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Fechten

—)—Rund ums—

Kleine Regelkunde für Anfänger,


Zuschauer und Journalisten

von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund


Florett

Fechten ist seit den


ersten Olympischen Spielen der
Neuzeit 1896 olympische Sportart.
Frauen fochten erstmals 1924 bei
Olympia — allerdings nur Florett.

Noch bis Mitte der achtziger Jahre


waren Degen und Säbel ausschließlich
den Männern vorbehalten. Seither
Degen hat aber der Damendegen — 1996 in
Atlanta erstmals olympisch — eine
rasante Entwicklung durchlaufen.
Desgleichen gilt für den seit der zweiten
Hälfte der 1990er Jahre eingeführten
Damensäbel. Er war 2004 in Athen
erstmals im olympischen Programm.

Die drei Waffen im Fechtsport — Florett,


Degen und Säbel — unterscheiden sich
hinsichtlich Aussehen, Gewicht und
Reglement. Deshalb ist für jede Waffe
eine charakteristische Fechtweise
zu beobachten, und Spitzenfechter
spezialisieren sich auf eine Waffe.

Eines ist jedoch allen drei Disziplinen


Säbel gemeinsam: Fechtsport erfordert wie
alle Kampfsportarten große körperliche
Fitness, da man ständig in Bewegung
und unter Körperspannung bleiben muss,
um jederzeit in Sekundenbruchteilen
auf Aktionen des Gegners zu reagieren
und dessen Fehler auszunutzen.

Auch an die Konzentration stellt


Fechten deshalb hohe Ansprüche.
Ebenso schult das Fechttraining
Reaktionsfähigkeit und Feinmotorik
der Athleten, weil nur schnelle und
zugleich kleine Bewegungen sicheres
und exaktes Treffen ermöglichen.

2 Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014)
Florett
Stichwaffe
mit Treffervorrechtsregel

Gesamtgewicht: < 500 g


Gesamtlänge: ≤ 110 cm
Klingenlänge: ≤ 90 cm
Trefferauslösung: > 500 g Druck von vorne auf die Spitze
Gültige Trefffläche: Torso (Rumpf; ohne Kopf, Arme, Beine)

Das Florett ist eine reine Stichwaffe, Tref­ Druck die Trefferanzeige auslösen darf. Der den Angriff zuvor abwehrt, es sei denn der
fer können nur mit der Klingenspitze erzielt Kampfrichter („Obmann“) kontrolliert dies Angriff des Gegners geht ins Leere. Treffer
werden. Die Florettklinge hat einen recht­ vor jedem Gefecht: Die Anzeige muss trotz auf der ungültigen Trefffläche, etwa dem
eckigen Querschnitt und verjüngt sich zur entsprechendem Prüfgewicht auf der senk­ Arm, werden durch weiße Lampen ange­
Spitze hin. In einer Rille auf der Oberseite recht gehaltenen Klinge wieder erlöschen. zeigt und unterbrechen ebenso das Gefecht.
der Klinge verläuft eingeklebt eine dünne iso­ Im Florett gilt ein Treffervorrecht (siehe Dadurch wird mit dem Florett sehr offensiv
lierte Litze zur Klingenspitze, einem kleinen auch Seite 6): Wer angegriffen wird kann nur gefochten, und es gibt viele spektakuläre Pa­
Schalter, der erst bei mehr als 500 Gramm dann einen gültigen Treffer setzten, wenn er raden zu sehen.

Degen
Stichwaffe
ohne Treffervorrechtsregel

Gesamtgewicht: < 770 g


Gesamtlänge: ≤ 110 cm
Klingenlänge: ≤ 90 cm
Trefferauslösung: > 750 g Druck von vorne auf die Spitze sowie
> 1,0 mm Eindrückweg des Spitzenkopfes
Gültige Trefffläche: ganzer Körper

Der Degen ist wie das Florett eine reine muss auch der Spitzenkopf um mehr als 1,0 Beim Degenfechten zählt einzig, wer als
Stichwaffe. Die Klinge hat einen dreikan­ Millimeter eingedrückt werden. Kontrolliert Erster trifft. Treffen beide Fechter innerhalb
tigen Querschnitt und verjüngt sich zur Spit­ wird Letzteres vor jedem Gefecht: Eine Prüf­ von vier Hundertstelsekunden, dann leuchten
ze hin. Auch in der Oberseite einer Degen­ lehre mit 1,5 mm Dicke muss zwischen Spit­ beide Lampen auf, und beide erhalten einen
klinge gibt es eine Rille, worin zwei Litzen zenkopf und Spitzenhülse passen, danach Punkt („Doppeltreffer“). Das hohe Risiko als
zur Klingenspitze verlaufen. Zum Auslösen wird eine Prüflehre von 0,5 mm Dicke einge­ Angreifer getroffen zu werden, führt dazu,
der Trefferanzeige ist mehr als 750 Gramm setzt und der Spitzenkopf gedrückt, wodurch dass oft taktiert und mit Bedacht gefochten
Druck auf den Spitzenkopf nötig, zugleich keine Trefferanzeige ausgelöst werden darf. wird, allerdings auch körperlich robust.

Säbel
Hieb- und Stichwaffe
mit Treffervorrechtsregel

Gesamtgewicht: < 500 g


Gesamtlänge: ≤ 105 cm
Klingenlänge: ≤ 88 cm
Trefferauslösung: bei Berührung der Klinge mit der
(elektrisch leitenden) gültigen Trefffläche
Gültige Trefffläche: oberhalb der Hüftlinie mit Armen und Kopf

Der Säbel ist eine Hieb- und Stichwaffe, so­ Die Säbelklinge beginnt schmal dreikan­ der Vorwärtsbewegung die Beine nicht über­
wohl mit der Spitze als auch – und das ist tig und wird zur Spitze hin flach und sehr kreuzt werden, so wird ein Drauflos-Stürmen
weitaus häufiger – durch Hiebe mit Schnei­ biegsam. Hiebe müssen exakt pariert werden, unterbunden.
de oder Rückschneide werden Treffer erzielt. weil die Klinge leicht „drüberschwappt“ und Gültige Trefffläche im Säbel ist alles
Der Säbel ist die leichteste Fechtwaffe, ob­ doch noch den Körper touchiert. Deshalb oberhalb der Hüftlinie, wie im Florett gilt
wohl sein Gewicht laut Reglement „unter agieren Säbelfechter sehr offensiv, jagen sich das Treffervorrecht, jedoch lösen Treffer auf
500 Gramm“ zu liegen habe, bringt er übli­ oft mit atemberaubender Geschwindigkeit ungültiger Fläche keine Anzeige aus, das Ge­
cherweise weit weniger auf die Waage. über die Bahn. Beim Säbelfechten dürfen in fecht läuft ohne Unterbrechung weiter.

Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014) 3
Die Fechtbahn

D ie Fechtbahn wird umgangssprach­


lich auch als „Planche“ (frz. für Brett
oder Planke) bezeichnet. Im internationalen
Mittellinie: Die Mittellinie markiert ledig­
lich die Mitte der Bahn, hat aber weiter keine
Bedeutung.
Gefechts. Manchmal ist der Bereich bis zur
Endlinie zusätzlich schraffiert.

Fechtsport wird jedoch die Bezeichnung Seitliche Begrenzung: Seitenlinien oder


„Piste“ verwendet, die Fechter mit dem Auf­ Startlinien: Je zwei Meter von der Mittel­ der Rand des elektrisch leitenden Bereichs
ruf „sur la piste s‘il vous plaît“ zum Gefecht linie entfernt sind die Startlinien, dahinter markieren die seitliche Bahnbegrenzung.
gebeten. Die Fechtbahn ist 14 Meter lang, stellen sich die Fechter zu Beginn des Ge­ Verlässt ein Fechter im Gefecht die Bahn
zwischen 1,50 und 1,80 Meter1 breit und be­ fechts, des Gefechtsabschnitts sowie nach zur Seite, so wird der Kampf unterbrochen
steht aus elektrisch leitendem Material2, das jedem gewerteten Treffer auf. Nach jeder an­ und der Gegner darf um einen Meter vor­
durch ein Kabel mit dem Melder verbunden deren Unterbrechung wird das Gefecht dort rücken. Kann der somit zurückweichende
ist. Dadurch lösen Stöße auf die Bahn keine fortgesetzt, wo es unterbrochen wurde. Fechter sich nur noch hinter seiner Endlinie
Trefferanzeige aus. mit „freier Spitze“ aufstellen, d. h. ohne mit
Endlinien: Gerät ein Fechter im Gefecht dem Gegner die Klingen zu kreuzen, so wird
mit beiden Füßen hinter seine Endlinie, so sofort ein Treffer für den Gegner gewertet.
wird der Kampf unterbrochen und dem Geg­ Wenn ein Fechter während einer Aktion
1  Regeländerung 2005: Fechtbahnen älterer Herstellung ner ein Treffer (Punkt) zugesprochen. die Bahn mit beiden Füßen seitlich verlässt,
sind bis zu 2,00 m breit und häufig bei kleineren Turnieren so wird ein Treffer, den er von dort bei seinem
noch in Gebrauch.
Warnlinien: Die Warnlinien jeweils zwei Gegner setzt, nicht gewertet. Sehr wohl aber
2  Eine Matte aus Kupferdraht, miteinander verbundene
Aluminiumplatten oder eine mit Metallfäden durchwo­ Meter vor dem Bahnende dienen lediglich würde ein Gegentreffer gewertet, wenn sein
bene Kunststoffmatte den Fechtern zur Orientierung während des Gegner sich noch auf der Bahn befindet.

Aufstellung zum Gefecht


D er erstgenannte Fechter stellt sich vom
Kampfrichter („Obmann“) aus gesehen
rechts3 auf, auch Trefferstände nennt der Ob­
Materialprüfung Degen

1. Ein Prüfgewicht von 750 g wird auf die


Materialprüfung Florett

1. Ein Prüfgewicht von 500 g wird auf die


mann stets von rechts nach links. senkrecht gehaltene Klingenspitze gesetzt. senkrecht gehaltene Klingenspitze gesetzt.
Vor Beginn jedes Gefechts erfolgt eine Allein durch dieses Gewicht darf keine Tref­ Allein durch dieses Gewicht darf keine Tref­
Materialprüfung durch den Obmann (siehe feranzeige ausgelöst werden (bzw. eine durch feranzeige ausgelöst werden (bzw. eine durch
rechts). Stellt sich dabei heraus, dass einer kurzen Fingerdruck ausgelöste Anzeige muss kurzen Fingerdruck ausgelöste Anzeige muss
der persönlichen Ausrüstungsteile (Waffe, trotz Prüfgewicht wieder erlöschen).4 trotz Prüfgewicht wieder erlöschen).4
Körperkabel, Brokatweste/-jacke) nicht re­
gelkonform funktioniert, so erhält der Fech­ 2. Die Trefferanzeige darf erst ausgelöst 2. Beide Fechter stoßen kurz auf die Bro­
ter eine gelbe Karte (Verwarnung). Hat der werden, wenn der Spitzenkopf um mehr katweste des Gegners, die den Rumpf als
Fechter keinen regelkonformen Ersatz an der als 1,0 mm eingedrückt wird. Deshalb muss gültige Trefffläche bedeckt. Dadurch muss
Bahn, oder funktioniert ein weiterer Teil der die 1,5 mm dicke Prüflehre des Kampfrich­ jeweils die rote bzw. grüne Lampe (für gül­
Ausrüstung nicht korrekt, so führt dies je­ ters zwischen Spitzenkopf und Spitzenhül­ tiger Treffer) aufleuchten.
weils zur roten Karte (Straftreffer). se passen. Danach wird eine 0,5 mm dicke
Ehe die beiden Fechter ihre Masken auf­ Prüflehre eingeschoben und der Spitzenkopf
setzen und sich zum Gefecht bereitstellen, gedrückt, wobei die Trefferanzeige nicht auf­ Materialprüfung Säbel
grüßen sie durch eine Geste mit der Waffe leuchten darf.4
(„Fechtergruß“) den Gegner, den Kampfrich­ 1. Bei Berührung der Klinge mit der Bro­
ter und das Publikum. 3. Beide Fechter stoßen kurz auf die De­ katjacke sowie der Maske des Gegners muss
–––––––––––––––––––– genglocke des Gegners. Dabei darf keine die Trefferanzeige grün bzw. rot (für gültiger
3  Die Ausnahmeregel wonach sich Linkshänder auf der Trefferanzeige aufleuchten. Treffer) aufleuchten.
linken Seite aufstellen, wurde abgeschafft. Der Kampf
Linkshänder gegen Rechtshänder lässt sich jedoch leichter ––––––––––––––––––––
verfolgen, wenn der Linkshänder links steht, weil beide 4  Bei großen Turnieren, z.B. Weltcup und Weltmeisterschaften, müssen die Fechter ab dem Viertelfinale ihre Waffen
ihre Körperfront dem Obmann zuwenden. Manche Ob­ vor jedem Gefecht zur Prüfung abgeben und bekommen sie eine Minute vor dem Beginn des Gefechtes vom Kampf­
leute bitten daher weiterhin um den Positionstausch. richter an die Bahn gereicht.

4 Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014)
Dauer der Gefechte Zeitnahme
Die Gefechtszeit läuft ab dem Kommando
„Los!“/„Allez!“ des Kampfrichters und wird
Einzel- Mannschafts- bei jedem Aufleuchten der Trefferanzeige
und auch bei jeder Unterbrechung durch den
Wettbewerb Wettbewerb Kampfrichter angehalten. Die Zeitnahme er­
folgt entweder per Handstoppuhr oder durch
eine im Melder integrierte Uhr.
Runden-Gefecht (Vorauscheidung) 3 gegen 3 auf insgesamt 45 Treffer:
9 Teilgefechte auf je 5 Treffer
Auf 5 Treffer maximal 3:00 Minuten je Teilgefecht Zeitablauf
maximal 3:00 Minuten.
Eine Fecht-Mannschaft besteht aus drei Bei Ablauf der Gefechtszeit gilt derjenige
Wer als erstes fünf Treffer erreicht, gewinnt Fechtern, die alle gegen jeden der drei geg­ als Sieger, der in Führung liegt. Bei Treffer­
das Gefecht. Die maximale Gefechtszeit be­ nerischen Fechter fechten. Somit besteht ein gleichstand wird das Gefecht um eine Mi­
trägt jedoch netto 3:00 Minuten. Dies gilt Mannschaftskampf aus neun Teilgefechten. nute verlängert, der nächste Treffer entschei­
für alle Altersklassen1. Doppeltreffer (nur im Ein Ersatzfechter darf aufgeboten werden, det das Gefecht. Die Fechter stellen sich zu
Degen), die beim Stand von 4:4 fallen, wer­ der im Verlauf des Mannschaftskampfes ein­ Beginn der Verlängerung an den Startlinien
den nicht mehr gezählt (es bleibt bei 4:4, das gewechselt werden kann. Pro Mannschafts­ auf. Vor Beginn der Verlängerung wird per
Gefecht wird an selber Stelle fortgesetzt). kampf ist ein Wechsel zulässig2, der Ersatz­ Losentscheid festgelegt, wer als Sieger gilt,
fechter übernimmt alle noch ausstehenden falls in der Verlängerungsminute kein ent­
Gefechte des ausgewechselten Fechters. scheidender Treffer fällt. So wird verhindert,
K.o.-Gefecht (Direktausscheidung) Gefochten wird im Stafetten-Modus, das dass beide Fechter passiv bleiben, zuindest je­
heißt die Fechter übernehmen stets den Tref­ ner mit dem Losnachteil ist zur Initiative ge­
Auf 15 Treffer ferstand aus dem vorherigen Gefecht. Zum zwungen. In der Verlängerung werden Dop­
maximal 3 x 3:00 Minuten. nächsten Gefecht wird gewechselt, wenn das peltreffer (nur Degen) nicht mehr gezählt.
erste Team (oder – durch Doppeltreffer im
Wer als erstes 15 Treffer erreicht, gewinnt das Degen – beide Teams zugleich) die jeweilige Im Mannschaftskampf werden die Rege­
Gefecht. Doppeltreffer (gibt es nur im De­ Treffergrenze erreicht (siehe Tabelle unten), lungen für den Zeitablauf nur im letzten Ge­
gen), die beim Stand von 14:14 fallen, werden oder wenn 3:00 Minuten Gefechtszeit (net­ fecht angewandt. Ansonsten wird bei Zeitab­
nicht mehr gezählt. Die maximale Gefechts­ to) abgelaufen sind. lauf der Mannschaftskampf unabhängig vom
zeit beträgt jedoch netto 9:00 Minuten, die Die Fechter des Teams A erhalten die Trefferstand mit dem nächsten Teilgefecht
in drei Gefechtsabschnitte bzw. Gefechts­ Nummern 1 bis 3, die Fechter des Teams B fortgesetzt, die Treffergrenze des nächsten
drittel unterteilt sind: Nach je drei Minuten werden mit 4 bis 6 nummeriert. Ausgetragen Teilgefechts bleibt unverändert.
abgelaufener Gefechtszeit wird den Fechtern werden die Gefechte in der im Reglement
eine Minute Pause gegönnt, die sie auch zur vorgegebenen Reihenfolge3. Welches Team
Beratung mit ihrem Trainer nutzen können. A, welches B ist, wird vor dem Mannschafts­ Passivitäts-Regel
Zu Beginn jedes neuen Gefechtsdrittels und kampf ausgelost. Jedes Team entscheidet
ggf. der Verlängerung stellen sich die Fechter dann selbst, welche Nummer ihre Fechter je­ Passivität liegt vor, wenn: (1) eine Minute rei­
wieder an den Startlinien auf. weils einnehmen. Die häufigste Strategie ist, ne Kampfzeit verstreicht, ohne dass ein Tref­
Da im Säbelfechten sehr angriffslustig den (nerven-)stärksten Fechter des Teams an fer fällt, oder (2) die Fechter für mehr als 15
agiert wird und die Treffer rasch fallen, dauert Nummer 3 bzw. 5 zu setzen – also jenen, dem Sekunden in übergroßem Gefechtsabstand
hier ein K.o.-Gefecht selten länger als netto am ehesten zugetraut wird, im Schlussgefecht stehen (mehr als „Schritt vorwärts – Ausfall“).
drei Minuten. Eine Minute Pause wird des­ einen Vorsprung seines Teams zu halten oder Die Regelung, wonach Passivität auch nach
halb eingelegt, wenn der erste Fechter acht einen Rückstand noch umzubiegen. 15 Sekunden ohne Klingenkontakt gegeben
Treffer erreicht. werden kann, wurde Ende 2013 abgeschafft.
Reihenfolge im Mannschaftskampf:
In den Altersklassen Schüler (U12), Im Einzelwettbewerb wird ein Gefecht bei
­B-Jugend (U14) und Senioren (Ü40) ge- Passivität sofort ohne die einminütige Pause
hen K.o.-Gefechte auf 10 Treffer bei maxi- Gefecht Fechter Treffergrenze mit dem nächsten Gefechtsdrittel fortgesetzt.
mal 6:00 Minuten reiner Gefechtszeit und Lief bereits das letzte Gefechtsdrittel, so wird
einer Minute Pause nach drei Minuten. 1 3–6 5 die restliche Gefechtszeit auf eine Minute
festgesetzt. Diese Minute wird komplett aus­
2 1–5 10 gefochten (es sei denn, eine der beiden Sei­
–––––––––––––––––––– ten erreicht die zum Sieg nötigen 15 Treffer);
1  Die Regelung, wonach bei den Schülern (U12) nur auf 3 2–4 15 jedoch wird vor Beginn dieser Minute per
vier Treffer gefochten wird, wurde abgeschafft.
2  Die Einwechslung muss dem Kampfrichter und der
Losentscheid festgelegt, wer als Sieger gilt,
gegnerischen Mannschaft rechtzeitig angeküdigt werden, 4 1–6 20 falls bei Ablauf der Zeit Treffergleichstand
nämlich spätestens vor dem Teilgefecht, das dem ersten besteht. Die Passivitäts-Regel wird nur in der
Einsatz des Ersatzfechters vorausgeht. Ausnahme: Bei
5 3–4 25 Direktausscheidung, nicht aber in Runden-
Verletzung eines Fechters kann der Ersatzfechter unver­
züglich zum Einsatz kommen. Verletzt sich ein Fechter, Gefechten angewandt.
nachdem bereits ausgewechselt wurde, und er kann den 6 2–5 30
Mannschaftskampf nicht fortsetzen, so gilt der Mann­ Ein Mannschaftskampf wird bei Passivi­
schaftskampf als verloren.
3  Falls die Gefechts-Reihenfolge von einer Mann­
7 1–4 35 tät sofort mit dem nächsten Teilgefecht fort­
schaft freiwillig oder unfreiwillig verändert wird, werden gesetzt. Wenn bereits das letzte Gefecht des
alle Treffer, die ab der falschen Reihenfolge gefallen sind, 8 2–6 40 Kampfes lief, so wird die restliche Gefechts­
annulliert und die Gefechte in der korrekten Reihenfolge
zeit auf eine Minute festgesetzt und anson­
fortgesetzt. Die Regel, wonach der Mannschaftskampf bei
Abweichung von der korrekten Reihenfolge als verloren 9 3–5 45 sten so verfahren wie im vorherigen Absatz
gilt, wurde abgeschafft. für den Einzelwettbewerb beschrieben.

Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014) 5
Wertung eines Treffers Beispiele: Angenommen, in einem Flo-
rett- oder Säbelgefecht haben laut Tref-
feranzeige beide Fechter getroffen. Dann
entscheidet der Kampfrichter wie folgt:
Das Treffervorrecht
E ine rote Lampe links und eine grüne
Lampe rechts zeigen Treffer auf der gül­
tigen Trefffläche an. Es leuchtet immer die
Der Verteidiger gilt als getroffen,
hh wenn er in einen einfachen Angriff1 sei­
Lampe auf der Seite dessen, der getroffen hat. Florett und Säbel nes Gegners mitstößt.
Die weißen Lampen werden nur im Flo­ hh wenn er statt einer Klingenparade eine
rett benötigt, sie zeigen Treffer auf der un­ Derjenige, der als erster eine Angriffsakti­ Körperparade (ausweichen) versucht
gültigen Trefffläche (Kopf, Arme, Beine) an. on beginnt, erwirbt dadurch das Treffervor­ und dabei getroffen wird
Im Säbel werden Treffer auf der ungültigen recht. Um das Treffervorrecht zu erwerben, hh wenn er nach geglückter Parade einen
Fläche (unterhalb der Hüft­linie) ignoriert, genügt auch eine „Linie“ (gestreckter Waf­ Moment zögert, ehe er ripostiert, und
das Gefecht läuft ohne Unterbrechung wei­ fenarm, wobei die Klingenspitze die gültige im Moment des Zögerns getroffen wird.
ter, somit sind die weißen Lampen unnötig. Trefffläche bedroht) oder das Beseitigen der hh wenn er in einen zusammengesetzten
Im Degen ist der ganze Körper gültige Treff­ gegnerischen Klinge mit der eigenen (Schlag Angriff2 einen Zwischenstoß macht,
fläche, es gibt keine ungültigen Treffer. oder Bindung). Der Verteidigende kann das ohne damit dem Stoß des Angreifers ein
In allen drei Waffen gilt: Es werden nur Treffervorrecht jetzt nur erwerben, wenn er Fechttempo3 voraus zu sein
Treffer gewertet, wenn sie von innerhalb der die gegnerische Klinge pariert (abwehrt) und hh wenn er nach eigener Linie4, die durch
Bahn gesetzt werden. Ein Fechter, der die dann unverzüglich ripostiert (zurückstößt). gegnerischen Eisenschlag5 oder Bin­
Bahn mit beiden Füßen verlassen hat, kann dung beseitigt wurde, mitstößt oder in
von dort keinen zählbaren Treffer setzen, je­ Trifft der erste Angriff noch im Moment der die Linie zurückkehrt, statt zuvor den
doch zählbar getroffen werden, wenn sich der Parade, so gilt der Angriff. sofortigen Stoß (im Säbel auch Hieb)
Gegner noch innerhalb der Bahn befindet. des Gegners zu parieren.
Ein Treffer eines Angreifers zählt maxi­ Trifft der erste Angreifer erst zugleich mit
mal aus gleicher Höhe, jedoch nicht, wenn der Riposte seines Gegners (also nach der Der Angreifer gilt als getroffen,
er bereits an seinem Gegner vorbeigelaufen Parade), so gilt die Riposte. hh wenn er den in Linie stehenden Gegner
ist und nach rückwärts stößt. Wenn der Ver­ angreift, ohne erst Eisen5 zu nehmen.
teidiger dem vorbeigelaufenen Angreifer hin­ Folgt auf die Parade keine Riposte (oder erst hh wenn er vergeblich Eisen5 sucht und da­
terherstößt, wird ein Treffer gezählt, sofern er mit Verzögerung), dann erlischt das Vor­ bei getroffen wird („Cavation ins Tem­
durch den ersten Stoß fällt. recht. Der Angreifer kann mit einer Rimesse po“), ehe er den eigenen Stoß ansetzt.
(Nachstoß) punkten. hh wenn bei einem Fintangriff6 sein Eisen5
gefunden wurde und die gegnerische
Degen ohne Treffervorrecht Das Treffervorrecht erlischt auch, wenn ein Riposte ohne Verzögerung kommt.
Angriff abgebrochen oder unterbrochen hh wenn er bei einem zusammengesetzten
Toucher le premier – Als Erster treffen wird. Diesen Moment des Zögerns kann der Angriff kurz zögert, der Gegner wäh­
Es gilt das Recht des Schnelleren. Der Tref­ Gegner zu einem eigenen Angriff mit Tref­ renddessen einen Zwischenstoß setzt.
fer, der als erster beim Gegner aufkommt, fervorrecht nutzen. hh wenn er bei einem zusammengesetzten
wird angezeigt. Treffen beide Fechter inner­ Angriff2 durch einen Zwischenstoß um
halb von 0,04 Sekunden1, so leuchten beide Beginnen beide gleichzeitig ihren Angriff mindestens ein Fechttempo3 vor seinem
Lampen auf, und es werden auch beide Tref­ und treffen („action simultanée“), dann wird eigenen Stoß (Hieb) getroffen wird.
fer gezählt („Doppeltreffer“/„coup double“). kein Treffer gewertet. Ausnahme: Ein Klin­ hh wenn er nach einer Parade des Gegners
genangriff (mit aktivem Klingenkontakt) hat mit einem Nachstoß („Rimesse“), Nach­
Vorrecht vor einem gleichzeitigen freien An­ setzen oder Neuangriff trifft, während
Florett + Säbel mit Treffervorrecht griff (ohne aktiven Klingenkontakt)! der Verteidiger im selben Fechttem­
po eine unverzögerte einfache Riposte
Toucher sans l‘être – Treffen, Verfehlt der Angreifer seinen Gegner, so ohne Zurückziehen des Arms setzt.
ohne getroffen zu werden kann der Gegner auch ohne Vorrecht einen
In Florett und Säbel gibt es keine Doppel­ zählbaren Treffer setzen.
treffer, beim Aufleuchten mehrerer Lampen Ich habe doch getroffen?! In allen Waf­
ist die zeitliche Reihenfolge nur indirekt aus­ fen gilt: Wenn ein Fechter glaubt getroffen
schlaggebend, sondern vielmehr die Aktion, Nur Florett zu haben, aber nur die Lampe für den Geg­
durch die die Treffer zustande gekommen ner leuchtet, so kann er seine Waffe (ohne sie
sind. Der Obmann hat zu beurteilen, ob ei­ Trifft der bevorrechtigte Fechter seinen Geg­ vorher selbst zu testen!) dem Kampfrichter
ner der beiden Fechter das „Treffervorrecht“ ner zumindest auf der ungültigen Trefffläche zur Prüfung anbieten. Stellt dieser einen De­
hatte. Treffen beide Fechter, dann wird der (weiße Lampe), so schützt ihn dies vor einem fekt fest, dann zählt der Gegentreffer nicht.
Punkt nur dann dem Verteidiger zugespro­ zählbaren Gegentreffer.
chen, wenn dieser den Angriff zunächst mit 1  einfacher Angriff = Angriffsaktion, die aus nur einem
seiner Klinge abwehrt („Parade“) und dann Trifft ein Fechter zunächst die gültige, dann Fechttempo besteht
ohne Verzögerung zurückstößt („Riposte“). die ungültige Fläche, dann leuchtet nur seine 2  zusammengesetzter Angriff = Angriffsaktion, die aus
mehr als nur einem Fechttempo besteht.
Ansonsten zählt der Angriff. Natürlich Lampe für „gültig“. Der Treffer kann gezählt 3  Fechttempo = gewissermaßen der Taktschlag einer
könnte der Angreifer seinerseits die Ripo­ werden, wenn er das Treffervorrecht hatte Fechtaktion, jede Bewegung des Fechters markiert ein
ste parieren („Konterparade“) und dann mit oder keine Lampe des Gegners aufleuchtet. Tempo (Stoß = ein Tempo; Parade–Riposte = zwei Tempi;
Recht zurückstoßen („Konterriposte“). Wenn Schlag–Umgehung–Stoß = drei Tempi).
4  Linie = gestreckter Waffenarm, wobei die Klingen­
beide zugleich einen Angriff starten und da­ Trifft ein Fechter in einer Aktion zunächst spitze die gültige Trefffläche bedroht, also darauf zeigt
bei treffen, gibt es keine Wertung. die ungültige, dann die gültige Fläche, so 5  Eisen = Fechtjargon für die Klinge: ­Eisen nehmen
leuchten bei älteren Meldern beide Lampen oder beseitigen = die gegnerische Klinge mit der eigenen
Klinge schlagen oder binden; Eisen suchen oder greifen =
(ungültig und gültig), bei neueren Geräten
versuchen, einen Klingenkontakt herzustellen.
1  Technische Toleranz: Bei weniger als 0,04 Sek. (1/25 leuchtet nur ungültig. Der Treffer kann auf 6  Finte/Fintangriff = vorgetäuschter Stoß oder Hieb,
Sek.) muss, bei weniger als 0,05 Sek. (1/20 Sek.) darf das
Meldegerät einen Doppeltreffer anzeigen.
keinen Fall gezählt werden. um eine Parade zu provozieren (und diese zu umgehen)

6 Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014)
Elektrische Trefferanzeige
Degen: Fech-
ter LINKS Was am Melder so alles leuchtet
hat als Erster getroffen. Punkt für LINKS.
Florett + Säbel: Fechter LINKS hat nur die
gültige Trefffläche getroffen und bekommt Lampen für Treffer auf der
den Punkt. Das Vorrecht ist egal, da Fech- gültigen Trefffläche
ter RECHTS überhaupt nicht getroffen hat. Links rot = Fechter links hat getroffen
Rechts grün = Fechter rechts hat getroffen Lampen für Treffer auf der
Degen: Inner- ungültigen Trefffläche
halb von 0,25 (nur beim Florettfechten in Gebrauch)
Sekunden haben beide getroffen. Beide
erhalten einen Punkt („Doppeltreffer“). Noch verbleibende
Florett + Säbel: Beide haben gültig getrof- Gefechtszeit im laufenden
fen. Wenn einer das Vorrecht hatte, erhält Gefechtsabschnitt (Einzel)
er den Punkt. Ansonsten (gleichzeitiger An- oder Teilgefecht (Mannschaft)
griff; „action simultanée“) kein Punkt.

Florett: LINKS
hat gar nicht,
RECHTS hat nur die ungültige Trefffläche
getroffen. Keiner erhält einen Punkt.

Florett: LINKS
hat ungültig,
RECHTS hat gültig, getroffen. Punkt für
RECHTS, falls er das Treffervorrecht hatte.

Florett: Beide
haben die un-
gültige Trefffläche getroffen. ­Kein Punkt.

Florett: Fech-
ter LINKS hat
zuerst die ungültige Trefffläche, dann die
gültige getroffen1. Kein Punkt.

Florett: LINKS
hat zuerst un-
gültig, dann gültig getroffen1. RECHTS hat
nur die ungültige Fläche getroffen, Keiner Fortschrittsbalken für Passivität
erhält einen Punkt. (möglicherweise auch als Ziffernanzeige)
Verstrichene Zeit seit dem letzten
Florett: LINKS Treffer (bis 60 Sekunden) sowie seit
hat gültig ge- dem letzten Klingenkontakt (bis 15
troffen. RECHTS hat zuerst ungültig, dann Trefferstand Sekunden, Regel 2013 abgeschafft)
gültig getroffen1. Punkt für LINKS, falls er
das Vorrecht hatte.

Florett: Beide Lampen für Gelbe Karte Masse-Lämpchen


haben zuerst (Verwarnung) – nur einmal pro Ge- Leuchtet oder flackert bei Kontakt
ungültig, dann gültig getroffen1. Keiner er- fecht möglich, jede weitere Verwar- der Klingenspitze mit der Erdung;
hält einen Punkt. nung = Rote Karte (Straftreffer) (z.B. Stoß auf die Fechtbahn oder
die gegnerische Waffe), aber auch
bei Erdungs-Kurzschluss innerhalb
von Waffe oder Körperkabel.
Alle Waffen: (Auswechseln! Eigene Treffer
Es ist kein Tref- lösen bei Erdungs-Kurzschluss
fer gefallen, oder es wurde vergessen, den keine Treffer-Anzeige aus!)
Melder einzuschalten.
––––––––––––––––––––
Je nach Modell kann die Anordnung der Anzeige-Elemente von der hier gezeigten Darstellung abweichen, oder es fehlen
–––––––––––––––––––– Elemente wie etwa Uhr oder Trefferstand. Auf größeren, insbesondere auf internationalen Turnieren zeigen die Geräte
1  Bei manchen neueren Meldern leuchtet „gültig“ nicht zusätzlich die Namen und Nationalität, bisweilen auf einem Bildschirm auch Portraitbilder der Fechter an. Manchmal
mit auf, sondern allein „ungültig“, wenn ein Florettfechter werden nicht nur Resultate, sondern sämtliche Anzeigen von den Masse-Lämpchen bis zu Trefferstand und Gefechtszeit
zunächst die ungültige, dann die gültige Trefffläche trifft. live ins Internet übertragen, z.B. deutsche Ranglistenturniere und manche Weltcups auf www.fencingworldwide.com .

Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014) 7
Der Kampfrichter
Freigabe und Analyse einer Aktion
Unterbrechung Wurde das Gefecht einer Trefferanzeige we­ „Gleichzeitiger Angriff“ –
gen unterbrochen, dann gibt der Kampfrich­ „Action simultanée“
ter den Ablauf der Aktion mündlich wieder
„Stellung!“ – „En garde!“ und zeigt zugleich mit Handgesten an, wie Zeigt der
die Aktion der Reihe nach verlaufen ist. Kampfrichter
Zu „Stellung!“ beiderseits
breitet der zur Erde,
Kampfrichter „Treffer“ – „Touché“ 1 dann ist er der
die Arme Ansicht, dass
aus. Die Mit seitlich aus­ beide Fechter
Handflächen gestrecktem Arm gleichzei­
weisen nach und offener Hand tig einen
unten. Die zeigt der Kampf­ Angriff begonnen haben. Dann wird es
Fechter nehmen die Fechtstellung ein. richter an, dass der keinesfalls eine Punkt-Wertung geben.
Fechter auf dieser
Seite auf der gül­
„Fertig?“ – „(Êtes vous) prêts?“ 1
tigen Trefffläche „Parade“ – „Parade“
getroffen wurde.
Bei „Fertig?“ Durch gekreuzte
dreht er die Arme neben der
Handflächen „Punkt“ – „Point“ Schulter deutet er an,
nach vorne. dass der Fechter dieser
Späte­ Hebt der Kampf­ Seite einen Angriff
stens jetzt richter den Arm seines Gegners pariert
heben die abgewinkelt nach hat. Ein sofortiger
Fechter die oben, dann wertet Gegenstoß („Riposte“)
Waffe in die „Sixt-Einladung“. er einen gültigen hat dann – sozusagen
Treffer für den als neuer Angriff – das Treffervorrecht.
Fechter auf dieser
„Los!“ – „Allez!“ Seite als Punkt.
„(Steht in) Linie“ –
Zum Kom­ „(Pointe en) ligne“
mando „Los!“ Für das Degenfechten genügen im Prinzip
schließt der die Gesten „Treffer“ und „Punkt“. Denn es Zeigt der Kampf­
Kampfrichter geht nur darum, als Erster zu treffen. Gleich­ richter mit
die Arme vor zeitige Treffer innerhalb 0,25 Sekunden zeigt ausgestrecktem
dem Körper. der Melder auf beiden Seiten an. Es wird Zeigefinger zur
Der Kampf ist dann ein Doppeltreffer, also je ein Punkt für Seite, so wurde
freigegeben. beide Fechter gewertet; der Kampfrichter der betreffende
Erst jetzt dürfen die Fechter die Startlinie hebt dazu beide Arme zum Zeichen „Punkt“. Fechter mit einer
übertreten bzw. ihre Position verlassen. Im Florett und Säbel, wo das Treffervor­ „Linie“ bedroht,
recht zu berücksichtigen ist, verwendet der und er hat diese Linie nicht beseitigt. (Ein
Kampfrichter eine Abfolge weiterer Hand­ in Linie stehender Fechter hat auch ohne
„Halt!“ – „Halte!“ zeichen, um seine Analyse zu verdeutlichen. Vorwärtsbewegung das Treffervorrecht.
Er sollte sie in der Regel mit „Angriff von...“ Der bedrohte Fechter muss zunächst
Das Kommando („Attaque de...“) beginnen, z. B. „Angriff von „Eisen beseitigen“, den eigenen Angriff
„Halt!“ unter­ links nach rechts – Parade-Riposte nach also mit einem Klingenkontakt einlei­
bricht das Ge­ links – Treffer links – Punkt für rechts“ ten, um das Vorrecht zu übernehmen.)
fecht. Dazu hebt
der Kampfrichter
den Arm, die of­ „Angriff“ – „Attaque“ „Ungültig“ – „Non valable“
fene Handfläche „Gegenangriff“ – „Contre attaque“
weist nach vorne. Der Treffer, dem der
Zeigt der Kampf­ Kampfrichter letztlich
richter seitlich das Vorrecht einräumt
auf den Boden, so ist auf ungültiger
––––––––––––––––––––
1  Das Kommando „(Êtes vous) prêts?“ (sprich „Ett-wu- ging der Angriff Trefffläche aufgekom­
prä?“) wird für Gefechte zwischen Männern verwendet. vom Fechter der men (weiße Lampe,
Bei Frauen wird im Französischen die weibliche Form ver­ betreffenden Seite nur Florett). Er zeigt
wendet: „(Êtes vous) prêtes?“ (sprich: „Ett-wu-prätt?“).
Wörtlich übersetzt: „(Sind Sie) bereit?“. – Auch für „ge­
aus. Entweder dies mit nach unten
troffen“ gibt es auf französisch eine männliche („touché“) war dies der erste abgewinkelten Arm und einer Wischbewe­
und eine weibliche Form („touchée“), die aber beide gleich Angriff der Aktion, oder ein Gegenangriff, gung auf der Seite des getroffenen Fechters
ausgesprochen werden („Tuschee“). weil der Gegner bei seinem Angriff zögerte an. Keiner der Fechter erhält einen Punkt..

8 Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014)
Blößen und Einladungen
Paraden beim Florett- und Degenfechten
D ie verschiedenen Positionen der Waf­
fe heißen „Einladungen“, weil sie zum
Angriff auf bestimmte Blößen einladen. Un­
ter einer Blöße versteht man eine ungedeckte Sixt Quart
Trefffläche. Auf dem Torso des Fechters wer­
den vier Blößen unterschieden: Auf der Seite Die Sixt-Einla- Die Quart-Einla-
des Waffenarmes oberhalb des Rippenbogens dung schützt die dung schützt die
„oben außen“ , darunter „unten außen“ (auch Blöße oben außen. Blöße oben innen.
„Flanke“). Auf der Seite des freien Armes Mit Sixt-Parade, Mit Quart-Parade,
demzufolge „oben innen“ und „unten innen“. Sixt-Schlag oder Quart-Schlag oder
Schläge, Bindungen und Paraden sind Sixt-Bindung Quart-Bindung
danach bezeichnet, in welcher Einladung die wird die gegne­ wird die gegnerische
Bewegung endet. Eine Quart-Parade bei­ rische Klinge nach Klinge nach innen
spielsweise eignet sich besonders, einen An­ außen beseitigt. beseitigt. Aus der
griff auf die obere innere Blöße abzuwehren. Aus der Sixt zur Quart zur Quart
Um z. B. von der Sixt in die Oktav oder um­ Sixt entsteht eine entsteht eine „Kreis-
gekehrt zu wechseln, beschreibt die Klingen­ „Kreis-Sixt“, aus der Quart“, aus der Sep­
spitze einen Halbkreis nach innen, möglichst Oktav zur Sixt eine tim zur Quart eine
nicht größer als nötig, um die gegnerische „Halbkreis-Sixt“. „Halbkreis-Quart“.
Klinge, die sich auf den eigenen Körper rich­
tet, zu erwischen. Als „Kreis-Sixt“ wird eine
kreisförmige Bewegung bezeichnet, die aus Oktav Septim
der Sixt beginnt und in der Sixt endet.
Als Schlag wird die Bewegung in Florett Die Oktav- Die Septim-Ein-
und Säbel oft nur kurz und ansatzweise aus­ Einladung schützt ladung schützt die
geführt, die End-Einladung gar nicht ganz die Blöße unten Blöße unten innen.
erreicht. Der Fechter will das gegnerische Ei­ außen („Flanke“). Mit Septim-Parade,
sen nicht wirklich „beseitigen“; es genügt ein Mit Oktav-Parade, Septim-Schlag,
hör- und sichtbarer Klingenkontakt, um sich Oktav-Schlag, Ok­ Septim-Bindung
das Treffervorrecht zu holen. tav-Bindung wird wird die gegnerische
die gegnerische Klinge nach innen
Schlag (auch „Battutta“) = Beseitigung Klinge nach außen beseitigt. Aus der
der gegnerischen Klinge durch Klingenschlag beseitigt. Aus der Septim zur Septim
als Angriffsvorbereitung Oktav zur Oktav entsteht eine „Kreis-
Bindung = Beseitigung der gegnerischen entsteht eine „Kreis- Septim“, aus der
Klinge durch anhaltenden Klingenkontakt Oktav“, aus der Quart zur Septim
als Angriffsvorbereitung Sixt zur Oktav eine eine „Halbkreis-
Parade = Abwehr eines gegnerischen Stoßes „Halbkreis-Oktav“. Septim“..
oder Hiebes durch Klingenkontakt

Prim

Paraden beim Säbelfechten Die Prim wird als


Parade im Nahkampf
angewandt. Durch
die in Endposition
fast senkrecht abwärts
gerichtete eigene
Klinge kann man in
engstem Abstand
noch ripostieren, ohne
dazu den Waffenarm
hinter den eigenen
Körper zu ziehen.

––––––––––––––––––––
Die pinkfarbenen Pfeilspitzen markieren den Bereich der
eigenen Klinge, mit dem man bei der Parade idealerwei­
se den Kontakt zur gegnerischen Klinge herstellt und die
Richtung, in die die gegnerische Klinge abgewehrt wird.
Dargestellt ist die jeweilige Endposition der Bewegung.
Terz Quint Quart Die Abbildungen zeigen einen Rechtshänder, der z.B.
die Quart aus seiner Sicht nach links pariert. Bei einem
Linkshänder wären die Darstellungen jeweils exakt spie­
Abwehr von Hieben Abwehr von Abwehr von Hieben
gelverkehrt, er pariert eine Quart nach rechts. Deshalb
zur Außenseite sowie Abwärts-Hieben zur Innenseite sowie von unterscheidet man auch „innen“ (= beim freien Arm) und
von Stößen auf die Brust zum Kopf Stößen auf die Brust „außen“ (= beim Waffenarm), anstatt „links“ und „rechts“.

Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014) 9
Das Rundentableau
Klaus hat 19 Treffer gesetzt

D ie Vorausscheidungen bei größeren Tur­


nieren (Vorrunde, manchmal noch ein
oder zwei Zwischenrunden) werden meist mit
Gert hat 3 von 5 Gefechten
gewonnen, sein „Index-Wert“
ist deshalb 3 : 5 = 0,60
(bzw. „gegeben“) und 22
Gegentreffer „erhalten“. Seine
Treffer­differenz ist 19 - 22 = -3
mehreren Gruppen
im Rundenmodus
ausgetragen, ehe der Nr Name 1 2 3 4 5 6 Siege Index Geg. Erh. Diff. Platz
Wettbewerb im K.o.-
Modus fortgesetzt 1 Axel V3 D3 V5 V5 V5 4 0,80 21 12 +9 1.
wird. Gefochten wird
im Rundenmodus auf 2 Klaus D2 D4 D4 V5 D4 1 0,20 19 22 -3 6.
5 Treffer bei maximal
3:00 Minuten reiner 3 Gert V5 V5 V5 D3 D3 3 0,60 21 20 +1 2.
Gefechtszeit (siehe
Kapitel „Dauer der 4 Josef D0 V5 D3 V5 V5 3 0,60 18 19 -1 3.
Gefechte“).
Die Reihenfolge 5 Alois D2 D4 V5 D2 V5 2 0,40 18 21 -3 5.
der Gefechte in der
Runde ist durch das 6 Hans D3 V5 V5 D3 D3 2 0,40 19 22 -3 4.
Reglement so festge­
legt, dass jeder Fech­
ter etwa gleich große Pausen hat. Besondere Alois hat drei Niederlagen (D2; D4; D2)2
Reihenfolgen gelten, wenn mehrere Fechter und zwei Siege (V5; V5); dabei hat er
in der Gruppe derselben Nation bzw. dem­ Nr. 1 (Axel) hat gegen Nr. 2 2 + 4 + 5 + 2 + 5 = 18 Treffer gesetzt.
selben Verein angehören, so dass diese zuerst (Klaus) mit 3:2 Treffern gewonnen
gegeneinander fechten. (entweder nach Zeitablauf oder Alois hat 5 + 5 + 3 + 5 + 3 = 21
Bei Ranglisten-Turnieren („Q-Turniere“) nach Verlängerungsminute; denn Gegentreffer erhalten.
müssen die Gruppen aus je 7 Fechtern beste­ sonst hätte der Sieger „V5“ für
hen. Wenn die Anzahl der Teilnehmer nicht 5 Treffer in seiner Zeile stehen1.)
durch 7 teilbar ist, können einige Gruppen Endergebnis der Runde
aus 6 Fechtern bestehen, jedoch keinesfalls 1. Axel 4 Siege
weniger. Die Teilnehmer werden gemäß ihrer 2. Gert 3 Siege, Diff. +1
Platzierung in der Rangliste auf die Gruppen 3. Josef 3 Siege, Diff. –1
verteilt; bei Weltcup-Turnieren (QA-Tur­ 4. Hans 2 Siege, Diff. –3, Geg. 19
niere) nach der Weltrangliste, bei nationalen 5. Alois 2 Siege, Diff. –3, Geg. 18
Ranglisten-Turnieren (QB-Turniere) in der 6. Klaus 1 Sieg
Regel nach der nationalen Rangliste.

Vorausscheidung mit mehreren Endausscheidung


Gruppen im Rundenmodus im Rundenmodus
Wird ein Wettbewerb mit einer Vorausschei­ geführt werden, und nicht alle von ihnen kön­ Wird im Rundenmodus um den Turniersieg
dung in mehreren Gruppen ausgetragen, nen die nächste Runde erreichen (z.B. wenn gefochten, so ergibt sich die Rangfolge der
so wird bei einem Ranglisten-Turnier (z.B. ein K.o. mit 32 Fechtern gebildet werden Teilnehmer nacheinander aus:
Weltrangliste oder deutsche Rangliste) aus soll und nach der Vorausscheidung mehrere 1. Anzahl der Siege
den Startern in der Reihenfolge ihrer Rang­ Fechter gleichauf an Position 32 der Index­ 2. Trefferdifferenz
listen-Platzierungen eine „Eingangssetzliste“ liste stehen), dann fechten diese Teilnehmer 3. Zahl der gesetzten Treffer
gebildet. Bei X Gruppen werden die Fechter gegeneinander um das Weiterkommen. 4. direkter Vergleich
1 bis X der Eingangssetzliste auf die Grup­ Bei einer Ausscheidung im Rundenmo­
pen 1 bis X verteilt, die nächsten Fechter dus darf maximal ein Drittel der Teilnehmer Besonderheit: Über Platz eins wird bei
rückwärts auf die Gruppen X bis 1, dann aus dem Wettbewerb ausscheiden, egal ob er gleicher Anzahl von Siegen ungeachtet der
wieder 1 bis X und X bis 1 usw.. anschließend im Rundenmodus oder mit ei­ Trefferdifferenz mit einem Stichkampf ent­
Über das Weiterkommen in die nächste ner K.o.-Ausscheidung fortgesetzt wird. schieden – oder durch eine Stichrunde, wenn
Runde entscheidet eine „Index­liste“, die über mehr als zwei Fechter mit gleicher Siegzahl
alle Gruppen gebildet wird. Die Reihenfolge Besonderheit: Wurden mehrere Grup­ an der Spitze der Rangfolge stehen3.
der Fechter in der Index­liste ergibt sich nach­ penphasen hintereinander ausgetragen (Vor­
einander aus: runde und mindestens eine Zwischenrunde), ––––––––––––––––––––
1. Index-Wert so wird die neue Setzliste für die darauffol­ 1  Manchmal wird für „V5“ lediglich „V“ (franz. victoire)
eingetragen (und „V“+Trefferzahl nur, wenn der Sieger
2. Trefferdifferenz gende Runde gebildet, indem die Resultate weniger als 5 Treffer gesetzt hat, z.B. „V3“).
3. Zahl der gesetzten Treffer der letzten zwei Gruppenphasen zu einer 2  Manchmal wird auf das „D“ (franz. défaite) verzichtet
4. Platz in der Rangliste Indexliste zusammengerechnet werden. Über und für Niederlagen allein die Trefferzahl eingetragen.
3  Haben alle Teilnehmer der Stichrunde auch danach
das ­Weiterkommen entscheidet zuvor jedoch
noch die gleiche Anzahl Siege, so werden ihre gesetzten
Sind mehrere Fechter in der Indexliste die Indexliste, die sich allein aus der letzten und erhaltenen Treffer aus Endrunde und Stichrunde ad­
gleichauf, die allesamt nicht in der Rangliste Gruppenphase berechnet. diert. Es zählt dann Trefferdifferenz vor gesetzten Treffern.

10 Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014)
Die Direktausscheidung
32er-K.o. mit Hoffnungslauf
W eltcup, Weltmeisterschaften, Olym­
pische Spiele – immer mehr wichtige
Fecht-Wettbewerbe werden ohne Hoff­
nungslauf, stattdessen mit reinem 32er- oder Tableaus H, I, K2
64er-K.o. ausgetragen. Bei Olympischen
Spielen beispielsweise gibt es nicht einmal Finale1 der besten 8
mehr eine Gruppenphase, die Wettkämpfe Neue Setzliste im Viertelfinale (jeweils gemäß der Reihenfolge der 32er-Setzliste):
Hauptlauf-Sieger = Nr. 1 - 4 / Hoffnungslauf-Sieger = Nr. 5 - 8
beginnen sofort mit einer Direktausschei­ Viertelfinal-Paarungen: 1-8 / 2-7 / 3-6 / 4-5 (Tableau H)
dung. Für die Hälfte der Teilnehmer sind Halbfinal-Paarungen: 1/8 - 4/5 und 2/7 - 3/6 (Tableau I)
die Olympischen Spiele damit bereits nach Endkampf um Platz 1 (Tableau K)
nur einem Gefecht beendet. Dennoch gibt
es noch zahlreiche Wettkämpfe, bei denen
die Direktausscheidung mit Hoffnungslauf 4 Gewinner 4 Gewinner
angewandt wird. Vorteil: Man scheidet erst
nach zwei Niederlagen aus dem K.o. aus. G C
Nachteil: Das Turnier dauert länger. Die häu­ 4 Verlierer
figste Variante ist, nach der Gruppenphase scheiden aus 8 im Hoffnungslauf 4 Verlierer 8 im Hauptlauf
mit einem 32er-K.o. mit Hoffnungslauf werden neu gesetzt gemäß Sieger aus Tableau B
Reihenfolge aus 32er-Setzliste: 1/32 / 16/17 gegen 8/25 / 9/24
fortzufahren wie nebenstehend dargestellt. Hauptlauf-Verlierer = Nr. 1 - 4 2/31 / 15/18 gegen 7/26 / 10/23
Ein 64er-K.o. mit Hoffnungslauf Plätze Hoffnungslauf-Sieger = Nr. 5 - 8 3/30 / 14/19 gegen 6/27 / 11/22
würde bis zum Finale der besten acht sechs 9 – 12 Paarungen: 1-8 / 2-7 / 3-6 / 4-5 4/29 / 13/20 gegen 5/28 / 12/21
Hoffnungslauf-Runden erfordern, was nicht gemäß
Reihen­folge der
nur zusätzlich Zeit, sondern die Fechter auch 32er-Setzliste
Kondition kostet. Deshalb wird nach zwei 4 Gewinner
Hoffnungslauf-Runden ein neues 32er-K.o.
mit Hoffnungslauf angesetzt, wodurch sich F
in der Summe nur fünf Hoffnungslauf-Run­ 4 Verlierer
den ergeben. Bei manchen Turnieren wird scheiden aus 8 im Hoffnungslauf
dem 32er-K.o. mit Hoffnungslauf ein 64er- Sieger aus Tableau E 8 Gewinner
Paarungen gemäß
K.o. ohne Hoffnungslauf vorgeschaltet. Setzliste aus dem Tableau E:
Bei einem 16er-K.o. mit Hoffnungs- Plätze 1/16 - 8/9   3/14 - 6/11
lauf entfallen die Tableaus C, F, und G. Ta­ 13 – 16 2/15 - 7/10  4/13 - 5/12
bleau A enthält nur 16 Fechter (Paarungen gemäß
Reihen­folge der
1-16; 2-15; 3-14 usw.). Die Tableaus B und 32er-Setzliste
D (Paarungen 1/16-8/9; 2/15-7/10 usw.) so­ 8 Gewinner
wie E (neu gesetzt) sind mit jeweils nur acht
Fechtern besetzt. Die Verlierer aus Tableau E B
D belegen die Plätze 13-16, die Verlierer aus 8 Verlierer
Tableau E die Plätze 9-12. Je vier Sieger der scheiden aus 16 im Hoffnungslauf 8 Verlierer 16 im Hauptlauf
werden neu gesetzt gemäß Sieger aus Tableau A:
Tableaus B und E bestreiten das Viertelfinale.
Reihenfolge aus 32er-Setzliste: 1/32 gegen 16/17
Hauptlauf-Verlierer = Nr. 1 - 8 2/31 gegen 15/18
Besonderheit: Im Hoffnungslauf (Ta­ Plätze Hoffnungslauf-Sieger = Nr. 9 - 16 3/30 gegen 14/19
bleaus E bis G) dürfen keine Fechter auf­ 17 – 24 Paarungen: 1-16 / 2-15 / 3-14 usw. usw.
einandertreffen, die bereits im Hauptlauf (A gemäß
Reihen­folge der
bis C) aufeinandergetroffen sind. Wenn es 32er-Setzliste
zu einer solchen Konstellation käme, tauscht 8 Gewinner
derjenige Fechter, der bereits aus dem Hoff­
nungslauf kam, mit dem nächsttiefer gesetz­ D
ten Fechter den Setzplatz im Tableau. Ist er 8 Verlierer
bereits der am tiefsten gesetzte Fechter des scheiden aus 16 im Hoffnungslauf
anstehenden Tableaus, so tauscht er mit dem Verlierer aus Tableau A: 16 Gewinner
1/32 gegen 16/17
nächsthöheren. Die Nummern in der 32er- 2/31 gegen 15/18
Setzliste bleiben unverändert. Plätze 3/30 gegen 14/19
25 – 32 usw.
––––––––––––––––––––
gemäß
1  Unter „Finale“ verstehen Fechter gemeinhin die
Reihen­folge der
Schlussphase eines Wettbewerbs um die Plätze 1 bis 8, die
32er-Setzliste
als reines K.o. ohne Hoffnungslauf ausgetragen wird – also
16 Verlierer
Viertelfinale, Halbfinale und das Gefecht um den 1. Platz,
das offiziell „Endkampf“ heißt, aber umgangssprachlich
oft ebenso „Finale“ genannt wird. Die Verlierer des Vier­ A
telfinales belegen die Plätze 5 bis 8 in ihrer Reihenfolge
aus der 32er-Setzliste. Die Verlierer des Halbfinales teilen
sich üblicherweise den 3. Platz; bei WM und EM werden
32er-K.o.
dann zwei Bronze-Medaillen vergeben. Nur selten, etwa
Paarungen 1-32 / 2-31 / 3-30 usw. bis 16-17
bei Olympischen Spielen, wird der 3. Platz zwischen den
(Faustregel: Die Setzlisten-Nummern jeder Paarung ergeben in der Summe 33)
Halbfinal-Verlierern ausgefochten.
2­  Tableau J war früher das Gefecht um Platz 3, als dieser
noch ausgefochten wurde, und fehlt daher. Der Endkampf
um Platz 1 ist deshalb Tableau K.

Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014) 11
Regelverstöße und Strafen
Gelbe Karte = Verwarnung Rote Karte = Straftreffer Schwarze Karte = Disqualifikation
Wirksam für das aktuelle Gefecht; Der Gegner erhält Ausschluss vom Wettkampf. Suspendierung
ausgenommen bei Verstoß 3.4 1 Punkt zugesprochen für den Rest des Turniers und zwei Monate
Sperre in der laufenden Saison oder danach.

Regelverstöße Gruppe 0: Regelverstöße Gruppe 2: 


Nr. Verstoß Artikel im Reglement Jeder Verstoß: Rote Karte
0.1 Fehlender Name auf dem Rücken; fehlendes Nationalitätenzeichen,
falls obligatorisch, bei Weltmeisterschaften und Mannschaftsweltcups 2.1 Benutzen des waffenfreien Armes/der waffenfreien Hand (*)  t.22.1
 t.45.4 a), b) i und iii 2.2 Bitte um eine Pause unter Vortäuschung einer unerkannten Verletzung
0.2 Fehlen des Namens auf dem Rücken durch Wechseln einer nicht 2.3 Fehlen der Kontrollmarke (*)  t.45.3 a) i
genormten E-Weste  t.45.5 2.4 Fehlen des Namens auf dem Rücken, Fehlen des Nationalitätenkenn-
0.3 Nichterscheinen beim ersten Aufruf durch den Kampfrichter, 10 Minu- zeichens (falls obligatorisch bei Weltcups und Zonenwettbewerben)
ten vor Betreten der Bahn, vor Rundenbeginn oder Mannschaftsauf-  t.45.4 a), b) ii
stellung vor Beginn der Direktausscheidungen. t.86.5 2.5 Absichtlicher Treffer außerhalb des Gegners  t.53.2; t.66.2
Erster Verstoß: Ausschluss vom Wettbewerb 2.6 Brutales, gefährliches oder rachsüchtiges Vorgehen; Schlag mit der
Glocke oder mit dem Griff t.87.2; t.103; t.105.1
0.4 Nichterscheinen auf der Bahn nach Aufruf des Kampfrichters
bei drei Aufrufen in Abständen von 1 Minute  t.86.6
Gelbe Karte (wird mit 2. Aufruf ausgesprochen) Regelverstöße Gruppe 3: 
Rote Karte (wird mit 3. Aufruf ausgesprochen)
Ausschluss (wird 1 Minute nach 3. Aufruf ausgesprochen) Erster Verstoß: Rote Karte
Zweiter Verstoß: Schwarze Karte
• Ein Ausschluss nach einem Regelverstoß der Gruppe 0 zieht keine Sperre nach sich.
Der Fechter kann bei einem weiteren Wettbewerb desselben Turniers starten.
3.1 Fechter stört die Ordnung auf der Bahn (1) (2)  t.82.3; t.83; t.96.2
3.2 Unfairer Kampf (*) t.87.1
Regelverstöße Gruppe 1:  3.3 Verstoß gegen die Vorschriften zur Werbung
3.4 Alle Personen, die die Ordnung an der Bahn stören (1) (2)
Erster Verstoß: Gelbe Karte  t.82.3/4; t.83; t.96.3; t.118.3; t.188.4
Weitere Verstöße: Rote Karte
• Das erste Vergehen der Nr. 3.4 wird mit einer Gelben Karte (statt Rot) geahndet, da
sich die Bestrafung gegen eine Person richtet, die am aktuellen Gefecht nicht betei­
1.1 Verlassen der Bahn ohne Erlaubnis  t.18.6 ligt ist. Ein Straftreffer kann nicht gegeben werden, weil ja kein Gegner vorhanden
1.2 Körper an Körper in Florett und Säbel (*)  t.20.2 ist, dem der Punkt zugesprochen werden könnte.
1.3 Körper an Körper, um einen Treffer zu vermeiden (*) t.20.3; t.63.2 • Für einen Verstoß der Gruppe 3 kann nur dann eine Schwarze Karte verhängt
werden, wenn die Person zuvor eine Rote oder Gelbe Karte wegen eines Verstoßes
1.4 Dem Gegner den Rücken zuwenden (*)  t.21.2
in dieser Gruppe erhalten hat.
1.5 Abdecken der gültigen Trefferfläche (*) t.22.2; t.49.1; t.72.2
1.6 Elektrische Teile berühren/ anfassen (*)  t.22.3
1.7 Seitliches Verlassen der Bahn, um einen Treffer zu vermeiden  t.28.3 Regelverstöße Gruppe 4: 
1.8 Missbräuchliches Unterbrechen des Kampfes
(z.B. „Halt“ erbitten, um nach verbleibender Zeit zu fragen) t.31.2 Erster Verstoß: Schwarze Karte
1.9 Nicht genormtes Material/ Bekleidung;
Nichtbeachtung der Normen bezüglich der Klingenspitze; 4.1 Verwendung von elektronischen Kommunikationsmitteln, die es
Nichtvorhandensein einer regelkonformen Ersatzwaffe dem Fechter ermöglichen, Anweisungen während des Kampfes zu
oder eines solchen Ersatzkörperkabels t.45.1/2/3.a)ii; t.86.4 erhalten  t.43.1.f; t.44.2; t.45.3.a).vi
1.10 Die Waffe auf die Bahn setzen, um sie gerade zu biegen 4.2 Gefälschte oder ausgetauschte Kontrollmarken  t.45.3.a) iii) iv)
 t.46.2/3; t.61.2/3; t.70.6 4.3 Präpariertes Material zur fälschlichen Trefferanzeige oder Nichtfunkti-
1.11 Bei Florett und Degen: Stoßen/ Biegen/ Schleifen/ onieren des Meldegerätes  t.45.3.a) v)
Schlagen der Klinge auf der Bahn t.46.2/3; t.61.2/3 4.4 Verweigerung des Kampfes mit einem regulär eingeschriebenen
1.12 Kontakt der Waffe mit der E-Weste (*) t.53.3 Fechter t.85.1
1.13 Beim Säbel: Schlag mit der Glocke, Schritt vor, Flèche und jede Vor- 4.5 Verstoß gegen den sportlichen Geist  t.87.2; t.105.1
wärtsbewegung mit gekreuzten Beinen oder Füßen (*) t.70.3; t.75.5 4.6 Verweigerung des Fechtergrußes vor Gefechtsbeginn oder nach dem
1.14 Ungehorsam  t.82.2; t.84 letzten Treffer  t.87.3
1.15 Nicht regelkonforme Haartracht  t.86.2 4.7 Bevorteilung des Gegners, Absprache mit dem Gegner t.88; t.105.1
1.16 Rempelei, ungeordnetes Fechten (*), Hochheben der Maske vor dem 4.8 Absichtliche Brutalität (*)  t.105.1
Kommando „Halt“, Entkleiden auf der Bahn t.86.3; t.87.2/7/8 4.9 Doping  t.127
1.17 Anormale Bewegungen (*), brutale Stöße oder erzielte Treffer im
Fallen oder danach t.87.2 ––––––––––––––––––––
(*) Ein Treffer, den der bestrafte Fechter beim Regelverstoß gesetzt hat, wird annulliert.
1.19 Ungerechtfertigte Reklamationen  t.122.2/4 (1)­ Ausschluss vom Wettkampfort (Hallenverweis)
(2) In schwereren Fällen kann der Kampfrichter sofort einen Hallenverweis aussprechen.
• Strafen der Gruppe 1 wirken nur für das aktuelle Gefecht, im Mannschaftskampf
für das aktuelle Teilgefecht. Reglement-Artikel mit „t“-Nummern stehen im technischen Teil des Reglements.
• Wenn ein Fechter einen Verstoß der Gruppe 1 verübt, nachdem er im aktuellen (Im organisatorischen Teil werden die Artikel mit „o“ bezeichnet, im Materialteil mit „m“).
Gefecht bereits eine Rote Karte für ein Vergehen einer anderen Gruppe erhalten Reglements und Vorschriften zur Werbung stehen als PDF-Dokumente zur Verfügung:
hat, erhält er eine neue Rote Karte. • www.fechten.org (Rubrik „Downloads“; auf Deutsch)
• Verstoß 1.18 (Passivität) wurde gestrichen, dafür gibt es keine Gelbe Karte mehr • www.fie.ch (Rubrik „FIE-Official“ > „Rules“; auf Französisch + Englisch)

12 Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014)
Ausrüstung und Sicherheit
Bis es knirscht
und kracht

D as Verletzungsrisiko beim Fechten ist


deutlich geringer als bei vielen popu­
lären Sportarten. Verstauchungen, Bänder­
verletzungen und ähnliche sporttypische
Blessuren kommen natürlich mal vor, sind 1. Maske mit FIE-Siegel „Durchstoß­
aber weitaus seltener als etwa bei Fußball, festigkeit 1600 N/cm²“ (für Säbel
Handball oder Basketball. Und erstochen außen rundum elektrisch leitend
wird man beim Fechten sowieso nicht, wenn / für Florett mit elektrisch leiten-
man sich gemäß den Vorschriften kleidet. dem Brokataufsatz am Latz / für
Das Gewebe von Fechtjacke, Unterzieh­ Degen nicht elektrisch leitend)
weste und Fechthose hält jeweils einer Kraft 2. Fechtjacke mit FIE-Siegel
von mindestens 800 Newton pro Quadrat­ „Durchstoß­festigkeit 800 N/cm²“;
zentimeter (N/cm²) stand. Das entspricht in muss die Fechthose in Fechtstel-
etwa 80 kg/cm² und genügt, um eine Klinge lung um mind. 10cm überlappen
selbst dann abzuhalten, wenn diese bei einem 3. Unterziehweste mit FIE-Siegel
kräftigen Stoß abbrechen sollte. Der Mas­ „Durchstoß­festigkeit 800 N/cm²“;
kenlatz hält 1600 N/cm² aus, das Maskengit­ deckt mindestens die Körperfront
ter sogar 3000 N/cm². Zudem bestehen die und die dem Gegner zugewandte 11a. Brokatweste elektrisch
Klingen aus einer speziellen Stahllegierung Körperseite sowie den Oberarm leitend, den Torso bede-
und sind so geschmiedet, dass sie nur recht­ ab; unter der Fechtjacke zu tragen ckend (nur für Florett)
winklig zur Klinge brechen, jedoch nicht 4. Handschuh mit Stulpe 11b. Brokatjacke, elektrisch lei-
splittern können. Denn eines ist klar: Jeder 5. Waffe tend, den Torso und die Arme
Stahl ermüdet und bricht eines Tages. 6. Fechthose mit FIE-Siegel bedeckend (nur für Säbel)
Das Institut für Textil- und Verfahrens­ „Durchstoß­festigkeit 800 N/cm²“ 12. Verbindungskabel zwischen
technik Denkendorf im Kreis Esslingen bei 7. Kniestrümpfe Brokatweste/-jacke und leitender
Stuttgart (www.itv-denkendorf.de) testet 8. Schuhe Maske (nur Florett + Säbel)
Fechtkleidung und Masken, bis es buchstäb­ 9. Körperkabel für Fechten mit 13. Tiefschutz für Buben und Männer
lich knirscht und kracht. Die Stoßfestigkeit elektrischer Trefferanzeige (nicht vorgeschrieben, aber ratsam)
der Textilien wird mit einem Dorn aus Stahl 10. Brustschutz aus Plastik oder
geprüft, der einen quadratischen Querschnitt Hartleder (unter der Unterziehwe-
von drei Millimetern Seitenlänge hat. Er ist ste zu tragen; für Mädchen und
also ungefähr so dick wie ein Streichholz und Frauen zwingend vorgeschrieben,
hat zudem eine Spitze mit einem Winkel von auch für Männer erhältlich)
120 Grad. Dieser Stahldorn saust mit der
Wucht von 19 Kilogramm im freien Fall aus
einer Höhe von 2,60 Metern auf das straff
gespannte Textil. Dabei wird das Textil der
Fechtkleidung erst durchstoßen, wenn der
Test mehrmals auf derselben Stelle wieder­
holt wird. Noch viel härteren Tests – Stoßen,
Ziehen, Quetschen und anderes mit teils Degenklinge der Marke „BF“ mit FIE- Aufnäher mit FIE-Prüfsiegel
mehr als 100 Kilogramm Druck oder Zug – Prüfstempel und Schmiedezeichen für die Durchstoßfestigkeit von
müssen die Masken standhalten. (geschmiedet im Dezember 2009) 800 N/cm² auf einer Fechtjacke.

Aufbau einer Waffe Klinge Spitzenhülse Spitzenkopf


Nur Florett und Degen haben eine Spitze mit Hülse und
Spitzenkopf. Der Spitzenkopf sitzt in der Hülse auf einer
Druckfeder, die beim Florett 500 Gramm, beim Degen
(hier abgebildet ein Degen) 750 Gramm Gewicht tragen muss. Wenn der Spitzenkopf
mit mehr Kraft als diesem Mindestgewicht entspricht ein­
Anschluss für gedrückt wird, schließt sich beim Degen ein elektrischer
Glocke Körperkabel Kontakt, der die Trefferanzeige auslöst. Übertragen wird
das Signal durch zwei dünne isolierte Drähte, die in einer
Griff Leitung 2 Schrauben Rille entlang der Klingenoberseite eingeklebt sind und
Klinge (eingeklebt) (halten den Spitzenkopf) am Anschluss für das Körperkabel in der Glocke enden.
Spitze Beim Florett ist nur eine Leitung eingeklebt, die mit der
Hand- Klinge in Kontakt ist. Durch Drücken des Spitzenkopfes
polster (nur bei Degen + Florett) öffnet sich dieser Kontakt, die Anzeige „ungültig“ leuchtet
auf. Kommt der Spitzenkopf zugleich in Kontakt mit des
Glocke Gegners Brokatweste, so schließt sich dieser Stromkreis
und „gültig“ leuchtet auf. Die Säbelklinge endet mit einer
Griff Klinge Abstumpfung; ein Schalter wird nicht benötigt, die Anzei­
ge „gültig“ leuchtet bei jeder Berührung der Klinge mit der
Klingenstärke Klingenmitte Brokatjacke des Gegners auf. Die Glocken aller Waffen
Klingenschwäche sind mit dem Masse-Pol verbunden, so dass Hiebe und
Stöße auf die gegnerische Waffe keine Anzeige auslösen.

Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014) 13
Punkteschlüssel
Stand März 2013   Die Punkteschlüssel werden
Um Titel und Trophäen
von den Verbänden immer wieder überprüft und
verändert. Die nachfolgende Aufstellung kann daher
nur einen ungefähren Anhaltspunkt über den Stel- WM, EM, Olympische Spiele den Landesverbänden, denen freigestellt ist,
lenwert von Turnieren geben. Die Kategorie eines wie sie ihre DM-Qualifikanten bestimmen
Turniers ist aus der Ausschreibung ersichtlich. Welt- und Europameisterschaften werden (i. d. R. über eine Rangliste oder die Landes­
im Fechtsport ab der Altersklasse A-Jugend meisterschaften). Es ergibt sich ein Starter­
Weltrangliste Aktive (QA-Turniere) (U17; „Cadettes“/„Kadetten“) und älter aus­ feld aus maximal 96 Teilnehmern.
getragen und finden jährlich statt. In olym­
Weltcup-Turniere (WC)
1. Platz (Sieger Endkampf ) 32
pischen Jahren fallen die Weltmeisterschaften Mannschafts-DM werden in der B-Ju­
2. Platz (Verlierer Endkampf ) 26 der Aktiven aus. Die Teilnehmerzahl pro Na­ gend als „Länderpokal“ mit Auswahlteams
3. Platz (Verlierer Halbfinale) 20 tion ist begrenzt, in Deutschland entscheiden der Landesverbände (mehrere pro Verband
5. bis 8. Platz (Verlierer Viertelfinale) 14
die Bundestrainer, wer an WM oder EM teil­ möglich) ausgetragen. In den übrigen Alters­
9. bis 16. Platz (Verlierer Achtelfinale) 8
17. bis 32. Platz (Verlierer 32er-K.o.) 4 nimmt. Sie orientieren sich zur Nominierung klassen starten Vereinsteams (nur eines pro
33. bis 64. Platz (Verlierer 64er-K.o.) 2 an der Weltrangliste (FIE-Rangliste) und der Verein), die sich je nach Altersklasse über die
deutschen Rangliste (DFB-Rangliste). Vorjahres-DM und die Landesverbände qua­
QA-Turniere mit Punktefaktor
Grand-Prix-Turniere (GP):  x 1,5
lifizieren. Startgemeinschaften mehrerer Ver­
Europameisterschaften: x 1,5 eine sind in manchen Altersklassen erlaubt.
Weltmeisterschaften: x 2,5 Q-Turniere
Olympische Spiele: x 3,0

Weltranglisten-Punkte werden nur vergeben, wenn der Der Ausdruck „Q-Turnier“ steht für Wett­ Württembergische
Fechter die jeweilige Direktausscheidung nicht nur er­ bewerbe, deren Resultate in eine offizielle Meisterschaften
reicht, sondern dazu auch angetreten ist. Rangliste (z.B. die württembergische Rang­
Bei Olympischen Spielen wird der dritte Platz ausge­
liste) einfließen und damit auch der Qualifi­ Bei Aktiven, Junioren und A-Jugend sind die
fochten, der Viertplatzierte erhält 54 Punkte. kation für Meisterschaften dienen. besten 12 Fechter der württembergischen
Rangliste (die sogenannte „Landessonder­
Aktuelle FIE-Ranglisten: www.fie.ch
QA-Turniere: Weltranglisten-Turniere klasse“) direkt für die Württembergischen
Aktueller Punkteschlüssel unter Rubrik „FIE-Official“
> „Rules“ im Dokument „Regles d‘Organisation“ (Weltcup-Turniere) werden im Fecht-Jargon Meisterschaften der jeweiligen Waffe quali­
als QA-Turniere (oder QuA) bezeichnet. fiziert. Weitere 30 Fechter qualifizieren sich
Deutsche Ranglisten Einige QA-Turniere haben den Status eines aus den sechs Bezirken des WFB, in der Re­
„Grand Prix“, dort werden mehr Rangli­ gel durch Bezirksmeisterschaften. Welcher
DFB-Rangliste Aktive QA / QB / DM
1. Platz 64 / 20 / 20
stenpunkte vergeben. Die Platzierung in der Bezirk wie viele Starter stellen darf, richtet
2. Platz 52 / 16 / 16 Weltrangliste ist für die Teilnahme an WM sich nach der Mitgliederzahl aller Fechtver­
3. Platz 40 / 12 / 12 oder Olympischen Spielen mit entscheidend. eine des jeweiligen Bezirks (Stichtag 1. Ja­
5. bis 8. Platz 28 /   8 /   8
Es gibt auch QA-Mannschaftsturniere, die nuar). Nicht qualifizierte Fechter können ins
9. bis 16. Platz 16 /   6 /   4
17. bis 32. Platz 6/ 2/ 1 mit Nationalteams ausgetragen werden, aus Starterfeld nachrücken, wenn die maximale
33. bis 64. Platz 2/ 0/ 0 denen eine Team-Weltrangliste erstellt wird. Zahl von 42 Fechtern nicht erreicht ist.
Wird bei einem QB-Turnier das K.o. mit Hoffnungs­ Für die Württembergischen Meister­
lauf ausgetragen, gibt es für den 13. bis 16. Platz 4
Punkte, für den 25. bis 32. Platz 1 Punkt.
QB-Turniere: In jeder Waffe gibt es inter­ schaften der Schüler und B-Jugend ist die
nationale QB-Turniere (bei den Aktiven zwei Teilnehmerzahl unbegrenzt. Die Meister­
DFB-Rangliste Junioren JWC / JQB / DJM pro Saison in Deutschland), die offen sind; schaften der Senioren werden „offen“ ausge­
1. Platz 32 / 16 / 16
d.h. jeder kann teilnehmen, der einen gültigen tragen, auch Senioren anderer Landesverbän­
2. Platz 26 / 14 / 14
3. Platz 20 / 12 / 12 Turnierpass und das notwendige Alter hat. de und Nationen sind zugelassen.
5. bis 8. Platz 14 /   8 /   8 Die Resultate fließen in die deutsche Rangli­
9. bis 16. Platz 8/ 6/ 6 ste ein, die mit entscheidend ist für die Qua­
17. bis 32. Platz 4/ 3/ 3
33. bis 64. Platz (64er-K.o. ohne Hoff.) 2/ 1/ 1
lifikation zu den Deutschen Meisterschaften Deutschlandpokal
33. bis 48. Platz (64er-K.o. mit Hoff.)- /   1 /   1 (und für das deutsche QA-Aufgebot).
49. bis 64. Platz (64er-K.o. mit Hoff.)- /   0 /   0 Der Deutschlandpokal ist ein Teamwett­
65. bis 128. Platz 1/ 0/ 0
bewerb (Aktive) im K.o.-Modus, zu dem je
QA/QB/DM Aktive: Punkte für Aktive x 2
QA Aktive 65. - 125. Platz: 1 Punkt Deutsche Meisterschaften Waffe bis zu 200 Vereine antreten. Die Paa­
rungen nebst Heimrecht werden vom DFB
Wird bei einem Junioren-QB-Turnier das K.o. mit An einer DM können nur deutsche Staats­ ausgelost, die Vereine tragen den Kampf in
Hoffnungslauf ausgetragen, gibt es für den 13. bis 16.
Platz 4 Punkte, für den 25. bis 32. Platz 2 Punkte.
angehörige teilnehmen. Deutsche Meister­ Eigenregie aus und melden das Resultat in­
schaften werden in allen Altersklassen außer nerhalb einer Frist an den DFB zurück. Die
Junioren, die an einem Aktiven-Turnier (QA, QB oder Schüler (U12) ausgetragen. Teamaufstellung kann bis zur Endrunde von
DM) teilnehmen, erhalten für den 33. bis 48. Platz
Runde zu Runde wechseln. Die Endrunden
1 Punkt für die Junioren-Rangliste, für bessere Platzie­
rungen wird die Punktzahl für die Aktiven-Rangliste DM Aktive: Die namentlich besten 24 Fech­ aller Waffen (ab Viertelfinale) werden auf ei­
doppelt für die Junioren-Rangliste gutgeschrieben. ter der deutschen Aktiven-Rangliste sind ner gemeinsamen Veranstaltung ausgetragen.
qualifiziert. Hinzu kommen weitere 48 Fech­ Der Deutschlandpokal ist als Breitensport­
Punkte für DFB-Ranglisten werden nur vergeben,
wenn die Vorrunde überstanden wurde. Über die
ter aus den Landesverbänden, denen freige­ wettbewerb konzipiert: Zwar wurde 2014 ab­
Ranglistenplatzierung entscheidet bei Punktgleichheit: stellt ist, wie sie ihre DM-Qualifikanten be­ geschafft, dass die drei erstplatzierten Vereine
(1.) Punktzahl aus allen QA/JQA der aktuellen Saison; stimmen (i.d.R. über eine Rangliste oder die der Mannschafts-DM Aktive für drei Jahre
(2. )Das letzte stattgefundene Q-Turnier
Landesmeisterschaften). Es ergibt sich ein in der jeweiligen Waffe im Deutschland­
Aktuelle DFB-Ranglisten: www.fechten.org Starterfeld aus maximal 72 Teilnehmern. pokal gesperrt wurden. Fechter, die in den
Aktuelle Punkteschlüssel in der Rubrik „Downloads“ letzten drei Jahren einem DFB-Bundeskader
DM Junioren/A-Jugend: Die besten 32 an­ angehörten, dürfen jedoch weiterhin nicht
Württembergische Ranglisten: wesenden Fechter der jeweiligen deutschen eingesetzt werden. Maximal ein Ausländer,
www.fechten-wuerttemberg.de Rangliste sind für die Einzel-DM qualifi­ maximal ein B-Jugendlicher dürfen in einem
Punkteschlüssel unter „Resultate“ > „Ranglisten“ ziert. Hinzu kommen weitere 64 Fechter aus Deutschlandpokalkampf eingesetzt werden.

14 Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014)
Fechtergruß: Begrüßung des Gegners, des Beinbewegung (Schritt-Schritt, Schritt-Aus­
Fachbegriffe Obmannes und der Zuschauer vor dem Ge­ fall, Sprung-Ausfall usw.) zum Treffen nötig
fecht durch eine spezielle Geste mit der Waf­
und Fechtjargon fe – zugleich Zeichen der Anerkennung des
Reglements, des Kampfrichters und seiner
Mitstoß: → Arrêt

Entscheidungen Obmann: Allgemein übliche Bezeichnung


Arrêt: auch „Mitstoß“ oder „Aufhaltstoß“ für den Kamprichter im Fechten (vor Ein­
(franz. arrêter = aufhalten). Verteidiger stößt Fechttempo: Gewissermaßen der Takt­ führung der elektrischen Trefferanzeige war
in den gegnerischen Angriff mit; im Degen, schlag einer Fechtaktion (Stoß = ein Tem­ der „Obmann“ der Hauptschiedsrichter, un­
um als Erster zu treffen, und den Punkt zu po  / Parade–Riposte = zwei Tempi / Schlag– terstützt von vier Seitenrichtern)
machen. In Florett/Säbel erhält er nur dann Umgehung–Stoß = drei Tempi)
den Punkt, wenn der Angreifer ihn verfehlt. Oktav: → Einladung, die die Blöße unten
Filo: Gleitstoß, die Klinge gleitet beim Stoß außen abdeckt (siehe Kapitel „Blößen und
Battutta: (auch „Schlag“ oder „Klingen­ an der gegnerischen Klinge Einladungen”).
schlag“) Beseitigen der gegnerischen Klinge
durch einen Schlag mit der eigenen Klinge Finte: vorgetäuschter Stoß oder Hieb, um Parade: Abwehr eines gegnerischen An­
den Gegner zu einer Parade zu verleiten griffs mit der eigenen Klinge
Bindung: Beseitigen der gegnerischen Klin­ Passé: Stoß oder Hieb verfehlt den Gegner
ge durch anhaltenden Klingenkontakt Flèche: Sturzangriff oder Sprungangriff; ex­
plosionsartiger Angriff, wobei man nach dem Plaqué: Der Stoß trifft nicht mit der Klin­
Bingo: Jargon der Degenfechter für einen oder beim Treffen am Gegner vorbeiläuft. Im genspitze, sondern nur mit deren Seite. Da­
kurzen und abrupt abgebremsten Hieb, wo­ Säbelfechten verboten. durch keine Trefferanzeige im Florett und
durch die Klingenspitze nachschwingt und Degen.
den Gegner hinter seiner Glocke auf das Freier Angriff: Angriff ohne Klingenkon­
Handgelenk trifft takt (im Gegensatz zu → Klingenangriff ) Plastron: (auch „Unterziehweste“) Zusätz­
liche Schutzweste, die die Fechter unter der
Blöße: ungedeckte Trefffläche, eingeteilt in Gefechtslinie: gedachte Linie auf der Fechtjacke tragen müssen.
obere und untere B., sowie innere und äußere Fechtbahn, auf der sich alle vier Fersen der
B. (siehe Kapitel „Blößen und Einladungen”) beiden Fechter befinden (nicht zu verwech­ Prim: → Einladung im Florett- und Degen­
seln mit → Linie) fechten, die die innere Körperseite abdeckt.
Cavation (ins Tempo): Zwischenstoß, (siehe Kapitel „Blößen und Einladungen”).
während der Gegner zur Angriffsvorberei­ Gerader Stoß: einfachste Form des An­
tung nach dem Eisen sucht. griffs. Treffen nur durch einen Stoß, eventuell Quart: → Einladung, die die Blöße oben
unterstützt durch eine Beinbewegung, jedoch innen abdeckt (siehe Kapitel „Blößen und
Corps à corps: („Körper an Körper“); ohne Vorbereitung mit der Klinge wie etwa Einladungen”).
Auflaufen der Gegner aufeinander. Wer Eisen-Nahme oder Umgehung
ein corps à corps absichtlich herbeiführt Quint: → Einladung im Säbelfechten, die
(Säbel+Florett), erhält eine → gelbe Karte Klingenangriff: Angriff mit Klingenkon­ gegen Hiebe von oben auf die Maske abdeckt
takt (im Gegensatz zu → freier Angriff ) (siehe Kapitel „Blößen und Einladungen”).
Coupé: Umgehung um die gegnerische
Klingenspitze Konterparade: Parieren einer gegnerischen Rimesse: Nachstoß. (Der Fechter stößt
→ Riposte nach dem ersten Stoß ein weiteres Mal.)
Einladung: Arm- bzw. Waffenposition, die
eine der → Blößen abdeckt. Paraden, Schlä­ Konterriposte: Eigene Riposte nach ge­ Riposte: Gegenstoß (im Säbel auch Gegen­
ge und Bindungen sind nach der jeweiligen glückter eigener → Konterparade hieb) nach geglückter → Parade
Einladung bezeichnet, in der sie enden (siehe
Kapitel „Blößen und Einladungen”) Körper an Körper: → Corps à corps Schlag: → Battutta

Eisen nehmen: die gegnerische Klinge (zur Körperparade: Entgehen des gegnerischen Septim: → Einladung, die die Blöße unten
Angriffsvorbereitung) mit der eigenen erwi­ Angriffs durch Ausweichen mit dem Körper innen abdeckt (siehe Kapitel „Blößen und
schen durch → Battutta oder → Bindung Einladungen”).
Kreuzschritt: Vorwärts- oder Rückwärts­
schritt, bei dem die Füße über Kreuz gesetzt Sixt: → Einladung, die die Blöße oben au­
werden. Der Kreuzschritt vorwärts ist im Sä­ ßen abdeckt (siehe Kapitel „Blößen und Ein­
Impressum belfechten verboten. ladungen”).
Württembergischer Fechterbund (WFB)
Virchowstraße 28 – 89518 Heidenheim/Brenz
Linie: gestreckter Waffenarm bei Bedrohung Terz: → Einladung, ausschließlich im Säbel­
der gültigen Trefffläche (Die Klingenspitze fechten gebräuchlich, die die gesamte äußere
V. i. S. d. P.: muss dabei auf die gültige Trefffläche des Körperseite abdeckt (siehe Kapitel „Blößen
Steffen-Michael Eigner, Schriftführer des WFB
Gegners zeigen.) und Einladungen”).
Maulbronner Straße 20 – 71063 Sindelfingen
presse@fechten-wuerttemberg.de
Melder: Das hupende Gerät, das die Treffer Umgehung: Umgehen der gegnerischen
Gestaltung sowie alle Texte, Fotos und Grafiken mit bunten Lämpchen anzeigt. Waffe mit der eigenen Spitze, um die geg­
von ­Steffen-Michael Eigner, mit Ausnahme der
stilisierten Waffen auf Seite  3 (Dr. Hans-Michael
nerische Parade ins Leere laufen zu lassen.
Rupp, Fechtabteilung des TSV Leinfelden) Mensur: Fechtabstand (exakt: Ab­ Entweder als normale Umgehung um die
stand zwischen den Füßen der Gegner) gegnerische Glocke oder als → Coupé um
Revision: Markus Hartelt, Leistungssportkoor­
enge M.: Linie reicht zum Treffen / mitt- die gegnerische Spitze.
dinator des Nordbadischen, Südbadischen und
Württembergischen Fechterbundes. lere M.: Linie und einfache Beinbewegung
Umfangreiches Fecht-Wörterbuch:
(Schritt, Ausfall oder Sprung) zum Treffen www.walddoerfer-sv.de/index.php?option=com_content
 Sindelfingen, November 2014 nötig / weite M.: Linie und kombinierte &view=article&id=306&Itemid=188

Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014) 15
Strukturen im Fechtsport Altersklassen
Schüler 9 – 11 Jahre
Weltverband: Fédération Internationale d‘Escrime (FIE) • Starten nach Jahrgängen getrennt
Sitz: Lausanne (Schweiz); gegründet 1913; 148 Mitgliedsländer www.fie.ch • Fechten mit kürzerer und leichterer Waffe
• Gefechte im K.o.-Modus nur auf 10 Treffer
Europäischer Verband: European Fencing Confederation (EFC) bei maximal 2 x 3 Minuten Gefechtszeit
Sitz: Luxemburg (Luxemburg); gegründet 1991; 44 Mitgliedsländer www.eurofencing.info • Keine Deutschen Meisterschaften
• Keine Weltcup-Turniere, keine WM und EM
Deutscher Verband: Deutscher Fechterbund (DFB)
Sitz: Bonn; gegründet 1911; ca. 500 Vereine mit ca. 11.300 Mitgliedern in 20 Landesverbänden www.fechten.org B-Jugend 12 – 13 Jahre
• Starten nach Jahrgängen getrennt
• Gefechte im K.o.-Modus nur auf 10 Treffer
Landesverbände des Deutschen Fechterbundes: bei maximal 2 x 3 Minuten Gefechtszeit
• Bei A-Jugend und Mannschaftsmeister-
Nordbadischer Fechterbund (NFB) www.nordbadischer-fechterbund.com schaften der Junioren startberechtigt
Südbadischer Fechterbund (SFB) www.suedbadischer-fechterbund.com • Keine Weltcup-Turniere, keine WM und EM
Bayerischer Fechterverband (BFV) www.bfv-fechten.de • Deutsche Mannschafts-Meisterschaften
Berliner Fechterbund (BFB) www.berliner-fechterbund.de werden als Länderpokal mit Auswahlmann-
Brandenburger Fechterbund (BFB) www.bfb-brandenburger-fechterbund.de schaften der Landesverbände ausgetragen.
Landesfachverband Fechten Bremen –
Hamburger Fecht-Verband (HFV) www.fechtenhamburg.de A-Jugend 14 – 16 Jahre
Hessischer Fechter-Verband (HFV) www.fechten-in-hessen.de • Internationale Bezeichnung „Cadettes“,
Landesfachverband Fechten Mecklenburg-Vorpommern (LFV) www.fechten-mv.de in Deutschland auch „Kadetten“
Fechterbund Mittelrhein (BFB) www.fechten-mittelrhein.de • Bei Junioren und bei Mannschaftsmeister-
Fechtverband Niedersachsen (FN) www.fechten-nds.de schaften der Aktiven startberechtigt
Rheinischer Fechter-Bund (RFB) www.rfeb.de • Keine Weltcup-Turniere, jedoch
Fechterbund Saar (FBS) www.fechten-saarland.de Welt- und Europameisterschaften
Sächsischer Fechtverband (SFV) www.fechten-sachsen.de • Der älteste Jahrgang ist auch bei Einzel-
Fechterbund Sachsen-Anhalt (FSA) www.fechterbund-sachsen-anhalt.de Turnieren der Aktiven startberechtigt;
Fechterbund Schleswig-Holstein (FBSH) www.fbsh.de Fechter der jüngeren A-Jugend-Jahrgänge,
Südwestdeutscher Fechtverband (SWFV) www.swfv.eu wenn sie mit mindestens einem Punkt in der
Thüringer Fechtverband (TFV) www.thüringen-fechtverband.de deutschen A-Jugend-Rangliste notiert sind.
Westfälischer Fechterbund (WFB) www.wfb-online.org
Württembergischer Fechterbund (WFB) www.fechten-wuerttemberg.de Junioren 17 – 19 Jahre
• Internationale Bezeichnung „Junieurs“
• Bei Aktiven startberechtigt
Württembergischer Fechterbund www.fechten-wuerttemberg.de
Sitz: Heidenheim; gegründet 1911; gegliedert in 6 Bezirke; ca. 3000 Mitglieder in 61 Vereinen Aktive ab 20 Jahre
• Internationale Bezeichnung „Senieurs“
Bezirk Stuttgart Bezirk Donau Bezirk Unterer Neckar
Der Wechsel in die nächstältere Klasse erfolgt stets
SV Böblingen MTV Aalen TSG Backnang mit Saisonbeginn im Sommer. Die Zugehörigkeit
TV Canstatt TSV Crailsheim TSF Ditzingen richtet sich nach dem Lebensjahr, das der Fechter im
Sportvg Feuerbach Heidenheimer SB TG Heilbronn Kalenderjahr vollendet, in dem die Saison beginnt.
(Wer z.B. im Jahr 2013 den 17. Geburtstag feiert, ist
TSV Leinfelden TSV Nördlingen SV Illingen
von Sommer 2013 an ein Junior.)
TSG Leonberg TSG Söflingen FC Würth Künzelsau
MTV Stuttgart SSV Ulm 1846 MTV Ludwigsburg
PSV Stuttgart TV Wiblingen TV Bad Mergentheim Senioren ab 40 Jahre
TuS Stuttgart TV Mühlacker • Internationale Bezeichnung „Veterans“
Bezirk Neckar-Fils FC Schwäbisch Hall • Bei Aktiven startberechtigt
Bezirk Oberland TSG Eislingen TSG Schwäbisch Hall • Gefechte im K.o.-Modus nur auf 10 Treffer
TG Biberach SV 1845 Esslingen bei maximal 2 x 3 Minuten Gefechtszeit
VfB Friedrichshafen TS Göppingen Bezirk Schwarzwald • Senioren-Wettbewerbe werden unterteilt in:
FC Isny FC Göppingen TSG Balingen AK 40 / AK I 40-49 Jahre
TSV Laupheim FSG Grunbach TSV Calw AK 50 / AK II 50-59 Jahre
KV Laupheim Fechten VfL Kirchheim FR Ebingen AK 60 / AK III 60-69 Jahre
TSV Lindau SC Korb VfL Herrenberg AK 70 / AK IV 70 Jahre und älter
TSB Ravensburg VfL Pfullingen TV Oberndorf
Bei manchen Senioren-Turnieren gibt es Wettbewerbe
Fechtakademie Ravensburg TSV Pliezhausen TSV Rottweil der „Sonderklasse“, die je nach Ausschreibung eine
TSV Riedlingen TSG Reutlingen TG Schwenningen AK 30 oder AK 35 sein kann.
TSV Tettnang TSB Schwäbisch Gmünd TV Sulz am Neckar Bei Deutschen Mannschafts-Meisterschaften der
Senioren gilt eine doppelte Altersregel: Alle Teammit­
MTG Wangen TSF Welzheim TG Trossingen
glieder müssen am Tag des Wettbewerbs mindestens
TSG Wilhelmsdorf FC Weinstadt SF Tübingen 40 Jahre alt sein, die drei eingesetzten Fechter zudem –
TG Tuttlingen auch nach Auswechslung – in der Summe mindestens
150 Jahre (Frauen 135 Jahre).
–––––––––––––––––––––––––––
Bei WM und EM der Senioren ist das tatsächliche
Der Württembergische Fechterbund unterhält ein Württembergischer, Nordbadischer und Südbadischer
Alter am ersten Turniertag ausschlaggebend (wenn
Landesleistungszentrum in Heidenheim, das zugleich Fechterbund tragen gemeinsam die Arbeitsgemein-
z.B. die WM am Montag beginnt, ein Fechter am
Bundesstützpunkt des DFB ist. Außerdem gibt es ein schaft (ARGE) Fechten Baden-Württemberg mit einem
Dienstag 50 Jahre alt wird, und am Mittwoch sein
Leistungszentrum Säbel in Eislingen an der Fils. Ein hauptamtlichen Leistungssportkordinator, dessen Dienst­
Wettbewerb startet, so muss er in der AK 40 starten.).
Landesstützpunkt befindet sich in Böblingen. sitz sich in Heidenheim befindet.

16 Rund ums Fechten — von Steffen-Michael Eigner, Württembergischer Fechterbund (November 2014)

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