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Akustik - Einleitung

Die Akustik (von griechisch akoustikós - „das Gehör betreffend“) ist die Lehre vom Schall und
seiner Ausbreitung. Sie beschäftigt sich mit der Entstehung und Erzeugung, der Ausbreitung, der
Beeinflussung und der Analyse von Schall, seiner Wahrnehmung durch das Gehör und die Wirkung
auf Menschen und Tiere. Akustik beinhaltet daher Erkenntnisse aus zahlreichen Fachgebieten, unter
anderem der Physik, der Psychologie, der Nachrichtentechnik und der Materialwissenschaft.
Akustik wird oft in drei Teilgebiete unterteilt:

• Die physikalische Akustik (oft auch nur als Akustik bezeichnet) umfasst insbesondere
Teilgebiete der klassischen Mechanik.
• Die physiologische Akustik behandelt Schallaufnahme und Schallübertragung in den
Gehörorganen.
• Die psychologische Akustik die Umsetzung der akustischen Nervenreizung in die
Hörempfindung.

Zu den wichtigsten Anwendungen der Akustik gehören die Erforschung und Minderung von Lärm,
das Bemühen einen Wohlklang hervorzurufen oder eine akustische Information, etwa einen Ton, zu
übertragen. Außerdem ist der Einsatz von Schall zur Diagnose oder zu technischen Zwecken eine
wichtige Anwendung der Akustik.

Die psychologische Akustik (auch Psychoakustik) ist ein Teilgebiet der Psychophysik. Sie befasst
sich mit der Beschreibung des Zusammenhanges der menschlichen Empfindung von Schall als
Hörereignis und mit dessen physikalischen Schallfeldgrößen als Schallereignis. Diese werden dem
einzelnen Ohr und der kognitiven Signalverarbeitung zugeordnet. Die Psychoakustik untersucht
also das Verhältnis von objektiv-physikalischem Reiz – den Schallwellen – und dem Eindruck
dessen im Rezipienten – wie z. B. Lautheit, Schärfe, Tonheit, Rauhigkeit, Tonhaltigkeit,
Impulshaltigkeit, Schwankungsstärke etc. Sie untersucht Gesetzmäßigkeiten in diesem Verhältnis
um so Hypothesen zur Verarbeitung auditiver Reize erstellen und experimentell prüfen zu können.
Wichtige Anwendungen der Psychoakustik liegen in der Schallwirkungsforschung, der
Telekommunikation, der Audiodatenkompression und der Tongestaltung.
Begriffsklärung
Die Lautstärke ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für die Stärke des Schalls an einem
bestimmten Ort. Physikalisch ist sie messbar als Schalldruck bzw. als Schalldruckpegel. Die
Lautstärke wird von Menschen als Lautheit wahrgenommen. Die Psychoakustik beschäftigt sich
mit dem Zusammenhang zwischen der menschlichen Empfindung und den physikalischen
Messgrößen der Lautstärke.

Größen zur Beschreibung der Lautstärke


Physikalische Größen zur Beschreibung der Lautstärke sind:

Schalldruck mit der Einheit Pascal


Effektivwert (Standardabweichung) des Schalldrucks

Bei folgenden Größen wird das Schallempfinden des Menschen berücksichtigt:

Lautstärkepegel mit der Einheit Phon


Lautheit mit der Einheit Sone
Schalldruckpegel mit der Einheit Dezibel (mit Bezug auf die Hörschwelle des Menschen)
- Frequenzbewerteter Schalldruckpegel z. B. mit der Einheit dB(A)

Mit der Schallintensität kann der „Energiefluss“ in Schallfeldern punktförmig beschrieben werden.
Die Schallintensität gibt an, wie groß der „Energiebelag“ in einem Raumpunkt ist und in welche
Richtung sich dort die Energie ausbreitet. Sie berechnet sich aus dem Produkt von Schallschnelle v
und Schalldruck p.

Als Schalldruck werden die Druckschwankungen eines verdichtbaren Schallübertragungsmediums


(üblicherweise Luft) bezeichnet, die bei der Ausbreitung von Schall auftreten. Diese
Druckschwankungen werden vom Trommelfell als Sensor in Bewegungen zur Hörempfindung
umgesetzt.

Der Lautstärkepegel ist ein psychoakustisches Vergleichsmaß, das beschreibt, welchen


Schalldruckpegel ein Sinuston mit einer Frequenz von 1000 Hz haben müsste, damit dieser Ton
genauso laut empfunden wird wie das betrachtete Hörereignis.

Die Lautheit in Sone macht eine direkte Aussage darüber, wie laut ein Mensch den Schall
empfindet. Die Lautheit in Sone ist eine psychoakustische Größe, die auf den Isophonen des
Lautstärkepegels aufbaut. Ein Schall mit dem Lautstärkepegel von 40 phon erhält die Lautheit 1
sone. Ein doppelt so laut empfundener Schall erhält den doppelten Lautheitswert, ein halb so laut
empfundener Schall den halben Lautheitswert.
Geschichte

Ein kurzer und unvollständiger Überblick über einige Entdeckungen in der Akustik und deren
zeitlichen Bezug:

Seit den frühen Hochkulturen (z.B. Ägypten, Mesopotamien, Babylonien, China) wird versucht
Töne in Bezug zu setzen bzw. Gesetzmäßigkeiten aufzustellen
Pythagoras (*552 v. Chr.)
• Monochord – Intervallverhältnisse bestimmen 1-4-5-8
Galilei (1564-1642)
• Tonhöhe ist abhängig von Saitenlänge und Anzahl der Schwingungen
17. Jahrhundert
• Schallgeschwindigkeit unabhängig von Tonhöhe - Schall von Kanone (tief) und Gewehr
(hoch) kommen gleichzeitig an
• Fortpflanzung der Schallwelle über Anstoßen von Teilchen bis zu Überlagerungen und
Interferenzen
• Flüstergalerie/Hall- und Tonkunst – Räume, in denen an jedem Ort gleich gut gehört wird
• Intervallberechnung mittels Logarithmen
um 1700
• Schall ist mit dem Wind schneller als gegen ihn, Begriff „Akustik“ das erste Mal erwähnt
• Erfindung der Stimmgabel
18. Jahrhundert
• Schallfortplanzung ist von Temperatur abhängig
• Konsonanz-Dissonanz
19. Jahrhundert
• Cent Einteilung (Halbton = 100 Teile)
• erstes neuzeitliches Gesamtwerk zur musikalischen Akustik
• Sinusschwingung ist die einfachste Tonempfindung

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