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Baumpflanzung mit Dreibock

Grundsätzliche Überlegungen

Wenn man einen Straßenbaum pflanzen möchte, benötigt man zuerst einmal eine dafür geeignete
Baumscheibe und nicht zu vergessen eine Stadtklimafesten Baum. Hierzu eignen sich beispielsweise sehr
gut, Acer campestre, Crataegus monogyna oder Aesculus hippocastanum. Wird ein Baum als
Straßenbaum gepflanzt, wird er vielen Belastungen ausgesetzt, welchen er standhalten muss, diese
wären zum Beispiel: Wenig Licht und Platz, Emissionen, Salz bzw. Streusalz. Jedoch ist dies nicht alles,
man sollte außerdem folgendes beachten: Wurzelwachstum, Frosthärte, Lichtbedarf, Größe und
Fruchtfall. Desweiteren spielt die Pflanzzeit eine Rolle, diese ergibt sich aus den Eigenschaften und der
Pflanzenqualität der Pflanze. Bei Frost, bzw. Bodenfrost sollte auf eine Pflanzung des Baumes verzichtet
werden, da der Baum sonst keine Möglichkeit hat sich zu verwurzeln , da der Boden zu hart durch den
Frost ist und er somit auch an kein Wasser im Boden gelangen kann. Ballen und wurzelnackte Ware sind
in der Wachstumsruhephase von Oktober bis April zu Pflanzen, im Gegensatz zu Immergrünen Gehölzen
oder Containerware, diese können das ganze Jahr über gepflanzt werden.

Benötigte Materialien

Um eine Baumpflanzung durchzuführen benötigt man folgende Materialien: Den zu pflanzenden Baum,
Baumpfähle, Querriegel, Kokosstrick, ggf. Dünger, Pfahlramme, Krampen, Nägel, Holzhammer, Spaten,
Schaufel, Harke und nicht zu vergessen, Wasser um den Baum anzugießen.

Ausheben der Pflanzgrube

Als erstes beginnt man nun damit die Pflanzgrube auszuheben. Beim Ausheben der Grube sollte der
nährstoffreiche- vom nährstoffarmen Boden getrennt werden. Diese muss mindestens 1,5 mal so Groß
sein wie die Wurzel bzw. der Wurzelballen des Baumes selber, damit die Wurzel nicht eingeengt wird,
aber auch beim Wurzelschlagen ausreichend guten Halt erlangen kann. Der Baum sollte außerdem nicht
höher oder tiefer, als er in der Baumschule auch stand, in die Pflanzgrube gesetzt werden. Durch solch
eine Pflanzgrube wird das gute Anwachsen des Baumes sicher gestellt, da die neu gebildeten Wurzeln
leicht in den gelockerten Boden eindringen und wachsen können. Der Baum findet später in dem
gewachsenen Boden halt, jedoch sollte bis zu diesem Zeitpunkt die Baumverankerung vorhanden
bleiben.
Vor dem Pflanzen des Baumes

Bevor der Baum gepflanzt wird, sollte der Untergrund gelockert werden und eventuelle
Schnittmaßnahmen durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass Totholz verletzte Triebe und Wurzeln
entfernt werden. Je nach Qualität oder Art des Baumes, kann auch ein Kronen- oder Wurzelschnitt
durchgeführt werden, um das Verhältnis zwischen Wurzel und Krone wieder herzustellen. Hierbei ist es
wichtig die natürliche Wuchsform des Baumes beizubehalten. Einige Arten wie zum Beispiel: Alnus oder
Betula dürfen nicht geschnitten werden. Wenn der Baum richtig ausgerichtet und auf Pflanztiefe ist, also
nicht mehr bewegt wird, wird das Ballentuch und die Dahtballierung geöffnet, welche unter dem Ballen
in der Grube verbleiben.

Verfüllen der Pflanzgrube

Nun, da der Baum in gewünschter bzw. richtiger Position ist, kann mit dem verfüllen der Pflanzgrube
begonnen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Oberboden nicht tiefer als 40cm eingebaut wird,
denn wenn dies der Fall ist kann durch die Zersetzung der organischen Stoffe eine Fäulnis entstehen. Dies
hat zur Folge, dass sich durch die Zersetzung Gase und Stoffe bilden welche, die Wurzeln schädigen und
das Wurzelwachstum stören. Der Boden muss zwischendurch leicht verdichtet werden, um ein
Unterspülen der Wurzel zu vermeiden. Anschließend wird verbesserter, z.B. durch Substrate
angereicherter Oberboden angefüllt.

Erstellen des Dreibocks

Nach diesem Arbeitsschritt wird eine Baumverankerung erstellt, diese ermöglicht dem Baum in der
Anwachsphase eine gute Stabilität auszubilden. Eine Möglichkeit einen Baum zu sichern, ist der
Dreibock, der sich bei Straßenbäumen sehr gut eignet. Diese Variante ist mit die Kostengünstigste und ist
zu dem noch Platzsparend. Ein Dreibock zu errichten, werden zuerst einmal Drei Pfähle benötigt, die im
gleichen Abstand zu dem Baum und zueinander im Dreieck mit einer Baumpfahlramme lotrecht
eingeschlagen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Pfähle nicht durch den Wurzelballen
geschlagen werden und dass die Pfähle bei Stämmen bis 2,5m Höhe mindestens 10cm und höchstens
25cm unter den Kronenansatz reichen, denn wenn du Pfähle zu hoch eingebaut werden können untere
Äste verletzt werden. Sind die Pfähle wiederrum zu niedrig eingebaut, entsteht Stammbruchgefahr, da
der Baum Kronenlastig wir. Die Senkrechtpfähle müssen dann noch 30cm in den ungelockerten Boden
reichen um eine ausreichende Stabilität gewährleisten zu können. Anschließend werden die Pfähle mit
Querriegeln verbunden. Um ein möglichst guten Halt gewährleisten zu können, werden diese ganz oben
an den Senkrechtpfählen angebracht. Nun wird der Baum mit Kokosstricken an den Pfählen befestigt.
Mit der Bindung des Kokosstricks wird immer am Baum begonnen, daraufhin mit einer doppelten Acht
zurückgebunden. Dann wird der Kokosstrick einige male um die zuvor gebundene Acht gewickelt, sodass
die Bindung straff sitzt und an den Pfählen endet. Hier wird diese nun mit Krampen befestigt. Die
Bindung sollte nicht zu straff sitzen, da diese die Rinde verletzen oder im schlimmsten Fall mit in den
Baum einwachsen kann. Andererseits sollte dieser auch nicht zu locker sitzen, da er sonst an der Rinde
scheuert und der Baum nicht genügend Halt bekommt. Der Strick sollte am Baum immer 5cm höher als
am Pfahl angebracht werden, damit der Baum sich nicht erhängt , wenn der Boden bzw. der Ballen sich
setzt.

Erstellen eines Gießrandes

Zum Abschluss wird die Pflanzgrube komplett mit Erde befüllt und ein Gießrand wird erstellt. Dieser ist
für eine gute Wasserversorgung des neu gepflanzten Baumes. Bei einem 3-Bock, ist der Gießrand
innerhalb der Pfähle anzulegen, da dieser sonst unterspült wird. Die Höhe für einen optimalen Gießrand
sollte bei ca. 12 - 30cm liegen, desweiteren sollte dieser Gießrand auch nicht zu klein sein, da sein
Wasserfassungsvermögen sonst zu gering wäre. Ist er jedoch zu groß, versickert das Wasser im Füllboden
und es gelangt zu wenig an den Wurzelballen. Daraus ergibt sich, dass die optimale Größe für einen
Gießrand mit dem Innendurchmesser so groß seien sollte wie der Wurzelballen selbst. Zu guter letzt
muss der Baum noch mit genügend Wasser versorgt werden. Nach spätestens zwei Jahren, gilt es die
Baumbindung zu kontrollieren und eventuell zu lösen. Der Gießrand sollte grundsätzlich über diese 2
Jahre beibehalten werden.

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