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Replik des Abgeordneten Knoll Replica del consigliere Knoll alla risposta
auf die Antwort des Landeshauptmannes del presidente della Provincia
Kompatscher auf die Anfrage Nr. 1/4/23 Kompatscher all’interrogazione n. 1/4/23
KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Ich lasse es dahingestellt sein, ob der Initiator dieser Diskussion
den Wahlkampf im Auge hatte oder nicht. Das kam ja von kirchlicher bzw. sogar von katholischer Seite. Es
war also ein Zufall und es war bestimmt nicht sein Ansinnen, hier ein Wahlkampfthema zu positionieren. Man
erkennt aber, dass es für die Bevölkerung ein Reizthema ist. Deshalb ist es wichtig, sachlich darüber zu
diskutieren, ob man so etwas möchte oder nicht. Es gibt unterschiedliche Positionen. Ich war mit Kollegin
Foppa in einer Diskussionssendung, die sich so etwas sogar im Zentrum von Bozen wünschen würde. Ich
würde mir das nicht wünschen, aber da haben wir nun einmal unterschiedliche Auffassungen und Zugänge,
was vollkommen legitim ist. Ich habe aus Ihrer Antwort herausgehört – das ist schon ein Problem -, dass wir
nicht wissen, wie viele Vereine oder Verbände es in Südtirol gibt, weil es dazu keine Daten gibt. Das ist
etwas, was man vielleicht einmal überdenken sollte, denn hier bewegen wir uns in einem Graubereich. Vor
einigen Jahren hat es in Meran eine Terrorzelle gegeben, die natürlich in ein extremistisches Eck ausarten
hätte können. Hier sind keine Informationen – glaube ich – die schlechtesten Informationen. Deshalb wäre
es sinnvoll, etwas zu machen. Es gibt ja dieses Zentrum "Il Dialogo". Die müssen ja irgendwo vermerkt sein.
Nennen die sich einfach selber so und tragen sich nirgends ein? Es wird wahrscheinlich so sein, aber das ist
schon eine ungünstige Geschichte. Da hat niemand unter Kontrolle, wer da kommt, Vorträge hält und
vielleicht auch Leute ausbildet und radikalisiert. Das ist etwas, auf das man vielleicht in Zukunft den Fokus
legen sollte. Eines ist die Moschee als Ort des Gebets, als Begegnungsstätte oder Kulturzentrum. Etwas
anderes ist das Drumherum, das oft nicht weniger gefährlich ist, wie wir in vielen Fällen gesehen haben.
Deshalb wäre es sinnvoll, wenn man sich überlegen würde, wie man so etwas in Zukunft erheben könnte,
um zumindest zu diesen Daten zu kommen.