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XVI.

Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITA’

Sitzung Nr. 44 seduta n. 44

vom 14.1.2020 del 14/1/2020

Antwort des Landeshauptmannes Risposta del presidente della Provincia


Kompatscher auf die Anfrage Nr. 32/1/20, Kompatscher all’interrogazione n. 32/1/20,
eingebracht von den Abgeordneten presentata dai consiglieri
Knoll und Atz Tammerle Knoll e Atz Tammerle

KOMPATSCHER (Landeshauptmann - SVP): Zur Landespolizei ist zunächst einmal festzuhalten,


dass es bereits gesetzliche Voraussetzungen gibt, dass die Ortspolizei in Stadt und Land, welche mit Lan-
desgesetz bereits geregelt ist, sich auch auf Landesebene durch Vernetzung organisiert, durch Organisation
der verschieden Kommandoeinheiten zu größeren Funktionen, usw. Hier ist es nicht notwendig, dass wir
Gesetzesinitiativen einbringen, sondern es geht um das Praktische. Sie wissen vielleicht, im Pustertal gibt es
ein Beispiel, wo es recht gut funktioniert. Im Großraum Bruneck hat man es auch geschafft, mit der Stadtpo-
lizei Bruneck gemeinsam mit den umliegenden Gemeinden einen Polizeikorps aufzustellen, der auch Funkti-
onen in Bezug auf die öffentliche Ordnung wahrnehmen kann. Wenn eine Gemeinde nur einen einzelnen
Gemeindepolizisten hat, dann ist der meistens eingedeckt mit verschiedenen Tätigkeiten, die ihm nicht mehr
ermöglichen, tatsächliche Polizeifunktionen auszuüben. Das ist auch nachvollziehbar. Hingegen, wenn man
das organisiert, dann ist man tatsächlich auch in der Lage Polizeifunktionen zu übernehmen, wie z.B. nächt-
liche Kontrollen in Bezug auf die Sicherheit, Verkehrskontrollen, usw. wahrzunehmen. Wir haben jetzt mit
dem Gemeindenverband eine entsprechende Einigung erzielt, dass wir in diese Richtung weiterarbeiten
wollen. Es gibt bereits, das ist Teil unseres Regierungsprogramms, eine technische Arbeitsgruppe, in der
Generaldirektor Dr. Alexander Steiner mitwirkt. Es ist ein günstiger Zufall, dass er selbst Kommandant der
Stadtpolizei Bruneck war, und somit in diesem Bereich einschlägige Erfahrung hat und auch das entspre-
chende Wissen. Gemeinsam mit den Kollegen der verschiedenen Polizeikommandos im Land, also der
Ortspolizei, zu erarbeiten, wie man jetzt dieses Model wirklich landesweit im Sinne einer Gemeindenkoope-
ration etablieren kann. Das ist genau die Zielsetzung, die wir und gemacht haben und wir sind am Arbeiten
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÁ

Sitzung Nr. 44 seduta n. 44

vom 14.1.2020 del 14.1.2020

Replik der Abgeordneten Atz Tammerle Replica della consigliera Atz Tammerle
auf die Antwort des Landeshauptmannes alla risposta del presidente della Provincia
Kompatscher auf die Anfrage Nr. 32/1/20 Kompatscher all’interrogazione n. 32/1/20

ATZ TAMMERLE (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Ich bedanke mich zwar für die Antwort, aber man kann
hier nicht eine Ortspolizei, die auf Gemeinde- und Stadtebene arbeitet mit einer wirklichen Landespolizei
vergleichen. In diesem Sinne sind diese Personen örtlich zuständig und können auch nur auf ihrem Gemein-
degebiet arbeiten, außer in jenen Gemeinden, wo es diese Vereinbarungen gibt. Auch die Gemeinde
Schenna hat mit den Nachbargemeinden diese Vereinbarungen, die sind eigentlich nicht dazu da, weil es
ausreichend Polizeikräfte gibt, sondern weil man eben, wie Sie auch selbst gesagt haben, oftmals ein Man-
gel an Polizeikräften hat, und deshalb ist das eigentlich eine Notlösung, um ein größeres Gebiet mit weniger
Polizisten abzudecken, wenn sie auch nicht der Arbeit nachkommen, wie sie selbst auch häufig beklagen
und dass sie eigentlich überfordert sind mit dem was sie tun sollten und abdecken sollten. Ich sehe hier so-
mit die Anfrage nicht ausreichend beantwortet. Wir bleiben in dem Sinne unserer Forderung nach einer wirk-
lichen Landespolizei treu. Vor allem geht es uns auch darum, dass beispielsweise die Zweisprachigkeit ga-
rantiert ist, die häufig bei den staatlichen Behörden und Sicherheitskräften zu wünschen übriglässt. Es wurde
schon oft hier im Landtag gesagt, dass es immer wieder zu Reklamationen kommt, dass es bei verschiede-
nen Kommunikationen oder bei Anzeigen oder Protokollierungen immer wieder zu Verstößen des Gebrau-
ches der Muttersprache kommt. Wir halten deshalb weiterhin daran fest und hoffen, dass Sie ihrem Wahl-
versprechen nachkommen, eine wirkliche Landespolizei in die Wege zu leiten.

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