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Schritt für Schritt zum neuen Job

Berufsorientierung und Bewerbung mit ZIB Training

Version: Mai 2019


SK09_v1

Kein Teil dieser Unterlage darf in irgendeiner Weise (Druck, Kopien)


ohne Zustimmung der ZIB Training GmbH reproduziert oder
unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet,
vervielfältigt oder verbreitet werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Der Arbeitsmarkt .......................................................................................................... 3
1.1. Offener Arbeitsmarkt ............................................................................................. 3
1.2. Verdeckter Arbeitsmarkt ........................................................................................ 3
1.3. Typischer Ablauf einer Stellenausschreibung aus Unternehmenssicht .................. 6
2. Möglichkeiten der Jobsuche ....................................................................................... 7
2.1. Die Klassiker: Print- und Online-Medien ................................................................ 7
2.2. Die SpezialistInnen: Personalberatungen .............................................................. 7
2.3. Die „Fundgruben“: Jobbörsen ................................................................................ 8
2.4. Der direkte Weg: Unternehmenswebsite ............................................................... 8
2.5. Der Joker: Persönliche Kontakte und Social Networks .......................................... 8
3. Berufsorientierung ......................................................................................................11
3.1. Fachliche Qualifikation .........................................................................................11
3.2. Persönliche Merkmale und Stärken ......................................................................12
3.3. Ziele bestimmen ...................................................................................................12
4. Bewertung von Stellenanzeigen.................................................................................13
5. Bewerbung auf offene Stellen......................................................................... 15
5.1. Bewerbungsunterlagen.........................................................................................15
5.1.1. Das Anschreiben mithilfe der AIDA-Regel ............................................................16
5.1.2. Der Lebenslauf .....................................................................................................18
5.1.3. Das Bewerbungsfoto ............................................................................................19
5.2. Die schriftliche Bewerbung ...................................................................................20
5.2.1. Bewerbung per E-Mail ..........................................................................................20
5.2.2. Bewerbung per Online-Formular ..........................................................................22
5.2.3. Bewerbung per Post .............................................................................................22
6. Nachtelefonieren .........................................................................................................24
7. Das Vorstellungsgespräch .........................................................................................25
7.1. Die Vorbereitung ..................................................................................................25
7.2. Das Gespräch ......................................................................................................25
7.3. Gehaltsverhandlung .............................................................................................27
7.4. Die häufigsten Fragen im Gespräch .....................................................................28
8. Eignungstests und Assessment Center ....................................................................31
8.1. Methoden und Prüfungsverfahren: .......................................................................31
8.2. Vorbereitung auf das Assessment Center bzw. den Einstellungstest....................32
9. Der Arbeitsvertrag .......................................................................................................34
10. Das Dienstzeugnis ......................................................................................................35
11. Die eServices des AMS ...............................................................................................38
11.1. Das eAMS Konto ..................................................................................................38
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Vorwort

Liebe Kundinnen und Kunden,

beruflicher Erfolg ist kein Zufall. Sicherlich kann bei der Arbeitssuche eine Portion Glück nicht
schaden. Doch wer sich nicht mit Abwarten und Hoffen zufrieden geben möchte, der sollte
sich beraten lassen und die Jobsuche und Bewerbung professionell angehen.

Am Buchmarkt und im Internet gibt es eine Fülle von Ratgebern für die Karriereplanung und
die erfolgreiche Bewerbung. In diesem Skriptum haben wir die wichtigsten Punkte für Sie
zusammengefasst:

 Orientierung am Arbeitsmarkt
 Möglichkeiten der Jobsuche
 Bewerbung auf offene Stellen
 Vorstellungsgespräch

Unsere TrainerInnen unterstützen Sie gerne, damit aus der „grauen Theorie“ erfolgreiche
Praxis wird. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und wünschen Ihnen für Ihre
Jobsuche viel Erfolg!

Bringen wir gemeinsam Ihre Zukunft in Bewegung!

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1. Der Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert. Das verlangt von
ArbeitnehmerInnen ein Umdenken und Veränderungsbereitschaft in Hinblick auf

 Flexibilisierung: Dienstverhältnisse und Arbeitszeiten


 Technisierung: Der professionelle Umgang mit EDV und Internet wird von den meisten
Firmen vorausgesetzt.
 Soziale Kompetenzen: Diese spielen eine immer größere Rolle. Ihre Kommunikations-
und Teamfähigkeit ist oft genauso wichtig, wie Ihre bisherige Berufserfahrung oder Ihre
fachlichen Kompetenzen.
 „Lebenslanges Lernen“: Wer sich regelmäßig weiterbildet, hat bessere Chancen bei der
Arbeitssuche.
Bei der Stellensuche und Bewerbung wird zwischen offenem und verdecktem Arbeitsmarkt
unterschieden.

1.1. Offener Arbeitsmarkt

Wenn eine Stelle offiziell ausgeschrieben wird, spricht man von einem Angebot auf dem
offenen Arbeitsmarkt. Freie Stellen am offenen Arbeitsmarkt findet man z.B. über Print- und
Online-Medien, Internetseiten von Firmen oder über Personalvermittlungen. Bewirbt man sich
auf Stellen am offenen Arbeitsmarkt, muss man in der Regel mit sehr vielen MitbewerberInnen
rechnen, die sich ebenfalls für die Position interessieren.

1.2. Verdeckter Arbeitsmarkt

Der verdeckte Arbeitsmarkt bietet Chancen für Personen, die bei der Arbeitssuche nicht nur
auf Angebote reagieren, sondern selbst aktiv werden wollen.

Der verdeckte Arbeitsmarkt funktioniert überwiegend über Empfehlungen (sogenannte


„Mund-zu-Mund-Propaganda“, z.B. Weiterempfehlung im Bekanntenkreis oder Vermittlung
durch MitarbeiterInnen) bzw. im Rahmen von Initiativbewerbungen.

Darüber hinaus suchen „Headhunter“ manchmal im Auftrag eines Unternehmens nach


geeigneten KandidatInnen und sprechen diese direkt an. „Headhunter“ werden vor allem dann
engagiert, wenn wichtige Positionen (neu) besetzt werden müssen und die Suche diskret
verlaufen soll.

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Die zu besetzende Stelle wird also nie dem Arbeitsmarktservice gemeldet und auch nicht
offiziell und für alle sichtbar ausgeschrieben. Auf dem verdeckten Arbeitsmarkt ist daher die
Konkurrenz viel geringer. Es kann sogar passieren, dass Sie der/die einzige BewerberIn
sind!

Tipp von unseren ExpertInnen:

Der verdeckte Arbeitsmarkt birgt großes Potenzial! Persönliche


Kontakte und Soziale Netzwerke können in diesem Zusammenhang
zum „Joker“ im Bewerbungsprozess werden. Nutzen Sie daher diese
Kanäle unbedingt für Ihre Jobsuche, indem Sie sich und Ihr Anliegen
sichtbar machen!

 Bewerbung „ins Blaue“: Die Initiativbewerbung

Bis zu zwei Drittel aller Stellen werden nicht öffentlich ausgeschrieben (siehe dazu auch
Kapitel 1.3 Typischer Ablauf einer Stellenausschreibung). Nutzen Sie diese Chance und
bewerben Sie sich auch dort, wo offiziell (noch) kein Job angeboten wird! Das klingt
paradox, führt aber oft zum Erfolg.

Während bei einer ausgeschriebenen Stelle meist sehr viele Bewerbungen eintreffen, läuft die
Initiativbewerbung (auch: Blindbewerbung) nahezu konkurrenzlos ab. Außerdem zeigen Sie
damit Motivation und Einsatzbereitschaft: Sie haben sich mit einem für Sie interessanten
Unternehmen auseinandergesetzt und die Initiative ergriffen. Das wird von
Personalverantwortlichen gerne gesehen!

Tipp von unseren ExpertInnen:

Im Rahmen einer Initiativbewerbung sind Sie nicht an die Vorgaben


eines Inserates gebunden, die Sie unbedingt erfüllen müssen. Sie
können daher Ihre Qualifikationen und persönlichen Stärken
besonders gut hervorheben!

Vorgehensweise:

 Recherchieren Sie aktiv und seien Sie aufmerksam: Firmenadressen für eine bestimmte
Region oder Branche finden Sie in Telefonbüchern, im Internet (www.herold.at oder
firmen.wko.at) oder Sie erfahren davon im Bekanntenkreis. Gehen Sie außerdem mit
offenen Augen durch die Stadt: Vielleicht fällt Ihnen ein Firmenschild oder eine Werbung

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auf, das Sie anspricht. Merken Sie sich die Firma! Im Internet können Sie dann nähere
Informationen recherchieren.
 Telefonische Kontaktaufnahme: Bereiten Sie sich gut auf das Telefonat vor (siehe dazu
Infos zum richtigen Telefonieren im Kapitel 6. Nachtelefonieren). Bei größeren Firmen wird
Ihr Anruf in der Telefonvermittlung landen. Verlangen Sie höflich jemanden aus der
Personalabteilung. Wenn Sie gefragt werden, worum es geht, reagieren Sie freundlich,
z.B. „Ich möchte gerne eine Bewerbung für den IT-Bereich schicken und brauche dafür
eine/n konkrete/n AnsprechpartnerIn.“ Lassen Sie sich keinen Namen nennen, sondern
bestehen Sie freundlich-hartnäckig darauf, dass man Sie weiterverbindet. Der persönliche
Kontakt mit einem/einer Personalverantwortlichen trägt entscheidend zum Erfolg einer
Initiativbewerbung bei!
 Vorstellen beim/bei der Personalverantwortlichen: Stellen Sie sich vor, erzählen Sie
knapp was Sie beruflich bisher gemacht haben (siehe dazu auch Kapitel 7.1 Die
Vorbereitung) und signalisieren Sie Ihr Interesse am Unternehmen. Dann fragen Sie, ob in
Ihrem Bereich (Beispiel IT) Stellen zu besetzen sind. Wenn Sie auf offizielle Empfehlung
eines/einer Bekannten anrufen, beziehen Sie sich auf diese Person. Wenn Sie erfahren,
dass demnächst eine Stelle in Ihrem Bereich ausgeschrieben werden soll, fragen Sie, ob
Sie eine Bewerbung senden können. Notieren Sie sich den Namen der Ansprechperson
und achten Sie auf die korrekte Schreibweise (im Zweifelsfall buchstabieren lassen)!

Tipp von unseren ExpertInnen:

Formulieren Sie Ihr Anliegen am Telefon in wenigen Sätzen und


kommen Sie rasch auf den Punkt! Da Ihr Anruf für den/die
Personalverantwortliche/n überraschend kommt, ist seine/ihre Zeit
vielleicht knapp bemessen. Und Sie wollen schließlich als
interessante/r Bewerber/in wahrgenommen werden und nicht als
jemand, der anderen die Zeit stiehlt.

 Unterlagen zeitnah abschicken: Beziehen Sie sich im Anschreiben auf das Telefonat
(oder auf ein vorangegangenes persönliches Gespräch) und schicken Sie die
Bewerbungsunterlagen an Ihre Ansprechperson spätestens nach ein bis zwei Tagen ab!
Das verschafft Ihnen einen Vorsprung, bevor die zu besetzende Stelle offiziell
ausgeschrieben wird. Muster für die Formulierung von Initiativbewerbungen finden Sie z.B.
im Bewerbungsportal des AMS:
bewerbungsportal.ams.or.at/bewerbungsportal/#!/musterbewerbungen

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1.3. Typischer Ablauf einer Stellenausschreibung aus Unternehmenssicht

In der Regel gehen Unternehmen wie folgt vor, wenn sie eine neue Stelle ausschreiben:

 Schritt 1 (verdeckter Arbeitsmarkt): Persönliche Kontakte / Empfehlungen / Stelle wird im


Unternehmen intern ausgeschrieben
 Schritt 2 (ab hier: offener Arbeitsmarkt): Die Stelle wird auf der Unternehmenswebsite
veröffentlicht.
 Schritt 3: Das Unternehmen inseriert im Internet, z.B. auf Jobportalen/-börsen oder via
Personalberatungen
 Schritt 4: Das Unternehmen schaltet ein Inserat in einem Printmedium (z.B. Stellenmarkt
einer Tageszeitung)

Raum für eigene Notizen

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2. Möglichkeiten der Jobsuche
Sehen Sie Ihre Bewerbung als Werbung für sich selbst!

Wer auf dem Markt ein Produkt verkaufen möchte, muss etwas über den/die KäuferIn wissen,
der/die die Ware kaufen soll. Versuchen Sie deshalb stets, sich in die „andere“ Seite hinein zu
versetzen. Vieles, das in Ihren Augen lästig, unnötig oder unprofessionell wirkt, ist leichter zu
verstehen, wenn man die Personalsuche von Unternehmensseite aus betrachtet.

Überlegen Sie, welche Kanäle Unternehmen bei der MitarbeiterInnen-Suche nutzen, und wie
Sie diese für sich verwenden können.

2.1. Die Klassiker: Print- und Online-Medien

Sucht ein Unternehmen neue MitarbeiterInnen, wird häufig ein Inserat in einem Print- oder
Online-Medium geschaltet (z.B. Karriereseiten von Tageszeitungen). Der Betrieb kann
namentlich aufscheinen oder eine Personalberatung beauftragen, die Personalsuche
durchzuführen.

Beispiele für Print- und Online-Medien mit Stellenmarkt:

 Samstag-Beilage „Job“ in der KURIER Printausgabe bzw. job.kurier.at (05.2019)


 „Der Standard“ Printausgabe bzw. derstandard.at/Karriere (05.2019)
 „Die Presse“ Printausgabe bzw. diepresse.com/home/karriere (05.2019)

Die Stellensuche über Online-Medien ist kostengünstiger (Zeitungskauf fällt weg) und
effektiver (Stichwortsuche und Möglichkeit, nach Branchen zu filtern) als über Printmedien.

2.2. Die SpezialistInnen: Personalberatungen

Personalberatungen sind auf Personalsuche spezialisiert und wickeln diese im Auftrag von
Unternehmen ab. Sie schalten im Auftrag des Unternehmens Inserate in Print- und Online
Medien oder auf Jobbörsen. Das Unternehmen bleibt ungenannt, trotzdem haben die
BewerberInnen direkte AnsprechpartnerInnen.

Personalberatungen helfen den Unternehmen dabei, Kosten und Arbeit zu sparen. Kleinere
Firmen können durch bekannte Personalberatungen mehr Zuschriften erhalten.

Die Personalberatung führt in der Regel Erstgespräche mit geeigneten BewerberInnen und
nimmt eine Vorauswahl vor. Das Unternehmen muss sich dann nur mehr zwischen wenigen
KandidatInnen entscheiden, die sich am geeignetsten präsentiert haben.

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2.3. Die „Fundgruben“: Jobbörsen

Jobbörsen sind Online-Plattformen, die eine große Bandbreite an Stellenanzeigen abbilden,


die von verschiedenen Unternehmen stammen. Für Jobsuchende sind Online-Jobbörsen in
der Regel kostenlos nutzbar. Häufig findet man auf Jobbörsen auch ergänzende Tipps und
Informationen rund um die Themen Karriere und Bewerbung. Einige Jobbörsen spezialisieren
sich auf bestimmte Branchen, Berufsgruppen oder geografische Bereiche.

Beispiele für Jobbörsen: jobroom.ams.or.at, www.karriere.at, www.stepstone.at, meinjob.at,


www.monster.at, www.regionaljobs.at, www.jobcenter.at etc. (Stand 05.2019)

Tipp von unseren ExpertInnen:

Arbeitssuchende haben teilweise die Möglichkeit, ihr Profil bei


Jobbörsen zu hinterlegen und sich per E-Mail über neue Stellen-
angebote informieren zu lassen.

2.4. Der direkte Weg: Unternehmenswebsite

Die meisten Unternehmen präsentieren sich und ihr Angebot mittels Firmenwebsite im
Internet. In der Regel findet sich auf der Unternehmenswebsite immer eine Rubrik mit
Stellenanzeigen, hier sieht man alle Jobs, die das Unternehmen aktuell ausschreibt (meistens
unter „Karriere“ oder „Jobs“).

Tipp von unseren ExpertInnen:

Unternehmenswebsites sind der Ort, an dem Stelleninserate zumeist


als erstes veröffentlicht werden! Sie möchten bei einem ganz
bestimmten Betrieb einen Job finden? Schauen Sie unbedingt
regelmäßig auf die Unternehmenswebsite der betreffenden Firma!

Neben den aktuellen Jobangeboten findet man an dieser Stelle in der Regel auch noch Infos
über die bevorzugte Art der Bewerbung (per Post, E-Mail oder Online-Formular), Ansprech-
partnerIn, Anfahrtswege sowie weiterführende Infos zum Unternehmen. Diese sind wichtig für
den Gesamteindruck und können eine Entscheidungshilfe darstellen bei der Frage: „Möchte
ich mich bei dieser Firma bewerben, könnte dieses Unternehmen zu mir passen?“

2.5. Der Joker: Persönliche Kontakte und Social Networks

Ob es um einen guten Tipp, eine Information oder um eine Empfehlung geht: Wer über ein
funktionierendes Netzwerk verfügt, kommt schneller ans Ziel – beruflich wie privat. Machen
Sie kein Geheimnis daraus, dass Sie sich beruflich neu orientieren möchten! Informieren Sie

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im privaten Umfeld möglichst viele Freunde, Bekannte und Verwandte darüber und erklären
Sie kurz und prägnant, was Sie wo auf dem Arbeitsmarkt leisten können. Im beruflichen
Umfeld können Sie auf Branchenevents wie Kongressen, Symposien und Messen auf sich
aufmerksam machen. Sprechen Sie mögliche ArbeitgeberInnen z.B. an Messeständen direkt
an und beweisen Sie im Gespräch Ihr Branchenwissen. Oft lassen sich daraus Anknüpfungs-
punkte für mögliche Joboptionen entwickeln.

Jobsuchende sollten, wann immer es möglich ist, neue Kontakte knüpfen. Dies kann auf
Veranstaltungen, bei Vorträgen oder im Zuge von Weiterbildungen passieren. Sie können
gleich hier in dieser Schulung damit beginnen, und sich gegenseitig bei der Jobsuche
unterstützen.

Tipp unserer ExpertInnen:

Im Zuge des Netzwerkens können Sie sich sofort im persönlichen


Kontakt aktiv und positiv darstellen. Bei schriftlichen Bewerbungen
auf Stellenzeigen ist Ihre Bewerbung dagegen nur eine von vielen.

Im Internet tauschen sich Menschen über virtuelle soziale Netzwerke (Social Networks) aus
und knüpfen lokale oder globale Kontakte. Diese virtuellen Netzwerke dienen der sozialen
Interaktion und der schnellen Verbreitung von Information. Einige Anbieter haben sich auf die
berufliche Kontaktpflege spezialisiert. Die bekanntesten beruflichen Netzwerke sind derzeit
www.xing.com (v.a. im deutschen Sprachraum) und www.linkedin.com (v.a. international).
Auch Facebook (www.facebook.com) wird für berufliche Zwecke genutzt, z.B. betreiben viele
Unternehmen hier eine Firmenseite.

Wenn Sie ein Profil auf Xing oder LinkedIn anlegen, sollten Sie dieses gut pflegen, aktuell
halten und laufend vervollständigen. Listen Sie Zusatzqualifikationen auf und tragen Sie
Erfolge ein. Rechtschreib- und Tippfehler sind „Karrierekiller“, lassen Sie daher Ihre Angaben
immer gegenlesen.

Nutzen Sie die vielfältigen Möglichkeiten, die das Internet bietet, aber denken Sie immer daran:
Privates soll privat bleiben! Umfangreiche Informationen und Tipps zum sicheren Umgang mit
dem Internet bietet www.saferinternet.at (05.2019). Hier finden Sie z.B. Leitfäden und
Anleitungen, wie Sie Ihre Privatsphäre schützen können.

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Tipp von unseren ExpertInnen:

Auch Personalverantwortliche nutzen das Internet, um dort weiter-


führende Informationen über BewerberInnen zu recherchieren.
Deshalb Vorsicht: Social Networks bieten oft zu tiefe Einblicke ins
Privatleben. Unbedachte Meinungsäußerungen in öffentlichen Foren
oder eine Fotoserie von der letzten Party können sich bei der
Jobsuche negativ auswirken! Äußern Sie sich außerdem nie negativ
über Ihren aktuellen oder ehemaligen Arbeitgeber, denn Sie wirken
damit indiskret und illoyal.

Raum für eigene Notizen

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3. Berufsorientierung
Bevor Sie damit beginnen, Bewerbungsschreiben zu erarbeiten und zu verschicken, sollten
Sie sich Zeit nehmen, die eigene Persönlichkeit und Ihren Berufswunsch noch einmal kritisch
zu durchleuchten. Dadurch können Sie kontrollieren, ob Sie gute Voraussetzungen für die
angestrebte Tätigkeit haben, bzw. ob diese überhaupt den eigenen Vorstellungen entspricht.

Tipp von unseren ExpertInnen:

Ihr AMS bzw. BIZ verfügt über dementsprechende Literatur! Online


können Sie sich unter anderem auf www.bic.at, www.berufslexikon.at
oder www.berufskompass.at informieren (Stand: 05.2019).

3.1. Fachliche Qualifikation

Machen Sie eine chronologische Aufstellung Ihrer bisherigen Ausbildungen und


Berufserfahrungen. Prüfen Sie, welche berufsspezifischen Qualifikationen Sie in Ihrem
bisherigen Berufsleben erworben haben. Dieser Punkt ist ganz wesentlich in der Bewerbung
und bildet den Kern Ihres Lebenslaufs. Er sollte gründlich und sorgfältig ausgearbeitet und
entsprechend der angestrebten Tätigkeit aufbereitet werden.

Vergessen Sie nicht, auch außerberufliche Erfahrungen zu berücksichtigen, die für eine
berufliche Tätigkeit relevant sein können. Tätigkeiten in Vereinen oder verschiedene Hobbys
könnten abhängig von der angestrebten Stelle durchaus interessant für neue ArbeitgeberInnen
sein, z.B. hinsichtlich vorhandener sozialer Kompetenzen.

Tipp von unseren ExpertInnen:

Achten Sie darauf, dass keine zeitlichen „Lücken“ im Lebenslauf


aufscheinen. Wenn Ihnen Informationen fehlen (z.B. Karenz- oder
Berufszeiten), können Sie bei der Gebietskrankenkasse einen
Sozialversicherungsdatenauszug beantragen. Informationen dazu
gibt es im Internet unter www.sozialversicherung.at (Stand: 05.2019).

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3.2. Persönliche Merkmale und Stärken

Ganz wesentlich ist bei der beruflichen Orientierung, seine Interessen und Eigenschaften zu
beachten. Nur so kann ein Berufsziel definiert werden, das auch der eigenen Persönlichkeit
entspricht. Machen Sie sich Gedanken über die eigenen Stärken und Schwächen sowie Ihre
Persönlichkeitsmerkmale, bevor Sie in den Bewerbungsprozess starten.

Tipps von unseren ExpertInnen:

Ziehen Sie für Ihre persönliche Stärken/Schwächen-Analyse


Personen aus Ihrem näheren Umfeld oder auch ehemalige Arbeit-
geberInnen zu Rate. Oft erkennen Menschen in Ihrer Umgebung
Stärken und Talente an Ihnen, die Ihnen selbst vielleicht (noch) gar
nicht bewusst sind!

3.3. Ziele bestimmen

Wer seine Fähigkeiten und Persönlichkeit analysiert hat, dem fällt es leichter, konkrete
berufliche Ziele zu formulieren.

Planen Sie Einzelschritte auf dem Weg zu Ihrem langfristigen beruflichen Ziel! Denn um
dieses zu erreichen, sind manchmal mehrere Stationen notwendig, z.B. für den Erwerb von
erforderlichen Erfahrungen oder Kenntnissen.

Raum für eigene Notizen

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4. Bewertung von Stellenanzeigen
Um aus dem aktuellen Angebot an offenen Stellen die für Sie passenden herauszufinden, ist
es wichtig, Stellenanzeigen genau zu lesen und systematisch auszuwerten. Mit der
Auswertung der Stellenanzeige können Sie hinterfragen, ob sich das Unternehmen für Ihre
Bewerbung eignet und ob Sie die Anforderungen der Stelle erfüllen!

Stellenanzeigen sind immer ähnlich aufgebaut und weisen folgende Bausteine auf:

Infos zum Unternehmen Branche, Tätigkeit, Standort, Firmenlogo etc.


Beschreibung der freien Stelle Stellenprofil, Verantwortung, Kompetenzen,
Entwicklungschancen
Aussagen über die Anforderungen Geforderte Ausbildung, Kenntnisse und Fähigkeiten,
Berufserfahrung, persönliche Eigenschaften
Aussagen über das Angebot Lohn- bzw. Gehaltsniveau, Sozialleistungen etc.
Aussagen über den z.B. per E-Mail, handschriftlicher Lebenslauf, Foto,
Bewerbungsvorgang Vorstellung nach telefonischer Vereinbarung

 Vorgehen bei der Stellenbewertung:

 Wählen Sie die Zeitung bzw. das Online-Medium bewusst aus (Zielgruppe, Branche)
 Überfliegen Sie die Inserate grob und streichen Sie Interessantes an bzw. drucken Sie
sich Inserate aus, die Sie ansprechen.
 Lesen Sie die markierten Inserate nochmals und unterstreichen Sie die geforderten
Fähigkeiten.
Zerlegen Sie das Inserat für Ihre Analyse in kleine „Häppchen“

 Von welchem Unternehmen stammt das Inserat?


 Wen sucht das Unternehmen?
 Was fordert das Unternehmen vom Bewerber / von der Bewerberin?
 Was bietet das Unternehmen?
 Wie kann man das Unternehmen erreichen und die Bewerbung übermitteln (Post, E-
Mail, Online-Formular)?

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Tipp von unseren ExpertInnen:

Jobinserate sind oft „Wunschzettel“ der Firmen! Lassen Sie sich


daher nicht sofort abschrecken, wenn Sie die Anforderungen nicht
vollständig erfüllen. Unterscheiden Sie zwischen Muss-Kriterien
(unbedingt notwendig, die Formulierung lautet z.B. „Perfekte
Kenntnisse in … setzen wir voraus.“) und Kann-Kriterien (bedingt
notwendig, die Formulierung lautet z.B. „Erfahrung in ... ist zusätzlich
erwünscht.“).

Legen Sie sich eventuell Arbeitsblätter für die Inserat-Analyse an, die wie folgt aussehen
können (pro Inserat ein Arbeitsblatt):

Muss Kann Ich

Notizen

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5. Bewerbung auf offene Stellen
Egal ob offener oder verdeckter Arbeitsmarkt, ob klassisches Inserat oder Tipp aus Ihrem
persönlichen Netzwerk: Haben Sie Joboptionen gefunden, deren Anforderungen mit Ihren
Qualifikationen und Vorstellungen übereinstimmen, folgt als nächster Schritt die professionelle
Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen, also die Bewerbung. Dafür sind folgende Unterlagen
vorzubereiten.

5.1. Bewerbungsunterlagen

Die Bewerbungsunterlagen bestehen zumindest aus dem Lebenslauf und einem


Anschreiben.

Darüber hinaus sind eventuell auch Zeugnisse und Bestätigungen in Kopie beizulegen. Die
gesammelten Unterlagen kann man auch mit einem schön gestalteten Deckblatt versehen und
in einer Bewerbungsmappe in der folgenden Reihenfolge zusammenfassen:

 Deckblatt mit folgenden Angaben: Name, Adresse, Telefon, E-Mail sowie Position, für die
man sich bewerben möchte
 Anschreiben
 Lebenslauf
 Zeugnisse und Bestätigungen: Ordnen Sie Arbeits- und Ausbildungszeugnisse immer
umgekehrt chronologisch an, also das aktuellste zuerst. Schulzeugnisse legen nur Berufs-
einsteigerInnen bis max. 5 Jahre nach Schulabschluss bei. Achten Sie auf Qualität statt
Quantität und übermitteln Sie nur Ihre besten Zeugnisse, die Relevanz für die jeweilige
Stelle haben.

Ihre Bewerbung soll für den/die EmpfängerIn gut lesbar, übersichtlich, informativ und
praktisch sein:

 Wählen Sie als Schriftarten entweder Arial, Calibri, Helvetica, Tahoma oder Verdana in
11-12 pt. Schriftgröße (alle Unterlagen in derselben Schriftart).
 Vermeiden Sie alles, was der Personalabteilung die Arbeit erschweren kann und machen
Sie das Lesen Ihrer Unterlagen so angenehm wie möglich.
 Wichtig ist die Vollständigkeit (geforderte Kenntnisse, keine zeitlichen „Lücken“) und
Richtigkeit Ihrer Angaben (z.B. korrekte Telefonnummer!).
 Vermeiden Sie unbedingt Fehler beim Firmennamen oder beim Namen der Ansprech-
person (im Zweifelsfall buchstabieren lassen).

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5.1.1. Das Anschreiben mithilfe der AIDA-Regel

Das Anschreiben sollte maximal eine Seite lang und am Computer verfasst sein. Bevor Sie
beginnen, Ihr Anschreiben zu formulieren, nehmen Sie sich Zeit und notieren Sie alle wichtigen
Punkte in Stichworten, z.B.:

 Warum bewerben Sie sich? Warum sind Sie der/die richtige KandidatIn?
 Wie verlief Ihre bisherige berufliche Entwicklung?
 Warum sind Sie besser als andere BewerberInnen? Über welche Kenntnisse,
Fähigkeiten und persönliche Stärken verfügen Sie, die in Hinblick auf die ausgeschriebene
Stelle interessant sind?
 Warum möchten Sie die Stelle unbedingt haben? Was interessiert Sie besonders an
der ausgeschriebenen Stelle / der angestrebten Position?

Tipps von unseren ExpertInnen:

Heben Sie sich durch ein persönliches Anschreiben ab! Betonen Sie
Ihre Stärken und zeigen Sie, dass Sie sich mit dem Unternehmen
beschäftigt haben! Machen Sie sich mit dem Unternehmensleitbild
vertraut und übernehmen Sie Ziele und Werte daraus in Ihre
Bewerbung (z.B. Unternehmen legt viel Wert auf Nachhaltigkeit und
auch Ihnen ist Umweltschutz ein persönliches Anliegen).

Rechtschreib- und Grammatikfehler können das beste


Anschreiben zunichtemachen. Lassen Sie Ihre Unterlagen daher
immer gegenlesen!

Prüfen Sie, ob Sie die oben angeführten Punkte belegen können (z.B. durch Zeugnisse).
Überlegen Sie eine logische Reihenfolge, wie Sie Ihr Anschreiben aufbauen wollen. Beachten
Sie dabei die AIDA-Regel (siehe nächste Seite) und gehen Sie so konkret wie möglich auf die
gestellten Anforderungen ein. Formulieren Sie kurze, aussagekräftige Sätze und vermeiden
Sie Floskeln! Führen Sie nur Interessen, Kenntnisse und Qualifikationen an, die für die Stelle
relevant sind. Beschreiben Sie Ihre bisherigen Tätigkeiten kurz, aber bewerten Sie sie nicht.

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 Die AIDA-Regel

Die AIDA-Regel (auch AIDA-Modell, AIDA-Konzept oder AIDA-Formel) stammt aus der
Werbe- und Verkaufspsychologie und stellt eine Checkliste für erfolgreiche Werbung dar. Sie
setzt sich aus folgenden Begriffen zusammen:

 A wie Attention (Aufmerksamkeit)


 I wie Interest (Interesse)
 D wie Desire (Verlangen)
 A wie Action (Handlung)

Umgesetzt auf die Bewerbung, bedeutet die AIDA-Regel folgendes:

AIDA-Regel im Anschreiben

Attention Interest Desire Action


Aufmerksam- Interesse Verlangen Handlung
keit erzeugen wecken auslösen anstoßen

Ideal dafür: Ideal dafür: Ideal dafür: Ideal dafür:


Die Betreffzeile Die Einleitung Der Hauptteil des Der Schlusssatz
des Anschreibens des Anschreibens Anschreibens des Anschreibens

Formulierungsempfehlungen

Benutzen Sie keine passiven Formulierungen (z.B. „Ich wurde im Bereich Telefonmarketing
geschult.“ Besser: „Ich habe Kenntnisse im Bereich Telefonmarketing.“).

Vermeiden Sie Konjunktive (z.B. „Gerne würde ich für Ihr Unternehmen arbeiten.“ Besser:
„Ich freue mich darauf, Ihr Team zu unterstützen.“).

Formulieren Sie die Sätze bestimmt, aber nicht befehlend (z.B. „Rufen Sie mich für ein
Vorstellungsgespräch unter … an.“ Besser: „Für ein Vorstellungsgespräch nach telefonischer
Terminvereinbarung unter … stehe ich gern zur Verfügung.“).

Einige Formulierungshilfen für die Einleitung:

 Ihr Stelleninserat in der (im) ..., in dem Sie eine Bürokraft suchen, hat mich (sehr)
angesprochen / interessiert mich sehr.

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 Sie suchen in Ihrer Anzeige in der (im) ... eine/n ... und ich möchte mich für diese Stelle
kurz vorstellen.
 Ich suche zurzeit ein neues Betätigungsfeld und biete Ihnen meine Mitarbeit an.
 Nach langjähriger Berufserfahrung als ... suche ich nun ein neues Betätigungsfeld.
 Aufgrund meiner beruflichen Qualifikationen (Erfahrungen) habe ich großes Interesse, in
Ihrem Unternehmen mitzuarbeiten.
 Ihr Unternehmen hat durch seine guten Dienstleistungen / Produkte einen
ausgezeichneten Ruf. Da ich eine neue Herausforderung suche, möchte ich Ihnen meine
Mitarbeit in Ihrem Unternehmen anbieten.
 Wie ich von Ihrer Mitarbeiterin Frau Maria Muster erfahren habe, suchen Sie aktuell ei-
ne(n), ... .

Einige Formulierungshilfen für den Schlusssatz:

 Für weitere Angaben zu meiner Person stehe ich Ihnen gerne in einem persönlichen
Gespräch zur Verfügung.
 Auf ein persönliches Gespräch freue ich mich.
 Wenn ich Ihr Interesse geweckt habe, stehe ich Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch
zur Verfügung.
 Ich hoffe, Ihr Interesse geweckt zu haben und freue mich auf ein persönliches Gespräch.
 Für ein Vorstellungsgespräch (Zu einem weiterführenden / persönlichen Gespräch) bin ich
sehr gerne bereit / stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.
 Auf eine positive Antwort freue ich mich und stehe Ihnen jederzeit für ein persönliches
Gespräch zur Verfügung.
 Gerne nehme ich die Gelegenheit wahr, Ihr Unternehmen näher kennen zu lernen.
 Ich bin sicher, Ihre Erwartungen zu erfüllen und freue mich auf eine Einladung zu einem
persönlichen Gespräch.
 Ich stehe ab ... (Datum) zur Verfügung und freue mich über eine Gelegenheit für eine
persönliche Vorstellung.

Ein Muster-Anschreiben mit weiterführenden Infos (Unterlage P6), erhalten Sie von Ihrem
Trainer / Ihrer TrainerIn.

5.1.2. Der Lebenslauf

Standard ist ein übersichtlicher, gut strukturierter und am Computer verfasster Lebenslauf in
der Länge von maximal zwei Seiten. Ein professionelles und aktuelles Bewerbungsfoto ist Teil
des Lebenslaufs.

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Einen Muster-Lebenslauf mit weiterführenden Infos (Unterlage P7) erhalten Sie von Ihrem
Trainer / Ihrer TrainerIn.

Vor allem bei internationalen Bewerbungen ist es von Vorteil, einen Lebenslauf beizulegen,
dessen Struktur in allen europäischen Ländern verwendet und verstanden wird. Der
Europass-Lebenslauf ist europaweit einheitlich gestaltet. Unter www.europass.at kann der
Lebenslauf online ausgefüllt, bzw. eine Ausfüllhilfe heruntergeladen werden.

5.1.3. Das Bewerbungsfoto

Das Bewerbungsfoto trägt entscheidend dazu bei, einen positiven und professionellen
Gesamteindruck zu transportieren. Ein Portraitfoto ist fester Bestandteil der Bewerbungs-
unterlagen, sollte von bester Qualität und auf einem aktuellen Stand sein.

Wenn es für Sie finanziell tragbar ist, lassen Sie Bewerbungsfotos in einem professionellen
Fotostudio anfertigen! Selbstportraits, die mit Mobiltelefon oder Webcam aufgenommen
wurden, bzw. Schnappschüsse aus dem Urlaub oder von Familienfeiern gehören in den
privaten Bereich und wirken in einer Bewerbungsmappe sehr unprofessionell.

Falls Sie einen Fototermin vereinbaren, achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung sowohl Ihrem
Typ entspricht, als auch der ausgeschriebenen Stelle angepasst ist. Sie sollen eine guten Ein-
druck vermitteln, sich aber auch beim Fotografieren wohl fühlen und nicht „verkleidet“
aussehen!

Vermeiden Sie auf jeden Fall

 komplett schwarze oder weiße Kleidung (Ein weißes Hemd / eine weiße Bluse zu einem
Sakko oder Blazer ist ok!).
 Rollkragen (verdeckt den Hals, der Kopf wirkt „aufgesetzt“).
 grelle Farben, wilde Muster und sichtbare Logos.
 zu „offenherzige“ Kleidung (tiefe Ausschnitte, durchsichtige Kleidung).
 offensichtliche Sommer- oder Winteroutfits. Diese wirken in der jeweils anderen
Jahreszeit nicht aktuell und es kann der Eindruck entstehen, dass der/die BewerberIn
schon länger auf Jobsuche ist und nichts findet.
 zu auffällige Accessoires. Brille und Schmuck sollen nicht vom Bewerber / von der
Bewerberin ablenken!
 je nach Branche und Position: Sichtbare Piercings und Tattoos

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Tipp von unseren ExpertInnen:

Kleidung mit feinen Mustern (z.B. schmale Streifen oder kleine Karos)
ist für einen Fototermin ungünstig. Diese Kleidung erzeugt bei der
Darstellung auf Bildschirmen ein flimmerndes Störmuster, das für die
Augen sehr unangenehm ist (Achtung: Online-Bewerbung!).

Liegt bereits ein fertiges Bewerbungsfoto vor, prüfen Sie dessen Eignung anhand der
folgenden Checkliste:

 Ist der Gesichtsausdruck freundlich und offen?


 Wirkt die Mimik und Gestik auf dem Foto glaubwürdig und nicht aufgesetzt?
 Passt die Kleidung auf dem Foto zur Position und zur Person?
 Sieht man der Kleidung nicht auf den ersten Blick eine Jahreszeit an?
 Ist der Hintergrund „ruhig“ und hell?
 Ist das Gesicht gut ausgeleuchtet, aber ohne Glanz?
 Frauen: Sind Make-up und Schmuck dezent? Sind lange Haare zusammen gebunden oder
auf einer Seite hinter die Schultern gelegt? Ist die Kleidung nicht zu freizügig?
 Männer: Ist kein Bartschatten zu sehen?
 BrillenträgerInnen: Sieht man trotz Brille die Augen (keine Spiegelung, Brillenrahmen
„schneidet“ die Augen nicht durch)?
 Ist der Bildausschnitt passend gewählt (Portraitfoto: ein Teil der Schultern ist zu sehen)?

5.2. Die schriftliche Bewerbung

Die Bewerbungsunterlagen werden entweder in ausgedruckter Form per Post versendet, als
Anhang mit einer E-Mail geschickt oder die Bewerbung erfolgt über ein Online-Formular. Der
elektronische Versand (E-Mail oder Online-Formular) hat sich in den letzten Jahren
durchgesetzt und ist jener Weg, der hauptsächlich verwendet wird. Vorteile der elektronischen
Bewerbung für den/die BewerberIn:

 Über E-Mail oder Online-Formulare können Sie schneller zum Unternehmen Kontakt
aufnehmen und Ihre Bewerbung mit einem Mausklick übermitteln.
 Die Online-Bewerbung ist kostengünstiger als das Verschicken der ausgedruckten
Bewerbungsunterlagen.

5.2.1. Bewerbung per E-Mail

Wenn Betriebe im Inserat eine E-Mail Adresse angeben, sollten Sie diesen Weg der
Bewerbung wählen. Beachten Sie für Ihre E-Mail Bewerbung folgende Punkte:

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 Zeigen Sie, dass Sie mit E-Mail problemlos umgehen können (Attachement/Anhang nicht
vergessen und Signatur verwenden!).
 Stellen Sie sich knapp und präzise dem Medium angemessen dar, aber verwenden Sie
keinen „Chat-Stil“. Auch eine Bewerbung per E-Mail soll Ihre Wertschätzung zeigen und in
korrektem Deutsch verfasst sein.
 Im Anhang befinden sich Anschreiben und Lebenslauf. Eingescannte Zeugnisse oder
noch weitere Unterlagen sind bei E-Mail-Bewerbungen meistens unerwünscht. Diese
können Sie später nachreichen, z.B. im Rahmen eines Vorstellungstermins.
 Auch die elektronische Bewerbung muss sorgfältig und gewissenhaft verfasst werden.
Achten Sie auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik!
 Schicken Sie eine Bewerbung nie zugleich an mehrere EmpfängerInnen, sondern
gestalten Sie die Bewerbung zum jeweiligen Unternehmen passend und individuell.
 Verwenden Sie keine Firmen-E-Mail Adresse als Absender. Über AnbieterInnen wie
Hotmail oder GMX können Sie sich eine persönliche E-Mail-Adresse einrichten. Wählen
Sie keine Fantasienamen (z.B. tralili@xyz.at), am einfachsten ist der eigene Name als E-
Mail-Adresse (z.B. maria.muster@xyz.at).
 Stellen Sie sicher, dass Sie keine Viren verschicken. Schicken Sie Anhänge nur in
gängigen Formaten (pdf, docx, jpg) und achten Sie auf die Dateigrößen!
 E-Mail-Bewerbungen lassen sich auch für Initiativbewerbungen einsetzen, diese müssen
aber gezielt erfolgen. Ermitteln Sie die E-Mail-Adresse der zuständigen Person / Abteilung.
Senden Sie eine Initiativbewerbung nie an eine allgemeine Adresse (z.B. office@aaa.at
oder info@xyz.at).

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 Bestandteile einer E-Mail-Bewerbung:

 Empfänger
 Betreff
 Anrede
 Text
 Quelle für die Bewerbung angeben (Bezug nehmen auf die Stellenanzeige)
 kurzer und präziser Text: Interesse signalisieren
 Verweis auf die Anhänge (Anschreiben, Lebenslauf)
 Persönlichen Kontakt anbieten
 Abschlusssatz / Gruß
 Signatur
 Titel Vorname Familienname
 Adresse
 Telefonnummer
 E-Mail Adresse
 Anschreiben / Lebenslauf (als Anhang / Attachement)

5.2.2. Bewerbung per Online-Formular

Wenn eine Bewerbung über ein Online-Formular gewünscht ist (vor allem auf den Websites
großer Unternehmen üblich), beachten Sie folgende Punkte:

 Meistens sind die Daten des Lebenslaufs in das Formular einzutragen. Wenn es eine
Möglichkeit gibt, Anschreiben, Zeugnisse und den Original-Lebenslauf anzuhängen,
nutzen Sie diese! Die Vorgaben im Formular lassen nämlich nicht immer eine vollständige
Auflistung aller Bewerbungsdaten zu.
 Bewerbungen über ein elektronisches Formular erschweren die Nachbearbeitung und
Evidenzhaltung für den Bewerber / die Bewerberin. Drucken Sie sich daher auch Online-
Bewerbungen immer aus!

5.2.3. Bewerbung per Post

Die postalische Bewerbung ist im Vergleich zu den elektronischen Wegen aufwändiger,


kostspieliger und mittlerweile weniger gebräuchlich. Wenn allerdings im Inserat
ausdrücklich eine Bewerbung per Post gewünscht ist, halten Sie sich daran und beachten Sie
folgende Punkte:

 Drucken Sie Ihre Unterlagen nicht auf Kopierpapier (80g/m2 Grammatur) aus, sondern auf
hochwertigerem Papier (100g/m2 Grammatur). Ihre Bewerbung macht dadurch einen
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wertvolleren Eindruck. Wenn Sie zu Hause nicht die Möglichkeit haben, gute Ausdrucke
anzufertigen, gehen Sie in einen Copyshop (Unterlagen auf USB-Stick mitnehmen). Dort
hat man auch das gewünschte Papier auf Lager.
 Heften Sie Ihre Unterlagen nicht zusammen! Nehmen Sie besser eine Klippmappe oder
Klemmschiene zum Binden. So können einzelne Seiten herausgenommen werden. In
dieser Form können Sie Ihre Bewerbungsmappe auch zum Vorstellungsgespräch
mitnehmen.
 Verwenden Sie für den Versand der Bewerbungsmappe einen weißen Umschlag mit
kartoniertem Rücken. Der verstärkte Rücken schützt Ihre Unterlagen davor, geknickt zu
werden.
 Schreiben Sie die Adresse gut leserlich auf den Briefumschlag und stellen Sie sicher, dass
Ihr Brief ausreichend frankiert ist.
 Vermerken Sie Ihre Anschrift auf der Rückseite des Umschlags (Absender).
 Im Falle einer Absage kann es sein, dass Sie Ihre Unterlagen wieder zurückgeschickt
bekommen. Verwenden Sie die Unterlagen/Mappe trotzdem nur einmal. Personal-
verantwortliche erkennen, ob es sich um einen neuen Ausdruck handelt oder ob die
Unterlagen schon durch mehrere Hände gegangen sind. In diesem Fall wäre Ihre Chance
auf die Stelle schnell vergeben.

Raum für eigene Notizen

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6. Nachtelefonieren
Egal ob Bewerbung auf ein Inserat oder Initiativbewerbung: Es kommt immer wieder vor, dass
Sie keine Antworten erhalten. In diesem Fall sollten Sie nach zwei bis drei Wochen unbedingt
beim Unternehmen nachfragen und erneut auf sich aufmerksam machen.

Wirken Sie dabei weder fordernd noch verzweifelt! Fragen Sie freundlich nach, ob Ihre
Bewerbung eingegangen ist und ob vielleicht sogar Interesse an einer Zusammenarbeit
besteht. Damit bekräftigen Sie Ihr ernsthaftes Interesse und bleiben positiv in Erinnerung.

Wenn es im Moment keine geeignete Stelle gibt, ersuchen Sie um eine Evidenzhaltung.
Behalten Sie Ihre Evidenzhaltungen im Auge und fragen Sie von Zeit zu Zeit telefonisch nach.
Auch bei einer Absage können Sie das Telefonat nutzen, um nachzuhaken, was die Gründe
sind. So erhalten Sie gleich die Chance, Ihre Unterlagen zu verbessern.

Richtiges Telefonieren
Vorbereitung  Wählen Sie einen ruhigen und störungsfreien Platz, vermeiden Sie
Hintergrundgeräusche und Ablenkungen und stellen Sie einen guten Handy-
empfang sicher.
 Sitzen Sie entspannt aber aufrecht, konzentrieren Sie sich.
 Legen Sie Stift, Papier, Kalender und Lebenslauf bereit.
 Bereiten Sie alle gesammelten Informationen über das Unternehmen sowie die
Stellenanzeige vor (bei Initiativbewerbungen ein Tätigkeitsprofil der
angestrebten Position).
 Wiederholen Sie sicherheitshalber das österreichische Buchstabieralphabet (zu
finden in jedem Wörterbuch und auch online im Internet).
 Überlegen Sie sich, was Sie sagen möchten, und notieren Sie sich dazu
Stichworte (Einleitung, Bewerbung, eventuelle Fragen).
 Ermitteln Sie die richtigen GesprächspartnerInnen und deren Durchwahlen
(Telefonbuch, Internet etc.) bzw. erfragen Sie den Namen der für Personalfragen
zuständigen Person in der Vermittlung und lassen Sie sich verbinden.
Gespräch  Nennen Sie Ihren Namen deutlich.
 Verwenden Sie den Namen des Ansprechpartners / der Ansprechpartnerin (Nur
wenn Sie ihn sicher wissen!).
 Notieren Sie während des Gesprächs die wichtigsten Eckpunkte.
 Verhalten Sie sich, als würde Ihnen Ihr/e GesprächspartnerIn gegenübersitzen.
 Lächeln Sie beim Telefonieren, der/die GesprächspartnerIn spürt Ihre
Freundlichkeit.
 Atmen Sie ruhig, lehnen Sie sich leicht zurück, dann klingt Ihre Stimme ruhiger
und tiefer.
 Sprechen Sie nicht zu schnell, am besten dem Tempo der Gesprächs-
partnerInnen angepasst.
 Machen Sie Pausen und lassen Sie den/die GesprächspartnerIn ausreden.
 Essen, trinken und rauchen Sie nicht während des Telefonats!
 Bei positivem Feedback: Versuchen Sie, ein Vorstellungsgespräch zu
vereinbaren (Termin, Adresse, Zimmer, AnsprechpartnerIn etc.)! Fassen Sie die
wesentlichen Inhalte zusammen und wiederholen Sie die Vereinbarungen.
 Bei Absagen: Bleiben Sie höflich und bedanken Sie sich trotzdem für das
Gespräch. Erkundigen Sie sich nach Alternativen.
 Fertigen Sie nach dem Gespräch eine zusammenfassende Telefonnotiz an!
(GesprächspartnerIn, Durchwahl, Vereinbarungen).

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7. Das Vorstellungsgespräch
Wie ein Vorstellungsgespräch abläuft, kann je nach Branche und Position variieren. Egal für
welche Stelle Sie sich bewerben, es gilt immer: Gute Vorbereitung führt zu Ruhe und
Gelassenheit!

7.1. Die Vorbereitung

 Informieren Sie sich im Vorfeld gut über das Unternehmen (Internet, Zeitungen, Prospekte
etc.).
 Die Frage „Erzählen Sie etwas über sich selbst“ wird sicher auf Sie zukommen. Bereiten
Sie sich darauf vor, indem Sie Ihre Lebensdaten wiederholen und Ihre Selbstpräsentation
üben.

Tipp von unseren ExpertInnen:

Bauen Sie Ihre Selbstpräsentation in dieser Reihenfolge auf:


ICH BIN (persönliches, aktuelle Tätigkeit)
ICH KANN (bisheriger beruflicher Weg, was bringe ich mit)
ICH WILL (Eigenschaften und Ziele, Zusammenfassung)

 Gehen Sie vorab Fragen durch, die auf Sie zukommen könnten und formulieren Sie Ihre
Antworten.
 Bereiten Sie Ihre eigenen Fragen an den/die potenzielle/n ArbeitgeberIn vor (Arbeitszeiten,
Arbeitsplatz, Team, direkte/r Vorgesetzter etc.)
 Erkundigen Sie sich vorher über Lage und Erreichbarkeit des Betriebes, damit Sie nicht zu
spät kommen, weil Sie erst die Adresse oder einen Parkplatz suchen müssen. Rechnen
Sie bei Ihrer Zeitplanung auch unvorhergesehene Ereignisse ein (z.B. Staus) und fahren
Sie früh genug von zu Hause weg.

7.2. Das Gespräch

In den ersten Minuten des Gesprächs entsteht der entscheidende Eindruck. Sorgen Sie
dafür, dass dieser positiv ist!

 Erscheinen Sie nie unangemeldet. Melden Sie sich aber unbedingt telefonisch ab, wenn
Sie verhindert sind!
 Kommen Sie pünktlich, am besten 5 – 10 Minuten zu früh. Sollten Sie sich verspäten,
rufen Sie von unterwegs an und sagen Sie Bescheid. Seien Sie ehrlich und entschuldigen
Sie sich.
 Schalten Sie Ihr Handy aus!
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 Achten Sie auf ein gepflegtes Äußeres und kleiden Sie sich der Branche entsprechend.
 Verwenden Sie nur dezent oder gar kein Parfum. Rauchen Sie vor dem Gespräch nicht
und halten Sie sich vorher nicht in verrauchten Räumen auf. Kauen Sie keinen Kaugummi
während des Gesprächs!
 Geben Sie Ihre Bewerbungsunterlagen nicht sofort bei der Begrüßung Ihrem/Ihrer
GesprächspartnerIn, das erweckt den Eindruck, dass Sie das Gespräch schnell hinter sich
bringen wollen.

Im Gespräch beachten Sie folgende Punkte:

 Seien Sie natürlich und verstellen Sie sich nicht.


 Beantworten Sie Fragen ehrlich, auch wenn es unangenehme Punkte sind. Man spürt,
wenn Sie lügen.
 Überlassen Sie Ihrem/Ihrer GesprächspartnerIn die Gesprächsführung und bleiben Sie
stets höflich, aber nicht unterwürfig. Grüßen Sie plötzlich eintretende Personen, denn Sie
wissen nicht, ob es sich nicht am Ende sogar um Ihren/Ihre künftige/n Vorgesetzte/n
handelt!
 Sprechen Sie klar und deutlich und formulieren Sie eher kurze Sätze.
 Führen Sie eigene Fehler nicht von sich aus an.
 Hören Sie genau und aufmerksam zu, was gefragt wird.
 Entwickeln Sie kein Misstrauen gegen die vielen Fragen, Ihr Gegenüber spürt Ihre
Abneigung. Denken Sie daran, dass die Fragen darauf abzielen, sich ein möglichst
umfassendes Bild von Ihnen zu machen.
 Stellen Sie auch eigene Fragen. Überlegen Sie, was Sie noch vor einer Entscheidung
wissen müssen.
 Plaudern Sie nichts über frühere ArbeitgeberInnen aus, beklagen Sie sich nicht, aber loben
Sie auch ehemalige Vorgesetzte nicht übermäßig.
 Schwärmen Sie nicht zu sehr von Ihren Hobbys oder Interessen.
 Vermeiden Sie Ausdrücke wie, „kann ich nicht“, „will ich nicht“, „mache ich nicht“.
 Achten Sie auf Ihre Körpersprache:
 Erster Eindruck: Freundlich lächeln, angenehm fester Händedruck
 Aufrecht sitzen und offene Körperhaltung: Verschränken Sie nicht die Arme vor der
Brust (wirkt abweisend) und umklammern Sie nicht mit den Händen die Tischplatte
(wirkt ängstlich und verkrampft).
 Halten Sie Augenkontakt! Wer sein Gegenüber nicht ansieht, wirkt desinteressiert.

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 Souveränität und Ruhe: Vermeiden Sie nervöse Gesten wie Ringdrehen, Fußwippen,
Auf-die-Uhr-Schauen! Sitzen Sie nicht an der Stuhlkante, sondern füllen Sie die
Sitzfläche aus. Stellen Sie die Füße dabei fest auf den Boden. Das erdet und nimmt
die Anspannung.
 Bleiben Sie sachlich. Auch ein Vorstellungsgespräch in lockerer Atmosphäre ist ein
Bewerbungsgespräch! (Ausnahme: Das Thema steht in Verbindung zur Tätigkeit oder
bildet ein gemeinsames Interesse von BewerberIn und GesprächspartnerIn)

Tipps einer Recruiterin eines führenden Personalvermittlers (Originalzitate):

Keine Zigarette vor dem Gespräch rauchen!


Adäquat anziehen – lieber „overdressed“ als „underdressed“.
Auch wenn es angeboten wird, keinen Kaffee bestellen. Ein Vorstellungsgespräch ist kein
Kaffeekränzchen! Wasser ist in Ordnung.
Taschentücher mitnehmen, falls die Nase rinnt.
Sich über das Unternehmen vorab gut informieren (Homepage anschauen,
Unternehmensphilosophie, Strukturen, seit wann gibt es die Firma, wer ist der/die CEO etc.)
Unbedingt zeigen, dass man sich Gedanken gemacht hat über das Unternehmen und die
angebotene Stelle – Interesse zeigen!
Dem Interviewer das Gefühl geben, dass diese Stelle genau die richtige ist.
Keine Fragen stellen nach Urlaub, ob man am Freitag auch immer früher gehen kann etc.

7.3. Gehaltsverhandlung

Seit einigen Jahren ist die Gehaltsangabe verpflichtender Teil einer Stellenanzeige. In der
Regel geben Firmen hier ein Minimumgehalt an bzw. das kollektivvertragliche Entgelt, also die
gesetzliche Untergrenze. Ein Zusatz (z.B. „Je nach Qualifikation / Berufserfahrung / anrechen-
baren Vordienstzeiten kann eine höhere Einstufung erfolgen / ist die Bereitschaft zur
deutlichen Überzahlung gegeben.“) signalisiert, dass es noch einen Spielraum nach oben gibt.
Dieser kann unter Umständen sehr groß sein.

 Informieren Sie sich vor dem Bewerbungsgespräch unbedingt über das realistische
Gehaltsniveau! Das kollektivvertragliche Entgelt für die ausgeschriebene Stelle ist nur die
gesetzliche Untergrenze, die Sie – als „Qualitätsprodukt“ – unbedingt überschreiten
sollten, außer das Unternehmen entlohnt nur nach Kollektiv. Fragen Sie in Ihrem
Bekanntenkreis nach (die Antworten müssen ehrlich sein). Orientieren Sie sich an Ihrem
früheren Gehalt.
 Wenn im Gespräch nach Ihrer Gehaltsvorstellung gefragt wird, geben Sie die Frage
zunächst zurück mit z.B.: „Wie hoch würden Sie mich bei meinem Qualifikationen

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einstufen?“ oder „In welchem Bereich bewegt sich die im Inserat angesprochene
Überzahlung bei meinen Qualifikationen?“
 Bleibt Ihre Frage unbeantwortet, nennen Sie einen Richtwert als Verhandlungsbasis oder
auch eine Spanne (von … bis).
 Für UnternehmerInnen ist der Bruttolohn bedeutend! Informieren Sie sich daher über die
Netto/Brutto-Entsprechungen, nennen Sie immer den Bruttobetrag (Brutto-Jahresgehalt
inkl. 13./14. Entgelt) und sagen Sie als Hinweis „brutto“ dazu!

Tipp von unseren ExpertInnen:

Überlegen Sie sich, was Sie netto verdienen wollen und rechnen Sie
sich den entsprechenden Bruttobetrag aus. Brutto/Netto-Rechner
finden Sie im Internet z.B. auf www.arbeiterkammer.at oder
www.bmf.gv.at.

 Beachten Sie, dass das Einstiegsgehalt niedriger sein kann, dafür aber relativ schnell
steigen könnte (schriftliche Vereinbarungen treffen!), oder dass Ihnen auch finanziell
interessante Zusatzleistungen angeboten werden können.
 Die UnternehmerInnen interessiert bei der Gehaltsverhandlung nur der Wert der Leistung,
nicht Ihre Lebensumstände. Argumentieren Sie also nicht mit hohen Mietkosten oder den
Bedürfnissen Ihrer drei Kinder!
 Sagen Sie nie einem Jobangebot zu, bevor Sie sich über das Gehalt / den Lohn geeinigt
haben!
Fertigen Sie nach dem Termin unbedingt eine Gesprächsnotiz an!

7.4. Die häufigsten Fragen im Gespräch

Gewisse Fragen werden Ihnen bei unterschiedlichen Vorstellungsgesprächen immer wieder


gestellt werden. Bereiten Sie sich vor, indem Sie die folgenden Fragen durchgehen und sich
mögliche Antworten zurechtlegen:

 Bewerbung
 Warum bewerben Sie sich gerade bei uns?
 Warum wollen Sie Ihre jetzige Stelle aufgeben / haben Sie Ihre jetzige Stelle
gekündigt / sind Sie gekündigt worden?
 Weshalb halten Sie sich für die Stelle geeignet?
 Welche Aussage in unserer Anzeige hat Sie besonders angesprochen?
 Was erwarten Sie von einer Anstellung bei uns?
 Was wissen Sie über unseren Betrieb?
 Bewerben Sie sich aktuell bei anderen Unternehmen?
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 Warum sollten wir uns für Sie entscheiden? Was unterscheidet Sie von Ihren
MitbewerberInnen?
 Schul-, Berufsausbildung und Praxis
 Welche Schulen, Hochschulen, Lehre haben Sie absolviert?
 Wie haben Sie zu Ihrem Beruf gefunden? Warum haben Sie sich für diese Branche /
diesen Beruf entschieden?
 Welchen Beruf würden Sie heute am liebsten lernen, wenn Sie es sich aussuchen
könnten?
 Welche Berufserfahrung konnten Sie bisher sammeln?
 Wo arbeiten Sie derzeit? Wo waren Sie davor beschäftigt?
 Welche Aufgaben umfasste Ihre letzte Tätigkeit?
 In welchen Abteilungen / Bereichen waren Sie eingesetzt?
 Wie sind Sie mit den MitarbeiterInnen, KollegInnen ausgekommen? Welche Problem-
felder gab es?
 Wie sehen Sie die Tätigkeit bei uns?
 Was ist Ihr endgültiges Berufsziel? Wann wollen Sie es erreicht haben?
 Welche Zusatzqualifikationen haben Sie?
 Welche Fortbildungen haben Sie in letzter Zeit besucht? Was ist Ihre Motivation für
berufliche Fortbildung? Haben Sie weitere Fortbildungspläne? Welche?
 Persönlichkeit, familiäre Situation, Freizeitbereich
 Charakterisieren Sie sich selbst.
 Nennen Sie Ihre Stärken und Schwächen.
 Was waren die größten Erfolge / Misserfolge bisher in Ihrem Leben?
 Ist Ihr/e PartnerIn berufstätig?
 Was meint Ihr/e PartnerIn zu Ihrem Arbeitsplatzwechsel?
 Wären Sie / Ihr/e PartnerIn (ggf.) mit einem Umzug einverstanden?
 Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Sind Sie Mitglied in einem Verein?
 Gehalt / Finanzen
 Wie hoch ist Ihr heutiges / letztes Einkommen?
 Welches Anfangsgehalt erwarten Sie?
 Welche sonstigen Leistungen würden Sie interessieren?
 Was möchten Sie langfristig (in fünf Jahren) verdienen?
 Sind Gehaltspfändungen zu erwarten?
 Stressfragen
 Sind Sie nicht der Meinung, dass Sie zu lange studiert haben?
 Meinen Sie wirklich, dass Ihre Praxiserfahrungen für den Job ausreichend sind?
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 Ihre Noten sind ja nicht so gut, wie erklären Sie das?
 Sie wirken auf mich recht impulsiv. Das macht Ihnen sicherlich öfter Schwierigkeiten,
oder?
 Unzulässig sind Fragen nach
 Schwangerschaft,
 Verlobungs-, Heirats-, Familiengründungsabsichten,
 sexueller Orientierung,
 Religionsgemeinschaft,
 Partei- / Gewerkschaftszugehörigkeit,
 früherer Betriebsratsmitgliedschaft,
 Vorstrafen (außer wenn für ArbeitgeberInnen von Bedeutung) sowie
 Gesundheitszustand (außer wenn für angestrebte Tätigkeit von Bedeutung).
 Mögliche Fragen, die Sie als Bewerber / Bewerberin stellen können:
 Zum Arbeitsbereich: z.B. Organigramm des Betriebs, Bezeichnung der Stelle,
Aufgaben, Funktion, Einsatzort, Arbeitsplatz
 Zu Kompetenzen und Verantwortungsbereich: z.B. Zuständigkeit, Befugnisse,
Vollmachten
 Zur Teamzusammensetzung: z.B. Vorgesetzte, KollegInnen, Anzahl der Mitarbeiter-
Innen, Abteilungen, Arbeitsgruppen, Abteilungen übergreifende Zusammenarbeit
 Zu Entwicklungsmöglichkeiten: z.B. Weiterbildung (intern/extern), Aufstiegs-
möglichkeiten, Auslandseinsatz
 Zu den Bedingungen des Arbeitsvertrags: z.B. Gehalt, Probe-, Einarbeitungszeit,
Dienstort, Arbeitszeit, Überstundenregelung

Raum für eigene Notizen

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8. Eignungstests und Assessment Center
Viele Unternehmen verwenden zur Auswahl geeigneter BewerberInnen Eignungs- und
Einstellungstests. Mit diesen Tests wollen die Unternehmen Aufschluss über Leistungs-
und Persönlichkeitsmerkmale der Bewerberin / des Bewerbers gewinnen, die aus den
Bewerbungsunterlagen nicht hervorgehen.

Ein Assessment Center (AC) ist ein kompaktes Auswahlverfahren, um BewerberInnen zu


beurteilen. In diversen Tests werden die möglichen KandidatInnen gemeinsam begutachtet
und verglichen. Kommunikationsfähigkeit, Teamgeist und Problembewältigung in der
Gruppe stehen dabei im Vordergrund. In den teilweise mehrtägigen Prüfverfahren werden
Schlüsselqualifikationen in praxisnahen Übungen getestet.

Aufgrund der allgemeinen negativen Resonanz auf Assessment Center verwenden Betriebe
auch Bezeichnungen wie „Kennenlern-Tag“ oder „Potenzialanalyse“ für das Auswahl-
verfahren. Der Ablauf und die Inhalte sind jedoch größtenteils gleich.

Bewertungsbereiche im Assessment Center:


 Initiative
 Analytisches Denken / Problemlösungskompetenz
 Soziale Kompetenz / Gesprächsverhalten
 Durchsetzungsvermögen / Selbstvertrauen
 Konzentrationsfähigkeit / Fach- und Allgemeinwissen

8.1. Methoden und Prüfungsverfahren:

BewerberInnen, die sich über ein Assessment Center für eine Stelle qualifizieren müssen,
werden durch die Prüfungssituation unter Druck gesetzt. Auf diesem Umstand bauen
sämtliche Auswahlverfahren im AC auf. Getestet soll vor allem werden, wie ein/e BewerberIn
in Stresssituation auf bestimmte Aufgabenstellungen reagiert. Zusätzlich sind meist die
Zeitlimits der einzelnen Tests so angesetzt, dass nicht alle Aufgaben innerhalb der vorgegeben
Zeit gelöst werden können. Prüfungsmethoden sind z.B.

 Strukturierte Einzel- oder Gruppeninterviews (meist zu Beginn), in denen


BewerberInnen häufig schon den ersten psychologischen Tests ausgesetzt sind: Wie
reagiert er/sie auf persönliche Fragen? Wie reagiert er/sie, wenn MitbewerberInnen
bevorzugt behandelt werden?
 Postkorbübungen: Eine Liste mit Aufgaben muss von dem/der BewerberIn schnell und
effizient bearbeitet werden.

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 Rollenspiele: z.B. Verkaufs- und MitarbeiterInnengespräche, Geschäftsverhandlungen
 Präsentation / Vortrag: Der/die BewerberIn präsentiert (allein oder mit MitbewerberInnen)
ein meist kurzfristig im AC ausgearbeitetes Projekt.
 Fragebögen / Psychologische Tests / Leistungs- / Intelligenztests: Psychometrische
Testverfahren sind nur unter Aufsicht eines Psychologen / einer Psychologin zulässig!

8.2. Vorbereitung auf das Assessment Center bzw. den Einstellungstest

 Holen Sie umfassende Informationen über das Unternehmen ein.


 Setzen Sie sich mit den Anforderungen und dem Stellenprofil auseinander.
 Machen Sie sich Ihre eigenen Stärken und Schwächen bewusst.
 Arbeiten Sie an Ihrer Rhetorik und (Selbst-)Präsentation.
 Trainieren Sie für den Einstellungstest. Zu einer guten Vorbereitung gehören Kenntnis über
das Tagesgeschehen, Allgemeinwissen/aktuelle Themen, Kopfrechnen und
Konzentrationsübungen. Im Internet finden Sie viele Übungsaufgaben zu Konzentrations-
fähigkeit, Mathematischem Geschick, Logischem Denken und Sprachgefühl.
 Kommen Sie gut ausgeschlafen zum Assessment Center bzw. zum Einstellungstest.

Während des Einstellungstests:


 Bleiben Sie ruhig, auch wenn einzelne Aufgaben für Sie nicht lösbar sind oder wenn die
Zeit knapp wird. Viele Einstellungstests sind darauf ausgelegt, dass man sie nicht schaffen
kann. Man möchte Sie einer Stresssituation aussetzen und damit Ihre Belastbarkeit testen.
 Manche Aufgaben wirken auf den ersten Blick einfach, aber es sind oft „Fallen“ versteckt.
Damit soll Ihre Aufmerksamkeit getestet werden. Bei Multiple-Choice-Aufgaben können
auch mehrere Lösungen richtig sein. Lesen Sie sich die Aufgabenstellung daher
konzentriert durch, bevor Sie antworten.
 Verlieren Sie nicht zu viel Zeit: Wenn Ihnen die Lösung auf eine Frage nicht in
angemessener Zeit einfällt, gehen Sie zur nächsten Frage weiter. Markieren Sie sich die
betreffende Frage. Sollte am Ende noch Zeit übrig bleiben, können Sie sich noch einmal
damit beschäftigen.

Assessment Center im Internet


Zur Vorauswahl bedienen sich vor allem größere Unternehmen des Online-Assessments. Hier
werden die Qualifikationen der BewerberInnen mithilfe eines Online-Tests (größtenteils
Multiple-Choice-Verfahren) überprüft. Die Auswertung erfolgt schneller als in herkömmlichen
Assessment Centern, ersetzt allerdings nicht das persönliche Gespräch. Deshalb wird meist
eine kleine Gruppe von BewerberInnen, deren Online-Tests am besten bewertet wurden, zu
einem persönlichen Gespräch eingeladen, das vom Aufbau einem normalen Assessment-Test

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ähnlich ist. Die Methodik im Vorstellungsgespräch spezialisiert sich aber auf Auftreten,
Persönlichkeit und Rhetorik.

Wenn Sie unter den am besten bewerteten KandidatInnen sein wollen, sollten Sie das Online-
Assessment genauso ernst nehmen wie ein Aufnahmeverfahren vor Ort bei einer Firma! Auch
wenn Sie den Test in diesem Fall zu Hause ausfüllen: Bereiten Sie sich vor, nehmen Sie sich
ausreichend Zeit, sorgen Sie für Ruhe und lesen Sie die Anweisungen genau durch.

Raum für eigene Notizen

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9. Der Arbeitsvertrag
Grundsätzlich kann ein Arbeitsvertrag schriftlich oder mündlich abgeschlossen werden. Bei
einem mündlichen Arbeitsvertrag ist zumindest ein schriftlicher Dienstzettel verpflichtend.
Allerdings sollten Sie immer die schriftliche Form des Arbeitsvertrags wählen, da mündliche
Vereinbarungen im Streitfall schwer zu beweisen sind.

Auf den Inhalt des Arbeitsvertrages haben gesetzliche Bestimmungen, Kollektivverträge und
Betriebsvereinbarungen Einfluss. Von diesen Bestimmungen kann nie zum Nachteil des/der
Angestellten abgewichen werden.

Lesen Sie Ihren Vertrag genau durch, bevor Sie unterschreiben, nur so können Sie sich gegen
böse Überraschungen schützen. Lesen Sie auch „das Kleingedruckte“.

Alle mündlichen Zusagen sollten im Arbeitsvertrag auch schriftlich festgehalten werden.

Unterschreiben Sie den Arbeitsvertrag nicht unmittelbar im Anschluss an das Vorstellungs-


gespräch. Bitten Sie um Bedenkzeit und nehmen Sie den Vertrag mit nach Hause. Seien Sie
vorsichtig, wenn Druck ausgeübt wird! Bei Unsicherheiten können Sie auch die Arbeiter-
kammer in Ihrem Bundesland kontaktieren und telefonische Rechtsauskunft einholen oder
einen persönlichen Gesprächstermin vereinbaren:

wien.arbeiterkammer.at, noe.arbeiterkammer.at oder bgld.arbeiterkammer.at.

Raum für eigene Notizen

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10. Das Dienstzeugnis
Ein Dienstzeugnis dient der/dem BewerberIn einerseits als Befähigungsnachweis,
andererseits sollen sie neue ArbeitgeberInnen über die ausgeübte Tätigkeit sowie über die
Leistungen und das Verhalten des Bewerbers / der Bewerberin informieren.

Das Zeugnis muss der Wahrheit entsprechen und wohlwollend formuliert sein, um dem / der
ArbeitnehmerIn das berufliche Fortkommen nicht unnötigerweise zu erschweren. Verboten
sind negative Aussagen, sowie Informationen, die zu einer Diskriminierung führen könnten,
wie z.B. über Krankheiten, Betriebsratstätigkeit, Parteizugehörigkeit oder Straftaten. Darüber
hinaus sind Aufbau und Formulierung Sache des Arbeitgebers, natürlich im Rahmen der
gesetzlichen Vorschriften. Der/die ZeugnisausstellerIn muss das Zeugnis unterschreiben.

Gesetzlich haben alle ArbeitnehmerInnen Anspruch auf ein einfaches Dienstzeugnis,


das folgende Angaben enthält:

 Allgemeine Angaben zur Person des Arbeitnehmers / der Arbeitnehmerin (Name,


Vorname, Geburtsdatum und -ort, akademischer Grad, Anschrift)
 Genaue Bezeichnung des Arbeitgebers / der Arbeitgeberin
 Dauer des Arbeitsverhältnisses sowie Art der Tätigkeit

ArbeitnehmerInnen haben keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Zeugnis, das Angaben über
die Qualität der Leistungen enthält („qualifiziertes Dienstzeugnis"). Ein qualifiziertes Dienst-
zeugnis enthält zusätzlich:

 Genauere Beschreibung der Aufgaben und Kompetenzen


 Beurteilung von Leistung und Führung
 Darstellung besonderer Kenntnisse und Fähigkeiten
 Angaben zum Grund des Ausscheidens (Selbstkündigung oder betriebsbedingte
Kündigung sollte aus dem Zeugnis hervorgehen)
 Dank für geleistete Arbeit und gute Wünsche für die Zukunft

Das Dienstzeugnis ist immer von dem/der ArbeitnehmerIn anzufordern. Der Anspruch
auf Ausstellung eines Dienstzeugnisses verjährt theoretisch erst nach 30 Jahren. Das heißt,
man kann ein Dienstzeugnis rückwirkend 30 Jahre lang anfordern.

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Tipp unserer ExpertInnen:

Verlangen Sie die Ausstellung eines Dienstzeugnisses schriftlich und


immer sofort nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses! In vielen
Kollektiv- und Arbeitsverträgen ist der Verfall der Ansprüche
vorgesehen, wenn diese nicht während einer bestimmten Frist
schriftlich geltend gemacht wurden. Außerdem kann es Ihnen
passieren, dass die Firma gar nicht mehr existiert, wenn Sie erst
Jahre später Ihr Zeugnis anfordern wollen.

 Dienstzeugnisse richtig interpretieren

Sehr gute Leistungen werden in Superlativen ausgedrückt (z.B. „stets“ „immer“, „vollsten“),
diese unterstreichen die Zufriedenheit des Unternehmens:
 … hat die ihm/ihr übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt.
 Ihre/Seine Leistungen haben unsere vollste Anerkennung gefunden.
 Wir waren mit ihren/seinen Leistungen in jeder Hinsicht außerordentlich zufrieden.
 Die Arbeitsleistung wird zusammenfassend als sehr gut bewertet.

Gute Leistungen:
 … hat die ihm/ihr übertragenen Aufgaben immer zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.
 Wir waren mit ihren/seinen Leistungen voll und ganz zufrieden.
 Ihre/Seine Leistungen haben unsere volle Anerkennung gefunden.
 … hat unseren Erwartungen in bester Weise entsprochen.

Ausreichende Leistungen werden neutral formuliert:


 Wir waren mit ihren/seinen Leistungen zufrieden.
 … hat die ihm/ihr übertragenen Arbeiten zu unserer Zufriedenheit erledigt.

Mangelhafte / Unzureichende Leistungen:


 … hat die ihm/ihr übertragenen Arbeiten im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit
erledigt.
 Ihre/Seine Leistungen haben unseren Erwartungen entsprochen.
 … hat sich bemüht, die ihr/ihm übertragenen Arbeiten zu unserer Zufriedenheit zu
erledigen.

Sonstiges:
 Wenn Selbstverständlichkeiten, wie z.B. Pünktlichkeit, betont werden, könnte es sich um
versteckte Hinweise handeln, dass es gerade in diesem Punkt Probleme gab, oder dass
der/die MitarbeiterIn außer diesen Basics wenig Eigeninitiative einbrachte.

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 Sollte man einzelne Punkte nicht in seinem Zeugnis wünschen, kann man ein neues,
geändertes (besseres) Zeugnis verlangen.
 Außerdem ist es mittlerweile auch üblich, einen selbsterstellten Zeugnisentwurf vorzulegen
und somit sicher zu gehen, dass der Inhalt dem Selbstbild und den Erfordernissen des
Arbeitsmarkts entspricht.

„Geheimcodes“ in Dienstzeugnissen
ArbeitgeberInnen bedienen sich bei der Erstellung von Dienstzeugnissen mitunter einer
„Geheimsprache“. Je nach Formulierung kann eine scheinbar positive Bewertung auch eine
gänzlich andere Bedeutung haben, z.B.:

 Er/Sie erledigte die ihm/ihr übertragenen Arbeiten pflichtbewusst und ordnungsgemäß.


(Er/Sie ist nicht selbst initiativ und benötigt Führung.)
 Er/Sie bestach durch seine/ihre Offenheit. (Er/Sie ist KollegInnen und Vorgesetzten
gegenüber beleidigend.)
 Er/Sie wurde von seinen/ihren MitarbeiterInnen dank seines/ihres kooperativen Führungs-
stils sehr geschätzt. (Er/Sie hat kein Durchsetzungsvermögen.)

Tipp unserer ExpertInnen:

Arbeiterkammer oder Gewerkschaften überprüfen Ihr Dienstzeugnis


und helfen Ihnen dabei, ein positives Dienstzeugnis zur Vorlage für
den/die ArbeitgeberIn zu formulieren.

Raum für eigene Notizen

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11. Die eServices des AMS
In der eService Zone haben Sie die Möglichkeit Dienstleistungen des
AMS über das Internet rund um die Uhr in Anspruch zu nehmen.
Folgende eService Angebote stehen Ihnen u.a. zur Verfügung:

 eAMS-Konto
 eJob-Room
 AMS JOB APP
 AMS Jobroboter
 Europaweite Jobsuche (EURES)
 Weiterbildungsdatenbank
 Interaktives Bewerbungsportal
 AMS-Online Ratgeber für Arbeitssuche

Die eServices des AMS werden laufend aktualisiert und weiterentwickelt. Für Personen, die
zu Hause keinen Computer mit Internetzugang haben, besteht die Möglichkeit, bei der
zuständigen AMS-Geschäftsstelle kostenlos sämtliche Online-Angebote des AMS zu nutzen.

Einen Überblick über alle angebotenen eServices finden Sie in der AMS eService Zone unter
www.ams.at/ueber-ams/ams-eservices.

11.1. Das eAMS Konto

Über das eAMS-Konto können Sie zeitsparend und ohne persönliche Vorsprache
Änderungen und Mitteilungen bekanntgeben sowie Dokumente übermitteln. Das betrifft
sowohl persönliche Daten (z.B. Adressänderung, neue Telefonnummer) als auch Ihre Meldung
beim AMS (z.B. An- oder Abmeldung des Bezuges, Krankmeldungen, Förderanträge etc.). Die
Zugangsdaten für Ihr eAMS-Konto erhalten Sie bei Ihrem/Ihrer zuständigen AMS-BeraterIn.

Weiterführende Infos zum eAMS-Konto finden Sie unter folgendem Link:


www.ams.at/_docs/001_produktblatt_eams_konto.pdf.

Eine Demo-Version zum Ausprobieren finden Sie unter www.e-ams.at/eamslogin.html.


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Tel.: 050 210 / 11 00
Fax: 050 210 / 11 05

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