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Respekt Ehre

Was ist Kickboxen?

Kickboxen ist eine sehr dynamische, wettkampforientierte Kampfsportart, bei der Schläge
mit Händen und Füßen aus Karate, Tae Kwon Do, Thai Boxen und Elementen aus dem
klassischen Boxen verbunden wurden.

Fitness, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Reaktionsvermögen sind gleichermaßen wichtig.


Durch die große Vielfalt der körperlichen Anforderungen (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und
Beweglichkeit) ist das Kickboxen im Vergleich zu vielen anderen Sportarten eine hervor-
ragende Möglichkeit seinen Körper fit und gesund zu halten.

Neben den körperlichen Fähigkeiten werden auch charakterliche Eigenschaften, wie zB Mut,
Willenskraft, Selbstvertrauen, Disziplin und Fairness trainiert. Kickboxen ist eine Kombination
von effektiven Kampftechniken aus den verschiedensten Kampfsportbereichen (Karate, Tae
Kwon Do, etc.).

Wie entstand Kickboxen?


Kickboxen entstand Anfang der siebziger Jahre in den Vereinigten Staaten von Amerika; die
Einführung als Wettkampfdisziplin erfolgte 1974.

Weltweit gab es damals eine Vielzahl von traditionellen asiatischen Kampfsportarten. Durch
die Zersplitterung in die unterschiedlichsten Stilrichtungen gab es kein einheitliches Regel-
werk, was zu Fehlentscheidungen bei Wettkämpfen und Streit unter den Verbänden führte.

Weiters gab es keine Schutzausrüstung. Die einzelnen Tritte und Schläge mussten vor dem
Auftreffen richtig geblockt oder vom Angreifer abgestoppt werden. Das führte bisweilen zu
schweren Verletzungen der Kämpfer.

Um Vollkontakt-Kämpfe zu ermöglichen, bedurfte es einheitlicher Regeln und einer durch-


dachten Schutzausrüstung, die die Kämpfer in zweierlei Hinsicht schützt. Das einheitliche
Regelwerk ermöglichte den Schiedsrichtern endlich eine klare Punkteverteilung. Die Schutz-
ausrüstung schützt die Kämpfer trotz hart ausgeführter Schläge vor schweren Verletzungen.

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Aus den vorhandenen Kampfstilen wurden alle gefährlichen Schläge und Tritte entfernt; nur
die effektivsten Komponenten wurden übernommen und entwickelte sich so das „All Style
Karate“. In den 80er Jahren setzte sich schließlich immer mehr der Name „Kickboxen“ durch.

Philosophie des Kickboxen


Kampfsport allgemein zählt zu den ältesten Sportarten der Welt; das Kämpfen war bzw. ist
ein wichtiger Teil unserer Natur. In Ägypten gab es bereits vor 5000 Jahren Boxveran-
staltungen. Die Kampfsportarten wie Boxen, Ringen usw. waren die ersten Disziplinen bei
den olympischen Spielen im alten Griechenland. Dem Menschen steckt der Kampf und auch
die Aggression in den Genen.

Karate, Tae Kwon Do, Kung Fu und Thai Boxen haben zwar fast alle die gleichen Wurzeln,
entwickelten aber über die Jahrhunderte ihre eigenen Traditionen und Philosophien. Trotz
der Unterschiede war ihnen eines gemein: Diese Traditionen regelten das Verhältnis Meister
zu Schüler, die Zeremonie der Begrüßung, die Gestaltung des Trainings, die Anwendung der
Kampfkünste im Ernstfall und vieles mehr. Es entwickelte sich daraus ein Ehrenkodex, an
den sich alle Schüler und Meister halten mussten.

Da Kickboxen eine sehr junge Kampfsportart ist, fehlt diese Tradition weitgehend. Deshalb
hat Kickboxen nicht immer den besten Ruf. Die westliche Welt hat aus den verschiedenen
Kampfsportarten zwar die Techniken extrahiert, aber ohne die Ethik zu übernehmen. Mut,
Disziplin, Respekt udgl. sind dennoch wichtige Grundbausteine, die ein jeder Schüler und
Trainer verinnerlichen sollte.

Um dem negativen Image entgegenzuwirken, ist jeder Kämpfer bzw. Sportler dafür eigenver-
antwortlich, wie er sich im Training verhält bzw. wie er mit seinem erlernten Wissen umgeht.
Schläger, die anderen Mitmenschen absichtlich Leid zufügen, sind in unserem Training nicht
erwünscht. Es geht nicht nur um das Erlernen der Techniken, sondern auch um Körperbe-
herrschung und Selbstdisziplin. Auch wenn beim Kickboxen hart trainiert und gekämpft wird,
steht Fairness und Respekt an oberster Stelle.

Disziplin, Rücksichtnahme und respektvolles Verhalten gegenüber seinen Trainern


und Trainingspartnern sollten selbstverständlich sein.

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Es liegt an jedem einzelnen Athleten und Kämpfer, was er aus seinem Wissen macht und
wie er seine erlernten Techniken einsetzt. Doch je disziplinierter und gewissenhafter der Um-
gang, desto besser ist es für den Kampfsport im Allgemeinen.

Ausrüstung und Sicherheit beim Kickboxen

Die Sicherheit und Gesundheit der Athleten stehen beim Kickboxen im Vordergrund. Die
meisten Verletzungen lassen sich durch die Schutzausrüstung vermeiden.

Folgende Ausrüstungsteile sind Pflicht:

• Kopfschutz
• Zahnschutz
• Brustschutz (für Frauen)
• Bandagen
• Boxhandschuhe (10 oz)
• Tiefschutz (für Frauen und Männer)
• Schienbeinschutz
• Fußschutz

Zusätzlich zur Schutzausrüstung sollten folgende Regeln beachten werden, um Unfällen


und Verletzungen vorzubeugen:

 Ablegen aller Schmuckgegenstände, wie Uhren, Ringe, Ketten, Armbänder etc.


 Ohrringe, Nasenstecker udgl, sollten - falls nicht entfernbar - getapt werden
 Sauberkeit und Ordnung im Trainingssaal, Taschen und Ausrüstungen sollten nicht
zu Stolperfallen werden
 beim Sparring Brillen ablegen
 ausreichend Trinken

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Disziplinen und Organisationen beim Kickboxen
Kickboxen ist eine verhältnismäßig junge Sportart und kann daher nicht auf langfristige
Traditionen zurück blicken. Dennoch haben sich mehrere unterschiedliche Stile entwickelt;
dabei werden folgende Wettkampfformen unterschieden:

• Semi-Kontakt
• Leicht-Kontakt
• Voll-Kontakt
• Kick Light
• Low-Kick
• K1

Semi-Kontakt-Kickboxen:

Beim Semi-Kontakt-Kickboxen müssen die Techniken gut kontrolliert mit leichtem Kontakt
ausgeführt werden. Das Wichtigste ist, dass nach jedem Treffer unterbrochen und die
Bewertung sofort bekannt gegeben wird.

Es handelt sich um eine sehr reaktionsschnelle Sportart, da es nur auf den ersten Treffer
ankommt. Es werden daher Techniken mit Risiko angewendet, die auf Grund der schlechten
Stellung nach der Technik nie beim Leichtkontakt- bzw. Vollkontakt-Kickboxen angewendet
werden würden.

Es kommt hier nicht auf die Stärke der ausgeführten Technik an - es werden daher auch
Techniken angewendet, die nicht besonders hart treffen. Der Wettkampf im Semi-Kontakt
wird auf einer Wettkampffläche von 8 m x 8 m inklusive einer Schutzzone von einem Meter
oder im Ring ausgetragen.

Leichtkontakt-Kickboxen:

Das Leichtkontakt-Kickboxen ist eine Vorstufe zum Vollkontakt-Kickboxen. Hierbei werden


die Techniken zwar explosiv und kraftvoll ausgeführt, aber eben nicht mit voller Schlaghärte
(ca. 70 % der Maximalkraft). Es werden nur saubere und kontrollierte Techniken gewertet.
Der Kampf wird im Gegensatz zum Semi-Kontakt-Kickboxen auch nach einem Treffer fort-
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gesetzt; also mit Ausnahme der geregelten Unterbrechungen durchgekämpft. Es ist daher
wichtig, nach jedem Angriff wieder eine gut geschützte Grundposition zu haben.

Gekämpft wird meistens im Ring. Die Kampfzeit beträgt 2 Runden á 2 Minuten ohne Unter-
brechung. Der Kampf wird von einem Kampfrichter geleitet. Drei Punktrichter bewerten den
Kampf. Der Kampf endet nach Ablauf mit einer Punktbewertung und wird nicht - etwa mit KO
wie beim Vollkontakt-Kickboxen - entschieden.

Vollkontakt-Kickboxen:

Die Techniken dürfen beim Vollkontakt-Kickboxen, wie der Name schon sagt, mit voller
Schlaghärte ausgeführt werden. Wie beim klassischen Boxen wird der Kampf in einem Box-
ring ausgetragen.

Im Amateurbereich werden 3 Runden á 2 Minuten gekämpft. Im Profibereich werden bis zu


10 Runden ausgetragen. Geleitet wird der Kampf vom Ringrichter und von drei Punkte-
richtern. Der Kampf wird entweder durch KO oder durch eine Punktewertung entschieden.

Der Kampf wird in seiner Gesamtheit bewertet. Es zählen nicht nur Treffer, sondern auch der
Gesamteindruck, wie zB Kondition, Effizienz, Technik und Taktik. Der Vollkontakt-Kämpfer
braucht eine außerordentlich hohe Kondition in allen Bereichen sowie gute „Nehmereigen-
schaften“. Außer Schnellkraft und Kondition erfordert Vollkontakt auch starken Willen, Mut
und Entschlossenheit; nicht zuletzt ist eine ausgeprägte kämpferische Intelligenz erforderlich.

Der Faktor “Taktik” spielt in dieser Disziplin eine entscheidende Rolle. Ein Schlag bzw. Kick
kann den Kampf sofort beenden. Die Konzentration ist bis zum Ende des Kampfes ent-
scheidend.

Kick Light:

Das Kick-Light ist zwischen Leicht- und Vollkontakt-Kickboxen angesiedelt. Hier gelten die
gleichen Regeln wie beim Leichtkontakt. Die Schlagstärke entspricht dem wie beim Voll-
kontakt-Kickboxen. Die Schläge müssen sauber und kontrolliert ausgeführt werden. Der Low
Kick ist erlaubt, das Schienbein darf nur für den Low Kick verwendet werden.

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Low Kick:

Der Low Kick entspricht grundsätzlich den Regeln des Vollkontakt-Kickboxens. Zusätzlich
sind Low Kicks (Schläge auf den Oberschenkel) und Backfist (Faustschlag aus der Rück-
wärtsdrehung) erlaubt. Das Schienbein gilt als allgemeine Trefferfläche.

K1:

K1 ist ein in den 1980er Jahren entstandenes Kampfsport-Regelwerk mit dem Ziel, Kämpfer
aus verschiedenen Kampfkünsten sinnvoll gegeneinander antreten lassen zu können. Es
wurde von Kazuyoshi Ishii in Japan erfunden.

K1 kombiniert Techniken aus dem Boxen, Karate, Muay Thai, Tae Kwon Do, Kickboxen,
Savate und vielen anderen Kampfsportarten. Die Tatsache, dass K1 für Laien ohnehin schon
schwer von Muay Thai oder Kickboxen zu unterscheiden ist, führt zu zahlreichen Missver-
ständnissen.

Das „K“ leitet sich von den vielen Kampfsportarten, die als Anfangsbuchstaben ein „K“
enthalten, ab (Karate, Kung Fu, Kempo, Kickboxen; alle Teile der Kakutogi-Familie, was in
etwa Kampfsport bedeutet). Clinchen (max. 5 Sek.) ist erlaubt, darauf muss ein Kniestoß
erfolgen. Low-Kick und Spinning Backfist sind ebenso erlaubt.

Kickbox - Ausbildung:

Ausbildungsziel ist das Erlernen aller Hand- und Fußtechniken sowie deren Kombination in
Schlag-Schritt Verbindungen. Diese müssen exakt, kontrolliert und kraftvoll ausgeführt
werden können.

Zu jedem Angriff gehört auch die richtige Verteidigung. Offensive und defensive Techniken
müssen zur richtigen Zeit eingesetzt werden. Der Schüler muss verstehen lernen, warum
diese oder jene Technik von Vorteil ist - im Kampf selbst bleibt keine Zeit darüber nachzu-
denken.

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Dazu kommt auch die „Allgem. Trainingslehre“ über Ausdauer, Kraft und Trainingsaufbau.
Um Kickboxen ausüben zu können, bedarf es einer gewissen körperlichen Fitness. Aus-
dauer, Kraft und Schnelligkeit (Reaktion) sind dabei die wichtigsten Komponenten.

Für einen Kämpfer, der im Ring bestehen will, sind die Bausteine „technisches Können“,
„Kondition“, „koordinatives Denken“ und „mentale Belastbarkeit“ geradezu überlebenswichtig
und müssen intensiv trainiert werden (Wettkampfvorbereitung).

Strebt man den Weg des Meisters an, stehen die Ausbildung des eigenen Könnens und die
Trainingslehre im Vordergrund. Das Wissen, wie wird was und warum mit welchen Trainings-
mitteln trainiert, muss erlernt und ausgiebig trainiert werden.

Beide Wege sind nicht immer leicht und erfordern ein kontinuierliches hartes Training von
Körper und Geist.

„Wer nicht kämpft kann auch nicht Siegen „

1.) Grundsätze im Techniktraining:

• Die vom Trainer vorgezeigten Übungen müssen immer mit voller Konzentration
durchgeführt werden.
• Die einzelnen Übungen sollten (wenn nicht anders gefordert) langsam ausgeführt
werden.
• Bewusstes Wahrnehmen der eigenen Körperbewegungen (richtiger Stand, richtige
Distanz, sind die Arme durchgesteckt, die Hüfte eingedreht, usw.).
• Fehler werden durch den Trainer bzw. durch die eigene Wahrnehmung erkannt und
korrigiert.
• Nur durch ständiges, richtiges Trainieren werden die Abläufe automatisiert.

Dabei sollte folgendes Ziel erreicht werden:


„Aus der Bewegung ansatzlos Angreifen / Verteidigen mit optimalen Techniken / Kombina-
tionen unter Bewegungsaufnahme des Gegners und Durchführung der notwendigen Verteidi-
gung und/oder Weiterführung des Kampfes“

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1.1.) Trainingsmittel:

Die Trainingsmittel dienen zum Vermitteln und Erlernen der Trainingsinhalte im technischen
wie physischen (Kondition) Bereich

Üben ohne Partner (Schattenboxen):


Wichtig ist hier das bewusste Ausführen der Techniken, Fehlererkennung und -korrektur
durch sich selbst.

Üben am Gerät:
zB mit Sandsack und Schlagmann; Üben der Schlagdistanz und der Schlaggenauigkeit

Üben mit dem Trainer:


Der Partner übernimmt den Part des Trainers; der „Trainer“ erkennt und korrigiert Fehler.

Üben mit dem Partner:


Angriff durch Schlag- und Schrittverbindungen in Verbindung mit passiver und aktiver Ver-
teidigung

Diese Trainingsmittel können in drei Schwierigkeitsgraden angewendet werden:


• statisch  am Platz stehend
• linear  ich bewege mich vor und zurück
• aus der Bewegung  wie im Kampf

1.2.) Der allgemeine Trainingsaufbau

• Technisch/Koordinativ:
Erlernen der Grundtechniken von Angriff und Verteidigung, Anwenden in einfachen
Schlag Schrittverbindungen, koordinative Verbindung von Arm- und Beinbewegungen

• Technisch/Taktisch
Angriff und Verteidigung müssen einander ergänzen; Jeder Angriff erfordert eine ent-
sprechende Verteidigung. Man unterscheidet aktive und passive Verteidigung (siehe
Verteidigungstechniken)
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• Strategisch/Taktisch
Es gibt unterschiedliche Kämpfertypen: zB Distanzkämpfer, Nahkämpfer, Steher,
Rechtsausleger, Linksausleger; ein guter Kickboxer sollte für alle Situationen trainiert
sein

• Komplexe Wettkampfleistung
Darunter versteht man die Anwendung des erlernten technischen Könnens mit den
speziellen konditionellen Anforderungen.

2. Techniken

 Grundtechniken
 Angriffstechniken
 Verteidigungstechniken

2.1.) Grundtechniken

 Kampfstellungen: Gerade-, Schräge- (45°) oder seitliche Kampfstellung


 Fausthaltung
 Deckungshaltung  Verteidigungstechniken
 Beinarbeit
 Distanzen
 Distanzüberwindungsformen
 Schlag-Schritt-Verbindungen
 Gangarten

2.1.1.) Kampfstellungen:

Gerade Kampfstellung: Beschreibung siehe unten

Schräge Kampfstellung: zwischen gerader und seitlicher Kampfstellung


ideal für Angriffe mit Kicks

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Seitliche Kampfstellung: Anwendung hauptsächlich für Semi-Kontakt
geringe Trefferfläche, schnelle Angriffe mit Kicks möglich
ideal für große Kämpfer die ihren Reichweitenvorteil nutzen
können

Die richtige Kampfstellung ist die Basis für das Kickboxen, denn die Kampfstellung ist der
Ausgangspunkt sowohl für jede Box- bzw. Kicktechnik als auch für jede Verteidigung.

Wichtig bei der Ausgangsstellung ist eine ungezwungene Körperhaltung: Der Körper muss
locker sein und darf nicht verkrampfen. Die Kampfstellung muss eine gute Standfestigkeit
gewährleisten, das Körpergewicht muss gleichmäßig auf beide Beine verlagert werden. Die
Haltung muss eine größtmögliche Bewegungsfähigkeit in allen Richtungen ermöglichen.

Außerdem darf die Körperhaltung möglichst wenig Angriffsfläche für den Gegner bieten.
Gleichzeitig muss die eigene Angriffsentfaltung optimal gewährleistet sein. Bauchmuskeln
sollten angespannt sein.

Wir unterscheiden die Links- und die Rechtsauslage:


Rechtshänder nehmen die Linksauslage (linker Fuß vorne), Linkshänder dagegen nehmen
die Rechtsauslage (rechter Fuß vorne) ein.

Die Linksauslage:
Der linke Fuß steht ungefähr einen Schritt vor dem rechten Fuß, der Abstand zwischen den
beiden Füßen beträgt ungefähr eine Schulterbreite. Beide Beine stehen mit der ganzen Sole
auf dem Boden, beide Füße zeigen nach vorne zum Gegner. Das Gewicht wird auf beide
Beine gleichmäßig verteilt.

Die vordere Schulter wird leicht nach innen gedreht. Zum Schutz des Kinns und des Halses
wird der Kopf gesenkt. Der gesamte Körper wird leicht geduckt, die Knie sind ebenfalls leicht
gebeugt.

Die linke Hand ist die Führ-, die rechte die Schlaghand. Die Schlaghand wird vor die Kinn-
spitze genommen und liegt am Körper an. Die Führhand befindet sich vorne in Augenhöhe
und die Fäuste zeigen mit dem Rücken nach außen.

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Die Arme sind vor dem Körper und die Ellbogen zeigen nach unten, sodass die Arme den
Körper decken. Der Blick geht gerade zum gedachten Gegner bzw. zum Trainingspartner.

Häufige Fehler:
• eine zu aufrechte Körperhaltung
• die Deckung hängt zu tief
• die Füße stehen entweder zu eng oder zu weit auseinander
• das Körpergewicht ist nicht gleichmäßig auf beide Beine verteilt
• die Ellbogen befinden sich nicht am Körper
• die rechte Faust liegt nicht am Kinn
• die Handrücken zeigen nicht nach außen
• die Hände und die Unterarme bilden keine gerade Linie
• die gesamte Haltung ist verkrampft und nicht locker

2.1.2.) Beinarbeit beim Kickboxen

Die Beinarbeit ist die Grundvoraussetzung für eine gute Wettkampfleistung. Sowohl für den
Angriff (Distanzüberwindung, Kicks), als auch die Verteidigung (Ausweichen). Erst eine gute
Beinarbeit ermöglicht schnelle und präzise ausgeführte Techniken.

Eine Grundregel besagt, dass mit jedem Schlag ein Schritt erfolgen soll. Jeder Schlag
beginnt also mit einem Schritt und endet mit dem festen Stand auf dem Boden, wenn die
Schlagtechnik trifft.

Zum Beispiel vordere /hintere Gerade:


hinterer Fuß ist auf Vorspannung // mit dem vorderen Fuß einen Schritt nach vorne, gleichzeitig
vordere Gerade // das hintere Bein wird nachgezogen, gleichzeitig hintere Gerade // kurz bevor die
hintere Gerade im Ziel auftrifft, setzt der hintere Fuß auf dem Boden auf.
Es können zwei Schrittsysteme unterschieden werden, beide System funktionieren im
Vorwärts- und Rückwärtsgehen

Diagonalgang: Im Diagonalgang bewegen sich gleichzeitig der linke Arm und das
rechte Bein vor (diagonal) und umgekehrt.

Passgang: Hier bewegen sich der linke Arm und das linke Bein gleichzeitig.

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Schreitend-gleitende Fortbewegung
Bei der schreitend-gleitenden Fortbewegung ist das Prinzip relativ einfach: Es wird immer
zuerst der Fuß bewegt, der am nächsten zur Bewegungsrichtung steht. Wenn wir also
vorwärts gehen wollen, wird zuerst der vordere Fuß nach vorne flach über den Boden
bewegt. Dann wird der hintere Fuß nachgezogen, sodass die Beinstellung wieder schulter-
breit (Grundstellung) ist.

Beim nach vorne Bewegen des linken Fußes wird zuerst der Fußballen aufgesetzt und nicht
- wie beim normalen Gehen - die Ferse.

• Der Schritt nach links fängt ebenfalls wieder mit dem linken Fuß an. Der rechte Fuß
wird wieder zur Grundstellung nachgezogen.
• Der Schritt nach rechts fängt mit dem rechten Fuß an und der linke Fuß wird nach
gezogen.
• Der Schritt nach hinten fängt mit dem hinteren Fuß an und der vordere Fuß wird
nachgezogen.

Während der Fortbewegung können auch Schlagtechniken erfolgen (sogen. Schlag-Schritt-


Verbindungen).

Federnd-gleitende Fortbewegung
Die federnd-gleitende Bewegung besteht aus kleinen flachen Sprüngen auf den Fußballen;
die Füße gleiten gleichzeitig flach über den Boden. Diese Fortbewegung erfolgt in der Regel
außerhalb der Kontaktzone und wird auch nicht bei Schlagtechniken eingesetzt.

Häufige Fehler:
• die Ferse wird zuerst aufgesetzt, dadurch geht Schnelligkeit verloren
• die Beinarbeit wird nicht kontrolliert und korrigiert
• der Fuß, der der Bewegungsrichtung am nächsten steht, wird nicht zuerst bewegt
• die Schrittlänge ist zu groß, dadurch steht man zu tief, weitere Techniken sind nur
erschwert durchführbar
• die Beinarbeit wird nicht auf den Fußballen ausgeführt
• das Gewicht ist nicht gleichmäßig auf beide Beine verteilt
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2.1.3.) Distanzen:

Eine weitere wichtige Grundlage ist ein Gespür für Distanzen zu entwickeln. Schlagkraft,
Schlaghärte und -tiefe hängen zum großen Teil von der richtigen Distanz zum Gegner ab.

Ist die Entfernung zum Gegner zu groß, erzielt man keinen Treffer. Der Schlag oder Kick
geht ins Leere bzw. ins Gelenk (Verletzungsgefahr) und dem Gegner bleibt Zeit für einen
Gegenangriff. Steht man zu nahe, kann sich die Energie des Schlages bzw. Kicks nicht
richtig entfalten und verpufft.

 Weite Distanz: außerhalb der Reichweiten von Armen u. Beinen (mehrere Schritte)

 Reichweite: Distanzüberwindung (Gleiten, Schritt,..) + Schlag od. Fußtechnik

 Halbdistanz: man befindet sich in der Schlagdistanz (zB vordere-hintere Gerade)

 Nahdistanz: man befindet sich im Infight (Aufwärtshaken, seitliche Kopfhaken)

2.1.4.) Distanzüberwindungsformen:
 Gehen
 Schritt  es beginnt immer der vordere Fuß
 Beisetzschritt
 Übersetzschritt vorne / hinten
 Einspringen  schneller Beisetzschritt
 Springen
 Gleiten (federnd gleitende Fortbewegung)
 Weg abschneiden (Wettkampf)

2.1.5.) Schlag-Schritt-Verbindungen:

Schlagverbindungen: 2 x Faust (vordere/hintere Gerade) oder 2 x Fuß


Schlagkombination: Schläge mit Hand und Fuß
Schlagserien: mehrere Schlagkombinationen hintereinander
Schlagfolgen: mehrere Schlagserien hintereinander

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Schlagserien
Schlagserien dienen einem einstudierten Angriff bzw. Konter. Durch deren Einüben können
die Schläge schnell hintereinander in geschlossener Form geschlagen werden. Vorteil dabei
ist, dass der Boxer nicht überlegen muss, welche Schläge er schlagen möchte. Nachteil bei
einstudierten Schlagserien ist, dass schematisch geschlagen wird, ohne Überblick, wo der
Gegner seine Deckung vernachlässigt. So kann eine ganze Schlagserie nur auf die Deckung
des Gegners landen und man hat nur Energie verloren. Es sei daher jedem selbst über-
lassen, welche Schlagserien er einstudiert und ob er sie anwendet.

Einige Beispiele zu Schlagserien:


• vordere Gerade doppelt geschlagen, hintere Gerade und abschließend vorderer
Seitwärtshaken
• vordere Gerade, hintere Gerade, vordere Gerade, hinterer Seitwärtshaken und zum
Rausgehen vordere Gerade.
• vordere Gerade, hintere Gerade, vorderer Aufwärtshaken und vorderer Seitwärts-
haken
• vordere Gerade, hinterer Aufwärtshaken, vorderer Seitwärtshaken, hintere Gerade
• vordere Gerade, hinterer Seitwärtshaken, vorderer Aufwärtshaken, hintere Gerade
usw.

2.2.) Angriffstechniken (Offensiv)

Fausttechniken
 vordere / hintere Gerade
 vorderer / hinterer Haken seitwärts zum Kopf
 vorderer / hinterer Haken aufwärts
 Faustrückenschlag oder Handrückenschlag
 Innenhandkantenschlag

Fußtechniken
 Fußstoß vorwärts Front Kick
 Halbkreisfußschlag Roundhouse Kick
 Fußstoß seitwärts Side Kick
 Fußstoß rückwärts Back Kick
 Fußschlag von der Seite Hook Kick (Hackenfußschlag)

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 Fußkantenschlag Klatsche
 Fußfeger
 Knie (K1)
 Low Kick (Kick-light, K1)

Wichtig für die Schlagkraft sind die eingesetzte Masse, der zurückgelegte Weg, und die
Geschwindigkeit mit der der Schlag ausgeführt wird.
Grundsätzlich sind, wegen des längeren Weges, Fußtechniken langsamer als Faustschläge,
dafür aber härter, der Kraftaufwand ist aber höher.

Masse:
Man unterscheidet die an der Schlagbewegung beteiligten Massen. Das sind Muskelgruppen
(Muskelstränge), die aktiv an der Ausführung beteiligt sind.
Die Schlagmasse, das sind Körperteile, die durch Mitnahme und richtigen zeitlichen Einsatz
die Schlag-Energie (kinetische Energie) erhöhen = „Körper hinter dem Schlag“

Weg:
Je mehr die Reichweite ausgenutzt wird, umso länger ist der Weg und umso größer ist die
Schlag-Energie im Ziel. Darum ist es sehr wichtig, immer die richtige Distanz zum Gegner
einzuhalten.

Geschwindigkeit:
Um den Gegner zu überraschen und Deckungsblößen optimal zu nutzen, ist die Geschwin-
digkeit ein entscheidender Faktor.

Kin ENERGIE = (Masse X Engschwindigkeit^2) / 2 (sorry der musste sein ☺)

Beim Schlag bzw. Kick beginnt immer der Körperteil, der das Ziel treffen soll.

2.2.1.) Fausttechniken - Boxtechniken:

Boxtechniken haben gegenüber den Fußtechniken den Vorteil, schneller zu sein. Das liegt
einerseits am kürzeren Weg, als auch an der geringeren Masse. Die Boxtechniken stellen
die Basis des Kickboxens dar.

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Die Haltung der Fäuste: Die Fäuste bilden mit dem Unterarm eine Linie und werden fixiert;
die Faust darf nicht angewinkelt werden, da sie ansonsten wegknicken kann.

2.2.1.1.) Die geraden Schläge:

Die geraden Schläge (GERADE) können sowohl mit der vorderen Führungshand (Jab), als
auch mit der hinteren Schlaghand (Punch) ausgeführt werden. Sie können einzeln bzw.
auch als Kombinationen geschlagen werden.

Die gerade Führhand (Jab)


Mit der Führungshand werden in der Regel Angriffe eingeleitet oder der Gegner auf Distanz
gehalten. Sie soll seine Angriffe stören bzw. stoppen. Die linke Gerade muss schnell, genau
und hart geschlagen werden. Sie wird mit Gewichtsverlagerung nach vorne in Richtung des
gegnerischen Kopfes gestoßen. Dabei werden die Hüfte und die Schulter mit in den Schlag
gelegt.

Die Faust bewegt sich in gerader Linie auf das Ziel zu. Der Oberkörper wird nach vorne
geneigt. Die vordere Schulter wird während des Schlages (nicht vorher) zur Deckung hoch
gezogen.

Trefferfläche sind die Knöchel der Faust, wobei vorwiegend die ersten beiden Knöchel
treffen sollten. Die Faust muss fest geschlossen sein und eine gerade Linie mit dem Unter-
arm bilden.
Die Schlaghand deckt während des Schlages das Kinn und den Körper. Der rechte Arm
deckt den Körper. Nach dem Auftreffen der Führhand wird diese auf schnellstmöglichem
Wege wieder in die ursprüngliche Lage zurückgezogen. Der Weg beim Zurückziehen ist der
gleiche wie beim Schlag selbst, das heißt, die Faust darf beim Zurückziehen nicht nach
unten fallen.

Der Einsatz der geraden Führhand sollte - in Abhängigkeit der Distanz - immer mit einem
Schritt eingeleitet werden. Dies geschieht beim Passgang, indem man sich vom hinteren Fuß
abdrückt und der vordere Fuß ca. 15 cm bis 20 cm nach vorne gesetzt wird. Beim Auftreffen
der geraden Führhand muss der vordere Fuß fest auf dem Boden stehen. Nach dem Auf-
treffen wird der hintere Fuß nachgesetzt und gleichzeitig die linke Gerade zurückgezogen. Im
Diagonalgang wird die Führhand mit einem Schritt des hinteren Beines verbunden.

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Die Gerade mit der Schlaghand (Punch)
Die Gerade mit der Schlaghand ist eine der gefährlichsten Boxtechniken beim Kickboxen.
Neben der Aufgabe das Kinn zu decken, soll die Schlaghand Wirkungstreffer beim Gegner
erzielen.

Da die gerade Schlaghand eine längere Distanz zum Gegner hat, ist sie einerseits stärker,
andererseits auch langsamer. Aus diesem Grund muss eine günstige Situation herausgear-
beitet werden, in der dann die Schlaghand eingesetzt werden kann. Die Technik bekommt
eine hohe Kraft durch die langen Beschleunigungswege von Schultern und Hüfte. Die Hüfte
verstärkt den Schlag durch eine Drehung. Die empfindlichen Punkte liegen an der Kinn-
spitze, seitlich am Kinn, Solarplexus und den kurzen Rippen.

Die Schlaghand wird gerade ohne Ausholbewegung zum Kopf oder Körper des Gegners
geschlagen. Die Bewegung beginnt mit dem Abdrücken des hinteren Beines vom Boden und
wird durch die Drehung der Hüfte und der Schulter nach vorne fortgesetzt. Diese Bewegung
unterstützt die Kraft des Schlages.

Die Faust wird auf dem kürzesten Weg gerade in das Ziel geschlagen. Die Schulter geht weit
mit nach vorne, um die Reichweite zu vergrößern und um die Bewegung nicht abzubremsen.
Die Schulter der Führhand bleibt gerade und wird nicht nach hinten gedreht.

Nach dem Treffer wird die Schlaghand auf demselben Weg zurückgezogen und wieder die
Grundstellung eingenommen. Während des Schlages übernimmt die Führhand die Deckung.

Häufige Fehler:
• der Ellenbogen wird beim Schlag angehoben
• die Schlaghand wird beim Schlagen der Führhand zurückgezogen und deckt nicht
das Kinn bzw. den Körper
• die Führhand wird beim Zurückziehen fallen gelassen
• es wird vor Beginn des Schlages ausgeholt
• der hintere Fuß wird vom Boden abgehoben
• die Muskeln dürfen nicht verkrampft sein, da ansonsten ein schneller Schlag nicht
möglich ist
• die Hüfte wird nicht eingedreht
• die Schulter dreht nicht mit
• die Führhand übernimmt nicht die Deckung

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Abwehrmöglichkeiten:
• Abfangen mit der Deckung (Doppeldeckung)
• Abfangen mit der geöffneten Schlaghand
• Parade: die Führhand des Angreifers wird mit der Schlaghand nach innen weg-
geschlagen
• Ausweichbewegung nach hinten
• die Abwehrhandlung sollte nie ausschließlich passiv erfolgen, vielmehr sollten die
Abwehrhandlungen mit Kontertechniken kombiniert werden

2.2.1.2.) Haken:

Haken werden aufgrund ihrer kürzeren Reichweite nur in der Nahdistanz geschlagen. Aus
diesem Grund muss bei allen Haken die Distanzstellung mit einem Schritt nach vorne, die
Nahdistanzstellung, eingenommen werden.

Man unterscheidet zwischen Seitwärts- und Aufwärtshaken: Die Seitwärts- und Aufwärts-
haken können sowohl im Diagonal- als auch im Passgang geschlagen werden. Wie bei den
können auch hier durch Gewichtsverlagerungen auf das linke bzw. rechte Bein die Schläge
variiert werden. Im Folgenden wird die Grundtechnik beschrieben.

Seitwärtshaken mit der Führhand


Der Schlag beginnt wie bei einer Geraden. Nach ca. ¼ der Wegstrecke wird der Ellbogen mit
dem Oberarm nach oben gedreht, der Ellbogen bleibt aber unter der Faust.
Oberkörper und Hüfte werden zum Gegner eingedreht - dadurch erhöht sich die Schlagkraft.
Das vordere Standbein wird ebenfalls eingedreht, Ellbogen und Handgelenk fixiert. Die Faust
trifft seitlich im Bereich der Schläfe bzw. des Kinns. Während des Schlages deckt die Schlag-
hand das Kinn und den Körper.

Seitwärtshaken mit der Schlaghand


Die Ausführung der Technik ist analog wie bei der Führhand. Das hintere Standbein wird
eingedreht, Die Führhand übernimmt die Deckung.

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Häufige Fehler:
• die Haken werden nicht explosiv geschlagen
• es erfolgt kein Hüfteinsatz
• der Haken wird zu lang bzw. zu kurz geschlagen
• das Handgelenk bzw. der Ellbogen wird nicht fixiert
• Ausholen vor dem Schlag

Abwehrmöglichkeiten
• Abfangen mit der seitlichen Kopfdeckung (Handrücken bzw. Unterarm)
• Ausweichen durch Meid-Bewegung (Abrollen in Schlagrichtung)

Aufwärtshaken (Uppercut)
Der Aufwärtshaken beginnt mit dem Absenken der Hand auf Bauchhöhe. Danach wird die
Hand nach oben gerissen, wobei die Kraft des Schlages wieder aus dem Körpereinsatz her-
rührt und nicht aus dem Arm.

Der Körpereinsatz besteht aus einer Beinstreckung und nach vorne Bringen der Hüfte. Dabei
wird die Ferse des vorderen Fußes angehoben. Das Körpergewicht wird auf das vordere
Bein verlagert. Die Ferse des vorderen Fußes dreht nach außen.

Wenn die Faust nach oben kommt, drehen Sie sich vom Körper in den Schlag. Treffen Sie
das Ziel (Kinnspitze, Solarplexus,) mit den ersten zwei Knöcheln der Faust. Der Arm geht
danach zur Verteidigungsposition zurück und wir gehen in die Ausgangs-stellung außerhalb
der Reichweite des Gegners bzw. setzen andernfalls den Angriff fort. Der Rückschritt beginnt
mit dem hinteren Bein.

Häufige Fehler:
• der Schlag wird zu weit ausgeholt
• der Schritt nach vorne ist zu lang
• der Schlag erfolgt nur aus dem Arm heraus und es fehlt der Körpereinsatz

Abwehrmöglichkeiten:
• die Führhand fängt den Aufwärtshaken mit der Handfläche
• der Ellbogen blockt den Aufwärtshaken

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Körperhaken:
Die grundsätzliche Ausführung entspricht dem Aufwärtshaken. Die Arme werden aber nicht
nach oben gerissen, sondern bleiben auf Bauchhöhe. Trefferzone ist die Leber oder der
Bereich unterhalb der Rippen.

2.2.1.3.) Faustrückenschlag

Beim Faustrückenschlag trifft der Faustrücken. Der Ellbogen wird 90 Grad nach oben abge-
winkelt, sodass der Ellbogen zum Gegner zeigt. Der Unterarm liegt am Oberarm an. Die
Faust wird mit einer ruckartigen Bewegung in Richtung Gegner geschleudert. Der Schlag ist
schnell, aber verhältnismäßig schwächer. Der Schlag kann durch einen Schritt nach vorne
mit der Führhand geschlagen werden. Es besteht die Möglichkeit, den Faustrückenschlag
durch eine Drehung um die Körperachse, mit der Schlaghand zu schlagen.

2.2.1.4.) Doublette

Die Doublette besteht aus zwei Schlägen mit demselben Arm. Üblicherweise wird dabei
zwischen Körper- und Kopftreffer variiert. Der erste Schlag dient mehr der Vorbereitung für
den zweiten Schlag. Der zweite Schlag sollte daher härter als der erste sein.

2.2.2.) Fußtechniken:

Fußtechniken sind im Vergleich zu Boxtechniken langsamer aber kraftvoller; Grundlage für


gute ausgeführte Fußtechniken ist eine solide Kampfstellung. Die Grundregeln für Bein-
techniken sind:
• Die volle Kraft u. die vollständige Streckung nur im Moment des Treffens hineinlegen.
• Bei jedem Tritt muss das Knie so schnell wie möglich hochgezogen werden.
• Oberkörper, Hüfte und Bein sollen eine gerade Linie bilden.
• Der Tritt sollte nicht durch Körperbewegungen vorher verraten werden.

Die Angriffsflächen des Fußes sind:


• die Ferse
• der Fußballen
• die Fußsohle
• der Fußrücken
• und die Fußaußenkante.

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Erlaubte Fußtechniken:
• Fußtritt vorwärts (Front-Kick)
• Fußtritt seitwärts (Side-Kick)
• Fußtritt rückwärts (Back-Kick)
• Halbkreisfußschlag (Roundhouse-Kick)
• Fußkantenschlag einwärts/ auswärts (Klatsche)
• Hakenfußschlag (Hook Kick)
• Fußschlag von oben (Axe-Kick)
• Fußfeger
• Fußtechniken aus der Drehung (Kicks aus der Drehung, ausgen. Fußfeger)

Verbotene Fußtechniken
• Low-Kicks (erlaubt beim Muay Thai, K1)
• Kniestöße (erlaubt beim Muay Thai)
• Schienbeintritte (erlaubt beim Muay Thai)
• Fußfeger aus der Drehung (erlaubt beim Muay Thai)

2.2.2.1.) Fußtritt vorwärts Front-Kick


Der Front-Kick ist ein vorwärts getretener (gestoßener) Kick entweder mit dem linken oder
rechten Bein. Der gerade Fußtritt (oder kurz Frontkick genannt) kann als Schnappkick (
stoppt den Angreifer) oder als Schubkick (Distanz zum Gegner wird vergrößert) ausgeführt
werden. Dieser Kick erfolgt am besten aus der geraden Kampstellung, er kann aber auch in
Kombination mit Hand- und anderen Beintechniken kombiniert werden.

Der Frontkick beginnt aus der Grundposition. Je nach Distanz zum Gegner gleich ansatzlos
oder mit entsprechender Distanzüberwindung; Gewichtsverlagerung auf das hintere Bein;
das Knie wird zur Brust hochgezogen (Knie berührt die Brust).
Der Oberkörper geht leicht zurück und das angezogene Bein sowie die Hüfte werden ruck-
artig nach vorne durchstreckt. Der Fuß des Trittbeins wird zum Gegner gestreckt und die
Zehen angezogen, der Bauch und das vordere Bein sind angespannt. Das hintere Bein
(Standbein) wird gestreckt, getroffen wird mit dem Fußballen.

Die Deckung mit den Armen bleibt erhalten. Nach dem Treffer wird das Bein auf dem
gleichen Weg wieder in die Ausgangsposition zurückgezogen (nicht fallen lassen, ansonsten

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droht Konter mit Feger!!). Der Tritt geht durch die Deckung des Gegners auf den Bauch,
Solarplexus, Herzspitze oder den Kopf.

Der hintere Vorwärtstritt ist länger und daher langsamer. Dafür ist der Tritt aber auch härter.
Der Tritt sollte daher nur angewendet werden, wenn die Trefferwahrscheinlichkeit hoch ist
bzw. in Kombination mit anderen Techniken.

Häufige Fehler:
• das Knie wird nicht bzw. nicht schnell genug hochgerissen
• das Knie bzw. das Bein sind nicht senkrecht zum Boden
• die Hüfte wird nicht mit in den Tritt gelegt

Abwehrmöglichkeiten:
• Unterarmblock
• Ausweichen
• Parade

2.2.2.2.) Fußtritt seitwärts Side-Kick


Der Side-Kick ist wie der Frontkick ein gestoßener Kick, die seitliche Kampfstellung ist dabei
am vorteilhaftesten. Der Kick kann sowohl mit dem vorderen als auch dem hinteren Bein
ausgeführt werden. Nachteil - wenn das hintere Bein verwendet wird - ist der längere Weg.
Der Kick braucht länger ins Ziel und der Gegner hat Zeit zu reagieren, dafür ist er umso
härter wenn er trifft.

Das Standbein wird eingedreht und die Zehen des Standbeines zeigen vom Gegner weg,
das Knie wird vor die Brust hochgezogen. Knie hoch und Eindrehen des Standbeins erfolgen
gleichzeitig, der Fuß wird explosionsartig nach vorne gestoßen. Der Oberkörper bleibt so
aufrecht wie möglich, die Augen sind zum Gegner gerichtet.
Der Fuß trifft waagrecht, dabei sind die Zehen angezogen. Auftreff-Fläche ist die Ferse (für
harte Treffer) bzw. der Fußballen. Den Fuß auf demselben Weg wieder zurückziehen - nicht
fallen lassen! Der Sidekick kann auch als Drehkick ausgeführt werden.

Fehler:
• das Knie wird nicht richtig zum Oberkörper angezogen
• nach dem Kick wird der Fuß fallen gelassen
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Abwehrmöglichkeiten:
• Ellbogenblock
• nach hinten ausweichen

2.2.2.3.) Fußstoß rückwärts Back Kick


Der Back Kick gehört eigentlich zu den Drehkicks und ist ein sehr kraftvoller Kick. Die Kraft
entsteht durch die Drehbewegung (Rotation) des Körpers. Bei richtiger Anwendung können
bis zu 600 kg Schlagkraft entwickelt werden. Bevorzugte Ausgangsstellung ist die gerade
Kampfstellung.

Meistens wird der Back Kick mit einer Schlagkombination (vordere/hintere Gerade) einge-
leitet. Der vordere Fuß beginnt mit einem Schritt nach seitlich rechts, gleichzeitig werden
Oberkörper und Becken ca. 90° eingedreht. Das Gewicht wird vom Standfuß auf den
anderen Fuß übertragen. Der Kopf wird zum Gegner gedreht und der freigewordene Fuß
schlägt nach hinten zum Bauch bzw. Solaplexus.

2.2.2.4.) Halbkreiskick Roundhouse Kick


Beim Halbkreiskick bzw. Roundhouse Kick beschreibt der Fuß einen Halbkreis zum Gegner.
Der Roundhouse Kick wird als Schnappkick ausgeführt. Durch die Drehung der Hüften kann
dieser Kick sehr kraftvoll sein. Der Kick kann sowohl mit dem vorderen als auch dem hin-
teren Bein ausgeführt werden. Nachteil bei Verwendung des hinteren Beines ist der längere
Weg. Der Kick braucht länger ins Ziel und der Gegner hat Zeit zu reagieren. Dafür ist er
umso härter wenn er trifft. Meistens wird die gerade oder schräge Kampfstellung verwendet.

Aus der Kampfstellung wird das Knie nach oben möglichst nah an den Körper gezogen,
sodass der Fuß den maximalen Weg zum Gegner getreten werden kann.

Die Hüfte wird nach links oder rechts eingedreht, dabei wird das Standbein auf dem Fuß-
ballen mit der Ferse in Richtung Gegner eingedreht. Vor dem Treten bilden Schulter, Hüfte
und Fuß eine gerade Linie, die zum Gegner zeigt. Jetzt erst wird der Fuß zum Ziel gekickt;
Trefferfläche ist der Fuß-Spann. Während des Treffens müssen Kopf und Oberkörper mit
den Armen gedeckt werden. Der Fuß wird so zurückgezogen, wie er zum Gegner getreten
worden ist.

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Trefferfläche:
• zwischen Hüfte und unteren Rippenbogen
• zum Kopf  High Kick

2.2.2.5.) Hackenfußschlag (Hook Kick)


Der Hook Kick ist im Prinzip ein Seitwärtstritt (Side Kick), der neben den Gegner zielt und bei
dem der Unterschenkel vor Vollendung des Side Kicks nach hinten angezogen (eingeklappt).
Am effektivsten ist, wenn man damit einen Kopftreffer erzielt. Auftreff-Fläche ist die Ferse.
Der Kick wird am wirkungsvollsten aus der seitlichen Kampfstellung ausgeführt.

Das Standbein wird eingedreht und die Zehen des Standbeines zeigen vom Gegner weg,
das Knie wird vor die Brust hochgezogen. Knie hoch und Eindrehen des Standbeins erfolgen
gleichzeitig. Der Fuß wird explosionsartig nach vorne gestoßen. Dabei bleibt der Oberkörper
so aufrecht wie möglich und die Augen zum Gegner gerichtet. Kurz vor Ende des Kicks wird
der Unterschenkel eingeklappt und die Ferse trifft das Ziel. Der Hook Kick kann auch als
Drehkick getreten werden (s.u.)

2.2.2.6.) Fußschlag von oben (Axe Kick)


Der Axe Kick ist im Prinzip ein gestreckter Frontkick nach oben in die Luft, um den Fuß auf
den Gegner nach unten zu treten. Der Kick trifft also nicht in der vorwärts und nach oben
gerichteten Bewegung, sondern erst nach dem Herunterschnellen des Beines.

2.2.2.7.) Fußkantenschlag einwärts/auswärts (Klatsche)


Dieser wird mit der Fußinnen- und Außenkante geschlagen:

Einwärts: Ausführung wie ein Frontkick; kann mit beiden Beinen ausgeführt werden.
Dieser wir seitlich vorbeigeschlagen, das Knie wird eingedreht. Die Fußinnen-
kante trifft zB die Führhand.

Auswärts: kann ebenfalls mit beiden Beinen ausgeführt werden. Knie wird angezogen
und in eine seitliche Drehbewegung umgesetzt. Der Fuß schnellt peitschen-
artig nach vorne und trifft mit der äußeren Fußkannte

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2.2.2.8.) Drehkicks
Drehkicks bekommen ihre Kraft aus der Drehung (Rotation) des Körpers. Richtig ausgeführt
können diese Kicks eine enorme Schlagkraft entwickeln.

Es gibt verschiedene Drehkicks. Einer der beliebtesten Drehkicks ist der gedrehte Hook Kick.
Im Muay Thai gibt es eine Variante des gedrehten Hook Kicks, nämlich den Crocodile Kick.
Dabei wird das Bein nicht angewinkelt, sondern gerade gelassen und durch die Drehung des
Körpers mit der Ferse an den Kopf des Gegners geschwungen.

Ein weiterer und sehr harter Drehkick, der auch für kurze Distanzen geeignet ist, ist der
gedrehte Side Kick oder auch Back Kick. Die Kraft beim gedrehten Back Kick kommt insbe-
sondere aus der Körperdrehung.

2.3.) Verteidigungstechniken Deffensiv

Die Verteidigung ist wichtiger als der Angriff. Der beste Kämpfer kann nicht bestehen, wenn
er seine Verteidigung vernachlässigt.

Beim Training sollte die Verteidigung ausreichend geübt werden. Bei allen Verteidigungs-
arten ist es wichtig den Gegner im Auge zu behalten und sich nicht wegzudrehen. Grund-
sätzlich ist es zweckmäßig, auf die Außenseite (tote Seite) des Gegners zu gelangen, damit
keine weiteren Angriffe erfolgen können.

Die Deckungsarbeit besteht aus dem Abfangen, Ableiten oder Ausweichen der gegnerischen
Angriffe.
Der Angriff wird insbesondere durch die geöffnete Faust abgefangen. Bei harten Schlägen,
wie zB der hinteren Geraden des Gegners, empfiehlt sich ein Rückschritt und das Abfangen
mit der Schulter. Dabei wird die Schulter nach innen gedreht.

Passive Verteidigung
 Blocken
 Paraden
 Meidbewegungen
 Ausweichen
 Clinchen
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Aktive Verteidigung
Passive Verteidigung + Konterangriff (zB Abrollen + vorderer seitlicher Kopfhaken)

2.3.1.) Passive Verteidigung

Die passive Verteidigung sind jene Aktionen des Kickboxers, durch die er einen Angriff des
Gegners wirkungslos macht. Alle Verteidigungsformen dienen zwei Zielen: Der Abwehr der
gegnerischen Schläge und dem Erreichen einer günstigen Position für eigene Gegenangriffe
oder Konterschläge.

2.3.1.1 BLOCKEN:

Doppeldeckung
Eine besondere Form der Deckung ist die sog. Doppeldeckung. Die Doppeldeckung dient
zum Schutz vor Schlagserien oder um in die Nahdistanz des Gegners zu gelangen. Bei der
Doppeldeckung werden beide Hände vor dem Kopf gehalten und die Arme decken den
Körper. Die Arme und die Hände müssen mit Kraft fixiert werden und bilden quasi einer
Mauer gegen Angriffe.

Die Arme können am Körper abgestützt werden. Wenn die Deckung nicht fest gehalten wird,
werden die eigenen Fäuste ins Gesicht geschlagen. Wichtig ist wie immer der Blickkontakt
zum Gegner. Nie weg schauen oder Augen zu machen. Auch nicht den Kopf zur Seite
drehen.

Diese Deckung eignet sich nur für eine kurze Zeit. Nachteil ist, dass man in die Defensive
getrieben wird. Die Doppeldeckung ist geeignet, einem Ansturm des Gegners standzuhalten.
Man muss jedoch zusehen, dass man möglichst schnell wieder die Initiative gewinnt, zB
nach vorne gehen (den Gegner im Angriff stören), seitwärts auszuweichen und/ oder zu
kontern.

Kopfdeckung rechts
Man fängt mit der rechten Hand vor dem Kopf die Führhand oder den Fuß des Gegners auf.
Die Handinnenfläche ist dabei nach außen gerichtet. Es handelt sich hierbei um die häufigste
Verteidigungstechnik. Beim Einsatz der eigenen Schlaghand muss die Führhand die
Deckungsfunktion übernehmen.

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Seitliche Kopfdeckung
Die seitliche Kopfdeckung eignet sich gegen Seitwärtshaken. Die Faust wird mit dem Rücken
nach außen an den Kopf gehalten und der Ellenbogen angehoben, sodass der Unterarm und
der Faustrücken den Kopf seitlich decken. Der Oberkörper kann mit dem Schlag seitlich
gebeugt werden, um so die Kraft des Schlages zu nehmen.

Unteramblock
Körperhaken und gerade Schläge auf den Oberkörper werden mit dem Unterarmblock abge-
fangen. Die Unterarme fangen den Angriff ab. Der Oberkörper ist dabei leicht nach vorne
geneigt. Der Schlag landet so nicht auf dem Oberkörper, sondern auf den Armen. Auch
Frontkicks können so abgefangen werden

2.3.1.2 PARADEN

Bei Kickbox-Paraden werden die Techniken des Gegners nicht nur abgefangen, sondern
abgelenkt. Die Technik des Gegners wird zB durch die Innenfläche der Faust aus der
Bewegungsrichtung nach innen oder außen geschlagen bzw. abgeleitet.

Parade am Stand / Parade nach innen beim Kickboxen


Beim Kickboxen schlägt man mit der geöffneten Hand bzw. mit dem Unterarm die Führ- bzw.
Schlaghand des Gegners nach innen weg. Die Parade sollte immer mit dem gegenüber-
liegenden Arm erfolgen (linke Gerade mit rechter Hand parieren). Dann ist die zweite Hand
des Gegners durch die weggeschlagene Hand blockiert. Die Parade kann beim Kickboxen
sowohl mit der Führhand als auch mit der Schlaghand erfolgen. Nach einer Parade hat man
eine gute Ausgangsstellung zum Kontern, insbesondere für einen Haken.

Parade am Stand / Parade nach außen beim Kickboxen


Der angreifende Arm des Gegners wird beim Kickboxen nach außen bzw. schräg nach oben
aus der Angriffslinie geschlagen. Die Parade sollte mit der gleichen Seite wie beim Angreifer
erfolgen, das heißt die linke Hand wird mit der Linken pariert und umgekehrt. Dadurch wird
wieder gewährleistet, dass der andere Arm des Gegners nur noch eingeschränkt einsetzbar
ist. Sollte es einmal nicht möglich sein mit dem richtigen Arm zu parieren, dann sollte mit der
Parade ein Schlag mit der anderen Hand ausgeführt werden.
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Parade am Stand / Parade nach oben beim Kickboxen
Beim Kickboxen ist die Parade nach oben nur für kleinere die Boxer geeignet. Sie erfolgt im
Grunde wie die anderen Paraden nur nach oben. Die Knie müssen dabei besonders stark
gebeugt werden, um unter den Schlag des Gegners zu gelangen. Danach bietet sich ein
Aufwärtshaken zum Kopf oder ein Aufwärts- oder Seitwärtshaken zum Körper an.

2.3.1.3.) Parade und seitliches Ausweichen


zB der Schlag des Gegners erfolgt mit der hinteren Geraden:
Der vordere Fuß geht seitlich links am Gegner vorbei. Der Körper dreht sich im 90° und
bringt sich somit aus der 0-Linie (Angriffsline) des Gegners. Gleichzeitig pariert die vordere
Hand den Schlag des Gegners. Es folgt ein sofortiger Konter mit der hinten Geraden.

Meid-Bewegungen beim Kickboxen allgemein:


Um den Angriffen des Gegners ausweichen zu können, muss man schnell sein. Die sog.
„Schrecksekunde“ muss durch das Beobachten des Gegners auf verräterische Bewegungen
verkürzt werden. Man muss also darauf vorbereitet sein, jederzeit einem Angriff auszu-
weichen. Bei der Ausweichbewegung darf es zu keiner Überreaktion kommen, d.h. die
Ausweichbewegung sollte so minimal sein, um den Angriff gerade noch auszuweichen. An-
sonsten würde wird die Ausweichbewegung zu lang dauern, das Gleichgewicht geht verloren
und ein eventueller Konter wäre nur mehr schwer durchführbar.

Es gehört daher eine gewisse „Abgebrühtheit“ dazu, wirklich nur die geringste Ausweich-
bewegung zu machen.

Abducken nach unten beim Kickboxen


Beim Abducken nach unten beugt man sowohl den Oberkörper als auch die Knie in Richtung
Boden. Wichtig ist, dass der Blickkontakt zum Gegner nicht verloren geht. Die Blickrichtung
bleibt also zum Gegner gerichtet.

Ausweichen zur Seite beim Kickboxen


Der Oberkörper wird nach links oder rechts verlagert, wobei das Gewicht auf das linke bzw.
rechte Bein verlegt wird. Das linke bzw. rechte Bein wird dabei gebeugt. Der Oberkörper ist
wie bei einem V seitlich nach links bzw. rechts versetzt. Hier ist es günstig, wenn der Ober-
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körper zur Außenseite des Gegners geneigt wird, damit man nicht die andere Hand des
Gegners zu spüren bekommt. Sollte man dennoch nach innen ausweichen, ist es notwendig,
sofort zu kontern.

Rückneigen beim Kickboxen


Das Rückneigen eignet sich insbesondere um geraden Techniken auszuweichen. Hierzu
wird das Gewicht auf das Hinterbein verlagert und das Hinterbein leicht gebeugt. Der
Oberkörper wandert so nach hinten. Aus dieser Position heraus sollte dann möglichst gleich
wieder nach vorne gegangen und wenn möglich gekontert werden, zB durch das sofortige
nach vorne Schnellen mit einer Geraden. Bleibt man zu Lange in der hinteren Position, kann
man einem nachfolgenden Schlag nicht mehr ausweichen.

Abrollen beim Kickboxen


Beim Abrollen beschreibt der Oberkörper eine kreisförmige Bahn in die gleiche Richtung (mit
dem Schlag mitgehen) des Schlages bis die Ausgangsposition wieder erreicht ist. Durch das
Mitgehen mit dem Schlag, wird dem Schlag die Wirkung genommen, selbst wenn der Schlag
noch treffen sollte. Nach dem Abrollen bietet sich die Möglichkeit zum Kontern mit einem
Seitwärtshaken an

2.3.2 Aktive Verteidigung:

Nach einer Verteidigung erfolgt ein sofortiger Angriff  Konter. Auch während des Abgriffs
durch den Gegner kann in Verbindung mit einer Ausweichbewegung ein Gegenangriff
erfolgen  Gegenschlag, Mitschlag.

Gegenschlag:
Ist die effektivste Form der Verteidigung. Der Kickboxer kommt dem gegnerischen Angriff
durch einen Schlag zuvor. Dadurch wir der gegnerische Angriff bereits im Ansatz verhindert.

Mitschlag:
Der Kickboxer verteidigt sich gegen den Angreifer, indem er sich während dessen Angriffen
mit passiver Verteidigung und Schlägen zur gleichen Zeit verteidigt.

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Nachschlagen:
Verteidigung durch Schläge und Kicks unmittelbar nach der Abwehr des gegnerischen
Angriffs  KONTER.

Gegenangriff
Ist die effektivste Form der aktiven Verteidigung. Wird wird meist in Verbindung mit einem
Konter angebracht, ist aber mit allen anderen Verteidigungsformen möglich.

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GÜRTELPRÜFUNGS - PROGRAMM
Grundsätzlich ist die Gürtelprüfung freiwillig und jedes Vereinsmitglied kann antreten. Vor-
aussetzung ist eine körperliche und geistige Reife sowie ausreichend absolvierte Trainings-
einheiten. Je höher die Graduierung, desto mehr Trainingseinheiten muss der Schüler (KYU)
vorweisen.

Es kann nicht sein, dass man einmal im Monat zum Training erscheint und dann zu einer
Gürtelprüfung antritt.

Im Training erlernt man die Techniken und das Verständnis für den eigenen Körper. Aus-
dauer, Kraft, Schnelligkeit und koordinatives Denken werden ebenfalls geschult. Erst durch
ständiges Üben und Wiederholen der einzelnen Techniken erfolgt eine Automatisierung. Das
Prüfungsprogramm dient zum Überprüfen des technischen Ausbildungsverlaufs.

Die Gürtelprüfung selbst dient zur Bestimmung des technischen Leistungsniveaus. Bei der
Gürtelprüfung werden alle diese Komponenten abgefragt. Und je höher der angestrebte
Grad, desto umfangreicher und herausfordernder ist die Prüfung. Natürlich kommt auch die
Theorie nicht zu kurz. Jeder Schüler sollte über die Grundlagen der Trainingslehre, des
Kampfsports und deren Geschichte Bescheid wissen

Beim Kickboxen gibt es 7 Schülergrade (KYU), die durch verschiedene Farben ausgedrückt
werden. Je nach Kampfsportart (Karate, Tae Kwon Do, Judo, ...) kann dies aber variieren.

Beim Kickboxen gilt folgende Festlegung:

 7. Schülergrad Gelbgurt
 6. Schülergrad Orangegurt
 5. Schülergrad Grün
 4. Schülergrad Blau
 3. Schülergrad Violett
 2. Schülergrad Hellbraun
 1. Schülergrad Dunkelbraun

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Nach jahrelangem Training und nachdem man alle Schülergrade erfolgreich absolviert hat,
kann man zur Meistergrad-Prüfung antreten:

 1. Meistergrad – 1. DAN Schwarzgurt


 2. Meistergrad – 2. DAN Schwarzgurt
 3. Meistergrad – 3. DAN Schwarzgurt

Die Prüfungen erfolgen nach den ÖBFK Ausbildungs- und Prüfungsrichtlinien.

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PRAKTISCHE INHALTE

Kampfstellungen Beinarbeit Distanzüberwindungen


+ gerade (Box)stellung + Schreitend/federnd gleitend + Ausfallschritt
+ schräge (Kickbox)stellung - vorwärts + Gehen
+ seitliche Stellung - rückwärts + Schritt
+ Angriffsdeckung - seitwärts gehen + Übersetzschritt vorne / hinten
+ Doppeldeckung - umkreisen + Eingesprungen(Beisetzschr.)
+ Nachgleiten
+ Gesprungen
+ Weg abschneiden

Angriffstechniken Verteidigungen/passiv Schlag-(Schritt)


+ vordere / hintere Gerade Blocken Verbindungen
+ Handrückenschlag + Faustblock vorne Gleichartige Grundtechniken im
+ Vorderer / hinterer Haken + Faustblock seitlich Passgang
seitwärts + Handblock (abfangen) Diagonalgang
+ Vorderer / hinterer Haken + Unterarmblock + vordere- hintere Gerade mit
aufwärts + Ellbogenblock einem Schritt od. Übersetz-
+ Innenhandkantenschlag + Schulterblock schritt
+ vorderer / hinterer Fußstoß + Unterschenkelblock Pass u. Diagonalgang
vorwärts(2 Variationen) vorderes/hinteres Bein + vordere- hintere Gerade mit
+ vorderer / hinterer Halbkreis- einem Ausfallschritt
fußschlag Klammern
+ Fußstoß seitwärts + erlaubter Clinch Kombinationen
+ Fußstoß rückwärts + verbotener Clinch +Versch. Grundtechniken
+ vorderer / hinterer Fuß- + Clinch K1
kantenschlag Serien
(einwärts/auswärts) Parade + Vielzahl von gleichartigen
+ vorderer und hinterer + Ableiten Grundtechniken
Fußschlag von oben + Wegführen
+ vorderer Fußschlag von der Vorbereitende Handlungen
Seite Meidbewegungen Taktische Mittel
+ Low Kick zum Körper + Abducken + Manöver
+ Low Kick zum Oberschenkel + Rollen + Finten
+ Kniestöße + Rückneigen + Scheinhandlungen
+ vorderer und hinterer Fuß- + Pendeln
feger (einwärts, auswärts) Ausweichbewegungen
+ Doppelfausttechniken +Sidestep (Seitwärts mit Strategisches Verhalten
+ Doppelfußtechniken Körperdrehung) Kampfverhalten
+ Verzögerte Faust/Fußtechn. + Rückschritt + Offensiv
+ Fußtechniken mit nachgleiten + Defensiv
+ Fußtechniken a. d. Drehung Verteidigung/aktiv
+ Gesprungene Faust-,Fuß-, + Gegenschlag Standardsituationen
Knietechniken + Binden + Rechtausleger
+ Kreuzen + Distanzkickboxer
+ Passive Verteidigung mit + Nahdistanzkickboxer
- Mitschlag + Kritische Situationen
- Nachschlag
- Konter Kämpfertypen
- Gegenangriff

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THEORETISCHE INHALTE

Allgemeine Trainingslehre
Vorbereitungsteil: Mobilisieren, Kräftigen, Dehnen
Trainingsmethoden: Dauer-, Intervall-, Wieder(er)holungs-, Wettkampfmethode
Belastungskomponenten: Reizintensität, -dauer, -dichte, -umfang, Trainingshäufigkeit
Konditionelle Fähigkeiten und Testung:
- Grundlagenausdauer
- Kraftausdauer
- Maximalkraft
- Schnellkraft
- Schnelligkeit
- Schnelligkeitsausdauer
- Schnellkraftausdauer
- Beweglichkeit
Koordinative Fähigkeiten:
Regenerative Maßnahmen: Aktiv, Passiv
- Rehabilitation: Erste Hilfe, Erstmaßnahmen
- Ernährung: Gewichtsreduktion
Mentale Maßnahmen: Tests, Übungen, Trainer, Sportler

Spezielle Trainingslehre
Grundsätze im Techniktraining: Vorzeigen, Erklären, Bewegungsausführung, Korrektur
Technische Kickboxausbildung: Koordinativ, Taktisch, Strategisch, Wettkampfleistung
Distanzen: Weite-, Schlag-, Halb-, Nahdistanz, Reichweite
Angriffsvorbereitung: Vorbereitende Handlungen
Schlag-(Schritt-)Verbindungen, Kombinationen: Sinn und Zweck
Schlaghärte: Semi/Leicht/Voll
Trainingsmittel: Üben mit Partner, ohne Partner, mit Gerät, mit Trainer
Strategie/Taktik: Kämpfertypen, Kampfverhalten, Standard- und kritische Situationen,

Trainingsplanung:
Periodisierung: Perioden, Mesozyklen, Mikrozyklen, Trainingseinheit
Trainingseinheit: Vorbereitungs-, Haupt-, Abschlussteil
Trainingsprozess: Analyse/Zielsetzung/Planung/Training/Trainingsprinzipien
Trainingssteuerung: Testung/Wettkampf/Auswertung

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Wettkampfregelwerk:
Wie hat das Regelwerk Einfluss auf die Ausbildung

Rechtsfragen:
Notwehr: Interpretation des Notwehrparagraphen
Verantwortung eines Trainers: Aufsichtspflicht
Jugendschutz: Welche Punkte sind zu beachten?
Behandlungen: Was darf ein Trainer tun / nicht tun?

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7. SCHÜLERGRAD - GELBGURT

KAMPFSTELLUNGEN (inkl. Deckungsarbeit) + BEINARBEIT (Distanzüberwindung )


+ gerade (Box)stellung+ vorwärts- rückwärts- seitwärts gehen
+ schräge (Kickbox)stellung+ vorwärts- rückwärts- seitwärts gehen
+ seitliche Stellung

ANGRIFFSTECHNIKEN
+ vordere Gerade
+ hintere Gerade
+ hinterer Fußstoß vorwärts
+ hinterer Halbkreisfußschlag
+ Fußstoß seitwärts aus der seitlichen Stellung

SCHLAG-SCHRITT-VERBINDUNGEN
+ Vordere Gerade im Vor- Rückwärtsgehen
+ hintere Gerade im Vor- Rückwärtsgehen (Diagonalgang)
+ hinterer Fußstoß vorwärts, vorne absetzen
+ hinterer Halbkreisfußschlag vorwärts, vorne absetzen
+ vordere-hintere Gerade im Vorwärts/Rückwärtsgehen (Passgang)

VERTEIDIGUNGSTECHNIKEN
+ Faustblock vorne
+ Faustblock seitlich

KOMBINATIONEN
+ hinterer Fußstoß vorwärts, vordere Gerade
+ hinterer Halbkreisfußschlag, hintere Gerade

PRÜFUNGSMITTEL

OHNE PARTNER
Alle Inhalte am Stand und in Schlag-Schrittverbindung

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MIT GERÄT
Einzeltechniken aus der Schlagdistanz aus der seitlichen Bewegung (umkreisen) unter
Berücksichtigung des Bewegungsumfanges, Schlaghärte maximal in Semi/Leichtkontakt-
ausführung.

BELASTUNGSUMFANG
Ein Inhalt (Satz) á`ca. 10-20 Wiederholungen oder ca. 20-40sec/Satzpause wie Satzdauer
Serienanzahl: Je nach Anzahl der Inhalte, pro Serie 3-5 Inhalte (Sätze) / Serienpause wie
Seriendauer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit richtet sich nach der Qualität der Technik

THEORIE
Trainingseinheit: Vorbereitungs-, Haupt-, Abschlussteil
Konditionelle Fähigkeiten und Testung: Grundlagenausdauer
Distanzen: Weite-, Schlag-, Halb-, Nahdistanz, Reichweite ÖBFK-Ausbildungs- und
Prüfungsprogramm im Kickboxen
Stand 2012/06/24 © Ing. Ernst Dörr Seite 5.2–1

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6. SCHÜLERGRAD – ORANGE

ANGRIFFSTECHNIKEN
+ vorderer Fußstoß seitwärts aus schräger Stellung
+ Fußstoß rückwärts mit dem hinteren Bein aus gerader Stellung im Rückwärtsgehen
+ vorderer Halbkreisfußschlag
+ vorderer Fußstoß vorwärts

VERTEIDIGUNGSTECHNIKEN
+ Unterarmblock
+ Ellbogenblock
+ Sidestep

BEINARBEIT (Distanzüberwindung )
+ Schritt vorwärts
+ Übersetzschritt vorne

SCHLAGVERBINDUNGEN
+ vordere– vordere– hintere Gerade im Vor- Rückwärtsgehen
+ vordere– hintere– vordere Gerade im Vor- Rückwärtsgehen
+ vorderer Halbkreisfußschlag – hinterer Fußstoß vorwärts im Vorwärtsgehen
+ vordere- hintere Gerade mit einem Ausfallschritt

KOMBINATIONEN
+ vordere- hintere Gerade – hinterer Fußstoß vorwärts
+ vordere- hintere Gerade – hinterer Halbkreisfußschlag
+ vorderer Halbkreisfußschlag – vordere- hintere Gerade
+ vorderer Fußstoß vorwärts – vordere- hintere Gerade
+ vordere Gerade mit Übersetzschritt vorne - vorderes Bein Halbkreisfußschlag - hintere
Gerade (Diagonalgang)

PRÜFUNGSMITTEL / BELASTUNGSUMFANG

OHNE PARTNER
Alle neuen Inhalte in Schlag-Schritt-Verbindung, Kombinationen grundsätzlich im Passgang.

39
Ein Inhalt(Satz) á ca. 10-20 Wiederholungen oder ca. 20-40 sec/Satzpause wie Satzdauer
Serienanzahl: nach Anzahl der Inhalte, pro Serie 3-5 Sätze (Inhalte) / Serienpause wie
Seriendauer

Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit nach Qualität der Technik

MIT GERÄT
Angriffstechniken, Schlagverbindungen, Kombinationen aus den vorangegangenen Inhalten
und aus dem Umkreisen, Schlaghärte maximal in Semi-/Leichtkontaktausführung und an-
schließende Verteidigungstechnik.
Fausttechniken aus der Reichweite, Fußtechniken ohne Distanzüberwindung (aus der
Schlagdistanz)
3 Serien á 3 Sätze 45"/45"Pause/ Serienpause wie Seriendauer

Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit nach Qualität der Technik

MIT PARTNER
Ein Partner greift mit Einzeltechniken, die mit den erlernten Verteidigungstechniken abge-
wehrt werden können, an. Schlaghärte maximal in Semi-/Leichtkontaktausführung. Faust-
techniken aus der Reichweite, Fußtechniken aus der Schlagdistanz ohne Distanzüberwin-
dung. Partner führt passive Verteidigung durch.
8 Inhalte, versch. Techniken (Sätze) 20-30 sec Angriff danach ohne Pause 20-30 sec
Verteidigung.
Satzpause: 40 sec – 1 min

Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit nach Qualität des Angriffes und der Verteidigung

THEORIE
Vorbereitungsteil: Mobilisieren, Kräftigen, Dehnen
Konditionelle Fähigkeiten und Testung: Kraftausdauer
Grundsätze im Techniktraining: Vorzeigen, Erklären, Bewegungsausführung, Beobachtung,

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5. SCHÜLERGRAD - GRÜN

ANGRIFFSTECHNIKEN
+ vorderer- hinterer Fußkantenschlag (einwärts/auswärts)
+ Fußstoß rückwärts aus der Drehung

BEINARBEIT (Distanzüberwindung )
+ Übersetzschritt hinten

VERTEIDIGUNGSTECHNIKEN
+ Parade - Ableiten

SCHLAGVERBINDUNGEN
+ vordere- hintere Gerade im Diagonalgang (Schritt, Übersetzschritt)
KOMBINATIONEN
+ Hinterer Fußstoß vorwärts – hinterer Halbkreisfußschlag – vordere Gerade
+ Vorderer Fußstoß seitwärts – vordere und hintere Gerade
+ Vordere und hintere Gerade – hinterer Fußstoß vorwärts – vordere und hintere Gerade
+ Fußstoß rückwärts aus der Drehung – hintere Gerade
+ vordere Gerade mit Übersetzschritt hinten - vorderes Bein Fußstoß seitwärts
+ Kombination nach Wahl

PRÜFUNGSMITTEL / BELASTUNGSUMFANG

OHNE PARTNER
Alle neuen Inhalte in Schlag-Schritt-Verbindung, vordere und hintere Gerade in Kombina-
tionen grundsätzlich im Passgang.
Ein Satz (Inhalt) á 40 sec/Satzpause wie Satzdauer
Serienanzahl: nach Anzahl der Inhalte, pro Serie 3-5 Sätze (Inhalte) / Serienpause wie
Seriendauer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit nach Qualität der Technik

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MIT GERÄT
Angriffstechniken, Schlagverbindungen, Kombinationen aus den vorangegangenen Inhalten
und aus dem Umkreisen, Schlaghärte maximal in Semi-/Leichtkontaktausführung und an-
schließende Verteidigungstechnik.
3 Serien á 3 Sätze 45"/45"Pause/ Serienpause wie Seriendauer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit nach Qualität der Technik

MIT PARTNER
Ein Partner greift mit Schlagverbindungen und Kombinationen aus den vorangegangenen
Inhalten, die mit den erlernten Verteidigungstechniken abgewehrt werden können und unter
Berücksichtigung der Schlaghärte maximal in Semi-/Leichtkontaktausführung, an. Faust-
techniken im Vorwärtsgehen, Fußtechniken ohne Distanzüberwindung. Partner bewegt sich
vom Angriff weg und verteidigt passiv auf die letzte Technik.
8 Sätze verschiedene Schlagverbindungen, Kombinationen(Inhalte) 20-30 sec Angriff
danach ohne Pause 20 - 30 sec Verteidigung.
Satzpause: 40 sec – 1 min
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit des Angriffes nach Qualität der Verteidigung

THEORIE
Trainingsmethoden: Dauer-, Intervall-, Wieder(er)holungs-, Wettkampfmethode
Konditionelle Fähigkeiten und Testung: Maximalkraft
Schlag-(Schritt-)Verbindungen, Kombinationen: Sinn und Zweck ÖBFK-Ausbildungs- und
Prüfungsprogramm im Kickboxen

42
4. SCHÜLERGRAD - BLAU

ANGRIFFSTECHNIKEN
+ vorderer Faustrückenschlag
+ Innenhandkante
+ vorderer und hinterer Fußfeger (einwärts, auswärts)
+ Fußkantenschlag aus der Drehung
+ vorderer Halbkreisfußschlag mit nachgleiten

BEINARBEIT (Distanzüberwindung )
+ Nachgleiten

DOPPELFUSSTECHNIKEN
+ Fußstoß vorwärts – Halbkreisfußschlag
+ Halbkreisfußschlag – Fußstoß seitwärts
+ Fußstoß seitwärts - Halbkreisfußschlag

VERTEIDIGUNGSTECHNIKEN
+ Handblock (abfangen)
+ Parade - Wegführen
+ Schulterblock

KOMBINATIONEN
+ vordere und hintere Gerade – vorderer Fußstoß vorwärts oder vorderer Halbkreisfußschlag
+ vordere Gerade – Fußstoß rückwärts aus der Drehung – vordere Gerade (Faustrücken) –
hintere Gerade
+ Vorderer Fußfeger – vordere – hintere Gerade
+ Doppelfußtechniken– vordere Gerade (Faustrückenschlag) – hintere Gerade
+ Fußkantenschlag auswärts aus der Drehung – vordere und hintere Gerade
+ Fußstoß seitwärts mit Übersetzschritt hinten- vordere- hintere Gerade
+ Freie Faust-Fuß-Kombination

43
PRÜFUNGSMITTEL / BELASTUNGSUMFANG

OHNE PARTNER
Alle neuen Inhalte in Schlag-Schritt-Verbindung, vordere und hintere Gerade in Kombina-
tionen sowohl im Passgang und mit Ausfallschritt
Ein Satz (Inhalt) á 40 sec/Satzpause wie Satzdauer
Serienanzahl: nach Anzahl der Inhalte, pro Serie 3-5 Sätze (Inhalte) / Serienpause wie
Seriendauer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit nach Qualität der Technik, soll aber bereits zügig
sein.

MIT GERÄT
Angriffstechniken, Schlagverbindungen, Kombinationen aus den vorangegangenen Inhalten
und aus dem Umkreisen, Schlaghärte maximal in Semi-/Leichtkontaktausführung und an-
schließende Verteidigungstechnik. Die erforderlichen Distanzen in der Kombination werden
durch die Beinarbeit hergestellt
2 Sätze á 2 min/SP 1min
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit nach Qualität der Technik, soll aber bereits zügig
sein.

ÜBEN MIT PARTNER


Ein Partner greift mit Schlagverbindungen und Kombinationen aus den vorangegangenen
Inhalten, die mit den erlernten Verteidigungstechniken abgewehrt werden können und unter
Berücksichtigung der Schlaghärte maximal in Semi-/Leichtkontaktausführung, an.

Fausttechniken im Vorwärtsgehen, Fußtechniken ohne Distanzüberwindung. Partner bewegt


sich vom Angriff weg und verteidigt passiv auf die letzte Technik.
8 Sätze versch. Schlagverbindungen, Kombinationen(Inhalte) 20-30 sec Angriff danach ohne
Pause 20 - 30 sec Verteidigung.
Satzpause: 40 sec – 1 min

Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit zügig (Qualität des Angriffes und der Verteidigung


wird bewertet)

44
THEORIE
Belastungskomponenten: Reizintensität, -dauer, -dichte, -umfang, Trainingshäufigkeit
Konditionelle Fähigkeiten und Testung: Schnellkraft
Technische Kickboxausbildung: koordinativ, taktisch, strategisch, Wettkampfleistung ÖBFK-
Ausbildungs- und Prüfungsprogramm im Kickboxen
Stand 2012/06/24 © Ing. Ernst Dörr Seite 5.5–1

45
3. SCHÜLERGRAD - VIOLETT

ERLÄUTERUNGEN
Hier liegt der Schwerpunkt auf der Reaktion des Angegriffenen, daher wird bereits vermehrt
auf den perfekten Angriff und die aktive Verteidigung des Angegriffenen geachtet.

Hier soll ganz bewusst in den Schlag-Schritt-Verbindungen der Unterschied zwischen „Point
Fighting“ zu „Running Time“ Bewerben aufgezeigt werden.

ZB bei „Running Time“ mitnehmen des hinteren Beines bei der hinteren Geraden, bei Fuß-
techniken mit dem vorderen Bein Nachgleiten des hinteren Beines.
Beim „Point Fighting“ vordere/hintere Gerade als Blitz, nach Fußtechnik Bein nicht zurück-
ziehen.

Ab diesem Gurt kommt das Trainingsmittel „ÜBEN MIT DEM TRAINER“ zum Einsatz. Hier
ist aber nicht nur der arbeitende, sondern auch der als Trainer agierende Aspirant unter
Beobachtung, da in weiterer Folge von einem Meister das ausreichende Können zum Ver-
mitteln von Inhalten erwartet wird.

In den Kombinationen können die Grundtechniken untereinander ausgetauscht und in ver-


schiedenen Gangarten variiert werden, es sollen aber die geforderten Techniken und
Schwierigkeitsgrade enthalten sein.

Es ist bei Fußtechniken darauf zu achten, dass aus der Bewegung und aus der Reichweite
eine ansatzlose Distanzüberwindung erfolgt.

ANGRIFFSTECHNIKEN
+ vorderer und hinterer Fußschlag von oben
+ vorderer Fußschlag von der Seite
+ gesprungene Fußtechniken

VERTEIDIGUNGSTECHNIKEN
+ Abducken
+ Rückneigen
+ Rückschritt
46
BEINARBEIT (Distanzüberwindung)
+ Gesprungen

KOMBINATIONEN
+ vorderer Faustrückenschlag – hintere Gerade (mit einem Ausfallschritt)
+ vorderer Faustrückenschlag – hintere Gerade (mit einem Übersetzschritt)
+ vordere und hintere Gerade – hinterer Halbkreisfußschlag
+ vorderer Fußschlag von der Seite – vorderer Faustrückenschlag (vordere Gerade) –
hintere Gerade
+ vorderer Fußstoß seitwärts – vorderer Fußschlag von der Seite – vorderer
Faustrückenschlag (vordere Gerade)
+ vordere Gerade mit Übersetzschritt vorne-hinterer Fußschlag von oben – hintere Gerade –
hinterer Halbkreisfußschlag
+ vorderer Fußstoß seitwärts– vorderer Faustrückenschlag (vordere Gerade) – hintere
Gerade – hinterer Fußschlag von oben
+ vordere Doppelfußtechnik – Faustrückenschlag – hinterer Fußkantenschlag aus der
Drehung – hintere Gerade
+ Freie Faust-Fuß-Kombination ÖBFK-Ausbildungs- und Prüfungsprogramm im Kickboxen

PRÜFUNGSMITTEL / BELASTUNGSUMFANG

MIT PARTNER
Angriff mit den neuen Inhalten in Schlagverbindungen, Kombinationen aus der Reichweite
auf den sich bewegenden Partner unter Berücksichtigung der Schlaghärte und Schwerpunkt
auf die Disziplin Semikontakt, der auf alle Techniken eine passive, und auf die letzte eine
aktive Verteidigung abruft, auf die passiv verteidigt wird.

Anzahl Serien je nach Anzahl der Inhalte, zu je 3-5 Sätze (Inhalte) verschiedene Schlagver-
bindungen, Kombinationen (Inhalte) 20-30 sec Angriff danach ohne Pause 20-30 sec
Verteidigung.
Satzpause: 40 sec – 1 min
Serienpause wie Seriendauer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit 1. Wiederholung langsam, Rest zügig bis schnell
(Qualität des Angriffes und der Verteidigung wird bewertet)

47
OHNE PARTNER
Angriffs- Verteidigungstechniken in Kombination mit Schlag-Schritt-Verbindung, gegen einen
imaginären Gegner.
2 Sätze á 2 min freie Präsentation/Pause 1 min
1 Satz Dauer nach Bedarf Abfrage durch den Prüfer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit zügig bis schnell

MIT GERÄT
Angriffs- und Verteidigungstechniken in Kombination mit Schlag-Schritt-Verbindung, unter
Berücksichtigung der Schlaghärte und Schwerpunkt auf die Disziplin Semikontakt und an-
schließende Verteidigungstechniken und Ausweichbewegung.

2 Sätze á 2 min/ Pause 1 min


1 Satz Dauer nach Bedarf Abfrage durch den Prüfer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit zügig bis schnell

MIT UND ALS TRAINER


Angriff mit Schlagverbindungen, Kombinationen unter Berücksichtigung der Schlaghärte und
Schwerpunkt auf die Disziplin Semikontakt auf den Trainer, der mit Schlagpolster Deckungs-
blößen ständig anzeigt und Anwendung der passenden Maßnahmen (Distanz, Verteidigung)
auf Aktionen des Trainers.
2 Serien á 3 Sätze á 40 sec Satzpause 40 sec /SP5`
1 Serie Dauer nach Bedarf, Abfrage durch den Prüfer Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit
– zügig bis schnell

THEORIE
Koordinative Fähigkeiten:
Konditionelle Fähigkeiten und Testung: Schnelligkeit
Angriffsvorbereitung: Vorbereitende Handlungen ÖBFK-Ausbildungs- und Prüfungspro-
gramm im Kickboxen
Stand 2012/06/24 © Ing. Ernst Dörr Seite 5.6–1

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2. SCHÜLERGRAD - HELLBRAUN

ERLÄUTERUNGEN
Hier wird bereits vermehrt auf die aktive Verteidigung des Angegriffenen geachtet, um dieser
zumindest mit einer passiven Verteidigung zu entgegnen. Daher liegt der Schwerpunkt auf
der passiven Verteidigung des Angreifers.

ANGRIFFSTECHNIKEN
+ Vorderer / hinterer Haken seitwärts
+ Vorderer / hinterer Haken aufwärts
+ gesprungener Fußstoß rückwärts aus der Drehung
+ Fußschlag von der Seite aus der Drehung
+ Low Kick zum Körper

VERTEIDIGUNGSTECHNIKEN
+ Pendeln
+ Rollen
+ Klammern(Erlaubt, Verboten)

KOMBINATIONEN
+ Hinterer Fußstoß vorwärts – vordere– hintere Gerade – Haken seitwärts – hinterer Halb-
kreisfußschlag(Bauch)
+ Vorderer Fußschlag von der Seite – vordere- hintere Gerade- hinterer Fußstoß vorwärts
+ Vordere Doppelfußtechnik – vordere- hintere Gerade-Hakenschlagverbindung – Rück-
wärtsfußstoß oder Fersenfußschlag aus der Drehung
+ Hinterer Halbkreisfußschlag– Hakenschlagverbindung – vorderer Fußfeger – hintere
Gerade od. Haken
+ vorderer Fußschlag von oben – vordere- hintere Gerade od. Haken – vorderer Halbkreis-
fußschlag
+ Vordere Gerade – hintere Gerade – vorderer Halbkreisfußschlag – vordere Gerade –
hintere Gerade
+ 2 freie Kombinationen

49
PRÜFUNGSMITTEL / BELASTUNGSUMFANG

MIT PARTNER
Angriff mit Schlagverbindungen, Kombinationen aus der Reichweite auf den sich bewegen-
den Partner unter Berücksichtigung der Schlaghärte und Schwerpunkt auf die Disziplin
Leichtkontakt, der auf alle Techniken eine passive und auf die letzte eine aktive Verteidigung
abruft auf die passiv verteidigt wird.

Anzahl der Serien je nach Anzahl der Inhalte, zu je 3-5 Sätze (Inhalte) verschiedene Schlag-
verbindungen, Kombinationen (Inhalte) 20-30 sec Angriff danach ohne Pause 20-30 sec
Verteidigung.
Satzpause: 40 sec – 1 min
Serienpause wie Seriendauer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit 1. Wiederholung langsam, Rest zügig bis schnell
(Qualität des Angriffes und der Verteidigung wird bewertet)

OHNE PARTNER
Angriffs- Verteidigungstechniken in Kombination mit Schlag-Schritt-Verbindung gegen einen
imaginären Gegner.
2 Sätze á 2 min freie Präsentation/Pause 1 min
1 Satz Dauer nach Bedarf Abfrage durch den Prüfer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit zügig bis schnell ÖBFK-Ausbildungs- und Prüfungs-
programm im Kickboxen

MIT GERÄT
Angriffs- und Verteidigungstechniken in Kombination mit Schlag-Schritt-Verbindungen, unter
Berücksichtigung der Schlaghärte und Schwerpunkt auf die Disziplin Leichtkontakt und
anschließende Verteidigungstechniken und Ausweichbewegung.
2 Sätze á 2 min/ Pause 1 min
1 Satz Dauer nach Bedarf Abfrage durch den Prüfer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit zügig bis schnell

50
MIT UND ALS TRAINER
Angriff mit Schlagverbindungen, Kombinationen auf den Trainer der mit Schlagpolster
Deckungsblößen ständig anzeigt unter Berücksichtigung der Schlaghärte und Schwerpunkt
auf die Disziplin Leichtkontakt und Anwendung der passenden Maßnahmen auf Aktionen des
Trainers.
Trainer variiert die Distanz in alle Richtungen und prüft die Verteidigungsfähigkeit speziell
zum Kopf und Körper nach den Kombinationen und auf das Ausprägen der boxerischen
Fähigkeiten.

KOMBINATIONEN speziell mit dem Trainer


+ vordere- hintere Gerade - vorderer Haken seitwärts - hinterer Haken aufwärts
+ vordere- hintere Gerade - vorderer Haken aufwärts - hinterer Haken seitwärts
+ vorderer Halbkreisfußschlag- vordere- hintere Gerade- Hakenschlagverbindung -
Fußtechnik vorderes oder hinteres Bein
+ Vordere – hintere – vordere Gerade – hinterer Haken aufwärts – vordere – hintere Gerade

2 Serien á 3 Sätze á 40 sec Satzpause 40 sec /SP5`


Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit – zügig bis schnell

THEORIE
Konditionelle Fähigkeiten und Testung: Schnelligkeitsausdauer
Regenerative Maßnahmen: Aktiv, Passiv
Schlaghärte: Semi/Leicht/Voll ÖBFK-Ausbildungs- und Prüfungsprogramm im Kickboxen
Stand 2012/06/24 © Ing. Ernst Dörr Seite 5.7–1

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1. SCHÜLERGRAD - BRAUNGURT

ERLÄUTERUNGEN
Hier wird auf die aktive Verteidigung des Angegriffenen geachtet, um dieser ebenso mit einer
aktiven Verteidigung zu entgegnen. Daher liegt der Schwerpunkt auf der aktiven Verteidi-
gung des Angreifers.

ANGRIFFSTECHNIKEN
+ Fußtechniken mit Beisetzschritt
+ gesprungener Wechselschritt mit Fußtechnik
+ Vorderer / hinterer Low Kick auf den äußeren / inneren Oberschenkel des
vorderen/hinteren Beines
+ Doppelfausttechniken (selbe Faust)
+ Kniestöße

VERTEIDIGUNGSTECHNIKEN
+ Klammern (Clinchen K1)
+ Unterschenkelblock vorderes/hinteres Bein

KOMBINATION
+ vordere Gerade – hinterer Halbkreisfußschlag zum Oberschenkel - hintere Gerade-
Hakenkombination mit vorderem Seitwärtshaken beginnend
+ Hinterer Halbkreisfußschlag zum Oberschenkel – vordere – hintere Gerade – hinterer
Halbkreisfußschlag zum Bauch – hinterer Haken seitwärts - vorderer aufwärts
+ vorderer Fußstoß vorwärts – vordere – hintere Gerade – vorderer Halbkreisfußschlag zum
Oberschenkel
+ Vordere Doppelfußschlag – vordere- hintere Gerade – Haken seitwärts – hinterer Halb-
kreisfußschlag/Low Kick
+ Fußschlag von der Seite aus der Drehung – Fußstoß seitwärts – hintere Gerade
+ 3 freie Kombinationen: Faust- und Fußtechniken abwechselnd und Klammern K1

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PRÜFUNGSMITTEL / BELASTUNGSUMFANG

MIT PARTNER
Angriff mit Schlagverbindungen, Kombinationen aus der Reichweite auf den sich bewegen-
den Partner unter Berücksichtigung der Schlaghärte und Schwerpunkt auf die Disziplin
Leichtkontakt, der auf alle Techniken eine passive und auf die letzte eine aktive Verteidigung
abruft, auf die aktiv verteidigt wird.
Aufgrund der Kombination oder der Reaktion des Partners muss die Distanz hergestellt
werden um die Kombination weiterführen zu können, z.B.:
• wenn der Angegriffene in der Hakenkombination stehen bleibt  Rückschritt und
Weiterführung
• wenn der Angegriffene in der Hakenkombination zurückgeht  Nachsetzen
Anzahl Serien je nach Anzahl der Inhalte, zu je 3-5 Sätzen (Inhalte) verschiedene Schlagver-
bindungen, Kombinationen (Inhalte) 20-30 sec Angriff danach ohne Pause 20-30 sec
Verteidigung.
Satzpause: 40 sec – 1 min, Serienpause wie Seriendauer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit 1. Wiederholung langsam, Rest zügig bis schnell
(Qualität des Angriffes und der Verteidigung wird bewertet)

OHNE PARTNER
Angriffs- Verteidigungstechniken in Kombination mit Schlag-Schritt-Verbindung, gegen einen
imaginären Gegner.
2 Sätze á 2 min freie Präsentation/Pause 1 min
1 Satz Dauer nach Bedarf Abfrage durch den Prüfer ÖBFK-Ausbildungs- und Prüfungspro-
gramm im Kickboxen
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit zügig bis schnell

MIT GERÄT
Angriffs- und Verteidigungstechniken in Kombination mit Schlag-Schritt-Verbindung, unter
Berücksichtigung der Schlaghärte und Schwerpunkt auf die Disziplin Leicht- und Vollkontakt
und anschließende Verteidigungstechniken und Ausweichbewegung.
1 Satz á 2 min/ Pause 1 min – Schlaghärte Leichtkontakt
1 Satz á 2 min/ Pause 1 min – Schlaghärte Vollkontakt
1 Satz Dauer nach Bedarf Abfrage durch den Prüfer
Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit zügig bis schnell

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MIT UND ALS TRAINER
Angriff mit Schlagverbindungen, Kombinationen auf den Trainer, der mit Schlagpolster
Deckungsblößen aufzeigt, die der Schüler in Echtzeit treffen soll unter Berücksichtigung der
Distanz und Genauigkeitsschulung und Anwendung der passenden Maßnahmen auf Aktio-
nen des Trainers

Der Trainer variiert die Distanz in alle Richtungen und prüft die Verteidigungsfähigkeit
speziell zum Kopf und Körper vor und nach den Kombinationen und auf das ausprägen der
boxerischen Fähigkeiten

KOMBINATIONEN speziell mit dem Trainer


+ Vordere Gerade – hintere Gerade – Hakenkombination – gesprungener Fußstoß rückwärts
aus der Drehung
+ vorderer Fußstoß vorwärts- vordere- hintere Gerade – Hakenkombination - hinterer
Doppelfußstoß
+ Vordere Doppelfausttechnik( Gerade - Haken seitwärts) - hinterer Halbkreisfußschlag (alle
3 Stufen variieren) – Hakenkombination - lösen mit Geraden
+ Vordere Gerade – hintere Gerade – vorderer Haken aufwärts - hinterer Haken aufwärts –
im Rückwärtsgehen vordere und hintere Gerade
+ zwei freie Kombinationen

ERLÄUTERUNG
+ Trainer simuliert den sich vorwärts oder rückwärts bewegenden Partner
+ kein lösen ohne Schlag = Absichern
1 Serien á 3 Sätze á 40 sec Satzpause 40 sec /SP5`- Schlaghärte Leichtkontakt
1 Serien á 3 Sätze á 40 sec Satzpause 40 sec /SP5`- Schlaghärte Vollkontakt
1 Satz Dauer nach Bedarf Abfrage durch den Prüfer Intensität: Ausführungsgeschwindigkeit-
zügig bis schnell

THEORIE
Konditionelle Fähigkeiten und Testung: Schnellkraftausdauer
Rehabilitation: Erste Hilfe, Erstmaßnahmen
Strategie/Taktik: Kämpfertypen, Kampfverhalten, Standard- und kritische Situationen, ÖBFK-
Ausbildungs- und Prüfungsprogramm im Kickboxen
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