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Mit 14 Jahren begann ich meinen ersten klassischen Gitarrenunterricht bei einem fantastischen

Flamenco-Gitarristen Roozbeh Azar, er war ein Vorbild für mich, später wurden wir die engsten
Freunde, er war ein Autodidakt. sein Unterricht war inspirierend, denn es war nicht nur ein
Gitarrenunterricht, sondern ein Kunstunterricht, er lehrte neben der Musik die Kunst der Poesie,
Literatur und Malerei. die hohe Kunst hatte einen großen Wert für ihn. Er spielt nur seine eigene
Musik, also hat er es mir jedes Mal gezeigt, wenn er eine neue Idee hat, ich habe vielleicht zu viel
darüber gelernt, wie er denkt und er sieht alles, manchmal hörten wir stundenlang aufmerksam viele
verschiedene Musikstile aus der ganzen Welt von Usbekistan bis Paraguay.

und dann hat er erklärt, was er daran interessant findet und wir haben sie uns noch einmal angehört
und dann haben wir sie besprochen, in seinem Unterricht gab es alle Möglichkeiten, Kreativität zu
üben, jede Kreativität wurde von ihm gelobt und er gab auch voller Aufregung weitere Vorschläge
wie zu komponieren oder zu verändern, durch ihn war ich in der Lage, ohne theoretische Ausbildung
komplexe Stücke (harmonisch und melodisch) zu komponieren, dass niemand glauben konnte, dass
ich sie mit einer so primitiven musikalischen Ausbildung komponiert habe,

Aber auf der Kehrseite seines Unterrichts spielte ich völlig aus der Still. Authentizität war in seiner
Klasse nie ein Thema, und ich spielte sehr frei mit viele Improvisationen in Klassische Stücken wie ich
es mir wünschte. diese Gewohnheiten haben mich viele Jahre begleitet, bis ich zum ersten Mal nach
Österreich kam, viele Musiker mit meinen Interpretationen beleidigte, ich absolut behandelt wurde,
als hätte ich ein Verbrechen begangen. Um also Konzertfach klassische Gitarre studieren zu können
und die Wettbewerbe zu gewinnen, musste ich so hart arbeiten, nur um meine Denkweise und mein
Verständnis von allem zu ändern,

Was ich meinen Schülern aus Roozbeh Azar gerne noch weiterbringen möchte: ich möchte seine
Ausstrahlung für meine Schüler haben. Und ich möchte, dass mein Unterricht stärker in künstlerische
Aktivitäten integriert wird und ich möchte die Schüler zu großartigen und kreativen Dingen
inspirieren

was ich vermeiden würde ist das: ich werde den Stil nicht lehren, den ich nicht selbst beherrsche.
Und ich würde definitiv viel mehr Spieldisziplin beibringen, neben Kreativität ist es auch wichtig zu
lernen, präziser und weniger spontan zu sein.

Zweiter Lehrer von mir war Maestro Mansour Rasa, er war auch Flamenco-Gitarrist, tatsächlich der
erste Flamenco-Gitarrist im Iran, die Brüder von Rasa sind sehr angesehene Namen in der Musik des
Iran, 3 Brüder aus der ersten Gitarrengeneration, die fantastische Gitarristen sind, auch selbst-
unterrichtet, ich habe bei ihm auch klassische Gitarre gelernt, er hat mir immer Komplimente
gemacht und sonst nichts, aber so hat er alle seine Schüler behandelt, aber irgendwie haben mich
diese Komplimente so motiviert.

Als Lehrer habe ich von ihm gelernt, wie wichtig Selbstvertrauen bei Anfängern und jungen Künstlern
ist! Aber die Schüler sollen auch wissen, wo sie ihre Arbeit nicht gut machen und wo sie Schwächen
haben.

nachdem ich bei einem großen Meister in Europa studiert habe, bin ich jetzt nicht mehr der spontane
Improvisator Komponist Gitarrist, aber ich wurde ein sehr präziser Musiker und ich trainierte mich
selbst, wie man für verschiedene Epochen der klassischen Musik den richtigen Bezug hat. aber da ich
mich ständig analysiere, ich habe meine Fähigkeiten zu improvisieren und zu komponieren verloren.
Aber ich würde meinen Schülern nicht beibringen, wie ich mich selbst unterrichte. auch wenn meine
Natur sehr radikal ist, weil die Schüler sollten auch das Recht haben, zu experimentieren und Fehler
zu machen, um ihren eigenen Weg zu finden, musikalische Probleme zu lösen! Ich denke, das
Problem der Musikausbildung in Europa ist, dass sie extrem kategorisiert ist und es den Musikern
nicht erlaubt, ihr Leben, ihr Perspektive und sich selbst auszudrücken. wie Nietzsche sagte (ich
Paraphrasiere): „der Vorteil der Musik ist, dass der Relativismus selbstverständlich ist“. Meiner
Meinung nach sollte Musik zunächst eine Sache der Selbstfindung sein und nicht die Ausführung
irgendeiner Information.

Behnam Zarandi

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