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Landesleitung

An die
Ärzte- und Zahnärztekammer
der Autonomen Provinz Bozen
Alessandro Volta Straße 3/o

39100 Bozen

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Sonntag, 28. Februar 2021

Plakat „Der Arzt konnte kein Deutsch“.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Das Ärzte-Plakat der Süd-Tiroler Freiheit, mit welchem auf die Bedeutung der
Muttersprache im Gesundheitswesen aufmerksam gemacht wurde, hat für heftige
Diskussionen gesorgt.

Bereits bei der Vorstellung des Plakates wurde von uns ausdrücklich darauf
verwiesen, dass sich die Kritik nicht gegen die Ärzte richtet und damit auch nicht
deren fachliche Kompetenz beanstandet wird. Vielmehr wurde betont, dass die
Verwendung der Muttersprache in Süd-Tirol nicht einfach ignoriert werden darf.

Das Sprachbarometer des ASTAT hat mehrfach aufgezeigt, dass die meisten
Missachtungen des Rechtes auf Gebrauch der Muttersprache im Süd-Tiroler
Gesundheitswesen geschehen. Damit wird nicht nur ein autonomiepolitisches
Recht verletzt, sondern auch ein Patientenrecht, da es nachweislich negative
Auswirkungen auf den Erfolg einer medizinischen Behandlung haben kann, wenn
sich Arzt und Patient sprachlich nicht verstehen.

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Süd-Tiroler Freiheit | Laubengasse 9 | 39100 Bozen
Telefon +39 0471 970208 | info@suedtiroler-freiheit.com
In diesem Zusammenhang möchten wir auch an unsere Forderung im Landtag
erinnern, den Ärzten ausreichend Zeit zum Erlernen der Sprache zu gewähren,
da dies neben der Hektik des Klinikalltages kaum möglich ist. Wir hatten den
konkreten Vorschlag gemacht, den fremdsprachigen Ärzten nach ihrer Anstellung
(und somit bezahlt) mehrere Wochen Zeit für Intensivsprachkurse zu geben,
bevor sie mit der Arbeit im Krankenhaus beginnen.

All das wurde von uns deutlich so kommuniziert, aber offenbar nicht von allen
Medien auch so wiedergegeben, sodass es bei einigen Ärztevertretern zu
Irritationen gekommen ist. Wir versichern Sie jedoch nochmals, dass sich die
Kritik nicht gegen die Ärzteschaft richtet, die gerade in diesen schweren Zeiten
einen großartigen Dienst leistet. Das Recht auf Gebrauch der deutschen Sprache
muss in Süd-Tirol aber auch zukünftig in jedem Falle gewährt bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Eva Klotz

Sven Knoll

Werner Thaler

Stefan Zelger

Süd-Tiroler Freiheit.

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