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XVI.

Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 105 seduta n. 105

vom 8.6.2021 dell'8/6/2021

Antwort des Landesrates Alfreider Risposta dell'assessore Alfreider


auf die Anfrage Nr. 17/6/2021, all'interrogazione n. 17/6/2021,
eingebracht von den Abgeordneten presentata dai consiglieri
Knoll und Atz Tammerle Knoll e Atz Tammerle

ALFREIDER (Landesrat für Ladinische Bildung, Ladinische Kultur, Verkehrsnetz, Mobilität -


SVP): Vielen Dank, Kollege Knoll. Zu Frage Nr. 1. Ja, es gibt Nachtfotos von Asphaltierungsarbeiten auf der
Pustertaler Straße wie im Übrigen auch auf anderen Straßen in Südtirol. Man muss eines dazu sagen. Ich
bin sehr stolz auf die Mitarbeiter und die Verantwortlichen des Straßendienstes, die einige Arbeiten auch
nachts durchführen. Die Rahmenbedingungen sind nachts natürlich andere als tagsüber. Das betrifft sowohl
die Logistik als auch die Sicherheit der Mitarbeiter, was heißt, dass nicht alle Arbeiten nachts durchgeführt
werden können. Wir haben versucht, die maßgebenden Arbeiten in der Corona-Zeit durchzuführen, wo noch
nicht so viel Verkehr war, durchzuführen. In der Zwischenzeit sind einige Kreuzungsbereiche entschärft wor-
den, darunter auch der Kreuzungsbereich Lanz, was dazu beigetragen hat, dass der Verkehr flüssiger wird.
Dieses Bauwerk ist in wenigen Monaten umgesetzt worden. Heute geht es der Kreuzungsbereich in Vintl in
Betrieb. Auch da konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Einige Asphaltierungsarbeiten im Bereich
Kiens wurden auch nachts ausgeführt. Natürlich kann man nicht alles in der Nacht machen. Sie brauchen
sich nur vorstellen, wenn Sie den Rasen bei Nacht mähen würden. Für die Mitarbeiter ist es sehr schwierig,
diese Arbeiten nachts durchzuführen. Auf alle Fälle sind wir uns der Verkehrssituation bewusst. Verkehr wird
von uns allen produziert, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind. Deshalb müssen wir auf jeden Fall alles
tun, um auch andere Mobilitätsmöglichkeiten anzubieten. Es braucht Alternativen zum Auto, das heißt es soll
nicht immer der Autoschlüssel die erste Option sein, wenn wir uns aus dem Haus bewegen.
Zu Frage Nr. 3. Wir versuchen sehr stark, in die öffentliche Mobilität, in die Busanbindungen und in die
Eisenbahninfrastruktur zu investieren. Im Vinschgau sind wir dabei, die Elektrifizierung der Eisenbahn vo-
ranzutreiben, womit wir das Doppelte an Kapazität schaffen können. Eine weitere Maßnahme ist der Bau der
Riggertalschleife, mit der wir das Pustertal morgen mit einer Bahn attraktiver anbinden können. Was den
Verkehr selbst anbelangt, gibt es Straßenprojekte, die im Gang sind. Ich habe vorher schon die Entschär-
fung der Kreuzungsbereiche in Vintl genannt. Im Gang ist auch der Bau der Umfahrung Kiens sowie die
Entschärfung der Kreuzungsbereiche bei Kiens und St. Lorenzen in Richtung Gadertal. Diese Verkehrspro-
jekte werden hoffentlich zu einer Entschärfung dieser Kreuzungsbereiche führen. Nichtsdestotrotz müssen
wir Maßnahmen setzen, die zu einer Reduzierung des Verkehrs führen. Wir müssen also Alternativen anbie-
ten. Wenn wir die Kapazität der Eisenbahn im Pustertal erhöhen, dann müssen wir gewisse Doppelgleise
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oder Kreuzungsbereiche vorsehen. Sonst können die sogenannten Expresszüge, die wir brauchen, wenn wir
schneller durch das Pustertal fahren wollen, nicht verkehren. Wir arbeiten auch an Straßenprojekten in Zu-
sammenhang mit Olympia, darunter an der Umfahrung Percha und an den Kreuzungsbereichen in Olang
und Antholz.
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 105 seduta n. 105

vom 8.6.2021 dell'8/6/2021

Replik des Abgeordneten Knoll Replica del consigliere Knoll


auf die Antwort des Landesrates Alfreider alla risposta dell'assessore Alfreider
auf die Anfrage Nr. 17/6/2021 all'interrogazione n. 17/6/2021

KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Danke, Herr Landesrat! Sie haben mir jetzt viele schöne Dinge
erzählt, aber nur wenig zu den konkreten Fragen. Trotzdem ist es interessant, die Sachen zu erfahren. Der
Verkehr wird nicht weniger. Dieses Geschichtchen wird uns in Europa schon seit Jahrzehnten erzählt, aber
der Verkehr hat ständig zugenommen. Wir können in Zukunft vielleicht verhindern, dass es noch mehr wird,
aber ich glaube nicht, dass er so viel weniger werden wird. Die Frage ist, wie wir mit diesem Mehr an Ver-
kehr umgehen. Ich appelliere an die Landesregierung, einen Management- und Baustellenplan zu schaffen,
wie man Baustellen in Südtirol einrichten könnte, ohne dass es in der Folge zu Staus kommt. Die Pustertaler
Straße ist ein Problem für sich. Die Brennerautobahn ist es ebenso. Am Pfingstwochenende hat es auf der
Brennerautobahn wieder Megastaus und Lkw-Stau gegeben, weil einspurige Baustellen eingerichtet worden
sind. Ich möchte an dieser Stelle lobenswerterweise erwähnen, dass wir vor Jahren mit einer Landtagsde-
legation die Verkehrszentrale in Hessen besucht haben – damals noch mit Ihrem Vorgänger Widmann -, wo
uns ganz klar und dezidiert gesagt wurde, dass ein Stauplan gemacht wird. Wenn eine Baustelle eingerichtet
wird und es zu einem Stau kommt, dann wird diese aufgelöst. Das geht überall. Dass man nachts nicht as-
phaltieren kann, weil die Leute nachts nichts sehen, … Das Problem ist spätestens seit Einführung der Flut-
lichtanlagen gelöst. Auf der Brennerautobahn auf Nordtiroler Seite werden durchgängig immer zwei Fahr-
spuren fahrbar gehalten und Arbeiten in der Nacht durchgeführt. Mir ist schon klar, dass das für Anrainer,
Insekten und weiß ich nicht alles eine Belastung ist, aber die Busse, die Sie zitiert haben, nützen auch
nichts, wenn sie im Stau stehen. Das ist nicht nur ein Ärgernis für die Leute, die im Stau stehen, sondern
auch eine enorme Belastung für die Menschen, die entlang dieser Straßen wohnen. Die Einsatzkräfte sagen
uns, dass das auch ein Sicherheitsrisiko ist, denn wenn irgendwo ein Unfall ist oder die Feuerwehr ausrü-
cken muss, weil es brennt und man nicht mehr vor- und zurückkommt, so wie es im Wipptal fast jedes Wo-
chenende passiert, dann ist das ein Sicherheitsrisiko. Wenn durch Baustellen Staus produziert werden, dann
muss man sich vielleicht wirklich überlegen, diese Baustellen so einzurichten oder so zu takten, dass mög-
lichst wenig Stau entsteht. Mich ärgert es immer maßlos, wenn man über die Brennerautobahn fährt und
man sieht, dass bestimmte Bereiche einspurig wegen einer Baustelle abgrenzt sind, dort aber gar keine
Bauarbeiten stattfinden, weil das nächste Los erst in einer Woche weiterbearbeitet wird. Da könnte man viel
mehr tun, um die Bevölkerung zu entlasten. Vielleicht kann Ihnen der Kollege Widmann diese Unterlagen
weitergeben. So ein Baustellenmanagement-Plan wäre in Südtirol dringend notwendig.

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