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XVI.

Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 127 seduta n. 127

vom 1.12.2021 del 1/12/2021

Antwort des Landeshauptmannes Kompat- Risposta del presidente della Provincia


scher auf die Anfrage Nr. 4/12/2021, einge- Kompatscher all'interrogazione n.
bracht von den Abgeordneten Knoll und Atz 4/12/2021, presentata dai consiglieri Knoll
Tammerle e Atz Tammerle

KOMPATSCHER (Landeshauptmann - SVP): Geschätzter Kollege Knoll, am 22. und 29. Oktober
2021 wurde vom Amt für Personalentwicklung in Zusammenarbeit mit der Abteilung Finanzen jeweils von 9
bis 12 Uhr eine Weiterbildungsveranstaltung zum Thema Geldwäsche angeboten. Diese Weiterbildungsver-
anstaltung wurde wie im Rundschreiben des Generaldirektors Nr. 13 vom 11. Oktober 2021 als verpflichten-
de Weiterbildung für die Abteilungsdirektorinnen und Abteilungsdirektoren des Landes mitgeteilt, in ihrer
Funktion als Referentinnen und Referenten für die Geldwäschebekämpfung. Da der Kurs als Online-
Veranstaltung durchgeführt wurde, bestand die Möglichkeit, dass weitere interessierte Bedienstete am oben
vorgesehenen Kurs teilnehmen konnten. Für die war es aber nicht verpflichtend. Das ist wichtig zu betonen.
Als Referentin für diesen Kurs konnte Frau Dr.in Silvia Marini vom Centro Studi Enti Locali San Miniato Pisa
gewonnen werden, eine anerkannte Expertin für Geldwäsche auf gesamtstaatlicher Ebene. Der Kurs wurde
in italienischer Sprache angeboten. Die Materie ist durch eine staatliche Rechtsnorm geregelt ist. In diesem
Bereich sollen gemeinsam mit der Abteilung Finanzen und dem Amt für Personalentwicklung weitere Schu-
lungsmaßnahmen auch in deutscher Sprache geplant werden. Es wird darauf hingewiesen, dass das Kurs-
angebot der Landesverwaltung in der Regel jeweils Kurse in deutscher und italienischer Sprache vorsieht,
aber nicht immer doppelt. Natürlich gilt im öffentlichen Dienst für diese Führungsfunktionen die Zweispra-
chigkeitskompetenz als Voraussetzung. Ich erlaube mir hinzuzufügen, dass wir nicht immer Expertinnen und
Experten in beiden Sprachen verfügbar haben, weshalb einzelne Vorträge manchmal in einer der beiden
Amtssprachen sind. Das gilt genauso, wenn wir eine Referentin oder einen Referenten aus Deutschland
haben. Die tragen dann auch nicht auf Italienisch vor, wobei wir aber von allen Führungskräften verlangen,
dass sie dem genauso folgen.
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 127 seduta n. 127

vom 1.12.2021 del 1/12/2021

Replik des Abgeordneten Knoll auf die Replica del consigliere Knoll alla risposta
Antwort des Landeshauptmannes Kom- del presidente della Provincia
patscher auf die Anfrage Nr. 4/12/2021 Kompatscher all'interrogazione
n. 4/12/2021

KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Wenn ich jetzt bös wäre, könnte ich natürlich sagen, dass Geld-
wäsche eine italienische Angelegenheit ist und nicht eine deutschsprachige Südtiroler, aber das sage ich
nicht. Herr Landeshauptmann, dieses Problem haben wir in anderen Bereichen auch. Sie entnehmen der
Anfrage, dass es sich nicht um jemanden handelt, der nicht verpflichtet gewesen wäre, das mitzumachen.
Es handelt sich um Personen, denen das in der Verwaltung selber sauer aufstößt, weil es immer wieder
vorkommt - letzthin gehäuft -, dass bestimmte Fortbildungskurse, aber auch Lernmaterialien nur noch in
italienischer Sprache zur Verfügung stehen. Viele sagen, dass das dem Prinzip des muttersprachlichen Un-
terrichts zuwiderläuft. In einem mehrsprachigen Land wie Südtirol, in dem die Mehrheitsbevölkerung
deutschsprachig ist, muss dieses durchgängig garantiert werden. Es soll keine Ausnahmesituation sein,
dass man sich in seiner Muttersprache ausbilden und fortbilden kann, sondern es sollte der Standard sein.
Das hat nichts damit zu tun, dass man nicht eine andere Sprache erlernen soll oder dass es manchmal nicht
auch interessant sein kann, jemanden auf staatlicher Ebene zu einem Vortrag einzuladen. Darum geht es
nicht. Es geht darum, dass das immer öfter zur Regel wird. Das geben wir als Anstoß an die Landesregie-
rung. Wie gesagt, das kommt nicht von jemandem, der das zufällig mitverfolgt hat, sondern das kommt von
jemandem, der in internen Kreisen sitzt – ganz konkret angesprochen die Claudiana. Deshalb bitte ich dar-
um, das als Anregung mitzunehmen. Auch wenn es nicht immer leicht ist, auf entsprechende Referenten
zurückzugreifen, … Eine Minderheitenregion lebt davon, dass dieses Recht auch gelebt wird. Deshalb müs-
sen wir nach Mitteln und Wegen suchen, dass dieses Recht durchgängig genutzt werden kann.

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