in PV-Info 9/2011, 19
Wird das Arbeitsverhältnis durch den Tod des Arbeitnehmers beendet, stellen
sich für den Personalverrechner ua die Fragen,
welche Entgeltansprüche
entstanden sind und an wen diese ausbezahlt werden dürfen und müssen
(siehe PV-Info 7/2011, Seite 10 ff) . Dieser Beitrag ist der dritte Teil (letzte Teil)
einer Serie und behandelt ausschließlich die Fragestellungen hinsichtlich
der
Sterbebezüge, Sterbegelder und Todfallsbeiträge.
1. Sozialversicherung
Vergütungen, die aus Anlass der Beendigung des Dienstverhältnisses gewährt
werden, wie zB Sterbebezüge, Sterbegelder (Sterbequartale),
Todfallsbeiträge,
gehören nicht zum Entgelt und sind daher gemäß § 49 Abs 3 Z 7 ASVG
beitragsfrei zu behandeln.
Durch den Tod des Dienstnehmers enden das Dienstverhältnis und seine Pflicht-
versicherung. Daher sind auch über den Sterbetag
des Dienstnehmers hinaus an
dessen Rechtsnachfolger (zB Witwe) bezahlte Sterbebezüge beitragsfrei zu
behandeln.
2. Lohnsteuer
Allgemeines
Seite 20
Sterbebezüge
Erfolgt eine Weiterzahlung der Bezüge über den Sterbetag des Arbeitnehmers
hinaus bis zum Ende des Sterbemonats (aufgrund des Kollektivvertrags, einer
Betriebsvereinbarung, des Dienstvertrags oder freiwillig), ist diese gemeinsam
mit dem noch vor dem Tod verdienten laufenden Bezug (zB Gehalt/Lohn,
Überstundenentgelt) des Sterbemonats nach dem Monatslohnsteuertarif zu
versteuern (Rz 1085a LStR 2002).
Weiterzahlungen der Bezüge, die
erfüllen die Voraussetzungen des § 67 Abs 3 EStG und sind demnach als kollektiv-
vertragliche Abfertigung (nach der Vervielfachermethode bzw 6-%-Methode) zu
behandeln, sofern das Dienstverhältnis des Verstorbenen vor dem 1. 1. 2003
begonnen hat und somit dem „alten“ Abfertigungsrecht unterlag.
Andernfalls sind diese Weiterzahlungen gem § 67 Abs 10 EStG (nach dem
Monatslohnsteuertarif) zu versteuern (Rz 1076a LStR 2002).
1) § 67 Abs 6 EStG kann bei Firmenpensionen nicht angewendet werden, weil der Bezug von
Firmenpensionen kein (steuerliches) Dienstverhältnis
gemäß § 47 Abs 2 EStG begründet.
Als Rechtsnachfolger gilt jede Person, an die Sterbegeld ausbezahlt wird, wobei
kein Unterschied besteht, ob das Sterbegeld nach den Bezügen des
Verstorbenen bemessen wird, einen vereinbarten Absolutbetrag darstellt
oder
sich nach der Höhe der tatsächlichen Kosten des Begräbnisses orientiert.
Seite 21
Besteuerung nach § 67 Abs 6 EStG
Übersicht
Sozial-
versicherung, DB, DZ,
Lohnsteuer
Betriebliche KommSt
Vorsorge
Sterbebezüge (bis Ende des beitragsfrei steuerpflichtig als abgaben-
Sterbemonats Bezugsweiter- laufender Bezug pflichtig
zahlung) (Tariflohnsteuer)
Sterbebezüge (über den beitragsfrei steuerpflichtig als abgabenfrei
Sterbemonat hinaus aufgrund sonstiger Bezug
kollektivvertraglicher gem § 67 Abs 3
Regelungen, abhängig von den EStG (vervielfachte
Dienstjahren, sofern
es sich um Tariflohnsteuer bzw
einen Fall der Abfertigung „alt“ 6 %)
handelt)
Sterbegelder, Sterbequartale, beitragsfrei steuerpflichtig als abgabenfrei
Todfallsbeiträge (Zahlung aus sonstiger Bezug
Anlass des Todes des gem § 67 Abs 6
Arbeitnehmers bzw innerhalb EStG
von zwölf Monaten
nach dem (Viertelregelung →
Tod) 6 % bzw Überhang
→ Tariflohnsteuer)
Seite 22
Steuerrechtlicher Überblick zu Todfallszahlungen
↓ ↓ ↓
gem § 67 Abs 3 EStG gem § 66 EStG gem § 67 Abs 6 EStG (erster Satz:
(Vervielfachermethode bzw (Monatslohn- 6 % bzw Überhang: Monatslohn-
6-%-Methode) steuertarif) steuertarif)