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Prof. Weiß: ja, ja, genau. Das kann ldi nur bestätlgen. Frauen haben Mutter: Nur?!

r?! Oh, kann's nicht noch ein bisschen mehr sein? Typisch,
eher eine kooperative kommunikative Orientierung. Sie wollen The- mein lieber Sohn! Das Ist ja mal wieder super schlau von Ihm! Erst
men gemeinsam vorantreiben und fremde Gesprächsbeiträge be- eine kleine Erinnerung an seine Held.entaten - und dann kommt's!
rtlckslchtlgen und unterstilt:zen. Bel Männem hingegen Oberwlegt @30 Sprocherln: Dia log2
häufiger die eigene Wlssensdarstellung. Marg/t: Hallo, hier Reinhardt.
Moderatorin: Hm, kommen jetzt nicht die Männer ein bisschen 2lJ Eva: HI, Marglt, hier Eva . ldi muss dir unbedingt was erzählen.
schlechtweg? Marglt: Ah, hallo. Was glbt's denn?
Prof. Weiß: Nein, nein Oberhaupt nicht. Das sind doch keine 'v\ertun- Eva: Also, es geht mal wieder um Lukas.
gen. Es sind nur Elgebnlsse von Untersuchungen. Welches Verhal- Marglt: Immer dasselbe!
ten erfolgreicher lst,slehtmanja Inder Praxisanden vielen Frauen Eva: Tschuldlge! Aber Ich bin ganz verzweifelt Was soll ldi bloß ma-
In Führungspositionen. chen? Der hat mal wieder das Blaue vom Himmel heruntergelogen!
De. Relnhardt: Oho! Jetzt Obertreiben Sie mal nicht Es werden doch Marglt: Hmm, das hali Ich dir doch schon so oft gesagt: ein edit
Immer mehi; oder nicht, liebe Kollegin ehrlicher Typ! Das wär' mein abso luter Traummann!
@ 28 Prof. Welß: 1)a, ja, wir lachen jetzt beide. Und das bringt Eva: Nun hör aber auf! Mach dich nicht noch lustig Ober midi!
mich zu einem weiteren Punkt: Auch das Lachen und Scherzen wird Marglt: Mach Ich doch nicht, aber wie oft hat er dir schon ein Xfllr
unterschledllch verwendet. Wählend Frauen mit dem L.adien und ein U vorgemacht! So langsam reldit's doch, oder? Sag Ihm doch
Scherzen eher andere In Gruppen Integriere!\ ein harmonisches mal rlchtlgdle Meinung!
und kooperatives Gespr.'.!chsldlma schaffen, nutzen Männer dies Eva: ja, du hast schon recht. - Oh, Ich leg' ma l auf - er kommt gera-
häufig als Mittel sozialer Kontrolle In 'v\ettbewerbssltuatlonen. Und de rein Tsch0-11
das kann bedeuten - um auf das Stichwort .Erfolg' zurOdczukom- @31 Sprecherin: Dlalog3
men: Kommen Männer und Frauen In Gespr.'.!chen zusammen, er- Maren: Ralf! Was machst du denn so
gibt sich das Problem, dass das weibliche Sprachverhalten unter Raft Ich komm' ja schon!
Umständen den beruflldien &folg von Frauen behindert. Der am Maren: jetzt warte Ich schon Ober eine halbe Stunde, wir wollten
Konsens orientlerte Stll der Frauen hat nämlldi den Nachtell, dass doch In die Stadt gehen und die Geschenke für meine Mutter besor-
sle Im Gespräch häufig 2lJ kurz kommen, da sie oft weder Ihre The- gen. Es Ist schon fast'll Uhr und um 12 sind wir mit deiner Schwes-
men einfühlen können nodi lange genug Redezelt erha lten, um ter verabredet; dann wird das heute wieder nichts, Immer schiebst
Ihren Standpunkt darzustellen. du so was raus und ...
Moderatorin: Tja, und was bedeutet das jetzt alles? Was können Raft jetzt nerv doch bitte nicht wieder so rum.
Männer und Frauen tun, um bessermltelnanderzu kommunizieren? Maren: Ey! Fahr mir bloß nicht wieder Ober den Mund!
Prof. Weiß: Mmmm ... Also, Ich w!lrde Folgendes sagen: Frauen Rolf: Sag mal : Du hast wohl wieder schlecht geschlafen?!
und Männer mOssen Strategien finden, die zur Veränderung der Maren: Bel der wunderbaren Nachtmusik von meinem lieben Ralf,
Geschlechterrollen und Stereotype beitragen; nur so können sie kein Wunder!
glelchberechtlgt und herrschaft:sfrel miteinander Interagieren. Der
sogenannte .männllcne•, cih. wettbewerbs- und sachorlentlerte
und weniger Integrative 1nteraktlonsstll darf nicht als Norm gesetzt
@32 Sprocherln:1
Mutter: Samstag Ist Hausputz angesagt. - Hast du das etwa ver-
werden, nach dem sich die Frauen zu rlditen haben, und auch der
gessen?
sogenannte typisch welbllche Stll, d.h. der kooperatlv-bezlehungs-
Sprecherin: 2
orlentlerte und Integrative Gesprächsstll sollte nldit zur neuen
Mutter: Nun red doch nicht so um den heißen Brei herum! Was Ist
Norm für die Männer erhoben werden.
denn los?
De. Reinhardt: Da kann Ich Sie nur unterstützen. Beide Stlle soll ten
Sprecherin: 3
In der Kommunlkatlon möglichst verbunden auftreten. Dann könn-
Mutter: Nun sag schon, was du wlllst!
ten sldi Männer und Frauen In der jewelllgen Sltuatlon je nach den
Sprecherin: 4
Kommun atlonsgegebenhelten eher .männlich• oder eher .welb-
Mutter: Das Ist ja mal wieder super schlau von Ihm!
llch•verhalten.
Sprecherin: 5
Moderatorin: Das war ein wlrkllch schönes Schlusswort. Ich danke
Marglt: Das hab' Ich dir doch schon so oft gesagt:
Ihnen fllr dieses Gespräch und verabschiede midi von Ihnen, llebe
Sprecherin: 6
Hörerinnen und Hörer, bis zur nächsten Woche. Da geht es um das
Eva: Nun hör aber auf! Mach dich nicht noch lustig Ober midi!
Phänomen .Jugendsprache·. Schalten Sie ein!
Sprecherin: 7
Ralf: Ich komm' ja schon!
@29 Sprocherln: Dialog 1 Sprecherin: 8
Sohn: Ähm, also- wie Ist es denn jetzt mit Samstag? Maren: Fahr mir bloß nldit wieder Ober den Mund!
MuttN:Was soll denn mit Samstagsein? Samstag Ist Hausputz an-
gesagt. - Hast du das etwa vergessen? Lektion 4
Sohn: Nein, aber.. „ also weißt du, mein Freund Lukas hat gesagt,
und wir haben uns so lange nldit gesehen., und erhat halt normal
@1 Sprecherin: Holger Dörlng hat Germanistik und Phllosophle
studiert und sudit seit 'll Monaten eine Stelle. Er hat schon fast den
auch wenig Zelt; und er hat gefragt ...
Oberblldc verlorel\ wie oft er slch beworben hat- lelder Immer er-
Mutter: Nun red doch nicht so um den heißen Brei herum! Was Ist
folglos. Schlleßlldi hat er sldi an eine professionelle Bewerbungs-
denn los?
beraterin gewandt, die zunächst seine Bewerbungsunterlagen
Sohn: Also, Ich hab' doch die letzte Zelt zlemllch vlel gelemt, oder?
durchgearbeitet hat und mit der er heute ein Beratungsgespräch
Mutter: ja, und?!
fllhrt. Hören Sie nun einen Auszug aus diesem Gespräch.
Sohn: Und zu Hause geholfen habe Ich ja audi .. .
Bf!Werbungsberatetfn: Nachdem Ich jetzt Ihre Bewerbungsunter-
Mutter: Hm. Also nun sag sdion, was du wll Ist!
lagen gr!lndllch durchgesehen habe, habe Ich zunächst einige An-
Sohn: Ähm. Und jetzt wollt' Ich fragen, ob du eriaubst, dass Ich
merkungen und Fragen an Sie. Einverstanden?
Obers 'v\bchenende mit Ihm nach Holland fahre - also Ober die Mlt-
Herr Wtfng: Hm, hm.
fahrzentrale; das kostet nldit und wir wissen schon, wie alles
Bf!Werbungsberatetfn: Also, die Unterlagen scheinen mir ja soweit
läuft, und Ich bräuchte nur 150 Euro und ...
In Ordnung zu sein. Die drei Bewerbungsbriefe, die Sie mir gegeben

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