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XVI.

Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 58 seduta n. 58

vom 9.6.2020 del 9/6/2020

Antwort der Landesrätin Deeg Risposta dell'assessora Deeg


auf die Anfrage Nr. 15/6/2020, all’interrogazione n. 15/6/2020,
eingebracht von den Abgeordneten presentata dai consiglieri
Knoll und Atz Tammerle Knoll e Atz Tammerle

DEEG (Landesrätin für Soziales, Wohnbau, Familie und Senioren - SVP): Sehr gerne beantworte
ich die Anfrage. Ich fürchte nur, dass ich mich, wie üblich, mit den drei Minuten etwas schwertun werde, weil
die Antwort umfassend ist und nicht sehr einfach.
Also grundsätzlich ist es so, dass uns die Lebenshilfe mitgeteilt hat, die dieses Hotel "Masatsch" führt,
dass sie Budget-Probleme haben. Das hängt nicht unmittelbar mit der Covid 19-Situation zusammen, aber
wenn wir so wollen, verstärkt natürlich die derzeitige Unsicherheit in einigen Bereichen diese Lage. Wir ha-
ben uns dann sehr schnell mit ihnen zusammengesetzt, um zu schauen, wie es weitergehen kann. Es hat
Treffen gegeben, auf politischer aber auch auf technischer Ebene, mit der Lebenshilfe und mit den Mitarbei-
tern. Ich darf Ihnen sagen, dass sie derzeit arbeiten. Das wäre die Beantwortung zu Frage 1.
Zu Frage 2: Grundsätzlich ist es das Ziel, dass alle Beteiligten, involviert ist auch die Gemeinde, aber
auch die Tourismusorganisationen vor Ort, auch Kollege Arnold Schuler war bei einem Treffen dabei … Es
geht jetzt darum, dass eruiert wird, was genau die Ursache ist, wo kann angesetzt werden und wie kann es
weitergehen, damit wir dann ein nachhaltiges Business-Konzept für, wenn wir so wollen, ein "Masatsch 2" in
der jetzigen Form auf den Weg bringen können. Damit habe ich auch schon einen Teil der Frage 2 beant-
wortet. Gerade heute hat mir die Lebenshilfe mitgeteilt, dass sie nach Gesprächen auf Gemeindeebene
auch einen Beratungsauftrag an den HGV gegeben haben und diesen mithereinnehmen, um mit diesem ein
Business-Konzept zu erstellen. Ich bin guter Dinge, dass der Wille besteht, etwas Gutes zu finden - die, die
jetzt am Tisch sitzen und leider habe ich aus Zeitgründen nicht an allen Sitzungen teilnehmen können -, und
einen gemeinsamen Weg auch auf lokaler Ebene mit der Unterstützung der Landes zu beschreiten.
Die Frage ist, wie wir das unterstützt haben. Ja, wir haben das sehr großzügig unterstützt. Ich darf Ih-
nen sage, dass das Land in den letzten Jahren, sein 2007, Investitionen in Höhe von 5 Millionen Euro geleis-
tet hat. Für 10 Arbeitsintegrationsprojekte, das heißt 10 Stellen für Menschen mit Beeinträchtigung, wird
jährlich ein Beitrag nur über das Amt für Menschen mit Beeinträchtigung (es kommen noch weitere Unter-
stützungsleistungen dazu), in Höhe von 180.000 Euro gewährt. Ich darf auch sagen, dass es ein Vorzeige-
projekt ist. Das ist uns allen bewusst. Es steht für viel Gutes in Zusammenhang mit Inklusion in diesem Land.
Natürlich muss es im Verhältnis zu den Beiträgen angemessen sein, die wir auch anderen Projekten, die im
gleichen Sektor tätig sind, gewähren. Wir haben schon viel, viel an Unterstützung mehr gegeben als z.B. für
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Arbeitsintegrationsstellen in Sozialgenossenschaften anderer Art. Gerade auch in der Bilanzierung der Ge-
schichte setzen wir uns mit den Betroffenen zusammen, um eine gute Lösung zu finden, die auch den Vor-
gaben, die wir einhalten müssen, entsprechen.
Es gibt zwei Möglichkeiten derzeit, einmal dass es die Lebenshilfe weiterführt oder dass es die Mitar-
beiter in einer anderen Form weiterführen. Es werden auch weitere Konzepte erarbeitet. Ich halte Sie dazu
gerne auf dem Laufenden, sollte ich dann weitere Informationen erhalten. Danke schön.
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 58 seduta n. 58

vom 9.6.2020 del 9/6/2020

Replik des Abgeordneten Knoll Replica del consigliere Knoll


auf die Antwort der Landesrätin Deeg alla risposta dell'assessora Deeg
auf die Anfrage Nr. 15/6/2020 all’interrogazione n. 15/6/2020

KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Danke, Frau Landesrätin. Ich kenne das Hotel "Masatsch" recht
gut, weil wir diese Struktur auch sehr oft selbst nutzen, bewusst nutzen, um dort Versammlungen abzuhal-
ten. Es ist wirklich ein Vorzeigeprojekt in Südtirol. Es geht nicht nur um die Mitarbeiter dort, die mitintegriert
werden, sondern es geht auch um die Kundschaft. Es sind nicht nur Leute mit geistiger Behinderung, son-
dern sehr oft auch Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung, usw., die dort ein barrierefreies Hotel vorfin-
den, was in den letzten Jahren auch sehr ausgebaut wurde. Es wurde ein Schwimmbad dazu gebaut, es
wurden Seminarräume gebaut, und, und, und. Es wurde in den letzten Jahren sehr viel investiert. Was ich so
mitbekommen habe, war ein Problem die Investitionen der letzten Jahre. Die sind ja getätigt worden, das
Problem sind doch, was die Planbarkeit anbelangt, die laufenden Ausgaben, die in einer solchen Struktur mit
dem Ganzen, was dazu gehört, sehr hoch sind, und die jetzt gerade in dieser Zeit, wo sich die Situation ver-
schärft hat, auch ans Ende ihrer Möglichkeiten kommen. Deshalb wäre es wünschenswert, nachdem es
keine zweite solche Struktur in Südtirol gibt - das ist eine einmalige Sache und auch ein Vorzeigeprojekt,
auch in touristischer Hinsicht in Südtirol -, dass man sich andere Wege sucht, wie man eine solche Struktur
am Leben erhält. Es geht nicht so sehr um die Frage, ob es die Lebenshilfe ist, die das führt oder ob es eine
Kooperation der Mitarbeiter ist. Ich glaube, der Sinn der Sache wäre, dass diese Struktur in dieser Form,
oder in einer noch besseren Form, überhaupt am Leben bleibt. Es wäre schade, dass so etwas eingestellt
würde. Im Grunde propagieren wir immer, dass Menschen mit Beeinträchtigung in das Leben integriert wer-
den sollen, dass man zeigen soll, dass man nicht in einer besonderen Fördergruppe sitzt, sondern dass man
effektiv einen Beitrag leisten kann, dass man selbständig arbeiten kann, dass auch Menschen mit Beein-
trächtigung in unserm Land Urlaub machen können, ohne auf Barrieren zu stoßen. Wenn gerade ein solches
Vorzeigeprojekt scheitert, schadet das nicht nur den Mitarbeitern und den Betroffenen, sondern auch dem
Image Südtirols. Deshalb würden wir uns wünschen, wenn hier die Landesregierung auch eine Möglichkeit
finden würde, gerade was das Problem der laufenden Ausgaben anbelangt, damit diese Struktur weiterge-
führt werden kann.

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