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Jesus sehen hören - verinnerlichen - handeln

3 Öffentlicher Dienst von Jesus


Bibellese: Matthäus 3-25; Markus 1-13; Lukas 3-21; Johannes 2-11
… in seiner äusseren Erscheinung als ein Mensch erfunden, ernied-
rigte er sich selbst … Philipper 2:8a
Die Evangelien zeigen uns das Leben des Herrn Jesus Christus auf dieser
Erde, wie er als Mensch gewandelt ist. Die Aussagen zu seinem Leben fin-
den ihren Rückhalt in den Prophezeiungen im AT. Nachfolgend werden ei-
nige wichtige Aspekte seines irdischen Wandelns beleuchtet.

3.1 Der Herold


Aber im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pon-
tius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes (Antipas) Vierfürst
(Tetrach) von Galiläa, sein Bruder Philippus aber Vierfürst von Ituräa und
dem Gebiet von Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene, unter
den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas, da erging das Wort Gottes
an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste. (Lk 3:1-2)
Der Beginn des öffentlichen Dienstes Jesu ist eng mit dem Dienst seines
Heroldes, Johannes des Täufers verbunden. Lukas gibt uns das 15. Jahr
der Regierung des Kaisers Tiberius an. Nebenbei bemerkt, erbaute Hero-
des Antipas die Stadt Tiberias am See Genezareth ab dem Jahre 17 und
nannte sie zu Ehren des Kaisers.
Tiberius folge Augustus 14 n. Chr. in Alleinherrschaft auf den Thron. Nach
dieser Zählung wäre dann der Beginn des Dienstes von Johannes auf das
Jahr 29 n.Chr. zu datieren.
Johannes der Täufer war der Herold, welcher den kommenden König an-
kündigte:
"Tröstet, tröstet mein Volk!", sagt euer Gott. "Macht den Leuten Jerusa-
lems Mut! / Sagt ihnen, dass die Zwangsarbeit zu Ende geht, / dass ihre
Schuld abgetragen ist! / Jahwe ließ sie doppelt bezahlen für alle ihre Sün-
den."
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Hört! In der Wüste ruft eine Stimme: / "Bahnt Jahwe einen Weg! / Baut
eine Straße für unseren Gott! 4 Jedes Tal soll aufgefüllt, / jeder Berg und
Hügel erniedrigt werden! / Alles Zerklüftete soll zur Ebene werden / und
alles Hügelige flach!
Denn offenbaren wird sich die Herrlichkeit Jahwes, / und alle Men-
schen werden es sehen. / Jahwe selbst hat das gesagt." (Jes 40:1-5;
NEÜ)
Gott, Jahwe selbst, würde kommen und Er hat sich in der Person von Jesus
Christus geoffenbart.
Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare
Tag des HERRN kommt; und er wird das Herz der Väter den Kindern und
das Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem
Kommen das Land nicht mit dem Bann schlagen muss! (Mal 3:23-24)
In Matthäus 17:10-17 machte Jesus den Jüngern klar, dass für sein erstes
Kommen Johannes der Täufer dieser angekündigte Elias war. Für das
zweite Kommen in Macht und Herrlichkeit wird ein anderer in der Macht und
auch den Zeichen des Elias kommen (siehe Offb. 11:3ff).
Jesus lies sich von Johannes taufen, um sich öffentlich mit dem treuen
Überrest zu vereinigen:
Da kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von
ihm taufen zu lassen. Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe es
nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? Jesus aber ant-
wortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt so geschehen; denn so gebührt
es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen! Da gab er ihm nach. Und als Jesus
getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich
ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabstei-
gen und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die
sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! (Mt
3:13-17)
Johannes der Täufer hatte Weisung über den Kommenden erhalten und er
wusste, dass dieser weit über ihm stand. Bei der Taufe wurde die Dreiein-
heit Gottes zum ersten Mal klar geoffenbart:
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 der Heilige Geist in Form einer Taube


 die Stimme des Vaters im Himmel wird gehört
 der geliebte, fleischgewordene Sohn Gottes

3.2 Die Prüfung


Die anschliessende Prüfungszeit war notwendig, um der unsichtbaren und
sichtbaren Welt zu zeigen, dass Jesus Christus ohne Sünde ist und keiner
Versuchung nachgeben wird. Welcher Kontrast mit den ersten Menschen:
 Adam und Eva: im Garten Eden, Wasser, fruchtbringende Bäume,
Überfluss in allem (siehe 1Mo 2:4ff)
 Jesus in der Wüste: keine Vegetation, 40 Tage fastete er, hungrig
Der gleiche Versucher von 1. Mose 3 kommt mit Verschlagenheit zu Jesus
(Mt 4:1-11; Mk 1:12-13; Lk 14:1-13):
1. Mose 3 Versuchung Jesu 1. Joh 2, NEÜ
(SCH2000)
sah, dass von dem Steine zu Brot ma- Sucht nach körperli-
Baum gut zu essen chen, um den Hunger chem Genuss
wäre zu stillen
(Fleischeslust)
eine Lust für die Au- Satan zeigte alle Rei- gierigen Augen
gen che der Welt und ihre
(Augenlust)
Herrlichkeit
begehrenswerter Wenn du Gottes Sohn unverschämten Gel-
Baum (Begehren bist, stürz dich hinun- tungsdrang
nach zur Schau stel- ter
(Hochmut des Le-
lender tieferer Er-
bens)
kenntnis)

Jesus hat gesiegt:


Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte
mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden
ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde. (Heb 4:15)
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Siehe dazu auch die Stellen, welche darlegen, dass Jesus der sündlose ist,
der einzige Mensch, welcher nicht gesündigt hat:
 1Joh 3:5; 2Kor 5:21; 1Pe 2:22
Jesus zeigte damit, dass er vom innersten her keine sündige Natur hatte,
welche mit der Sünde korrespondieren konnte, was leider bei uns Gläubi-
gen noch immer der Fall ist. Siehe dazu die Ausführungen von Paulus mit
dem alten und neuen Menschen (Röm 7; Eph 4:22-24).

3.3 Der Prophet


Ein Prophet ist Sprachrohr Gottes. Er erhält eine Botschaft Gottes und hat
den Auftrag, diese Botschaft anderen weiterzugeben. Diese Aufgabe wurde
sowohl im AT als auch im NT ausgeübt. Prophetisch wurde von Jesus als
Prophet gesagt:
Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, erwecken aus
deiner Mitte, aus deinen Brüdern; auf ihn sollst du hören! … Ich will ihnen
einen Propheten, wie du es bist, aus der Mitte ihrer Brüder erwecken und
meine Worte in seinen Mund legen; der soll alles zu ihnen reden, was ich
ihm gebieten werde. (5. Mose 18:15, 18)
Diesen verheissenen Propheten erwartete das Volk Gottes. Als Johannes
der Täufer auftrat, dachten einige, dass ev. dieser der verheissene Prophet
sei:
Und sie (die Juden) fragten ihn (Johannes den Täufer): „Was denn? Bist
du Elia?“ Und er sprach: „Ich bin"s nicht!“ „Bist du der Prophet?“ Und er
antwortete: „Nein!“ (Joh. 1:21)
Später erkannten einige, dass Jesus der verheissene Prophet war:
Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus getan hatte, sprachen
sie: „Das ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll!“ (Joh.
6:14)
Petrus weist dann klar in seiner Rede nach der Heilung des lahmen Mannes
an der Pforte des Tempels auf Jesus als den Propheten hin:

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Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: »Einen Propheten wie mich wird
euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr
hören in allem, was er zu euch reden wird«. Und es wird geschehen: Jede
Seele, die nicht auf diesen Propheten hören wird, soll vertilgt werden aus
dem Volk. Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, so viele
geredet haben, sie haben auch diese Tage im Voraus angekündigt. Ihr
seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern
schloss, als er zu Abraham sprach: »Und in deinem Samen sollen geseg-
net werden alle Geschlechter der Erde«. (Apg. 3:22-25)
Auch Stephanus weist in seiner Rede auf 5. Mose 18:15 hin, um die Zuhörer
zu erinnern, dass sie nicht auf den Propheten gehört haben, sondern dass
sich das Muster der Verwerfung der wahren Propheten in Jesus wiederholt
hat.
Auch Propheten (nebst Königen und Priester) wurden gesalbt, wie wir dies
in der Anweisung Gottes an Elia zu sehen ist:
Auch sollst du Jehu, den Sohn Nimsis, zum König über Israel salben; und
Elisa, den Sohn Saphats, von Abel-Mechola, sollst du zum Propheten
salben an deiner Stelle. (1. Könige 19:16)
Jesus ist somit auch der Messiah (Christus) als der Prophet und leider
schlagen viele Menschen die Warnung Gottes diesbezüglich in den Wind:
»Tastet meine Gesalbten nicht an und fügt meinen Propheten kein Leid
zu!« (Psalm 105:15)
Wenn wir nicht aufmerksam auf die Stimme Jesus hören, dann tun wir Ihm
leid an, da er möchte, dass alle durch Seine Worte das ewige Leben haben
und nicht verloren gehen.
Welchen konkreten Einfluss hat die obige Erkenntnis auf dein Glaubensle-
ben?

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3.4 Der gute Hirte


Das Bild des Hirten war den damaligen Zuhörern sehr vertraut, waren doch
die Lammherden eine wichtige Grundlage der damaligen Ernährung und
Kleidung.
Im AT war David Hirte, bevor er König wurde. Er verfasste dann auch den
wunderbaren Psalm 23, welcher dieses Bild von Gott als den guten Hirten
so einprägsam verinnerlicht:
Der Herr (Jahwe) ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich
auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine
Seele; er führt mich auf rechter Strasse um seines Namens willen. (Psalm
23:1-3)
Jesus nimmt dieses Bild auf und identifiziert sich somit mit Jahwe, dem
Bundesgott Israels:
Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. …
Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin den Meinen bekannt,
gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse
mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe (aus den
Nationen), die nicht aus dieser Schafhürde (Israel) sind; auch diese muss
ich führen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde
und ein Hirte sein. (Joh. 10:11, 14-16)
Der Hirte war immer bei der Herde und hatte eine zentrale Aufgabe für die
Schafherden:
 Er führte die Herde zu frischer Nahrung und Wasser
 Er schützte die Herde vor Angreifer wie z.B. Räuber oder wilde Tiere
 Er pflegte kranke Tiere
 Er suchte verloren gegangene Tiere und brachte sie zur Herde zu-
rück
In geistlicher Hinsicht hat Jesus für heute diese Aufgabe an die Pastoren
(lat. für Hirte) übertragen. Die Pastoren sind Teil des Ältestenrates (siehe
1. Tim. 3:1-7; Titus 1:5-9) einer lokalen Gemeinde:

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Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als
Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, zur Zurüstung der Heiligen,
für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus,
(Eph. 4:11-12)
Die Ältesten, die unter euch sind, ermahne ich als Mitältester und Zeuge
der Leiden des Christus, aber auch als Teilhaber der Herrlichkeit, die ge-
offenbart werden soll: Hütet die Herde Gottes bei euch, indem ihr nicht
gezwungen, sondern freiwillig Aufsicht übt, nicht nach schändlichem Ge-
winn strebend, sondern mit Hingabe, nicht als solche, die über das ihnen
Zugewiesene herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde seid!
Dann werdet ihr auch, wenn der oberste Hirte (Jesus Christus) offenbar
wird, den unverwelklichen Ehrenkranz empfangen. (1. Petrus 5:1-4)

3.5 Der Lehrer, Rabbi


Und Jesus durchzog alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen,
verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und
jedes Gebrechen im Volk. (Mt 9:35)
Als aber Jesus sich umwandte und sie nachfolgen sah, sprach er zu
ihnen: Was sucht ihr? Sie sprachen zu ihm: Rabbi (das heisst übersetzt:
»Lehrer«), wo wohnst du? (Joh. 1:38)
Jesu Dienst war primär die der Lehre, der Unterweisung über Ihn und die
Gedanken Gottes. Die Lehre ist nie nur informativ, da das Wort Gottes le-
bendig ist (siehe Heb 4:12), sondern transformativ. Durch den Heiligen
Geist findet Veränderung statt. Im geistlichen Sinne kommt somit dem Leh-
rer die Aufgabe der Belehrung im Sinne der Zuführung von guter und fri-
scher Nahrung dazu. Jesus ist vor allen der Lehrer.
Sie genießen es, wenn sie auf der Straße ehrfurchtsvoll gegrüßt und
Rabbi genannt werden. Ihr jedoch sollt euch niemals Rabbi nennen las-
sen, denn nur einer ist euer Lehrer (Rabbi), und ihr alle seid Brüder. (Matt
23:7-8, NEÜ)

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Nach Seinem Weggang hat er der Gemeinde auch Hirten und Lehrer gege-
ben (siehe Eph 4:11ff), damit Sein geistlicher Leib auferbaut wird. Der Leh-
rer ist aber immer Jesus Christus.
Was bedeutet das Bild des Hirten und Lehrers in Bezug auf Zuversicht und
Geborgenheit für dich?
Was sagt dir dieses Bild in Bezug auf Nachfolge und Gehorsam?

3.6 Das Licht


Die Metapher von Licht und Dunkelheit zeigt sich uns seit den ersten Ver-
sen der Bibel bis zum Schluss der Offenbarung:
Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah, dass
das Licht gut war; da schied Gott das Licht von der Finsternis. (1. Mose
1:3-4)
Mache dich auf, werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit
des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und
tiefes Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herr-
lichkeit erscheint über dir. Und Heidenvölker werden zu deinem Licht kom-
men, und Könige zu dem Glanz, der über dir aufgeht. …. Die Sonne wird
nicht mehr dein Licht sein am Tag, noch der Mond dir als Leuchte schei-
nen, sondern der Herr (Yahweh) wird dir zum ewigen Licht werden,
und dein Gott zu deinem Glanz. Deine Sonne wird nicht mehr untergehen
und dein Mond nicht mehr verschwinden; denn der Herr wird dir zum ewi-
gen Licht werden, und die Tage deiner Trauer sollen ein Ende haben. Und
dein Volk wird aus lauter Gerechten bestehen und das Land auf ewig be-
sitzen, als Schössling meiner Pflanzung, ein Werk meiner Hände, mir zum
Ruhm. (Jesaja 60:1-3, 19-21)
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und
das Licht (Symbolisch für Jesus) leuchtet in der Finsternis, und die
Finsternis hat es nicht begriffen. 6 Es war ein Mensch, von Gott gesandt;
sein Name war Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht
Zeugnis zu geben, damit alle durch ihn glaubten. Nicht er war das Licht,

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sondern er sollte Zeugnis geben von dem Licht. Das wahre Licht, welches
jeden Menschen erleuchtet[d], sollte in die Welt kommen. (Joh. 1:4-9)
Und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, dass sie in ihr
scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte
ist das Lamm. Und die Heidenvölker, die gerettet werden, werden in ih-
rem Licht wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit und
Ehre in sie bringen. … Und es wird dort keine Nacht mehr geben, und sie
bedürfen nicht eines Leuchters, noch des Lichtes der Sonne, denn Gott,
der Herr, erleuchtet sie; und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewig-
keit. (Off. 21:23-24; 22:5)
Einmal mehr haben wir die Identifikation von Jesus mit dem Bundesgott
Yahweh. Jesus selbst hat sich als das Licht der Welt identifiziert:
Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der
Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er
wird das Licht des Lebens haben. (Joh. 8:12)
Der Herr möchte, dass wir nahe bei Ihm, d.h. im Lichte wandeln:
Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkün-
digen, dass Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist. Wenn wir
sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis
wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit; wenn wir aber im Licht
wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und
das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. (1. Joh.
1:5-7)
Welche praktischen Schlüsse ziehst du für dein Leben?

3.7 Der wahre Mensch


In seiner Natur als Mensch wurde er wie wir, ausser der Sünde (siehe No-
tizen zum Thema Sohn des Menschen). Er hungerte und dürste, er war
müde und konnte sich ärgern oder auch freuen. Er ist uns als Mensch ein
Vorbild, welchem wir nachstreben dürfen (siehe 1. Thess. 1:6). Einige we-
nige Aspekte möchte ich dabei beleuchten:

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Der Heilige
Heilig heisst für Gott abgesondert und rein. Jesus war dies komplett, Er war
der Heilige.
Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über
dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum
wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
(Lukas 1:35)
Das Zeugnis der Dämonen:
Ich weiss, wer du bist: der Heilige Gottes! (Lukas 4:34)
Wir sind in Ihm heilig, im praktischen Wandel suchen wir die Heiligung und
schwanken immer auf und ab.

Der Betende
In den Evangelien sehen wir immer wieder, welchen Stellenwert das Gebet,
das Gespräch mit dem himmlischen Vater hatte. Hier nur eine kleine Aus-
wahl:
Er aber hielt sich zurückgezogen an einsamen Orten auf und betete. (Lu-
kas 5:16)
Es geschah aber in jenen Tagen, dass er hinausging auf den Berg, um zu
beten; und er verharrte die Nacht hindurch im Gebet zu Gott. 13 Und als
es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und erwählte aus ihnen zwölf,
die er auch Apostel nannte: (Lukas 6:12-13)
und sprach: Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst — doch
nicht mein, sondern dein Wille geschehe! (Lukas 22:42)
Im so genannten „Vater unser“ hat Jesus uns ein Grundschema für das
Gebet gegeben (siehe Matt. 6:5-14; Lukas 11:2-4). In Johannes 17 dürfen
wir Jesus beim Gebet und der Fürbitte für uns zuhören. Welch trauter Aus-
tausch zwischen dem Vater und dem Sohn.

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Der Mitleid Habende


Beim Tod von Lazarus lesen wir:
Als nun Jesus sah, wie sie weinte, und wie die Juden, die mit ihr gekom-
men waren, weinten, seufzte er im Geist und wurde bewegt und sprach:
Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprechen zu ihm: Herr, komm und sieh!
Jesus weinte. (Joh. 11:33-35)
Sein Erbarmen kommt immer wieder zum Vorschein:
Als nun Jesus ausstieg, sah er eine grosse Menge; und er erbarmte sich
über sie und heilte ihre Kranken. (Matt. 14:14)
Siehe weitere Stellen: Matt. 20:34; Markus 1:41;6:34.
Welche anderen Aspekte von Jesus, wie Er auf dieser Erde gewandelt ist,
sind Dir gross geworden?

3.8 Ich bin …


Die sieben Ich-Bin-Aussagen im Johannes-Evangelium zeugen speziell von
der Exklusivität des Heilsweges in Jesus und deuten einmal mehr auf seine
Gottheit hin. Jesus gebraucht dabei alltägliche Metaphern, um tiefe geistli-
che Wahrheiten zu vermitteln:

Das Brot des Lebens


Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir
kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird niemals
dürsten. (Joh. 6:35)
Das Manna, welches die Israeliten in der Wüstenwanderung erhielten, weist
auf das wahre Brot des Lebens hin.

Licht der Welt


Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird
das Licht des Lebens haben. (Joh. 8:12)

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Dieses Thema wurde unter dem Kapitel 3.6 über das Thema Licht und Fins-
ternis vertieft.

Die Tür für die Schafe


Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Ich bin die Tür für die Schafe. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und
Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür. Wenn je-
mand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und
ausgehen und Weide finden. (Joh. 10:7-9)
Die Metapher der Türe, durch welche wir in das Reich Gottes eingehen hat
Jesus schon an der Bergpredigt aufgenommen:
Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist
breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn
die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und we-
nige sind es, die ihn finden. (Matt. 7:13-14)
Es gibt nur eine Tür, d.h. nur eine einzige Person, welche uns ewiges Leben
geben kann, nämlich Jesus Christus. Alle anderen Philosophien und Reli-
gionen sind Irrwege und führen schlussendlich ins geistliche Verderben.

Der gute Hirte


Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin den Meinen bekannt,
gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse
mein Leben für die Schafe. (Joh. 10:14-15)
Das Thema wurde weiter oben unter 3.4 behandelt.

Die Auferstehung und das Leben


Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich
glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; (Joh. 11:25)
Das zentrale Thema der Auferstehung wird weiter unten in einem separaten
Kapitel behandeln.

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Der Weg, die Wahrheit und das Leben


Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater als nur durch mich! (Joh. 14:6)
Die Tür bzw. Pforte spricht von einem Moment der Entscheidung, der Weg
dagegen vom ganzen Leben danach als Christ. Aus Gnade sind wir gerettet
und durch das Wandeln in der Gemeinschaft mit Jesus leben wir als Jünger
Christi durch die Gnade.
Reflektiere die „Ich-Bin-Aussagen“ Jesu im Kontext. Was ist dir dabei weiter
aufgefallen bzw. wichtig geworden?

Persönliche Notizen:

Seite 58

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