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Landesmuseum
für Technik und Arbeit
in Manrrlreim
Die Goldenen 2Oer in Bildern, Szenen
und Objekten

Sonderausstellung des Landesnruseurrs


für Technik und Arbeit in Mannheinr
vom i0. Septernber 1994 bis 31. Januar 1995

Begleithefte zur Ausstellung

Bilder, Szenen H. Steffens/M. Urrser


und Objekte

Radio für alle U Kern/H. Steffens


Literatur und K. Möser/Ch. Kleppel
Buchkultur

Norrrierung 1 V. Benad-Wagenhoff/R. Seltz

Nornrierung 2 K. Budde

Massensport H. Steffens/M.Unser

Bilderwelten H. Steffens

Vol ksverq n ü qe n H Steffens/J. Abele

lmpressum

Gestaltu ng : Heihe Morath


Fotoglrafie: Brigitte G rassnrann, Klaus
Luginslanci, Rainer Paasche, Regina 5pät
Te):tred a't:t i o n ; Gerha rd Zweckbror r r rer

O beinr Herausgeber:
Lanclesnruseunr {Lrr Teclrnik und Arbeit
in l.4annheinr
N4u>etttr',slralle l. 68 165 l.la'rnlreirrr
A le Rechte vorbehalten, lr.4annheinr 1994
Geclruc[t nrit f reuncilicher UnterstirtzLrng cles
It.4useunrsvereins f llr Technik uncJ Arbeit e.V

Die DeLrtsche Bibliothek CIP Einheitsaufnahnte:

Tanz ar{ Vulkan


cJerrr
Brlderrvelten Bilderfluten
Hr:q vorn LandesnrLtseurrr filr Teclrntk rrncl Arltett
in M.rnnlreinr
Steffens, Horst
lsBN 3-980401 5 6-1
Filmplakat:
"Der Hen der Welt",
Regie: Harry Piel, 19j4

"Wir werden aus Mensch und Maschine den


Maschinenmenschen schaffen. Seine Aufgabe
wird es sein, dem Wesen aus Fleisch und Blut
das Joch gefahr- und todbringender Arbeit ab-
zunehmen. "
Harry Piels Film "Der Herr der Welt" reflektierte
die Technikbegeisterung der 20er Jahre
B ilderwelten - Bilderfluten
Strelfzug durch Fllme und Kinos der 2OerJahre

Der erste expressionistische Riesenfilm Mil Mannheimer Publikums schien sich jedoch in
marktschreierischer Chuzpe lancierte im Juni Grenzen gehalten zu haben. Wie andere Mo-
1920 das Mannheimer Lichtspiel-Theater n u menta|Fil mwerke auf den verschiedenen
"Schauburg" einen Film, der heutzutage als Pracht-S piel plänen der zah lreichen
Fil mtheater

einer der meistdiskutierten und berühmtesten verschwand auch "Caligari" nach einerWoche
Filme der Filmgeschichte gilt. ÄiesenfrTm, das aus dem Programm. Noch schlechter erging
klang nach Jahrmarkt und Hollywood, war je- es Friedrich Wilhelm Murnau mit "Nosferatu.
doch auf Robert Wienes "Das Cabinet des Dr. Eine Symphonie des Grauens" im Juni 1923;
Caligari" gemunzt. Nach seiner Uraufführung nur vier Tage unterhielten Ängst, Spuk, Traum,
Ende Februar 1920 war er im Berliner "Mar- Horror, Seuche und Tod das Mannheimer Pub-
morhaus" drei Wochen gelaufen und hob sich likum. Beide Filme thematisierten zentrale Zeit-
damit von der Dutzendware im wöchentlichen erfahrungen - vor allem die existentielle Unsi-
Programmwechsel ab. Die Begeisterung des cherheit in der jungen Republik. War es das,
was das Publikum so kurz nach Weltkrieg und
Abb.1 Revolution nicht sehen wollte?
"Dß Kabhrctt des
Dr. Caligari"
Das Kino ist billiger Wechsel von Buntheit, Nie-
gesehenem, Dummheit, Ernst, Lüge. So provo-
zierte nach einem Jahrzehnt beeindruckender
Erfolge des deutschen Films der Kritiker Hart-
mut Baer 1931 in der Zeitschrift "Der Schein-
werfer" die Filmschaffenden. Und er hatte in
einem Recht: Die Spielpläne der Filmtheater
waren geprägt durch den fliegenden Wechsel
von Sensation und Liebe, Historie und Zukunft,
Erotik und Western - abgedreht allein im Jah-
re 1920 in einer Überproduktion von mehr als
500 Filmen. Die schleichende Geldentwertung
hatte den deutschen Film wirklich billig werden
und damit seine Exportchancen steigen lassen:
.+
Abb.2
''Nosferaht"

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.*

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von konnten Wiene oder Murnau nur träumen.


Als Harry Piel 1922 zum beliebtesten deutschen
Filmschauspieler gewählt wurde, trug er schon
den schmückenden Beinamen deutscher Doug-
las Fairbanks. Zehn Jahre später warb das
Mannheimer "Capitol" fur den US-Schauspie-
ler Georg Bancroft mit der Schlagzeile: der
günstige Voraussetzungen auch für das Entste-
hen einer Reihe von Filmkunstwerken. Doch Abb.3
das "goldene Zeitalter des Films" gebar in sei- Harry Piel in
"RiL'alen", 1922/23
ner Massenproduktion auch Serienhelden,
denen das Publikum in Massen zulief.

Das Zeitalter des Harry Pl€l

Zwischen März 1920 und April 1921 begann


die Mannheimer "Piel-Manie", sicher kein
lokales Fieber, sondern reichsweit grassierend.
Filmtheater rissen sich um die Produktionen
dieses Meisfers der Sensationen, der in Filmen
wie "Das amerikanische Duell", "Das Geheimnis
des Zirkus Ba116" oder "Das Gefängnis auf
dem Meeresgrund" nicht nur als Schauspieler
agierte, sondern auch Stuntman, Regisseur
und Produzent in Personalunion war. Ganz im amerikanische Harry Piel. Die Weimarer Jahre
Gegensatz zu den künstlerisch anspruchsvollen hatten Piel zu einem international anerkannten
Filmen wurden Piels Abenteuer öfter verlängert Filmunternehmer werden lassen, dessen Ge-
oder liefen gar zeitgleich in zwei Filmtheatern. samtwerk schließlich, bis 1953, auf 110 Krimi-
lnnerhalb eines Jahres nahmen Mannheimer nal- und Abenteuerfilme anwuchs. Ein Meister
Kinos Harry Piel achtmal ins Programm auf; da- der Vermarktung war er auch: Harry-Piel-Spiel-
Abb.4 puppen, Schlager und eine Groschenheftserie,
Harry Piel:
"Das t'etscbuuttdette in der zwischen 1920 und 1926 an die 150
Haus", 1921/22 Heftromane erschienen, ergänzten seine Mas-
senf ilmkunst vortreff lich.

Die lngredienzien seiner Sensations-Mixturen


galten als typisch "amerikanisch". Spannung,
Tempo und Technik dominierten seine Serien-
produkte: Seine Filme führten die neuesten
Erfindungen in Kommunikation und Verkehr
vor, sie zeigten das von Signalen und Werbe-
sprüchen dominierte moderne Großstadtleben
und sie illustrierten ein neues, athletisches Ver-
hältnis zum Körper, urteilt der Film- und Litera-
turhistoriker Anton Kaes. Gerade die Technik-
und Körperbetontheit der Pielschen Produkte
waren es, die das Publikum quer durch alle
Schichten faszinierten - und vor allem in der
Arbeiterschaft Anklang fanden. Neben Piel
waren es Douglas Fairbanks und Tom Mix, die
ähnlich robust vor der Kamera auftraten und
Sehnsüchte der Zuschauer stillten. ln der Hit-
liste der erfolgreichsten Kinofilme der 2Oer
Jahre sind es diese drei Namen, die stets in vor-
deren Rängen plaziert waren. Freitag Abend
staute sich die Masse vor den Schauburg-Licht-
spielen, um ihren Liebling bestaunen zu kön-
nen, notierte der "Mannheimer Generalanzei-
ger" anläßlich eines Piel-Films 1923.
IDEAL' FILM 6. M. B.H. FRAN KFURT 7' TAUNUSSTR.%o

4
abb.5
Billitte Helm ab
illerscbenmscbine
in"Merropolß", 1926

Seit 1915 als Pionier des Action-Films etabliert, Kameramann sogar an einen Windmühlenflü-
bot Piel seinen Zuschauern unendlich viele und gel binden, um einen gewünschten Fahreffekt
immer neue Stunts, Tricks - vor allem aber le- zu erreichen, berichtet der Filmhistoriker
gendäre, authentische Crashs und Explosio- Matias Beckman.
nen, die ihm im neidischen Kollegenkreis den
R uf e nes Dyn a m it- Reg isseurs ei n brachten. M it
i

einem Sprengmeister befreundet, stand er je- Maschlnenträume:


technlsche vlslonen lm Tdvlalfllm
doch überall mit seinem Kameramann bereit,
wo Mauern, Brücken oder Fabrikschlote tat- "Technik und Mensch" faszinierten den Vielfil-
sächlich in die Luft flogen. Wenn zwei Autos mer und ließen ihn auch zum Pionier des deut-
in einer Schlußszene zusammenstießen, auf schen Science-fiction-Films werden. in seinen
Klippen zerbarsten und im Meer versanken - Trivialstoffen populärer und in seiner filmischen
dann waren es Wagen aus seiner privaten Ga- Verarbeitung radikaler als Fritz Lang mit seinem
raqe, und die Szene konnte nur einmal, am zu schönen weiblichen Roboter in "Metropolis"
letzten Tag der Aufnahmen, gedreht werden. oder dem faszinierenden Raketenstart in "Frau
Die Ehrlichkeit, mit der er Sensationen und im Mond". lmmer griff Piel in seinen "techni-
lstoffe zusa mmen band, verstä rkte seine
Trivia schen" Filmen aktuelle Debatten und Visionen
Popularität - negativ wirkte sie jedoch lange auf: Maschinen und Motoren. Tempo und
Zeit in der "ernsten" Filmkritik, die ihn stets als Technik, Raketen und Roboter, schließlich auch -
belangloses Produkt einer versunkenen Film- lange vor der Zeit des Fernsehens - die Televi-
ära behandelte. Dabei war Piel derjenige, der sion. Schon 1915 produzierte er mit "Die große
auch Filmgeschichte schrieb, weil er vor Lupu Wette. Ein phantastisches Erlebnis aus dem
Pick in "SylvesIer" (1924) und Ewald Andrö Du- Jahre 2000" einen Film, in dem es um einen
pont in "Variet6" (1925) mit der Kamera auf- Elektromenschen ging; 1922/23 griff er dieses
wendig experimentieren ließ: Als erster befrei- Thema erneut auf mit den Roboterfilmen "Ri-
te er die Kamera aus ihrer bis dahin noch vor- valen" und "Der letzte Kampf ":Wie bei einem
herrschenden Statik, mit der sie Aktionen ein- Tanz auf dem Vulkan läßt Piel in einer futuris-
fing; Piel wollte sie selber agieren lassen und tischen, fast kubistisch anmutenden, perspekti-
ste//re sie auf fahrende Autos, auf Eisenbahn- visch gemalten Dekoration eine Party steigen,
waggons, in Ballongondeln, ja er ließ seinen in die schließlich Roboter eindringen, Blitze
Abb.6 und 7
'I;ttttt irtt Morttl",
1928 (ktnnn),
1q29 (Film)

künftiger Techniken in den Händen gewissen-


loser Menschen antizipierte. Der Chefkonstruk-
teur des Fabrikanten verfolgt den dämoni-
schen Plan, durch seine Maschinenmenschen
die Welt auszubeuten und jeden Widerstand
dagegen durch die Kampfmaschine, den über-
roboter, zu brechen. Natürlich fand das Ganze
ein liebevolles Happy-End. Die "Deutsche Film-
speiend, Panik auslösend, Zerstörung und Tod zeitung" urteilte: Ein phantastischer Film, ein
bringend. Film wieder aus dem Reich der Technik, Zu-
kunftsmusik technischer Möglichkeiten, wie sie
Denkt auch daran, daß die Techniker es sind, Harry Piel wiederholt in seinen Frlmen ange-
die erst wahre Demokratie möglich machen, stimmt hat. Nur daß dieser neue Film alle Aus-
hatte Albert Einstein zur Eröffnung der Berliner maße seiner bisherigen technischen Spielfilme
Funkausstellung 1930 betont. Harry Piels Film weit hinter sich läßt. Er steht in dieser Hinsicht,
"Der Herr der Welt", 1934in die Kinos gekom- was Raffinement und Bedeutung der Erfindung
men, aber schon vor der nationalsozialistischen betrifft, ebenbürtig neben 'Metropolis' und
Machtübernahme konzipiert, reflektierte die neuerdings 'Gold'. Mit beiden Filmen hat er
Technikbegeisterung der 20er Jahre: Wir wer- das immense elektrische Aufgebot gemeinsam
den aus Mensch und Maschine den Maschr- und die Zerstörung der umwälzenden gigan-
nenmenschen schaffen. Seine Aufgabe wird tischen Erfindung in Form einer grandiosen
es sein, dem Wesen aus Fleisch und Blut das Schlußsensation 1.../. Dies war jedoch schon das
Joch gefahr- und todbringender Arbeit abzu- Urteil einer gleichgeschalteten, nationalsozia-
nehmen. Filmisch verwandelt sich diese men- listischen Zeitung, und Harry Piel, bereits Ende
schenfreundliche Utopie des Maschinenbaufa- April 1933 in die NSDAP eingetreten und dar-
brikanten Dr. Heller in eine Kritik des Einstein- uber hinaus förderndes Mitglied der S5 gewor-
schen Postulats, indem Piel die Gefahren zu- den, schien bereits mehr als ein Mitläufer zu

6
Abb.9
Illu st tioTq' FiInr -Krffiar

Nr. 2172t19:l,t
''Der Ilen'der W'elt"

sein. Trotzdem wurden einrge seiner Filme, so


"Der Geheimagent" von 1931/32 und "Panik"
von 1943, von der Zensur verboten. Allzu offen-
kundig malte Piel die Schrecken eines Giftgas-
krieges, neuer Geheimwaffen und von Luftan-
griffen aus und er beschwor in "Die Welt ohne
Maske" (1934) orwellsche Visionen des totali-
tä ren Ü berwach u n gsstaates m ittels Television.

Harry Piel, einer der Superstars des deutschen


Films der 20er Jahre, erreichte mit seinen Fil- Kunst. sondern Kino machen. Und hier, im Zu-
men die Masse der einfachen Leute. Dieser Er- schauerraum, konnte und sollte man die Aus-
folg schuf ihm Freiraum, in seinen Produktio- senwelt vergessen. Nur so wurden paradoxe
nen auch das aufzugreifen, was die Menschen Situationen bewältigt; als im Juni 1923 das Exi-
bewegte, berührte und gleichzeitig ihren stenzminimum einer Familie mit zwei Kindern
Wunsch nach Zerstreuung erfüllte. Er wollte, auf über 250.000 Mark pro Woche gestiegen
so der Filmhistoriker Matias Beckman, keine war, notierte ein Filmkritiker im "Mannheimer
Generalanzeiger" ohne lronie: 'Die Jagd nach
Abb.8 dem Dollar' versetzte den Zuschauer in eine
Szene aus"Gokl", 1934
heitere Stimmung, die die Alltagssorgen ver-
gessen macht.

Bilderfluten und Kinopaläste

Das kleinste Nesf hat heute sein Kino, und je-


der halbwegs gängige Film wird durch tausend
Kanäle an die Massen in Stadt und Land her-
angebracht. Was vermittelt er den Publikums-
massen und in welchem Sinn beeinflußt er sie?
Siegfried Kracauer kam 1932 ins Grübeln, als

7
abb.10
A tt z e ige n t I Etöffi t t t, t I
der Sclsattburg
An die verehrlen Kinoheundinnen und Freundel

,,Schauburg"
am Samslag, den 3, Arrgust l$18, ltashtnitlags 5 Uhr

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,e, xd_L. a-.r.;hh_.
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3r ' r ,r,.u,[- -._f t/ r-

Akliergosellschaft llir Kinernatographie und Fihnverleih in Mannheim


(hijhor Shaoburg).

er "Über die Aufgabe des Filmkritikers" in der 1925 779


"Frankfurter Zeitung" schrieb. Es war vor allem 1926 742
die Massenware jener Filme, die gehobene Un- 1927 829
terhaltung oder billige Zerstreuung boten, die 1928 8s3
er zur Kardinalfrage der Filmkritik erhob. ln ähn- 1929 646
lichem Sinne hatte sich der Leiter der städti-
Total 5059
schen Kunsthalle Mannheim, G. F Hartlaub, ge-
äußert: Er beklagte die "Naivität" der großen
Kracauer hätte sich eigentlich sein Grübeln spa-
Kinobesuchermasse, [...] die allein durch den
ren können: Angesichts der auf das Publikum
Hunger nach einer spannenden Unterhaltung
hereinbrechenden Bilderfluten bedurfte es
und Ablenkung, nach Sensationen jeder Art
schon missionarischen Eifers, seinem Diktum
bedingt sei. ln der Tat, Kracauers Grübeln und
zu folgen: Kurzum, der Filmkritiker von Rang
Hartlaubs Klage waren berechtigt: Während
ist nur als Gesellschaftskritiker denkbar.
der 20er Jahre erfolgte die Vermassung des
Films und der Ausbau der Filmindustrie zu
mächtigen ldeologie- und Kulturimperien.
Abb.11
Roay -TlJ ea le r, llI a r t r ü ei nt
In den Jahren der inflationären Mark war die
deutsche Filmindustrie an Stelle Englands und
tr
Frankreichs zum zweiten Hauptlieferanten des
Weltfilmmarktes neben den USA geworden. [ii
JLL
Mit Beginn der "golden" genannten 20er Jah-
re, zwischen Inflation und Weltwirtschaftskrise,
pendelte sich die Jahresproduktion deutscher
Filme zwischen 200 und 300 ein. ln die Kinos
gelanqten jedoch weitaus mehr Filme.

Deutsche und amerikanische Filme in den Kinos

1923 598
1924 612
Abb.12
Lic llt spic I ltat ß A I hdnt bft t,
Milulbeint

EE

Seine Mßsbn ist: die in den


Du rchsch n ittsf i I men verstek-
kte n sozi a len Vorstel I u ngen '4
t
und ldeologien zu enthüllen
und durch diese Enthüllung
den Einfluß der Filme selber überall dort, wo Volksblatt" im März '1932. Was hier "ethisch"
esnottut, zu brechen. Oder wie Hartlaub in der genannt wurde, war eine lener Harry-Piel-Pro-
"Neuen Mannheimer Zeitung" kategorisch duktionen, die dann von den Nazis verboten
forderte: Was uns vor allem nottut, ist eine wrrk- wurden,
lich scharfe, unerbittlich konzessionslose Kino-
krttik [...], die Erziehung der Massen durch die lmmerhin, der Kritiker war vor Ort gewesen, in
Filmkritik. einem der zahlreichen Mannheimer Kinos, die
in den 2Oer Jahren immer um das Publikum
Viele Kritiker bemühten sich: Nicht nur, daß warben, häufig jedoch dessen Andrang kaum
r der Stoff seiner neuesten Schöpfung mit einer Herr wurden. Deshalb wuchsen neuere, grö-
i der brennendsten, wenn nicht überhaupt der ßere Lichtspieltheater aus dem Boden, und die
L
brennendsten, internationalen politischen Fra- Kritiker mußten von Haus zu Haus eilen, woll-
gen der Gegenwart, mit dem Giftgaskrieg, zu- ten sie uberhaupt nur einen Ausschnitt der Bil-
sammenhängt und der Film damit eine hohe derfluten erfassen. Etwa 3.600 Kinos mit
ethische Bedeutung erlangt, ist auch die sze- 1.275.000 Sitzplätzen zählte man Mitte der
nische Ausstattung - unter der die bildhafte 2Oer iahre in Deutschland - und die Tendenz
Schilderung der furchtbaren Wirkungen eines war steigend. Schon kurz vor dem Ersten Welt-
Giftgasangriffs von Flugzeugen aus an erster krieges war der Film aus "Bretterbuden" in
Stelle zu nennen ist - nach jeder Richtung eine "Lichtspieltheater" gewandert, auch in der Pro-
Spitzenleistung, so das "Neue Mannheimer vinz. Ein Großkino, die "Colosseum-Lichtspie-

:r9':
Abb. 14 und 15
uttd
I.-assAde
Ztr,sci:tnrcn'aunt des
Ca\ilol, trlannbeint

le", mit 800 Plätzen eröff ne-


te am Mannheimer Meßplatz
1916. Ein Jahr später wurden
die "Kammer-Lichtspiele" auf
den Planken (D 2,6) eingeweiht,
und im August 1918 ließ die
durch die Kriegswirtschaft be-
einträchtigte Fertigstellung der
"Schauburg" die Ahnung von einem Leben in 1926 Scala, Lindenhof
Friedenszeiten aufkommen: mit ernem erstklas- 1927 Capitol, Waldhofstraße
sigen, angenehm luftigen, mit bequemen Sitz- 1928 Gloria-Palast
plätzen versehenen Kinematographen-Theater. 1929 Ufa-Palast Universum, N 7
ln regelmäßigen Abständen wurde nun das Ki-
nonetz über die Stadt ausgebaut. Diese neuen Theater verbesserten die schon
bestehende Infrastruktur sowohl in der Innen-
Jahr Eröffnung
stadt, aber auch in den Arbeitervororten. Hier
1920 Li-Li-Lichtspiele, Lindenhof wie dort war die Attraktivität des Films gren-
1922 Palast-Theater, Seckenheim zenlos. 1930 verfugte Mannheim schließlich
1924 Alhambra, Heidelberger Straße über 23 Kinos, die rund 12.500 Sitzplätze an-
boten. Damit lag die Stadt über dem Reichs-
durchschnitt und in Baden einsam an der
Abb.13 Spitze.
Programmzetlel des
AIhanbru, Mattrtbeint
Gleichwohl begnügte man sich in der Stadt
nicht damit, einfach die Kapazitäten zu erhö-
hen. Dem Trend der Zeit folgend entstanden
auch hier Paläste der Zerstreuung, architekto-
nische Wunderwerke für die Massenkunst. Das
im November 1924 eröffnete "Alhambra" bot
1.100 Menschen Platz; sein Zuschauerraum

,1O,:
verzauberte durch maunsche Motive in der ma-
lerischen und plastischen Ausschmückung. Die
vorherrschende Farbe, ein /ebhaftes Rot, und
der reichlich verwendete hellrote Samt wurden
ergänzt durch ein festliches Go/d. lnmitten der
fremdländischen Pracht war moderne Technik
untergebracht: aufwendige Beluftungs- und
Beleuchtungsanlagen. Sehr appart ist die Aus-
schmückung der Decke mit einem reichorna-
mentierten ovalen Goldkranz, in den elektri-
sche Mattbirnen eingelassen srnd. Drei Jahre
später hatte sich auch die Kinoarchitektur von
ihren Theatervorbildern gelöst. Grdßte Sach- zt.?,
lichkeit und Einfachheit prägten nun den Zu-
Abb. 16 und 17
schauerraum des "Capitol", in dem 1.200 Per- Ufa-Palßt UrtiL'eßun,
sonen Platz fanden. Nur auf der Bühne, rechts Marütlreirrt

und links von der Leinwand, erhoben sich zwei


Leuchttürme in den Farben Gelb und Rot; die Stützen der Empore waren mit Plastiken ver-
ziert, alle Wände und Decken aber farblos, so-
zusagen im Rohzustand gehalten. So wirkte
Abb.16
das gewaltige Theaterrund nicht durch üppige
Prachtentfaltung, sondern durch schlichte Grö-
ße und Ruhe notierte die "Neue Mannheimer
Zeitung" am 31.12.1921 und schloß ihre Be-
richterstattung mit den Worten: Wenn man
den Gesamteindruck der dekorativen Ausge-
staltung zusammenfaßt, so ist zu sagen, daß
man sich auf das Notwendigste beschränkt hat.
Und das "Mannheimer Tageblatt" fügte noch
einen Aspekt dieser "Gebrauchsarchitektur"

ffi
Abb.18
Detekliu ".\l{Ä Ldnda"

I
I
i

.,*\;f
,(*.

hinzu Hier landet der gehetzte Großstadt- in der deutschen Kinolandschaft war durch
mensch in einem Hafen, den er begrüßen diesen Boom an Theaterbauten gefestigt. Aber
möchte: 'Du bist die Ruhe'. solange der Film stumm blieb, war das große
Kino ja nicht nur'eine technische Abspielstätte,
Das "Alte" und das "Neue" standen sich in bei- sondern Unterhaltungsbühne, die neben den
den Stilrichtungen gegenüber. Aber eine Stei- optischen Reizen bewegter Bilder auch die Büh-
gerung war immer noch möglich. "Amerika" nenshow und die musikalische Begleitung der
hielt Einzug, als im Sommer 1929 der Ufa-Pa- Filme bot.
last "Universum" in N 7 errichtet wurde. Mit
1.250 Sitzplätzen war er das größte Mann-
heimer Kino, erstmals in einem Hochhausbau fJber Mannhelm nach Hollywood:
Ewald Andr€ Dupont und seln I(lnovarlet€
und erstmals mit Angliederung eines 6.000 qm
großen Warenhauses. Das "Universum" galt Kino und Variet6 - die gemeinsamen Wurzeln
natürlich als das modernste [Filmtheater] von ihrer Publikumsgunst lagen im Jahrmarkt, in
ganz Süddeutschland' als Beispiel moderner der Wandershow - hatten um '1910 begonnen,
Theaterbauwese hatten die Architekten auch sich zu trennen. Nachdem der Film zunächst
hier in der Farbgebung zurückhaltend agiert. ein "Parasit" des Varietö-Spektakels gewesen
Viel Licht und Geräumigkeit waren mit den war, machte er sich nun selbständig und wur-
hellen Farben Gelb und Grün kombiniert; das de zum ernsthaften Konkurrenten der Bühne.
Kino zeigte den neuzeitlichen Gerst der Bau-
kunst in schmuckloser Echtheit und absoluter Ewald Andrö Dupont war beiden Medien ver-
Geschlossenheif - wie die Mannheimer Presse bunden: Als Redakteur der "Berliner Zeitung"
ü bereinsti mmend feststellte. entwickelte er 1916 die regelmäßig erscheinen-
de Feuilleton-Seite yariefe und Film; parallel
Sowohl das "Universum" als auch das "Capi- dazu heizte er mit Drehbüchern die Konjunktur
tol" waren in Rekordbauzeiten von vier und der Detektiv-Serienfilme ordentlich an. Gleich-
fünf Monaten entstanden; eine unvorstellbare sam in Konkurenzzu Harry Piel geriet Dupont
Geschwindigkeit, die die Betrachter davon 1918/19 mit seiner spektakulären "Max-Landa-
schwärmen ließen, daß die Bauten wie im Ford- Serie", die ihn auch dem Mannheimer Publi-
system entstanden seien. Mannheims Position kum als Regisseur und Drehbuchautor bekannt

tr#
Abb.19
Jttbel ttn cincn l;ilnßlar:
Hqut-y P(rleil 1926 in
Kiiltt

werden ließ. Seinem populistischen Einstieg in Mannheim schon bekannt, garnierte 1932 ne-
das Filmgeschäft folgte mit "Die Geier-Wally" ben dem "Dompteur Brick mit seinem Löwen
ein Erfolg - auch fur Henny Porten und den Habidi" die Aufführungen von Anny-Ondra-
Ludwigshafener Wilhelm Dieterle in den Haupt- bzw. Willy Fritsch-Filmen. Für die Artisten wur-
rollen - und mit "Alkohol" die Integration des den Auftritte in Kinos zu einem zweiten ge-
Varietes in den Film: Der ganzen Eigenart des schäftlichen Standbein. Andererseits boten Va-
Films als Vailetö-Film ist in jeder Weise Rech- rietös Nischen für umstrittene Filmkunstwerke:
nung getragen, warb das Mannheimer "Palast- Als kein Mannhermer Kinobesitzer sich traute,
Theater" im Februar 1920. Und: Die einzelnen Eisensteins " Panzerkreuzer Potemkin " zu zei-
Varietönummern, die sehr geschickt das Leben gen, hatte das Apollo-Variet6 mit diesem Film
und Treiben des Festes unterbrechen, bringen einen sensationellen Erfolg.
viel Abwechslung und sind selbst ein bunt-
bewegtes Bild für sich. lm Frühjahr 1924 meldete das offizielle Publi-
kationsorgan der lnternationalen Artistenloge,
Während Dupont die Glitzerwelt der Artisten "Das Programm", aus Mannheim folgende
auf Zelluloid bannte, versuchten Kinos ihre Pro- Neuigkeit: lm Apollo-Theater ist der neue Di-
gramme durch Live-Auftritte beruhmter Varie- rektor, der bekannte Filmregisseur und frü-
tökünstler attraktiver zu machen; war noch um here Varietö- und Filmredakteur der '8.2. am
die Jahrhundertwende der Frlm beiläufiqer Be- Mittag'(Berlin), E. A. Dupont, bestrebt, neben
standteil des Varietöprogramms gewesen, so einem großen Film stets auch noch etwa 6 Va-
traten nun die Artisten in die Rolle eines bei- rietönummern erslen Ranges zu bringen. Die
läufigen Teils innerhalb eines [Kino-] Gesamt- Programme sind durchweg von einer Qualität,
programms. Das Mannheimer Ehepaar Dürr- wie sie von keinem Kinovarietö in Deutschland
Benett, später die "2foros" genannt, fuhrten übertroffen werden dürften. Solcherart durch
im April 1919 im "U.T." spanische Handspring- die internationalen Artisten geadelt, schien für
akte vor; das "Alhambra" bot 1926 die sechs Mannheims Parade-Variet6 die gute alte Zeit
Tänzerinnen " Las Marvillas" samt erstklassi- wieder anzubrechen, denn vor dem Ersten
gem Künstlerorchester auf, um einen Lilian- Weltkrieg galt das Apollo schon einmal als eine
Harvey-Film zu begleiten, und Adolph Behrend, der f ührenden europäischen Varietö-Bühnen.
als "Salerno, König der Jongleure" auch in Entsprechend selbstsicher ließ Ewald Andrö

,.1l.,
Abb.20
E. A. [)upoilt : "Va rietö ",

192t

o
a
daß E.A.Dupont [...] von Berlin ldeen mit nach
Mannheim gebracht hat, die der Regie indivi-
duelle Züge verleihen.

vollständige Programm: Varietö und Ktno

?rt
Das
war zunächst attraktiv. Zeitweise wurden die
Anfangszeiten des Apollo vorverlegt, sodaß Be-
)r
i). sucher aus Heidelberg, Ludwigshafen und der
@
@o|4qa oar
Umgebung die Möglichkeit hatten, mit den
('''!ff@d&'.!st letzten Zügen Mannheim wieder verlassen zu
E.ADUPONT können. Duponts Konzeption bestand offen-
kundiq darin, seiner international renommier-
Dupont in einer Anzeigenkampagne verkün- ten Artistenschar stets spektakuläre G roßf lme
i

den, daß das Apollo-Theater in Mannheim die zur Seite zu stellen. Solche fand er oft in ame-
Weltstadt- B ü h ne Süd deutsch Ia nds g ewo rde n rikanischen Produktionen. Er eröffnete mit
6t. "Rummelplatz des Lebens", an dem der Regis-
seur Erich von Stroheim in den USA geschei-
ln einer Situation, als das "Wunder" des Ra- tert war, und zeigte Jackie Coogan in "Zirkus-
dios und das Kino für das Variet6 immer ge- kind". Natürlich standen auch die erfolgrei-
fährlicher wurden, schlug Dupont die Gegen- chen deutschen Großproduktionen mif ameri-
richtung ein und verabschiedete sich für ein kanischer Wirkung wie "Der Raub der Hele-
Jahr aus den Ateliers der Filmproduktionsstät- na" und "Der Untergang Trojas" auf dem Pro-
ten. Er bekam die Chance, in Mannheim als gramm. Aber die Symbiose von Kino und Va-
5pielleiter und Direktor zu arbeiten. Sein erstes rietö ließ sich nicht durchhalten. Die lnvestitio-
Progranrm fand großen Anklang: Man kann nen und Programmkosten stiegen nämlich für
in der Aufmachung von amerikanischem Zu- beide ins Unermeßliche. Die Variet6künstler
schnitt sprechen, notierte der "General-An- verteidigten natürlich ihre Tariflöhne und ihre
zeiger" und lobte vor allem das flotte Ausse- Auftritte verlangten eine besondere Bühnen-
hen des durchweg weiblichen Personals, auch technik; auf der anderen Seite ließ die Vervoll-
etwas völlig'Neuarttges. Man merkt hierbei, kommnung der Kinotechnik die Einrichtung

i*a
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tilt{.4 1

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Abb.21, 22, 23
Die etttlessehe Kunrcm -
at( der Schiene, at( dent
I;ul:rgeslelI urtd nuf der
Gleitbalstt

kombinierter Veranstaltungsräume immer teu-


rer werden. Außerdem stand das Variet6-Flair
dem Seherlebnis "Film" im Wege. Der Mann-
heimer "General-Anzeiger" etwa regte ein
Rauchverbot im Variet6 an, da schon zu Beginn
der Filmvorführung das Theater so verqualmt
wac daß die entfernter Sitzenden wie durch
einen Schleier sahen. Es waren doch ganz un- filmhistorisch bedeutsamsten Kinowerke der
terschiedliche Unterhaltungsformen, die in Va- 20er Jahre gerühmt.
riet6 oder Kino gepflegt wurden. Als Dupont
noch 1924 Mannheim nicht ohne Hast verließ, ln den Varietös konnte sich die Wollust des
hatte sein Experiment so hohe Kosten verur- Schauens in eine Besöffenheit des Schau-
sacht, daß angeblich eine Menge Rechnungen ens steigern. Dupont übertrug dies auf seinen
offen geblieben waren. Der vormalige und Film, dessen Authentizität und Überzeichnung
nun wieder neue Direktor Saly Zacharias ließ auf den intimen Kenntnrssen des Regisseurs im
das Apollo nochmals umgestalten; gleichsam Milieu beruhten. Er nutzte in seinem Film alle
als Nachruf auf die Ara Dupont war in der Erfahrungen aus, die die Expressionisten in der
"Neuen Mannheimer Zeitung" zu lesen: Das Filmsprache gemacht haben, aber er verwen-
Theater von gestern ist tot - es /ebe das neue! det sie, um eine Geschtchte zu erzählen, die
(Vgl. Begleitheft Nr. 8) mit der stickigen und beengenden Atmosphäre
der expressionistischen Konfilkte nichts zu tun
Gleichwohl war Mannheim damit Ausgangsort hat, urteilte Jerzy Toeplitz 1992. Aus der Varie-
seines spektakulärsten Filmerfolgs. Unm ittel- t6welt hatte er weltberuhmte Artisten enga-
bar nachdem er die Stadt verlassen hatte, dreh- giert: Die "3 Codonas" mit ihrem einzigartigen
te er für die "Terra" im Februar/März einen Va- dreifachen Salto mortale und Enrico Rastelli!
riet6film unter dem Titel "Der Demütige und Sein kongenialer Kameramann, Karl Freund,
die Sängerin". Die große "Ufa" nahm ihn da- verstand es, die Regieanweisungen in eine
raufhin unier Vertrag, um mit den Star.s Emil virtuose Optik zu übersetzen: Er läßt die Kame-
Jannings und Lya de Putti zu arbeiten. Heraus- ra den Helden folgen, ihnen in die Augen se-
kam der Film "Variet6", heute als einer der hen. Die Kamera [...] ist in ständiger Bewe-

r5,,
gung. ln den Akrobatikszenen tanzt sie auf
den Trapezen zusammen mit den Gestalten
Abb.24 des Films Eher mit Harry Piel als mit Fritz Lang
Hdndzetlel ztt Metrcpo-
lis",7926
verwandt, hatte der Film eine leichtverständli-
che Fabel, die, so Toeplitz. die Menschen von
außen, aus der Sicht der Zuschauer zeigte
und sich nicht bemühte, die Geheimnisse der
menschlichen See/e von innern heraus zu ent-
wickeln - und darauf beruhte sein Erfolg, nicht
nur in Deutschland.
l.

I Denn was die Ufa mit "Metropolis" nicht er-


reicht hatte, gelang ihr mit "Variet6": die "Er-
oberung" Amerikas. Der Film brachte Geld in
die Kassen, sein Reqisseur wurde zur berühm-
ten "Universal" verpflichtet und stieg zu den
10 best directors des Jahres 1925 auf . Eine Rei-
he Mitwirkender erhielten Engagements in
Hollywood. Doch Dupont scheiterte im Land
der Traumfabriken, kehrte nach Europa zu-
rück, um 1929, von England aus, nochmals ein
Stückchen Filmgeschichte zu schreiben. Den
Konkurrenzkampf zwischen Kino und Variet6,
in dem er mit seinem Kinovarietö und den
MANIISI{PIPT: THIA \ON
Varietöfilmen experimentiert hatte, gewann
schließlich das Kino, wie sich Engelbert Sassen,
RTGIT: FRITZ LAN
8H6]ITI I]tLM' AITOIDÄ!II..IHIODOB,TO,'S einer der großen Gesangshumoristen, 1934
RUDOI l{r.t]N-BO((t. ;{rlNB]CH GIOPCT
l$o:c(irilt: ri!t ie:uril. ۟rrrit iiiA!
ij!l!r.:olo|rr! i
in der "Neuen Mannheimer Zeitung" erinner-
@ ura rtLr.r rrl vrRulH DlB lfn$ntil Ie. Jahrelang florierte das Mannheimer Varie-
tö, aber mit der Zeit machte sich ein Rück-
Abb.25
I )er etstc TortJihnskt r:
Al-ltilsotr, 1P2l)

und der absolute Gleichlauf von Bild und Ton


noch nicht beherrschbar gewesen waren. Das
klappte nte. Der Sänger hatte schon längst
den Mund auf der Leinwand geschlossen, da
schmetterte der Schalltrichter noch frohgemut
den letzten Gesangston heraus. Gleichwohl
waren Auff ührungen im sogenannten Nadel-
ton-Verfahren zunächst spektakulär: 300.000
Besucher sahen die deutsche Premiere von Al
Jolsons "The singing fool" in Berlin, und auch
schlag bemerkbar. Der hauptsächlichste Grund als der Film durch die Provinz tingelte, war die
war wie in allen Varietöstädten - das Kino. Die Resonanz enorm. Technik, die den Tod über-
Technik, die sich nicht aufhalten läßt, die fort- windet orakelte die "Neue Wiesbadener Zei-
währenden Verbesserungen und Neuerfindun- tung" kurz nach dem Tod Stresemanns im
gen beim Film, setzten dem Varietö arg zu. [.. ] Oktober 1929, als in
und als später der Tonfilm erfunden wat wur- der Kurstadt "The
de die Konkurrenz für die Varietös noch größer. singing fool" anlief
und nur noch die
"Wochenschau"
Sprechende und tönende Bllder stumm geboten wur-
Mimik und Gestik der Schauspieler sowie Ka- de. Man sah, wie
meraführung und Schnitt waren die Ausdrucks- Stresemann die Lip-

möglichkeiten des stummen Films gewesen, pen zum Sprechen


mehr oder minder gut untermalt von Pianisten bewegte, [...] wie,
oder Kinoorchestern. Doch schon lange war
immer wieder versucht worden, dem stummen
Film die menschliche Sprache zu geben. Die Abb.26
l'r1 ib e de r isc he To ttfi I nte,
einfache und naheliegende Verbindung von I I h t slrierler Fi I Dl Kt trier
Film und Schallplatte konnte sich jedoch nicht Nr. 13U1/193O
'Der Bkure Engel"
durchsetzen, da vor allem die Tonverstärkung

t7
Abb.28
Eti il ne t1 t t t gs bld t t nt it
Alio!ltz4)b: Anüdd V'eidt,
1929

tAND
OHNE FRAUEN'
nLm n

Wtß( ! ./.
/"nl
Wn,{.W.gLg

wenn nun der Verewigte noch einmal gespro-


chen hätte? [...] ln der Zukunft wird man den
Abb.27
Ir t1i b e de I t tsc h e lintfi I nrc: später Lebenden 'Bild- und Tonfilme' Verstor-
I I I t.\tierTer Fi I nr-Kr t ier
r
bener vorführen.
Nr. 1121/19.10
De r Sc l: t t ss int'Iixrfi ltn -

Der Ton im Film, das war eine "Kulturrevoluti-


on" in den 20er Jahren. Kaum haben wir uns
von den see/ischen Erschütterungen durch die
Rundfunkwellen erholt und dieses Wunder in
die Selbstverständlichkeit unseres Alltags über-
geführt, da stürmt schon der Tonfilm auf uns
ein und gibt uns neue Rätse/ auf Als technisch

ta adäquat stellte sich das Lichttonverfahren her-


aus, das seit 1919 in Deutschland entwickelt,
im Jahre 1925 von der Ufa wegen wirtschaftli-
cher 5chwierigkeiten jedoch gestoppt worden
war. Als amerikanische Neuheit kehrte der
Tonfilm dann 1929 nach Deutschland zurück.
Spuk in der Breiten Straße um die vergangene
Mitternachtsstunde. Das Palasttheater hat zu
einer Sondervorführung zweier Tonfilme ein-
geladen. Das Seltsame wird Ereignis. Jetzt mi-
men die Gestalten nicht nur, nun sprechen sie
E
auch, und man hört die Musik wirklich, die da
auf der Leinwand vorüberzieht. Reden ist Ton-
)
n
) film, aber Schweigen - man muß im Kino jetzt
, ru umlernen, so die "Neue Mannheimer Zeitung".
o
3) E a
"Umlernen", das war nun die.Devise f ür Schau-
N spieler, Regisseure, Kinomusiker, Zuschauer -

18
Abb.29
At (le nd u/i ta 11 nrc n nt il
Mikntpbon unt Galgen

und vor allem Kritiker Hektisch wurden bereits


laufende Stummfilmproduktionen auf Ton um-
gearbeitet. Herauskamen eine Reihe von soge-
nannten Halb-Tonfilmen, die die Ungelenkheit
der Regisseure und ihrer Schauspieler mit dem
"Ton im Film" offenkundig werden ließen. Ein
solcher Film war auch "Das Land ohne Frauen"
mit Conrad Veidt. Er, der schon ein Star war,
zeigte sich von dem Produkt entsetzt, wie sich
der damalige Regieassistent Geza von Cziffra
erinnerte: Als Conrad Veidt sich sah und hörte,
wollte er Selbstmord begehen, dann aber be- sten" schienen vergessen zu haben, daß ihre
gnügte er sich damit, sich restlos zu besaufen. Verteidigung des 5tümmfilms nur die wenigen
Ein kurzer, aber schmerzhafter Kunstkrieq ent- Spitzenfilme der Ara meinte, wenn sie feststell-
brannte mit merkwürdigen Fronten: Luis Tren- ten: Das Gebiet des Films ist das lebendige Bild.
ker, Sozialdemokraten und fortschrittliche ln- Der Filmschauspieler muß durch Mimik und
tellektuelle bezogen Positionen gegen den Bewegung die tonlose Handlung so beleben,
Krachfilm; ihnen gegenuber standen ebenfalls daß sie allen Nationen verständlich wird. Die
Konservative und Sozialisten, die die neuen sprachunabhängige und völkerverbindende
Möglichkeiten des Films begeistert aufnahmen. Wirkung des Films schien durch den Tonfilm in
Obwohl der Film sich schon lange vom Thea- der Tat gefährdet, solange noch keine Synchro-
ter gelöst hatte, wurde nun der Vergleich zwi- nisationsverfahren zur Verfügung standen. lm-
schen Sprechfilrn und Sprechbühne wieder ak- mer noch beseelt von der hehren Aufgabe der
tuell. Der Film dankt die ungeheure Ausbrei- Arbeiterveredelung prognostizierte deshalb die
tung seiner Stummheit, verteidigte 193i nicht sozialdemokratische "Volksstimme" 1929'. Die
nur die Essener Theaterzeitschrift "Der Schein- Sprechbühne hat wieder Zukunft, denn der
werfer" das Monopol der Bühne auf die Spra- Tonfilm mit seiner Sprechmaschine wird die
che Schon ein Jahr zuvor hatte sie gefordert: Menschen wieder zur reinen klaren und zur
Unbarmherzigkeit gegen den Film ist Barmher- hörbaren Nähe zum Menschenwesen bringen,
zigkeit gegen das Theater. Die "Traditionali- und zwar zur Sprechbühne.

19
Der Tonfilm in Mannheim. Freuen wtr uns. En- Zeitung" faßte das Mannheimer Urteil in die
thusiastisch begrüßte die "Neue Mannheimer prägnanten Worte: Adieu, stumme Frlmkunst
Zeitung" das klingende und tönende Zeitalter Abec beim heiligen Chaplin, wir sehen uns
Aber auch Prognosen wie Der Siegeszug des wieder.
Tonfilms wird unaufhaltsam sern - so die mit-
telständisch-gewerblich orientierte "Neue Der "Kunstkrieg" wurdeledoch nichtvon den
Wiesbadener Zeitung " - waren mit Vorsicht zu Kritikern entschieden, sondern vom Publikum.
genießen, denn allzu gewaltig ragte noch Überall wo 1929 Filme in die Kinos kamen,
die schauspielerische Wirkung der Stars in die die als der erste wahre oder der erste kunst/e-
Wahrnehmungen der Zeitgenossen. Wir glau- nsche oder der erste 100 prozentige Tonfilm
ben: der stumme Film wird weiter bestehen angekundigt wurden, standen die Menschen
bleiben, weil er etne Kategorie für sich bildet, 5chlange. Zunächst waren es nur die großen
eine Abstraktton, die in ihrer Art zu den Ge- Lichtspielhäuser, die sich eine Tonfilmapparatur
wohnheiten des Lebens wurde. Die"Yossische leisten konnten. Je nachdem, ob ein Film nach
amerikanischem oder deutschem Tonverfahren
Abb. -30
aufgenommen worden war, konnte es Tage
L. A. DItp(iltt: Atldtrtic"
r929 dauern, bis Techniker eine zuf riedenstellende
Wiedergabequalität erreicht hatten. Vor allem
ein Film war es dann, der im Oktober 1929 in
Deutschland die Kontroverse um den Tonfilm
verschärfte und gleichzeitig zu seinem Sieges-
zug beitrug: "Atlantic" von Ewald And16 Du-
pont. Mit dessen Premiere liegt ern Versuch
hinter uns, vergleichbar dem Bemühen einer
chemischen Aktrengesellschaft, die hundert
Chemiker anstellt, um ein neues Haarwasser zu
erfinden, notierte die "Deutsche Allgemeine
Zeitung" im Wissen, daß Kino immer auch
Kommerz war. Duponts f ilmische Verarbeitung
der Titanic-Katastrophe von 1912 war f ür ein

20
Abb.31 und 32
e t u ul frz t t t zös i
De ut sc b
sclte Sch0ttspieler in
denelbett Kttlisse:'Ibtt
.filnlproduktiut in
nrclJreren Sprdcbet.

kann, bis man sich grenzenlos lang-


yveilt, rnerkte die "Vossische Zeitung"
an. Dupont verteidigte sich mit dem
Hinweis: Glauben Sie allen Ernstes,
:- daß Sie die Dialoge in so vielfältigen
Schnittbildern photographieren kön-
nen wie einen stummen Film?

Mit "Atlantic" also setzte in Deutsch-


land das Erlernen einer neuen Film-
sprache ein; zugleich begann damit
die tr urze Tradrtron der Versronen-
Filme: Dupont hatte weitsichtig mit
Tonfilmexperiment genau der richtige Stoff .

Sowohl auf die Sprache kam es an, aber auch,


wie der bekannte Filrnkritiker Herbert lhering
betonte, auf die Geräusch- und Bildsymphonre
der heulenden Sirenen und rauschenden Was-
ser, der jagenden Menschen und des verzwei-
felten Harmonikaspiels, der schreienden Pas-
sagiere und herunterrasselnden Rettungsbote,
der pfeifenden, zischenden, dröhnenden Sig-
nale und der erstarrten Stil/e. Während Dupont
in seinem ersten Tonfilm den "Ton" meister-
haft beherrschte, rugten Kritiker die Statik der
Kameraführung: Die in "Variet6" entfesselte,
aber sfumme Kamera schien unter dem Diktat Abb.33
des Tons eingefroren: Die vom Mikrophon iart er
I I I t t sl Fi I nl -Kt ffic I
Nr. 1369/1930
unterjochte Kamera . . darf nur noch in den -Zu'(i IIetze,t int
Raum starren, bis man nrcht mehr hinsehen .l/4 n*t

2l
Abb.34
' Die Drci t\rr der
7iu I k.tl a I lc ", 1
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trfl9qitE-tGrrrg
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aaoIE'
IYII.I{EL}I THIEIE
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englischen und deutschen Schauspielern in den geraten war "Wien, du Stadt der Lieder" war
gleichen Kulissen denselben Film gleich in zwei deshalb Richard Oswald's erste 100ok Sprech-
Sprachen gedreht, ein Verfahren das schnell und Tonfilmposse; für Stars wie Willy Fritsch
Schule machte. Der Erfolgsfilm "FP 1 antwortet brachte der Tonfilm eine neue Karriere mit "Me-
nicht" wurde gleich in drei Versionen - eng- lodie des Herzens"; bei Willy Forst und Oskar
lisch, französisch und deutsch - gedreht. Mit Karlweiß schlugen "Zwei Herzen im 3/4 Takt".
Macht erschlossen sich nun die großen Produk- Filmkomponisten wie Werner R. Heymann
tionsfirmen den Markt, und sie hatten wohl prägten nun mit ihren eingängigen Komposi-
vor allem im Ohr, daß der Tonfilrn kein gefilm- tionen den Film. ZLrm überragenden geschäft-
tes Theater sein dürfe, sondern hauptsächlich lichen Erfolg der Saison 1930/31 wurde der
in musikalischer Hrnsrcht von Bedeutung sei. Wilhelm-Thiele-Film "Die Drei von der Tank-
Und der Erfolg von Al Jolson hatte 1a nicht da- stelle", fur den wiederum Heymann die Musik
rauf beruht, daß der ganze Film vertont gewe- geschrieben hatte. Nach der Dutzendware der
sen wäre - nein, die "Schlager" warerr es, die Detektiv- und Abenteuerfilme, der Historien-
allein den Filrn zurn Tonfilm hatten werden las- schinken und der Sitten- und Auf klärungsfilme
sen. Schon Ende '1928 prophezeite die "Neue waren es nun die "Schnulzenfilme", die die
Mannheimer Zeitung". Es wird sich deshalb meisten Zuschauer erreichten und deren Kino-
mit der Zeit eine Art Film-Oper herausbilden, wahrnehmung pragten.
die der Theateroper eine kleine Konkurrenz
bieten dürfte. Wenn auch nicht mit Film- Gewinner des Tonfilms gab es viele Vor allem
Opern, sondern mit Operetten- und Musikfil- seine enormen Kosten förderten den Konzen-
men machten die deutschen Hersteller in den trationsprozeß in der Kinowirtschaft. Lichtspiel-
nächsten Jahren Kasse. Lustspiele mit Gesangs- theater, die wenige Jahre zuvor mit großem
einlagen zählten zu den Rennern einer Zeit, Pomp ihre stumme Bühne mit Oskalyd-Orgel,
die nach der Weltwirtschaftskrise ins Taumeln Orchester-Graben und aufwendiger Tech nik

22
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Abb.35
Protcsle dü Atlistett ilttd t
Kitkrnusiker llegen
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eröffnet hatten, mußten nun nachrüsten oder * { \{,{
gar völlig neue Projektionsanlagen einrichten. I
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Zu den Verlierern zählten nicht nur kleinere
Theater, sondern ein ganzer Berufsstand: die
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Kino-Unterhaltungskünstler; also jene Musiker .l
und Artisten, die das Live-Element des stum-
men Films gewesen waren. lhnen war nun die
Existenzgrundlage entzogen. Kein Wunder; daß
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sie, als ihre öffentlichen Proteste wirkungslos
verhallt waren, mancherorts zur Selbsthilfe qrif-
fen. ln Stuttgart haben sich 40 arbeitslose Ki-
'l n- *,

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nomusiker zusammengeschlossen und in ei-
nem gemieteten Saal ein Kino eröffnet, in dem f
nur stumme Filme gebracht werden so//en, mel-
dete die Presse im März 1931 Natürlich mach-
ten die ehemaligen Arbeitgeber der Musiker,
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die im "Verein der Lichtspieltheater Württem-
bergs" zusammengeschlossen waren, nun J
Front gegen solch unliebsame Konkurrenz. Und i
sie hatten einen starken Partner an ihrer Seite:
den Tonfilm. Da mochte Brüning mit Notverord-
nungen regieren - in der Dunkelheit des Kino-
saals boten jene Filme Unterhaltung, die, wie
1931 die "Neue Mannheimer Zeitung" schrieb,
trotz ihrer technischen Verfeinerung zum weit-
aus größten Teil der gleiche Kitsch geblieben
sind, wie ehedem.

Horst Steffens

23
Zltlerte und welterfühf ende Llteratur

(Für umfangreiche Recherchen im Stadtarchiv Mannheim Kalbus, Oskar:


danke ich Johannes Abele) Vom Werden deutscher Filmkunst.
1.Teil: Der stumme Film. 2.Teil: Der Tonf ilm.
Bignens, Christoph: Altona-Bahrenfeld 1935.
Kinos. Architektur als Marketing
Zürich l988. Kracauer. Siegfried;
Kino. Essays, Studien, Glossen zum Film.
Bleckman, Matias: Frankfurt a.M. '1974.
Harry Piel. Ein Kino-Mythos und seine Zeit
Düsseldorf o.J. ( 1 992). Schütz, Erhard/Vogt, Jochen (Hg.):
Der Scheinwerfer.
Bretschneider, Jürgen (Red.): Ein Forum der Neuen Sachlichkeit. 1927-1933.
Ewald And16 Dupont. Autor und Regisseur Essen 1986.

München 1992.
Toeplitz, Jerzy:
'1928.
Cziffra, G6za von: Geschichte des Films. Bd.1: 1895 -
Kauf dir einen bunten Luftballon. Bd.2: 1928 - 1933.
Erinnerungen an Götter und Halbgötter Berlin 1992.
München - Berlin 1975.
Zglinicki,Friedrich von:
Dahlke, Günther/Karl, Günter (Hg.): Der Weg des Films.
Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933. Hildesheim 1979.
Ein Filmführer.
Berlin 1988.

Engell, Lorenz:
Sinn und lndustrie. Einführung in die Filmgeschichte
Frankf urt a.M.-New York-Paris'1992.

Enzyklopädie des phantastischen Films


Meitingen 1989.

Gandert, Gero (Hg.):


Der Film der Weimarer Republik. 1929.
Ein Handbuch der zeitgenössischen Kritik.
Berlin-New York 1993.

Jacobsen, Wolfgang/Kaes, Anton/Prinzles,


Hans Helmut (Hg.)
Geschichte des deutschen Films.
Stuttgart-Weimar'1993.
Blldnachwelse

Titelbild
Marlene Dietrich als Lola im "Blauen Engel"
Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim

Kunstwerk
Landesmuseunr für Technik und Arbeit in Mannheim

Abb. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 13, 18, 19, 21, 22, 23, 24,


25, 26,27 , 28, 29, 30,31, 32, 33,34,3s
Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheinr

Abb. t0,11, 12
Stadtarchiv, Mannheim

Abb. 14, 15,16,17


Deutsches Filmmuseunr, Frankfurt a.M

Abb.20
Stiftung Deutsche Kinerrathek, Berlin

Rückseite
Prolektoren der 20er und 30er Jahre aus der Sammlung
des Landesmuseums f ür Technik und Arbeit in Mannhein.r

Weitere Bilder von:

Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin


Deutsches Institut {ür Filmkunde, Frankfurt a.M

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