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Die Weiße Rose PDF
Die Weiße Rose PDF
Achim Seiffarth
Sophie Scholl
DieWeiße Rose
illustriert von A n d re a A le m a n n o
l\t*tl,tMion Stcfnnia Snrri
Ivim ilri ist he Leitung und G estaltungskonzept: Nadia M aestri
< tmipulerhiynut: Carlo Cibrario-Sent, Sim ona Corniola
Mlldl>esehaffung: Alice Graziotin
S 9jox /MIr 4
Trotz intensiver Bem ühungen konnten nicht alle Inhaber von Text- und
Bildrechten ausfindig gem acht w erden. Für entsprechende H inw eise
ist der Verlag dankbar.
r in a
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Q^
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EINLEITUNG
^ ii-or^
n
red
KAPITEL 1 Sophie und der Bund Deutscher Mädchen 8
KAPITEL 7 Stalingrad 67
NACHSPIEL 85
Do s s ie r Wandervogel - Jugendbünde 25
Widerstand 86
ZUM KINO 56
AKTIVITÄTEN 14, 22,35,43, 53,64,72,83
ABSCHLUSSTEST 93
ZEITTAFEL 96
M utter ist böse. Sie ste h t in der H austür und ruft laut: „Sophie! BBü'
Komm endlich essen !“
W o ist Sophie schon w ied er? „M a m a!“ W o h er kom m t das? Da!
Auf dem Baum!
„Soph ie!“
Zwei Minuten später steht Sophie vor ihr.
„Das geht doch nicht! Du bist doch kein Junge, Sophie! Die Leute
reden schon. Im m er bei den Jungen! Und deine Frisur!“
Sophie trägt die Haare wie ein Junge. Vorne lang und hinten kurz.
M am a m acht sich Sorgen. Sie leben in Ulm. Das ist eine
Provinzstadt. Da reden die Leute viel.
Und jetzt tragen die m eisten Mädchen brave Z ö p fe 1. Und lange
Röcke.
8
Sophie und der Bund Deutscher Mädchen
Sonst ist Sophie wie die anderen. Auch sie m öchte jetzt in der
neuen Organisation für Mädchen m itm achen. Der Bund Deutscher
Mädchen (BD M ), da treffen sich alle: sie singen und machen Sport,
ie fahren aufs Land und haben viel Spaß zusammen. Ein bisschen
m ilitärisch ist es ja. Aber Sophie mag das.
9
Zwei haben G itarren m itgebracht.
Langsam w ird es dunkel. Laut singen sie deutsche Volkslieder.
Es ist schon spät, als sie in ihre Zelte gehen.
Und doch, schlafen wollen sie noch nicht.
„W a r das nicht ein schöner T a g ?“ fragt Gisela.
„W underschön!“ rufen die anderen.
„Es ist doch gut, dass es den BDM gibt! W isst ihr noch, wie
langweilig alles vor ein paar Jahren w a r ? “
„Ja, da w aren w ir nicht alle zusammen. Die Katholischen gingen
zum Beispiel m it den Katholischen und die Evangelischen m it den
Evangelischen... aber jetzt sind w ir eine große G em ein sch aft“,
erklärt Gerda, die Führerin der Gruppe. „Se it H itler da ist, sind w ir
Deutschen endlich ein Volk!“
Doch eins der Mädchen sieht das nicht so. „A ber das mit den
Juden ... warum hasst er sie s o ?“ fragt Anna.
„A ch “, an tw o rtet Gerda, „das m eint er doch nicht böse. Das ist
doch auch nicht so wichtig. Denk an die guten Seiten !“
Sophie sagt nichts. Es gefällt ihr ja beim BDM. Und das neue
Deutschland gefällt ihr auch.
10
KAPITEL 1
Die Gruppe hatte eine sehr schöne Fahne, auf der man einen
Drachen sehen konnte. Die haben sie selbst gemacht. Je tz t dürfen
sie diese Fahne nicht m ehr nehmen. „Die Hitlerjugend hat eine
Fahne!“ Hat ihnen ein Führer laut erklärt. „Ein Volk, ein Reich, ein
Führer! Und eine Fahne!“ Die Jungs sind traurig. Aber sie machen
w eiter bei der Hitlerjugend mit.
12
Sophie und der Bund Deutscher Mädchen
13
W a s s te h t im T e x t?
L e s e v e r s tä n d n is
Q Kleine Zeittafel. Verbinde.
a Hitler ist seit 1933 an der Macht. Sophie ist anfangs skeptisch.
Aber dann denkt auch sie, dass Hitler gut für ihr Land ist. Ihr Vater
freut sich, dass sie das endlich eingesehen hat. Nur ihr Bruder will
bald nichts mehr von der Hitlerjugend wissen. Beim Nürnberger
Parteitag gefällt es ihm auch nicht. Das ist ihm alles zu uniformiert
und zu militärisch. Er macht weiter mit seinen Freunden
Wanderungen. Als ihr Lehrer ins Konzentrationslager kommt,
macht sich auch Sophie ihre Gedanken.
14
V
h I litler ist seit 1933 an der Macht. Sophie findet das gut. Sie macht
beim BDM mit. Ihr Vater freut sich nicht. Sophies Bruder will
bald nichts mehr von der Hitlerjugend wissen. Beim Nürnberger
Parteitag gefällt es ihm auch nicht. Das ist ihm alles zu uniformiert
und zu militärisch. Er macht weiter mit seinen Freunden
Wanderungen. Als ihr Lehrer ins Konzentrationslager kommt,
macht sich auch Sophie ihre Gedanken.
c Hitler ist seit 1933 an der Macht. Sophie freut sich anfangs sehr.
Denn auch sie denkt, dass Hitler gut für ihr Land ist. Ihr Vater freut
sich, dass sie das eingesehen hat. Nur ihr Bruder will bald nichts
mehr von der Hitlerjugend wissen. Beim Nürnberger Parteitag
gefällt es ihm auch nicht. Das ist ihm alles zu uniformiert und zu
militärisch. Er macht weiter mit seinen Freunden Wanderungen. Als
ihr Lehrer ins Konzentrationslager kommt, macht sich auch Sophie
ihre Gedanken.
<«i im m atik
o Präpositionen. Setze ein.
15
lA V V *
W o rtsch a tz
Q Wie jedes totalitäre Regime haben auch die Nazis viele neue Wörter
und vor allem Abkürzungen erfunden. Verbinde, was zusammen passt.
S p ric h d ich a u s
Q Du willst einen Ausflug mit den anderen in deiner Gruppe organisieren.
Viel Geld habt ihr nicht. Aber ein Fahrrad hat jeder. Zwei oder drei
Zelte könnt ihr auch bekommen. Schlage einen Wochenendausflug vor.
Wohin fahrt ihr? Gibt es da etwas zu sehen? Was macht ihr abends?
Wenn jemand eine Gitarre mitbringt, was singt ihr dann?
S c h r e ib ’s auf
Q Erzähle von einem sehr schönen oder von einem sehr unglücklichen
Ausflug. Wie bist du wann wohin gefahren? Was hast du gesehen oder
erlebt? Wie war es mit den anderen (harmonisch? Gab es Konflikte?)
16
Der Löwe von Münster
ner noch trifft Sophie jeden Tag die anderen Mädchen vom H Ei'
wi >M, so wie Hans w eiter zur Hitlerjugend geht. Aber je tz t glauben
. nicht mehr, dass die N ationalsozialisten ein neues, b esseres
i >< uischland wollen.
llans geht m eistens m it seiner alten Jungengruppe wandern.
•m■I ragen die Uniform en der Hitlerjugend, aber sonst ist alles, wie
• . rinm al gewesen war. Sie singen, was sie wollen und sie sagen,
was sie denken.
J ) i e sind doch jetzt verboten, die alten Jungengruppen! Hast du
i «m e A n g st?“ fragt ihn eines Tages Sophie.
„Ach, mach dir keine Gedanken! W ir sind ja alle in der
mm Irrjugend. Da sagen sie nichts.“
I )och da irrt er. Eines Morgens um sechs stehen drei Männer vor
i« i l ur: „G estapo!“ erklären sie kurz und komm en schon ins Haus.
„W ohnt hier Hans Sch o ll?“ Die M utter a n tw o rtet nicht. Doch
i laus hat die M änner gehört und kom m t aus seinem Zimmer. „D er
I sii ich. W as gibt’s ? “
17
J B Ip KAPITEL 2
18
Der Löwe von Münster
I )ann gibt es jetzt ein neues Fach: W eltanschau un g sleh re2. Dort
hört Sophie, wie man Juden erkennt und dass K ranke und Schwache
I •-in Recht zu leben haben. Soll sie m it dem nationalsozialistischen
i H irer darüber diskutieren? Das hat keinen Sinn. Sie sagt nichts.
Herr Brenzel ist nicht wiedergekom m en. Dann beginnt der
i i irg. Man sieht im m er weniger M änner auf der Straße. Die
Deutschen nehmen Polen ein, sie m arschieren durch Paris und
•hin h Kopenhagen. Viele Deutsche finden die Erfolge der deutschen
I I uppen großartig.
' .<>phie sagt nichts. Sie liest viel. Klassiker. Das sind keine Nazis,
1111<
I verboten sind sie auch nicht.
I irchenklassiker. Denn die Kirche von heute, die hat sich mit
•I« n Nazis arrangiert. Am liebsten mag sie Augustinus.
Eines Nachm ittags hat M am a Besuch.
i \ ist eine alte Freundin von ihr. Sie kom m t nur selten, denn
I-' .irbeitet in einer anderen Stadt, in einer Klinik für Kinder mit
P v<hischen Problemen.
’.ophie mag sie gern. Aber heute ist sie etw as anders als sonst.
Die beiden Frauen sprechen nicht weiter, als Sophie ins Zimmer
lunnmt. Und heute will Mama nicht, dass Sophie sich zu ihnen setzt.
„M usst du nicht Flausaufgaben machen, So p h ie?“ fragt sie.
„Nein, die habe ich schon gemacht.“
„Dann geh doch bitte einkaufen. W ir brauchen Brot und M ilch!“
„Das kann ich doch später m achen!“
„Sophie!“
„Schon gut. Ich gehe ja.“
Aber sie bleibt hinter der Tür stehen. W as haben die beiden Frauen?
„Und du denkst, die Kinder ...“ hört sie die Mam a sagen.
v Weltanschauung(en): Ideologie.
19
KAPITEL 2
20
W a s s te h t im T e x t?
L e s e v e r s tä n d n is
Q Was ist richtig?
22
7 Sophie meint,
a | ] als Christ muss man etwas tun.
b | J als Christ findet man gut, was die Nazis machen,
c [ | als Christ interessiert man sich nicht für Politik.
( <i«im m atik
Was nicht heute geschieht, sondern morgen oder übermorgen, das
können wir mit dem Futur sagen. Die Form ist einfach: man konjugiert
„werden“ und setzt das Verb im Infinitiv ans Ende des Satzes.
23
W o rtsch a tz
Q Setze das passende Wort in der richtigen Form ein.
S p ric h d ich a u s
Q Du bist zu kritisch und sollst ins Gefängnis. Hast du etwas zu deiner
Verteidigung zu sagen? Warum soll der Richter dich freilassen? Bist du
ein guter Mensch? Oder brauchen dich die anderen?
S c h re ib ’s auf
Q Ein paar Monate im Gefängnis, du hast viel Zeit Briefe zu schreiben.
Schreibe deinem deutschen Freund/deiner deutschen Freundin über
dein Leben im Gefängnis.
24
W a n d e rv o g el
Ju g en d b ü n d e
Snimtagmorgen.
I ine Gruppe Jungen in kurzen Hosen komm t durchs Dorf. Sie singen:
W ir wandern ohne Sorgen, singend in den M orgen!"
Mir Kauern sehen sie an.
Was sind das für junge Leute?
I , gehen die nicht in die K irch e ?" fragt einer.
I 1 is sind Städter, die sind nicht ganz richtig im K o p f", erklärt ihm
iIn andere.
Studenten, das ist k lar!"
25
1871 hat man dort vie l gebaut. U nd m an baut im m er mehr. Es gibt kein
G rün m ehr dort und keinen Platz für junge Leute, die Spaß haben und
zusammen sein w ollen. Die Schule? D ort regiert preußischer Geist:
D iszip lin geht über alles. Es gibt kein Leben in der Stadt. Dann die
Kontrolle: Eltern und Schule lassen einem keine Ruhe. M an soll lernen
und später ... w as? G eld verdienen und w erden w ie die Eltern.
Das alles sind, das ist auch klar, nicht die Problem e der Jungen aus
Arbeiterfam ilien. D ie m achen schnell die Volksschule zu Ende und
gehen m it vierzehn in die Fabrik. D ie haben keine Z eit zum W andern.
Seit 1901 gibt es offiziell den „W andervogel". In Steglitz bei Berlin (heute
ist es ein Stadtteil) organisiert diese Gruppe von Gym nasiasten erst
kurze W anderungen um Berlin herum, dann im m er längere Ausflüge.
Sie gehen zu Fuß, sie w ollen ihr Leben fühlen und nichts Mechanisches
akzeptieren, auch keinen Zug und kein Auto. Sie haben w enig Geld: sie
schlafen in Zelten und das Essen machen sie sich selbst.
A ll dieses W andern ist natürlich in Deutschland nicht neu. Es
w anderten die M önche im elften Jahrhundert. Es w anderten die
H andw erker nach ihrer Lehrzeit (das tun manche heute noch). Es
w anderten die Studenten (auch die tun das noch): sie studierten im m er
in m ehr als einer Stadt. Dann kam en die Rom antiker, samm elten
26
I i« <I r r der W anderer und sprachen von der Liebe zur Natur. Das alles
zu uninen ist eine starke Tradition. Dazu komm t jetzt die Situation in
.1. n deutschen Großstädten, die erst spät, vie l später als in England,
.11»«*i a uch sehr schnell industrialisiert w orden sind. U nd die kulturelle
Alm osphäre im Deutschen Reich, das die Preußen dom inieren, ist
im* hl sehr anregend.
27
Die Jugendbewegung hat
großen Erfolg. Da versuchen
etwa ab 1912 auch die jugendherberge.de J i
Kirchen und die politischen
Parteien Jugendorganisationen zu gründen. So beginnen jetzt auch
Arbeiterkinder, aus der Stadt in die N atu r zu fahren. Doch ist das
natürlich nicht das, was die W andervögel w ollen: die w ollen sich
nicht von Erw achsenen kom m andieren lassen. Aber was hier in ganz
Deutschland, in Österreich und der Schw eiz im m er klarer w ird , ist:
die Jugend ist eine Z eit für sich, Jugendliche müssen ihre eigenen
Erfahrungen m achen können. A us der Jugendbewegung gehen auch
Reform schulen hervor. D ort steht m usikalische und künstlerische
Erziehung im Vordergrund und Dem okratie gibt es auch für die
Schüler.
Sehr viele Jugendbewegte ziehen 1914 begeistert in den Krieg. Doch die
Realität ist anders als die rom antischen Vorstellungen, die sie davon
haben. N och an der Front organisieren sie sich neu. M an sagt, etwa
ein Viertel der jungen M änner aus den verschiedenen Wandervogel-
Organisationen ist im Krieg gefallen.
28
1111 In hingegen hat da sehr klare Ideen. D ie W andervögel und
«In |iingenbünde m üssen sich auflösen und die Jungen in die
M mI<i jugend gehen. Da w andert m an auch, aber meistens m arschiert
in Die H itlerjugend ist hierarchisch organisert, die D isziplin
inihi,irisch. Anfangs glauben viele Jugendbewegte, sie können die
MI ' >11 innen reform ieren. 1937/38 lässt H itle r diese jungen M änner
ii Monate ins Gefängnis stecken. Bei ihnen ist auch H ans Scholl,
i ii und reform iert die H itlerjugend, die jetzt auch die deutschen
h ' <iidHerbergen kontrolliert.
Nach dem Abitur will Sophie endlich studieren. Aber sie m uss H
erst sechs Monate zum A rbeitsdienst. Alle jungen Deutschen
m üssen dahin. Sie m üssen auf dem Land helfen oder beim Bau
von S traßen. Die jungen M änner kommen schon an die Front, wo
sie m ilitärische Hilfsarbeiten leisten.
Die Disziplin ist streng. Alle bekommen eine Uniform und ein
Bett in einem großen Saal. Bücher dürfen sie nicht mitbringen. Jeden
Morgen gibt es einen Appell und abends kommt oft noch ein Lehrer,
der ihnen die nationalsozialistische Weltanschauung erklärt.
Sophies Gruppe arbeitet auf dem Land. Die Arbeit ist hart.
„D enkt an eure Brüder und V äter an der Front! Jede deutsche
Frau muss tun, w as sie kann! Ihr arbeitet für das deutsche Volk!“
Mehrm als am Tag muss Sophie Nazipropaganda über sich ergehen
30
Noah ein halbes Jahr?!
!>i ml Und mit den anderen Mädchen mag sie nicht sprechen. Die
•■I’.mhen sie nicht.
'.orhs Monate sind lang, wenn man sich allein fühlt, aber nicht
ullcjn ist.
Nur am W ochenende haben die Mädchen ein bisschen Freizeit.
I )ie anderen gehen dann tanzen. Sophie nicht, sie geht lieber ein
hlv.chen spazieren und liest. Ja, die „Beken ntnisse“ Augustins hat
i< .iuch hier dabei.
' .0 geht es auch an diesem Sam stag.
31
KAPITEL 3
32
KAPITEL 3
Doch eines Tages müssen die Mädchen abends noch einmal zum
Appell.
Vor ihnen steht die Kom panieführerin.
„Deutsche Mädchen! Deutschland braucht euch! Unsere Männer
stehen an der Front! Und auch ihr w erdet euren Teil dazu tun.
Deutsche M änner und Frauen, gemeinsam für den Endsieg! Nach
dem Arbeitsdienst m acht ihr noch sechs Monate Kriegshilfsdienst!
Voller Freude w erdet ihr unseren Männern bei ihrem Kam p f helfen!
Unsere Kom panie geht nach Osten! Heil H itler!“
„Heil H itler!“ antw orten die Mädchen.
Dann gehen sie in den Schlafsaal.
„Noch ein halbes Ja h r!“ Einige Mädchen weinen. Sie wollen
endlich w ieder nach Hause.
Andere finden das nicht so tragisch.
„M ein Freund ist in Russland an der Fron t!“, sagt eine, „und der
w eint nicht. W ie lange der da bleibt, w eiß keiner! Und vielleicht
kom m t er nicht w ieder ...“
Andere sagen: „Für den Führer! Für Deutschland!“
Sophie schweigt. Sie kann auch nicht weinen.
Noch ein halbes Jahr. Aber sie weiß: sie schafft das.
34
is steht im T e x t?
> e v e rstä n d n is
Was ist richtig?
35
# V l[\ A K T 1
•/ \ k\
G ra m m a tik
@ Was passt?
36
W o rtsch a tz
Wie heißt das Substantiv?
S p rich d ich a u s
Du machst im Fernsehen bei einer Reality-Show mit. Du lebst zwei
Monate mit anderen acht jungen Leuten in einem Haus. Die Kamera
ist immer dabei. Aber du darsft nicht lesen. Bücher sind hier verboten.
Bist du dafür oder dagegen? Erkläre den anderen, was du denkst.
S c h re ib ’s auf
| Du musst ein Jahr lang ein Soziales Jahr ableisten. Du lebst in einer
Kaserne mit achtzig anderen Jungen/Mädchen. Ihr müsst den ganzen
Tag arbeiten, abends erklärt man euch, wie schön euer Land ist, lesen
ist verboten. Vielleicht gehst du samstags mit den anderen tanzen.
Schreib deinem Freund/deiner Freundin einen Brief.
37
KAPITEL 4
SAPERE AUDE
38
SAPERE AUDI
iu
ü
g p f KAPITEL 4
Und sie diskutieren auch. Sollte man nicht etw as gegen H itler
tun? Aber w a s?
„W ir sind zu w enige!“ m eint Hans.
„Das glaube ich n icht“, sagt Sophie. „Viele Leute sind jetzt gegen
Hitler, sie sagen es nur nicht. Sie haben Angst. Aber w enn man ...“
sie spricht nicht weiter.
„... sind gegen H itle r? So wie Papas S e k re tä rin ?“ Hans lacht.
„Doch, Mam as Freundinnen, die Priester, die ...“
„Ja, die? Siehst du, es sind nicht so viele. Und die m eisten
Priester finden H itler großartig!“
„W ir können Flugblätter schreiben!“ sagt Sophie.
„Nein. Für wen denn?“ fragt Hans. „Und dann ist das zu gefährlich!“
So diskutieren sie lange. W a s sie tun können, wissen sie nicht.
40
preußische Tradition. Das sagt doch auch unser geliebter Führer.“
Huber lächelt. Die Nazis sind böse. Die anderen lachen.
„Dann noch etwas, meine Damen und Herren. Man sagt mir, in
der Bibliothek steht noch ein Exem plar eines Buches von Sigmund
Freud. Bitte passen Sie auf: lesen sie das nicht. Das ist nicht gut für
Ihren germ anischen Geist! Ach so, und: das nächste Mal sprechen
w ir über Spinoza. Das ist der w ichtigste ...“
„Ein Ju d e !“ schreien jetzt die Nazistudenten.
„ Ja “, lächelt Huber.
„Das gibt es nicht!“ sagt Sophie zu Hause zu Hans und Alexander.
„Doch, das ist H uber!“
„G ibt es noch andere, die so interessante Vorlesungen h alte n ?“
„Nein. Nur Huber. Die anderen denken nichts, sagen nichts,
wollen nichts, oder besser: nur ihre Arbeit und ihr Geld wollen sie.
Der Rektor ist ein harter Nazi und läuft im m er in Uniform durch
die Uni. Also schon so ein Huber ... hast du gesehen, wie voll seine
Vorlesung is t? “
„Ja, aber eine Gruppe Nazis w a r auch da.“
„Die kommen immer. Die wollen dem Huber Angst machen.
Sicher m öchten sie ihn auch gern denunzieren. Aber er ist zu klug...“
„Sap ere aude!“ sagt Sophie.
„Ja, das verstehen diese Typen nicht!“ Sie lachen.
Viele Studenten gehen zu Professor Huber. Sophie sieht: sie sind
nicht allein. Manchm al spricht sie m it anderen Studenten über die
politische Situation. Aber sie ist im m er sehr vorsichtig. Sie weiß:
die Gestapo hat überall ihre Sp itz el3.
3. r Spitzel: Spion.
V
42
W as steht im Text?
L e s e v e rs tä n d n is
Welche Antwort ist richtig?
1 Wo studiert Sophie?
a Q In Ulm
b Q In München.
2 W er studiert schon dort?
a Q Ihr Vater.
b Ihr Bruder.
3 Was studiert sie?
a ^ Biologie und Philosophie,
b Q Politologie und Philosophie.
4 Wo wohnt Sophie?
a Q ] Bei ihrem Bruder,
b Q Bei ihrer Tante.
5 Woher kommt Alexanders Mutter?
a Q ] Aus Bayern.
b Q Aus Russland.
6 Wo ist Sophies und Hans’ Vater gewesen?
a Q In Russland.
b Q Im Gefängnis.
7 Worüber spricht Sophie mit Alexander und Hans?
a Q Über Politik.
b Q Über das Wetter.
8 W er ist Professor Huber?
a Q Ein Biologe.
b Q Ein Philosoph.
9 Worüber spricht er in der Vorlesung?
a Q ] Über Nietzsche.
b Q Über Kant.
10 W er mag Huber nicht?
a Q Die Nazis,
b Q Sophie.
43
V T Ä T
0 Weißt du’s?
2 Wie heißt der Text von Kant, über den Huber spricht?
a Q Was ist Aufklärung?
b Q Mein Gemüsegarten.
c CH Wanderungen in den Alpen.
G ram m atik
Q Welches Modalverb passt? In welcher Form?
44
) Zu oder nicht zu? Setze ein „zu“ ein, wo es fehlt.
W o rtsch a tz
Setze die passenden Wörter ein.
45
@ Was ist was?
1 Ich bin sehr nervös heute. Ein ganzes Semester haben wir
germanische Riten studiert und heute muss ich alles erzählen und
auf jede Frage antworten können, die mir die Professorin zu diesem
Thema stellt.
2 Zwei Monate habe ich gelernt. Ich will Zahnmedizin studieren. Da
hatten sie früher einfach den Numerus Clausus, man musste gute
Noten haben. Aber heute wollen sie wissen, ob wir wissen, was wir
wissen müssen. Mathematik, Biologie, Chemie.
3 Latein! Heute muss alles gut gehen. Ich habe bis jetzt eine vier und
eine fünf geschrieben. Wenn es heute schlecht läuft, bekomme ich
am Ende eine fünf in Latein. In Mathe habe ich garantiert eine fünf
dann muss ich vielleicht das Jahr wiederholen.
4 Das geht schnell. Vierzig Minuten, zwanzig Fragen zur
Molekularchemie, das geht schon. Und dann ist in Chemie natürlich
auch die mündliche Note wichtig.
5 Da steht ja, das soll nicht länger als sechszig Seiten sein, aber
ich habe gehört, manche schreiben hundert oder mehr. Da muss
ich auch auf achtzig Seiten kommen, sonst bekomme ich eine
schlechte Note und dann finde ich keine Arbeit.
S p ric h d ich a u s
Q Deine Eltern wollen, dass du Jura studierst. Sie denken, dann kannst
du ohne Probleme Arbeit finden. Du hast aber keine Lust dazu. Du
möchtest lieber etwas anderes studieren. Erkläre ihnen, was und
warum und was du nach dem Studium machen willst.
S c h r e ib t auf
@ Du bist an deinem Studienort angekommen und hast auch schon ein
Zimmer gefunden. Du wohnst mit anderen sieben Studenten in einer
großen Wohnung in der Innenstadt. Die ersten Vorlesungen hast
du auch schon besucht. Sehr interessant waren sie nicht, aber die
anderen Studenten sind nett. Jetzt ist es Zeit, deinen Eltern einen Brief
zu schreiben, denn du hast kein Geld mehr. *
46
Die Weiße Rose
Ein Kulturvolk wie die Deutschen lässt sich von einer Gruppe
von Verbrechern regieren? Schäm t sich nicht jeder ehrliche 1
Deutsche? Denkt er an unsere Kinder und an die Schande 2 , die
auch über sie kommt, wenn erst einm al alle Verbrechen 3 dieses
47
KAPITEL 5
ein tragisches Volk, wie die Juden und die Griechen. Aber heute
sind die Deutschen wie die Schafe, die nicht m ehr selbst denken,
sondern alles m it sich m achen lassen. Doch so ist das nicht: sie
haben nur zu langsam verstanden, w er H itler ist und w as er will.
Je tz t ... scheint es zu spät: alle haben Angst. Sie wissen: wenn sie
etw as sagen, komm en sie ins Gefängnis, oder sie müssen sterben.
Soll es so w eitergehen? W ollen w ir w arten und zusehen, wie unsere
jungen M änner in Russland fallen, wie unsere Städte von Bomben
zerstört w erden?
Es gibt schon eine Gruppe von Studenten, die keine Angst m ehr
haben. Das Flugblatt haben Studenten geschrieben, keine Frage.
Oder Professoren? Nein, die doch nicht.
„H a n s!“ keine Antw ort. W o kann er sein?
Sophie geht in sein Zimmer.
Sie setzt sich an seinen Schreibtisch.
Soll sie in die Uni zurückgehen? Sie hat noch Vorlesungen. Aber
sie ist zu au fg ereg t6.
Da sieht sie in das Buch, das da offen auf dem Schreibtisch liegt.
Es ist kein Medizinbuch, es ist Goethe.
Sophie liest: „Und das schöne W o rt der Freiheit...“
Das ist derselbe Text wie im Flugblatt!
Das ... kann das sein? Kannte er den Text schon? Nein, das
Flugblatt w a r neu. Dann ... hat Hans das Flugblatt geschrieben!
Und ihr hat er nichts gesagt! Natürlich nicht: sie ist noch im m er
seine kleine Schwester!
Sophie w a rte t auf ihn.
49
KAPITEL 5
V
7. stechen: ‘pieks’ machen.
8. e Wehrmacht: Militär der Deutschen, heute Bundeswehr.
50
KAPITEL 5
und studiere weiter. Also mach dir keine G edanken!“ Er gibt ihr
einen Kuss.
Die ganze Studentenkom panie, so heißt das jetzt: auch die
anderen Medizinstudenten desselben Sem esters müssen sechs
Monate an die Front.
Sophie bringt Hans, Alexander und Christoph zum Zug.
Je tz t ist sie allein in der großen Stadt.
Auch ihre M utter ist allein. Sophie fäh rt oft zu ihr.
Der V ater hat seinen Prozess bekommen und muss vier Monate
ins Gefängnis.
Aber ob in Ulm oder in München: der Krieg kom m t schnell näher.
Nachts gibt es oft Bom benalarm und sie müssen in den Keller
unter ihrem Haus. W ied er auf der Straße, sieht Sophie zerbom bte 9
Häuser und weinende Menschen.
Und auch zu essen gibt es im m er weniger.
Kann dieser Krieg noch lange dauern?
Die Briefe von Hans sind recht kurz. Er hat Angst vor der Zensur.
Aber schon das W enige, was er schreibt, ist schrecklich.
Er ist durch W arschau gekommen, wo die Juden in einem Getto
leben müssen.
„Das habe ich nicht gedacht, dass sie so etw as tun können“,
schreibt er.
52
W a s s te h t im T e x t?
L e s e v e rs tä n d n is
Q Verbinde.
53
V T Ä T E
G ra m m a tik
Q Setze die folgenden Sätze ins Aktiv.
1 Er küsst sie.
6 Man arbeitet.
54
I jy -
^ a ra B B u H
Wortschatz
@ Setze die passenden Wörter ein.
Schreib’s auf
^ Wie viele deutsche und italienische Soldaten bist du in Russland
desertiert. Du hast in der Ukraine einen jungen Mann/ eine junge Frau
kennen gelernt und willst dir dort in der Anonymität eine neue Existenz
aufbauen. Du wirst nie wieder nach Hause kommen. Schreibe deiner
Mutter einen Brief, in dem du ihr deine Motive und deine Situation
erklärst.
55
Sophie Scholl
Die Weiße Rose
1 W as m e in s t d u ?
a Bei e in e m h is to ris c h e n
D o k u m e n ta rfilm soll d e r
für
R e g isse u r s ich im m e r an de n
M a te ria lie n o rie n tie re n , d ie e r hat.
b D as W ic h tig s te a u c h bei e in e m
h is to ris c h e n D o k u m e n ta rfilm ist
A c tio n . Die L e u te s o lle n s ich ja
n ic h t la n g w e ile n .
c Eine s c h ö n e L ie b e s g e s c h ic h te
kann a u ch e rfu n d e n w e rd e n .
E tw a s fü rs H erz m u s s bei je d e m
Film d a b e i sein, a u ch w e n n es ein
h is to ris c h e r D o k u m e n ta rfilm ist.
56
■wm 2 O p tio n e n . Du als R e g is s e u r/in w ills t d ie
G e s c h ic h te d e r W eißen R ose v e rfilm e n .
W e lch e d e r fo lg e n d e n S ze n e n n im m s t M IC H A EL
du in den F ilm auf? W e lc h e n ic h t? N ic h t VERHOEYEN
alle s in d w irk lic h so g e s c h e h e n ...
a H ans S ch o ll w ill d e m K o m m is s a r
n ic h t sagen, w e r bei d e r W eißen
Rose m itg e m a c h t hat. Der P olizist
s c h lä g t ihn und er fä llt v o m S tuhl.
b B e v o r e r h in g e ric h te t w ird , ru ft H ans
S c h o ll laut: „E s le b e d ie F re ih e it!“
c S o p h ie le rn t an d e r Uni einen D IE
h ü b s c h e n S tu d e n te n ke n n e n . Er W EISSE ROSE
k ü s s t sie e in e s N a c h m itta g s v o r
d e m E in g a n g d e r U n iv e rs itä t. Da
k o m m t S o p h ie s F reund ....
d S o p h ie s V a te r w ird vo n d e r G e s ta p o
a b g e h o lt. Die P o liz is te n s c h la g e n
ihn un d sch re ie n ihn an.
e S o p h ie s le tz te S e k u n d e . S ie lie g t a u f
d e m S c h a fo tt. D ann fä llt ih r K o p f in
den K o rb . B lut.
f Im Z u g na ch S a a rb rü c k e n . Er h a t
F lu g b lä tte r im K offer, a b e r e r h a t
a u ch eine P is to le d a b e i. A ls d ie
P o lizei s e in e n K o ffe r k o n tro llie re n
w ill, s c h ie ß t er u n d lä u ft w e g .
Die P olizei h in te r h e r ... g ro ß e
S ch ie ß e re i.
D e r F ilm v o n M a rc R o th e m u n d
mm 3 B e a n tw o rte ku rz den fo lg e n d e n Fragen.
W as m e in s t d u ? W ie ä n d e rt s ic h d e r Film m it de n S ze n e n A -F ?
W ird er s p a n n e n d e r? S e n tim e n ta le r? In te re s s a n te r?
KAPITEL 6
58
Sophie fährt nach Hamburg
2. r Adel: Aristokratie.
59
KAPITEL 6
der SS gekommen. Aber das wissen Sie sicher alles, oder wenn
nicht das, kennen Sie viele andere Verbrechen der Nazis. W arum ist
das deutsche Volk so apathisch? Es schläft seinen dummen Schlaf
weiter. Ist es schon so dumm und roh 3 geworden? Jed er von uns
wird schuldig4, wenn er die Nazis weiterm achen lässt.“
Als sie ein paar hundert B lätte r gedruckt haben, will Alexander
aufhören.
Aber Hans sagt. „W ir brauchen m ehr!“
„W a ru m ? W a s sollen w ir d a m it?“
„W ir müssen auch in andere Städte fahren und sie dort an den
U niversitäten verte ile n !“
„In andere S tä d te? W e iß t du, wie gefährlich das is t? “
„Ich mache es!“ sagt Sophie. Sie nim m t die B lätter und steckt
sie in ihren Rucksack.
„Die müssen nach Ham burg“, sagt Hans. „D a w a rte t ein Freund
von mir. Die wollen dort eine Ham burger W eiße Rose m achen.“
„Nach H am burg?“ fragt Alexander. „D a wird sie zwanzig oder
dreißigm al kontro lliert!“
Er hat Recht. Die Gestapo ist in allen Zügen und Bahnhöfen. Es
ist gefährlich, was Sophie da m achen will.
„Ich bin ein M ädchen!“ sagt sie. „D a kontrollieren sie nicht
richtig! Die suchen Deserteure 5! “
Am nächsten Tag sitzt sie schon im Zug. Den Rucksack hat sie
an einen anderen Platz gehängt. Das sieht niemand, denn der
Zug ist sehr voll. Im m er w ieder kommen Polizisten, m eistens in
Zivil. „W e r sind S ie ? “ fragen sie und „W ohin wollen S ie ? “ und „W as
machen Sie d a ? “ Aber sie sehen den Rucksack nicht.
60
Norddeutschen.
Sie muss im m er lachen, wenn er spricht. So komisch findet sie
seinen Akzent.
Aber was er sagt, ist nicht zum Lachen. Er will m it Freunden die
Flugblätter vervielfältigen. Eine Ham burger W eiß e Rose!
Sophie ist fröhlich auf der Rückreise.
Und fröhlich sind auch Alexander und Hans. Sie sind in vielen
Städten gewesen.
„W ir werden im m er m ehr!“
62
Sophie fährt nach Hamburg
Dann: „Das kann ich nicht machen, Herr Schm orell. Es geht
nicht. Bitte gehen Sie “
„H e rr Professor, wollen Sie denn nichts gegen die Nazis tu n ? “
Huber lacht. „M it Flugblättern? Das hat doch keinen Sinn! Sie
riskieren ihr Leben für nichts. Es gibt nur eins 6 : die W eh rm ach t
muss gegen H itler aufstehen!“
„Die W e h rm a c h t?“ Alexander glaubt seinen Ohren nicht.
„Die m acht bei allen Verbrechen im Osten mit, H err Professor!“
„Unsere W e h rm a ch t? Nein, das kann ich nicht glauben. Oder es
ist alles zu Ende.“
„H e rr Professor: Sie haben uns gesagt, w ir sollen selbst
denken...“
„Ja, ich w eiß.“
„B itte !“
Pause.
„N a gut. Überm orgen bringe ich Ihnen ein Paket. Aber ich will
auch beim nächsten Flugblatt m itarb eiten !“
„Danke, H err Professor!“
Alexander weiß: das ist nicht leicht für einen Fam ilienvater, was
Huber jetzt tun will.
63
W a s s te h t im T e x t?
L e s e v e r s tä n d n is
Q Was ist richtig? Manchmal gibt es mehr als eine Lösung.
1 Hans erzählt,
a [ ] er hat ein jüdisches Mädchen gesehen, das keine Schokolade
von ihm wollte.
b Q er hat ein jüdisches Mädchen an der Straße arbeiten lassen,
c Q er hat keine Juden mehr in Russland gesehen.
2 Hans sagt,
a Q für die Juden ist er ein Deutscher und also ein Nazi,
b Q für die Juden ist er Hans Scholl,
c Q ] die Juden wissen, dass Hans die Nazis nicht mag.
3 Hans und Sophie wollen so schnell wie möglich
a Q emigrieren.
b Q ein neues Flugblatt machen,
c □ ein Attentat verüben.
4 Sie schreiben, dass
a Q die Nazis in Polen dreihunderttausend Juden ermordet haben,
b Q die Polen in Deutschland Juden ermordet haben,
c Q ] die Nazis auch viele polnische Jugendliche ermordet haben.
5 Hans und Sophie denken, man kann etwas tun,
a D wenn das Militär aktiv wird.
b Q wenn Gott ihnen hilftv?
c Q wenn viele Menschen mitmachen.
6 Hans will jetzt
a Q das Netz ausbauen und Flugblätter in andere Städte bringen,
b Q endlich einmal andere Städte sehen,
c Q nur noch in München aktiv sein.
7 Sophie fä h rt...
a Q ] mit dem Zug nach Hamburg und nimmt einen Rucksack voll
Flugblätter mit.
b Q mit dem Zug nach Hamburg undwird oft kontrolliert,
c Q mit dem Zug nach Hamburg und geht am Hafen spazieren.
64
8 Professor Huber w ill...
a Q ihnen erst nicht helfen, denn er hat Familie,
b Q ihnen gar nicht helfen, denn er hat Angst,
c Q ihnen dann doch Papier geben, aber auch am Flugblatt
mitarbeiten.
G ra m m a tik
Q Setze die Verben ins Präteritum.
3 Liebst du mich?
5 Schläfst du nicht?
7 Wo bist du jetzt?
9 Wo kaufst du ein?
65
W o rtsch a tz
Q Was ist das richtige Verb? In welcher Form? drucken —malen
S p ric h d ich a u s
Q Du organisierst eine Demonstration gegen die korrupte Stadtregierung.
Da brauchst du Hilfe. Jemand muss mit der Polizei sprechen, jemand
muss Flugblätter drucken, jemand muss über Internet Kontakte
aufnehmen. Erkläre den anderen, dass sie dir helfen sollen. Du weißt,
sie haben Angst.
S c h r e ib ’s auf
@ An deiner Universität wird gespart. Die Hörsäle sind voll, es gibt zu
wenig Professoren. Die Assistenten haben keine Zeit. Alle Studenten
brauchen mehr Zeit fürs Studium als geplant. Die Regierung muss
mehr Geld geben. Du willst eine Demonstration organisieren. Schreib
ein kurzes Flugblatt.
66
Stalingrad
67
KAPITEL 7
68
Stalingrad
69
sondern christliche Studenten. Das Zentrum scheint in München
zu liegen, in der U niversität. Aber die ist groß. Die Gestapo in
München hat jetzt eine Sonderkom m ission. Aber die W eiß e Rose
finden sie nicht.
70
W as steht im T e x t?
L e s e v e r s tä n d n is
Q Welche Version ist richtig?
a Der Professor arbeitet jetzt bei ihnen mit, aber mit Kommunisten
will er nicht arbeiten. Und er denkt, die Wehrmacht kann etwas
gegen die Nazis tun. Die anderen glauben das nicht. Sie haben
gesehen, wie die Wehrmacht im Osten Verbrechen beging. Aber
dann schreiben sie zusammen ein Flugblatt. Sie erklären den
Leuten, dass Hitler lügt.
b Der Professor arbeitet jetzt bei ihnen mit, aber mit Kommunisten
will er nicht arbeiten. Und er denkt, die Wehrmacht kann nichts
gegen die Nazis tun. Die anderen glauben das auch. Sie haben
gesehen, wie die Wehrmacht im Osten Verbrechen beging. Aber
dann schreiben sie zusammen ein Flugblatt. Sie erklären den
Leuten, dass Hitler lügt.
c Der Professor arbeitet jetzt bei ihnen mit, aber mit Kommunisten
will er nicht arbeiten. Und er denkt, die Wehrmacht kann etwas
gegen die Nazis tun. Die anderen glauben das auch. Sie haben
gesehen, wie die Wehrmacht im Osten gegen die Nazis arbeitete.
Aber dann schreiben sie zusammen ein Flugblatt. Sie erklären den
Leuten, dass Hitler lügt.
72
o Noch ein Flugblatt. Was ist richtig?
2 Sie schreiben
a |~] der Krieg ist verloren.
b Q der Krieg kann noch gewonnen werden.
c Q Hitler will bis zum letzten Mann weitermachen.
3 Und dann
a j~] schreibt Sophie in einer Nachtaktion das W ort „Freiheit“ an
die Mauern der Stadt,
b Q schreiben Hans und Alexander nachts das W ort „Freiheit“ an
die Mauern.
c Q schreibt Hans in Ulm „Freiheit“ an die Mauern.
W o rtsch a tz
Q Setze die passenden Wörter ein.
73
G ra m m a tik
Q Welches Relativpronomen passt?
Q Welches Verb steht hier mit welchem Fall? Setze die Artikel ein.
74
fm , I
KAPITEL 8
75
KAPITEL 8
„Stehen bleiben, Sie da!“ Es ist der Ped ell1. Er hält Hans und Sophie
am Arm fest. „Das m it den Flugblättern, das w aren Sie! Ich habe
Sie gesehen! M itkom m en!“
„Flugb lätter? W ir ? Aber nein ...“ Hans will noch etw as sagen,
aber der Mann schreit im m er wieder: „Sie w aren das! M itkom m en!“
Er bringt Hans und Sophie ins Rektorat.
„Heil H itler!“ schreit er. „Diese Studenten haben diese
abscheulichen 2 Flugblätter verteilt! Ich habe sie gesehen!“
Da kom m t der Rektor aus seinem Büro. „Heil Hitler! Das haben
sie gut gemacht! Bringen Sie sie zu m ir!“ Sie gehen ins Büro.
„Gehen Sie nur. Ich lasse Sie später rufen“, sagt der Rektor zum
Pedell. „Heil H itle r!“ Die Tür geht zu.
„Nun zu Ihnen“, sagt der Rektor böse zu Sophie und Hans. „A lso?
W a s haben Sie m ir zu sagen ?“
„Ich w eiß von nichts!“ a n tw o rtet Hans. „W ir kamen aus der
Vorlesung von Professor Huber, da ist der Pedell gekommen und
hat etw as von Flugblättern geschrien!“
„Aus der Vorlesung, w ie ? Und der Koffer d a ? “
„D er ist leer.“
„Sie gehen m it einem leeren Koffer spazieren?“
„W ir wollten nach Hause zu unserer M utter fahren und W äsche
holen.“
„Ach, und die Flu gb lätter?“
Da klopft es an der Tür.
„ Ja ? “
Ein junger Mann in U niform kom m t herein. Es ist der
Studentenführer.
„Heil H itler!“
1. r Pedell: Hausmeister.
2. abscheulich: sehr hässlich.
76
Das Ende
„Sie sind das. Gut. Diese jungen Leute hier haben Flugblätter
gegen das deutsche Volk —“
„Haben w ir nicht!“ sagt Hans schnell.
„Nun, das w erden w ir ja sehen.“ Dann sagt der Rektor zum
Studentenführer:
„Sprechen Sie m it den beiden? Ich muss mal telefonieren.“
Auch dem Studentenführer erzählen Sophie und Hans von ihrer
Fahrt nach Hause.
„ N a ja “, sagt der, „unser Pedell ist sehr nervös. Die Stim m ung ist
nicht so gut im Moment, das wissen Sie ja.“
Es scheint, er glaubt ihnen!
Doch da stehen schon zwei M änner im Zimmer.
„Gestapo.“ Hans und Sophie sehen sich an. „W ir müssen Sie
m itnehm en!“
Am Ausgang der U niversität steht der Pedell. „Je tz t haben w ir
euch!“ sagt er und noch einm al „Heil H itler!“
3. vervielfältigen: kopieren.
77
KAPITEL 8
So geht es bei beiden. Sie wollen nicht, dass auch die anderen
Schwierigkeiten bekommen. Aber auch da können sie nichts
machen. Die Polizei erfährt schnell von ihren Kontakten mit
Christoph Probst. Dann identifiziert sie auch Alexander Schm orell
und Professor Huber. Davon wissen Hans und Sophie aber nichts.
Das spielt auch keine Rolle mehr.
78
KAPITEL 8
en im Saal hört man einen Mann schreien: „Es gibt noch eine
G erechtigkeit!“ Es ist der Vater von Sophie und Hans Scholl.
Im letzten Mom ent hatte man ihn über den Prozess inform iert und
er ist gekommen. Je tz t bringen ihn zwei Polizisten hinaus.
Nach der Lesung des Urteils müssen Hans, Sophie und Christoph
w ieder in ihre Zellen.
W a s nun? W ie w a rte t man auf seinen Tod?
Sophie betet sicher. Sie hat Angst, ja. Denkt sie, dass ihr Leben
und ihr Tod einen Sinn haben? Und dass so viele in ihrem Alter
sterben m üssen? Es ist Krieg. Ganz sicher denkt sie an ihre Eltern.
W ie sollen die w eiter leben, wenn zwei ihrer Kinder tot sind? Ist
das nicht zu viel für sie?
80
KAPITEL 8
82
W as steht im T e x t?
L e s e v e rs tä n d n is
Q Wer tut was? Verbinde.
In der Uni
1 der Pedell a □ lesen die Blätter.
2 Sophie und Hans b □ verteilen Flugblätter.
3 der Führer der
Nazistudenten
c □ hält sie fest und bringt
sie zum Rektor.
4 die anderen Studenten d □ glaubt ihnen.
Vor Gericht
1 Sophies und Hans’ Vater a □ können nicht viel sagen.
2 Sophie und Hans b □ schreit und lacht.
Im Gefängnis
1 Sophie a □ nennt Jesus.
2 Sophie, Christoph
und Hans
b □ rauchen noch eine
Zigarette zusammen.
3 der Wächter c □ wird geköpft.
4 Sophies Mutter d □ bringt Sophie zu den anderen.
Q Beim Verhör.
1 Sophie und Hans sagen, den leeren Koffern hatten sie dabei,
a Q ] denn sie wollten nach Hause fahren und dort frische Wäsche
holen.
b Q denn die Flugblätter, die darin waren, haben sie verteilt,
c Q ] denn der Koffer war neu.
83
G ra m m a tik
Q Warum tust du das? Die Antwort kann final („um zu“) oder kausal
(„weil“/„denn“) sein. Bilde Sätze:
Beispiele:
Ich g e h e in die Schule, weil ich m uss/denn ich muss.
Ich lerne Deutsch, um sp ä ter Karriere zu m a c h e n / denn ich will sp ä ter
Karriere m a c h e n / weil ich sp ä ter Karriere m achen will.
W o rtsch a tz
Q Wer tut was? Verbinde.
S p ric h d ich a u s
Q Zum Todestag von Hans und Sophie gibt es in deiner Stadt eine große
Zeremonie. Deine Freunde/Freundinnen wollen nicht hingehen. Sie
meinen: es ist so viel Zeit vergangen, das braucht uns doch nicht mehr
zu interessieren. Erkläre ihnen, warum es wichtig ist hinzugehen.
84
NACHSPIEL
Die Gestapo findet auch viele andere M itglieder
der Gruppe. In München und Ham burg gibt es noch
Todesurteile. Auch W illi Probst, Vater von d rei
K indern, muss sterben. Und Professor Huber. Viele,
andere. Wer Gefängnis bekommt, hat Glück.
Auch Sophies Fam ilie muss ins Gefängnis. Alle.
Das ist so bei den Nazis. Wenn du Probleme machst,
bekommt deine ganze Fam ilie Ärger.
Inge Scholl, Sophies Schwester, schreibt nach dem
K rieg ein Buch über Sophie. Das m eiste, was w ir von
Sophie wissen, wissen w ir von Inge.
Noch im K rieg geht die N achricht von der Gruppe
jun ger Deutscher, die „nein“ gesagt haben und dafür
mit dem Leben bezahlen mussten, um die Welt. Russen
und Amerikaner, B riten und Franzosen wissen jetzt:
nicht a lle Deutschen sind Nazis. Und nicht nur
Kommunisten und Sozialisten sind gegen das Regime,
sondern auch ganz norm ale junge Leute, die keine
feste W eltanschauung haben, die nur eins wissen:
H itler und seine Leute, die müssen weg.
Volksgerichtshof. Helmut James von Moltke.
W iderstand
Es sieht fast so aus, als hätte es in D eutschland keinen W id erstand
gegen H itle r gegeben. Das ist eine optische Illu sio n : die Propagandam a
schine der N azis w ar gigantisch, die W iderstandsgruppen w aren
klein und das Regim e w ar b rutal. Schon ein falsches W ort, und m an
kam ins Konzentrationslager. Schon w er Rad io London hörte, den
hängten die N azis auf, und w er Flu g b lätter schrieb, hatte auch nichts
anderes als den Tod zu e rw a rte n ... und die Fam ilie kam ins G efängnis.
Linker Widerstand
D ie Kom m unisten hatten m ehrere O rganisationen, w elche p olitischen
Gefangenen halfen, w ie die Rote Hilfe. D och w aren diese, w ie
die K P D selbst, n icht sehr gut organisert und fü r die N azis w ar es
leich t, ihre M itg lied er zu finden und sie ins G efängnis oder ins
Konzentrationslager zu bringen. A b 1936 gibt es nur noch Reste der
alten kom m unistischen O rganisationen.
D ie Roten Bergsteiger w aren eine G ruppe der O rganisation
„N a tu rfreu n d e" in Sachsen. A ls Bergsteiger konnten sie ih r M aterial
86
Ehrendes Gedenken
der Sehulze-Bovsen/Karnack-Widerstandsorganisation,
Sonderbriefmarke.
gut verstecken und Leute über die G renze bringen. D ie N azis haben
vie le von ihnen festgenom m en und erm ordet.
A uch die Transportkolonne Otto w ar eine kom m unistische
O rganisation. Sie brachten Flu g b lätter aus der Schw eiz nach
D eutschland. V iele hat die G estapo verhaftet. A ber die G ruppe
existierte bis zum Ende des K rieges.
In B e rlin organisierten m eist junge Leute die G ruppe Europäische
Union. Sie halfen M enschen, die vo r der Gestapo fliehen m ussten. D ie
m eisten M itg lied er der G ruppe hat die Gestapo gefunden und zum
Tode ve ru rte ilt.
D ie G ruppe der Freunde von H erb ert Baum in B e rlin h alf jüdischen
Flü ch tlin g en und verübte einen A nschlag auf eine n atio nal
sozialistische Propagandaausstellung. Etw a d reißig M itg lied er der
G ruppe haben die N azis zum Tode veru rteilt.
A uch die m eisten sozialdem okratischen O rganisationen haben die
N atio nalsozialisten schon 1933 zerstört. D ie Sozialistische Front
konnte bis 1936 W eiterarbeiten. Von 1936 bis 1938 w ar die Deutsche
87
Volksfront aktiv, dann hat die Gestapo auch diese Leute gefunden.
Es gab aber bis ans Ende des Krieges kleine G ruppen, die a k tiv blieben.
Sie halfen Flü ch tlin g en , sie druckten Flugblätter. D er Jo u rn alist
Theodor H aubach zum Beisp iel w ar w egen seiner A k tivitä ten schon
im K Z gewesen, hat aber w eitergem acht, bis m an ihn 1945 aufhängte.
M ehr als 1000 Personen haben zu seiner G ruppe gehört. E r hatte m it
K a rl H ein rich zusam m en gearbeitet, einem sozialdem okratischen
Po lizeio ffizier, der vie le Jahre in Lagern und G efängnissen der N azis
verbringen m usste. N ach dem K rieg bekam er dann Problem e m it der
Kom m unistischen Partei in O stberlin. E r kam w ieder ins Gefängnis und
starb dort Ende 1945.
Georg Elser.
88
Wolfsschanze Attentat.
Bürgerlicher Widerstand
W ie am Ende auch die Kom m unisten und Sozialisten, form ierte sich
der parteilose bürgerliche W id erstand in kleinen G ruppen. Sehr
w ich tig w ar h ier der Kreisauer Kreis um H elm uth G raf von M oltke.
D ie G ruppe traf sich und d isku tierte über D eutschlands Zukun ft.
Sie suchte Kontakte zu anderen G ruppen. N ach der A uflösung des
K reises (M oltke w urde festgenom m en) m achten einige M änner der
G ruppe bei dem A tten tat vom 21. Ju li 1944 m it.
89
W ehrm acht H itle r zu töten. A b er im letzten M om ent kom m t im m er
etw as dazw ischen. So w ie auch bei diesen beiden Versuchen:
• Fabian von Schlabrendorf und andere w o llten H itle r in die L u ft
sprengen. D ie Bom be funktionierte nicht. Schlabrendorf w urde
1944 festgenom m en, aber noch vo r dem Prozess haben die a lliie rte n
Bom ber das Volksgericht zerstört, G erichtspräsident Freisler starb
bei diesem A n g riff. Schlabrendorf kam ins Konzentrationslager
und bei Kriegsende frei.
• A m 21. Ju li 1944 kam der O ffizier von Stauffenberg in H itle rs
H auptquartier. E r m usste strategische Fragen m it dem Führer und
anderen O ffizieren besprechen. E r hat eine Tasche bei sich. D ie lässt
er unter dem Tisch stehen und geht aus dem Raum , in dem H itle r
m it seinen G enerälen d isku tiert. Kurze Z e it später explodiert die
Tasche. Doch der Tisch w ar sehr stabil. H itle r w urde n icht getötet.
G raf von Stauffenberg und alle M itg lied er der G ruppe, die das
A tten tat geplant hatte, w urden festgenom m en und hingerichtet.
Jugendgruppen
Ein en richtigen N am en gibt es nicht. M an nannte
sie Ed elw eiß p iraten (das Ed elw eiß - eine seltene
Blum e aus den Bergen - w ar ein Sym bol der
Jugendbew egung gew esen) oder N avahos oder
einfach Jugendbanden. Besonders vie le gab es
im Rh einlan d (in K ö ln hatte die Gestapo m ehr
als 1000 reg istriert) und an der Ruhr. D iese
jungen Leute w o llten n icht bei der H itlerjug end
m itm achen. Das w ar ihnen zu m ilitärisch . Sie
organisierten ihre eigenen Treffen und Fahrten,
90
Jungen und M ädchen zusam m en. TW"
D a konnten sie tun, sagen und mahnru f
singen, w as sie w o llten , oft FREIE SOZIALISTISCHE TRIBÜNE
M ITBEGRÜNDER: SEPP FREY
91
D ie großen K irchen leisteten in D eutschland keinen W id erstand gegen
H itle r. In der evangelischen K irche hat m an zw ar die „Bekennende
K irch e " gegründet, um den n ationalsozialistischen Bischöfen nicht
gehorchen zu m üssen. Z u A ktionen ist es jedoch n icht gekom m en. In
der katholischen K irche predigte Bischof von G alen in M ünster gegen
die Erm ordung Behinderter.
K leinere religiöse G ruppen kam en in K o n flikt m it dem NS-Regim e. D ie
„Zeugen Jeh o vas" sind rad ikal pazifistisch und predigen gegen den
M ilitärd ien st. A uch akzeptierten sie den H itler-G ruß („H e il H itle r!")
nicht und ließen ihre K in d er nicht in die H itlerjugend gehen. W er nicht
„H e il H itle r" sagte, kam ins Gefängnis. A k tive Zeugen Jehovas kam en
in Konzentrationslager. Ein ig e, w ie H elene G otthold, die im m er w ieder
Pazifism us predigten und bei ihrer M issionsarbeit w eiterm achten,
obw ohl sie im m er w ieder festgenom m en w urden, sind 1944 vom
Volksgerichtshof zum Tode veru rteilt und hingerichtet w orden.
D ann gibt es noch die vielen , die versucht haben, über Rad io London
w enigstens in fo rm iert zu bleiben, und dafür aufgehängt w urden, und
die, die W itze über H itle r gem acht haben, w ied er andere, w elche bei
Kriegsende m it w eißen Fahnen die A lliie rte n begrüßen w o llten und
im letzten M om ent von N azitrup p en erm ordet w orden sind.
92
A B S C H L U S S T E S T
G r a m m a tik
Q Was passt?
93
A B S C H L U S S T E S T
W ortschatz
© Setze ein.
H örverständnis
BSS Q Drei Geschwister: Karl, Rita und Annette sprechen über ihren
Großvater. Der ist vor ein paar Jahren gestorben, aber erst jetzt haben
sie unter dem Dach sein Kriegstagebuch gefunden. Er w ar Soldat in
Russland und hat gesehen, wie andere deutsche Soldaten Juden und
junge Russen erschossen haben, auch Frauen und Kinder. Er fand das
schrecklich, aber er hat nichts gegen die Nazis getan.
W er sagt was?
94
95
Z E I T T A F E L
Der Weltkrieg
1.Sept. 1939 Das Deutsche Reich greift Polen an. Zwei Tage später erklären Frankreich und
Großbritannien Deutschland den Krieg.
Apr. 1940 Deutsche Truppen landen in Norwegen. Die Deutschen besetzen Dänemark, die
N
Niederlande, Belgien und Luxemburg.
13. Aug. 1940 Beginn der Luftschlacht über London. Die Invasion in Großbritannien wird bald
aufgegeben.
27.Sept. 1940 Deutsch-italienisch-japanisches Dreimächteabkommen, später treten Ungarn,
Rumänien, die Slowakei, Bulgarien und das neu gegründete Kroatien bei.
Ab 1941 Kämpfen deutsche Truppen in Nordafrika.
Am 22. Juni Beginnt der Angriff auf die Sowjetunion.
Im Winter 41 Scheitert der Angriff auf Moskau.
22. Nov. 1942 Die Deutschen sitzen unter General Paulus in Stalingrad fest.
2. Feb. 4 943 Die Russen nehmen Stalingrad ein.
Mai 1943 Die deutschen Truppen in Nordafrika kapitulieren.
Juli 1943 Die Allierten landen in Sizilien. In Italien wird Mussolini abgesetzt, Italien erklärt
Deutschland den Krieg.
6. Juni Invasion der Allierten in der Normandie.
8. Mai 1945 Bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reichs.
Sophie Scholl. Die Weiße Rose
Die Geschichte von Sophie Scholl ist eine Geschichte von Mut und
Idealen.
Sophie ist ein zwölfjähriges Mädchen, als Hitler 1933 an die Regierung
kommt. Am Anfang des Krieges versteh t sie, was die neue Regierung
eigentlich bedeutet: Gefängnis, Schmerz oder Tod für Oppositionelle
und sie denkt, dass der einzige Weg das Bestreben nach Frieden ist.
Und dazu will sie etw as tun. Sophie, ihr Bruder Hans und eine kleine
Gruppe von Freunden fordern die Geschichte heraus.
%
%
w . Exemplare mit abgetrennter Ecke sind unverkäufliche
Muster, nur zur Ansicht (Verkauf oder andere Arten von
Handelsvertrieb sind verboten: art. 17, c. 2, L. 633/1941).
Exkl. Mehrwertsteuer (D.P.R. 26/10/72, n. 633, art. 2, 3C
c., lett. d.)
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