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Ökologische Landwirtschaft: Eine Chance für die Zukunft?

Seit einigen Jahren lässt sich ein Trend zum Kauf biologisch produzierter Nahrungsmittel beobachten.
Die Anhänger von ökologischer Landwirtschaft sehen darin eine Chance für einen schonenden
Umgang mit Menschen und Tier, die Gegner argumentieren, dass sich ohne konventionelle
Landwirtschaft die Weltbevölkerung nicht ernähren lasse. Macht die ökologische Landwirtschaft
bessere Menschen aus uns oder sind die Produkte nur ein Luxus, den wir uns eigentlich gar nicht
leisten können?

Wichtige Informationen zu dem Thema "Ökologische Landwirtschaft" liefert der Artikel von Tatjana
Wörlik, der den Titel "Der Bio-Boom - Gesunde und bewusste Ernährung liegt in Deutschland im
Trend" trägt und im Jahr 2015 am 7. März in der Hamburger Morgenpost veröffentlicht wurde.

Der Artikel thematisiert Vor- und Nachteile ökologischer Landwirtschaft und die Gründe, weshalb
eine bestimmte Käufergruppe zu Bio-Lebensmitteln greift.

Der Artikel beginnt mit dem Beispiel einer überzeugten Kundin in einem Biogeschäft, die Wert legt
auf den Kauf von Nahrungsmitteln, die die Umwelt schonen und damit einem wachsenden Trend
folgt.

Im zweiten Abschnitt wird aufgezeigt, welche Lebensmittel das Zertifikat "Bio" erhalten. Es
beinhaltet, dass die Landwirte weder Chemie, Medikamente noch Gentechnologie verwenden dürfen
und die Tiere artgerecht halten müssen.

Eine wichtige Information ist, dass in Deutschland zwar immer mehr Biolebensmittel gekauft werden,
aber dass für deren Anbau der Boden nicht ausreicht, weshalb immer mehr importiert werden muss.
Das erfordert weite Wege für den Transport, was der Forderung nach regionaler Produktion
widerspricht.

Es wird außerdem dargestellt, dass laut Forschung kein gesundheitlicher Vorteil darin besteht, sich
biologisch zu ernähren, weil auch traditionelle Produkte nur so viel Chemie enthalten, dass sie dem
Menschen nicht schaden.

Aus diesem Grund legen Leute, die fast ausschliesslich biologisch einkaufen, vor allem Wert auf eine
umwelt- und tierfreundliche Erzeugung.

Ergänzend zum oben besprochenen Text liegen zwei Grafiken vor, die die Textaussage noch
unterstützen. Die beiden Grafiken sind das Ergebnis einer statistischen Erhebung aus den Jahren
2008 und 2013. Die Daten wurden vom Institut Dataquest am 28. Januar 2015 veröffentlicht.

Das erste Säulendiagramm "Anteil der Bio-Käufergruppen in Prozent” gibt Auskunft darüber, wie viel
Prozent der Käufer von Lebensmitteln biologisch einkaufen. Die Grafik unterscheidet zwischen
Wenig-Käufern, Mittel-Käufern und Intensiv-Käufern. Auffällig ist, dass sich die Zahl der Wenig-Käufer
zwischen 2008 und 2013 um 13% auf 70% verringert hat, während die Gruppe der Mittel- und
Intensivkäufer gewachsen ist. Das zeigt, dass immer mehr Leute biologisch einkaufen, was auch der
Aussage des Textes entspricht.

Das zweite Säulendiagramm "Durchschnittliche Ausgaben für Bioprodukte pro Haushalt pro Jahr in
Euro" zeigt, dass die Ausgaben in Euro aller drei Käufergruppen zwischen 2008 und 2013
zugenommen haben, bei den Wenig-Käufern haben sie sich verdoppelt von durchschnittlich 40 Euro
auf 80 Euro. Das widerspiegelt ebenfalls die Textaussage, dass Bioprodukte viel kosten. Trotzdem
kaufen aber immer mehr Leute biologisch ein.

Nachdem ich den Text und die Grafik beschrieben habe, möchte ich nun die Vor- und Nachteile des
Themas "Ökologische Landwirtschaft" erörtern.

Gegen ökologische Landwirtschaft spricht, dass sie für die Produktion von Nahrungsmitteln viel mehr
Landfläche benötigt als traditionelle Landwirtschaft. Auf der ganzen Welt leben demnächst neun
Milliarden Menschen und es gibt nicht genügend Ackerfläche, um sie alle biologisch zu ernähren.
Pflanzenschutzmittel beugen zudem Missernten und Hungersnöten vor. Man denke nur an das
Beispiel der Pilze wie Apfelschorf und Mehltau. Ein vollständiger Verzicht auf Pestizide im Obst- und
Weinbau würde zu Ertragseinbußen von 50 bis 100 Prozent führen.

Auch wenn wir gerade gesehen haben, dass es Argumente gegen die ökologische Landwirtschaft gibt,
überzeugen mich die Pro-Argumente mehr, wie ich im Folgenden darlegen werde.

Ein Argument für die ökologische Landwirtschaft ist, dass sie den Boden schützt, weil ökologische
Landbaumethoden die Humusbildung und das Bodenleben fördern. Die natürliche
Bodenfruchtbarkeit steigt an. Das habe ich auf dem Bauernhof meiner Tante gesehen, die von
konventioneller auf biologische Landwirtschaft umgestellt hat.

Ein weiteres Pro - Argument ist, dass ökologische Landwirtschaft einen Beitrag zum Gewässerschutz
leistet. Ökologischer Landbau belastet das Grund- und Oberflächenwasser weniger mit Nährstoffen,
wie zum Beispiel Nitrat, als der konventionelle Landbau.

Es darf auch nicht vergessen werden, dass ökologische Landwirtschaft die Biodiversität fördert. Der
Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und das niedrige Düngeniveau tragen zum
Artenschutz bei. Auf den Öko-Flächen finden sich häufig mehr Arten als auf den konventionell
bewirtschafteten Flächen.

Wie man meiner Argumentation entnehmen kann, bin ich für ökologische Landwirtschaft, auch wenn
es so ist, dass sich viele Menschen diese Produkte wegen des hohen Preisniveaus nicht leisten
können. Wenn die Nachfrage aber steigt und es immer mehr biologisch produzierte Nahrungsmittel
gibt, werden auch die Preise sinken. Stärker wiegt in diesem Zusammenhang, dass Ökolandbau
vielfältige positive Auswirkungen auf die Umwelt hat, wie ich oben beschrieben habe. Und das ist
heute notwendiger denn je.

Abschließend möchte ich den Schluss ziehen, dass wir uns den Luxus biologisch produzierter
Nahrungsmittel angesichts der fortschreitenden Zerstörung unserer natürlichen Ressourcen leisten
müssen.

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