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XVI.

Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITA’

Sitzung Nr. 32 seduta n. 32

vom 5.11.2019 del 5/11/2019

Antwort von Landeshauptmann Risposta del presidente della Provincia


Kompatscher auf die Anfrage Nr. 9/11/19, Kompatscher all’interrogazione n. 9/11/19,
eingebracht von den Abgeordneten Knoll presentata dai consiglieri Knoll
und Atz Tammerle e Atz Tammerle

KOMPATSCHER (Landeshauptmann - SVP): Herr Präsident, geschätzter Kollege Knoll, sehr geehr-
te Landtagsabgeordnete! Ich nehme hiermit Bezug auf diese Anfrage.
Die Antwort auf Frage 1, wie viele Mitarbeiter in Südtirol den Dienst vertreten: Das sind derzeit –
Stand Oktober 2019 – 89 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Vollzeitverträgen in den A22-Mautstellen.
Frage 2: "Wie viele dieser Mitarbeiter verfügen über keinen Zweisprachigkeitsnachweis?" Die Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter der A22-Brennautobahn unterliegen nicht der Pflicht des Zweisprachigkeitsnachwei-
ses, deshalb die Antwort in anderer Weise. Nach interner Schätzung überwiegt der Anteil der Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen deutscher Muttersprache deutlich. Aber wir haben nicht den Nachweis, weil er nicht verlangt
wird. Also haben wir nicht den Zweisprachigkeitsnachweis als Kriterium, aber wenn es darum geht, wie viele
deutscher und wie viele italienischer Muttersprache sind, so überwiegt nach Angabe der Brennerautobahn
deutlich der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutscher Muttersprache.
Zu Frage 3, warum überhaupt einsprachiges Personal eingesetzt wird: Im Rahmen der Anstellungs-
verfahren wird durch fachkundiges internes Personal eine angemessene Beherrschung der deutschen und
italienischen Sprache überprüft. Es findet also ein Kolloquium statt, in dem festgestellt wird, ob beide Spra-
chen beherrscht werden.

KOMPATSCHER (Landeshauptmann - SVP): Die Tatsache, dass es keine Pflicht aufgrund des Au-
tonomiestatutes gibt, schließt natürlich nicht aus, dass es ein Ziel sein soll. Das teile ich und somit kann ich
das auch gleich schon zusichern, dass wir als Aktionär und entsprechender Miteigentümer dieser Gesell-
schaft nicht nur dahingehend appellieren, sondern auch die Forderung stellen, dass man dieses Ziel Schritt
für Schritt so gut wie möglich erreichen soll, dass es eine Ausgewogenheit und vor allem auch die Sprach-
kenntnis gibt, damit die entsprechenden Hinweise bei all den Thematiken, die öffentlich sind – intern ist eine
andere Geschichte – gegeben werden können. Das Ziel teilen wir selbstverständlich. In Südtirol sollte der
Dienst bestmöglich erbracht werden. Dies nur als Hinweis. Auch wenn die gesetzliche Pflicht nicht gegeben
ist, heißt das nicht, dass wir nicht trotzdem dieses Ziel erreichen wollen.
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITA’

Sitzung Nr. 32 seduta n. 32

vom 5.11.2019 del 5/11/2019

Replik des Abgeordneten Knoll Replica del consigliere Knoll


auf die Antwort von Landeshauptmann alla risposta del presidente della Provincia
Kompatscher Kompatscher
auf die Anfrage Nr. 9/11/2019 all’interrogazione n. 9/11/2019

KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Zunächst einmal wäre schon zu hinterfragen, warum die Mitar-
beiter einer Gesellschaft, wo das Land Südtirol mitbeteiligt ist, nicht der Zweisprachigkeit unterliegen, denn
ich weiß, dass die Gesellschaft selbst Zweisprachigkeitsbestimmungen einhalten muss. Sie erinnern sich,
dass es Rekurse gegeben hat, was beispielsweise die Verträge für die digitale Abrechnung der Maut anbe-
langt. Das Land Südtirol müsste von der Brennerautobahn als Anteilseigner verlangen, dass Personal ein-
gestellt wird, das die Zweisprachigkeit hat, denn es ist schon problematisch, wenn sich Autofahrer an einen
Mitarbeiter des Mauthäuschen wenden und keine Antwort bekommen. Das zieht sich auch weiter auf Servi-
cenummern usw. Das finde ich schon ein bisschen problematisch. Die Frage, die damit auch zusammen-
hängt - und das hat mir zum Beispiel ein Mitarbeiter in einem Mauthäuschen gesagt -, ist, dass viele Mitar-
beiter überhaupt nicht mehr aus Südtirol stammen. Sie reden hier ja von den Vollzeitverträgen, aber ganz
viele Mitarbeiter werden einfach von Trient oder von weiter unten heraufgeholt, um dann am Wochenende in
Südtirol ihren Dienst zu verrichten. Diese stammen aber nicht aus Südtirol. Auch hier wäre mal zu hinterfra-
gen, wie viele von diesen Mitarbeitern in Südtirol effektiv aus Südtirol stammen. Mir ist beispielsweise aufge-
fallen, dass am Brenner oben jetzt neue Tafeln angebracht werden. Darauf steht nur mehr: "Autostrada del
Brennero", da steht nicht einmal mehr "Brennerautobahn" drauf. Also es ist schon zu hinterfragen, wie die
Brennerautobahn mit der Zweisprachigkeitsverpflichtung umgeht. Das steht übrigens auch auf dem Haus
oben, das die Brennerautobahn direkt am Brenner hat, wie gesagt nur mehr: "Autostrada del Brennero".
Grundsätzlich würden wir dahingehend appellieren, dass in Südtirol zumindest zweisprachiges Personal
angestellt wird. Ich war letztens auf einer Autobahn in Ungarn und selbst dort in Ungarn sind alle Beschrif-
tungen auf der Autobahn auf Ungarisch, auf Englisch und auf Deutsch. Das gehört zum Standard dazu. Es
behindert auch den flüssigen Verkehr. Wir erleben das jedes Wochenende an den Mauthäuschen, die ohne-
hin schon aufgrund der Abrechnung sehr problematisch sind und Staus verursachen. Wenn es dann auch
noch Sprachprobleme gibt, dann ist es eine zusätzliche Behinderung, die – glaube ich – auch unserem Land
als Tourismusland nicht zuträglich ist.

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