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Was wir aus der

lernen können Bibel


Du hast von frühester Kindheit an die heiligen Schriften gekannt,
durch die du die nötige Weisheit erhältst, um gerettet zu werden
(2. Timotheus 3:15)

s
201102
lfb-X
Dieses Buch ist nicht
zum Verkauf bestimmt.
Unser gottesdienstliches Werk
wird weltweit durch freiwillige
Spenden finanziert
(siehe dazu auch donate.jw.org).
Die Bibelzitate stützen sich auf den Text
der 2013 in Englisch revidierten
Neuen-Welt- Übersetzung
der Heiligen Schrift.
Was wir aus der Bibel lernen können
Lessons You Can Learn From the Bible
Auflage November 2020
German (lfb-X)
˘ 2017
Watch Tower Bible and Tract Society
of Pennsylvania
ISBN 978-3-95620-077-9 (Softcover)
Druck und Verlag:
˘ Wachtturm Bibel- und
Traktat-Gesellschaft, Selters/Ts.
Made in Germany
Was wir aus der
lernen können Bibel
Dieses Buch gehört __________________________________________________________________________________________________________
Liebe Brüder und Schwestern,

als Diener Jehovas lieben wir sein Wort, die Bibel. Wir sind
davon überzeugt, dass sie geschichtliche Tatsachen enthält, uns
zuverlässig anleitet und zeigt, wie sehr Jehova uns Menschen liebt
(Psalm 119:105; Lukas 1:3; 1. Johannes 4:19). Es liegt uns sehr am
Herzen, anderen die kostbaren Wahrheiten aus Gottes Wort
näherzubringen. Darum freuen wir uns besonders, euch das Buch
„Was wir aus der Bibel lernen können“ an die Hand zu geben.
Wir möchten euch gern ein wenig dazu erklären.
Dieses Buch ist in erster Linie für Kinder geschrieben. Doch man
kann damit auch Erwachsenen helfen, die Bibel kennenzulernen.
Und es ist ein Buch für uns alle. Schließlich kann das, was wir aus
der Bibel lernen, uns allen helfen, wirklich glücklich zu sein.
Die Geschichten in diesem Buch stützen sich auf die Bibel und
erzählen die Geschichte des Menschen von Anfang an. Es wurde
alles getan, um die Bibelberichte einfach und klar wiederzugeben
und soweit möglich auch in ihrer zeitlichen Abfolge.
Die Bibelberichte werden aber nicht einfach nur nacherzählt.
Der Text und die Bilder lassen die Berichte lebendig werden und
helfen uns, uns in die Personen hineinzuversetzen.
Dieses Buch macht deutlich, dass die Bibel ein Buch
über Menschen ist — solche, die auf Jehova gehört haben, und
solche, die nicht auf ihn gehört haben. Und es motiviert uns dazu,
aus ihrem Beispiel zu lernen (Römer 15:4; 1. Korinther 10:6).
Das Buch ist in 14 Teile untergliedert. Jeder beginnt mit einer
Zusammenfassung von Punkten, die wir aus den Geschichten
lernen können.

2
Wenn du Kinder hast, kannst du mit ihnen vielleicht erst eine
Geschichte lesen und dann das Bild ansehen. Ihr könntet dann
zusammen die Verse in der Bibel lesen, auf die sich die Geschichte
stützt. Hilf deinem Kind zu verstehen, dass die Lehrpunkte in der
Geschichte eigentlich aus der Bibel sind. So ähnlich könnte man es
auch machen, wenn man einem Erwachsenen hilft, einen Überblick
über die Bibel und ihre Botschaft zu bekommen.
Wir sind uns sicher, dass dieses Buch allen aufrichtigen
Menschen — ob groß oder klein — helfen wird, aus Gottes Wort zu
lernen und danach zu leben. Dann können auch sie Jehova als Teil
seiner geliebten Familie dienen.

Eure Brüder

Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas


Inhaltsverzeichnis 5 In der Wüste
23 Sie geben Jehova
ein Versprechen
58

60
SEITE 24 Sie brechen ihr Versprechen 62

1 Schöpfung 6 25 Ein besonderes Zelt für


die Anbetung 64
1 Gott macht den Himmel und
26 Die zwölf Kundschafter 66
die Erde 8
27 Sie rebellieren gegen Jehova 68
2 Gott macht den ersten Mann
und die erste Frau 10 28 Bileams Eselin redet 70

2 Von Adam bis zur Sintflut


3 Adam und Eva sind Gott
ungehorsam
12

14
6 Die Richter
29 Jehova wählt Josua aus
30 Rahab versteckt
72
74

4 Wütend sein ist gefährlich 16 die Kundschafter 76


5 Noah und die Arche 18 31 Josua und die Gibeoniter 78
6 Acht Menschen überleben 32 Ein neuer Anführer und
die Sintflut 20 zwei mutige Frauen 80
33 Ruth und Noomi 82

3 Nach der Sintflut bis Jakob 22 34 Gideon besiegt die Midianiter 84


35 Hanna betet um einen Sohn 86
7 Der Turm von Babel 24
36 Jephthas Versprechen 88
8 Abraham und Sara
hören auf Gott 26 37 Jehova spricht mit Samuel 90
9 Endlich ein Sohn! 28 38 Jehova macht Simson stark 92
10 Denk an Lots Frau 30
11 Abrahams Glaube wird geprüft
12 Jakob bekommt das Erbe
13 Jakob und Esau
32
34 7 David und Saul
39 Der erste König von Israel
40 David und Goliath
94
96
98
schließen Frieden 36 41 David und Saul 100

4 Von Joseph bis zum Roten Meer


14 Ein Sklave hört auf Gott
38
40
42 Der mutige und treue Jonathan 102
43 König David sündigt 104

8
15 Jehova vergisst Joseph nicht 42 Von Salomo bis Elia 106
16 Wer ist Hiob? 44 44 Ein Tempel für Jehova 108
17 Moses entscheidet sich 45 Das Königreich wird geteilt 110
Jehova zu dienen 46
46 Die Probe auf dem Berg Karmel 112
18 Der brennende Busch 48
47 Jehova stärkt Elia 114
19 Die ersten drei Plagen 50
48 Eine Witwe bekommt ihren
20 Die nächsten sechs Plagen 52 Sohn zurück 116
21 Die zehnte Plage 54 49 Eine böse Königin bekommt
22 Das Wunder am Roten Meer 56 ihre Strafe 118
50 Jehova kämpft für Josaphat 120
12 Jesu Dienst
74 Jesus wird der Messias
75 Jesus wird vom Teufel versucht
174
176
178
76 Jesus reinigt den Tempel 180

9 Von Elisa bis Josia


51 Das kleine Mädchen
und der Krieger
122

124
77 Die Frau am Brunnen
78 Jesus predigt die Botschaft
vom Königreich
182

184
52 Jehovas Heer aus Feuer 126 79 Jesus wirkt viele Wunder 186
53 Jehojada ist mutig 128 80 Jesus wählt die 12 Apostel aus 188
54 Jehova ist geduldig mit Jona 130 81 Die Bergpredigt 190
55 Jehovas Engel hilft Hiskia 132 82 Jesus erklärt, wie man beten soll 192
56 Josia liebt Gottes Gesetz 134 83 Jesus gibt Tausenden
etwas zu essen 194
84 Jesus geht auf dem Wasser 196

10 Von Jeremia bis Nehemia 136 85 Jesus heilt am Sabbat 198


86 Jesus bringt Lazarus
57 Jehova beauftragt Jeremia
wieder zum Leben 200
zu predigen 138

13
58 Jerusalem wird zerstört 140
Jesu letzte Woche auf der Erde 202
59 Vier Jungen hören auf Jehova 142
87 Das Abendmahl 204
60 Ein Königreich,
das für immer bleibt 144 88 Jesus wird verhaftet 206
61 Sie verbeugen sich nicht 146 89 Petrus verleugnet Jesus 208
62 Ein Königreich 90 Jesus stirbt auf Golgotha 210
wie ein großer Baum 148 91 »Jesus ist auferweckt worden« 212
63 Die Schrift an der Wand 150 92 Jesus erscheint den Fischern 214
64 Daniel in der Löwengrube 152 93 Jesus kehrt in den Himmel zurück 216
65 Esther rettet ihr Volk 154

14
66 Esra lehrt Gottes Gesetz 156
Das Christentum verbreitet sich 218
67 Die Mauern von Jerusalem 158
94 Die Jünger bekommen
den heiligen Geist 220

11 Johannes der Täufer und Jesus 160 95 Nichts kann sie aufhalten 222
96 Jesus wählt Saulus aus 224
68 Elisabeth bekommt ein Baby 162
97 Kornelius bekommt heiligen Geist 226
69 Der Engel Gabriel besucht
Maria 164 98 Das Christentum breitet sich aus 228
70 Engel verkünden die Geburt 99 Ein Gefängnisaufseher lernt die
von Jesus 166 Wahrheit kennen 230
71 Jehova beschützt Jesus 168 100 Paulus und Timotheus 232
72 Jesus als Jugendlicher 170 101 Paulus auf dem Weg nach Rom 234
73 Johannes bereitet den Weg vor 172 102 Die Offenbarung 236
103 »Lass dein Königreich kommen« 238
1
Die Bibel beginnt damit, wie Jehova den Himmel und die Erde
macht. Sie öffnet uns die Augen für all das Schöne, das er
erschaffen hat. Wenn du ein Kind hast, hilf ihm zu erkennen, wie
unglaublich vielfältig die Schöpfung ist. Zeig ihm, dass Gott uns
Menschen so gemacht hat, dass wir den Tieren weit überlegen
sind. Wir können nämlich sprechen, logisch denken, Dinge erfinden,
singen und beten. Fördere die Dankbarkeit für Jehovas Weisheit
und Macht und vor allem für Jehovas Liebe zu seiner ganzen
Schöpfung — das heißt auch zu jedem Einzelnen von uns.
DAS LERNEN WIR:

˛ Jehova und sein Sohn haben ein Zuhause für uns gemacht, die Erde

˛ Jehova hat die Familie erfunden: Er hat Mann und Frau erschaffen
und dafür gesorgt, dass sie Kinder bekommen können

˛ Es ist Jehovas Wille, dass wir Menschen für immer leben,


in Frieden und Harmonie

7
1 Gott macht den Himmel und die Erde
Jehova Gott ist unser Schöpfer. Er hat alles gemacht:
alles, was wir sehen können, und alles, was wir nicht sehen
können. Bevor er die Dinge gemacht hat, die wir sehen
können, hat er ganz viele Engel erschaffen. Weißt du, was
Engel sind? Engel sind Personen, die Jehova ähnlich sind.
Man kann sie nicht sehen, genauso wie man Gott nicht sehen
kann. Der erste Engel, den Jehova erschaffen hat, wird sein
Helfer. Dieser Engel hat Jehova geholfen die Sterne zu machen,
die Planeten und alle anderen Dinge. Einer dieser Planeten ist
unser wunderschönes Zuhause, die Erde.
Jehova will, dass auf der Erde Menschen und Tiere leben.
Deshalb macht er alles dafür bereit. Er lässt die Sonne auf
die Erde scheinen. Und er macht Berge, Flüsse
Am Anfang und Meere.
erschuf Gott Was passiert dann? Jehova sagt: »Jetzt mache
Himmel und Erde ich Gras und Pflanzen und Bäume.« Da beginnt
(1. Mose 1:1) ganz viel zu wachsen: Obst und Gemüse und viele
verschiedene Blumen. Dann macht Jehova alle
Tiere: Tiere, die fliegen, schwimmen, krabbeln und kriechen.
Er macht kleine Tiere wie die Kaninchen und große Tiere wie
die Elefanten. Was ist dein Lieblingstier?
Dann sagt Jehova zu dem ersten Engel: »Wir wollen
Menschen machen.« Er will, dass die Menschen anders sind als

8
die Tiere: Sie sollen Dinge
erfinden können und
reden, lachen und beten
können. Und sie sollen sich
um die Tiere und die Erde
kümmern. Weißt du, wer
der erste Mensch ist?
Das sehen wir gleich.

Fragen: Wer ist Jehova Gott?


Was hat Jehova alles gemacht?
1. Mose 1:1-26; Sprüche 8:30, 31;
Jeremia 10:12; Kolosser 1:15-17
2 Gott macht den ersten Mann
und die erste Frau
Jehova legt an einem Ort, der Eden heißt, einen Garten an.
Dort gibt es viele Blumen, Bäume und Tiere. Dann macht Gott
aus Staub den ersten Menschen und bläst in seine Nase. Weißt
du, was passiert? Der Mensch beginnt zu leben! Sein Name
ist Adam. Jehova gibt ihm die Aufgabe, sich um den Garten
zu kümmern und allen Tieren einen Namen zu geben.
Jehova gibt Adam eine wichtige Regel: »Von allen Bäumen
darfst du die Früchte essen, aber nicht von einem besonderen
Baum. Wenn du davon isst, wirst du sterben.«
Später sagt Jehova: »Ich werde für Adam jemand machen,
der ihm hilft.« Er lässt Adam ganz tief schlafen. Dann nimmt
er eine von Adams Rippen und macht daraus eine Frau für ihn.
Ihr Name ist Eva und Jehova gibt sie Adam zur Ehefrau.
Wie fühlt sich Adam, als er Eva zum ersten
Mal sieht? Er freut sich sehr und ruft: »Was Jehova aus meiner
Rippe gemacht hat! Endlich jemand, der so ist wie ich!«
Jehova sagt Adam und Eva, sie sollen Kinder bekommen, damit die
Erde voll von Menschen wird. Er will, dass sie gern zusammenarbeiten.
Sie sollen aus der ganzen Erde ein Paradies machen, also einen
schönen Park wie den Garten Eden. Aber es kommt ganz anders.
Was passiert? Das erzählt die nächste Geschichte.

Fragen: Welche Aufgabe bekommt Adam von Jehova?


Was passiert, wenn Adam und Eva von dem verbotenen Baum essen?
1. Mose 1:27-31; 2:7-9, 15-23; Psalm 115:16; Matthäus 19:4-6

Der Schöpfer hat die Menschen


von Anfang an als Mann und
Frau gemacht (Matthäus 19:4)

11
2
Warum zerstört Jehova die ganze damalige Welt durch eine Flut?
Schon früh in der Menschheitsgeschichte beginnt ein Kampf —
der Kampf zwischen Gut und Böse. Menschen wie Adam, Eva und
ihr Sohn Kain entscheiden sich für die Seite des Bösen. Einige
wenige wie Abel und Noah stellen sich auf die Seite des Guten.
Irgendwann sind die meisten Menschen so schlecht, dass Jehova
jene böse Welt vernichtet. Teil 2 hilft uns zu verstehen, dass es
Jehova nicht entgeht, für welche Seite wir uns entscheiden.
Und er wird nie zulassen, dass das Böse über das Gute siegt.
DAS LERNEN WIR:

˛ Wir müssen friedlich sein, nicht grausam und brutal


wie der Teufel und seine Anhänger

˛ Wenn wir wie Noah auf Gott hören, können wir


für immer leben und glücklich sein

˛ Jehova sieht alles, was passiert. Er freut sich, wenn wir


das Richtige tun. Aber er ist traurig, wenn wir Böses tun

13
3 Adam und Eva sind Gott ungehorsam
Einmal ist Eva allein. Da redet eine Schlange mit ihr. Sie fragt:
»Stimmt es, dass Gott euch nicht erlaubt, von allen Bäumen im
Garten zu essen?« Eva antwortet: »Wir können von allen Bäumen
essen, außer von einem. Wenn wir von diesem Baum essen,
werden wir sterben.« Die Schlange sagt: »Ihr werdet nicht sterben.
Wenn ihr von diesem Baum esst, werdet ihr so sein wie Gott.«
Stimmt das? Nein, das ist gelogen. Aber Eva glaubt der Schlange.
Je länger sie die Früchte ansieht, desto mehr will sie sie essen.
Am Ende isst Eva die Frucht und gibt auch Adam etwas. Er weiß,
wenn sie nicht auf Gott hören, werden sie sterben. Trotzdem isst
Adam die Frucht.
Am Abend spricht Jehova mit Adam und Eva. Er fragt, warum
sie ihm nicht gehorcht haben. Adam gibt Eva die Schuld, und Eva
gibt der Schlange die Schuld. Weil Adam und Eva ungehorsam
waren, schickt Jehova sie aus dem Garten hinaus. Er stellt am
Eingang Engel auf und ein Schwert aus Feuer. So können Adam
und Eva nie wieder in den Garten zurück.
Jehova sagt, er wird auch den
bestrafen, der Eva angelogen hat.
Die Schlange hat nicht selbst mit Eva
geredet. Jehova hat keine Schlangen
gemacht, die sprechen können. Ein
böser Engel hat die Schlange reden
lassen. Er hat Eva hereingelegt.
Dieser Engel wird Satan, der Teufel,
genannt. Jehova wird den Teufel bald
vernichten. Dann kann er niemand
mehr hereinlegen und dazu bringen,
etwas Schlechtes zu tun.

Fragen: Warum isst Eva die Frucht?


Was passiert mit Adam und Eva, weil sie nicht
auf Jehova hören? Wer ist Satan, der Teufel?
1. Mose 3:1-24; Johannes 8:44; 1. Johannes 3:8;
Offenbarung 12:9
Der Teufel war von Anfang an ein Mörder
und hielt nicht an der Wahrheit fest,
weil er keine Wahrheit in sich hat
(Johannes 8:44)

15
4 Wütend sein ist gefährlich
Nachdem Adam und Eva den Garten Eden verlassen haben,
bekommen sie viele Kinder. Ihr erster Sohn Kain wird Bauer.
Ihr zweiter Sohn Abel wird Schafhirt.
Einmal bringen Kain und Abel für Jehova Opfer dar.
Weißt du, was es bedeutet, Gott ein Opfer darzubringen?
Es bedeutet, ihm ein Geschenk zu machen. Jehova freut sich
über das Opfer von Abel, aber nicht über das Opfer von Kain.
Das macht Kain sehr wütend. Jehova warnt ihn davor, so
wütend zu sein: »Pass auf! Sonst tust du etwas Schlimmes!«
Aber er hört nicht auf Jehova.
Kain sagt zu Abel: »Komm mit mir aufs Feld.« Auf
dem Feld sind sie allein. Da greift Kain seinen Bruder

16
Versöhne dich zuerst mit
an und tötet ihn. Was wird Jehova jetzt tun? deinem Bruder und dann
Er bestraft Kain und schickt ihn weit weg komm zurück und opfere
von seiner Familie. Er darf nie wieder deine Gabe (Matthäus 5:24)
zurückkommen.
Was können wir daraus lernen? Manchmal werden wir wütend,
weil nicht das passiert, was wir wollen. Was sollten wir tun, wenn
wir merken, dass wir immer wütender werden? Oder wenn andere
uns warnen, weil wir wütend sind? Dann müssen wir uns schnell
anstrengen, nicht mehr so wütend zu sein. Sonst kann es passieren,
dass wir etwas Schlimmes tun.
Abel hat Jehova geliebt und das getan, was richtig ist. Deshalb
wird sich Jehova immer an ihn erinnern. Er wird Abel wieder
lebendig machen, wenn er aus der Erde ein Paradies macht.

Fragen: Wer sind die ersten beiden Kinder von Adam und Eva?
Warum hat Kain seinen Bruder getötet?
1. Mose 4:1-12; Hebräer 11:4; 1. Johannes 3:11, 12
5 Noah und die Arche
Mit der Zeit gibt es immer mehr Menschen. Die
meisten von ihnen sind böse. Sogar einige Engel werden
böse. Sie verlassen ihr Zuhause im Himmel und kommen
als Menschen auf die Erde. Weißt du, warum? Weil sie
Frauen heiraten wollen.
Die Engel und die Frauen bekommen Söhne. Diese Söhne
werden sehr starke Männer. Sie machen anderen Angst und
tun ihnen weh. Jehova muss etwas dagegen tun. Er beschließt,
die ganze Erde mit Wasser zu überfluten. So sollen alle bösen
Menschen sterben.
Aber es gibt einen Mann, der anders ist. Er liebt Jehova. Sein
Name ist Noah. Er hat eine Frau und drei Söhne: Sem, Ham und
Japhet. Die Söhne sind auch verheiratet. Jehova
So wie die Zeit Noahs will, dass Noah und seine Familie die Sintflut
war, so wird die überleben. Deshalb gibt Jehova Noah den Auftrag,
Gegenwart des einen riesigen Kasten zu bauen, der auf dem
Menschensohnes sein Wasser schwimmen kann. Das ist die Arche.
(Matthäus 24:37) Außerdem sagt Jehova zu Noah, er soll viele Tiere
in die Arche bringen, damit sie auch überleben.
Noah fängt sofort an, die Arche zu bauen. Er und seine Familie
brauchen ungefähr 50 Jahre, bis sie damit fertig sind. Sie bauen die
Arche genau so, wie Jehova es ihnen sagt. Außerdem warnt Noah
die anderen Menschen vor der Sintflut. Aber keiner hört auf ihn.
Dann ist es Zeit, in die Arche zu gehen. Willst du wissen,
wie es weitergeht?

Fragen: Warum beschließt Jehova, die Sintflut über die Erde zu bringen?
Was genau soll Noah tun?
1. Mose 6:1-22; Matthäus 24:37-41; 2. Petrus 2:5; Judas 6

18
6 Acht Menschen überleben die Sintflut
Noah, seine Familie und die Tiere gehen alle in die Arche.
Jehova schließt die Tür. Dann fängt es an zu regnen. Es regnet
so viel, dass die Arche zu schwimmen beginnt. Mit der Zeit
bedeckt das Wasser die ganze Erde. Alle bösen Menschen
sterben. Aber Noah und seine Familie sind in der Arche in
Sicherheit. Kannst du dir vorstellen, wie froh sie sind, dass
sie auf Jehova gehört haben?
Es schüttet 40 Tage und 40 Nächte. Dann hört es auf und
das Wasser beginnt zu sinken. Irgendwann setzt die Arche auf
einem Berg auf. Aber überall ist noch Wasser.
Die Menschen nahmen Deshalb können Noah und seine Familie nicht
keine Notiz von allem,
gleich aus der Arche gehen.
bis die Flut kam und
sie alle mit sich riss Nach und nach verschwindet das Wasser.
(Matthäus 24:38, 39) Noah und seine Familie sind schon über ein
Jahr in der Arche. Dann sagt Jehova, dass sie
hinausgehen können. Draußen sieht es aus wie in einer neuen
Welt. Sie sind Jehova sehr dankbar, dass er sie gerettet hat.
Deshalb bringen sie ihm ein Opfer dar.
Jehova freut sich über das Opfer. Er verspricht, nie wieder
alles durch eine Flut zu vernichten. Als Zeichen für sein
Versprechen lässt er den ersten Regenbogen am Himmel
erscheinen. Hast du schon einmal einen Regenbogen gesehen?
Jehova sagt Noah und seiner Familie auch, sie sollen Kinder
bekommen, damit die Erde voll von Menschen wird.

Fragen: Was passiert, nachdem Jehova die Tür der Arche geschlossen hat?
Woran sollte es uns erinnern, wenn wir einen Regenbogen sehen?
1. Mose 7:1 bis 9:17

20
3
Die Bibel berichtet von nur sehr wenigen Menschen, die in den
Jahren nach der Sintflut Jehova dienen. Einer von ihnen ist
Abraham, der als Freund Jehovas bekannt ist. Warum wird er
Freund Jehovas genannt? Hilf deinem Kind zu verstehen, dass
Jehova an ihm persönlich interessiert ist und dass er ihm helfen
will. Wir können Jehova offen um Hilfe bitten, so wie es auch treue
Männer wie Abraham, Lot und Jakob getan haben. Und wir können
darauf vertrauen, dass Jehova alle seine Versprechen hält.
DAS LERNEN WIR:

˛ Wir sollten alles tun, worum Jehova uns bittet,


auch wenn es uns schwerfällt

˛ Es gibt nichts Wertvolleres als ein Freund Gottes zu sein

˛ Jehova ist es wichtig, dass wir anderen vergeben und


so schnell wie möglich Frieden schließen

23
7 Der Turm von Babel
Nach der Sintflut bekommen Noahs Söhne und
ihre Frauen viele Kinder. Ihre Familien werden immer
größer. Sie beginnen sich auf der Erde zu verteilen,
so wie Jehova es ihnen gesagt hat.
Aber einige Familien hören nicht auf Jehova. Sie
sagen: »Kommt, wir bauen eine Stadt und bleiben
hier. Wir bauen auch einen Turm, der so hoch ist,
dass seine Spitze bis in den Himmel reicht. Dann
werden wir berühmt!«

Jeder, der sich selbst erhöht,


wird erniedrigt, aber wer sich
selbst erniedrigt, wird erhöht
(Lukas 18:14)
Das gefällt Jehova überhaupt nicht. Deswegen beschließt er,
etwas dagegen zu tun. Weißt du, was er macht? Er lässt die
Menschen plötzlich verschiedene Sprachen sprechen. So kann einer
den anderen nicht mehr verstehen. Und deshalb können sie nicht
mehr weiterbauen. Die Stadt, an der sie gebaut haben, wird als
Babel bekannt, was „Verwirrung“ bedeutet. Mit der Zeit ziehen die
Menschen aus Babel weg und verteilen sich über die ganze Erde.
Aber dort, wo sie dann leben, machen sie weiter schlimme
Sachen. Gibt es überhaupt noch Menschen, die Jehova
lieb haben? Das zeigt uns die nächste Geschichte.

Fragen: Was machen die Menschen von Babel?


Was tut Jehova dagegen?
1. Mose 11:1-9

25
8 Abraham und Sara hören auf Gott
Nicht weit von Babel gibt es eine Stadt, die Ur heißt. Die Menschen
dort beten nicht Jehova an, sondern viele andere Götter. In Ur lebt
aber auch ein Mann, der nur Jehova anbetet. Sein Name ist
Abraham.
Jehova sagt zu Abraham: »Verlass dein Zuhause und deine
Verwandten und geh in das Land, das ich dir zeigen werde.« Dann
verspricht Gott: »Du wirst zu einem großen Volk werden. Und durch
dich werde ich vielen Menschen auf der ganzen Erde Gutes tun.«
Abraham weiß nicht, wohin Jehova ihn schicken will. Aber er
vertraut Jehova und deshalb gehorcht er ihm. Also packen Abraham,
seine Frau Sara, sein Vater Terach und sein Neffe Lot ihre Sachen.
Dann machen sie sich auf die lange Reise.
Abraham ist 75 Jahre alt, als er und seine Familie schließlich
in dem Land ankommen, das Jehova ihnen zeigen will.
Dieses Land heißt Kanaan. Dort redet Gott mit Abraham und
verspricht ihm: »Das ganze Land, das du um dich herum
siehst, werde ich deinen Kindern geben.« Aber Abraham und
Sara sind schon alt und sie haben gar keine Kinder. Wie kann
Jehova dann sein Versprechen halten?

Fragen: Wozu fordert Jehova Abraham auf?


Was verspricht Jehova Abraham?
1. Mose 11:29 bis 12:9; Apostelgeschichte 7:2-4; Galater 3:6; Hebräer 11:8

Durch Glauben gehorchte Abraham,


als er dazu aufgerufen wurde, an einen
Ort zu ziehen, den er als Erbe erhalten
sollte. Er zog weg, ohne zu wissen,
wohin er gehen sollte (Hebräer 11:8)

27
9 Endlich ein Sohn!
Abraham und Sara sind schon seit vielen Jahren verheiratet.
Sie haben ihr bequemes Zuhause in Ur verlassen und leben
jetzt in einem Zelt. Aber Sara beschwert sich nicht, weil sie
auf Jehova vertraut.
Sara hätte so gern ein Kind. Deshalb sagt sie zu Abraham:
»Wenn meine Dienerin Hagar ein Kind von dir bekommen
würde, dann könnte es wie mein eigenes sein.« Nach
einiger Zeit bekommt Hagar einen Sohn. Er heißt Ismael.
Viele Jahre vergehen. Abraham ist schon 99 Jahre alt und
Sara 89. Da kommen drei Männer zu Besuch. Abraham lädt sie
ein, sich unter einem Baum auszuruhen und etwas zu essen.
Weißt du, wer die Besucher sind? Es sind Engel! Sie sagen zu
Abraham: »Nächstes Jahr um diese Zeit wirst du und deine
Frau einen Sohn haben.« Sara ist im Zelt und hört, was sie
sagen. Sie lacht innerlich und denkt: »Kann ich wirklich ein
Kind bekommen? Ich bin doch schon so alt!«
Ein Jahr später bekommt Sara tatsächlich einen Sohn, genau
wie es Jehovas Engel versprochen hat. Abraham gibt ihm den
Namen Isaak, was „Lachen“ bedeutet.

28
Durch Glauben erhielt auch Sara die Kraft,
einen Nachkommen zu empfangen, weil sie
den als treu ansah, der das Versprechen
gegeben hatte (Hebräer 11:11)

Als Isaak ungefähr fünf Jahre alt ist, fällt


Sara etwas auf. Ismael macht sich immer
wieder über Isaak lustig. Sara will ihren
Sohn beschützen. Deswegen geht sie zu
Abraham und bittet ihn, Hagar und Ismael
wegzuschicken. Abraham will das erst nicht.
Aber Jehova will Isaak auch beschützen. Er
sagt zu Abraham: »Höre auf Sara. Ich werde
für Ismael sorgen. Aber meine Versprechen
werden durch Isaak wahr werden.«

Fragen: Was hört Sara die Engel sagen?


Wie beschützt Jehova Isaak?
1. Mose 16:1-4, 15, 16; 17:25-27; 18:1-15; 21:1-14;
Hebräer 11:11

29
10 Denk an Lots Frau
Lot lebt mit seinem Onkel Abraham im Land Kanaan. Irgendwann
haben sie so viele Tiere, dass es nicht mehr genug Platz für sie alle
gibt. Abraham sagt zu Lot: »Wir können nicht mehr zusammen an
einem Ort leben. Bitte such dir aus, wohin du gehen willst. Ich gehe
dann woandershin.« Abraham denkt nicht nur an sich selbst. Das
ist doch lieb von ihm, oder?
Lot sieht sich um und findet eine schöne Gegend in der Nähe
einer Stadt, die Sodom heißt. Dort gibt es viel Wasser und grünes
Gras. Also sucht sich Lot diese Gegend aus und zieht mit seiner
Familie dorthin.
In der Nähe liegt Gomorra. Die Menschen in Sodom und
Gomorra sind sehr schlecht. Sie sind sogar so schlecht, dass
Jehova beschließt, die beiden Städte zu zerstören. Aber er will Lot
und seine Familie retten. Deshalb schickt er zwei Engel, um sie zu
warnen: »Schnell! Verlasst die Stadt! Jehova wird sie zerstören.«
Aber Lot lässt sich Zeit und geht nicht sofort. Deshalb nehmen
die Engel ihn, seine Frau und seine beiden Töchter an die Hand und
bringen sie schnell aus der Stadt. Die Engel sagen: »Lauft um euer
Leben! Dreht euch nicht um! Sonst werdet ihr sterben!«
Als sie in der Stadt Zoar ankommen, lässt Jehova Feuer und
Schwefel auf Sodom und Gomorra regnen. Beide Städte werden
komplett zerstört. Lots Frau hört nicht auf Jehova. Sie dreht sich

30
Denkt an Lots Frau
(Lukas 17:32)

um und wird zu einer Salzsäule! Lot und seine Töchter sind


bestimmt sehr traurig. Ihnen ist aber nichts passiert, weil
sie auf Jehova gehört haben. Sie sind erleichtert, dass sie
getan haben, was Jehova ihnen gesagt hat.

Fragen: Warum zerstört Jehova Sodom und Gomorra?


Warum wird Lots Frau zu einer Salzsäule?
1. Mose 13:1-13; 19:1-26; Lukas 17:28, 29, 32; 2. Petrus 2:6-9
11 Abrahams Glaube wird geprüft
Abraham bringt seinem Sohn Isaak bei, Jehova zu lieben und allen
seinen Versprechen zu glauben. Aber als sein Sohn ungefähr 25 Jahre
alt ist, bittet Jehova Abraham um etwas, das Abraham sehr
schwerfallen wird. Weißt du, was das ist?
Gott sagt zu Abraham: »Nimm bitte deinen einzigen Sohn. Geh mit
ihm auf einen Berg im Land Moria. Bring ihn dort als ein Opfer dar.«
Abraham hat keine Ahnung, warum Jehova das will. Trotzdem
gehorcht er Jehova.
Früh am nächsten Morgen geht Abraham mit Isaak und zwei Dienern
los in Richtung Moria. Nach drei Tagen können sie die Berge von
Weitem sehen. Abraham sagt den Dienern, sie sollen warten, während
er und Isaak weitergehen und ein Opfer darbringen. Abraham gibt
Isaak Feuerholz zum Tragen; er selbst nimmt ein Messer mit. Isaak
fragt seinen Vater: »Wo ist denn das Tier, das wir opfern werden?«
Abraham antwortet: »Jehova wird schon dafür sorgen, mein Sohn.«
Als sie schließlich auf dem Berg ankommen, bauen sie einen Altar.
Dann fesselt Abraham seinem Sohn die Hände und Füße und legt ihn
auf den Altar.
Abraham nimmt das Messer. In diesem Moment ruft Jehovas
Engel vom Himmel her: »Abraham! Tu dem Jungen nichts!
Jetzt weiß ich, dass du an Gott glaubst, weil du
bereit warst, deinen Sohn zu opfern.« Da sieht

32
Abraham einen Schafbock, der
sich mit den Hörnern in einem
Busch verfangen hat. Schnell
bindet er Isaak los und opfert
den Schafbock anstelle von
seinem Sohn.
Von diesem Tag an nennt
Jehova Abraham seinen Freund. Weißt du,
warum? Weil Abraham alles tut, was Jehova ihm
sagt — auch wenn er nicht versteht, warum Jehova
ihn um etwas bittet.
Jehova verspricht Abraham noch einmal, ihm Gutes
zu tun: »Ich werde dich segnen und du wirst viele
Nachkommen haben.« Abraham bekommt auch das Versprechen,
dass alle guten Menschen durch seine Familie gesegnet werden.

Fragen: Wie beweist Abraham, dass er auf Jehova vertraut?


Was verspricht Jehova Abraham?
1. Mose 22:1-18; Hebräer 11:17-19; Jakobus 2:21-23
Gott hat die Welt so sehr
geliebt, dass er seinen
einziggezeugten Sohn gegeben
hat, damit jeder, der an ihn
glaubt, nicht vernichtet wird,
sondern ewiges Leben hat
(Johannes 3:16)
12 Jakob bekommt das Erbe
Isaak ist 40 Jahre alt, als er Rebekka
heiratet. Er liebt sie sehr. Irgendwann
bekommen die beiden Zwillinge. Es sind
zwei Jungen.
Der ältere von den beiden heißt Esau,
der jüngere Jakob. Esau ist gern unterwegs
und er ist ein guter Jäger. Jakob bleibt
lieber zu Hause.
Damals bekommt der älteste Sohn das
meiste Land und das meiste Geld, wenn
der Vater der Familie stirbt. Das nennt
man Erbe. In Isaaks Familie gehören zum
Erbe auch die Versprechen, die Jehova
Abraham gegeben hat. Esau bedeuten
diese Versprechen nicht viel. Aber Jakob
weiß, dass sie sehr wichtig sind.
Als Esau einmal von einer langen Jagd
nach Hause kommt, ist er sehr müde. Er
riecht das leckere Essen, das Jakob gerade
kocht, und sagt: »Ich bin am Verhungern!
Gib mir etwas von dem roten Eintopf da!«
Jakob sagt: »Ich gebe dir etwas. Aber erst
versprich mir, dass ich dein Erbe haben
kann.« Esau antwortet: »Mein Erbe ist mir
egal. Du kannst es haben. Ich will jetzt
einfach nur etwas essen.« Denkst du, das
ist klug von Esau? Bestimmt nicht. Esau
gibt etwas sehr Kostbares her, und das
nur für eine Schüssel Eintopf!
Als Isaak sehr alt ist, wird es Zeit, seinem
ältesten Sohn einen Segen zu geben. Aber
Rebekka hilft Jakob, dem jüngeren Sohn, den Segen zu bekommen.
Als Esau das herausfindet, wird er sehr wütend. Er plant, seinen
Zwillingsbruder umzubringen. Isaak und Rebekka wollen Jakob
beschützen. Deshalb sagen sie zu ihm: »Lauf weg! Geh zu Laban,
dem Bruder deiner Mutter. Bleib bei ihm, bis sich Esau wieder beruhigt
hat.« Jakob hört auf den Rat seiner Eltern und rennt um sein Leben.

Fragen: Wie ist Esau? Wie ist Jakob?


Warum bekommt Jakob anstelle von Esau einen Segen?
1. Mose 25:20-34; 27:1 bis 28:5; Hebräer 12:16, 17

Was bringt es einem Menschen schon,


wenn er die ganze Welt gewinnt, aber
sein Leben verliert? Wogegen würde ein
Mensch sein Leben schon eintauschen?
(Markus 8:36, 37)

35
13 Jakob und Esau schließen Frieden
Jehova verspricht Jakob, ihn zu beschützen, so wie er Abraham
und Isaak beschützt hat. Jakob zieht an einen Ort, der Haran heißt,
und dort heiratet er. Seine Familie wird immer größer und er wird
sehr reich.
Eines Tages sagt Jehova zu Jakob: »Geh zurück in deine
Heimat.« Also macht sich Jakob mit seiner Familie auf die lange
Reise. Später kommen Jakobs Diener zu ihm und sagen: »Esau,
dein Bruder, kommt und er hat 400 Männer dabei!« Da bekommt
Jakob Angst, dass Esau ihm und seiner Familie etwas tut. Er betet
zu Jehova: »Bitte rette mich vor meinem Bruder!« Am nächsten Tag
schickt Jakob Esau viele Geschenke: Schafe, Ziegen, Kühe, Kamele
und Esel.
In der Nacht, als Jakob allein ist, sieht er einen Engel. Der Engel
beginnt mit ihm zu ringen. Sie kämpfen, bis es hell wird. Jakob wird
dabei verletzt, aber er gibt nicht auf. Der Engel sagt: »Lass mich
gehen.« Aber Jakob sagt: »Nein! Erst wenn du mich segnest.«
Da segnet der Engel Jakob endlich. Jetzt ist sich Jakob sicher:
Jehova wird nicht zulassen, dass Esau ihm etwas tut.
Als Jakob später am Morgen in die Ferne blickt, sieht er
Esau und die 400 Männer kommen. Jakob geht seiner Familie

Hört nicht auf, eure Feinde zu lieben


und für die zu beten, die euch
verfolgen. So beweist ihr, dass ihr
Söhne eures Vaters im Himmel seid
(Matthäus 5:44, 45)

36
voraus und verbeugt sich sieben Mal vor seinem Bruder. Esau
läuft schnell zu Jakob und umarmt ihn ganz fest. Die beiden Brüder
fangen an zu weinen und versöhnen sich. Was denkst du: Wie findet
es Jehova, dass Jakob so viel gemacht hat, um mit seinem Bruder
Frieden zu schließen?
Später geht Esau wieder nach Hause und Jakob zieht weiter.
Jakob hat insgesamt 12 Söhne. Ihre Namen sind Ruben, Simeon,
Levi, Juda, Dan, Naphtali, Gad, Ascher, Issachar, Sebulon, Joseph
und Benjamin. Durch einen dieser Söhne, nämlich durch Joseph,
rettet Jehova später sein Volk. Weißt du, wie er das macht?
Komm, wir finden es heraus.

Fragen: Warum wird Jakob gesegnet?


Wie schließt er mit seinem Bruder Frieden?
1. Mose 28:13-15; 31:3, 17, 18; 32:1-29; 33:1-18; 35:23-26
4
In diesem Teil lernen wir Joseph, Hiob, Moses und die Israeliten
kennen. Der Teufel ist schuld daran, dass sie viel ertragen
müssen: Ungerechtigkeit, Gefängnis, Sklaverei oder sogar den
plötzlichen Tod geliebter Menschen. Aber Jehova beschützt sie
auf verschiedenste Weise. Zeig deinem Kind, was diese Diener
Jehovas alles durchmachen, ohne ihren Glauben zu verlieren.
Durch die zehn Plagen zeigt Jehova, dass er mächtiger ist
als alle Götter Ägyptens. Erkläre, wie Jehova sein Volk früher
beschützt hat und wie er es heute tut.
DAS LERNEN WIR:

˛ Joseph lässt sich nicht auf sexuelle Unmoral ein,


weil er Jehova liebt

˛ Hiob lässt nicht zu, dass großes Leid ihn von Jehova trennt

˛ Moses vergisst nie, dass er ein Diener Jehovas ist, ganz gleich,
wo er sich gerade befindet

39
14 Ein Sklave hört auf Gott
Jakobs zweitjüngster Sohn heißt Joseph. Jakob liebt ihn mehr
als seine anderen Söhne, und Josephs ältere Brüder merken das. Was
denkst du, wie fühlen sie sich da? Sie sind eifersüchtig und hassen
Joseph. Irgendwann hat Joseph besondere Träume und er erzählt
seinen Brüdern davon. Sie denken, die Träume bedeuten, dass sie sich
eines Tages vor Joseph verbeugen sollen. Da hassen sie ihn noch mehr!
Einmal hüten Josephs Brüder Schafe in der Nähe der Stadt Sichem.
Jakob schickt Joseph zu ihnen, um zu sehen, wie es ihnen geht. Sie
sehen Joseph schon von Weitem und sagen zueinander: »Da kommt
unser Träumer. Los, wir töten ihn!« Sie packen Joseph und werfen ihn
in eine tiefe Grube. Aber Juda, einer
seiner Brüder, sagt: »Tötet ihn nicht. Wir
verkaufen ihn lieber als Sklaven.« Also
verkaufen sie Joseph für 20 Silberstücke
an Händler aus Midian, die auf dem Weg
nach Ägypten sind.
Dann tauchen sie Josephs Gewand
in das Blut einer Ziege. Sie schicken es
ihrem Vater mit der Nachricht: »Ist das
nicht das Gewand von deinem Sohn?«
Da denkt Jakob, ein wildes Tier hätte
Joseph getötet. Das bricht ihm das
Herz. Niemand kann ihn trösten.
In Ägypten wird Joseph als Sklave an
einen wichtigen Beamten verkauft, der
Potiphar heißt. Aber Jehova hilft Joseph. Potiphar sieht, dass Joseph
seine Arbeit gut macht und dass man ihm vertrauen kann. Deshalb
darf sich Joseph bald um alles kümmern, was Potiphar gehört.
Potiphars Frau fällt auf, dass Joseph stark ist und gut aussieht.
Immer wieder versucht sie, Joseph zu überreden, mit ihr zu schlafen.
Wie reagiert Joseph? Er weigert sich und sagt: »Nein! Das wäre

40
falsch. Mein Herr vertraut mir, und du bist seine Frau.
Wenn ich mit dir schlafe, sündige ich gegen Gott!«
Eines Tages will Potiphars Frau Joseph zwingen,
mit ihr zu schlafen. Sie packt ihn an der Kleidung,
aber er reißt sich los und läuft davon. Als Potiphar
nach Hause kommt, lügt sie ihn an. Sie
behauptet, Joseph hätte sie angegriffen.
Potiphar wird sehr wütend und lässt
Joseph ins Gefängnis werfen. Aber
Jehova vergisst Joseph nicht.

Fragen: Wie wird Joseph von seinen


Brüdern behandelt? Warum wird Joseph
ins Gefängnis geworfen?
1. Mose 37:1-36; 39:1-23; Apostelgeschichte 7:9

Beugt euch deshalb in


Demut unter die mächtige
Hand Gottes, damit er euch
zur gegebenen Zeit erhöht
(1. Petrus 5:6)
15 Jehova vergisst Joseph nicht
Joseph ist im Gefängnis. Irgendwann träumt der Pharao, der
König von Ägypten, etwas, was ihm keiner erklären kann. Da erzählt
ihm einer seiner Diener, dass Joseph die Träume bestimmt erklären
kann. Sofort lässt der Pharao Joseph holen.
Der Pharao fragt Joseph: »Kannst du mir sagen, was meine
Träume bedeuten?« Joseph antwortet: »In Ägypten wird es sieben
Jahre lang mehr als genug zu essen geben. Danach kommen sieben
Jahre Hungersnot. Such dir einen klugen Mann, der Vorräte anlegt,
damit dein Volk nicht verhungert.« Da sagt der Pharao: »Ich wähle
dich aus! Du wirst nach mir der mächtigste Mann in Ägypten sein!«
Warum kann Joseph dem Pharao sagen, was die Träume bedeuten?
Weil Jehova ihm hilft.
In den nächsten sieben Jahren legt Joseph Vorräte an. Dann gibt
es auf der ganzen Erde eine Hungersnot, wie es Joseph gesagt hat.
Von überall kommen Menschen, um Essen von ihm zu kaufen. Auch
Josephs Vater Jakob hört, dass es in Ägypten noch etwas zu essen
gibt. Also schickt er zehn seiner Söhne dorthin.
Jakobs Söhne gehen zu Joseph. Er erkennt sie sofort, aber seine
Brüder erkennen ihn nicht. Sie verbeugen sich vor ihm, so wie Joseph
es viele Jahre zuvor geträumt hat. Joseph will herausfinden, ob seine
Brüder immer noch so gemein sind. Also sagt er zu ihnen: »Ihr seid
Spione! Ihr wollt herausfinden, wo unser Land ungeschützt ist.« Sie
sagen: »Nein, das stimmt nicht! Wir sind aus Kanaan und wir sind
Brüder. Wir waren einmal 12, aber einer lebt nicht mehr, und der

42
Wenn ihr aber die
Jüngste ist bei unserem Vater.« Da sagt Joseph: Verfehlungen anderer
nicht vergebt, wird
»Bringt euren jüngsten Bruder her. Dann glaube euer Vater auch eure
ich euch.« Also machen sie sich auf den Weg Verfehlungen nicht
nach Hause zu ihrem Vater. vergeben (Matthäus 6:15)
Als die Vorräte der Familie wieder knapp
werden, schickt Jakob seine Söhne zurück nach Ägypten. Dieses
Mal nehmen sie ihren jüngsten Bruder Benjamin mit. Joseph will
seine Brüder testen. Deshalb versteckt er seinen Silberbecher in
Benjamins Getreidesack. Dann beschuldigt er ihn, den Becher
gestohlen zu haben. Als Josephs Diener den Becher in Benjamins
Sack finden, sind seine Brüder geschockt. Sie flehen Joseph an,
nicht Benjamin zu bestrafen, sondern sie.
Jetzt weiß Joseph, dass seine Brüder sich geändert haben. Er
kann sich nicht mehr beherrschen und fängt an zu weinen. Er sagt:
»Ich bin Joseph, euer Bruder. Lebt mein Vater noch?« Seine Brüder
sind sprachlos. Joseph sagt: »Fühlt euch nicht schlecht wegen dem,
was ihr mir angetan habt. Gott hat mich hierhergeschickt, um euch
zu retten. Jetzt beeilt euch und bringt meinen Vater her.«
Sie machen sich schnell auf den Weg, um ihrem Vater alles zu
erzählen. Dann bringen sie ihn nach Ägypten. Nach vielen Jahren
sind Joseph und sein Vater endlich wieder zusammen.

Fragen: Wie hilft Jehova Joseph?


Wie zeigt Joseph, dass er seinen Brüdern vergeben hat?
1. Mose 40:1 bis 45:28; 46:1-7, 26-34; Psalm 105:17-19; Apostelgeschichte 7:9-15
16 Wer ist Hiob?
Hiob lebt im Land Uz und er dient Jehova. Er ist sehr reich
und hat eine große Familie. Hiob ist ein freundlicher Mann. Er hilft
den Armen, zum Beispiel Frauen, deren Mann gestorben ist, oder
Kindern, die keine Eltern mehr haben. Er tut also, was richtig ist.
Aber heißt das, er würde nie Probleme haben?
Hiob weiß nicht, dass Satan, der Teufel, ihn
beobachtet. Jehova sagt zum Teufel: »Ist dir mein
Diener Hiob aufgefallen? Auf der Erde gibt es keinen
wie ihn. Er hört auf mich und er tut, was richtig ist.«
Der Teufel antwortet: »Na klar hört er auf dich. Du
beschützt ihn ja und segnest ihn. Du gibst ihm Land
und Tiere. Aber nimm ihm alles weg! Dann hört er auf,
dir zu dienen.« Jehova sagt: »Du darfst Hiob prüfen.
Aber du darfst ihn nicht töten.« Warum erlaubt Jehova
das? Weil er sich sicher ist, dass Hiob die Prüfung schaffen wird.
Da sorgt der Teufel dafür, dass ein Unglück nach dem anderen
passiert. Er schickt die Sabäer, um Hiobs Rinder und Esel zu
stehlen. Hiobs Schafe sterben durch ein Feuer. Die Chaldäer stehlen
seine Kamele. Außerdem werden die Diener getötet, die sich um die
Tiere kümmern. Und dann kommt das schlimmste Unglück: Das
Haus, in dem Hiobs Kinder feiern, stürzt ein. Alle seine Kinder sind
tot. Hiob ist schrecklich traurig. Trotzdem hört er nicht auf, Jehova
zu dienen.
Der Teufel will, dass
Hiob noch mehr leidet.
Deshalb sorgt er dafür,
dass Hiob am ganzen
Körper Geschwüre
bekommt. Hiob hat
schreckliche Schmerzen.
Ihr habt vom Ausharren
Er weiß nicht, warum das alles passiert. Und Hiobs gehört und habt
gesehen, wie Jehova
trotzdem hört er nicht auf, Jehova zu dienen. das Ganze ausgehen
Gott sieht das alles und er ist sehr stolz auf Hiob. ließ (Jakobus 5:11)
Dann schickt der Teufel drei Männer. Sie sagen
zu Hiob: »Du hast bestimmt gesündigt und gibst
es nicht zu. Dafür bestraft dich Gott.« Hiob sagt: »Nein, ich habe
nichts falsch gemacht!« Aber mit der Zeit denkt er, dass Jehova
an seinen Problemen schuld ist. Und er sagt, dass Gott ihn unfair
behandelt.
Elihu, ein junger Mann, hat dem Gespräch die ganze Zeit
zugehört. Dann sagt auch er etwas: »Was ihr gesagt habt, stimmt
nicht. Jehova ist größer, als wir begreifen können. Er kann niemals
etwas Böses tun. Er sieht alles und er hilft den Menschen, wenn sie
Probleme haben.«
Dann spricht Jehova zu Hiob: »Wo warst du, als ich den Himmel
und die Erde gemacht habe? Warum sagst du, dass ich unfair bin?
Du redest, dabei weißt du gar nicht, warum etwas passiert.« Hiob
gibt seinen Fehler zu und sagt: »Ich hatte unrecht. Bisher habe ich
nur von dir gehört, aber jetzt kenne ich dich wirklich. Für dich ist
nichts unmöglich. Was ich gesagt habe, tut mir sehr leid.«
Als die Prüfung vorbei ist, macht Jehova Hiob wieder
gesund. Und er schenkt ihm viel mehr, als er vorher
hatte. Hiob hat ein langes, glückliches Leben.
Jehova segnet ihn, weil er sogar dann auf ihn
gehört hat, als es sehr schwer war. Willst du
auch so sein wie Hiob und Jehova dienen,
ganz gleich, was passiert?

Fragen: Wie prüft Satan Hiob?


Wie belohnt Jehova Hiob?
Hiob 1:1 bis 3:26; 4:7; 32:1-5; 34:5, 21;
35:2; 36:15, 26; 38:1-7; 40:8; 42:1-17

45
17 Moses entscheidet sich Jehova zu dienen
In Ägypten nennt man Jakobs Familie mit der Zeit Israeliten.
Nach dem Tod von Jakob und Joseph beginnt ein neuer Pharao
zu regieren. Er befürchtet, die Israeliten könnten stärker werden als
die Ägypter. Deswegen macht er die Israeliten zu Sklaven. Er zwingt
sie, Ziegelsteine herzustellen und auf den Feldern hart zu arbeiten.
Aber je härter die Israeliten arbeiten müssen, desto mehr Kinder
bekommen sie. Das gefällt dem Pharao gar nicht. Er befiehlt, alle
neugeborenen Jungen zu töten. Kannst du dir vorstellen, wie viel
Angst die Israeliten da haben?
Die Israelitin Jochebed bekommt einen
sehr hübschen kleinen Jungen. Sie will ihn
beschützen. Deswegen legt sie ihn in einen
Korb und versteckt ihn zwischen dem Schilf
im Nil. Mirjam, seine große Schwester, bleibt
in der Nähe, um zu sehen, was passiert.
Da kommt die Tochter des Pharao, um im
Fluss zu baden, und entdeckt den Korb. Das
Baby im Korb weint und sie hat Mitleid mit

46
ihm. Mirjam fragt: »Soll ich eine Frau holen, die das Kind für dich
stillt?« Die Tochter des Pharao ist einverstanden. Also holt Mirjam
ihre Mutter Jochebed. Die Tochter des Pharao sagt ihr: »Nimm
das Baby und still es für mich. Ich werde dich dafür bezahlen.«
Sobald der Junge alt genug ist, bringt Jochebed ihn zur Tochter
des Pharao. Er wird ihr Sohn und sie gibt ihm den Namen Moses.
Er ist jetzt ein Prinz. Er kann alles haben, was er möchte. Aber
Moses vergisst Jehova nie. Er weiß, dass er in Wirklichkeit kein
Ägypter ist, sondern ein Israelit. Und er entscheidet
sich dafür, Jehova zu dienen.
Als Moses 40 Jahre alt ist, beschließt er
seinem Volk zu helfen. Einmal sieht er, wie
ein Ägypter einen israelitischen Sklaven
schlägt. Da schlägt Moses den Ägypter so
fest, dass dieser stirbt. Moses versteckt
den Toten im Sand. Der Pharao erfährt
davon und will Moses töten lassen.
Aber Moses flieht in das Land Midian.
Dort sorgt Jehova für ihn.

Fragen: Wie werden die Israeliten in Ägypten


behandelt? Warum flieht Moses aus Ägypten?
1. Mose 49:33; 2. Mose 1:1-14, 22; 2:1-15;
Apostelgeschichte 7:17-29; Hebräer 11:23-27

Durch Glauben weigerte sich Moses,


der Sohn von Pharaos Tochter genannt
zu werden. Er wollte sich nämlich lieber
mit dem Volk Gottes schlecht behandeln
lassen (Hebräer 11:24, 25)
18 Der brennende Busch
Moses lebt 40 Jahre lang in Midian. Er heiratet und wird Vater.
Als er einmal in der Nähe vom Berg Sinai Schafe hütet, sieht er etwas
Seltsames: Ein Dornbusch brennt, aber verbrennt nicht! Als Moses ihn
sich näher ansehen will, hört er eine Stimme aus dem Busch sagen:
»Moses! Komm nicht näher! Zieh deine Sandalen aus. Du stehst auf
heiligem Boden!« Es ist Jehova, der durch einen Engel redet.
Moses bekommt Angst und versteckt sein Gesicht. Die Stimme
sagt: »Ich habe gesehen, wie schlecht es den Israeliten geht. Ich
werde sie aus Ägypten befreien und sie in ein gutes Land bringen.
Und ich habe dich ausgewählt, damit du mein Volk aus Ägypten
herausführst.« Bestimmt ist Moses ziemlich überrascht, oder?
Moses fragt: »Was soll ich denn sagen, wenn das Volk mich fragt,
wer mich geschickt hat?« Gott antwortet: »Sag ihnen, dass Jehova,
der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs dich
Macht euch keine Sorgen, geschickt hat.« Dann fragt Moses: »Aber
wie oder was ihr reden was, wenn sie nicht auf mich hören?« Jehova
sollt. In der Stunde gibt Moses einen Beweis dafür, dass er ihm
wird euch eingegeben, helfen wird: Moses soll seinen Stab auf den
was ihr sagen sollt Boden werfen. Da wird der Stab zu einer
(Matthäus 10:19)
Schlange! Und als Moses die Schlange am
Schwanz packt, wird sie wieder zu einem
Stab. Jehova sagt: »Wenn du dieses Wunder wirkst, wird das
beweisen, dass ich dich geschickt habe.«
Moses sagt: »Ich kann aber nicht gut reden.« Jehova verspricht
ihm: »Ich sage dir, was du sagen sollst. Außerdem schicke ich dir
deinen Bruder Aaron. Er wird dir helfen.« Jetzt ist sich Moses sicher,
dass Jehova ihm helfen wird. Also macht er sich mit seiner Frau und
seinen Söhnen auf den Weg nach Ägypten.

Fragen: Was sieht Moses, als er einmal Schafe hütet?


Welchen Auftrag gibt Jehova Moses?
2. Mose 3:1 bis 4:20; Apostelgeschichte 7:30-36

48
19 Die ersten drei Plagen
Als Sklaven müssen die Israeliten sehr schwer arbeiten. Jehova
schickt Moses und Aaron mit der Botschaft zum Pharao: »Lass
mein Volk gehen, damit es mich in der Wildnis anbeten kann.«
Stolz antwortet der Pharao: »Mich interessiert nicht, was Jehova
sagt! Ich lasse die Israeliten nicht gehen.« Dann zwingt er sie, noch
schwerer zu arbeiten. Da beschließt Jehova, dem Pharao eine Lektion
zu erteilen. Weißt du, wie? Er bringt die zehn Plagen über Ägypten.
Jehova sagt zu Moses: »Der Pharao hört nicht auf mich. Morgen
früh wird er am Nil sein. Geh dann zu ihm. Sag ihm, dass alles
Wasser im Nil in Blut verwandelt wird, weil er mein Volk nicht gehen
lässt.« Moses gehorcht. Vor den Augen des Pharao schlägt Aaron
mit seinem Stab auf den Nil. Alles Wasser verwandelt sich in Blut.
Der Fluss beginnt zu stinken. Die Fische sterben. Und man kann kein
Wasser mehr aus dem Nil trinken. Aber der Pharao will die Israeliten
trotzdem nicht gehen lassen.
Sieben Tage später schickt Jehova Moses mit der Botschaft zum
Pharao: »Wenn du mein Volk nicht gehen lässt, wird Ägypten voller

50
Ich werde sie meine Stärke und meine
Macht erkennen lassen, und sie werden
erkennen müssen, dass mein Name
Jehova ist (Jeremia 16:21)

Frösche sein.« Der Pharao lässt die Israeliten nicht gehen. Da


hebt Aaron seinen Stab und unzählige Frösche beginnen sich
im ganzen Land auszubreiten. Sie sind in den Häusern, in den
Betten, in den Schüsseln, einfach überall! Der Pharao sagt zu
Moses, er soll Jehova bitten, die Plage zu beenden. Und er
verspricht, die Israeliten gehen zu lassen. Jehova beendet die
Plage, und die Ägypter schütten die toten Frösche zu zahllosen
Haufen auf. Im Land stinkt es fürchterlich. Aber dann will der
Pharao das Volk doch nicht gehen lassen.
Danach sagt Jehova zu Moses: »Aaron soll mit seinem Stab
auf den Boden schlagen. Der Staub wird sich in Stechmücken
verwandeln.« Sofort sind überall Stechmücken. Einige von den
Leuten des Pharao sagen zu ihm: »Diese Plage kommt von
Gott.« Aber der Pharao will die Israeliten immer noch nicht
gehen lassen.

Fragen: Was passiert bei den ersten drei Plagen?


Warum bringt Jehova diese Plagen über Ägypten?
2. Mose 5:1-18; 7:8 bis 8:19; Nehemia 9:9, 10

51
20 Die nächsten sechs Plagen
Moses und Aaron gehen wieder zum Pharao und richten ihm
von Gott aus: »Wenn du mein Volk nicht gehen lässt, schicke ich
dir Stechfliegen ins Land.« Ganze Schwärme kommen in die Häuser
aller Ägypter, ob arm oder reich. Das Land ist voller Stechfliegen.
Nur in Gosen, wo die Israeliten leben, gibt es keine. Ab der vierten
Plage trifft es nämlich nur noch die Ägypter. Der Pharao sagt: »Euer
Volk kann gehen. Nur bittet Jehova, uns von den Stechfliegen zu
befreien.« Jehova erfüllt die Bitte. Doch dann überlegt es sich der
Pharao wieder anders. Wird er seine Lektion je lernen?
Jehova sagt: »Wenn der Pharao mein Volk nicht gehen lässt,
werden die Tiere der Ägypter ab morgen krank werden und sterben.«
Und genauso kommt es. Doch die Tiere der Israeliten sterben nicht.
Der Pharao will aber nicht nachgeben und bleibt stur.
Dann soll Moses wieder zum Pharao gehen und Asche in die Luft
werfen. Die Asche wird zu Staub, verteilt sich in der Luft und breitet
sich in ganz Ägypten aus. Die Ägypter und
Ihr werdet wieder den ihre Tiere bekommen davon Geschwüre, die
Unterschied zwischen sehr wehtun. Trotzdem lässt der Pharao die
einem Gerechten und
einem Bösen sehen, Israeliten nicht gehen.
zwischen einem, der Jehova schickt Moses noch einmal zum
Gott dient, und einem, Pharao, um ihm zu sagen: »Willst du mein
der ihm nicht dient Volk immer noch nicht gehen lassen? Dann
(Maleachi 3:18)
gibt es morgen einen Hagelsturm.«

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Am nächsten Tag schickt Jehova Donner, Hagel und
Feuer. Es ist der schlimmste Sturm, den es in Ägypten je
gegeben hat. Alle Bäume werden zerstört und auch die Pflanzen auf
den Feldern. Aber im Land Gosen nicht. Der Pharao sagt: »Fleht zu
Jehova, dass das aufhört! Dann könnt ihr gehen.« Aber sobald der
Hagelsturm vorbei ist, überlegt es sich der Pharao wieder anders.
Dann sagt Moses: »Jetzt werden Heuschrecken alles auffressen,
was der Hagel übrig gelassen hat.« Millionen Heuschrecken fressen
alles auf, was auf den Bäumen und Feldern noch übrig ist. Pharao
fleht: »Bittet Jehova, uns von den Heuschrecken zu befreien.«
Jehova beseitigt die Heuschrecken. Aber trotzdem bleibt der
Pharao stur.
Jehova sagt zu Moses: »Strecke deine Hand zum Himmel aus.«
Sofort wird es stockdunkel. Drei Tage lang können die Ägypter
überhaupt nichts sehen. Nur in den Häusern der Israeliten ist
es hell.
Der Pharao sagt zu Moses: »Du und dein Volk könnt gehen. Aber
eure Tiere bleiben hier.« Moses antwortet: »Wir müssen unsere Tiere
mitnehmen, damit wir sie unserem Gott opfern können.« Da wird
der Pharao sehr wütend und schreit: »Verschwinde! Wenn ich dich
noch einmal sehe, bringe ich dich um!«

Fragen: Welche Plagen bringt Jehova als Nächstes über Ägypten?


Was ist bei diesen anders als bei den ersten drei Plagen?
2. Mose 8:20 bis 10:29

53
21 Die zehnte Plage
Moses verspricht dem Pharao, nicht wiederzukommen.
Aber bevor er geht, sagt er noch: »Um Mitternacht wird jeder
Erstgeborene in Ägypten sterben — vom Sohn des Sklaven bis
zum Sohn des Pharao.«
Die Israeliten sollen ein besonderes Essen zubereiten. Jehova sagt:
»Schlachtet ein einjähriges Schaf- oder Ziegenböckchen. Tut etwas
von dem Blut auf euren Türrahmen. Bratet das Fleisch und esst es mit
ungesäuertem Brot. Habt dabei eure Sandalen an und seid reisefertig,
bereit zu gehen. Heute Nacht werde ich euch befreien.« Kannst du dir
vorstellen, wie aufgeregt die Israeliten da sind?
Um Mitternacht kommt Jehovas
Engel zu jedem Haus in Ägypten. In
den Häusern ohne Blut am Türrahmen
stirbt der Erstgeborene. Aber dort,
wo Blut an der Tür ist, geht der Engel
vorbei. Jede ägyptische Familie, egal
ob arm oder reich, verliert ein Kind.
Aber bei den Israeliten stirbt kein
einziges.
Auch der Pharao verliert seinen
Sohn. Das ist zu viel für ihn! Sofort
lässt er Moses und Aaron kommen
und sagt: »Los, verschwindet! Geht
und dient eurem Gott! Nehmt eure
Tiere mit und geht!«

Aus genau diesem Grund habe ich dich


bestehen lassen: um in Verbindung mit
dir meine Macht zu zeigen und damit
mein Name auf der ganzen Erde bekannt
gemacht wird (Römer 9:17)
Es ist Vollmond, als die Israeliten Ägypten verlassen. Sie gehen
geordnet nach Familie und Stamm. Es sind 600000 israelitische
Männer und viele Frauen und Kinder. Außerdem kommen viele
andere Leute mit, weil auch sie Jehova dienen wollen. Endlich sind
die Israeliten frei!
Sie sollen sich immer daran erinnern, wie Jehova sie befreit hat.
Deshalb sollen sie dieses besondere Essen jedes Jahr zubereiten.
Es wird Passah genannt, was „vorbeigehen“ bedeutet.

Fragen: Was passiert bei der zehnten Plage?


Was müssen die Israeliten tun, damit ihnen nichts passiert?
2. Mose 11:1 bis 12:42; 13:3-10

55
22 Das Wunder am Roten Meer
Der Pharao erfährt, dass die Israeliten Ägypten verlassen
haben. Da bereut er, dass er sie weggeschickt hat. Er befiehlt
seinen Soldaten: »Macht alle meine Kriegswagen bereit!
Wir verfolgen sie! Wir hätten sie nicht gehen lassen dürfen.«
Dann jagt er mit seinen Soldaten den Israeliten hinterher.
Am Tag führt Jehova sein Volk mit einer Wolke und in der
Nacht mit Feuer. Er führt sie zum Roten Meer. Dort sollen sie
ihr Lager aufbauen.
Als die Israeliten sehen, dass sie vom Pharao und seinem
Heer verfolgt werden, schreien sie vor Angst. Sie sitzen in der
Falle: Hinter ihnen ist das ägyptische Heer und vor ihnen das
Rote Meer. Sie beschuldigen Moses: »Wir werden sterben!
Warum hast du uns nicht in Ägypten gelassen?!« Aber Moses
sagt: »Habt keine Angst. Wartet ab und seht, wie Jehova uns
retten wird.« Moses vertraut wirklich auf Jehova, nicht wahr?
Jehova befiehlt den Israeliten ihr Lager abzubauen. In der
Nacht setzt er die Wolke zwischen sie und die Ägypter. Bei
den Ägyptern ist es dunkel. Aber bei den Israeliten ist es hell.
Jehova sagt Moses, er soll seinen Stab über das Meer
ausstrecken. Dann lässt Jehova die ganze Nacht lang einen
starken Wind wehen und das Meer wird geteilt. Zwischen
Wänden aus Wasser wird ein Weg frei. Die Millionen Israeliten
können auf trockenem Boden auf die andere Seite gehen.
Das Heer des Pharao folgt den Israeliten. Da bringt Jehova
das Heer in Verwirrung. Von ihren Wagen fallen die Räder ab.
Sie schreien: »Weg hier! Jehova kämpft für sie!«
Da sagt Jehova zu Moses: »Strecke deine Hand über das Meer
aus.« Sofort stürzen die Wasserwände über den Ägyptern ein.
Der Pharao und alle seine Männer sterben. Kein Einziger überlebt.
Am anderen Ufer singen die Millionen Menschen für Jehova ein
Loblied: »Singt Jehova ein Lied, denn er ist hoch erhaben. Das
Pferd und den Reiter hat er ins Meer geschleudert.« Die Frauen
tanzen dabei und spielen Tamburin. Alle sind überglücklich, denn
jetzt sind sie wirklich frei.

Fragen: Warum bekommen die Israeliten Angst, als sie am Roten Meer sind?
Wie rettet Jehova die Israeliten?
2. Mose 13:21 bis 15:21; Nehemia 9:9-11; Psalm 106:9-12; 136:11-15; Hebräer 11:29

Deshalb können wir voller Zuversicht


sagen: „Jehova ist mein Helfer,
ich werde mich nicht fürchten.
Was kann mir ein Mensch antun?“
(Hebräer 13:6)

57
5
Zwei Monate nachdem die Israeliten das Rote Meer durchquert
haben, kommen sie zum Berg Sinai. Dort schließt Jehova einen
Bund mit ihnen und macht sie zu seinem besonderen Volk. Er
beschützt sie und gibt ihnen alles, was sie brauchen: Manna zum
Essen, Kleidung, die sich nicht abnutzt, und sichere Plätze zum
Lagern. Erkläre deinem Kind, warum Jehova den Israeliten das
Gesetz, die Stiftshütte und die Priesterschaft gegeben hat.
Betone, wie wichtig es ist, Wort zu halten, demütig zu bleiben
und immer treu zu Jehova zu stehen.
DAS LERNEN WIR:

˛ Wenn du Jehova etwas versprichst, tu alles, um es zu halten

˛ Es hat schlimme Folgen, stolz und selbstsüchtig zu sein


oder zu rebellieren

˛ Jehova ist mit den Israeliten geduldig und er kümmert sich


auch dann noch um sie, als sie untreu sind

59
23 Sie geben Jehova ein Versprechen
Etwa zwei Monate nachdem die Israeliten Ägypten verlassen
haben, kommen sie zum Berg Sinai und bauen dort ihr Lager
auf. Jehova bittet Moses, auf den Berg zu steigen, und sagt: »Ich
habe die Israeliten gerettet. Wenn sie auf mich hören und meine
Gesetze halten, werden sie mein besonderes Volk werden.« Moses
erzählt den Israeliten, was Jehova gesagt hat. Weißt du, wie sie
reagieren? Sie antworten: »Wir wollen alles tun, was Jehova sagt.«
Moses steigt wieder auf den Berg. Dort sagt Jehova:
Ȇbermorgen werde ich mit dir reden. Sag dem Volk, es darf
auf keinen Fall versuchen, auf den Berg Sinai zu kommen.«
Moses geht hinunter und fordert die Israeliten auf, sich bereit
zu machen von Jehova zu hören.
Am dritten Tag sehen die Israeliten eine dunkle Wolke auf
dem Berg und Blitze. Es donnert laut und sie hören ein Horn
dröhnen. Dann kommt Jehova in einem Feuer auf den Berg herab.
Die Israeliten zittern vor Angst. Der
Liebe Jehova, deinen Gott, ganze Berg bebt, überall ist Rauch.
mit deinem ganzen Herzen, Das Dröhnen des Horns wird lauter
deiner ganzen Seele und deinem und lauter. Dann sagt Gott: »Ich bin
ganzen Denken (Matthäus 22:37) Jehova. Ihr dürft keinen anderen
Göttern dienen.«
Moses steigt wieder auf den Berg. Dort gibt Jehova ihm Gesetze.
Sie regeln, wie die Israeliten Jehova dienen und wie sie sich verhalten
sollen. Moses schreibt die Gesetze auf und liest sie den Israeliten
vor. Sie versprechen: »Alles, was Jehova sagt, wollen wir tun.« So
geben die Israeliten Gott ein Versprechen. Aber werden sie es
auch halten?

Fragen: Was passiert am Berg Sinai? Was versprechen die Israeliten?


2. Mose 19:1 bis 20:21; 24:1-8; 5. Mose 7:6-9; Nehemia 9:13, 14

60
24 Sie brechen ihr Versprechen
Jehova sagt zu Moses: »Komm zu mir auf den
Berg. Ich werde meine Gesetze auf Steintafeln
schreiben und sie dir geben.« Moses bleibt
40 Tage und Nächte auf dem Berg. In dieser
Zeit schreibt Jehova die Zehn Gebote auf zwei
Steintafeln und gibt sie Moses.
Nach einiger Zeit denken die Israeliten,
Moses kommt nicht wieder. Sie sagen zu
Aaron: »Wir wollen einen Anführer. Mach uns
einen Gott!« Aaron sagt: »Gebt mir euer
Gold.« Er schmilzt das Gold und macht daraus
ein Kalb. Die Israeliten rufen: »Dieses Kalb ist
unser Gott, der uns aus Ägypten herausgeführt hat!« Sie beten
das Kalb an und feiern ein Fest. Ist das in Ordnung? Nein, das
ist falsch. Das Volk hat doch versprochen, nur Jehova anzubeten
und nur ihm zu dienen. Aber jetzt brechen sie ihr Versprechen.
Jehova sieht, was die Israeliten tun, und sagt zu Moses:
»Geh hinunter zum Volk. Es gehorcht mir nicht und

Wann immer du Gott ein


Gelübde ablegst, zögere
nicht, es einzulösen,
denn er hat kein Gefallen
an den Unvernünftigen.
Was du gelobst, das löse
ein (Prediger 5:4)

62
betet einen falschen Gott an.« Moses nimmt die beiden Steintafeln
und steigt den Berg hinunter.
Als Moses vom Lager nicht mehr weit weg ist, hört er Menschen
singen. Und dann sieht er sie: Sie tanzen und verbeugen sich vor
dem Kalb. Da wird Moses sehr wütend. Er wirft die Steintafeln auf
den Boden und sie zerbrechen in viele Stücke. Sofort zerstört Moses
das Kalb. Dann fragt er Aaron: »Wie hat dich das Volk nur überreden
können, so etwas Schlimmes zu tun?« Aaron antwortet: »Sei nicht
wütend. Du weißt doch, wie sie sind. Sie wollten unbedingt einen Gott.
Also habe ich ihr Gold ins Feuer geworfen und da kam dieses Kalb
heraus.« Was Aaron getan hat, ist falsch. Moses steigt wieder auf
den Berg und fleht Jehova an, dem Volk zu vergeben.
Jehova vergibt denen, die bereit sind auf ihn zu hören. Und weil
Moses die Israeliten führen soll, müssen sie auch auf Moses hören.
Verstehst du, warum das wichtig ist?

Fragen: Was machen die Israeliten, als Moses nicht da ist?


Was macht Moses, als er zurückkommt?
2. Mose 24:12-18; 32:1-30
25 Ein besonderes Zelt für die Anbetung
Auf dem Berg Sinai gibt Jehova Moses den Auftrag, ein besonderes
Zelt für die Anbetung zu bauen: die Stiftshütte. Die Israeliten sollen sie
auf ihrer Reise mitnehmen können.
Jehova fordert Moses auf: »Sag dem Volk, dass jeder das
geben soll, was er kann, um den Bau der Stiftshütte zu unterstützen.«
Die Israeliten bringen Gold, Silber, Kupfer, Edelsteine und Schmuck.
Sie geben auch Wolle, Leinen, Tierhäute und viele andere Dinge. Sie
sind so großzügig, dass Moses
irgendwann sagen muss: »Wir
haben genug. Ihr braucht
nichts mehr bringen.«
Viele geschickte Männer
und Frauen helfen mit, die
Stiftshütte zu bauen. Jehova
gibt ihnen das Wissen und
Können, das sie dafür
brauchen. Sie spinnen Fäden,
weben Stoffe und besticken
sie. Andere arbeiten mit Gold,
setzen Steine ein oder
schnitzen Holz.
Die Israeliten bauen die
Stiftshütte genau so, wie
Jehova es gesagt hat. Für
den Vorhof machen sie ein
Becken aus Kupfer und einen
großen Altar. Außerdem machen sie einen schönen Vorhang, der die
Stiftshütte in zwei Räume teilt: in das Heilige und das Allerheiligste. Im
Heiligen stehen ein goldener Leuchter, ein Tisch und ein Räucheraltar.
Im Allerheiligsten steht eine Truhe aus Akazienholz und Gold. Sie wird
Bundeslade genannt. Durch die Bundeslade werden die Israeliten an
ihr Versprechen erinnert, immer auf Jehova zu hören. Weißt du, was

64
Dann hörte ich eine laute Stimme
vom Thron her sagen: „Seht nur!
ein Bund ist? Es ist eine besondere Das Zelt Gottes ist bei den
Art von Versprechen. Menschen, und er wird bei ihnen
Jehova wählt Aaron und seine wohnen, und sie werden sein Volk
Söhne als Priester aus. Sie sollen sich sein. Und Gott selbst wird bei ihnen
sein“ (Offenbarung 21:3)
um die Stiftshütte kümmern und für
Jehova opfern. Nur Aaron, der Hohe
Priester, darf in das Allerheiligste gehen, und das nur einmal
im Jahr. Er tut das, um Opfer darzubringen für seine eigenen
Sünden, für die Sünden der Priester und für die Sünden der
ganzen Nation Israel.
Ein Jahr nachdem die Israeliten Ägypten verlassen haben,
ist die Stiftshütte fertig. Jetzt haben sie einen Ort für die
Anbetung Jehovas.
Jehova zeigt, dass er mit der Stiftshütte sehr zufrieden ist,
und lässt eine Wolke darüber erscheinen. Solange die Wolke
über der Stiftshütte ist, bleiben die Israeliten dort, wo sie sind.
Aber wenn die Wolke aufsteigt, ist es Zeit weiterzuziehen.
Dann bauen sie die Stiftshütte ab und folgen der Wolke.

Fragen: Welchen Auftrag gibt Jehova Moses?


Welche Aufgaben bekommen Aaron und seine Söhne von Jehova?
2. Mose 25:1-9; 31:1-11; 40:33-38; Hebräer 9:1-7
26 Die zwölf Kundschafter
Die Israeliten ziehen vom Berg Sinai weg durch die Wüste Paran.
Als sie in Kadesch lagern, sagt Jehova zu Moses: »Schick 12 Männer
los, einen aus jedem Stamm. Sie sollen Kanaan erkunden, das Land,
das ich den Israeliten geben werde.« Da wählt Moses 12 Männer aus
und sagt zu ihnen: »Geht nach Kanaan und seht nach, ob das Land

fruchtbar ist. Findet heraus, ob die Menschen stark oder schwach


sind, ob sie in Zelten leben oder in Städten.« Die 12 Kundschafter
machen sich auf den Weg. Zwei von ihnen heißen Josua und Kaleb.
Nach 40 Tagen kommen die Kundschafter zurück und bringen
Feigen, Granatäpfel und Trauben mit. Sie berichten: »Es ist ein
gutes Land. Aber die Menschen sind stark und die Städte haben
hohe Mauern.« Doch Kaleb sagt: »Wir können sie besiegen. Los,
lasst uns gleich gehen!« Weißt du, warum er das sagt? Weil er und
Josua auf Jehova vertrauen. Aber die anderen Zehn sagen: »Nein!
Die Leute dort sind Riesen! Daneben sehen wir aus wie Grashüpfer!«
Die Israeliten bekommen Angst. Sie beschweren sich und sagen
zueinander: »Warum sollten wir dorthin gehen, nur um uns töten zu
lassen? Kommt, wir suchen uns einen neuen Anführer und gehen
zurück nach Ägypten.« Josua und Kaleb sagen: »Seid Jehova nicht
ungehorsam. Habt keine Angst. Er wird uns beschützen.« Aber die

66
Israeliten hören einfach nicht auf Josua und Kaleb. Sie wollen
sie sogar töten!
Wie reagiert Jehova? Er sagt zu Moses: »Ich habe so viel für
die Israeliten getan. Trotzdem hören sie nicht auf mich. Deshalb
sollen sie 40 Jahre lang in der Wildnis bleiben und dort sterben.
Nur ihre Kinder und Josua und Kaleb werden einmal in dem Land
leben, das ich den Israeliten versprochen habe.«

Fragen: Was passiert, als die 12 Kundschafter aus Kanaan zurückkommen?


Wie zeigen Josua und Kaleb, dass sie Jehova vertrauen?
4. Mose 13:1 bis 14:38; 5. Mose 1:22-33; Psalm 78:22; Hebräer 3:17-19

Warum habt ihr so eine Angst?


Habt ihr so wenig Glauben?
(Matthäus 8:26)
27 Sie rebellieren gegen Jehova
Die Israeliten müssen also in der Wüste bleiben. Nach einiger
Zeit rebellieren Korah, Dathan, Abiram und 250 andere Männer
gegen Moses und Aaron. Sie sagen zu ihnen: »Wir haben genug
von euch! Warum soll ausgerechnet Moses unser Anführer sein
und Aaron der Hohe Priester? Jehova ist mit uns allen, nicht
nur mit euch!« Das gefällt Jehova gar nicht. Für ihn ist das eine
Rebellion gegen ihn selbst!
Moses sagt zu Korah und seinen Anhängern: »Kommt morgen
zur Stiftshütte und bringt eure Feuerbehälter und Räucherwerk
mit. Jehova wird uns zeigen, wen er ausgewählt hat.«
Am nächsten Tag gehen Korah und die 250 Männer zur
Stiftshütte, um dort Moses zu treffen. Dann verbrennen sie
Räucherwerk, als ob sie Priester wären. Jehova sagt zu Moses
und Aaron: »Geht weg von Korah und seinen Männern.«
Anders als Korah haben sich Dathan, Abiram und ihre Familien
geweigert, zur Stiftshütte zu kommen. Jehova befiehlt den
Israeliten, von den Zelten wegzugehen, die Korah, Dathan und
Abiram gehören. Das Volk gehorcht sofort. Dathan und Abiram

68
stehen mit ihren Familien vor ihren Zelten. Plötzlich spaltet sich die
Erde und verschluckt sie! Bei der Stiftshütte kommt ein Feuer vom
Himmel und tötet Korah und die 250 Männer.
Dann sagt Jehova zu Moses: »Der
Anführer von jedem Stamm soll dir seinen
Stab bringen. Schreib dann seinen Namen Hört auf die, die unter euch
die Führung übernehmen,
darauf. Aber auf den Stab für den Stamm und ordnet euch ihnen unter
Levi sollst du Aarons Namen schreiben. Leg (Hebräer 13:17)
die Stäbe in die Stiftshütte. Der Stab des
Mannes, den ich auswähle, wird blühen.«
Am nächsten Tag holt Moses die Stäbe und zeigt sie den
Anführern. An Aarons Stab sind Blüten und reife Mandeln. So
bestätigt Jehova, dass er Aaron als Hohen Priester ausgewählt hat.

Fragen: Warum rebellieren Korah und seine Anhänger gegen Moses?


Wie bestätigt Jehova, dass er Aaron als Hohen Priester ausgewählt hat?
4. Mose 16:1 bis 17:13; 26:9-11; Psalm 106:16-18
28 Bileams Eselin redet
Die Israeliten waren fast 40 Jahre in der Wüste. Sie haben
viele starke Städte erobert. Jetzt lagern sie im Flachland von
Moab, östlich vom Jordan. Es ist nun Zeit, in das Land der
Verheißung einzuziehen. Balak, der König von Moab, hat
Angst, dass ihm die Israeliten sein Land wegnehmen. Deshalb
bittet er Bileam, nach Moab zu kommen. Er soll die Israeliten
verfluchen, ihnen also Unglück wünschen.
Aber Jehova sagt zu Bileam: »Du darfst die Israeliten nicht
verfluchen.« Also geht Bileam nicht nach Moab. König Balak
bittet ihn noch einmal, zu kommen. Und er verspricht, Bileam
alles zu geben, was er sich wünscht. Aber Bileam sagt wieder
Nein. Da sagt Gott: »Du darfst gehen. Aber du darfst nur das
sagen, was ich dir sage.«
Hütet euch vor jeder Also macht sich Bileam mit seiner Eselin
Art von Gier, denn wenn auf den Weg nach Moab. Er hat vor, die
jemand auch noch so Israeliten zu verfluchen, obwohl Jehova ihm
viel hat, sein Besitz das verboten hat. Ein Engel stellt sich Bileam
gibt ihm kein Leben drei Mal in den Weg. Bileam kann den Engel
(Lukas 12:15)
nicht sehen, seine Eselin aber schon. Zuerst
weicht sie auf ein Feld aus. Dann drückt sie
sich gegen eine Steinmauer und quetscht dabei Bileams Fuß
ein. Am Ende legt sie sich einfach mitten auf den Weg. Und
jedes Mal schlägt Bileam mit einem Stock auf sie ein.
Da macht Jehova, dass die Eselin reden kann. Sie fragt
Bileam: »Warum schlägst du mich?« Er antwortet: »Weil du
mich lächerlich machst. Wenn ich ein Schwert hätte, würde
ich dich töten!« Die Eselin sagt: »Du bist doch schon so oft
auf mir geritten. Habe ich in all den Jahren jemals so etwas
mit dir gemacht?«
Da lässt Jehova Bileam den Engel auch sehen. Der Engel
sagt: »Jehova hat dich doch davor gewarnt, Israel zu

70
verfluchen.« Bileam antwortet: »Ich habe einen Fehler gemacht. Ich
gehe wieder heim.« Doch der Engel sagt: »Du kannst nach Moab
gehen. Aber du darfst nur das sagen, was Jehova dir sagt.«
Hat Bileam seine Lektion gelernt? Nein. Er versucht drei Mal, Israel
zu verfluchen. Doch jedes Mal sorgt Jehova dafür, dass Bileam Israel
segnet. Schließlich greifen die Israeliten Moab an und Bileam wird
getötet. Was denkst du: Wäre es nicht besser gewesen, wenn Bileam
gleich auf Jehova gehört hätte?

Fragen: Warum geht Bileam nach Moab? Was passiert auf dem Weg nach Moab?
4. Mose 22:1 bis 24:25; 31:8; Nehemia 13:2; 2. Petrus 2:15, 16; Judas 11
6
Als die Israeliten endlich im verheißenen Land sind, wird die
Stiftshütte zum Zentrum der wahren Anbetung. Priester lehren
das Gesetz und Richter führen das Volk. Teil 6 macht deutlich, wie
sehr sich Entscheidungen und Handlungen Einzelner auf andere
auswirken können. Jeder Israelit hat eine Verantwortung gegenüber
seinen Mitmenschen und gegenüber Jehova. Zeige, wie Debora,
Noomi, Josua, Hanna, Jephthas Tochter und Samuel ihr Umfeld
beeinflusst haben. Betone, dass sich sogar Menschen aus anderen
Völkern auf die Seite der Israeliten stellen, weil sie wissen, dass Gott
mit Israel ist. Zu ihnen gehören Rahab, Ruth, Jael und die Gibeoniter.
DAS LERNEN WIR:

˛ Jehova gebraucht die Richter, um sein Volk auf übernatürliche


Weise zu retten

˛ Ob jung oder alt, wer völlig auf Jehova vertraut, wird dafür belohnt

˛ Gott ist nicht parteiisch: Für ihn zählt, dass jemand ihn liebt und
das Richtige tut, und nicht, aus welchem Land oder Umfeld er kommt

73
29 Jehova wählt Josua aus
Moses hat die Nation Israel viele Jahre lang angeführt.
Jetzt wird er bald sterben. Jehova sagt zu ihm: »Du wirst
die Israeliten nicht in das verheißene Land bringen. Aber du
darfst es sehen.« Moses bittet Jehova, einen neuen Anführer
auszuwählen, der sich um das Volk kümmert. Jehova fordert
ihn auf: »Geh zu Josua und sag ihm, dass er der neue
Anführer ist.«
Moses erklärt den Israeliten,
dass er bald sterben wird und
dass Jehova Josua ausgewählt
hat, um sie in das verheißene
Land zu führen. Dann sagt
Moses zu Josua: »Hab keine
Angst. Jehova wird dir helfen.«
Danach steigt Moses auf den
Berg Nebo. Vom Gipfel aus zeigt
Jehova ihm das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob
versprochen hat. Dann stirbt Moses mit 120 Jahren.
Jehova sagt zu Josua: »Zieh mit dem Volk durch den Jordan
und geh mit ihnen nach Kanaan. Ich werde dir helfen, genauso
wie ich Moses geholfen habe. Vergiss nicht, jeden Tag in meinem
Gesetz zu lesen. Hab keine Angst. Sei mutig. Geh
und tu alles, was ich dir aufgetragen habe.«

74
Josua schickt zwei Kundschafter in die Stadt
Jericho. Was dort passiert, erfährst
du in der nächsten Geschichte. Als sie
zurückkommen, berichten sie, dass jetzt ein
guter Zeitpunkt ist, nach Kanaan zu gehen.
Gleich am nächsten Tag sagt Josua den
Israeliten, sie sollen alles packen. Dann schickt
er die Priester, die die Bundeslade tragen, zum
Jordan voraus. Der Fluss
hat Hochwasser. Aber Jehova wird dich immer
als die Priester mit ihren Füßen das Wasser führen und dich selbst in
berühren, fließt das Wasser ab und kein neues einem dürren Land sättigen
kommt nach! Die Priester gehen in die Mitte (Jesaja 58:11)
vom Flussbett und bleiben dort stehen, bis alle
auf der anderen Seite sind. Was denkst du: Hat das die Israeliten
vielleicht an das Wunder vom Roten Meer erinnert?
Nach so vielen Jahren sind die Israeliten endlich im Land der
Verheißung. Jetzt können sie Häuser und Städte bauen und Felder,
Obstgärten und Weinberge haben. Es ist wirklich ein Land, das von
Milch und Honig fließt.

Fragen: Wer wird der neue Anführer der Israeliten?


Was passiert am Jordan?
4. Mose 27:12-23; 5. Mose 31:1-8; 34:1-12;
Josua 1:1 bis 3:17
30 Rahab versteckt die Kundschafter
Als die zwei Kundschafter der Israeliten nach Jericho kommen,
übernachten sie im Haus von Rahab. Der König von Jericho erfährt
davon und schickt Soldaten zu ihr. Sie versteckt die Kundschafter
auf dem Dach und schickt die Soldaten in eine andere Richtung
weg. Rahab sagt zu den Kundschaftern: »Ich helfe euch. Ich bin
mir nämlich sicher, dass Jehova auf eurer Seite ist und dass ihr das
Land erobern werdet. Bitte versprecht mir, dass meine Familie am
Leben bleibt.«
Die Kundschafter sagen zu Rahab: »Wir versprechen dir, dass
niemandem in deinem Haus etwas passiert. Binde eine rote Schnur
an dein Fenster, und deiner Familie wird nichts geschehen.«
Rahab lässt die Kundschafter durch ihr Fenster an einem Seil
hinunter. Ihr Haus ist nämlich auf die Stadtmauer gebaut. Die
Kundschafter verstecken sich drei Tage lang in den Bergen, bevor
sie zu Josua zurückgehen. Dann überqueren die Israeliten den
Jordan und machen sich bereit, Kanaan zu erobern. Jericho ist die

76
Wurde nicht ebenso auch Rahab
durch Taten für gerecht erklärt,
nachdem sie die Boten gastfreundlich
aufgenommen und sie auf einem
anderen Weg weggeschickt hatte?
(Jakobus 2:25)

erste Stadt, die sie erobern. Jehova befiehlt ihnen,


sechs Tage lang um die Stadt zu marschieren,
jeden Tag ein Mal. Am siebten Tag
marschieren sie sieben Mal um die
Stadt. Dann blasen die Priester in ihre
Hörner und die Soldaten schreien, so
laut sie können. Da stürzen die Mauern
von Jericho ein! Aber Rahabs Haus
bleibt stehen. Rahab und ihre Familie
werden gerettet, weil Rahab auf Jehova
vertraut hat.

Fragen: Warum hilft Rahab den Kundschaftern?


Wie erobern die Israeliten Jericho?
Was passiert mit Rahab und ihrer Familie?
Josua 2:1-24; 6:1-27; Hebräer 11:30, 31; Jakobus 2:24-26

77
31 Josua und die Gibeoniter
Andere Völker in Kanaan hören, was mit Jericho passiert ist.
Ihre Könige beschließen, zusammen gegen die Israeliten zu kämpfen.
Aber die Gibeoniter haben einen anderen Plan. Sie ziehen abgenutzte
Kleidung an und gehen zu Josua. Sie sagen: »Wir kommen aus einem
fernen Land. Wir haben von Jehova gehört und von allem, was er in
Ägypten und Moab für euch getan hat. Bitte versprecht uns, dass ihr
uns nicht angreift, und wir werden euch dienen.«
Josua glaubt den Gibeonitern und verspricht, sie nicht anzugreifen.
Drei Tage später findet er aber heraus, dass sie gar nicht aus einem
fernen Land kommen. Sie sind aus Kanaan. Josua fragt: »Warum
habt ihr uns angelogen?« Sie antworten: »Weil wir Angst hatten!
Wir wissen, dass euer Gott Jehova für euch kämpft. Bitte lasst uns
am Leben.« Josua hält sein Versprechen und tut ihnen nichts.
Schon bald danach bedrohen fünf kanaanitische Könige mit
ihren Heeren die Gibeoniter. Josua und sein Heer marschieren
eine ganze Nacht lang, um sie zu retten. Früh am nächsten
Morgen beginnt der Kampf. Die Kanaaniter fliehen.

78
Euer Ja soll einfach ein
Sie rennen in alle Richtungen davon, aber Ja sein und euer Nein ein
Jehova schleudert große Hagelsteine auf Nein, denn alles, was darüber
hinausgeht, kommt vom
sie. Dann bittet Josua Jehova, die Sonne
Bösen (Matthäus 5:37)
stillstehen zu lassen. Aber die Sonne hat
doch noch nie stillgestanden! Warum
glaubt Josua dann, dass Jehova das tun wird? Weil er auf
Jehova vertraut. Und er wird nicht enttäuscht. Die Sonne geht
einen ganzen Tag lang nicht unter, bis die kanaanitischen
Könige und ihre Heere besiegt sind.

Fragen: Was tun die Gibeoniter, um sich zu schützen?


Wie hilft Jehova den Israeliten?
Josua 9:1 bis 10:15
32 Ein neuer Anführer
und zwei mutige Frauen
Josua führt Gottes Volk viele Jahre lang. Solange
er lebt, dienen die Israeliten Jehova. Dann stirbt er
im Alter von 110 Jahren. Nach seinem Tod beginnen
die Israeliten, Götzen zu dienen so wie die Kanaaniter.
Die Israeliten hören nicht mehr auf Jehova. Deshalb lässt
er zu, dass der kanaanitische König Jabin ihnen das Leben
schwer macht. Sie flehen zu Jehova um Hilfe. Da gibt Jehova ihnen
einen neuen Anführer. Er soll den Israeliten helfen, wieder Jehova zu
dienen. Sein Name ist Barak.
Die Prophetin Debora ruft Barak zu sich. Sie hat eine Botschaft
von Jehova für ihn: »Nimm 10000 Männer mit. Am Bach Kischon
wirst du auf Jabins Heer treffen und Sisera, den Heerführer,
besiegen.« Barak sagt zu Debora: »Ich gehe nur, wenn du
mitkommst.« Da sagt sie: »Ich komme mit. Doch nicht du wirst
Sisera töten. Jehova hat gesagt, dass eine Frau ihn töten wird.«
Debora steigt mit Barak und seinem Heer auf den Berg Tabor.
Dort machen sie sich für den Kampf bereit. Sobald Sisera davon
hört, versammelt er seine Truppen und Kriegswagen unten im Tal.
Debora sagt zu Barak: »Heute ist der Tag, an dem Jehova dir den

80
Sieg geben wird.« Barak und seine 10000 Männer stürmen
den Berg hinunter, genau auf Siseras starkes Heer zu.
Da sorgt Jehova dafür, dass der Kischon alles Die Frauen, die
überflutet. Die Kriegswagen bleiben im Schlamm die gute Botschaft
stecken. Barak und seine Soldaten besiegen Siseras verkünden, bilden
Heer. Aber Sisera springt von seinem Wagen und kann ein großes Heer
entkommen. Er versteckt sich im Zelt einer Frau (Psalm 68:11)
namens Jael. Sie gibt ihm Milch zu trinken und deckt
ihn zu. Der erschöpfte Krieger schläft ein. Dann schleicht sie
sich leise an ihn heran und schlägt ihm einen Zeltpflock in den
Kopf. So stirbt Sisera.
Auf der Suche nach Sisera kommt Barak an Jaels Zelt vorbei.
Sie kommt heraus und sagt: »Hier, ich zeige dir den Mann, den
du suchst.« Barak geht ins Zelt und sieht Sisera tot daliegen.
Barak und Debora singen ein Loblied für Jehova, weil er den
Israeliten geholfen hat ihre Feinde zu besiegen. Ab jetzt hat
Israel 40 Jahre lang Frieden.

Fragen: Wie hilft Debora den Israeliten?


Was zeigt, dass Jael mutig ist?
Richter 4:1 bis 5:31
33 Ruth und Noomi
Noomi ist eine Israelitin. Sie und ihr Mann haben zwei Söhne.
Als es in Israel eine Hungersnot gibt, zieht die Familie nach Moab.
Später stirbt Noomis Mann. Ihre Söhne heiraten die Moabiterinnen
Ruth und Orpa. Nach einiger Zeit sterben auch noch Noomis Söhne.
Dann ist die Hungersnot in Israel vorbei. Als Noomi davon
hört, beschließt sie, wieder nach Hause zu gehen. Ruth und Orpa
kommen mit. Aber unterwegs sagt Noomi zu ihnen: »Ihr wart für
meine Söhne gute Ehefrauen und für mich gute Schwiegertöchter.
Ich möchte, dass ihr wieder heiratet. Geht heim nach Moab.« Die
Frauen antworten: »Wir wollen dich nicht verlassen. Wir lieben
dich!« Aber Noomi sagt ihnen immer wieder, dass sie gehen
sollen. Am Ende geht Orpa, aber Ruth bleibt. Noomi sagt zu ihr:
»Orpa geht zurück zu eurem Volk und euren Göttern. Geh doch mit

ihr.« Aber Ruth sagt: »Ich werde dich nicht verlassen. Dein Volk wird
mein Volk sein und dein Gott mein Gott.« Was denkst du: Wie fühlt
sich Noomi, als sie das hört?
In Israel hat gerade die Gersten-Ernte begonnen, als Ruth und
Noomi ankommen. Ruth geht auf ein Feld, um liegen gebliebene
Ähren zu sammeln. Das Feld gehört Boas, dem Sohn von Rahab.
Er hört, dass Ruth aus Moab kommt und dass sie treu bei Noomi
geblieben ist. Boas weist seine Arbeiter an, für Ruth extra Ähren auf
dem Feld liegen zu lassen.

82
Am Abend fragt Noomi Ruth: »Auf welchem Feld
hast du gearbeitet?« Ruth antwortet: »Auf dem Feld
von einem Mann, der Boas heißt.« Da sagt Noomi: Es gibt einen
»Boas ist ein Verwandter von meinem Mann. Arbeite Freund, der fester
zu einem hält
weiter auf seinem Feld zusammen mit den anderen
als ein Bruder
jungen Frauen. Dort bist du sicher.« (Sprüche 18:24)
Ruth arbeitet auf dem Feld von Boas, bis die
Erntezeit vorbei ist. Boas fällt auf, dass Ruth
eine fleißige und außergewöhnliche Frau
ist. Außerdem ist es damals üblich,
dass ein Mann die Witwe eines
Verwandten heiratet, der ohne
Söhne stirbt. Deshalb heiratet Boas
Ruth und sie bekommen einen
Sohn. Er heißt Obed und wird
später der Großvater von König
David. Noomis Freundinnen freuen
sich sehr und sagen zu ihr: »Erst
hat Jehova dir Ruth gegeben, die
sehr gut zu dir ist, und jetzt
hast du auch noch einen Enkel.
Jehova soll gepriesen sein!«
Fragen: Wie zeigt Ruth, dass sie
Noomi liebt? Wie sorgt Jehova
für Ruth und Noomi?
Ruth 1:1 bis 4:22; Matthäus 1:5
34 Gideon besiegt die Midianiter
Mit der Zeit verlassen die Israeliten Jehova wieder und beten
falsche Götter an. Sieben Jahre lang stehlen die Midianiter ihre Tiere
und zerstören ihre Ernte. Die Israeliten verstecken sich in Höhlen und
in den Bergen, um sich zu schützen. Sie flehen Jehova an, sie zu
retten. Deshalb schickt er einen Engel zu einem jungen Mann namens
Gideon. Der Engel sagt: »Jehova hat dich ausgewählt. Du wirst ein
starker Krieger sein.« Gideon fragt: »Wie soll ich Israel denn retten?
Ich bin doch so unwichtig!«
Gideon will sich sicher sein, dass Jehova ihn ausgewählt hat.
Deshalb breitet er Schafwolle auf dem Boden aus und sagt zu
Jehova: »Wenn die Wolle morgen früh vom Tau nass ist, aber der
Boden trocken, dann weiß ich, dass du Israel durch mich retten
willst.« Am nächsten Morgen ist die Wolle tropfnass, aber der Boden
trocken! Dann bittet Gideon, dass am nächsten Morgen die Wolle
trocken bleibt und der Boden nass ist. Jehova
erfüllt seine Bitte. Jetzt ist sich Gideon sicher:
Jehova hat ihn ausgewählt. Er ruft die Soldaten
zusammen, um gegen die Midianiter zu kämpfen.
Jehova erklärt Gideon: »Ich werde die Israeliten siegen lassen. Ihr
seid aber zu viele Soldaten. Deshalb könntet ihr denken, dass ihr
den Kampf ohne meine Hilfe gewonnen habt. Sag allen, die Angst
haben, sie sollen heimgehen.« Da gehen 22 000
Soldaten heim; 10000 bleiben. Dann sagt Jehova: Damit deutlich wird,
»Es sind immer noch zu viele. Bring sie zum Bach dass die Kraft, die
und lass sie daraus trinken. Behalte nur diejenigen, über das Normale
hinausgeht, von Gott
die beim Trinken wachsam sind und nach Feinden kommt und nicht von
Ausschau halten.« Nur 300 Männer sind beim uns (2. Korinther 4:7)
Trinken wachsam. Jehova verspricht, dass diese
kleine Gruppe die 135 000 midianitischen Soldaten besiegen wird.
In der Nacht sagt Jehova zu Gideon: »Es ist Zeit, die Midianiter
anzugreifen!« Gideon gibt seinen Männern Hörner und große Krüge
mit einer Fackel darin. Er sagt: »Seht mir zu und macht mir alles
genau nach.« Gideon bläst ins Horn, zerschlägt den Krug, schwenkt
die Fackel und ruft: »Das Schwert Jehovas und Gideons!« Seine
300 Männer tun das Gleiche. Die Midianiter bekommen schreckliche
Angst und rennen panisch in alle Richtungen davon. In dem Chaos
greifen sie sich gegenseitig an. Wieder einmal hilft Jehova den
Israeliten, ihre Feinde zu besiegen.

Fragen: Welchen Beweis gibt Jehova Gideon, dass er ihn ausgewählt hat?
Warum gibt es in Gideons Armee nur 300 Soldaten?
Richter 6:1-16; 6:36 bis 7:25; 8:28

85
35 Hanna betet um einen Sohn
Der Israelit Elkana hat zwei Frauen: Hanna und Peninna.
Aber Hanna liebt er mehr. Peninna hat viele Kinder und sie
verspottet Hanna ständig, weil Hanna keine Kinder hat. Elkana
reist jedes Jahr mit seiner Familie nach Silo, um Jehova bei
der Stiftshütte anzubeten. Dort merkt er einmal, dass seine
geliebte Hanna sehr traurig ist. Er sagt: »Hanna, bitte wein
nicht mehr. Du hast doch mich.
Ich liebe dich!«
Danach betet Hanna für sich
allein. Sie kann dabei einfach nicht
aufhören zu weinen. Sie fleht Jehova
an, ihr zu helfen, und verspricht:
»Jehova, wenn du mir einen Sohn
schenkst, dann gebe ich ihn dir.
Er soll dir sein Leben lang dienen.«
Der Hohe Priester Eli sieht Hanna
schluchzen und denkt, sie wäre
betrunken. Hanna sagt: »Nein, mein
Herr, ich bin nicht betrunken. Ich bin
völlig verzweifelt und deswegen
erzähle ich Jehova alles.« Eli merkt,
dass er sich geirrt hat, und sagt: »Ich
wünsche dir, dass Jehova deine Bitte
erfüllt.« Hanna fühlt sich besser und
geht. Nicht einmal ein Jahr später
bekommt sie einen Sohn und nennt
ihn Samuel. Glaubst du, Hanna ist
jetzt glücklich?
Bittet immer wieder und ihr werdet
bekommen, sucht weiter und ihr
werdet finden (Matthäus 7:7)

Hanna vergisst nicht, was sie Jehova versprochen hat.


Sobald sie Samuel nicht mehr stillen muss, bringt sie ihn zur
Stiftshütte. Dort sagt sie zu Eli: »Das ist der Junge, um den ich
gebetet habe. Ich gebe ihn Jehova. Er soll sein Leben lang ihm
gehören.« Elkana und Hanna besuchen Samuel jedes Jahr und
bringen ihm ein neues ärmelloses Gewand. Jehova schenkt
Hanna drei weitere Söhne und zwei Töchter.

Fragen: Warum ist Hanna so verzweifelt? Wie segnet Jehova Hanna?


1. Samuel 1:1 bis 2:11, 18-21

87
36 Jephthas Versprechen
Wieder einmal verlassen die Israeliten Jehova und beten
falsche Götter an. Aber als sie von den Ammonitern
angegriffen werden, helfen ihnen diese Götter nicht. Den
Israeliten geht es viele Jahre lang sehr schlecht. Schließlich
sagen sie zu Jehova: »Wir haben gesündigt. Bitte rette uns vor
unseren Feinden.« Sie zerstören ihre Götzen und dienen wieder
Jehova. Da kann es Jehova nicht länger mit ansehen, dass es
ihnen so schlecht geht.
Der Krieger Jephtha wird ausgewählt, das Volk im Kampf
gegen die Ammoniter anzuführen. Er verspricht Jehova: »Wenn
du uns hilfst, den Kampf zu gewinnen, dann gebe ich dir die
erste Person, die mir entgegenläuft, wenn ich heimkomme.«
Wer an seinem Sohn
oder an seiner Tochter
Jehova erhört Jephthas Gebet und hilft mehr hängt als an mir,
ihm, den Kampf zu gewinnen. verdient mich nicht
(Matthäus 10:37)
Dann kommt Jephtha nach Hause. Und
wer ist die erste Person, die ihm entgegenläuft? Es ist seine
Tochter, sein einziges Kind! Sie tanzt und spielt Tamburin.
Was tut Jephtha? Er denkt an sein Versprechen und ruft:
»Ach, meine Tochter! Du brichst mir das Herz! Ich habe
Jehova ein Versprechen gegeben. Und jetzt muss ich dich
nach Silo schicken, damit du bei der Stiftshütte dienst.« Aber
seine Tochter sagt zu ihm: »Vater, wenn du Jehova etwas
versprochen hast, dann musst du es auch halten. Ich habe nur
eine Bitte: Lass mich für zwei Monate mit meinen Freundinnen
in die Berge gehen. Danach gehe ich nach Silo.« Jephthas
Tochter dient ihr ganzes Leben lang treu bei der Stiftshütte.
Ihre Freundinnen kommen sie jedes Jahr in Silo besuchen.

Fragen: Welches Versprechen gibt Jephtha?


Wie reagiert Jephthas Tochter auf sein Versprechen?
Richter 10:6 bis 11:11; 11:29-40; 1. Samuel 12:10, 11

89
37 Jehova spricht mit Samuel
Der Hohe Priester Eli hat zwei Söhne, Hophni und Pinehas.
Sie dienen als Priester in der Stiftshütte. Aber sie halten
Jehovas Gesetze nicht und sie behandeln das Volk sehr
schlecht. Wenn die Israeliten Opfer für Jehova bringen,
nehmen Hophni und Pinehas die besten Fleischstücke für sich.
Eli weiß davon, aber er tut nichts dagegen. Und Jehova? Wird
er etwas dagegen tun?
Hophni und Pinehas sind viel älter als Samuel. Trotzdem
nimmt er sich an den beiden kein Beispiel. Jehova freut sich
sehr über Samuel. Eines Nachts, als Samuel schläft, hört er
plötzlich eine Stimme nach ihm rufen. Er springt aus dem Bett,
rennt zu Eli und sagt: »Hier bin ich.« Aber Eli antwortet: »Ich
habe dich nicht gerufen. Leg dich wieder hin.« Samuel geht
wieder ins Bett. Das Ganze passiert ein zweites Mal. Beim
dritten Mal wird Eli klar, dass Jehova den Jungen gerufen hat.
Eli sagt zu Samuel: »Wenn du die Stimme noch einmal hörst,
antworte: ›Rede, Jehova, dein Diener hört zu.‹ «
Samuel geht wieder ins Bett. Dann hört er die Stimme noch
einmal: »Samuel! Samuel!« Er antwortet: »Rede, dein Diener

90
hört zu.« Jehova sagt zu ihm: »Eli weiß, dass seine Söhne in
meiner Stiftshütte schlimme Dinge machen, aber er tut nichts
dagegen. Sag ihm, dass ich ihn und seine Familie deswegen
bestrafen werde.« Wie jeden Morgen öffnet Samuel am
nächsten Tag die Türen zur Stiftshütte. Er traut sich aber nicht,
dem Hohen Priester zu erzählen, was Jehova zu ihm gesagt
hat. Doch Eli ruft ihn und fragt: »Was hat Jehova dir gesagt,
mein Sohn? Erzähl mir alles.« Da erzählt er es ihm.
Samuel wird älter und Jehova bleibt an seiner Seite. Und
im ganzen Land erfahren die Israeliten, dass Jehova ihn als
Richter und Propheten ausgewählt hat.

Fragen: Wie unterscheidet sich Samuel von Hophni und Pinehas?


Was sagt Jehova zu Samuel?
1. Samuel 2:12-17, 22-26; 3:1-21; 7:6
Vergiss also nicht
deinen großen Schöpfer
in den Tagen deiner
Jugend (Prediger 12:1)
38 Jehova macht Simson stark
Viele Israeliten dienen wieder Götzen. Deshalb lässt Jehova
zu, dass die Philister ihr Land beherrschen. Aber es gibt auch
Israeliten, die Jehova lieben. Einer von ihnen ist Manoach. Er
und seine Frau haben keine Kinder. Eines Tages schickt Jehova
einen Engel zu Manoachs Frau. Der Engel sagt: »Du wirst einen
Sohn bekommen. Er wird Israel von den Philistern befreien.
Und er wird ein Nasiräer sein.« Weißt du, was ein Nasiräer ist?
Ein Nasiräer ist ein besonderer Diener Jehovas. Er darf sich die
Haare nicht schneiden lassen.
Nach einiger Zeit bekommen Manoach und seine Frau
einen Sohn und sie nennen ihn Simson. Als Simson groß ist,
macht Jehova ihn außergewöhnlich stark. Er kann einen Löwen
einfach so mit den Händen töten! Und einmal
Für alles bin ich stark tötet er 30 Philister ganz allein. Die Philister
durch den, der mir Kraft hassen ihn und wollen ihn umbringen. Eines
gibt (Philipper 4:13) Nachts, als Simson in Gasa übernachtet,
gehen sie zum Stadttor und lauern ihm auf.
Sie planen, ihn am Morgen zu töten. Aber Simson steht um
Mitternacht auf, geht zum Stadttor und reißt es aus der Mauer.
Er legt es auf seine Schultern und trägt es den ganzen Weg bis
zum Gipfel eines Berges in der Nähe von Hebron!
Später gehen die Philister zu Simsons Freundin Delila
und sagen: »Du bekommst 5 500 Silberstücke, wenn du
herausfindest, warum Simson so stark ist. Wir wollen ihn
gefangen nehmen und einsperren.« Delila will das Geld und ist
einverstanden. Simson will ihr erst nicht verraten, warum er
so stark ist. Aber sie bohrt so lange, bis er irgendwann
nachgibt und ihr sein Geheimnis verrät: »Meine Haare sind nie
abgeschnitten worden. Ich bin nämlich ein Nasiräer. Wenn
meine Haare abgeschnitten werden, verliere ich meine Kraft.«
Es ist ein großer Fehler, ihr das zu erzählen, oder?

92
Sofort sagt Delila den Philistern: »Ich kenne sein Geheimnis!« Sie
lässt Simson auf ihrem Schoß einschlafen und dann lässt sie ihm
die Haare abschneiden. Danach ruft sie: »Simson, die Philister sind
hier!« Er wacht auf und seine Kraft ist weg. Die Philister packen ihn,
machen ihn blind und werfen ihn ins Gefängnis.
Später versammeln sich Tausende Philister im Tempel von Dagon,
ihrem Gott. Sie rufen: »Unser Gott hat uns geholfen Simson zu
besiegen! Bringt Simson her, damit wir Spaß haben!« Sie stellen
ihn zwischen zwei Säulen und verspotten ihn. Da ruft Simson:
»O Jehova, gib mir bitte nur noch dieses eine Mal Kraft!«
Mittlerweile sind Simsons Haare wieder gewachsen. Er stemmt sich
so fest er kann gegen die Säulen des Tempels und das ganze Haus
stürzt ein. Alle, die darin sind, sterben — auch Simson.

Fragen: Warum ist Simson so stark? Was passiert mit Simson,


als er Delila sein Geheimnis verrät?
Richter 13:1 bis 16:31
7
Dieser Teil umfasst das Leben von König Saul und König David
und deckt etwa 80 Jahre ab. Anfangs ist Saul demütig und
gottesfürchtig. Dann verändert er sich und hört nicht mehr auf Gott.
Jehova verwirft ihn und beauftragt Samuel, David zum nächsten
König von Israel zu salben. Der eifersüchtige Saul versucht viele
Male, David zu töten. Aber David rächt sich nie. Sauls Sohn Jonathan
hält loyal zu David, weil er weiß, dass Jehova ihn ausgewählt hat.
David sündigt mehrmals schwer, doch er lässt sich jedes Mal von
Jehova korrigieren. Zeige deinem Kind, wie wichtig es ist, Jehova
immer treu zu sein und die zu unterstützen, die er eingesetzt hat.
DAS LERNEN WIR:

˛ Aus Liebe auf Jehova zu hören ist das größte Geschenk,


das wir ihm machen können

˛ Warte ab, bis Jehova Ungerechtigkeiten in Ordnung bringt,


und räche dich nicht selbst

˛ Wenn wir eine schwere Sünde begehen,


dürfen wir nicht versuchen, sie zu verheimlichen
95
39 Der erste König von Israel
Jehova hat den Israeliten Richter gegeben, um sie zu führen.
Aber sie wollen lieber einen König. Sie sagen zu Samuel:
»Die anderen Nationen haben alle einen König. Wir wollen
auch einen.« Samuel weiß, dass das falsch wäre, und betet
deswegen zu Jehova. Jehova erklärt ihm: »Das Volk lehnt nicht
dich ab, sondern mich. Sag den Israeliten, dass sie einen König
haben können. Aber sag ihnen auch, dass er viel von ihnen
verlangen wird.« Doch das Volk antwortet: »Das ist uns egal.
Wir wollen einen König!«
Jehova sagt Samuel, dass ein Mann namens Saul der erste
König wird. Als Saul nach Rama kommt, salbt Samuel ihn zum
König. Dazu nimmt er Öl und gießt es über Sauls Kopf.
Später ruft Samuel die Israeliten zusammen, um ihnen ihren
König vorzustellen. Aber Saul ist nirgendwo zu finden. Weißt
du, warum? Weil er sich beim Gepäck versteckt. Als die
Israeliten ihn endlich finden, stellen sie ihn in die Mitte.
Saul ist größer als alle anderen und er sieht sehr gut
aus. Samuel sagt: »Schaut her! Das ist der Mann, den
Jehova ausgewählt hat!« Da ruft das Volk: »Lang lebe der
König!«
Anfangs gehorcht Saul Jehova und hört auf Samuel.
Doch das ändert sich. Saul darf zum Beispiel keine Opfer
darbringen. Einmal sagt Samuel, Saul soll auf ihn warten. Aber
Samuel kommt nicht gleich. Da beschließt Saul, die Opfer
einfach selbst darzubringen. Wie reagiert Samuel? Er sagt zu
Saul: »Du hast nicht auf Jehova gehört. Das war ein Fehler.«
Wird Saul aus seinem Fehler lernen?
Später zieht Saul gegen die Amalekiter in den Krieg. Samuel
befiehlt ihm, niemand am Leben zu lassen. Aber Saul
beschließt Agag, den König, nicht zu töten. Da sagt Jehova zu
Samuel: »Saul hört nicht auf mich. Er hat mich verlassen.«

96
Gehorchen ist besser als
ein Opfer (1. Samuel 15:22)

Das macht Samuel sehr traurig. Er teilt Saul mit: »Weil du


nicht mehr auf Jehova hörst, wird er jemand anders zum König
machen.« Als Samuel gehen will, packt Saul ihn am Mantel,
aber der Saum reißt ab. Da sagt Samuel zu ihm: »Genauso hat
Jehova das Königtum von dir weggerissen.« Jehova wird das
Königtum also jemandem geben, der ihn liebt und auf ihn hört.

Fragen: Was wünschen sich die Israeliten?


Warum will Jehova Saul nicht mehr als König haben?
1. Samuel 8:1-22; 9:1, 2, 15-17; 10:8, 20-24; 13:1-14; 15:1-35
40 David und Goliath
Jehova sagt zu Samuel: »Geh zu
Isai. Einer von seinen Söhnen wird der
nächste König von Israel.« Da macht
sich Samuel auf den Weg. Als er Isais
ältesten Sohn sieht, denkt er: »Das
muss er sein.« Aber Jehova sagt zu Samuel: »Nein, er ist es nicht. Ich
sehe nicht nur, wie ein Mensch aussieht. Ich sehe auch in sein Herz.«
Isai stellt Samuel noch sechs andere Söhne
vor. Aber Samuel sagt: »Jehova hat keinen
von ihnen ausgewählt. Hast du noch andere
Söhne?« Isai antwortet: »David, der Jüngste,
fehlt noch. Er passt gerade auf die Schafe
auf.« Als David hereinkommt, sagt Jehova zu
Samuel: »Er ist es!« Samuel nimmt etwas Öl
und gießt es über Davids Kopf. So salbt er
ihn zum nächsten König von Israel.
Einige Zeit später führen die Philister Krieg
gegen die Israeliten. Unter ihren Soldaten ist
ein riesiger Krieger. Er heißt Goliath. Tag für
Tag verspottet er die Israeliten. Er ruft:
»Schickt mir jemand her, der gegen mich
kämpft. Wenn er gewinnt, werden wir eure
Sklaven. Aber wenn ich gewinne, werdet ihr
unsere Sklaven.«
David geht ins Heerlager der Israeliten.
Seine Brüder sind dort Soldaten und er
bringt ihnen etwas zu essen. Als er Goliath
hört, erklärt er: »Ich werde gegen ihn
kämpfen!« König Saul sagt: »Aber du bist
doch noch ein Kind.« David antwortet:
»Jehova wird mir helfen.«
Für Menschen ist
es unmöglich,
Saul legt David seine Rüstung an, aber David aber nicht für Gott.
sagt: »Damit kann ich nicht kämpfen.« Stattdessen Denn für Gott ist
nimmt er seine Schleuder, geht zu einem Bach, alles möglich
sucht sich fünf glatte Steine und steckt sie in seine (Markus 10:27)
Tasche. Dann rennt er auf Goliath zu. Der Riese
brüllt: »Komm her, Kleiner! Ich werde dich an die Vögel und wilden
Tiere verfüttern.« David hat keine Angst. Er ruft zurück: »Du kommst
mit einem Schwert und einem Speer, aber ich komme im Namen
Jehovas. Du kämpfst nicht gegen uns; du kämpfst gegen Gott. Alle
hier werden sehen, dass Jehova viel mächtiger ist als ein Schwert
oder Speer. Er wird uns den Sieg über euch alle geben.«
David legt einen Stein in seine Schleuder und schwingt sie so fest
er kann. Mit Jehovas Hilfe trifft er Goliath mit voller Wucht mitten auf
die Stirn und der Riese fällt tot um. Als die Philister das sehen,
rennen sie um ihr Leben. Vertraust du Jehova auch so sehr wie
David?

Fragen: Wen wählt Jehova als den nächsten König von Israel aus?
Wie besiegt David den Riesen Goliath?
1. Samuel 16:1-13; 17:1-54

99
41 David und Saul
Nachdem David Goliath getötet hat, macht König Saul ihn zum
Heerführer. David gewinnt viele Schlachten und wird beim Volk sehr
beliebt. Jedes Mal, wenn David vom Krieg heimkehrt, tanzen die
Frauen und singen: »Saul hat Tausende getötet und David
Zehntausende!« Da wird Saul auf David eifersüchtig und will ihn töten.
David kann sehr gut Harfe spielen. Als er einmal für Saul spielt,
schleudert Saul seinen Speer nach ihm. David kann gerade noch
ausweichen und der Speer trifft nur die Wand. Saul versucht später
immer wieder David umzubringen. Am Ende flieht David und versteckt
sich in der Wildnis.
Saul zieht mit 3 000 Soldaten los,
um David zu jagen. Zufällig geht er
genau in die Höhle, in der sich David und
seine Männer verstecken. Davids Männer
flüstern: »Das ist deine Chance, Saul zu

Wenn möglich, haltet, soweit es von


euch abhängt, mit allen Menschen
Frieden. Rächt euch nicht selbst,
ihr Lieben, sondern lasst Raum für
den Zorn Gottes (Römer 12:18, 19)
töten!« David schleicht sich an Saul heran und schneidet ein Stück
von seinem Mantel ab. Saul merkt nichts davon. Hinterher fühlt sich
David aber sehr schlecht, weil er keinen Respekt vor Jehovas
gesalbtem König gezeigt hat. Er lässt nicht zu, dass seine Männer
Saul angreifen. Draußen ruft er Saul hinterher, er hätte ihn gerade
töten können. Hört Saul jetzt auf, David zu verfolgen?
Nein, Saul verfolgt David weiter. Eines Nachts schleicht sich David
mit seinem Neffen Abischai in Sauls Lager. Alle schlafen, sogar
Sauls Leibwächter Abner. Abischai flüstert: »Das ist unsere
Chance! Lass mich ihn töten!« Aber David sagt: »Jehova wird
sich um Saul kümmern. Wir nehmen nur seinen Speer und
seinen Wasserkrug und gehen wieder.«
David klettert auf einen Berg in der Nähe. Von dort
kann er Sauls Lager sehen. Er ruft: »Abner, warum hast
du deinen König nicht beschützt? Wo sind Sauls Krug
und Speer?« Saul erkennt Davids Stimme und ruft: »Du
hättest mich töten können, aber du hast es nicht getan.
Ich weiß, du wirst der nächste König von Israel.« Danach
kehrt Saul in seinen Palast zurück. Aber nicht alle in Sauls
Familie hassen David.

Fragen: Warum will Saul David töten?


Warum weigert sich David, Saul zu töten?
1. Samuel 16:14-23; 18:5-16; 19:9-12; 23:19-29;
24:1-15; 26:1-25

101
42 Der mutige und treue Jonathan
Jonathan ist König Sauls ältester Sohn und er ist ein mutiger
Krieger. David hat über ihn gesagt, dass er schneller ist als ein
Adler und stärker als ein Löwe. Einmal sieht Jonathan Soldaten
der Philister auf einem Hügel und sagt zu seinem Waffenträger:
»Wir greifen sie nur an, wenn Jehova uns ein Zeichen gibt. Wenn
die Philister sagen, wir sollen zu ihnen heraufkommen, wissen wir,
dass wir sie angreifen können.« Die Philister rufen: »Kommt her und
kämpft mit uns!« Da klettern die zwei den Hügel hinauf und besiegen
20 Soldaten.
Eigentlich wäre Jonathan als Sauls ältester Sohn der nächste
König von Israel. Aber er weiß, dass Jehova David ausgewählt hat.
Trotzdem ist er auf David nicht eifersüchtig. Im Gegenteil —
die beiden werden beste Freunde. Sie versprechen, einander zu

102
beschützen und füreinander da zu sein. Als Zeichen der Freundschaft
gibt Jonathan David seinen Mantel, sein Schwert, seinen Bogen und
seinen Gürtel.
Als David vor Saul auf der Flucht ist, geht Jonathan zu David und
sagt: »Sei mutig und stark. Jehova hat dich als König ausgewählt.
Und mein Vater weiß das auch.« Hättest du auch gern so einen
guten Freund wie Jonathan?
Jonathan riskiert sein Leben mehr als einmal, um seinem Freund
zu helfen. Er weiß, dass König Saul David umbringen will. Deshalb
sagt er zu seinem Vater: »David zu töten wäre eine Sünde. Er hat
doch nichts falsch gemacht.« Saul wird sehr wütend auf Jonathan.
Einige Jahre später sterben Saul und Jonathan in einer Schlacht.
Danach sucht David Jonathans Sohn Mephiboscheth. Als er ihn
findet, sagt er: »Dein Vater war mein Freund. Deshalb werde ich
immer für dich sorgen. Ich möchte, dass du in meinem Palast
wohnst und an meinem Tisch isst.« David hat seinen
Freund Jonathan nie vergessen.

Fragen: Woran sieht man Jonathans


Mut? Woran sieht man Jonathans
Treue?
1. Samuel 14:1-23; 18:1-4; 19:1-6;
20:32-42; 23:16-18; 31:1-7;
2. Samuel 1:23; 9:1-13

Liebt einander, so wie


ich euch geliebt habe.
Die größte Liebe beweist
der, der sein Leben für
seine Freunde gibt
(Johannes 15:12, 13)
43 König David sündigt
Als Saul stirbt, wird David mit 30 Jahren König. Einige Jahre
vergehen. Eines Abends sieht er vom Dach seines Palastes aus
eine schöne Frau. Er findet heraus, dass sie Bathseba heißt und
mit dem Soldaten Uria verheiratet ist. David lässt sie in den
Palast holen. Er schläft mit Bathseba und sie wird schwanger.
David versucht zu verheimlichen, was er getan hat. Er sagt
seinem Heerobersten, dass er Uria in der Schlacht ganz nach
vorn stellen soll. Die anderen sollen sich dann hinter ihm
zurückziehen. Uria wird in der Schlacht getötet und David
heiratet Bathseba.
Jehova hat aber alles
gesehen. Was wird er tun? Er
sendet den Propheten Nathan
zu David. Nathan sagt: »Ein
reicher Mann hatte viele Schafe.
Und ein armer Mann hatte nur
ein einziges Lämmchen, das er
sehr lieb hatte. Aber der reiche
Mann nahm ihm das Lämmchen
einfach weg.« Da wird David
wütend und sagt: »Der reiche
Mann verdient den Tod!«
Nathan antwortet: »Du selbst
bist der reiche Mann!« David
wird sehr traurig und gibt zu: »Ich habe gegen Jehova
gesündigt.« Wegen dieser Sünde haben David und seine Familie
viele Probleme. Jehova bestraft David. Doch David muss nicht
sterben, weil er ehrlich und demütig ist.
David möchte gern einen Tempel für Jehova bauen. Aber
Jehova entscheidet, dass Davids Sohn Salomo den Tempel
bauen soll. Deshalb fängt David an, alles für Salomo

104
vorzubereiten. Er sagt: »Jehovas Tempel
muss wirklich prachtvoll werden. Salomo ist
noch jung. Ich werde ihm helfen und alles
vorbereiten.« David spendet für den Bau viel
von seinem eigenen Geld. Er sorgt dafür, dass
gute Handwerker da sind. Er legt Gold- und
Silbervorräte an. Und er lässt Zedernholz aus
Tyrus und Sidon bringen. Vor seinem Tod gibt
er Salomo die Baupläne für den Tempel und
sagt: »Jehova hat mich all das für dich
aufzeichnen lassen. Hab keine Angst.
Jehova wird dir helfen. Sei stark und
mach dich an die Arbeit.«

Fragen: Welche Sünde begeht David?


Wie hilft David seinem Sohn Salomo?
2. Samuel 5:3, 4, 10; 7:1-16; 8:1-14; 11:1 bis 12:14;
1. Chronika 22:1-19; 28:11-21; Psalm 51:1-19

Wer seine Übertretungen zudeckt,


wird keinen Erfolg haben, doch wer
sie zugibt und sein lässt, dem wird
Barmherzigkeit gezeigt werden
(Sprüche 28:13)
8
Salomo bekommt von Jehova große Weisheit. Er darf auch den
Tempel bauen. Aber nach und nach entfernt er sich von Jehova.
Erkläre deinem Kind, wie es kommt, dass Götzendiener König Salomo
von Gott wegbringen. Dann wird das Königreich geteilt. Schlechte
Könige bringen das Volk dazu, abtrünnig zu werden und Götzen
anzubeten. In dieser Zeit werden viele loyale Propheten Jehovas
verfolgt und ermordet. Königin Isebel stürzt das 10-Stämme-Reich
noch tiefer in die Abtrünnigkeit. Es ist wirklich ein dunkles Kapitel in
der Geschichte Israels. Doch es gibt nach wie vor viele treue Diener
Jehovas. Zu ihnen gehören König Josaphat und der Prophet Elia.
DAS LERNEN WIR:

˛ Diene Jehova treu, auch wenn deine Familie und deine Freunde
Jehova nicht dienen

˛ Wenn du Jehova verlässt, hat das schlimme Folgen.


Wenn du aber treu zu ihm hältst, wird er dich segnen

˛ Wenn du nicht mehr weiterweißt, zeigt dir Jehova seine Macht oft
auf eine Weise, wie du es dir nie vorgestellt hättest

107
44 Ein Tempel für Jehova
Salomo ist jetzt der König von Israel. Da fragt Jehova: »Was
wünschst du dir? Was soll ich dir geben?« Salomo antwortet:
»Ich bin jung und ich habe noch keine Erfahrung. Bitte gib mir
Weisheit, damit ich mich gut um dein Volk kümmern kann.«
Da sagt Jehova: »Weil du um Weisheit gebeten hast, werde
ich dich zum weisesten Mann der Welt machen. Außerdem
mache ich dich sehr reich. Und wenn du auf mich hörst,
schenke ich dir ein langes Leben.«
Salomo beginnt den Tempel zu bauen. Er verwendet die
besten Steine und das feinste Holz, Silber und Gold. Tausende
Fachleute — Männer und Frauen — machen beim Tempelbau mit.
Sieben Jahre später ist es dann so weit: Der Tempel kann Jehova
übergeben werden. Auf dem Altar liegen Opfergaben bereit.
Salomo kniet davor und betet: »O Jehova, dieser Tempel ist
nicht groß genug und schön genug für dich. Bitte nimm unsere
Anbetung trotzdem an und erhöre unsere Gebete.« Wie gefällt
Jehova der Tempel und Salomos Gebet? Er ist sehr zufrieden.
Denn kaum hat Salomo zu Ende gebetet, kommt Feuer vom
Himmel und verbrennt die Opfer auf dem Altar. Als die Israeliten
das sehen, freuen sie sich sehr.
König Salomo ist sogar in fernen Ländern für seine Weisheit
berühmt. Die Menschen kommen zu ihm, damit er ihnen bei ihren
Problemen hilft. Sogar die Königin von Scheba kommt, um ihn
mit komplizierten Fragen zu testen. Als sie seine Antworten hört,
sagt sie: »Ich habe nicht geglaubt, was ich über dich gehört
habe. Aber jetzt merke ich, dass du noch viel weiser bist! Dein
Gott Jehova hat dich wirklich gesegnet.« Den Menschen in Israel
geht es sehr gut und sie sind glücklich. Aber das bleibt nicht so.
Fragen: Warum macht Jehova Salomo besonders weise?
Wie zeigt Jehova, dass ihm der Tempel gefällt?
1. Könige 2:12; 3:4-28; 4:29 bis 5:18; 6:37, 38; 7:15 bis 8:66; 10:1-13;
2. Chronika 7:1; 9:22

108
Seht! Hier ist jemand,
der bedeutender ist als
Salomo (Matthäus 12:42)
45 Das Königreich wird geteilt
Solange Salomo Jehova dient, gibt es in Israel Frieden. Aber
Salomo heiratet viele ausländische Frauen, die falschen Göttern
dienen. Sie beeinflussen ihn immer mehr, und mit der Zeit dient auch
Salomo falschen Göttern. Das macht Jehova zornig. Er sagt zu ihm:
»Israel wird deiner Familie weggenommen und in zwei Teile geteilt
werden. Deine Familie wird nur über den kleineren Teil herrschen.
Den größeren werde ich einem deiner Diener geben.«
Jehova tut noch etwas, um seine Entscheidung deutlich
zu machen. Er schickt den Propheten Ahija zu Jerobeam, einem
Diener Salomos. Ahija trifft ihn unterwegs auf einer Straße. Ahija
zerreißt seinen Mantel in 12 Stücke und sagt: »Jehova nimmt das
Königreich Israel von Salomos Familie weg und teilt es. Nimm dir
zehn Mantelstücke, denn du wirst der König über zehn Stämme.«
König Salomo erfährt davon und will Jerobeam töten. Deshalb flieht
Jerobeam nach Ägypten. Später stirbt Salomo und sein Sohn
Rehabeam wird König. Da traut sich Jerobeam nach Israel zurück.

110
Bildet kein ungleiches Gespann mit
Die älteren Männer Israels sagen Ungläubigen. Denn wie gehören
Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit
zu Rehabeam: »Behandle das Volk zusammen? Oder was hat ein Gläubiger
gut und es wird dir treu dienen.« mit einem Ungläubigen gemeinsam?
Aber Rehabeams junge Freunde (2. Korinther 6:14, 15)
raten ihm: »Du musst hart sein!
Lass das Volk noch schwerer arbeiten!« Er hört auf den Rat seiner
jungen Freunde und behandelt das Volk schlecht. Deshalb rebellieren
die Menschen gegen ihn. Zehn Stämme machen Jerobeam zu ihrem
König. Sie werden „Königreich Israel“ genannt. Die zwei anderen
Stämme halten weiter zu Rehabeam und werden „Königreich Juda“
genannt. Jetzt sind die 12 Stämme Israels geteilt.
Jerobeam will nicht, dass sein Volk nach Jerusalem geht, um Jehova
dort anzubeten. Weißt du, warum? Jerusalem liegt im Königreich von
Rehabeam. Und Jerobeam hat Angst, dass sein Volk
wieder Rehabeam dient. Also macht er zwei Kälber
aus Gold und sagt: »Jerusalem ist viel zu weit weg.
Ihr könnt Gott hier anbeten.« Da beten die
Israeliten die goldenen Kälber an und vergessen
Jehova wieder.

Fragen: Warum wird Israel geteilt? Welche schlechten


Dinge tun König Rehabeam und König Jerobeam?
1. Könige 11:1-13, 26-43; 12:1-33
46 Die Probe auf dem Berg Karmel
Im 10-Stämme-Reich Israel haben viele schlechte Könige regiert.
Aber Ahab ist einer der schlimmsten. Er heiratet die böse Isebel, die
den Gott Baal anbetet. Ahab und Isebel verbreiten den Baalskult im
ganzen Land und ermorden die Propheten Jehovas. Was tut Jehova
dagegen? Er schickt den Propheten Elia mit einer Botschaft zu Ahab.
Elia richtet König Ahab aus, dass es in Israel nicht mehr regnen
wird, weil Ahab so schlecht ist. Über drei Jahre gibt es keinen Regen.
Die Felder vertrocknen und die Menschen hungern. Als Jehova Elia
wieder zu Ahab schickt, sagt der König: »Du machst nur Ärger! Das
ist alles deine Schuld!« Elia antwortet: »Nein, ist es nicht. An der
Dürre bist du schuld, weil du Baal anbetest. Wir werden eine Probe
machen, um zu sehen, wer der wahre Gott ist. Lass das Volk und die
Baalspropheten auf den Berg Karmel kommen.«
Das Volk kommt auf den Berg und Elia sagt: »Entscheidet euch!
Wenn Jehova der wahre Gott ist, dann dient ihm. Ist es aber Baal,
dann dient Baal. Ich schlage eine Probe vor: Die 450 Baalspropheten
sollen ein Opfer vorbereiten und zu ihrem Gott rufen. Ich bereite
auch ein Opfer vor und bete zu Jehova. Der Gott, der mit Feuer
antwortet, ist der wahre Gott.« Das Volk ist einverstanden.
Da bereiten die Baalspropheten ihr Opfer vor. Sie rufen den
ganzen Tag: »O Baal, antworte uns!« Aber nichts passiert. Da macht
sich Elia über Baal lustig und sagt: »Ruft so laut ihr könnt. Vielleicht
schläft er und muss erst geweckt werden.« Es wird
schon Abend und die Baalspropheten rufen immer
noch. Aber Baal antwortet nicht.
Jetzt legt Elia sein Opfer auf den Altar und lässt
Wasser darauf gießen. Er betet: »O Jehova, bitte zeig
dem Volk, dass du der wahre Gott bist.« Sofort lässt
Jehova Feuer vom Himmel fallen und das Opfer
verbrennt. Da ruft das Volk: »Jehova ist der wahre
Gott!« Elia befiehlt: »Lasst die Baalspropheten nicht

112
Die Menschen sollen
entkommen!« Noch am selben Tag wissen, dass du, dessen
Name Jehova ist, du allein,
werden die 450 Baalspropheten der Höchste bist über die
getötet. ganze Erde (Psalm 83:18)
Dann taucht über dem Meer eine
kleine Wolke auf. Elia lässt Ahab ausrichten: »Gleich regnet
es. Spann deinen Wagen an und fahr nach Hause.«
Dunkle Wolken verfinstern den Himmel, der Wind weht
und dann fängt es an zu schütten. Endlich ist die Dürre
vorbei. Ahab fährt, so schnell er kann. Aber mit
Jehovas Hilfe rennt Elia sogar noch schneller! Hat Elia
jetzt keine Probleme mehr? Wir werden sehen.

Fragen: Was passiert auf dem Karmel?


Wie beantwortet Jehova Elias Gebet?
1. Könige 16:29-33; 17:1; 18:1, 2, 17-46; Jakobus 5:16-18
47 Jehova stärkt Elia
Isebel hört, was mit den Baalspropheten passiert ist, und tobt
vor Wut. Sie lässt Elia ausrichten: »Morgen bist du tot, genau wie
die Baalspropheten!« Da bekommt Elia große Angst und flieht in
die Wüste. Er betet: »Jehova, ich kann nicht mehr! Lass mich
doch einfach sterben.« Völlig erschöpft schläft Elia unter einem
Strauch ein.
Ein Engel weckt Elia und sagt freundlich: »Steh auf und iss
etwas.« Da sieht Elia ein Fladenbrot auf heißen Steinen und einen
Krug Wasser. Er isst und trinkt, dann schläft er wieder ein. Später
weckt ihn der Engel wieder und sagt: »Iss. Du brauchst Kraft für
die Reise.« Also isst Elia noch etwas. Dann wandert er 40 Tage
und 40 Nächte, bis er zum Berg Horeb kommt. Dort legt sich Elia
zum Schlafen in eine Höhle. Jehova fragt ihn: »Was machst du
hier, Elia?« Elia antwortet: »Die Israeliten haben dir ein Versprechen
gegeben und es nicht gehalten. Sie haben deine Altäre zerstört und
deine Propheten getötet. Und jetzt wollen sie mich auch
umbringen.«
Jehova sagt ihm: »Geh hinaus auf den Berg.« Da tobt vor
der Höhle ein Sturm. Dann gibt es ein Erdbeben und danach Feuer.
Zum Schluss hört Elia eine ruhige, leise Stimme. Er versteckt sein
Gesicht hinter seinem Mantel und stellt sich vor die Höhle. Wieder
fragt ihn Jehova, warum er weggerannt ist. Elia antwortet: »Ich bin
der Einzige, der übrig geblieben ist.« Aber Jehova sagt zu ihm:
»Du bist nicht allein. In Israel gibt es noch 7000 andere, die mir
dienen. Geh und salbe Elisa zum nächsten Propheten.« Sofort
macht sich Elia auf den Weg und tut, was Jehova ihm gesagt hat.
Was denkst du? Wird Jehova dir auch helfen, wenn du tust, was er
möchte? Das wird er ganz bestimmt. Lass uns sehen, was davor,
zur Zeit der Dürre, noch passiert ist.

Fragen: Warum rennt Elia weg? Was sagt Jehova zu Elia?


1. Könige 19:1-18; Römer 11:2-4

114
Macht euch um nichts
Sorgen, sondern durch
Gebet und Flehen
zusammen mit Dank
lasst Gott in allem wissen,
was eure Bitten sind
(Philipper 4:6)
48 Eine Witwe bekommt ihren Sohn zurück
Während der Dürre sagt Jehova zu Elia: »Geh nach Zarephath.
Dort wird dich eine Witwe mit Essen versorgen.« Am Eingang
der Stadt sammelt eine arme Witwe Holz. Elia bittet sie um
einen Becher Wasser. Als sie ihn holen will, ruft Elia ihr nach:
»Bitte bring mir auch ein Stück Brot.« Da antwortet sie: »Ich
kann dir kein Brot geben. Das bisschen Mehl und Öl, das ich
habe, reicht kaum für mich und meinen Sohn.« Elia sagt: »Wenn
du mir etwas Brot backst, dann werden dein Mehl und dein Öl
nicht leer werden, bis es wieder regnet. Das hat Jehova
versprochen.«
Also geht die Witwe nach Hause und backt Brot für Jehovas
Propheten. Und es kommt genau, wie Jehova es versprochen
hat: Ihr Mehl- und ihr Ölkrug werden nicht leer. Sie und ihr Sohn
haben während der ganzen Dürre immer etwas zu essen.
Aber dann passiert etwas Schreckliches. Der kleine Sohn der
Witwe wird so krank, dass er stirbt. Völlig verzweifelt wendet sie
Denkt nur einmal an die Raben: Sie säen nicht und
ernten nicht und haben weder Scheune noch Vorratshaus.
Trotzdem ernährt Gott sie. Seid ihr nicht viel mehr wert
als Vögel? (Lukas 12:24)

sich an Elia. Elia nimmt den Jungen aus ihren Armen und trägt ihn
nach oben in ein Zimmer. Er legt ihn auf ein Bett und betet: »Bitte
Jehova, lass diesen Jungen wieder leben.« Weißt du, warum diese
Bitte so erstaunlich ist? Weil davor anscheinend noch nie jemand
von den Toten auferweckt worden ist. Außerdem sind die Witwe
und ihr Sohn nicht einmal Israeliten.
Doch der Junge wird tatsächlich wieder lebendig und fängt
an zu atmen! Elia sagt zur Witwe: »Sieh mal, dein Sohn lebt!«
Sie ist überglücklich und antwortet ihm: »Du bist wirklich ein
Mann Gottes! Da bin ich mir sicher, denn was du sagst, kommt
von Jehova und wird immer wahr.«

Fragen: Wie zeigt die Witwe von Zarephath, dass sie Jehova vertraut?
Woher wissen wir, dass Elia ein wahrer Prophet ist?
1. Könige 17:8-24; Lukas 4:25, 26

117
49 Eine böse Königin bekommt ihre Strafe
König Ahab wohnt in einem Palast in Jesreel. Von seinem Fenster
aus kann er einen Weingarten sehen, der Naboth gehört. Ahab will
ihm den Garten abkaufen, aber Naboth ist nicht einverstanden.
Jehovas Gesetz erlaubt es nämlich nicht, Land zu verkaufen, das
zum Erbe gehört. Naboth will also tun, was richtig ist. Findet Ahab
das gut? Nein, er ärgert sich so sehr, dass er einfach im Bett bleibt
und nichts mehr essen will.
Ahabs Frau, die böse Königin Isebel, sagt zu ihm: »Du bist der
König von Israel. Du kannst alles haben, was du willst! Ich kümmere
mich darum, dass du diesen Weingarten bekommst.« Sie schreibt
Briefe an die Ältesten der Stadt. Sie sollen Naboth beschuldigen,
dass er Gott beschimpft hätte, und sollen ihn dafür steinigen. Die
Ältesten gehorchen. Danach sagt Isebel zu Ahab: »Naboth ist tot!
Jetzt kannst du den Weingarten haben.«
Naboth ist nicht der einzige Unschuldige, den Isebel tötet. Sie
ermordet viele Menschen, die Jehova lieben. Sie betet Götzen an
und tut viele andere böse Dinge. Jehova sieht alles, was Isebel
macht. Was wird er gegen sie tun?
Nach Ahabs Tod wird sein Sohn Joram König. Jehova beauftragt
einen Mann, Isebel und ihre Familie
zu bestrafen. Sein Name ist Jehu.
Jehu fährt mit seinem
Kriegswagen nach Jesreel, wo Isebel
lebt. König Joram kommt ihm mit
seinem Wagen entgegen und fragt:
»Kommst du in Frieden?« Jehu
antwortet: »Es kann keinen Frieden
geben, solange es die schlimmen
Taten deiner Mutter Isebel gibt.«
Ein Erbe, das man
sich anfangs durch
Gier verschafft,
wird am Ende keinen
Segen bringen
(Sprüche 20:21)

Joram versucht mit seinem Wagen umzudrehen und zu fliehen.


Aber Jehu nimmt Pfeil und Bogen und erschießt Joram.
Dann fährt Jehu zu Isebels Palast. Als sie hört, dass er auf dem
Weg zu ihr ist, schminkt sie sich, macht ihr Haar zurecht und wartet
oben an ihrem Fenster. Als Jehu ankommt, begrüßt sie ihn
unfreundlich. Jehu ruft den Dienern zu, die neben ihr stehen: »Werft
sie herunter!« Da werfen sie Isebel aus dem Fenster und sie stirbt.
Danach lässt Jehu alle 70 Söhne von Ahab töten und er beseitigt
den Baalskult im Land. Hast du gemerkt, dass Jehova alles sieht
und dass er böse Menschen bestraft, wenn es so weit ist?

Fragen: Was macht Isebel, um Naboths Weingarten zu bekommen?


Warum bestraft Jehova Isebel?
1. Könige 21:1-29; 2. Könige 9:1 bis 10:30

119
50 Jehova kämpft für Josaphat
Josaphat, der König von Juda, zerstört im ganzen Land die Altäre
und Götzenbilder von Baal. Und er will, dass das Volk die Gesetze
Jehovas kennt. Deshalb schickt er Leviten und führende Männer los,
um in ganz Juda Jehovas Gesetze zu lehren.
Die Nachbarvölker wissen, dass Jehova seinem Volk hilft.
Deswegen trauen sie sich nicht, Juda anzugreifen. Sie bringen
Josaphat sogar Geschenke. Aber dann kommen die Moabiter, die
Ammoniter und Männer aus der Gegend Seir, um gegen Juda zu
kämpfen. Josaphat weiß, dass er Jehovas Hilfe braucht. Er lässt alle
Männer, Frauen und Kinder nach Jerusalem kommen. Er stellt sich
vor sie hin und betet: »Jehova, ohne dich können wir nicht siegen.
Bitte sag uns, was wir tun sollen.«
Jehova antwortet auf das Gebet: »Habt keine Angst. Ich werde
euch helfen. Stellt euch hin, bleibt stehen und seht, wie ich euch
rette.« Weißt du, wie Jehova sie rettet?
Am nächsten Morgen stellt Josaphat Sänger an die Spitze des
Heeres und sagt, sie sollen vorangehen. Dann marschieren sie von
Jerusalem aus in die Wildnis von Tekoa, wo der Kampf stattfinden
soll.
Die Sänger singen laut und voller Freude Loblieder für Jehova.
Da kämpft Jehova für sein Volk. Er bewirkt, dass die Ammoniter und
die Moabiter so verwirrt sind, dass sie sich gegenseitig angreifen.
Kein Einziger von ihnen überlebt. Aber die Männer von Juda,
die Soldaten und die Priester werden von Jehova beschützt.
Alle Nachbarvölker hören, was Jehova getan hat. Da wissen sie,
dass er immer noch für sein Volk kämpft. Jehova hat also viele
Möglichkeiten, sein Volk zu retten. Und er braucht dabei nicht die
Hilfe von Menschen.

Fragen: Was für ein König ist Josaphat?


Wie beschützt Jehova Juda?
2. Chronika 17:1-19; 20:1-30

120
Ihr braucht in
dieser Schlacht nicht
zu kämpfen. Stellt
euch hin, bleibt
stehen und seht, wie
Jehova euch rettet
(2. Chronika 20:17)
9
In diesem Teil lernen wir junge Menschen, Propheten und Könige
kennen, die außergewöhnliches Vertrauen in Jehova haben. Ein
israelitisches Mädchen in Syrien glaubt fest, dass Naaman von Jehovas
Prophet geheilt werden kann. Der Prophet Elisa vertraut völlig darauf,
dass Jehova ihn vor einem feindlichen Heer beschützt. Der Hohe
Priester Jehojada riskiert sein Leben, um den kleinen Joas vor seiner
bösen Großmutter Athalja zu schützen. König Hiskia lässt sich von den
Assyrern nicht einschüchtern und vertraut darauf, dass Jehova
Jerusalem rettet. König Josia beseitigt den Götzendienst im Land,
bessert den Tempel aus und hilft dem Volk, Jehova wieder zu dienen.
DAS LERNEN WIR:

˛ Du kannst anderen von Jehova erzählen, auch wenn du noch


klein bist

˛ Jehova verspricht uns, uns immer zu helfen, wenn wir das


Richtige tun

˛ Lerne so wie Jona, das zu tun, was Jehova sagt. Und lerne dich
nicht zu beschweren, wenn du nicht deinen Willen bekommst

123
51 Das kleine Mädchen und der Krieger
Im Land Syrien lebt ein kleines Mädchen. Sie ist weit weg
von ihrem Zuhause in Israel. Das syrische Heer hat sie ihrer
Familie einfach weggenommen. Jetzt muss sie für Naamans
Frau arbeiten. Naaman ist der syrische Heeroberste. Das
Mädchen dient Jehova, obwohl die Menschen um sie herum
nicht an Jehova glauben.
Naaman hat eine schreckliche Hautkrankheit. Er hat ständig
Schmerzen. Das Mädchen will ihm so gern helfen. Sie sagt zu
Naamans Frau: »Ich kenne jemand, der deinem Mann helfen
kann. In Israel gibt es einen Propheten Jehovas. Er heißt Elisa.
Er kann deinen Mann gesund machen.«
Naamans Frau erzählt ihrem Mann, was das Mädchen gesagt
hat. Naaman will alles versuchen, um wieder gesund zu
werden. Deshalb reist er nach Israel zu Elisa. Er denkt, Elisa
wird ihn wie jemand begrüßen, der sehr wichtig ist. Aber Elisa
schickt nur seinen Diener, der
Naaman ausrichtet: »Geh an
den Jordan und wasch dich dort
sieben Mal. Dann wirst du wieder
gesund.«
Naaman ist sehr enttäuscht. Er
sagt: »Ich dachte, dieser Prophet
ruft zu seinem Gott, bewegt seine
Hände über mir hin und her und
heilt mich. Aber jetzt soll ich zu
diesem Fluss in Israel gehen! Bei
uns in Syrien gibt es viel bessere
Flüsse. Warum kann ich nicht dorthin
gehen?« Naaman ist wütend und geht.
Aber Naamans Diener helfen ihm, wieder klar
zu denken. Sie sagen: »Würdest du nicht alles tun,
um wieder gesund zu werden? Was der Prophet gesagt
hat, ist doch so leicht. Warum versuchst du es nicht
einfach?« Naaman hört auf sie und geht zum Jordan. Dort
taucht er sieben Mal im Wasser unter. Als er das siebte Mal
wieder auftaucht, ist er völlig gesund.
Naaman ist sehr dankbar und geht Aus dem Mund von
deshalb zu Elisa zurück. Er sagt: »Jetzt Kindern und Säuglingen
weiß ich, dass Jehova der wahre Gott lässt du Lobpreis kommen
ist!« Was denkst du: Wie fühlt sich das (Matthäus 21:16)
kleine israelitische Mädchen, als Naaman
gesund zurückkommt?

Fragen: Glaubst du, es ist dem kleinen Mädchen leichtgefallen, Naamans Frau von
Elisa zu erzählen? Und was hat dem Mädchen geholfen so mutig zu sein?
2. Könige 5:1-19; Lukas 4:27

125
52 Jehovas Heer aus Feuer
Ben-Hadad, der König von Syrien, greift Israel immer wieder
an. Aber der König von Israel kann sich jedes Mal schützen,
weil der Prophet Elisa ihn warnt. Deshalb will Ben-Hadad Elisa
entführen. Er findet heraus, dass Elisa in der Stadt Dothan ist.
Also schickt er sein Heer dorthin, um ihn gefangen zu nehmen.
Das syrische Heer kommt in der Nacht nach Dothan. Als
Elisas Diener am Morgen hinausgeht, sieht er, dass die Stadt
von einem großen Heer umzingelt ist. Er bekommt schreckliche
Angst und ruft: »Elisa, was sollen wir nur tun?« Elisa sagt:
»Auf unserer Seite sind mehr als auf ihrer Seite.« Da lässt
Jehova den Diener sehen, dass die Berge rings um die Stadt
voller Pferde und Kriegswagen aus Feuer sind.
Als die syrischen Soldaten Elisa gefangen nehmen wollen,
betet er: »Jehova, bitte mach sie blind.« Obwohl die Soldaten
sehen können, wissen sie plötzlich nicht mehr, wo sie sind.
Elisa sagt zu ihnen: »Ihr seid in der falschen Stadt. Kommt

126
Wir haben ihm gegenüber
die Zuversicht, dass er uns
hört, ganz gleich, worum
wir in Übereinstimmung
mit seinem Willen bitten
(1. Johannes 5:14)

mit, ich bringe euch zu dem Mann, den ihr sucht.« Sie folgen
Elisa bis nach Samaria, wo der König von Israel lebt.
Viel zu spät merken die Syrer, wo sie sind. Der König fragt
Elisa: »Soll ich sie töten?« Jetzt könnte Elisa es den Leuten
heimzahlen, die ihm etwas tun wollten. Aber macht er das? Nein.
Elisa antwortet: »Töte sie nicht. Gib ihnen etwas zu essen und
schick sie dann nach Hause.« Also veranstaltet der König ein
großes Festmahl für die Soldaten und dann schickt er sie weg.

Fragen: Wie beschützt Jehova Elisa und den Diener?


Meinst du, Jehova kann dich auch beschützen?
2. Könige 6:8-24
53 Jehojada ist mutig
Isebel hat eine Tochter, die genau so böse ist wie sie. Sie
heißt Athalja und sie ist mit dem König von Juda verheiratet. Als ihr
Mann stirbt, wird ihr Sohn König. Als auch ihr Sohn stirbt, macht
sich Athalja selbst zur Herrscherin über Juda. Sie versucht, die ganze
königliche Linie auszulöschen. Sie will jeden ermorden, der an ihrer
Stelle König werden könnte. Sie tötet sogar ihre Enkel. Alle haben
Angst vor ihr.
Der Hohe Priester Jehojada und seine Frau Jehoscheba wissen,
wie schlimm das ist, was Athalja tut. Sie riskieren ihr Leben und
verstecken einen Enkel von Athalja. Er ist noch ein Baby und heißt
Joas. Die beiden ziehen ihn im Tempel auf.
Als Joas sieben Jahre alt ist, versammelt Jehojada alle Obersten
der Wachen und alle Leviten und sagt zu ihnen: »Bewacht die Türen
zum Tempel und lasst niemand hinein.« Dann setzt Jehojada Joas
eine Krone auf und macht ihn zum König von Juda. Das Volk ruft:
»Lang lebe der König!«
Königin Athalja hört den Lärm
und rennt zum Tempel. Als sie den
neuen König sieht, schreit sie:
»Verschwörung! Verschwörung!« Da
packen die Obersten der Wachen sie,
bringen sie weg und töten die böse
Königin. Aber was wird aus Athaljas
schlechtem Einfluss auf das Volk?
Jehojada lässt das Volk einen
Bund mit Jehova schließen und es
verspricht, nur Jehova zu dienen.
Außerdem sagt Jehojada dem Volk,
es soll den Baalstempel niederreißen
und die Götzenfiguren zerschlagen.
Er teilt die Priester und Leviten für
Habt keine Angst vor denen, die zwar
den Körper töten, die Seele aber nicht
töten können, sondern fürchtet euch
vor dem, der sowohl Seele als auch
Körper in der Gehenna vernichten kann
(Matthäus 10:28)

die Arbeit im Tempel ein. So kann das Volk Jehova dort wieder
dienen. Und er stellt Torwächter auf, damit niemand in den
Tempel kommen kann, der unrein ist. Dann bringen Jehojada und
die Obersten der Wachen Joas zum Palast und setzen ihn auf
den Thron. Das Volk von Juda freut sich sehr. Jetzt sind sie
endlich von der bösen Athalja und dem Baalskult befreit und
können Jehova dienen. Jehojada hat wirklich vielen Menschen
geholfen. Wie findest du es, dass er so mutig war?

Fragen: Woran können wir sehen, dass Jehojada mutig war?


Denkst du, dass Jehova dir auch helfen kann, mutig zu sein?
2. Könige 11:1 bis 12:12; 2. Chronika 21:1-6; 22:10 bis 24:16

129
54 Jehova ist geduldig mit Jona
In Assyrien liegt die Stadt Ninive. Die Menschen dort sind böse.
Jehova gibt dem Propheten Jona den Auftrag, dorthin zu gehen und
den Niniviten zu sagen, dass sie sich ändern sollen. Aber Jona rennt
weg. Er geht auf ein Schiff, das nach Tarschisch fährt, also genau in
die andere Richtung.
Auf dem Meer kommt ein starker Sturm auf und die Seeleute
haben schreckliche Angst. Sie bitten ihre Götter um Hilfe und
fragen: »Warum passiert uns das?« Am Ende gibt Jona zu: »Es ist
meine Schuld. Jehova hat mir einen Auftrag gegeben, aber ich bin
weggerannt. Werft mich ins Meer und der Sturm wird aufhören.«
Die Seeleute wollen das erst nicht, aber dann bleibt ihnen keine
andere Wahl. Sie werfen Jona ins Meer und der Sturm hört auf.
Jona sinkt tiefer und tiefer. Er denkt, er muss jetzt sterben, und
betet zu Jehova. Jehova schickt einen riesigen Fisch, der Jona
verschluckt. Aber Jona passiert nichts. Im Fisch betet er: »Jehova,
ich verspreche dir, immer auf dich zu hören.« Jona ist drei Tage
lang in dem Fisch und Jehova beschützt ihn. Dann sorgt er dafür,
dass der Fisch Jona auf trockenes Land ausspuckt.
Jehova hat Jona gerettet. Braucht Jona jetzt nicht mehr nach
Ninive zu gehen? Doch. Jehova sagt Jona noch einmal, dass er
dorthin gehen soll. Dieses Mal gehorcht Jona. Als er in Ninive ist,

130
Jehova ist geduldig mit euch, weil
er nicht will, dass irgendjemand
sagt er zu den bösen Menschen: vernichtet wird, sondern dass alle
»In 40 Tagen wird Ninive zur Reue finden (2. Petrus 3:9)
zerstört.« Da passiert etwas
Unerwartetes: Die Niniviten hören auf Jonas Warnung und ändern
sich. Der König von Ninive sagt zum Volk: »Ruft zu Gott und
bereut. Vielleicht verschont er uns dann.« Als Jehova sieht, dass
die Niniviten bereuen, vernichtet er sie nicht.
Jona ist wütend, weil die Stadt nicht zerstört wird. Stell dir vor:
Jehova hatte Geduld und Mitgefühl mit Jona, aber Jona hat kein
Mitgefühl mit den Menschen in Ninive. Er setzt sich außerhalb der
Stadt hin, im Schatten einer Flaschenkürbispflanze, und schmollt.
Dann stirbt die Pflanze und Jona wird wieder wütend. Da sagt
Jehova zu ihm: »Dir tut es leid um diese Pflanze. Sollte es mir
da nicht leidtun um die Menschen in Ninive? Ich hatte Mitgefühl
mit ihnen. Deshalb habe ich sie am Leben gelassen.« Was will
Jehova Jona damit sagen? Für ihn sind die Niniviten wertvoller
als irgendeine Pflanze.

Fragen: Was bringt Jehova Jona bei?


Was können wir aus Jonas Geschichte lernen?
Jona 1:1 bis 4:11
55 Jehovas Engel hilft Hiskia
Das assyrische Weltreich hat das 10-Stämme-Reich Israel
besiegt. Jetzt will Sanherib, der König von Assyrien, auch das
Königreich Juda erobern. Er besiegt eine Stadt nach der
anderen. Doch am meisten hat er es auf Jerusalem abgesehen.
Was Sanherib aber nicht weiß, ist, dass Jehova Jerusalem
beschützt.
Hiskia, der König von Juda, gibt Sanherib viel Geld, damit er
Jerusalem nicht angreift. Sanherib nimmt das Geld. Aber
trotzdem schickt er sein mächtiges Heer los, um Jerusalem
anzugreifen. Die Menschen in der Stadt haben große Angst,
weil die Assyrer immer näher kommen. Hiskia sagt zu ihnen:
»Habt keine Angst. Die Assyrer sind stark, aber mit Jehova
sind wir stärker.«
Sanherib schickt seinen Boten, den Rabschake, nach
Jerusalem. Der stellt sich vor die Stadt und ruft den Menschen
zu: »Jehova kann euch nicht helfen. Glaubt Hiskia nicht. Es
gibt keinen Gott, der euch vor uns beschützen kann!«
Hiskia fragt Jehova, was er tun soll. Jehova antwortet ihm:
»Lass dir von dem Rabschake keine Angst einjagen. Sanherib
wird Jerusalem nicht erobern.« Danach bekommt Hiskia Briefe
von Sanherib, in denen steht: »Ergib dich! Jehova kann dich
nicht retten.« Da betet Hiskia: »Jehova, bitte rette uns, damit
alle erkennen, dass du der wahre Gott bist.« Jehova sagt zu
ihm: »Der König von Assyrien wird Jerusalem nicht erobern.
Ich werde meine Stadt beschützen.«
Sanherib ist sich sicher, dass Jerusalem bald ihm
gehört. Aber in dieser Nacht schickt Jehova einen
Engel ins Lager der Assyrer. Der Engel tötet

132
185 000 Soldaten!
König Sanherib hat
seine besten Männer
verloren. Er ist
besiegt und ihm bleibt
nichts anderes übrig, als
wieder nach Hause zu gehen.
Jehova hat Hiskia und Jerusalem
beschützt, so wie er es versprochen
hat. Wenn du damals in Jerusalem
gewesen wärst, hättest du auf
Jehova vertraut?

Fragen: Wie beschützt Jehova


Jerusalem? Glaubst du, dass
Jehova auch dich beschützen
wird?
Der Engel Jehovas
2. Könige 17:1-6; 18:13 bis 19:37;
schlägt sein Lager
2. Chronika 32:1-23
auf rings um die, die
Ehrfurcht vor Gott
haben, und er befreit sie
(Psalm 34:7)
56 Josia liebt Gottes Gesetz
Josia ist 8 Jahre alt, als er König von Juda wird. Zu der Zeit
treibt das Volk Magie und betet Götzen an. Als Josia 16 ist,
versucht er herauszufinden, wie man Jehova richtig dient.
Mit 20 beginnt er, im ganzen Land die Altäre und die Götzen
zu zerstören. Und als Josia 26 Jahre alt ist, sorgt er dafür,
dass Jehovas Tempel ausgebessert wird.
Im Tempel findet der Hohe Priester Hilkija die Buchrolle mit
dem Gesetz Jehovas. Wahrscheinlich ist es sogar die Buchrolle,
die Moses selbst geschrieben hat. Josias Sekretär Schaphan
bringt ihm die Buchrolle und liest ihm das Gesetz vor. Dabei
wird Josia klar, dass das Volk seit vielen Jahren nicht auf
Jehova hört. König Josia sagt zum Hohen Priester: »Jehova ist
sehr böse auf uns. Geht und fragt ihn, was wir tun sollen. Er
wird es uns sagen.« Jehova antwortet durch die Prophetin
Hulda: »Das Volk von Juda hat mich verlassen. Ich werde es
bestrafen, aber nicht solange Josia König ist. Er hat nämlich
demütig reagiert.«
Als König Josia Jehovas Antwort hört, ruft er das Volk von
Juda zusammen und geht zum Tempel. Dann liest er allen
Jehovas Gesetz vor. Josia und das Volk versprechen, Jehova
von ganzem Herzen zu gehorchen.

134
Dein Wort ist eine Leuchte
für meinen Fuß und ein
Seit vielen Jahren hat man in Juda das Licht für meinen Weg
Passah nicht mehr gefeiert. Als Josia im (Psalm 119:105)
Gesetz liest, dass das Passah jedes Jahr
gefeiert werden soll, sagt er zum Volk: »Wir werden ein Passah
für Jehova feiern.« Josia bereitet alles vor, damit viele Opfer
dargebracht werden können. Und er sorgt dafür, dass es im
Tempel einen Chor von Sängern gibt. Dann feiert das Volk
das Passah und danach das Fest der ungesäuerten Brote, das
sieben Tage dauert. Seit der Zeit von Samuel hat es kein
solches Passah mehr gegeben. Josia liebt Gottes Gesetz
wirklich! Und du? Lernst du auch gern etwas über Jehova?

Fragen: Wie reagiert König Josia, als er Gottes Gesetz hört?


Was glaubst du, wie denkt Jehova über Josia?
2. Könige 21:26; 22:1 bis 23:30; 2. Chronika 34:1 bis 35:25
10
Jehova ist der höchste König. Er hatte schon immer alles unter
Kontrolle, und das wird auch immer so sein. Jeremia zum Beispiel
bewahrt er vor dem sicheren Tod in einem tiefen Brunnen.
Schadrach, Meschach und Abednego rettet er aus einem Feuerofen
und Daniel vor dem Maul der Löwen. Und weil er Esther beschützt,
kann sie ihr ganzes Volk retten. Jehova wird nicht zulassen, dass es
das Böse für immer gibt. Die Prophezeiungen von der großen Statue
und dem riesigen Baum garantieren, dass Jehovas Königreich bald
alles Böse beseitigen und über die Erde regieren wird.
DAS LERNEN WIR:

˛ Jehovas Königreich ist viel mächtiger als jede Regierung


von Menschen

˛ So wie Esther und Daniel müssen wir uns immer für


das Richtige einsetzen, ganz gleich wo wir sind

˛ Vertraue wie Jeremia und Nehemia völlig auf Jehova,


wenn etwas für dich sehr schlimm oder schwierig ist

137
57 Jehova beauftragt Jeremia zu predigen
Jehova wählt Jeremia als Propheten für Juda aus. Er soll dem Volk
predigen und es warnen, damit es aufhört, schlimme Dinge zu tun.
Aber Jeremia sagt: »Jehova, ich bin doch noch viel zu jung. Ich
weiß nicht, wie man zum Volk spricht.« Jehova antwortet: »Hab keine
Angst. Ich sage dir, was du sagen sollst. Und ich helfe dir.«
Jehova lässt Jeremia die Ältesten des Volkes zusammenrufen. Dann
soll er vor ihnen einen Tonkrug zerschlagen und sagen: »Genau so
wird Jerusalem zerschlagen werden.« Als Jeremia das macht, werden
die Ältesten wütend. Der Priester Paschhur schlägt Jeremia und
schließt seine Hände und Füße in einen Holzblock. Die ganze Nacht
lang kann sich Jeremia nicht bewegen. Am nächsten Morgen lässt
Paschhur ihn wieder frei. Jeremia denkt sich: »Ich halte das nicht
mehr aus. Ich höre auf zu predigen.« Aber gibt er wirklich auf? Nein.
Er denkt weiter nach und sagt dann: »Jehovas Botschaft brennt wie
ein Feuer in mir. Ich kann nicht aufhören zu predigen!« Und Jeremia
warnt das Volk weiterhin.
Jahre vergehen und in Juda regiert ein neuer König. Die Priester
und die falschen Propheten hassen
die Botschaft, die Jeremia ihnen
bringt. Sie sagen zu den führenden
Männern: »Dieser Mann verdient
den Tod!« Jeremia sagt: »Wenn
ihr mich tötet, tötet ihr einen
Unschuldigen. Ich rede Jehovas
Worte, nicht meine eigenen.«
Darauf urteilen die führenden
Männer: »Dieser Mann verdient
den Tod nicht.«
Jeremia predigt weiter. Das
macht die führenden Männer
wütend und sie bitten den König,
Alle Menschen werden
Jeremia zu töten. Der König sagt, sie können mit euch wegen meines
Jeremia machen, was sie wollen. Da packen sie Namens hassen, aber
wer bis zum Ende
ihn und werfen ihn in einen tiefen, schlammigen
ausgeharrt hat, der
Brunnen. Sie wollen, dass er dort stirbt. Jeremia wird gerettet werden
versinkt immer tiefer im Schlamm. (Matthäus 10:22)
Der Hofbeamte Ebed-Melech geht zum König
und sagt: »Die führenden Männer haben Jeremia in einen Brunnen
geworfen. Wenn wir ihn dort lassen, stirbt er!« Der König sagt
Ebed-Melech, er soll 30 Männer mitnehmen und Jeremia aus dem
Brunnen ziehen. Jeremia hat sich durch nichts vom Predigen
abhalten lassen! Willst du auch so sein wie er?

Fragen: Was denkst du, warum hört Jeremia schon als junger Mensch auf Jehova?
Wer will Jeremia vom Predigen abhalten?
Jeremia 1:1-19; 19:1-11; 20:1-13; 25:8-11; 26:7-16; 38:1-13

139
58 Jerusalem wird zerstört
Immer und immer wieder verlassen die Menschen in Juda Jehova
und beten falsche Götter an. Jehova versucht viele Jahre lang ihnen
zu helfen. Er schickt viele Propheten, um sie zu warnen. Aber sie
hören nicht auf die Propheten, sondern machen sich über sie lustig.
Wie wird Jehova der Götzenanbetung ein Ende machen?
Nebukadnezar, der König von Babylon, erobert ein Land nach
dem anderen. Dann nimmt er auch Jerusalem zum ersten Mal ein.
Er nimmt König Jojachin gefangen und auch die führenden Männer,
die Soldaten und die Handwerker. Er bringt sie alle nach Babylon.
Nebukadnezar nimmt auch alle Schätze aus Jehovas Tempel mit.
Dann macht er Zedekia zum König von Juda.
Anfangs gehorcht Zedekia König Nebukadnezar. Die
Nachbarvölker und die falschen Propheten geben Zedekia aber den
Rat, gegen Babylon zu rebellieren. Doch Jeremia warnt ihn: »Wenn
du rebellierst, wird es in Juda Krankheiten, Hunger und Mord
geben.«
Zedekia regiert acht Jahre lang. Dann beschließt er,
gegen Babylon zu rebellieren, und bittet Ägypten um Hilfe. Darauf
schickt Nebukadnezar sein Heer, um Jerusalem zu belagern und
anzugreifen. Jeremia erklärt Zedekia: »Jehova sagt: Wenn du dich
Babylon ergibst, wirst du und Jerusalem gerettet. Aber wenn du
dich nicht ergibst, brennen die Babylonier Jerusalem nieder und du
wirst gefangen genommen.« Doch Zedekia ergibt sich nicht.
Jehova Gott, du Allmächtiger,
wahr und gerecht sind
deine Urteilssprüche
Eineinhalb Jahre später durchbricht (Offenbarung 16:7)
das babylonische Heer die Mauern von
Jerusalem und zündet die Stadt an. Die Babylonier brennen
den Tempel nieder, töten viele Menschen und nehmen Tausende
gefangen.
Zedekia flieht aus Jerusalem, aber die Babylonier jagen ihm
nach. In der Nähe von Jericho nehmen sie ihn gefangen und
bringen ihn zu Nebukadnezar. Zedekia muss zusehen, wie seine
Söhne getötet werden. Dann wird er blind gemacht und ins
Gefängnis geworfen, wo er später stirbt. Dem Volk von Juda
verspricht Jehova aber: »In 70 Jahren bringe ich euch nach
Jerusalem zurück.«
Was passiert mit den Kindern und Jugendlichen, die nach
Babylon gebracht werden? Werden sie Jehova treu bleiben?

Fragen: Wer ist Nebukadnezar? Wer ist Zedekia?


Was macht Nebukadnezar mit Jerusalem?
2. Könige 24:1, 2, 8-20; 25:1-24; 2. Chronika 36:6-21;
Jeremia 27:12-14; 29:10, 11; 38:14-23; 39:1-9; Hesekiel 21:27

141
59 Vier Jungen hören auf Jehova
Nebukadnezar hat die führenden Leute von Juda
nach Babylon mitgenommen. Er beauftragt den Hofbeamten
Aschpenas, unter ihnen die gesündesten und klügsten Jungen
auszusuchen. Er soll sich darum kümmern, dass sie drei Jahre
lang ausgebildet werden, damit sie wichtige Beamte in Babylon
werden können. Sie sollen Akkadisch, die Sprache von Babylon,
lesen, schreiben und sprechen lernen. Sie sollen auch die
gleichen Speisen essen wie der König und seine Leute. Zu
den Jungen gehören Daniel, Hananja, Mischael und Asarja.
Aschpenas gibt ihnen aber babylonische Namen: Beltschazzar,
Schadrach, Meschach und Abednego. Wird sie diese Ausbildung
dazu bringen, Jehova nicht mehr zu dienen?

142
Niemand soll jemals auf
deine Jugend herabblicken.
Werde stattdessen ein Vorbild
für die Treuen im Reden,
Die vier Jungen wollen unbedingt im Verhalten, in der Liebe,
auf Jehova hören. Sie wissen, dass sie im Glauben, in moralischer
die Speisen des Königs nicht essen Reinheit (1. Timotheus 4:12)
dürfen. Im Gesetz Jehovas steht
nämlich, dass einiges davon unrein ist. Die Jungen fragen
Aschpenas also: »Können wir bitte etwas anderes essen als
der König?« Aschpenas sagt: »Wenn ihr etwas anderes esst
und dann krank ausseht, wird der König mich töten!«
Da hat Daniel eine Idee. Er sagt zu ihrem Aufseher: »Gib uns
bitte zehn Tage lang nur Gemüse und Wasser. Dann vergleiche
uns mit den Jungen, die das Gleiche essen wie der König.« Der
Aufseher ist einverstanden.
Nach den zehn Tagen sehen Daniel und seine drei Freunde
gesünder aus als alle anderen Jungen. Jehova freut sich, dass
sie auf ihn gehört haben. Und er schenkt Daniel die Weisheit,
die Bedeutung von Träumen und Visionen zu verstehen.
Als die Ausbildung der Jungen zu Ende ist, bringt Aschpenas
sie zu Nebukadnezar. Der König unterhält sich mit ihnen. Er
bemerkt, dass Daniel, Hananja, Mischael und Asarja sehr klug
sind — klüger als alle anderen Jungen. Deshalb wählt er diese
vier aus, damit sie Beamte an seinem Hof werden. Der König
fragt sie bei wichtigen Dingen oft um Rat. Jehova hat sie
nämlich klüger gemacht als alle klugen Berater und Zauberer
des Königs.
Daniel, Hananja, Mischael und Asarja müssen zwar in einem
fremden Land leben. Aber sie haben nie vergessen, dass sie zu
Jehovas Volk gehören. Willst du auch immer an Jehova
denken, selbst wenn deine Eltern nicht da sind?

Fragen: Warum hören Daniel und seine Freunde auf Jehova?


Wie hilft Jehova ihnen?
Daniel 1:1-21

143
60 Ein Königreich, das für immer bleibt
Eines Nachts hat König Nebukadnezar einen seltsamen Traum.
Der Traum wühlt ihn so auf, dass er nicht mehr schlafen kann. Er ruft
seine Zauberer und sagt: »Erklärt mir meinen Traum!« Sie antworten:
»Erzähl uns, was du geträumt hast, o König.« Aber Nebukadnezar
sagt: »Nein! Ihr sollt mir sagen, was ich geträumt habe, oder ich
lasse euch töten!« Aber sie sagen wieder: »Erzähl uns deinen Traum
und wir erklären ihn dir.« Er sagt: »Ihr wollt mich doch nur
hereinlegen! Sagt mir, was ich geträumt habe!« Doch sie antworten:
»Kein Mensch kann das. Was du verlangst, ist unmöglich.«
Nebukadnezar wird so wütend, dass er befiehlt, alle klugen Männer
im Land zu töten. Zu ihnen gehören auch Daniel, Schadrach,
Meschach und Abednego. Daniel bittet den König, ihm etwas Zeit zu
geben. Dann beten er und seine Freunde zu Jehova und bitten ihn
um Hilfe. Was wird Jehova tun?
Jehova zeigt Daniel in einer Vision, was Nebukadnezar geträumt
hat und was es bedeutet. Am nächsten Tag geht Daniel zum Diener
des Königs und sagt: »Töte die Männer nicht! Ich kann den Traum
erklären.« Der Diener bringt Daniel zu Nebukadnezar. Daniel sagt
zum König: »Gott hat dir im Traum die Zukunft gezeigt. Du hast
eine riesige Statue gesehen. Ihr Kopf war aus Gold, ihre Arme und
die Brust waren aus Silber, der Bauch und die Oberschenkel aus
Kupfer, die Beine aus Eisen und die Füße aus Eisen und Ton. Dann
wurde ein Stein aus einem Berg gehauen und
er traf die Füße der Statue. Die Statue
wurde zu Staub zertrümmert und dann
vom Wind weggeweht. Der Stein wurde zu
einem großen Berg, der sich über die
ganze Erde ausbreitete.«

144
Dann sagt Daniel: »Das ist die Bedeutung: Dein Königreich
ist der Kopf aus Gold. Das Silber steht für ein Königreich, das
danach kommt. Dann wird es eines wie Kupfer geben, und es
wird über die ganze Erde herrschen. Das nächste Königreich
wird so stark sein wie Eisen. Zum Schluss wird es ein geteiltes
Königreich geben. Teile davon sind stark wie Eisen und andere
schwach wie Ton. Der Stein, der zu einem Berg wird, ist Gottes
Königreich. Es wird alle diese Königreiche vernichten und
selbst für immer bleiben.«
Da wirft sich Nebukadnezar vor Daniel auf den Boden und
sagt: »Dein Gott hat dir diesen Traum gezeigt. Es gibt keinen
Gott wie ihn!« Nebukadnezar will Daniel nicht
mehr töten. Er macht ihn zum Obersten aller
klugen Männer im Reich und zum Herrscher
über die Provinz Babylon. Jehova hat Daniels
Gebet wirklich erhört, nicht wahr?

Fragen: Warum kann Daniel Nebukadnezars Traum


erklären? Was bedeutet der Traum?
Daniel 2:1-49

Sie versammelten
sie an den Ort,
der auf Hebräisch
Armageddon
(Harmagedon)
genannt wird
(Offenbarung 16:16)
61 Sie verbeugen sich nicht
Seit König Nebukadnezars Traum ist einige Zeit vergangen.
Nun macht er eine riesige Statue aus Gold und stellt sie in der
Ebene Dura auf. Alle wichtigen Männer des Landes sollen sich
dort versammeln. Auch Schadrach, Meschach und Abednego
sollen kommen. Der König befiehlt: »Sobald ihr die Trompeten,
Harfen und Dudelsäcke hört, müsst ihr euch vor der Statue
verbeugen. Wer sich nicht verbeugt, wird in einen Ofen
geworfen und verbrannt.« Werden sich die drei Hebräer
verbeugen oder werden sie Jehova treu bleiben?
Der König gibt den Befehl, dass die Musik beginnen soll. Alle
verbeugen sich und beten die Statue an — nur Schadrach,
Meschach und Abednego nicht. Einige Männer sehen das und
sagen zum König: »Diese drei Hebräer wollen deine Statue
nicht anbeten.« Nebukadnezar lässt die drei holen und sagt
zu ihnen: »Ich gebe euch noch eine Chance, die Statue
anzubeten. Wenn ihr euch wieder weigert, lasse ich euch in
den Ofen werfen. Kein Gott kann euch vor mir
Jehova, deinen Gott, retten.« Sie antworten: »Wir brauchen nicht noch
sollst du anbeten eine Chance. Unser Gott kann uns retten. Aber
und für ihn allein auch wenn er uns nicht rettet, werden wir die
sollst du heiligen Statue nicht anbeten, o König.«
Dienst tun
(Matthäus 4:10) Da wird Nebukadnezar sehr wütend. Er sagt:
»Heizt den Ofen sieben Mal mehr als sonst!« Dann

146
befiehlt er seinen Soldaten: »Fesselt diese Männer und werft sie
hinein!« Der Ofen ist so heiß, dass die Soldaten sofort sterben, als
sie in seine Nähe kommen. Die drei Hebräer fallen ins Feuer. Aber
als Nebukadnezar in den Ofen sieht, entdeckt er nicht nur drei,
sondern vier Männer im Feuer. Da bekommt er Angst und er fragt
seine Beamten: »Haben wir nicht drei Männer ins Feuer geworfen?
Ich sehe aber vier, und einer von ihnen sieht aus wie ein Engel!«
Nebukadnezar geht näher an den Ofen heran und ruft: »Kommt
heraus, ihr Diener des höchsten Gottes!« Alle staunen sehr, als
Schadrach, Meschach und Abednego aus dem Feuer kommen. Sie
sind völlig unverletzt. Ihre Haut, ihre Haare und ihre Kleidung sind
überhaupt nicht verbrannt. Sie riechen nicht einmal nach Feuer!
Nebukadnezar sagt: »Der Gott von Schadrach, Meschach und
Abednego ist wirklich mächtig. Er hat seinen Engel geschickt und
sie gerettet. Es gibt keinen Gott wie ihn.«
Willst du Jehova auch immer so treu bleiben wie die drei
Hebräer — ganz gleich, was passiert?

Fragen: Bei was machen Schadrach, Meschach und Abednego nicht mit?
Wie rettet Jehova sie?
Daniel 3:1-30
62 Ein Königreich wie ein großer Baum
Eines Nachts hat Nebukadnezar einen Traum, der ihn sehr
erschreckt. Er ruft seine klugen Männer, aber keiner kann den Traum
erklären. Zuletzt erzählt er Daniel den Traum.
Nebukadnezar sagt: »In meinem Traum habe ich einen Baum
gesehen, der bis zum Himmel reichte. Man konnte ihn von überall
auf der Erde sehen. Er hatte schöne Blätter und viele Früchte. In
seinem Schatten haben sich Tiere ausgeruht und in seinen Ästen
haben Vögel Nester gebaut. Dann ist ein Engel aus dem Himmel
gekommen und hat gerufen: ›Haut den Baum um und schneidet
seine Äste ab! Aber lasst den Baumstumpf mit seinen Wurzeln im
Boden. Und legt Bänder aus Eisen und aus Kupfer um den Stumpf.
Sein Herz wird von einem Menschenherz in ein Tierherz verwandelt
werden. Dann werden sieben Zeiten vergehen. Alle Menschen
werden erfahren, dass Gott der höchste Herrscher ist und dass
er zum König machen kann, wen er will.‹ «
Jehova lässt Daniel wissen, was der Traum bedeutet. Daniel ist
ganz erschrocken und sagt: »O König, ich wünschte, in dem Traum
ginge es um deine Feinde. Aber es geht um dich. Der große Baum,
der umgehauen wird, das bist du! Du wirst dein Königreich verlieren.
Und du wirst auf dem Feld Gras essen wie ein Tier. Aber du wirst
wieder König werden, weil der Engel gesagt hat, dass der
Baumstumpf mit seinen Wurzeln stehen bleiben soll.«
Ein Jahr später spaziert Nebukadnezar über das Flachdach seines
Palastes und bewundert Babylon: »Was für eine großartige Stadt
ich da gebaut habe! Ich bin der Größte!« Er hat noch nicht fertig
geredet, da sagt eine Stimme vom Himmel: »Nebukadnezar! Gerade
hast du dein Königreich verloren.«
In diesem Moment verliert Nebukadnezar den Verstand und wird
wie ein Tier. Er muss seinen Palast verlassen und mit Tieren auf dem
Feld leben. Seine Haare werden so lang wie Adlerfedern und seine
Nägel werden wie Vogelkrallen.

148
Sieben Jahre
vergehen. Dann wird
Nebukadnezar wieder normal
und Jehova macht ihn zum
König von Babylon. Nebukadnezar
sagt: »Ich verherrliche Jehova,
den König der Himmel. Jetzt weiß ich,
dass Jehova der höchste Herrscher ist.
Er erniedrigt stolze Menschen. Und er
kann zum König machen, wen er will.«

Fragen: Was bedeutet Nebukadnezars Traum?


Was hat Nebukadnezar aus dem Traum gelernt?
Daniel 4:1-37

Stolz kommt vor


dem Sturz und ein
überheblicher Geist
vor dem Stolpern
(Sprüche 16:18)
63 Die Schrift an der Wand
Die Zeit vergeht und Belsazar wird König von Babylon. Eines
Abends lädt er tausend der wichtigsten Leute im Land zu
einem großen Fest ein. Er lässt die goldenen
Becher holen, die Nebukadnezar aus Jehovas
Tempel gestohlen hat. Belsazar und seine Gäste
trinken aus den Bechern und preisen ihre Götter.
Plötzlich erscheint eine Hand und schreibt
geheimnisvolle Worte an die Wand des Festsaals.
Belsazar ist sehr erschocken. Er ruft seine
Zauberer und verspricht: »Wer mir diese Worte
erklärt, den mache ich zum drittmächtigsten
Mann in Babylon.« Die Zauberer versuchen es,
aber keiner kann die Worte erklären. Dann kommt die Königin
herein und sagt: »Da ist doch noch dieser Daniel. Früher hat er
Nebukadnezar Träume und Rätsel erklärt. Er kann dir sagen, was
die Worte bedeuten.«
Als Daniel kommt, sagt Belsazar: »Wenn du diese Worte lesen
und erklären kannst, schenke ich dir eine goldene Halskette
und ich mache dich zum drittmächtigsten Mann in Babylon.«
Daniel antwortet: »Ich will deine Geschenke nicht. Aber ich sage
dir, was die Worte bedeuten. Dein Vater Nebukadnezar war stolz
und Jehova hat ihn erniedrigt. Du weißt, was mit ihm passiert
ist. Aber trotzdem hast du keinen Respekt vor Jehova, sondern
trinkst Wein aus den goldenen Bechern aus seinem
Tempel. Deshalb hat Gott diese Worte geschrieben:
Sie ist gefallen!
Babylon die Große Mene, mene, tekel und parsin. Sie bedeuten, dass die
ist gefallen, und sie Meder und Perser Babylon erobern werden und dass
ist eine Wohnstätte du kein König mehr sein wirst.«
von Dämonen Die Stadt Babylon wird von einem tiefen Fluss und
geworden!
(Offenbarung 18:2)
dicken Mauern geschützt. Sie scheint unbesiegbar zu
sein. Aber noch in derselben Nacht greifen die Meder

150
und Perser an. Cyrus, der König der Perser, lässt den Fluss umleiten.
So können seine Soldaten direkt bis zu den Toren der Stadt gehen.
Als sie dort ankommen, stehen die Tore offen! Die Soldaten stürmen
hinein, erobern die Stadt und töten den König. Dann wird Cyrus der
Herrscher von Babylon.
Gleich im ersten Jahr gibt Cyrus bekannt: »Jehova hat mich
beauftragt, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Jeder von
seinem Volk, der mithelfen will, darf gehen.« 70 Jahre nach der
Zerstörung Jerusalems machen sich viele Juden auf den Weg nach
Hause — genau wie Jehova es versprochen hat. Cyrus gibt auch die
silbernen und goldenen Becher und Geräte zurück, die Nebukadnezar
aus dem Tempel weggenommen hat. Ist dir aufgefallen, wie Jehova
König Cyrus gebraucht hat, um seinem Volk zu helfen?
Fragen: Was bedeutet die Schrift an der Wand?
Welchen Auftrag bekommt Cyrus von Jehova?
Esra 1:1-11; Daniel 5:1-30; Jesaja 44:27 bis 45:2;
Jeremia 25:11, 12
64 Daniel in der Löwengrube
Ein anderer König von Babylon ist der Meder Darius. Ihm fällt
auf, dass Daniel ein besonderer Mann ist. Deshalb setzt er ihn über
die wichtigsten Männer im Land. Die Männer sind aber eifersüchtig
auf Daniel und wollen ihn loswerden. Sie wissen, dass Daniel jeden
Tag drei Mal zu Jehova betet. Darum sagen sie zu Darius: »O König,
es sollte ein Gesetz geben, dass man nur zu dir beten darf. Jeder, der
das Gesetz nicht hält, sollte in eine Löwengrube geworfen werden.«
Darius gefällt die Idee und er unterschreibt das Gesetz.
Sobald Daniel von dem neuen Gesetz hört, geht er nach Hause.
Er kniet sich vor ein offenes Fenster und betet zu Jehova. Die
eifersüchtigen Männer stürmen herein und ertappen ihn beim Beten.
Sofort laufen sie zu Darius und sagen: »Daniel gehorcht dir nicht.
Er betet drei Mal am Tag zu seinem Gott!« Darius mag Daniel sehr
und will nicht, dass er stirbt. Deshalb überlegt er
den ganzen Tag lang, wie er ihn retten kann. Aber
nicht einmal der König kann ein Gesetz ändern,
das er unterschrieben hat. Deswegen muss Darius
den Befehl geben, Daniel in die Grube zu werfen,
die voller hungriger Löwen ist.

152
In der Nacht kann Darius nicht schlafen,
weil er sich große Sorgen um Daniel macht.
Am Morgen rennt er sofort zur Löwengrube
und ruft: »Daniel, hat dein Gott dich gerettet?«
Da hört Darius eine Stimme. Es ist Daniel!
Er ruft zurück: »Jehovas Engel hat das Maul der
Löwen verschlossen. Sie haben mir überhaupt
nichts getan!« Darius ist sehr froh! Er befiehlt, Daniel
aus der Grube zu holen. Daniel hat nicht einmal einen
Kratzer. Dann befiehlt Darius: »Werft die Männer, die
Daniel angeklagt haben, in die Grube!« Kaum sind die
Männer in der Grube, werden sie von den Löwen gefressen.
Darius schickt einen Befehl an sein Volk:
»Jeder soll den Gott Daniels fürchten, denn Jehova weiß, wie
er hat Daniel vor den Löwen gerettet.« er gottergebene
Menschen aus der
Betest du wie Daniel auch jeden Tag zu Prüfung rettet
Jehova? (2. Petrus 2:9)

Fragen: Was macht Daniel drei Mal am Tag?


Wie rettet Jehova Daniel?
Daniel 6:1-28
65 Esther rettet ihr Volk
Esther ist eine junge Jüdin. Sie lebt in der persischen Stadt Susa.
Vor vielen Jahren hat Nebukadnezar ihre Familie aus Jerusalem
verschleppt. Esther wurde von ihrem Cousin Mordechai großgezogen.
Er ist ein Diener von Ahasverus, dem König von Persien.
König Ahasverus sucht eine neue Königin. Seine Diener bringen die
schönsten Frauen des Landes zu ihm — auch Esther. Von allen Frauen
wählt der König Esther als Königin aus. Mordechai sagt Esther,
sie soll niemandem verraten, dass sie eine Jüdin ist.
Ein stolzer Mann namens Haman ist über alle Fürsten gesetzt.
Er will, dass sich alle vor ihm verbeugen, aber Mordechai weigert
sich. Das macht Haman so wütend, dass er ihn töten will. Außerdem
erfährt Haman, dass Mordechai ein Jude ist. Da überlegt er sich
einen Plan, wie er alle Juden im Land töten kann. Er sagt zum König:
»Die Juden sind gefährlich. Du musst sie loswerden!« Ahasverus
antwortet: »Tu, was du für richtig hältst.« Dann erlaubt er ihm, ein
Gesetz zu machen. Es befiehlt den Menschen, am 13. Tag des Monats
Adar alle Juden zu töten. Doch Jehova bekommt alles mit.
Esther weiß nichts von dem Gesetz.
Darum schickt Mordechai ihr eine Kopie
davon und lässt ihr sagen: »Geh und
sprich mit dem König.« Esther
antwortet: »Wer ohne Einladung zum
König geht, wird getötet. Und der
König hat mich seit 30 Tagen nicht
mehr eingeladen! Aber ich werde
gehen. Wenn er mir sein Zepter
entgegenstreckt, bleibe ich am Leben.
Wenn nicht, sterbe ich.«
Esther geht also in den Innenhof vom
Königspalast. Der König sieht sie. Dann
streckt er ihr sein Zepter entgegen. Sie
Man wird euch meinetwegen vor
geht zu ihm und er fragt: »Was kann Statthalter und Könige bringen
ich für dich tun, Esther?« Sie sagt: als Zeugnis für sie und die
anderen Völker (Matthäus 10:18)
»Ich möchte dich und Haman zu einem
Festessen einladen.« Beim Essen lädt sie die beiden ein zweites
Mal ein. Beim zweiten Festessen fragt der König wieder: »Was kann
ich für dich tun?« Esther antwortet: »Jemand will mich und mein
Volk ermorden. Bitte rette uns!« »Wer will euch ermorden?«, fragt
der König. Sie sagt: »Dieser böse Haman!« Da wird Ahasverus so
zornig, dass er Haman sofort töten lässt.
Aber Hamans Gesetz kann niemand ungültig machen, nicht
einmal der König. Deshalb setzt er Mordechai über alle Fürsten und
gibt ihm das Recht, ein neues Gesetz zu machen. Dieses Gesetz
erlaubt es den Juden, sich zu verteidigen, wenn sie angegriffen
werden. Am 13. Tag des Monats Adar besiegen die Juden ihre
Feinde. Von da an feiern sie diesen Sieg jedes Jahr.

Fragen: Was plant Haman gegen die Juden?


Wie zeigt Esther, dass sie auf Jehova vertraut?
Esther 2:5-20; 3:1 bis 5:8; 7:1 bis 8:14; 9:1-28

155
66 Esra lehrt Gottes Gesetz
Es ist fast 70 Jahre her, seit viele Israeliten nach Jerusalem
zurückgekehrt sind. Aber es leben auch noch Israeliten in
verschiedenen Teilen vom Persischen Reich. Einer von ihnen ist
der Priester Esra, der Jehovas Gesetz lehrt. Er erfährt, dass die
Menschen in Jerusalem das Gesetz Jehovas nicht halten. Deshalb will
er ihnen helfen. Artaxerxes, der persische König, sagt zu ihm: »Gott
hat dir die Weisheit geschenkt, sein Gesetz zu lehren. Darum geh
nach Jerusalem und nimm jeden mit, der mitkommen möchte.« Esra
trifft sich mit allen, die mitkommen. Zusammen bitten sie Jehova,
sie auf ihrer langen Reise zu beschützen. Dann machen sie sich auf
den Weg.
Nach vier Monaten kommen sie in Jerusalem an. Die führenden
Männer dort sagen zu Esra: »Das Volk hat nicht auf Jehova gehört.
Sie haben Frauen geheiratet, die falsche Götter anbeten.« Wie
reagiert Esra darauf? Vor den Augen des Volkes fällt er auf die Knie
und betet: »Jehova, du hast so viel für uns getan! Aber wir haben
gegen dich gesündigt.« Da bereuen die Israeliten ihren Fehler. Aber
sie müssen noch einiges in Ordnung bringen. Esra wählt Älteste und
Richter aus, um die Sache zu untersuchen. In den nächsten drei
Monaten werden alle weggeschickt, die Jehova nicht dienen.
Dann vergehen 12 Jahre. Inzwischen sind die Mauern von
Jerusalem wieder aufgebaut. Esra versammelt das Volk auf dem
öffentlichen Platz, um Gottes Gesetz vorzulesen. Als er das Buch
öffnet, stehen alle auf. Dann preist Esra Jehova. Alle heben ihre
Hände und zeigen, dass sie einverstanden sind. Als Nächstes
liest Esra das Gesetz vor und erklärt es. Die Israeliten hören
gut zu und ihnen wird klar, dass sie sich von Jehova wieder
entfernt haben. Da fangen sie an zu weinen. Am nächsten
Tag liest Esra weiter aus dem Gesetz vor. Dabei erfahren
die Israeliten, dass sie bald das Laubhüttenfest feiern
sollten. Sofort beginnen sie, alles dafür vorzubereiten.

156
Das Fest dauert sieben Tage. Das Volk freut sich und bedankt
sich bei Jehova für die gute Ernte. Seit der Zeit Josuas hat es so
ein Laubhüttenfest nicht mehr gegeben! Nach dem Fest kommt das
Volk zusammen und betet: »Jehova, du hast uns aus der Sklaverei
befreit, in der Wüste für uns gesorgt und uns dieses schöne Land
gegeben. Aber wir waren dir immer wieder ungehorsam. Du hast
Propheten geschickt, um uns zu warnen. Aber wir haben nicht auf
sie gehört. Trotzdem warst du geduldig mit uns. Du hast gehalten,
was du Abraham versprochen hast. Jetzt versprechen wir, auf dich
zu hören.« Dann schreiben sie ihr Versprechen auf. Und die
führenden Männer, die Leviten und die
Priester drücken ihr Siegel darauf.

Fragen: Was lehrt Esra die Israeliten,


die sich in Jerusalem versammelt haben?
Was versprechen die Israeliten?
Esra 7:1-28; 8:21-23, 31, 32; 9:1 bis 10:19;
Nehemia 8:1 bis 9:38

Glücklich ist,
wer Gottes Wort
hört und danach lebt!
(Lukas 11:28)
67 Die Mauern von Jerusalem
Gehen wir in der Zeit ein Stück zurück. Der Israelit Nehemia
lebt in der persischen Stadt Susa und ist ein Diener von König
Artaxerxes. Eines Tages kommt Nehemias Bruder mit schlechten
Nachrichten aus Juda und berichtet: »Die Menschen in Jerusalem
sind nicht sicher. Die Tore und Mauern der Stadt, die die Babylonier
zerstört haben, sind nicht wieder aufgebaut worden.« Das macht
Nehemia sehr traurig. Er will nach Jerusalem reisen, um zu helfen.
Deshalb betet er darum, dass der König es ihm erlaubt.
Irgendwann bemerkt der König, dass Nehemia traurig ist,
und fragt: »Warum siehst du so traurig aus?« Nehemia antwortet:
»Ich bin so traurig, weil meine Stadt Jerusalem in Trümmern liegt.«
Der König fragt: »Was kann ich für dich tun?« Sofort betet
Nehemia im Stillen und sagt dann: »Lass mich bitte nach Jerusalem
gehen, um die Mauern wieder aufzubauen.« König Artaxerxes ist
einverstanden. Er sorgt auch dafür, dass Nehemia auf der langen
Reise sicher ist. Außerdem macht er ihn zum Statthalter von Juda
und gibt ihm Bauholz für die Stadttore.
In Jerusalem untersucht Nehemia zuerst die Stadtmauern. Dann
ruft er die Priester und die führenden Männer zusammen und sagt:
»Wir sind in einer schlimmen Lage. Wir müssen uns an die Arbeit
machen!« Die Männer stimmen zu und sie fangen an, die Mauern
wieder aufzubauen.
Aber ihre Feinde machen sich über sie lustig und sagen: »Da
braucht ja nur ein Fuchs hochzuklettern und eure Mauer stürzt ein.«
Die Arbeiter achten aber nicht auf ihre Beleidigungen und bauen
einfach weiter. Die Mauer wird immer höher und stärker.
Die Feinde planen, Jerusalem überraschend aus
verschiedenen Richtungen anzugreifen. Als die Juden davon
erfahren, bekommen sie Angst. Doch Nehemia sagt:
»Habt keine Angst. Jehova ist auf unserer Seite.« Dann
stellt er Wachen auf, um die Arbeiter zu beschützen,

158
Keine Waffe, die geschaffen
wird, um euch zu schaden, wird
und die Feinde können ihren Plan nicht Erfolg haben (Jesaja 54:17)
mehr umsetzen.
Nach nur 52 Tagen sind die Mauern und die Tore fertig.
Nehemia holt alle Leviten für das Einweihungsfest nach Jerusalem.
Er teilt sie in zwei Gruppen ein. Sie gehen alle beim Quellentor die
Treppe hoch auf die Mauer. Dann marschieren die beiden Gruppen
in entgegengesetzter Richtung um die Stadt. Dabei spielen sie
Trompete, Harfe und Zimbel und singen Lieder für Jehova. Esra
geht mit der einen Gruppe, Nehemia mit der anderen. Am Ende
treffen sich alle beim Tempel. Alle Männer, Frauen und Kinder
feiern und bringen Jehova Opfer dar. Ihre fröhlichen
Stimmen sind auch noch in der Ferne zu hören.

Fragen: Warum reist Nehemia nach Jerusalem? Wie lange dauert


es, bis die Mauern von Jerusalem wieder aufgebaut sind?
Nehemia 1:1 bis 2:20; 4:1-23; 5:14; 6:1-19; 12:27-43
11
Ab Teil 11 geht es um die Christlichen Griechischen Schriften. Jesus
wird in einer einfachen Familie geboren, die in einer kleinen Stadt
lebt. Er arbeitet mit seinem Vater zusammen, einem Zimmermann.
Jesus ist derjenige, der die Menschheit retten wird. Jehova hat ihn
als König für das Königreich des Himmels ausgewählt. Hilf deinem
Kind zu verstehen, wie sorgfältig Jehova die Familie und das
Umfeld ausgesucht hat, in dem Jesus aufwächst. Besprich, wie
Jehova Jesus vor dem Mordanschlag des Herodes beschützt, und
erkläre, dass nichts seinen Vorsatz vereiteln kann. Zeige, wie
Jehova Johannes als Wegbereiter für Jesus auswählt. Und betone,
wie sehr Jesus von klein auf die Weisheit Jehovas liebt.
DAS LERNEN WIR:

˛ Sei immer loyal gegenüber allem, was Jehova plant und umsetzt

˛ Jesus ist der mächtige Sohn Gottes. Trotzdem ist er bereit,


als Baby auf der Erde geboren zu werden

˛ Johannes der Täufer bereitet die Menschen demütig darauf vor,


dass der Messias kommt

161
68 Elisabeth bekommt ein Baby
Es ist über 400 Jahre her, seit die Mauern von Jerusalem
wieder aufgebaut worden sind. In der Nähe von Jerusalem lebt der
Priester Sacharja mit seiner Frau Elisabeth. Sie sind schon viele Jahre
verheiratet, aber sie haben keine Kinder. Als Sacharja eines Tages im
Heiligen des Tempels Räucherwerk verbrennt, erscheint der Engel
Gabriel. Sacharja fürchtet sich, aber Gabriel sagt: »Hab keine Angst.
Ich bringe dir eine gute Nachricht von Jehova. Deine Frau Elisabeth
wird einen Sohn bekommen. Er soll Johannes heißen. Jehova hat ihn
für eine besondere Aufgabe ausgewählt.« Sacharja sagt: »Wie soll
ich das glauben? Wir sind doch schon viel zu alt, um Kinder zu
bekommen.« Gabriel sagt: »Gott hat mich mit dieser Nachricht zu dir
geschickt. Aber weil du mir nicht geglaubt hast, wirst du erst wieder
sprechen können, wenn das Baby geboren ist.«
Sacharja bleibt länger als sonst im Heiligen und die Leute draußen
warten schon auf ihn. Als er endlich herauskommt, wollen sie wissen,
was passiert ist. Aber Sacharja kann nicht mehr reden. Er kann nur
noch Zeichen mit seinen Händen machen. Da merken die Leute,
dass Sacharja eine Botschaft von Gott bekommen hat.
Dann wird Elisabeth schwanger und bekommt einen
kleinen Jungen, wie es der Engel gesagt hat. Ihre Freunde
und Verwandten kommen, um das Baby zu sehen. Alle
freuen sich sehr für Elisabeth. Sie sagt: »Er soll Johannes
heißen.« Da antworten sie: »Aber so heißt doch keiner in
eurer Familie. Nennt ihn doch Sacharja wie seinen Vater.«
Doch Sacharja schreibt auf ein Täfelchen: »Johannes ist
sein Name.« Da kann Sacharja auf einmal wieder reden!
Die Neuigkeit von dem Baby verbreitet sich in Judäa und
die Leute fragen sich: »Was wird wohl aus diesem Kind
werden?«
Dann wird Sacharja mit heiligem Geist erfüllt und
prophezeit: »Jehova soll gepriesen sein. Er hat Abraham

162
versprochen, dass er uns einen Retter schickt, den Messias.
Johannes wird ein Prophet werden und er wird den Weg für den
Messias vorbereiten.«
Noch jemand anders erlebt etwas Besonderes. Es ist Maria, eine
Verwandte von Elisabeth. Darüber erfahren wir mehr in der nächsten
Geschichte.
Fragen: Was sagt Gabriel zu Sacharja?
Welche besondere Aufgabe soll Johannes bekommen?
Matthäus 11:7-14; Lukas 1:5-25, 57-79;
Jesaja 40:3; Maleachi 3:1 Für Menschen ist das unmöglich,
aber für Gott ist alles möglich
(Matthäus 19:26)
69 Der Engel Gabriel besucht Maria
Elisabeth hat eine junge Verwandte, die Maria heißt. Sie lebt in
der Stadt Nazareth in Galiläa und ist mit dem Zimmermann Joseph
verlobt. Als Elisabeth im sechsten Monat schwanger ist, bekommt
Maria Besuch von dem Engel Gabriel. Er sagt: »Guten Tag, Maria!
Jehova hat dich sehr gesegnet.« Maria versteht nicht, was er damit
meint. Gabriel erklärt ihr: »Du wirst schwanger werden und einen
Sohn bekommen. Und du sollst ihn Jesus nennen. Er wird König
werden und sein Königreich wird für immer bleiben.«
Maria antwortet: »Ich bin noch Jungfrau. Wie soll ich da ein Baby
bekommen?« Gabriel sagt: »Für Jehova ist nichts unmöglich.
Heiliger Geist wird über dich kommen und du wirst einen Sohn
haben. Deine Verwandte Elisabeth ist auch schwanger, und
das in ihrem hohen Alter.« Da sagt Maria: »Ich bin Jehovas
Sklavin! Mit mir soll geschehen, was du gesagt hast.«
Jehova macht alles,
Danach macht sich Maria auf den Weg ins was ihm gefällt,
im Himmel und auf
Bergland, wo Elisabeth lebt. Als Maria sie der Erde (Psalm 135:6)
begrüßt, spürt Elisabeth, wie das Kind in
ihrem Bauch hüpft. Mit heiligem Geist erfüllt, sagt sie: »Jehova hat
dich gesegnet, Maria! Es ist eine Ehre, die Mutter meines Herrn in
meinem Haus zu haben.« Maria sagt: »Ich verherrliche Jehova mit
meinem ganzen Herzen.« Sie bleibt drei Monate bei Elisabeth und
dann geht sie nach Nazareth zurück.
Als Joseph erfährt, dass Maria schwanger ist, will er die Verlobung
auflösen. Aber da erscheint ihm ein Engel im Traum und sagt: »Hab
keine Angst, Maria zu heiraten. Sie hat
nichts Schlimmes gemacht.« Da heiratet
Joseph Maria und nimmt sie mit in sein
Haus.
Fragen: Was sagt Gabriel zu Maria über ihren Sohn?
Wie empfinden Elisabeth und Maria all das, was sie
erleben?
Matthäus 1:18-25; Lukas 1:26-56; Jesaja 7:14; 9:7;
Daniel 2:44; Galater 4:4

165
70 Engel verkünden die Geburt von Jesus
Cäsar Augustus, der Herrscher des Römischen Reiches, hat
befohlen, dass sich alle in ihrem Heimatort eintragen lassen sollen.
Deshalb reisen Joseph und Maria nach Bethlehem, wo Josephs
Familie herkommt. Maria ist kurz davor, ihr Baby zu bekommen.
In Bethlehem ist der einzige Ort, wo sie bleiben können, ein Stall.
Dort bringt Maria ihren Sohn Jesus zur Welt. Sie wickelt ihn in
weiche Tücher ein und legt ihn sanft in eine Futterkrippe.
In der Nähe von Bethlehem verbringen einige Hirten die Nacht im
Freien. Sie passen draußen auf ihre Herden auf. Plötzlich steht ein
Engel vor ihnen, und um sie herum ist herrliches Licht von Jehova.
Die Hirten fürchten sich, aber der Engel sagt: »Habt keine Angst!
Ich habe wunderbare Neuigkeiten. Heute wurde in Bethlehem der
Messias geboren!« Da erscheinen viele Engel am Himmel und rufen

Ich bin von Gott gekommen und


bin hier. Ich bin nicht aus eigener
Initiative gekommen, sondern er
hat mich gesandt (Johannes 8:42)
aus: »Herrlichkeit Gott im Himmel und Frieden auf der Erde.«
Dann sind die Engel wieder weg. Was machen die Hirten jetzt?
Sie sagen zueinander: »Lasst uns schnell nach Bethlehem
gehen.« In dem Stall finden sie Joseph und Maria mit ihrem
neugeborenen Baby.
Die Hirten erzählen überall, was der Engel gesagt hat.
Alle, die davon hören, sind sehr erstaunt. Maria denkt viel über
die Worte des Engels nach und sie vergisst sie nie. Die Hirten
gehen zu ihren Herden zurück und danken Jehova für alles,
was sie gesehen und gehört haben.

Fragen: Wie machen Engel die Geburt von Jesus bekannt?


Wen finden die Hirten in Bethlehem?
Lukas 2:1-20; Jesaja 9:6

167
71 Jehova beschützt Jesus
In einem Land östlich von Israel glauben die Menschen, dass
Sterne sie anleiten können. Eines Nachts sehen ein paar Männer
etwas am Himmel, das sich bewegt und wie ein leuchtender Stern
aussieht. Sie folgen dem „Stern“ und er führt sie nach Jerusalem.
Dort fragen sie die Leute: »Wo ist das Kind, das der König der
Juden werden soll? Wir sind gekommen, um uns vor ihm zu
verbeugen.«
Als Herodes, der König von Jerusalem, von einem neuen
König hört, ist er sehr beunruhigt. Er fragt die Oberpriester:
»Wo soll dieser König geboren werden?« Sie erklären: »Die
Propheten haben gesagt in Bethlehem.« Herodes ruft die Männer
aus dem Osten zu sich und sagt: »Geht nach Bethlehem und sucht
das Kind. Dann kommt zurück und sagt mir, wo es ist. Ich will mich
auch vor ihm verbeugen.« Aber das ist eine Lüge.
Der „Stern“ bewegt sich weiter und die Männer folgen ihm. In
Bethlehem bleibt er über einem Haus stehen. Die Männer gehen
hinein und sehen Jesus bei seiner Mutter Maria. Sie verbeugen sich
vor ihm und schenken ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Hat Jehova
diese Männer zu Jesus geführt? Nein.
In der Nacht warnt Jehova Joseph in einem Traum: »Herodes
will Jesus töten. Nimm deine Frau und dein Kind und flieh
nach Ägypten. Bleib dort, bis ich dir sage, dass es sicher
genug ist wiederzukommen.« Da bringt Joseph seine
Familie sofort in Sicherheit.
Jehova sagt den Männern aus dem Osten, sie
sollen nicht zu Herodes zurückgehen. Als Herodes
merkt, dass sie nicht wiederkommen, wird er sehr
wütend. Er weiß nicht, wo Jesus ist. Deshalb gibt er
den Befehl, in Bethlehem alle kleinen Jungen in Jesu
Alter zu töten. Aber Jesus ist in Sicherheit, weit weg
in Ägypten.

168
Nach einiger Zeit stirbt Herodes. Jehova sagt zu Joseph: »Ihr könnt
jetzt nach Israel zurück. Es ist dort wieder sicher für euch.« Joseph
und Maria gehen mit Jesus zurück und leben von da an in Nazareth.

Fragen: Warum ist Jesus in Gefahr? Wie beschützt Jehova ihn?


Matthäus 2:1-23; Micha 5:2

So wird es auch mit


meinem Wort sein, das
aus meinem Mund kommt.
Es wird ganz bestimmt
Erfolg haben in dem, was
ich ihm aufgetragen habe
(Jesaja 55:11)
72 Jesus als Jugendlicher
Joseph und Maria leben mit Jesus und seinen Geschwistern
in Nazareth. Joseph arbeitet als Zimmermann, um für die Familie zu
sorgen. Außerdem hilft er seiner Familie, Jehova und sein Gesetz
kennenzulernen. Sie gehen regelmäßig in die Synagoge, um Jehova
anzubeten. Und sie reisen jedes Jahr nach Jerusalem zum
Passahfest.
Als Jesus 12 Jahre alt ist, macht sich die Familie wie gewohnt
auf die lange Reise nach Jerusalem. Die Stadt ist voller Menschen.
Sie sind alle gekommen, um das Passah zu feiern. Nach dem Fest
machen sich Joseph und Maria wieder auf den Heimweg. Sie
denken, Jesus wäre bei der Reisegruppe. Aber als sie ihn bei ihren
Verwandten suchen, können sie ihn nirgends finden.
Sie gehen nach Jerusalem zurück und suchen drei Tage lang nach
ihrem Sohn. Dann gehen sie in den Tempel. Dort finden sie Jesus
endlich. Er sitzt mitten unter den Lehrern. Er hört ihnen aufmerksam
zu und stellt gute Fragen. Die Lehrer sind von Jesus sehr

170
beeindruckt und sie beginnen, ihm auch Fragen zu stellen.
Sie staunen über seine Antworten und merken, dass er das
Gesetz Jehovas gut versteht.
Joseph und Maria haben sich große Sorgen gemacht. Maria sagt:
»Kind, wir haben dich überall gesucht! Wo warst du?« Da antwortet
Jesus: »Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein
muss?«
Jesus geht mit seinen Eltern zurück nach Nazareth und Joseph
bildet ihn zum Zimmermann aus. Was denkst du, wie ist Jesus als
junger Mensch? Während er erwachsen wird, werden sein Wissen
und sein Verständnis immer größer. Außerdem haben Gott und die
Menschen ihn sehr gern.

Fragen: Wo finden Joseph und Maria Jesus? Warum ist er dort?


Matthäus 13:55, 56; Markus 6:3; Lukas 2:40-52; 4:16; 5. Mose 16:15, 16

Deinen Willen zu erfüllen,


o mein Gott, macht mich
glücklich, und dein Gesetz
habe ich tief in mir
(Psalm 40:8)
73 Johannes bereitet den Weg vor
Als Johannes, der Sohn von Sacharja und Elisabeth, erwachsen
ist, wird er ein Prophet. Jehova gebraucht ihn, um den Menschen
zu sagen, dass der Messias kommt. Johannes lehrt aber nicht in
Städten oder Synagogen, sondern in der Wildnis. Die Menschen
kommen aus Jerusalem und ganz Judäa, um von ihm zu lernen.
Er sagt ihnen, dass sie aufhören müssen, schlechte Dinge zu tun,
wenn sie Gott gefallen wollen. Da bereuen viele ihre Sünden und
Johannes tauft sie im Jordan.
Johannes führt ein einfaches Leben. Er trägt Kleidung aus
Kamelhaar und isst Heuschrecken und wilden Honig. Das macht
die Leute neugierig. Sogar die stolzen Pharisäer und Sadduzäer
kommen, um ihn zu sehen. Johannes sagt zu ihnen: »Ihr müsst
bereuen und euch ändern. Haltet euch nicht für etwas Besonderes,
nur weil ihr sagt, ihr seid Kinder Abrahams. Das heißt noch lange
nicht, dass ihr auch Kinder Gottes seid.«
Viele Juden kommen zu Johannes und fragen: »Was müssen
wir tun, um Gott zu gefallen?« Er antwortet: »Wenn ihr zwei
Hemden habt, gebt eins davon jemandem, der eins braucht.« Weißt
du, warum Johannes das sagt? Damit seine Jünger verstehen, dass
sie andere Menschen lieben müssen, wenn sie Gott gefallen wollen.
Zu den Steuereinnehmern sagt Johannes: »Seid ehrlich und
betrügt niemand.« Zu den Soldaten sagt er: »Lügt nicht und nehmt
keine Bestechung an.«

Dieser Mann kam als Zeuge.


Er sollte für das Licht als
Zeuge auftreten, damit durch
ihn Menschen aller Art zum
Glauben kämen (Johannes 1:7)

172
Auch Priester und Leviten kommen zu
Johannes. Sie fragen: »Wer bist du? Alle wollen
das wissen.« Er antwortet: »Ich bin eine Stimme
in der Wildnis, die Menschen zu Jehova führt,
so wie es der Prophet Jesaja gesagt hat.«
Die Menschen lieben das, was Johannes lehrt.
Viele fragen sich, ob er der Messias ist. Aber er
sagt: »Es kommt jemand, der viel größer ist als
ich. Ich bin nicht einmal gut genug, um ihm die
Sandalen aufzumachen. Ich taufe mit Wasser,
aber er wird mit heiligem Geist taufen.«

Fragen: Warum schickt Jehova Johannes zu den Menschen?


Wie reagieren die Menschen auf seine Botschaft?
Matthäus 3:1-11; Markus 1:1-8; Lukas 3:1-18;
Johannes 1:19-28; Jesaja 40:3
12
Jesus spricht über das Königreich des Himmels. Er lehrt die
Menschen, darum zu beten, dass Gottes Name geheiligt wird, dass
sein Königreich kommt und dass sein Wille auf der Erde geschieht.
Erkläre deinem Kind, was dieses Gebet für uns bedeutet. Und zeige,
was für einen Eifer Jesus für die wahre Anbetung hat. Jesus lässt
seine Treue vom Teufel nicht zerstören. Er wählt die Apostel aus.
Sie werden die ersten Mitglieder vom Königreich und spielen darin
eine wichtige Rolle. Und weil Jesus anderen helfen will, heilt er
Kranke, gibt Hungrigen zu essen und auferweckt sogar Tote. Durch
all diese Wunder zeigt er, was das Königreich für uns tun wird.
DAS LERNEN WIR:

˛ Jesus gibt seinen Nachfolgern den Auftrag, das Königreich zu


predigen und Jünger zu machen

˛ Beim Beten ist es wichtig, zuerst an Jehova zu denken und erst


dann an uns

˛ Wir sollen von Herzen vergeben und andere so behandeln,


wie wir selbst behandelt werden möchten

175
74 Jesus wird der Messias
Johannes predigt: »Es kommt jemand, der größer ist
als ich.« Als Jesus ungefähr 30 Jahre alt ist, geht er von
Galiläa zu Johannes an den Jordan. Dort tauft Johannes die
Menschen. Und Jesus möchte sich auch von ihm taufen
lassen. Aber Johannes sagt: »Du willst dich von mir taufen
lassen? Ich müsste mich doch von dir taufen lassen!« Doch
Jesus antwortet: »Jehova will, dass du mich taufst.« Also
gehen sie in den Jordan und Johannes taucht Jesus im Wasser
unter.
Als Jesus wieder aus dem Wasser auftaucht, betet er. Da
öffnet sich der Himmel und Gottes Geist kommt wie eine Taube
auf ihn herab. Dann sagt Jehova aus dem Himmel: »Du bist
mein Sohn, mein geliebter Sohn. Ich habe Gefallen an dir.«
Als Jehovas Geist auf Jesus herabkommt, wird er der
Christus oder Messias. Jetzt kann er mit der Aufgabe
beginnen, für die ihn Jehova auf die Erde geschickt hat.
Gleich nach seiner Taufe geht Jesus in die Wildnis und bleibt
40 Tage dort. Danach geht er zu Johannes. Als Johannes ihn
auf sich zukommen sieht, ruft er: »Das ist das Lamm Gottes,
das die Sünde der Welt wegnehmen wird!« So sagt Johannes
den Menschen, dass Jesus der Messias ist. Vorher hat Jesus in
der Wildnis aber noch etwas erlebt. Weißt du, was das war?

Fragen: Warum lässt sich Jesus taufen?


Warum sagt Johannes, dass Jesus das Lamm Gottes ist?
Matthäus 3:13-17; Markus 1:9-11; Lukas 3:21-23; Johannes 1:29-34;
Jesaja 42:1; Hebräer 10:7-9

176
Eine Stimme kam aus dem
Himmel: „Du bist mein
Sohn, mein geliebter Sohn.
Ich habe Gefallen an dir“
(Markus 1:11)
75 Jesus wird vom Teufel versucht
Nach seiner Taufe wird Jesus vom heiligen Geist in die Wildnis
geführt. Er isst 40 Tage lang nichts und hat großen Hunger.
Da kommt der Teufel und versucht, ihn zu etwas Schlechtem zu
überreden. Er sagt: »Wenn du wirklich Gottes Sohn bist, dann sag
zu diesen Steinen, sie sollen sich in Brote verwandeln.« Aber Jesus
antwortet: »In den Schriften steht: ›Zum Leben braucht man nicht
nur etwas zu essen, sondern man muss auch auf alles hören, was
Jehova sagt.‹ «
Als Nächstes fordert der Teufel Jesus heraus: »Wenn du wirklich
Gottes Sohn bist, dann spring von der höchsten Stelle des Tempels.
Denn in den Schriften steht: ›Gott wird seine Engel schicken, um
dich aufzufangen.‹ « Aber Jesus sagt: »In den Schriften steht aber
auch: ›Du sollst Jehova nicht auf die Probe stellen.‹ «
Dann zeigt der Teufel ihm alle Königreiche auf der Welt, ihren
Reichtum und ihre Pracht und sagt: »Das alles gebe ich dir, wenn
du mich nur ein Mal anbetest.« Aber Jesus antwortet: »Geh weg,
Satan! In den Schriften steht: ›Du sollst nur Jehova anbeten.‹ «
Da geht der Teufel weg, und
Engel kommen und bringen Jesus
etwas zu essen. Dann beginnt
Jesus, die gute Botschaft vom
Königreich zu predigen. Das ist
die Aufgabe, für die er auf die
Erde geschickt worden ist. Die
Menschen lieben das, was er lehrt,
und sie folgen ihm überallhin.

Fragen: Wie versucht der Teufel drei Mal,


Jesus zu etwas Schlechtem zu überreden?
Welche Antworten gibt Jesus dem Teufel?
Matthäus 4:1-11; Markus 1:12, 13; Lukas 4:1-15;
5. Mose 6:13, 16; 8:3; Jakobus 4:7
Wenn der Teufel lügt, dann ist das
charakteristisch für ihn, denn er ist
ein Lügner und der Vater der Lüge
(Johannes 8:44)

179
76 Jesus reinigt den Tempel
Es ist Frühling im Jahr 30 und Jesus geht nach Jerusalem.
Viele Leute sind in die Stadt gekommen, um das Passahfest zu
feiern. Zum Fest gehört es, im Tempel Tieropfer darzubringen.
Einige haben ihre Tiere mitgebracht, andere kaufen sie in
Jerusalem.
Als Jesus in den Tempel kommt, sieht er, wie dort Tiere
verkauft werden. Die Händler machen Geschäfte mitten in dem
Haus, wo Jehova angebetet
wird! Wie reagiert Jesus
darauf? Er macht aus Stricken
eine Peitsche und jagt die
Schafe und Rinder aus dem
Tempel. Dann wirft er die
Tische der Geldwechsler um

180
und schüttet ihre Münzen auf den Boden. Und zu den
Taubenverkäufern sagt er: »Schafft das hier weg! Hört auf,
das Haus meines Vaters zu einer Markthalle zu machen!«
Die Menschen im Tempel wundern sich. Doch die Jünger von
Jesus erinnern sich an eine Prophezeiung über den Messias:
»Ich werde voller Eifer sein für Jehovas Haus.«
Später, im Jahr 33, reinigt Jesus den Tempel ein zweites Mal.
Er kann es einfach nicht ertragen, wenn jemand vor dem
Haus seines Vaters keinen Respekt zeigt.

Fragen: Was tut Jesus, als er sieht, dass Leute im Tempel Tiere verkaufen?
Und warum tut er das?
Matthäus 21:12, 13; Markus 11:15-17; Lukas 19:45, 46; Johannes 2:13-17; Psalm 69:9

Ihr könnt nicht Sklaven


Gottes und des Reichtums
sein (Lukas 16:13)
77 Die Frau am Brunnen
Einige Zeit nach dem Passah reist Jesus mit seinen Jüngern zurück
nach Galiläa. Dabei kommen sie durch Samaria. In der Nähe von
Sychar macht Jesus eine Pause am Jakobsbrunnen. Während er sich
ausruht, gehen die Jünger in die Stadt, um etwas zu essen zu kaufen.
Da kommt eine Frau zum Brunnen, um Wasser zu holen. Jesus
bittet sie: »Gib mir etwas zu trinken.« Sie sagt: »Du sprichst mit mir?
Ich bin doch eine Samariterin, und ihr Juden sprecht doch nicht mit
uns.« Jesus antwortet: »Wenn du wüsstest, wer ich bin, würdest du
mich um etwas zu trinken bitten und ich würde dir Wasser des Lebens
geben.« »Du hast nicht einmal einen Eimer! Wie soll das gehen?«,
fragt die Frau. Jesus sagt: »Jeder, der das Wasser trinkt, das ich ihm
gebe, wird nie wieder Durst haben.« Da sagt die
„Komm!“, und jeder, der Frau: »Bitte gib mir dieses Wasser!«
Durst hat, soll kommen.
Jeder, der es wünscht, Jesus fordert sie auf: »Hol deinen Mann.« Sie
soll sich umsonst Wasser antwortet: »Ich habe keinen Mann.« Er sagt:
des Lebens nehmen »Das stimmt. Du warst mit fünf Männern
(Offenbarung 22:17) verheiratet. Aber mit dem Mann, mit dem du jetzt
zusammen bist, bist du nicht
verheiratet.« »Ich merke, du
bist ein Prophet«, sagt die Frau.
»Mein Volk glaubt, man darf
Gott auf diesem Berg hier
anbeten. Aber ihr Juden sagt,
man muss ihn in Jerusalem
anbeten. Ich glaube daran, dass
der Messias kommt. Er wird
uns erklären, wie man Gott
richtig anbetet.« Da sagt Jesus
etwas, was er bisher noch
keinem gesagt hat: »Ich bin
der Messias.«

182
Die Frau läuft in die Stadt und fordert die
Samariter dort auf: »Kommt mit! Ich glaube, ich
habe den Messias gefunden! Er weiß alles über
mich.« Sie folgen ihr zum Brunnen und hören
sich an, was Jesus lehrt.
Sie bitten Jesus, noch zu bleiben, und er bleibt
zwei Tage in ihrer Stadt. Er lehrt die Menschen
und viele beginnen an ihn zu glauben. Sie sagen
zu der Samariterin: »Jetzt, wo wir diesem Mann
zugehört haben, wissen wir, dass er wirklich der
Retter der Welt ist!«

Fragen: Warum ist die Samariterin überrascht,


dass Jesus mit ihr spricht? Was sagt er zu ihr?
Johannes 4:1-42
78 Jesus predigt die Botschaft
vom Königreich
Bald nach seiner Taufe beginnt Jesus zu predigen: »Das
Königreich Gottes ist nah.« Er reist durch Galiläa und Judäa,
und seine Jünger folgen ihm. Als er einmal in seiner Heimatstadt
Nazareth ist, geht er in die Synagoge. Er öffnet die Jesaja-Buchrolle
und liest vor: »Jehova hat mir heiligen Geist gegeben, damit ich die
gute Botschaft predigen kann.« Dann sagt er zu seinen Zuhörern:
»Heute hat sich diese Prophezeiung erfüllt.« Wie meint Jesus das?
Die Leute wollen zwar sehen, wie er Wunder wirkt. Aber er hat den
heiligen Geist vor allem bekommen, um die gute Botschaft zu
predigen.
Dann geht Jesus zum Galiläischen Meer. Dort trifft er vier von
seinen Jüngern. Sie heißen Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes
und sie sind Fischer. Er fordert sie auf: »Kommt mit und ich mache
euch zu Menschenfischern.« Sofort verlassen sie ihre Arbeit als
Fischer und folgen ihm. Zusammen wandern sie durch ganz Galiläa
und erzählen von Jehovas Königreich. Sie predigen in Synagogen,
auf Märkten und auf Straßen. Eine große Menschenmenge folgt
ihnen überallhin. Und sogar bis nach Syrien spricht sich herum,
was Jesus tut.
Später gibt Jesus einigen seiner Nachfolger die Macht, Kranke zu
heilen und Dämonen auszutreiben. Ein paar Jünger kommen mit, als
er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf predigt. Einige gläubige
Frauen sorgen für Jesus und seine Nachfolger. Zu ihnen gehören
Maria Magdalene, Johanna und Susanna.
Nachdem Jesus seine Jünger geschult hat, schickt er sie zum
Predigen los. Sie sind in ganz Galiläa unterwegs. Viele Menschen
werden Jünger von Jesus und lassen sich taufen. Es wollen so
viele seine Jünger werden, dass Jesus sie mit einem Feld vergleicht,
das abgeerntet werden kann. Er sagt: »Bittet Jehova, mehr Arbeiter
für die Ernte auszusenden.« Später wählt Jesus 70 Jünger aus und

184
Ich muss die gute Botschaft von
Gottes Königreich auch in anderen
Städten bekannt machen, denn dazu
bin ich ausgesandt worden (Lukas 4:43)

schickt sie zu zweit los, um überall in Judäa zu predigen. Sie erzählen


allen möglichen Menschen vom Königreich. Als sie zurückkommen,
berichten sie Jesus begeistert, was sie alles erlebt haben. Der Teufel
kann das Predigtwerk nicht mehr aufhalten!
Jesus wird wieder in den Himmel zurückgehen. Deshalb sorgt er
dafür, dass seine Jünger diese wichtige Aufgabe fortsetzen werden.
Er sagt zu ihnen: »Predigt die gute Botschaft auf der ganzen Erde.
Erklärt den Menschen Gottes Wort und tauft sie.«

Fragen: Welche Aufgabe gibt Jesus seinen Jüngern?


Gehen die Jünger gern predigen?
Matthäus 4:17-25; 9:35-38; 28:19, 20; Markus 1:14-20; Lukas 4:14-21; 8:1-3; 10:1-22

185
79 Jesus wirkt viele Wunder
Jesus ist auf die Erde gekommen, um die gute Botschaft von
Gottes Königreich bekannt zu machen. Durch den heiligen Geist von
Jehova kann er auch Wunder wirken. So zeigt er, was er als König
einmal tun wird. Er kann alle Krankheiten heilen. Überall kommen die
Kranken zu ihm und er macht sie alle gesund. Blinde können sehen,
Gehörlose können hören und Gelähmte können gehen. Und alle, die
von Dämonen beherrscht werden, werden von ihnen befreit. Die
Menschen werden sogar geheilt, wenn sie nur die Fransen an Jesu
Kleidung berühren. Sie folgen ihm überallhin. Und er schickt niemand
weg, nicht einmal, als er eigentlich allein sein möchte.
Einmal bringen Männer einen Gelähmten zu dem Haus, wo Jesus
ist. Aber sie können nicht hinein, weil dort so viele Leute sind.
Da machen sie ein Loch ins Dach und lassen den Gelähmten auf
einer Trage zu Jesus hinunter. Jesus sagt zu ihm: »Steh auf und
geh herum.« Da steht der Mann auf und kann gehen und die
Leute staunen.
Gott salbte ihn mit Als Jesus in ein Dorf geht, stehen zehn
heiligem Geist und Kraft, aussätzige Männer etwas weiter weg und
und er zog durchs Land,
tat Gutes und machte alle rufen: »Jesus, hilf uns!« Damals dürfen sich
gesund, die unter dem Aussätzige anderen Leuten nicht nähern. Jesus
Teufel litten, denn Gott sagt den Männern, sie sollen zum Tempel
war an seiner Seite gehen. In Jehovas Gesetz steht nämlich, dass
(Apostelgeschichte 10:38) Aussätzige das tun müssen, wenn sie wieder
gesund sind. Unterwegs werden die Männer

186
geheilt. Als einer von ihnen merkt, dass er gesund
ist, geht er zu Jesus zurück. Er dankt ihm und verherrlicht
Gott. Er ist der Einzige von den Zehn, der sich bei Jesus
bedankt.
Eine Frau ist schon 12 Jahre krank und will unbedingt gesund
werden. Sie nähert sich Jesus von hinten, als er von vielen Menschen
umringt ist, und berührt die Fransen an seinem Obergewand. Sofort
wird sie gesund. Da fragt Jesus: »Wer hat mich berührt?« Die Frau
hat Angst, aber sie tritt vor und erzählt ihm alles. Jesus tröstet sie,
indem er sagt: »Tochter, geh in Frieden.«
Der Vorsteher Jairus bittet Jesus: »Meine kleine Tochter ist sehr
krank. Bitte komm mit!« Aber bevor Jesus beim Haus von Jairus
ankommt, stirbt das Mädchen. Viele Leute sind da und trauern mit
der Familie. Jesus sagt zu ihnen: »Weint nicht. Sie schläft nur.« Dann
nimmt er ihre Hand und sagt: »Kind, steh auf!« Sofort setzt sie sich
auf und Jesus sagt ihren Eltern, sie sollen ihr etwas zu essen geben.
Stell dir vor, wie sich ihre Eltern da freuen!

Fragen: Warum kann Jesus alle Krankheiten heilen?


Was passiert mit der Tochter von Jairus?
Matthäus 9:18-26; 14:36; Markus 2:1-12; 5:21-43; 6:55, 56; Lukas 6:19; 8:41-56; 17:11-19

187
80 Jesus wählt die 12 Apostel aus
Nachdem Jesus ungefähr eineinhalb Jahre gepredigt hat,
muss er etwas Wichtiges entscheiden. Welche Männer soll er
auswählen, damit sie eng mit ihm zusammenarbeiten? Wen soll
er dafür schulen, einmal die Christenversammlung zu führen?
Diese Entscheidung will Jesus mit Jehovas Hilfe treffen. Deshalb
steigt er auf einen Berg, um allein zu sein. Er betet die ganze
Nacht lang. Am Morgen ruft Jesus einige seiner Jünger zu sich
und wählt seine 12 Apostel aus. Kennst du ihre Namen? Sie
heißen Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes, Philippus,
Bartholomäus, Thomas, Matthäus, Jakobus (der Sohn des
Alphäus), Thaddäus, Simon und Judas Iskariot.
Andreas
Die Zwölf begleiten Jesus auf seinen Reisen. Er schult sie und
sendet sie dann zum Predigen aus. Jehova gibt ihnen die Macht,
Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen.
Fast alle Apostel sind wie Jesus aus Galiläa und manche sind
verheiratet. Die Pharisäer halten die Apostel für einfache Leute

Petrus
Jakobus

Johannes

Philippus

188
ohne Bildung. Aber Jesus schult sie für ihre Aufgabe. Sie sind bei den
wichtigsten Ereignissen in seinem Leben dabei, zum Beispiel vor
seinem Tod und nachdem er auferweckt wird. Jesus sagt, dass die
Zwölf seine Freunde sind, und er vertraut ihnen.
Die Apostel sind unvollkommen und machen Fehler. Manchmal
reden sie, ohne vorher nachzudenken, oder treffen schlechte
Entscheidungen. Manchmal sind sie ungeduldig. Sie streiten
sogar darüber, wer von ihnen der Wichtigste ist. Aber sie sind gute
Menschen und lieben Jehova. Wenn Jesus nicht mehr auf der Erde ist,
werden sie das Fundament für die Christenversammlung bilden.

Fragen: Wen wählt Jesus als seine 12 Apostel aus? Simon


Wozu sendet Jesus die Apostel aus?
Matthäus 10:1-10; Markus 3:13-19; 10:35-40; Lukas 6:12-16; Johannes 15:15; 20:24, 25;
Apostelgeschichte 2:7; 4:13; 1. Korinther 9:5; Epheser 2:20-22

Ich habe euch Freunde genannt,


weil ich euch alles mitgeteilt Thaddäus
habe, was ich von meinem Vater
gehört habe (Johannes 15:15) Bartholomäus

Judas
Iskariot

Matthäus

Thomas

Jakobus (der Sohn


des Alphäus)
81 Die Bergpredigt
Nachdem Jesus die 12 Apostel ausgewählt hat, geht er den Berg
hinunter. Unten haben sich viele Menschen versammelt. Sie sind aus
Galiläa, Judäa, Tyrus, Sidon, Syrien und von der anderen Jordanseite
gekommen. Sie haben viele mitgebracht, die krank sind oder von
Dämonen gequält werden. Jesus macht sie alle gesund. Dann setzt er
sich am Berghang hin und beginnt zu lehren. Er erklärt, wie wir
Gottes Freunde werden können: Wir müssen Jehova lieben und uns
bewusst sein, dass wir ihn brauchen. Aber wir können Jehova nur
lieben, wenn wir auch unsere Mitmenschen lieben. Wir müssen zu
allen freundlich und fair sein, sogar zu unseren Feinden.
Jesus sagt: »Es reicht nicht, wenn ihr nur eure Freunde liebt.
Ihr sollt auch eure Feinde lieben. Und ihr sollt anderen von Herzen
verzeihen. Wenn jemand böse auf euch ist, geht sofort zu ihm hin
und schließt Frieden. Behandelt andere so, wie ihr von ihnen
behandelt werden möchtet.«

190
Jesus hilft den Menschen auch, über Geld und Besitz richtig
zu denken. Er sagt: »Es ist wichtiger, Jehovas Freund zu sein, als
viel Geld zu haben. Euer Geld kann gestohlen werden, aber eure
Freundschaft mit Jehova kann euch keiner wegnehmen. Hört auf,
euch Sorgen darüber zu machen, was ihr essen, trinken oder
anziehen sollt. Seht euch die Vögel an. Gott sorgt dafür, dass sie
genug zu fressen haben. Wenn ihr euch Sorgen macht, lebt ihr
deswegen keinen Tag länger. Denkt daran: Jehova weiß, was ihr
braucht.«
Die Leute haben noch nie jemand gehört, der so redet wie Jesus.
Ihre religiösen Führer haben ihnen diese Dinge nicht beigebracht.
Warum ist Jesus so ein großartiger Lehrer? Weil alles, was er lehrt,
von Jehova kommt.
Legt euch mein Joch auf
Fragen: Was müssen wir tun, damit wir Jehovas und lernt von mir, denn ich bin
Freunde werden können? Wie möchte Jehova, sanft und von Herzen demütig,
dass wir andere behandeln? und ihr werdet wieder aufleben
Matthäus 4:24 bis 5:48; 6:19-34; 7:28, 29; Lukas 6:17-31 (Matthäus 11:29)
82 Jesus erklärt, wie man beten soll
Die Pharisäer wollen, dass andere sie bewundern. Wenn sie etwas
Gutes tun, machen sie es so, dass andere es bemerken. Sie beten auf
öffentlichen Plätzen, damit andere sie sehen können. Und sie lernen
lange Gebete auswendig, die sie dort wiederholen, wo andere sie
hören können, zum Beispiel in Synagogen oder an Straßenecken. Die
Menschen sind deshalb überrascht, als Jesus sagt: »Betet nicht so
wie die Pharisäer. Sie denken, sie können Gott mit vielen Worten
beeindrucken, aber das stimmt nicht. Das Gebet ist etwas zwischen
euch und Jehova. Sagt nicht immer wieder dasselbe. Jehova will,
dass ihr ihm sagt, was ihr wirklich denkt und fühlt.
Ihr sollt so beten: ›Unser Vater im Himmel, dein Name soll geheiligt
werden. Lass dein Königreich kommen. Lass deinen Willen geschehen,
wie im Himmel, so auch auf der Erde.‹ « Jesus sagt ihnen auch,
dass sie um das Essen für den Tag und die Vergebung ihrer Sünden
beten sollen sowie um andere persönliche Dinge.
Jesus sagt: »Hört niemals auf, zu eurem Vater Jehova zu beten.
Bittet immer wieder. Eltern wollen ihren Kindern doch gute Dinge
geben. Wenn euer Kind um ein Brot bittet, würdet ihr ihm dann
einen Stein geben? Oder würdet ihr ihm eine Schlange geben, wenn
es um einen Fisch bittet?«
Dann erklärt Jesus, wie er das meint: »Ihr wisst also, wie ihr
euren Kindern gute Dinge schenken könnt. Wie viel mehr wird dann
euer Vater Jehova euch heiligen Geist schenken! Ihr braucht ihn nur
darum zu bitten.« Betest du so, wie Jesus es erklärt hat? Was sagst
du Jehova alles im Gebet?

Fragen: Was bringt Jesus seinen Jüngern über das Beten bei?
Sagst du Jehova im Gebet, was dir wichtig ist?
Matthäus 6:2-18; 7:7-11; Lukas 11:13
Bittet immer wieder und ihr
werdet bekommen, sucht weiter
und ihr werdet finden, klopft
immer wieder an und es wird
euch geöffnet werden
(Matthäus 7:7)

193
83 Jesus gibt Tausenden etwas zu essen
Kurz vor dem Passah im Jahr 32 kommen die Apostel von einer
Predigtreise zurück. Sie sind müde und deshalb fährt Jesus mit
ihnen in einem Boot nach Bethsaida, wo sie sich ausruhen können.
Aber als das Boot ans Ufer kommt, sieht er Tausende Menschen,
die ihnen gefolgt sind. Eigentlich will Jesus mit seinen Aposteln
allein sein. Trotzdem begrüßt er die Leute freundlich. Er heilt alle
Kranken und fängt dann an zu lehren. Jesus erzählt den ganzen Tag
von Gottes Königreich. Als es Abend wird, kommen die Apostel zu
ihm und sagen: »Die Leute haben bestimmt Hunger. Schick sie
doch weg, damit sie sich etwas zu essen kaufen können.«
Jesus antwortet: »Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen
etwas zu essen.« Da fragen die Apostel: »Sollen wir losgehen und
Brot für sie kaufen?« Und Philippus
meint: »Selbst wenn wir viel Geld
hätten, könnten wir nie genug Brot
für so viele Menschen kaufen!«
Jesus fragt: »Wie viel Essen
haben wir denn hier?« Andreas
antwortet: »Wir haben fünf Brote
und zwei kleine Fische. Das reicht
niemals!« Jesus sagt: »Bringt sie
mir her.« Er fordert die Leute auf,
sich in Gruppen von 50 und 100
aufs Gras zu setzen. Dann nimmt er
die Brote und Fische, schaut zum
Himmel und spricht ein Gebet. Er
reicht das Essen seinen Aposteln
und sie verteilen es an die Leute.
Alle essen, bis sie satt sind. Es sind
5 000 Männer und viele Frauen und
Kinder. Dann sammeln die Apostel
Bemüht euch nicht
die Reste ein, damit nichts verschwendet wird. um die Nahrung, die
vergänglich ist, sondern
Am Ende sind 12 Körbe voll! Ist das nicht ein um die Nahrung, die
großes Wunder? bleibt und zu ewigem
Die Menschen sind so begeistert, dass sie Leben führt und die euch
Jesus zum König machen wollen. Aber Jehova der Menschensohn geben
will nicht, dass Jesus jetzt schon König wird. wird (Johannes 6:27)
Und Jesus weiß das. Darum schickt er die
Menschen weg. Seinen Jüngern sagt er, sie sollen mit dem
Boot auf die andere Seite vom Galiläischen Meer fahren. Dann
geht Jesus allein auf einen Berg. Weißt du, warum? Weil er in
Ruhe zu seinem Vater beten möchte. Jesus nimmt sich immer
Zeit zum Beten, ganz gleich, wie beschäftigt er ist.

Fragen: Wie zeigt Jesus, dass ihm die Menschen wichtig sind?
Was lernen wir daraus über Jehova?
Matthäus 14:14-22; Lukas 9:10-17; Johannes 6:1-15

195
84 Jesus geht auf dem Wasser
Jesus kann nicht nur Kranke heilen und Tote lebendig
machen. Er kann auch den Wind und den Regen beherrschen.
Nachdem Jesus auf einem Berg gebetet hat, sieht er, wie es
auf dem Galiläischen Meer stürmt. Seine Apostel sind in ihrem
Boot und rudern mit aller Kraft gegen den Wind und die
Wellen. Da steigt Jesus zum See hinunter und geht auf dem
Wasser auf ihr Boot zu. Als die Apostel jemand auf dem
Wasser gehen sehen, bekommen sie große Angst. Aber Jesus
sagt: »Ich bin’s! Habt keine Angst.«
Da ruft Petrus: »Herr, wenn du es wirklich bist, dann lass
mich zu dir kommen.« Jesus sagt: »Komm!« Obwohl es so
stürmt, steigt Petrus aus dem Boot. Er geht Jesus auf dem
Wasser entgegen. Aber dann blickt er auf den Sturm und
bekommt Angst. Als er merkt, dass er sinkt, schreit er: »Herr,
rette mich!« Jesus packt seine Hand und sagt: »Warum hattest
du Zweifel? Hast du so wenig Glauben?«
Jesus und Petrus steigen ins Boot, und sofort hört der
Sturm auf. Kannst du dir vorstellen, was die Apostel jetzt
empfinden? Sie sagen: »Du bist wirklich Gottes Sohn.«
Das ist nicht das einzige Mal, dass Jesus seine Macht über
die Natur zeigt. Als Jesus und seine Apostel ein anderes Mal
über den See segeln, kommt ein heftiger Sturm auf. Die Wellen
schwappen ins Boot und langsam läuft es voll. Aber Jesus liegt
hinten im Boot und schläft. Die Apostel wecken ihn und rufen:
»Lehrer, wir sterben! Hilf uns!« Jesus steht auf und befiehlt
dem See: »Sei still!« Und sofort beruhigen sich der Sturm und
die Wellen. Jesus fragt die Apostel: »Wo ist euer Glaube?« Sie
sagen zueinander: »Sogar der Wind und der See hören auf
ihn.« Die Apostel lernen, dass sie vor nichts Angst haben
brauchen, wenn sie Jesus völlig vertrauen.

196
Fragen: Warum fängt Petrus an zu sinken?
Was haben die Apostel von Jesus gelernt?
Matthäus 8:23-27; 14:23-34; Markus 4:35-41; 6:45-52;
Lukas 8:22-25; Johannes 6:16-21

Wo wäre ich, wenn ich nicht den


Glauben hätte, dass ich im Land
der Lebenden sehen werde, wie
gut Jehova ist? (Psalm 27:13)
85 Jesus heilt am Sabbat
Die Pharisäer hassen Jesus und sie suchen einen Grund, ihn
einzusperren. Sie sagen, dass man am Sabbattag nicht heilen darf.
Aber als Jesus an einem Sabbat einen blinden Bettler trifft, sagt er zu
seinen Jüngern: »Gleich seht ihr, wie die Macht Gottes diesem Mann
hilft.« Jesus spuckt auf den Boden und macht mit seinem Speichel
einen Brei. Dann streicht er ihn auf die Augen des Blinden und sagt:
»Geh zum Teich Siloam und wasch deine Augen.« Der Blinde hört auf
ihn und zum ersten Mal in seinem Leben kann er sehen!
Die Leute wundern sich und fragen:
Ihr irrt euch, denn ihr »Ist das nicht der Bettler, der blind geboren
kennt weder die Schriften
noch die Macht Gottes wurde? Oder sieht er ihm nur ähnlich?« Der
(Matthäus 22:29) Mann sagt: »Ich bin es!« Die Leute fragen:
»Wieso bist du nicht mehr blind?« Als er es
ihnen erzählt, bringen sie ihn zu den Pharisäern.
Der Mann erklärt den Pharisäern: »Jesus hat mir einen Brei auf die
Augen gestrichen und dann gesagt, ich soll ihn abwaschen. Das habe
ich gemacht, und jetzt kann ich sehen.« Einige Pharisäer sagen:
»Wenn Jesus am Sabbat heilt, kann seine Macht nicht von Gott
sein.« Aber andere sagen: »Wenn seine Macht nicht von Gott ist,
könnte er überhaupt nicht heilen.«
Die Pharisäer rufen die Eltern
des Mannes und fragen: »Wie
kommt es, dass euer Sohn jetzt
sehen kann?« Die Eltern haben

198
aber Angst. Die Pharisäer haben nämlich gesagt, dass jeder,
der an Jesus glaubt, aus der Synagoge geworfen wird. Deshalb
sagen sie: »Wir wissen es nicht. Fragt ihn selbst.« Da befragen
die Pharisäer ihn wieder, bis er sagt: »Ich habe euch doch
schon alles erzählt. Warum fragt ihr mich immer wieder?«
Da werden die Pharisäer wütend und werfen ihn hinaus.
Jesus sucht nach dem Mann und fragt ihn: »Glaubst du an
den Messias?« Der Mann antwortet: »Das würde ich, wenn ich
wüsste, wer es ist.« Da sagt Jesus: »Ich bin der Messias.«
Jesus ist wirklich lieb zu dem Mann, nicht wahr? Er hat ihn
nicht nur geheilt, sondern er hilft ihm auch, Glauben zu haben.

Fragen: Wie hilft Jesus dem Blinden?


Warum hassen die Pharisäer Jesus?
Johannes 9:1-41
86 Jesus bringt Lazarus wieder zum Leben
Jesus hat drei sehr gute Freunde, die in Bethanien leben: Lazarus
und seine beiden Schwestern, Martha und Maria. Als Jesus einmal
auf der anderen Seite des Jordan ist, bekommt er von Martha und
Maria eine dringende Nachricht: »Lazarus ist sehr krank. Bitte
komm schnell!« Aber Jesus wartet noch zwei Tage. Erst dann sagt
er zu seinen Jüngern: »Kommt, wir gehen nach Bethanien. Lazarus
ist eingeschlafen. Ich gehe jetzt hin und wecke ihn auf.« Die Jünger
sagen: »Wenn er schläft, wird er bestimmt bald gesund.« Da sagt
Jesus ganz offen: »Lazarus ist gestorben.«
Als Jesus in Bethanien ankommt, ist Lazarus schon seit vier
Tagen im Grab. Viele sind gekommen, um Martha und Maria zu
trösten. Als Martha hört, dass Jesus gekommen ist, läuft sie ihm
schnell entgegen. Sie sagt: »Herr, wenn du hier gewesen wärst,
wäre mein Bruder nicht gestorben!« Jesus verspricht ihr: »Dein
Bruder wird wieder leben. Glaubst du das, Martha?« Sie antwortet:
»Ich glaube daran, dass er einmal auferstehen wird.« Da sagt
Jesus: »Ich bin die Auferstehung und das Leben.«
Darauf geht Martha zu Maria und erzählt ihr: »Jesus ist da.«
Sofort rennt Maria zu Jesus und die Leute folgen ihr. Sie fällt vor
ihm auf die Knie und kann einfach nicht aufhören zu weinen. Sie
sagt: »Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre unser Bruder noch
am Leben!« Jesus sieht, wie verzweifelt sie ist, und fängt auch an
zu weinen. Als die Menschen das sehen, sagen sie: »Er hat Lazarus
wirklich lieb gehabt.« Aber manche fragen: »Warum hat er nicht
verhindert, dass sein Freund stirbt?« Was wird Jesus jetzt tun?
Jesus geht zum Grab. Es ist eine Höhle mit einem großen
Stein davor. Er befiehlt: »Rollt den Stein zur Seite.« Martha sagt:
»Aber es sind schon vier Tage vergangen. Sein Körper riecht
bestimmt schon!« Der Stein wird trotzdem zur Seite gerollt und
Jesus betet: »Vater, danke, dass du mich erhörst. Ich weiß, dass du
mich immer erhörst. Aber ich bete laut zu dir, damit diese

200
Der wahre Gott ist für uns
Menschen glauben, dass du mich gesandt ein Gott, der rettet. Jehova,
der Höchste Herr, lässt uns
hast.« Dann ruft er laut: »Lazarus, komm
dem Tod entkommen
heraus!« Da passiert etwas Unglaubliches: (Psalm 68:20)
Lazarus kommt aus dem Grab! Er ist noch
in Leinentücher gewickelt. Darum sagt Jesus: »Befreit ihn davon,
und lasst ihn gehen.«
Viele, die das gesehen haben, glauben danach an Jesus. Aber
einige gehen zu den Pharisäern und erzählen ihnen alles. Von da an
planen die Pharisäer, Jesus und Lazarus zu töten. Judas Iskariot,
einer von den 12 Aposteln, geht heimlich zu den Pharisäern und
fragt: »Was zahlt ihr mir, wenn ich Jesus an euch verrate?« Sie
sind einverstanden, ihm 30 Silberstücke zu geben. Ab da will Judas
den Pharisäern helfen, Jesus festzunehmen, und er sucht nach einer
guten Gelegenheit dafür.

Fragen: Erzähle, wie Lazarus auferweckt wird.


Was planen die Pharisäer, als sie erfahren, dass Lazarus auferweckt wurde?
Matthäus 26:14-16; Johannes 11:1-53; 12:10
13
Jesus kommt auf die Erde, um sein Leben für unvollkommene
Menschen zu geben. Obwohl er stirbt, besiegt er die Welt. Jehova
hält loyal zu seinem Sohn. Er lässt ihn nicht im Stich, sondern
bringt ihn wieder zum Leben. Jesus dient anderen bis zu seinem
Tod demütig und vergibt ihnen, wenn sie Fehler machen. Nach
seiner Auferstehung erscheint er seinen Jüngern. Er sagt ihnen,
wie sie den Auftrag erfüllen sollen, den er ihnen gegeben hat.
Wenn du ein Kind hast, hilf ihm zu verstehen, dass auch wir diesen
Auftrag bekommen haben.
DAS LERNEN WIR:

˛ Es gibt kein Problem, das Jehova nicht lösen kann

˛ Jesus hat anderen gern gedient und ihnen geholfen —


und wir sollten das auch

˛ Echte Christen erkennt man daran, dass sie einander lieben

203
87 Das Abendmahl
Es ist das Jahr 33. Jesus und seine Apostel sind in einem Saal
in Jerusalem, um das Passah zu feiern. Die Juden feiern dieses
Fest jedes Jahr am 14. Nisan. Es soll sie daran erinnern, was Jehova
für sie getan hat: Er hat sie aus der Sklaverei in Ägypten befreit
und sie in das verheißene Land gebracht. Gegen Ende der Feier
sagt Jesus: »Einer von euch wird mich verraten.« Die Apostel
fragen erschrocken: »Wen meinst du?« Jesus antwortet: »Den, dem
ich dieses Brot gebe.« Dann gibt er Judas Iskariot ein Stück Brot.
Sofort steht Judas auf und geht.
Danach spricht Jesus ein Gebet, bricht ein Brot in Stücke und
gibt sie den 11 übrigen Aposteln. Er sagt: »Esst dieses Brot. Es
steht für meinen Leib, den ich für euch opfern werde.« Dann nimmt
er einen Becher Wein, betet, gibt ihn seinen Aposteln und sagt:
»Trinkt diesen Wein. Er steht für mein Blut, das ich geben werde,
damit Sünden vergeben werden können. Ich verspreche, dass ihr
zusammen mit mir Könige im Himmel sein werdet. Tut dies jedes
Jahr, um euch an mich zu erinnern.« Deshalb kommen Jesu
Nachfolger auch heute noch am 14. Nisan zusammen. Diese Feier
wird „Abendmahl des Herrn“ genannt.

204
Hab keine Angst, kleine Herde,
denn euer Vater hat es für gut
Nach der Feier streiten sich die Apostel befunden, euch das Königreich
darüber, wer von ihnen der Wichtigste ist. zu geben (Lukas 12:32)
Aber Jesus erklärt ihnen: »Der Größte von
euch ist der, der sich wie der Jüngste und Unwichtigste benimmt.
Ihr seid meine Freunde. Ich sage euch alles, was ich von meinem
Vater gehört habe. Bald gehe ich zu meinem Vater in den Himmel.
Ihr werdet hierbleiben. Und die Menschen werden sehen, dass ihr
meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt. Ihr sollt einander lieben,
so wie ich euch geliebt habe.«
Zum Schluss betet Jesus und bittet Jehova, alle seine Nachfolger
zu beschützen. Er bittet Jehova auch, ihnen zu helfen in Frieden
zusammenzuarbeiten. Außerdem betet er darum, dass Jehovas Name
geheiligt wird. Danach singen Jesus und seine Apostel Lieder, um
Jehova zu preisen. Dann verlassen sie den Saal. Der Moment, wo
Jesus verhaftet wird, kommt immer näher.

Fragen: Was verspricht Jesus den Aposteln?


Welche wichtigen Lehren bringt Jesus den Aposteln beim Abendmahl bei?
Matthäus 26:20-30; Lukas 22:14-26; Johannes 13:1, 2, 26, 30, 34, 35; 15:12-19; 17:3-26

205
88 Jesus wird verhaftet
Es ist schon nach Mitternacht und der Vollmond leuchtet am
Himmel. Jesus und die Apostel gehen durch das Kidrontal zum
Ölberg. Als sie im Garten Gethsemane ankommen, sagt Jesus zu
ihnen: »Wartet hier und bleibt wach.« Dann geht er ein Stück weiter
in den Garten und fällt auf die Knie. Tief besorgt betet er zu Jehova:
»Dein Wille soll geschehen.« Da schickt Jehova einen Engel, um
Jesus Mut zu machen. Danach geht Jesus zu seinen Aposteln
zurück, aber sie schlafen. Er sagt: »Wacht auf! Jetzt ist nicht die
Zeit zum Schlafen! Die Stunde ist gekommen, wo ich meinen
Feinden ausgeliefert werde.«
Es dauert nicht lange, dann kommt Judas. Er weiß, wo er
Jesus findet, weil sie oft alle in diesem Garten gewesen sind.
Er hat einen großen Trupp Männer dabei, der mit Schwertern und
Knüppeln bewaffnet ist. Judas hat den Soldaten versprochen, ihnen
zu verraten, wer Jesus ist. Judas geht direkt auf Jesus zu und sagt:
»Ich grüße dich, Lehrer.« Dann küsst er ihn. Da fragt Jesus: »Judas,
verrätst du mich mit einem Kuss?«
Jesus tritt vor und fragt die Männer: »Wen sucht ihr?« Sie
antworten: »Jesus, den Nazarener.« Jesus sagt: »Ich bin es.« Da
weichen die Männer zurück und fallen zu Boden. Jesus fragt sie
noch einmal: »Wen sucht ihr?« Sie antworten wieder: »Jesus, den
Nazarener.« Da sagt Jesus: »Ich habe
euch doch gesagt, dass ich es bin.
Lasst die anderen gehen.«
Als Petrus merkt, was gerade
passiert, zieht er ein Schwert und
schlägt einem Diener vom Hohen
Priester das Ohr ab. Aber Jesus heilt
den Mann und sagt zu Petrus: »Steck
dein Schwert weg. Wer mit dem

206
Schwert kämpft, wird durch ein Schwert sterben.« Die Soldaten
nehmen Jesus fest und fesseln ihn an den Händen. Die Apostel
fliehen. Die Männer bringen Jesus zu Annas, dem Oberpriester.
Annas verhört Jesus und schickt ihn dann zum Haus vom Hohen
Priester Kaiphas. Was machen die Apostel?
In der Welt werdet
Fragen: Was passiert im Garten Gethsemane?
ihr schwere Zeiten
Was lernen wir aus dem, was Jesus in dieser Nacht tut?
durchmachen, aber
Matthäus 26:36-57; Markus 14:32-50;
fasst Mut! Ich habe
Lukas 22:39-54; Johannes 18:1-14, 19-24
die Welt besiegt
(Johannes 16:33)
89 Petrus verleugnet Jesus
Als Jesus noch in dem Saal in Jerusalem ist, sagt er zu seinen
Aposteln: »Heute Nacht werdet ihr mich alle im Stich lassen.« Aber
Petrus behauptet: »Ich nicht! Auch wenn alle anderen dich verlassen,
ich verlasse dich niemals!« Da erklärt ihm Jesus: »Bevor heute ein
Hahn kräht, wirst du drei Mal sagen, dass du mich nicht kennst.«
Jetzt bringen die Soldaten Jesus zum Haus von Kaiphas. Die
Apostel sind alle geflohen. Aber zwei von ihnen folgen der Menge.
Einer davon ist Petrus. Er geht in den Innenhof und wärmt sich an
einem Feuer. Im Lichtschein sieht ihn ein Dienstmädchen und sagt:
»Ich kenne dich. Du gehörst zu Jesus!«
Petrus widerspricht: »Nein, das stimmt nicht! Ich weiß nicht,
wovon du redest!« Dann geht er weg
Die Zeit ist da, wo ihr alle Richtung Eingangstor. Aber kurz danach
auseinanderlaufen werdet, entdeckt ihn ein anderes Dienstmädchen und
jeder zu sich nach Hause, erzählt den Leuten: »Dieser Mann gehört zu
und ihr werdet mich im Jesus!« Petrus behauptet: »Ich kenne diesen
Stich lassen. Aber ich bin Jesus überhaupt nicht!« Ein Mann sagt:
nicht allein, weil der Vater
bei mir ist (Johannes 16:32) »Du bist ganz bestimmt einer von denen!
Ich höre doch an deinem Dialekt, dass du
aus Galiläa bist — genau wie Jesus.« Aber
Petrus schwört: »Ich kenne ihn nicht!«
Im selben Moment kräht ein Hahn. Jesus dreht sich um und sieht
Petrus an. Da erinnert sich Petrus an das, was Jesus gesagt hat.
Er geht hinaus und weint bitterlich.
Inzwischen sind die Richter vom Sanhedrin zum Haus von
Kaiphas gekommen, um Jesus den Prozess zu machen. Sie haben
schon vorher entschieden, Jesus zu töten. Jetzt suchen sie nur noch
einen Grund dafür. Aber sie können keinen finden. Da fragt Kaiphas
Jesus direkt: »Bist du der Sohn Gottes?« Jesus antwortet: »Ich bin
es.« Kaiphas sagt: »Wozu brauchen wir noch mehr Beweise? Er hat
Gott gelästert!« Die Richter sind sich einig: »Dieser Mann muss

208
sterben.« Sie ohrfeigen Jesus, spucken ihn an, verhüllen sein Gesicht
und schlagen ihn mit Fäusten. Dabei spotten sie: »Wenn du ein
Prophet bist, dann sag uns, wer dich geschlagen hat!«
Als es Tag wird, bringen sie Jesus zum Gerichtssaal vom Sanhedrin
und fragen ihn wieder: »Bist du der Sohn Gottes?« Jesus antwortet:
»Ihr selbst sagt, dass ich es bin.« Daraufhin verurteilen sie ihn wegen
Gotteslästerung und bringen ihn zum Palast von Pontius Pilatus, dem
römischen Statthalter. Was passiert dann?

Fragen: Was passiert im Innenhof von Kaiphas’ Haus?


Wofür wird Jesus zum Tod verurteilt?
Matthäus 26:31-35; 26:57 bis 27:2; Markus 14:27-31; 14:53 bis 15:1; Lukas 22:55-71;
Johannes 13:36-38; 18:15-18, 25-28
90 Jesus stirbt auf Golgotha
Die Oberpriester bringen Jesus zum Palast vom Statthalter
Pilatus. Er fragt sie: »Welche Anklage habt ihr gegen diesen Mann?«
Sie sagen: »Er behauptet, ein König zu sein.« Pilatus fragt Jesus:
»Bist du der König der Juden?« Jesus antwortet: »Mein Königreich
ist kein Teil dieser Welt.«
Dann schickt Pilatus Jesus zu Herodes, dem Herrscher von
Galiläa. Er will sehen, ob Herodes irgendetwas Schlechtes an ihm
findet. Aber Herodes findet nichts und schickt Jesus wieder zurück
zu Pilatus. Dann sagt Pilatus zum Volk: »Herodes findet keine
Schuld an Jesus und ich auch nicht. Ich werde ihn freilassen.« Aber
die Menge schreit: »Töte ihn! Töte ihn!« Daraufhin wird Jesus von
Soldaten ausgepeitscht, angespuckt und geschlagen. Sie setzen
ihm eine Dornenkrone auf und spotten: »Guten Tag, du König der
Juden.« Pilatus sagt noch einmal zur Volksmenge: »Ich finde keine
Schuld an ihm.« Aber sie schreien: »An den Pfahl mit ihm!«
Deshalb gibt Pilatus schließlich den Befehl, Jesus hinzurichten.
Sie bringen Jesus zu der Stelle, die Golgotha heißt. Dort nageln
sie ihn an einen Pfahl und richten ihn auf. Jesus betet: »Vater,
vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.« Die Leute machen
sich über Jesus lustig und sagen: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann
komm doch vom Pfahl herunter! Rette dich selbst!«
Doch ein Verbrecher, der neben ihm am Pfahl hängt, sagt:
»Bitte denk an mich, wenn du in dein Königreich kommst.« Jesus
verspricht ihm: »Du wirst mit mir im Paradies sein.« Am Nachmittag
wird es für drei Stunden ganz finster im Land. Maria, die Mutter von
Jesus, und einige andere Jünger stehen in seiner Nähe. Da bittet
Jesus Johannes, sich um Maria zu kümmern, als wäre sie seine
eigene Mutter.
Schließlich sagt Jesus: »Es ist vollbracht!« Er lässt seinen Kopf
sinken und stirbt. In diesem Moment gibt es ein starkes Erdbeben.
Im Tempel reißt der schwere Vorhang zwischen dem Heiligen und

210
So viele Versprechen
dem Allerheiligsten auseinander. Und ein Gottes es auch gibt,
sie sind durch ihn
Offizier sagt: »Er war wirklich Gottes zum Ja geworden
Sohn.« (2. Korinther 1:20)

Fragen: Warum lässt Pilatus Jesus töten?


Woran sieht man, dass sich Jesus mehr um andere kümmert als um sich selbst?
Matthäus 27:11-14, 22-31, 38-56; Markus 15:2-5, 12-18, 25, 29-33, 37-39;
Lukas 23:1-25, 32-49; Johannes 18:28 bis 19:30
91 »Jesus ist auferweckt worden«
Nach Jesu Tod geht ein reicher Mann namens Joseph zu Pilatus. Er
fragt ihn, ob er Jesu Leichnam vom Pfahl nehmen darf. Dann nimmt
Joseph Gewürze und feines Leinentuch und wickelt Jesus darin ein.
Er legt ihn in ein neues Grab und lässt einen schweren Stein vor den
Eingang rollen. Die Oberpriester sagen zu Pilatus: »Wir wollen nicht,
dass die Jünger von Jesus seinen Leichnam stehlen und dann sagen,
er würde wieder leben.« Deshalb befiehlt Pilatus: »Versiegelt das
Grab und lasst es bewachen.«
Am dritten Tag nach Jesu Tod gehen ein paar Frauen frühmorgens
zum Grab. Da sehen sie, dass der Stein weggerollt worden ist. Als
sie ins Grab gehen, sagt ein Engel: »Habt keine Angst! Jesus ist
auferweckt worden. Geht und sagt seinen Jüngern, dass sie ihn in
Galiläa treffen.«
Maria Magdalene ist zu Petrus und Johannes gerannt und erzählt
ihnen: »Jemand hat den Leichnam von Jesus weggenommen!«
Da rennen Petrus und Johannes zum Grab. Als sie sehen, dass
es leer ist, gehen sie nach Hause.
Auch Maria kehrt zum Grab zurück. Drinnen sieht sie zwei Engel
und sagt zu ihnen: »Ich weiß nicht, wo sie meinen Herrn hingebracht
haben.« Dann sieht sie einen Mann und denkt, es wäre der Gärtner.
Sie bittet ihn: »Herr, sag mir, wo du ihn hingebracht hast.« Aber als
er »Maria!« zu ihr sagt, merkt sie, dass es Jesus ist. Sie ruft:
»Lehrer!«, und hält ihn fest. Jesus fordert sie auf: »Geh zu meinen
Brüdern und sag ihnen, dass du mich gesehen hast.« Sofort rennt
Maria los und erzählt den Jüngern, dass sie Jesus gesehen hat.
Etwas später am gleichen Tag sind zwei Jünger auf dem Weg
von Jerusalem nach Emmaus. Ein Mann schließt sich ihnen an und
fragt sie, worüber sie sich unterhalten. Sie sagen: »Hast du es nicht
mitbekommen? Vor drei Tagen haben die Oberpriester Jesus getötet.
Und jetzt sagen einige Frauen, dass er wieder lebt!« Der Mann fragt:
»Glaubt ihr den Propheten nicht? Sie haben doch gesagt, dass der

212
Christus sterben und danach auferweckt werden wird.« Dann erklärt
er ihnen die Schriften noch genauer. Als sie kurz vor Emmaus sind,
bitten die Jünger den Mann, bei ihnen zu bleiben. Beim Abendessen
betet er und bricht das Brot in Stücke. Da merken sie, dass es Jesus
ist. Dann ist er plötzlich verschwunden.
Die beiden Jünger gehen schnell nach Jerusalem zurück und
erzählen den Aposteln, was passiert ist. Sie sind alle zusammen in
einem Haus, als auf einmal Jesus erscheint. Die Apostel glauben erst
nicht, dass es Jesus ist. Da sagt er: »Schaut euch meine Hände an
und fasst mich ruhig an. In den Schriften steht doch, dass der
Christus von den Toten auferstehen würde.«

Fragen: Was passiert, als die Frauen zu Jesu Grab gehen?


Was passiert auf dem Weg nach Emmaus?
Matthäus 27:57 bis 28:10; Markus 15:42 bis 16:8;
Ich bin der Weg und die
Lukas 23:50 bis 24:43; Johannes 19:38 bis 20:23 Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zum
Vater außer durch mich
(Johannes 14:6)
92 Jesus erscheint den Fischern
Einige Zeit nachdem Jesus den Aposteln erschienen ist, will
Petrus auf dem Galiläischen Meer fischen gehen. Thomas, Jakobus,
Johannes und andere Jünger kommen mit. Sie fischen die ganze
Nacht, aber fangen keinen einzigen Fisch.
Früh am nächsten Morgen sehen sie einen Mann am Ufer stehen.
Er ruft ihnen über das Wasser zu: »Habt ihr etwas gefangen?« Sie
antworten: »Nein!« Der Mann sagt: »Werft euer Netz auf der rechten
Seite vom Boot ins Wasser.« Als sie das tun, fangen sie so viele
Fische, dass sie das Netz nicht mehr ins Boot ziehen können. Da
merkt Johannes, dass es Jesus ist, und sagt: »Es ist der Herr!«
Sofort springt Petrus ins Wasser und schwimmt ans Ufer. Die
anderen Jünger folgen im Boot.
Als sie am Strand ankommen, sehen sie Brot und Fische auf einem
Jesus sagte zu ihnen: „Folgt mir nach
und ich mache euch zu Menschenfischern.“
Sofort verließen sie ihre Netze und folgten
ihm (Matthäus 4:19, 20)

Feuer. Jesus bittet sie, noch ein paar von ihren Fischen zu bringen.
Dann sagt er: »Kommt her und frühstückt.«
Nach dem Frühstück fragt Jesus Petrus: »Liebst du mich mehr als
das Fischen?« Petrus antwortet: »Ja, Herr, du weißt, dass ich dich
lieb habe.« Da sagt Jesus: »Kümmere dich um meine Lämmer.«
Jesus fragt wieder: »Petrus, liebst du mich?« Petrus antwortet:
»Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.« Jesus sagt: »Hüte meine
Schäfchen.« Jesus fragt Petrus noch ein drittes Mal. Da wird Petrus
sehr traurig und sagt: »Herr, du weißt alles. Du weißt, dass ich
dich lieb habe.« Jesus sagt: »Kümmere dich um meine Schäfchen.«
Dann sagt er noch: »Folge mir weiter nach.«

Fragen: Welches Wunder wirkt Jesus für die Fischer?


Was denkst du, warum fragt Jesus Petrus drei Mal »Liebst du mich?«?
Johannes 21:1-19, 25; Apostelgeschichte 1:1-3

215
93 Jesus kehrt in den Himmel zurück
Jesus trifft sich in Galiläa mit seinen Nachfolgern. Er gibt ihnen
einen sehr wichtigen Auftrag: »Geht und macht Menschen aus allen
Ländern zu meinen Jüngern. Lehrt sie, sich an alles zu halten, was ich
euch gesagt habe, und tauft sie.« Dann verspricht er: »Denkt daran:
Ich bin die ganze Zeit bei euch.«
In den 40 Tagen nach seiner Auferstehung erscheint Jesus in
Galiläa und Jerusalem Hunderten von Jüngern. Er lehrt sie viele
wichtige Dinge und vollbringt viele Wunder. Er sagt zu ihnen: »Bleibt
in Jerusalem und wartet auf das, was der Vater versprochen hat.«
Dann trifft er sich auf dem Ölberg ein letztes Mal mit seinen Aposteln.
Die Apostel haben aber nicht verstanden, was Jesus vorher
gemeint hat. Deshalb fragen sie ihn nun: »Wirst du jetzt der König
von Israel?« Jesus antwortet: »Für Jehova ist jetzt noch nicht die
Zeit, dass ich König werde. Bald werdet ihr durch den heiligen Geist
Kraft bekommen und ihr werdet meine Zeugen sein. Geht und predigt
in Jerusalem, Judäa, Samaria und auf der ganzen Erde.«
Dann wird Jesus in den Himmel gehoben und von einer Wolke
verdeckt. Seine Jünger sehen zum Himmel, aber er ist nicht mehr da.
Die Jünger verlassen den Ölberg und gehen nach Jerusalem. Dort
kommen sie regelmäßig in dem oberen Stockwerk eines Hauses
zusammen und beten. Sie warten darauf, dass Jesus ihnen weitere
Anweisungen gibt.

Fragen: Welchen Auftrag gibt Jesus seinen Jüngern?


Was passiert auf dem Ölberg?
Matthäus 28:16-20; Lukas 24:49-53; Johannes 20:30, 31;
Apostelgeschichte 1:2-14; 1. Korinther 15:3-6

Die gute Botschaft vom Königreich wird


auf der ganzen bewohnten Erde bekannt
gemacht werden — als Zeugnis für alle
Völker — und dann wird das Ende kommen
(Matthäus 24:14)
216
14
Die ersten Christen verbreiten die gute Botschaft vom Königreich
bis zum entferntesten Teil der Erde. Jesus zeigt ihnen, wo sie predigen
sollen. Und er bewirkt, dass sie in den Sprachen der Menschen
predigen können. Außerdem gibt Jehova ihnen die Kraft und den Mut,
mit heftiger Verfolgung fertigzuwerden.
Jesus zeigt dem Apostel Johannes mehrere Visionen: Er sieht Jehovas
Herrlichkeit und Jesus als König mit seinen 144 000 Mitregenten. Er
sieht auch, wie das Königreich des Himmels den Teufel besiegt und
seine Herrschaft für immer beendet. Und er sieht, wie die Erde ein
Paradies wird, in dem alle Jehova in Frieden und Einheit dienen.
DAS LERNEN WIR:

˛ Wir ehren Jehova, wenn wir den Auftrag erfüllen,


den er uns gegeben hat

˛ Gib dich Jehova hin und zeig ihm, dass du unter seiner
Königreichsregierung leben möchtest

˛ Mach Jehova zu deinem besten Freund

219
94 Die Jünger bekommen den heiligen Geist
Es ist jetzt Pfingsten im Jahr 33 und inzwischen zehn Tage her,
dass Jesus in den Himmel zurückgekehrt ist. Von überall sind
Menschen nach Jerusalem gekommen, um das Pfingstfest zu feiern.
Ungefähr 120 Jünger haben sich im oberen Stockwerk eines Hauses
versammelt. Plötzlich passiert etwas Erstaunliches: Über dem Kopf
von jedem Jünger erscheint so etwas wie eine Flamme. Auf einmal
sprechen alle verschiedene Sprachen. Und im ganzen Haus rauscht
es wie bei einem Sturm. So bekommen Jesu Jünger den heiligen
Geist.
Viele von den Besuchern aus anderen Ländern hören das
Rauschen. Sie rennen zu dem Haus, um zu sehen, was dort passiert.
Als sie hören, wie die Jünger in verschiedenen Sprachen sprechen,
sind sie erstaunt und sagen: »Diese Leute sind doch aus Galiläa.
Wieso können sie unsere Sprachen sprechen?«
Dann stellen sich Petrus und die anderen Apostel vor die
Menschenmenge. Petrus erzählt ihnen von Jesus, wie er getötet

220
Wenn du mit deinem Mund
wurde und dass Jehova ihn von den Toten öffentlich erklärst, dass Jesus
auferweckt hat. Dann sagt Petrus: »Jetzt Herr ist, und in deinem Herzen
ist Jesus im Himmel, an der rechten Seite glaubst, dass Gott ihn von
den Toten auferweckt hat,
von Gott. Und wie versprochen hat er den
wirst du gerettet werden
heiligen Geist ausgegossen. Deshalb hört (Römer 10:9)
und seht ihr diese Wunder.«
Was Petrus sagt, geht den Menschen zu Herzen. Sie fragen:
»Was sollen wir tun?« Er antwortet: »Bereut eure Sünden und lasst
euch im Namen Jesu taufen. Dann werdet ihr den heiligen Geist
auch geschenkt bekommen.« An diesem Tag lassen sich ungefähr
3 000 Menschen taufen. Von da an wächst die Zahl der Jünger in
Jerusalem sehr schnell. Mit der Hilfe vom heiligen Geist gründen
die Apostel neue Versammlungen. So können sie die Jünger alles
lehren, was Jesus ihnen geboten hat.

Fragen: Was passiert beim Pfingstfest im Jahr 33?


Warum lassen sich so viele Menschen taufen?
Apostelgeschichte 1:15; 2:1-42; 4:4; Johannes 15:26

221
95 Nichts kann sie aufhalten
Jeden Tag sitzt ein gelähmter Mann bei einem Tempeltor und bettelt.
Eines Nachmittags sieht er Petrus und Johannes in den Tempel gehen
und sagt: »Bitte gebt mir etwas.« Petrus antwortet: »Ich habe kein
Geld. Aber ich kann dir etwas Besseres geben. Im Namen von Jesus,
steh auf und geh umher!« Dann hilft Petrus ihm aufzustehen, und der
Mann kann gehen! Die Menschen sind begeistert von diesem Wunder
und wieder werden viele gläubig.
Aber die Priester und Sadduzäer ärgern sich und packen die
Apostel. Sie bringen sie vor das religiöse Gericht, den Sanhedrin, und
fragen: »Von wem habt ihr die Macht bekommen, diesen Mann zu
heilen?« Petrus antwortet: »Von Jesus Christus, den ihr getötet
habt.« Die religiösen Führer befehlen: »Hört auf, über Jesus zu
reden!« Aber die Apostel sagen: »Wir können nicht aufhören. Wir
müssen über Jesus reden.«
Sobald Petrus und Johannes wieder frei sind, gehen sie zu
den anderen Jüngern und erzählen ihnen alles. Sie beten zusammen
und flehen: »Jehova, bitte hilf uns mutig zu sein, damit wir dein
Wort weiter predigen können.« Jehova gibt ihnen seinen
heiligen Geist und sie heilen und predigen weiter. Immer
mehr Menschen werden gläubig. Die Sadduzäer sind
so eifersüchtig, dass sie die Apostel ins Gefängnis
werfen. Aber in der Nacht schickt Jehova einen
Engel. Er öffnet die Gefängnistüren und sagt zu
den Aposteln: »Geht zurück in den Tempel und
lehrt dort.«
Am nächsten Morgen wird dem Sanhedrin
berichtet: »Das Gefängnis war verschlossen,
aber die Männer, die ihr eingesperrt habt,
sind weg! Sie sind im Tempel und belehren
das Volk!« Da werden die Apostel wieder
festgenommen und zum Sanhedrin

222
Wir müssen Gott, dem
Herrscher, mehr gehorchen
gebracht. Der Hohe Priester sagt: »Wir haben als den Menschen
euch doch befohlen, nicht mehr über Jesus (Apostelgeschichte 5:29)
zu sprechen!« Aber Petrus antwortet: »Wir
müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.«
Da werden die religiösen Führer so wütend, dass sie die Apostel
töten wollen. Doch der Pharisäer Gamaliel steht auf und warnt sie:
»Passt auf! Es könnte sein, dass Gott mit ihnen ist. Und ihr wollt
doch nicht gegen Gott kämpfen?« Da hören sie auf Gamaliel.
Nachdem sie die Apostel ausgepeitscht haben, befehlen sie ihnen
noch einmal, nicht mehr zu predigen. Dann lassen sie sie gehen.
Aber die Apostel lassen sich nicht aufhalten. Sie predigen mutig
weiter im Tempel und von Haus zu Haus die gute Botschaft.

Fragen: Warum hören die Apostel nicht auf zu predigen? Wie hilft Jehova ihnen?
Apostelgeschichte 3:1 bis 4:31; 5:12-42
96 Jesus wählt Saulus aus
Saulus kommt aus der Stadt Tarsus und ist ein römischer Bürger.
Als Pharisäer kennt er sich sehr gut im jüdischen Gesetz aus. Und er
hasst die Christen. Er zerrt die Männer und Frauen aus ihren Häusern
und wirft sie ins Gefängnis. Einmal sieht er zu, wie eine wütende
Menge den Jünger Stephanus mit Steinen bewirft und tötet.
Aber Saulus reicht es nicht, nur in Jerusalem die Christen
einzusperren. Er will auch die Christen in Damaskus aufspüren und
festnehmen. Deshalb bittet er den Hohen Priester um die Erlaubnis
dazu. Als er fast da ist, wird er plötzlich von einem hellen Licht
geblendet und fällt auf den Boden. Dann hört er eine Stimme sagen:
»Saulus, warum verfolgst du mich?« Saulus fragt: »Wer bist du?«
»Ich bin Jesus. Geh nach Damaskus. Dort erfährst du, was du tun
sollst.« Da ist Saulus auf einmal blind und seine Begleiter müssen ihn
an der Hand in die Stadt führen.
In Damaskus lebt Ananias, ein treuer Christ. Jesus sagt ihm
in einer Vision: »Geh zum Haus von Judas in der Straße, die man
die Gerade nennt, und such nach Saulus.« Ananias antwortet:
»Herr, ich weiß, was das für ein Mann ist! Er wirft alle deine Jünger
ins Gefängnis!« Aber Jesus sagt: »Geh zu ihm. Ich habe Saulus
ausgewählt, damit er vielen
Nationen die gute Botschaft
predigt.«
Als Ananias Saulus findet, sagt
er: »Saulus, Bruder, Jesus hat mich
zu dir geschickt, damit ich dir die
Augen öffne.« Sofort kann Saulus
wieder sehen. Er erfährt mehr über
Jesus, wird sein Nachfolger und
lässt sich taufen. Er ist jetzt ein
Christ und predigt wie die Brüder
in den Synagogen. Kannst du dir
Christus Jesus ist in
vorstellen, wie erstaunt die Juden sind, als die Welt gekommen, um
Sünder zu retten. Unter
Saulus den Menschen von Jesus erzählt? diesen stehe ich an erster
Sie sagen: »Das ist doch der Mann, der die Stelle (1. Timotheus 1:15)
Jünger von Jesus so schlimm verfolgt hat!«
Saulus predigt etwa drei Jahre lang in Damaskus. Die
Juden hassen ihn und schmieden Pläne, ihn zu töten.
Aber die Brüder erfahren davon und lassen ihn in
einem Korb durch eine Öffnung in der Stadtmauer
hinunter. So helfen sie ihm zu fliehen.
Saulus geht nach Jerusalem und will sich den
Brüdern dort anschließen. Aber alle haben Angst vor
ihm. Schließlich ist Barnabas so lieb und bringt ihn
zu den Aposteln. Er überzeugt sie, dass Saulus
sich wirklich geändert hat. Von da an predigt
Saulus mit der Versammlung in Jerusalem
voller Eifer die gute Botschaft. Später wird er
nicht mehr Saulus, sondern Paulus genannt.

Fragen: Warum haben die Christen


Angst vor Saulus?
Warum hat sich Saulus geändert?
Apostelgeschichte 7:54 bis 8:3; 9:1-28;
13:9; 21:40 bis 22:15;
Römer 1:1; Galater 1:11-18

225
97 Kornelius bekommt heiligen Geist
Kornelius ist ein wichtiger römischer Offizier und lebt in Cäsarea.
Die Juden achten ihn, obwohl er kein Jude ist. Er ist großzügig
und tut viel für arme Menschen. Außerdem glaubt er an Jehova und
betet regelmäßig zu ihm. Eines Tages erscheint Kornelius ein Engel
und sagt: »Gott hat deine Gebete gehört. Schick jetzt Männer zu
Petrus nach Joppe. Sie sollen ihn bitten, zu dir zu kommen.« Sofort
schickt Kornelius drei Männer nach Joppe, das ungefähr 50 Kilometer
südlich liegt.
In der Zwischenzeit hat Petrus, der gerade in Joppe ist, eine Vision:
Er sieht Tiere, die die Juden nicht essen dürfen. Dann fordert ihn eine
Stimme zum Essen auf. Doch Petrus weigert sich: »Ich habe noch
nie ein unreines Tier gegessen!« Aber die Stimme sagt: »Hör auf,
diese Tiere unrein zu nennen. Für Gott sind sie jetzt rein.« Die Stimme
sagt noch: »An deiner Tür sind drei Männer. Geh mit ihnen mit.«
Petrus geht zur Tür und fragt die Männer, warum sie gekommen
sind. Sie antworten: »Der Offizier Kornelius hat uns geschickt. Du
sollst zu ihm nach Cäsarea kommen.« Petrus lädt die Männer ein, bei
Gott nimmt in jedem Volk den
ihm zu übernachten. Am nächsten Tag Menschen an, der Ehrfurcht vor
ihm hat und tut, was richtig ist
reist er mit ihnen nach Cäsarea und (Apostelgeschichte 10:35)
einige Brüder aus Joppe kommen mit.
Als Kornelius Petrus sieht, fällt er vor ihm auf die Knie. Aber Petrus
sagt: »Steh auf! Ich bin auch nur ein Mensch. Gott hat mir gesagt,
dass ich zu dir kommen soll, obwohl Juden normalerweise nicht in
das Haus von Nichtjuden gehen. Bitte sag mir, warum ich herkommen
sollte.«
Kornelius erklärt Petrus: »Vor vier Tagen habe ich zu Gott gebetet
und ein Engel hat mir gesagt, dass ich dich herholen soll. Bitte sag,
was Jehova uns mitteilen möchte.« Petrus sagt: »Jetzt verstehe ich,
dass Gott nicht parteiisch ist. Er nimmt jeden an, der ihm dienen
möchte.« Dann erzählt er Kornelius und allen, die bei ihm sind, vieles
über Jesus. Da bekommen alle den heiligen Geist und werden
getauft.

Fragen: Warum will Petrus keine unreinen Tiere essen?


Warum schickt Jehova Petrus in das Haus von einem Nichtjuden?
Apostelgeschichte 10:1-48

227
98 Das Christentum breitet sich aus
Die Apostel befolgen Jesu Gebot, die gute Botschaft in der ganzen
Welt zu verbreiten. Im Jahr 47 verabschieden sich Paulus und
Barnabas von den Brüdern in Antiochia und gehen auf eine
Predigtreise. Sie reisen durch Kleinasien und predigen eifrig
an Orten wie Derbe, Lystra und Ikonion.
Paulus und Barnabas predigen jedem, ob arm oder reich, alt oder
jung. Viele beginnen an Christus zu glauben. Auf Zypern predigen sie
dem Statthalter Sergius Paulus, aber ein Zauberer will sie aufhalten.
Da sagt Paulus zu ihm: »Jehova ist gegen dich!« Sofort wird der
Zauberer blind. Als der Statthalter das sieht, wird er gläubig.
Paulus und Barnabas predigen überall: auf Märkten, Straßen, in
Synagogen und von Haus zu Haus. Einmal heilen sie in Lystra einen
gelähmten Mann. Die Leute, die das mitbekommen, halten die
beiden für Götter und wollen sie anbeten. Aber Paulus und Barnabas
wehren sich dagegen und sagen: »Wir sind auch nur Menschen.
Betet Gott an!« Dann kommen Juden aus einer anderen Stadt und
hetzen die Leute gegen Paulus auf. Darauf bewerfen die Leute Paulus
mit Steinen und schleppen ihn aus der Stadt. Sie denken, er ist tot,
und lassen ihn liegen. Aber Paulus lebt noch. Die Brüder kommen
sofort, um ihm zu helfen, und bringen ihn wieder in die Stadt. Später
kehrt Paulus nach Antiochia zurück.
Im Jahr 49 geht Paulus auf eine zweite Predigtreise. Zuerst
besucht er wieder die Brüder in Kleinasien. Dann reist er weiter nach
Europa, um die gute Botschaft auch dorthin zu bringen. Er besucht

228
Darum geht und macht
Orte wie Philippi, Thessalonich und Athen. Menschen aus allen Völkern
Silas, Lukas und ein junger Mann namens zu meinen Jüngern
(Matthäus 28:19)
Timotheus begleiten ihn. Zusammen
gründen sie neue Versammlungen und helfen ihnen, stark zu werden.
In Korinth bleibt Paulus eineinhalb Jahre, um die Brüder dort zu
stärken. Er predigt, lehrt und schreibt Briefe an viele Versammlungen.
Nebenbei arbeitet er als Zeltmacher. Nach einiger Zeit reist Paulus
über Ephesus zurück nach Antiochia.
Im Jahr 52 geht Paulus auf eine dritte Predigtreise. Erst reist er
nach Kleinasien. Dann bleibt er ein paar Jahre in Ephesus, wo er
lehrt, Menschen heilt und die Versammlung unterstützt. Er hält jeden
Tag Vorträge im Hörsaal einer Schule. Viele hören ihm zu und ändern
sich. Später reist Paulus in den Norden bis nach Philippi und danach
in den Süden nach Korinth. Dann macht er sich auf den Weg nach
Jerusalem. Er hat die gute Botschaft in vielen Ländern gepredigt.

Fragen: Schlage in der Neuen-Welt-Übersetzung den Anhang B13 auf.


Kannst du die Predigtreisen von Paulus mitverfolgen?
Apostelgeschichte 13:1 bis 23:35
99 Ein Gefängnisaufseher lernt
die Wahrheit kennen
In Philippi gibt es ein Dienstmädchen, in dem ein Dämon ist.
Der Dämon benutzt sie, um die Zukunft vorauszusagen. Dadurch
verdienen ihre Herren viel Geld. Als Paulus und Silas nach Philippi
kommen, läuft das Dienstmädchen ihnen tagelang hinterher und der
Dämon lässt sie rufen: »Diese Männer sind Sklaven Gottes, des
Höchsten.« Schließlich befiehlt Paulus dem Dämon: »Im Namen von
Jesus, komm aus ihr heraus!« Da verlässt der Dämon ihren Körper.
Als ihre Herren merken, dass sie mit ihr kein Geld mehr verdienen
können, werden sie wütend. Sie schleppen Paulus und Silas zu den
obersten Beamten und sagen: »Diese Männer brechen das Gesetz
und stiften in der ganzen Stadt Unruhe!« Da geben die Beamten
den Befehl, Paulus und Silas zu schlagen und einzusperren. Der
Gefängnisaufseher steckt sie in den tiefsten und dunkelsten Teil
vom Gefängnis. Dann schließt er ihre Füße in einen Holzblock ein.
Um Mitternacht singen Paulus und Silas Loblieder für Jehova, und
die anderen Gefangenen hören zu. Plötzlich erschüttert ein heftiges
Erdbeben das ganze Gefängnis. Die Zellentüren springen auf.
Und die Fesseln der Gefangenen fallen ab. Der Gefängnisaufseher
rennt ins innere Gefängnis. Er sieht die offenen Türen und denkt,
die Gefangenen sind geflohen. Da nimmt er ein Schwert und will
sich töten.
Sofort ruft Paulus: »Tu dir nichts! Wir sind alle hier!« Der
Aufseher stürzt zu Paulus und Silas in die Zelle und wirft sich vor
ihnen auf den Boden. Er fragt: »Was muss ich tun, um gerettet zu
werden?« Sie antworten: »Glaube an Jesus, du und alle in deinem
Haus.« Dann erzählen sie ihm von Jehova und seinem Wort. Darauf
lässt sich der Aufseher taufen und mit ihm alle in seinem Haus.

Fragen: Warum werden Paulus und Silas ins Gefängnis geworfen?


Wie lernt der Gefängnisaufseher die Wahrheit kennen?
Apostelgeschichte 16:16-34

230
Man wird gegen euch vorgehen und euch
verfolgen, indem man euch vor Synagogen und
in Gefängnisse bringt. Wegen meines Namens
wird man euch vor Könige und Statthalter
stellen. Das wird dazu führen, dass ihr als
Zeugen auftretet (Lukas 21:12, 13)
100 Paulus und Timotheus
Timotheus ist ein junger Bruder in der
Versammlung in Lystra. Sein Vater ist Grieche
und seine Mutter Eunike ist Jüdin. Sie und
seine Großmutter Lois haben Timotheus schon
von Jehova erzählt, als er noch klein war.
Paulus kommt auf seiner zweiten
Predigtreise wieder nach Lystra. Er merkt,
dass Timotheus die Brüder sehr liebt und
ihnen immer gern hilft. Paulus lädt Timotheus
ein, ihn auf seiner Reise zu begleiten. Er schult
ihn und mit der Zeit wird Timotheus ein guter
Prediger und Lehrer der guten Botschaft.
Der heilige Geist leitet Paulus und Timotheus
überall auf ihrer Reise. Eines Nachts hat Paulus eine Vision: Ein Mann
bittet ihn, nach Mazedonien zu kommen und ihnen zu helfen. Deshalb
gehen Paulus, Timotheus, Silas und Lukas dorthin, um zu predigen
und Versammlungen zu gründen.
In der mazedonischen Stadt Thessalonich werden viele Männer
und Frauen Christen. Das macht einige Juden eifersüchtig auf Paulus
und seine Gefährten. Sie rufen eine Menschenmenge zusammen,
schleppen mehrere Brüder vor die Herrscher der Stadt und schreien:
»Diese Männer sind Feinde der römischen Regierung!« Paulus und
Timotheus sind in Lebensgefahr. Deshalb fliehen sie in der Nacht
nach Beröa.
Die Menschen in Beröa interessieren sich sehr für die gute
Botschaft. Viele Juden und Griechen werden gläubig. Aber dann
kommen Juden aus Thessalonich und machen Ärger. Paulus muss
wieder fliehen und geht nach Athen. Timotheus und Silas bleiben in
Beröa, um die Brüder zu stärken. Nach einiger Zeit schickt Paulus
Timotheus wieder nach Thessalonich. Die Brüder dort werden heftig
verfolgt und Timotheus soll ihnen helfen, damit umzugehen. Später

232
Ich habe sonst niemand, der
die gleiche Einstellung hat
wie er und sich aufrichtig
um eure Belange kümmern
wird. Denn alle anderen
sind auf ihre eigenen
Interessen aus und nicht
auf die von Jesus Christus
(Philipper 2:20, 21)

schickt Paulus ihn in viele andere Versammlungen, damit er den


Brüdern Mut macht.
Paulus sagt zu Timotheus: »Jeder, der Jehova dienen will, wird
verfolgt werden.« Auch Timotheus wird für seinen Glauben verfolgt
und eingesperrt. Aber so kann er Jehova seine Treue und Loyalität
beweisen, und das macht ihn glücklich.
Paulus schreibt den Brüdern in Philippi: »Ich schicke euch
Timotheus. Er wird euch erklären, was alles dazugehört, ein Diener
Jehovas zu sein. Und er wird euch im Predigtdienst schulen.« Paulus
weiß, dass er sich auf Timotheus verlassen kann. Die beiden arbeiten
viele Jahre zusammen — als Glaubensbrüder und Freunde.

Fragen: Wer ist Timotheus? Warum werden Paulus und Timotheus so gute Freunde?
Apostelgeschichte 16:1-12; 17:1-15; Philipper 2:19-22; 2. Timotheus 1:1-5; 3:12, 14, 15;
Hebräer 13:23
101 Paulus auf dem Weg nach Rom
Die dritte Predigtreise von Paulus endet in Jerusalem. Dort wird er
festgenommen und eingesperrt. In der Nacht sagt Jesus in einer
Vision zu ihm: »Du wirst nach Rom gehen und dort predigen.«
Paulus wird nach Cäsarea gebracht, wo er zwei Jahre im Gefängnis
bleiben muss. Bei einer Gerichtsverhandlung sagt er zu dem
Statthalter Festus: »Lass Cäsar in Rom über mich richten.« Festus
antwortet: »Auf Cäsar hast du dich berufen, zu Cäsar sollst du
gehen.« Paulus wird auf ein Schiff gebracht, das nach Rom fährt.
Seine Glaubensbrüder Lukas und Aristarchus begleiten ihn.
Auf dem Meer gerät das Schiff in einen heftigen Sturm. Er
wütet tagelang und alle denken, sie müssen sterben. Doch Paulus
beruhigt sie: »Männer, ein Engel hat im Traum zu mir gesagt: ›Hab
keine Angst, Paulus. Du wirst Rom erreichen und alle auf dem Schiff
werden gerettet.‹ Habt also keine Angst! Keiner wird sterben.«
Der Sturm tobt 14 Tage lang. Dann ist endlich Land zu sehen.
Es ist die Insel Malta. Aber das Schiff bleibt in einer Sandbank
stecken und bricht auseinander. Die Leute schwimmen an Land
oder klammern sich an Schiffsteile und lassen sich an den Strand
treiben. Alle 276 Menschen überleben. Die Bewohner von Malta
machen ein Feuer, an dem sie sich wärmen können, und kümmern
sich um sie.
Drei Monate später wird Paulus auf ein anderes Schiff gebracht.
Als er fast in Rom ist, kommen ihm die Brüder entgegen. Da
bedankt er sich bei Jehova und hat wieder neuen Mut. Paulus ist
zwar ein Gefangener, aber er darf in Rom in einem gemieteten
Haus wohnen. Er bleibt zwei Jahre dort und wird von einem
Soldaten bewacht. Viele besuchen ihn und er erzählt ihnen von
Jesus und von Gottes Königreich. Er schreibt auch Briefe an die
Versammlungen in Kleinasien und Judäa. Jehova hat Paulus wirklich
dazu gebraucht, die gute Botschaft in vielen Ländern zu verbreiten.

234
Fragen: Warum wird Paulus von Festus nach Rom geschickt?
Was erlebt Paulus auf dem Weg nach Rom?
Apostelgeschichte 21:30; 23:11; 25:8-12; 27:1 bis 28:31;
Römer 15:25, 26

In jeder Hinsicht empfehlen wir uns als


Gottes Diener durch das Ausharren in
vielem, in schweren Zeiten, in Notlagen,
unter Schwierigkeiten (2. Korinther 6:4)
102 Die Offenbarung
Der Apostel Johannes ist auf der Insel Patmos in Gefangenschaft.
Jesus zeigt ihm in 16 Visionen, was in der Zukunft passieren
wird. Diese Visionen offenbaren oder zeigen, wie Jehovas
Name geheiligt wird, wie sein Königreich kommt und wie sein
Wille im Himmel und auf der Erde geschieht.
In einer Vision sieht Johannes Jehova im Himmel auf einem
herrlichen Thron. Er ist von 24 Ältesten umgeben, die weiße
Gewänder und goldene Kronen tragen. Vom Thron her kommen
Blitze und Donner. Die 24 Ältesten verbeugen sich vor Jehova und
beten ihn an. In einer anderen Vision sieht Johannes eine große
Volksmenge. Die Menschen kommen aus allen Ländern, Völkern und
Sprachen und sie beten Jehova an. Dann ist Jesus als Lamm zu
sehen, das die Volksmenge hütet und zu Wasserquellen des Lebens
führt. In einer weiteren Vision wird Jesus König im Himmel und
regiert mit den 24 Ältesten. In der nächsten Vision kämpft Jesus mit
dem Drachen, also dem Teufel, und den Dämonen. Jesus wirft sie alle
aus dem Himmel auf die Erde hinunter.
Ich lasse Feindschaft herrschen zwischen
dir und der Frau und zwischen deinen
Nachkommen und ihrem Nachkommen.
Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst
ihm die Ferse zermalmen (1. Mose 3:15)

Dann sieht Johannes in einer herrlichen Vision, wie das Lamm und
die 144 000 auf dem Berg Zion stehen. Außerdem sieht er einen
Engel um die Erde fliegen. Der Engel sagt den Menschen, sie sollen
Ehrfurcht vor Gott haben und ihm die Ehre geben.
In der nächsten Vision sieht Johannes den Krieg von Armageddon
(Harmagedon). In diesem Krieg besiegen Jesus und sein Heer das
böse System des Teufels. In der letzten Vision herrscht im Himmel
und auf der Erde vollkommener Frieden. Die Offenbarung zeigt,
dass der Teufel und seine Nachkommen endgültig vernichtet
werden. Dann werden alle nur Jehova anbeten und seinen Namen
als etwas Heiliges behandeln.

Fragen: Wie viele Visionen sieht Johannes?


Was wird Jesus im Krieg von Armageddon tun?
Offenbarung 1:1-3; 4:1-11; 7:4, 9-17; 11:15-18; 12:5-12; 14:1, 6, 7; 16:14, 16; 21:5

237
103 »Lass dein Königreich kommen«
Jehova hat versprochen: »Ich werde alle eure Tränen abwischen.
Niemand wird mehr traurig sein, Schmerzen haben, krank sein oder
sterben. Alles Schlimme von früher wird vergessen sein.«
Jehova wollte, dass Adam und Eva im Garten Eden in Frieden und
Glück leben. Sie sollten viele Kinder haben und die Erde bevölkern.
Und sie sollten ihrem Vater im Himmel dienen. Aber sie haben Jehova
nicht gehorcht. Trotzdem hat er seinen Vorsatz nie geändert. In
diesem Buch haben wir gesehen, dass Jehova alles wahr macht, was
er verspricht. Sein Königreich wird über die ganze Erde Segen
bringen, so wie er es Abraham versprochen hat.
Bald gibt es den Teufel, die Dämonen und die bösen Menschen
nicht mehr. Alle dienen dann Jehova. Keiner wird mehr krank oder
stirbt. Jeden Morgen wachen wir voller Energie auf und freuen uns
auf den Tag. Die ganze Erde wird ein Paradies. Jeder hat gutes Essen

Du, unser Gott Jehova, verdienst


den Ruhm, die Ehre und die Macht,
weil du alles erschaffen hast
(Offenbarung 4:11)
und ein sicheres Zuhause. Die Menschen sind lieb, nicht
grausam und brutal. Und die Tiere haben keine Angst vor
uns und wir auch nicht vor ihnen.
Es wird unbeschreiblich schön sein, wenn Jehova die
Toten auferweckt. Wir können dann Menschen von früher
kennenlernen wie Abel, Noah, Abraham, Sara, Moses, Ruth,
Esther oder David. Mit uns zusammen werden sie aus der
Erde ein Paradies machen. Und wir werden immer eine
Menge interessante Arbeit haben.
Jehova möchte, dass du das alles erlebst. Du wirst ihn
dann noch viel besser kennenlernen, als du es dir vorstellen
kannst. Komm Jehova jeden Tag ein bisschen näher —
heute schon und bis in alle Ewigkeit!

Fragen: Was wird Gottes Königreich auf der Erde alles verändern?
Wen aus diesem Buch würdest du im Paradies gern kennenlernen?
Offenbarung 21:3, 4; Hiob 33:25; Sprüche 2:21, 22; Jesaja 11:2-10; 33:24; 65:21;
Matthäus 6:9, 10; Johannes 5:28, 29; 17:3

239
Was wir aus der Bibel lernen können
GESCHICHTEN
Auch junge Menschen können Jehova ihr Herz schenken ________ 37, 51, 59, 61, 72, 100
Die falsche Anbetung kommt vom Teufel ________________________________ 19, 20, 22, 38, 46, 49, 52, 58
Die Toten werden auferstehen _________________________________________________ 48, 86, 91, 93
Du kannst nicht Gott und dem Reichtum dienen _____________________ 10, 17, 44, 59, 75, 76
Eifersucht zerstört Freundschaften _________________________________________ 4, 14, 41

Es wird keine Bösen mehr geben ____________________________________________ 5, 10, 32, 46, 102
Freunde, die Jehova lieben, sind die besten Freunde _______________ 16, 33, 42, 80, 87, 100, 103
Für Jehova sind alle Menschen wertvoll __________________________________ 8, 9, 11, 21, 23, 68, 70, 74, 87, 90
Gehorsam bedeutet Leben _____________________________________________________ 3, 5, 10, 37, 39, 54, 59, 65, 72
Gib nicht auf, wenn du Schlimmes durchmachen musst __________ 16, 47, 51, 57, 64, 75, 90, 95, 99, 101

Gott hat uns die Bibel gegeben, um uns weise zu machen ______ 56, 66, 72, 75, 81
Gottes Königreich wird alle Menschen glücklich machen _________ 1, 48, 62, 79, 81, 83, 85, 86
Gottes Wille wird im Himmel und auf der Erde geschehen _______ 25, 55, 60, 62, 63, 71, 96, 102
Hör auf Jesus, den König von Gottes Königreich _____________________ 74, 78, 79, 83, 84, 85, 91, 92, 99
Jehova beschützt demütige Menschen ___________________________________ 43, 45, 65, 67, 69

Jehova beschützt die, die ihn lieben _______________________________________ 6, 22, 40, 50, 52, 55, 64, 71, 84
Jehova führt sein Volk ____________________________________________________________ 18, 25, 26, 27, 29, 34, 39, 44, 73, 80
Jehova hält seine Versprechen — halte du deine auch ____________ 8, 9, 11, 23, 24, 31, 34, 35, 36, 66, 93
Jehova hat die Erde als unser Zuhause gemacht ____________________ 1, 2, 102, 103
Jehova hört zu, wenn unsere Gebete von Herzen kommen ______ 35, 38, 50, 64, 82

Jehova ist allmächtig ______________________________________________________________ 1, 7, 18, 19, 20, 21, 22, 26, 55, 60
Jehova liebt Menschen aus allen Ländern _______________________________ 30, 33, 48, 54, 77, 94, 97, 98, 99
Jehova lügt nie _______________________________________________________________________ 3, 10, 16, 63, 68, 70, 102, 103
Jehova wird nie vergessen, was wir für ihn tun ________________________ 16, 29, 32, 48, 65, 69, 77, 100
Mach Jehova zu deinem Freund ______________________________________________ 11, 30, 33, 51, 56, 59, 69, 81, 82

Sag Jehova immer Danke _______________________________________________________ 2, 6, 67, 103


Schätze, was du von Jehova bekommst __________________________________ 12, 13, 24, 35, 36, 56, 75, 95, 100
Sei mutig — Jehova wird dir helfen _________________________________________ 40, 47, 51, 53, 57, 61, 64, 65, 76, 88, 101
Tu niemals etwas Schlechtes __________________________________________________ 14, 27, 49, 53, 58, 88, 89
Vergib anderen, so wie Jehova dir vergibt _______________________________ 13, 15, 31, 43, 92

Wer rebelliert, wird ein Feind Gottes _______________________________________ 7, 17, 26, 27, 28, 88
Wer seinen Bruder nicht liebt, kann Gott nicht lieben ______________ 4, 13, 15, 41
Wer selbstsüchtig ist, schadet sich selbst und anderen __________ 3, 4, 12, 27, 28, 39, 49, 88
Wir müssen die gute Botschaft vom Königreich predigen _______ 73, 76, 94, 95, 96, 97, 98
Wütend sein ist gefährlich ______________________________________________________ 4, 12, 41, 45, 49, 65, 89

240

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