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Perpetuum Mobiles Zeitung für

interobödienziellen Austausch
und Kommunikation
Nr. 50 • SOMMER 2011
Dieses Magazin für Srr\ & Brr\ unterliegt der fm\ Deckung
e d ito r i a l
eckstein@perpetuum-mobile.at

Was so in der Luft liegt...


IN DIESEM HEFT
von Br\ Eigentlich wollte ich etwas Werte geht und was kann uns bes-
Marco über die Notwendigkeit der Freu- seres passieren als mit Jugendli-
PM de im Umgang mit Freimaurern chen in Dialog zu treten, um sowohl
und der Freimaurerei schreiben. den Inhalt unserer Werte als auch SEITE
die Art und Weise des Dialogs auf TITELBLATT
Aber da war ich Anfang Mai in die Probe zu stellen. Agora (Br. Andreas, SC) 1
Barcelona bei einer Konferenz der
‚liberalen’ Hochgradigen und die Manche Maurer lieben es die EDITORIAL
schlugen als Arbeitsthema für die Passage aus „Was ist Aufklärung“, Was so in der Luft liegt... 2
nächsten 2 Jahre vor: „Mit wel- 1784 von Immanuel Kant formu-
chen Mitteln und auf welchen Ebe- liert, über Mündigkeit zu zitieren: BEITRAG
nen können wir unsere Prinzipien AGORA - eine Einführung 3
und unsere Methoden der jungen „Aufklärung ist der Ausgang
Generation mitteilen, die durch die des Menschen aus seiner selbst BEITRAG
modernen Technologien an eine verschuldeten Unmündigkeit. Un- AGORA - Sei doch vernüftig 4
grenzenlose Transparenz gewöhnt mündigkeit ist das Unvermögen,
sind?“ sich seines Verstandes ohne Lei- BEITRAG
tung eines anderen zu bedienen. AGORA - Solidarität I 6
Vierzehn Tage später war ich Selbstverschuldet ist diese Un-
beim Kolloquium von CLIPSAS, mündigkeit, wenn die Ursache BEITRAG
das ist der Dachverband der ‚libe- derselben nicht am Mangel des AGORA - Solidarität II 8
ralen’ blauen Obödienzen und wel- Verstandes, sondern der Entschlie-
ches Thema wählten die Delegier- ßung und des Mutes liegt, sich sei- BEITRAG
ten aus?: „Freimaurerei und die ner ohne Leitung eines anderen AGORA - Regentanz & Rationalität 10
(heutige) Jugend“. Noch eine Wo- zu bedienen. ‚Sapere aude [lat.:
che später in Speyer beim Catena „wage es, zu denken“]! Habe Mut, BEITRAG
Festival wurde für nächstes Jahr dich deines eigenen Verstandes zu AGORA - Meister & Lehrling 12
vorgeschlagen über das Thema: bedienen!‘ ist also der Wahlspruch
„Wie berührt das Chaos in der Welt der Aufklärung.“ BERICHT
den Freimaurer?“ nachzudenken Pentagramm im Regen 15
und ich bin fast sicher sie dachten Es könnte doch wahrlich eine
dabei an die Jugendlichen! unserer Aufgaben sein, Jugendli- BAUSTÜCK
che zu ermutigen kritisch zu sein Schönheit 16
Weitere zwei Wochen später oder zu werden, Dinge in Frage
organisierte der Großorient von zu stellen, nicht alles hinnehmen BEITRAG
Österreich eine geschlossene wei- zu müssen, was ihnen tagtäglich Neues Logo der LGLÖ 18
ße Arbeit für Angehörige. Nach der geboten oder abverlangt wird und
Arbeit fand sich eine Gruppe von ihnen die nötigen Informationen BERICHT
fünfzehn Jugendlichen, die sich zu liefern, die uns selbst dazu ge- Ein Lehrlingserlebnisbericht 19
angesprochen fühlten und mehr bracht haben freie Menschen gu-
über die Werte der Freimaurer wis- ten Rufes zu werden. BERICHT
sen wollten, ich glaube jetzt gibt CATENA - ein gelungenes Fest 20
es bald auch eine Jugendorgani- Nicht indoktrinieren, nicht gute
sation. Eigentlich macht das auch Ratschläge geben, nicht ihnen den BERICHT
Freude! Weg zeigen, aber sie befähigen 50 Jahre CLIPSAS in Straßburg 21
ihre Werte, ihren Weg selbst zu fin-
Das Thema ‚Jugend’ liegt also den. Wenn wir es bewerkstelligen KÜNSTE
irgend wie in der Luft und es macht könnten, dass die Jugendlichen Buchbesprechung - Benefizkonzert 22
auch Sinn, sich nicht nur mit dem aus sich selbst mündige Menschen
Thema zu beschäftigen, sondern und Bürger machen könnten, das TERMINE
sich tatsächlich auch mit der Ju- könnte viel Freude bringen! Ausstellungen 23
gend und den Jugendlichen ausei-
nander zu setzen. Ich wünsche dir liebe Schwes- TERMINE
ter, dir lieber Bruder einen schönen PM - GOÖ - Sub Rosa - Impressum 24
Wir Freimaurer sind eigentlich und erholsamen Sommer - und viel
eine Expertengruppe, wenn es um Freude! PHOTO Credits: Br. Pete (SC),
Sr. Christine (SC), Br. Marco (PM)
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RO STRA

AGORA - eine Einführung


Welt“ brachten sechs Redner ihre von Sr\
weit gespannten Betrachtungen zu Renate
Gehör. Da alle Vorträge in diesem MvSt
Heft wiedergegeben werden, ver- PM
zichte ich auf eine beschreibende
Zusammenfassung.

Dieses Jahr hatte die Ös-


terreichische Föderation des
Droit Humain die Organisation
übernommen, am Ende des
Abends gab Schwester Gabi
P. das Staffelholz an Br. An-
selm F., den Großmeister
der Liberalen Großloge von
Österreich, weiter. Angeregt
durch die Formulierung bei der
Veranstaltung 2010 hat Schwes-
ter Claire W. ein künstlerisch ge-
staltetes Staffelholz geschaffen,
das tatsächlich übergeben wer-
den konnte.

Auch heuer wurde wieder eine


Audio-Aufzeichnung der Vorträ-
ge gemacht, die entsprechende
CD wird (beim Vertreter der je-
weils eigenen Obödienz) erwerb-
bar sein.

am Weiters gab es eine preiswer-


29.4.2011, te CD mit einer Musikzusammen-
an welcher stellung (für RA geeignet), Rest-
wieder Schwestern exemplare sind beim Eckstein zu
und Brüdern aller in Ös- beziehen.
AGORA – terreich arbeitenden Obödi-
freier Marktplatz maurerischer enzen teilnahmen. AGORA 2012 ist für Freitag,
Begegnung den 13. April 2012 vorgesehen, das
Zum Thema „Freimaurerei als Thema wird wohl im Herbst festge-
„...einen solchen Weg gemein- Angebot und Antwort im Span- legt werden.
sam beschreiten...“ waren die nungsfeld zwischen Rationalität
Schlussworte des Einführungsre- und Esoterik zum humanen Enga-
ferates zur AGORA – Veranstaltung gement in einer entsolidarisierten
B e itr ag

Sei doch vernünftig !


von Sr\ Die FM als Antwort und Ange- herrschende Gesellschaftsordnung Einsicht leisten und uns eine Kultur
Lilo bot im Spannungsfeld zwischen widerspiegelt und so stabilisiert) aufbauen, die den Notwendigkei-
ÖFDH Esoterik und Rationalität in einer ist der Umgang mit Gewalt ein ten unseres Gemütes das gibt, was
entsolidarisierten Welt zentrales Anliegen jeder Religion: wir zum Vollzug der Verstandeser-
Begrenzen, Kanalisieren, Rituali- kenntnisse brauchen. Wissen allein
„Sei doch vernünftig!“ – mit die- sieren, Überhöhen - Rechtfertigung genügt nicht: wie jede Religion und
ser Aufforderung kann man mich und Überwölbung von Krieg, Aus- jede Ideologie stets erkannt hat – es
ganz leicht ins Eck drängen. Sie lagerung in Spiel und Sport - und braucht die Bindung des Gefühls an
bedeutet zu allererst Triebverzicht. - Opferhandlungen. Besonders die Symbol und Ritual, es braucht die
Das Setzen von rationalen und Wandlung des Opfers in Form und Gemeinschaft, es braucht die stän-
emotionalen Argumenten über die Gegenstand zeigt den Prozess dige Übung und Wiederholung. Es
spontane Reaktion. Dabei bin ich der Abkehr und des Verzichts. Die braucht das seelische Erleben.
als Mensch der Aufklärung mit der Geschichte des Opfers ist die Ge-
Maxime der Vernunft ohnehin auf schichte der Sublimation. Es ist der Hier wende ich mich nun dem
der höchsten Stufe der Emanzipa- Weg vom Menschenopfer zum Tier zweiten Strang meiner Rückschau
tion angelangt, brauche mich nicht und zum symbolischen Opfer. Da zu, der Verinnerlichung. Mich über-
zu fürchten vor Gott und Teufel und wir hier im 1. Grad arbeiten, gebe zeugt die Vorstellung, dass der
bin keiner anderen als meiner auto- ich nur einen Hinweis auf den Bei- allgemeine kulturelle so wie der
nomen Beurteilung verpflichtet. Die trag der Freimaurerei zum Umgang individuelle Vorgang der Subjekt-
Freuden der höheren Einsicht, des mit Gewalt und einen Verweis auf werdung im Zusammenspiel zwei-
Gewinns an Überblick und Tiefe... meine später einzulösende Absicht er Parameter besteht: Abgrenzung
alles schön und gut. Die Sache mit zu zeigen, was ich unter freimaure- und Hereinnahme. Im Morgenlicht
dem Licht der Erkenntnis hat durch- rischer Esoterik verstehe. der Menschheit, im Animismus, ist
aus ihren Reiz, aber wenn die Lust Alles mit Allem absichtsvoll verbun-
am Erkennen mit einem durchgeht In unseren luxuriösen westlichen den und beseelt, Tier und Mensch
dann läuft es auch schief, wie wir Zivilisationen unterwerfen wir auch durchlässig und ineinander wandel-
seit Adam und Eva wissen. unseren Umgang mit Tieren und bar in Wesen und Gestalt. Später
der Natur im Allgemeinen sowie den treten die Götter auf, übermächtig
Also steht Verzicht an der Wiege Bereich der psychischen Gewalt ei- und übellaunig, miteinander und
jedes zivilisatorischen Vorganges. ner kritischen Reflexion. Nach den mit den Menschen verstrickt in ei-
Entscheidend ist die Frage, ob und Erfahrungen des 20.Jahrhunderts ner Sturmflut von Macht und Ab-
wie eine Umformung in einen krea- wissen wir um die Notwendigkeit, hängigkeit. Ihre Zeichen müssen
tiven Prozess, in ein emotional und uns auch von den möglichen „Vor- sorgenvoll gelesen werden, ihre
rational gelungenes Leben ermög- boten der Gewalt“ zu distanzieren: Mütchen durch Gaben und Gesten
licht wird. Vorsicht ist geboten mit den gro- gekühlt. Es ist ein hitziger Dialog, in
ßen Gefühlen des Pathos, des He- dem die Götter geben und nehmen,
Das ist das Wesen von „Kultur“ – roismus und der Sehnsucht nach sprechen, fordern, weissagen und
und so möchte ich nun hinabblicken Selbstauflösung. angerufen werden können. Auch
in die Brunnenschächte der Zeit und der Eine Gott spricht zu Anfang
Rückschau halten: Die Anforderungen an die „inne- noch mit den Menschen: durch sei-
ren Wächter“ werden also stets hö- ne Propheten, durch den brennen-
Ich tue dies in vollem Einklang her. Da sich aber an unserer Trieb- den Dornbusch, durch die Engel.
mit meiner freimaurerischen Über- struktur seit Beginn der Zivilisation Später verstummt er. Was bleibt, ist
zeugung, dem Glauben an den Fort- vermutlich nicht viel geändert hat, die einseitige Anrufung im Gebet.
schritt der Menschheit. Ich tue es steht die Bindungsfähigkeit von
unter zwei wesentlichen Gesichts- Kulturen vor großen Herausforde- Aber schon in der griechischen
punkten: der Sublimierung und rungen: es kann für mich als abend- Antike beginnt die innere Stimme
Transformation des Verzichts und ländischen Menschen keinen ande- sich Gehör zu verschaffen: als Hek-
dem „Weg der Verinnerlichung“. ren Weg geben als den des Vollzugs tor auf die Mauern Trojas steigt,
der Aufklärung. Es gibt kein Zurück um sich Achill im Kampf zu stellen
Über Jahrtausende sind diese in „Gottes Schoß“, wo ein jenseiti- spricht „es“ in ihm, verlockt ihn,
Vorgänge von den Religionen ge- ges Gericht Gerechtigkeit spenden nicht hinaus zu gehen, hier zu blei-
steuert worden. Neben der Sinn- wird und die Furcht davor ganze ben, bei Frau und Kind. Und - erst-
stiftung in der Erklärung des Un- Gesellschaften an der Kandare mals? – fragt er nicht, welches Got-
erklärlichen, und der Etablierung hält. Wir müssen den erforderli- tes Stimme er da hört. „Ist es mein
einer spirituellen Ordnung (die die chen Verzicht schon aus eigener eigner Mut?!“ (mein Thymos), den

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ich höre? Aus dem großen „Außen“ Es ist nicht einfach. Wir haben dern und Erzählungen durch unsere
wird ein „Innen“. ein Angebot zu machen. Tempel, die uns in den Ozean einer
kollektiven Erfahrung trägt und so
Es ist die Stunde des Gewissens. Ich glaube nicht, dass die Geborgenheit bietet.
Menschheit nur darauf wartet, dass
Verzicht und Verinnerlichung: die Freimaurerei sie an der Hand Diese Verankerung unserer ethi-
zwischen diesen beiden Säulen hin- nimmt und ihr den Weg ins Licht schen Grundsätze in Seelentiefen,
durch führt der Weg aus der lustvol- zeigt, das wäre ja auch gegen unser die durch das Wort allein nicht zu-
len Barbarei in ein selbstbestimmtes grundlegendes Axiom der Selbst- gänglich sind, erfüllt den Begriff
Leben. Keine Ausreden mehr. Keine bestimmung. Ich glaube aber doch, „Esoterik“ im ursprünglichen Sinn
Abhängigkeiten außer den unseren, dass wir ein ganz besonderes An- des Hermetischen und wahrt doch
inneren. Uns in Freiheit, Muße und gebot zu machen haben. zugleich das Primat der Einsicht
Spiel verwöhnten Mitteleuropäern und der Selbstbestimmung.
mit der Gnade der späten Geburt Wir glauben an die Möglichkeit
plagt ein wenig die Vergesslichkeit des Menschen zur Selbsterziehung Ich denke, es ist ein Missver-
gegenüber dem Leid der geistigen und an viele andere gute und schö- ständnis, das Hermetische als ein
Knechtschaft, dem Denkverbot, der ne Dinge, die hier aufzuzählen sicher Beharren auf einer Selbstsicht als
Gesinnungsschnüffelei rigider auto- nicht erforderlich ist. Wir glauben Geheimbund auszulegen. Niemand
ritärer Denksysteme und wir neigen an das unverrückbare Fundament verfolgt uns und die Gefahr in dün-
dazu, den Verlusten nachzutrauern, der Menschenrechte. kelhafter Selbstüberhebung zu zer-
die mit dem Weg in die Mündigkeit platzen ist viel grösser als von ir-
einhergehen. Es war schon auch Wir verlangen keine Form der gendjemandem schief angeschaut
ganz heimelig im Schoß der Religi- vertikalen Transzendenz: das heißt, zu werden. Deshalb scheint es mir
on, in Gottgehaltenheit und Schöp- wir bieten ein im Menschen selbst geboten, unser Angebot mit mehr
fungsmythos. Jetzt zieht es eisig aus begründetes ethisches System, das Konsequenz zu kommunizieren.
der Herkunftslücke und einsam und keine religiös-metaphysische Letzt- Dazu müssen wir unserer Werte,
heroisch müssen wir den Sinn unse- begründung braucht – sie aber dem unserer Worte und auch der Gren-
res Lebens ganz alleine finden. wohl lässt der dessen bedarf. zen dessen, was mitteilbar ist, ganz
sicher sein.
Das ist offensichtlich schwer Wir vertrauen auf die horizontale
auszuhalten. Deshalb gedeiht eine Transzendenz, in dem wir die Bin- Wir sind hier zusammenge-
Vielzahl von verschmusten Bastel- dungskraft der kulturellen, histori- kommen als eine Gruppe von Frei-
religionen, wo jeder und jede sich schen und politischen Traditionen maurern und Freimaurerinnen, die
ein Gärtlein bepflanzt mit beliebi- der allgemeinen Beliebigkeit ge- zumindest untereinander keine
gen Lieblichkeiten, die ein bisschen genüberstellen. In unserem Selbst- Berührungsängste haben. Ich den-
Trost und Wärme versprechen aber verständnis als „initiatorisch“ und ke, wir sollten die Kräfte und Mög-
ja nicht zu anstrengend werden. als „Mysterienkult“ beziehen wir lichkeiten bündeln, die Wahrneh-
Oder, was wirklich gefährlich ist, uns auf ein Instrumentarium aus mung in der Öffentlichkeit gezielt zu
das große Lauschen nach den „an- den Tiefen unserer Geschichte, die fördern.
schwellenden Bocksgesängen“, die in den Tiefen unseres Inneren ihre
Sehnsucht nach Kraft, Stärke und Entsprechung findet. Mit den Sym- Lasst uns darüber reden, ob wir
Entschiedenheit, die wiedererwa- bolen und Ritualen der verschiede- einen solchen Weg gemeinsam be-
chende Bereitschaft zur Verklärung nen Grade strömt eine Flut von Bil- schreiten wollen.
von allerlei Herrenreitertum.
B e itr ag

Solidarität I
von Br\ Übermorgen ist der Erste Mai, Schwestern in Frankreich angehö- schaft, ob in Porte-
Alexander der von einigen von uns als Tag ren, auch sein kann und ist. au-Prince, Dakar, in
EU der Arbeit gefeiert wird. Ouagadougou oder in
Erklärungsbedarf gibt es dafür Wien.
In Paris wird von unseren oft in Österreich. In jederlei Hinsicht.
Schwestern und Brüdern, zumin- Der Zufall will, dass ich gerade vor Philosophisch, phil-
dest der liberalen und adogma- kurzem ein Gespräch mit einer antropisch, adogmatisch
tischen Obödienzen, zusätzlich Profanen hatte, der Ehefrau eines und initiatorisch, so defi-
die Hommage an die Märtyrer Bruders. Sie ist Entwicklungshel- niert sich der Grand Orient
der Commune von Paris began- ferin, natürlich ist ihre Organisati- de France und die liberale
gen. Begangen im wahrsten Sinne on, wie meistens in Österreich, der Freimaurerei. Was das hei-
des Wortes, da die Großmeister katholischen Kirche nahe stehend, ßen kann, wenn man am an-
und Großmeisterinnen des Grand obwohl sie selbst überhaupt nicht. deren Ende der Welt ist, mit
Orient de France, des Droit Hu- Sie bildet Entwicklungshelfer und einer schwierigen und wichti-
main, der Grande Loge Féminine -helferinnen für westafrikanische gen Aufgabe betraut, und dann
de France etc... an der Spitze von Länder aus, die dann dort für eini- auf Geschwister stößt, mit denen
hunderten Geschwistern, auch aus ge Jahre an Projekten mitarbeiten. man ein sehr innerliches und inti-
den Gesellenvereinigungen, alle mes Erlebnis genauso austauscht,
mit ihren Schärpen und Insignien, Als Entwicklungshelfer und wie Gedanken und Ideen, kann
natürlich aber ohne Schurz, mit -helferin ist man durchaus huma- sich wohl jeder und jede in diesem
den Bannern der jeweiligen Logen, nistisch motiviert, ich rede jetzt Saal selber ausmalen.
den Père Lachaise Friedhof abge- nicht von den religiösen Missio-
hen, bei diversen Gräbern stehen naren, man ist internationalistisch, Auf meine Frage, ob ihr als Ent-
bleiben, wo Kurzbaustücke quasi baut dabei im wahrsten Sinne am wicklungshelferin, bzw. ihren Kol-
gehalten werden, hinauf gehen bis Tempel der Menschlichkeit, gera- legen und Kolleginnen dies, was
zum Mur des Fédérés, die Mauer de wenn es sich z.B. um ein Spi- ihnen die Freimaurerei bringen
der Föderierten, wo am 28. Mai tal, einen Brunnen, eine Schule in könnte und umgekehrt, bewusst
1871 die letzten Verteidiger der Burkina Faso handelt. Man lebt die sei, antwortete sie: Nein.
Commune hingerichtet wurden, Solidarität, jedenfalls machte mir
wo dann Reden gehalten werden, meine Gesprächspartnerin diesen Vielleicht weil hier in Wien und
meist geht es um Menschenrech- Eindruck, genauso wie die anderen Österreich die Profanen, bis auf
te, Geschichtsbewusstsein, Erin- Entwicklungshelfer und -helferin- neuliche Publikationen, wie der von
nerungsarbeit, Laizismus und die nen, die ich sonst kenne. Bruder Marcus Patka, über die Brü-
Rolle der Freimaurerei als Trägerin der Sozialreformer im Roten Wien,
und auch Beschützerin der repub- Überschneidungen inhaltlicher auf nichts handfestes zurück grei-
likanischen Werte. Lieder werden Natur gäbe es zur Genüge zwischen fen können, um sich ein Bild unse-
gesungen, darunter auch, zum Ab- z.B. speziell dieser Berufsgruppe rer Geschwisterkette zu machen,
schluss, die Internationale des Bru- und der Freimaurerei. Und auch die doch schon seit vielen Genera-
ders Eugène Pottier. Und das seit wäre es für die Helfer und Helfe- tionen an einer solidarischen Welt
vielen Jahrzehnten. rinnen durchaus praktisch und für arbeitet.
ihre Projekte förderlich, wenn sie
All das kann man sich, wenn Geschwister wären, da es oft vor Vielleicht sollten wir deshalb
man nicht vor Ort war, auch als Pro- Ort, in Westafrika, aber auch in Ha- unsere Diskretion und Deckung
faner, Profane im Internet, auf der iti, in Lateinamerika, altehrwürdige über Bord werfen und genauso un-
Seite des Grand Orient de France, Logen und Obödienzen gibt. Sie seren öffentlich gelebten Gedenk-
aber auch auf Youtube anschauen. hätten einen direkten, zwischen- und Erinnerungstag finden, so wie
Dies wäre nur ein Beispiel, wie Öf- menschlichen Anknüpfungspunkt, unsere französischen Geschwister.
fentlichkeit in Frankreich die Frei- aufgebaut auf geschwisterlichem Ich hätte auch schon Vorschlä-
maurerei wahrnehmen kann. Vertrauen, in der jeweiligen Gesell- ge: am 12. November 1918 wurde
schaft, und dazu kommt, dass jede Österreich zur Republik, vor dem
Der Humanismus ist ein öf- Loge ein kleines Spiegelbild ihres Parlament steht das Denkmal der
fentlich gelebter, es gibt keinen Landes ist, und somit hilft, das je- Republik mit Jakob Reumann, Vik-
Erklärungsbedarf für Profane und weilige Land besser zu verstehen. tor Adler und Bruder Ferdinand Ha-
schließlich auch für Suchende, was Man arbeitet gemeinsam an sei- nusch, der am 13. Dezember 1908
Freimaurerei, jedenfalls die libera- nem eigenen rauen Stein und man in der Grenzloge „Zu den Drei Rin-
le, der bald 100.000 Brüder und arbeitet am rauen Stein der Gesell- gen“ aufgenommen wurde und der

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Ich denke weiters und Wie sagte Bruder Salvador Al-
vor allem, dass der „ent- lende in seinem letzten Baustück
solidarisierten Welt“, tritt vor seiner Ermordung 1971: „Men-
sie nun in Form eines schen ohne Grundsätze und ohne
Fremdenrechts, wie es fortschrittliche Ideen sind Schiffen
am heutigen 29. Ap- mit gebrochenen Steuer vergleich-
ril 2011 beschlossen bar, die leicht an gefährlichen
wird, oder in Form Klippen zerschellen.“ Diese Worte
brutaler Aufmärsche waren nicht ursprünglich von ihm,
von regierungsna- sondern waren jene, an die er sich
hen Neonazis in von seiner Initiation erinnern kann.
unserem Nach- Unsere Arbeit erlaubt uns, nicht
barland Ungarn, einfach nur auf Probleme und
oder in Form Gefahren in der Gesellschaft zu
der Verhaftung reagieren, sondern vor allem sie
des Künstlers zu reflektieren, über sie und über
Ai Weiwei in ihre Lösungen nachzudenken,
China, oder weit über die Alltagsereignisse hi-
natürlich in naus. Dazu brauchen wir aber die
Form der Aufmerksamkeit und die Mitarbeit
auseinander all jener Profanen, die noch nicht
klaf fenden wissen, dass sie großartige Frei-
sozialen maurer und Freimaurerinnen sein
Schere in- könnten, genauso wie jene Profa-
mitten unserer Gesell- ne wiederum unsere Öffentlichkeit
schaft auf, entgegen getreten brauchen, um zu verstehen, wer
Refor- werden muss, und wer, wenn nicht wir sind und was sie für uns sein
mer unse- die Mutter aller NGOs und der mo- könnten.
res Sozialrechts war. dernen Zivilgesellschaft, denn das
Welch ein aussagekräftiges ist für mich die Freimaurerei auch, In diesem Sinne: Solidarität.
Symbol, auch für Profane. Oder: ist dafür wie geschaffen. Und es
wir sollten Bruder Franz Heben- kann doch nicht sein, dass wir uns Ich habe gesprochen.
streits gedenken, dem ersten Re- vor Leuten, wie diesem hier „dem
publikaner auf österreichischem Herrn Lueger“ fürchten und des-
Boden, hingerichtet am 8. Jänner halb die Öffentlichkeit scheuen!
1795, dessen sterbliche Überreste (Anm. der Sitzungssaal im Alten
heute im Kriminalmuseum ausge- Rathaus wird dominiert von einem Link zum Ersten Mai Video:
stellt sind. Und vergessen wir nie, Porträt des antisemitischen Wiener http://www.godf.org/index.php/
wie die Nationalsozialisten am 12. Fin-de-Siècle Bürgermeisters Karl media /video/liens/video/nom/
März 1938, um drei Uhr früh das Lueger) Vid%C3%A9os/id/502
Logenhaus in der Dorotheergasse
belagerten und am 13. März die
Gestapo auftauchte. Unzählige
Brüder wurden in Folge deportiert
und ermordet, Opfer der Shoah. Wir
haben Rituale, die nur den Einge-
weihten zugänglich und verständ-
lich sind, doch gibt es Freimaurer
und Freimaurerinnen, die Rituale
für den öffentliche Raum geschaf-
fen haben, wie in Paris am Ersten
Mai am Père Lachaise. Auch Wien
hat solche Orte, auch hier gibt es
für uns Möglichkeiten anhand von
Gedenken Signale zu setzen und
Position zu zeigen.

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B e itr ag

SoLIDARITÄT II
Schwestern, es steht ihnen Solida-
rität zu.

Sie ist mehr als das Werfen


eines Fünfers, mehr als ein warm-
herziges Lächeln, eine vorbeige-
brachte Jacke, ein Mittagessen
im Pfarrhaus. Solidarität ist der
Lebens- und Liebesentwurf einer
aufgeklärten Gesellschaft. Solida-
rität ist Hilfe und Unterstützung,
Beistand und Rat auf Augenhöhe.
Solidarität ist die Gleichzeitigkeit
von Sicherheit und Freiheit.

Solidarität ist die Liebe des


Menschengeschlechts zu seines-
gleichen. Sie ist unverhandelbar
und grenzenlos, sie entspringt
dem Recht des Menschen auf Frei-
heit. Freiheit ohne Solidarität ist
undenkbar.
von Sr\ Vor dem kleinen Supermarkt da sitzt. Es stört mich. Und es stö-
Andrea in der Leopoldstadt, in dem ich ren mich die Menschen, die ihm ein Warum stört mich der Anblick
Maria all paar Tage mal etwas einkaufe, bisschen Kleingeld in den Papp- des nicht mehr ganz so jungen
EU sitzt ein nicht mehr ganz so jun- becher werfen, oder einen Fünfer. Mannes in seinem zerschlissenen
ger Mann in zerschlissener und Den Blick gesenkt, jede Möglich- Anorak und den schmutzigen Zäh-
schmutziger Kleidung. Er sitzt am keit vermeidend, Blickkontakt auf- nen, werdet Ihr fragen! Der Anblick
Boden, in einer Haltung zwischen zunehmen, oder ein Gespräch zu ist es, der mich stört, und der Grund
Hocken und Knien, am Gehsteig, führen. Sei es noch so kurz. für sein dort sitzen, nicht der Mann.
mitten vor dem Supermarktportal. Der Mann, er stört mich nicht. Je-
In seiner rechten Hand hält er einen Und mehr noch. Mich stört nicht denfalls nicht mehr als der Fami-
weissen Pappbecher. Vor seinen nur sein Anblick, mich stört der all lienkutschenbesitzer, der an ihm
Knien liegt ein schulheftgrosses, der andern auch. Der Bettler, der vorbeigeht, um im Supermarkt den
ungelenk ausgeschnittenes Papp- Sandler, der Obdachlosen, der Portwein für den Tarockierabend
kartonschild. In Großbuchstaben Junkies, der Tablettenzombies. Sie zu besorgen, oder die Zahnpasta
steht da die Botschaft zum nicht stören mich? Sie haben doch un- fürs Landhaus oder den Parme-
mehr ganz so jungen Mann in der sere Nächstenliebe verdient, sagen san und die Pinienkerne. ER stört
schmutzigen Kleidung: die Einen, sie sind arm und verlas- mich nicht, der bettelnde Mann,
sen, wir schulden ihnen Barmher- ganz und gar nicht. ES stört mich,
BITTE! steht da, zigkeit, die Anderen. Wir sollten es stört mich, dass er dort sitzt.
Mitleid mit ihnen haben. Mitleid. Es stört mich, dass er dort sitzen
ICH HABE NICHTS ZU ESSEN. Nächstenliebe. Barmherzigkeit. muss, am Gehsteig vor dem Super-
markt. Es stört mich, dass er nicht
Mich stört das sehr, liebe Brü- Nein. Das haben sie nicht ver- zu Hause sitzt, tarockierend von
der, liebe Schwestern. Ich will nicht, dient. Die Männer und Frauen und mir aus, oder welches Spiel auch
dass er da sitzt, der nicht mehr Kinder mit den Pappschildern, den immer ihm mit seinen Freunden zu
ganz so junge Mann mit dem Papp- krummen Beinen, den schmutzi- spielen behagt, oder im Landhaus
becher und der Bitte. Der Mann ist gen Anoraks, den schlechten Zäh- steht, vor dem Badezimmerpiegel,
ein Problem für mich. Sein Sitzen nen, den zerzausten Haaren und die Zähne putzend, in die sich Pes-
vor dem Supermarkt ist ein Pro- verfilzten Bärten - sie haben etwas tokrümel verirrt haben.
blem für mich. Seine schmutzige besseres verdient. Es steht ihnen
Haut ist ein Problem für mich, sein etwas zu, das viel umfassender ist, Nun gut, könnte ich mir sa-
Gesichtsausdruck, seine ekelhaf- viel radikaler, viel wirksamer - viel gen lassen, liebe Brüder, liebe
te Kleidung, der Pappbecher, das weiser, viel stärker, viel schöner, Schwestern, so ist die Welt, die
Pappschild. Ich will nicht, dass er meine lieben Brüder, meine lieben einen haben es besser getrof-

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fen, die anderen schlechter und Barmherzigkeit und Nächsten- Wir aber, liebe Schwestern, lie-
in wessen Herz das Erbarmen liebe gelten als edle Tugenden, be Brüder, bauen an der Kathed-
schlägt und in wessen Seele das aber sie sind nicht uneigennüt- rale der Menschlichkeit. Frei sind
Mitleid schmerzt, der möge dem zig. Sie erfüllen die Gebenden mit wir, Freimaurer. Erinnern wir uns an
armen Teufel einen Fünfer ge- Freude. Und diese erwarten, dass unsere Aufgabe. Errichten wir eine
ben, der armen Seele, da kommt die Empfangenden die Freude mit Gesellschaft der Solidarität. Alle
schon was zusammen, vielleicht ihnen teilen. Das, meine lieben Brü- haben in diesem Tempel Platz. Je-
macht er das ganze ja sogar der, meine lieben Schwestern ist der nach seinen Fähigkeiten. Jeder
professionell. kein Teilen auf Augenhöhe. Dieses nach seinen Bedürfnissen.
Teilen ist dem Moment geschuldet,
Das ist gut möglich, sage ich. es ist kein Recht, es ist ein Ge- Danke, ich habe gesprochen.
Aber das ist mir egal. Ich will die schenk. Geschenke verpflichten.
Gründe für seine Unfreiheit nicht Zu Demut, zu Dank, zu Beschei-
kennen, ich will sie beseitigt wis- denheit. Zu Unfreiheit.
sen. Professionell beseitigt wissen.
Deswegen fordere ich Solidarität
für diesen Herrn. Ich fordere me-
dizinische Behandlung, für die er
sich nicht bei seinem Behandler
bedanken muss, oder beim Almo-
senausschütter oder bei einem
Gott, dessen Personal ihn in spi-
ritueller Unfreiheit hält. Ich fordere
Bildung für ihn und seine Kinder,
die beste und meist umfassende,
die sich denken lässt und ein Ein-
kommen, das ihm Sicherheit gibt.
Selbst wenn er für dieses Einkom-
men nicht arbeiten muss. Weil er
vielleicht nicht arbeiten kann, weil
er aus dem System gefallen ist, in-
disponiert ist, erkrankt oder verhin-
dert. Ich fordere Solidarität für die-
sen Herrn, dem es nicht gut geht,
sonst würde er sich nicht erniedri-
gen müssen, vor dem Supermarkt
zu sitzen und um Geld zu betteln,
keine leichte Arbeit übrigens, eine
echte Leistung, für die der unfreie
Herr mit der schlechten Kleidung
übrigens auch Steuern zahlt, Mehr-
wertsteuern zum Beispiel, jedes-
mal, wenn er sich ein Red Bull oder
anders Zuckerwasser kauft um den
Inhalt seines Pappbechers.

Ich fordere für diesen Herrn auf


der Strasse und für uns alle, denn
es kann jeden von uns treffen,
wenn das Netz reisst, das grösste
Gut, das eine aufgeklärte Gesell-
schaft in Freiheit bieten kann:

S O L I DA R I TÄT !

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B e itr ag

Regentanz und Rationalität


von Br\ Zunächst erscheint mir die The- hat – aber es ist Ihnen ebenso be- es nur gegenüber Menschen und
Anselm menstellung des heutigen Abends kannt wie „der Regentanz“ auf die nicht gegenüber Instanzen“.
GM der etwas weit gefasst. Darüber hinaus Teilnehmenden wirkt und dass die-
LGLÖ denke ich, sollte man von Baustü- ses Ritual damit zum Überleben der Nachdem ich unsere freimaure-
cken, die im Rahmen der Agora Gemeinschaft maßgeblich beiträgt. rische Tradition als wenig formen-
vorgetragen werden erwarten dür- reich und daher alltagssprachlich
fen, dass sie auch über die Charak- Ein anders passender soziologi- als wenig esoterisch erlebt habe,
teristika der Logen und Obödienzen scher Fachbegriff zum „Regentanz“ war ich doch überrascht, hier eine
ihrer Autoren Aufschluss geben. ist der einer aufklärungsresistenten vergleichsweise esoterische Aus-
Fiktion. Das soll bedeuten, dass sage im Sinne der zweiten Defi-
Ich möchte mich daher auf das auch bei erfolgreicher Aufklärung, nition (Instanzen = soziale Institu-
Spannungsfeld zwischen Rationali- das heißt bei erlangter Einsicht, tionen = exoterische Dimension)
tät und Esoterik konzentrieren und dass ein kausaler Zusammenhang vorzufinden.
meine Überlegungen zur Positio- zwischen Regentanz und Regen
nierung der Freimaurerei in diesem ausgeschlossen werden kann den- Meine Schwestern und Brüder
Spannungsfeld im Allgemeinen so- noch der Regentanz seine Wir- wissen heute, dass wir Wahrheiten
wie der Liberalen Großloge von kung und damit seine Funktion im auch „innere“ Wahrheiten (Sinn,
Österreich (das ist die Obödienz, sozialen Kontext behält. Ein gerne Substance) nicht formfrei (exoteri-
der meine Mutterloge UFML (Un- genanntes, zeitgemäßes Beispiel sche Dimension) kommunizieren,
abhängige Freimaurerloge) Wien einer aufklärungsresistenten Fikti- d.h. in der Loge im Kreis der an sich
angehört) im Besonderen mit Euch on unserer heutigen sozialen Welt und an der Gemeinschaft arbeiten-
teilen. ist die Erwartung, dass jemand ein den Schwestern und Brüder wei-
Schriftstück, das sie oder er unter- tergeben können – ganz im Sinne
Ich darf zunächst den Begriff schreibt, auch tatsächlich gelesen von „There is no Substance without
Esoterik anhand von zwei Unter- und verstanden hat. Form“. „Substance over Form“ ist
scheidungen erörtern: für uns dennoch ein wichtiges – of-
• Ich komme nun zur zweiten, fensichtlich esoterisches - Prinzip
• Das Wissen eines inneren aus dem religionswissenschaftli- unserer freimaurereischen Arbeit
Kreises (von Eingeweihten, Wis- chen Bereich stammenden, u.a. auf geblieben.
senden, Experten) gegenüber dem C.G. Jung zurückgehenden Sicht-
nicht-Wissen aller anderen (Profa- weise von Esoterik. Es handelt sich Soweit sich das für mich als
ne, Laien, Publikum) dabei um die innere Wahrheit im Bruder der 3. Generation1 meiner
Unterschied zu deren exoterischen Mutterloge nachvollziehen lässt,
Ich möchte das an folgendem Dimensionen wie sozialen Instituti- sind die Gründer meiner Mutterloge
Beispiel, ich nenne es „der Regen- onen und offiziellen Dogmen. (die 1. Generation) in den 50er Jah-
tanz“ erläutern. Medizinfrauen oder ren aus ihrer Obödienz ausgetreten,
Medizinmänner von Stammesge- Zum Selbstverständnis der da sie davon ausgingen, durch die
sellschaften, die in den Steppen Freimaurerei in unserer Obödienz von Ihnen zu reformierende Form
sagen wir Afrikas, Asiens oder möchte ich auf den bei uns oft zitier- der Freimaurerei näher an deren in-
Amerikas leben wissen, dass bei ten Text „Freimaurerei heute“ von nere Wahrheiten zu gelangen.
längerer Trockenheit Wasservorräte Mai 1982 (auf unserer Homepage
und Nahrung knapp werden, dass zu finden) zurückgreifen. Zusam- Aus der zeitlichen und meiner
solche Knappheit zu höherem Ag- mengefasst wird die Freimaurerei persönlichen Distanz lässt sich die-
gressions- und Konfliktpotenzial in- in diesem Text als Grundkonsens ser Schritt (den meine Mutterloge
nerhalb der Gemeinschaft führt und beschrieben, der aktuell und ge- noch ein weiteres Mal vor nicht ganz
dass eskalierende Konflikte für das sellschaftsbezogen zu interpre- 10 Jahren wiederholt hat) durchaus
Überleben oft bedrohlicher sind tieren und zu leben ist. In diesem kritisch beleuchten.
als längere Trockenperioden. Das Text finden sich Kriterien, wie die
Durchführen des Rituals „der Re- Organisation von Logen zu gestal- Ich denke, es ist vermessen zu
gentanz“ beinhaltet Bewegungen in ten ist, so z.B.: „Das Leben in den
fest vorgelegten Formen, Tanzen im Logen wird von ihren Mitgliedern 1
1. Generation bezeichnet die Gründer,
gemeinsamen Rhythmus, Singen, bestimmt. Es gibt nur die Delegati- 2. Generation jene Schwestern und Brü-
etc. Den besagten Experten des on von unten nach oben und daher der, die die Gründer persönlich kannten,
inneren Kreises ist dabei völlig klar, eine Verantwortung von oben nach Schwestern und Brüder der 3. Generati-
dass „der Regentanz“ keine kausale unten“ gegen Ende steht ein inter- on haben keinen der Gründer persönlich
Wirkung auf das Wettergeschehen essanter Satz: „Verantwortung gibt kennengelernt

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behaupten, dass wir in der UFML • Schließlich bedeutet dies aber In anderen Worten: Ich schätze
einen schnelleren oder besseren auch einzuräumen, dass man in Si- den Regentanz – und der Regen-
Weg zu den inneren Wahrheiten der tuationen kommen kann, etwas zu tanz erscheint mir es Wert, mich mit
Freimaurerei gefunden hätten. Auch beobachten, wofür man keine Erklä- ihm auseinander zu setzen – dann,
entspricht es nicht meiner empiri- rung verfügbar hat. Das Erstellen/ wenn die sprachlichen Komponen-
schen Erfahrung, dass die Qualität Anfertigen einer neuen (hoffentlich ten (ich darf sie jetzt Beschwörungs-
unserer Arbeiten systematisch bes- rationalen) Erklärung ist dann gebo- formeln nennen) keine offensichtli-
ser wäre als in anderen Logen, die ten. Nur weil man dabei noch keine chen Irrationalitäten enthalten. Das
ich besuchen durfte. Es gibt bei uns befriedigende rationale Erklärung soll nun nicht heißen, dass ich in der
manchmal bessere Baustücke, es gefunden hat, lässt sich aber nicht freimaurerischen Gastfreundschaft
gibt schlechtere. Es gibt stimmungs- notwendig schließen, dass eine sol- keinen Wert sehe, oder die Mög-
volle Arbeiten aber auch – natürlich che nicht gefunden werden kann. lichkeit der Teilnahme an anderen
sehr selten - verunglückte. Und ich Wir dürfen alle gescheiter werden. rituellen Traditionen nicht schätzen
muss ergänzen, dass dies nur mei- würde. Ich halte das Kennenlernen
ne Sicht ist, denn wenn 2 Freimaurer Wenn ich diese meine Definition unterschiedlicher freimaurerischer
zusammentreffen, gibt es auch bei von Rationalität als Selbstbeschrei- Traditionen für besonders essentiell.
uns mindestens 3 Meinungen. bung ernst nehme (warum und wie Um mich aber nachhaltig in einem
ernst ich sie nehme, ist eine ande- rituellen Rahmen wohl zu fühlen,
Was bedeutet nun Rationalität? re Frage), sehe ich für mich keinen möchte ich auf das o.a. Qualitäts-
Bedarf, menschliches Fühlen oder kriterium nicht verzichten.
• Einerseits beschreibt Ratio- Denken durch „spirituelle“ oder
nalität für mich die Anwendung fol- „geistige“ Kräfte zu erklären, die Was die UFML Wien in ihrer
gerichtigen (oder logisch korrekten) der empirisch wissenschaftlichen vermutlich radikalen oder soll ich
Schließens, d.h. es bezeichnet die Forschung unzugänglich wären. sagen konsequenten Suche nach
Korrektheit, mit der Aussagen aus „inneren Wahrheiten“ erreicht hat,
Axiomen abgeleitet werden (z.B. Eine Organisation, die ihre Mit- scheint mir aus heutiger Sicht –
2+2=4). Das können Computer heu- glieder verpflichtet, die Seinsquali- nachdem wir ausschließen können,
te besser als Menschen. täten von „spirituellen Wesen“ (Bau- dass eine bessere Freimaurerei
meistern, o.a.) anzuerkennen, ist für gefunden wurde – dass sie doch
Rationalität sagt dabei aller- mich – sofern ich mein rationales eine freimaurerische Tradition mit-
dings nichts über die Wahl der Axi- Rückgrat behalten möchte – nicht geprägt hat, die Menschen wie mir,
ome aus. akzeptabel. mit einem vergleichbar konsequen-
ten (oder soll ich sagen irrationalen)
• Zweitens beschreibt Rationali- Wenn ich – zusammenfassend Rationalitätsbedürfnis, die Mitwir-
tät für mich eine skeptisch, respekt- – eine FM finden wollte, die mich kung am freimaurerischen Regen-
volle Haltung gegenüber der empi- bei meiner Arbeit an mir selbst so tanz ermöglicht.
rischen Welt. D.h. eine Bereitschaft, unterstützt, dass dabei Rationalität
aus Erfahrungen bzw. Experimen- und Esoterik nicht im Widerspruch Zum Abschluss möchte ich Euch
ten zu lernen – und Axiome zu ver- stehen, dann sollte diese Freimau- noch die Worte „eines großen (wei-
ändern, wenn sie zu Ergebnissen im rerei für ihre Rituale eine Form wäh- ßen) Meisters“ zur Kenntnis brin-
Widerspruch stehen. len – die ihre inneren (esoterischen) gen. Der von mir bereits genannte
Wahrheiten verständlich macht - Text „Freimaurerei heute“ schließt
ohne dabei im Gegensatz zu mei- mit der Frage: „Was muss man sein,
ner Auffassung von Rationalität zu um ein Mensch zu sein?“
stehen.
„Ich meine … – wenn wir sagen,
dass wir (das) Menschen sind, und
erst recht, wenn wir es sein wol-
len, dann wird es unvermeidlich
dilettantisch.

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B e itr ag

Meister und Lehrling

von Br\ L\ Hallo Meister! tät wird ja auch durch den Mate- reichen Austritten sieht.
Michael rialismus als Grundlage für seine
& Br\ M\ Servus Lehrling! Beweisführungen beansprucht. M\ Und was ist mit den Moslems?
Walter Esoterik heißt genau genommen
UFOH L\ Du Meister, hast du das Thema, „nur einem inneren Kreis zugäng- L\ So viel Fanatismus!. Ich hab
über das wir heute nachdenken lich“ und bezeichnet im modernen den Eindruck, dass der Islam heu-
sollen, ganz verstanden? Sprachgebrauch das Geistige, ei- te gerade dort ist, wo die Kirche im
nen spirituellen Erkenntnis- oder Mittelalter war.
M\ Na ja weitgehend ... nun, um Einweihungsweg. Das ist also eher
ehrlich zu sein, immer noch nicht was Religiöses. — Nun, Rationali- M\ Sicher. Scheint mir logisch.
wirklich ganz. tät haben wir am Anfang des drit- Der Islam ist ja auch 600 Jahre
ten Jahrtausends ja wahrlich ge- jünger als die katholische Kirche.
L\ Ich auch nicht. Um auch ehrlich nug rundherum. Was ist aber mit Wenn ich mich recht entsinne, hat
zu sein. der Religion? der Heilige Stuhl vor noch nicht mal
700 Jahren unsere Brüder Templer
M\ Meinst du, denen da unten L\ Wenn du mich fragst, kommt ins Feuer geschickt; auch nicht
geht es anders? Also versuchen mir vor, dass die Bindung an die grad sehr human. — Was hältst du
wir es mal gemeinsam zu entwi- Dogmen der Religionen verblasst. vom Judentum?
ckeln, schlag ich vor. Es ist schwer zu sagen, wo wir heu-
te stehen. L\ Das hohe Alter dieser Glau-
L\ Ich glaub, das beste ist, wir fan- benslehre lässt zumindest auf pro-
gen einmal beim Spannungsfeld M\ Warum sagst du so was? Bist funde Qualität schließen. Aber nach
an, damit das weg kommt. du etwa kein Christ? allem, was ich gehört habe, ist es
nicht so einfach, dort beizutreten.
M\ Du meinst, du kannst das jetzt L\ Na ja, theoretisch schon. Da- Würden die einen Querulanten wie
in 10 Minuten entspannen? mals, als ich noch nicht gegenre- mich überhaupt wollen? — Von der
den konnte, wurde ich katholisch Beschneidung will ich ja gar nicht
L\ Das nicht, aber zumindest getauft. Heute gehöre ich keiner reden. Autsch.
verstehen, um zu wissen, was Konfession mehr an. Die Katholi-
zu tun ist. Was klemmt also zwi- ken leiden unter anderem unter der M\ Und der Buddhismus?
schen Rationalität und Esoterik? nicht artgerechten Haltung des Zö-
G’scheiterweise sollte Platz für bei- libats. Das macht viele Priester ein L\ Der ist in Asien erfunden wor-
des da sein. bissl — na sagen wir — eigenartig. den. In erster Linie für Asiaten,
Und verbessert die Glaubwürdig- schätze ich. Ob das bei uns in Gän-
M\ Rationalität kommt von Ratio, keit der Kirche nicht gerade, wie serndorf das richtige ist?
das heißt Vernunft. Die Rationali- man ja unter anderem an den zahl-

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M\ Suchst du dein Heil womöglich abgelaufenem Verfallsdatum er- pel und Pyramiden, nach diesen
auf dem Esoterikmarkt? satzlos zu entsorgen energetischen Gesetzen gebaut
wurden. Wenn ich diese Feinfüh-
L\ Da hab ich mich auch schon L\ Ich schätze, wir haben uns ligkeit und diese Fähigkeiten er-
umgeschaut. Ich bin ziemlich miss- jetzt eh schon bei fast allen da un- langen will, muss ich entweder ein
trauisch. Ist gar nicht so einfach, da ten unbeliebt gemacht. Also kön- freier Mensch von gutem Rufe sein
was Seriöses zu finden. nen wir eigentlich ungeniert damit oder mich einem Dämon verschrei-
weitertun... ben. Das Dämonische kommt aber
M\ Wenn man es genau nimmt, beim Tempelbau nicht so gut an.
ist ja der Materialismus auch eine M\ Du hast dich vielleicht unbe- Die Freimaurerei kann damit dieses
Religion. liebt gemacht! Aber zurück zum Spannungsfeld lösen.
Thema: Was können wir für das
L\ Ich soll denen vertrauen, die geistige Wohl der Menschen tun? M\ Aber die Freimaurerei ist doch
gerade durch Massenmedien und keine Religion ...
Massenhysterie erfolgreich eine L\ Unser Thema ist doch: Warum
Wirtschaftskrise herbeigebetet könnte die Freimaurerei Antwort L\ Muss sie auch nicht sein. Ob
haben? Das glaubst du aber nicht und Angebot sein? Wenn ich mich ich mit diesem Werkzeug eine Ka-
wirklich. schon unbeliebt gemacht habe — thedrale, eine Moschee, eine Sy-
ich hätte da eine Idee. nagoge, eine Pagode oder eben
M\ Dich wird es doch nicht am einen Freimaurertempel baue, ist
End zu einer Sekte ziehen? M\ Du — als Lehrling? — egal. Ich muss ja nicht einmal ein
Wie alt bist du eigentlich als handfestes Gebäude errichten. Es
L\ Um Himmels Willen! Die sind ja Freimaurerlehrling? reicht ja schon, wenn ich mich zur
noch gefährlicher als Religionen. Humanität erziehe und in den Lo-
Ist mir unheimlich. Das hat meis- L\ Grad mal eineinhalb Jahre. Die gen lerne, das Leben als Kunst-
tens irgendwie was mit Gehirnwä- Wände der Vorhöfe müssen noch werk zu führen, wie Prof. Dr. Hans
sche zu tun. tapeziert werden. Hermann Höhmann sagt. Damit
haben wir auch gleich den letzten
M\ À propos, kennst du den Un- M\ Du hast mich neugierig ge- Teil unseres Themas bearbeitet:
terschied zwischen einer Sekte macht mit deiner Idee. Lass hören. Wer zur Humanität neigt, solidari-
und der Freimaurerei? siert sich mit seinen Mitmenschen.
L\ Freimaurerei ist esoterisch. Ich Das Ziel dahinter ist, selbst göttlich
L\ Jetzt wird’s spannend! Sag an? weiß, das sehen nicht alle so, nicht zu werden.
mal alle Freimaurer. Und ich sag
M\ In der Freimaurerei brauchst das jetzt auch nicht nur deshalb, M\ Hallo, Lehrling! Ich glaub nicht,
du lange, bis du drin bist, und es weil mein Mutterorden „Hermetica“ dass das schon ein Thema des
kann sehr schnell gehen, und du heißt. Machen wir eine Gedanken- ersten Grades ist!
bist wieder draußen. In einer Sek- reise zu den mittelalterlichen Dom-
te bist du schnell drin und später bauhütten. Die Baumeister damals L\ Ich halte mich nur ausnahms-
kommst du kaum mehr raus... Aber haben Kathedralen — also Tempel weise mal an die Bibel. In Genesis
sag, sind deine Meinungen über — so gebaut, dass sie wie Tempel 1,27 heißt es doch „Gott schuf den
Religionen nicht ganz schlimme funktionieren. Mittlerweile kommen Menschen nach seinem Bilde“.
Vorurteile? radiästhetisch feinfühlige Men-
schen mit Rute und Pendel diesen M\ Und? Bist du diesen Ziel schon
L\ Da hast du natürlich recht. Wirkungen allmählich wieder auf näher gekommen?
Vorurteile sind ja nicht grundsätz- die Spur.
lich schlecht, vorausgesetzt, man W\ Ich habe mich bemüht. Soweit
vergisst nicht, sich nachher ein Die Steinmetze hatten die nötige das einem Lehrling halt möglich
begründetes und wohlüberlegtes Feinfühligkeit — und wahrschein- ist.
Urteil zu bilden. Sagt ja schon der lich auch die Werkzeuge —, um
Name: Vor-Urteil. ihre Bauwerke entsprechend zu M\ Bravo! Mach weiter so, der Weg
planen und auszuführen. Das Glei- kann nicht falsch sein. Lass mich
M\ Seh ich auch so. Im Übrigen che gilt für Moscheen, Tempel und ein bissl pointiert zusammenfas-
empfiehlt es sich, ab und zu im ei- Synagogen. Ich bin überzeugt, sen: Du siehst die Freimaurerei als
genen Vorurteilslager Inventur zu dass schon die altägyptischen Ein- Aufbaulehrgang für geistige Ent-
machen und die Restbestände mit weihungsstätten, nämlich die Tem- wicklung im Selbststudium, ist das

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so? Quasi als hermetischen Bau- Die alten Überlieferungen und L\ Wir haben uns bemüht und wir
satz, der sich entschieden gegen Techniken zu erhalten und weiter- bemühen uns weiter. Eine Gesell-
modische Fühldichgut-Esoterik ab- zugeben ist ein lohnenswertes Ziel, schaft, wie sehr sie auch immer auf
grenzt und als zusammenfassende das zu keiner Religion in Wider- Toleranz begründet sein mag, wird
Klammer über allen Religionen und spruch steht. Gustav Mahler meinte: nie einen wirklich gemeinsamen
Glaubensmodellen steht? „Tradition ist nicht die Anbetung Weg finden können. Das ist aber
der Asche, sondern das Weiter- auch nicht notwendig. Es genügt,
L\ Ja! Hab ich damit womöglich geben des Feuers.“ A propos, ich den Weg der anderen zu respektie-
ein Geheimnis verraten? glaub, im Zündeln sind wir eh ganz ren und wertzuschätzen. Aber bis
gut heute. dahin ist es noch weit. Viele rauhe
M\ Nein, nicht unbedingt. Ich Steine liegen noch als Felsen im
möcht nur wissen, wo du all das L\ Ja, und morgen erlangen wir Steinbruch. Und wenn die da un-
zusammengelesen hast. die Weltherrschaft! ten mitbekommen haben, worum
es uns beiden geht, dann sind wir
L\ Ich hab genug Gelegenheit zum M\ Du liest nicht nur viel, du siehst unserem Ziel näher gekommen.
Lesen gehabt. Mit der Radiästhe- auch eindeutig ZU viele Zeichen-
sie beschäftige ich mich auch in trickfilme mit Mäusen! Hör ich da M\ Pass nur auf, Lehrling! Immer
der Praxis. Darüber bin ich zu die- sowas wie „Pinkie and the Brain“? schön am eigenen rauhen Stein
sen Überzeugungen gekommen. arbeiten!
Sicher haben das auch schon an- L\ So naiv sehen das aber nur pa-
dere vor mir erlebt, aber womöglich ranoide Verschwörungstheoretiker. L\ Jawohl, Meister.
noch nicht vor so vielen Freimau- — Nein, ich mein was anderes. Ich
rern ausgeplaudert. wünsche mir, dass der Gedanke
der Humanität die Weltherrschaft
M\ Kannst du denn auch bewei- erlangen möge. Machtbesessene
sen, was du hier vertrittst? Du weißt Einzelpersonen oder Organisatio-
ja, bei uns kannst du alles tun und nen sind dabei nicht hilfreich.
sagen, aber nur, solange du über-
zeugende Argumente dafür hast. M\ Bis 2017 soll unser Bund wie-
der “Eine Freimaurerei” sein. Ich
L\ Natürlich ist Radiästhesie un- denke, wenn wir es wollen, ist es
bewiesen. Für die von Messgerä- kein Märchen. Aber: Sind wir die-
ten abhängigen Naturwissenschaf- sem Ziel näher gekommen?
ten ist die ganze feinstoffliche Welt
noch nicht existent. Manche Wis-
senschaftler benehmen sich wie
zweidimensionale Wesen, die mit
einem Thermometer die Gebäu-
dehöhe eines Hochhauses mes-
sen wollen. Das geht nicht, also ist
die Existenz der dritten Dimension
widerlegt.

M\ Aber du kannst doch mit einem


Thermometer die Gebäudehöhe
messen!

L\ Lernt man das im dritten Grad?

M\ Nein, ganz einfach: Thermo-


meter vom Dach fallen lassen, Zeit
stoppen und nach der Formel ent-
sprechend berechnen, die wir alle
in der Schule gelernt haben! —
Aber Scherz beiseite...

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B e r i c ht

Pentagramm im Regen
Gesellenseminar 25.-27. März Der Samstagnachmittag war aufschlussreich dieses Konstru- von Sr\
2011 in Kirnberg geprägt vom Konstruieren. Recht- ieren ist, wie Horizont erweiternd, Christine
zeitig zur Übung im Freien ließ muss man unbedingt Schwester SC
An diesem Wochenende ver- Petrus die Wasserspeier los... Der Christine besuchen!
sammelten sich ein paar Men- Lentsch‘sche Carport war jedoch
schen mit dem Anspruch ein ein perfekter Zufluchtsort und wir Abends saßen wir wie immer
interessantes, freundliches und blieben trocken! gemütlich im Kaminzimmer bei in-
erholsames Wochenende in Kirn- teressanten Gesprächen.
berg bei den netten Gastleuten Schwester Christine aus der
Lentsch im Lindenhof zu verbrin- Loge Deukalion, im Orient Rap- Am Sonntagvormittag vergli-
gen. Ziel: Gesellensein. perswil, lehrte uns das Penta- chen wir den Tapis des 1. Gra-
gramm in großem Maßstab in den des mit dem des 2. Grades, um
Teilnehmer: Eine international Sand zu zeichnen, als Werkzeuge uns mit einem letzten Mittags-
besetzte Runde, von Brüssel über benutzten wir ein Seil, einen He- tisch wieder mal von Kirnberg zu
das Elsass hinein in die Schweiz, bel und ein paar Nägel und bunte verabschieden.
sowie wir vom GOÖ. Schnüre, um uns nicht zu verlie-
ren in den Vier- und Dreiecken... Schön und lehrreich war‘s - alle
Die Anreise verlief entspannt Es war eine wunderbare Gemein- Erwartungen erfüllt - Dank an die
und bei Ankunft wartete schon ein schaftsarbeit und stolz blickten wir Tutoren, danke an alle die dabei
herrliches „Lentsch-Abendbrot“ auf „unser“ Pentagramm, das fest waren!
auf uns. Selbst Metaboliker, Aller- im Geviert des Lentsch‘schen Car-
giker oder sonstige „-iker“ wurden port verankert war.
wie immer liebevoll versorgt!
Dieses Pentagramm besteht
Am Samstagmorgen eröffneten aus der Geistesebene, der Le-
Schwester Renate und Schwes- benslinie, dem Schauumdichkrei-
ter Ursula das Seminar mit einem se und dem mit der individuellen
Vortrag über Wanderschaft und Elle gemessenen Schauindich-
Zünfte. kreis, dem silbernen Viereck, das
Gleichklang und die Begrenzung
Später erörterten wir das Be- der Loge zeigt, und auch das gol-
förderungsritual in den verschie- dene Viereck, das mit dem Hebel
denen Riten und beschäftigten konstruiert wird, kann man sehen.
uns mit den Instrumenten des Wenn man will, kann man Schur-
Gesellen: Hammer und Meißel, ze, auch heruntergeklappte sehen,
Maßstab und Zirkel, Winkelmass und natürlich das sehende Augen.
und Hebel, sowie Wasserwaage Wenn man es nicht erlebt hat, wie
und natürlich die Kelle, um die Rit-
zen zwischen den Bausteinen mit
Mörtel zu verkitten, zu glätten und
auszugleichen, also Toleranz und
Brüderlichkeit zu leben. Wir ließen
unsere Beförderung wieder an uns
vorbeiziehen und waren uns einig,
welch starke Wirkung sie auf uns
hatte. Diese Wirkung betrifft nicht
nur das Erlebnis in den Spiegel zu
blicken, sondern die Werkzeuge,
um weiter Wissen zu erlangen, auf
dem Lehrlingsgrad aufzubauen,
den Hebel anwenden zu lernen und
endlich den Flammenden Stern zu
sehen!

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Baustück

Schönheit
von Sr Auf dem Weg zur Schönheit dass wir uns für eine Hygiene der Natürlich könnte er uns auch
Ines habe ich mir einen Text von mei- Gedanken entscheiden. Was für zu einem ordentlichen Äußeren
UFML nem neutestamentlichen Freund Paulus zu dieser Hygiene dazu ge- auffordern. Aber dann wäre die
Paulus ausgesucht, weil mir an hört, zählt er an dieser Stelle auf. Aufzählung mit anderen Worten
dieser antiken Schrift ein Zusam- belegt. Für ihn gehört das Schöne
menhang aufgefallen ist, den ich Ich wiederhole: „Weiter, lie- gleichberechtigt eingereiht in die
früher selbst nicht so klar gesehen be Brüder (und Schwestern): Was Charakterstärken.
habe. Ich möchte hier niemanden wahrhaftig ist, was ehrbar, was
biblisch bekehren, sondern habe gerecht, was rein, was schön, was Es gibt natürlich auch Men-
diesen Text aus der Fülle der wohllautet, ist es etwa eine Tugend, schen, die aus einem wie immer
zur Verfügung stehenden Texte ist es etwa ein Lob, dem denket gearteten Prinzip heraus, sagen wir,
der Philosphie ausgewählt, weil nach! ...“ grundkritisch sind. Die ständig et-
ich mich bei Paulus am besten was auszusetzen haben, die bei an-
auskenne. Da wir uns nicht zu einer 2 1/2 deren damit nur Groll und Verstim-
stündigen Predigt versammelt ha- mung bewirken. Würden wir besser
Paulus sitzt in Rom und wartet ben, hier nur drei Begriffe aus Pau- Griechisch sprechen, würden wir zu
auf seine Hinrichtung. Aus dem lus’ Aufzählung: Da ist alles, was solche einem Menschen auf grie-
Gefängnis schrieb er ca. 63 nach wahrhaftig ist. Viele Dinge der Welt chisch sagen, er sei nicht schön.
Christus seinen Freunden in Phi- sind trügerisch und beruhen auf
lippi einen Brief. Einer damaligen Illusionen. Sie versprechen etwas Bei anderen nämlich können wir
Großstadt im heutigen Griechen- Unerreichbares. Den Menschen ganz klar sagen, was wir für nicht
land, ziemlich weit weg und für wird blendender Friede und Glück schön halten. So erahnen wir ganz
einen Gefangenen nur brieflich angeboten – was aber im norma- direkt, welche Umgangsformen
erreichbar. Gut möglich, dass sein len Leben selten Wirklichkeit wird. uns wichtig sind und welche wir
Reiseverbot der Grund ist, warum Paulus regt an, dann wenigstens miteinander pflegen wollen. Wenn
solch gute Texte erhalten blieben. herauszufinden, was das Wahr- wir drüber nachdenken, können
hafte für einen ganz persönlich ist. wir uns auch den freundlicheren,
Auf zu Paulus: Philipper 4,8.9. Darum sollen wir Menschen unse- angenehmeren Dingen zuwenden
re Gedanken dem zuwenden, das – der Güte, dem Mitgefühl, der
„Weiter, liebe Brüder (und verlässlich ist, das uns nicht im Nachsicht, der Liebe – damit un-
Schwestern): Was wahrhaftig ist, Stich lässt und nicht enttäuscht – ser Wesen gewinnend wird und die
was ehrbar, was gerecht, was rein, das Wahrhaftige eben. anderen uns lieben; vielmehr: uns
was schön, was wohllautet, ist es lieben können.
etwa eine Tugend, ist es etwa ein Kommen wir zum Begriff: das
Lob, dem denket nach! ...“ Schöne, Thema des Baustücks. Es Ist es eine Tugend? Die Antwort
gibt vieles, was schön ist, wie es in ist sprachgeschichtlich interessant.
Jeder Mensch hat ein Ziel, auf der autorisierten deutschen Über- In anderen Übersetzungen wird
das seine Gedanken gerichtet setzung heißt. Am besten wird es statt Tugend das Wort Vortrefflich-
sind. Paulus wollte daher ganz si- eigentlich mit gewinnend, einneh- keit gewählt. Das griechische Wort
cher sein, dass die Philipper all ihr mend, vorausahnend aus dem arete, das Paulus verwendet, ge-
Sinnen und Trachten dem richti- Griechischen übersetzt. hört zu den wichtigsten Wörtern des
gen Ziel zuwandten. Das war von klassischen Griechenlands, doch
höchster Wichtigkeit, denn es ge- Mit diesem Ausdruck wird um- Paulus scheint es – das ist merk-
hört zu den Gesetzen des Lebens, schrieben, was Sympathie und Lie- würdig – im allgemeinen absichtlich
dass wir Menschen an gar nichts be hervorruft. zu vermeiden. Diese ist die einzige
anderes denken können, wenn Stelle in seinen gesamten Briefen,
unsere Gedanken auf ein ganz be- Es gibt Menschen, die schön wo arete vorkommt. Im Denken der
stimmtes Ziel gerichtet sind. Unse- sind. Sie sind charakterlich schön Antike wird mit diesem Wort alles
re Gedanken werden buchstäblich und haben ein Herz wie ein bezeichnet, was tüchtig, vortreff-
zu Hauptverkehrsadern, ja fast ein- Bergwerk. lich, tugendhaft und vollkommen
gleisig, sodass wir nicht mehr von ist. Als Ansporn, nach dem Höchs-
ihnen loskommen. Faszination und Schönheit verlässt hier den Rah- ten zu streben. An dieser Stelle
Abhängigkeit liegen hier eng bei- men des äußeren Ästhetischen. könnte man mir vorwerfen, dass ich
einander. Darum ist es das Aller- mit meinem preussisch-protestanti-
wichtigste für uns, dass wir unsere Schönheit ist für Paulus eine schen Gehabe immer von Pflichten
Gedanken dem Guten zuwenden, Wesenseinheit. und Tun spreche.

Seite 16 - Eckstein 50
Nein! Hier geht es um die Ana- gleichbedeutend mit dem Wahr- Was hat das nun alles mit uns
tomie unseres biologischen Seins: haften, dem Ehrbaren, dem Reinen als Freimaurer zu tun: Freimaurerei
Unser Hirn funktioniert so! Wir sind ein und beauftragt seine Adressa- ist - unabhängig von allen Ritualen
heute mehr oder weniger das, was ten. Und in diesem Auftrag liegt - ein Zusammenschluss von Men-
wir noch vor ein paar Monaten über auch gleichzeitig das Ziel, das im schen, die sich einem freundlichen,
uns gedacht haben. So ist die Aus- Schönen versprochen wird. Diesen einem humanistischen Weltbild
richtung unseres heutigen Denkens Werten nachzustreben, um nicht verschrieben haben und dieses im
für unser Morgen entscheidend. nur das Versprechen des Schönen Nachgehen verfeinern. Das macht
wahrzunehmen, sondern auch eine jede Schwester und jeder Bruder
Mit: „Ist es etwa ein Lob? Dem aktive Form des Strebens zu entwi- selbst. Ich wünsche mir von uns ein
gehet nach!“ beschließt Paulus die- ckeln. Und er scheut sich nicht vor Zeichen der Ethik und des gesun-
se kurze Textpassage: Dem gehet einer Aufforderung: Dem denket den Miteinanders. Weder Paulus
nach! Darum kümmert euch. Das nach – dem Schönen in all seinen noch Bloch, noch all die anderen
packt mit an! Und überhaupt, spart Facetten. wollten nur ein theoretisches Kon-
nicht am Lob. zept verfassen, weil Schreiben halt
Gehen wir rund 80 Jahre von so Spaß macht.
Soweit die Auszüge einer Pre- heute zurück, so stoßen wir auf eine
digt, die ich am 27. Mai 1997 in ungeheuer interessante Debatte Solche Texte sind nicht fürs
Gleisdorf gehalten habe. Was ist hiezu. Ernst Bloch hatte zwischen Schubladl geschrieben. Sie wollen
inzwischen in meinem Denken 1938 und 1947 im Exil das „Prinzip eine charakterliche Schule für Herz
passiert, was habe ich in den letz- Hoffnung“ geschrieben. Eine kon- und Geist sein, die Veränderung
ten 15 Jahren dazu gelernt? krete Utopie, wie man mit Wunsch- im privaten Leben und in der Ge-
bildern und Tagträumen zu einer sellschaft nach sich ziehen. Wir als
Wenn es um das Schöne geht, besseren Welt kommen kann. Vor Schwestern und Brüder haben hier
sind sich die Philosophen in einer Allem seine Sozialutopien haben es in der Loge die Möglichkeit das zu
Facette einig. Was das Schöne so mir angetan, dieses Vertrauen dar- üben. Und so zu einem Zeichen für
faszinierend macht, ist das Verspre- auf, dass wir uns weiterentwickeln ein gutes und schönes Leben zu
chen an die Zukunft. Das Schöne können. Er schreibt: „Sozialutopi- werden.
steht immer für etwas Uneinge- en, selbst in ihren tastenden An-
löstes. Die Freude am Schönen ist fängen, waren stets imstande, zum Weisheit gründet den Bau, Stär-
die Freude einer Vorwegnahme, Niederträchtigen nein zu sagen, ke führe ihn aus, Schönheit vollen-
die Freude einer Imagination. Von auch wenn es das Mächtige, selbst de ihn.
meiner Reichweite abgeschottet. wenn es das Gewohnte war.“ Bloch
Mir bleibt der Traum, die Ahnung. ist überzeugt, dass der Mensch fä-
Wie das Glück, das einem zufällt hig ist zu solcher Veränderung. Er
oder eben nicht, so fällt einem das beschreibt in Wunschbildern die
Schöne zu! möglichen Ausrichtungen, die wir
mit einem verantwortlichen Den-
Freund Paulus gibt sich damit ken in diese Welt tragen.
nicht zufrieden. Das Schöne ist
kein Lotteriespiel. Paulus fordert
seine Zeitgenossen auf, sich mit
dem Schönen zu beschäftigen, sich
mit dem Ehrbaren zu beschäftigen
und das Loben nicht zu vergessen.
Er verschreibt die Ausrichtung an
das Schöne. Er reiht das Schöne

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B e itr ag

Neues Logo der LGLÖ


von Br Als mich die Logenkonfe- suchte nach etwas, das Offenheit primäre freimaurerische Zahl ist.
Stephan renz bat ein Logo für die Libera- im weltweiten, humanistischen, de- Die Idee, den Zirkel aus Schrift zu
NP le Grossloge Österreich zu ge- mokratischen Sinn zeigen soll, und gestalten, half. Meine Überlegung
stalten, wurde gleichzeitig der es sollte klar und einfach verständ- war, den Zirkel, der das Verhältnis
Wunsch geäussert, dass das Bi- lich sein. der Menschen zueinander aus-
joux, das alle drei Mitgliedslogen drückt, aus der französischen und
gleich haben, im Logo enthalten Die Steinstufen wurden mit ei- englischen Übersetzung von „Li-
sein soll. Jene Seite des Bijoux ner leichten grauen Farbe verse- berale Grossloge Österreich“ dar-
mit den fünf Tempelstufen aus ge- hen, jedoch so, dass die Struktu- zustellen. Symbolisch für Völker.
fugten Steinen und dem diagonal ren der gefugten Steine sichtbar Um keine Wertung aus den drei
gestellten Vierpass im Zentrum. blieben. Danach setzte ich den dia- Sprachen zu bekommen wählte ich
gonal gestellten Vierpass, hellblau ein gleichseitiges Dreieck. Dieses
Das alleine ergab aber noch auf weissem Grund, in das Zent- sehe ich wie drei Zirkel, im gleichen
kein Logo, welches eine Einstel- rum. Da mir der rechte Winkel auch Abstand zueinander– „die Spitzen
lung sichtbar macht. Den üblichen persönlich nahe steht, stellte ich berühren sich“, drei Weltsprachen
rechten Winkel und den darüber nun das „Bijoux“ auf diesen, den wo anzunehmen ist, dass diese, in
liegenden Zirkel finden wir in vielen ich ebenfalls hellblau hielt. Um die der Kommunikation, vom grössten
Logos. Ich wollte etwas anderes, Weltoffenheit zu signalisieren woll- Teil der Menschheit in der Welt
etwas zukunftsweisendes, über- te ich auf alle Fälle den Schriftzug verstanden, gesprochen werden,
regionales, da ja die Freimaurerei „Liberale Grossloge Österreich“ sich berühren.
weltweit tätig ist, ohne regionale in drei wichtigen Weltsprachen
oder territoriale Gebundenheit. Ich enthalten haben. Drei, weil es die

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B e r i c ht

EIN Lehrlings-ErlebnisbEricht

Ich freute mich schon auf mein „normale“ Loge oder Johannisloge gel, die Einteilung des Lebens, das von Br\
erstes Freimaurerseminar und von Pionierlogen, Perfektionslo- Maßhalten und bezieht sich auf Harald
war neugierig welche Erfahrun- gen und Forschungslogen Winkelmaß und Zirkel. PA
gen ich an diesem Wochenende
machen würde. Der Großorient von Österreich Weitere interessante Themen
ist international durch die Mitglied- waren die Beamten der Loge und
Trotzdem war ich müde als ich schaft bei CLIPSAS mit über 60 die 3 Reisen.
nach einer arbeitsreichen Woche Obödienzen weltweit verbunden.
am Freitag in Kirnberg ankam, ein Beim abendlichen Kaminge-
Ort an den sich nur wenig Touristen An den darauf folgenden Inhal- spräch folgten spannende Diskus-
verirren. ten interessierte mich besonders sionen über Themen wie: „ gibt es
die Symbolik der 3 großen Lichter. überhaupt einen Zufall?“
Im Gasthaus wurde ich freund-
lich empfangen und der Abend Winkelmaß, Zirkel, das Buch Am nächsten Morgen wurden
begann gemütlich mit einem gu- des Gesetzes und fakultativ dazu die Unterschiede der Einzugsritua-
ten Essen im geschwisterlichen der 24 zöllige Maßstab. le besprochen und geübt.
Umfeld.
Das Winkelmaß steht für das ir- Das Seminar war für mich et-
Danach entspannten wir uns dische Prinzip, die Materie, Recht- was Besonderes. Vielen Dank an
am offenen Kamin und diskutierten winkligkeit, Rechtmäßigkeit, und alle die zu dem Gelingen dieses
mit Meistern und Tutoren. ist ein Werkzeug des Lehrlings Seminars beigetragen haben.
zur Überprüfung. Der Meister vom
Der gute Wein löste die Zunge Stuhl trägt es als Bijou.
und nach Mitternacht wurde die
Stimmung immer entspannter und Der Zirkel ist Symbol für das
fröhlicher. Die Müdigkeit war rasch geistige Prinzip, die Transzendenz,
ar 1
verflogen. die Einheit, das Zentrum im eige-
Meistersemin
nen Herzen, die Unendlichkeit, das der Mank
in Kirnberg an
0. September
Der nächste Morgen brachte, Allumfassende und Grenze im Um-
nach einem pünktlichen Beginn, für gang mit Anderen. von Freitag, 3 1
mich so manches Neues über die S o n n ta g , 2 . Oktober 201
bis
Organisationsformen in der Frei- Das Buch des Gesetzes sym-
maurerei: Man unterscheidet eine bolisiert die Regel, die Lebensre-

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B e r i c ht

Ein Gelungenes Fest


von Br\ nien dazu, etwas später die Gran schon Wochen vorher ein Arbeits-
Hans V. Loggia d‘ Italia und einige weitere papier zu diesem Thema abgelie-
GM der mehr. Die schwedische Obödi- fert. Die verschiedenen Arbeits-
GLHA enz Jus Humanum existiert nicht gruppen waren sich in dem Punkt
mehr, Italien ist wieder ausgestie- einig, dass es einen Gegensatz von
gen, Fluktuationen, wie wir sie aus Tradition und Moderne in der Frei-
Freimaurerkreisen ja zur Genüge maurerei eigentlich nicht gibt, weil
kennen. Seit dem Catena Festival die Grundpfeiler der Freimaurerei
Bericht über das Catena Fes- 2011 beherbergt die Catena sechs Freiheit, Toleranz und Brüderlich-
tival vom 27. - 29. Mai 2011 in Obödienzen aus Großbritannien, keit von der Zeit der Aufklärung bis
Speyer Deutschland, Frankreich, Tsche- heute modern und zeitgemäß sind,
chien, Österreich und die neu hinzu heute ganz besonders. Am Sams-
50 Jahre INTERNATIONAL gekommene katalanische Obödi- tag Nachmittag wurde die rituelle
MASONIC UNION CATENA enz Mare Nostrum aus Barcelona. Festarbeit zelebriert, ein Sommer
Bei der rituellen Festarbeit wurde Johannis Fest mit einem eigenen
Es war ein Zufall, wenn auch Mare Nostrum feierlich in die Kette auf die Catena abgestimmten Ri-
ein sinnfälliger, dass das 50 jährige aufgenommen. tual. Der Präsident und die bei-
Jubiläum von Catena in Deutsch- den Vizepräsidenten leiteten die
land gefeiert wurde, denn auch Ein gelungenes Festival Arbeit. Außer den verschiedenen
die Gründung von Catena fand in Beiträgen zu 50 Jahre Catena war
Deutschland statt. In der Catena Organisiert wurde das Festi- ein Höhepunkt die Aufnahme eine
ist es Brauch, dass jedes Jahr eine val von der Großloge Humanitas neuen Obödienz, Mare Nostrum.
andere Mitgliedsobödienz das Fes- Deutschland und vor Ort von der Den Abschluss des Catena Festes
tival ausrichtet und 2011 war eben Loge Comenius. Alles lief wie am bildete das Gala Dinner mit Mu-
die Großloge Humanitas Deutsch- Schnürchen, auch wenn der Wet- sik und Tanz, das bis in die frühen
land an der Reihe. tergott an einem Tag nicht ganz Morgenstunden dauerte. Auch das
mitspielte. Der traditionelle Ausflug ist schon Tradition. Wer am Sonn-
Als im Jahre 1961 in Frankfurt am Freitag Nachmittag führte nach tag Vormittag noch bleiben konnte
die Catena gegründet wurde war Speyer mit dem beeindruckenden durfte die Festarbeit anlässlich des
bei weitem noch nicht abzusehen, Kaiserdom, dem größten romani- 90. Stiftungsfestes der Frankfur-
ob die kleine, aber ambitionierte schen Bau weltweit, mit dem jü- ter Loge Goethe zum flammenden
Gruppe aus ehemaligen DH Lo- dischen Viertel, wo man eine mit- Stern Frankfurt miterleben.
gen Deutschlands, der Niederlan- telalterliche Mikwe, eine Anlage für
de und Österreichs lange überle- das rituelle jüdische Bad besich- Insgesamt war es ein beeindru-
ben wird. Die Ausgangslage war tigen kann und zu der derzeit lau- ckendes Festival mit vielen Höhe-
ja nicht gerade günstig. Der 2. fenden Ausstellung über das Kö- punkten. Das nächstre Catena Fes-
Weltkrieg war nur eine halbe Ge- nigsgeschlecht der Salier. Sie wäre tival findet vom 24. – 27. Mai 2012
neration entfernt, die Wunden des für sich schon eine Reise wert. Der in Marseille in Südfrankreich statt.
Krieges noch lange nicht verheilt. Samstag Vormittag war der frei- Diskussionsthema: „How is a ma-
Die Gründungsmitglieder standen maurerischen Diskussion gewid- son affected by the world of chaos“
sich 16 Jahre davor offiziell noch met. Das Thema diesmal: „Frei- (Wie berührt das Chaos in der Welt
als Feinde gegenüber. Auch wenn maurerei zwischen Tradition und den Freimaurer?) Einladung folgt.
keines der Gründungsmitglieder Moderne“. Jede Obödienz hatte
Deutschlands oder Österreichs je
bei den Nazis war, sie alle waren ja
schon vor dem Hitlerregime Frei-
maurer gewesen, so waren doch
große emotionale Hürden zu über-
winden. Es war jedenfalls ein her-
ausragender Akt freimaurerischer
Toleranz, dass diese Hürden über-
wunden wurden und dass man sich
zu einer engen, sehr familiären Ge-
meinschaft zusammen gefunden
hat. Sehr bald nach der Gründung
kamen Schweden und Großbritan-

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B e r i c ht

50 Jahre CLIPSAS
Zum 50. Jahrestag des Appells Loggia d’Italia wurde zum Schatz- Stunde (wer jemals bei einer derar- von Sr\
von Straßburg, der alle Freimau- meister, Br. Bertrand Fondu (GOB) tigen Großveranstaltung war, weiß, Renate
rer der Welt, die durch bedauer- zum Rapporteur (für das Colloqui- dass das tatsächlich nicht über- GSAE
liche Ausschlussbestimmungen um zuständig) bestellt, die Wahl mäßig lang ist!) und jede nur er- GOÖ
gespalten worden waren, wieder zum 3. zu besetzenden Vizeprä- denkliche Sitzgelegenheit musste
zusammenführen sollte, tagte sidenten entschied Br. René Mo- herhalten. Im Osten war zu diesem
CLIPSAS, das Verbindungs- und lina Alt-GM der Serenissima Gran Zeitpunkt nicht nur das Licht, son-
Informationszentrum der maure- Logia de Lengua Española aus dern auch die Hitze.
rischen Mächte, die den Appell NY für sich. Der offizielle Vereins-
von Straßburg formuliert und sitz wurde nach Straßburg verlegt. Beim danach gereichten „fin-
unterzeichnet hatten, wieder in Das Kolloquiumsthema für 2012 gerfood“ wurden die letzten Vi-
Straßburg. war rasch gefunden: „Freimaurerei sitenkarten getauscht, Verabre-
und die (heutige) Jugend“. Sogar dungen zu Treffen, Feiern und
Der Großorient von Frankreich das Budget wurde nicht sonderlich Konventen getroffen und mit dem
(GOdF) hatte eingeladen, und die- kontroversiell diskutiert. Am Rande Wunsch, einander spätestens bei
ser schönen Geste folgten 46 der der Sitzungen unterzeichneten der CLIPSAS 2012 in Casablanca wie-
(zu Beginn der Veranstaltung 62) GM des GOÖ und der 1. DGM der der zu treffen, ging diese maureri-
Mitglieds - Obödienzen. Im Zuge GLI einen Freundschaftsvertrag. sche Begegnung zu Ende.
der Generalversammlung wurden
7 der 8 Kandidaten aufgenommen,
darunter auch die Liberale Groß-
loge von Österreich. Eine einzige
Obödienz, an deren Liberalität z.B.
die Tatsache, dass der Großmeis-
ter zugleich Großkommandeur auf
Lebenszeit ist, hat Zweifel aufkom-
men lassen, wurde abgelehnt.

Doch beginnt ein CLIPSAS-


Wochenende immer mit dem Das Intranet, von Türken und
Kolloquium am Freitag, bei dem Griechen gemeinsam entwickelt,
zahlreiche Obödienzen, darunter ist abgeschlossen und harrt der
der Großorient von Österreich, ih- Umsetzung.
ren Beitrag zum Jahresthema „50
Jahre CLIPSAS – Bilanz und Per- Das Galadiner des Abends fand
spektiven“ präsentieren. Die an- im Palais Rohan statt, der Bür-
schließenden Arbeitskreise (in den germeister der Stadt Straßburg
CLIPSAS-Sprachen Französisch, hielt eine sehr freundlichen
Spanisch und Englisch) vertief- und informierte Ansprache
ten das Gehörte und arbeiteten und über Tisch wurden alle
konkrete Handlungsanweisungen Sprachbarrieren, die in ei-
zur Verbesserung der Strukturen ner profanen Gesellschaft,
von CLIPSAS aus. Am Abend gab die so bunt und weltweit
es in einem Lokal in einem typi- bestückt ist, möglicher-
schen Straßburger Fachwerkhaus weise die Kommunikati-
„Bäckeoffe“, eine Art Fleisch- on behindern könnten,
Kartoffel-Eintopf in einem großen mühelos geschwisterlich
Keramiktopf. Am Samstag die Ge- überwunden.
neralversammlung, die den schei-
denden Präsidenten Marc-Antoine Bei der abschließen-
Cauchie völlig verdient zum Ehren- den Rituellen Arbeit am
präsidenten kürte und den Groß- Sonntag, die der GOdF in
meister des GO Lusitano, António dem „nur normal“ großen
Reis, zum neuen Präsidenten von Straßburger Logentempel ab-
CLIPSAS berief. Br. Marco Galeaz- hielt, dauerte der Einzug aller
zi, 1. Zugeordneter GM der Gran Delegationen nur eine knappe
ku n st

Christopher Hodapp 32°


Freimaurer für Dummies
Übersetzung aus dem Amerikani-
schen von Hartmut Strahl
- 304 Seiten
Wiley-VCH Verlag 2006 - 19,95 € -
ISBN 3-527-70268-7

Der Autor versucht in überschauli-


cher Weise die Freimaurerei darzu-
stellen - auf amerikanische Art - eben
für Dummies, damit wäre eigentlich
schon alles gesagt.

Ich hätte gewarnt sein müssen,


denn auf Seite 6 steht: “Das vorlieg-
ende Werk wurde sorgfältig erarbei- DMITRI SITKOVETSKY, VIOLINE
tet. Dennoch übernehmen Autoren
und Verlag für die Richtigkeit von ALPHONSE SAUER, KLAVIER
Angaben, Hinweisen und Ratschlägen
sowie für eventuelle Druckfehler keine mit Meister - Werken von
Haftung.” - daher finde ich auf Seite Wolfgang A. Mozart
22 auch gleich den berühmten Über-
setzungsfehler: “... Ich erkläre, was es
Sergej Prokofjew
mit dem Quadrat und dem Kompass
auf sich hat, ...”
WIENER KONZERTHAUS
Es gibt einzelne informative Pas- Karten erhältlich
1030 Wien, Lothringer Str. 20
sagen wie z.B. jene über die Prince Online:

Hall Logen und wer eine deutsche www.konzerthaus.at Schubert Saal, 19:30
oder an der
Übersetzung des Regius Manuskripts Konzerthauskassa
sucht, kann sie im Anhang finden. Konzert zugunsten Musikstudenten der Online-Academy im Rahmen
www.clublions.eu des “Global Support Project” des Lions Club Wien MozART
Aber ein Autor, der sich der Regular-
ität und Anerkennung so verpflichtet Wie manche wissen, bin ich Art-Direktor der Online-Academy des Lions
Veranstalter:
Lions Club Wien MozART

fühlt, sollte keine irregulären, wenn Club Wien MozART, der weltweit einzigartigen Academy für klassische Mu-
1040 Wien, Goldeggasse 2 / 3
ZVR. Zahl: 936034 644

auch namhaften Mitglieder zitieren sik mit dem Zweck, begabten Musiker von überall auf der Welt die Möglich-
2011 COPYRIGHT Lions Club Wien MozART
made by www.apross.com

und daher wird das Buch tenden- keit zu bieten, mit hochkarätigen und weltberühmten Dirigenten, Solisten
ziös, auch immer dann, wenn es um und Musikprofessoren in Kontakt zu kommen um von ihnen zu lernen. Zu
Frankreich und die französische Mau- den wesentlichen Aktivitäten der Academy gehört es, Benefiz-Konzerte im
rerei geht; fehlerhaft, wenn es um die Wiener Konzerthaus zu geben. Die Künstler verzichten dabei gänzlich (!) auf
Definition eines Großorients geht z.B. ihre Gage zugunsten förderungswürdiger Studenten der Academy.
(S. 129), oder kurios, wenn man den
Pantoffel als freimaurerisches Symbol Auf Euren Besuch in Wien zu meinem Konzert würde ich mich sehr freuen!
entdeckt. Mit brüderlichen Grüßen und trvb - Alphonse, Loge Kosmos Bonn

Für Dummies, die es bleiben wol- http://www.viennaticketoffice.com/benefizkonzert-dmitri-sitkovetsky-alphonse-sauer-


len und kritische Freimaurer geeignet! wiener-konzerthaus-schubert-saal-118310l1010085-de.htmlq

Seite 22 - Eckstein 50
Te r m i n e

Ausstellungen
In Brüssel In Neutal
De l’Utopie à la Connaissance
Van Utopie naar Kennis
From Utopia to Knowledge

Les bijoux Rose-Croix - Rozenkruisersjuwelen - Rosicrucian Jewel


Collection Guéguen - Verzameling Guéguen - The Guéguen Collection (1760 -1890)

01/06  31/10 2011

Musée Belge de la Franc-Maçonnerie Belgisch Museum van de Vrijmetselarij


Rue de Laeken 73. 1000 Bruxelles Lakensestraat 73. 1000 Brussel
www.museummacionicum.be • +32 (02) 223 06 04 • info@museummacionicum.be

Éditeur responsable : Pierre Klees, Rue de Laeken 73 - 1000 Bruxelles • © photo : MBM • Design : www.studiographx.be

Guégen Affiche A4.indd 1 02/06/11 13:50

Von der Utopie zur Kenntnis heißt die Sonderaus- Frei-Maurer-Arbeit von Liszt bis Sinowatz ist der
stellung, die vom 1. Juni bis 31 Oktober 2011 im neuen Name der Ausstellung im Museum für Baukultur in der
belgischen Freimaurermuseum in der Rue de Laeken Hauptstraße 58 in Neutal im Burgenland, die vom 6.
73 in Brüssel zu sehen ist. Mai bis zum 31. Oktober 2011, Dienstags bis Sonntags
gegen Voranmeldung zu besuchen ist.
Es handelt sich um die größte, noch nie ver-
sammlte, aus 134 Rosenkreuzer Bijoux bestehende Am Sonntag, dem 4. September 2011 um 11 Uhr
Kollektion Gueguen, die aus 2 Jahrhunderten oder findet eine Sonderführung am „Tag der offenen Tür
4 Schaffensperioden stammen, ergänzt durch eben- der Freimaurerei“, bei der sich alle Obödienzen vor-
solch prächtige Stücke des Museums des Großorients stellen können, statt. Alle Schwestern und Brüder aller
von Frankreich. Im Ganzen nahezu 150 Stück, die zwi- Obödienzen sind herzlich eingeladen.
schen 1760 und 1890 angefertigt wurden.

Die Redaktion wünscht Dir einen schönen Sommer,


erholsame Ferien, erfolgreiches Kräftesammeln
und natürlich​viel Freude!
Sommer - Termine 2011
Perpetuum mobile
Anmeldung bei: office@perpetuum-mobile.at
(Einladung mit Details folgt jeweils)

So 17.07.2011 R.A.1° GOÖ 18.00 Uhr


So 28.08.2011 R.A.1° GOÖ 18.00 Uhr
Fr-So 30.09-02.10.2011 Meisterseminar 1 Kirnberg/Mank 19.00 Uhr
Fr-So 11. - 13.11.2011 Lehrlingsseminar 1 Kirnberg/Mank 19.00 Uhr
Fr-So 11. - 13.11.2011 Gesellenseminar 2 Großschönau 19.00 Uhr

Grossorient von Österreich Anfragen: office@freimaurer.at


www.freimaurer.at

Fr 09.09.2011 Eröffnung des Arbeitsjahres 1° GOÖ 19.00 Uhr


Sa 10.09.2011 Erhebung 3° Loge Phoibos Apollon GOÖ 16.00 Uhr
Mo 12.09.2011 Rezeption 1° Loge Sapientia Cordis GOÖ 19.00 Uhr
Fr 16.09.2011 Stiftungsfest 1° Loge HIRAM GOÖ 19.00 Uhr

Soyez les bienvenus à cette célébration du 40e ANNIVERSAIRE de la naissance


Juste et Parfaite de SUB ROSA. Que de chemins parcourus durant ces quarante premières
LOGE DE RECHERCHE années pour atteindre cet objectif de la Franc-Maçonnerie Universelle.
SUB ROSA Comment mieux marquer cet événement en démontrant notre idéal d’ouverture
à l’Orient de Genève en vous permettant de participer à la rencontre avec Irène MAINGUY qui a su

40 e
développer ses études et ses recherches dans cette LIBERTÉ à laquelle nous
aspirons tous, en estompant toutes les frontières qui pourraient exister dans
cette quête Maçonnique. Lors de sa conférence «Rassembler ce qui est épars,
un voyage à travers le Rite Ecossais Ancien et Accepté», elle en évoquera les

Anniversaire Symboles et plus particulièrement cet “Écossisme”, un héritage si flamboyant.


Je vous souhaite d’ores et déjà une journée enrichissante.
André MARÇU – Président du 40e anniversaire

samedi 22 octobre 2011 PROGRAMME


09h. Accueil des participants (collation et viennoiserie).

Invitation
10h. Célébration du 40e anniversaire - Tenue Solennelle (1er degré).
- Message du Président du 40e anniversaire et Salutations.
- Irène MAINGUY - Conférence «Rassembler ce qui est épars».
12h30 Apéritif, accueil des conjoints et amis.
13h. Pause-repas.
Conférence 14h. Irène MAINGUY - Causerie et questions-réponses:
de Irène MAINGUY La Franc-Maçonnerie à quoi ça sert ?
(avec tous les participants, conjoints et amis).
Bibliothécaire du Grand Orient de France
15h. Séance de dédicace.
15h45 Clôture officielle.

Lieu: Participation de la journée: Participation conjoints et amis


Temple G.L.S.A.
Collation et repas compris Dès 12h30 - repas compris
4-6, rue de la Scie - 1207 Genève - Suisse
40 CHF / 30 EURO, 30 CHF / 23 EURO,
par personne par personne

info@sub-rosa.ch

Impressum:
Organ des Vereins Perpetuum Mobile, Zeitschrift für Mitglieder
Herausgeber/Vertrieb: Verein Perpetuum Mobile
Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Renate Hoffmann-Dorninger, A-1180 Wien
Die Beiträge der Autoren stellen ihre eigene Meinung dar und müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers oder der Redaktion übereinstimmen. Die Autoren
der Beiträge wurden darüber informiert, dass ihre Artikel auch einem Personenkreis bekannt werden können, der nicht zu den Mitgliedern des Vereines zählt.
Beiträge bitte elektronisch an: eckstein@perpetuum-mobile.at - bei Überlastung des Postfachs bitte an: eckstein@chello.at
Chefredaktion: Dr. Marco Hoffmann - elektronische Post: eckstein@perpetuum-mobile.at
PM dankt allen, die an der Erstellung dieser Ausgabe beteiligt waren, sowie allen edlen Spendern.
Bankverbindung: Perpetuum Mobile - BAWAG KtNr: 04710 660 064 BLZ 14000
BIC: BAWAATWW IBAN: AT64 1400 0047 1066 0064
Redaktionsschluss für Nr. 51 ist der 15. August 2011 Preis pro Nummer: 5€ - Jahresabonnement: 20 €

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