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Enantiomerentrennung von
Neuen Psychoaktiven Substanzen
mittels HPLC/UV unter Verwendung einer
Lux® Cellulose-i5 Säule
Begutachter
Ao.Univ.-Prof. Dr. Martin G. Schmid
Institut für Pharmazeutische Wissenschaften
Bereich Pharmazeutische Chemie
Vorgelegt von
Lisa Maria Forcher
2017
EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG
Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und
keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.
Zuallererst möchte ich mich bei den beiden Menschen bedanken, die mir diesen Weg
und das Studium überhaupt erst ermöglicht haben. Danke für eure ständige
Unterstützung, für das hinter mir stehen, egal in welcher Situation und die nie endende
Hilfe. Ohne euch wäre das niemals möglich gewesen.
Mama und Papa! Diese Arbeit ist für euch.
Ein riesengroßes Dankeschön geht an Ao.Univ.-Prof. Dr. Martin G. Schmid, der mich
gleich von Beginn an herzlich in sein Team aufgenommen hat und der mir durch die
Arbeit im Labor die wohl schönste und unbeschwerteste Zeit im Studium ermöglicht
hat.
Ganz besonders möchte ich mich bei meinem Betreuer Mag. Kadkhodaei bedanken, der
durch seinen ständigen Optimismus, seinem fachlichen Rat und Wissen sowie seiner
Hilfsbereitschaft bei all meinen Anliegen eine große Unterstützung im Laufe der
Diplomarbeit war. Danke Kian!
Neben meinen Kolleginnen Eva und Claudia möchte ich mich an dieser Stelle noch bei
der gesamten Arbeitsgruppe, bestehend aus Mag. Lilli Pendl, Mag. Johannes Hägele
und Ing. Kurt Plöschberger bedanken. Danke für all die lustigen Momente und die tolle
Zeit, die wir sowohl im Labor als auch außerhalb der Laborzeiten hatten.
Nicht zuletzt möchte ich meiner Cousine Kathrin Pansi, MSc. und meinen engsten
Freunden einen großen Dank für die nützlichen Beiträge aussprechen.
KURZFASSUNG
Mit einer mobilen Phase bestehend aus n-Hexan, Isopropanol und Diethylamin
(95:5:0.1) konnten für die Substanzklasse der Cathinone, insbesondere der 3,4-
Methylendioxyverbindungen, hervorragende chirale Trennergebnisse erzielt werden.
Von insgesamt 52 Cathinon-Verbindungen konnten 39 Substanzen in ihre Enantiomere
getrennt werden. Durch eine Optimierung der mobilen Phase (99:1:0.1) konnten sogar
für 47 aus 52 Substanzen eine Basislinientrennung erreicht werden. Bei
Amphetaminderivaten konnten aufgrund der fehlenden ß-Ketogruppe und die dadurch
zurückzuführenden schwachen Interaktion mit der stationären Phase keine
zufriedenstellenden Ergebnisse erzielt werden. Am Markt befindliche weitere NPS aus
anderen Substanzklassen (Benzofurane, Thiophene, Phenidine, Phenidate, Morpholine
und Ketamine) wurden, je nach Polarität und Substitutionsgrad, mäßig gut chiral
aufgetrennt.
Im Vergleich mit den Phenomenex® Lux 2- und Lux 4-Säulen zeigte die
getestete Lux-i5 Säule ein ähnliches Trennverhalten. Alle im Internet erworbenen
chiralen Testsubstanzen lagen als Razemat vor.
I
ABSTRACT
New Psychoactive Substances (NPS) are defined as compounds with psychoactive and
consciousness-changing effects and have been developed simultaneously to the classical
drugs. They arise through structural modifications of illegal substances and are mainly
produced to circumvent laws. Due to the fact that many chemical drug compound
classes are chiral and thus the two resulting enantiomers can differ in their effect, the
aim of this study was to develop a suitable chiral separation method for a broad
spectrum of NPS.
Excellent separation results were obtained for the cathinones, in particular the
3,4-methylenedioxy compounds using a mobile phase consisting of n-hexane,
isopropanol and diethylamine (95:5:0.1); 39 out of 52 psychoactive cathinone derivates
were baseline resolved. By means of mobile phase optimization (99:1:0.1) even 47 out
of 52 NPS showed baseline separations. For amphetamine derivates, satisfactory results
were not be achieved due to the missing beta-keto group and the poor interaction with
the stationary phase. Further NPS from other compound classes (benzofurans,
thiophenes, phenidins, phenidates, morpholines and ketamines) were partially
differentiated, dependent on the polarity and degree of substitution.
Compared with the Phenomenex® Lux 2 and Lux 4 column, the tested Lux-i5
column showed a similar separation behavior. All chiral test substances were purchased
from the Internet and were proven to be traded as racemates.
II
INHALTSVERZEICHNIS
KURZFASSUNG.............................................................................................................I
ABSTRACT....................................................................................................................II
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS................................................................................VI
ABBILDUNGSVERZEICHNIS...............................................................................VIII
TABELLENVERZEICHNIS........................................................................................X
I. EINLEITUNG .......................................................................................................... 1
4. Stereochemie ........................................................................................................... 12
4.1 Chirale Betrachtung ............................................................................................... 12
4.2 Enantiomere und Diastereomere ............................................................................ 13
4.3 Wirkunterschiede von (+) und (-) Enantiomeren................................................... 15
4.4 Eutomer und Distomer ........................................................................................... 16
4.5 Razemat ................................................................................................................. 16
6. Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC)................................................... 20
6.1 Prinzip der Trenntechnik einer HPLC ................................................................... 21
6.2 Aufbau einer HPLC-Anlage .................................................................................. 21
6.3 Übersicht von Stationären Phasen in der HPLC .................................................... 25
6.3.1 Normalphasen (NP) ............................................................................................................................. 25
6.3.2 Umkehrphasen (RP) ............................................................................................................................ 26
III
7. Das Chromatogramm und seine Kenngrößen ..................................................... 27
9. Zielsetzung .............................................................................................................. 32
16. Vergleich der Ergebnisse in Bezug auf die getesteten mobilen Phasen............. 86
IV
VI. LITERATURVERZEICHNIS .............................................................................. 92
V
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ADHS Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
5-APB 5-(2-Aminopropyl)Benzofuran
6-APB 6-(2-Aminopropyl)Benzofuran
4-BMC 4-Brommethcathinon, Brephedron
CE Capillary Electrophoresis, Kapillarelektrophorese
CIP-Konvention Cahn-Ingold-Prelog-Konvention
4-CMC 4-Chlormethcathinon, Clephedron
CSPs chiral stationary phases, chirale stationäre Phasen
ß-CD ß-Cyclodextrin
DEA Diethylamin
EMCDDA European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction
FA acidum formicum, Ameisensäure
4-FA 4-Fluoramphetamin; para-Fluoramphetamin
3-FA 3-Fluoramphetamin
2-FA 2-Fluoramphetamin
4-FMC 4-Fluormethcathinon, Flephedron
GC Gaschromatographie
GC-MS Gaschromatographie mit gekoppeltem Massenspektrometer
GHB-Test Gamma-Hydroxybuttersäure-Test
HPLC high performance liquid chromatography,
Hochleistungsflüssigchromatographie
LSD Lysergsäurediethylamid
4-MA 4-Methoxyamphetamin
MDA 3,4-Methylendioxyamphetamin
MDMA 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin, Ecstasy
4-MEC 4-Methylethcathinon
2-MMC 2-Methylmethcathinon
3-MMC 3-Methylmethcathinon
4-MMC 4-Methylmethcathinon, Mephedron
MS-MS Massenspektrometrie
NSAR nichtsteroidales Antirheumatikum
NPC Normalphasen-Chromatographie
VI
NPS Neue Psychoaktive Substanzen
NPSG Neues-Psychoaktives-Substanzen-Gesetz
ODS Octadecylsilan
PCP Phencyclidin
PV Psychotropenverordnung
RCs Research Chemicals
RI-Detektor refractive index detector, Brechungsindexdetektor
RPC Reversed-phase chromatography,
Umkehrphasenchromatographie
SFC supercritical fluid chromatography,
superkritische Fluidchromatographie
SGG Suchtgiftgesetz
SiO2 Siliziumdioxid
SMG Suchtmittelgesetz
SV Suchtgiftverordnung
UHPLC Ultra High Performance Liquid Chromatography
UV-Detektor Ultraviolett-Detektor
WL Wellenlänge
ZNS Zentralnervensystem
VII
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
VIII
Abbildung 27: Trennung von Phenidatverbindungen..................................................... 81
Abbildung 28: Vergleich der Trennung von DOB und DOC. ........................................ 83
Abbildung 29: Trennung von MDA und MDMA. ......................................................... 84
Abbildung 30: Vergleich der Trennung von 4-Fluoramphetamin und 2,5-DMA x HCl
................................................................................................................. 84
Abbildung 31: 4-MEC mit den jeweiligen Fraktionen. .................................................. 88
IX
TABELLENVERZEICHNIS
X
Tabelle 25: Enantiomerentrennung der Pyrovalerone mit den zugehörigen
Retentionszeiten (t), der Selektivität (α) und der Auflösung RS. ................. 70
Tabelle 26: Enantiomerentrennung der Pyrovalerone mit einer veränderten mobilen
Phase und den zugehörigen Retentionszeiten (t), der Selektivität (α) und der
Auflösung RS. .............................................................................................. 72
Tabelle 27: Enantiomerentrennung der 3,4-Methylendioxymethcathinone, der 3,4-
Methylendioxy-ethcathinone, der 3,4-Methylendioxypyrovalerone und der
sonstigen Cathinone mit den zugehörigen Retentionszeiten (t), der
Selektivität (α) und der Auflösung RS. ........................................................ 74
Tabelle 28: Enantiomerentrennung der 3,4-Methylendioxymethcathinone, 3,4-
Methylendioxy-ethcathinone, 3,4-Methylendioxypyrovalerone und der
sonstigen Cathinone mit einer veränderten mobilen Phase und den
zugehörigen Retentionszeiten (t), der Selektivität (α) und der Auflösung RS
..................................................................................................................... 77
Tabelle 29: Enantiomerentrennung der Ketamine, Morpholine, Quinazoline, Phenidine,
Phenidate und Thiophene mit den zugehörigen Retentionszeiten (t), der
Selektivität (α) und der Auflösung RS. ........................................................ 78
Tabelle 30: Enantiomerentrennung der Ketamine, Morpholine, Quinazoline, Phenidine,
Phenidate und Thiophene mit einer veränderten mobilen Phase und den
zugehörigen Retentionszeiten (t), der Selektivität (α) und der Auflösung RS
...................................................................................................................... 79
Tabelle 31: Enantiomerentrennung der Amphetamine mit den zugehörigen
Retentionszeiten (t), der Selektivität (α) und der Auflösung RS. ................. 82
Tabelle 32: Enantiomerentrennung der Amphetamine mit einer veränderten mobilen
Phase und zugehörigen Retentionszeiten (t), Selektivität (α) und Auflösung
RS. ................................................................................................................ 85
XI
I. EINLEITUNG
Jährlich wird vom European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction ein
Bericht über die Drogensituation in Europa veröffentlicht. Dieser Bericht beinhaltet die
aktuellen Daten hinsichtlich der Drogenentwicklung in Europa und ermöglicht einen
Überblick über den Drogenmarkt im Allgemeinen, den Drogenkonsum und die daraus
resultierende Problematik. Laut der aktuellen Angabe (Stand Juni 2017) stieg die Zahl
der plötzlichen Todesfälle, ausgelöst durch die Überdosierung einer illegalen Substanz,
im Jahr 2015 um sechs Prozent, verglichen zum Vorjahr [1].
Aus globaler Sicht ist Europa tief eingebunden in das Drogengeschehen, nicht nur, weil
ein Großteil der Drogen in Europa hergestellt wird, sondern auch weil sie aus
Südamerika, Westasien und Nordafrika importiert und im europäischen Raum
vertrieben werden. Schon in den 1970er- und 80er- Jahren wurde mit Cannabis, Heroin
und Amphetaminen gehandelt. Inzwischen haben Neue Psychoaktive Substanzen (NPS)
den Markt ergänzt. Zurückzuführen ist diese Entwicklung hauptsächlich auf die
Globalisierung, den Fortschritt neuer Herstellungstechniken, neue Methoden des
Drogenschmuggels, die Erschließung neuer Schmuggelrouten und die fortschreitende
Internet-Technologie. Alleine im Beobachtungszeitraum von 2011 bis 2015 wurden auf
den verschlüsselten, nicht zurückverfolgbaren Bereichen des Internets, dem
sogenannten Darknet, Umsätze von 80 Mio. Euro erzielt [1].
Die am häufigsten sichergestellte Droge ist Cannabis (70%). Im Jahr 2015 wurden in
der Europäischen Union über 47.000 Sicherstellungen von Cannabisprodukten
gemeldet. Cannabinoide und Cathinone, welche zu den synthetisch hergestellten, legal
erhältlichen Neuen Psychoaktiven Substanzen gehören, machen dabei mehr als 60%
aller aufgegriffenen Substanzen aus [1]. Cannabis wird zu einem großen Teil als
Cannabisblüten („Marihuana“) oder als Cannabisharz („Haschisch“) gehandelt. Dabei
wird das konsumierte Cannabiskraut sowie die Blüten hauptsächlich im Inland
angebaut, wobei das Harz meist aus Marokko importiert wird [2]. Neben den Blüten
und dem Harz sind bereits weitere Erzeugnisse wie Cannabisöl, durch
Lösungsmittelextraktion gewonnen, Cannabis-Wachse und Cannabistaler am Markt
erhältlich [3].
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Heroin ist das am weitesten verbreitete Opioid auf dem europäischen Drogenmarkt. Es
wird hauptsächlich in zwei Formen, braunes Heroin (aus Afghanistan) und weißes
Heroin (aus Südostasien), eingeschmuggelt und gelangt über zahlreiche Hauptrouten
nach Europa. Die Balkanroute, über die Türkei in die Balkanländer und dann nach
Mittel-, Süd- und Westeuropa, die südliche Route von Iran und Pakistan, direkt oder
durch Umwege über afrikanische Länder nach Europa. Seit dem Jahr 2009 ist die
sichergestellte Menge an Heroin jedoch rückläufig geworden [1].
In Österreich wird die Drogen- und Suchtpolitik durch Gesetze und Verordnungen
konzipiert. Das Ziel ist, eine möglichst suchtfreie Gesellschaft zu erreichen. Dabei wird
zwischen der Sucht als Krankheit und dem Drogenhandel differenziert. Das in der
österreichischen Drogenpolitik angewandte Prinzip „Therapie statt Strafe“ wird von der
EMCDDA als „most noticeable element“ bezeichnet. Dies wurde 1971 zum ersten Mal
in das Suchtgiftgesetz aufgenommen und bildet seither einen Grundpfeiler [4,5].
Daneben stellen in Europa Neue Psychoaktive Substanzen (NPS) nach wie vor eine
enorme Herausforderung für Politik und Gesundheitswesen dar. Obwohl sie eine große
Bandbreite synthetischer Substanzen, darunter Benzofurane, Cathinone, Ketamine und
Amphetamine einschließen, werden sie nicht vom internationalen
Drogenkontrollsystem erfasst [1]. Eine wesentliche Rolle spielen NPS auch in
medizinischen und analytischen Bereichen, denn eine Einschätzung von Risiken,
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Nebenwirkungen und Langzeitfolgen von Legal Highs und Research Chemicals (RCs)
ist kaum möglich. Zu Wirkmechanismen, Zusammensetzungen, Dosierung, Toxizität
und Folgeschäden sind so gut wie keine Informationen vorhanden. Minimale
Erkenntnisse können am ehesten aus Beobachtungen oder Erfahrungsberichten von
KonsumentInnen gewonnen werden [6].
Viele NPS enthalten ein chirales Zentrum. Sobald ein Molekül an diesem Zentrum in
zwei spiegelbildliche, nicht deckungsgleiche Formen aufgetrennt wird, kann davon
ausgegangen werden, dass sich diese unterschiedlichen Abbildungen in ihrer
Wirkpotenz enorm unterscheiden. Bislang existieren nur wenige Methoden für die
Identifikation und die Auftrennung der chirotopen Verbindungen in die entsprechenden
Enantiomere. Es ist daher verständlich, warum Methoden zur Auftrennung immer
wichtiger werden [7].
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II. THEORETISCHER TEIL
Die oft unbekannten Verbindungen werden als die scheinbar legalen Ersatzstoffe zu den
bisher illegal verwendeten Substanzen wie Kokain, Cannabis, Ecstasy oder
Amphetaminen gehandelt, da sie ähnlich wie diese wirken. „Legal Highs“ oder „legale
Rauschmittel“ sind neuartig, psychoaktiv wirksame Produkte, die nicht oder noch nicht
durch das bestehende Suchtmittelgesetz reguliert werden und daher nicht verboten sind.
Häufig werden sie unter Namen wie „Badesalze“, „Lufterfrischer“,
„Kräutermischungen“ oder auch „Düngerpillen“ angeboten und vertrieben. Durch die
findigen Bezeichnungen und deren professionelle Aufmachung suggerieren sie dem
Endverbraucher den Eindruck einer „legalen Alternative“, wobei dieser vorgetäuschte
Statuts nichts über die Gefahren einer Substanz verrät [8,9].
Die Identifizierung bekannter Standarddrogen kann zum Teil gut durch ihre optischen
Merkmale erfolgen. Zudem werden Streifentests und Wischtests eingesetzt. Mit diesen
Drogenschnelltests ist es möglich, Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin oder Serum
auf das Vorhandensein von klassischen Drogen zu überprüfen. Diese Schnelltests
werden von Polizei, Zoll oder Militär eingesetzt, um bei einem berechtigten Verdacht
schnelle Ergebnisse zu erhalten. Nicht nur einzelne Stoffe wie Amphetamine,
Methamphetamine, Benzodiazepine, Opiate oder Cannabis, sondern ganze Stoffgruppen
können überprüft und identifiziert werden [12].
Erst kürzlich haben sich Neuerungen im Bereich der Schnelltests ergeben. Durch einen
neuen GHB-Test (Gamma-Hydroxybuttersäure) können unter Verwendung eines
Teststreifens „Liquid Ecstasy“ oder „K.O.-Tropfen“ in einer Flüssigkeit nachgewiesen
werden. Der Test kann ohne große Vorbereitungen eingesetzt werden und das Ergebnis
ist innerhalb weniger Minuten ersichtlich [3].
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2.1 Neue Psychoaktive Substanzen (NPS)
Neue Psychoaktive Substanzen (NPS), unter Konsumenten auch als „Legal Highs“,
„Research Chemicals“ oder „Badesalze“ bekannt, werden von den klassisch
missbrauchten Drogen abgeleitet und zeigen deshalb auch große Ähnlichkeit in ihren
chemischen Strukturen. Sie gehören, strukturell gesehen, zu den Substanzklassen der
Benzofurane, der Cathinone, der Tryptamine, Phenylethylamine, synthetische
Cannabinoide oder den Amphetaminen [7].
Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA), mit Sitz
in Lissabon, beaufsichtigt den Konsum von NPS und stellt die zentrale
Informationsquelle in Europa für deren Überwachung dar [15]. Nach dem jährlichen
Drogenmarktbericht des European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction
(EMCDDA) wurden in den vergangen sechs Jahren mehr als 445 psychotrope
Verbindungen nachgewiesen (2010: 41, 2011: 49, 2012: 73, 2013: 81, 2014: 101). Ein
Trend ist weiterhin zu beobachten. Alleine im Jahr 2015 ist die Zahl der
beschlagnahmten NPS auf 100 gestiegen [16,17].
Als Reaktion auf diese schwierige und komplexe Situation wurde in Österreich am
01.01.2012 das Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz (NPSG) erlassen [18].
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2.1.1 Die Substanzklasse der Cathinone
Das am häufigsten vorkommende und chemisch hergestellte Derivat ist das para-
methylierte Methcathinon (4-MMC), besser bekannt unter dem Namen Mephedron [20].
Nachdem es seit 2010 in das Suchtmittelgesetz fällt, wurde es durch die jeweiligen
Stellungsisomere (2-MMC und 3-MMC) ersetzt. Zudem sind halogenierte Formen wie
Flephedron (4-Fluormethcathinon, 4-FMC), Brephedron (4-Brommethcathinon, 4-
BMC), Clephedron (4-Chlormethcathinon, 4-CMC) und diverse Ethylcathinone (4-
Methylethylcathinon, 4-MEC) am Markt zu finden. Die neuesten Entwicklungen sind
Methylpropyl- und Methylbutylcathinone. Auch hat sich in den letzten Monaten
insbesondere die Substanzklasse der Pyrovalerone weiterentwickelt. Sie besitzen
dieselbe Grundstruktur wie Pyrrolidin-Derivate und entstehen wieder durch
Methylierungen, Halogenierungen oder ortho- und meta-Substituierungen [16].
Alle Derivate werden als racemische Mischungen verkauft, da eine nicht stereoselektive
Synthese in den meisten Fällen billiger und einfacher auszuführen ist [20].
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Aktuell sind mehr als 100 synthetische Cathinon-Derivate bekannt. Sie ordnen sich als
Substanzklasse den Neuen Psychoaktiven Substanzen unter [21].
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2.1.3 Die Substanzklasse der Aminopropyl-Benzofurane
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• Zu einem bekannten Vertreter der Phenidate wird Methylphenidat gezählt. Unter
dem Namen Ritalin wird es zur Behandlung von ADHS eingesetzt. Weitere
Derivate sind in der Vergangenheit, unter anderem durch einen Austausch der
Methylgruppe durch eine Ethyl- oder Propylseitenkette, entstanden. Wie auch
die Thiophene gehören sie zu den Stimulantien und wirken euphorisierend [16].
Das Suchtgiftgesetz wurde 1951 für gültig erklärt und 1998 durch das Suchtmittelgesetz
abgelöst. Es differenziert Suchtgifte, psychotrope Stoffe und Vorläuferstoffe. Als
Suchtmittel werden im Allgemeinen psychotrope Stoffe und definierte Suchtgifte
zusammengefasst [28,29].
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• Vorläuferstoffe: Zu den Drogenausgangsstoffen zählen alle Stoffe, welche zur
Herstellung von Suchtmitteln benötigt werden. Der Vorläuferstoff Butandiol
kann z.B. zur Synthese von „Liquid Ecstasy“ verwendet werden, Ephedrin,
kann für die Erzeugung von Methamphetamin eingesetzt werden und
Essigsäureanhydrid ist für die Umwandlung von Morphin zu Heroin notwendig
[3,29].
Im Suchtmittelgesetz wird insbesondere der Erwerb, die Erzeugung, die Ein- und
Ausfuhr, die Abgabe und das Überlassen von Suchtgiften geregelt [28]. Der
Suchtgiftkonsum alleine wird nicht bestraft und zieht keine strafrechtlichen
Konsequenzen nach sich. Vielmehr wird dieser indirekt über den Besitz erfasst. Zudem
unterscheidet das Bundesgesetz nicht nach Drogenart, sondern nur nach der jeweiligen
aufgegriffenen Drogenmenge. Nach dieser Grenzmenge orientiert sich entsprechend das
Strafausmaß [28,29].
Chemische Stoffe, die den Effekt bereits verbotener Rauschmittel nachahmen und nicht
dem Betäubungs- bzw. dem Suchtmittelgesetz unterliegen, werden seit 01.01.2012
durch das Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz (NPSG) geregelt. In diesem
Bundesgesetz werden parallel zum SMG nicht nur einzelne Stoffe erfasst, sondern
erstmals ganze Wirkstoffgruppen [6,18].
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4. Stereochemie
Die Stereochemie und somit auch das Phänomen der Chiralität spielen heute nicht nur
in der Chemie eine sehr wichtige Rolle, sondern auch in Bereichen der Medizin sowie
der Pharmazie und der Biologie. Sie behandelt als Teilgebiet die Aspekte des
Zusammenspiels, der Einflüsse, der Eigenschaften und dem Verhalten einer
dreidimensional aufgebauten Verbindung in einer chemischen Reaktion [30].
Chiralität, aus dem Altgriechischen cheir - die Hand abgeleitet, beschreibt als
Fachausdruck die Eigenschaft der Händigkeit [30].
Verhalten sich auftretende Strukturen wie Bild- und Spiegelbild und können trotz
Anpassung ihrer Drehrichtung nicht zur Deckung gebracht werden, weisen diese,
chirale Eigenschaften auf. Die häufigste Ursache für ihr Auftreten basiert auf dem
Vorhandensein eines asymmetrischen Kohlenstoffatoms [31].
Chiralität ist die notwendige Voraussetzung für die Ausbildung von Enantiomeren.
Nachdem sie aufgrund der optischen Aktivität unterschieden worden sind, werden die
zwei auftretenden Abbildungen der Enantiomere in eine R- und S-Form eingeteilt
[30,32].
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4.2 Enantiomere und Diastereomere
Wie bereits erwähnt sind Enantiomere stets chiral. Da sie sehr ähnliche chemische und
physikalische Eigenschaften aufweisen, können diese nur schwer unterschieden werden.
Für die Unterscheidung wird die physikalische Eigenschaft der optischen Aktivität
genutzt. Enantiomere drehen die Schwingungsebene von linear polarisiertem Licht in
unterschiedliche Richtungen. Der Betrag der Drehwerte (α) bleibt gleich, es ändert sich
nur der verwendete Stereodeskriptor. Eine Verbindung hat ein positives Vorzeichen und
ist rechtsdrehend, dementsprechend erhält eine nach links drehende Verbindung einen
negativen Drehwert [30].
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Zur eindeutigen Beschreibung der räumlichen Anordnung einer Verbindung dient
entweder die CIP-Konvention oder die Fischer-Projektion [30].
Das nach Cahn, Ingold und Prelog benannte Verfahren ordnet Substituenten am
Chiralitätszentrum nach einer Rangfolge. Die Zuordnung beginnt beim rangniedrigsten
Substituenten. Dieser besitzt die kleinste Ordnungszahl und erhält somit die niedrigste
Priorität. Am Beispiel des linken Moleküls (siehe Abb. 8) ist ersichtlich, dass der
Wasserstoff die niedrigste Priorität besitzt (Ordnungszahl 1). Anschließend werden die
Atome mit den nächsthöheren Ordnungszahlen (Methylgruppe, Chlor, Brom)
nummeriert. Verläuft dabei deren Verteilung entgegen dem Uhrzeigersinn, liegt eine S-
Konfiguration (lat.: sinister) vor, verläuft die Anordnung im Uhrzeigersinn, liegt eine R-
Konfiguration vor (lat.: rectus) [30].
Bei der Fischer-Projektion werden die Abkürzungen D (lat.: dexter „rechts“) und L (lat.:
laevus „links“) verwendet. Die Verbindungen werden in einfachen zweidimensionalen
Formeln dargestellt. Das Kohlenstoffatom wird durch ein Kreuz symbolisiert. Wenn
Substituenten in Richtung des Betrachters zeigen, werden sie in waagrechter Ebene
eingezeichnet, wenn sie vom Betrachter wegweisen, werden sie senkrecht angeordnet
[30].
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4.3 Wirkunterschiede von (+) und (-) Enantiomeren
Im Fall des gängigen Antirheumatikums Penicillamin wird die R-Form zur Behandlung
des Wilson-Syndroms eingesetzt. Außerdem kann es als Chelatbildner bei
Schwermetallvergiftungen verwendet werden. Die S-Variante ist hingegen hoch toxisch
[30].
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zwischen den auftretenden Enantiomerformen, kann der Wirkstoff Thalidomid
angeführt werden. Unter dem Markennamen Contergan® wurde in Deutschland ein
rezeptfreies Thalidomidracemat als Schlaf- und Beruhigungsmittel vertrieben. Leider
wusste zu dieser Zeit niemand, dass die S-Form teratogene Stoffe enthält und zu
zahlreichen, teils schweren Missbildungen bei Neugeborenen führen kann [30].
Der Begriff Eutomer stammt aus dem Bereich der Pharmakologie und beschreibt das
Enantiomer mit der erwünschten Wirkung. Im Gegensatz dazu wird das weniger
wirksame oder unwirksame Enantiomer als Distomer bezeichnet. Dieses kann im
schlimmsten Fall nicht nur unwirksam sein, sondern als Eutomer-Antagonist dessen
Wirkungseffekt aufheben, Nebenwirkungen verursachen oder
Vergiftungserscheinungen hervorrufen [30].
4.5 Razemat
Razemate sind durch eine Mischung von zwei Enantiomeren zu je gleichen Anteilen
gekennzeichnet. Sie sind optisch inaktiv, da sich die Drehwerte der beiden Enantiomere
aufheben [30].
Wie unter Abschnitt 4.2 beschrieben, sind Enantiomere Moleküle, die zwar in
spiegelbildlicher Form existieren, deren Abbilder sich aber trotzdem nicht zur
Deckungsgleichheit bringen lassen. Sie gleichen sich in ihren chemischen und
physikalischen Zuständen an, weichen aber in ihrer Drehweise, wie sie das linear
polarisierte Licht im Polarimeter drehen, ab. Auch lassen sich unterschiedliche
Wirkungsweisen und Abbaugeschwindigkeiten im Organismus feststellen. Daher ist
eine Auftrennung der Enantiomere, speziell in der pharmazeutischen als auch in der
analytischen Chemie, enorm wichtig. Mit den bisher bekannten Trennverfahren wie
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Ionenaustauschchromatographie, Ausschluss,- oder Affinitätschromatographie ist das
nicht möglich. Um Verbindungen in ihre Enantiomere aufzutrennen, muss das
chromatographische System eine asymmetrische, sprich chirale Komponente
beinhalten. Dies kann auf mehrere Weisen erreicht werden [39]:
In beiden Fällen bilden sich zwischen der Probensubstanz und der ungleichen
stationären/mobilen Phase Diastereomere aus. Diese Komplexe wandern
unterschiedlich schnell durch die Trennsäule und können so gut voneinander abgegrenzt
werden [39,40].
• chirale mobile Phase, achirale stationäre Phase. Mobile Phase mit chiralem
Reagenz als Zusatz.
• chirale flüssige stationäre Phase, achirale mobile Phase. Es ergibt sich ein
chirales Flüssig-flüssig-Verteilungssystem.
• feste chirale stationäre Phase, nicht chiral mobile Phasen [39,40].
In der HPLC werden vorwiegend folgende chirale stationäre Phasen (CSP) eingesetzt:
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planare Amidgruppen. Dadurch ergibt sich für die chirale Struktur eine
Einschränkung in der Anzahl der auszubildenden Konformationen. Dies ist
sowohl für die Auftrennung, als auch für die enantioselektive Wechselwirkung
von Bedeutung. Als die wichtigste Interaktion von Bürstenphasen werden π-
Akzeptor-Gruppen angesehen. Diese π-Akzeptoren am Dinitrobenzoylrest
können mit geeigneten π-Donor-Analyten wie Anilin, Phenol und Chlorbenzol
über Dipol-Dipol oder Wasserstoffbrückenbindungen eine Wechselwirkung
eingehen [39,40].
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• Proteinphasen: Durch ihre Wechselwirkung zeigen Proteine und Enzyme hohe
Enantioselektivität in Verbindung mit kleinen chiralen Molekülen. Sie können
ohne Probleme an Silikagel binden, wodurch ausgezeichnete chirale stationäre
Phasen für die Trennung von ebenfalls chiralen Pharmaka, wie Albumin oder
Pepsin, gewährleistet werden. Sie unterscheiden sich in ihren Eigenschaften
gänzlich von den vorherig beschriebenen Trennmethoden. Nachteile dieser
Methode sind die umständliche Handhabung sowie ein hoher Kostenaufwand
[39,42].
Sowohl für die HPLC als auch für die GC und CE wurde eine Vielzahl von
Derivatisierungsreagenzien entwickelt. Für eine indirekte Trennung ist es notwendig,
Enantiomere mithilfe einem optisch reinen, chiralen Reagenz zu einem
Diastereomerenpaar zu verbinden, um sie dann, durch ein achirales
chromatographisches System, aufzutrennen [39,40].
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6. Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC)
Für die experimentellen Untersuchungen und für die vorliegende Arbeit wurde
ausschließlich ein HPLC-Gerät verwendet.
Das Probenmaterial wird von der stationären und der mobilen Phase unterschiedlich
stark adsorbiert bzw. gelöst. Als mobile Phase, welche zum Transport der Substanz
nötig ist, dient ein Gas oder eine Flüssigkeit. Die stationäre Phase besteht entweder aus
einer polaren (z.B. Silikagel/ Kieselgel) oder apolaren Oberfläche [18].
Die HPLC stellt eine der am meist verbreitetsten Trenntechniken in der Analytik dar.
Auch aufgrund der schnellen Trennleistung und der relativ kurzen Trennzeiten bietet sie
viele Einsatzmöglichkeiten: den Nachweis kleinster Arzneistoffmengen bei
Vergiftungen, die Bestimmung von Stoffwechselprodukten, homologen Alkanen,
Aminosäuren, Naturstoffen, Pestiziden oder Identitäts-, Reinheits- und
Gehaltsbestimmungen [18,39].
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6.1 Prinzip der Trenntechnik einer HPLC
Generell kommen Kieselgelpartikel für die dicht gepackten stationären Phasen zum
Einsatz. An dessen Oberfläche sind funktionelle Gruppen gebunden. Je nach
Eigenschaft der Probe verweilt diese unterschiedlich lang in der Säule und verlässt
deshalb auch zu einer bestimmten Zeit das Säulenmaterial. Die Trennung kann durch
eine Auswahl an verschiedenen stationären Phasen, unterschiedlicher
Lösungsmittelgemische und Temperaturen, beeinflusst werden. Die Komponenten
werden am Ende der Trennsäule von einem Detektor registriert und aufgezeichnet. Das
Ergebnis wird in Form eines Chromatogramms erhalten, wobei die Anzahl der Peaks
die Anzahl der aufgetrennten Probenanalyte wiedergibt und die Fläche der Peaks der
eingespritzten Menge proportional ist [39,46].
Wesentliche Voraussetzung für die Messung stellt die ausreichende Löslichkeit des
Analyten in der mobilen Phase dar. Außerdem ist es notwendig, dass mobile und
stationäre Phase möglichst entgegengesetzte Polaritäten aufweisen [47].
Beim Aufbau einer Gesamtanlage kann man zwischen modularen Anlagen, sprich
einzelne, hintereinander angeordnete Instrumente, oder Kompaktgeräten unterscheiden.
Auch kann zwischen isokratischer Elution oder Gradientenelution einer Anlage gewählt
werden. Bei der Ersteren wird mit einer konstanten Lösungsmittelzusammensetzung
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gearbeitet. Das erlaubt eine robuste Durchführung und ist hervorragend geeignet zum
Trennen von ähnlichen Substanzen. Die Gradiententrennung zeichnet sich durch eine
kontinuierliche Erhöhung der Laufmittelkonzentration aus und verbessert dadurch die
Trennleistung [46].
Mobile Phase:
Das Elutionsmittel wird aus einem Lösungsmittelbehälter mit mobiler Phase angesaugt
und transportiert die Probe vom Probenaufgabensystem weiter zur Trennsäule. Um eine
schnelle und effiziente Trennung gewährleisten zu können, sollten Lösungsmittel immer
mit der stationären Phase und der Probe abgestimmt werden. Ein weiteres Kriterium für
die Auswahl der mobilen Phase kann die elutrope Reihe oder eine Mischbarkeitsgrafik
darstellen. Beide verschaffen einen ersten Überblick über die Mischungseigenschaften,
die Stärke und die damit verbundene Elutionskraft der in der HPLC üblich verwendeten
Lösungsmittelkomponenten. Ein nächster wichtiger Schritt ist die Abänderung der
Phasenselektivität. Hier kommen Normalphasen- oder Umkehrphasenchromatographien
oder spezielle stationäre Phasen zum Einsatz. Neben der richtigen Auswahl der mobilen
Phase spielt auch die Qualität und die Reinheit der verwendeten Lösungsmittel eine
entscheidende Rolle [39,49].
Das Lösungsmittelgemisch muss durch Entgasung frei von Luft gemacht werden. Durch
einen zusätzlichen Filtrationsschritt werden Partikel entfernt, um eine Verstopfung der
Säule und der Kapillaren zu verhindern und Beschädigungen von Ventilen vorzubeugen
[49].
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Pumpe:
Die Pumpen, die in der analytischen HPLC verwendet werden, müssen für eine
pulsationsfreie und konstante Strömung sorgen, um die Nachweisempfindlichkeit des
Detektors durch das Rauschen nicht herabzusetzen. Dafür eignen sich am besten
Zweikolbenpumpsysteme, da diese einen gleichmäßigen Durchfluss gewährleisten [49].
Durch die Pumpe wird die mobile Phase aus dem Vorratsgefäß aufgenommen und
weiter zu einem Kolbenraum transportiert. Dort verdrängt der Kolben kleine
Flüssigkeitsmengen, presst sie durch ein Auslassventil und nachfolgend zum Injektor.
Am Ende der Pumpe wird der Druck durch einen sogenannten Druckaufnehmer
registriert. Um Komplikationen während der Messung zu verhindern, darf die Pumpe
nie trockenlaufen. Der Fluss der mobilen Phase sollte möglichst pulsationsarm sein, um
Druck- oder Flussschwankungen zu verhindern. Durch die Kontrolle des Pumpendrucks
während einer Messung können mögliche Komplikationen im Analysenverlauf, wie
Verstopfungen, Flussunregelmäßigkeiten oder ein Auslaufen von Flüssigkeit, frühzeitig
erkannt werden [39,46].
Trennsäule:
Die Säule stellt üblicherweise das wichtigste Element der HPLC dar, da dort die
eigentliche Auftrennung der Proben erfolgt. Die meisten in der HPLC eingesetzten
Säulen bestehen aus Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl, es sind aber auch Glas- oder
Kunststoffgehäuse für die stationäre Phase in Verwendung. Für analytische Messungen
kommen Säulen mit einem Innendurchmesser von 2 bis 5 mm und einer Länge von 5
bis 30 cm zum Einsatz. Die Trägermaterialien müssen druckstabil sein, um Belastungen
bis zu 300 bar standhalten zu können. Als Säulenpackmaterial dienen poröse Teilchen
mit einer Korngröße von meist 3- 10 µm. Diese sollten eine große spezifische
Oberfläche und ein großes Porenvolumen aufweisen und deren Verteilung sollte
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möglichst dicht und einheitlich vorliegen. Diese Bedingungen werden von Kieselgel
und Aluminiumoxid am besten erfüllt, wobei auch Zirkonoxid oder Polymere
verwendet werden. Chemisch modifizierte Trägermaterialen, bei denen die Hydroxy-
Gruppen an der Kieselgeloberfläche durch chemische Reaktionen verändert wurden,
zählen zu den wichtigsten. In diesem Zusammenhang wird von Umkehrphasen- oder
"Reversed Phase"-Chromatographie gesprochen [39,47].
Je kleiner die Partikel in der Säule, umso größer wird dessen Oberfläche und folglich
auch die Wechselwirkung zwischen der stationären und der mobilen Phase. Prinzipiell
wird eine Verbesserung der Trennleistung durch kleine (3- 5 µm) Partikeldurchmesser
erreicht.
Im Vergleich werden bei präparativen Arbeiten Säulen mit einem Durchmesser
zwischen 10 und 25 mm verwendet.
Bei der Beförderung der viskosen mobilen Phase durch die HPLC-Anlage wird Druck
aufgebaut. Der Hauptteil wird hierbei durch die Trennsäule verursacht. In Abhängigkeit
vom verwendeten Säulenmaterial, der Säulenlänge, der Korngröße, der Temperatur und
der mobilen Phase, baut die Pumpe unterschiedlich hohe Drücke auf, um das
Lösungsmittel durch die Säule zu befördern. Bei einer UHPLC (Ultra High
Performance Liquid Chromatography) können sogar Drücke bis 1400 bar erreicht
werden [39].
Um die Lebensdauer der Säule zu erhöhen, sollten Vorsäulen, zwischen Injektor und
Trennsäule, eingesetzt werden. Die Säulenlagerung erfolgt im lösungsmittelgefüllten,
luftdicht abgeschlossenen Zustand [39,47].
Detektor:
Um ein chromatographisches Konzentrationsprofil erkennen zu können, stehen dafür
zahlreiche unterschiedliche Detektoren zur Verfügung. Die durch die Säule getrennten
Substanzen gelangen am Ende der Säule auf einen Detektor. Dieser wandelt eine
Konzentration oder einen Fluss von Materie in ein elektrisches Signal um [39].
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• Brechungsindexdetektor (RI)
• Elektrochemischer Detektor
• Polarimeter
• Leitfähigkeitsdetektor
• Lichtstreudetektor [18].
Der UV-Detektor misst dabei die Extinktion der UV-Strahlung bei einer bestimmten
Wellenlänge. Im Fall eines Dioden Array Detektors können mehrere WL gleichzeitig
erfasst werden. Im RI-Detektor wird die Änderung der Lichtbrechung, während dem
Durchtritt der Probe durch die Messzelle, gemessen und der Fluoreszenzdetektor misst
Fluoreszenzsignale bestimmter Substanzen [18,47].
Datenauswertungssystem:
Die Datenauswertung erfolgt über einen Rechner mit zugehöriger Software [46].
Das Kieselgel- bzw. Silikagelgerüst der stationären Phase ist mit endständigen
Silanolgruppen abgesättigt. Ein Analyt kann nur dann an die Säule gebunden werden,
wenn er in der Lage ist, die vorher gebundene mobile Phase von den aktiven Stellen der
Säule zu verdrängen. Eine Substanz mit ihren verschiedenen funktionellen Gruppen
muss demnach mit den Silanolgruppen der stationären Phase stärker wechselwirken als
das Lösungsmittel. Hier spielt neben den funktionellen Gruppen einer Verbindung auch
der räumliche Aufbau eine entscheidende Rolle [39,49].
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Die Adsorptionsstärke bei der Normalphasenchromatographie nimmt wie folgt zu:
Gesättigte Kohlenwasserstoffe < Olefine < Aromaten und organische
Halogenverbindungen < Sulfide < Ether < Nitroverbindungen < Ester/Aldehyde/Ketone
< Alkohole und Amine < Sulfone < Sulfoxide < Amide < Carbonsäuren [39].
Abbildung 12: Säulenmaterial einer Normalphasen- (li.) und Umkehrphasentrennsäule (re.) [50].
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7. Das Chromatogramm und seine Kenngrößen
• Totzeit (t0): Jene Zeit, die in Anspruch genommen wird, damit die mobile Phase
ungehindert durch die Trennsäule wandern kann. Meistens entspricht t0 dem
Lösungsmittelpeak und ist somit für alle Stoffe identisch [39,49].
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• Retentionszeit oder Bruttoretentionszeit (tR): Die Zeit, die von der Injektion
eines Stoffes bis zum Erkennen eines Peak-Maximums durch den Detektor
benötigt wird. Die Retentionszeit ist abhängig von der Fließgeschwindigkeit des
Laufmittels und der Säulenlänge [39].
t´R = tR - t0
• Trennfaktor (α): Maß für die Trennung zweier Komponenten. Entspricht der
Trennfaktor eins, werden die beteiligten Stoffe nicht getrennt, Werte über eins
sind, um Basislinientrennung zu erreichen, notwendig. α-Werte können durch
die stationäre und mobile Phase beeinflusst werden [39].
α = k2 / k1
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• Trennstufenzahl/Bodenzahl (N): Damit ist die Peak-Effizienz gemeint. Je
länger und schmäler der Peak, desto größer seine Effizienz. Errechnet wird N
über die Peak-Breite (w) [39]:
N = 16 (tR / w)2
Geringe Abweichungen in Bezug auf die Peak-Formen können als normal angesehen
werden. Ergeben sich jedoch stärkere Asymmetrien, spricht man von Tailing oder
Fronting. Tailing beschreibt eine starke Verbreiterung des Peaks im abfallenden Teil.
Dabei ist der vordere Teil der Kurve viel steiler als der Abfall. Der seltenere
gegenteilige Effekt, bei der der Peak-Anstieg flacher als die Rückseite erscheint, wird
Fronting (oder Leading) bezeichnet.
Sobald eines dieser Phänomene auftritt, z.B. durch eine Überladung der Trennsäule oder
eine Probenunverträglichkeit mit der stationären/mobilen Phase, sollten die möglichen
Ursachen behoben und das chromatographische System optimiert werden [39].
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8. Literaturrecherche über die Trennmethoden von NPS
Die ständig zunehmende Menge an neuen Drogensubstanzen weckt auch das Interesse
an der Entwicklung von chiralen und achiralen Trennmethoden. Schon 2012 versuchte
sich die Arbeitsgruppe Schmid et al. an der Enantiomerentrennung von Cathinon-
Derivaten. Die Analysen wurden mit einer HPLC-Anlage im Normalphasenmodus unter
isokratischen Bedingungen durchgeführt. Unter Einsatz eines UV-Detektors als
Detektionssystem wurden Proben bei einer Wellenlänge von 254 nm analysiert.
Ausgehend von einer herkömmlich erhältlichen CHIRALPAK® AS-H Säule (150 x 4.6
mm, beschichtet auf 5 µm Silikagel) konnte bei 19 von 24 untersuchten Cathinonen eine
klare Trennung bis zur Basislinie erreicht werden. Die anderen fünf verbliebenen
Verbindungen, welche sich durch eine tertiäre Aminogruppe in der Struktur
auszeichnen, konnten nur angetrennt werden.
Die gewonnenen Ergebnisse ließen mutmaßen, dass die Fähigkeit von primären und
sekundären Aminen zur Ausbildung von Wasserstoffbrücken für die chirale stationäre
Phasen- Wechselwirkung essentiell sind. Überdies wurden vier Cathinonderivate mit
ihren Amphetamin-Analoga verglichen, letztere wurden schlechter getrennt [51].
In weiterer Folge wurde versucht eine kostengünstigere Methode zur Auftrennung von
Cathinon- und Amphetaminderivaten zu entwickeln. Dabei wurde eine LiChrospher
100 RP-18e- Säule verwendet. Auch hier wurden die Messungen unter isokratischen
Bedingungen durchgeführt, jedoch bestand die chiralmobile Phase aus einem Wasser-
Methanol Gemisch mit sulfatiertem ß-Cyclodextrin als chirales Additiv. Zusätzlich
wurden die Ergebnisse unter Verwendung einer RP-8e-Säule verglichen. Mit den
finalen Bedingungen gelang es, 17 von 25 Cathinonderivaten fast bzw. ganz bis zur
Basislinie aufzutrennen. Mit den neu gewonnenen Ergebnissen konnte belegt werden,
dass die Seitenketten der Cathinone, para-methylierte Gruppen und eine stärkere
Lipophilie der Moleküle zu einer verbesserten Auflösung führten. Trotzdem schien die
Methode besser für Amphetaminderivate geeignet zu sein, denn hier konnten alle sechs
untersuchten Substanzen eindeutig getrennt werden. Sowohl RP-18e als auch RP-8e
können für die Trennung von Cathinon- und Amphetaminderivaten verwendet werden,
wobei anzumerken ist, dass die chiralen Trennergebnisse bei der RP-8e, wahrscheinlich
aufgrund der verkürzten Alkankettenlänge kein zufriedenstellendes Resultat ergaben
[52].
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Hinsichtlich ihrer Identität und ihrer Enantiomerenreinheit wurden acht
selbstsynthetisierte Amphetamine mittels indirekter Trennung durch GC-MS und
direkter chiraler Trennung unter Verwendung einer LiChrospher 100 RP-18e HPLC-
Säule untersucht. Ein Erfolg konnte auch in der Zuordnung der Positionsisomere von
Fluoramphetamin durch Überprüfung an einer HPLC erzielt werden. Unter
Verwendung der GC-MS konnten sieben von zehn Molekülverbindungen mit Erfolg in
ihre Enantiomere getrennt werden. Mittels der HPLC wurden sogar acht von zehn
Verbindungen aufgetrennt. Dabei konnten bei beiden Varianten die
Amphetaminderivate bessere Trennergebnisse erreichen als ihre Methamphetamin-
Analoga [53].
Erst kürzlich wurde von der Arbeitsgruppe Schmid et al. [7] eine Methode zur
Enantiomerenauftrennung von Neuen Psychoaktiven Substanzen etabliert. Für die
Analyse wurde der polar-organische Modus unter isokratischen Bedingungen und eine
Lux® 5 µm Cellulose-2 Säule, welche aus 3-Chlor-4-methylphenylcarbamateinheiten
besteht, verwendet. Die Experimente wurden mit einer mobilen Phase, bestehend aus
Acetonitril, Isopropanol, Diethylamin und Ameisensäure 100% (95:5:0.1:0.1)
durchgeführt. Die Auftrennung einer großen Bandbreite (40 von 43 Verbindungen) an
NPS konnte erzielt werden, wobei Cathinonderivate die vielversprechendsten
Trennungen zeigten [7].
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9. Zielsetzung
In den letzten Jahren sind neben den bereits bekannten Standarddrogen zunehmend
Stoffe mit unbekanntem Wirkprofil aus verschiedenen Substanzklassen im Umlauf. Da
viele NPS ein chirales Zentrum aufweisen und sich die gebildeten Enantiomere in ihrer
Wirkung unterscheiden können, ist die Aufklärung der Elutionsreihenfolge der
Enantiomere von zentraler Bedeutung.
Hauptaugenmerk dieser vorliegenden Arbeit ist es, ein universell einsetzbares chirales
Trennverfahren für den sich ständig vergrößernden legalen Drogenmarkt zu entwickeln.
Auch deswegen, weil sich die pharmakologischen Aktivitäten nicht immer auf das
stärker wirksame Enantiomer (Eutomer), sondern auch auf die unerwünschten, teils
toxischen Eigenschaften, konzentrieren, steht der Versuch einer chiralen Auftrennung
der Enantiomere als auch der Zuordnung von links- und rechtsdrehenden Formen im
Vordergrund.
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III. EXPERIMENTELLER TEIL
Chemikalien Bezugsquelle
Gerätschaften Bezugsquelle
Vakuumfiltrationsapparatur
mit Nylon Membran Filter VWR International
(0.45 µm)
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10.1 Strukturformeln der verwendeten Analyte
In den Tabellen unterhalb (Tabelle 2 bis Tabelle 19) werden die Analysensubstanzen,
die in dieser Diplomarbeit untersucht wurden, aufgezählt. Diese Substanzen wurden zu
einem Großteil aus dem Internet bestellt. Bei einigen wenigen Substanzen handelt es
sich um „Real-life samples“, welche von der Österreichischen Polizei aufgegriffen
wurden, weiters wurden einige synthetisch hergestellte Verbindungen von einem
Unternehmen für Labordienstleistungen (LGC-Standards) bezogen. Einige
Amphetamin-Derivate wurden vorher selbst im Labor hergestellt [53].
Benzofuranderivate Strukturformel
4-APB *
4-(2-Aminopropyl)benzofuran
4-APDB *
1-(2,3-Dihydro-1-benzofuran-4-yl)propan-
2-amin
5-APB * NH 2
5-(2-Aminopropyl)benzofuran CH3
O
5-APDB * NH 2
1-(2,3-Dihydro-1-benzofuran-5-yl)propan-
CH3
2-amin O
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5-EAPB * H
N CH3
1-(Benzofuran-5-yl)-N-ethylpropan-2-
CH3
amin O
5-MAPB * H
N
CH3
1-(Benzofuran-5-yl)-N-methylpropan-2-
CH3
amin O
N-MOB-5-APB * H
N
1-(Benzofuran-5-yl)-N-(2-
CH3 O
methoxybenzyl)propan-2-amin O
CH3
6-APB *
6-(2-Aminopropyl)benzofuran
6-APDB * NH 2
O
1-(2,3-Dihydro-1-benzofuran-6-yl)propan-
CH3
2-amin
H
6-EAPB * O N CH3
1-(Benzofuran-6-yl)-N-ethylpropan-2-
CH3
amin
7-APB *
7-(2-Aminopropyl)benzofuran
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Tabelle 3: Cathinon-Derivat und Methcathinone mit chemischem Namen und Struktur
Cathinon Strukturformel
4-MC, 4-Methylcathinon *
2-Amino-1-(4-methylphenyl)-1-propanon
Methcathinone Strukturformel
4-MMC, 4-Methylmethcathinon *
4-(Methylamino)-1-(4-methylphenyl)-1-
propan-1-on
# O
3-MMC, 3-Methylmethcathinon
H
H3C N
4-(Methylamino)-1-(3-methylphenyl)-1- CH3
propan-1-on CH3
#
2-MMC, 2-Methylmethcathinon CH3 O
H
4-(Methylamino)-1-(2-methylphenyl)-1- N
CH3
propan-1-on CH3
3,4-DMMC, 3,4-Dimethylmethcathinon
1-(3,4-Dimethylphenyl)-2-(methylamino)-
propan-1-on
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Methedron, 4-Methoxymethcathinon
1-(4-Methoxyphenyl)-2-(methylamino)-
propan-1-on
# O
3-MeOMC, 3-Methoxymethcathinon H
O N
1-(3-Methoxyphenyl)-2-(methylamino)- H3C CH3
propan-1-on CH3
2-CMC, 2-Chlormethcathinon *
1-(2-Chlorphenyl)-2-(methylamino)-1-
propan-1-on
3-CMC, 3-Chlormethcathinon *
1-(3-Chlorphenyl)-2-(methylamino)-1-
propan-1-on
4-CMC, 4-Chlormethcathinon,
Clephedron *
1-(4-Chlorphenyl)-2-(methylamino)-1-
propan-1-on
4-EMC, 4-Ethylmethcathinon *
1-(4-Ethylphenyl)-2-
(methylamino)propan-1-on
O
H
Mexedron * N
CH3
3-Methoxy-2-(methylamino)-1-(4-methyl-
phenyl)propan-1-on H3C O
CH3
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4-FMC, Flephedron
1-(4-Fluorophenyl)-2-
(methylamino)propan-1-on
3-FMC, 3-Fluormethcathinon *
1-(3-Fluorophenyl)-2-
(methylamino)propan-1-on
2-FMC, 2-Fluormethcathinon
1-(2-Fluorophenyl)-2-
(methylamino)propan-1-on
#
4-BMC, Brephedron
1-(4-Bromphenyl)-2-
(methylamino)propan-1-on
Buphedron
2-(Methylamino)-1-phenylbutan-1-on
4-Methylbuphedron
2-(Methylamino)-1-4-methylphenylbutan-
1-on
Pentedron
2-(Methylamino)-1-phenypentan-1-on
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Tabelle 4: Ethcathinone mit chemischem Namen und Struktur
Ethcathinone Strukturformel
3-CEC, 3-Chlorethcathinon
1-(3-Chlorphenyl)-2-(ethylamino)1-
propan-1-on
O
4-CEC, 4-Chlorethcathinon * H
N CH3
1-(4-Chlorphenyl)-2-(ethylamino)1-
propan-1-on CH3
Cl
N-Ethyl-Buphedron
2-(Ethylamino)-1-phenylbutan-1-on
N-Ethyl-Pentedron
2-(Ethylamino)-1-phenylpentan -1-on
N-Ethyl-Hexedron
2-(Ethylamino)-1-phenylhexan-1-on
CH3
O
##
Amfepramon N CH3
2-Diethylamino-1-phenylpropan-1-on
CH3
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#
4-MEC, 4-Methylethcathinon
2-(Ethylamino)-1-(4-methylphenyl)-1-
propan-1-on
3-MEC, 3-Methylethcathinon *
2-(Ethylamino)-1-(3-methylphenyl)-1-
propan-1-on
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Tabelle 5: Pyrovalerone mit chemischem Namen und Struktur
Pyrovalerone Strukturformel
α-PPP, α-Pyrrolidinopropiophenon *
1-Phenyl-2-(1-pyrrolidinyl)-1-propanon
M-PPP *
1-(4-Methylphenyl)-2-(1-pyrrolidinyl)-1-
propanon
α-PVP, α-Pyrrolidinopentiophenon,
Flakka *
1-Phenyl-2-(1-pyrrolidinyl)-1-pentanon
4F-PVP *
1-(4-Fluorphenyl)-2-(pyrrolidin-1-
yl)pentan-1-on
4Cl-PVP *
1-(4-Chlorphenyl)-2-(pyrrolidin-1-
yl)pentan-1-on
4-MPrC *
1-(4-methyl-phenyl)-2-pyrrolidin-1-yl-
pentan-1-on
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4-MeO-α-PVP, 4-Methoxy-α-
pyrrolidinopropiophenon *
1-(4-Methoxyphenyl)-2-(1-pyrrolidinyl)-
1-pentan-1-on
Naphyron *
1-Naphthalen-2-yl-2-pyrrolidin-1-
ylpentan-1-on
4F-PHP *
1-(4-Fluorophenyl)-2-(pyrrolidin-1-
yl)hexan-1-on
PV-8 *
1-Phenyl-2-(pyrrolidin-1-yl)-heptan-1-on
PV-9 *
1-Phenyl-2-(pyrrolidin-1-yl)-octan-1-on
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Tabelle 6: 3,4-Methylendioxy-methcathinone mit chemischem Namen und Struktur
3,4-Methylendioxy-methcathinone Strukturformel
Methylon, 3,4-
Methylendioxymethcathinon HCl *
O CH3
Dimethylon *
O N
2-(Dimethylamino)-1-(3,4- CH3
methylenedioxy-phenyl)propan-1-on O
CH3
O
H
N
2-AIMP, 5-Methoxy-methylon * O
CH3
1-(7-Methoxy-benzo[1,3]dioxol-5-yl)-2- CH3
O
methylamino-propan-1-on
O
CH3
Butylon *
1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)-2-
(methylamino)butan-1-on
N, N-Dimethylbutylon *
1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)-2,2-
(dimethylamino)butan-1-on
Pentylon *
1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)-2-
(ethylamino)pentan-1-on
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Tabelle 7: 3,4-Methylendioxy-ethcathinone mit chemischem Namen und Struktur
3,4-Methylendioxy-ethcathinone Strukturformel
Ethylon *
1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)-2-
(ethylamino)propan-1-on
5ME, 5-Methylethylon *
2-(Ethylamino)-1-(7-methyl-1,3-
benzodioxol-5-yl)-1-propan-1-on
N-Ethylpentylon (Ephylon) *
1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)-2-
(ethylamino)pentan-1-on
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Tabelle 8: 3,4-Methylendioxy-pyrovalerone mit chemischem Namen und Struktur
3,4-Methylendioxy-pyrovalerone Strukturformel
#
MDPV, 3,4-Methylendioxypyrovaleron
1-(Benzo[d][1,3]dioxol-5-yl)-2-
(pyrrolidin-1-yl)pentan-1-on
MD-PHP *
1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)-2-
(ethylamino)pentan-1-on
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Tabelle 9: Sonstige Cathinone mit chemischem Namen und Struktur
1-(2,3-Dihydro-1H-inden-5-yl)-2-
(ethylamino)-pentan-1-on
CH3
O
5-DBFPV, 5-Dihydrobenzofuran-
N
pyrovaleron *
1-(2,3-Dihydrobenzofuran-5-yl)-2- O
(pyrrolidin-1-yl)pentan-1-on
CH3
H3C
DOMC * O O CH3
2-[Methoxy(methyl)amino]-1-(2- N CH3
O
methoxyphenyl)-propan-1-on
CH3
O
5-PPDi * N
1-(2,3-Dihydro-1H-inden-5-yl)-2-
(pyrrolidin-1-yl)butan-1-on CH3
TH-PVP * N
2-(Pyrrolidin-1-yl)-1-(5,6,7,8-
tetrahydronaphthalene-2-yl)pentan-1-on
CH3
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Tabelle 10: Ketaminabkömmlinge mit chemischem Namen und Struktur
Ketaminabkömmlinge Strukturformel
Ketamin-HCl *
2F-Ketamin *
N-Ethyl-ketamin *
2-(2-Chlorophenyl)-2-
(ethylamino)cyclohexan-1-on
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Tabelle 11: Morpholine mit chemischem Namen und Struktur
Morpholine Strukturformel
O
3-FPM, 3-Fluorphenmetrazine * F NH
2-(3-Fluorophenyl)-3-methylmorpholine
CH3
O
4-MPM, 4-Methylphenmetrazin * NH
2-(4-Methylphenyl)-3-methylmorpholin
CH3
H3C
Quinazoline Strukturformel
Etaqualon *
3-(2-Ethylphenyl)-2-methyl-
quinazolin-4-on
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Tabelle 13: Phenidine mit chemischem Namen und Struktur
Phenidine Strukturformel
N
Diphenidin *
1-(1,2-Diphenylethyl)piperidin
CH3
NH
Ephenidin *
N-Ethyl-1,2-diphenylethylamin
Methoxphenidin, MXP * N
1-[1-(2-Methoxyphenyl)-2-
O
phenylethyl]piperidin H3C
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Tabelle 14: Phenidate mit chemischem Namen und Struktur
Phenidate Strukturformel
3,4-CTMP, 3,4-Dichlormethylphenidat *
Methyl-2-(3,4-dichlorophenyl)-2-
(piperidin-2-yl)acetat
Ethylphenidat *
Ethyl-2-phenyl-2-piperidin-2-yl-acetat
Isopropylphenidat, IPPD *
Propan-2-yl 2-phenyl-2-(piperidin-2-
yl)acetat
Methylnaphthidat, HDMP-28 *
Methyl-2-(naphthalen-2-yl)-2-(piperidin-
2-yl)acetat
4-Methyl-Methylphenidat (4-MeTMP)*
Methyl (2R)-2-(4-methylphenyl)-2-[(2R)-
piperidin-2-yl]acetat
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Tabelle 15: Thiophene mit chemischem Namen und Struktur
Thiophene Strukturformel
α-PVT, α-Pyrrolidinopentiothiophenon *
2-(Pyrrolidin-1-yl)-1-(thiophen-2-
yl)pentan-1on
Thiothinon, βk-MPA *
2-(Methylamino)-1-(thiophen-2-
yl)propan-1-on
Methiopropamin (MPA) *
N-Methyl-1-(thiophen-2-yl)-propan-2-
amin
Thiopropamin *
1-(Thiophen-2-yl)-2-aminopropan
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Tabelle 16: Amphetamine mit chemischem Namen und Struktur
Amphetamine Strukturformel
NH 2
4-BA, 4-Bromamphetamin °
CH3
1-(4-Bromphenyl)propan-2-amin Br
Cl
2-CA, 2-Chloroamphetamin ° NH 2
1-(2-Chlorphenyl)propan-2-amin CH3
H3C
O
DOC, 2,5-Dimethoxy-4-chloro-
NH 2
amphetamin *
1-(4-Chlor-2,5-dimethoxy- CH3
Cl
phenyl)propan-2-amin
O
CH3
4-FA, 4-Fluoramphetamin
1-(4-Fluorophenyl)propan-2-amin
3-FA, 3-Fluoramphetamin * F NH 2
1-(3-Fluorophenyl)propan-2-amin CH3
2-FA, 2-Fluoramphetamin ° NH 2
1-(2-Fluorophenyl)propan-2-amin CH3
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NH 2
4-NA, 4-Nitroamphetamin °
–O CH3
1-(4-Nitrophenyl)propan-2-amin N+
MTA *
4-Methylthioamphetamin HCl
2,5-DMA *
2,5-Dimethoxyamphetamin HCl
3,4-DMA *
3,4-Dimethoxyamphetamin HCl
4-MA *
4-Methoxyamphetamin HCl
DOB (±)-4-Brom-2,5-
dimethoxyamphetamin *
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Tabelle 17: N-Methamphetamine mit chemischem Namen und Struktur
N-Methamphetamine Strukturformel
2-Methylamino-1-phenylpropan
4-BMA, 4-Brommethamphetamin ° H
N
CH3
1-(4-Bromphenyl)-N-methylpropan-2-
CH3
amin Br
2-CMA, 2-Chlormethamphetamin ° Cl
H
N
1-(2-Chlorphenyl)-N-methylpropan-2- CH3
amin CH3
F
2-FMA, 2-Fluormethamphetamin ° H
N
1-(2-Fluorophenyl)-N-methylpropan-2- CH3
amin CH3
4-FMA, 4-Fluormethamphetamin *
1-(4-Fluorophenyl)-N-methylpropan-2-
amin
H
N
4-NMA, 4-Nitromethamphetamin CH3
1-(4-Nitrophenyl)-N-methylpropan-2- –O CH3
N+
amin
O
Seite 54 von 96
Tabelle 18: 3,4-Methylendioxy-N-methamphetamine mit chemischem Namen und Struktur
3,4-Methylendioxy-N-methamphetamine Strukturformel
MDA *
3,4-Methylendioxyamphetamin HCl
MDMA *
N-Methyl-3,4-methylendioxyamphetamin
HCl
Seite 55 von 96
Tabelle 19: Sonstige Amphetamine mit chemischem Namen und Struktur
N-Ethylamphetamin HCl *
Mefenorex *
3-Chlor-N-(1-methyl-2-
phenylethyl)propan-1-amin
MDEA *
3,4-Methylendioxy-N-ethylamphetamin
MBDB *
N-Methyl-1-(3,4-Methylendioxyphenyl)-
2-butylamin HCl
EFLEA *
N-(1-(2,3-Dihydrobenzo[b][1,4]dioxin-6-
yl)propan-2-yl)-N-methylhydroxylamin
Zeichenerklärung:
Seite 56 von 96
10.2 HPLC–Gerät mit Computersoftware
Für die durchgeführten Versuche wurde ein Hewlett Packard (HP), 1090 Liquid
Chromatograph (Series II) mit integriertem UV-Detektor verwendet.
Als Computersoftware wurde die ChemStation for LC 3D, Rev. B.01.01 [164] von
Agilent Technologies eingesetzt.
Alle Proben wurden mittels Autoinjektor injiziert und mit einem Gradienten-
Lösungsmittelabgabesystem zur Säule transportiert.
3 4
1
5
Seite 57 von 96
10.2.1 Lux® i-Cellulose-5 Säule (Phenomenex®)
Säulencharakteristika:
Säulenname: Lux® i-Cellulose-5
Chiraler Selektor: Cellulosetris (3,5-dichlorophenylcarbamat)
Hersteller: Phenomenex®
Es wurde eine Lux® Cellulose-i5 Säule, welche erst seit 2016 am Markt erhältlich ist,
für die experimentelle Arbeit verwendet. Durch sie soll ein Großteil an neuen
Substanzen chiral aufgetrennt werden. Als chiraler Selektor dient Cellulosetris (3,5-
dichlorophenylcarbamat). Lux® chirale stationäre Phasen werden mit einer
Silikagelgrundlage beschichtet. Zur Immobilisierung und räumlichen Fixierung der
unterschiedlichen funktionellen Gruppen dient eine chemische Vernetzung mit
Polysaccharidderivaten (Cellulose). Durch die Dichlorophenyleinheit wird eine chirale
Selektivität erzeugt. Die reaktiven, elektronenaufnehmenden Chloratome ziehen die
Elektronenwolke des Phenylrings nach außen, womit die enantiomere Trennung
vereinfacht wird.
CELLULOSE
Seite 58 von 96
10.2.2 UV–Detektor
Der UV-Detektor ist der am häufigsten eingesetzte Detektor in der HPLC. Er weist eine
große Empfindlichkeit auf, besitzt einen großen linearen Bereich und ist gegenüber
Temperatureinflüssen unempfindlich [39].
In einer bestimmten Wellenlänge wird ein ultravioletter Lichtstrahl durch eine
Durchflussküvette geführt. Die nachstehende Photodiode fängt das Licht auf und
generiert ein elektrisches Signal. Durch ein Spiegelsystem wird der Lichtstrahl geteilt
und gleichzeitig durch Mess- und Vergleichsküvette geleitet. Eluent und Probe nehmen
das Licht unterschiedlich auf, das elektrische Signal wird verändert. Aus dieser
Differenz ergeben sich dann die Peaks. Die Wellenlänge ergibt sich aus dem UV-
Absorptionsverhalten (chromophore Gruppen) der Analyten [46].
11.1 Probenvorbereitung
Alle angeführten Substanzen liegen als Hydrochloride vor (siehe Abschnitt III
Experimenteller Teil 10.1). Sie wurden in der mobilen Phase gelöst und mit einer
Endkonzentration von 0.5 mg/ml hergestellt.
Im Ultraschall wurden die vorbereiteten Proben von Luftblasen befreit und in Vials
überführt, verschlossen und in den Proben-Tray des HPLC-Gerätes gegeben. Nach der
Eingabe der Position des Vials, des Sample Namen, des Einspritzvolumens (µl) und der
Wellenlänge, wird der Messvorgang gestartet.
Seite 59 von 96
Die Flussrate wurde anfänglich mit 1 ml/min gewählt, später wurde dann der Fluss,
aufgrund von Druckproblemen, auf 0.5 ml/min reduziert. Die Retentionszeiten wurden
dementsprechend um die Hälfe verkürzt.
Acetonitril:Isopropanol:DEA:Ameisensäure (95:5:0.1:0.1%)
n-Hexan:Isopropanol:DEA (80:20:0.2%)
n-Hexan:Isopropanol:DEA (90:10:0.1%)
n-Hexan:Isopropanol:DEA (95:5:0.1%)
n-Hexan:Isopropanol:DEA (99:1:0.1%)
Seite 60 von 96
IV. ERGEBNISSE UND DISKUSSION
Bereits zu Beginn der Messungen war ersichtlich, dass die Lux® i-Cellulose-5 Säule,
verglichen mit dem Säulenaufbau der Lux® Cellulose-2- und Lux® Cellulose-4 Säule,
ein komplett anderes chirales Trennverhalten aufweist.
Außerdem sind die zugehörigen Strukturen sowie die chemischen Namen aller
untersuchten Substanzen im experimentellen Teil aufgelistet (Abschnitt 10.1).
Verwendete Einstellungen für die Messungen:
Einspritzvolumen: 5 µl
Wellenlänge (WL): 254 nm
Flussrate: 1 ml/min
Seite 61 von 96
Tabelle 21: Enantiomerentrennung der Benzofurane mit den zugehörigen
Retentionszeiten (t), der Selektivität (α) und der Auflösung RS.
t1 [min] t2 [min] α RS
Somit scheint die Polarität eines Moleküls Einfluss auf die Verweildauer an der
stationären Phase zu haben. Apolaren Substanzen, welche sich vor allem in der mobilen
Phase aufhalten, wurden früher von der Säule gelöst. Polare Verbindungen weisen im
Gegensatz eine höhere Adsorption an der stationären Phase auf und eluieren dadurch
später.
Um die Auftrennung aller Benzofuries zu ermöglichen, wurde für die nachfolgenden
Versuche eine Optimierung des Lösungsmittels vorgenommen, und zwar dahingehend,
dass der Hexananteil erhöht und die Polarität dementsprechend herabgesetzt wurde.
Seite 62 von 96
12.1 Chirale Trennung der Benzofurane mit n-Hexan:IPA:DEA
(99:1:0.1)
Einspritzvolumen: 5 µl
Wellenlänge (WL): 254 nm
Flussrate: 1 ml/min
t1 [min] t2 [min] α RS
Durch die Änderung des Fließmittelverhältnisses von 95:5:0.1 zu 99:1:0.1 konnte eine
Basislinientrennung von 5-MAPB erzielt werden. Die Analysenprobe 5-EAPB konnte
nur angetrennt werden und bei 6-EAPB konnte wieder keine Auftrennung in die
jeweiligen Enantiomere erreicht werden.
Seite 63 von 96
13. Chirale Trennung der Cathinone mit n-Hexan:IPA:DEA
(95:5:0.1)
Dass sich Cathinone hervorragend in ihre Enantiomere auftrennen lassen, konnte schon
aus den Publikationen [7][51] vermutet werden. Auch durch die Lux® Cellulose-i5
Säule konnten beeindruckende Ergebnisse erzielt werden.
Aufgrund des elektrisch negativ polarisierenden, stark elektronenziehenden Sauerstoffs
in beta-Position entsteht zum Einen eine verstärkte Wechselwirkung mit der chiralen
stationären Phase, zum Anderen bilden sich elektrische Dipole aus, welche für die
Auftrennungen essentiell sind.
t1 [min]) t2 [min] α RS
Seite 64 von 96
4-FMC 11.28 11.89 1.08 2.99
3-FMC 10.54 11.01 1.07 2.45
2-FMC 12.14 12.81 1.08 3.37
4-BMC 11.78 12.80 1.12 4.62
Buphedron 9.85 10.43 1.09 3.20
4-Methylbuphedron 12.37 14.32 1.21 7.35
Pentedron 8.14 8.53 1.08 2.50
Wie erwartet waren die chiralen Trennungen der Cathinonderivate unter den gegebenen
Bedingungen als sehr erfolgreich anzusehen. 20 von 27 gemessenen Verbindungen
konnten in ihre Enantiomere separiert werden. Wie an den α-Werten erkennbar, konnte
bei 3-CMC, 3-FMC, 3-CEC, 2-FMC sowie Pentedron, nur eine Antrennung und nicht
die gewünschte Basislinientrennung erreicht werden.
120
80 200
100
60 150
80
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
60 40 100
40
20 50
20
0 0
0
Generell scheint für eine erfolgreiche Auftrennung sowohl die Position, als auch die
Molekülgröße von Halogensubstituenten, eine entscheidende Rolle zu spielen. Eine
Einfügung von Substituenten in ortho-Position führte zu weniger zufriedenstellenden
Messresultaten, was womöglich an sterischen Effekten oder räumlichen Hinderungen
liegen könnte. Para-Isomere zeigen stets eine Auftrennung bis zur Basislinie, was
Seite 65 von 96
vielleicht auf eine günstigere räumliche Anordnung und damit verbundene stärkere
Interaktion mit den negativ geladenen Hydroxy- bzw. Sauerstoff-Gruppen an der
Kieselgeloberfläche zurückzuführen ist. Meistens erreichten para-Substituenten viel
höhere Auflösungen und Selektivitäten (siehe oberhalb aufgelistete Werte Tabelle 23).
Methyl- und Methoxygruppen am Aromaten haben ebenfalls einen positiven Einfluss
auf die Trennung einer Verbindung.
Eine Verlängerung der Phenylalkylkette, wie es bei Buphedron zu Pentedron der Fall
ist, wirkte sich eher nachteilig auf die Trennergebnisse aus. Ebenso eine Verlängerung
von einem Methylamin zu einem Ethylamin (Beispiel: N-Ethyl-Buphedron zu N-Ethyl-
Pentedron).
70 250 200
4-FMC 4-CMC 4-BMC
60
200
150
50
150
40
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
100
30 100
50
20
50
10
0
0
0
Seite 66 von 96
Phase auf und eluieren dadurch früher. Der Detektor zeichnet sie entsprechend früher
auf.
300 250
4-CEC 4-CMC
250
200
200
Absorbance (mAU)
150
100
100
50
50
0
0
-50 -50
6,5 7 7,5 8 10 10,5 11 11,5 12 12,5 13
150 100
3-MEC 3-MMC
80
100
60
Absorbance (mAU)
50
Absorbance (mAU) 40
20
-50 -20
7 7,5 8 8,5 9 9,5 10 10,5 11 14 15 16 17 18 19
In der Abbildung oberhalb werden Meth- und Ethcathinone verglichen. Sie besitzen die
gleiche Strukturformel mit den selben Substituenten am Aromaten, unterscheiden sich
jedoch am sekundären Amin durch unterschiedlich lange Alkylketten. Zu erkennen ist,
dass die N-Ethylcathinone im Vergleich zu den Methcathinonen früher von der Säule
gelöst wurden und das Signal früher vom Detektor aufgezeichnet wird. Durch die Lux
5-Säule besteht auch die Möglichkeit der Zuordnung der verschiedenen Isomere (siehe
Tabelle 23, Beispiel 2-FMC, 3-FMC und 4-FMC).
Seite 67 von 96
13.1 Chirale Trennung der Cathinonderivate mit n-
Hexan:IPA:DEA (99:1:0.1)
Einspritzvolumen: 5 µl
Wellenlänge (WL): 254 nm
Flussrate: 1 ml/min
t1 [min] t2 [min] α RS
Durch das Optimieren der mobilen Phase war es möglich, vier weitere Verbindungen,
3-CMC, 3-FMC, 2-FMC und Pentedron, aufzutrennen.
Anhand der Tabellen 23 und 24 kann gut zwischen den mobilen Phasen verglichen
werden. Substanzen, die mit n-Hexan:IPA:DEA (95:5:0.1) bis zur Basislinie aufgetrennt
wurden, konnten durch das neu hergestellte Lösungsmittel (Verhältnis 99:1:0.1)
ebenfalls aufgetrennt werden, erschienen jedoch erst später am Chromatogramm. Auch
konnten die Peaks von zwei Enantiomeren zeitlich getrennt werden, was am Faktor RS
Seite 68 von 96
ersichtlich wird. Dieser Effekt, dass zwei Peaks zeitlich verzögert erscheinen, sollte bei
den Substanzen, die nur eine grobe Antrennung ergaben, ausgenutzt werden.
Substanzgemische
Hier dienen die Ergebnisse der Einzelsubstanzen als Standard und ermöglichen später
die Zuordnung der Peaks. Bei Kombinationsmessungen kann es unter anderem zu
gegenseitigen Beeinflussungen der Analyten kommen, wodurch sich die
Retentionszeiten verschieben können.
120 80
Pentedron + Buphedron Buphedron + N-Ethyl-Buphedron
(2)
(1)
100
60 (2)
(1)
(2) (1)
80
(1)
40
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
60
(2)
40
20
20
-20 -20
25 30 35 40 45 24 32 40 48 56 64 72
Abbildung 20: a Kombinationstrennung von Pentedron (1) und Buphedron (2), b Kombinationstrennung
von Buphedron (1) und N-Ethyl-Buphedron (2).
In Abbildung 20a ist das Chromatogramm des Substanzgemisches von Pentedron und
Buphedron dargestellt. Buphedron weist eine Butanon-Seitenkette und Pentedron eine
Pentanon-Seitenkette am Aromaten auf. Dabei ist ersichtlich, dass sich eine
Verlängerung der Phenylalkylkette eher negativ auf die Trennung auswirkte. Weiters
wurden die N-Alkylseitenketten von Buphedron miteinander verglichen (siehe Abb.
20b).
Seite 69 von 96
In Tabelle 25 wurden die untersuchten Substanzen mit den zugehörigen
Retentionszeiten (t), der Selektivität (α) und der Auflösung RS aufgelistet. Unter
Verwendung der mobilen Phase n-Hexan:IPA:DEA (95:5:0.1) beträgt t0 = 3.29 min.
Verwendete Einstellungen für die Messungen:
Einspritzvolumen: 3 µl
Wellenlänge (WL): 254 nm
Flussrate: 1 ml/min
t1 [min]) t2 [min] α RS
Bei der Pyrovalerongruppe konnten nur fünf Substanzen in ihre Enantiomere getrennt
werden. 4Cl-PVP ergab eine Antrennung, drei weitere Verbindungen (4F-PHP, α-PVP,
4F-PVP) lieferten einen Peak und konnten überhaupt nicht voneinander getrennt
werden.
Pyrovalerone sind durch ein ringförmiges tertiäres Amin, in Form eines Pyrrolidinrings,
gekennzeichnet. Dieser Pyrrolidinring, sowie der häufig substituierte Phenylring,
müssen demnach die Trennung beeinflussen.
Aufgrund der Methoxyphenylgruppe von 4-MeO-α-PVP erhöhte sich seine Polarität,
wodurch es zu einer verstärkten Interaktion mit der Oberfläche der Säule kam. Bei 4-
Seite 70 von 96
MPrC erhöhte sich aufgrund der Methylphenylgruppe die Lipophilie. Infolgedessen
nahm die Polarität ab, die Probe wurde früher detektiert.
Verglichen mit den Methcathinonen erscheinen die Pyrovalerone viel früher, was auf
das tertiäre Amin im Pyrrolidinring und eine schwächere Wechselwirkung
zurückgeführt werden könnte.
80 250
a-PPP M-PPP
200
60
150
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
40
100
20
50
0
0
-20 -50
7,5 8 8,5 9 9,5 9 9,5 10 10,5 11 11,5 12 12,5
250 250
4-MPrC Naphyron
200 200
150 150
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
100 100
50 50
0 0
-50 -50
5,5 6 6,5 7 7,5 8 5,5 6 6,5 7 7,5
Auch hier war wieder zu erkennen, dass eine Methylgruppe am Phenylring zu einer
Erhöhung der Retentionszeit führte.
Seite 71 von 96
13.1 Chirale Trennung der Pyrovalerone mit n-Hexan:IPA:DEA
(99:1:0.1)
Seite 72 von 96
α-PPP +
80 M-PPP 400 α-PVP + 4Cl-PVP
(2)
(1)
60 300
(2)
(2)
40 200
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
20 100
0 0
-20 -100
20 24 28 32 36 40 44 48 11 12 13 14 15 16 17 18
Abbildung 23: a Kombinationstrennung von α-PPP (1) und M-PPP (2) b Kombinationstrennung α-PVP
(1) und 4Cl-PVP (2)
Die Pyrovalerone konnten durch die Laufmitteloptimierung nicht nur einzeln gut
aufgetrennt, sondern auch in den Kombinationsmessungen günstig voneinander
abgegrenzt werden. In Abbildung 23a ist die Vergleichstrennung eines unsubstituierten
Phenylrings mit seinem methylsubstituierten Analogon ersichtlich. Die CH3-Gruppe
von M-PPP muss durch eine vorteilhaft para-positionierte Anordnung einen stärkeren
Bezug zur chiralen Säule aufbauen. Diese Substanz wurde im Vergleich zu α-PPP erst
später von der Säule eluiert.
α-PVP und 4Cl-PVP konnten ebenfalls gut in die jeweiligen Enantiomere getrennt
werden (siehe Abb. 23b). Durch ausreichend große Alkanketten wurden kürzere
Retentionszeiten erreicht.
Seite 73 von 96
Naphyron- + αPPP
400
(1)
(1)
300
200
Absorbance (mAU)
(2)
(2)
100
-100
16 20 24 28 32
Time (min)
t1 [min]) t2 [min] α RS
Seite 74 von 96
N-Ethylpentylon 10.29 11.28 1.14 5.02
Nicht nur die Anwesenheit einer ß-Ketogruppe scheint für erfolgreiche chirale
Trennergebnisse entscheidend zu sein, sondern offensichtlich auch eine 3,4-
Methylendioxygruppe.
Alle 3,4-Methylendioxyethcathinone, alle sonstigen Cathinone, beinahe alle 3,4-
Methylendioxymethcathinone und 3,4-Methylendioxypyrovalerone konnten
basisliniengetrennt werden (14 aus 16 Verbindungen getrennt). 2-AIMP ergab nur einen
Peak, das 3,4-Methylendioxypyrovaleron MDPV konnte nur angetrennt werden.
Anhand der RS-Werte in Tabelle 27 kann gezeigt werden, dass diese durch die
unterschiedlichen Substituenten am Phenylring beeinflusst werden.
Auch konnte bestätigt werden, dass eine tertiäre Aminogruppe, wie sie z.B. bei
Dimethylon und N,N-Dimethylbutylon vorkommt, das Auftrennverhalten günstig
beeinflusst. Fusionierte Phenylringe mit Heterocyclen müssen ebenfalls einen
vielversprechenden Einfluss auf die Enantiomerensegregation haben, da sie die
Elektronenverteilung im Molekül verändern und so die Wechselwirkung mit der
stationären Phase beeinflussen könnten.
Seite 75 von 96
20 25
Methylon Butylon Pentylon
30
20
15 25
15 20
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
10
15
10
5 10
0
0
0
-5 -5 -5
36 38 40 42 44 46 22 23 24 25 26 27 18 18,5 19 19,5 20 20,5 21 21,5 22
250 160 14
TH-PVP bk-iVP 5-BD-FPV
12
200
120
10
150
8
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
80
100 6
4
50 40
0
0 0
-50 -2
6 6,5 7 7,5 6 6,5 7 7,5 8 8,5 9 9,5 10 10,5 11 11,5 12 12,5 13 13,5
Seite 76 von 96
13.2 Chirale Trennung der 3,4-Methylendioxymethcathinone, 3,4-
Methylendioxyethcathinone, 3,4-Methylendioxypyrovalerone
und sonstigen Cathinonen mit n-Hexan:IPA:DEA (99:1:0.1)
t1 [min] t2 [min] α RS
Seite 77 von 96
14. Chirale Trennung der Ketamine, Morpholine,
Quinazoline, Phenidine, Phenidate und Thiophene mit n-
Hexan:IPA:DEA (95:5:0.1)
t1 [min]) t2 [min] α RS
Ketamine
Ketamin HCl (10 µl) 22.04 22.26 1.01 0.86
2F-Ketamin n.d.
N-Ethylketamin 13.10 n.d.
2-Oxo-PCE 8.33 n.d.
Methoxetamin HCl 10.74 11.26 1.07 2.64
Morpholine
3-FPM (10 µl) 11.21 12.12 1.12 4.50
4-MPM 11.13 12.58 1.18 9.51
Quinazoline
Etaqualone (5 µl) 3.18 n.d.
Phenidine
Diphenidin (5 µl) 21.97 n.d.
Ephenidin (5 µl) 3.86 4.25 1.69 3.56
Methoxphenidin (5 µl) 3.70 n.d.
Phenidate
3,4-CTMP (5 µl) 6.19 6.72 1.18 3.40
Seite 78 von 96
Ethylphenidat (5 µl) 7.42 7.66 1.06 1.68
Isopropylphenidat (8 µl) 2.11 2.28 0.86 0.77
Methylnaphthidat 9.99 n.d.
4-Methyl-Methylphendiat 9.34 9.60 1.04 1.77
Thiophene
a-PVT 7.33 7.588 1.06 1.84
Thiothinone (10 µl) 8.48 9.82 1.26 9.18
Methiopropamin 4.74 5.65 1.62 2.94
t1 [min] t2 [min] α RS
Seite 79 von 96
Ethylphenidate 16.99 17.42 1.03 0.79
Auch durch die Optimierung des Laufmittels konnten keine wesentliche Verbesserung
erzielt werden. Es wurden nur vier weitere Trennungen und zwei Antrennungen
erreicht. Die besten Ergebnisse konnten noch bei der Gruppe der Morpholine, der
Phenidate und der Thiophene erreicht werden.
Die besseren Ergebnisse der Morpholine sind wahrscheinlich wieder auf die
Grundstruktur und die Art der Substituenten, die para-Methylierungen (4-MPM) und
die bessere Interaktion des Morpholinrings und des tertiären Amins mit der CSP
zurückzuführen.
Seite 80 von 96
Weiters konnte bei der Substanzgruppe der Phenidate mit der nicht optimierten mobilen
Phase nur eine Trennung (3,4-CTPM) erzielt werden. Hier könnte der vorhandene 2-
Phenyl-2-Piperidinring entscheidend dazu beigetragen haben. Durch das Abändern des
Fließmittelverhältnisses konnte auch bei Methylnaphthidat und 4-Methyl-
Methylphendiat eine Basislinientrennung erreicht werden (siehe Abbildung 27).
Bei den Thiophenen war die polare Gruppe entscheidend für die Resultate. Sowohl die
vorhandene Ketogruppe als auch der Thiophenring trugen zu den guten Ergebnissen bei.
Zweitrangig schien hier der Substitutionsgrad des beteiligten Amins zu sein.
Thiopropamin (primäres Amin) zeigte eine schöne Trennung bis zur Basislinie,
Methiopropamin (sekundäres Amin) konnte fast bis zur Basislinie getrennt werden,
Thiothinon (sekundäres Amin) und α-PVT (tertiäres Amin) konnten ebenfalls gut
aufgetrennt werden.
300 70
3,4-CTMP Methylnaphtidate (HDMP-28) 4-Methyl-Methylphenidate
800
60
250
50
600
200
40
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
400 150
30
100 20
200
10
50
0
-200 -10
5,8 6 6,2 6,4 6,6 6,8 7 7,2 60 62 64 66 68 70 58 60 62 64 66 68 70
Seite 81 von 96
Verwandter von Methylphenidat, wobei dieser weniger potent ist und damit geringere
Wirksamkeit bei der Hemmung der Dopaminwiederaufnahme zeigt.
t1 [min]) t2 [min] α RS
Seite 82 von 96
4-FMA # (15 µl) 9.21 9.344 1.02 0.49
MDA * (12 µl) 19.83 23.18 1.20 9.36
MDMA * (5 µl) 9.92 10.39 1.07 2.49
N-Ethylamphetamin HCl * (7 µl) 4.77 n.d.
Mefenorex * (10 µl) 5.62 n.d.
MDEA * (5 µl) 7.05 n.d.
MBDB * (10 µl) 8.70 n.d.
EFLEA * (10 µl) 13.03 13.22 1.02 0.95
Da sich vor allem bei der Substanzgruppe der Amphetamine wenige Proben zur Gänze
gelöst haben, wurden diese zusätzlich über ein Filterpapier (5- 13 µm) gefiltert. Als
Konsequenz war mit einer geringen Absorption zu rechnen. Deswegen wurde ein
höheres Einspritzvolumen gewählt. Auch wurden hier die meisten Verbindungen bei
230 nm detektiert, da bei dieser Wellenlänge die Absorption am größten war.
100
DOB DOC
60
80
40
60
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
40 20
20
-20
18,5 19 19,5 20 20,5 21 21,5 22 19 20 21 22 23
Seite 83 von 96
Dimethoxyamphetamine zeigten in Verbindung mit einer zusätzlichen
Halogensubstitution ebenfalls ausgezeichnete Resultate (Abbildung 28), da sich durch
diese Halogensubstitution die Polarität erhöht. Polare Stoffe zeigten an der chiralen
Säule mit n-Hexan sehr starke Wechselwirkungen und wurden später eluiert.
10 12
MDA x HCl
MDMA
10
8
Absorbance (mAU)
6
Absorbance (mAU)
4
4
0 -2
18 19 20 21 22 23 24 25 9 9,5 10 10,5 11
400
4-FA 2,5-DMA x HCl
100
300
80
Absorbance (mAU)
Absorbance (mAU)
200
60
40
100
20
0
-100
1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 28 30 32 34 36 38 40
Abbildung 30: Vergleich der Trennung von 4-Fluoramphetamin und 2,5-DMA x HCl.
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15.1 Chirale Trennung der Amphetamine mit n-Hexan:IPA:DEA
(99:1:0.1)
t1 [min] t2 [min] α RS
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Die vorliegenden Trennparameter aus der Publikation [7] sind für die Substanzgruppe
der Amphetamine als unbefriedigend anzusehen. Meistens erfolgte eine grobe
Antrennung, zu einem großen Teil wurde nur ein Peak detektiert. Dies liegt
höchstwahrscheinlich an der fehlende ß-Ketogruppe, welche eine wesentliche
Komponente für die Affinität mit dieser chiralstationären Säule darstellt. Die besten
Ergebnisse lieferten Verbindungen, die am Amphetamingrundgerüst hydrophile Zusätze
aufzeigten (DOC, MTA, DMA, DOB). MDA und MDMA, als Vertreter der 3,4-
Methylendioxyamphetamine, ergaben ebenfalls ausreichende Trennungen, was auf die
Methylendioxyverbindung und der damit gesteigerten Polarität zurückgeführt werden
könnte. Sonstige Amphetamine, darunter N-Ethylamphetamin, Mefenorex, MDEA,
MBDB und EFLEA, ließen sich überhaupt nicht trennen.
Durch die Abbildung 29 kann abschließend gezeigt werden, dass diese chirale
Trennmethode für häufig auftretende Ecstasy Proben verwendet werden kann.
Die Gruppe der Benzofurane hat ebenfalls sehr gute Ergebnisse aufzuweisen,
zurückzuführen auf den bicyclischen Heteroaromaten, welcher aus einem Benzolring
und einem Furanring aufgebaut ist. Auch hier konnten sieben aus zehn Substanzen klar
aufgetrennt werden.
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Generell konnte festgestellt werden, dass Analyte durch angefügte polare Gruppen eine
stärkere Wechselwirkung mit der stationären Phase aufweisen. Im Gegensatz dazu
weisen apolare lipophile Substanzen eine stärkere Wechselwirkung mit der mobilen
Phase auf.
Durch einen Vergleich der mobilen Phasen stellte sich heraus, dass, je höher der
Hexananteil in der mobilen Phase war, desto besser die Substanzen getrennt werden
konnten. Auch erschien die Differenz der Retentionszeiten weiter voneinander entfernt,
was durch die RS-Werte bestätigt wurde.
Durch die Änderung der Polarität des Laufmittels konnten aus insgesamt 52 Cathinon-
Verbindungen 47 in die jeweiligen Enantiomere getrennt werden. Bei den Benzofuranen
zeigte eine weitere Substanz (5-MAPB) Basislinientrennung. Die Substanzgruppen der
Morpholine, Phenidate und Thiophene ließen sich wesentlich besser auftrennen
verglichen mit den Ketaminen, Quinazolinen und Phenidinen. Sie konnten nur
ungenügende Trennergebnisse erreichen.
Auch die Amphetamin-Derivate zeigten bei beiden getesteten mobilen Phasen mäßige
Ergebnisse. Im Gegensatz zu den Cathinonen waren sie schwer aufzutrennen. Das
entscheidende Strukturelement für eine erfolgreiche chirale Trennung in die
Enantiomere scheint die ß-Ketogruppe zu sein. Da diese hier abwesend ist, fehlen auch
zusätzlich positive Effekte wie eine günstige Elektronendichteverteilung oder die
zahlreichen Interkationen mit den Cellulosemolekülen.
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17. Enantiomerenzuordnung
Mittels einer semipräparativen HPLC und einer Phenomenex® Lux Cellulose-2 Säule
konnten die zwei Fraktionen von 4-MEC überprüft und zugeordnet werden. Die optisch
aktive Probe wurde mithilfe eines Polarimeters vermessen, um so den Drehwinkel des
linear polarisierten monochromatischen Lichts zu bestimmen. Die Zuordnung der (+)
und (-)-Fraktion war möglich und wurde durch die HPLC (Hewlett Packard (HP), 1090
Liquid Chromatograph (Series II)) überprüft. Dabei wurde das Enantiomer mit den
jeweiligen Fraktionen angereichert. Durch geringe Unterschiede in der chemischen
Säulenstruktur, der Lux 2-Säule und der Lux Cellulose-i5 Säule, konnte eine Umkehr
der eluierten Enantiomere bewirkt werden.
600
4-MEC 4-MEC
gespiked mit (-)Enantiomer gespiked mit (+) Enantiomer
400
Absorbance (mAU)
200
40 48 56 64 72 80 88 96
Time (min)
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V. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Die zuverlässige Bestimmung von Enantiomeren, sowohl bei Arzneistoffen als auch bei
Neuen Psychoaktiven Substanzen, ist in den letzten Jahren von zentraler Bedeutung
geworden. Auch deswegen, weil sämtliche enzymatischen Wechselwirkungspartner wie
Enzyme, Nucleinsäuren oder Rezeptoren, alle lebenswichtigen Steuerungsprozesse im
Körper dominieren und ebenfalls chiral sind. Nicht selten demonstrieren Enantiomere
deshalb markante Abweichungen ihrer chirotopen Wirkung. Die daraus resultierenden
Konsequenzen können fatal sein [55].
Zukunftsweisend sind die ständig sich neu entwickelnden chiralen stationären Phasen.
Dank einer großen Auswahl an kommerziell erhältlichen CSPs ist die Auftrennung von
Enantiomergemischen vereinfacht worden. Neben den zahlreichen bekannten
Trennmethoden eignet sich unter anderem die Flüssigkeitschromatographie in
Kombination mit verschiedenen Cellulose-Derivaten hervorragend für die Separation
der chiralen Verbindungen.
In dieser Arbeit wurde die direkte Trennung der NPS mittels einer
Hochleistungsflüssigchromatographie im Normalphasenmodus unter isokratischen
Bedingungen durchgeführt. Verbindungen wurden von einem UV-Detektor bei einer
bestimmten Wellenlänge aufgenommen. Da sich Enantiomere nicht in achiraler
Umgebung unterscheiden lassen, müssen sie mit einem chiralen Selektor in
Diastereomere umgewandelt werden. Dieses Vorhaben wurde an einer Phenomenex®
Lux 3.5 µm Cellulose-i5 Säule realisiert.
Die gesamte Substanzgruppe der Cathinone ließ sich unter den gegebenen
Trennkonditionen besonders gut auftrennen. Zurückzuführen auf die Ketogruppe in ß-
Stellung und der damit verbundenen günstigen Elektronendichteverteilung konnte
beinahe bei allen Verbindungen eine klare Basislinientrennung erreicht werden. Durch
das Abändern des Lösungsmittelverhältnisses konnten schlussendlich auch die
Pyrovalerone getrennt werden. Hier ist der Aminstickstoff in einen Pyrrolidinring
eingebunden und scheint sich positiv auf die Interaktion mit der stationären Phase und
dem Elutionsmittel auszuwirken.
Para-substituierte Verbindungen, egal ob durch Halogene, Methyl- oder
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Methoxygruppen, konnten stets eine Auftrennung erreichen. Ihre ortho-Isomere konnten
dagegen schwer zu einer Trennung gebracht werden. Erfolgten Modifizierungen,
welche zu einer Erhöhung der Lipophilie führten, beispielsweise durch das Anhängen
einer längeren Alkylkette, wurden zwar kürzere Retentionszeiten generiert, die
Auftrennung selber wurde jedoch verschlechtert.
Ein universell einsetzbares Trennsystem, welches die Großzahl an Racematen auf ein
und derselben Säule auftrennen kann, existiert zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
Vielversprechend für die Zukunft scheint die Möglichkeit der Fraktionierung und der
späteren Zuordnung der (+) und (-) Enantiomere zur Klärung der absoluten
Konfiguration zu sein. Erst dann können Scale-Up-Prozesse, also
Maßstabvergrößerungen zu Gunsten von Herstellungs- und Industrieprozessen,
realisiert werden. Zudem fehlen immer noch enantiomerenreine Standards sowie
klinisch durchgeführte Studien.
Da die Verfügbarkeit dieser neuen Substanzen, bis zum jetzigen Zeitpunkt, nicht
abgenommen hat, bleiben Versuche zur Auftrennung und Identifizierung an der LC-
MS, SFC, Kapillar-Zonen-Elekrophorese (CE) und der Massenspektrometrie (MS-MS)
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wesentlich. Auch könnte eine verstärkte Zusammenarbeit mit Drogentestprogrammen
(sog. Drug Checking) die aktuelle Situation womöglich verbessern. Konsumenten
könnten dadurch vor möglichen Risiken und Problemen vorgewarnt und geschützt
werden und die Analysenberichte, als auch die unbekannten Substanzen, könnten direkt
an entsprechende Stellen weitergeleitet und in Datenbanken gespeichert werden.
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VI. LITERATURVERZEICHNIS
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