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Arbeitens lernt. So würden die Betreffenden schon vorher einen Crashkurs für die Erlernung der zweiten
Sprache bekommen, um dann automatisch vom ersten Tag an mit Patientinnen und Patienten sprechen zu
können. Sie wissen also, dass wir uns sehr wohl bewusst sind, dass hier noch einige Verbesserungen zu
machen sind.
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura
KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Es geht jetzt nicht nur um die Problematik, was die Landesregie-
rung tut oder nicht tut. Herr Landesrat, es ist ein Unterschied, ob ich etwas zur Anzeige bringe, also nicht im
strafrechtlichen Sinne, sondern mich darüber beschwere oder ob eine Problematik im Krankenhaus gegeben
ist. Nur weil sich nur 1 oder 2 Prozent der Patienten mit einer offiziellen Beschwerde ans Krankenhaus rich-
ten, kann ich nicht sagen, dass die Problematik nicht gegeben ist. Der Kollege Zerzer beruft sich da auf die-
se 1-2 Prozent und sagt, dass es diese Problematik nicht gibt. Heute ist der "Tag der Gewalt gegen Frauen"
und nur weil jemand etwas nicht Anzeige bringt, kann man nicht sagen, dass es das Phänomen oder das
Problem nicht gibt. Das wissen wir ja alle. Ich finde es schon ein bisschen problematisch, wenn man so tut,
als ob dieses Problem nicht bestehen würde. Sie haben den Fall ja selber ans Krankenhaus in Brixen he-
rangetragen. Ich hatte Ihnen diesen Fall gemeldet, bei dem einem fast 90jährigen Patienten ins Gesicht ge-
sagt wurde, dass er Italienisch können muss, weil wir hier in Italien sind. Wir haben auch Fälle im Bozner
Krankenhaus. Letzte Woche hat mich ein Arzt aus dem Krankenhaus - und dazu werde ich noch eine Anfra-
ge einreichen - informiert, dass es Nächte im Bozner Krankenhaus gibt, wo in der Notaufnahme kein einziger
Arzt der deutschen Sprache mächtig ist oder vielleicht maximal noch einer in der Notaufnahme! Das sind
schon Situationen, die ich problematisch empfinde. Uns wurde zum Beispiel auch gesagt, dass beim Ausbil-
dungszentrum für Notfallmedizin in der Claudiana die Kurse nur noch in italienischer Sprache abgehalten
werden. Das ganze Kursmaterial für die Ausbildung steht nur noch in italienischer Sprache zur Verfügung.
Sie sagen selbst, dass die gesamten Geräte im Krankenhaus von Bozen nur noch in italienischer Sprache
zu bedienen sind. Wenn im Krankenhaus Bozen Mitarbeiter auf die Zweisprachigkeit bestehen, dann werden
sie als Nazis beschimpft. Das sind Situationen, bei denen ich sage, dass es schon ratsam wäre, wenn der
Direktor des Gesundheitswesens in Südtirol das Ganze einfach nicht bagatellisiert oder sich darauf ausre-
det, dass es die Leute nicht nur Anzeige bringen. Deswegen würde das Problem nicht existieren. Das Prob-
lem ist da. Ich glaube, wir müssen uns völlig emotionslos mit dieser Problematik auseinandersetzen und
etwas dagegen tun. Wir haben diese Woche auch die Gelegenheit, mit diversen Anträgen hier im Landtag
darüber zu diskutieren. Aber den Kopf in den Sand zu stecken und zu sagen, dass es das Problem nicht
gibt, ist sicherlich keine Lösung im Sinne der Patienten.