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Kröning Informatik I
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Zahlen
Eine Zahl ist eine Bezeichnung für die Menge von Dingen. Es gibt verschiedenste Formen zur
Darstellung von Zahlen. Bekannt sind die Zahlschrift zur schriftlichen Darstellung, Zahlworte und
Zahlennamen zur mündlichen Darstellung, aber auch eine (analoge) Zahldarstellung durch eine
physikalische Größe wie Länge oder Winkel ist möglich. Zahldarstellungen sind nicht beschränkt
durch die in Zahlensystemen darstellbaren natürlichen Zahlen.

Beispiele für die Darstellung von Zahlen:

Zeichen(China): 四千八百七十九

Wert: 4·1000+8·100+7·10+9 = 4879

Wort: Viertausendneunundsiebzig

Eine Analoguhr kann 12 Stunden und je 60


Minuten und Sekunden visuell darstellen.

Konstruktion von Wurzel 2 auf der


Zahlengeraden
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Ein Zahlensystem ist ein System zur Darstellung von Zahlen. Das Darstellungsformat ist nicht
zwingend festgelegt, viele Zahlensysteme sind in einer Zahlschrift oder Zahlworten realisiert. Eine
Zahl wird dabei nach syntaktischen Regeln als Folge von Zahlzeichen, auch Ziffern genannt,
dargestellt.

Die moderne Forschung unterscheidet zwischen additiven, hybriden und positionellen


(Stellenwert-) Zahlensystemen.

Ein Additionssystem ist ein Zahlensystem, bei dem sich der Wert einer Zahl durch
Addieren der Werte ihrer Ziffern errechnet. Im Gegensatz dazu spielt bei einem
Stellenwertsystem auch die Position der Ziffern eine Rolle.

Ein einfaches Beispiel für ein Additionssystem ist die Strichliste, ein Unärsystem: Hier gibt
es nur eine Ziffer, beispielsweise den vertikalen Strich „|“. Eine Zahl wird als Folge von
Strichen dargestellt, wobei der Wert einer Zahl der Anzahl der Striche entspricht. Die
dezimale Zahl 3 zum Beispiel wird in diesem System als ||| geschrieben. Eine solche
Schreibweise wird aber bei großen Zahlen schnell unübersichtlich, so dass die
Notwendigkeit erwächst, weitere Ziffern einzuführen.

Im Laufe der Zeit wurden verschiedene additive Zahlschriften entwickelt. Bei den heute noch
verwendeten Römischen Zahlen gibt es sieben Ziffern und zwar I, V, X, L, C, D und M.
Diesen entsprechen die Werte 1, 5, 10, 50, 100, 500 und 1000. Mit Ausnahme der
Subtraktionsschreibweise spielt die Reihenfolge der Ziffern einer römischen Zahl keine Rolle
für den Wert der Zahl, wenngleich es üblich ist, die Ziffern von links nach rechts absteigend
zu ordnen. Prinzipiell sind aber die drei Zahlen XII, IXI, IIX äquivalent und entsprechen der
dezimalen 12 (2*1+10).

In Additionssystemen fällt das Addieren von Zahlen recht leicht, da die Ziffern der
Summanden einfach zu einer neuen Zahl zusammengezogen werden. Anschließend fasst
man gegebenenfalls Gruppen von Ziffern zu höherwertigen Ziffern zusammen. Das Merken
von Überträgen, wie es in Stellenwertsystemen notwendig ist, entfällt. Der Nachteil von
Additionssystemen ist aber, dass Multiplikation, Bruchrechnung und allgemein höhere
Mathematik schwierig zu bewerkstelligen sind. Insbesondere die Darstellung sehr großer
Zahlen mit einem notwendigerweise endlichen Ziffernvorrat fällt schwer. Denn ist W der
größte Ziffernwert, dann benötigt man zur Darstellung einer sehr großen Zahl Z wenigstens
Z/W Ziffern. Der Zusammenhang zwischen Länge und Wert ist also (asymptotisch) linear –
im Unterschied zu den Stellenwertsystemen, bei denen er logarithmisch ist.
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Beim Hybridsystem wird eine Grundziffer einem Zeichen vorangestellt, das eine Potenz
der Basis wiedergibt; die Werte beider werden miteinander multipliziert. In den europäischen
Zahlensystemen kamen solche Hybridsysteme so gut wie nicht vor, wohl aber, schon seit
Beginn des zweiten Jahrtausends v. Chr., in Mesopotamien, später auch in China und im
Nahen Osten allgemein. Sowohl aus Äthiopien als auch aus Südindien und Sri Lanka sowie
der Maya-Kultur sind solche hybriden Zahlensysteme bekannt.

Beispiele im japanisch-chinesischen Zahlensystem:

23: 二十三 (2 × 10 + 3)
30.000: 三万 (3 × 10.000)

Positionelles System oder Stellenwertsystem

Aufbau
Im Alltag und in der Wissenschaft wird eine Zahl üblicherweise durch Ziffern (0, 1, 2, …, 9,
die allein die ersten zehn der natürlichen Zahlen darstellen, und Buchstaben) und weitere
Zahlenzeichen wie Vorzeichen (plus, minus) und Trennzeichen (Komma, Leerzeichen)
dargestellt. Die Anzahl der verwendeten Ziffern wird „Basis des Stellenwertsystems“
genannt. Die gängigsten Basen sind 2 (beim Dualsystem), 8 (beim Oktalsystem), 10 (beim
im Alltag gebrauchten Dezimalsystem) oder 16 (beim in der Datenverarbeitung wichtigen
Hexadezimalsystem).

Die Ziffern haben eine durch Konvention festgelegte Reihenfolge ihres Wertes. Beim
Hochzählen (Addition einer Eins) wird in dieser Reihenfolge zur nächsten Ziffer
übergegangen. Bei der Addition einer Eins auf die hochwertigste Ziffer wird auf die
niederwertigste Ziffer übergegangen, und auf der nächsthöheren Stelle wird eine Eins
addiert.

Dazu werden die Ziffern je nach ihrer Stelle unterschiedlich bewertet, wobei der Stellenwert
eine Potenz der Basis ist (zum Beispiel „Einerstelle“, „Zehnerstelle“, „Hunderterstelle“, …).
Die Stelle mit der niedrigsten Bewertung steht dabei ganz rechts. Die Berechnung des
Zahlenwertes erfolgt dann durch Multiplikation der einzelnen Ziffernwerte mit den
zugehörigen Stellenwerten und der Addition dieser Produkte.
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Auf diese Weise lässt sich in einem Stellenwertsystem jede natürliche Zahl darstellen. Für
die Erweiterung auf negative Zahlen wird ein Vorzeichen links vor die Ziffernfolge gesetzt,
mit dem angegeben wird, ob eine Zahl positiv oder negativ ist. Durch die Verwendung
negativer Exponenten lassen sich in einem Stellenwertsystem auch rationale Zahlen
schreiben, wobei der Übergang von nicht negativen zu negativen Exponenten durch ein
Trennzeichen in der Zahldarstellung markiert wird, beispielsweise ein Komma oder einen
Punkt.

Darstellungsbereich
Die Menge der darstellbaren Zahlen lässt sich bei einer unbeschränkten Anzahl von Stellen
an einer Zahlengeraden veranschaulichen. Steht nur eine beschränkte Anzahl von Stellen
zur Verfügung, wird das an einem Zahlenkreis veranschaulicht. Bei dieser Beschränkung
kann eine Addition oder Subtraktion von Zahlen aus dem Bereich der darstellbaren Zahlen
herausführen.

Zahlengerade

Zahlenkreis
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Das System

Das gebräuchlichste Zahlensystem besteht aus 10 Zeichen (0 bis 9) und ist das Zehnersystem
(Dezimalsystem). Die Systematik dabei sieht wie folgt aus:

Wird die Zahl größer als 9, bilden wir einen Übertrag, d. h. die Zahl wird zweistellig (10),
wird die Zahl größer als 99, bilden wir erneut einen Übertrag, d. h. die Zahl wird dreistellig
(100), usw..

Ein Übertrag erfolgt also immer bei:

10 = 10 = 10 1

10*10 = 100 = 10 2

10*10*10 = 1000 = 10 3

10*10*10*10 = 10000 = 10 4 usw.

Auf diese Weise lassen sich alle denkbaren Zahlen darstellen.

Um Zahlen in elektrische Signale umzuwandeln, bedient man sich des Zweiersystems, auch
Dualsystem oder Binärsystem genannt. Das heißt, dass alle Zahlen mit nur zwei Zeichen
(0 und 1) dargestellt werden. Der Übertrag erfolgt demnach schon nach der Eins. Die beiden
Zeichen 0\1 bedeuten dabei aus\an.

Dezimalzahl Dualzahl
Stelle: 2 1 Stelle: 5 4 3 2 1
0 0 0 0 0 0
1 0 0 0 0 1
2 0 0 0 1 0
3 0 0 0 1 1
4 0 0 1 0 0
5 0 0 1 0 1
6 0 0 1 1 0
7 0 0 1 1 1
8 0 1 0 0 0
9 0 1 0 0 1
1 0 0 1 0 1 0
1 1 0 1 0 1 1
1 2 0 1 1 0 0
1 3 0 1 1 0 1
1 4 0 1 1 1 0
1 5 0 1 1 1 1
1 6 1 0 0 0 0
1 7 1 0 0 0 1
1 8 1 0 0 1 0
1 9 1 0 0 1 1
2 0 1 0 1 0 0

Beispiel für die Zählweise im Dualsystem.


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Anhand der Tabelle sieht man, dass der Übertrag immer bei
2 = 2 =21
2*2 = 4 =22
2*2*2 = 8 =23
2*2*2*2 = 16 =24 usw.
auftritt.
Stellt man sich nun 4 Schalter vor, die mit 4 Lampen entsprechend verbunden sind, so lassen
sich die Zahlen 0 bis 15 darstellen. Die Lampen entsprechen dabei den Stellen der Dualzahl.
Eine duale Stelle wird als BIT bezeichnet.

4 BIT stellen 16 Zahlen dar (0 bis 15)

Als Speichereinheit eines Computers kann man sich acht Schalter und Lampen vorstellen, die
durch ihre Stellung die Zahlen 0 bis 255 darstellen können. Eine Speichereinheit hat also 8 BIT
und wird als BYTE bezeichnet.

8 BIT stellen 256 Zahlen dar (0 bis 255)


8 BIT = 1 BYTE

Quellen: Im Text befinden sich Auszüge aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org)

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