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203-049

DGUV Information 203-049

Prüfung
ortsveränderlicher
elektrischer
Betriebsmittel
Praxistipps für Betriebe

Mai 2007  aktualisierte Fassung September 2009


Informationen enthalten Festlegungen, die die Anwendung der
vorliegenden Erkenntnisse und Regelungen zu einem bestimm-
ten Sachgebiet oder Sachverhalt bei der praktischen Arbeit
erleichtern soll.

Information
Prüfung ortsveränderlicher
elektrischer Betriebsmittel

Praxistipps für Betriebe

Impressum Durchführung von Wiederholungsprüfungen an


ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln
Herausgegeben von: gemäß Unfallverhütungsvorschrift „Elektrische
Deutsche Gesetzliche Anlagen und Betriebsmittel“
Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Glinkastraße 40
10117 Berlin
Telefon: 030 13001-0 (Zentrale)
Fax: 030 13001-6132
E-Mail: info@dguv.de
Internet: www.dguv.de

Unter Mitwirkung des AK „Elektrische Anlagen und


Betriebsmittel“ im Fachausschuss Elektrotechnik

© Mai 2007 aktualisierte Fassung September 2009


Alle Rechte vorbehalten

DGUV Information 203-049 (bisher BGI/GUV-I 8524),


zu beziehen bei Ihrem zuständigen Unfallversicherungs­träger
oder unter www.dguv.de/publikationen BGI/GUV-I 8524 Mai 2007 aktualisierte Fassung September 2009
Einführung Inhalt

Seite

Nach der Unfallverhütungsvorschrift „Elektrische ­Anla­gen und


Begriffsbestimmung 4
Betriebsmittel“ (BGV/GUV-V A 3) ist der Unternehmer (Betreiber)
verpflichtet, für regelmäßige Wiederholungsprüfungen zu sorgen.
Gegenstand der Prüfung im Sinne der Unfallverhütungsvorschrift
sind:
Personelle Anforderungen an Prüfer
• ortsfeste elektrische Betriebsmittel, Fachliche Qualifikation 6
• ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel,
• stationäre Anlagen,
Arbeitsschutzorganisation
• nicht stationäre Anlagen.
Leitungs- und Aufsichtsverantwortung 8
Unterweisung 11
In den Durchführungsanweisungen zu § 5 Abs. 1 Nr. 2 der
­Unfallverhütungsvorschrift sind beispielhaft Richtwerte für Prüf-
Prüffristen
fristen genannt, die bei normalen Betriebs- und Umgebungsbe-
Allgemeines 12
dingungen gelten. Weitere Hinweise zu Prüffristen sind in der
weitere Prüffristen 13
Technischen Regel für Betriebssicherheit „Prüfungen von Arbeits-
mitteln und überwachungsbedürftigen Anlagen“ - TRBS 1201 auf-
geführt. Durchführung der Prüfung
Organisation 16
Davon abweichend kann der Unternehmer in eigener Verantwor- Prüfablauf 16
tung unter Berück­sichtigung der betrieblichen Gegebenheiten Prüfumfang 18
und Erfahrungen eigene Prüffristen festlegen, wenn damit die
gleiche Sicherheit erreicht werden kann.
Prüfgeräte 20
Wegen der Vielzahl der in den Betrieben vorhandenen ortsverän-
derlichen elektrischen Betriebsmittel und deren unterschied­
licher Beanspruchung bereitet es in vielen Fällen Schwierigkei-
ten, für diese Betriebsmittel Prüffristen festzulegen. Aufzeichnung 22

Mit dieser Information sollen dem Unternehmer Hinweise


­gegeben werden, wie er seine Verpflichtung zur Durchführung
wiederkehrender Prüfungen ortsveränderlicher elektrischer
­Betriebsmittel erfüllen kann. Prüfplaketten 24

Prüfnachweis
Kopiervorlage 26

2 3
Begriffsbestimmung

Ortsfeste ­elektrische Stationäre Anlagen Nicht stationäre Anlagen


Betriebsmittel*) Ortsveränderliche elek­
trische ­Betriebsmittel*) Dies sind Anlagen, die mit ihrer Sie sind dadurch gekennzeich-
Dies sind fest angebrachte Umgebung fest verbunden sind, net, dass sie entsprechend
Betriebsmittel oder Betriebs- Dies sind Betriebsmittel, z. B. Installationen in Gebäuden, ihrem bestimmungsgemäßen
mittel, die keine Tragevorrich- die während des Betriebes Baustellenwagen, Containern Gebrauch nach dem Einsatz
tung haben und deren Masse bewegt oder leicht von und auf Fahr­zeugen. wieder abgebaut (zerlegt) und
so groß ist, dass sie nicht leicht einem Platz zum anderen an einem neuen Bestimmungs­
bewegt werden können oder gebracht werden kön- ort wieder aufgebaut (zusam-
wegen mechanischer Befesti- nen, während sie an den mengeschaltet) werden. Hierzu
gung während des Betriebes an Versorgungsstromkreis gehören z. B. ­Anlagen auf Bau-
ihren Aufstellungsort gebun- angeschlossen sind, z. B. und Montagestellen, fliegende
den sind. Dazu gehören auch handgeführte Elektrowerk- Bauten.
elektrische Betriebsmittel, die zeuge, Haushaltsgeräte,
vorübergehend fest angebracht Verlängerungsleitungen,
sind und über bewegliche Lei- Geräteanschlussleitungen.
tungen betrieben werden. Hinweis: Ortsveränder-
Ortsfest sind in der Regel: liche elektrische Betriebs-
• alle elektrischen Betriebs- mittel sind im Sinne der
mittel, die fest in eine elek- Betriebsssicherheitsver-
trische Anlage eingebaut ordnung (BetrSichV) orts-
sind, z. B. Schütze, Lampen, veränderliche elektrische
Motoren, Arbeitsmittel.
• elektrische Betriebsmittel,
die mit Steckvorrichtung *) Quelle DIN VDE 0100-200
ausgestattet oder mit beweg-
lichen Anschlussleitungen
fest angeschlossen sind, z. B.
Kühlschrank, Elektroherd,
Standbohrmaschine, Warm-
wasserspeicher.

*) Quelle DIN VDE 0100-200

4 5
Personelle Anforderungen an Prüfer

Prüfungen durch elektrotech- Sie muss für die vorgesehene


nisch unterwiesene Personen Prüfung ortsveränderlicher
setzen allerdings die Verwen- elektrischer Betriebsmittel über
dung geeigneter Prüfgeräte die im Einzelnen erforderlichen
sowie die Leitung und Aufsicht Kenntnisse der Elektrotechnik
einer Elektrofachkraft oder befä- sowie der relevanten elektro-
higten Person voraus. *) technischen Regeln verfügen
und ihre Kenntnisse aktuali-
* DIN VDE 0701-0702 Ziffer 4
sieren.
Aus dieser Forderung ist ersicht-
Befähigte Person lich, dass zur sicherheitstechni-
Eine befähigte Person im der schen Beurteilung ortsveränder-
Sinne der Betriebssicherheits- licher elektrischer Betriebsmittel
Die Prüfung zur Feststellung verordnung ist eine Person, die Elektrotechnisch unterwiese-
dem Grundsatz nach die Quali-
der elektrischen Sicherheit durch ihre Berufsausbildung, ne Person ist, wer durch eine
tätsmerkmale einer Elektrofach-
ortsveränderlicher elektrischer Berufserfahrung und zeitnahe Elektrofachkraft über die ihr
kraft vorliegen müssen.
Betriebsmittel können durch berufliche Tätigkeit über die übertragenen Aufgaben und die
befähigte Personen oder durch erforderlichen Fachkenntnisse möglichen Gefahren bei unsach-
Als Elektrofachkraft im Sinne
Elektrofachkräfte durchgeführt zur Prüfung von Arbeitsmitteln gemäßem Verhalten unter-
der Unfallverhütungsvorschrift
werden. Elektrotechnische verfügt. richtet und erforderlichenfalls
„Elektrische Anlagen und
unterwiesene Personen durften angelernt sowie über die not-
Betriebsmittel“ (BGV/GUV A3)
nach den Durchführungsan- Gemäß der Technischen Regel wendigen Schutzeinrichtungen
gilt, wer aufgrund seiner fach-
weisungen zu § 5 der Unfallver- für Betriebssicherheit „Befähigte und Schutzmaßnahmen belehrt
lichen Ausbildung, Kenntnisse
hütungsvorschrift „Elektrische Personen – Besondere Anforde- wurde. Hierfür kommen z. B.
und Erfahrungen sowie Kenntnis
Anlagen und Betriebsmittel“ rungen – Elektrische Gefährdun- betriebseigene Handwerker bzw.
der einschlägigen Bestimmun-
(BGV/GUV-V A3) Wiederho- gen“ - TRBS 1203 Teil 3 muss die Facharbeiter, Gerätewarte oder
gen die ihm übertragenen Arbei-
lungsprüfungen durchführen. befähigte Person für die Prüfung Hausmeister in Frage.
ten beurteilen und mögliche
Eine Prüfung allein durch ortsveränderlicher elektrischer Gefahren erkennen kann (im
elektrotechnisch unterwiesene Betriebsmittel (Arbeitsmittel) *) vergleiche Anhang A1 der Informati-
Regelfall z. B. Elektrogeselle, on „Kommentar zur UVV ‚Elektrische
Personen ist auf Grund der zum Schutz vor elektrischen Elektromeister, Elektrotechniker, Anlagen und Betriebsmittel‘“(GUV-I
Festlegungen in der TRBS „Befä- Gefährdungen eine elektro- Elektroingenieur). 8590) bzw. Grundsatz „Ausbildungs-
higte Personen - Besondere technische Berufsausbildung kriterien für festgelegte Tätigkeiten
Anforderungen – Elektrische abgeschlossen haben oder im Sinne der Durchführungsanwei-
Gefährdungen“ nicht mehr mög- eine andere für die Prüfaufgabe Als Elektrofachkraft für fest- sungen zur Unfallverhütungsvor-
lich. Dennoch ist es möglich, vergleichbare elektrotechnische gelegte Tätigkeiten*) gilt, wer schrift „Elektrische Anlagen und
Betriebsmittel“ (BGG 944)
dass in einem Prüfteam (z. B. Qualifikation besitzen. Als in Bezug auf die Inbetriebnah-
Elektrofachkraft/elektrotech- Berufserfahrung gilt eine min- me und Instandhaltung von
nisch unterwiesene Person) die destens einjährige Erfahrung elektrischen Betriebsmitteln
elektrotechnisch unterwiesene mit der Errichtung, dem Zusam- in gleichartige, sich wiederho-
Person im Rahmen von Wieder- menbau oder der Instandhal- lende Arbeiten ausgebildet ist,
holungsprüfungen Tätigkeiten tung von elektrischen Arbeits- die vom Unternehmer in einer
übernimmt und damit die Elekt- mitteln und/oder Anlagen. Arbeitsanweisung beschrieben
rofachkraft unterstützt. sind. Zur Instandhaltung zählt
auch die Durchführung wieder-
kehrender Prüfungen.

6 7
Arbeitsschutzorganisation

UNTERNEHMER
Organisations-, Auswahl- und
­Aufsichtsverantwortung

Befähigte Person
(z. B. Elektrofachkraft)
Der Unternehmer 2. Auswahlverantwortung:
Der Arbeitgeber bzw. der Unter- Vor der Übertragung von Auf-
nehmer ist für die Gewähr- gaben auf Mitarbeiter hat der
leistung von Sicherheit und Unternehmer zu prüfen, ob
Leitung und Aufsicht Gesundheit bei der Arbeit diese über die zur Wahrneh-
z. B. eines Prüfteams mit verantwortlich. Das nebenste- mung der Aufgaben notwendi-
unterwiesenen Personen hende Organigramm gibt bei- gen Kenntnisse und Erfahrun-
spielhaft eine Struktur für eine gen verfügen (vgl. § 7 „Grund-
arbeitsschutzgerechte Delega- sätze der Prävention“ (GUV-V A
tion der Aufgaben zur Prüfung 1 bzw. BGV A1)).
ortsveränderlicher elektrischer
Elektrotechnische Betriebsmittel wieder. Die
Unterweisung von Laien 3. Aufsichtsverantwortung:
Verantwortlichkeit des Unter-
nehmers lässt sich grob in drei Wichtige Merkmale sind hier-
Teilbereiche gliedern: für die Kontrolle des Personals
auf ordnungsgemäße Erfüllung
der übertragenen Aufgaben
Elektrotechnische 1. Organisationsverantwortung: und die Wirksamkeitskontrolle
unterwiesene Person Da der Unternehmer in der der eingeleiteten Maßnahmen.
Regel nicht allen sich aus seiner Hinweise zur Umsetzung einer
Gesamtverantwortung erge- vorschriftengerechten Arbeits-
benden Unternehmerpflichten schutzorganisation sind der
nachkommen kann, delegiert Information „Organisation des
er einen Teil seiner Aufgaben Arbeitsschutzes“ (GUV-I 8631)
an qualifiziertes Personal (Füh- zu entnehmen. Wichtige Ele-
rungskräfte), die in dem ihnen mente hier sind zum Beispiel:
übertragenen Rahmen die Auf- • Aufgaben, Kompetenzen und
gaben des Unternehmers wahr- Verantwortungen wurden
Prüfung ortsveränderlicher nehmen. an fachlich und persönlich
elektrischer Betriebsmittel geeignete Personen delegiert

8 9
• Die Beauftragung ist z. B. in Gleich- und Wechselspannung,
Form einer Stellenbeschrei- Energietechnik und Elektronik,
bung, eines Arbeitsvertrages ...) kann es keine „universelle
oder eines Einzelauftrages Elektrofachkraft“ geben. Eine
erfolgt und eine Einver- Elektrofachkraft muss für den
ständniserklärung zur Wahr- konkreten elektrotechnischen
nehmung der übertragenen Arbeitsbereich die an sie
Aufgaben liegt vor. gestellten Anforderungen erfül-
• In der Arbeitsschutzorgani- len.
sation wurde verankert, dass
die Umsetzung der Maßnah- Die Verantwortung für die ord-
men auf ihre Wirksamkeit zu nungsgemäße Durchführung
kontrollieren bzw. auf geän- Unterweisung zur elektrotech- • Belehrung darüber, dass bei
der Prüfungen obliegt der befä- nisch unterwiesenen Person festgestellten Mängeln die
derte Gegebenheiten anzu- higten Person (z. B. Elektrofach-
passen sind. Geräte der Nutzung entzogen
kraft). Die Aufsichtsverantwor- Die Unterweisung für Wieder- und ggf. einer Reparatur
tung für elektrotechnisch unter- holungsprüfungen an ortsver- durch eine Elektrofachkraft
Der Unternehmer hat die erfor- wiesene Personen beinhaltet änderlichen elektrischen Be- zugeführt werden müssen.
derlichen organisatorischen eine stichprobenartige Kontrolle triebsmitteln erfolgt durch
Maßnahmen zu treffen. So der Wiederholungsprüfungen eine Elektrofachkraft und be-
vor Ort. Praktische Unterweisung
muss er z. B. festlegen, ob die inhaltet: • Handhabung geeigneter Prüf-
Prüfungen ortsveränderlicher geräte mit eindeutiger Anzei-
elektrischer Betriebsmittel Theoretische Unterweisung ge, z. B. „in Ordnung (i.O.)“
durch eine befähigte Person, • Unterrichtung über mögliche oder „Fehler“
Elektrofachkraft oder im Team Gefahren durch den elektri-
mit Elektrofachkraft und elek- • Dokumentation der Prüfung
schen Strom
trotechnisch unterwiesenen • Praxisnahe Übungen unter
• Erläuterung der Prüffristen zu
Personen durchgeführt werden Anleitung und Aufsicht einer
§ 5 der UVV „Elektrische Anla-
sollen. Elektrofachkraft.
gen und Betriebsmittel“
• Erläuterung der Schutzklas-
Die Elektrofachkraft sen elektrischer Betriebs-
Kennzeichnend für eine Elektro- mittel
fachkraft sind Kenntnisse und • Einweisung in den notwendi-
Erfahrungen sowie Kenntnis der gen Prüfumfang
einschlägigen Bestimmungen • Unterscheidung ortsfester
im eigenen Arbeitsbereich, um und ortsveränderlicher elekt-
mögliche Gefahren erkennen rischer Betriebsmittel
zu können sowie die Arbeiten
sach- und sicherheitsgerecht • Organisation der durchzu-
ausführen zu können. Auf führenden Wiederholungs-
Grund der vielfältigen Arbeits- prüfungen
bereiche in der Elektrotechnik • Unterweisung in der Führung
(Hoch- und Niederspannung, eines Prüfnachweises

10 11
Prüffristen 6 Monate

Allgemeines Ist mit besonders starken Die Durchführung von Wieder-


­Beanspruchungen zu rechnen, holungsprüfungen ent­bindet
Bei der Bereitstellung und Be- sind entsprechend kürzere den Unternehmer und Benutzer
nutzung ortsveränderlicher Prüffristen festzusetzen, z. B.: allerdings nicht von der Ver-
elektrischer Betriebsmittel • aggressive Umgebung, Feuch- pflichtung, dafür zu sorgen,
­( Arbeitsmittel) hat der Unter- tigkeit (Abwasserbereich, dass bei erkennbaren Mängeln
nehmer dafür zu sorgen, dass Bäderbereich u. Ä.) an ortsveränder­lichen elektri- Bäder
elektrische Gefährdungen aus- • mechanische Beanspruchung schen Betriebs­mitteln diese Flüssigkeitsstrahler
geschlossen oder hinreichend (Baustellen, rauer Werkstatt- der Nutzung sofort entzogen Wassersauger
begrenzt werden. Im Rahmen werden. In diesem Zusammen- (Saugschrubb-Geräte)
betrieb u. Ä.).
einer Gefährdungsbeurteilung hang wird darauf hingewiesen, Verlängerungs- und
Andererseits können im Einzel- ­Geräteanschlussleitungen
hat er insbesondere Art, Um- dass elektrische Betriebs­mittel
fall längere Prüffristen festge- Unterwassersauger
fang und Fristen der erforder- vor der Benutzung auf augen- Zentrifugen
legt werden, wenn die Betriebs-
lichen Prüfungen zu ermitteln. fällige Mängel überprüft wer- usw.
mittel geringeren Belastungen
Bei der Festlegung der Prüffris- den müssen.
und geringer Nutzung ausge-
ten kann sich der Unternehmer
setzt sind. Eine geringe Belas-
auch an den Beispielen aus Ab- Weitere Prüffristen
tung oder Nutzung spiegelt sich
schnitt 3.5.2 der Technischen
z. B. in einer niedrigen Fehler-
Regel für Betriebssicherheit Soweit in anderen Vorschriften
quote wider.
„Prüfungen von Arbeitsmitteln (Gesetze, Verordnungen usw.)
und überwachungsbedürftigen kürzere Prüffristen vorgeschrie- Schlachthöfe
Soweit Betriebe im Einzelnen
Anlagen“ TRBS 1201 sowie an ben sind, sind diese zu berück-
nicht aufgeführt sind, hat der Betäubungszangen
den Empfehlungen zur Durch- sichtigen. Hierbei sind Doppel- Elektrisch betriebene Sägen
Unternehmer die Prüffristen
führungsanweisung zu § 5 der prüfungen, die sich auf Grund Elektrisch betriebene Messer
für ortsveränder­liche elektri-
Unfallverhütungsvorschrift dieser Information ergeben, usw.
sche Betriebsmittel, entspre-
„Elektrische Anlagen und Be- nicht erforderlich.
chend seiner Gefährdungs-
triebsmittel“ (BGV/GUV-V A3)
beurteilung artverwandter
orientieren.
Betriebe einzuordnen.
Die für die nachfolgenden
­Arbeitsbereiche festgelegten
*) Für Mitgliedsbetriebe der Eisen-
Prüffristen für ortsveränder- bahn-Unfallkasse gilt folgende Küchen für
liche elektrische Betriebsmittel Regelung: Richtwert 6 Monate, auf ­Gemeinschaftsverpflegung
sind Richtwerte und gelten für Baustellen 3 Monate. Wird bei den
Aufschnittmaschinen
normale Betriebs- und Umge- Prüfungen eine Fehlerquote < 2 %
erreicht, kann die Prüffrist entspre- Kaffeeautomaten
bungsbedingungen.*) chend verlängert werden. Kochplatten
Toaster
Maximalwerte: Auf Baustellen, in
Ob diese normalen Verhältnis- Fertigungsstätten und Werkstätten
Rührgeräte
se vorliegen, sind im Rahmen oder unter ähnlichen Bedingungen Wärmewagen/Warmhaltegeräte
der Gefährdungsbeurteilung mindestens jährlich, in Büros oder Verlängerungs- und
festzulegen. unter ähnlichen Bedingungen min- ­Geräteanschlussleitungen
destens alle zwei Jahre. Elektrische Handgeräte
usw.
Ausnahmen:
Sonstige Küchen 12 Monate

12 13
12 Monate 12 Monate 12 Monate 24 Monate

Feuerwehren/ Unterrichtsräume in Schulen Wäschereien Bürobetriebe


Technische Hilfeleistung
Elektrische Betriebsmittel Bügeleisen Text- und Datenverarbeitungsgeräte
Elektrische Handgeräte im Bereich Medien: Mobile Bügelmaschinen Diktiergeräte
Handleuchten – Dia-, Film-, Tageslichtprojektoren, Nähmaschinen Tageslichtprojektoren
Flutlichtscheinwerfer Videogeräte usw. Verlängerungs- und Tischleuchten
Umfüllpumpen – Verlängerungs- und Geräte­ ­Geräteanschlussleitungen Belegstempelmaschinen
Verlängerungs- und anschlussleitungen usw.
usw. Buchungsautomaten
­Geräteanschlussleitungen Elektrische Betriebsmittel Ventilatoren
usw. im Bereich textiles Gestalten: Verlängerungs- und
– Bügeleisen ­Geräteanschlussleitungen
– Nähmaschinen
Mobile Kopiergeräte
– Verlängerungs- und Geräte­
anschlussleitungen usw. usw.
Elektrische Betriebsmittel
im Bereich Hauswirtschaft:
– Toaster
– Handrührgeräte
Werkstätten/Baustellen
Gebäudereinigung – Warmhalteplatten
– Verlängerungs- und Geräte­ Hand- und Baustellenleuchten
Staubsauger anschlussleitungen usw. Handbohrmaschinen
Bohner- und Bürstengeräte Winkelschleifer
Teppichreinigungsgeräte Elektrische Betriebsmittel
im Bereich Technikunterricht: Band- und Schwingschleifer
Verlängerungs- und Pflegestationen/Heime
– Lötkolben Handkreissägen
­Geräteanschlussleitungen – Dekupiersägen Stichsägen Föne
usw. – Handbohrmaschinen Schweißgeräte Frisierstäbe
– Schwingschleifer Lötkolben Infrarotleuchten
– Standmaschinen für Rasiergeräte
Belüftungsgeräte
Holzbearbeitung Flaschenwärmer
– Verlängerungs- und Geräte­ Flüssigkeitsstrahler
Mobile Tischkreissägen Heizöfen
anschlussleitungen usw.
Mobile Abrichthobelmaschinen Elektrische Handgeräte
Elektrische Betriebsmittel Tischleuchten
im naturwissenschaftlichen Späneabsaugungen
Mischmaschinen Stehleuchten
Unterricht: Verlängerungs- und
– Heizplatten Bohrhämmer
Heckenscheren ­Geräteanschlussleitungen
Laboratorien – Elektrolysegeräte
– Netzgeräte Häcksler Radios
Rotationsverdampfer – Signalgeneratoren usw.
Rasenmäher
Bewegliche Anaylsegeräte – Oszilloskope Verlängerung- und
Heizgeräte – Verlängerungs- und Geräte­ ­Geräteanschlussleitungen
Messgeräte anschlussleitungen usw. usw.
Netzbetriebene Tischleuchten Elektrische Betriebsmittel
Rührgeräte im Werkstattbereich von
Verlängerungs- und ­berufsbildenden Schulen:
­Geräteanschlussleitungen – Geräte vgl. Abschnitt Werkstätten
usw. usw.

14 15
Durchführung der Prüfung
Organisation der Prüfung Erläuterungen zum Prüfablauf Prüfablauf Wiederholungsprüfungen elektrischer Betriebsmit-
tel nach DIN VDE 0701-0702
Um die Prüfung sach- und si- Prüfungen an ortsveränderli-
cherheitsgerecht durchzufüh- chen elektrischen Betriebsmit-
ren, den zeitlichen Aufwand zu teln sind nach DIN VDE 0701-
minimieren sowie einen mög- 0702 „Prüfung nach Gerät der Gerät der Gerät der
lichst störungsfreien Verlauf Instandsetzung, Änderung Schutzklasse I Schutzklasse II Schutzklasse III
gewährleisten zu können, sind elektrischer Geräte- Wiederho-
im Vorfeld der Prüfung elektri- lungsprüfung elektrischer Gerä-
scher Betriebsmittel einige Vor- te- Allgemeine Anforderungen
überlegungen zum Ablauf der für die elektrische Sicherheit“
Prüfung sowie zur Auswahl ge- durchzuführen. Bei der Durch- Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung
eigneter Prüfgeräte hilfreich, führung der Prüfung sind die
wie z. B.: allgemeinen Hinweise zu Ziffer
• Soll die Prüfung durch eigene 5.1 der DIN VDE 0701-0702 zu
Mitarbeiter oder einen Dienst- beachten.
leister durchgeführt werden?
Schutzleiter­prüfung
• Wenn die Prüfung durch eige- Geräte der Schutzklasse I sind
ne Mitarbeiter durchgeführt elektrische Betriebsmittel mit
werden soll: Sind die organi- Schutzleiter
satorischen Vorbedingungen  ymbol Schutzerde bei Geräten
S
erfüllt? (siehe Kapitel Arbeits- Schutzklasse I Messung des Isola- Messung des Isola- Messung des Isola-
schutzorganisation) tionswiderstands tionswiderstands tionswiderstands
Geräte der Schutzklasse II sind
• Existiert eine Regelung hin-
elektrische Betriebsmittel ohne
sichtlich des Ablaufs der
Schutzleiter und ver­f ügen über
Prüfung (Voranmeldung des
eine doppelte oder verstärkte
Prüftermins, Bereitstellung Messung des
Isolierung
der Betriebsmittel zur Prü- Schutzleiterstroms
fung, ...) damit der betrieb- Symbol Schutzklasse II
liche Ablauf möglichst wenig
gestört und der zeitliche Auf- Geräte der Schutzklasse III sind
wand gering gehalten wird? elektrische Betriebsmittel bei
denen der Schutz gegen elektri- Messung des Berüh- Messung des Berüh-
• Sollen private Elektrogeräte schen Schlag auf Sicherheits- rungsstroms rungsstroms
mitgeprüft werden oder exis- kleinspannung beruht.
tiert eine Dienstanweisung,
die das Einbringen privater Symbol Schutzklasse III
Elektrogeräte in den Betrieb Nachweis der Nachweis der Nachweis der
untersagt? Der in dieser Informations- sicheren Trennung sicheren Trennung sicheren Trennung
schrift beschriebene Prüfum-
• Wurde organisatorisch gere- (SELV/PELV) (SELV/PELV) (SELV/PELV)
fang gilt nicht für Wiederho-
gelt, dass defekte Elektrogerä- lungsprüfungen an elektrischen
te nicht weiter betrieben bzw. Betriebsmitteln, bei denen spe-
aus dem Verkehr gezogen zielle Normen oder Verordnun-
werden und dass die Mängel gen beachtet werden müssen, Funktionsprüfung Funktionsprüfung Funktionsprüfung
weitergemeldet werden? z. B. Geräte für explosionsge-
• Ist das Prüfgerät geeignet? fährdete Bereiche, medizini-
(siehe Kapitel Prüfgeräte) sche elektrische Geräte.
Beurteilung Beurteilung Beurteilung
Dokumentation Dokumentation Dokumentation

16 17
Übersicht des Prüfumfangs und sicherheitstechnische Grenzwerte
nach DIN VDE 0701-0702

Elektrisches Betriebsmittel der Schutzklasse I Schutzklasse II Schutzklasse III


Schutzklasse (SK) (mit Schutzleiter) (ohne Schutzleiter)
• Verlängerungs- und Geräteanschluss- • Geräteanschlussleitungen
leitungen • elektrische Betriebsmittel, z. B. elektri-
• elektrische Betriebsmittel, z. B. elekt- sches Handwerkzeug
risches Handwerkzeug

Prüfumfang (5.1)*

Sichtprüfung (5.2)*
Auf äußerlich erkennbare Schäden an:
• Anschlussleitung einschließlich Steckver-
bindung, X X X
• Gehäuse,
• Zugentlastung,
• Biege-, Knickschutz

Prüfung des Schutzleiters (5.3)* Für Leitungen mit einem Bemessungs-


Durchgang zwischen dem Schutzkontakt strom ≤ 16 A
des Netzsteckers und berührbaren leit- bis 5 m: ≤ 0,3 Ω
fähigen Teilen des Gerätes bzw. der Gerä- je weitere
testeckvorrichtung 7,5 m zusätzlich 0,1 Ω — —
max. 1 Ω
Für Leitungen mit höheren Bemessungs-
strömen gilt der berechnete ohmsche
Widerstanswert

Messung des Isolationswiderstands (5.4)* ≥ 1 MΩ ≥ 2 MΩ ≥ 0,25 MΩ


≥ 2 MΩ für den Nachweis der sicheren
Trennung (z. B. Trafo)
≥ 0,3 MΩ bei Geräten mit Heizelementen
mit einer Leistung > 3,5 kW

Messung des Schutzleiterstroms (5.5)* ≤ 3,5 mA


an leitfähigen Bauteilen mit Schutzlei-
terverbindung
1 mA/kW bis max. 10 mA bei Geräten mit
— —
Heizelementen einer Gesamtleistung
über 3,5 kW

Messung des Berührungsstroms (5.6)* ≤ 0,5 mA ≤ 0,5 mA


an leitfähigen Bauteilen ohne Schutz- an leitfähigen Bauteilen —
leiterverbindung

Nachweis der sicheren Trennung (SELV/ Nachweis der Bemessungsspannung


PELV) (5.7)* (Übereinstimmung mit den Vorgaben SELV/ PELV)
„Für Geräte, die durch einen Sicherheits- • Messung des Isolationswiderstandes (Primär/ Sekundär)
transformator oder ein Schaltnetzteil • Messung des Isolationswiderstandes
eine SELV- oder PELV – Spannung erzeu- (zwischen berührbaren leitfähigen Teilen und aktiven Teilen des SELV/PELV Stromkreises)
gen“*

Funktionsprüfung (5.8; 5.10) Funktion von Sicherheitseinrichtungen und Funktionsprobe

Auswertung, Beurteilung, Dokumentation

*) angebene Ziffern beziehen sich auf DIN VDE 0701-0702

18 19
Prüfgeräte

Für Elektrofachkräfte bietet die


Industrie kombinierte Prüfgerä-
te an, mit denen die erforder-
lichen Messungen nach DIN
VDE 0701-0702 durchgeführt
werden können. Diese Geräte
sind in der Regel auch für Prü-
fungen nach der Normenreihe
DIN VDE 0701 aus­gelegt. Sie
können somit gleichzeitig für Bild 3: Rechner­gestützter
Prüfplatz mit Bar-
notwendige Prüfungen nach code-Scanner
Änderung und Instandsetzung
von elektrischen Betriebsmit- Einfache Prüfgeräte liefern ledig- Mittels einer kombinierten Prüf-
teln ver­wendet werden. Bei der lich eine „Gut/Schlecht“-Aus­ und Datenbanksoftware können
Anschaffung eines Prüfgerätes sage („Prüfung bestanden“ bzw. die Wiederholungsprüfungen
sind einige grundlegende Frage- „Prüfung nicht bestanden“). Mit gemäß eines einmal für jedes
stellungen zu beachten, um das diesen Geräten kann nicht doku- zu prüfende Gerät festgelegten
für den eigenen Einsatzzweck mentiert werden, ob sich Werte Prüfschemas durchgeführt wer-
geeignete Gerät zu erwerben. Bild 1: P
 rüfgerät mit Gut/Schlecht- gegenüber der letzten Prüfung den, was zu weiterer Zeiterspar-
Anzeige verschlechtert haben. Moderne nis führt. Für die Überprüfung
Grundsätzlich ist zunächst die
Prüfgeräte verfügen deshalb von CEE- oder Kaltgerätesteck-
Frage zu klären, ob ausschließ-
über interne Speichermöglich- verbindungen bieten einige
lich Elektrofachkräfte das Prüf-
keiten und PC-Schnittstellen, um Hersteller für ihre Prüfgeräte
gerät bedienen werden oder im
die Prüfung zu automatisieren. entsprechende, als Zubehör
Prüfteam auch elektrotechnisch
Mittels einer Datenbank-Soft- erhältliche Adapter an.
unterwiesene Personen. Prüfge-
ware können so auch große Die Prüfgeräte müssen der Nor-
räte für Wiederholungsprüfungen
Gerätemengen relativ schnell menreihe DIN VDE 0404 sowie
durch elektrotechnisch unter-
geprüft und verwaltet werden. DIN VDE 0413 entsprechen und
wiesene Personen müssen ein-
Einlesegeräte für Barcodes oder sind regelmäßig entsprechend
deutig anzeigen, ob die Prüfung
Transponder können die Daten- den Herstellerangaben zu prü-
bestanden wurde oder nicht, z. B.
eingabe weiter vereinfachen. fen und zu kalibrieren.
in Form eines akustischen oder
optischen Alarms bzw. durch
Abbruch der Prüfung bei einem
aufgetretenen Fehler. Die Mess-
abläufe sind bei diesen Prüfgerä-
ten vorgegeben.
Für die Auswahl eines geeigne-
ten Prüfgerätes ist weiterhin zu
beachten, in welcher Form die Bild 2: U
 niversalprüfgerät mit Spei-
Ergebnisse der Prüfungen auf- cher- und Druckfunktion
gezeichnet werden sollen.

Bild 4: Prüfadapter für CEE-Geräte

20 21
Aufzeichnung

Eine Aufzeichnung*) über


durchgeführte Prüfungen ist zu 20
führen. Inhalt und Gliederung
der Aufzeichnung in Form eines

*
*

ng
nu
Prüf­buches, einer Karteikarte,

en
n r
re de
Tr
he is
eines Erfassungsbogens, einer

sic hwe
c
Na
EDV-unterstützten Dokumen-
tation o.Ä. sind den speziellen
­Erfordernissen anzupassen. Die
Aufzeichnungen sind mindes-
tens bis zur nächsten Prüfung
aufzubewahren.
*) §  11 BetrSichV,
Technische Regel für Betriebs­
sicherheit TRBS 1201

Beispiel einer Dokumentation


für Wiederholungsprüfungen

ortsveränderlicher elektrischer
Betriebsmittel

*) falls erforderlich

Beispiel für eine


EDV-unterstützte

Dokumentation der
Prüfungen

22 23
Prüfplaketten
Selbstklebestreifen
In der Praxis hat es sich
bewährt, die geprüften Betriebs-
mittel mit einer der Prüfplaket- 5 ❘6 ❘ 7 ❘ 8❘ 9❘
ten, wie sie beispielsweise hier
2009

10
❘ ❘❘❘
1 2 3 4

❘11 ❘ 12
Nächster
abgebildet sind, zu versehen.
Prüftermin
Die Plaketten haben den V ­ orteil,

❘07


❘ 09 ❘ 10 ❘11 ❘

12
dass der Benutzer ­feststellen 08


kann, ob ein ­elektrisches
Betriebsmittel geprüft ist bzw.
wann es ­wieder geprüft werden
muss. Nächster Termin

Auch für Verlängerungs- bzw.


Geräteanschlussleitungen gibt
Prüfplakette
es dauerhafte Markierungen mit 09 einkleben
Prüfplaketten, die um den Man-
tel der Leitung gewickelt werden
können.

Die Prüfplakette entbindet den


Benutzer eines elektrischen Geprüft Prüfung
Betriebsmittels nicht von der am........................................ gemäß § 5 UVV (BGV/GUV A3)

Pflicht, aufgetretene Mängel durch.................................... nächste Prüfung


unverzüglich zu ­melden und
gemäß § 5 UVV (BGV/GUV A3)
das elektrische Betriebsmittel
der weiteren Nutzung zu ent- nächste Prüfung
ziehen.
hier
Prüfplakette
einkleben

hier
Prüfplakette
einkleben

Nächster Termin

09

24 25
*) falls erforderlich
20

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Notizen
Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung e.V. (DGUV)

Glinkastraße 40
10117 Berlin
Tel.: 030 288763800
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