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BUCH 

Aufbau einer Rezension


Einleitung:
 Informationen über Autor, wenn es für den weiteren Verlauf wichtig ist
 Kurz den Inhalt des zu rezensierenden Werkes (Namensnennungen
können schon zu viel sein! [bei einem Buch mit mehreren Texten nicht auf alle
eingehen])
 Informationen über die Entstehung des Werkes
 Empfehlenswert: ein einleitender Satz, der zum Lesen anregt (eine
provokante These; ein markantes Zitat; eine Interessante Frage, die erst am
Ende beantwortet wird; ein extremes Werturteil, dessen Begründung erst am
Ende geliefert wird => negative Gesamtbewertung ans Ende, nach Abwägen
der Argumente
Hauptteil:
 Hinweise auf Konstruktion (eventuell Zitate als Ergänzung)
 die Sprache/Wortwahl (ist sie lustig, traurig, spannend,
leicht/schwer verständlich usw.)
 die Motive (gibt es wiederkehrende Motive, Symbole, Metaphern
etc.)
 das Thema (ist das Thema außergewöhnlich spannend, aktuell,
antiquiert usw.)
 der Schreibstil (hat der Autor eine „eigene Handschrift“)
 Wertungen mit einbeziehen -> diese können nebensächlich, müssen
aber enthalten sein. Sie sind “Angebote”, über die der Leser selbst urteilen
muss -> sie können zu einer Diskussion anregen.
 die Wertungen können dabei in Formen, wie Ironie, Parodie,
Satire etc. auftreten (Begründung allerdings nur in exemplarischen Ansätzen:
Mindestanforderung ist es, positive und negative Merkmale und Wirkungen zu
beschreiben
 Wertmaßstäbe zu explizieren ist überflüssig; eigene Maßstäbe
müssen aber verdeutlicht und begründet werden
 Negative Kritik ist wichtig -> Gegensatz zur Verlagswerbung bilden, nur
positive Kritik wirkt unglaubwürdig; keine “Gefälligkeitsrezensionen”
 Keine Aneinanderreihung der Aspekte -> Spannung schaffen (über
langweilige Bücher fesselnd schreiben)
 Floskeln sind zu vermeiden
 Interpretationsvorschläge (besonders, wenn der Text/das Werk schwer
zu verstehen ist
Schluss:
 Vergleich mit anderer Literatur, die dem Werk auf irgendeine Weise
ähnlich ist
 Korrigieren oder Bestätigen der bisherigen Einschätzung des Autors
 Das Werk in Bezug auf politische, soziale oder ästhetische Probleme
setzten (wie z.B. “die Ratten“)
 Was gibt es noch Interessantes über das Buch zu sagen…?
 Gibt es ein Zitat, dass du selbst nicht verstanden hast?
 Kann man das Ende der Geschichte vielleicht auf unterschiedliche
Weisen deuten?
 Warum hat die Figur das gesagt/getan?
 Wie ist das Buch generell zu bewerten?

Wie schreibt man eine Buchkritik?

Vorbereitung:

Während des Lesens Notizen machen oder interessante und wichtige


Passagen mit einem Textmarker unterstreichen. Ziel ist es am Ende, wenn man
das Buch durchgelesen hat, sich an den Notizen “ durchzuhangeln“.

Gliedere mit Hilfe der Notizen das Buch. Meist hilft dir bei einem Sachbuch das
Inhaltsverzeichnis, bei einem Roman fehlt dieses jedoch meist. Allerdings sollte
man auch bei einem Sachbuch bereit sein eine andere Gliederung als der Autor
zu wählen, wenn nötig.

Aufbau der Buchrezension:

Erster Teil der Rezension: eine kurze Zusammenfassung. Praktisch eine


Nacherzählung des Buches. Diese sollte nicht länger als ein Viertel der ganzen
Rezension sein. Gennant werden müssen:

Autor, Titel, Gattung, Erscheinungsjahr und Verlag

Die Protagonisten (Die Hauptakteure)

Eine Übersicht der Handlung (auch Plot genannt)

Thema des Buches

Bei einem Roman sollte man nicht das Ende verraten 😉 Aber: eine
Buchrezension ist kein Klappentext. Man verrät also relativ viel über die
Handlung und was passiert. Die Rezension ist nicht dafür da, um Spannung zu
erzeugen, sondern um zu informieren. Also nicht: „Und dann geschah etwas
Schreckliches…“

BEISPIEL für Teil 1:

„Der Frühaufsteher“ ist ein Roman von Mauritius Panus und ist 2015 im
BloggerVerlag erschienen.

Die Handlung spielt im 15. Jahrhundert in einem typisch schmutzigen und


armen Dorf der Goten. Der 12-jährige Siegfried hat eine Besonderheit: Er steht
immer sehr früh auf und genießt den Morgen. Eines Tages erlebt er deshalb
einen Mord. Weil es noch dunkel ist, kann er nicht genau sagen, wer der
Mörder ist. Allerdings kommen drei Personen in Frage: Sein Vater, ein
Durchreisender, den Siegfried Tags darauf kennengelernt hatte und der
Dorfälteste.

Das Dorf veranstaltet eine öffentliche Gerichtsverhandlung in der der kleine


Siegfried der Hauptzeuge ist.

(Das ist die Haupthandlung. Unterscheide die Handlung vom „Thema“)

Zentral ist hierbei der innere Kampf Siegfrieds, der sich zwischen der Liebe zum
Vater, der Treue zum Stammesältesten und der Sympathie zum Fremden hin-
und hergerissen fühlt.

(Das ist das Hauptthema. Thema und Handlung können sich unterscheiden.
Typisches Beispiel ist folgendes: Handlung spielt im 2. Weltkrieg, aberThema
des Buches ist die Freundschaft zweier Soldaten)

Die verschiedenen Gefühle beeinflussen Siegfrieds Erinnerung und Darstellung


der Fakten.

(Hauptthema ist deshalb: der innere Kampf eines Jungen)

Schließlich wird seine Geschichte immer widersprüchlicher, sodass das Dorf


glaubt, dass er selbst der Mörder sei.

(Der entscheidende Konflikt. Bei traditionellen Werken gab es immer „Die


Katastrophe„. Damit ist der Moment gemeint, in dem alles eskaliert. Der
Höhepunkt des Buches. Diesen entscheidenden Punkt unbedingt finden und
herausstellen.)

Zweiter Teil:

Der zweite und der Hauptteil ist die Rezension selbst (übersetzt: Musterung).
Hier geht man auf folgende Punkte ein und kritisiert sie konstruktiv. Die
Rezension ist eine Buchkritik, keine bloße Buchwiedergabe.
Inhalt

Stil und Stilmittel

Sprache

Schlüssigkeit der Handlung, bei Sachbüchern der Argumentation

Verständlichkeit der Sprache und der Handlung

Der Gesamteindruck. Beim Eindruck kann man den ersten mit dem letzten
vergleichen.

Den Eindruck unbedingt begründen

Hier ist wichtig nicht zwischen den einzelnen Punkten hin und her zu springen,
sondern erst einen Bereich des Buches abzuarbeiten und dann erst den
nächsten anzusprechen. Sonst ist der Leser der Buchrezension verwirrt.

Klar herausarbeiten was die eigene Meinung und was die Aussage des Buches
ist.

Bei sehr wichtigen und knackigen Formulierungen des Buches bietet sich ein
direktes Zitat an.

BEISPIEL für Teil 2:

Der innere Konflikt im Roman ist nicht ganz schlüssig. So kann der Autor dem
Leser nicht klar vermitteln, warum die Loyalität zum Dorfältesten genauso
schwer wiegt, wie die Liebe zum Vater.

(These)

Die Vorgeschichte fehlt schlichtweg. Es wird nicht deutlich woher Siegfried


diese enge Bindung zu allen drei Personen hat.

(Begründung)

Dafür versteht es Panus sehr gut den inneren Kampf darzustellen. Die
Emotionen Siegfrieds werden lebensnah und für den Leser nachvollziehbar
dargebracht.

(These)

Dies erreicht Panus mit den Wörtern nicht mit bloßen Gefühlsbeschreibungen,
sondern vielmehr dadurch, dass die körperlichen Symptome beschrieben
werden. „Siegfrieds Hände wurden feucht. War nur ihm so heiß oder erging es
allen so. Doch den Schweiß auf jemandes Stirn sucht er vergeblich.“ Panus
nutzt die Verhaltensweisen eines Teenagers um zu zeigen, wie er sich fühlt. Er
beschreibt nicht wie er sich fühlt, sondern er beschreibt wie andere sein
Auftreten empfinden.

(Begründung)

Die Sprache, die Panus verwendet, ist sehr jugendorientiert. Wahrscheinlich


weil insbesondere Jugendliche auch durch das Buch angesprochen werden
sollen.

(These)

Er verwendet kurze und prägnante Sätze. Er verzichtet auf lange


Beschreibungen der Natur und steigt sofort in das Leben des Siegfried ein.
Panus vermeidet Fremdwörter und schreibt auch nicht in dem Stil, in dem
damals gesprochen wurde. Vielmehr verwendet er unsere Alltagssprache in
den Dialogen. Auch wahrscheinlich, damit die Geschichte in die Gegenwart
leichter übertragbar wird.

(Begründung)

Der Schluss:

Zum Abschluss ein abrundendes Fazit und evtl. eine Kaufempfehlung oder
Kaufwarnung geben. Klar schreiben, für wen sich das Buch lohnen könnte und
für wen es eher nicht geeignet wäre. Bilde dir ein Urteil und begründe es.

BEISPIEL für einen Schluss:

Der Roman „Der Frühaufsteher“ zeigt sehr lebhaft den inneren Konflikt eines
Teenagers, der sich zwischen Moral, Smpathie und Loyalität entscheiden muss.
Panus entführt den Leser hervorragend in die Innenwelt eines jungen
Erwachsenen. Der Leser wird den inneren Kampf mitkämpfen wollen.

Allerdings ist die Rahmenhandlung nicht immer schlüssig. Mehr


Hintergrundgeschehen würde den Konflikt noch glaubwürdiger machen.

Für Freunde des Action- oder Gruselthrillers ist der Roman wahrscheinlich
nichts. Vielmehr wird der Roman die ansprechen, die Gefallen am Mitfühlen und
Einfühlen in seelische und gesellschaftliche Konflikte lieben. Außerdem
kommen auch Freunde John Grishams mit dem Gerichtsverfahren auf ihre
Kosten.

Für mich ist das Buch einen Kauf wert, da der Konflikt, den Siegfried erlebt,
zeitlos ist und sehr gut rüberkommt. Deshalb konnte ich mich gut in Siegfried
hineinversetzen – und das ist, was für mich ein gutes Buch ausmacht: es
entführt mich aus der Realität.

Ziel der Rezension


ist es dem Leser zu helfen eine Entscheidung zu treffen. Deshalb sollte bei
Kriminalromanen nicht den Mörder verraten, sondern auf den Stil, die
Spannung und die Protagonisten einzugehen.

Sprache der Rezension:

– Es gelten allgemeine Regeln zur Wortwahl und zum Stil: Verständlich und der
Zielgruppe angemessen schreiben.(Hier gibt es allgemeine Tipps für guten Stil)

– Witz und Ironie sind erlaubt, wenn man damit umgehen kann (auf die Wirkung
beim Leser achten). Allerdings ist Schmähkritik und Beleidigung völlig fehl am
Platz.

– Keine Werbung. Pro und Contra herausarbeiten. Ein Loblied hilft dem Leser
nicht viel.

Autor: Walter Epp

Eine gute Rezension besteht immer aus zwei Teilen:

 Inhaltliche Darstellung: Was sind die Argumente des Autors? Wie


hinterlegt er diese? Stellt er Thesen auf?

 Eigene Stellungnahme: Was ist eure Meinung dazu? Macht der Autor
Argumentationsfehler? usw.

Wichtig: Diese beiden Teile müssen auch immer klar getrennt ersichtlich
sein. Das heißt, jemand der eure Rezension liest, muss wissen, was aus
dem gelesenen Text stammt und was eure Meinung über den Text ist!

Eure Rezension muss einen möglichen Leser einen Anhaltspunkt geben, was
ihn erwartet.

 Ist es ein fehlerhaftes Buch/Text?

 Was erwartet den Leser?

 Soll der mögliche Leser sich das Buch kaufen oder besser nicht?

 Was vermittelt der Text, das für einen wissenschaftlichen Bereich


relevant ist; usw.

Ihr müsst euch immer nur denken, egal wer den Text liest muss wissen was ihn
erwartet und warum er den Text/das Buch lesen soll. Ihr dürft nicht davon
ausgehen, das der Lehrveranstaltungsleiter den Text sowieso kennt und er eh
wissen muss, um was es in dem Text geht. Ihr müsst eine Rezension immer so
schreiben, als ob der eventuelle Leser den Text noch nie gelesen hat. Und eine
gute Rezension hebt dazu immer die guten wie auch die schlechten Teile des
Textes/Buches hervor.
Eine Rezension sollte nicht zu lange sein. Versucht auf max. 2-3 Seiten den
Text zu erklären und darzustellen. Alles was länger ist lesen viele potentielle
Leser nicht mehr. Eine gute Rezension stellt den Inhalt des Buches kurz und
prägnant dar.

Struktur einer Rezension

Setzt am Anfang immer das Buchzitat. Der Leser muss immer gleich wissen,
um welches Buch es sich handelt.

Ein Beispiel ist:


Malle, Augustin (2005): Kirche und Kärntner Slowenen im 20. Jahrhundert. Zur
Problematik des gesellschaftspolitischen Engagements von Geistlichen. in:
Drobesch, Werner und Augustin Malle (Hg.) (2005): Nationale Frage und
Öffentlichkeit. Klagenfurt: Mohorjeva Hermagoras. S. 219-248.

Prinzipiell braucht auch eine Rezension eine Einleitung

Ein paar Sätze könnt ihr zum Autor schreiben. Aber nicht zu ausführlich. Es
interessiert kein wo der Autor aufgewachsen ist, wie sein wissenschaftlicher
Werdegang war usw. Schreibt zum Autor das, was wichtig zum Text ist. Zum
Beispiel wo er lehrt, was er beruflich macht usw.
Weiters gebt eine Einschätzung, ob der Text/das Buch: wissenschaftlich,
journalistisch oder essayistisch geschrieben ist.

Im Hauptteil eurer Rezension geht ihr auf folgende Punkte ein

Was ist die Fragestellung, die das Buch/der Text behandelt?


Wie wird argumentiert?
Was sind die Thesen des Autors?
An wenn knüpft der Autor an, oder ist das eine eigenständige Arbeit?
Wie geht der Autor vor um seine Aussagen zu unterlegen (Methodik)?
Liefert der Text neue Erkenntnisse, oder fasst er nur andere Erkenntnisse
zusammen?

Abschließend könnt ihr noch eine Gesamteinschätzung schreiben, um die


Arbeit abzurunden

Um zu wissen, wie ihr den Text am Besten kritisiert und bewertet, könnt ihr auf
folgende Punkte eingehen:

 Zieht sich ein roter Faden durch den Text (Argumentationsgang)?

 Ist alles klar definiert, oder ist manches zu schwammig?

 Ist es klar, wie die Fragestellung lautet?

 Beantwortet der Autor die Fragestellung auch umfassend und ohne


Lücken?
 Wie ist der Stil bei der Argumentation des Autors?

 Was ist interessant und neu oder gibt es überhaupt neues?

 Wie ist deine Meinung zu den Schlussfolgerungen? Sind sie


nachvollziehbar?

 Kann der Text empfohlen werden oder nicht?

Ihr müsst nicht alle Fragen beantworten, und das ist ja eigentlich auch nicht
möglich. Aber versucht dem möglichen Leser ein so gutes Bild zu liefern wir nur
möglich. Fragt euch am besten immer selbst, was ihr in einer Rezension über
ein Buch erfahren möchtet um zu wissen, ob es die Zeit wert ist das Buch zu
lesen. Dazu kann es schon nötig sein das Buch 2x zu lesen um es auch wirklich
zu verstehen.

Tipp: Macht euch beim Lesen immer gleich Notizen. Am besten ist es, wenn ihr
einen kopierten Text oder ein eigenes Buch habt, wo ihr Anmerkungen und
Notizen hineinschreiben könnt.

Der Aufbau einer guten Rezension

Eine gute Rezension glieder sich dabei immer in Einleitung, Hauptteil und
Schluss:

1. Die Einleitung:

Titel/Thema/Verlag/Erscheinungsdatum/Autor/Literaturepoche nennen

Die wichtigsten Personen der Handlung kurz nennen und in 3-4 Sätzen
beschreiben

Zentrale Elemente bzw. Konflike nennen und beschreiben

Die Adressaten und Zielgruppe des Werkes nennen

Die zentrale Intention des Autors nennen

2. Der Hauptteil:

2.1 Inhaltsangabe und Inhalts-Strukturierung:

Das Buch bzw. Werk in Sinnabschnitte einteilen und diese Einteilung


begründen

Jetzt zu jedem Abschnitt den Inhalt wiedergeben (noch keine Wertung,


Zeilenangaben)

2.2 Kritik zur inhaltlichen Gestaltung:


Ist die inhaltliche Gesamthandlung glaubwürdig?

Passt der Inhalt zur entsprechenden Zeit?

Ist im Inhalt etwas widersprüchliches oder unauthentisches?

Sind die Handlungen der Charaktere nachvollziehbar?

Sind die vorkommenden Personen authentisch?

Ist die Handlung insgesamt schlüssig und nachvollziehbar?

Nur bei einem Sachbuch: Ist die Argumentationsstruktur schlüssig?

Spricht der Inhalt die Zielgruppe an?

Evtl. Neuerungen oder besondere Auffälligkeiten nennen

2.3 Kritik zur sprachlichen Gestaltung:

Welche Stilmittel setzt der Autor wie ein?

Ist dies gelungen oder eher nicht (warum)?

Wie ist die generelle sprachliche Gestaltung im Verhältnis zur


Lesbarkeit/Verständlichkeit?

Ist der Satzbau eher parataktisch oder hypotaktisch?

Wie ist die sprachliche Gestaltung in Bezug auf die Zielgruppe


(angemessen/unangemessen)?

Passen Inhalt und Sprache gut zusammen? Warum? Warum nicht?

Vermittelt der Autor die Spannungen etc. gut über die sprachliche Gestaltung?

3. Der Schluss:

Noch einmal die wichtigsten Kernpunkte kurz prägnant darstellen

Besondere Auffälligkeiten/Besonderheiten noch einmal kurz hervorheben

Deinen Gesamteindruck in 5-7 Sätzen nennen und begründen

Ein abschließendes Fazit: Für wen ist das Werk geeignet, für wen nicht?

Wie ist eine Rezension aufgebaut?

Eine Rezension besteht aus Überschrift, Einleitung,


Hauptteil und Schluss.
Da die Rezension eine sehr subjektive und kreative Textsorte ist, kann sie ganz
unterschiedlich aufgebaut sein und verschiedene Schwerpunkte und Strukturen
haben. 
Auf den nächsten Seiten siehst du ein Beispiel, wie eine Rezension aufgebaut
sein kann.

Du kannst zum Einstieg z.B. eine provokante Frage stellen, ein


spannendes Zitat aus dem Buch verwenden oder auch schon eine
extreme Wertung anfügen, die dann im weiteren Verlauf erörtert wird.

Ein persönlicher Einstieg ist ebenfalls möglich: Dann erklärst du, warum du dir


das Buch ausgesucht hast.

Die Informationen in der Einleitung

In der Einleitung lieferst du dem Leser lnformationen über das Buch.

Dazu gehören:

 Erscheinungstermin und Verlag

 Umfang

 Erstlingswerk eines Autors oder weiterer Titel?

 Teil einer Buchreihe?

 biografische Informationen zum Autor

 Buchart (Hardcover, Taschenbuch, eBook, Hörbuch…)

Der Hauptteil

Im Hauptteil beschreibst du dann grob die Handlung des Buches bzw. worum


es in dem Buch geht. Achte aber darauf, dass du nicht zu viel verrätst. Mit der
Rezension sollst du anderen ebenfalls Lust auf das Buch machen.

Liefere dem Leser wichtige Informationen, verrate aber nicht zu viel!

Die Hauptfiguren der Geschichte beschreibst du auch im Hauptteil. Erkläre


grobe Charakterzüge und gehe auf deren Rolle in der Handlung ein. 
Auch hier solltest du aber nicht zu viel verraten!
Auch gehst du auf den Schreibstil des Autors ein. Du erklärst, ob sich das Buch
gut/leicht/schnell lesen lässt und warum das deiner Meinung nach so ist. Hier
kannst du auch auf Stilmittel und den Spannungsaufbau eingehen (Ist das Buch
spannend? Und warum?). 
Auch negative Kritik kannst du nennen, wenn dir etwas aus einem bestimmten
Grund nicht gefallen hat. Wichtig ist bei Lob und Kritik, dass du immer erklärst,
warum du das so siehst.

Zum Schluss: die Leseempfehlung

Im Schlussteil sprichst du dann eine Leseempfehlung aus und bewertest das


Buch im Ganzen. Du kannst auch darauf eingehen, wem das Buch gefallen
könnte und Vergleiche zu ähnlichen Büchern ziehen.

Als Schlusssatz kannst du deinen Leseeindruck in einem Satz


zusammenfassen:

Ein Beispiel: 
Ein tolles Buch, das zum Nachdenken anregt. 
Spannend, witzig und einfach süß – Perfekt für den Urlaub.

Natürlich kann dir ein Buch auch nicht gut gefallen haben. Dann kannst du vom
Lesen abraten. Denke aber auch hier an die Begründung!

Filmrezensionen: Schreiben über Filme

Filmrezensionen schreiben ist gar nicht so einfach. Damit eine lesenswerte


Rezension aus deiner Feder schlüpfen kann, muss einiges an Überlegungen
geleistet werden. Denn: Eine Rezension ist keine Inhaltsangabe. Eine
Rezension ist auch keine ausschließliche Wertung. Es geht nicht nur um das
WIE (du etwas findest), sondern hauptsächlich um das WARUM (du etwas so
findest) und WODURCH dieser Eindruck entsteht (anhand von Beispielen
erklären). Du schreibst also, wie der Film auf dich wirkt und belegst das. Wenn
du deine Meinung zu festgefahren wiedergibst ohne sie zu begründen, kann
das der Leser nicht nachvollziehen und erhält auch keine Informationen über
den Film. Den Leser interessiert meistens aber nicht deine persönliche
Meinung, sondern der Film! Logisch aufeinander aufbauende Argumentketten
sind daher die Hauptwerkzeuge einer Rezensentin.

Logisch begründen

Es ist besser, wenn du nicht hauptsächlich deine (einseitige) Meinung


ausdrückst. Der Regisseur möchte mit den verschiedenen eingesetzten
filmischen Mitteln immer etwas erreichen. Gelingt ihm das, oder geht es in die
Hose? Du kannst einen Film ruhig schlecht finden – aber nur, wenn du das an
Beispielen erläutern kannst. Anstatt nur zu schreiben, dass du den Film
langweilig fandest, kannst du diesen ersten Eindruck  auch kritisch hinterfragen
und darauf achten, was mit dieser "Langeweile" erreicht wird und WIE dieser
Film dadurch wirkt. Vielleicht möchte der Film ja langweilig wirken, um damit
etwas anderes in den Vordergrund zu rücken? ;-)

Den Einstieg in eine Rezension kannst du zum Beispiel über ein Zitat aus dem
Film, eine Szenen- oder Charakterbeschreibung oder über das Aufgreifen des
Filmthemas finden. Halte den Einstieg kurz und lasse ihn in eine knappe
Inhaltsbeschreibung münden. Am besten verwendest du hierbei einen
einleitenden Satz wie "der Film handelt von …" So kannst du die
Inhaltsbeschreibung kurz (!) halten und in einigen (!) Sätzen grob das Thema
widergeben. Darüber hinaus will natürlich auch der Regisseur und der Titel des
Films genannt werden, eventuell auch das Genre. Die Schauspieler nennst du
am besten in Klammern hinter ihrem Rollennamen.

Es gibt verschiedene Ansätze, wie du eine Rezension schreiben


beziehungsweise aufbauen kannst, denn je nach Film, Genre und Machart steht
etwas anderes im Vordergrund.

Das Wichtigste in Kürze:

 Charaktere
Schau dir die Hauptpersonen immer genauer an. Ein Film lebt von
außergewöhnlichen Charakteren, die sich voneinander abgrenzen
lassen. Sie können so gestaltet sein, dass sie eine Grundlage zur
Identifikation bieten, aber auch richtige Schurken sein. Relevant ist auch,
ob sie eine Entwicklung durchmachen, und wie oder wodurch das
passiert. Dialoge bieten eine gute Möglichkeit, die Hauptpersonen zu
charakterisieren. Wird in den Dialogen etwas Inhaltliches transportiert
und die Handlung vorangebracht, oder nur Unwichtiges thematisiert?
Aber auch die Handlungen der Charaktere, ihr Erscheinungsbild und ihr
Verhalten sollten stimmig sein – wenn nicht, ist das ein Punkt, den du
anmerken und deuten kannst.

 Der Plot / Erzählstruktur


Natürlich ist auch die Handlung des Films von Bedeutung. Betrachtet
werden dabei die verschiedenen Stadien der Geschichte und wie sich
der Spannungsbogen durch sie hindurch zieht. Der Plot, also der
Hauptkonflikt, muss schnell erkennbar sein. Auch wenn der Film
inhaltlich kein außergewöhnliches oder spannendes Thema aufgreift,
kann er das durchaus auf neuartige Art und Weise erzählen und sich
dadurch von anderen Filmen abheben, etwa durch Rückblenden,
verschiedene parallel laufende Handlungsstränge, eine
außergewöhnliche Erzählperspektive, und so weiter. All das macht einen
Film interessant.
 Filmische Mittel
Ein Film ist ein künstlerisches Ausdrucksmittel. Jedes Ding, jede Person
und jede Szene sieht so aus, weil sie so aussehen SOLL. In manchen
Filmen schwingt eine gewisse Atmosphäre mit, eine bestimmte
Farbgebung oder eine Gefühlslage. Beschreibe also auch die Optik des
Films, wenn sie dir auffällt. Auch Kameraeinstellungen, die Musik- und
Schauspielerwahl, das Bühnenbild oder die Kostüme können viel
verändern. Es ist ein bisschen knifflig auf alles zu achten, wenn du den
Film schaust. Setze also Prioritäten oder mach dir währenddessen
Notizen.

 Ähnliche Filme beziehungsweise weitere Filme des Regisseurs


Manchmal ergibt es Sinn, den Film mit ähnlichen Filmen aus dem Genre
zu vergleichen. Auch kann man den Film anderen Werken des
Regisseurs gegenüberstellen und deutlich machen, was DIESEN Film
denn von den anderen abhebt. Solch ein Vergleich kann ganz hilfreich
sein, wenn du dir nicht sicher bist, was du von dem Film hältst.

 Aussage
Zu guter Letzt kann man auch die Wirkung und die Aussage des Films
untersuchen. Eventuell weicht die intendierte Aussage des Regisseurs
von der tatsächlichen Wirkung ab. Wichtig hier wieder: Warum?
Interpretationen von inhaltlich komplizierten Filmen solltest du, wenn
überhaupt, nur anreißen. Schließlich wäre das nur eine Mutmaßung, und
würde dem Leser das quasi als Fakt aufdrängen. Und der möchte sich
doch noch ein eigenes Urteil bilden können! Deshalb auch: Wie der Film
endet, wird nicht verraten. Es sei denn, man erfährt das schon zu Beginn
des Films.

ZU GUTER LETZT...

Für eine Rezension gibt es keine formalen Regeln, aber natürlich den ein oder
anderen Kniff, mit dem du deinen Text aufwerten kannst. Vergiss nicht, dass
auch du als Rezensentin ein Stück weit "künstlerische Freiheit" hast, und
deinen Text lesenswert gestalten solltest. So kann fast nichts mehr schief
gehen!

Eine Filmkritik schreiben

Was ist eine Filmkritik?

In einer Filmkritik setzt sich der Verfasser mit einem Film auseinander. Dabei


kann der Kritiker auf verschiedene Aspekte des Films eingehen:

 Handlung

 schauspielerische Leistung
 technische Aspekte, wie Kameraführung, Spezialeffekte sowie Kostüme
und Kulissen.

Die Filmkritik zeigt in der Regel die wertende Meinung des Verfassers und
enthält Hintergrundinformationen über den Film.

Wie schreibt man eine Filmkritik?

Für das Schreiben einer Filmkritik sind die folgenden Schritte notwendig:

Film ansehen

Informationen sammeln

Meinung bilden

Die Vorarbeit: Den Film ansehen und Notizen machen

Wenn du eine Filmkritik schreiben möchtest, musst du natürlich zu allererst den


Film schauen und eventuell auch schon währenddessen ein paar Notizen
machen, was du von dem Film hältst, welche Szenen oder Dinge dir gut
gefallen und welche dich stören.

Anschließend sammelst du die wichtigsten Informationen über den Film.

Dazu gehören:

Titel des Films

Namen der beteiligten Schauspieler

Name des Regisseurs/Directors

Filmgenre/Filmart (Fantasy, Dokumentation, Komödie, …)

Land, in dem der Film produziert wurde

Erscheinungsdatum

Länge des Films

evtl. Einspielergebnisse oder Besucherzahlen

Mache dir am besten kurze Notizen zu den einzelnen Punkten.

Die Handlung zusammenfassen

Zur Vorarbeit gehört auch das Zusammenfassen der Handlung.

Überlege, …

worum es in dem Film geht,


was das Thema des Films ist und

fasse die Haupthandlung in wenigen Sätzen zusammen.

Überlege dir, welche Geschichte der Film erzählt und wie diese gestaltet wird.

Auch die Namen der Hauptfiguren und ihre Rolle für die Handlung solltest du dir
notieren.

Fasse zusammen, was das Thema ist, welche Geschichte erzählt wird und wer
die Hauptfiguren sind.Filmkritik verfassen

Eine Meinung bilden

Der zentrale Aspekt der Filmkritik ist deine Meinung zu dem Film, also deine
Bewertung.

Mache dir Gedanken darüber, wie dir die einzelnen Aspekte gefallen haben und
ob du den Film weiterempfehlen würdest. Dazu kannst du dich an den
folgenden Fragen orientieren:

Wie gefällt dir das Thema des Films?

Findest du die Umsetzung des Themas gelungen?

Wie findest du die schauspielerische Leistung der Darsteller?

Wie gefallen dir die Kostüme und die Maske (das Make-Up)? Passen sie zu
Handlung/Zeit/Genre?

Wie gefallen dir die Kulissen, Drehorte und Szenenbilder?

Was kannst du über Kameraführung, Schnitt und Filmmusik sagen?

Welche Spezialeffekte gibt es und wie wirken sie auf dich?

Was soll mit dem Film erreicht werden? Übt er Kritik an einem
gesellschaftlichen Problem, an politischen Fragen? Informiert er über ein
Thema? etc.

Das Verfassen des Textes: die Einleitung

Eine Filmkritik besteht wie die meisten Texte aus Einleitung, Hauptteil und
Schluss.

In der Einleitung lieferst du die allgemeinen Informationen zum Film.

Du nennst Titel und Regisseur, gehst auf die Hauptdarsteller ein und gibst an,
wann der Film erschienen ist und wo er produziert wurde.

Auch das Filmgenre solltest du in der Einleitung erwähnen.


Hier ein Beispiel:

„Die Tribute von Panem – Mockingjay 1“ stellt den Auftakt des letzten Teils der
„Panem“-Trilogie dar. Die Regie führte Francis Lawrence, der bereits bei
„Catching Fire“ diese Aufgabe übernahm. „Mocking Jay“ wurde in den USA
produziert und feierte am 10. November 2014 Weltpremiere in London. Zehn
Tage später startete der Film auch in den deutschen Kinos. Die Hauptdarsteller
des Science-Fiction-Films sind Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson und Liam
Hemsworth

Der Hauptteil: Teil 1

Im ersten Teil des Hauptteils gehst du auf die Handlung ein.

Skizziere Rahmenhandlung und Haupthandlung und beschreibe, wie das


Thema des Films vermittelt wird.

Achte aber darauf, dass du nicht zu viel vorwegnimmst. Die Filmkritik soll
anderen einen Einblick geben, ob ihnen der Film gefallen könnte, aber nicht das
Anschauen ersetzen.

Diese Formulierungshilfen kannst du für den ersten Abschnitt des Hauptteils


nutzen:

Der Film spielt in/im ….

Die Hauptfiguren/Protagonisten sind … . Sie haben die Aufgabe … .

Es geht um … , der/die vor der Aufgabe steht … .

Es geht um …, der/die ….. bewältigen muss/sich mit …. auseinandersetzten


muss.

Das Thema des Films wird repräsentiert durch …. / dargestellt, indem … .

Der Film erzählt die Geschichte von … .

Auf diese Weise wird das Thema … angesprochen.

Der Hauptteil: Teil 2

Im zweiten Teil schreibst du deine persönliche Bewertung des Films.

Orientiere dich an deinen Notizen zu den Fragen und achte darauf, dass du
deine Ansichten begründest und erklärst, warum dir etwas gefallen oder
missfallen hat.

Mögliche Formulierungen zur Darstellung deiner Meinung sind:


Mein erster Eindruck war …

Ich denke/finde, dass … .

Besonders gefallen hat mir … . / Weniger gut finde ich …

Die Handlung / die Schauspieler / die Umsetzung des Themas / … finde ich … .

(Nicht) überzeugt hat mich … .

Das Ende des Films überraschte mich (nicht), weil … .

Am Schluss versuchst du deine Meinung in wenigen Sätzen


zusammenzufassen. Du sprichst eine Empfehlung aus, wem der Film gefallen
könnte bzw. weshalb man ihn sich eher nicht anschauen sollte.

Ein Beispiel:

Insgesamt hat mir „Mocking Jay 1“ sehr gut gefallen. Vor allem die Aktualität
des Themas, die Rebellion der einfachen Leute gegen die Machthabenden, und
dessen Umsetzung sind meiner Meinung nach sehr gelungen. Der Film liefert
eine gute Mischung aus Figurencharakterisierung, Handlung, Hintergründen
und Action. Wer das Buch gelesen hat, sollte sich unbedingt auch den Film
ansehen und auch allen anderen Science-Fiction-Fans kann ich „Mocking Jay
1“ empfehlen.

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