Sie sind auf Seite 1von 3

XVI.

Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 50 seduta n. 50

vom 3.3.2020 del 3/3/2020

Antwort des Landesrates Widmann Risposta dell'assessore Widmann


auf die Anfrage Nr. 2/3/2020, all’interrogazione n. 2/3/2020,
eingebracht von den Abgeordneten presentata dai consiglieri
Knoll und Atz Tammerle Knoll e Atz Tammerle

WIDMANN (Landesrat für Gesundheit, Digitale Infrastruktur, Genossenschaftswesen - SVP):


Sehr geehrter Herr Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen, werter Kollege Knoll. So wie Sie gesagt ha-
ben, so ist es auch. Die Verfahren sind relativ kompliziert. Die App ist wirklich entwickelt und fertig. Jetzt
hängt es davon ab. Das nationale System ist wirklich äußerst kompliziert. Ich muss sagen, sehr oft ist es
nicht verständlich. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass sehr viel national bestimmt ist und man
hier überhaupt kein Mitspracherecht hat, was mir überhaupt nicht passt. Wir brauchen maßgeschneiderte
Lösungen. Ich denke an die Fachärzteausbildung und vieles andere. Jedes Mal muss man mit Rom streiten,
ob es möglich ist oder nicht. Ich sage, das ist etwas was mir nicht passt, weil wir in einer Zone sind, die an-
ders gelagert ist als Latium oder als Sardinien, das nur vom Wasser umgeben ist, oder eben Sizilien. Wir
haben ganz anders zu bestehen, Zweisprachigkeit und vieles mehr. Jetzt ist es so, und das soll keine Aus-
rede sein, dass es nicht funktioniert. Die Unifarm Spa hat der Farmindustria Assogenerici und Federal Salus
in Rom das Anliegen und die technische Voraussetzung direkt erklärt und wartet nun auf die Antwort. Wir
warten schon relativ lange. Wir haben aber noch keine Antwort bekommen. Sie können sicher sein, dass
das nächste Mal, wenn ich in Rom bin bei einem Ministertreffen oder Sonstigem, dass ich auch mit diesen
Herren und Damen Kontakt aufnehmen werde, um zu urgieren. Ich weiß nicht, ob es etwas nutzt.
Was noch zu sagen ist, dass es nicht so ist, dass alle einverstanden sind mit der App. Ich weiß, dass
einige Apotheker unbedingt am Schriftlichen festhalten möchten. Keine Ahnung, warum, ich bin nicht tiefer
gegangen. Es sind aber auch namhafte Apothekerinnen und Apotheker dabei, die sagen, bitte nicht, wir
müssen zuerst klären, wie es mit der Verschriftlichung weitergeht. Sie haben Angst, wenn die App kommt,
dass es dann nur mehr diese gibt und die gesamten verschriftlichten Beipackzettel nicht mehr. Das ist eine
Zusatzinformation. Wir warten auf eine Antwort. Die App ist funktionsfähig und muss über eine Schnittstelle
mit diesen Zulieferern "angedockt" werden.
Wenn es Sie interessiert, es gibt noch eine Stilblüte. Wir sind Grenzregion und ganz oft gibt es Medi-
kamente sehr wohl im Ausland, die man kaufen kann. Ich mache Ihnen ein Beispiel. Bei der Multiple Sklero-
se gibt es Cannabis-Präparate, die einige Patienten brauchen. Ich kann mich erinnern als ich noch nicht für
diesen Bereich zuständig war, dass wir geholfen haben, damit diese über Jahre in Rom zugelassen wurden,
damit man sie hier verschreiben konnte. Vorher musste man diese Medikamente halbillegal von Nordtirol
2

importieren. Manche Apotheken haben das gemacht, manche nicht. Es war wirklich schwierig. Nur so viel,
um zu zeigen, dass wir von Rom abhängig sind und wir müssen versuchen, das zumindest teilweise zu än-
dern.

WIDMANN (Landesrat für Gesundheit, Digitale Infrastruktur, Genossenschaftswesen - SVP):


Vielleicht habe ich es falsch bzw. nicht vollständig erklärt. Die Unifarm hat diese App gemacht im Auftrag des
Landes. Die Unifarm ist auch jene, die genau weiß, was die Beipackzettel sind, was geliefert wird, welche
Medikamente zugelassen sind und welche nicht. Das sind die, die das anbieten und auch sinnvoll machen.
Meine Information ist - ich habe sie nur einmal getroffen -, dass sie auch relativ effizient nach marktwirt-
schaftlichen Prinzipien arbeiten. Allerdings hängen sie in diesem Fall von Farmindustria Assogenerici und
Federal Salus ab, das sind nationale Einrichtungen, die wieder von Rom bestimmt sind. Deshalb ist diese
interfaccia, diese Schnittstelle, das Problem, die sie uns nicht gewähren wollen. Ein Verband hat mittlerweile
zugesagt - jener für Mineralsalze, Sportgetränke, Ernährungsersatz und vieles andere mehr, eine innovative
Sparte -, diese App zu unterstützen und die anderen zwei Verbände noch nicht. Ich kann deshalb leider kei-
ne Auskunft geben. Ich kann Ihnen nur sagen, dass wir in engere und härtere Verhandlungen eintreten wer-
den.
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 50 seduta n. 50

vom 3.3.2020 del 3/3/2020

Zusatzfrage des Abgeordneten Domanda aggiuntiva del consigliere


Knoll auf die Antwort Knoll alla risposta
des Landesrates Widmann dell'assessore Widmann
auf die Anfrage Nr. 2/3/2020 all’interrogazione n. 2/3/2020

KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Ich kann dem Landesrat nur zustimmen, auch ich hätte es lieber,
wenn uns Rom weniger reinreden würde. Das passiert, wenn man zu einem fremden Staat gehört. Meine
konkrete Frage, Zusatzfrage wäre: Es wäre ja so gedacht gewesen, dass diese App das Landmacht. Wie ist
das jetzt? Macht das Land die App oder beauftragen wir ein staatliches Unternehmen, eine App zu machen,
die dann diese Dienstleistung für uns zur Verfügung stellt? Der Sinn war schon der, dass wir selbst die Kon-
trolle haben, dass es auch funktioniert. Ansonsten stellt sich schon die Frage, wird es ajourniert werden? Die
Beipackzettel? Wenn neue Medikamente auf den Markt kommen, dort auch integriert? Wird es etwas sein,
was das Land Südtirol selbst organisiert und es die staatliche Genehmigung dafür braucht oder ist es etwas,
was die Pharma-Firmen selbst machen und dem Land Südtirol dann zur Verfügung stellen?

Das könnte Ihnen auch gefallen