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s
201102
lfb-X
Dieses Buch ist nicht
zum Verkauf bestimmt.
Unser gottesdienstliches Werk
wird weltweit durch freiwillige
Spenden finanziert
(siehe dazu auch donate.jw.org).
Die Bibelzitate stützen sich auf den Text
der 2013 in Englisch revidierten
Neuen-Welt- Übersetzung
der Heiligen Schrift.
Was wir aus der Bibel lernen können
Lessons You Can Learn From the Bible
Auflage November 2020
German (lfb-X)
˘ 2017
Watch Tower Bible and Tract Society
of Pennsylvania
ISBN 978-3-95620-077-9 (Softcover)
Druck und Verlag:
˘ Wachtturm Bibel- und
Traktat-Gesellschaft, Selters/Ts.
Made in Germany
Was wir aus der
lernen können Bibel
Dieses Buch gehört __________________________________________________________________________________________________________
Liebe Brüder und Schwestern,
als Diener Jehovas lieben wir sein Wort, die Bibel. Wir sind
davon überzeugt, dass sie geschichtliche Tatsachen enthält, uns
zuverlässig anleitet und zeigt, wie sehr Jehova uns Menschen liebt
(Psalm 119:105; Lukas 1:3; 1. Johannes 4:19). Es liegt uns sehr am
Herzen, anderen die kostbaren Wahrheiten aus Gottes Wort
näherzubringen. Darum freuen wir uns besonders, euch das Buch
„Was wir aus der Bibel lernen können“ an die Hand zu geben.
Wir möchten euch gern ein wenig dazu erklären.
Dieses Buch ist in erster Linie für Kinder geschrieben. Doch man
kann damit auch Erwachsenen helfen, die Bibel kennenzulernen.
Und es ist ein Buch für uns alle. Schließlich kann das, was wir aus
der Bibel lernen, uns allen helfen, wirklich glücklich zu sein.
Die Geschichten in diesem Buch stützen sich auf die Bibel und
erzählen die Geschichte des Menschen von Anfang an. Es wurde
alles getan, um die Bibelberichte einfach und klar wiederzugeben
und soweit möglich auch in ihrer zeitlichen Abfolge.
Die Bibelberichte werden aber nicht einfach nur nacherzählt.
Der Text und die Bilder lassen die Berichte lebendig werden und
helfen uns, uns in die Personen hineinzuversetzen.
Dieses Buch macht deutlich, dass die Bibel ein Buch
über Menschen ist — solche, die auf Jehova gehört haben, und
solche, die nicht auf ihn gehört haben. Und es motiviert uns dazu,
aus ihrem Beispiel zu lernen (Römer 15:4; 1. Korinther 10:6).
Das Buch ist in 14 Teile untergliedert. Jeder beginnt mit einer
Zusammenfassung von Punkten, die wir aus den Geschichten
lernen können.
2
Wenn du Kinder hast, kannst du mit ihnen vielleicht erst eine
Geschichte lesen und dann das Bild ansehen. Ihr könntet dann
zusammen die Verse in der Bibel lesen, auf die sich die Geschichte
stützt. Hilf deinem Kind zu verstehen, dass die Lehrpunkte in der
Geschichte eigentlich aus der Bibel sind. So ähnlich könnte man es
auch machen, wenn man einem Erwachsenen hilft, einen Überblick
über die Bibel und ihre Botschaft zu bekommen.
Wir sind uns sicher, dass dieses Buch allen aufrichtigen
Menschen — ob groß oder klein — helfen wird, aus Gottes Wort zu
lernen und danach zu leben. Dann können auch sie Jehova als Teil
seiner geliebten Familie dienen.
Eure Brüder
60
SEITE 24 Sie brechen ihr Versprechen 62
14
6 Die Richter
29 Jehova wählt Josua aus
30 Rahab versteckt
72
74
8
15 Jehova vergisst Joseph nicht 42 Von Salomo bis Elia 106
16 Wer ist Hiob? 44 44 Ein Tempel für Jehova 108
17 Moses entscheidet sich 45 Das Königreich wird geteilt 110
Jehova zu dienen 46
46 Die Probe auf dem Berg Karmel 112
18 Der brennende Busch 48
47 Jehova stärkt Elia 114
19 Die ersten drei Plagen 50
48 Eine Witwe bekommt ihren
20 Die nächsten sechs Plagen 52 Sohn zurück 116
21 Die zehnte Plage 54 49 Eine böse Königin bekommt
22 Das Wunder am Roten Meer 56 ihre Strafe 118
50 Jehova kämpft für Josaphat 120
12 Jesu Dienst
74 Jesus wird der Messias
75 Jesus wird vom Teufel versucht
174
176
178
76 Jesus reinigt den Tempel 180
124
77 Die Frau am Brunnen
78 Jesus predigt die Botschaft
vom Königreich
182
184
52 Jehovas Heer aus Feuer 126 79 Jesus wirkt viele Wunder 186
53 Jehojada ist mutig 128 80 Jesus wählt die 12 Apostel aus 188
54 Jehova ist geduldig mit Jona 130 81 Die Bergpredigt 190
55 Jehovas Engel hilft Hiskia 132 82 Jesus erklärt, wie man beten soll 192
56 Josia liebt Gottes Gesetz 134 83 Jesus gibt Tausenden
etwas zu essen 194
84 Jesus geht auf dem Wasser 196
13
58 Jerusalem wird zerstört 140
Jesu letzte Woche auf der Erde 202
59 Vier Jungen hören auf Jehova 142
87 Das Abendmahl 204
60 Ein Königreich,
das für immer bleibt 144 88 Jesus wird verhaftet 206
61 Sie verbeugen sich nicht 146 89 Petrus verleugnet Jesus 208
62 Ein Königreich 90 Jesus stirbt auf Golgotha 210
wie ein großer Baum 148 91 »Jesus ist auferweckt worden« 212
63 Die Schrift an der Wand 150 92 Jesus erscheint den Fischern 214
64 Daniel in der Löwengrube 152 93 Jesus kehrt in den Himmel zurück 216
65 Esther rettet ihr Volk 154
14
66 Esra lehrt Gottes Gesetz 156
Das Christentum verbreitet sich 218
67 Die Mauern von Jerusalem 158
94 Die Jünger bekommen
den heiligen Geist 220
11 Johannes der Täufer und Jesus 160 95 Nichts kann sie aufhalten 222
96 Jesus wählt Saulus aus 224
68 Elisabeth bekommt ein Baby 162
97 Kornelius bekommt heiligen Geist 226
69 Der Engel Gabriel besucht
Maria 164 98 Das Christentum breitet sich aus 228
70 Engel verkünden die Geburt 99 Ein Gefängnisaufseher lernt die
von Jesus 166 Wahrheit kennen 230
71 Jehova beschützt Jesus 168 100 Paulus und Timotheus 232
72 Jesus als Jugendlicher 170 101 Paulus auf dem Weg nach Rom 234
73 Johannes bereitet den Weg vor 172 102 Die Offenbarung 236
103 »Lass dein Königreich kommen« 238
1
Die Bibel beginnt damit, wie Jehova den Himmel und die Erde
macht. Sie öffnet uns die Augen für all das Schöne, das er
erschaffen hat. Wenn du ein Kind hast, hilf ihm zu erkennen, wie
unglaublich vielfältig die Schöpfung ist. Zeig ihm, dass Gott uns
Menschen so gemacht hat, dass wir den Tieren weit überlegen
sind. Wir können nämlich sprechen, logisch denken, Dinge erfinden,
singen und beten. Fördere die Dankbarkeit für Jehovas Weisheit
und Macht und vor allem für Jehovas Liebe zu seiner ganzen
Schöpfung — das heißt auch zu jedem Einzelnen von uns.
DAS LERNEN WIR:
˛ Jehova und sein Sohn haben ein Zuhause für uns gemacht, die Erde
˛ Jehova hat die Familie erfunden: Er hat Mann und Frau erschaffen
und dafür gesorgt, dass sie Kinder bekommen können
7
1 Gott macht den Himmel und die Erde
Jehova Gott ist unser Schöpfer. Er hat alles gemacht:
alles, was wir sehen können, und alles, was wir nicht sehen
können. Bevor er die Dinge gemacht hat, die wir sehen
können, hat er ganz viele Engel erschaffen. Weißt du, was
Engel sind? Engel sind Personen, die Jehova ähnlich sind.
Man kann sie nicht sehen, genauso wie man Gott nicht sehen
kann. Der erste Engel, den Jehova erschaffen hat, wird sein
Helfer. Dieser Engel hat Jehova geholfen die Sterne zu machen,
die Planeten und alle anderen Dinge. Einer dieser Planeten ist
unser wunderschönes Zuhause, die Erde.
Jehova will, dass auf der Erde Menschen und Tiere leben.
Deshalb macht er alles dafür bereit. Er lässt die Sonne auf
die Erde scheinen. Und er macht Berge, Flüsse
Am Anfang und Meere.
erschuf Gott Was passiert dann? Jehova sagt: »Jetzt mache
Himmel und Erde ich Gras und Pflanzen und Bäume.« Da beginnt
(1. Mose 1:1) ganz viel zu wachsen: Obst und Gemüse und viele
verschiedene Blumen. Dann macht Jehova alle
Tiere: Tiere, die fliegen, schwimmen, krabbeln und kriechen.
Er macht kleine Tiere wie die Kaninchen und große Tiere wie
die Elefanten. Was ist dein Lieblingstier?
Dann sagt Jehova zu dem ersten Engel: »Wir wollen
Menschen machen.« Er will, dass die Menschen anders sind als
8
die Tiere: Sie sollen Dinge
erfinden können und
reden, lachen und beten
können. Und sie sollen sich
um die Tiere und die Erde
kümmern. Weißt du, wer
der erste Mensch ist?
Das sehen wir gleich.
11
2
Warum zerstört Jehova die ganze damalige Welt durch eine Flut?
Schon früh in der Menschheitsgeschichte beginnt ein Kampf —
der Kampf zwischen Gut und Böse. Menschen wie Adam, Eva und
ihr Sohn Kain entscheiden sich für die Seite des Bösen. Einige
wenige wie Abel und Noah stellen sich auf die Seite des Guten.
Irgendwann sind die meisten Menschen so schlecht, dass Jehova
jene böse Welt vernichtet. Teil 2 hilft uns zu verstehen, dass es
Jehova nicht entgeht, für welche Seite wir uns entscheiden.
Und er wird nie zulassen, dass das Böse über das Gute siegt.
DAS LERNEN WIR:
13
3 Adam und Eva sind Gott ungehorsam
Einmal ist Eva allein. Da redet eine Schlange mit ihr. Sie fragt:
»Stimmt es, dass Gott euch nicht erlaubt, von allen Bäumen im
Garten zu essen?« Eva antwortet: »Wir können von allen Bäumen
essen, außer von einem. Wenn wir von diesem Baum essen,
werden wir sterben.« Die Schlange sagt: »Ihr werdet nicht sterben.
Wenn ihr von diesem Baum esst, werdet ihr so sein wie Gott.«
Stimmt das? Nein, das ist gelogen. Aber Eva glaubt der Schlange.
Je länger sie die Früchte ansieht, desto mehr will sie sie essen.
Am Ende isst Eva die Frucht und gibt auch Adam etwas. Er weiß,
wenn sie nicht auf Gott hören, werden sie sterben. Trotzdem isst
Adam die Frucht.
Am Abend spricht Jehova mit Adam und Eva. Er fragt, warum
sie ihm nicht gehorcht haben. Adam gibt Eva die Schuld, und Eva
gibt der Schlange die Schuld. Weil Adam und Eva ungehorsam
waren, schickt Jehova sie aus dem Garten hinaus. Er stellt am
Eingang Engel auf und ein Schwert aus Feuer. So können Adam
und Eva nie wieder in den Garten zurück.
Jehova sagt, er wird auch den
bestrafen, der Eva angelogen hat.
Die Schlange hat nicht selbst mit Eva
geredet. Jehova hat keine Schlangen
gemacht, die sprechen können. Ein
böser Engel hat die Schlange reden
lassen. Er hat Eva hereingelegt.
Dieser Engel wird Satan, der Teufel,
genannt. Jehova wird den Teufel bald
vernichten. Dann kann er niemand
mehr hereinlegen und dazu bringen,
etwas Schlechtes zu tun.
15
4 Wütend sein ist gefährlich
Nachdem Adam und Eva den Garten Eden verlassen haben,
bekommen sie viele Kinder. Ihr erster Sohn Kain wird Bauer.
Ihr zweiter Sohn Abel wird Schafhirt.
Einmal bringen Kain und Abel für Jehova Opfer dar.
Weißt du, was es bedeutet, Gott ein Opfer darzubringen?
Es bedeutet, ihm ein Geschenk zu machen. Jehova freut sich
über das Opfer von Abel, aber nicht über das Opfer von Kain.
Das macht Kain sehr wütend. Jehova warnt ihn davor, so
wütend zu sein: »Pass auf! Sonst tust du etwas Schlimmes!«
Aber er hört nicht auf Jehova.
Kain sagt zu Abel: »Komm mit mir aufs Feld.« Auf
dem Feld sind sie allein. Da greift Kain seinen Bruder
16
Versöhne dich zuerst mit
an und tötet ihn. Was wird Jehova jetzt tun? deinem Bruder und dann
Er bestraft Kain und schickt ihn weit weg komm zurück und opfere
von seiner Familie. Er darf nie wieder deine Gabe (Matthäus 5:24)
zurückkommen.
Was können wir daraus lernen? Manchmal werden wir wütend,
weil nicht das passiert, was wir wollen. Was sollten wir tun, wenn
wir merken, dass wir immer wütender werden? Oder wenn andere
uns warnen, weil wir wütend sind? Dann müssen wir uns schnell
anstrengen, nicht mehr so wütend zu sein. Sonst kann es passieren,
dass wir etwas Schlimmes tun.
Abel hat Jehova geliebt und das getan, was richtig ist. Deshalb
wird sich Jehova immer an ihn erinnern. Er wird Abel wieder
lebendig machen, wenn er aus der Erde ein Paradies macht.
Fragen: Wer sind die ersten beiden Kinder von Adam und Eva?
Warum hat Kain seinen Bruder getötet?
1. Mose 4:1-12; Hebräer 11:4; 1. Johannes 3:11, 12
5 Noah und die Arche
Mit der Zeit gibt es immer mehr Menschen. Die
meisten von ihnen sind böse. Sogar einige Engel werden
böse. Sie verlassen ihr Zuhause im Himmel und kommen
als Menschen auf die Erde. Weißt du, warum? Weil sie
Frauen heiraten wollen.
Die Engel und die Frauen bekommen Söhne. Diese Söhne
werden sehr starke Männer. Sie machen anderen Angst und
tun ihnen weh. Jehova muss etwas dagegen tun. Er beschließt,
die ganze Erde mit Wasser zu überfluten. So sollen alle bösen
Menschen sterben.
Aber es gibt einen Mann, der anders ist. Er liebt Jehova. Sein
Name ist Noah. Er hat eine Frau und drei Söhne: Sem, Ham und
Japhet. Die Söhne sind auch verheiratet. Jehova
So wie die Zeit Noahs will, dass Noah und seine Familie die Sintflut
war, so wird die überleben. Deshalb gibt Jehova Noah den Auftrag,
Gegenwart des einen riesigen Kasten zu bauen, der auf dem
Menschensohnes sein Wasser schwimmen kann. Das ist die Arche.
(Matthäus 24:37) Außerdem sagt Jehova zu Noah, er soll viele Tiere
in die Arche bringen, damit sie auch überleben.
Noah fängt sofort an, die Arche zu bauen. Er und seine Familie
brauchen ungefähr 50 Jahre, bis sie damit fertig sind. Sie bauen die
Arche genau so, wie Jehova es ihnen sagt. Außerdem warnt Noah
die anderen Menschen vor der Sintflut. Aber keiner hört auf ihn.
Dann ist es Zeit, in die Arche zu gehen. Willst du wissen,
wie es weitergeht?
Fragen: Warum beschließt Jehova, die Sintflut über die Erde zu bringen?
Was genau soll Noah tun?
1. Mose 6:1-22; Matthäus 24:37-41; 2. Petrus 2:5; Judas 6
18
6 Acht Menschen überleben die Sintflut
Noah, seine Familie und die Tiere gehen alle in die Arche.
Jehova schließt die Tür. Dann fängt es an zu regnen. Es regnet
so viel, dass die Arche zu schwimmen beginnt. Mit der Zeit
bedeckt das Wasser die ganze Erde. Alle bösen Menschen
sterben. Aber Noah und seine Familie sind in der Arche in
Sicherheit. Kannst du dir vorstellen, wie froh sie sind, dass
sie auf Jehova gehört haben?
Es schüttet 40 Tage und 40 Nächte. Dann hört es auf und
das Wasser beginnt zu sinken. Irgendwann setzt die Arche auf
einem Berg auf. Aber überall ist noch Wasser.
Die Menschen nahmen Deshalb können Noah und seine Familie nicht
keine Notiz von allem,
gleich aus der Arche gehen.
bis die Flut kam und
sie alle mit sich riss Nach und nach verschwindet das Wasser.
(Matthäus 24:38, 39) Noah und seine Familie sind schon über ein
Jahr in der Arche. Dann sagt Jehova, dass sie
hinausgehen können. Draußen sieht es aus wie in einer neuen
Welt. Sie sind Jehova sehr dankbar, dass er sie gerettet hat.
Deshalb bringen sie ihm ein Opfer dar.
Jehova freut sich über das Opfer. Er verspricht, nie wieder
alles durch eine Flut zu vernichten. Als Zeichen für sein
Versprechen lässt er den ersten Regenbogen am Himmel
erscheinen. Hast du schon einmal einen Regenbogen gesehen?
Jehova sagt Noah und seiner Familie auch, sie sollen Kinder
bekommen, damit die Erde voll von Menschen wird.
Fragen: Was passiert, nachdem Jehova die Tür der Arche geschlossen hat?
Woran sollte es uns erinnern, wenn wir einen Regenbogen sehen?
1. Mose 7:1 bis 9:17
20
3
Die Bibel berichtet von nur sehr wenigen Menschen, die in den
Jahren nach der Sintflut Jehova dienen. Einer von ihnen ist
Abraham, der als Freund Jehovas bekannt ist. Warum wird er
Freund Jehovas genannt? Hilf deinem Kind zu verstehen, dass
Jehova an ihm persönlich interessiert ist und dass er ihm helfen
will. Wir können Jehova offen um Hilfe bitten, so wie es auch treue
Männer wie Abraham, Lot und Jakob getan haben. Und wir können
darauf vertrauen, dass Jehova alle seine Versprechen hält.
DAS LERNEN WIR:
23
7 Der Turm von Babel
Nach der Sintflut bekommen Noahs Söhne und
ihre Frauen viele Kinder. Ihre Familien werden immer
größer. Sie beginnen sich auf der Erde zu verteilen,
so wie Jehova es ihnen gesagt hat.
Aber einige Familien hören nicht auf Jehova. Sie
sagen: »Kommt, wir bauen eine Stadt und bleiben
hier. Wir bauen auch einen Turm, der so hoch ist,
dass seine Spitze bis in den Himmel reicht. Dann
werden wir berühmt!«
25
8 Abraham und Sara hören auf Gott
Nicht weit von Babel gibt es eine Stadt, die Ur heißt. Die Menschen
dort beten nicht Jehova an, sondern viele andere Götter. In Ur lebt
aber auch ein Mann, der nur Jehova anbetet. Sein Name ist
Abraham.
Jehova sagt zu Abraham: »Verlass dein Zuhause und deine
Verwandten und geh in das Land, das ich dir zeigen werde.« Dann
verspricht Gott: »Du wirst zu einem großen Volk werden. Und durch
dich werde ich vielen Menschen auf der ganzen Erde Gutes tun.«
Abraham weiß nicht, wohin Jehova ihn schicken will. Aber er
vertraut Jehova und deshalb gehorcht er ihm. Also packen Abraham,
seine Frau Sara, sein Vater Terach und sein Neffe Lot ihre Sachen.
Dann machen sie sich auf die lange Reise.
Abraham ist 75 Jahre alt, als er und seine Familie schließlich
in dem Land ankommen, das Jehova ihnen zeigen will.
Dieses Land heißt Kanaan. Dort redet Gott mit Abraham und
verspricht ihm: »Das ganze Land, das du um dich herum
siehst, werde ich deinen Kindern geben.« Aber Abraham und
Sara sind schon alt und sie haben gar keine Kinder. Wie kann
Jehova dann sein Versprechen halten?
27
9 Endlich ein Sohn!
Abraham und Sara sind schon seit vielen Jahren verheiratet.
Sie haben ihr bequemes Zuhause in Ur verlassen und leben
jetzt in einem Zelt. Aber Sara beschwert sich nicht, weil sie
auf Jehova vertraut.
Sara hätte so gern ein Kind. Deshalb sagt sie zu Abraham:
»Wenn meine Dienerin Hagar ein Kind von dir bekommen
würde, dann könnte es wie mein eigenes sein.« Nach
einiger Zeit bekommt Hagar einen Sohn. Er heißt Ismael.
Viele Jahre vergehen. Abraham ist schon 99 Jahre alt und
Sara 89. Da kommen drei Männer zu Besuch. Abraham lädt sie
ein, sich unter einem Baum auszuruhen und etwas zu essen.
Weißt du, wer die Besucher sind? Es sind Engel! Sie sagen zu
Abraham: »Nächstes Jahr um diese Zeit wirst du und deine
Frau einen Sohn haben.« Sara ist im Zelt und hört, was sie
sagen. Sie lacht innerlich und denkt: »Kann ich wirklich ein
Kind bekommen? Ich bin doch schon so alt!«
Ein Jahr später bekommt Sara tatsächlich einen Sohn, genau
wie es Jehovas Engel versprochen hat. Abraham gibt ihm den
Namen Isaak, was „Lachen“ bedeutet.
28
Durch Glauben erhielt auch Sara die Kraft,
einen Nachkommen zu empfangen, weil sie
den als treu ansah, der das Versprechen
gegeben hatte (Hebräer 11:11)
29
10 Denk an Lots Frau
Lot lebt mit seinem Onkel Abraham im Land Kanaan. Irgendwann
haben sie so viele Tiere, dass es nicht mehr genug Platz für sie alle
gibt. Abraham sagt zu Lot: »Wir können nicht mehr zusammen an
einem Ort leben. Bitte such dir aus, wohin du gehen willst. Ich gehe
dann woandershin.« Abraham denkt nicht nur an sich selbst. Das
ist doch lieb von ihm, oder?
Lot sieht sich um und findet eine schöne Gegend in der Nähe
einer Stadt, die Sodom heißt. Dort gibt es viel Wasser und grünes
Gras. Also sucht sich Lot diese Gegend aus und zieht mit seiner
Familie dorthin.
In der Nähe liegt Gomorra. Die Menschen in Sodom und
Gomorra sind sehr schlecht. Sie sind sogar so schlecht, dass
Jehova beschließt, die beiden Städte zu zerstören. Aber er will Lot
und seine Familie retten. Deshalb schickt er zwei Engel, um sie zu
warnen: »Schnell! Verlasst die Stadt! Jehova wird sie zerstören.«
Aber Lot lässt sich Zeit und geht nicht sofort. Deshalb nehmen
die Engel ihn, seine Frau und seine beiden Töchter an die Hand und
bringen sie schnell aus der Stadt. Die Engel sagen: »Lauft um euer
Leben! Dreht euch nicht um! Sonst werdet ihr sterben!«
Als sie in der Stadt Zoar ankommen, lässt Jehova Feuer und
Schwefel auf Sodom und Gomorra regnen. Beide Städte werden
komplett zerstört. Lots Frau hört nicht auf Jehova. Sie dreht sich
30
Denkt an Lots Frau
(Lukas 17:32)
32
Abraham einen Schafbock, der
sich mit den Hörnern in einem
Busch verfangen hat. Schnell
bindet er Isaak los und opfert
den Schafbock anstelle von
seinem Sohn.
Von diesem Tag an nennt
Jehova Abraham seinen Freund. Weißt du,
warum? Weil Abraham alles tut, was Jehova ihm
sagt — auch wenn er nicht versteht, warum Jehova
ihn um etwas bittet.
Jehova verspricht Abraham noch einmal, ihm Gutes
zu tun: »Ich werde dich segnen und du wirst viele
Nachkommen haben.« Abraham bekommt auch das Versprechen,
dass alle guten Menschen durch seine Familie gesegnet werden.
35
13 Jakob und Esau schließen Frieden
Jehova verspricht Jakob, ihn zu beschützen, so wie er Abraham
und Isaak beschützt hat. Jakob zieht an einen Ort, der Haran heißt,
und dort heiratet er. Seine Familie wird immer größer und er wird
sehr reich.
Eines Tages sagt Jehova zu Jakob: »Geh zurück in deine
Heimat.« Also macht sich Jakob mit seiner Familie auf die lange
Reise. Später kommen Jakobs Diener zu ihm und sagen: »Esau,
dein Bruder, kommt und er hat 400 Männer dabei!« Da bekommt
Jakob Angst, dass Esau ihm und seiner Familie etwas tut. Er betet
zu Jehova: »Bitte rette mich vor meinem Bruder!« Am nächsten Tag
schickt Jakob Esau viele Geschenke: Schafe, Ziegen, Kühe, Kamele
und Esel.
In der Nacht, als Jakob allein ist, sieht er einen Engel. Der Engel
beginnt mit ihm zu ringen. Sie kämpfen, bis es hell wird. Jakob wird
dabei verletzt, aber er gibt nicht auf. Der Engel sagt: »Lass mich
gehen.« Aber Jakob sagt: »Nein! Erst wenn du mich segnest.«
Da segnet der Engel Jakob endlich. Jetzt ist sich Jakob sicher:
Jehova wird nicht zulassen, dass Esau ihm etwas tut.
Als Jakob später am Morgen in die Ferne blickt, sieht er
Esau und die 400 Männer kommen. Jakob geht seiner Familie
36
voraus und verbeugt sich sieben Mal vor seinem Bruder. Esau
läuft schnell zu Jakob und umarmt ihn ganz fest. Die beiden Brüder
fangen an zu weinen und versöhnen sich. Was denkst du: Wie findet
es Jehova, dass Jakob so viel gemacht hat, um mit seinem Bruder
Frieden zu schließen?
Später geht Esau wieder nach Hause und Jakob zieht weiter.
Jakob hat insgesamt 12 Söhne. Ihre Namen sind Ruben, Simeon,
Levi, Juda, Dan, Naphtali, Gad, Ascher, Issachar, Sebulon, Joseph
und Benjamin. Durch einen dieser Söhne, nämlich durch Joseph,
rettet Jehova später sein Volk. Weißt du, wie er das macht?
Komm, wir finden es heraus.
˛ Hiob lässt nicht zu, dass großes Leid ihn von Jehova trennt
˛ Moses vergisst nie, dass er ein Diener Jehovas ist, ganz gleich,
wo er sich gerade befindet
39
14 Ein Sklave hört auf Gott
Jakobs zweitjüngster Sohn heißt Joseph. Jakob liebt ihn mehr
als seine anderen Söhne, und Josephs ältere Brüder merken das. Was
denkst du, wie fühlen sie sich da? Sie sind eifersüchtig und hassen
Joseph. Irgendwann hat Joseph besondere Träume und er erzählt
seinen Brüdern davon. Sie denken, die Träume bedeuten, dass sie sich
eines Tages vor Joseph verbeugen sollen. Da hassen sie ihn noch mehr!
Einmal hüten Josephs Brüder Schafe in der Nähe der Stadt Sichem.
Jakob schickt Joseph zu ihnen, um zu sehen, wie es ihnen geht. Sie
sehen Joseph schon von Weitem und sagen zueinander: »Da kommt
unser Träumer. Los, wir töten ihn!« Sie packen Joseph und werfen ihn
in eine tiefe Grube. Aber Juda, einer
seiner Brüder, sagt: »Tötet ihn nicht. Wir
verkaufen ihn lieber als Sklaven.« Also
verkaufen sie Joseph für 20 Silberstücke
an Händler aus Midian, die auf dem Weg
nach Ägypten sind.
Dann tauchen sie Josephs Gewand
in das Blut einer Ziege. Sie schicken es
ihrem Vater mit der Nachricht: »Ist das
nicht das Gewand von deinem Sohn?«
Da denkt Jakob, ein wildes Tier hätte
Joseph getötet. Das bricht ihm das
Herz. Niemand kann ihn trösten.
In Ägypten wird Joseph als Sklave an
einen wichtigen Beamten verkauft, der
Potiphar heißt. Aber Jehova hilft Joseph. Potiphar sieht, dass Joseph
seine Arbeit gut macht und dass man ihm vertrauen kann. Deshalb
darf sich Joseph bald um alles kümmern, was Potiphar gehört.
Potiphars Frau fällt auf, dass Joseph stark ist und gut aussieht.
Immer wieder versucht sie, Joseph zu überreden, mit ihr zu schlafen.
Wie reagiert Joseph? Er weigert sich und sagt: »Nein! Das wäre
40
falsch. Mein Herr vertraut mir, und du bist seine Frau.
Wenn ich mit dir schlafe, sündige ich gegen Gott!«
Eines Tages will Potiphars Frau Joseph zwingen,
mit ihr zu schlafen. Sie packt ihn an der Kleidung,
aber er reißt sich los und läuft davon. Als Potiphar
nach Hause kommt, lügt sie ihn an. Sie
behauptet, Joseph hätte sie angegriffen.
Potiphar wird sehr wütend und lässt
Joseph ins Gefängnis werfen. Aber
Jehova vergisst Joseph nicht.
42
Wenn ihr aber die
Jüngste ist bei unserem Vater.« Da sagt Joseph: Verfehlungen anderer
nicht vergebt, wird
»Bringt euren jüngsten Bruder her. Dann glaube euer Vater auch eure
ich euch.« Also machen sie sich auf den Weg Verfehlungen nicht
nach Hause zu ihrem Vater. vergeben (Matthäus 6:15)
Als die Vorräte der Familie wieder knapp
werden, schickt Jakob seine Söhne zurück nach Ägypten. Dieses
Mal nehmen sie ihren jüngsten Bruder Benjamin mit. Joseph will
seine Brüder testen. Deshalb versteckt er seinen Silberbecher in
Benjamins Getreidesack. Dann beschuldigt er ihn, den Becher
gestohlen zu haben. Als Josephs Diener den Becher in Benjamins
Sack finden, sind seine Brüder geschockt. Sie flehen Joseph an,
nicht Benjamin zu bestrafen, sondern sie.
Jetzt weiß Joseph, dass seine Brüder sich geändert haben. Er
kann sich nicht mehr beherrschen und fängt an zu weinen. Er sagt:
»Ich bin Joseph, euer Bruder. Lebt mein Vater noch?« Seine Brüder
sind sprachlos. Joseph sagt: »Fühlt euch nicht schlecht wegen dem,
was ihr mir angetan habt. Gott hat mich hierhergeschickt, um euch
zu retten. Jetzt beeilt euch und bringt meinen Vater her.«
Sie machen sich schnell auf den Weg, um ihrem Vater alles zu
erzählen. Dann bringen sie ihn nach Ägypten. Nach vielen Jahren
sind Joseph und sein Vater endlich wieder zusammen.
45
17 Moses entscheidet sich Jehova zu dienen
In Ägypten nennt man Jakobs Familie mit der Zeit Israeliten.
Nach dem Tod von Jakob und Joseph beginnt ein neuer Pharao
zu regieren. Er befürchtet, die Israeliten könnten stärker werden als
die Ägypter. Deswegen macht er die Israeliten zu Sklaven. Er zwingt
sie, Ziegelsteine herzustellen und auf den Feldern hart zu arbeiten.
Aber je härter die Israeliten arbeiten müssen, desto mehr Kinder
bekommen sie. Das gefällt dem Pharao gar nicht. Er befiehlt, alle
neugeborenen Jungen zu töten. Kannst du dir vorstellen, wie viel
Angst die Israeliten da haben?
Die Israelitin Jochebed bekommt einen
sehr hübschen kleinen Jungen. Sie will ihn
beschützen. Deswegen legt sie ihn in einen
Korb und versteckt ihn zwischen dem Schilf
im Nil. Mirjam, seine große Schwester, bleibt
in der Nähe, um zu sehen, was passiert.
Da kommt die Tochter des Pharao, um im
Fluss zu baden, und entdeckt den Korb. Das
Baby im Korb weint und sie hat Mitleid mit
46
ihm. Mirjam fragt: »Soll ich eine Frau holen, die das Kind für dich
stillt?« Die Tochter des Pharao ist einverstanden. Also holt Mirjam
ihre Mutter Jochebed. Die Tochter des Pharao sagt ihr: »Nimm
das Baby und still es für mich. Ich werde dich dafür bezahlen.«
Sobald der Junge alt genug ist, bringt Jochebed ihn zur Tochter
des Pharao. Er wird ihr Sohn und sie gibt ihm den Namen Moses.
Er ist jetzt ein Prinz. Er kann alles haben, was er möchte. Aber
Moses vergisst Jehova nie. Er weiß, dass er in Wirklichkeit kein
Ägypter ist, sondern ein Israelit. Und er entscheidet
sich dafür, Jehova zu dienen.
Als Moses 40 Jahre alt ist, beschließt er
seinem Volk zu helfen. Einmal sieht er, wie
ein Ägypter einen israelitischen Sklaven
schlägt. Da schlägt Moses den Ägypter so
fest, dass dieser stirbt. Moses versteckt
den Toten im Sand. Der Pharao erfährt
davon und will Moses töten lassen.
Aber Moses flieht in das Land Midian.
Dort sorgt Jehova für ihn.
48
19 Die ersten drei Plagen
Als Sklaven müssen die Israeliten sehr schwer arbeiten. Jehova
schickt Moses und Aaron mit der Botschaft zum Pharao: »Lass
mein Volk gehen, damit es mich in der Wildnis anbeten kann.«
Stolz antwortet der Pharao: »Mich interessiert nicht, was Jehova
sagt! Ich lasse die Israeliten nicht gehen.« Dann zwingt er sie, noch
schwerer zu arbeiten. Da beschließt Jehova, dem Pharao eine Lektion
zu erteilen. Weißt du, wie? Er bringt die zehn Plagen über Ägypten.
Jehova sagt zu Moses: »Der Pharao hört nicht auf mich. Morgen
früh wird er am Nil sein. Geh dann zu ihm. Sag ihm, dass alles
Wasser im Nil in Blut verwandelt wird, weil er mein Volk nicht gehen
lässt.« Moses gehorcht. Vor den Augen des Pharao schlägt Aaron
mit seinem Stab auf den Nil. Alles Wasser verwandelt sich in Blut.
Der Fluss beginnt zu stinken. Die Fische sterben. Und man kann kein
Wasser mehr aus dem Nil trinken. Aber der Pharao will die Israeliten
trotzdem nicht gehen lassen.
Sieben Tage später schickt Jehova Moses mit der Botschaft zum
Pharao: »Wenn du mein Volk nicht gehen lässt, wird Ägypten voller
50
Ich werde sie meine Stärke und meine
Macht erkennen lassen, und sie werden
erkennen müssen, dass mein Name
Jehova ist (Jeremia 16:21)
51
20 Die nächsten sechs Plagen
Moses und Aaron gehen wieder zum Pharao und richten ihm
von Gott aus: »Wenn du mein Volk nicht gehen lässt, schicke ich
dir Stechfliegen ins Land.« Ganze Schwärme kommen in die Häuser
aller Ägypter, ob arm oder reich. Das Land ist voller Stechfliegen.
Nur in Gosen, wo die Israeliten leben, gibt es keine. Ab der vierten
Plage trifft es nämlich nur noch die Ägypter. Der Pharao sagt: »Euer
Volk kann gehen. Nur bittet Jehova, uns von den Stechfliegen zu
befreien.« Jehova erfüllt die Bitte. Doch dann überlegt es sich der
Pharao wieder anders. Wird er seine Lektion je lernen?
Jehova sagt: »Wenn der Pharao mein Volk nicht gehen lässt,
werden die Tiere der Ägypter ab morgen krank werden und sterben.«
Und genauso kommt es. Doch die Tiere der Israeliten sterben nicht.
Der Pharao will aber nicht nachgeben und bleibt stur.
Dann soll Moses wieder zum Pharao gehen und Asche in die Luft
werfen. Die Asche wird zu Staub, verteilt sich in der Luft und breitet
sich in ganz Ägypten aus. Die Ägypter und
Ihr werdet wieder den ihre Tiere bekommen davon Geschwüre, die
Unterschied zwischen sehr wehtun. Trotzdem lässt der Pharao die
einem Gerechten und
einem Bösen sehen, Israeliten nicht gehen.
zwischen einem, der Jehova schickt Moses noch einmal zum
Gott dient, und einem, Pharao, um ihm zu sagen: »Willst du mein
der ihm nicht dient Volk immer noch nicht gehen lassen? Dann
(Maleachi 3:18)
gibt es morgen einen Hagelsturm.«
52
Am nächsten Tag schickt Jehova Donner, Hagel und
Feuer. Es ist der schlimmste Sturm, den es in Ägypten je
gegeben hat. Alle Bäume werden zerstört und auch die Pflanzen auf
den Feldern. Aber im Land Gosen nicht. Der Pharao sagt: »Fleht zu
Jehova, dass das aufhört! Dann könnt ihr gehen.« Aber sobald der
Hagelsturm vorbei ist, überlegt es sich der Pharao wieder anders.
Dann sagt Moses: »Jetzt werden Heuschrecken alles auffressen,
was der Hagel übrig gelassen hat.« Millionen Heuschrecken fressen
alles auf, was auf den Bäumen und Feldern noch übrig ist. Pharao
fleht: »Bittet Jehova, uns von den Heuschrecken zu befreien.«
Jehova beseitigt die Heuschrecken. Aber trotzdem bleibt der
Pharao stur.
Jehova sagt zu Moses: »Strecke deine Hand zum Himmel aus.«
Sofort wird es stockdunkel. Drei Tage lang können die Ägypter
überhaupt nichts sehen. Nur in den Häusern der Israeliten ist
es hell.
Der Pharao sagt zu Moses: »Du und dein Volk könnt gehen. Aber
eure Tiere bleiben hier.« Moses antwortet: »Wir müssen unsere Tiere
mitnehmen, damit wir sie unserem Gott opfern können.« Da wird
der Pharao sehr wütend und schreit: »Verschwinde! Wenn ich dich
noch einmal sehe, bringe ich dich um!«
53
21 Die zehnte Plage
Moses verspricht dem Pharao, nicht wiederzukommen.
Aber bevor er geht, sagt er noch: »Um Mitternacht wird jeder
Erstgeborene in Ägypten sterben — vom Sohn des Sklaven bis
zum Sohn des Pharao.«
Die Israeliten sollen ein besonderes Essen zubereiten. Jehova sagt:
»Schlachtet ein einjähriges Schaf- oder Ziegenböckchen. Tut etwas
von dem Blut auf euren Türrahmen. Bratet das Fleisch und esst es mit
ungesäuertem Brot. Habt dabei eure Sandalen an und seid reisefertig,
bereit zu gehen. Heute Nacht werde ich euch befreien.« Kannst du dir
vorstellen, wie aufgeregt die Israeliten da sind?
Um Mitternacht kommt Jehovas
Engel zu jedem Haus in Ägypten. In
den Häusern ohne Blut am Türrahmen
stirbt der Erstgeborene. Aber dort,
wo Blut an der Tür ist, geht der Engel
vorbei. Jede ägyptische Familie, egal
ob arm oder reich, verliert ein Kind.
Aber bei den Israeliten stirbt kein
einziges.
Auch der Pharao verliert seinen
Sohn. Das ist zu viel für ihn! Sofort
lässt er Moses und Aaron kommen
und sagt: »Los, verschwindet! Geht
und dient eurem Gott! Nehmt eure
Tiere mit und geht!«
55
22 Das Wunder am Roten Meer
Der Pharao erfährt, dass die Israeliten Ägypten verlassen
haben. Da bereut er, dass er sie weggeschickt hat. Er befiehlt
seinen Soldaten: »Macht alle meine Kriegswagen bereit!
Wir verfolgen sie! Wir hätten sie nicht gehen lassen dürfen.«
Dann jagt er mit seinen Soldaten den Israeliten hinterher.
Am Tag führt Jehova sein Volk mit einer Wolke und in der
Nacht mit Feuer. Er führt sie zum Roten Meer. Dort sollen sie
ihr Lager aufbauen.
Als die Israeliten sehen, dass sie vom Pharao und seinem
Heer verfolgt werden, schreien sie vor Angst. Sie sitzen in der
Falle: Hinter ihnen ist das ägyptische Heer und vor ihnen das
Rote Meer. Sie beschuldigen Moses: »Wir werden sterben!
Warum hast du uns nicht in Ägypten gelassen?!« Aber Moses
sagt: »Habt keine Angst. Wartet ab und seht, wie Jehova uns
retten wird.« Moses vertraut wirklich auf Jehova, nicht wahr?
Jehova befiehlt den Israeliten ihr Lager abzubauen. In der
Nacht setzt er die Wolke zwischen sie und die Ägypter. Bei
den Ägyptern ist es dunkel. Aber bei den Israeliten ist es hell.
Jehova sagt Moses, er soll seinen Stab über das Meer
ausstrecken. Dann lässt Jehova die ganze Nacht lang einen
starken Wind wehen und das Meer wird geteilt. Zwischen
Wänden aus Wasser wird ein Weg frei. Die Millionen Israeliten
können auf trockenem Boden auf die andere Seite gehen.
Das Heer des Pharao folgt den Israeliten. Da bringt Jehova
das Heer in Verwirrung. Von ihren Wagen fallen die Räder ab.
Sie schreien: »Weg hier! Jehova kämpft für sie!«
Da sagt Jehova zu Moses: »Strecke deine Hand über das Meer
aus.« Sofort stürzen die Wasserwände über den Ägyptern ein.
Der Pharao und alle seine Männer sterben. Kein Einziger überlebt.
Am anderen Ufer singen die Millionen Menschen für Jehova ein
Loblied: »Singt Jehova ein Lied, denn er ist hoch erhaben. Das
Pferd und den Reiter hat er ins Meer geschleudert.« Die Frauen
tanzen dabei und spielen Tamburin. Alle sind überglücklich, denn
jetzt sind sie wirklich frei.
Fragen: Warum bekommen die Israeliten Angst, als sie am Roten Meer sind?
Wie rettet Jehova die Israeliten?
2. Mose 13:21 bis 15:21; Nehemia 9:9-11; Psalm 106:9-12; 136:11-15; Hebräer 11:29
57
5
Zwei Monate nachdem die Israeliten das Rote Meer durchquert
haben, kommen sie zum Berg Sinai. Dort schließt Jehova einen
Bund mit ihnen und macht sie zu seinem besonderen Volk. Er
beschützt sie und gibt ihnen alles, was sie brauchen: Manna zum
Essen, Kleidung, die sich nicht abnutzt, und sichere Plätze zum
Lagern. Erkläre deinem Kind, warum Jehova den Israeliten das
Gesetz, die Stiftshütte und die Priesterschaft gegeben hat.
Betone, wie wichtig es ist, Wort zu halten, demütig zu bleiben
und immer treu zu Jehova zu stehen.
DAS LERNEN WIR:
59
23 Sie geben Jehova ein Versprechen
Etwa zwei Monate nachdem die Israeliten Ägypten verlassen
haben, kommen sie zum Berg Sinai und bauen dort ihr Lager
auf. Jehova bittet Moses, auf den Berg zu steigen, und sagt: »Ich
habe die Israeliten gerettet. Wenn sie auf mich hören und meine
Gesetze halten, werden sie mein besonderes Volk werden.« Moses
erzählt den Israeliten, was Jehova gesagt hat. Weißt du, wie sie
reagieren? Sie antworten: »Wir wollen alles tun, was Jehova sagt.«
Moses steigt wieder auf den Berg. Dort sagt Jehova:
Ȇbermorgen werde ich mit dir reden. Sag dem Volk, es darf
auf keinen Fall versuchen, auf den Berg Sinai zu kommen.«
Moses geht hinunter und fordert die Israeliten auf, sich bereit
zu machen von Jehova zu hören.
Am dritten Tag sehen die Israeliten eine dunkle Wolke auf
dem Berg und Blitze. Es donnert laut und sie hören ein Horn
dröhnen. Dann kommt Jehova in einem Feuer auf den Berg herab.
Die Israeliten zittern vor Angst. Der
Liebe Jehova, deinen Gott, ganze Berg bebt, überall ist Rauch.
mit deinem ganzen Herzen, Das Dröhnen des Horns wird lauter
deiner ganzen Seele und deinem und lauter. Dann sagt Gott: »Ich bin
ganzen Denken (Matthäus 22:37) Jehova. Ihr dürft keinen anderen
Göttern dienen.«
Moses steigt wieder auf den Berg. Dort gibt Jehova ihm Gesetze.
Sie regeln, wie die Israeliten Jehova dienen und wie sie sich verhalten
sollen. Moses schreibt die Gesetze auf und liest sie den Israeliten
vor. Sie versprechen: »Alles, was Jehova sagt, wollen wir tun.« So
geben die Israeliten Gott ein Versprechen. Aber werden sie es
auch halten?
60
24 Sie brechen ihr Versprechen
Jehova sagt zu Moses: »Komm zu mir auf den
Berg. Ich werde meine Gesetze auf Steintafeln
schreiben und sie dir geben.« Moses bleibt
40 Tage und Nächte auf dem Berg. In dieser
Zeit schreibt Jehova die Zehn Gebote auf zwei
Steintafeln und gibt sie Moses.
Nach einiger Zeit denken die Israeliten,
Moses kommt nicht wieder. Sie sagen zu
Aaron: »Wir wollen einen Anführer. Mach uns
einen Gott!« Aaron sagt: »Gebt mir euer
Gold.« Er schmilzt das Gold und macht daraus
ein Kalb. Die Israeliten rufen: »Dieses Kalb ist
unser Gott, der uns aus Ägypten herausgeführt hat!« Sie beten
das Kalb an und feiern ein Fest. Ist das in Ordnung? Nein, das
ist falsch. Das Volk hat doch versprochen, nur Jehova anzubeten
und nur ihm zu dienen. Aber jetzt brechen sie ihr Versprechen.
Jehova sieht, was die Israeliten tun, und sagt zu Moses:
»Geh hinunter zum Volk. Es gehorcht mir nicht und
62
betet einen falschen Gott an.« Moses nimmt die beiden Steintafeln
und steigt den Berg hinunter.
Als Moses vom Lager nicht mehr weit weg ist, hört er Menschen
singen. Und dann sieht er sie: Sie tanzen und verbeugen sich vor
dem Kalb. Da wird Moses sehr wütend. Er wirft die Steintafeln auf
den Boden und sie zerbrechen in viele Stücke. Sofort zerstört Moses
das Kalb. Dann fragt er Aaron: »Wie hat dich das Volk nur überreden
können, so etwas Schlimmes zu tun?« Aaron antwortet: »Sei nicht
wütend. Du weißt doch, wie sie sind. Sie wollten unbedingt einen Gott.
Also habe ich ihr Gold ins Feuer geworfen und da kam dieses Kalb
heraus.« Was Aaron getan hat, ist falsch. Moses steigt wieder auf
den Berg und fleht Jehova an, dem Volk zu vergeben.
Jehova vergibt denen, die bereit sind auf ihn zu hören. Und weil
Moses die Israeliten führen soll, müssen sie auch auf Moses hören.
Verstehst du, warum das wichtig ist?
64
Dann hörte ich eine laute Stimme
vom Thron her sagen: „Seht nur!
ein Bund ist? Es ist eine besondere Das Zelt Gottes ist bei den
Art von Versprechen. Menschen, und er wird bei ihnen
Jehova wählt Aaron und seine wohnen, und sie werden sein Volk
Söhne als Priester aus. Sie sollen sich sein. Und Gott selbst wird bei ihnen
sein“ (Offenbarung 21:3)
um die Stiftshütte kümmern und für
Jehova opfern. Nur Aaron, der Hohe
Priester, darf in das Allerheiligste gehen, und das nur einmal
im Jahr. Er tut das, um Opfer darzubringen für seine eigenen
Sünden, für die Sünden der Priester und für die Sünden der
ganzen Nation Israel.
Ein Jahr nachdem die Israeliten Ägypten verlassen haben,
ist die Stiftshütte fertig. Jetzt haben sie einen Ort für die
Anbetung Jehovas.
Jehova zeigt, dass er mit der Stiftshütte sehr zufrieden ist,
und lässt eine Wolke darüber erscheinen. Solange die Wolke
über der Stiftshütte ist, bleiben die Israeliten dort, wo sie sind.
Aber wenn die Wolke aufsteigt, ist es Zeit weiterzuziehen.
Dann bauen sie die Stiftshütte ab und folgen der Wolke.
66
Israeliten hören einfach nicht auf Josua und Kaleb. Sie wollen
sie sogar töten!
Wie reagiert Jehova? Er sagt zu Moses: »Ich habe so viel für
die Israeliten getan. Trotzdem hören sie nicht auf mich. Deshalb
sollen sie 40 Jahre lang in der Wildnis bleiben und dort sterben.
Nur ihre Kinder und Josua und Kaleb werden einmal in dem Land
leben, das ich den Israeliten versprochen habe.«
68
stehen mit ihren Familien vor ihren Zelten. Plötzlich spaltet sich die
Erde und verschluckt sie! Bei der Stiftshütte kommt ein Feuer vom
Himmel und tötet Korah und die 250 Männer.
Dann sagt Jehova zu Moses: »Der
Anführer von jedem Stamm soll dir seinen
Stab bringen. Schreib dann seinen Namen Hört auf die, die unter euch
die Führung übernehmen,
darauf. Aber auf den Stab für den Stamm und ordnet euch ihnen unter
Levi sollst du Aarons Namen schreiben. Leg (Hebräer 13:17)
die Stäbe in die Stiftshütte. Der Stab des
Mannes, den ich auswähle, wird blühen.«
Am nächsten Tag holt Moses die Stäbe und zeigt sie den
Anführern. An Aarons Stab sind Blüten und reife Mandeln. So
bestätigt Jehova, dass er Aaron als Hohen Priester ausgewählt hat.
70
verfluchen.« Bileam antwortet: »Ich habe einen Fehler gemacht. Ich
gehe wieder heim.« Doch der Engel sagt: »Du kannst nach Moab
gehen. Aber du darfst nur das sagen, was Jehova dir sagt.«
Hat Bileam seine Lektion gelernt? Nein. Er versucht drei Mal, Israel
zu verfluchen. Doch jedes Mal sorgt Jehova dafür, dass Bileam Israel
segnet. Schließlich greifen die Israeliten Moab an und Bileam wird
getötet. Was denkst du: Wäre es nicht besser gewesen, wenn Bileam
gleich auf Jehova gehört hätte?
Fragen: Warum geht Bileam nach Moab? Was passiert auf dem Weg nach Moab?
4. Mose 22:1 bis 24:25; 31:8; Nehemia 13:2; 2. Petrus 2:15, 16; Judas 11
6
Als die Israeliten endlich im verheißenen Land sind, wird die
Stiftshütte zum Zentrum der wahren Anbetung. Priester lehren
das Gesetz und Richter führen das Volk. Teil 6 macht deutlich, wie
sehr sich Entscheidungen und Handlungen Einzelner auf andere
auswirken können. Jeder Israelit hat eine Verantwortung gegenüber
seinen Mitmenschen und gegenüber Jehova. Zeige, wie Debora,
Noomi, Josua, Hanna, Jephthas Tochter und Samuel ihr Umfeld
beeinflusst haben. Betone, dass sich sogar Menschen aus anderen
Völkern auf die Seite der Israeliten stellen, weil sie wissen, dass Gott
mit Israel ist. Zu ihnen gehören Rahab, Ruth, Jael und die Gibeoniter.
DAS LERNEN WIR:
˛ Ob jung oder alt, wer völlig auf Jehova vertraut, wird dafür belohnt
˛ Gott ist nicht parteiisch: Für ihn zählt, dass jemand ihn liebt und
das Richtige tut, und nicht, aus welchem Land oder Umfeld er kommt
73
29 Jehova wählt Josua aus
Moses hat die Nation Israel viele Jahre lang angeführt.
Jetzt wird er bald sterben. Jehova sagt zu ihm: »Du wirst
die Israeliten nicht in das verheißene Land bringen. Aber du
darfst es sehen.« Moses bittet Jehova, einen neuen Anführer
auszuwählen, der sich um das Volk kümmert. Jehova fordert
ihn auf: »Geh zu Josua und sag ihm, dass er der neue
Anführer ist.«
Moses erklärt den Israeliten,
dass er bald sterben wird und
dass Jehova Josua ausgewählt
hat, um sie in das verheißene
Land zu führen. Dann sagt
Moses zu Josua: »Hab keine
Angst. Jehova wird dir helfen.«
Danach steigt Moses auf den
Berg Nebo. Vom Gipfel aus zeigt
Jehova ihm das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob
versprochen hat. Dann stirbt Moses mit 120 Jahren.
Jehova sagt zu Josua: »Zieh mit dem Volk durch den Jordan
und geh mit ihnen nach Kanaan. Ich werde dir helfen, genauso
wie ich Moses geholfen habe. Vergiss nicht, jeden Tag in meinem
Gesetz zu lesen. Hab keine Angst. Sei mutig. Geh
und tu alles, was ich dir aufgetragen habe.«
74
Josua schickt zwei Kundschafter in die Stadt
Jericho. Was dort passiert, erfährst
du in der nächsten Geschichte. Als sie
zurückkommen, berichten sie, dass jetzt ein
guter Zeitpunkt ist, nach Kanaan zu gehen.
Gleich am nächsten Tag sagt Josua den
Israeliten, sie sollen alles packen. Dann schickt
er die Priester, die die Bundeslade tragen, zum
Jordan voraus. Der Fluss
hat Hochwasser. Aber Jehova wird dich immer
als die Priester mit ihren Füßen das Wasser führen und dich selbst in
berühren, fließt das Wasser ab und kein neues einem dürren Land sättigen
kommt nach! Die Priester gehen in die Mitte (Jesaja 58:11)
vom Flussbett und bleiben dort stehen, bis alle
auf der anderen Seite sind. Was denkst du: Hat das die Israeliten
vielleicht an das Wunder vom Roten Meer erinnert?
Nach so vielen Jahren sind die Israeliten endlich im Land der
Verheißung. Jetzt können sie Häuser und Städte bauen und Felder,
Obstgärten und Weinberge haben. Es ist wirklich ein Land, das von
Milch und Honig fließt.
76
Wurde nicht ebenso auch Rahab
durch Taten für gerecht erklärt,
nachdem sie die Boten gastfreundlich
aufgenommen und sie auf einem
anderen Weg weggeschickt hatte?
(Jakobus 2:25)
77
31 Josua und die Gibeoniter
Andere Völker in Kanaan hören, was mit Jericho passiert ist.
Ihre Könige beschließen, zusammen gegen die Israeliten zu kämpfen.
Aber die Gibeoniter haben einen anderen Plan. Sie ziehen abgenutzte
Kleidung an und gehen zu Josua. Sie sagen: »Wir kommen aus einem
fernen Land. Wir haben von Jehova gehört und von allem, was er in
Ägypten und Moab für euch getan hat. Bitte versprecht uns, dass ihr
uns nicht angreift, und wir werden euch dienen.«
Josua glaubt den Gibeonitern und verspricht, sie nicht anzugreifen.
Drei Tage später findet er aber heraus, dass sie gar nicht aus einem
fernen Land kommen. Sie sind aus Kanaan. Josua fragt: »Warum
habt ihr uns angelogen?« Sie antworten: »Weil wir Angst hatten!
Wir wissen, dass euer Gott Jehova für euch kämpft. Bitte lasst uns
am Leben.« Josua hält sein Versprechen und tut ihnen nichts.
Schon bald danach bedrohen fünf kanaanitische Könige mit
ihren Heeren die Gibeoniter. Josua und sein Heer marschieren
eine ganze Nacht lang, um sie zu retten. Früh am nächsten
Morgen beginnt der Kampf. Die Kanaaniter fliehen.
78
Euer Ja soll einfach ein
Sie rennen in alle Richtungen davon, aber Ja sein und euer Nein ein
Jehova schleudert große Hagelsteine auf Nein, denn alles, was darüber
hinausgeht, kommt vom
sie. Dann bittet Josua Jehova, die Sonne
Bösen (Matthäus 5:37)
stillstehen zu lassen. Aber die Sonne hat
doch noch nie stillgestanden! Warum
glaubt Josua dann, dass Jehova das tun wird? Weil er auf
Jehova vertraut. Und er wird nicht enttäuscht. Die Sonne geht
einen ganzen Tag lang nicht unter, bis die kanaanitischen
Könige und ihre Heere besiegt sind.
80
Sieg geben wird.« Barak und seine 10000 Männer stürmen
den Berg hinunter, genau auf Siseras starkes Heer zu.
Da sorgt Jehova dafür, dass der Kischon alles Die Frauen, die
überflutet. Die Kriegswagen bleiben im Schlamm die gute Botschaft
stecken. Barak und seine Soldaten besiegen Siseras verkünden, bilden
Heer. Aber Sisera springt von seinem Wagen und kann ein großes Heer
entkommen. Er versteckt sich im Zelt einer Frau (Psalm 68:11)
namens Jael. Sie gibt ihm Milch zu trinken und deckt
ihn zu. Der erschöpfte Krieger schläft ein. Dann schleicht sie
sich leise an ihn heran und schlägt ihm einen Zeltpflock in den
Kopf. So stirbt Sisera.
Auf der Suche nach Sisera kommt Barak an Jaels Zelt vorbei.
Sie kommt heraus und sagt: »Hier, ich zeige dir den Mann, den
du suchst.« Barak geht ins Zelt und sieht Sisera tot daliegen.
Barak und Debora singen ein Loblied für Jehova, weil er den
Israeliten geholfen hat ihre Feinde zu besiegen. Ab jetzt hat
Israel 40 Jahre lang Frieden.
ihr.« Aber Ruth sagt: »Ich werde dich nicht verlassen. Dein Volk wird
mein Volk sein und dein Gott mein Gott.« Was denkst du: Wie fühlt
sich Noomi, als sie das hört?
In Israel hat gerade die Gersten-Ernte begonnen, als Ruth und
Noomi ankommen. Ruth geht auf ein Feld, um liegen gebliebene
Ähren zu sammeln. Das Feld gehört Boas, dem Sohn von Rahab.
Er hört, dass Ruth aus Moab kommt und dass sie treu bei Noomi
geblieben ist. Boas weist seine Arbeiter an, für Ruth extra Ähren auf
dem Feld liegen zu lassen.
82
Am Abend fragt Noomi Ruth: »Auf welchem Feld
hast du gearbeitet?« Ruth antwortet: »Auf dem Feld
von einem Mann, der Boas heißt.« Da sagt Noomi: Es gibt einen
»Boas ist ein Verwandter von meinem Mann. Arbeite Freund, der fester
zu einem hält
weiter auf seinem Feld zusammen mit den anderen
als ein Bruder
jungen Frauen. Dort bist du sicher.« (Sprüche 18:24)
Ruth arbeitet auf dem Feld von Boas, bis die
Erntezeit vorbei ist. Boas fällt auf, dass Ruth
eine fleißige und außergewöhnliche Frau
ist. Außerdem ist es damals üblich,
dass ein Mann die Witwe eines
Verwandten heiratet, der ohne
Söhne stirbt. Deshalb heiratet Boas
Ruth und sie bekommen einen
Sohn. Er heißt Obed und wird
später der Großvater von König
David. Noomis Freundinnen freuen
sich sehr und sagen zu ihr: »Erst
hat Jehova dir Ruth gegeben, die
sehr gut zu dir ist, und jetzt
hast du auch noch einen Enkel.
Jehova soll gepriesen sein!«
Fragen: Wie zeigt Ruth, dass sie
Noomi liebt? Wie sorgt Jehova
für Ruth und Noomi?
Ruth 1:1 bis 4:22; Matthäus 1:5
34 Gideon besiegt die Midianiter
Mit der Zeit verlassen die Israeliten Jehova wieder und beten
falsche Götter an. Sieben Jahre lang stehlen die Midianiter ihre Tiere
und zerstören ihre Ernte. Die Israeliten verstecken sich in Höhlen und
in den Bergen, um sich zu schützen. Sie flehen Jehova an, sie zu
retten. Deshalb schickt er einen Engel zu einem jungen Mann namens
Gideon. Der Engel sagt: »Jehova hat dich ausgewählt. Du wirst ein
starker Krieger sein.« Gideon fragt: »Wie soll ich Israel denn retten?
Ich bin doch so unwichtig!«
Gideon will sich sicher sein, dass Jehova ihn ausgewählt hat.
Deshalb breitet er Schafwolle auf dem Boden aus und sagt zu
Jehova: »Wenn die Wolle morgen früh vom Tau nass ist, aber der
Boden trocken, dann weiß ich, dass du Israel durch mich retten
willst.« Am nächsten Morgen ist die Wolle tropfnass, aber der Boden
trocken! Dann bittet Gideon, dass am nächsten Morgen die Wolle
trocken bleibt und der Boden nass ist. Jehova
erfüllt seine Bitte. Jetzt ist sich Gideon sicher:
Jehova hat ihn ausgewählt. Er ruft die Soldaten
zusammen, um gegen die Midianiter zu kämpfen.
Jehova erklärt Gideon: »Ich werde die Israeliten siegen lassen. Ihr
seid aber zu viele Soldaten. Deshalb könntet ihr denken, dass ihr
den Kampf ohne meine Hilfe gewonnen habt. Sag allen, die Angst
haben, sie sollen heimgehen.« Da gehen 22 000
Soldaten heim; 10000 bleiben. Dann sagt Jehova: Damit deutlich wird,
»Es sind immer noch zu viele. Bring sie zum Bach dass die Kraft, die
und lass sie daraus trinken. Behalte nur diejenigen, über das Normale
hinausgeht, von Gott
die beim Trinken wachsam sind und nach Feinden kommt und nicht von
Ausschau halten.« Nur 300 Männer sind beim uns (2. Korinther 4:7)
Trinken wachsam. Jehova verspricht, dass diese
kleine Gruppe die 135 000 midianitischen Soldaten besiegen wird.
In der Nacht sagt Jehova zu Gideon: »Es ist Zeit, die Midianiter
anzugreifen!« Gideon gibt seinen Männern Hörner und große Krüge
mit einer Fackel darin. Er sagt: »Seht mir zu und macht mir alles
genau nach.« Gideon bläst ins Horn, zerschlägt den Krug, schwenkt
die Fackel und ruft: »Das Schwert Jehovas und Gideons!« Seine
300 Männer tun das Gleiche. Die Midianiter bekommen schreckliche
Angst und rennen panisch in alle Richtungen davon. In dem Chaos
greifen sie sich gegenseitig an. Wieder einmal hilft Jehova den
Israeliten, ihre Feinde zu besiegen.
Fragen: Welchen Beweis gibt Jehova Gideon, dass er ihn ausgewählt hat?
Warum gibt es in Gideons Armee nur 300 Soldaten?
Richter 6:1-16; 6:36 bis 7:25; 8:28
85
35 Hanna betet um einen Sohn
Der Israelit Elkana hat zwei Frauen: Hanna und Peninna.
Aber Hanna liebt er mehr. Peninna hat viele Kinder und sie
verspottet Hanna ständig, weil Hanna keine Kinder hat. Elkana
reist jedes Jahr mit seiner Familie nach Silo, um Jehova bei
der Stiftshütte anzubeten. Dort merkt er einmal, dass seine
geliebte Hanna sehr traurig ist. Er sagt: »Hanna, bitte wein
nicht mehr. Du hast doch mich.
Ich liebe dich!«
Danach betet Hanna für sich
allein. Sie kann dabei einfach nicht
aufhören zu weinen. Sie fleht Jehova
an, ihr zu helfen, und verspricht:
»Jehova, wenn du mir einen Sohn
schenkst, dann gebe ich ihn dir.
Er soll dir sein Leben lang dienen.«
Der Hohe Priester Eli sieht Hanna
schluchzen und denkt, sie wäre
betrunken. Hanna sagt: »Nein, mein
Herr, ich bin nicht betrunken. Ich bin
völlig verzweifelt und deswegen
erzähle ich Jehova alles.« Eli merkt,
dass er sich geirrt hat, und sagt: »Ich
wünsche dir, dass Jehova deine Bitte
erfüllt.« Hanna fühlt sich besser und
geht. Nicht einmal ein Jahr später
bekommt sie einen Sohn und nennt
ihn Samuel. Glaubst du, Hanna ist
jetzt glücklich?
Bittet immer wieder und ihr werdet
bekommen, sucht weiter und ihr
werdet finden (Matthäus 7:7)
87
36 Jephthas Versprechen
Wieder einmal verlassen die Israeliten Jehova und beten
falsche Götter an. Aber als sie von den Ammonitern
angegriffen werden, helfen ihnen diese Götter nicht. Den
Israeliten geht es viele Jahre lang sehr schlecht. Schließlich
sagen sie zu Jehova: »Wir haben gesündigt. Bitte rette uns vor
unseren Feinden.« Sie zerstören ihre Götzen und dienen wieder
Jehova. Da kann es Jehova nicht länger mit ansehen, dass es
ihnen so schlecht geht.
Der Krieger Jephtha wird ausgewählt, das Volk im Kampf
gegen die Ammoniter anzuführen. Er verspricht Jehova: »Wenn
du uns hilfst, den Kampf zu gewinnen, dann gebe ich dir die
erste Person, die mir entgegenläuft, wenn ich heimkomme.«
Wer an seinem Sohn
oder an seiner Tochter
Jehova erhört Jephthas Gebet und hilft mehr hängt als an mir,
ihm, den Kampf zu gewinnen. verdient mich nicht
(Matthäus 10:37)
Dann kommt Jephtha nach Hause. Und
wer ist die erste Person, die ihm entgegenläuft? Es ist seine
Tochter, sein einziges Kind! Sie tanzt und spielt Tamburin.
Was tut Jephtha? Er denkt an sein Versprechen und ruft:
»Ach, meine Tochter! Du brichst mir das Herz! Ich habe
Jehova ein Versprechen gegeben. Und jetzt muss ich dich
nach Silo schicken, damit du bei der Stiftshütte dienst.« Aber
seine Tochter sagt zu ihm: »Vater, wenn du Jehova etwas
versprochen hast, dann musst du es auch halten. Ich habe nur
eine Bitte: Lass mich für zwei Monate mit meinen Freundinnen
in die Berge gehen. Danach gehe ich nach Silo.« Jephthas
Tochter dient ihr ganzes Leben lang treu bei der Stiftshütte.
Ihre Freundinnen kommen sie jedes Jahr in Silo besuchen.
89
37 Jehova spricht mit Samuel
Der Hohe Priester Eli hat zwei Söhne, Hophni und Pinehas.
Sie dienen als Priester in der Stiftshütte. Aber sie halten
Jehovas Gesetze nicht und sie behandeln das Volk sehr
schlecht. Wenn die Israeliten Opfer für Jehova bringen,
nehmen Hophni und Pinehas die besten Fleischstücke für sich.
Eli weiß davon, aber er tut nichts dagegen. Und Jehova? Wird
er etwas dagegen tun?
Hophni und Pinehas sind viel älter als Samuel. Trotzdem
nimmt er sich an den beiden kein Beispiel. Jehova freut sich
sehr über Samuel. Eines Nachts, als Samuel schläft, hört er
plötzlich eine Stimme nach ihm rufen. Er springt aus dem Bett,
rennt zu Eli und sagt: »Hier bin ich.« Aber Eli antwortet: »Ich
habe dich nicht gerufen. Leg dich wieder hin.« Samuel geht
wieder ins Bett. Das Ganze passiert ein zweites Mal. Beim
dritten Mal wird Eli klar, dass Jehova den Jungen gerufen hat.
Eli sagt zu Samuel: »Wenn du die Stimme noch einmal hörst,
antworte: ›Rede, Jehova, dein Diener hört zu.‹ «
Samuel geht wieder ins Bett. Dann hört er die Stimme noch
einmal: »Samuel! Samuel!« Er antwortet: »Rede, dein Diener
90
hört zu.« Jehova sagt zu ihm: »Eli weiß, dass seine Söhne in
meiner Stiftshütte schlimme Dinge machen, aber er tut nichts
dagegen. Sag ihm, dass ich ihn und seine Familie deswegen
bestrafen werde.« Wie jeden Morgen öffnet Samuel am
nächsten Tag die Türen zur Stiftshütte. Er traut sich aber nicht,
dem Hohen Priester zu erzählen, was Jehova zu ihm gesagt
hat. Doch Eli ruft ihn und fragt: »Was hat Jehova dir gesagt,
mein Sohn? Erzähl mir alles.« Da erzählt er es ihm.
Samuel wird älter und Jehova bleibt an seiner Seite. Und
im ganzen Land erfahren die Israeliten, dass Jehova ihn als
Richter und Propheten ausgewählt hat.
92
Sofort sagt Delila den Philistern: »Ich kenne sein Geheimnis!« Sie
lässt Simson auf ihrem Schoß einschlafen und dann lässt sie ihm
die Haare abschneiden. Danach ruft sie: »Simson, die Philister sind
hier!« Er wacht auf und seine Kraft ist weg. Die Philister packen ihn,
machen ihn blind und werfen ihn ins Gefängnis.
Später versammeln sich Tausende Philister im Tempel von Dagon,
ihrem Gott. Sie rufen: »Unser Gott hat uns geholfen Simson zu
besiegen! Bringt Simson her, damit wir Spaß haben!« Sie stellen
ihn zwischen zwei Säulen und verspotten ihn. Da ruft Simson:
»O Jehova, gib mir bitte nur noch dieses eine Mal Kraft!«
Mittlerweile sind Simsons Haare wieder gewachsen. Er stemmt sich
so fest er kann gegen die Säulen des Tempels und das ganze Haus
stürzt ein. Alle, die darin sind, sterben — auch Simson.
96
Gehorchen ist besser als
ein Opfer (1. Samuel 15:22)
Fragen: Wen wählt Jehova als den nächsten König von Israel aus?
Wie besiegt David den Riesen Goliath?
1. Samuel 16:1-13; 17:1-54
99
41 David und Saul
Nachdem David Goliath getötet hat, macht König Saul ihn zum
Heerführer. David gewinnt viele Schlachten und wird beim Volk sehr
beliebt. Jedes Mal, wenn David vom Krieg heimkehrt, tanzen die
Frauen und singen: »Saul hat Tausende getötet und David
Zehntausende!« Da wird Saul auf David eifersüchtig und will ihn töten.
David kann sehr gut Harfe spielen. Als er einmal für Saul spielt,
schleudert Saul seinen Speer nach ihm. David kann gerade noch
ausweichen und der Speer trifft nur die Wand. Saul versucht später
immer wieder David umzubringen. Am Ende flieht David und versteckt
sich in der Wildnis.
Saul zieht mit 3 000 Soldaten los,
um David zu jagen. Zufällig geht er
genau in die Höhle, in der sich David und
seine Männer verstecken. Davids Männer
flüstern: »Das ist deine Chance, Saul zu
101
42 Der mutige und treue Jonathan
Jonathan ist König Sauls ältester Sohn und er ist ein mutiger
Krieger. David hat über ihn gesagt, dass er schneller ist als ein
Adler und stärker als ein Löwe. Einmal sieht Jonathan Soldaten
der Philister auf einem Hügel und sagt zu seinem Waffenträger:
»Wir greifen sie nur an, wenn Jehova uns ein Zeichen gibt. Wenn
die Philister sagen, wir sollen zu ihnen heraufkommen, wissen wir,
dass wir sie angreifen können.« Die Philister rufen: »Kommt her und
kämpft mit uns!« Da klettern die zwei den Hügel hinauf und besiegen
20 Soldaten.
Eigentlich wäre Jonathan als Sauls ältester Sohn der nächste
König von Israel. Aber er weiß, dass Jehova David ausgewählt hat.
Trotzdem ist er auf David nicht eifersüchtig. Im Gegenteil —
die beiden werden beste Freunde. Sie versprechen, einander zu
102
beschützen und füreinander da zu sein. Als Zeichen der Freundschaft
gibt Jonathan David seinen Mantel, sein Schwert, seinen Bogen und
seinen Gürtel.
Als David vor Saul auf der Flucht ist, geht Jonathan zu David und
sagt: »Sei mutig und stark. Jehova hat dich als König ausgewählt.
Und mein Vater weiß das auch.« Hättest du auch gern so einen
guten Freund wie Jonathan?
Jonathan riskiert sein Leben mehr als einmal, um seinem Freund
zu helfen. Er weiß, dass König Saul David umbringen will. Deshalb
sagt er zu seinem Vater: »David zu töten wäre eine Sünde. Er hat
doch nichts falsch gemacht.« Saul wird sehr wütend auf Jonathan.
Einige Jahre später sterben Saul und Jonathan in einer Schlacht.
Danach sucht David Jonathans Sohn Mephiboscheth. Als er ihn
findet, sagt er: »Dein Vater war mein Freund. Deshalb werde ich
immer für dich sorgen. Ich möchte, dass du in meinem Palast
wohnst und an meinem Tisch isst.« David hat seinen
Freund Jonathan nie vergessen.
104
vorzubereiten. Er sagt: »Jehovas Tempel
muss wirklich prachtvoll werden. Salomo ist
noch jung. Ich werde ihm helfen und alles
vorbereiten.« David spendet für den Bau viel
von seinem eigenen Geld. Er sorgt dafür, dass
gute Handwerker da sind. Er legt Gold- und
Silbervorräte an. Und er lässt Zedernholz aus
Tyrus und Sidon bringen. Vor seinem Tod gibt
er Salomo die Baupläne für den Tempel und
sagt: »Jehova hat mich all das für dich
aufzeichnen lassen. Hab keine Angst.
Jehova wird dir helfen. Sei stark und
mach dich an die Arbeit.«
˛ Diene Jehova treu, auch wenn deine Familie und deine Freunde
Jehova nicht dienen
˛ Wenn du nicht mehr weiterweißt, zeigt dir Jehova seine Macht oft
auf eine Weise, wie du es dir nie vorgestellt hättest
107
44 Ein Tempel für Jehova
Salomo ist jetzt der König von Israel. Da fragt Jehova: »Was
wünschst du dir? Was soll ich dir geben?« Salomo antwortet:
»Ich bin jung und ich habe noch keine Erfahrung. Bitte gib mir
Weisheit, damit ich mich gut um dein Volk kümmern kann.«
Da sagt Jehova: »Weil du um Weisheit gebeten hast, werde
ich dich zum weisesten Mann der Welt machen. Außerdem
mache ich dich sehr reich. Und wenn du auf mich hörst,
schenke ich dir ein langes Leben.«
Salomo beginnt den Tempel zu bauen. Er verwendet die
besten Steine und das feinste Holz, Silber und Gold. Tausende
Fachleute — Männer und Frauen — machen beim Tempelbau mit.
Sieben Jahre später ist es dann so weit: Der Tempel kann Jehova
übergeben werden. Auf dem Altar liegen Opfergaben bereit.
Salomo kniet davor und betet: »O Jehova, dieser Tempel ist
nicht groß genug und schön genug für dich. Bitte nimm unsere
Anbetung trotzdem an und erhöre unsere Gebete.« Wie gefällt
Jehova der Tempel und Salomos Gebet? Er ist sehr zufrieden.
Denn kaum hat Salomo zu Ende gebetet, kommt Feuer vom
Himmel und verbrennt die Opfer auf dem Altar. Als die Israeliten
das sehen, freuen sie sich sehr.
König Salomo ist sogar in fernen Ländern für seine Weisheit
berühmt. Die Menschen kommen zu ihm, damit er ihnen bei ihren
Problemen hilft. Sogar die Königin von Scheba kommt, um ihn
mit komplizierten Fragen zu testen. Als sie seine Antworten hört,
sagt sie: »Ich habe nicht geglaubt, was ich über dich gehört
habe. Aber jetzt merke ich, dass du noch viel weiser bist! Dein
Gott Jehova hat dich wirklich gesegnet.« Den Menschen in Israel
geht es sehr gut und sie sind glücklich. Aber das bleibt nicht so.
Fragen: Warum macht Jehova Salomo besonders weise?
Wie zeigt Jehova, dass ihm der Tempel gefällt?
1. Könige 2:12; 3:4-28; 4:29 bis 5:18; 6:37, 38; 7:15 bis 8:66; 10:1-13;
2. Chronika 7:1; 9:22
108
Seht! Hier ist jemand,
der bedeutender ist als
Salomo (Matthäus 12:42)
45 Das Königreich wird geteilt
Solange Salomo Jehova dient, gibt es in Israel Frieden. Aber
Salomo heiratet viele ausländische Frauen, die falschen Göttern
dienen. Sie beeinflussen ihn immer mehr, und mit der Zeit dient auch
Salomo falschen Göttern. Das macht Jehova zornig. Er sagt zu ihm:
»Israel wird deiner Familie weggenommen und in zwei Teile geteilt
werden. Deine Familie wird nur über den kleineren Teil herrschen.
Den größeren werde ich einem deiner Diener geben.«
Jehova tut noch etwas, um seine Entscheidung deutlich
zu machen. Er schickt den Propheten Ahija zu Jerobeam, einem
Diener Salomos. Ahija trifft ihn unterwegs auf einer Straße. Ahija
zerreißt seinen Mantel in 12 Stücke und sagt: »Jehova nimmt das
Königreich Israel von Salomos Familie weg und teilt es. Nimm dir
zehn Mantelstücke, denn du wirst der König über zehn Stämme.«
König Salomo erfährt davon und will Jerobeam töten. Deshalb flieht
Jerobeam nach Ägypten. Später stirbt Salomo und sein Sohn
Rehabeam wird König. Da traut sich Jerobeam nach Israel zurück.
110
Bildet kein ungleiches Gespann mit
Die älteren Männer Israels sagen Ungläubigen. Denn wie gehören
Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit
zu Rehabeam: »Behandle das Volk zusammen? Oder was hat ein Gläubiger
gut und es wird dir treu dienen.« mit einem Ungläubigen gemeinsam?
Aber Rehabeams junge Freunde (2. Korinther 6:14, 15)
raten ihm: »Du musst hart sein!
Lass das Volk noch schwerer arbeiten!« Er hört auf den Rat seiner
jungen Freunde und behandelt das Volk schlecht. Deshalb rebellieren
die Menschen gegen ihn. Zehn Stämme machen Jerobeam zu ihrem
König. Sie werden „Königreich Israel“ genannt. Die zwei anderen
Stämme halten weiter zu Rehabeam und werden „Königreich Juda“
genannt. Jetzt sind die 12 Stämme Israels geteilt.
Jerobeam will nicht, dass sein Volk nach Jerusalem geht, um Jehova
dort anzubeten. Weißt du, warum? Jerusalem liegt im Königreich von
Rehabeam. Und Jerobeam hat Angst, dass sein Volk
wieder Rehabeam dient. Also macht er zwei Kälber
aus Gold und sagt: »Jerusalem ist viel zu weit weg.
Ihr könnt Gott hier anbeten.« Da beten die
Israeliten die goldenen Kälber an und vergessen
Jehova wieder.
112
Die Menschen sollen
entkommen!« Noch am selben Tag wissen, dass du, dessen
Name Jehova ist, du allein,
werden die 450 Baalspropheten der Höchste bist über die
getötet. ganze Erde (Psalm 83:18)
Dann taucht über dem Meer eine
kleine Wolke auf. Elia lässt Ahab ausrichten: »Gleich regnet
es. Spann deinen Wagen an und fahr nach Hause.«
Dunkle Wolken verfinstern den Himmel, der Wind weht
und dann fängt es an zu schütten. Endlich ist die Dürre
vorbei. Ahab fährt, so schnell er kann. Aber mit
Jehovas Hilfe rennt Elia sogar noch schneller! Hat Elia
jetzt keine Probleme mehr? Wir werden sehen.
114
Macht euch um nichts
Sorgen, sondern durch
Gebet und Flehen
zusammen mit Dank
lasst Gott in allem wissen,
was eure Bitten sind
(Philipper 4:6)
48 Eine Witwe bekommt ihren Sohn zurück
Während der Dürre sagt Jehova zu Elia: »Geh nach Zarephath.
Dort wird dich eine Witwe mit Essen versorgen.« Am Eingang
der Stadt sammelt eine arme Witwe Holz. Elia bittet sie um
einen Becher Wasser. Als sie ihn holen will, ruft Elia ihr nach:
»Bitte bring mir auch ein Stück Brot.« Da antwortet sie: »Ich
kann dir kein Brot geben. Das bisschen Mehl und Öl, das ich
habe, reicht kaum für mich und meinen Sohn.« Elia sagt: »Wenn
du mir etwas Brot backst, dann werden dein Mehl und dein Öl
nicht leer werden, bis es wieder regnet. Das hat Jehova
versprochen.«
Also geht die Witwe nach Hause und backt Brot für Jehovas
Propheten. Und es kommt genau, wie Jehova es versprochen
hat: Ihr Mehl- und ihr Ölkrug werden nicht leer. Sie und ihr Sohn
haben während der ganzen Dürre immer etwas zu essen.
Aber dann passiert etwas Schreckliches. Der kleine Sohn der
Witwe wird so krank, dass er stirbt. Völlig verzweifelt wendet sie
Denkt nur einmal an die Raben: Sie säen nicht und
ernten nicht und haben weder Scheune noch Vorratshaus.
Trotzdem ernährt Gott sie. Seid ihr nicht viel mehr wert
als Vögel? (Lukas 12:24)
sich an Elia. Elia nimmt den Jungen aus ihren Armen und trägt ihn
nach oben in ein Zimmer. Er legt ihn auf ein Bett und betet: »Bitte
Jehova, lass diesen Jungen wieder leben.« Weißt du, warum diese
Bitte so erstaunlich ist? Weil davor anscheinend noch nie jemand
von den Toten auferweckt worden ist. Außerdem sind die Witwe
und ihr Sohn nicht einmal Israeliten.
Doch der Junge wird tatsächlich wieder lebendig und fängt
an zu atmen! Elia sagt zur Witwe: »Sieh mal, dein Sohn lebt!«
Sie ist überglücklich und antwortet ihm: »Du bist wirklich ein
Mann Gottes! Da bin ich mir sicher, denn was du sagst, kommt
von Jehova und wird immer wahr.«
Fragen: Wie zeigt die Witwe von Zarephath, dass sie Jehova vertraut?
Woher wissen wir, dass Elia ein wahrer Prophet ist?
1. Könige 17:8-24; Lukas 4:25, 26
117
49 Eine böse Königin bekommt ihre Strafe
König Ahab wohnt in einem Palast in Jesreel. Von seinem Fenster
aus kann er einen Weingarten sehen, der Naboth gehört. Ahab will
ihm den Garten abkaufen, aber Naboth ist nicht einverstanden.
Jehovas Gesetz erlaubt es nämlich nicht, Land zu verkaufen, das
zum Erbe gehört. Naboth will also tun, was richtig ist. Findet Ahab
das gut? Nein, er ärgert sich so sehr, dass er einfach im Bett bleibt
und nichts mehr essen will.
Ahabs Frau, die böse Königin Isebel, sagt zu ihm: »Du bist der
König von Israel. Du kannst alles haben, was du willst! Ich kümmere
mich darum, dass du diesen Weingarten bekommst.« Sie schreibt
Briefe an die Ältesten der Stadt. Sie sollen Naboth beschuldigen,
dass er Gott beschimpft hätte, und sollen ihn dafür steinigen. Die
Ältesten gehorchen. Danach sagt Isebel zu Ahab: »Naboth ist tot!
Jetzt kannst du den Weingarten haben.«
Naboth ist nicht der einzige Unschuldige, den Isebel tötet. Sie
ermordet viele Menschen, die Jehova lieben. Sie betet Götzen an
und tut viele andere böse Dinge. Jehova sieht alles, was Isebel
macht. Was wird er gegen sie tun?
Nach Ahabs Tod wird sein Sohn Joram König. Jehova beauftragt
einen Mann, Isebel und ihre Familie
zu bestrafen. Sein Name ist Jehu.
Jehu fährt mit seinem
Kriegswagen nach Jesreel, wo Isebel
lebt. König Joram kommt ihm mit
seinem Wagen entgegen und fragt:
»Kommst du in Frieden?« Jehu
antwortet: »Es kann keinen Frieden
geben, solange es die schlimmen
Taten deiner Mutter Isebel gibt.«
Ein Erbe, das man
sich anfangs durch
Gier verschafft,
wird am Ende keinen
Segen bringen
(Sprüche 20:21)
119
50 Jehova kämpft für Josaphat
Josaphat, der König von Juda, zerstört im ganzen Land die Altäre
und Götzenbilder von Baal. Und er will, dass das Volk die Gesetze
Jehovas kennt. Deshalb schickt er Leviten und führende Männer los,
um in ganz Juda Jehovas Gesetze zu lehren.
Die Nachbarvölker wissen, dass Jehova seinem Volk hilft.
Deswegen trauen sie sich nicht, Juda anzugreifen. Sie bringen
Josaphat sogar Geschenke. Aber dann kommen die Moabiter, die
Ammoniter und Männer aus der Gegend Seir, um gegen Juda zu
kämpfen. Josaphat weiß, dass er Jehovas Hilfe braucht. Er lässt alle
Männer, Frauen und Kinder nach Jerusalem kommen. Er stellt sich
vor sie hin und betet: »Jehova, ohne dich können wir nicht siegen.
Bitte sag uns, was wir tun sollen.«
Jehova antwortet auf das Gebet: »Habt keine Angst. Ich werde
euch helfen. Stellt euch hin, bleibt stehen und seht, wie ich euch
rette.« Weißt du, wie Jehova sie rettet?
Am nächsten Morgen stellt Josaphat Sänger an die Spitze des
Heeres und sagt, sie sollen vorangehen. Dann marschieren sie von
Jerusalem aus in die Wildnis von Tekoa, wo der Kampf stattfinden
soll.
Die Sänger singen laut und voller Freude Loblieder für Jehova.
Da kämpft Jehova für sein Volk. Er bewirkt, dass die Ammoniter und
die Moabiter so verwirrt sind, dass sie sich gegenseitig angreifen.
Kein Einziger von ihnen überlebt. Aber die Männer von Juda,
die Soldaten und die Priester werden von Jehova beschützt.
Alle Nachbarvölker hören, was Jehova getan hat. Da wissen sie,
dass er immer noch für sein Volk kämpft. Jehova hat also viele
Möglichkeiten, sein Volk zu retten. Und er braucht dabei nicht die
Hilfe von Menschen.
120
Ihr braucht in
dieser Schlacht nicht
zu kämpfen. Stellt
euch hin, bleibt
stehen und seht, wie
Jehova euch rettet
(2. Chronika 20:17)
9
In diesem Teil lernen wir junge Menschen, Propheten und Könige
kennen, die außergewöhnliches Vertrauen in Jehova haben. Ein
israelitisches Mädchen in Syrien glaubt fest, dass Naaman von Jehovas
Prophet geheilt werden kann. Der Prophet Elisa vertraut völlig darauf,
dass Jehova ihn vor einem feindlichen Heer beschützt. Der Hohe
Priester Jehojada riskiert sein Leben, um den kleinen Joas vor seiner
bösen Großmutter Athalja zu schützen. König Hiskia lässt sich von den
Assyrern nicht einschüchtern und vertraut darauf, dass Jehova
Jerusalem rettet. König Josia beseitigt den Götzendienst im Land,
bessert den Tempel aus und hilft dem Volk, Jehova wieder zu dienen.
DAS LERNEN WIR:
˛ Lerne so wie Jona, das zu tun, was Jehova sagt. Und lerne dich
nicht zu beschweren, wenn du nicht deinen Willen bekommst
123
51 Das kleine Mädchen und der Krieger
Im Land Syrien lebt ein kleines Mädchen. Sie ist weit weg
von ihrem Zuhause in Israel. Das syrische Heer hat sie ihrer
Familie einfach weggenommen. Jetzt muss sie für Naamans
Frau arbeiten. Naaman ist der syrische Heeroberste. Das
Mädchen dient Jehova, obwohl die Menschen um sie herum
nicht an Jehova glauben.
Naaman hat eine schreckliche Hautkrankheit. Er hat ständig
Schmerzen. Das Mädchen will ihm so gern helfen. Sie sagt zu
Naamans Frau: »Ich kenne jemand, der deinem Mann helfen
kann. In Israel gibt es einen Propheten Jehovas. Er heißt Elisa.
Er kann deinen Mann gesund machen.«
Naamans Frau erzählt ihrem Mann, was das Mädchen gesagt
hat. Naaman will alles versuchen, um wieder gesund zu
werden. Deshalb reist er nach Israel zu Elisa. Er denkt, Elisa
wird ihn wie jemand begrüßen, der sehr wichtig ist. Aber Elisa
schickt nur seinen Diener, der
Naaman ausrichtet: »Geh an
den Jordan und wasch dich dort
sieben Mal. Dann wirst du wieder
gesund.«
Naaman ist sehr enttäuscht. Er
sagt: »Ich dachte, dieser Prophet
ruft zu seinem Gott, bewegt seine
Hände über mir hin und her und
heilt mich. Aber jetzt soll ich zu
diesem Fluss in Israel gehen! Bei
uns in Syrien gibt es viel bessere
Flüsse. Warum kann ich nicht dorthin
gehen?« Naaman ist wütend und geht.
Aber Naamans Diener helfen ihm, wieder klar
zu denken. Sie sagen: »Würdest du nicht alles tun,
um wieder gesund zu werden? Was der Prophet gesagt
hat, ist doch so leicht. Warum versuchst du es nicht
einfach?« Naaman hört auf sie und geht zum Jordan. Dort
taucht er sieben Mal im Wasser unter. Als er das siebte Mal
wieder auftaucht, ist er völlig gesund.
Naaman ist sehr dankbar und geht Aus dem Mund von
deshalb zu Elisa zurück. Er sagt: »Jetzt Kindern und Säuglingen
weiß ich, dass Jehova der wahre Gott lässt du Lobpreis kommen
ist!« Was denkst du: Wie fühlt sich das (Matthäus 21:16)
kleine israelitische Mädchen, als Naaman
gesund zurückkommt?
Fragen: Glaubst du, es ist dem kleinen Mädchen leichtgefallen, Naamans Frau von
Elisa zu erzählen? Und was hat dem Mädchen geholfen so mutig zu sein?
2. Könige 5:1-19; Lukas 4:27
125
52 Jehovas Heer aus Feuer
Ben-Hadad, der König von Syrien, greift Israel immer wieder
an. Aber der König von Israel kann sich jedes Mal schützen,
weil der Prophet Elisa ihn warnt. Deshalb will Ben-Hadad Elisa
entführen. Er findet heraus, dass Elisa in der Stadt Dothan ist.
Also schickt er sein Heer dorthin, um ihn gefangen zu nehmen.
Das syrische Heer kommt in der Nacht nach Dothan. Als
Elisas Diener am Morgen hinausgeht, sieht er, dass die Stadt
von einem großen Heer umzingelt ist. Er bekommt schreckliche
Angst und ruft: »Elisa, was sollen wir nur tun?« Elisa sagt:
»Auf unserer Seite sind mehr als auf ihrer Seite.« Da lässt
Jehova den Diener sehen, dass die Berge rings um die Stadt
voller Pferde und Kriegswagen aus Feuer sind.
Als die syrischen Soldaten Elisa gefangen nehmen wollen,
betet er: »Jehova, bitte mach sie blind.« Obwohl die Soldaten
sehen können, wissen sie plötzlich nicht mehr, wo sie sind.
Elisa sagt zu ihnen: »Ihr seid in der falschen Stadt. Kommt
126
Wir haben ihm gegenüber
die Zuversicht, dass er uns
hört, ganz gleich, worum
wir in Übereinstimmung
mit seinem Willen bitten
(1. Johannes 5:14)
mit, ich bringe euch zu dem Mann, den ihr sucht.« Sie folgen
Elisa bis nach Samaria, wo der König von Israel lebt.
Viel zu spät merken die Syrer, wo sie sind. Der König fragt
Elisa: »Soll ich sie töten?« Jetzt könnte Elisa es den Leuten
heimzahlen, die ihm etwas tun wollten. Aber macht er das? Nein.
Elisa antwortet: »Töte sie nicht. Gib ihnen etwas zu essen und
schick sie dann nach Hause.« Also veranstaltet der König ein
großes Festmahl für die Soldaten und dann schickt er sie weg.
die Arbeit im Tempel ein. So kann das Volk Jehova dort wieder
dienen. Und er stellt Torwächter auf, damit niemand in den
Tempel kommen kann, der unrein ist. Dann bringen Jehojada und
die Obersten der Wachen Joas zum Palast und setzen ihn auf
den Thron. Das Volk von Juda freut sich sehr. Jetzt sind sie
endlich von der bösen Athalja und dem Baalskult befreit und
können Jehova dienen. Jehojada hat wirklich vielen Menschen
geholfen. Wie findest du es, dass er so mutig war?
129
54 Jehova ist geduldig mit Jona
In Assyrien liegt die Stadt Ninive. Die Menschen dort sind böse.
Jehova gibt dem Propheten Jona den Auftrag, dorthin zu gehen und
den Niniviten zu sagen, dass sie sich ändern sollen. Aber Jona rennt
weg. Er geht auf ein Schiff, das nach Tarschisch fährt, also genau in
die andere Richtung.
Auf dem Meer kommt ein starker Sturm auf und die Seeleute
haben schreckliche Angst. Sie bitten ihre Götter um Hilfe und
fragen: »Warum passiert uns das?« Am Ende gibt Jona zu: »Es ist
meine Schuld. Jehova hat mir einen Auftrag gegeben, aber ich bin
weggerannt. Werft mich ins Meer und der Sturm wird aufhören.«
Die Seeleute wollen das erst nicht, aber dann bleibt ihnen keine
andere Wahl. Sie werfen Jona ins Meer und der Sturm hört auf.
Jona sinkt tiefer und tiefer. Er denkt, er muss jetzt sterben, und
betet zu Jehova. Jehova schickt einen riesigen Fisch, der Jona
verschluckt. Aber Jona passiert nichts. Im Fisch betet er: »Jehova,
ich verspreche dir, immer auf dich zu hören.« Jona ist drei Tage
lang in dem Fisch und Jehova beschützt ihn. Dann sorgt er dafür,
dass der Fisch Jona auf trockenes Land ausspuckt.
Jehova hat Jona gerettet. Braucht Jona jetzt nicht mehr nach
Ninive zu gehen? Doch. Jehova sagt Jona noch einmal, dass er
dorthin gehen soll. Dieses Mal gehorcht Jona. Als er in Ninive ist,
130
Jehova ist geduldig mit euch, weil
er nicht will, dass irgendjemand
sagt er zu den bösen Menschen: vernichtet wird, sondern dass alle
»In 40 Tagen wird Ninive zur Reue finden (2. Petrus 3:9)
zerstört.« Da passiert etwas
Unerwartetes: Die Niniviten hören auf Jonas Warnung und ändern
sich. Der König von Ninive sagt zum Volk: »Ruft zu Gott und
bereut. Vielleicht verschont er uns dann.« Als Jehova sieht, dass
die Niniviten bereuen, vernichtet er sie nicht.
Jona ist wütend, weil die Stadt nicht zerstört wird. Stell dir vor:
Jehova hatte Geduld und Mitgefühl mit Jona, aber Jona hat kein
Mitgefühl mit den Menschen in Ninive. Er setzt sich außerhalb der
Stadt hin, im Schatten einer Flaschenkürbispflanze, und schmollt.
Dann stirbt die Pflanze und Jona wird wieder wütend. Da sagt
Jehova zu ihm: »Dir tut es leid um diese Pflanze. Sollte es mir
da nicht leidtun um die Menschen in Ninive? Ich hatte Mitgefühl
mit ihnen. Deshalb habe ich sie am Leben gelassen.« Was will
Jehova Jona damit sagen? Für ihn sind die Niniviten wertvoller
als irgendeine Pflanze.
132
185 000 Soldaten!
König Sanherib hat
seine besten Männer
verloren. Er ist
besiegt und ihm bleibt
nichts anderes übrig, als
wieder nach Hause zu gehen.
Jehova hat Hiskia und Jerusalem
beschützt, so wie er es versprochen
hat. Wenn du damals in Jerusalem
gewesen wärst, hättest du auf
Jehova vertraut?
134
Dein Wort ist eine Leuchte
für meinen Fuß und ein
Seit vielen Jahren hat man in Juda das Licht für meinen Weg
Passah nicht mehr gefeiert. Als Josia im (Psalm 119:105)
Gesetz liest, dass das Passah jedes Jahr
gefeiert werden soll, sagt er zum Volk: »Wir werden ein Passah
für Jehova feiern.« Josia bereitet alles vor, damit viele Opfer
dargebracht werden können. Und er sorgt dafür, dass es im
Tempel einen Chor von Sängern gibt. Dann feiert das Volk
das Passah und danach das Fest der ungesäuerten Brote, das
sieben Tage dauert. Seit der Zeit von Samuel hat es kein
solches Passah mehr gegeben. Josia liebt Gottes Gesetz
wirklich! Und du? Lernst du auch gern etwas über Jehova?
137
57 Jehova beauftragt Jeremia zu predigen
Jehova wählt Jeremia als Propheten für Juda aus. Er soll dem Volk
predigen und es warnen, damit es aufhört, schlimme Dinge zu tun.
Aber Jeremia sagt: »Jehova, ich bin doch noch viel zu jung. Ich
weiß nicht, wie man zum Volk spricht.« Jehova antwortet: »Hab keine
Angst. Ich sage dir, was du sagen sollst. Und ich helfe dir.«
Jehova lässt Jeremia die Ältesten des Volkes zusammenrufen. Dann
soll er vor ihnen einen Tonkrug zerschlagen und sagen: »Genau so
wird Jerusalem zerschlagen werden.« Als Jeremia das macht, werden
die Ältesten wütend. Der Priester Paschhur schlägt Jeremia und
schließt seine Hände und Füße in einen Holzblock. Die ganze Nacht
lang kann sich Jeremia nicht bewegen. Am nächsten Morgen lässt
Paschhur ihn wieder frei. Jeremia denkt sich: »Ich halte das nicht
mehr aus. Ich höre auf zu predigen.« Aber gibt er wirklich auf? Nein.
Er denkt weiter nach und sagt dann: »Jehovas Botschaft brennt wie
ein Feuer in mir. Ich kann nicht aufhören zu predigen!« Und Jeremia
warnt das Volk weiterhin.
Jahre vergehen und in Juda regiert ein neuer König. Die Priester
und die falschen Propheten hassen
die Botschaft, die Jeremia ihnen
bringt. Sie sagen zu den führenden
Männern: »Dieser Mann verdient
den Tod!« Jeremia sagt: »Wenn
ihr mich tötet, tötet ihr einen
Unschuldigen. Ich rede Jehovas
Worte, nicht meine eigenen.«
Darauf urteilen die führenden
Männer: »Dieser Mann verdient
den Tod nicht.«
Jeremia predigt weiter. Das
macht die führenden Männer
wütend und sie bitten den König,
Alle Menschen werden
Jeremia zu töten. Der König sagt, sie können mit euch wegen meines
Jeremia machen, was sie wollen. Da packen sie Namens hassen, aber
wer bis zum Ende
ihn und werfen ihn in einen tiefen, schlammigen
ausgeharrt hat, der
Brunnen. Sie wollen, dass er dort stirbt. Jeremia wird gerettet werden
versinkt immer tiefer im Schlamm. (Matthäus 10:22)
Der Hofbeamte Ebed-Melech geht zum König
und sagt: »Die führenden Männer haben Jeremia in einen Brunnen
geworfen. Wenn wir ihn dort lassen, stirbt er!« Der König sagt
Ebed-Melech, er soll 30 Männer mitnehmen und Jeremia aus dem
Brunnen ziehen. Jeremia hat sich durch nichts vom Predigen
abhalten lassen! Willst du auch so sein wie er?
Fragen: Was denkst du, warum hört Jeremia schon als junger Mensch auf Jehova?
Wer will Jeremia vom Predigen abhalten?
Jeremia 1:1-19; 19:1-11; 20:1-13; 25:8-11; 26:7-16; 38:1-13
139
58 Jerusalem wird zerstört
Immer und immer wieder verlassen die Menschen in Juda Jehova
und beten falsche Götter an. Jehova versucht viele Jahre lang ihnen
zu helfen. Er schickt viele Propheten, um sie zu warnen. Aber sie
hören nicht auf die Propheten, sondern machen sich über sie lustig.
Wie wird Jehova der Götzenanbetung ein Ende machen?
Nebukadnezar, der König von Babylon, erobert ein Land nach
dem anderen. Dann nimmt er auch Jerusalem zum ersten Mal ein.
Er nimmt König Jojachin gefangen und auch die führenden Männer,
die Soldaten und die Handwerker. Er bringt sie alle nach Babylon.
Nebukadnezar nimmt auch alle Schätze aus Jehovas Tempel mit.
Dann macht er Zedekia zum König von Juda.
Anfangs gehorcht Zedekia König Nebukadnezar. Die
Nachbarvölker und die falschen Propheten geben Zedekia aber den
Rat, gegen Babylon zu rebellieren. Doch Jeremia warnt ihn: »Wenn
du rebellierst, wird es in Juda Krankheiten, Hunger und Mord
geben.«
Zedekia regiert acht Jahre lang. Dann beschließt er,
gegen Babylon zu rebellieren, und bittet Ägypten um Hilfe. Darauf
schickt Nebukadnezar sein Heer, um Jerusalem zu belagern und
anzugreifen. Jeremia erklärt Zedekia: »Jehova sagt: Wenn du dich
Babylon ergibst, wirst du und Jerusalem gerettet. Aber wenn du
dich nicht ergibst, brennen die Babylonier Jerusalem nieder und du
wirst gefangen genommen.« Doch Zedekia ergibt sich nicht.
Jehova Gott, du Allmächtiger,
wahr und gerecht sind
deine Urteilssprüche
Eineinhalb Jahre später durchbricht (Offenbarung 16:7)
das babylonische Heer die Mauern von
Jerusalem und zündet die Stadt an. Die Babylonier brennen
den Tempel nieder, töten viele Menschen und nehmen Tausende
gefangen.
Zedekia flieht aus Jerusalem, aber die Babylonier jagen ihm
nach. In der Nähe von Jericho nehmen sie ihn gefangen und
bringen ihn zu Nebukadnezar. Zedekia muss zusehen, wie seine
Söhne getötet werden. Dann wird er blind gemacht und ins
Gefängnis geworfen, wo er später stirbt. Dem Volk von Juda
verspricht Jehova aber: »In 70 Jahren bringe ich euch nach
Jerusalem zurück.«
Was passiert mit den Kindern und Jugendlichen, die nach
Babylon gebracht werden? Werden sie Jehova treu bleiben?
141
59 Vier Jungen hören auf Jehova
Nebukadnezar hat die führenden Leute von Juda
nach Babylon mitgenommen. Er beauftragt den Hofbeamten
Aschpenas, unter ihnen die gesündesten und klügsten Jungen
auszusuchen. Er soll sich darum kümmern, dass sie drei Jahre
lang ausgebildet werden, damit sie wichtige Beamte in Babylon
werden können. Sie sollen Akkadisch, die Sprache von Babylon,
lesen, schreiben und sprechen lernen. Sie sollen auch die
gleichen Speisen essen wie der König und seine Leute. Zu
den Jungen gehören Daniel, Hananja, Mischael und Asarja.
Aschpenas gibt ihnen aber babylonische Namen: Beltschazzar,
Schadrach, Meschach und Abednego. Wird sie diese Ausbildung
dazu bringen, Jehova nicht mehr zu dienen?
142
Niemand soll jemals auf
deine Jugend herabblicken.
Werde stattdessen ein Vorbild
für die Treuen im Reden,
Die vier Jungen wollen unbedingt im Verhalten, in der Liebe,
auf Jehova hören. Sie wissen, dass sie im Glauben, in moralischer
die Speisen des Königs nicht essen Reinheit (1. Timotheus 4:12)
dürfen. Im Gesetz Jehovas steht
nämlich, dass einiges davon unrein ist. Die Jungen fragen
Aschpenas also: »Können wir bitte etwas anderes essen als
der König?« Aschpenas sagt: »Wenn ihr etwas anderes esst
und dann krank ausseht, wird der König mich töten!«
Da hat Daniel eine Idee. Er sagt zu ihrem Aufseher: »Gib uns
bitte zehn Tage lang nur Gemüse und Wasser. Dann vergleiche
uns mit den Jungen, die das Gleiche essen wie der König.« Der
Aufseher ist einverstanden.
Nach den zehn Tagen sehen Daniel und seine drei Freunde
gesünder aus als alle anderen Jungen. Jehova freut sich, dass
sie auf ihn gehört haben. Und er schenkt Daniel die Weisheit,
die Bedeutung von Träumen und Visionen zu verstehen.
Als die Ausbildung der Jungen zu Ende ist, bringt Aschpenas
sie zu Nebukadnezar. Der König unterhält sich mit ihnen. Er
bemerkt, dass Daniel, Hananja, Mischael und Asarja sehr klug
sind — klüger als alle anderen Jungen. Deshalb wählt er diese
vier aus, damit sie Beamte an seinem Hof werden. Der König
fragt sie bei wichtigen Dingen oft um Rat. Jehova hat sie
nämlich klüger gemacht als alle klugen Berater und Zauberer
des Königs.
Daniel, Hananja, Mischael und Asarja müssen zwar in einem
fremden Land leben. Aber sie haben nie vergessen, dass sie zu
Jehovas Volk gehören. Willst du auch immer an Jehova
denken, selbst wenn deine Eltern nicht da sind?
143
60 Ein Königreich, das für immer bleibt
Eines Nachts hat König Nebukadnezar einen seltsamen Traum.
Der Traum wühlt ihn so auf, dass er nicht mehr schlafen kann. Er ruft
seine Zauberer und sagt: »Erklärt mir meinen Traum!« Sie antworten:
»Erzähl uns, was du geträumt hast, o König.« Aber Nebukadnezar
sagt: »Nein! Ihr sollt mir sagen, was ich geträumt habe, oder ich
lasse euch töten!« Aber sie sagen wieder: »Erzähl uns deinen Traum
und wir erklären ihn dir.« Er sagt: »Ihr wollt mich doch nur
hereinlegen! Sagt mir, was ich geträumt habe!« Doch sie antworten:
»Kein Mensch kann das. Was du verlangst, ist unmöglich.«
Nebukadnezar wird so wütend, dass er befiehlt, alle klugen Männer
im Land zu töten. Zu ihnen gehören auch Daniel, Schadrach,
Meschach und Abednego. Daniel bittet den König, ihm etwas Zeit zu
geben. Dann beten er und seine Freunde zu Jehova und bitten ihn
um Hilfe. Was wird Jehova tun?
Jehova zeigt Daniel in einer Vision, was Nebukadnezar geträumt
hat und was es bedeutet. Am nächsten Tag geht Daniel zum Diener
des Königs und sagt: »Töte die Männer nicht! Ich kann den Traum
erklären.« Der Diener bringt Daniel zu Nebukadnezar. Daniel sagt
zum König: »Gott hat dir im Traum die Zukunft gezeigt. Du hast
eine riesige Statue gesehen. Ihr Kopf war aus Gold, ihre Arme und
die Brust waren aus Silber, der Bauch und die Oberschenkel aus
Kupfer, die Beine aus Eisen und die Füße aus Eisen und Ton. Dann
wurde ein Stein aus einem Berg gehauen und
er traf die Füße der Statue. Die Statue
wurde zu Staub zertrümmert und dann
vom Wind weggeweht. Der Stein wurde zu
einem großen Berg, der sich über die
ganze Erde ausbreitete.«
144
Dann sagt Daniel: »Das ist die Bedeutung: Dein Königreich
ist der Kopf aus Gold. Das Silber steht für ein Königreich, das
danach kommt. Dann wird es eines wie Kupfer geben, und es
wird über die ganze Erde herrschen. Das nächste Königreich
wird so stark sein wie Eisen. Zum Schluss wird es ein geteiltes
Königreich geben. Teile davon sind stark wie Eisen und andere
schwach wie Ton. Der Stein, der zu einem Berg wird, ist Gottes
Königreich. Es wird alle diese Königreiche vernichten und
selbst für immer bleiben.«
Da wirft sich Nebukadnezar vor Daniel auf den Boden und
sagt: »Dein Gott hat dir diesen Traum gezeigt. Es gibt keinen
Gott wie ihn!« Nebukadnezar will Daniel nicht
mehr töten. Er macht ihn zum Obersten aller
klugen Männer im Reich und zum Herrscher
über die Provinz Babylon. Jehova hat Daniels
Gebet wirklich erhört, nicht wahr?
Sie versammelten
sie an den Ort,
der auf Hebräisch
Armageddon
(Harmagedon)
genannt wird
(Offenbarung 16:16)
61 Sie verbeugen sich nicht
Seit König Nebukadnezars Traum ist einige Zeit vergangen.
Nun macht er eine riesige Statue aus Gold und stellt sie in der
Ebene Dura auf. Alle wichtigen Männer des Landes sollen sich
dort versammeln. Auch Schadrach, Meschach und Abednego
sollen kommen. Der König befiehlt: »Sobald ihr die Trompeten,
Harfen und Dudelsäcke hört, müsst ihr euch vor der Statue
verbeugen. Wer sich nicht verbeugt, wird in einen Ofen
geworfen und verbrannt.« Werden sich die drei Hebräer
verbeugen oder werden sie Jehova treu bleiben?
Der König gibt den Befehl, dass die Musik beginnen soll. Alle
verbeugen sich und beten die Statue an — nur Schadrach,
Meschach und Abednego nicht. Einige Männer sehen das und
sagen zum König: »Diese drei Hebräer wollen deine Statue
nicht anbeten.« Nebukadnezar lässt die drei holen und sagt
zu ihnen: »Ich gebe euch noch eine Chance, die Statue
anzubeten. Wenn ihr euch wieder weigert, lasse ich euch in
den Ofen werfen. Kein Gott kann euch vor mir
Jehova, deinen Gott, retten.« Sie antworten: »Wir brauchen nicht noch
sollst du anbeten eine Chance. Unser Gott kann uns retten. Aber
und für ihn allein auch wenn er uns nicht rettet, werden wir die
sollst du heiligen Statue nicht anbeten, o König.«
Dienst tun
(Matthäus 4:10) Da wird Nebukadnezar sehr wütend. Er sagt:
»Heizt den Ofen sieben Mal mehr als sonst!« Dann
146
befiehlt er seinen Soldaten: »Fesselt diese Männer und werft sie
hinein!« Der Ofen ist so heiß, dass die Soldaten sofort sterben, als
sie in seine Nähe kommen. Die drei Hebräer fallen ins Feuer. Aber
als Nebukadnezar in den Ofen sieht, entdeckt er nicht nur drei,
sondern vier Männer im Feuer. Da bekommt er Angst und er fragt
seine Beamten: »Haben wir nicht drei Männer ins Feuer geworfen?
Ich sehe aber vier, und einer von ihnen sieht aus wie ein Engel!«
Nebukadnezar geht näher an den Ofen heran und ruft: »Kommt
heraus, ihr Diener des höchsten Gottes!« Alle staunen sehr, als
Schadrach, Meschach und Abednego aus dem Feuer kommen. Sie
sind völlig unverletzt. Ihre Haut, ihre Haare und ihre Kleidung sind
überhaupt nicht verbrannt. Sie riechen nicht einmal nach Feuer!
Nebukadnezar sagt: »Der Gott von Schadrach, Meschach und
Abednego ist wirklich mächtig. Er hat seinen Engel geschickt und
sie gerettet. Es gibt keinen Gott wie ihn.«
Willst du Jehova auch immer so treu bleiben wie die drei
Hebräer — ganz gleich, was passiert?
Fragen: Bei was machen Schadrach, Meschach und Abednego nicht mit?
Wie rettet Jehova sie?
Daniel 3:1-30
62 Ein Königreich wie ein großer Baum
Eines Nachts hat Nebukadnezar einen Traum, der ihn sehr
erschreckt. Er ruft seine klugen Männer, aber keiner kann den Traum
erklären. Zuletzt erzählt er Daniel den Traum.
Nebukadnezar sagt: »In meinem Traum habe ich einen Baum
gesehen, der bis zum Himmel reichte. Man konnte ihn von überall
auf der Erde sehen. Er hatte schöne Blätter und viele Früchte. In
seinem Schatten haben sich Tiere ausgeruht und in seinen Ästen
haben Vögel Nester gebaut. Dann ist ein Engel aus dem Himmel
gekommen und hat gerufen: ›Haut den Baum um und schneidet
seine Äste ab! Aber lasst den Baumstumpf mit seinen Wurzeln im
Boden. Und legt Bänder aus Eisen und aus Kupfer um den Stumpf.
Sein Herz wird von einem Menschenherz in ein Tierherz verwandelt
werden. Dann werden sieben Zeiten vergehen. Alle Menschen
werden erfahren, dass Gott der höchste Herrscher ist und dass
er zum König machen kann, wen er will.‹ «
Jehova lässt Daniel wissen, was der Traum bedeutet. Daniel ist
ganz erschrocken und sagt: »O König, ich wünschte, in dem Traum
ginge es um deine Feinde. Aber es geht um dich. Der große Baum,
der umgehauen wird, das bist du! Du wirst dein Königreich verlieren.
Und du wirst auf dem Feld Gras essen wie ein Tier. Aber du wirst
wieder König werden, weil der Engel gesagt hat, dass der
Baumstumpf mit seinen Wurzeln stehen bleiben soll.«
Ein Jahr später spaziert Nebukadnezar über das Flachdach seines
Palastes und bewundert Babylon: »Was für eine großartige Stadt
ich da gebaut habe! Ich bin der Größte!« Er hat noch nicht fertig
geredet, da sagt eine Stimme vom Himmel: »Nebukadnezar! Gerade
hast du dein Königreich verloren.«
In diesem Moment verliert Nebukadnezar den Verstand und wird
wie ein Tier. Er muss seinen Palast verlassen und mit Tieren auf dem
Feld leben. Seine Haare werden so lang wie Adlerfedern und seine
Nägel werden wie Vogelkrallen.
148
Sieben Jahre
vergehen. Dann wird
Nebukadnezar wieder normal
und Jehova macht ihn zum
König von Babylon. Nebukadnezar
sagt: »Ich verherrliche Jehova,
den König der Himmel. Jetzt weiß ich,
dass Jehova der höchste Herrscher ist.
Er erniedrigt stolze Menschen. Und er
kann zum König machen, wen er will.«
150
und Perser an. Cyrus, der König der Perser, lässt den Fluss umleiten.
So können seine Soldaten direkt bis zu den Toren der Stadt gehen.
Als sie dort ankommen, stehen die Tore offen! Die Soldaten stürmen
hinein, erobern die Stadt und töten den König. Dann wird Cyrus der
Herrscher von Babylon.
Gleich im ersten Jahr gibt Cyrus bekannt: »Jehova hat mich
beauftragt, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Jeder von
seinem Volk, der mithelfen will, darf gehen.« 70 Jahre nach der
Zerstörung Jerusalems machen sich viele Juden auf den Weg nach
Hause — genau wie Jehova es versprochen hat. Cyrus gibt auch die
silbernen und goldenen Becher und Geräte zurück, die Nebukadnezar
aus dem Tempel weggenommen hat. Ist dir aufgefallen, wie Jehova
König Cyrus gebraucht hat, um seinem Volk zu helfen?
Fragen: Was bedeutet die Schrift an der Wand?
Welchen Auftrag bekommt Cyrus von Jehova?
Esra 1:1-11; Daniel 5:1-30; Jesaja 44:27 bis 45:2;
Jeremia 25:11, 12
64 Daniel in der Löwengrube
Ein anderer König von Babylon ist der Meder Darius. Ihm fällt
auf, dass Daniel ein besonderer Mann ist. Deshalb setzt er ihn über
die wichtigsten Männer im Land. Die Männer sind aber eifersüchtig
auf Daniel und wollen ihn loswerden. Sie wissen, dass Daniel jeden
Tag drei Mal zu Jehova betet. Darum sagen sie zu Darius: »O König,
es sollte ein Gesetz geben, dass man nur zu dir beten darf. Jeder, der
das Gesetz nicht hält, sollte in eine Löwengrube geworfen werden.«
Darius gefällt die Idee und er unterschreibt das Gesetz.
Sobald Daniel von dem neuen Gesetz hört, geht er nach Hause.
Er kniet sich vor ein offenes Fenster und betet zu Jehova. Die
eifersüchtigen Männer stürmen herein und ertappen ihn beim Beten.
Sofort laufen sie zu Darius und sagen: »Daniel gehorcht dir nicht.
Er betet drei Mal am Tag zu seinem Gott!« Darius mag Daniel sehr
und will nicht, dass er stirbt. Deshalb überlegt er
den ganzen Tag lang, wie er ihn retten kann. Aber
nicht einmal der König kann ein Gesetz ändern,
das er unterschrieben hat. Deswegen muss Darius
den Befehl geben, Daniel in die Grube zu werfen,
die voller hungriger Löwen ist.
152
In der Nacht kann Darius nicht schlafen,
weil er sich große Sorgen um Daniel macht.
Am Morgen rennt er sofort zur Löwengrube
und ruft: »Daniel, hat dein Gott dich gerettet?«
Da hört Darius eine Stimme. Es ist Daniel!
Er ruft zurück: »Jehovas Engel hat das Maul der
Löwen verschlossen. Sie haben mir überhaupt
nichts getan!« Darius ist sehr froh! Er befiehlt, Daniel
aus der Grube zu holen. Daniel hat nicht einmal einen
Kratzer. Dann befiehlt Darius: »Werft die Männer, die
Daniel angeklagt haben, in die Grube!« Kaum sind die
Männer in der Grube, werden sie von den Löwen gefressen.
Darius schickt einen Befehl an sein Volk:
»Jeder soll den Gott Daniels fürchten, denn Jehova weiß, wie
er hat Daniel vor den Löwen gerettet.« er gottergebene
Menschen aus der
Betest du wie Daniel auch jeden Tag zu Prüfung rettet
Jehova? (2. Petrus 2:9)
155
66 Esra lehrt Gottes Gesetz
Es ist fast 70 Jahre her, seit viele Israeliten nach Jerusalem
zurückgekehrt sind. Aber es leben auch noch Israeliten in
verschiedenen Teilen vom Persischen Reich. Einer von ihnen ist
der Priester Esra, der Jehovas Gesetz lehrt. Er erfährt, dass die
Menschen in Jerusalem das Gesetz Jehovas nicht halten. Deshalb will
er ihnen helfen. Artaxerxes, der persische König, sagt zu ihm: »Gott
hat dir die Weisheit geschenkt, sein Gesetz zu lehren. Darum geh
nach Jerusalem und nimm jeden mit, der mitkommen möchte.« Esra
trifft sich mit allen, die mitkommen. Zusammen bitten sie Jehova,
sie auf ihrer langen Reise zu beschützen. Dann machen sie sich auf
den Weg.
Nach vier Monaten kommen sie in Jerusalem an. Die führenden
Männer dort sagen zu Esra: »Das Volk hat nicht auf Jehova gehört.
Sie haben Frauen geheiratet, die falsche Götter anbeten.« Wie
reagiert Esra darauf? Vor den Augen des Volkes fällt er auf die Knie
und betet: »Jehova, du hast so viel für uns getan! Aber wir haben
gegen dich gesündigt.« Da bereuen die Israeliten ihren Fehler. Aber
sie müssen noch einiges in Ordnung bringen. Esra wählt Älteste und
Richter aus, um die Sache zu untersuchen. In den nächsten drei
Monaten werden alle weggeschickt, die Jehova nicht dienen.
Dann vergehen 12 Jahre. Inzwischen sind die Mauern von
Jerusalem wieder aufgebaut. Esra versammelt das Volk auf dem
öffentlichen Platz, um Gottes Gesetz vorzulesen. Als er das Buch
öffnet, stehen alle auf. Dann preist Esra Jehova. Alle heben ihre
Hände und zeigen, dass sie einverstanden sind. Als Nächstes
liest Esra das Gesetz vor und erklärt es. Die Israeliten hören
gut zu und ihnen wird klar, dass sie sich von Jehova wieder
entfernt haben. Da fangen sie an zu weinen. Am nächsten
Tag liest Esra weiter aus dem Gesetz vor. Dabei erfahren
die Israeliten, dass sie bald das Laubhüttenfest feiern
sollten. Sofort beginnen sie, alles dafür vorzubereiten.
156
Das Fest dauert sieben Tage. Das Volk freut sich und bedankt
sich bei Jehova für die gute Ernte. Seit der Zeit Josuas hat es so
ein Laubhüttenfest nicht mehr gegeben! Nach dem Fest kommt das
Volk zusammen und betet: »Jehova, du hast uns aus der Sklaverei
befreit, in der Wüste für uns gesorgt und uns dieses schöne Land
gegeben. Aber wir waren dir immer wieder ungehorsam. Du hast
Propheten geschickt, um uns zu warnen. Aber wir haben nicht auf
sie gehört. Trotzdem warst du geduldig mit uns. Du hast gehalten,
was du Abraham versprochen hast. Jetzt versprechen wir, auf dich
zu hören.« Dann schreiben sie ihr Versprechen auf. Und die
führenden Männer, die Leviten und die
Priester drücken ihr Siegel darauf.
Glücklich ist,
wer Gottes Wort
hört und danach lebt!
(Lukas 11:28)
67 Die Mauern von Jerusalem
Gehen wir in der Zeit ein Stück zurück. Der Israelit Nehemia
lebt in der persischen Stadt Susa und ist ein Diener von König
Artaxerxes. Eines Tages kommt Nehemias Bruder mit schlechten
Nachrichten aus Juda und berichtet: »Die Menschen in Jerusalem
sind nicht sicher. Die Tore und Mauern der Stadt, die die Babylonier
zerstört haben, sind nicht wieder aufgebaut worden.« Das macht
Nehemia sehr traurig. Er will nach Jerusalem reisen, um zu helfen.
Deshalb betet er darum, dass der König es ihm erlaubt.
Irgendwann bemerkt der König, dass Nehemia traurig ist,
und fragt: »Warum siehst du so traurig aus?« Nehemia antwortet:
»Ich bin so traurig, weil meine Stadt Jerusalem in Trümmern liegt.«
Der König fragt: »Was kann ich für dich tun?« Sofort betet
Nehemia im Stillen und sagt dann: »Lass mich bitte nach Jerusalem
gehen, um die Mauern wieder aufzubauen.« König Artaxerxes ist
einverstanden. Er sorgt auch dafür, dass Nehemia auf der langen
Reise sicher ist. Außerdem macht er ihn zum Statthalter von Juda
und gibt ihm Bauholz für die Stadttore.
In Jerusalem untersucht Nehemia zuerst die Stadtmauern. Dann
ruft er die Priester und die führenden Männer zusammen und sagt:
»Wir sind in einer schlimmen Lage. Wir müssen uns an die Arbeit
machen!« Die Männer stimmen zu und sie fangen an, die Mauern
wieder aufzubauen.
Aber ihre Feinde machen sich über sie lustig und sagen: »Da
braucht ja nur ein Fuchs hochzuklettern und eure Mauer stürzt ein.«
Die Arbeiter achten aber nicht auf ihre Beleidigungen und bauen
einfach weiter. Die Mauer wird immer höher und stärker.
Die Feinde planen, Jerusalem überraschend aus
verschiedenen Richtungen anzugreifen. Als die Juden davon
erfahren, bekommen sie Angst. Doch Nehemia sagt:
»Habt keine Angst. Jehova ist auf unserer Seite.« Dann
stellt er Wachen auf, um die Arbeiter zu beschützen,
158
Keine Waffe, die geschaffen
wird, um euch zu schaden, wird
und die Feinde können ihren Plan nicht Erfolg haben (Jesaja 54:17)
mehr umsetzen.
Nach nur 52 Tagen sind die Mauern und die Tore fertig.
Nehemia holt alle Leviten für das Einweihungsfest nach Jerusalem.
Er teilt sie in zwei Gruppen ein. Sie gehen alle beim Quellentor die
Treppe hoch auf die Mauer. Dann marschieren die beiden Gruppen
in entgegengesetzter Richtung um die Stadt. Dabei spielen sie
Trompete, Harfe und Zimbel und singen Lieder für Jehova. Esra
geht mit der einen Gruppe, Nehemia mit der anderen. Am Ende
treffen sich alle beim Tempel. Alle Männer, Frauen und Kinder
feiern und bringen Jehova Opfer dar. Ihre fröhlichen
Stimmen sind auch noch in der Ferne zu hören.
˛ Sei immer loyal gegenüber allem, was Jehova plant und umsetzt
161
68 Elisabeth bekommt ein Baby
Es ist über 400 Jahre her, seit die Mauern von Jerusalem
wieder aufgebaut worden sind. In der Nähe von Jerusalem lebt der
Priester Sacharja mit seiner Frau Elisabeth. Sie sind schon viele Jahre
verheiratet, aber sie haben keine Kinder. Als Sacharja eines Tages im
Heiligen des Tempels Räucherwerk verbrennt, erscheint der Engel
Gabriel. Sacharja fürchtet sich, aber Gabriel sagt: »Hab keine Angst.
Ich bringe dir eine gute Nachricht von Jehova. Deine Frau Elisabeth
wird einen Sohn bekommen. Er soll Johannes heißen. Jehova hat ihn
für eine besondere Aufgabe ausgewählt.« Sacharja sagt: »Wie soll
ich das glauben? Wir sind doch schon viel zu alt, um Kinder zu
bekommen.« Gabriel sagt: »Gott hat mich mit dieser Nachricht zu dir
geschickt. Aber weil du mir nicht geglaubt hast, wirst du erst wieder
sprechen können, wenn das Baby geboren ist.«
Sacharja bleibt länger als sonst im Heiligen und die Leute draußen
warten schon auf ihn. Als er endlich herauskommt, wollen sie wissen,
was passiert ist. Aber Sacharja kann nicht mehr reden. Er kann nur
noch Zeichen mit seinen Händen machen. Da merken die Leute,
dass Sacharja eine Botschaft von Gott bekommen hat.
Dann wird Elisabeth schwanger und bekommt einen
kleinen Jungen, wie es der Engel gesagt hat. Ihre Freunde
und Verwandten kommen, um das Baby zu sehen. Alle
freuen sich sehr für Elisabeth. Sie sagt: »Er soll Johannes
heißen.« Da antworten sie: »Aber so heißt doch keiner in
eurer Familie. Nennt ihn doch Sacharja wie seinen Vater.«
Doch Sacharja schreibt auf ein Täfelchen: »Johannes ist
sein Name.« Da kann Sacharja auf einmal wieder reden!
Die Neuigkeit von dem Baby verbreitet sich in Judäa und
die Leute fragen sich: »Was wird wohl aus diesem Kind
werden?«
Dann wird Sacharja mit heiligem Geist erfüllt und
prophezeit: »Jehova soll gepriesen sein. Er hat Abraham
162
versprochen, dass er uns einen Retter schickt, den Messias.
Johannes wird ein Prophet werden und er wird den Weg für den
Messias vorbereiten.«
Noch jemand anders erlebt etwas Besonderes. Es ist Maria, eine
Verwandte von Elisabeth. Darüber erfahren wir mehr in der nächsten
Geschichte.
Fragen: Was sagt Gabriel zu Sacharja?
Welche besondere Aufgabe soll Johannes bekommen?
Matthäus 11:7-14; Lukas 1:5-25, 57-79;
Jesaja 40:3; Maleachi 3:1 Für Menschen ist das unmöglich,
aber für Gott ist alles möglich
(Matthäus 19:26)
69 Der Engel Gabriel besucht Maria
Elisabeth hat eine junge Verwandte, die Maria heißt. Sie lebt in
der Stadt Nazareth in Galiläa und ist mit dem Zimmermann Joseph
verlobt. Als Elisabeth im sechsten Monat schwanger ist, bekommt
Maria Besuch von dem Engel Gabriel. Er sagt: »Guten Tag, Maria!
Jehova hat dich sehr gesegnet.« Maria versteht nicht, was er damit
meint. Gabriel erklärt ihr: »Du wirst schwanger werden und einen
Sohn bekommen. Und du sollst ihn Jesus nennen. Er wird König
werden und sein Königreich wird für immer bleiben.«
Maria antwortet: »Ich bin noch Jungfrau. Wie soll ich da ein Baby
bekommen?« Gabriel sagt: »Für Jehova ist nichts unmöglich.
Heiliger Geist wird über dich kommen und du wirst einen Sohn
haben. Deine Verwandte Elisabeth ist auch schwanger, und
das in ihrem hohen Alter.« Da sagt Maria: »Ich bin Jehovas
Sklavin! Mit mir soll geschehen, was du gesagt hast.«
Jehova macht alles,
Danach macht sich Maria auf den Weg ins was ihm gefällt,
im Himmel und auf
Bergland, wo Elisabeth lebt. Als Maria sie der Erde (Psalm 135:6)
begrüßt, spürt Elisabeth, wie das Kind in
ihrem Bauch hüpft. Mit heiligem Geist erfüllt, sagt sie: »Jehova hat
dich gesegnet, Maria! Es ist eine Ehre, die Mutter meines Herrn in
meinem Haus zu haben.« Maria sagt: »Ich verherrliche Jehova mit
meinem ganzen Herzen.« Sie bleibt drei Monate bei Elisabeth und
dann geht sie nach Nazareth zurück.
Als Joseph erfährt, dass Maria schwanger ist, will er die Verlobung
auflösen. Aber da erscheint ihm ein Engel im Traum und sagt: »Hab
keine Angst, Maria zu heiraten. Sie hat
nichts Schlimmes gemacht.« Da heiratet
Joseph Maria und nimmt sie mit in sein
Haus.
Fragen: Was sagt Gabriel zu Maria über ihren Sohn?
Wie empfinden Elisabeth und Maria all das, was sie
erleben?
Matthäus 1:18-25; Lukas 1:26-56; Jesaja 7:14; 9:7;
Daniel 2:44; Galater 4:4
165
70 Engel verkünden die Geburt von Jesus
Cäsar Augustus, der Herrscher des Römischen Reiches, hat
befohlen, dass sich alle in ihrem Heimatort eintragen lassen sollen.
Deshalb reisen Joseph und Maria nach Bethlehem, wo Josephs
Familie herkommt. Maria ist kurz davor, ihr Baby zu bekommen.
In Bethlehem ist der einzige Ort, wo sie bleiben können, ein Stall.
Dort bringt Maria ihren Sohn Jesus zur Welt. Sie wickelt ihn in
weiche Tücher ein und legt ihn sanft in eine Futterkrippe.
In der Nähe von Bethlehem verbringen einige Hirten die Nacht im
Freien. Sie passen draußen auf ihre Herden auf. Plötzlich steht ein
Engel vor ihnen, und um sie herum ist herrliches Licht von Jehova.
Die Hirten fürchten sich, aber der Engel sagt: »Habt keine Angst!
Ich habe wunderbare Neuigkeiten. Heute wurde in Bethlehem der
Messias geboren!« Da erscheinen viele Engel am Himmel und rufen
167
71 Jehova beschützt Jesus
In einem Land östlich von Israel glauben die Menschen, dass
Sterne sie anleiten können. Eines Nachts sehen ein paar Männer
etwas am Himmel, das sich bewegt und wie ein leuchtender Stern
aussieht. Sie folgen dem „Stern“ und er führt sie nach Jerusalem.
Dort fragen sie die Leute: »Wo ist das Kind, das der König der
Juden werden soll? Wir sind gekommen, um uns vor ihm zu
verbeugen.«
Als Herodes, der König von Jerusalem, von einem neuen
König hört, ist er sehr beunruhigt. Er fragt die Oberpriester:
»Wo soll dieser König geboren werden?« Sie erklären: »Die
Propheten haben gesagt in Bethlehem.« Herodes ruft die Männer
aus dem Osten zu sich und sagt: »Geht nach Bethlehem und sucht
das Kind. Dann kommt zurück und sagt mir, wo es ist. Ich will mich
auch vor ihm verbeugen.« Aber das ist eine Lüge.
Der „Stern“ bewegt sich weiter und die Männer folgen ihm. In
Bethlehem bleibt er über einem Haus stehen. Die Männer gehen
hinein und sehen Jesus bei seiner Mutter Maria. Sie verbeugen sich
vor ihm und schenken ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Hat Jehova
diese Männer zu Jesus geführt? Nein.
In der Nacht warnt Jehova Joseph in einem Traum: »Herodes
will Jesus töten. Nimm deine Frau und dein Kind und flieh
nach Ägypten. Bleib dort, bis ich dir sage, dass es sicher
genug ist wiederzukommen.« Da bringt Joseph seine
Familie sofort in Sicherheit.
Jehova sagt den Männern aus dem Osten, sie
sollen nicht zu Herodes zurückgehen. Als Herodes
merkt, dass sie nicht wiederkommen, wird er sehr
wütend. Er weiß nicht, wo Jesus ist. Deshalb gibt er
den Befehl, in Bethlehem alle kleinen Jungen in Jesu
Alter zu töten. Aber Jesus ist in Sicherheit, weit weg
in Ägypten.
168
Nach einiger Zeit stirbt Herodes. Jehova sagt zu Joseph: »Ihr könnt
jetzt nach Israel zurück. Es ist dort wieder sicher für euch.« Joseph
und Maria gehen mit Jesus zurück und leben von da an in Nazareth.
170
beeindruckt und sie beginnen, ihm auch Fragen zu stellen.
Sie staunen über seine Antworten und merken, dass er das
Gesetz Jehovas gut versteht.
Joseph und Maria haben sich große Sorgen gemacht. Maria sagt:
»Kind, wir haben dich überall gesucht! Wo warst du?« Da antwortet
Jesus: »Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein
muss?«
Jesus geht mit seinen Eltern zurück nach Nazareth und Joseph
bildet ihn zum Zimmermann aus. Was denkst du, wie ist Jesus als
junger Mensch? Während er erwachsen wird, werden sein Wissen
und sein Verständnis immer größer. Außerdem haben Gott und die
Menschen ihn sehr gern.
172
Auch Priester und Leviten kommen zu
Johannes. Sie fragen: »Wer bist du? Alle wollen
das wissen.« Er antwortet: »Ich bin eine Stimme
in der Wildnis, die Menschen zu Jehova führt,
so wie es der Prophet Jesaja gesagt hat.«
Die Menschen lieben das, was Johannes lehrt.
Viele fragen sich, ob er der Messias ist. Aber er
sagt: »Es kommt jemand, der viel größer ist als
ich. Ich bin nicht einmal gut genug, um ihm die
Sandalen aufzumachen. Ich taufe mit Wasser,
aber er wird mit heiligem Geist taufen.«
175
74 Jesus wird der Messias
Johannes predigt: »Es kommt jemand, der größer ist
als ich.« Als Jesus ungefähr 30 Jahre alt ist, geht er von
Galiläa zu Johannes an den Jordan. Dort tauft Johannes die
Menschen. Und Jesus möchte sich auch von ihm taufen
lassen. Aber Johannes sagt: »Du willst dich von mir taufen
lassen? Ich müsste mich doch von dir taufen lassen!« Doch
Jesus antwortet: »Jehova will, dass du mich taufst.« Also
gehen sie in den Jordan und Johannes taucht Jesus im Wasser
unter.
Als Jesus wieder aus dem Wasser auftaucht, betet er. Da
öffnet sich der Himmel und Gottes Geist kommt wie eine Taube
auf ihn herab. Dann sagt Jehova aus dem Himmel: »Du bist
mein Sohn, mein geliebter Sohn. Ich habe Gefallen an dir.«
Als Jehovas Geist auf Jesus herabkommt, wird er der
Christus oder Messias. Jetzt kann er mit der Aufgabe
beginnen, für die ihn Jehova auf die Erde geschickt hat.
Gleich nach seiner Taufe geht Jesus in die Wildnis und bleibt
40 Tage dort. Danach geht er zu Johannes. Als Johannes ihn
auf sich zukommen sieht, ruft er: »Das ist das Lamm Gottes,
das die Sünde der Welt wegnehmen wird!« So sagt Johannes
den Menschen, dass Jesus der Messias ist. Vorher hat Jesus in
der Wildnis aber noch etwas erlebt. Weißt du, was das war?
176
Eine Stimme kam aus dem
Himmel: „Du bist mein
Sohn, mein geliebter Sohn.
Ich habe Gefallen an dir“
(Markus 1:11)
75 Jesus wird vom Teufel versucht
Nach seiner Taufe wird Jesus vom heiligen Geist in die Wildnis
geführt. Er isst 40 Tage lang nichts und hat großen Hunger.
Da kommt der Teufel und versucht, ihn zu etwas Schlechtem zu
überreden. Er sagt: »Wenn du wirklich Gottes Sohn bist, dann sag
zu diesen Steinen, sie sollen sich in Brote verwandeln.« Aber Jesus
antwortet: »In den Schriften steht: ›Zum Leben braucht man nicht
nur etwas zu essen, sondern man muss auch auf alles hören, was
Jehova sagt.‹ «
Als Nächstes fordert der Teufel Jesus heraus: »Wenn du wirklich
Gottes Sohn bist, dann spring von der höchsten Stelle des Tempels.
Denn in den Schriften steht: ›Gott wird seine Engel schicken, um
dich aufzufangen.‹ « Aber Jesus sagt: »In den Schriften steht aber
auch: ›Du sollst Jehova nicht auf die Probe stellen.‹ «
Dann zeigt der Teufel ihm alle Königreiche auf der Welt, ihren
Reichtum und ihre Pracht und sagt: »Das alles gebe ich dir, wenn
du mich nur ein Mal anbetest.« Aber Jesus antwortet: »Geh weg,
Satan! In den Schriften steht: ›Du sollst nur Jehova anbeten.‹ «
Da geht der Teufel weg, und
Engel kommen und bringen Jesus
etwas zu essen. Dann beginnt
Jesus, die gute Botschaft vom
Königreich zu predigen. Das ist
die Aufgabe, für die er auf die
Erde geschickt worden ist. Die
Menschen lieben das, was er lehrt,
und sie folgen ihm überallhin.
179
76 Jesus reinigt den Tempel
Es ist Frühling im Jahr 30 und Jesus geht nach Jerusalem.
Viele Leute sind in die Stadt gekommen, um das Passahfest zu
feiern. Zum Fest gehört es, im Tempel Tieropfer darzubringen.
Einige haben ihre Tiere mitgebracht, andere kaufen sie in
Jerusalem.
Als Jesus in den Tempel kommt, sieht er, wie dort Tiere
verkauft werden. Die Händler machen Geschäfte mitten in dem
Haus, wo Jehova angebetet
wird! Wie reagiert Jesus
darauf? Er macht aus Stricken
eine Peitsche und jagt die
Schafe und Rinder aus dem
Tempel. Dann wirft er die
Tische der Geldwechsler um
180
und schüttet ihre Münzen auf den Boden. Und zu den
Taubenverkäufern sagt er: »Schafft das hier weg! Hört auf,
das Haus meines Vaters zu einer Markthalle zu machen!«
Die Menschen im Tempel wundern sich. Doch die Jünger von
Jesus erinnern sich an eine Prophezeiung über den Messias:
»Ich werde voller Eifer sein für Jehovas Haus.«
Später, im Jahr 33, reinigt Jesus den Tempel ein zweites Mal.
Er kann es einfach nicht ertragen, wenn jemand vor dem
Haus seines Vaters keinen Respekt zeigt.
Fragen: Was tut Jesus, als er sieht, dass Leute im Tempel Tiere verkaufen?
Und warum tut er das?
Matthäus 21:12, 13; Markus 11:15-17; Lukas 19:45, 46; Johannes 2:13-17; Psalm 69:9
182
Die Frau läuft in die Stadt und fordert die
Samariter dort auf: »Kommt mit! Ich glaube, ich
habe den Messias gefunden! Er weiß alles über
mich.« Sie folgen ihr zum Brunnen und hören
sich an, was Jesus lehrt.
Sie bitten Jesus, noch zu bleiben, und er bleibt
zwei Tage in ihrer Stadt. Er lehrt die Menschen
und viele beginnen an ihn zu glauben. Sie sagen
zu der Samariterin: »Jetzt, wo wir diesem Mann
zugehört haben, wissen wir, dass er wirklich der
Retter der Welt ist!«
184
Ich muss die gute Botschaft von
Gottes Königreich auch in anderen
Städten bekannt machen, denn dazu
bin ich ausgesandt worden (Lukas 4:43)
185
79 Jesus wirkt viele Wunder
Jesus ist auf die Erde gekommen, um die gute Botschaft von
Gottes Königreich bekannt zu machen. Durch den heiligen Geist von
Jehova kann er auch Wunder wirken. So zeigt er, was er als König
einmal tun wird. Er kann alle Krankheiten heilen. Überall kommen die
Kranken zu ihm und er macht sie alle gesund. Blinde können sehen,
Gehörlose können hören und Gelähmte können gehen. Und alle, die
von Dämonen beherrscht werden, werden von ihnen befreit. Die
Menschen werden sogar geheilt, wenn sie nur die Fransen an Jesu
Kleidung berühren. Sie folgen ihm überallhin. Und er schickt niemand
weg, nicht einmal, als er eigentlich allein sein möchte.
Einmal bringen Männer einen Gelähmten zu dem Haus, wo Jesus
ist. Aber sie können nicht hinein, weil dort so viele Leute sind.
Da machen sie ein Loch ins Dach und lassen den Gelähmten auf
einer Trage zu Jesus hinunter. Jesus sagt zu ihm: »Steh auf und
geh herum.« Da steht der Mann auf und kann gehen und die
Leute staunen.
Gott salbte ihn mit Als Jesus in ein Dorf geht, stehen zehn
heiligem Geist und Kraft, aussätzige Männer etwas weiter weg und
und er zog durchs Land,
tat Gutes und machte alle rufen: »Jesus, hilf uns!« Damals dürfen sich
gesund, die unter dem Aussätzige anderen Leuten nicht nähern. Jesus
Teufel litten, denn Gott sagt den Männern, sie sollen zum Tempel
war an seiner Seite gehen. In Jehovas Gesetz steht nämlich, dass
(Apostelgeschichte 10:38) Aussätzige das tun müssen, wenn sie wieder
gesund sind. Unterwegs werden die Männer
186
geheilt. Als einer von ihnen merkt, dass er gesund
ist, geht er zu Jesus zurück. Er dankt ihm und verherrlicht
Gott. Er ist der Einzige von den Zehn, der sich bei Jesus
bedankt.
Eine Frau ist schon 12 Jahre krank und will unbedingt gesund
werden. Sie nähert sich Jesus von hinten, als er von vielen Menschen
umringt ist, und berührt die Fransen an seinem Obergewand. Sofort
wird sie gesund. Da fragt Jesus: »Wer hat mich berührt?« Die Frau
hat Angst, aber sie tritt vor und erzählt ihm alles. Jesus tröstet sie,
indem er sagt: »Tochter, geh in Frieden.«
Der Vorsteher Jairus bittet Jesus: »Meine kleine Tochter ist sehr
krank. Bitte komm mit!« Aber bevor Jesus beim Haus von Jairus
ankommt, stirbt das Mädchen. Viele Leute sind da und trauern mit
der Familie. Jesus sagt zu ihnen: »Weint nicht. Sie schläft nur.« Dann
nimmt er ihre Hand und sagt: »Kind, steh auf!« Sofort setzt sie sich
auf und Jesus sagt ihren Eltern, sie sollen ihr etwas zu essen geben.
Stell dir vor, wie sich ihre Eltern da freuen!
187
80 Jesus wählt die 12 Apostel aus
Nachdem Jesus ungefähr eineinhalb Jahre gepredigt hat,
muss er etwas Wichtiges entscheiden. Welche Männer soll er
auswählen, damit sie eng mit ihm zusammenarbeiten? Wen soll
er dafür schulen, einmal die Christenversammlung zu führen?
Diese Entscheidung will Jesus mit Jehovas Hilfe treffen. Deshalb
steigt er auf einen Berg, um allein zu sein. Er betet die ganze
Nacht lang. Am Morgen ruft Jesus einige seiner Jünger zu sich
und wählt seine 12 Apostel aus. Kennst du ihre Namen? Sie
heißen Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes, Philippus,
Bartholomäus, Thomas, Matthäus, Jakobus (der Sohn des
Alphäus), Thaddäus, Simon und Judas Iskariot.
Andreas
Die Zwölf begleiten Jesus auf seinen Reisen. Er schult sie und
sendet sie dann zum Predigen aus. Jehova gibt ihnen die Macht,
Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen.
Fast alle Apostel sind wie Jesus aus Galiläa und manche sind
verheiratet. Die Pharisäer halten die Apostel für einfache Leute
Petrus
Jakobus
Johannes
Philippus
188
ohne Bildung. Aber Jesus schult sie für ihre Aufgabe. Sie sind bei den
wichtigsten Ereignissen in seinem Leben dabei, zum Beispiel vor
seinem Tod und nachdem er auferweckt wird. Jesus sagt, dass die
Zwölf seine Freunde sind, und er vertraut ihnen.
Die Apostel sind unvollkommen und machen Fehler. Manchmal
reden sie, ohne vorher nachzudenken, oder treffen schlechte
Entscheidungen. Manchmal sind sie ungeduldig. Sie streiten
sogar darüber, wer von ihnen der Wichtigste ist. Aber sie sind gute
Menschen und lieben Jehova. Wenn Jesus nicht mehr auf der Erde ist,
werden sie das Fundament für die Christenversammlung bilden.
Judas
Iskariot
Matthäus
Thomas
190
Jesus hilft den Menschen auch, über Geld und Besitz richtig
zu denken. Er sagt: »Es ist wichtiger, Jehovas Freund zu sein, als
viel Geld zu haben. Euer Geld kann gestohlen werden, aber eure
Freundschaft mit Jehova kann euch keiner wegnehmen. Hört auf,
euch Sorgen darüber zu machen, was ihr essen, trinken oder
anziehen sollt. Seht euch die Vögel an. Gott sorgt dafür, dass sie
genug zu fressen haben. Wenn ihr euch Sorgen macht, lebt ihr
deswegen keinen Tag länger. Denkt daran: Jehova weiß, was ihr
braucht.«
Die Leute haben noch nie jemand gehört, der so redet wie Jesus.
Ihre religiösen Führer haben ihnen diese Dinge nicht beigebracht.
Warum ist Jesus so ein großartiger Lehrer? Weil alles, was er lehrt,
von Jehova kommt.
Legt euch mein Joch auf
Fragen: Was müssen wir tun, damit wir Jehovas und lernt von mir, denn ich bin
Freunde werden können? Wie möchte Jehova, sanft und von Herzen demütig,
dass wir andere behandeln? und ihr werdet wieder aufleben
Matthäus 4:24 bis 5:48; 6:19-34; 7:28, 29; Lukas 6:17-31 (Matthäus 11:29)
82 Jesus erklärt, wie man beten soll
Die Pharisäer wollen, dass andere sie bewundern. Wenn sie etwas
Gutes tun, machen sie es so, dass andere es bemerken. Sie beten auf
öffentlichen Plätzen, damit andere sie sehen können. Und sie lernen
lange Gebete auswendig, die sie dort wiederholen, wo andere sie
hören können, zum Beispiel in Synagogen oder an Straßenecken. Die
Menschen sind deshalb überrascht, als Jesus sagt: »Betet nicht so
wie die Pharisäer. Sie denken, sie können Gott mit vielen Worten
beeindrucken, aber das stimmt nicht. Das Gebet ist etwas zwischen
euch und Jehova. Sagt nicht immer wieder dasselbe. Jehova will,
dass ihr ihm sagt, was ihr wirklich denkt und fühlt.
Ihr sollt so beten: ›Unser Vater im Himmel, dein Name soll geheiligt
werden. Lass dein Königreich kommen. Lass deinen Willen geschehen,
wie im Himmel, so auch auf der Erde.‹ « Jesus sagt ihnen auch,
dass sie um das Essen für den Tag und die Vergebung ihrer Sünden
beten sollen sowie um andere persönliche Dinge.
Jesus sagt: »Hört niemals auf, zu eurem Vater Jehova zu beten.
Bittet immer wieder. Eltern wollen ihren Kindern doch gute Dinge
geben. Wenn euer Kind um ein Brot bittet, würdet ihr ihm dann
einen Stein geben? Oder würdet ihr ihm eine Schlange geben, wenn
es um einen Fisch bittet?«
Dann erklärt Jesus, wie er das meint: »Ihr wisst also, wie ihr
euren Kindern gute Dinge schenken könnt. Wie viel mehr wird dann
euer Vater Jehova euch heiligen Geist schenken! Ihr braucht ihn nur
darum zu bitten.« Betest du so, wie Jesus es erklärt hat? Was sagst
du Jehova alles im Gebet?
Fragen: Was bringt Jesus seinen Jüngern über das Beten bei?
Sagst du Jehova im Gebet, was dir wichtig ist?
Matthäus 6:2-18; 7:7-11; Lukas 11:13
Bittet immer wieder und ihr
werdet bekommen, sucht weiter
und ihr werdet finden, klopft
immer wieder an und es wird
euch geöffnet werden
(Matthäus 7:7)
193
83 Jesus gibt Tausenden etwas zu essen
Kurz vor dem Passah im Jahr 32 kommen die Apostel von einer
Predigtreise zurück. Sie sind müde und deshalb fährt Jesus mit
ihnen in einem Boot nach Bethsaida, wo sie sich ausruhen können.
Aber als das Boot ans Ufer kommt, sieht er Tausende Menschen,
die ihnen gefolgt sind. Eigentlich will Jesus mit seinen Aposteln
allein sein. Trotzdem begrüßt er die Leute freundlich. Er heilt alle
Kranken und fängt dann an zu lehren. Jesus erzählt den ganzen Tag
von Gottes Königreich. Als es Abend wird, kommen die Apostel zu
ihm und sagen: »Die Leute haben bestimmt Hunger. Schick sie
doch weg, damit sie sich etwas zu essen kaufen können.«
Jesus antwortet: »Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen
etwas zu essen.« Da fragen die Apostel: »Sollen wir losgehen und
Brot für sie kaufen?« Und Philippus
meint: »Selbst wenn wir viel Geld
hätten, könnten wir nie genug Brot
für so viele Menschen kaufen!«
Jesus fragt: »Wie viel Essen
haben wir denn hier?« Andreas
antwortet: »Wir haben fünf Brote
und zwei kleine Fische. Das reicht
niemals!« Jesus sagt: »Bringt sie
mir her.« Er fordert die Leute auf,
sich in Gruppen von 50 und 100
aufs Gras zu setzen. Dann nimmt er
die Brote und Fische, schaut zum
Himmel und spricht ein Gebet. Er
reicht das Essen seinen Aposteln
und sie verteilen es an die Leute.
Alle essen, bis sie satt sind. Es sind
5 000 Männer und viele Frauen und
Kinder. Dann sammeln die Apostel
Bemüht euch nicht
die Reste ein, damit nichts verschwendet wird. um die Nahrung, die
vergänglich ist, sondern
Am Ende sind 12 Körbe voll! Ist das nicht ein um die Nahrung, die
großes Wunder? bleibt und zu ewigem
Die Menschen sind so begeistert, dass sie Leben führt und die euch
Jesus zum König machen wollen. Aber Jehova der Menschensohn geben
will nicht, dass Jesus jetzt schon König wird. wird (Johannes 6:27)
Und Jesus weiß das. Darum schickt er die
Menschen weg. Seinen Jüngern sagt er, sie sollen mit dem
Boot auf die andere Seite vom Galiläischen Meer fahren. Dann
geht Jesus allein auf einen Berg. Weißt du, warum? Weil er in
Ruhe zu seinem Vater beten möchte. Jesus nimmt sich immer
Zeit zum Beten, ganz gleich, wie beschäftigt er ist.
Fragen: Wie zeigt Jesus, dass ihm die Menschen wichtig sind?
Was lernen wir daraus über Jehova?
Matthäus 14:14-22; Lukas 9:10-17; Johannes 6:1-15
195
84 Jesus geht auf dem Wasser
Jesus kann nicht nur Kranke heilen und Tote lebendig
machen. Er kann auch den Wind und den Regen beherrschen.
Nachdem Jesus auf einem Berg gebetet hat, sieht er, wie es
auf dem Galiläischen Meer stürmt. Seine Apostel sind in ihrem
Boot und rudern mit aller Kraft gegen den Wind und die
Wellen. Da steigt Jesus zum See hinunter und geht auf dem
Wasser auf ihr Boot zu. Als die Apostel jemand auf dem
Wasser gehen sehen, bekommen sie große Angst. Aber Jesus
sagt: »Ich bin’s! Habt keine Angst.«
Da ruft Petrus: »Herr, wenn du es wirklich bist, dann lass
mich zu dir kommen.« Jesus sagt: »Komm!« Obwohl es so
stürmt, steigt Petrus aus dem Boot. Er geht Jesus auf dem
Wasser entgegen. Aber dann blickt er auf den Sturm und
bekommt Angst. Als er merkt, dass er sinkt, schreit er: »Herr,
rette mich!« Jesus packt seine Hand und sagt: »Warum hattest
du Zweifel? Hast du so wenig Glauben?«
Jesus und Petrus steigen ins Boot, und sofort hört der
Sturm auf. Kannst du dir vorstellen, was die Apostel jetzt
empfinden? Sie sagen: »Du bist wirklich Gottes Sohn.«
Das ist nicht das einzige Mal, dass Jesus seine Macht über
die Natur zeigt. Als Jesus und seine Apostel ein anderes Mal
über den See segeln, kommt ein heftiger Sturm auf. Die Wellen
schwappen ins Boot und langsam läuft es voll. Aber Jesus liegt
hinten im Boot und schläft. Die Apostel wecken ihn und rufen:
»Lehrer, wir sterben! Hilf uns!« Jesus steht auf und befiehlt
dem See: »Sei still!« Und sofort beruhigen sich der Sturm und
die Wellen. Jesus fragt die Apostel: »Wo ist euer Glaube?« Sie
sagen zueinander: »Sogar der Wind und der See hören auf
ihn.« Die Apostel lernen, dass sie vor nichts Angst haben
brauchen, wenn sie Jesus völlig vertrauen.
196
Fragen: Warum fängt Petrus an zu sinken?
Was haben die Apostel von Jesus gelernt?
Matthäus 8:23-27; 14:23-34; Markus 4:35-41; 6:45-52;
Lukas 8:22-25; Johannes 6:16-21
198
aber Angst. Die Pharisäer haben nämlich gesagt, dass jeder,
der an Jesus glaubt, aus der Synagoge geworfen wird. Deshalb
sagen sie: »Wir wissen es nicht. Fragt ihn selbst.« Da befragen
die Pharisäer ihn wieder, bis er sagt: »Ich habe euch doch
schon alles erzählt. Warum fragt ihr mich immer wieder?«
Da werden die Pharisäer wütend und werfen ihn hinaus.
Jesus sucht nach dem Mann und fragt ihn: »Glaubst du an
den Messias?« Der Mann antwortet: »Das würde ich, wenn ich
wüsste, wer es ist.« Da sagt Jesus: »Ich bin der Messias.«
Jesus ist wirklich lieb zu dem Mann, nicht wahr? Er hat ihn
nicht nur geheilt, sondern er hilft ihm auch, Glauben zu haben.
200
Der wahre Gott ist für uns
Menschen glauben, dass du mich gesandt ein Gott, der rettet. Jehova,
der Höchste Herr, lässt uns
hast.« Dann ruft er laut: »Lazarus, komm
dem Tod entkommen
heraus!« Da passiert etwas Unglaubliches: (Psalm 68:20)
Lazarus kommt aus dem Grab! Er ist noch
in Leinentücher gewickelt. Darum sagt Jesus: »Befreit ihn davon,
und lasst ihn gehen.«
Viele, die das gesehen haben, glauben danach an Jesus. Aber
einige gehen zu den Pharisäern und erzählen ihnen alles. Von da an
planen die Pharisäer, Jesus und Lazarus zu töten. Judas Iskariot,
einer von den 12 Aposteln, geht heimlich zu den Pharisäern und
fragt: »Was zahlt ihr mir, wenn ich Jesus an euch verrate?« Sie
sind einverstanden, ihm 30 Silberstücke zu geben. Ab da will Judas
den Pharisäern helfen, Jesus festzunehmen, und er sucht nach einer
guten Gelegenheit dafür.
203
87 Das Abendmahl
Es ist das Jahr 33. Jesus und seine Apostel sind in einem Saal
in Jerusalem, um das Passah zu feiern. Die Juden feiern dieses
Fest jedes Jahr am 14. Nisan. Es soll sie daran erinnern, was Jehova
für sie getan hat: Er hat sie aus der Sklaverei in Ägypten befreit
und sie in das verheißene Land gebracht. Gegen Ende der Feier
sagt Jesus: »Einer von euch wird mich verraten.« Die Apostel
fragen erschrocken: »Wen meinst du?« Jesus antwortet: »Den, dem
ich dieses Brot gebe.« Dann gibt er Judas Iskariot ein Stück Brot.
Sofort steht Judas auf und geht.
Danach spricht Jesus ein Gebet, bricht ein Brot in Stücke und
gibt sie den 11 übrigen Aposteln. Er sagt: »Esst dieses Brot. Es
steht für meinen Leib, den ich für euch opfern werde.« Dann nimmt
er einen Becher Wein, betet, gibt ihn seinen Aposteln und sagt:
»Trinkt diesen Wein. Er steht für mein Blut, das ich geben werde,
damit Sünden vergeben werden können. Ich verspreche, dass ihr
zusammen mit mir Könige im Himmel sein werdet. Tut dies jedes
Jahr, um euch an mich zu erinnern.« Deshalb kommen Jesu
Nachfolger auch heute noch am 14. Nisan zusammen. Diese Feier
wird „Abendmahl des Herrn“ genannt.
204
Hab keine Angst, kleine Herde,
denn euer Vater hat es für gut
Nach der Feier streiten sich die Apostel befunden, euch das Königreich
darüber, wer von ihnen der Wichtigste ist. zu geben (Lukas 12:32)
Aber Jesus erklärt ihnen: »Der Größte von
euch ist der, der sich wie der Jüngste und Unwichtigste benimmt.
Ihr seid meine Freunde. Ich sage euch alles, was ich von meinem
Vater gehört habe. Bald gehe ich zu meinem Vater in den Himmel.
Ihr werdet hierbleiben. Und die Menschen werden sehen, dass ihr
meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt. Ihr sollt einander lieben,
so wie ich euch geliebt habe.«
Zum Schluss betet Jesus und bittet Jehova, alle seine Nachfolger
zu beschützen. Er bittet Jehova auch, ihnen zu helfen in Frieden
zusammenzuarbeiten. Außerdem betet er darum, dass Jehovas Name
geheiligt wird. Danach singen Jesus und seine Apostel Lieder, um
Jehova zu preisen. Dann verlassen sie den Saal. Der Moment, wo
Jesus verhaftet wird, kommt immer näher.
205
88 Jesus wird verhaftet
Es ist schon nach Mitternacht und der Vollmond leuchtet am
Himmel. Jesus und die Apostel gehen durch das Kidrontal zum
Ölberg. Als sie im Garten Gethsemane ankommen, sagt Jesus zu
ihnen: »Wartet hier und bleibt wach.« Dann geht er ein Stück weiter
in den Garten und fällt auf die Knie. Tief besorgt betet er zu Jehova:
»Dein Wille soll geschehen.« Da schickt Jehova einen Engel, um
Jesus Mut zu machen. Danach geht Jesus zu seinen Aposteln
zurück, aber sie schlafen. Er sagt: »Wacht auf! Jetzt ist nicht die
Zeit zum Schlafen! Die Stunde ist gekommen, wo ich meinen
Feinden ausgeliefert werde.«
Es dauert nicht lange, dann kommt Judas. Er weiß, wo er
Jesus findet, weil sie oft alle in diesem Garten gewesen sind.
Er hat einen großen Trupp Männer dabei, der mit Schwertern und
Knüppeln bewaffnet ist. Judas hat den Soldaten versprochen, ihnen
zu verraten, wer Jesus ist. Judas geht direkt auf Jesus zu und sagt:
»Ich grüße dich, Lehrer.« Dann küsst er ihn. Da fragt Jesus: »Judas,
verrätst du mich mit einem Kuss?«
Jesus tritt vor und fragt die Männer: »Wen sucht ihr?« Sie
antworten: »Jesus, den Nazarener.« Jesus sagt: »Ich bin es.« Da
weichen die Männer zurück und fallen zu Boden. Jesus fragt sie
noch einmal: »Wen sucht ihr?« Sie antworten wieder: »Jesus, den
Nazarener.« Da sagt Jesus: »Ich habe
euch doch gesagt, dass ich es bin.
Lasst die anderen gehen.«
Als Petrus merkt, was gerade
passiert, zieht er ein Schwert und
schlägt einem Diener vom Hohen
Priester das Ohr ab. Aber Jesus heilt
den Mann und sagt zu Petrus: »Steck
dein Schwert weg. Wer mit dem
206
Schwert kämpft, wird durch ein Schwert sterben.« Die Soldaten
nehmen Jesus fest und fesseln ihn an den Händen. Die Apostel
fliehen. Die Männer bringen Jesus zu Annas, dem Oberpriester.
Annas verhört Jesus und schickt ihn dann zum Haus vom Hohen
Priester Kaiphas. Was machen die Apostel?
In der Welt werdet
Fragen: Was passiert im Garten Gethsemane?
ihr schwere Zeiten
Was lernen wir aus dem, was Jesus in dieser Nacht tut?
durchmachen, aber
Matthäus 26:36-57; Markus 14:32-50;
fasst Mut! Ich habe
Lukas 22:39-54; Johannes 18:1-14, 19-24
die Welt besiegt
(Johannes 16:33)
89 Petrus verleugnet Jesus
Als Jesus noch in dem Saal in Jerusalem ist, sagt er zu seinen
Aposteln: »Heute Nacht werdet ihr mich alle im Stich lassen.« Aber
Petrus behauptet: »Ich nicht! Auch wenn alle anderen dich verlassen,
ich verlasse dich niemals!« Da erklärt ihm Jesus: »Bevor heute ein
Hahn kräht, wirst du drei Mal sagen, dass du mich nicht kennst.«
Jetzt bringen die Soldaten Jesus zum Haus von Kaiphas. Die
Apostel sind alle geflohen. Aber zwei von ihnen folgen der Menge.
Einer davon ist Petrus. Er geht in den Innenhof und wärmt sich an
einem Feuer. Im Lichtschein sieht ihn ein Dienstmädchen und sagt:
»Ich kenne dich. Du gehörst zu Jesus!«
Petrus widerspricht: »Nein, das stimmt nicht! Ich weiß nicht,
wovon du redest!« Dann geht er weg
Die Zeit ist da, wo ihr alle Richtung Eingangstor. Aber kurz danach
auseinanderlaufen werdet, entdeckt ihn ein anderes Dienstmädchen und
jeder zu sich nach Hause, erzählt den Leuten: »Dieser Mann gehört zu
und ihr werdet mich im Jesus!« Petrus behauptet: »Ich kenne diesen
Stich lassen. Aber ich bin Jesus überhaupt nicht!« Ein Mann sagt:
nicht allein, weil der Vater
bei mir ist (Johannes 16:32) »Du bist ganz bestimmt einer von denen!
Ich höre doch an deinem Dialekt, dass du
aus Galiläa bist — genau wie Jesus.« Aber
Petrus schwört: »Ich kenne ihn nicht!«
Im selben Moment kräht ein Hahn. Jesus dreht sich um und sieht
Petrus an. Da erinnert sich Petrus an das, was Jesus gesagt hat.
Er geht hinaus und weint bitterlich.
Inzwischen sind die Richter vom Sanhedrin zum Haus von
Kaiphas gekommen, um Jesus den Prozess zu machen. Sie haben
schon vorher entschieden, Jesus zu töten. Jetzt suchen sie nur noch
einen Grund dafür. Aber sie können keinen finden. Da fragt Kaiphas
Jesus direkt: »Bist du der Sohn Gottes?« Jesus antwortet: »Ich bin
es.« Kaiphas sagt: »Wozu brauchen wir noch mehr Beweise? Er hat
Gott gelästert!« Die Richter sind sich einig: »Dieser Mann muss
208
sterben.« Sie ohrfeigen Jesus, spucken ihn an, verhüllen sein Gesicht
und schlagen ihn mit Fäusten. Dabei spotten sie: »Wenn du ein
Prophet bist, dann sag uns, wer dich geschlagen hat!«
Als es Tag wird, bringen sie Jesus zum Gerichtssaal vom Sanhedrin
und fragen ihn wieder: »Bist du der Sohn Gottes?« Jesus antwortet:
»Ihr selbst sagt, dass ich es bin.« Daraufhin verurteilen sie ihn wegen
Gotteslästerung und bringen ihn zum Palast von Pontius Pilatus, dem
römischen Statthalter. Was passiert dann?
210
So viele Versprechen
dem Allerheiligsten auseinander. Und ein Gottes es auch gibt,
sie sind durch ihn
Offizier sagt: »Er war wirklich Gottes zum Ja geworden
Sohn.« (2. Korinther 1:20)
212
Christus sterben und danach auferweckt werden wird.« Dann erklärt
er ihnen die Schriften noch genauer. Als sie kurz vor Emmaus sind,
bitten die Jünger den Mann, bei ihnen zu bleiben. Beim Abendessen
betet er und bricht das Brot in Stücke. Da merken sie, dass es Jesus
ist. Dann ist er plötzlich verschwunden.
Die beiden Jünger gehen schnell nach Jerusalem zurück und
erzählen den Aposteln, was passiert ist. Sie sind alle zusammen in
einem Haus, als auf einmal Jesus erscheint. Die Apostel glauben erst
nicht, dass es Jesus ist. Da sagt er: »Schaut euch meine Hände an
und fasst mich ruhig an. In den Schriften steht doch, dass der
Christus von den Toten auferstehen würde.«
Feuer. Jesus bittet sie, noch ein paar von ihren Fischen zu bringen.
Dann sagt er: »Kommt her und frühstückt.«
Nach dem Frühstück fragt Jesus Petrus: »Liebst du mich mehr als
das Fischen?« Petrus antwortet: »Ja, Herr, du weißt, dass ich dich
lieb habe.« Da sagt Jesus: »Kümmere dich um meine Lämmer.«
Jesus fragt wieder: »Petrus, liebst du mich?« Petrus antwortet:
»Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.« Jesus sagt: »Hüte meine
Schäfchen.« Jesus fragt Petrus noch ein drittes Mal. Da wird Petrus
sehr traurig und sagt: »Herr, du weißt alles. Du weißt, dass ich
dich lieb habe.« Jesus sagt: »Kümmere dich um meine Schäfchen.«
Dann sagt er noch: »Folge mir weiter nach.«
215
93 Jesus kehrt in den Himmel zurück
Jesus trifft sich in Galiläa mit seinen Nachfolgern. Er gibt ihnen
einen sehr wichtigen Auftrag: »Geht und macht Menschen aus allen
Ländern zu meinen Jüngern. Lehrt sie, sich an alles zu halten, was ich
euch gesagt habe, und tauft sie.« Dann verspricht er: »Denkt daran:
Ich bin die ganze Zeit bei euch.«
In den 40 Tagen nach seiner Auferstehung erscheint Jesus in
Galiläa und Jerusalem Hunderten von Jüngern. Er lehrt sie viele
wichtige Dinge und vollbringt viele Wunder. Er sagt zu ihnen: »Bleibt
in Jerusalem und wartet auf das, was der Vater versprochen hat.«
Dann trifft er sich auf dem Ölberg ein letztes Mal mit seinen Aposteln.
Die Apostel haben aber nicht verstanden, was Jesus vorher
gemeint hat. Deshalb fragen sie ihn nun: »Wirst du jetzt der König
von Israel?« Jesus antwortet: »Für Jehova ist jetzt noch nicht die
Zeit, dass ich König werde. Bald werdet ihr durch den heiligen Geist
Kraft bekommen und ihr werdet meine Zeugen sein. Geht und predigt
in Jerusalem, Judäa, Samaria und auf der ganzen Erde.«
Dann wird Jesus in den Himmel gehoben und von einer Wolke
verdeckt. Seine Jünger sehen zum Himmel, aber er ist nicht mehr da.
Die Jünger verlassen den Ölberg und gehen nach Jerusalem. Dort
kommen sie regelmäßig in dem oberen Stockwerk eines Hauses
zusammen und beten. Sie warten darauf, dass Jesus ihnen weitere
Anweisungen gibt.
˛ Gib dich Jehova hin und zeig ihm, dass du unter seiner
Königreichsregierung leben möchtest
219
94 Die Jünger bekommen den heiligen Geist
Es ist jetzt Pfingsten im Jahr 33 und inzwischen zehn Tage her,
dass Jesus in den Himmel zurückgekehrt ist. Von überall sind
Menschen nach Jerusalem gekommen, um das Pfingstfest zu feiern.
Ungefähr 120 Jünger haben sich im oberen Stockwerk eines Hauses
versammelt. Plötzlich passiert etwas Erstaunliches: Über dem Kopf
von jedem Jünger erscheint so etwas wie eine Flamme. Auf einmal
sprechen alle verschiedene Sprachen. Und im ganzen Haus rauscht
es wie bei einem Sturm. So bekommen Jesu Jünger den heiligen
Geist.
Viele von den Besuchern aus anderen Ländern hören das
Rauschen. Sie rennen zu dem Haus, um zu sehen, was dort passiert.
Als sie hören, wie die Jünger in verschiedenen Sprachen sprechen,
sind sie erstaunt und sagen: »Diese Leute sind doch aus Galiläa.
Wieso können sie unsere Sprachen sprechen?«
Dann stellen sich Petrus und die anderen Apostel vor die
Menschenmenge. Petrus erzählt ihnen von Jesus, wie er getötet
220
Wenn du mit deinem Mund
wurde und dass Jehova ihn von den Toten öffentlich erklärst, dass Jesus
auferweckt hat. Dann sagt Petrus: »Jetzt Herr ist, und in deinem Herzen
ist Jesus im Himmel, an der rechten Seite glaubst, dass Gott ihn von
den Toten auferweckt hat,
von Gott. Und wie versprochen hat er den
wirst du gerettet werden
heiligen Geist ausgegossen. Deshalb hört (Römer 10:9)
und seht ihr diese Wunder.«
Was Petrus sagt, geht den Menschen zu Herzen. Sie fragen:
»Was sollen wir tun?« Er antwortet: »Bereut eure Sünden und lasst
euch im Namen Jesu taufen. Dann werdet ihr den heiligen Geist
auch geschenkt bekommen.« An diesem Tag lassen sich ungefähr
3 000 Menschen taufen. Von da an wächst die Zahl der Jünger in
Jerusalem sehr schnell. Mit der Hilfe vom heiligen Geist gründen
die Apostel neue Versammlungen. So können sie die Jünger alles
lehren, was Jesus ihnen geboten hat.
221
95 Nichts kann sie aufhalten
Jeden Tag sitzt ein gelähmter Mann bei einem Tempeltor und bettelt.
Eines Nachmittags sieht er Petrus und Johannes in den Tempel gehen
und sagt: »Bitte gebt mir etwas.« Petrus antwortet: »Ich habe kein
Geld. Aber ich kann dir etwas Besseres geben. Im Namen von Jesus,
steh auf und geh umher!« Dann hilft Petrus ihm aufzustehen, und der
Mann kann gehen! Die Menschen sind begeistert von diesem Wunder
und wieder werden viele gläubig.
Aber die Priester und Sadduzäer ärgern sich und packen die
Apostel. Sie bringen sie vor das religiöse Gericht, den Sanhedrin, und
fragen: »Von wem habt ihr die Macht bekommen, diesen Mann zu
heilen?« Petrus antwortet: »Von Jesus Christus, den ihr getötet
habt.« Die religiösen Führer befehlen: »Hört auf, über Jesus zu
reden!« Aber die Apostel sagen: »Wir können nicht aufhören. Wir
müssen über Jesus reden.«
Sobald Petrus und Johannes wieder frei sind, gehen sie zu
den anderen Jüngern und erzählen ihnen alles. Sie beten zusammen
und flehen: »Jehova, bitte hilf uns mutig zu sein, damit wir dein
Wort weiter predigen können.« Jehova gibt ihnen seinen
heiligen Geist und sie heilen und predigen weiter. Immer
mehr Menschen werden gläubig. Die Sadduzäer sind
so eifersüchtig, dass sie die Apostel ins Gefängnis
werfen. Aber in der Nacht schickt Jehova einen
Engel. Er öffnet die Gefängnistüren und sagt zu
den Aposteln: »Geht zurück in den Tempel und
lehrt dort.«
Am nächsten Morgen wird dem Sanhedrin
berichtet: »Das Gefängnis war verschlossen,
aber die Männer, die ihr eingesperrt habt,
sind weg! Sie sind im Tempel und belehren
das Volk!« Da werden die Apostel wieder
festgenommen und zum Sanhedrin
222
Wir müssen Gott, dem
Herrscher, mehr gehorchen
gebracht. Der Hohe Priester sagt: »Wir haben als den Menschen
euch doch befohlen, nicht mehr über Jesus (Apostelgeschichte 5:29)
zu sprechen!« Aber Petrus antwortet: »Wir
müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.«
Da werden die religiösen Führer so wütend, dass sie die Apostel
töten wollen. Doch der Pharisäer Gamaliel steht auf und warnt sie:
»Passt auf! Es könnte sein, dass Gott mit ihnen ist. Und ihr wollt
doch nicht gegen Gott kämpfen?« Da hören sie auf Gamaliel.
Nachdem sie die Apostel ausgepeitscht haben, befehlen sie ihnen
noch einmal, nicht mehr zu predigen. Dann lassen sie sie gehen.
Aber die Apostel lassen sich nicht aufhalten. Sie predigen mutig
weiter im Tempel und von Haus zu Haus die gute Botschaft.
Fragen: Warum hören die Apostel nicht auf zu predigen? Wie hilft Jehova ihnen?
Apostelgeschichte 3:1 bis 4:31; 5:12-42
96 Jesus wählt Saulus aus
Saulus kommt aus der Stadt Tarsus und ist ein römischer Bürger.
Als Pharisäer kennt er sich sehr gut im jüdischen Gesetz aus. Und er
hasst die Christen. Er zerrt die Männer und Frauen aus ihren Häusern
und wirft sie ins Gefängnis. Einmal sieht er zu, wie eine wütende
Menge den Jünger Stephanus mit Steinen bewirft und tötet.
Aber Saulus reicht es nicht, nur in Jerusalem die Christen
einzusperren. Er will auch die Christen in Damaskus aufspüren und
festnehmen. Deshalb bittet er den Hohen Priester um die Erlaubnis
dazu. Als er fast da ist, wird er plötzlich von einem hellen Licht
geblendet und fällt auf den Boden. Dann hört er eine Stimme sagen:
»Saulus, warum verfolgst du mich?« Saulus fragt: »Wer bist du?«
»Ich bin Jesus. Geh nach Damaskus. Dort erfährst du, was du tun
sollst.« Da ist Saulus auf einmal blind und seine Begleiter müssen ihn
an der Hand in die Stadt führen.
In Damaskus lebt Ananias, ein treuer Christ. Jesus sagt ihm
in einer Vision: »Geh zum Haus von Judas in der Straße, die man
die Gerade nennt, und such nach Saulus.« Ananias antwortet:
»Herr, ich weiß, was das für ein Mann ist! Er wirft alle deine Jünger
ins Gefängnis!« Aber Jesus sagt: »Geh zu ihm. Ich habe Saulus
ausgewählt, damit er vielen
Nationen die gute Botschaft
predigt.«
Als Ananias Saulus findet, sagt
er: »Saulus, Bruder, Jesus hat mich
zu dir geschickt, damit ich dir die
Augen öffne.« Sofort kann Saulus
wieder sehen. Er erfährt mehr über
Jesus, wird sein Nachfolger und
lässt sich taufen. Er ist jetzt ein
Christ und predigt wie die Brüder
in den Synagogen. Kannst du dir
Christus Jesus ist in
vorstellen, wie erstaunt die Juden sind, als die Welt gekommen, um
Sünder zu retten. Unter
Saulus den Menschen von Jesus erzählt? diesen stehe ich an erster
Sie sagen: »Das ist doch der Mann, der die Stelle (1. Timotheus 1:15)
Jünger von Jesus so schlimm verfolgt hat!«
Saulus predigt etwa drei Jahre lang in Damaskus. Die
Juden hassen ihn und schmieden Pläne, ihn zu töten.
Aber die Brüder erfahren davon und lassen ihn in
einem Korb durch eine Öffnung in der Stadtmauer
hinunter. So helfen sie ihm zu fliehen.
Saulus geht nach Jerusalem und will sich den
Brüdern dort anschließen. Aber alle haben Angst vor
ihm. Schließlich ist Barnabas so lieb und bringt ihn
zu den Aposteln. Er überzeugt sie, dass Saulus
sich wirklich geändert hat. Von da an predigt
Saulus mit der Versammlung in Jerusalem
voller Eifer die gute Botschaft. Später wird er
nicht mehr Saulus, sondern Paulus genannt.
225
97 Kornelius bekommt heiligen Geist
Kornelius ist ein wichtiger römischer Offizier und lebt in Cäsarea.
Die Juden achten ihn, obwohl er kein Jude ist. Er ist großzügig
und tut viel für arme Menschen. Außerdem glaubt er an Jehova und
betet regelmäßig zu ihm. Eines Tages erscheint Kornelius ein Engel
und sagt: »Gott hat deine Gebete gehört. Schick jetzt Männer zu
Petrus nach Joppe. Sie sollen ihn bitten, zu dir zu kommen.« Sofort
schickt Kornelius drei Männer nach Joppe, das ungefähr 50 Kilometer
südlich liegt.
In der Zwischenzeit hat Petrus, der gerade in Joppe ist, eine Vision:
Er sieht Tiere, die die Juden nicht essen dürfen. Dann fordert ihn eine
Stimme zum Essen auf. Doch Petrus weigert sich: »Ich habe noch
nie ein unreines Tier gegessen!« Aber die Stimme sagt: »Hör auf,
diese Tiere unrein zu nennen. Für Gott sind sie jetzt rein.« Die Stimme
sagt noch: »An deiner Tür sind drei Männer. Geh mit ihnen mit.«
Petrus geht zur Tür und fragt die Männer, warum sie gekommen
sind. Sie antworten: »Der Offizier Kornelius hat uns geschickt. Du
sollst zu ihm nach Cäsarea kommen.« Petrus lädt die Männer ein, bei
Gott nimmt in jedem Volk den
ihm zu übernachten. Am nächsten Tag Menschen an, der Ehrfurcht vor
ihm hat und tut, was richtig ist
reist er mit ihnen nach Cäsarea und (Apostelgeschichte 10:35)
einige Brüder aus Joppe kommen mit.
Als Kornelius Petrus sieht, fällt er vor ihm auf die Knie. Aber Petrus
sagt: »Steh auf! Ich bin auch nur ein Mensch. Gott hat mir gesagt,
dass ich zu dir kommen soll, obwohl Juden normalerweise nicht in
das Haus von Nichtjuden gehen. Bitte sag mir, warum ich herkommen
sollte.«
Kornelius erklärt Petrus: »Vor vier Tagen habe ich zu Gott gebetet
und ein Engel hat mir gesagt, dass ich dich herholen soll. Bitte sag,
was Jehova uns mitteilen möchte.« Petrus sagt: »Jetzt verstehe ich,
dass Gott nicht parteiisch ist. Er nimmt jeden an, der ihm dienen
möchte.« Dann erzählt er Kornelius und allen, die bei ihm sind, vieles
über Jesus. Da bekommen alle den heiligen Geist und werden
getauft.
227
98 Das Christentum breitet sich aus
Die Apostel befolgen Jesu Gebot, die gute Botschaft in der ganzen
Welt zu verbreiten. Im Jahr 47 verabschieden sich Paulus und
Barnabas von den Brüdern in Antiochia und gehen auf eine
Predigtreise. Sie reisen durch Kleinasien und predigen eifrig
an Orten wie Derbe, Lystra und Ikonion.
Paulus und Barnabas predigen jedem, ob arm oder reich, alt oder
jung. Viele beginnen an Christus zu glauben. Auf Zypern predigen sie
dem Statthalter Sergius Paulus, aber ein Zauberer will sie aufhalten.
Da sagt Paulus zu ihm: »Jehova ist gegen dich!« Sofort wird der
Zauberer blind. Als der Statthalter das sieht, wird er gläubig.
Paulus und Barnabas predigen überall: auf Märkten, Straßen, in
Synagogen und von Haus zu Haus. Einmal heilen sie in Lystra einen
gelähmten Mann. Die Leute, die das mitbekommen, halten die
beiden für Götter und wollen sie anbeten. Aber Paulus und Barnabas
wehren sich dagegen und sagen: »Wir sind auch nur Menschen.
Betet Gott an!« Dann kommen Juden aus einer anderen Stadt und
hetzen die Leute gegen Paulus auf. Darauf bewerfen die Leute Paulus
mit Steinen und schleppen ihn aus der Stadt. Sie denken, er ist tot,
und lassen ihn liegen. Aber Paulus lebt noch. Die Brüder kommen
sofort, um ihm zu helfen, und bringen ihn wieder in die Stadt. Später
kehrt Paulus nach Antiochia zurück.
Im Jahr 49 geht Paulus auf eine zweite Predigtreise. Zuerst
besucht er wieder die Brüder in Kleinasien. Dann reist er weiter nach
Europa, um die gute Botschaft auch dorthin zu bringen. Er besucht
228
Darum geht und macht
Orte wie Philippi, Thessalonich und Athen. Menschen aus allen Völkern
Silas, Lukas und ein junger Mann namens zu meinen Jüngern
(Matthäus 28:19)
Timotheus begleiten ihn. Zusammen
gründen sie neue Versammlungen und helfen ihnen, stark zu werden.
In Korinth bleibt Paulus eineinhalb Jahre, um die Brüder dort zu
stärken. Er predigt, lehrt und schreibt Briefe an viele Versammlungen.
Nebenbei arbeitet er als Zeltmacher. Nach einiger Zeit reist Paulus
über Ephesus zurück nach Antiochia.
Im Jahr 52 geht Paulus auf eine dritte Predigtreise. Erst reist er
nach Kleinasien. Dann bleibt er ein paar Jahre in Ephesus, wo er
lehrt, Menschen heilt und die Versammlung unterstützt. Er hält jeden
Tag Vorträge im Hörsaal einer Schule. Viele hören ihm zu und ändern
sich. Später reist Paulus in den Norden bis nach Philippi und danach
in den Süden nach Korinth. Dann macht er sich auf den Weg nach
Jerusalem. Er hat die gute Botschaft in vielen Ländern gepredigt.
230
Man wird gegen euch vorgehen und euch
verfolgen, indem man euch vor Synagogen und
in Gefängnisse bringt. Wegen meines Namens
wird man euch vor Könige und Statthalter
stellen. Das wird dazu führen, dass ihr als
Zeugen auftretet (Lukas 21:12, 13)
100 Paulus und Timotheus
Timotheus ist ein junger Bruder in der
Versammlung in Lystra. Sein Vater ist Grieche
und seine Mutter Eunike ist Jüdin. Sie und
seine Großmutter Lois haben Timotheus schon
von Jehova erzählt, als er noch klein war.
Paulus kommt auf seiner zweiten
Predigtreise wieder nach Lystra. Er merkt,
dass Timotheus die Brüder sehr liebt und
ihnen immer gern hilft. Paulus lädt Timotheus
ein, ihn auf seiner Reise zu begleiten. Er schult
ihn und mit der Zeit wird Timotheus ein guter
Prediger und Lehrer der guten Botschaft.
Der heilige Geist leitet Paulus und Timotheus
überall auf ihrer Reise. Eines Nachts hat Paulus eine Vision: Ein Mann
bittet ihn, nach Mazedonien zu kommen und ihnen zu helfen. Deshalb
gehen Paulus, Timotheus, Silas und Lukas dorthin, um zu predigen
und Versammlungen zu gründen.
In der mazedonischen Stadt Thessalonich werden viele Männer
und Frauen Christen. Das macht einige Juden eifersüchtig auf Paulus
und seine Gefährten. Sie rufen eine Menschenmenge zusammen,
schleppen mehrere Brüder vor die Herrscher der Stadt und schreien:
»Diese Männer sind Feinde der römischen Regierung!« Paulus und
Timotheus sind in Lebensgefahr. Deshalb fliehen sie in der Nacht
nach Beröa.
Die Menschen in Beröa interessieren sich sehr für die gute
Botschaft. Viele Juden und Griechen werden gläubig. Aber dann
kommen Juden aus Thessalonich und machen Ärger. Paulus muss
wieder fliehen und geht nach Athen. Timotheus und Silas bleiben in
Beröa, um die Brüder zu stärken. Nach einiger Zeit schickt Paulus
Timotheus wieder nach Thessalonich. Die Brüder dort werden heftig
verfolgt und Timotheus soll ihnen helfen, damit umzugehen. Später
232
Ich habe sonst niemand, der
die gleiche Einstellung hat
wie er und sich aufrichtig
um eure Belange kümmern
wird. Denn alle anderen
sind auf ihre eigenen
Interessen aus und nicht
auf die von Jesus Christus
(Philipper 2:20, 21)
Fragen: Wer ist Timotheus? Warum werden Paulus und Timotheus so gute Freunde?
Apostelgeschichte 16:1-12; 17:1-15; Philipper 2:19-22; 2. Timotheus 1:1-5; 3:12, 14, 15;
Hebräer 13:23
101 Paulus auf dem Weg nach Rom
Die dritte Predigtreise von Paulus endet in Jerusalem. Dort wird er
festgenommen und eingesperrt. In der Nacht sagt Jesus in einer
Vision zu ihm: »Du wirst nach Rom gehen und dort predigen.«
Paulus wird nach Cäsarea gebracht, wo er zwei Jahre im Gefängnis
bleiben muss. Bei einer Gerichtsverhandlung sagt er zu dem
Statthalter Festus: »Lass Cäsar in Rom über mich richten.« Festus
antwortet: »Auf Cäsar hast du dich berufen, zu Cäsar sollst du
gehen.« Paulus wird auf ein Schiff gebracht, das nach Rom fährt.
Seine Glaubensbrüder Lukas und Aristarchus begleiten ihn.
Auf dem Meer gerät das Schiff in einen heftigen Sturm. Er
wütet tagelang und alle denken, sie müssen sterben. Doch Paulus
beruhigt sie: »Männer, ein Engel hat im Traum zu mir gesagt: ›Hab
keine Angst, Paulus. Du wirst Rom erreichen und alle auf dem Schiff
werden gerettet.‹ Habt also keine Angst! Keiner wird sterben.«
Der Sturm tobt 14 Tage lang. Dann ist endlich Land zu sehen.
Es ist die Insel Malta. Aber das Schiff bleibt in einer Sandbank
stecken und bricht auseinander. Die Leute schwimmen an Land
oder klammern sich an Schiffsteile und lassen sich an den Strand
treiben. Alle 276 Menschen überleben. Die Bewohner von Malta
machen ein Feuer, an dem sie sich wärmen können, und kümmern
sich um sie.
Drei Monate später wird Paulus auf ein anderes Schiff gebracht.
Als er fast in Rom ist, kommen ihm die Brüder entgegen. Da
bedankt er sich bei Jehova und hat wieder neuen Mut. Paulus ist
zwar ein Gefangener, aber er darf in Rom in einem gemieteten
Haus wohnen. Er bleibt zwei Jahre dort und wird von einem
Soldaten bewacht. Viele besuchen ihn und er erzählt ihnen von
Jesus und von Gottes Königreich. Er schreibt auch Briefe an die
Versammlungen in Kleinasien und Judäa. Jehova hat Paulus wirklich
dazu gebraucht, die gute Botschaft in vielen Ländern zu verbreiten.
234
Fragen: Warum wird Paulus von Festus nach Rom geschickt?
Was erlebt Paulus auf dem Weg nach Rom?
Apostelgeschichte 21:30; 23:11; 25:8-12; 27:1 bis 28:31;
Römer 15:25, 26
Dann sieht Johannes in einer herrlichen Vision, wie das Lamm und
die 144 000 auf dem Berg Zion stehen. Außerdem sieht er einen
Engel um die Erde fliegen. Der Engel sagt den Menschen, sie sollen
Ehrfurcht vor Gott haben und ihm die Ehre geben.
In der nächsten Vision sieht Johannes den Krieg von Armageddon
(Harmagedon). In diesem Krieg besiegen Jesus und sein Heer das
böse System des Teufels. In der letzten Vision herrscht im Himmel
und auf der Erde vollkommener Frieden. Die Offenbarung zeigt,
dass der Teufel und seine Nachkommen endgültig vernichtet
werden. Dann werden alle nur Jehova anbeten und seinen Namen
als etwas Heiliges behandeln.
237
103 »Lass dein Königreich kommen«
Jehova hat versprochen: »Ich werde alle eure Tränen abwischen.
Niemand wird mehr traurig sein, Schmerzen haben, krank sein oder
sterben. Alles Schlimme von früher wird vergessen sein.«
Jehova wollte, dass Adam und Eva im Garten Eden in Frieden und
Glück leben. Sie sollten viele Kinder haben und die Erde bevölkern.
Und sie sollten ihrem Vater im Himmel dienen. Aber sie haben Jehova
nicht gehorcht. Trotzdem hat er seinen Vorsatz nie geändert. In
diesem Buch haben wir gesehen, dass Jehova alles wahr macht, was
er verspricht. Sein Königreich wird über die ganze Erde Segen
bringen, so wie er es Abraham versprochen hat.
Bald gibt es den Teufel, die Dämonen und die bösen Menschen
nicht mehr. Alle dienen dann Jehova. Keiner wird mehr krank oder
stirbt. Jeden Morgen wachen wir voller Energie auf und freuen uns
auf den Tag. Die ganze Erde wird ein Paradies. Jeder hat gutes Essen
Fragen: Was wird Gottes Königreich auf der Erde alles verändern?
Wen aus diesem Buch würdest du im Paradies gern kennenlernen?
Offenbarung 21:3, 4; Hiob 33:25; Sprüche 2:21, 22; Jesaja 11:2-10; 33:24; 65:21;
Matthäus 6:9, 10; Johannes 5:28, 29; 17:3
239
Was wir aus der Bibel lernen können
GESCHICHTEN
Auch junge Menschen können Jehova ihr Herz schenken ________ 37, 51, 59, 61, 72, 100
Die falsche Anbetung kommt vom Teufel ________________________________ 19, 20, 22, 38, 46, 49, 52, 58
Die Toten werden auferstehen _________________________________________________ 48, 86, 91, 93
Du kannst nicht Gott und dem Reichtum dienen _____________________ 10, 17, 44, 59, 75, 76
Eifersucht zerstört Freundschaften _________________________________________ 4, 14, 41
Es wird keine Bösen mehr geben ____________________________________________ 5, 10, 32, 46, 102
Freunde, die Jehova lieben, sind die besten Freunde _______________ 16, 33, 42, 80, 87, 100, 103
Für Jehova sind alle Menschen wertvoll __________________________________ 8, 9, 11, 21, 23, 68, 70, 74, 87, 90
Gehorsam bedeutet Leben _____________________________________________________ 3, 5, 10, 37, 39, 54, 59, 65, 72
Gib nicht auf, wenn du Schlimmes durchmachen musst __________ 16, 47, 51, 57, 64, 75, 90, 95, 99, 101
Gott hat uns die Bibel gegeben, um uns weise zu machen ______ 56, 66, 72, 75, 81
Gottes Königreich wird alle Menschen glücklich machen _________ 1, 48, 62, 79, 81, 83, 85, 86
Gottes Wille wird im Himmel und auf der Erde geschehen _______ 25, 55, 60, 62, 63, 71, 96, 102
Hör auf Jesus, den König von Gottes Königreich _____________________ 74, 78, 79, 83, 84, 85, 91, 92, 99
Jehova beschützt demütige Menschen ___________________________________ 43, 45, 65, 67, 69
Jehova beschützt die, die ihn lieben _______________________________________ 6, 22, 40, 50, 52, 55, 64, 71, 84
Jehova führt sein Volk ____________________________________________________________ 18, 25, 26, 27, 29, 34, 39, 44, 73, 80
Jehova hält seine Versprechen — halte du deine auch ____________ 8, 9, 11, 23, 24, 31, 34, 35, 36, 66, 93
Jehova hat die Erde als unser Zuhause gemacht ____________________ 1, 2, 102, 103
Jehova hört zu, wenn unsere Gebete von Herzen kommen ______ 35, 38, 50, 64, 82
Jehova ist allmächtig ______________________________________________________________ 1, 7, 18, 19, 20, 21, 22, 26, 55, 60
Jehova liebt Menschen aus allen Ländern _______________________________ 30, 33, 48, 54, 77, 94, 97, 98, 99
Jehova lügt nie _______________________________________________________________________ 3, 10, 16, 63, 68, 70, 102, 103
Jehova wird nie vergessen, was wir für ihn tun ________________________ 16, 29, 32, 48, 65, 69, 77, 100
Mach Jehova zu deinem Freund ______________________________________________ 11, 30, 33, 51, 56, 59, 69, 81, 82
Wer rebelliert, wird ein Feind Gottes _______________________________________ 7, 17, 26, 27, 28, 88
Wer seinen Bruder nicht liebt, kann Gott nicht lieben ______________ 4, 13, 15, 41
Wer selbstsüchtig ist, schadet sich selbst und anderen __________ 3, 4, 12, 27, 28, 39, 49, 88
Wir müssen die gute Botschaft vom Königreich predigen _______ 73, 76, 94, 95, 96, 97, 98
Wütend sein ist gefährlich ______________________________________________________ 4, 12, 41, 45, 49, 65, 89
240