ln ( x ) + c für alle x > 0 und
ln ( − x ) + c für alle x < 0
b) F ( x ) = ex + c
c) 1
F ( x) = β x + c, ( für alle x ∈ ℝ und β > 0, β ≠ 1) ,
ln β
d) F ( x ) = sin ( x ) + c, F ( x ) = − cos ( x ) + c,
F ( x ) = sinh ( x ) + c, F ( x ) = cosh ( x ) + c
e) F ( x ) = arctan ( x ) + c
f ) F ( x ) = arcsin ( x ) + c, für alle x ∈ ]−1,1[
g) F ( x ) = arccos ( x ) + c, für alle x ∈ ]−1,1[
∫ xe dx, ∫ x e dx, ∫ x e dx
x 2 x 3 x
d ).. f )
∫ ln ( x ) dx, ∫ x ln ( x ) dx, ∫ x ln ( x ) dx
n
j )..l )
x
e)... f ) ∫x x 2 − a 2 dx in x ∈ [ −a, a ] , ∫ dx, in x ∈ [ −1,1]
1 − x2
( )
f′ x
∫ f ( x ) dx, ∫ (ϕ ( x ) ) ϕ ′ ( x ) dx, ∫ a ϕ ′ ( x ) dx
k ϕ( ) x
g )...i )
ϕ′( x) ϕ′ ( x)
j )...l ) ∫ sin (ϕ ( x ) ) .ϕ ′ ( x ) dx, ∫ 1 + ϕ ( x ) dx, ∫ dx
1−ϕ ( x)
2 2
6. Integralrechnung 81
cos ( t 3 ) dt ,
1
f )...i ) ∫t
2
∫ 1 − t 2 dt , ∫ y ln ydy
df ( x ) f ( x + ∆x ) − f ( x ) f ( x + ∆x ) − f i ( x ) df ( x )
(7-4)
≡ lim = lim ∑ i eˆi = ∑ i eˆi
dx ∆x → 0 ∆x ∆x → 0
i ∆x i dx
df ( x ) df 2 ( x ) df 3 ( x )
= 1 , ,
dx
dx dx
Zeilenvektor
df ( x )
Der Vektor liegt in x tangential an der Kurve an. Die Bahnkurve ändert sich ja genau
dx
entlang der Bahnkurve.
Höhere Ableitungen:
d n f ( x ) d d n −1 f ( x ) (7-5)
≡ ( rekursive Definition )
dx n dx dx n −1
Geschwindigkeitsvektor
Für die Bahnkurve r ( t ) ( Ort als Funktion der Zeit ) ist (7-6)
dr ( t )
= v ( t ) die Geschwindigkeit des Objekts zur Zeit t
dt
r ( t + ∆t ) − r ( t )
Messbar sind jedoch immer nur mittlere Geschwindigkeiten v ≡ .
∆t
Rechenregeln:
(7-7)
( ) d
Summenregel: d d d
a + b = ∑ ( ai + bi ) eˆi = ∑ ai eˆi + bi eˆ
dx dx i i dx dx
d d
= a + b,
dx dx
( ) d d
Produktregel 1: d d
a ⋅ b = ∑ ai bi = ∑ ai bi + ai bi
dx dx i i dx dx
d d
= a ⋅b + a ⋅ b ,
dx dx
( ) d d
Produktregel 2: d
a × b = ∑ ε ijk ai b j eˆk + ∑ ε ijk ai b j eˆk
dx ijk dx ijk dx
d d
= a ×b + a × b ,
dx dx
( )
Produktregel 3: d d d
ab = a b + a b ,
dx dx dx
Kettenregel: da ( b ) db ( x )
a ( b ( x ) ) = ∑ ai ( b ( x ) ) eˆi =
d d
,
dx dx i db dx
Quotientenregel: d d
a b − ba
d a dx dx
=
dx b b2
dr ( s ) (7-9)
Einheitstangentialvektor tˆ ≡
ds
Wie oben begründet liegt jede Ableitung der Bahnkurve nach dem Kurvenparameter im entspre-
chenden Punkt tangential an der Kurve an. Ferner ist nach (7-8), also nach der Definition der
Bogenlänge s
dr ( s ) (7-10)
tˆ = =1
ds
Der Tangentialvektor bleibt bei kleinen Änderungen von s in Tangentialrichtung gleich 1 (Nor-
mierung). Er ändert sich genau senkrecht zur Tangente, also ist der
−1 (7-11)
dtˆ ( s ) dtˆ ( s )
Einheitsnormalenvektor nˆ ≡
ds ds
Normierung
7. Vektorfunktionen und Felder 85
dtˆ ( s ) (7-12)
Krümmung: κ≡ ist ein Maß für die Krümmung der Raumkurve
ds
1
Krümmungsradius: ρ ≡
κ
Abbildung 7-2: Die Änderung des Ortsvektors dr tangiert in x die Kurve und definiert so den Tangetialvektor t. Die Ände-
rung des Tangetilavektors dt steht in x senkrecht auf der Kurve.
Beispiel:
(
Kreisbahn mit Radius R: r ( s ) = R cos ( f ( s ) ) , R sin ( f ( s ) ) , 0 , ) (7-13)
Bestimmung von f :
(
)
dr ( s ) = − sin ( f ( s ) ) , cos ( f ( s ) ) , 0 Rf ′ ( s ) ds
Betrag: ( sin ( f ( s ) ) ) + ( cos( f ( s ) ) ) =1
2 2
! s
dr ( s ) = Rf ′ ( s ) ds = ds ⇒ f =
R
also: s s
r ( s ) = R cos ,sin , 0
R R
Tangentialvektor: s s
tˆ = r ′ ( s ) = − sin , cos , 0
R R
Normalenvektor: 1ˆ 1 s s
nˆ = t′ = − cos ,sin , 0
κ κR R R
s r (s)
s
= − cos ,sin , 0 = −
R R R
Krümmung: 1
κ=
R
Krümmungsradius: ρ=R
Vektor r ∈ ℝ3 : 3 Koordinaten für Position im Raum (7-14)
Vektorwertige Funktion r ( t ) :ℝ → ℝ : Schar von Vektoren, Kurvenparameter ist
3
Skalare Felder:
Gravitationspotential, elektrisches Potential, Temperaturfeld, Massenfeld, Wahrscheinlichkeits-
feld,…
Vektorielle Felder:
Kraftfeld, Geschwindigkeitsfeld, Elektrisches- und Magnetisches Feld, …
Beispiele:
Zentralpotential: 1
ϕ (r ) ∝ − = −
1 (Schwerefeld, (7-15)
r x2 + y 2 + z 2 elektrisches Potential )
Kräfte im Zentralfeld: rˆ r
F (r ) ∝ 2 = 3 =
( x, y , z ) (Schwerkraft,
( x2 + y 2 + z 2 ) elektrisches Feld )
3/ 2
r r
Kettenregel mit u = x 2 + y 2 + z 2
∂r ∂
( )
∂u u ( ∂ yu )
y
Ableitung des Abstandes: = x2 + y 2 + z 2 = =
∂y ∂y
r
1 1 =2 y
= =
2 u 2r
Richtungsableitung:
Partielle Ableitungen nach (7-16) geben die Steigung eines Feldes in Richtung der Raum- und
Zeitkoordinaten an. Für die Berechnung der Steigung in einer beliebigen Richtung ergibt sich
Richtung uˆ : (7-18)
uˆ = ∑ ui eˆi , uˆ = 1
i
Richtungsableitung:
ϕ ( r + huˆ ) − ϕ ( r )
∂ uˆϕ ( r ) ≡ lim
h→0 h
f ( ε ) ≡ϕ ( r +ε u )ˆ
ϕ ( r + ( h + ε ) uˆ ) − ϕ ( r + ε uˆ )
f (ε + h ) − f (ε )
= lim = lim
h→0 h h→0 h
ε =0
ε =0
Kettenregel r ( ) ≡ r +ε uˆ
ε
∂ d
=
d
dε
f ( ε ) ε =0 =
d
dε
i ∂ri dε
( )
ϕ ( r + ε uˆ ) ε = 0 = ∑ (ε ) ϕ r (ε ) ri(ε )
ε =0
= ui = ∑ eˆi ⋅eˆ j u j
j
∂ϕ ( r ) ∂ϕ ( r ) ∂ϕ ( r ) ∂ϕ ( r )
= ∑ u j eˆ j ⋅ eˆi = uˆ ⋅ , ,
i, j ∂xi ∂x1 ∂x2 ∂x3
Man kann die Ableitung auch verallgemeinern für nicht normierte Vektoren und erhält
∂ϕ ( r ) ∂ϕ ( r ) ∂ϕ ( r ) (7-19)
∂ ϕ (r ) = u ⋅ = u ∂ uˆϕ ( r )
, ,
∂x1 ∂x2 ∂x3
u
Gradienten:
Der Vektor mit den Ableitungen des Feldes ϕ unten (7-18) ist in der Physik sehr wichtig und
wird als Gradient bezeichnet.
∂ϕ ( r ) ∂ϕ ( r ) ∂ϕ ( r ) ∂ (7-20)
Gradient: ∇ϕ ( r ) ≡ = ∑ eˆi ϕ (r )
, ,
∂x ∂y ∂z i ∂xi
Die Bezeichnung 'Gradient' ergibt sich aus der Interpretation des Vektors.
Beispiel:
∑ x2j u ( r )≡ r 2 =
(7-21)
j
1
Gravitationspotential, elektrisches Potential: ϕ ( r ) = − = − u ( r )
−1/ 2
r
∂ 1 −3/ 2 ∂
u (r ) = −∑ eˆi − u ( r )
−1/ 2
Gradient: ∇ϕ = −∑ eˆi
i ∂xi i 2
∑
∂xi j
x 2j
∂u −1/ 2 ∂u 2 xi
∂u ∂xi
∑ eˆ x i i
r rˆ
= 3/ 2
i
= 3= 2
(r 2 ) r r
7. Vektorfunktionen und Felder 89
Rechenregeln
Summenregel: ∂ ∂ ∂ (7-22)
∇ (ϕ + ψ ) = ∑ eˆi (ϕ +ψ ) = ∑ eˆi ϕ + eˆi ψ
i ∂xi i ∂xi ∂xi
= ∇ϕ + ∇ψ
Produktregel: ∂ ∂ ∂
∇ (ϕψ ) = ∑ eˆi ϕψ = ∑ eˆi ϕ ψ + ϕ ψ
i ∂xi i ∂xi ∂xi
= ∇ϕ ψ + ϕ ∇ψ( ) ( )
Quotientenregel: ϕ ∇ϕ ϕ∇ψ
∇ = − 2
ψ ψ ψ
( )
∇ϕ ψ − ϕ ∇ψ ( )
=
ψ 2
Kettenregel: ∂ df (ϕ ) ∂
∇f (ϕ ) = ∑ eˆi f (ϕ ) = ∑ eˆi ϕ
i ∂xi i dϕ ∂xi
df (ϕ )
= ∇ϕ
dϕ
Nun betrachten wir ganz analog das Feld ϕ als Funktion mehrer Variablen.
∆ϕ ( r ) ≡ ϕ ( r + ∆r ) − ϕ ( r ) (7-23)
Zuwachs:
Linearisierung: ∆ϕ ( r ) → lim hdϕ ( r ) = lim ϕ ( r + hdr ) − ϕ ( r )
h →0 h →0
ϕ ( r + hdr ) − ϕ ( r )
Differential:
dϕ ( r ) = lim
h →0 h
∂ϕ ( r )
= ∂ dr ϕ ( r ) = ∇ϕ ( r ) ⋅ dr = ∑
dxi
∂xi
i
Richtungs-
ableitung
Daraus ergibt sich die Bedeutung. Der Gradient eines skalaren Feldes gibt die Richtung und das
Maß des größtmöglichen Anstieges des Feldes an. Beschreibt das Feld etwa die Höhendaten ei-
nes Berges, dann zeigt der Gradient entgegen der Falllinie. Die Länge des Gradienten drückt
dann aus, wie Steil es an der Stelle des Berges ist.
∂ kϕ ∂ ∂ ∂ (7-25)
k ( )
r = ϕ (r )
Partiellen Ableitung höherer Ordnung: ...
∂xi ∂xi ∂xi ∂xi
k − mal
Differenziert man ein paar Mal nach verschiedenen Variablen, schreibt man entsprechend
∂ kϕ ∂ kn ∂ k2 ∂ k1 (7-26)
( ) = ϕ (r )
r ...
∂xn ...∂x1
kn k1
∂xn ∂x2 dx1
kn k2 k1
Wichtig ist, dass die Reihenfolge der Ableitungen keine Rolle spielt, solange alle Ableitungen ste-
tig sind. Etwa für die 2. Ableitungen ist
∂ ∂ ∂ (7-27)
lim (ϕ ( r + heˆi ) − ϕ ( r ) )
1
ϕ (r ) =
∂x j ∂xi ∂x j h → 0 h
ϕ ( r + leˆ j + heˆi ) − ϕ ( r + heˆi ) −ϕ ( r + leˆ j ) + ϕ ( r )
1
= lim lim
l →0 h →0 lh
= lim lim ϕ ( r + leˆ j + heˆi ) − ϕ ( r + leˆ j ) −ϕ ( r + heˆi ) + ϕ ( r )
1
l →0 h →0 lh
∂
=
∂xi l →0 l
(
lim ϕ ( r + leˆ j ) − ϕ ( r )
1
)
∂ ∂
= ϕ (r )
∂xi ∂x j
1
Kann im MVK weggelassen werden
7. Vektorfunktionen und Felder 91
( r − r0 ) (7-28)
Taylor-Entwicklung von ϕ um r0 mit d ≡ r − r0 , d = :
ˆ
r − r0
( )
n
N dˆ ⋅∇ ϕ
ϕ (r ) = ∑ dn
n =0 n!
r = r0
= ϕ ( r0 ) + dˆ ⋅∇ϕ (
1 ˆ 2
) 1 ˆ
( )
N
d+ d ⋅∇ ϕ d 2 +…+ d ⋅∇ ϕ d n + Restglied
r = r0 2 N!
r = r0 r = r0
0. Ordnung: r −a =a (7-29)
r =0
u ( r )=( r − a )
2
1. Ordnung:
xi ∂
(r − a ) u (r )
rˆ ⋅∇ r − a = rˆ ⋅∇ =∑
2
i , j r ∂xi
∂
xi 1
( xj − aj ) = ∑ i
x 1
2 ( xi − ai )
2
=∑
i, j r u ( r ) ∂xi i, j r 2 u ( r )
r −a
= rˆ ⋅
r −a
−a rˆ ⋅ a
also
rˆ ⋅∇ r − a = rˆ ⋅ =−
r =0 a a
r − a
2. Ordnung:
( ) ( )
2
rˆ ⋅∇ r − a = rˆ ⋅∇ rˆ ⋅∇ r − a = rˆ ⋅∇rˆ ⋅
r −a
u ( r ) = ( r − a ) .v ( r ) = r
2 2
x ∂ xj (xj − aj )
=∑ i = ...
i , j r ∂xi v (r ) u (r )
Anderer Weg:
Wir wenden einen Trick an, um das Feld eindimensional zu entwickeln:
2
Kann im MVB weggelassen werden
x x2 (7-30)
3
r − a = a 2 − 2r ⋅ a + r 2 = a + = 1 + − + O ( x )
1 x a
2 4
r 2 − 2 r ⋅a
x≡
a2
r 2 − 2r ⋅ a 1 r 2 − 2r ⋅ a 2
= a 1 +
2a 2
−
8 a2
+ O ( r 3
)
r ⋅ a r2 (r ⋅ a ) 2
r ⋅ a r2 (r ⋅ a )
2
+ O (r ) = a − + O ( r3 )
= a 1 − 2 + 2 − 3
+ −
a 2 a 2 a 4
a 2 a 2 a 3
r ⋅ a r2 (r ⋅ a)
2 (7-31)
+ O (r3 )
r −a = a− + −
Insgesammt: 3
a 2a 2a
Wegintegrale
Einfache Integration über einen Weg bei konstantem Integranden (hier =1)
r1 r r r r (7-32)
ˆ ˆ ˆ ˆ ˆ
r0 r0 r0 r0 r0
r1
Man muss also angeben, welcher Wert von x zu einem bestimmten Wert von y oder z gehört.
Man muss den Weg parametrisieren:
Parametrisierung: r = r ( s ) ( s ist etwa Bogenlänge, (7-34)
Zeit oder ein anderer Parameter )
Differential: ∂r
dr = ds = r ′ds
∂s
Für Zeit t : ∂r ɺ
dr = dt = rdt = vdt ( v ist Geschwindigkeit )
∂t
Damit ist
7. Vektorfunktionen und Felder 93
s ( r1 ) (7-35)
r1
∫ ϕ ( r ) dr = ∫ ϕ ( r ( s ) ) r ′ ( s ) ds
r0 s ( r0 )
Beim Einsetzen der Funktionen ergibt sich ein gewöhnliches, bestimmtes Integral.
Beispiel
Konstante Beschleunigung: v ( t ) = v0 + at (7-36)
r1
t t
∫t ( v0 + at ) dt = v0 ( t1 − t0 ) + 2 a ( t1 − t0 )
1 1
1 2 2
∫r = ∫t ( ) =
dr v t dt
Wegintegral: 0 0 0
= r1 − r0 ( siehe oben )
r1 = r0 + v0 ( t1 − t0 ) + a ( t12 − t02 )
1
also:
2
Beispiele:
Abbildung 7-4: Wege in Kraftfeldern. Links führt der Weg Γ1 entlang der x-Achse ins unendliche und der Weg Γ2 von
einem Punkt auf einer Äquipotentiallinie zu einem anderen. Rechts betrachten wir zwei geschlossene Wege,
Γ1 liegt neben dem Zentrum des Wirbels, Γ2 umfasst es.
Linkes Bild in Abbildung 7-4:
rˆ (7-38)
r
Kraftfeld: Fa = 2 = 3
r r
1 R + x0 → x0 x0
1 1 1
= lim x0 ∫ ds = lim ∫ du = − lim
(R+
x0 s )
x0 →∞ 2 x0 →∞ 2 x0 →∞ u
0 R
u R
u , ds = du / x0
1 1 1
= − lim − =
x0 →∞ x
0 R R
Wir erhalten das Potential ϕ.
( )
3/ 2
0 (1 − s ) + s
2 2 2 u ( 0) u u 1
(1−2 s + 2 s )=u
2
=0
Hier bewegen wir uns von einem Punkt auf einer Äquipotentiallinie zur anderen.
Rechtes Bild in Abbildung 7-4:
rˆ × eˆ r × eˆ
(7-41)
Kraftfeld: Fb = 2 z = 3 z
r r
Eine Rechnung zeigt, dass
(7-42)
Weg 1: A1 = ∫ Fb ⋅ dr ≠ 0
Weg 1
Weg 2: A2 = ∫ Fb ⋅ dr = 0
Weg 2
Auf Weg 1 bewegt man sich um die Singularität herum (etwa mit einer Ladung um einen strom-
führenden Leiter). Die Kraft kommt vorwiegend aus der Bewegungsrichtung.
Auf Weg 2 bewegt man sich an der Singularität vorbei. Die Kraft wechselt ihre Richtung und die
Komponenten kompensieren sich.
Konservative Kraftfelder.
Die Eigenschaft der Wegunabhängigkeit der Arbeit ist sehr elementar. Wenn man einen Berg
besteigt, hängt die Potentielle Energie am Gipfel nicht vom Weg ab. Das Kraftfeld der Gravitati-
on hat ein Potential:
rˆ r
(7-43)
Für das Kraftfeld F= 2 = 3
r r
existiert ein Potential ϕ mit F = −∇ϕ
allgemeiner:
(7-44)
Für ein konservatives Kraftfeld F gilt
∫ F ⋅ dr = ∫ F ⋅ dr
a) das Wegintegral ist unabhängig vom Weg:
Γ1 ( r0 → r1 ) Γ 2 ( r0 →r1 )
∫ F ⋅ dr ≡ ∫ F ⋅ dr = 0
b) das Integral auf jeder geschlossenen Bahn
Γ Γ( r →r0 )
0
∇ × F ( r ) =0
c) für alle r ist die Rotation
d ) es existiert ein Potential ϕ mit ∇ ∇ϕ = − F
Die Aussagen a-d sind äquivalent und definieren den Ausdruck 'konservativ'.
In den obigen Beispielen ist das Feld Fa offensichtlich konservativ, das Feld Fb nicht.
Flächen- und Volumenintegrale
xN − x0 (7-45)
Stützstellen: xi = x0 + ( i -1) ∆x, N =
∆x
N x1
Man berechnet hier eine Fläche (2D-Volumen), und das kann man in x und y auch symmetrisch
schreiben:
Stützstellen: xN − x0 (7-46)
xi = x0 + ( i -1) ∆x, N x =
∆x
f ( xi )
y j = y0 + ( j -1) ∆y, N y , xi =
∆y
x1 f ( x ) f ( x)
Fläche unter der Kurve: N x N y , xi x1
Abbildung 7-5: Integration als Flächenberechung. Links wird die genannte Obersumme gebildet, indem die x-Koordinate in
infinitesimale Abschnitte unterteilt wird. Rechts wird zusätzlich auch die y-Koordinate in infinitesimale Ab-
schnitte unterteilt. Dies führt auf die Verallgemeinerung zu Volumenintegralen.
Die Äquivalenz von (7-45) und (7-46) sieht man leicht:
x1 f ( x ) x1 (7-47)
A= ∫ ∫0 dy dx = x∫ f ( x ) dx
x0 0
f ( x)
y0
Die Reihenfolge der Integrationen richtet sich nach der Geometrie (siehe folgendes Beispiel).
Bezeichnungen:
(7-49)
∫ dxdydz = ∫ dV = ∫ d r
3
V V V
z . B . im Intgrierten
Kurs Physik
7. Vektorfunktionen und Felder 97
Beispiel Pyramide
0
0 0
4
=
3
Teilchendichte
Anzahl von Teilchen im Volumen ∆Vk : nk , k ∈ {1… K } (7-51)
Teilchendichte: nk
ρ ( rk ) =
∆Vk
Anzahl N von Teilchen im Gesamtvolumen: K K
nk
N = ∑ nk = ∑ ∆Vk → ∫ dV ρ ( r )
k =1 k =1 ∆Vk V
Massendichte:
Masse im Volumen ∆Vk : m ⋅ nk , k ∈ {1… K } (7-52)
m ⋅ nk
Massendichte: ρɶ ( rk ) =
∆Vk
K K
m ⋅ nk
Masse im Gesamtvolumen: M = ∑ m ⋅ nk = ∑ ∆Vk → ∫ dV ρɶ ( rk )
k =1 k =1 ∆Vk V
Dichte: M M (7-54)
ρɶ ( rk ) = =
V d
1− y
Schwerpunkt: 1 d 1
dx ( xex + yey + zez )
1
R= ∫ dVrk ρ
ɶ ( rk ) = ∫ dz ∫ dy ∫
MV d 0 0 −1+ y
( )
d 1
1 1 2 2
= ∫ dz ∫ dy 2 (1 − y ) − ( −1 + y ) ex + 2 (1 − y ) ye y + 2 (1 − y ) zez
d 0 0
=0
d
=
1
d ∫0
dz (2
3) y
(
2) z (3 y 2 z)
2 1 − 1 e + 2 1 − 1 ze = 1 1 de + 1 d 2 e
d
1
3
1
0
= 13
1d
2
Übungsaufgaben
1. Berechnen Sie die partiellen Ableitungen bis zur 2. Ordnung für folgende Funktionen: (7-55)
a ) f ( x, y ) = 2 x + 3 y , b) f ( x, y ) = sin ( x + 3 y ) ,
2 2
c ) f ( x, y ) = e
(x + y2 )
(
d ) f ( x, y ) = ln x 2 sin ( x + y ) )
2
2
,
sin ( x ) ≡sin ( x ) sin ( x )
2
8. Berechnen Sie den Flächeninhalt einer Ellipse mit den Halbachsen a und b.
x2 y 2
Die Ellipsengleichung ist + = 1. Zeigen Sie, dass die Ellipse auch durch
a2 b2
x a cos ( t )
y = , t ∈ [ 0, 2π ] parametrisiert wird. Nutzen Sie die Symmetrie
b sin ( t )
der Ellipse.
9. Berechnen Sie Mittels eines Doppelintegrals die Fläche eines gleichseitigen
Dreiecks der Seitenlänge a
Lösungen zu den Übungsaufgaben finden Sie unter www.kbraeuer.de bei ‚Skripte und Einfüh-
rungen – Mathematischer Vorbereitungskurs für das Physikstudium …’
Index
Ableitung...... 19, 51, 52, 53, 65 Höhere Ableitungen ............. 53 Rechenregeln für Integrale .. 72
Ableitung vektorwertiger Hyperbelfunktion ................. 44 Reelle Zahlen ..................... 4, 6
Funktionen ....................... 83 imaginäre Einheit ...................7 Regel von de l'Hospital ........ 65
Ableitungen höherer Ordnung Inneres Produkt .................... 18 Reihen .......................29, 31, 44
......................................... 90 Integral im Riemannschen Richtungsableitung .............. 87
Absolutbetrag ......................... 9 Sinne ................................. 69 Satz von Taylor.............. 11, 60
Argument komplexer Zahlen 10 Integralbegriff....................... 69 Sekante .....................51, 52, 63
Bahnkurve ...................... 39, 53 Integration durch Umkehrung Skalar ........................17, 18, 21
Bahnkurven als Beispiel für der Differentiation ............ 74 Skalare Felder ...................... 86
Vektorfunktionen ............. 82 Inversenregel ........................ 58 Skalarprodukt .....18, 19, 20, 21
Basistransformationen .......... 20 Irrationale Funktionen .......... 44 Spatprodukt.......................... 24
Beispiel . 11, 21, 25, 30, 39, 41, Kettenregel ........................... 56 Stammfunktion .................... 72
53 Komplexe Zahlen ...................7 Stetigkeit .............................. 40
Beispiele:........ 8, 29, 41, 42, 66 komplexe Zahlenebene ...........8 Stetigkeit von
Bestimmung von Grenzwerten Komplexkonjugation ..............9 Vektorfunktionen ............. 83
......................................... 30 Konservative Kraftfelder ...... 95 Substitutionsmethode........... 75
Betrag ................... 9, 10, 11, 23 Konvergente Folgen ............. 29 Summenregel ....................... 55
Cosinus..................... 19, 47, 62 Konvergenzkriterien ............. 33 Tangente ...................51, 52, 66
Dezimaldarstellung ............ 4, 5 Koordinantensysteme ........... 16 Tangentenvektor .................. 84
Differentation ....................... 55 Kreuzprodukt ...... 21, 22, 23, 24 Taylor .......................60, 61, 62
Differential ........................... 66 Krümmung ..................... 66, 84 Taylorentwicklung ......... 61, 66
Differential und Interpretation Länge eines Vektors . 18, 19, 21 Taylor-Entwicklung für Felder
des Gradienten.................. 89 Logarithmus ......................... 44 ......................................... 91
Differentialquotient ........ 51, 66 Maxima ................................ 63 Taylor-Polynom ................... 61
Differenzenquotient ....... 51, 53 Messfehler ............................ 39 Transzendente Funktionen ... 44
Divergente Folgen ................ 30 Messungen..............................6 Trigonometrische Funktionen
Druck ................................... 39 Minima ................................. 63 ......................................... 46
Ebenen ................................. 24 Mittelwertsatz ....................... 62 Trigonometrische
Eigenschaften von Funktionen Monoton ............................... 41 Umkehrfunktionen ........... 47
......................................... 40 Monotonie-Satz .................... 63 Übungsaufgaben ..3, 26, 34, 48,
Einheitskreis ....... 11, 46, 47, 54 Naturkonstante ..................... 39 67
Einheitsvektoren .................. 20 Natürlichen Zahlen .................2 Umkehrfunktion der
Elementare Funktionen ........ 42 Normalenvektor .................... 84 Exponentialfunktion ........ 45
Eulersche Formel ................. 11 Numerische Integration ........ 78 Unbestimmtes Integral ......... 72
Exponentialfunktion ....... 44, 45 objektiver Raum ................... 16 Unschärfe ..............6, 38, 39, 53
Exponentialfunktion und Objektivierung ...................... 15 Van der Waals ..................... 39
Logarithmus ..................... 44 Ordnungsstrukutur ..................2 Vektoren ....4, 8, 15, 16, 18, 19,
Exponentialschreibweise ...... 11 Partialbruchzerlegung ........... 77 20, 21, 22, 23, 24, 25
Flächen- und Partielle Ableitung................ 86 Vektorenfunktionen und Felder
Volumenintegrale ............. 95 Partielle Integration .............. 74 ......................................... 85
Folgen ...................... 29, 30, 40 Physikalische Beispiele ........ 37 Vektorielle Felder ................ 86
Ganze Zahlen ......................... 3 Plancksche Wirkungsquantum Vektorprodukt...................... 21
Geometrische Interpretation . 37 ...................................... 6, 39 Volumen ........................ 39, 40
Geraden ................ 6, 24, 25, 26 Polynome.............................. 42 Wegintegrale........................ 92
Geschwindigkeit . 6, 15, 38, 39, Potenzreihen ................... 32, 59 Wendepunkte ....................... 65
53 Produktregel ......................... 57 Wurzeln ................................. 7
Gradienten ........................ 4, 88 Pyramide .............................. 97 Zahlenbereiche ...................... 1
Grundrechenarten ............... 2, 4 Quotientenregel .................... 57 Zahlenebene ..7, 8, 9, 10, 11, 29
Hauptsatz der Differential- und Rationale Funktionen ........... 43 Zahlengerade ..................... 6, 7
Integralrechnung .............. 73 Rationale Zahlen ....................3 Zusammengesetze Funktionen
Hauptwert ............................. 10 Raumerfahrung ..................... 15 ......................................... 41