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XVI.

Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÁ

Sitzung Nr. 13 seduta n. 13

vom 14.05.2019 del 14/05/2019

Antwort von Landesrat Widmann auf die Risposta dell’assessore Widmann


Anfrage Nr. 24/05/19, eingebracht von den all’interrogazione n. 24/05/19, presentata
Abgeordneten Knoll und Atz Tammerle dai consiglieri Knoll e Atz Tammerle

WIDMANN (Landesrat für Gesundheit, Digitale Infrastruktur, Genossenschaftswesen - SVP):


Werter Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen, Kollege Knoll! Wir wissen, dass wir hier gewaltige
Probleme haben. Sie haben gerade gesehen, dass wir versucht haben, deutschsprachige Ärzte von
Österreich oder Deutschland hereinzuholen, die sich auch gerne gemeldet hätten, weil sie hier sehr
attraktive Arbeitsplätze hätten, aber dass wir hier Eingaben über die Ärztekammer haben und dass wir
dadurch diese nicht eintragen können und somit Probleme haben, das Personal zu stellen, was eine
Möglichkeit gewesen wäre. Ich werde sicher versuchen, das möglich zu machen, wobei das wahrscheinlich
auf nationaler Ebene schwierig ist, aber eventuell auf EU-Ebene - Niederlassungsrecht usw. -, wie es schon
einmal der Kollege Ploner gesagt hat. Dann kann man sicher etwas machen, denn das Recht auf
Niederlassung muss in dem Sinn gewährleistet sein.
Natürlich haben wir das Recht auf Zweisprachigkeit. Dadurch muss man jenen, die hereinkommen,
die Möglichkeit geben, diese Sprache - ich sage einmal - innerhalb einer gewissen Zeit nachzulernen.
Momentan sind es drei Jahre. Und umgekehrt ist es so, dass momentan bei uns sehr viele aus dem
norditalienischen Raum tätig sind. Wenn Sie daran denken, dass die Bevölkerung verlangt, dass man in der
Notaufnahme im Krankenhaus Brixen – das war das Beispiel – den 24-Stunden-Dienst hat, dann haben wir
zwei Möglichkeiten, nämlich die 24 Stunden nicht zu gewährleisten oder momentan nicht perfekt
zweisprachiges Personal mit hereinzuholen, denen aber die Auflage zu machen, dass sie die Sprache
nachholen. Das ist momentan nicht befriedigend, weil zum Beispiel ein Brunecker Arzt oder eine Brunecker
Ärztin sich selbst organisieren muss, nach der Arbeit nach Bozen ins Goethe Institut zu fahren, was in drei
Jahren ein Ding der Unmöglichkeit ist. Hier wollen wir neue Angebote kreieren, dass beispielsweise der
Sanitätsbetrieb auch während der Arbeit diesen die Sprachfertigkeit zuführt oder ermöglicht. Das muss mit
den Gewerkschaften geklärt werden, aber da sind wir am Arbeiten. Wir haben noch kein konkretes Modell.
Dass das, was Sie ansprechen, absolut der Fall ist und wir hier nachlegen müssen, ist außer Diskussion.
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÁ

Sitzung Nr. 13 seduta n. 13

vom 14.05.2019 del 14/05/2019

Replik des Abgeordneten Knoll auf die Replica del consigliere Knoll alla
Antwort von Landesrat Widmann auf die risposta dell’assessore Widmann
Anfrage Nr. 24/05/19 all’interrogazione n. 24/05/19

KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Replik oder ein Nachsatz. Ich habe erst in den letzten Tagen eine
Mitteilung bekommen. Es geht wieder um Brixen um einen Mann, wo sich sein 89jähriger Vater an einem Knochen
verschluckt hat und beinahe erstickt wäre. Im Krankenhaus Brixen hat die Ärztin nicht verstanden, was dem
Patienten überhaupt fehlt. Wenn er nicht mit dabei gewesen wäre und das hätte erklären können, wäre
wahrscheinlich Schlimmeres passiert. Da sieht man, wie akut die Problematik auch ist.
Gestern habe ich die Mitteilung auch von einer Person bekommen, die im Krankenhaus Bozen arbeitet und
uns darauf hingewiesen hat. Das wäre etwas, wo die Landesregierung vielleicht schon überlegen müsste, eine
andere Regelung zu treffen. Es gibt Ärzte im Krankenhaus Bozen, die den Zweisprachigkeitsnachweis A haben
und kein Wort Deutsch verstehen. Auch diese Prüfung, die jetzt für Ärzte gemacht wird. Das sind teilweise
hauptsächlich italienische Ärzte. Diese legen die Zweisprachigkeitsprüfung ab und kriegen das offiziell von dem
Institut, weil dieses auch Interesse hat, möglichst viele Personen zu haben, die das auch bestehen. Das wird aber
nicht mehr nachkontrolliert und dann haben wir Personen, die zwar auf dem Papier den
Zweisprachigkeitsnachweis besitzen, in der Praxis aber nicht in der Lage sind, sich mit den Patienten zu
verständigen. Hier wäre es für die Landesregierung als Hinweis oder als Anregung vielleicht auch sinnvoll, dass
man nicht nur darauf besteht, dass diese Personen einmal eine Sprachprüfung machen, sondern dass das auch
regelmäßig überprüft wird, weil es in Südtirol offensichtlich möglich ist, einen Zweisprachigkeitsnachweis A zu
bekommen. Der jetzige Landtagspräsident hat es damals als Abgeordneter noch selber hier im Landtag erlebt, wie
sich Personen für die Volksanwaltschaft beworben haben mit Zweisprachigkeitsnachweis A ohne auch nur ein
Wort Deutsch zu verstehen. Offensichtlich kann man sich das in Südtirol erkaufen, erschleichen, was auch immer,
aber es ist eine Tatsache, dass es ein Problem darstellt, wenn man auf dem Papier einen
Zweisprachigkeitsnachweis hat, einen Posten bekommt und dann die deutsche und umgekehrt die italienische
Sprache genauso nicht beherrscht.

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