ARBEITSANWEISUNG

Prüfung elektrischer Betriebsmittel

Geltungsbereich
Erproben im Rahmen von Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher
elektrischer Betriebsmittel nach
VDE 0105-100:2015-10 und DGUV Information 203-070:12/2016

1. Anwendungsbereich

Diese Arbeitsanweisung beschreibt das Erproben ortsveränderlicher

elektrischer Betriebsmittel durch die Elektrofachkraft, eine elektrotechnisch
unterwiesene Person (EuP) oder elektrotechnische Laien (nur unter Aufsicht
einer Elektrofachkraft).

2. Gefährdungen für den Menschen und die Anlage

• Gefahr der elektrischen Körperdurchströmung beim Berühren aktiver

Teile
• Sekundärunfälle

3. Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

• Für Erprobungen, die im spannungsfreien Zustand durchgeführt werden

sollen, sind die Festlegungen für Arbeiten im spannungsfreien Zustand
nach DIN VDE 0105-100 einzuhalten.
• Wenn erforderlich, sind Erdungs- und Kurzschließvorrichtungen zu
öffnen oder zu entfernen.
• Es müssen geeignete Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, die
Personen vor elektrischem Schlag schützen und die verhindern, dass
das Arbeitsmittel von irgendeiner Einspeisung unter Spannung gesetzt
wird.
• Erfolgt beim Erproben die Einspeisung aus dem normalen Netz, sind die
Anforderungen der Abschnitte 6.1 (Allgemeine Anforderungen), 6.3
(Arbeiten unter Spannung) und 6.4 (Arbeiten in der Nähe unter
Spannung stehender Teile) zu beachten) der DIN VDE 0105-100 zu
beachten.
• Wird beim Erproben eine externe Spannungsquelle verwendet, ist
sicherzustellen, dass
– das Betriebsmittel von jeder möglichen Einspeisung freigeschaltet ist,
– es nicht von einer anderen Einspeisung unter Spannung gesetzt
werden kann,
– Sicherheitsmaßnahmen gegen elektrische Gefährdungen für alle
anwesenden Personen wirksam sind,
– die Trennstellen für das gleichzeitige Anstehen der Prüfspannung auf
der einen und der Betriebsspannung auf der anderen Seite ausreichend
isoliert sind,
• ggf. Persönliche Schutzausrüstung verwendet wird.

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 4. Verhalten bei Unregelmäßigkeiten

• Bei Störungen ist das Arbeitsmittel unverzüglich stillzusetzen und von

der Stromversorgung zu trennen.
• Beim Auftreten von Gefahren vor oder während der Arbeit sind der
Vorgesetzte und/oder der Arbeitsverantwortliche (AV) zu informieren.
• Der Arbeitsverantwortliche ist berechtigt und verpflichtet, die Arbeiten zu
stoppen oder abzubrechen.
Bei Arbeitsunterbrechung ist der Arbeitsplatz abzusichern.

5. Verhalten bei Unfällen

• Verletzten bergen! Bei Stromunfällen: Anlage abschalten!

• Unfallstelle sichern, Notarzt verständigen, Erste Hilfe leisten!
• Notruf: 112 oder
• Erste Hilfe: 112 oder
• Telefonische Unfallmeldung an:

6. Kontrollen des Arbeitsverantwortlichen

• Aufsicht bei elektrotechnischen Laien führen (nur durch Elektrofachkraft)

• Auf technische Sicherheit und Funktionstauglichkeit der Arbeitsmittel
achten
• Schutzvorkehrungen bezüglich anderer Beschäftigter sicherstellen

7. Arbeitsablauf und Sicherheitsmaßnahmen

Erproben soll die Funktionsfähigkeit oder den elektrischen, mechanischen oder

thermischen Zustands eines elektrischen Arbeitsmittels sicherstellen – dazu
gehört auch die Überprüfung der Wirksamkeit von elektrischen
Schutzeinrichtungen. Zu prüfen sind bei der Erprobung (sofern vorhanden)
u.a.:
• Schalter
• Not-Aus-Einrichtungen
• Ver- oder Entriegelungen
• selbstschließende Abdeckungen
• Melde- und Kontrolleuchten
• Fehlerstrom- und Schutzeinrichtungen
• Drehfeld
Bei der Erprobung sind alle einschlägigen elektrotechnischen
Sicherheitsvorgaben einzuhalten.

8. Abschluss der Arbeiten

• Arbeitsmittel vom Stromnetz trennen

• Bei festgestellten Mängeln, die eine unmittelbare Gefahr bilden, müssen
diese unverzüglich behoben oder das fehlerhafte Betriebsmittel außer
Betrieb genommen und gegen Wiedereinschalten gesichert werden.
• Soweit erforderlich, Dokumentation der Erprobung (Prüfbericht) nach
den Vorgaben der DIN VDE 0105-100 erstellen
• Prüfbericht/Dokumentation unterschreiben
• Arbeitsplatz sicher und sauber hinterlassen

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