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Mathematik LK 2020/22
Malte Graf
Kant-Gymnasium – Weil am Rhein
Erstellt für das Abitur 2022 in Baden–Württemberg nach dem Bildungsplan von 2004
sowie teilweise auf Grundlage von Lambacher Schweizer Kursstufe 11/12.
Bemerkung
Diese Zusammenfassung erhebt keinen Anspruch auf maximale Kürzung. Sie dient in
erster Linie dazu, alle Sachverhalte möglichst anschaulich darzustellen und ist daher
sehr ausführlich gehalten.
Die Überschriften des Inhaltsverzeichnisses und die Verweise innerhalb der Kapitel sind
insbesondere so gestaltet, dass man durch ‚Draufklicken‘ an der jeweiligen Stelle im
Dokument landet.
1 Grundlagen
Das Rechnen mit Zahlen, Variablen, Gleichungen, Beträgen und weiteren Gesetzen stellt
die Grundlage der Mathematik dar. Deshalb widmet sich das erste Kapitel genau diesen
Sachverhalten.
1.2 Bruchrechnung
𝑎
1. Definitionsmenge (s. 2.1) für 𝑏 : 𝔻 = ℝ\{0} (durch 0 darf niemals geteilt werden!)
2. Addition/Subtraktion: Die Brüche müssen auf denselben Nenner erweitert werden:
𝑎 𝑏 𝑑𝑎 𝑑𝑎±𝑐𝑏𝑐𝑏
𝑐
±𝑑 = 𝑑𝑐
± 𝑐𝑑 =𝑐𝑑
.
𝑎 𝑏 𝑎𝑏
3. Multiplikation: 𝑐 · 𝑑 = 𝑐𝑑
𝑎 𝑏 𝑎 𝑑 𝑎𝑑
4. Division: 𝑐 : 𝑑 = 𝑐 · 𝑏 = 𝑐𝑏 (Dividieren = Multiplizieren mit Kehrbruch)
1.4 Distributivgesetz
Mit dem Distributivgesetz kann man Klammern setzen und auflösen.
1.6 Wurzelrechnung
𝔻 = {𝑎 ≥ 0}, 𝑓𝑎𝑙𝑙𝑠 𝑛 𝑔𝑒𝑟𝑎𝑑𝑒
1. Definitionsmenge für √𝑎 { mit 𝑛 > 0.
𝑛
𝔻 = ℝ, 𝑓𝑎𝑙𝑙𝑠 𝑛 𝑢𝑛𝑔𝑒𝑟𝑎𝑑𝑒
𝑛
2. Addition/Subtraktion: √𝑎 ± √𝑏 lässt sich nicht weiter vereinfachen, schon gar
𝑛
nicht zu √𝑎 ± 𝑏
𝑛
𝑛 𝑛
3. Multiplikation: √𝑎 · √𝑏 = √𝑎𝑏
𝑛
𝑛
√𝑎 𝑛 𝑎
4. Division: 𝑛 = √
√𝑏 𝑏
𝑛 𝑚 𝑛
5. Potenzen: √𝑎𝑛 = |𝑎|;
𝑚·𝑛
√ √𝑎 = √𝑎
1
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1.7 Potenzrechnung
1. Addition/Subtraktion: 𝑎𝑛 ± 𝑏 𝑛 lässt sich nicht weiter vereinfachen, schon gar nicht
zu (𝑎 ± 𝑏)𝑛
2. Multiplikation: 𝑎𝑛 · 𝑏 𝑛 = (𝑎𝑏)𝑛 ; 𝑎𝑛 · 𝑎𝑚 = 𝑎𝑚+𝑛
𝑎𝑛 𝑎 𝑛 𝑎𝑚
3. Division: 𝑏𝑛 = (𝑏 ) ; 𝑎𝑛
= 𝑎𝑚−𝑛
4. Potenzen: (𝑎𝑚 )𝑛 = 𝑎 𝑚·𝑛
𝑚
1 𝑛
5. Null, negative Zahlen & Brüche: 𝑎0 = 1; 𝑎−𝑛 = 𝑎𝑛 ; 𝑎 𝑛 = √𝑎 𝑚
1.8 Logarithmenrechnung
1. Definitionsmenge für log 𝑏 (𝑎): 𝔻𝑏 = {𝑏 > 0}; 𝔻𝑎 = {𝑎 > 0}
2. Addition: log 𝑎 (𝑏) + log 𝑎 (𝑐) = log 𝑎 (𝑏𝑐)
𝑏
3. Subtraktion: log 𝑎 (𝑏) − log 𝑎 (𝑐) = log 𝑎 ( 𝑐 )
log𝑎 (𝑏)
4. Nicht zu vereinfachen sind: log 𝑎 (𝑏 ± 𝑐); log 𝑎 (𝑏) · log 𝑎 (𝑐); log𝑎 (𝑐)
5. Potenzen: log 𝑎 (𝑏 𝑛 ) = 𝑛 · log 𝑎 (𝑏) mit 𝑛 ∈ ℝ
6. Abweichende Schreibweisen: log 𝑒 (𝑎) = ln(𝑎); log10(𝑎) = log(10)
1.10 Rechenreihenfolge
Es gilt Klammer vor Hochzahl vor Punkt vor Strich → „K–HoPS“
1.11 Gleichungen
1. Quadratische Gleichungen der Form: 𝑎𝑥 2 + 𝑏𝑥 + 𝑐 = 0, bzw. 𝑥 2 + 𝑝𝑥 + 𝑞 = 0
−𝑏±√𝑏2 −4𝑎𝑐 𝑝 𝑝 2
𝑥1,2 = 2𝑎
, bzw. 𝑥1,2 = − 2 ± √(2) − 𝑞
2. Gleichungen höheren Grades: x ausklammern oder Substitution, Bsp:
i. 𝑥 5 + 𝑥 3 = 0 ↔ 𝑥 3 (𝑥 2 + 1) = 0
𝑥2= 𝑢
ii. 𝑥 4 − 4𝑥 2 + 1 = 0 ↔ 𝑢2 − 4𝑢 + 1 = 0
3. Gleichungen anderer Art (lösbar durch Substitution)
sin(𝑥)= 𝑢
i. 2 · (sin(𝑥))2 − sin 𝑥 + 2 = 0 ↔ 2𝑢2 − 𝑢 + 2 = 0
𝑒 𝑥= 𝑢
ii. 4𝑒 2𝑥 − 3𝑒 𝑥 − 1 = 0 ↔ 4𝑢2 − 3𝑢 − 1 = 0
1.12 Ungleichungen
1. Addition/Subtraktion: Es gelten die bekannten Rechenregeln
2. Multiplikation/Division: Es müssen die Vorzeichen beachtet werden
i. Falls auf beiden Seiten mit einer negativen Zahl multipliziert/dividiert
wird, dreht sich das Zeichen um: < ↔ >
𝑥
− > 5 ↔ 𝑥 < 5 · (−4) = −20
4
ii. Falls mit Variablen multipliziert, muss deren Definitionsmenge beachtet
werden und evtl. eine Fallunterscheidung vornehmen
2 2 > 𝑥, 𝑓𝑎𝑙𝑙𝑠 𝑥 > 0
>1 ↔{
𝑥 2 < 𝑥, 𝑓𝑎𝑙𝑙𝑠 𝑥 < 0
2
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2 Analysis
2.1 Begrifflichkeiten
1. Funktion: Eine Funktion 𝑓 ist eine eindeutige Zuordnung, wobei jedem Element x
des Definitionsbereichs 𝔻 genau ein Element y des Wertebereichs 𝕎 zugeordnet
wird.
2. Definitionsmenge 𝔻: Welche Werte von x dürfen in 𝑓 eingesetzt werden?
3. Wertemenge 𝕎: Welche Werte kann die Funktion annehmen?
4. Grenzwert: lim 𝑓(𝑥), bzw. lim 𝑓(𝑥): Welchem Wert nähert sich 𝑓, wenn x gegen ∞,
𝑥→∞ 𝑥→−∞
bzw. −∞, geht?
2.2 Intervallschreibweisen
Schreibweise Als Menge Schreibweise Als Menge
(𝑎; 𝑏) {𝑥| 𝑎 < 𝑥 < 𝑏} [𝑎; 𝑏] {𝑥| 𝑎 ≤ 𝑥 ≤ 𝑏}
(𝑎; 𝑏] {𝑥| 𝑎 < 𝑥 ≤ 𝑏} [𝑎; 𝑏) {𝑥| 𝑎 ≤ 𝑥 < 𝑏}
(𝑎; ∞) {𝑥| 𝑎 < 𝑥} [𝑎; ∞) {𝑥| 𝑎 ≤ 𝑥}
(−∞; 𝑏) {𝑥| 𝑥 < 𝑏} (−∞; 𝑏] {𝑥| 𝑥 ≤ 𝑏}
2.3.1 Potenzfunktionen
Potenzfunktionen folgen der allgemeinen Funktionsvorschrift 𝑓(𝑥) = 𝑎𝑥 𝑛 mit 𝑎 ∈ ℝ und
𝑛 ∈ ℤ. Je nachdem, ob 𝑛 positiv, negativ, gerade oder ungerade ist, ergeben sich
verschiedene Funktionsgraphen.
Eigenschaften:
• 𝔻 = ℝ; 𝕎 = ℝ+0
• Achsensymmetrisch (s. 2.11.3) zur y–Achse
• Einzige Nullstelle im Ursprung
• Gemeinsame Punkte 𝑃1 (−1|1) und 𝑃2 (1|1)1
• Grenzwert: lim 𝑥 𝑛 = ∞
𝑥→±∞
1 Dies ist selbstverständlich nur dann der Fall, wenn der Streckfaktor identisch (𝑎 = 1) ist.
3
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Eigenschaften:
• 𝔻 = ℝ; 𝕎 = ℝ
• Punktsymmetrisch (s. 2.11.3) zum Ursprung
• Einzige Nullstelle im Ursprung
• Gemeinsame Punkte 𝑃1 (−1|−1) und 𝑃2 (1|1)2
• Grenzwerte: lim 𝑥 𝑛 = −∞ und lim 𝑥 𝑛 = ∞
𝑥→−∞ 𝑥→∞
Eigenschaften:
• 𝔻 = ℝ\{0}; 𝕎 = ℝ+
• Achsensymmetrisch zur y–Achse
• Keine Nullstellen
• Gemeinsame Punkte 𝑃1 (−1|1) und 𝑃2 (1|1)
• Grenzwerte: lim 𝑥 −𝑛 = ∞ und lim 𝑥 −𝑛 = 0
𝑥→0 𝑥→±∞
Eigenschaften:
• 𝔻 = ℝ\{0}; 𝕎 = ℝ\{0}
• Punktsymmetrisch zum Ursprung
• Keine Nullstellen
• Gemeinsame Punkte 𝑃1 (−1|−1) und 𝑃2 (1|1)
• Grenzwert lim 𝑥 −𝑛 = ±∞ und lim 𝑥 −𝑛 = 0
𝑥→0 𝑥→±∞
2 Dies ist selbstverständlich nur dann der Fall, wenn der Streckfaktor identisch (𝑎 = 1) ist.
4
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Die Werte von 𝑎 heißen Koeffizienten. Der höchste Exponent bestimmt den Grad oder die
Ordnung der Funktion. Dieser höchste Exponent entscheidet, wie sich die Funktion an
den Rändern des Definitionsbereichs verhält. Das Verhalten im Unendlichen ist dann
analog zur zugehörigen Potenzfunktion (s. 2.3.1) mit demselben Grad.
𝑓(𝑥) = 𝑎 mit 𝑎 ∈ ℝ
5
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2.3.2.5 Grad 4
Funktionen vom Grad 4 haben keinen besonderen Namen mehr,
allerdings unterscheiden sie sich in ihrem Graphen noch bedeutend
von den vorausgegangenen Potenzfunktionen. Sie besitzen die
allgemeine Funktionsvorschrift
Je nachdem, wie komplex die Terme von 𝑝(𝑥) und 𝑞(𝑥) sind, kann der Graph
verschiedene Formen annehmen.
2.3.4.1 Sinusfunktion
Die Sinusfunktion besitzt die allgemeine Funktionsvorschrift
• 𝑎: Amplitude
2𝜋
• 𝑏: Streckfaktor in x–Richtung (→ Periode: 𝑝𝑏 = |𝑏|)
• 𝑐: Verschiebung in x–Richtung
• 𝑑: Verschiebung in y–Richtung
6
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2.3.4.2 Cosinusfunktion
Die Cosinusfunktion besitzt die allgemeine Funktionsvorschrift
Sinusfunktion Cosinusfunktion
2𝜋 𝜋 𝜋 2𝜋
𝑥𝑁 = 𝑘 · 𝑝 = 𝑘 · 𝑥𝑁 = + 𝑘 · 𝑝 = + 𝑘 ·
|𝑏| 2 2 |𝑏|
𝑘∈ℕ 𝑘∈ℕ
2.3.5 Exponentialfunktionen
2.3.5.1 Beliebige Exponentialfunktion
Die Exponentialfunktionen folgen der allgemeinen Funktionsvorschrift
7
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𝑓(𝑥) = 𝑒 𝑥
Die e–Funktion ist deshalb so besonders, weil ihre Ableitung (s. 2.9) ebenfalls 𝑒 𝑥 ist, also
𝑓(𝑥) = 𝑓 ′ (𝑥) = 𝑒 𝑥 .
Für Interessierte:
Die Basis e wurde 1748 von Leonard Euler entdeckt, indem er den Grenzwert einer
unendlichen Reihe ausrechnete:
∞
1 1 1 1 1 1 1 1 1
∑ = + + + +⋯=1+ + + + + ⋯ = 2,7182 … = 𝑒
𝑛! 0! 1! 2! 3! 1 2·1 3·2·1 4·3·2·1
𝑛=0
2.3.5.3 Eigenschaften
1. Jede Exponentialfunktion 𝑓 ist entweder streng monoton fallend oder steigend
(s. 2.11.6).
2. Es ist 𝔻 = ℝ und entweder 𝕎 = ℝ+ oder 𝕎 = ℝ−
3. Die x–Achse ist stets die waagerechte Asymptote, also entweder
lim 𝑎 · 𝑏 𝑥 = 0 oder lim 𝑎 · 𝑏 𝑥 = 0
𝑥→∞ 𝑥→−∞
4. Der jeweilige Funktionsgraph geht immer durch den Punkt 𝑃𝑎 (0|𝑎), da
𝑓(0) = 𝑎 · 𝑏 0 = 𝑎 · 1 für jedes 𝑏 ∈ ℝ.
𝑓(𝑥) = ln(𝑥)
Eigenschaften:
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Allgemein gilt:
Allgemein gilt:
Hinweis: Wenn man eine solche Streckung beschreiben möchte, spricht man: „Es wurde
1
um den Faktor 𝑏 in x–Richtung gestreckt“.
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Allgemein gilt:
1. 𝑐 < 0: Verschiebung nach links, hinter dem Argument steht dann ein +.
2. 𝑐 > 0: Verschiebung nach rechts, hinter dem Argument steht dann ein –.
Allgemein gilt:
Die Summen und Differenzen werden nicht noch einmal aufgegriffen, da sie den
einfachsten Fall darstellen und sowieso schon als Polynome bei den ganzrationalen
Funktionen (s. 2.3.2) auftauchen.
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Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Das Ganze lässt sich ebenfalls auf Quotienten übertragen. Dort ist die Funktion 𝑓 dann
𝑢(𝑥)
gegeben durch 𝑓(𝑥) = 𝑢(𝑥) · (𝑣(𝑥))−1 = 𝑣(𝑥). Hier ist 𝔻𝑓 = 𝔻𝑢 ∩ 𝔻𝑣 \{𝑥| 𝑣(𝑥) = 0}.
𝔻𝑣 {𝑥| 𝑣(𝑥) = 0} heißt übersetzt: „Die Definitionsmenge von v ohne die Menge aller x, für
die gilt: 𝑣(𝑥) = 0“ – Durch 0 Teilen ist nicht erlaubt!
2.7 Steigungswinkel
Im Bild rechts stellt das Steigungsdreieck ein rechtwinkliges Dreieck
dar. Die Ankathete zu 𝛼 ist 1, die Gegenkathete ist genau 𝑚.
𝐺𝑒𝑔𝑒𝑛𝑘𝑎𝑡ℎ𝑒𝑡𝑒 𝑚
Für den Tangens gilt also: tan 𝛼 = 𝐴𝑛𝑘𝑎𝑡ℎ𝑒𝑡𝑒
= 1
Hinweis: Diese Formel gibt den Winkel zur x–Achse an. Um den
Winkel zu y–Achse zu bestimmen, muss man das Ergebnis von 90°
abziehen.
3 𝔻𝑢 ∩ 𝔻𝑣 meint die Schnittmenge von 𝔻𝑢 und 𝔻𝑣 , also die Elemente, die in beiden Mengen
vorkommen.
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Die Idee hier ist, dass man nicht mit dem Differenzenquotienten mit zwei Punkten
rechnet, sondern anstelle des zweiten Punkts einen Platzhalter ℎ einführt. Dafür gilt
ℎ = 𝑥1 − 𝑥0 ↔ 𝑥1 = 𝑥0 + ℎ. Folglich gilt auch 𝑓(𝑥1 ) = 𝑓(𝑥0 + ℎ) und für den Differenzen–
quotienten:
𝑓(𝑥0 + ℎ) − 𝑓(𝑥0 )
𝑚=𝐷=
ℎ
Die momentane Steigung wird dann durch den Differentialquotienten ausgedrückt. Dieser
ist der Grenzwert des Differenzenquotienten für ℎ → 0. Dies zeigt die Abbildungsreihe
1
exemplarisch für die Funktion 𝑓(𝑥) = 𝑥 2 an der Stelle 𝑥0 = 1.
2
2.9 Ableitungen
Nach dem ganzen Vorgeplänkel nun aber zur Ableitung selbst. Die Ableitungsfunktion
gibt einem die Steigung zu jedem Element aus dem Definitionsbereich an. Hier gibt es
einige Regeln und besondere Ableitungen spezieller Funktionen.
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𝑓(𝑥) = 𝑒 𝑥 Ableitung
𝑓(𝑥) = 𝑒 𝑥 𝑓′(𝑥) = 𝑒 𝑥
1
𝑓(𝑥) = ln(𝑥) 𝑓′(𝑥) =
𝑥
Es gibt zwei Arten, die Tangentengleichung zu bestimmen. Im Folgenden sei 𝑃(𝑥0 |𝑓(𝑥0 ))
der Punkt auf 𝑓, an den die Tangente angelegt werden soll.
2.10.2 Normale
Die Normale ist die Gerade, die senkrecht zur Tangente in einem Punkt auf 𝑓 steht. Um
diese zu bestimmen, geht man wie oben ausgeführt vor, der einzige Unterschied liegt hier
in der Steigung.
1 1
Hier ist 𝑚 = − 𝑓′(𝑥 ) und damit die allgemeine Gleichung: 𝑛(𝑥) = − 𝑓′ (𝑥 ) · (𝑥 − 𝑥0 ) + 𝑓(𝑥0 ).
0 0
4 Das Stichwort berühren ist sehr wichtig, besonders für dahingehende Aufgaben.
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2.11 Kurvendiskussion
Die Kurvendiskussion ist die ausführliche Analyse einer Funktion mit Hinblick auf
charakteristische Eigenschaften wie Nullstellen, Extrempunkte, …
Der Ansatz ist also immer derselbe: 𝑓(𝑥) = 0 und mithilfe bekannter Verfahren nach x
auflösen.
Bei manchen Graphen kommen bestimmte Nullstellen auch vielfach vor – man untersucht
dann zusätzlich noch die Vielfachheit einer Nullstelle. Graphisch erinnert der Verlauf des
Graphen an dieser Stelle stark an die jeweilige Potenzfunktion desselben Grades (also bei
zweifacher Nullstelle: 𝑓(𝑥) = 𝑥 2 ).
Die jeweilige Nullstelle ist in blau hervorgehoben. Bei ungerader Vielfachheit gibt es einen
Vorzeichenwechsel, bei gerader nicht. Bedeutung der Vielfachheit:
1. Bei einer Nullstelle mit ungerader Vielfachheit größer als 1 befindet sich ein
Sattelpunkt.
2. Bei einer Nullstelle mit gerader Vielfachheit befindet sich ein Extremum.
2.11.3 Symmetrieverhalten
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten der Symmetrie: Punktsymmetrie und
Achsensymmetrie – im Abitur prüft man, wenn überhaupt, nur auf Punktsymmetrie zum
Ursprung oder Achsensymmetrie zur y–Achse. Bei verschobenen Funktionen ändert sich
dann auch die Spiegelachse/der Spiegelpunkt.
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1. Der Graph einer Funktion ist dann punktsymmetrisch zum Ursprung, wenn
𝑓(−𝑥) = −𝑓(𝑥).
2. Der Graph einer Funktion ist dann achsensymmetrisch zur y–Achse, wenn
𝑓(−𝑥) = 𝑓(𝑥).
Um einen Graphen auf Symmetrie zu überprüfen, setzt man also immer −𝑥 in den
Funktionsterm ein, je nach Ergebnis liegt die jeweilige Symmetrie (oder keine der beiden)
vor.
1. Sind alle Exponenten gerade (0; 2; 4; …), so ist die Funktion achsensymmetrisch
zur y–Achse
2. Sind alle Exponenten ungerade (1; 3; 5; …), so ist die Funktion punktsymmetrisch
zum Ursprung.
(kommt ein Glied 𝑎0 ohne x vor, ist 𝑓 punktsymmetrisch zum Punkt 𝑃(0|𝑎0 ).
3. Beim Ableiten werden aus geraden Exponenten ungerade Exponenten – und
umgekehrt, d.h. eine achsensymmetrische Funktion wird punktsymmetrisch und
umgekehrt.
Die Frage „Wie verhalten sich die y–Werte, wenn sich die x–Werte einem bestimmten
Wert 𝑎 annähern?“ sieht in Formelsprache so aus: lim 𝑓(𝑥) = ? .
𝑥→𝑎
Man spricht: „Was ist der Limes (lat. Grenze) von 𝑓 für x gegen 𝑎?“
Um diese Frage leicht für jede Funktion beantworten zu können, muss man sich einfach
nur die jeweiligen Schaubilder (s. 2.3) vor Augen führen. Bei ganzrationalen Funktionen
(s. 2.3.2) entscheidet die höchste Potenz und ihr Vorzeichen über das
Verhalten im Unendlichen.
2.11.5 Asymptoten
Asymptoten hängen mit dem Verhalten von Graphen nahe am Rand des
Definitionsbereichs zusammen – eine Asymptote ist eine Funktion, der sich eine andere
Funktion annähert (sie aber nie erreicht). Davon gibt es verschiedene Arten (blau):
1. Senkrechte Asymptote5
1 1
Bsp.: 𝑓(𝑥) = 𝑥 2 (links) 𝑔(𝑥) = (𝑥−2)2 (rechts)
1 1
lim 𝑥 2 = +∞ lim (𝑥−2)2 = +∞
𝑥→0 𝑥→2
Asymptote: 𝑥1 = 0 Asymptote: 𝑥2 = 2
2. Waagerechte Asymptote
Bsp.: 𝑓(𝑥) = 𝑒 𝑥 (links): 𝑔(𝑥) = 𝑒 𝑥 + 2 (rechts)
lim 𝑒 𝑥 = 0 lim 𝑒 𝑥 = 2
𝑥→−∞ 𝑥→−∞
Asymptote: 𝑦1 = 0 Asymptote: 𝑦2 = 2
3. Schiefe Asymptote
Schiefe Asymptoten kommen bei gebrochen–rationalen
Funktionen vor.
𝑥 2 +1
Hier als Beispiel 𝑓 mit 𝑓(𝑥) = . Dieser nähert sich
𝑥−1
immer mehr der Geraden 𝑔 mit 𝑔(𝑥) = 𝑥 + 1, das ist also die
Gleichung der Asymptote.
Wie man Asymptoten bei gebrochen–rationalen Funktionen
(s. 2.3.3) bestimmen kann, erfährst du im Folgenden.
2. Waagerechte Asymptoten
Hier kommt es auf die Grade der Funktionen von Zähler und Nenner an:
i. Zählergrad < Nennergrad: waagerechte Asymptote:
lim 𝑓(𝑥) = 0 → 𝑦 = 0
𝑥→±∞
ii. Zählergrad = Nennergrad: waagerechte Asymptote:
𝑝(𝑥) 𝑎𝑛 𝑥 𝑛 + 𝑎𝑛−1 𝑥 𝑛−1 + ⋯ + 𝑎2 𝑥 2 + 𝑎1 𝑥 + 𝑎0 𝑎𝑛 𝑎𝑛
lim = 𝑛 𝑛−1 2
= →𝑦=
𝑥→±∞ 𝑞(𝑥) 𝑏𝑛 𝑥 + 𝑏𝑛−1 𝑥 + ⋯ + 𝑏2 𝑥 + 𝑏1 𝑥 + 𝑏0 𝑏𝑛 𝑏𝑛
𝟑𝑥 4 −6𝑥+3 3
Beispiel: lim = 2 = 1,5 → 𝑦 = 1,5
𝑥→±∞ 𝟐𝑥 4 +5
3. Schiefe Asymptote
Schiefe Asymptoten liegen dann vor, wenn Zählergrad > Nennergrad.
5 Eine senkrechte Asymptote stellt einen Sonderfall dar, da dies streng genommen keine Funktion
ist – wie sie in 2.1 definiert ist.
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2.11.6 Monotonie
Das Monotonieverhalten eine Graphen beschreibt, in welchen Bereichen die Funktion
steigt oder fällt.
1. Die Funktion 𝑓 ist streng monoton steigend auf einem Intervall 𝐼, wenn 𝑓′(𝑥) > 0
für alle 𝑥 ∈ 𝐼.
Dann gilt: 𝑓(𝑥2 ) > 𝑓(𝑥1 ), für alle 𝑥 ∈ 𝐼, wenn 𝑥2 > 𝑥1 .
2. Die Funktion 𝑓 ist streng monoton fallend auf einem Intervall 𝐼, wenn 𝑓 ′ (𝑥) < 0 für
alle 𝑥 ∈ 𝐼.
Dann gilt: 𝑓(𝑥2 ) < 𝑓(𝑥1 ), für alle 𝑥 ∈ 𝐼, wenn 𝑥2 < 𝑥1 .
Hinweis: Ist 𝑓 auf einem Intervall 𝐼 nur monoton (nicht streng monoton) fallend/steigend,
so darf 𝑓′ auf 𝐼 auch 0 als Wert annehmen.
2.11.7 Extrema
Es gibt zwei Möglichkeiten, Extrema zu bestimmen und nachzuweisen. Eine der beiden
Möglichkeiten benötigt dafür die 2. Ableitung, die andere nicht. Eine Funktion 𝑛–ten
Grades hat höchstens 𝐸 = 𝑛 − 1 Extrempunkte und 𝑊 = 𝑛 − 2 Wendepunkte.
1. Ein Hochpunkt liegt vor, wenn gilt: 𝑓 ′ (𝑥0 ) = 0 und 𝑓 ′′ (𝑥0 ) < 0
2. Ein Tiefpunkt liegt vor, wenn gilt: 𝑓 ′ (𝑥0 ) = 0 und 𝑓 ′′ (𝑥0 ) > 0
Anschaulich bedeutet dies bei z.B. bei 1.: Zuerst steigt der Graph bis 𝑥0 , danach fällt er
(bei 2. genau umgekehrt). Falls 𝑓 ′ (𝑥0 ) = 0 aber kein VZW vorliegt, handelt es sich um
einen Sattelpunkt.
2.11.8 Krümmungsverhalten
Um das Krümmungsverhalten graphisch zu bestimmen, stellt man sich am besten vor,
man würde auf der Kurve von links nach rechts (in positiver x–Richtung) entlangfahren.
Muss man das „Lenkrad“ nach rechts drehen, um auf der Kurve zu bleiben, ist sie
rechtsgekrümmt, muss man nach links drehen, ist sie linksgekrümmt.
Das Ganze geht allerdings auch rechnerisch. Dabei dreht sich alles um die 2. Ableitung.
1. Die Funktion 𝑓 ist auf 𝐼 rechtsgekrümmt, wenn 𝑓 ′′ (𝑥) < 0 für alle 𝑥 ∈ 𝐼.
2. Die Funktion 𝑓 ist auf 𝐼 linksgekrümmt, wenn 𝑓 ′′ (𝑥) > 0 für alle 𝑥 ∈ 𝐼.
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2.11.9 Wendepunkt
Beim Wendepunkt handelt es sich um einen Punkt, an dem der Funktionsgraph sein
Krümmungsverhalten ändert. Er wechselt an dieser Stelle entweder von einer Links– in
eine Rechtskurve oder umgekehrt.
Ein Wendepunkt liegt genau dann vor, wenn 𝑓 ′′ (𝑥0 ) = 0 und 𝑓′′′(𝑥0 ) ≠ 0. Sattelpunkte
gehören im Übrigen auch zu den Wendepunkten.
2.12 Funktionsscharen
Eine Funktionsschar ist eine Menge verschiedener Kurven, die sich nur durch einen
Parameter unterscheiden, für den man verschiedene Werte einsetzt. Durch einen solchen
Parameter kann die Funktion gestreckt, gestaucht oder verschoben werden. Dadurch
kann sich die Anzahl und auch die Lage von Nullstellen, Extrema oder Wendepunkten
ändern – oder auch das Verhalten im Unendlichen.
Wichtig ist auch zu beachten, welche Werte der Parameter nicht annehmen darf (aufgrund
1
von Definitionslücken), z.B.: 𝑓𝑡 (𝑥) = · 2𝑥 2 → 𝑡 ∈ ℝ\{0} oder 𝑓𝑎 (𝑥) = ln(𝑎) · 𝑥 → 𝑎 > 0.
𝑡
2.13 Ortskurve
Die Ortskurve ist eine Kurve, auf der alle Punkte einer Funktionsschar liegen, die sich
durch ein gemeinsames Merkmal auszeichnen – zum Beispiel sind alle Punkte
Extrempunkte, Scheitelpunkte oder Wendepunkte der Schar.
Die Abbildung zeigt die Ortskurve der Tiefpunkte der Funktionsschar 𝑓𝑘 (𝑥) = 𝑥 2 + 𝑘𝑥 − 𝑘.
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2.14 Gleichungssysteme
Gleichungssysteme sind eine Anhäufung von Gleichungen (mit mehreren Variablen), die
gleichzeitig gelten. Damit sie eindeutig lösbar sind, muss es mindestens so viel
Gleichungen wie Variablen geben. Sie haben eine, keine oder unendlich viele Lösungen.
Meist haben sie die eindeutige Lösungsmenge 𝕃 = {(𝑥1 ; 𝑥2 ; 𝑥3 )} und entsprechen der Form
Es können aber auch Gleichungssysteme mit einem Parameter auftauchen. Dieser wird
wie eine bereits bekannte Zahl behandelt und einfach in die Lösung mit aufgenommen.
Wenn das Gleichungssystem allerdings zu wenig Gleichungen hat, darf man sich für eine
Variable einen Parameter ausdenken und so tun, als kenne man den Wert der Variable
bereits. Im folgenden Beispiel wähle ich 𝑥3 = 𝑡.
2𝑥 −𝑥2 +𝑥3 = 1
Bsp.: | 1 | → 𝕃 = {(3 − 2𝑡; 5 − 3𝑡; 𝑡)| 𝑡 ∈ ℝ}.
𝑥2 +3𝑥3 = 5
Hier unterscheidet sich die Schreibweise der Lösungsmenge, weil man den Wert von t
nicht kennt.
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Erlaubte Rechenoperationen:
2.16 Steckbriefaufgaben
Bei Steckbriefaufgaben geht es darum, anhand von vorgegebenen Eigenschaften
ganzrationale Funktionen zu bestimmen.
Vorgehen:
20
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2.17 Extremwertprobleme
Bei Extremwertproblemen geht es darum, Größen unter bestimmten gegebenen
Bedingungen maximal oder minimal werden zu lassen. Diese Größe hängt dabei von
Variablen ab, die an bestimmte Nebenbedingungen geknüpft sind.
Zur Lösung von solchen Aufgaben wird die Größe als Funktion der Variablen beschrieben
und deren Extremstellen ermittelt.
Vorgehen
Bsp.: „Ein Rechteck mit maximalem Flächeninhalt soll mit einem Zaun von 50m Länge
umzäunt werden – wie groß ist dieser Flächeninhalt für welche Seitenlängen?
1. Zielfunktion aufstellen
𝐴(𝑎, 𝑏) = 𝑎 · 𝑏
2. Nebenbedingung aufstellen und Umformen
50𝑚
2𝑎 + 2𝑏 = 50𝑚 ↔ 𝑎 = 2
− 𝑏 = 25𝑚 − 𝑏
3. Variable eliminieren
𝐴(𝑎, 𝑏) = 𝑎 · 𝑏 = (25𝑚 − 𝑏) · 𝑏 = −𝑏 2 + 25𝑚 · 𝑏 = 𝐴(𝑏)
4. Extrema bestimmen und überprüfen
𝐴′ (𝑏) = −2𝑏 + 25𝑚 = 0 → 𝑏𝑔𝑒𝑠𝑢𝑐ℎ𝑡 = 12,5𝑚
𝐴′′ (𝑏𝑔𝑒𝑠𝑢𝑐ℎ𝑡 ) = −2 < 0 → Maximum für 𝑏𝑔𝑒𝑠𝑢𝑐ℎ𝑡 = 12,5𝑚
𝐴𝑚𝑎𝑥 = 𝐴(12,5𝑚) = 156,25𝑚2 für 𝑏𝑔𝑒𝑠𝑢𝑐ℎ𝑡 = 12,5𝑚 und 𝑎 = 25𝑚 − 𝑏 = 12,5𝑚.
5. Antwort schreiben
Die Fläche wird für 𝑎 = 𝑏 = 12,5𝑚 mit einem Flächeninhalt von
𝐴𝑚𝑎𝑥 = 156,25𝑚2 maximal.
2.18 Stammfunktionen
Stammfunktionen sind zentral in der Integralrechnung. Sie sind folgendermaßen
definiert:
Eine Funktion heißt Stammfunktion 𝐹(𝑥) zu einer Funktion 𝑓(𝑥), wenn gilt: 𝐹 ′ (𝑥) = 𝑓(𝑥).
• Ist 𝐹(𝑥) eine Stammfunktion, dann ist auch jede Funktion der Schar
𝐺𝑐 = 𝐹(𝑥) + 𝑐 mit 𝑐 ∈ ℝ eine Stammfunktion.
• Es gibt nicht zu jeder Funktion 𝑓 eine Stammfunktion.
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Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
2.19 Integralrechnung
2.19.1 Bestimmtes Integral und orientierter Flächeninhalt
Das bestimmte Integral von einer Funktion 𝑓 über 𝐼 = [𝑎; 𝑏] ist der
orientierte Flächeninhalt, den der Graph von 𝑓 mit der x–Achse zwischen
der unteren Grenze 𝑎 und der oberen Grenze 𝑏 einschließt. Man schreibt
𝑏
𝐴 = ∫ 𝑓(𝑥)𝑑𝑥
𝑎
Bemerkung: Beim orientierten Flächeninhalt sind Flächen unter der x–Achse negativ.
Für Interessierte:
Das Integralzeichen ∫ ist eigentlich ein langgezogenes S. Diese Schreibweise geht auf den
Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz zurück – Das langgezogene S soll an „Summe“
erinnern, denn der orientierte Flächeninhalt ist eine unendliche Summe von unendlich
kleinen Teilflächen zwischen Graph und x–Achse.
∫ 𝑓(𝑥)𝑑𝑥 = − ∫ 𝑓(𝑥)𝑑𝑥
𝑎 𝑏
Faktorregel 𝑏 𝑏
∫ 𝑘 · 𝑓(𝑥)𝑑𝑥 = 𝑘 · ∫ 𝑓(𝑥)𝑑𝑥
𝑎 𝑎
Summenregel 𝑏 𝑏 𝑏
23
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
𝐴 = ∫(𝑓(𝑥) − 𝑔(𝑥))𝑑𝑥
𝑎
Die Schnittpunkte sind 𝑃(−2|0), 𝑄(0|4) und 𝑅(1|3). Das ergibt die
Integrationsintervalle
2.19.5 Integralfunktion
Die Integralfunktion ist eine Funktion, die den orientierten Flächeninhalt zwischen dem
Graphen einer Funktion 𝑓 und der x–Achse von einer festen Stelle 𝑎 (𝑎 ∈ 𝔻𝑓 ) bis zu einer
variablen Stelle x angibt.
𝑥
𝐼𝑎 (𝑥) = ∫ 𝑓(𝑡)𝑑𝑡
𝑎
Die Integralfunktion ist also eine ganz bestimmte Stammfunktion, abhängig von der
unteren Intervallgrenze 𝑎.
1. Jede Integralfunktion besitzt eine Nullstelle an der Stelle 𝑥 = 𝑎 (dort ist der
orientierte Flächeninhalt 0, es gibt dort noch keine Fläche).
2. 𝐼𝑎′ (𝑥) = 𝑓(𝑥) → Nullstelle von 𝑓 = Extremstelle von 𝐼𝑎
3. 𝐼𝑎′′ (𝑥) = 𝑓′(𝑥) → Extremstelle von f = Wendestelle von 𝐼𝑎
1
Bsp. für 𝐼2 von 𝑓(𝑡) = 2 𝑡 3 − 2𝑡:
𝑥
𝑥
1 3 1 4 1 1 1 1
𝐼2 (𝑥) = ∫ ( 𝑡 − 2𝑡) 𝑑𝑡 = [ 𝑡 − 𝑡 ] = 𝑥 4 − 𝑥 2 − ( · 24 − 22 ) = 𝑥 4 − 𝑥 2 − 0 = 𝑥 4 − 𝑥 2
2
2 4 2 4 4 4 4
2
24
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Solche Integrale können einen endlichen oder unendlichen Wert haben (ja, unendliche
Flächen können hier tatsächlich einen endlichen Wert besitzen). Das Vorgehen ist immer
dasselbe – hier am Beispiel von
∞
∫ 𝑒 −2𝑥+1 𝑑𝑥 .
1
2
∫ 𝑒 −2𝑥+1 𝑑𝑥
1
2
2. Das Integral wird in Abhängigkeit dieser Variable berechnet
𝑢
𝑢
1 1 1
∫ 𝑒 −2𝑥+1 𝑑𝑥 = [− · 𝑒 −2𝑥+1 ]1 = − · 𝑒 −2𝑢+1 +
2 2 2
1 2
2
3. Man untersucht den Grenzwert für den Fall, dass die Variable gegen die
ursprüngliche Integrationsgrenze strebt
∞
1 1 1
∫ 𝑒 −2𝑥+1 𝑑𝑥 = lim − · 𝑒 −2𝑢+1 + =
𝑢→∞ 2 2 2
1
2
1
Der Grenzwert ist deshalb , weil der Term 𝑒 −2𝑢+1 für 𝑢 → ∞ gegen 0 strebt.
2
𝑉 = 𝜋 · ∫(𝑓(𝑥))2 𝑑𝑥
𝑎
ausrechnen. Dabei wird zuerst quadriert und dann die Stammfunktion gebildet (niemals
umgekehrt!).
25
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Begrenzen 2 Graphen 𝑓 und 𝑔 eine Fläche, die über einem Intervall 𝐼 = [𝑎; 𝑏] um die
x–Achse rotiert, muss das Rotationsvolumen getrennt berechnet werden:
𝑏 𝑏 𝑏
2 2
𝑉 = 𝑉𝑓 − 𝑉𝑔 = 𝜋 · ∫(𝑓(𝑥)) 𝑑𝑥 − 𝜋 · ∫(𝑔(𝑥)) 𝑑𝑥 = 𝜋 · ∫((𝑓(𝑥))2 − (𝑔(𝑥))2 )𝑑𝑥
𝑎 𝑎 𝑎
𝑏
Aber niemals: 𝑉 = 𝜋 · ∫𝑎 (𝑓(𝑥) − 𝑔(𝑥))2 𝑑𝑥!
3 Analytische Geometrie
3.1 Grundlage: Das kartesische Koordinatensystem
Dreidimensionales Koordinatensystem: Die 𝑥1 –Achse wird schräg
nach vorne aufgetragen, die 𝑥2 –Achse zeigt senkrecht nach rechts
und die 𝑥3 –Achse dazu senkrecht nach oben.
1
Die Skalierung auf der 𝑥1 –Achse ist um den Faktor verkürzt
√2
gegenüber den anderen Achsen. Das bedeutet: Wählt man für die
𝑥2 – und 𝑥3 –Achse zwei Kästchen als Einheit, wählt man als Einheit eine
Kästchendiagonale auf der 𝑥1 –Achse
3.2 Vektoren
3.2.1 Definition
𝑣1
i. Ein dreidimensionaler Vektor 𝑣⃗ = ( 2 ) beschreibt im dreidimensionalen
𝑣
𝑣3
Koordinatensystem die Verschiebung eines Ausgangspunktes 𝐴 auf einen
Zielpunkt 𝐵.
ii. Sind die Punkte 𝐴(𝑎1 |𝑎2 |𝑎3 ) und 𝐵(𝑏1 |𝑏2 |𝑏3 ) gegeben, so verschiebt der Vektor
𝑏1 − 𝑎1
𝐴𝐵 = (𝑏2 − 𝑎2 ) den Punkt 𝐴 auf den Punkt 𝐵. Man rechnet hier „Ende minus
⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑏3 − 𝑎3
Anfang“.
iii. Der Vektor −𝐴𝐵 𝐵𝐴 heißt Gegenvektor zu ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
⃗⃗⃗⃗⃗⃗ = ⃗⃗⃗⃗⃗⃗ 𝐴𝐵. Er ist parallel zu ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝐴𝐵 und gleich
lang, aber genau umgekehrt gerichtet.
iv. Handelt es sich beim Ausgangspunkt um den Koordinatenursprung O, spricht man
bei ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑂𝐴 (auch üblich: 𝑎⃗) speziell vom Ortsvektor von 𝐴.
26
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Zwei Vektoren 𝑎⃗ und 𝑏⃗⃗ heißen kollinear zueinander (linear abhängig), wenn es eine reelle
Zahl 𝑘 gibt, sodass 𝑎⃗ = 𝑘 · 𝑏⃗⃗. Graphisch veranschaulicht bedeutet das, dass sie entweder
in die gleiche oder entgegengesetzte Richtung zeigen.
Sie sind linear unabhängig, wenn sie in zwei verschiedene Richtungen zeigen.
3.2.4 Linearkombination
Einen Term mit Vektoren (z.B.: 𝑟 · 𝑢
⃗⃗ + 𝑠 · 𝑣⃗) nennt man Linearkombination.
3.2.6 Einheitsvektor
Ein Vektor ⃗⃗⃗⃗⃗
𝑣0 mit derselben Richtung wie 𝑣⃗ und dem Betrag 1 heißt Einheitsvektor von 𝑣⃗
1 ⃗⃗
𝑣
und es gilt: ⃗⃗⃗⃗⃗
𝑣0 = |𝑣⃗⃗| · 𝑣⃗ = |𝑣⃗⃗|.
• Der Mittelpunkt einer Strecke 𝑃𝑄 mit 𝑃(𝑝1 |𝑝2 |𝑝3 ) und 𝑄(𝑞1 |𝑞2 |𝑞3 ) ist gegeben durch
𝑝1 +𝑞1 𝑝2 +𝑞2 𝑝3 +𝑞3
𝑀( 2
| 2 | 2 ).
27
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
3.3.1 Punktprobe
Durch eine Punktprobe lässt sich ermitteln, ob ein Punkt 𝑄 auf einer Geraden 𝑔 liegt:
Das Gleichungssystem 𝑞⃗ = 𝑝⃗ + 𝑟 · 𝑢
⃗⃗ muss eine eindeutige Lösung für 𝑟 besitzen.
Für eine systematische Überprüfung der Lage zweier Geraden bietet sich das folgende
Schema mit 𝑔: 𝑥⃗ = 𝑝⃗ + 𝑟 · 𝑢
⃗⃗ und ℎ: 𝑥⃗ = 𝑞⃗ + 𝑠 · 𝑣⃗ an:
Dabei ist 𝑃 der Ort des Körpers zum Zeitpunkt 𝑡 = 0 und 𝑣⃗ die Verschiebung des Körpers
in einer Zeiteinheit.
Der Betrag von 𝑣⃗ gibt (zusammen mit der zugehörigen Einheit) die Geschwindigkeit des
Körpers an.
Hinweis: Bewegt sich der Körper in z.B. 𝑡 = 3 Zeiteinheiten von 𝑃 nach 𝑄 ist 𝑣⃗ nicht 𝑃𝑄
⃗⃗⃗⃗⃗⃗ ,
1
sondern 𝑣⃗ = · 𝑃𝑄
⃗⃗⃗⃗⃗⃗ .
3
Ist eine bestimmte Geschwindigkeit gegeben, muss man den Richtungsvektor ggf. so
anpassen, dass sein Betrag dieser entspricht (also verdoppeln, halbieren, …).
3.3.4 Geradenscharen
Auch im dreidimensionalen Raum können Scharen auftauchen. Analog zu 2.12 tauchen
auch hier weitere Parameter auf.
28
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
3.4 Skalarprodukt
Das Skalarprodukt zweier Vektoren 𝑎⃗ und 𝑏⃗⃗ ist eine reelle Zahl. Es gilt:
𝑎⃗ · 𝑏⃗⃗ = 𝑎1 𝑏1 + 𝑎2 𝑏2 + 𝑎3 𝑏3
Beträgt das Skalarprodukt zweier Vektoren 𝑎⃗ und 𝑏⃗⃗ genau 0, sind sie orthogonal
zueinander. Man schreibt: 𝑎⃗ ⊥ 𝑏⃗⃗.
Für einen beliebigen Winkel 𝜑 zwischen zwei Vektoren gilt: 𝑎⃗ · 𝑏⃗⃗ = |𝑎⃗| · |𝑏⃗⃗| · cos(𝜑), bzw.
𝑎⃗ · 𝑏⃗⃗
cos(𝜑) =
|𝑎⃗| · |𝑏⃗⃗|
Wichtig ist, dass die Vektoren 𝑎⃗ und 𝑏⃗⃗ im selben Punkt beginnen also z.B. 𝐴𝐵
⃗⃗⃗⃗⃗⃗ und 𝐴𝐶
⃗⃗⃗⃗⃗⃗ .
3.5 Kreuzprodukt
Das Kreuzprodukt oder Vektorprodukt liefert einen Vektor 𝑛⃗⃗6, der orthogonal zu zwei
Vektoren 𝑎⃗ und 𝑏⃗⃗ ist (𝑛⃗⃗ ⊥ 𝑎⃗ und 𝑛⃗⃗ ⊥ 𝑏⃗⃗):
𝑎1 𝑏1 𝑎2 𝑏3 − 𝑎3 𝑏2
⃗⃗
𝑎⃗ × 𝑏 = (𝑎2 ) × (𝑏2 ) = (𝑎3 𝑏1 − 𝑎1 𝑏3 )
𝑎3 𝑏3 𝑎1 𝑏2 − 𝑎2 𝑏1
Im Gegensatz zum Skalarprodukt steht hier ein × als Rechenzeichen. Das Kreuz findet
speziell Anwendung in folgendem Schema:
Die Vektoren zweimal untereinander schreiben (𝑎⃗ links und 𝑏⃗⃗ rechts), die erste und letzte
Zeile wegstreichen und kreuzweise längs der Linie multiplizieren (und subtrahieren):
−5 0
Beispiel mit 𝑎⃗ = ( 3 ) und 𝑏⃗⃗ = (2):
2 3
5 1
𝑎⃗ × 𝑏⃗⃗ liefert 𝑛⃗⃗ = ( 15 ) = 5 · ( 3 ).
−10 −2
Es nie verkehrt, das Ergebnis so zu vereinfachen, besonders wenn man das Ergebnis
mithilfe des Skalarprodukts überprüfen möchte und nicht mit großen Zahlen rechnen will.
−5 1
𝑎⃗ · 𝑛⃗⃗ = ( 3 ) · ( 3 ) = −5 · 1 + 3 · 3 + 2 · (−2) = −5 + 9 − 4 = 0
2 −2
0 1
𝑏⃗⃗ · 𝑛⃗⃗ = (2) · ( 3 ) = 0 · 1 + 2 · 3 + 3 · (−2) = 0 + 6 − 6 = 0
3 −2
Besonders, da das Vektorprodukt einen senkrechten Vektor liefert, dieser muss von den
Zahlen allerdings nicht immer unbedingt der geschickteste zum Rechnen sein.
⃗⃗ + 𝑠 · 𝑣⃗ (𝑟, 𝑠 ∈ ℝ)
𝐸: 𝑥⃗ = 𝑝⃗ + 𝑟 · 𝑢
3.6.2 Normalengleichung
Ebenen lassen sich auch anders darstellen: mithilfe eines
Normalenvektors. Als Normalenvektor wird derjenige Vektor 𝑛⃗⃗
bezeichnet, der orthogonal auf der Ebene 𝐸 steht.
3.6.3 Koordinatengleichung
Multipliziert man die Normalengleichung aus, erhält man die Koordinatengleichung von
𝐸 mit 𝑝⃗ · 𝑛⃗⃗ = 𝑑:
⃗ · 𝑛⃗⃗ → 𝐸: 𝑛1 𝑥1 + 𝑛2 𝑥2 + 𝑛3 𝑥3 = 𝑑 (mit 𝑑 ∈ ℝ)
𝐸: 𝑥⃗ · 𝑛⃗⃗ = 𝑝⏟
𝑑
3.6.4 Umwandlungen
Bei praktisch jeder Problemstellung im Zusammenhang mit Ebenen ist eine Lösung
mithilfe der Koordinatengleichung am geschicktesten (und einfachsten).
Man berechnet den Normalenvektor 𝑛⃗⃗ aus den Spannvektoren der Ebene. Diesen Vektor
erhält man…
Der Normalengleichung entnimmt man den Normalenvektor 𝑛⃗⃗ und den Stützvektor 𝑝⃗.
Nach dem Berechnen von 𝑑 = 𝑛⃗⃗ · 𝑝⃗ muss nur noch in die Koordinatenform eingesetzt
werden.
30
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
3.6.5 Punktprobe
Um zu prüfen, ob eine Ebene 𝐸 einen Punkt 𝑄 enthält (𝑄 ∈ 𝐸), setzt man diesen in die
jeweilige Form ein und prüft auf eindeutige Lösbarkeit oder eine wahre Aussage:
In der Normalen– und Koordinatenform erhält man durch Einsetzen von 𝑞⃗ eine wahre
Aussage.
z.B. mit 𝐸 aus den Punkten 𝐴(3|2|1), 𝐵(2|3|0) und 𝐶(0|2|3). Ist 𝐷(4|−1|4) ∈ 𝐸?
3 −1 −3 𝟒 3 −1 −3
𝐸: 𝑥⃗ = (1) + 𝑟 · ( 2 ) + 𝑠 · ( 1 ) → (−𝟏) = (1) + 𝑟 · ( 2 ) + 𝑠 · ( 1 )
2 −2 1 𝟒 2 −2 1
Eindeutig lösbar für 𝑟 = −1 und 𝑠 = 0. Ja, 𝐷 liegt in 𝐸.
3 4 𝟒 3 4 1 4
bzw. 𝐸: (𝑥⃗ − (1)) · (7) = 0 → ((−𝟏) − (1)) · (7) = (−2) · (7) = 4 − 14 + 10 = 0
2 5 𝟒 2 5 2 5
Dabei setzt man jeweils 2 Koordinaten gleich 0 und rechnet die übrige Koordinate aus:
Man kann nun in verschiedene Fälle unterteilen (je nach Anzahl der Spurpunkte).
31
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Darüber hinaus lässt sich durch Angabe der Spurpunkte auch sehr einfach eine
Koordinatengleichung finden. Man bildet das kleinste gemeinsame Vielfache der
Koordinaten der Spurpunkte und passt die Koeffizienten anschließend an:
Das kleinste gemeinsame Vielfache ist 3 · 4 = 12. Damit ist die Koordinatengleichung:
i. Es gibt eine Lösung, abhängig von einem Parameter 𝑡: Die Ebenen schneiden sich
ii. Es gibt eine immer wahre Lösung (z.B. 1 = 1): Die Ebenen sind identisch
iii. Es gibt eine immer falsche Lösung (z.B. 1 = 0): Die Ebenen sind echt parallel
7 Hat man also nur eine oder keine der beiden Ebenen in Koordinatenform gegeben, sollte man
diese zunächst in diese Form bringen (s. 3.6.4).
32
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Zuerst bietet es sich an, das LGS zu vereinfachen, indem man 𝐼 + 𝐼𝐼 rechnet, um 𝑥2 zu
eliminieren:
5 5
2𝑥1 − 4𝑥3 = 5 ↔ 𝑥1 = 2 + 2𝑥3 ; wählt man nun 𝑥3 = 𝑡, erhält man 𝑥1 = 2 + 2𝑡, was jetzt in
die 1. Gleichung eingesetzt wird, wodurch nach 𝑥2 aufgelöst werden kann:
5 3 5 3
2
+ 2𝑡 + 𝑥2 − 2𝑡 = 1 ↔ 𝑥2 = − 2; damit ist die Lösungsmenge 𝕃 = {(2 + 2𝑡; − 2 ; 𝑡) | 𝑡 ∈ ℝ}.
Um daraus die Schnittgerade zu erhalten, muss man die Lösungsmenge als Vektor
schreiben und auseinanderziehen, sodass die Summanden mit und ohne 𝑡 getrennt
vorliegen:
5 5 5
2
+ 2𝑡 2 2𝑡 2 2
𝑠: 𝑥⃗ = ( − 3 ) = (− 3) + (0 · 𝑡) = (− 3) + 𝑡 · (0), 𝑡 ∈ ℝ.
2 2 1·𝑡 2 1
𝑡 0 0
𝑢
⃗⃗ · 𝑛⃗⃗ = 0?
ja nein
Punktprobe: Liegt der 𝑔 und 𝐸 schneiden sich
Stützpunkt 𝑃(𝑝1 |𝑝2 |𝑝3 ) in einem Schnittpunkt
in 𝐸? (s. 3.6.5) 𝑆.
ja nein
𝑔 liegt in 𝐸 𝑔 und 𝐸 sind
echt parallel
Fall (1) Fall (2) Fall (3)
33
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
2 2
Beispiel mit 𝑔: 𝑥⃗ = ( 1 ) + 𝑡 · (−1) und 𝐸: 𝑥1 + 𝑥2 + 2𝑥3 = 4.
−2 −3
Einsetzen des allgemeinen Geradenpunktes 𝑄𝑡 (2 + 2𝑡|1 − 𝑡| − 2 − 3𝑡) von 𝑔 in 𝐸 liefert:
Hinweis: Wenn 𝑔 in 𝐸 liegt, erhält man als Lösung einer solchen Gleichung eine immer
wahre Aussage (z.B. 1 = 1) – Wenn 𝑔 und 𝐸 echt parallel sind, eine immer falsche Aussage
(z.B. 1 = 0).
3.6.11 Ebenenschar
Auch Ebenen können als Schar vorliegen. Die Schar ist meistens in Koordinatenform
gegeben und könnte so aussehen: 𝐸𝑘 : 𝑘𝑥1 − 2𝑘𝑥2 + 𝑥3 = 4𝑘 + 1 mit 𝑘 ∈ ℝ.
Typische Aufgaben sind dann z.B. zu überprüfen, ob diese Ebene einen Punkt oder eine
Gerade enthält oder welche Besonderheit eine Ebene (im Beispiel oben z.B. für 𝑘 = 0) im
Raum aufweist.
Die Ebene hat für 𝑘 = 0 die Form 𝐸0 : 𝑥3 = 1 und ist damit parallel zur 𝑥1 𝑥2–Ebene. Häufig
geht es auch darum, die Schnittgerade einer Ebenenschar zu bestimmen. Hierfür wählt
man sich zwei Werte für 𝑘 aus und löst das Gleichungssystem wie in 3.6.8)
3.7 Abstandsberechnungen
Mit „Abstand“ von geometrischen Objekten ist jeweils die kürzeste Verbindung gemeint.
1. Aufstellen einer Hilfsebene 𝐻, die 𝑃 enthält, wobei der Richtungsvektor 𝑢⃗⃗ von 𝑔
der Normalenvektor 𝑛⃗⃗ von 𝐻 ist (𝐻 ⊥ 𝑔):
𝐻: 𝑢1 𝑥1 + 𝑢2 𝑥2 + 𝑢3 𝑥3 = 𝑢
⃗⃗ · 𝑝⃗
2. Nun den Schnittpunkt 𝐿 von 𝑔 und 𝐻 berechnen (𝐿 steht für Lotfußpunkt) (s. 3.6.10)
3. Damit ist dann der Abstand von 𝑃 und 𝑔: 𝑑(𝑃; 𝑔) = 𝑑(𝑃; 𝐿) = |𝐿𝑃
⃗⃗⃗⃗⃗|
34
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
−5 3
Zur Veranschaulichung ein Beispiel mit 𝑃(5|1|1) und 𝑔: 𝑥⃗ = (−5) + 𝑟 · ( 2 ), 𝑟 ∈ ℝ. Für
5 −4
den allgemeinen Punkt 𝑄𝑟 folgt damit 𝑄𝑟 = (−5 + 3𝑟|−5 + 2𝑟|5 − 4𝑟).
3 5
Hilfsebene: 𝐻: 3𝑥1 + 2𝑥2 − 4𝑥3 = ( 2 ) · (1) = 13 → 𝐻: 3𝑥1 + 2𝑥2 − 4𝑥3 = 13
−4 1
Schnittpunkt von 𝑔 und 𝐻: 3(−5 + 3𝑟) + 2(−5 + 2𝑟) − 4(5 − 4𝑟) = 13 führt zu 𝑟 = 2 und
damit 𝐿 = 𝑄2 (1|−1| − 3), also 𝑑(𝑃; 𝑔) = 𝑑(𝑃; 𝐿) = |𝐿𝑃
⃗⃗⃗⃗⃗| = 6.
⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗𝑟 | = √𝑓(𝑟)
𝑑(𝑃; 𝑄𝑟 ) = |𝑃𝑄
Unter der Wurzel hat man dann einen (mehr oder weniger) langen Term in Abhängigkeit
von 𝑟. Wenn dieser minimal ist, ist das auch der Abstand. Man muss diesen Term hier
also als Funktion 𝑓(𝑟) begreifen und ihr Minimum bestimmen.
−5 3
𝑃(5|1|1) und 𝑔: 𝑥⃗ = (−5) + 𝑟 · ( 2 ), 𝑟 ∈ ℝ und damit 𝑄𝑟 = (−5 + 3𝑟|−5 + 2𝑟|5 − 4𝑟)
5 −4
⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗𝑟 | = √(5 − (−5 + 3𝑟))2 + (1 − (−5 + 2𝑟))2 + (1 − (5 − 4𝑟))2
𝑑(𝑃; 𝑔) = 𝑑(𝑃; 𝑄𝑟 ) = |𝑃𝑄
Damit ist 𝑓(𝑟) = (5 − (−5 + 3𝑟))2 + (1 − (−5 + 2𝑟))2 + (1 − (5 − 4𝑟))2 = 29𝑟 2 − 116𝑟 + 152
𝑓 ′ (𝑟) = 0 liefert 𝑟 = 2 (Es muss sich um ein Minimum handeln, da 𝑓 ′′ (2) = 58 > 0)
Damit ist der gesuchte Abstand 𝑑(𝑃; 𝑔) = √𝑓(2) = √29 · 22 − 116 · 2 + 152 = √36 = 6.
Hier nochmal das Beispiel von oben mit 𝑃(5|1|1) und 𝑄𝑟 = (−5 + 3𝑟|−5 + 2𝑟|5 − 4𝑟):
5 − (−5 + 3𝑟) 10 − 3𝑟 3
𝑄𝑟 𝑃 = (1 − (−5 + 2𝑟)) = ( 6 − 2𝑟 ) und 𝑢
⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗ ⃗⃗ = ( 2 ).
1 − (5 − 4𝑟) −4 + 4𝑟 −4
10 − 3𝑟 3
⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑄𝑟 𝑃 · 𝑢 ⃗⃗ = ( 6 − 2𝑟 ) · ( 2 ) = 3(10 − 3𝑟) + 2(6 − 2𝑟) − 4(−4 + 4𝑟) = −29𝑟 + 58 = 0 liefert
−4 + 4𝑟 −4
𝑟 = 2, damit ist 𝑑(𝑃; 𝑔) = 𝑑(𝑃; 𝑄2 ) = |𝑄 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗
2 𝑃| = 6
35
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
|𝑛1 𝑝1 + 𝑛2 𝑝2 + 𝑛3 𝑝3 − 𝑑|
𝑑(𝑃; 𝐸) =
√𝑛12 + 𝑛22 + 𝑛32
Anstelle der Koordinaten von 𝑃 können auch die Koordinaten eines allgemeinen Geraden–
punkts eingegeben werden, falls ein spezieller Punkt auf 𝑔 gesucht wird, der zu einer
Ebene einen bestimmten Abstand haben soll.
⃗⃗⃗⃗⃗|
𝑑(𝑃; 𝐸) = 𝑑(𝑃; 𝐿) = |𝑃𝐿
Im ersten Schritt muss also ihre gegenseitige Lage bestimmt werden (s. 3.3.2). Sind die
Geraden 𝑔 und ℎ…
36
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Ansonsten sind Ebene und Gerade echt parallel oder identisch und ihr Abstand kann
einfach durch die Hesse’sche Normalform (am einfachsten mit dem Stützvektor der
Gerade) bestimmt werden8.
3.8 Winkelberechnungen
Wie man den Winkel zwischen zwei beliebigen Vektoren 𝑎⃗ und 𝑏⃗⃗ berechnet, ist in 3.4
ausgeführt.
8 Dieser kann auch 0 sein, wenn die Ebene die Gerade enthält.
37
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Um eine Gerade zu spiegeln, müssen zwei Punkte gespiegelt werden, bei einer Ebene drei.
Falls man allerdings den Richtungs– bzw. Normalenvektor gegeben hat, reicht auch ein
einzelner Punkt.
⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑎⃗′ = 𝑎⃗ + 2𝐴𝑆
⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑎⃗′ = 𝑎⃗ + 2𝐴𝐿
⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑎⃗′ = 𝑎⃗ + 2𝐴𝐿
38
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
3.10.1 Begründungsbasis
Um die Beweise möglichst kurz und übersichtlich zu halten, ist es wichtig, bekannte
Rechenregeln souverän einsetzen zu können, daher hier eine Übersicht von (teilw. bereits
genannten) Regeln und Definitionen im Zusammenhang mit Vektoren.
Vektoraddition Skalarmultiplikation
𝑎1 𝑏1 𝑎1 + 𝑏1 𝑎1 𝑟 · 𝑎1
𝑎⃗ + 𝑏⃗⃗ = (𝑎2 ) + (𝑏2 ) = (𝑎2 + 𝑏2 ) 𝑟 · 𝑎⃗ = 𝑟 · ( 2 ) = ( · 𝑎2 )
𝑎 𝑟
𝑎3 𝑏3 𝑎3 + 𝑏3 𝑎3 𝑟 · 𝑎3
0
|𝑎⃗| ≥ 0 |𝑎⃗| = 0 → 𝑎⃗ = (0) |𝑟 · 𝑎⃗| = |𝑟| · |𝑎⃗|
0
𝑎⃗ · 𝑏⃗⃗ = 𝑎1 𝑏1 + 𝑎2 𝑏2 + 𝑎3 𝑏3
Rechenregeln:
39
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
3.10.2 Beweisstruktur
Vektorielle Beweise folgen im Idealfall einer klaren Struktur:
3.10.3 Beispiel
Wenn in einem Parallelogramm 𝐴𝐵𝐶𝐷 die Diagonalen gleich lang sind, dann ist das
Parallelogramm ein Rechteck.
4 Stochastik
4.1 Ergebnis – Ereignis und Ergebnismenge
Zunächst muss zwischen Ereignis und Ergebnis unterschieden werden.
• Ein Ergebnis (auch Elementarereignis) ist der einzelne mögliche Ausgang des
Zufallsexperiments
• ein Ereignis beschreibt immer mehrere Ergebnisse zusammen – diese werden
meist in Worten beschrieben.
Also als Beispiel: Würfelt man einen Würfel, dann sind die möglichen Zahlen (1–6) die
Ergebnisse. Fragt man nach geraden Zahlen, ist ein Ereignis gesucht (denn dieses besteht
dann aus mehreren Ergebnissen: 2, 4, und 6).
• Verzweigungsregel:
Bei einem vollständigen Baumdiagramm beträgt die Summe aller Äste, die von
einem Verzweigungspunkt ausgehen, stets 1.
• 1. Pfadregel (Produktregel):
Die Wahrscheinlichkeit eines einzelnen Ereignisses ist das Produkt der
Wahrscheinlichkeiten entlang des Pfades, der zu diesem Ereignis führt.
• 2. Pfadregel (Summenregel):
Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses wird berechnet, indem man die
Wahrscheinlichkeiten aller zugehörigen Pfade addiert.
Bemerkung: Zur Lösung jeder Aufgabe muss eine solche Variable definiert sein!
41
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
4.4 Erwartungswert
Der Erwartungswert einer Zufallsvariablen 𝑋 ist:
Bemerkung: Der Erwartungswert ist häufig kein Wert, den die Zufallsgröße tatsächlich
annimmt. Das bedeutet anschaulich: Zählt die Zufallsvariable 𝑋 die Augenzahlen bei
einmaligem Wurf eines Würfels, kann sie die Werte 1–6 annehmen. Der Erwartungswert
beträgt dabei allerdings 𝐸(𝑋) = 3,5.
Für die Varianz gilt: 𝑉(𝑋) = (𝑥1 − 𝐸(𝑋))2 · 𝑝1 + (𝑥2 − 𝐸(𝑋))2 · 𝑝2 + ⋯ + (𝑥𝑛 − 𝐸(𝑋))2 · 𝑝𝑛 .
4.6 Laplace–Experiment
Beim Laplace–Experiment handelt es sich um ein spezielles Zufallsexperiment, bei dem
alle Elementarereignisse dieselbe Wahrscheinlichkeit besitzen. Die Wahrscheinlichkeit
eines solchen Elementarereignisses 𝜔 ist
1
𝑃(𝜔) =
|Ω|
Sucht man nach der Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses 𝐸, ist die zugehörige
Wahrscheinlichkeit
|E|
𝑃(𝐸) =
|Ω|
Kurz gesagt teilt man die Anzahl der günstigen Ereignisse durch die Anzahl der gesamten
Ereignisse.
4.7 Bernoulli–Experiment
Ein Zufallsexperiment mit nur zwei möglichen Ergebnissen heißt Bernoulli–Experiment.
Die Trefferwahrscheinlichkeit bezeichnet man mit 𝑝, die Wahrscheinlichkeit für eine
Niete mit 𝑞 = 1 − 𝑝.
Für die Wahrscheinlichkeit, bei einer Bernoulli–Kette der Länge 𝑛 genau 𝑘 mal zu treffen,
gilt:
𝑛
𝑃(𝑋 = 𝑘) = ( ) · 𝑝𝑘 · (1 − 𝑝)𝑛−𝑘
𝑘
• Der Term 𝑝𝑘 · (1 − 𝑝)𝑛−𝑘 ergibt sich aus dem Baumdiagramm der Verteilung
(Produktregel).
𝑛
• Der sogenannte Binomialkoeffizient ( ) (gesprochen: 𝑛 über 𝑘) zählt die
𝑘
𝑛 𝑛!
verschiedenen Pfade mit 𝑘 Treffern bei 𝑛 Versuchen. Es gilt: ( ) = 𝑘!·(𝑛−𝑘)!
𝑘
Außerdem gilt:
𝑛 𝑛
• ( ) ≥ 1, falls 𝑛 ≥ 𝑘, für 𝑛 < 𝑘 ist ( ) = 0
𝑘 𝑘
𝑛
• ( )=1
0
𝑛
• ( )=𝑛
1
𝑛
• ( )=𝑛
𝑛−1
𝑛
• ( )=1
𝑛
Häufig sind in den Aufgaben aber auch andere Wahrscheinlichkeiten gefordert. Diese
müssen dann umgeformt werden, damit sie der Taschenrechner berechnen kann:
43
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
• Erwartungswert: 𝐸(𝑋) = 𝜇 = 𝑛 · 𝑝
• Varianz: 𝑉(𝑋) = 𝑛 · 𝑝 · (1 − 𝑝) = 𝜇 · (1 − 𝑝)
• Standardabweichung: 𝜎 = √𝑉(𝑋) = √𝑛 · 𝑝 · (1 − 𝑝)
4.7.4 Histogramm
Histogramme dienen dazu, die Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariable 𝑋
graphisch darzustellen.
• Auf der 𝑥–Achse werden die Werte 𝑥 abgetragen, die die Zufallsvariable annehmen
kann, wobei der Balken davon ausgehend ±0,5 Einheiten in beide Richtungen breit
ist.
• Jeder Balken wird in Höhe der jeweiligen
Wahrscheinlichkeit 𝑝 gezeichnet.
• Der Flächeninhalt eines Balkens entspricht
somit der Wahrscheinlichkeit selbst.
• In der Nähe des höchsten Balken befindet sich
der Erwartungswert 𝜇, im Beispiel rechts kann
𝜇 = 7 sein, denkbar wäre aber auch 𝜇 = 6,9.
• Für 𝑝 = 0,5 ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Binomialverteilung
symmetrisch zum Erwartungswert.
• Die Standardabweichung hat Einfluss auf die Breite des Histogramms, es gilt: Je
größer 𝜎, desto breiter das Schaubild, damit werden dann auch die Balken flacher.
Dazu soll gelten: Wenn jemand rein zufällig die Antworten ankreuzt, soll die
Wahrscheinlichkeit für ein Bestehen des Tests höchstens 5% betragen. Bestimme die
Anzahl der richtigen Antworten, die dazu mindestens verlangt werden müssen.
Bestimme, wie viele Tickets die Fluggesellschaft maximal verkaufen darf, wenn die
Wahrscheinlichkeit, dass mehr als 180 Personen zum Abflug erscheinen, weniger als 10%
betragen soll.
Umformen der Bedingung: 𝑃(𝑋 > 180) = 1 − 𝑃(𝑋 ≤ 180) < 0,1 ⇔ 𝑃(𝑋 ≤ 180) > 0,9
45
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Wichtig ist, dass ein Hypothesentest eine Behauptung nicht vollkommen bestätigen oder
widerlegen kann, sondern lediglich an einer festgelegten Irrtumswahrscheinlichkeit testet
(Signifikanzniveau 𝛼).
Grundsätzlich gilt: Man wählt die Hypothese, die man bestätigt haben möchte, als
Alternativhypothese (nur so kann sie statistisch gestützt werden).
10 Bemerkung: Beim linksseitigen Test ist die Alternativwahrscheinlichkeit auf dem Zahlenstrahl
links von 𝑝, beim rechtsseitigen Test ist sie rechts von 𝑝.
46
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Weil der Fehler 1. Art tendenziell schwerwiegender ist als der Fehler 2. Art, wird dieser
mithilfe des Signifikanzniveaus 𝛼 eingeschränkt (= der Ablehnungsbereich wird kleiner).
Dabei gilt allerdings: Je kleiner die Wahrscheinlichkeit für den Fehler 1. Art, desto größer
die Wahrscheinlichkeit für den Fehler 2. Art.
Weil das jetzt viel Theorie und Information ist, hier jeweils ein Beispiel zu den beiden
Tests:
Vor zwei Jahren ergab eine Umfrage, dass 20% der befragten Schüler:innen eines
Gymnasiums mit dem Essen der Mensa unzufrieden sind. Der Schulleiter vermutet sogar,
dass die Unzufriedenheit seither noch zugenommen hat.
Um dies zu überprüfen, führt er einen Test mit der Nullhypothese 𝐻0 : 𝑝 ≤ 0,2 auf einem
Signifikanzniveau von 5% durch. Dazu befragt er 100 Schüler:innen.
47
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Eine Partei möchte vor einer wichtigen Wahl herausfinden, ob sich ihr Stimmenanteil in
der Bevölkerung von zuletzt 30% mittlerweile verändert hat. Es sollen 1000 Wähler zu
einem Signifikanzniveau von 𝛼 = 0,1 befragt werden. Als Nullhypothese wird
angenommen, dass sich der Stimmenanteil nicht verändert hat.
48
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Es gibt aber auch sogenannte stetige Zufallsgrößen. Das sind Zufallsgrößen, die innerhalb
eines bestimmten Intervalls jeden beliebigen reellen Zahlenwert annehmen können, z.B.
• Körpergröße
• Füllmenge von Gläsern
Ein Maß für die Wahrscheinlichkeit ist dafür der Flächeninhalt, den die Dichtefunktion 𝑓
auf dem Intervall 𝐼 = [𝑎; 𝑏] mit der x–Achse einschließt. Dabei ergeben sich zwei
grundlegende Eigenschaften für Dichtefunktionen:
𝑏
𝑃(𝑋 = 𝑥𝑖 ) = ∫ 𝑓(𝑥)𝑑𝑥 = 0
𝑥𝑖
Damit können nur statistische Aussagen über Werte innerhalb eines Intervalls gemacht
werden.
11Da die Zufallsvariable jeden beliebigen Wert auf 𝐼 annehmen kann, muss ein einzelner Wert 𝑥𝑖
die Wahrscheinlichkeit 0 besitzen, ansonsten wäre die Summe aller Wahrscheinlichkeiten > 1.
49
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
4.10 Normalverteilung
Eine stetige Zufallsgröße heißt normalverteilt mit dem Erwartungswert 𝜇 und der
Standardabweichung 𝜎 (auch 𝑁𝜇;𝜎 –verteilt), wenn die zugrundeliegende Dichtefunktion
durch
1 (𝑥−𝜇)2
−
𝜑𝜇;𝜎 (𝑥) = ·𝑒 2·𝜎2
𝜎 · √2𝜋
Die Gauß–Funktion enthält die Parameter 𝜇 und 𝜎 der Verteilung. Dadurch ist der
Verlauf der zugehörigen Kurve vollständig charakterisiert. Entsprechend kann man
anhand einer Abbildung diese Parameter (näherungsweise) ablesen.
Es gilt:
Bei einer gegebenen Abbildung kann man 𝜇 ablesen und 𝜎 mithilfe des Funktionswertes
1 1
an der Stelle direkt berechnen: 𝜑𝜇;𝜎 (𝜇) = 𝜎· 2𝜋 ⇔ 𝜎 = 𝜑 (𝜇)· 2𝜋.
√ 𝜇;𝜎 √
Außerdem wirken sich 𝜇 und 𝜎 auch auf das Schaubild des Graphen aus:
Dadurch ändert sich der Flächeninhalt zwischen dem Graphen und der x–Achse nicht. Je
größer 𝜎, desto flacher und breiter die Kurve!
Für die Wahrscheinlichkeit, dass eine 𝑁𝜇;𝜎 –verteilte Zufallsgröße 𝑋 einen Wert x aus
einem Intervall 𝐼 = [𝑎; 𝑏] annimmt, gilt dann:
𝑏
Diese Werte lassen sich allerdings nur numerisch (oder mit dem Taschenrechner)
berechnen, da es keine Stammfunktion in geschlossener Form gibt.
Bemerkung: Da die Gauß–Funktion auf ℝ definiert ist, muss man bei Wahr–
scheinlichkeiten wie 𝑃(𝑋 ≤ 𝑏) als untere Intervallgrenze mit −∞ rechnen (analog muss
man bei 𝑃(𝑎 ≤ 𝑋) mit +∞ als oberer Intervallgrenze verfahren).
50
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
4.11 Sigma–Regeln
Je nachdem, wie weit man sich (sowohl bei binomialverteilten als auch normalverteilten
Zufallsgrößen) vom Erwartungswert entfernt, befindet sich immer derselbe Anteil an
Gesamtereignissen im jeweiligen Intervall. Diese Gesetzmäßigkeit heißt Sigma–Regel, da
der Abstand vom Erwartungswert immer ein Vielfaches von der Standardabweichung 𝜎
ist:
• 𝑃(𝜇 − 𝜎 ≤ 𝑋 ≤ 𝜇 + 𝜎) ≈ 0,683
• 𝑃(𝜇 − 2𝜎 ≤ 𝑋 ≤ 𝜇 + 2𝜎) ≈ 0,954
• 𝑃(𝜇 − 3𝜎 ≤ 𝑋 ≤ 𝜇 + 3𝜎) ≈ 0,997
Für eine binomialverteile Zufallsgröße 𝑋 mit den Parametern 𝑛 und 𝑝 sowie reellen Zahlen
𝑎 und 𝑏 gilt:
𝑏+0,5
Anders gesagt, lässt sich eine Binomialverteilung durch eine Normalverteilung annähern.
Die Veränderung der Integrationsgrenzen 𝑎 − 0,5 und 𝑏 + 0,5 nennt man
Stetigkeitskorrektur, denn die Balken des Histogramms einer Binomialverteilung sind
vom jeweiligen Wert ausgehend ±0,5 breit.
Die Näherung ist hinreichend gut, wenn für die Standardabweichung die Laplace–
Bedingung 𝜎 > 3 gilt.
• 𝐵250;0,4: 𝑃(80 ≤ 𝑋 ≤ 90) = 𝑃(𝑋 ≤ 90) − 𝑃(𝑋 ≤ 79) ≈ 0,1096 − 0,0037 = 0,1059
• 𝑁100;7,7459: 𝑃(79,5 ≤ 𝑋 ≤ 90,5) ≈ 0,1059
51
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
b) Betrachtet wird die Gleichung 𝑓(𝑥) = 𝑐 mit 𝑐 ∈ ℝ. Ermittle mithilfe der Abbildung
die Anzahl der Lösungen in Abhängigkeit von 𝑐.
Der Operator „ermitteln“ lässt den Lösungsweg offen, allerdings soll in der
Begründung auf die Abbildung eingegangen werden, weshalb man hier die
Funktionswerte der Extrempunkte ablesen darf.
Die Gleichung 𝑓(𝑥) = 𝑐 besitzt für 𝑐 < −4 und 𝑐 > 4 jeweils genau eine einzige
Lösung, für 𝑐 = −4 und 𝑐 = 4 jeweils genau zwei Lösungen und für −4 < 𝑐 < 4
genau drei Lösungen.
1 3
𝑔(𝑥) = 4 (𝑥 + 2)3 − 2 (𝑥 + 2)2 + 7
52
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
d) Zeige, dass
2
∫ 𝑓(𝑥)𝑑𝑥 = 5
0
gilt.
Das Schöne an Aufgaben mit dem Operator „Zeige, dass…“ ist, dass man das
Ergebnis bereits kennt. Wenn also nicht das rauskommt, was zu zeigen ist, weiß
man sicher, dass der Rechenweg nicht stimmen kann. Hier reicht ein einfaches
Nachrechnen.
2 1 1 3
∫0 𝑓(𝑥)𝑑𝑥 = [16 𝑥 4 − 2 𝑥 3 + 4𝑥] = 5 − 0 = 0
1
e) Begründe, dass
3
∫ 𝑓(𝑥)𝑑𝑥 = 0
1
gilt.
Der Operator „begründe, dass…“ ist im Prinzip gleichbedeutend mit „zeige, dass…“
Auch hier bleibt der Lösungsweg offen. Man könnte das Integral einfach
ausrechnen:
3 1 1 3 57 57
∫1 𝑓(𝑥)𝑑𝑥 = [16 𝑥 4 − 2 𝑥 3 + 4𝑥] = 16 − 16 = 0
1
Man kann allerdings auch in wenigen Fällen darauf verzichten, wenn die Aufgabe so
bearbeitet wird, dass der Lösungsweg nicht gänzlich im Taschenrechner verschwindet,
sondern trotzdem nachvollziehbar ist.
53
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Ein Muschelhändler verkauft Muscheln, wobei die Erfahrung zeigt, dass eine von fünf
Muscheln keine Perle beinhaltet.
b) Es soll nun angenommen werden, dass die Anzahl der perlenlosen Muscheln unter
zufällig ausgewählten Muscheln durch eine binomialverteilte Zufallsgröße
beschrieben werden kann. Berechne die Wahrscheinlichkeit der folgenden
Ereignisse:
A. Von 50 zufällig ausgewählten Muscheln sind höchstens 8 ohne Perlen.
B. Von 200 zufällig ausgewählten Muscheln tragen mehr als 15% und weniger
als 25% keine Perlen.
Da der Rechenweg wesentlich im Taschenrechner liegt, kommt man hier ohne
Zufallsvariablen nicht aus. Man benötigt sogar 2 verschiedene Zufallsvariablen, da
sich der Stichprobenumfang 𝑛 verändert.
c) Auf der Basis einer Stichprobe von 300 Muscheln soll mit einem zweiseitigen
Hypothesentest auf dem Signifikanznivau 10% überprüft werden, ob die Annahme
„von fünf Muscheln trägt eine keine Perle“ nach wie vor zutrifft. Formuliere die
zugehörige Entscheidungsregel.
Da es sich hier um einen Hypothesentest handelt, muss auf jeden Fall eine
Zufallsgröße definiert werden!
54
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Da häufig Angaben zu Abbildungen (z.B. Funktionsterme) fehlen, habe ich versucht, das
alles so gut es geht zu rekonstruieren oder zu zeichnen.
Bestimme die erste Ableitung der folgenden Funktionen und vereinfache jeweils das
Ergebnis weitestmöglich.
𝑥2
a) 𝑓(𝑥) = 𝑥 3 · sin(𝑥 2 + 1) b) 𝑓(𝑥) = (2𝑥−1)3
Aufgabe 2 (3 Punkte)
a) 𝑔(𝑓(−1))
b) einen Wert für 𝑥, sodass 𝑓(𝑔(𝑥)) = 0 gilt
c) ℎ′(2)
Aufgabe 3 (3 Punkte)
55
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Für die Multiplikation dreier differenzierbarer Funktionen gilt die folgende Regel:
𝑓 ′ (𝑥) = 𝑔′ (𝑥) · ℎ(𝑥) · 𝑘(𝑥) + 𝑔(𝑥) · ℎ′ (𝑥) · 𝑘(𝑥) + 𝑔(𝑥) · ℎ(𝑥) · 𝑘 ′ (𝑥).
Aufgabe 5 (4 Punkte)
1 8
Gegeben ist die Funktion 𝑓 durch 𝑓(𝑥) = 5 𝑥 5 − 3 𝑥 3 − 9𝑥 + 7.
Genau 4 Tage nach Beobachtungsbeginn wird beschlossen, das Staubecken konstant mit
der aktuellen momentanen Änderungsrate zu entleeren.
56
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 7 (2 Punkte)
Die Funktion 𝑔 ist auf ℝ definiert und differenzierbar. Die Funktion 𝑓 ist gegeben durch
Zeige, dass der Graph von 𝑓 im Punkt (𝑎|𝑓(𝑎)) die x–Achse als Tangente besitzt.
6.1.3 Lösung
Aufgabe 1
a) Produktregel: 𝑢(𝑥) = 𝑥 3 , 𝑢′ (𝑥) = 3𝑥 2; 𝑣(𝑥) = sin (𝑥 2 + 1), 𝑣 ′ (𝑥) = 2𝑥 · cos (𝑥 2 + 1)
𝑓 ′ (𝑥) = 3𝑥 2 · sin(𝑥 2 + 1) + 𝑥 3 · 2𝑥 · cos(𝑥 2 + 1) = 3𝑥 2 · sin(𝑥 2 + 1) + 2𝑥 4 · cos(𝑥 2 + 1)
Aufgabe 2
a) 𝑔(𝑓(−1)) = 𝑔(1) = 6
b) 𝑓(𝑢) = 0 ⇒ 𝑢 = −2; 𝑔(𝑥) = −2 ⇒ 𝑥 = 3
1
c) ℎ′ (2) = 𝑓 ′ (2) · 𝑔(2) + 𝑓(2) · 𝑔′(2) mit 𝑓(2) = 2, 𝑓 ′ (2) = und 𝑔(2) = 2; 𝑔′ (2) = 𝑚𝑔 = −4
4
1
also ℎ′ (2) = · 2 + 2 · (−4) = −7,5
4
Aufgabe 3
a) Die Aussage ist falsch, da der Graph von 𝑓′ bei 𝑥 = −2 keinen Vorzeichenwechsel hat.
b) Die Aussage ist wahr, da für 𝑥 > 1 der Graph von 𝑓′ streng monoton fallend ist.
c) Die Aussage ist wahr: 𝑓 ′′ (0) + 𝑓 ′ (0) = 𝑓′′(0)
⏟ + 4 > 3.
>0
Aufgabe 4
a) 𝑓(𝑥) = 𝑔(𝑥) · 𝑖(𝑥) mit 𝑖(𝑥) = ℎ(𝑥) · 𝑘(𝑥), 𝑖 ′ (𝑥) = ℎ′ (𝑥) · 𝑘(𝑥) + ℎ(𝑥) · 𝑘 ′ (𝑥)
𝑓 ′ (𝑥) = 𝑔′ (𝑥) · 𝑖(𝑥) + 𝑔(𝑥) · 𝑖 ′ (𝑥)
𝑓 ′ (𝑥) = 𝑔′ (𝑥) · (ℎ(𝑥) · 𝑘(𝑥)) + 𝑔(𝑥) · (ℎ′ (𝑥) · 𝑘(𝑥) + ℎ(𝑥) · 𝑘 ′ (𝑥))
𝑓 ′ (𝑥) = 𝑔′ (𝑥) · ℎ(𝑥) · 𝑘(𝑥) + 𝑔(𝑥) · ℎ′ (𝑥) · 𝑘(𝑥) + 𝑔(𝑥) · ℎ(𝑥) · 𝑘′(𝑥)
b) 𝑓(𝑥) = 𝑔(𝑥) · ℎ(𝑥) · 𝑘(𝑥) · 𝑙(𝑥)
𝑓 ′ (𝑥) = 𝑔′ (𝑥)ℎ(𝑥)𝑘(𝑥)𝑙(𝑥) + 𝑔(𝑥)ℎ′ (𝑥)𝑘(𝑥)𝑙(𝑥) + 𝑔(𝑥)ℎ(𝑥)𝑘 ′ (𝑥)𝑙(𝑥) + 𝑔(𝑥)ℎ(𝑥)𝑘(𝑥)𝑙′(𝑥)
Aufgabe 5
8 ± √64 + 36 8 ± 10 𝑢1 = 9 ⇒ 𝑥1,2 = ±3
𝑢1,2 = = ⇒ 𝑢2 = −1 ⇒ nicht rücksubstituierbar
2 2
217 217
𝑓(3) = − und 𝑓 ′′ (3) = 60 > 0, daher 𝑇 (3|− ) bzw. 𝑇(3|−43,4);
5 5
287 287
𝑓(−3) = und 𝑓 ′′ (−3) = −60 < 0, daher 𝐻 (−3| ) bzw. 𝐻(−3|57,4)
5 5
57
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 6
1
𝑔′ (𝑡) = 𝑡 2 − 4𝑡, 𝑔′′ (𝑡) = 𝑡 − 4, 𝑔′′′ (𝑡) = 1
2
496
𝑔(14)−𝑔(0) −100 14
a) = 3
= ≈ 4,67
14−0 14 3
14 𝑚3 𝟏𝟒𝟎.𝟎𝟎𝟎 𝒎𝟑 𝑚3
Die mittlere Änderungsrate beträgt · 10.000 = , bzw. ungefähr 46.700 .
3 𝑑 𝟑 𝒅 𝑑
b) 𝑔′′ (𝑡) = 0 ⇒ 𝑡 = 4.
Die stärkste Abnahme ist zum Zeitpunkt 4𝑑 nach Beobachtungsbeginn; der stärkste Anstieg ist (vgl.
Schaubild) am Ende des Beobachtungszeitraums nach 14𝑑.
c) Mithilfe der Gleichung lässt sich der Startpunkt eines 5–Tages–Zeitraums bestimmen, in dem die
Wassermenge um 100 · 10.000𝑚3 = 1.000.000𝑚3 ansteigt.
Dem Schaubild entnimmt man, dass dieser Zeitraum nach ca. 9𝑑 startet.
14
d) Es gilt: 𝑚ℎ = (vgl. Teilaufgabe a)) und ℎ(0) = 100,
3
14
daher: ℎ(𝑡) = 𝑡 + 100.
3
Differenz 𝑑 der beiden Funktionen:
14 1 1 14
𝑑(𝑡) = ℎ(𝑡) − 𝑔(𝑡) = 𝑡 + 100 − ( 𝑡 3 − 2𝑡 2 + 100) = − 𝑡 3 + 2𝑡 2 + 𝑡
3 6 6 3
1 14
𝑑′ (𝑡) = − 𝑡 2 + 4𝑡 + , 𝑑′′ (𝑡) = −𝑡 + 4
2 3
28
1 14 −4±√16+ 12±2√57
3
Extremstellen: 𝑑′ (𝑡) = 0 ⇒ − 𝑡 2 + 4𝑡 + = 0 ⇒ 𝑡1,2 = = ⇒ 𝑡1 ≈ 9,03; 𝑡2 ≈ −1,03
2 3 −1 3
Die zweite Lösung liegt nicht im betrachteten Bereich. Da 𝑑′′ (𝑡1 )
< 0, liegt zu diesem Zeitpunkt (also
ca. 9𝑑 nach Beobachtungsbeginn) der größte Unterschied zwischen den beiden Modellen vor.
e) Gesucht ist die Tangente an 𝑔 zum Zeitpunkt 𝑡 = 4:
236
𝑔(4) = , 𝑔′ (4) = −8
3
236 332
Tangente: 𝑓(𝑡) = −8 · (𝑡 − 4) + = −8𝑡 +
3 3
332 83
Nullstelle der Tangente: 𝑓(𝑡) = 0 ⇒ 8𝑡 = ⇒𝑡= ≈ 13,83.
3 6
Das Becken ist nach ca. 13,83𝑑 nach Beobachtungsbeginn leergelaufen.
Aufgabe 7
𝑓(𝑎) = (𝑎 − 𝑎)2 · 𝑔(𝑎) = 0 · 𝑔(𝑎) = 0 und 𝑓 ′ (𝑎) = 2 · (𝑎 − 𝑎) · 𝑔(𝑎) + (𝑎 − 𝑎)2 · 𝑔′ (𝑎) = 0 · 𝑔(𝑎) + 0 · 𝑔′ (𝑎) = 0,
daher ist in diesem Punkt die x–Achse die Tangente:
58
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
a) 𝑒 𝑥 + 2𝑒 −𝑥 = 3 b) 12𝑒 𝑥 − 𝑒 2𝑥 = 0
Aufgabe 2 (2 Punkte)
Aufgabe 3 (5 Punkte)
𝑓(𝑥) = (1 − 𝑥) · 𝑒 𝑥 .
Betrachtet werden nun alle Rechtecke 𝐴𝐵𝐶𝐷, die folgende Bedingungen erfüllen:
Aufgabe 5 (2 Punkte)
𝑓 ′ (𝑥) = 𝑒 𝑔(𝑥) .
Dabei ist 𝑡 die Zeit in Wochen seit der erstmaligen Infektion und 𝑓(𝑡) die Anzahl der
Neuerkrankten pro Woche. Die Abbildung zeigt den Graphen von 𝑓:
60
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Man geht davon aus, dass die Erkrankungsrate in den letzten Wochen der Pandemiezeit
(d.h. in der Zeit, bevor die Erkrankungsrate den Wert 0 erreicht) linear sinkt. 50 Wochen
nach Beobachtungsbeginn wird zum ersten Mal diese Erkrankungsrate von 0 registriert.
c) Gib einen Rechenansatz an, mit dem bestimmt werden kann, ab welchem
Zeitpunkt 𝑢 die Erkrankungsrate linear zu sinken beginnt.
d) Begründe, dass nach diesem Modell nicht alle Inselbewohner während der
Pandemie von einer Infektion betroffen sind.
6.2.3 Lösung
Aufgabe 1
2
a) Umschreiben: 𝑒 𝑥 + 2𝑒 −𝑥 = 3 ⇒ 𝑒 𝑥 + =3
𝑒𝑥
Multiplikation mit 𝑒𝑥:− 𝑒 2𝑥
+2=0 3𝑒 𝑥
Substitution: 𝑢2 − 3𝑢 + 2 = 0 mit 𝑢 = 𝑒 𝑥 , daher 𝑥 = ln (𝑢)
3 ± √9 − 8 3 ± 1 𝑢1 = 2 ⇒ 𝑥1 = ln (2)
𝑢1,2 = = 𝑢2 = 1 ⇒ 𝑥2 = ln(1) = 0
2 2
Aufgabe 2
𝑓(𝑥) = arccos (𝑥) ⇒ cos (𝑓(𝑥)) = 𝑥
1
Ableiten: − sin(𝑓(𝑥)) · 𝑓 ′ (𝑥) = 1 ⇒ 𝑓 ′ (𝑥) = −
sin (𝑓(𝑥))
1 1
Verwenden der angegebenen Regel: 𝑓 ′ (𝑥) = − =−
sin(arccos(𝑥)) √1−𝑥 2
Aufgabe 3
a) 𝑓(𝑥) = 0 ⇒ 𝑒 2 − 𝑥 = 1 ⇒ 𝑥 = 𝑒 2 − 1
1 1
b) 𝑓 ′ (𝑥) = − 2 , 𝑓(0) = ln(𝑒 2 ) = 2 und 𝑓 ′ (0) = − 2
𝑒 −𝑥 𝑒
1
𝑡(𝑥) = 𝑓 ′ (0) · 𝑥 + 𝑓(0) = − 2 · 𝑥 + 2
𝑒
c) Regelmäßigkeiten in den ersten 3 Ableitungen suchen:
𝑓 ′ (𝑥) = −(𝑒 2 − 𝑥)−1 ; 𝑓 ′′ (𝑥) = −1 · (𝑒 2 − 𝑥)−2 ; 𝑓 ′′′ (𝑥) = −1 · 2 · (𝑒 2 − 𝑥)−3 , also:
𝑓100 (𝑥) = −99! · (𝑒 2 − 𝑥)−100
Aufgabe 4
61
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
c) Linkskurve für 𝑥 < −1, da dort 𝑓 ′′ (𝑥) > 0; Rechtskurve für 𝑥 > −1, da dort 𝑓 ′′ (𝑥) < 0
d) siehe Abbildung
e) Höhe des Rechtecks: 𝑓(𝑢); Breite des Rechtecks: 1 − 𝑢
Fläche: 𝐴(𝑢) = (1 − 𝑢) · 𝑓(𝑢) = (1 − 𝑢) · (1 − 𝑢) · 𝑒 𝑢 = (1 − 𝑢)2 · 𝑒 𝑢 .
f) 𝐴′ (𝑢) = −2 · (1 − 𝑢) · 𝑒 𝑢 + (1 − 2𝑢 + 𝑢2 ) · 𝑒 𝑢 = (𝑢2 − 1) · 𝑒 𝑢
𝐴′ (𝑢) = 0 ⇒ (𝑢2 − 1) · 𝑒⏟𝑢 ⇒ 𝑢1,2 = ±1,
>0
also ist der Flächeninhalt für 𝑢 = −1 maximal (vgl. Definitions–
bereich von 𝑢).
4
𝐴(−1) = 4 · 𝑒 −1 = ≈ 1,47 [𝐹𝐸] ist damit der maximale Flächeninhalt.
𝑒
Aufgabe 5
Da der Graph von 𝑔 offensichtlich einen Hochpunkt hat, gibt es also eine Nullstelle von 𝑔′ mit
Vorzeichenwechsel und daher auch eine Nullstelle von 𝑓′′ mit Vorzeichenwechsel.
Aufgabe 6
1 1 1
𝑓 ′ (𝑡) = 900 · 𝑒 −6𝑡 − 150𝑡 · 𝑒 −6𝑡 = 150 · (6 − 𝑡) · 𝑒 −6𝑡
1 1 1
𝑓 ′′ (𝑡) = −150 · 𝑒 −6𝑡 − 25 · (6 − 𝑡) · 𝑒 −6𝑡 = −25 · (12 − 𝑡) · 𝑒 −6𝑡
1
− 𝑡
a) 𝑓 ′ (𝑡) = 0 ⇒ 150 · (6 − 𝑡) · 𝑒⏟6 = 0 ⇒ 𝑡 = 6;
>0
Die meisten Personen erkranken 6 Wochen nach Beobachtungsbeginn.
Für 𝑡 > 6 gilt: 𝑓′(𝑡) < 0, daher ist 𝑓 streng monoton fallend, die momentane Erkrankungsrate ist also
stets rückläufig.
1
− 𝑡
𝑓 ′′ (𝑡) = 0 ⇒ −25 · (12 − 𝑡) · 𝑒⏟6 ⇒ 𝑡 = 12;
>0
Die momentane Änderungsrate nimmt 12 Wochen nach Beobachtungsbeginn am stärksten ab.
b) Ablesen am Schaubild ergibt das Intervall [1,5; 16]: Im Zeitraum von 1,5 Wochen bis 16 Wochen
nach Beobachtungsbeginn ist die Rate höher als 1000 Erkrankte pro Woche.
c) Gesucht ist die Tangente 𝑡 an den Graphen von 𝑓, für die gilt: 𝑡(50) = 0.
Allgemeine Tangentengleichung zum Zeitpunkt 𝑡 = 𝑢: 𝑡(𝑥) = 𝑓 ′ (𝑢) · (𝑥 − 𝑢) + 𝑓(𝑢)
Bedingung einsetzen (= Rechenansatz): 𝑡(50) = 0 ⇒ 𝑓 ′ (𝑢) · (50 − 𝑢) + 𝑓(𝑢) = 0
d) Der Graph von 𝑔 nähert sich „von unten“ asymptotisch der Geraden 𝑦 = 32.400, daher gilt immer
𝑔(𝑡) < 32.400; es werden also nicht alle Inselbewohner von der Pandemie betroffen sein.
62
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Bestimme die Stammfunktion der Funktion 𝑓 mit 𝑓(𝑥) = 2𝑥 3 − 3𝑥 2, für die 𝐹(−1) = 1 gilt.
Aufgabe 3 (2 Punkte)
∫ 5 · 𝑒 −𝑥+1 𝑑𝑥
1
Aufgabe 4 (3 Punkte)
Aufgabe 5 (3 Punkte)
Die Abbildung zeigt den Graphen einer Funktion 𝐹, die eine Stammfunktion von 𝑓 ist.
3 6
Auf dem Gelände eines Chemiewerks läuft aufgrund eines Leitungslecks ein Schadstoff
aus und verunreinigt den umliegenden Erdboden.
63
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Die Funktion 𝑓 beschreibt für 𝑡 ≥ 0 die Änderung der Schadstoffmenge in einem Liter
𝑚𝑔
Erde (𝑡 in Stunden nach Beobachtungsbeginn, 𝑓(𝑡) in ℎ .
𝑔(𝑡) = −9 · 𝑒 −0,1𝑡−2,4
64
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 7 (4 Punkte)
über den Intervallen [0; 20] bzw. [5; 20] entsteht ein
schalenförmiger Körper.
Aufgabe 8 (8 Punkte)
Für jedes 𝑎 ≠ 0 ist eine ganzrationale Funktion dritten Grades 𝑓𝑎 gegeben durch
𝑓𝑎 (𝑥) = 𝑎𝑥 3 + (𝑎 + 1)𝑥 2 + 𝑥
6.3.3 Lösung
Aufgabe 1
4
𝐹(𝑥) = ln(𝑥 + 3) +
𝑥
Aufgabe 2
1
Stammfunktion: 𝐹(𝑥) = 𝑥 4 − 𝑥 3 + 𝑐
2
1 1
Bedingung: 𝐹(−1) = 1 ⇒ · (−1)4 − (−1)3 + 𝑐 = 1 ⇒ 𝑐 = −
2 2
1 1
Ergebnis: 𝐹(𝑥) = 𝑥 4 − 𝑥 3 −
2 2
65
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 3
∞ 𝑢
∫ 5 · 𝑒 −𝑥+1 𝑑𝑥 = lim ∫ 5 · 𝑒 −𝑥+1 𝑑𝑥 = lim 5 · [−𝑒 −𝑥+1 ]1𝑢 = lim 5 · ((−𝑒 −𝑢+1 ) − (−𝑒 −1+1 )) = lim 5 · ( ⏟
−𝑒 −𝑢+1 + 1)
𝑢→∞ 𝑢→∞ 𝑢→∞ 𝑢→∞
1 1 →0 𝑓ü𝑟 𝑢→∞
= 5.
Aufgabe 4
0
0
1 3 32 32
Fläche: ∫ 𝑓(𝑥)𝑑𝑥 = [ · (√4𝑥 + 16) ] = 𝐹(0) − 𝐹(−4) = −0 = [𝐹𝐸]
6 −4 3 3
−4
Aufgabe 5
(1) Die Aussage ist wahr, da der Graph von 𝐹 im genannten Intervall genau zwei Stellen mit
waagerechter Tangente hat.
(2) Die Aussage ist wahr, da 𝑓(𝐹(3)) = 𝑓(2) und der Graph von 𝐹 an der Stelle 𝑥 = 2 eine positive
Steigung hat.
(3) Die Aussage ist wahr, da
3 6
Aufgabe 6
∫ 𝑓(𝑡)𝑑𝑡 ≈
⏟ 51,5 [𝑚𝑔],
0 𝐴𝑏𝑧𝑎̈ ℎ𝑙𝑒𝑛
51,5𝑚𝑔 𝑚𝑔
im Mittel entspricht dies einer Änderungsrate von = 8,6 .
6ℎ ℎ
b) Da 𝑔(𝑡) = −9 · ⏟
𝑒 −0,1𝑡−2,4 < 0 für alle 𝑡 gilt, nimmt die Schadstoffmenge ständig ab
>0
Gesucht ist eine Integralfunktion 𝑆(𝑡) von 0 bis 𝑡 mit der Eigenschaft 𝑆(0) = 10:
𝑡 𝑡
𝑆(𝑡) = 90 · 𝑒 −0,1𝑡−2,4 − ⏞
90 · 𝑒 −2,4 + 10 ≈ 90 · 𝑒 −0,1𝑡−2,4 + 1,84
66
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 7
Volumina können (anders als Flächen) nur getrennt berechnet werden. Zunächst müssen also die benötigten
Integrale separat berechnet werden:
20 20
20 20
Aufgabe 8
4 1 1 1 1
a) 𝑓−0,8 (𝑥) = − 𝑥 3 + 𝑥 2 + 𝑥 ⇒ 𝐹−0,8 (𝑥) = − 𝑥 4 + 𝑥3 + 𝑥2
5 5 5 15 2
7 325
und damit: 𝐹−0,8 (−1) = ; 𝐹−0,8 (0) = 0; 𝐹−0,8 (1,25) = .
30 768
1,25 0
325 7
𝐴 = ∫ 𝑓−0,8 (𝑥)𝑑𝑥 − ∫ 𝑓−0,8 (𝑥)𝑑𝑥 = 𝐹−0,8 (1,25) − 2 · 𝐹−0,8 (0) + 𝐹−0,8 (−1) = −2·0+
768 30
0 −1
2521
𝐴= ≈ 0,657 [𝐹𝐸]
2840
b) Interpretation:
Von der Fläche zwischen dem Graphen von 𝑓𝑎 und der x–Achse über dem Intervall [−1; 0] sind die
Anteile ober– und unterhalb der x–Achse gleich groß.
1 1 1
Es gilt: 𝐹𝑎 (𝑥) = 𝑎𝑥 4 + · (𝑎 + 1) · 𝑥 3 + 𝑥 2
4 3 2
1 1 1
und somit: 𝐹𝑎 (−1) = 𝑎 − · (𝑎 + 1) + und 𝐹𝑎 (0) = 0.
4 3 2
0
1 1 1 1 1 1 1 1 1
∫ 𝑓𝑎 (𝑥)𝑑𝑥 = 𝐹𝑎 (0) − 𝐹𝑎 (−1) = 0 − ( 𝑎 − · (𝑎 + 1) + ) = − 𝑎 + 𝑎 + + = 𝑎− =0⇒𝑎=2
4 3 2 4 3 3 2 12 6
−1
67
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Aufgabe 2 (2 Punkte)
Bestimme alle Werte von 𝑟, für die dieses lineare Gleichungssystem nicht lösbar ist.
a) Begründe, dass es sich bei dem abgebildeten Graphen nicht um den Graphen von
𝑓 handeln kann.
b) Bestimme für die Funktion 𝑔 die Werte von 𝑎, 𝑏
und 𝑐.
68
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 6 (5 Punkte)
b) Der Graph von 𝑓 schließt mit der x– und der y–Achse eine Fläche ein. Berechne
deren Inhalt.
Aufgabe 7 (9 Punkte)
Für jedes 𝑡 > 0 ist eine Funktion 𝑓𝑡 gegeben durch 𝑓𝑡 (𝑥) = 𝑡 · sin(𝑡 · 𝑥) + 𝑡.
b) Begründe, dass die Funktion 𝑓𝑡 für keinen Wert von 𝑡 negative Funktionswerte
annimmt.
c) Der Graph der Funktion 𝑔 entsteht aus dem Graphen von 𝑓2 durch Spiegelung an
der Geraden 𝑦 = 2 und anschließender Verschiebung um 4 in positive x–Richtung.
Bestimme einen möglichen Funktionsterm von 𝑔.
69
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
6.4.3 Lösung
Aufgabe 1
Da das Lösen von Gleichungssystemen schnell unübersichtlich werden kann, habe ich hier nur die
Lösungsmengen aufgeführt:
Aufgabe 2
Bringt man das Gleichungssystem in Stufenform, erhält man in der letzten Zeile:
𝐼𝐼𝐼: 0 = 𝑟 + 20
Daher ist das Gleichungssystem nicht lösbar, wenn 𝑟 ≠ −20, da sonst ein Widerspruch in dieser Zeile entsteht.
Aufgabe 3
a) Da 𝑓(𝑥) = 𝑓(−𝑥), ist der Graph von 𝑓 symmetrisch zur y–Achse, was nicht zur Abbildung passt.
b) Man liest als waagerechte Asymptote 𝑦 = 4 und die senkrechte Asymptote 𝑥 = 1 ab. Daraus folgt
𝑎 = 4 und 𝑐 = −1.
𝑏
Da 𝑔(0) = 0, erhält man 4 + = 0, also 𝑏 = −4.
(−1)2
4
𝑔(𝑥) = 4 −
(𝑥 − 1)2
Aufgabe 4
2𝜋 1
Man liest die Periode ab: 𝑝 = 4𝜋 ⇒ 𝑏 = = ; ebenso abgelesen sind 𝑑 = 3 und somit |𝑎| = 2.
𝑝 2
Betrachtet man die Funktion als in x–Richtung verschobene Sinusfunktion, erhält man 𝑐 = 𝜋 und damit
1
𝑓(𝑥) = 2 · sin ( · (𝑥 − 𝜋)) + 3
2
1
𝑓(𝑥) = −2 · cos ( 𝑥) + 3
2
70
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 5
Aufgabe 6
Aufgabe 7
b) Es gilt: 𝑓𝑡 (𝑥) = 𝑡 · ⏟
sin(𝑡 · 𝑥) + 𝑡 ≥ 𝑡 · (−1) + 𝑡 = 0, also sind alle Funktionswerte positiv.
≥−1
Der Sinus kann als kleinsten Wert –1 annehmen. Für diesen Grenzfall steht die Gleichung rechts
von ≥. Dadurch, dass auch um 𝑡 nach oben verschoben wird, liegen die tiefsten Stellen des Graphen
immer genau auf der x–Achse, aber nie darunter.
c) 𝑓2 (𝑥) = 2 · sin(2 · 𝑥) + 2
Gespiegelt an 𝑦 = 2 ergibt: 𝑓2∗ (𝑥) = −2 · sin(2 · 𝑥) + 2.
Mit der angegebenen Verschiebung in x–Richtung erhält man: 𝑔(𝑥) = −2 · sin(2 · (𝑥 − 4)) + 2.
71
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
72
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
a) Weise nach, dass das Dreieck 𝐴𝐵𝐷 rechtwinklig, aber nicht gleichschenklig ist.
b) Ermittle die Koordinaten eines Punktes 𝐶, der das Dreieck 𝐴𝐵𝐷 zu einem Rechteck
ergänzt.
−2 1
Gegeben sind die Ebenen 𝐸: 4𝑥1 − 2𝑥2 + 4𝑥3 = 10 und 𝐹: (𝑥⃗ − ( 2 )) · (−1) = 0.
1 5
Der Punkt 𝑃(0|1|5) ist Eckpunkt eines Quadrats. Orthogonal zu der Ebene, in der dieses
5 1
Quadrat liegt, verläuft die Gerade 𝑔: 𝑥⃗ = (4) + 𝑡 · (0) mit 𝑡 ∈ ℝ.
1 0
a) Begründe, dass das Quadrat in der 𝑥2 𝑥3 –Ebene liegt.
b) Der Schnittpunkt der beiden Diagonalen des Quadrats liegt auf der Gerade 𝑔, der
Punkt 𝑄(0|8|4) in der 𝑥2 𝑥3 –Ebene.
Zeige, dass 𝑄 einer der Eckpunkte des Quadrats ist, die dem Eckpunkt 𝑃
benachbart sind.
73
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Zwei Flugzeuge 𝐹1 und 𝐹2 fliegen jeweils mit konstanter Geschwindigkeit auf einem
geraden Kurs über eine flache Landschaft. Diese Landschaft wird in einem
Koordinatensystem als 𝑥1 𝑥2–Ebene beschrieben.
a) Bestimme je eine Gleichung der Geraden 𝑔 und ℎ, welche die Flugbahnen der
beiden Flugzeuge in Abhängigkeit von 𝑡 (in min) beschreibt.
Begründe, dass sich diese nicht schneiden.
b) Ermittle den Zeitpunkt, zu dem 𝐹1 die Höhe 5,8km erreicht und berechne, wo sich
𝐹1 zu diesem Zeitpunkt befindet.
Aufgabe 6 (6 Punkte)
c) Zeige, dass sich alle Ebenen der Schar in einer Geraden 𝑔 schneiden.
d) Es gibt eine Gerade ℎ durch den Ursprung, welche die Gerade 𝑔 senkrecht
schneidet. Bestimme eine Gleichung dieser Geraden ℎ.
74
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Der Stab 𝑏1 soll in der Mitte 𝐹 der Kante 𝑃𝑇 beginnen und die Dachfläche 𝑄𝑅𝑈 senkrecht
in einem Punkt 𝑉 abstützen.
Eine zweite Stütze 𝑏2 geht von 𝑅 aus und endet orthogonal in einem Punkt 𝑊 auf der
Kante 𝑃𝑈.
9 12
b) Der Punkt 𝑉 hat die Koordinaten 𝑉 (0 | | ).
5 5
Beschreibe ein Verfahren, wie man die Koordinaten von 𝑉 berechnen kann.
Berechne die Länge von 𝑏1 .
c) Ermittle die Koordinaten des Punktes 𝑊, in dem 𝑏2 auf der Kante 𝑃𝑈 endet.
Betrachtet wird für jedes 𝑎 > 0 die gerade Pyramide mit den folgenden Eigenschaften:
6.5.3 Lösung
Aufgabe 1
2 −3
a) Es gilt: ⃗⃗⃗⃗⃗⃗ 𝐴𝐵 = (4) · ( 4 ) = 2 · (−3) + 4 · 4 + 5 · (−2) = −6 + 16 − 10 = 0, daher ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝐷𝐴 · ⃗⃗⃗⃗⃗⃗ 𝐴𝐵, daher ist
𝐷𝐴 ⊥ ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
5 −2
𝐴𝐵𝐶 rechtwinklig in 𝐴.
⃗⃗⃗⃗⃗⃗| = √29, |𝐵𝐷
|𝐴𝐵 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗| = √45, somit kann 𝐴𝐵𝐶 nicht gleichschenklig sein.
⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗ | = √74, |𝐷𝐴
2 2 0
b) ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑂𝐶 = ⃗⃗⃗⃗⃗⃗𝑂𝐵 − ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝐷𝐴 = (4) − (4) = (0) ⇒ 𝐶(0|0|0).
5 5 0
75
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 2
4 1
a) Die Gleichung 𝑛⃗⃗𝐸 = 𝑘 · 𝑛⃗⃗𝐹 ⇒ (−2) = 𝑘 · (−1) ist für kein 𝑘 ∈ ℝ erfüllt, somit sind 𝐸 und 𝐹 nicht
4 5
parallel.
b) 𝐹 in Koordinatenform: 𝐹: 𝑥1 − 𝑥2 + 5𝑥3 = 1
Die Bestimmung der Schnittgerade liefert das lineare Gleichungssystem mit
𝐸: 2𝑥1 −𝑥2 +2𝑥3 = 5
| |
𝐹: 𝑥1 −𝑥2 +5𝑥3 = 1
Subtrahieren der Gleichungen liefert: 𝐼 − 𝐼𝐼 ⇒ 𝑥1 − 3𝑥3 = 4
Mit 𝑥3 = 𝑡 folgt: 𝑥1 = 4 + 3𝑡 und schließlich 𝑥2 = 3 + 8𝑡.
Damit folgt als Schnittgerade:
4 + 3𝑡 4 3
𝑠: 𝑥⃗ = (3 + 8𝑡 ) = (3) + 𝑡 · (8) (𝑡 ∈ ℝ)
𝑡 0 1
4 1
c) 𝑛⃗⃗𝐸 · 𝑛⃗⃗𝐹 = (−2) · (−1) = 4 · 1 − 2 · (−1) + 4 · 5 = 4 + 2 + 20 = 26 ≠ 0. 𝐸 und 𝐹 schneiden sich nicht
4 5
orthogonal.
Aufgabe 4
1
a) Der Punkt 𝑃 liegt in der 𝑥2 𝑥3 –Ebene (𝑥1 = 0), der Richtungsvektor (0) von 𝑔 steht senkrecht zur
0
𝑥2 𝑥3 –Ebene. Damit liegt das Quadrat in der 𝑥2 𝑥3 –Ebene.
b) Der Schnittpunkt 𝑆 der Diagonalen des Quadrats ergibt sich als Schnittpunkt der Geraden 𝑔 mit der
𝑥2 𝑥3 –Ebene. Einsetzen von 𝑔 in 𝐸: 𝑥1 = 0 liefert: 5 + 𝑡 = 0 ⇒ 𝑡 = −5 und damit 𝑆(0|4|1).
Die Diagonalen des Quadrats sind gleich lang, stehen senkrecht aufeinander und halbieren sich.
0 0
Wegen |𝑆𝑃
⃗⃗⃗⃗⃗| = |(−3)| = 5 und |𝑆𝑄 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗ | = |(4)| = 5 gilt |𝑆𝑃
⃗⃗⃗⃗⃗ | = |𝑆𝑄
⃗⃗⃗⃗⃗⃗ |.
4 3
Da außerdem |𝑆𝑃 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗ | = −3 · 4 + 3 · 4 = −12 + 12 = 0 gilt, stehen |𝑆𝑃
⃗⃗⃗⃗⃗ | · |𝑆𝑄 ⃗⃗⃗⃗⃗| und ⃗⃗⃗⃗⃗⃗ | senkrecht
|𝑆𝑄
aufeinander, wodurch die Behauptung gezeigt ist.
Aufgabe 5
18 6
1 1
a) Das Flugzeug 𝐹1 fliegt in Richtung 𝑢 ⃗⃗ = · ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑃𝑄 = · (18) = (6),
3 3
9 3
2 6
daher 𝑔: 𝑥⃗ = (0) + 𝑡 · (6)
1 3
3 3
Für den Richtungsvektor (4) von 𝐹2 gilt: |(4)| = 5; damit die Bedingung |𝑣⃗| = 15 erfüllt ist, müssen
0 0
die Koordinaten verdreifacht werden,
0 9
daher: ℎ: 𝑥⃗ = (0) + 𝑟 · (12)
4 0
2 +6𝑡= 9𝑟
Um zu überprüfen, ob sich 𝑔 und ℎ schneiden, muss | 6𝑡 = 12𝑟 | gelöst werden:
1 +3𝑡= 4
𝐼𝐼𝐼: 1 + 3𝑡 = 4 ⇒ 3𝑡 = 3 ⇒ 𝑡 = 1 und
1
𝐼𝐼: 6𝑡 = 12𝑟 mit 𝑡 = 1: 6 = 12𝑟 ⇒ 𝑟 =
2
‼!
1
liefert in Zeile 𝐼 den Widerspruch 2 + 6 · 1 = 9 · ⇒ 8 =
⏞ 4,5, damit schneiden sich die Flugbahnen 𝑔
2
und ℎ von 𝐹1 und 𝐹2 nicht.
76
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 6
a) 𝐸1 : 𝑥1 + 2𝑥2 + 2𝑥3 = 2 ⇒ 𝑆1 (2|0|0), 𝑆2 (0|1|0), 𝑆3 (0|0|1)
Darstellung s. rechts:
b) 𝐸0 : 2𝑥2 = 0 ⇒ 𝐸0 : 𝑥2 = 0
Die Ebene 𝐸0 der Schar ist die 𝑥1 𝑥3 –Ebene.
c) Wähle zwei beliebige Werte für 𝑘 (z.B. 𝑘 = 0 und 𝑘 = 1) und löse das LGS
𝑥 +2𝑥2 +2𝑥3 = 2
| 1 |
𝑥2 = 0
Mit 𝐼𝐼: 𝑥2 = 0 folgt für 𝐼 mit 𝑥3 = 𝑡: 𝑥1 = 2 − 2𝑡 und daher für die
Schnittgerade:
2 − 2𝑡 2 −2
𝑔: 𝑥⃗ = ( 0 ) = (0) + 𝑡 · ( 0 ), 𝑡 ∈ ℝ.
𝑡 0 1
Nachweis, dass 𝑠 in allen Ebenen der Schar enthalten ist:
𝑔 in 𝐸𝑘 : 𝑘(2 − 2𝑡) + 2 · 0 + 2𝑘𝑡 = 2𝑘 ⇒ 2𝑘 − 2𝑘𝑡 + 2𝑘𝑡 = 2𝑘 ⇒ 2𝑘 = 2𝑘 ⇒ 0 = 0. Damit ist 𝑔 die
Schnittgerade der Ebenen der Schar.
d) Da ℎ durch den Ursprung verläuft, hat die Gerade die Form: ℎ: 𝑥⃗ = 𝑢 ⃗⃗,
2 − 2𝑡 −2
wobei und 𝑢 ⃗⃗ = ( 0 ) für ein bestimmtes 𝑡 und 𝑢 ⃗⃗ · ( 0 ) = 0.
𝑡 1
−2 2 − 2𝑡 −2 4
⃗⃗ · ( 0 ) = 0 ⇒ ( 0 ) · ( 0 ) = −2 · (2 − 2𝑡) + 𝑡 · 1 = −4 + 4𝑡 + 𝑡 = 5𝑡 − 4 = 0 ⇒ 𝑡 = ,
𝑢
5
1 𝑡 1
4
2−2· 0,4 0,4
5
damit ist 𝑢 ⃗⃗ = ( 0 ) = ( 0 ) und ℎ: 𝑥⃗ = ( 0 ).
4 0,8 0,8
5
Nachweis, dass sich 𝑔 und ℎ schneiden:
0,4 2 −2
( 0 ) = (0) + 𝑡 · ( 0 ): aus Gleichung 𝐼𝐼𝐼 folgt: 𝑡 = 0,8; was in 𝐼 zu 2 − 2 · 0,8 = 0,4 führt. Damit
0,8 0 1
schneiden sich 𝑔 und ℎ.
Aufgabe 7
−6 −3
a) 𝑄(3|3|0), 𝑅(−3|3|0), 𝑈(0|0|6) ⇒ 𝑄𝑅 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗ = ( 0 ) , 𝑄𝑈 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗ = (−3)
0 6
0
Gesucht 𝑛⃗⃗𝐸 , wobei 𝑛⃗⃗𝐸 ⊥ 𝑄𝑅
⃗⃗⃗⃗⃗⃗ und 𝑛⃗⃗𝐸 ⊥ 𝑄𝑈 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗ ⇒ 𝑛⃗⃗𝐸 = (2)
1
0 3
𝑂𝑄 = (2) · (3) = 0 · 3 + 2 · 3 + 1 · 0 = 6, also 𝐸: 2𝑥2 + 𝑥3 = 6.
𝑛⃗⃗𝐸 · ⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗
1 0
b) Bilde eine Gerade 𝑔 mit 𝑔: 𝑥⃗ = 𝑂𝑄 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗ + 𝑡 · 𝑛⃗⃗𝐸 , setze 𝑔 in 𝐸 ein und löse nach 𝑡 auf. Einsetzen von 𝑡 liefert
die Koordinaten von 𝑉.
0
24
3−3 −3−3 0+0
𝐹 = 𝑀𝑃𝑇 = ( | | ) ⇒ 𝐹(0|−3|0), daher ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝐹𝑉 = ( 5 )
2 2 2 12
5
24 2 12 2 12√5
und 𝑏1 = 𝑑(𝐹; 𝑉) = |𝐹𝑉
⃗⃗⃗⃗⃗⃗ | = √02 + ( ) + ( ) = ≈ 5,37 [𝑚].
5 5 5
Die Länge von 𝑏1 beträgt also 5,37𝑚.
77
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
3 −3
c) Gerade ℎ, die 𝑃 und 𝑈 enthält: ℎ: 𝑥⃗ = (−3) + 𝑟 · ( 3 ) , 𝑟 ∈ ℝ
0 6
Da 𝑊 auf ℎ liegt, gilt 𝑊 = 𝑆𝑟 (3 − 3𝑟|−3 + 3𝑟|6𝑟) mit 0 < 𝑟 < 1. und: 𝑅(−3|3|0), daher:
3 − 3𝑟 + 3 6 − 3𝑟
⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑅𝑊 = (−3 + 3𝑟 − 3) = (3𝑟 − 6)
6𝑟 6𝑟
−3 6 − 3𝑟
Bedingung: 𝑃𝑈 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗ = 0 ⇒ ( 3 ) · (3𝑟 − 6) = −3(6 − 3𝑟) + 3(3𝑟 − 6) + 6 · 6𝑟 = 54𝑟 − 36 = 0 ⇒ 𝑟 = 2
⃗⃗⃗⃗⃗⃗ · 𝑅𝑊
3
6 6𝑟
Also: 𝑊 = 𝑆2 (1|−1|4).
3
𝑎 𝑎
d) 𝐹(0|−𝑎|0), 𝑅(−𝑎|𝑎|0), 𝑈(0|0|𝑎), 𝑀 (− | | 𝑎)
2 2
𝑎
− 𝑎
2
⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗ = ( 3 ) und 𝑅𝑈
𝐹𝑀 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗ = (−𝑎)
𝑎
2 2𝑎
𝑎
Zu zeigen:
𝑎
− 𝑎
2 𝑎 3 𝑎2 3
⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝐹𝑀 · ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑅𝑈 = 0 ⇒ ( 3 𝑎 ) · (−𝑎) = − · 𝑎 + 𝑎 · (−𝑎) + 𝑎 · 2𝑎 = − − 𝑎2 + 2𝑎2 = −2𝑎 2 + 2𝑎2 = 0
2 2 2 2
2 2𝑎
𝑎
Damit wurde die Behauptung bewiesen.
78
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
a) Begründe, dass die Gerade durch 𝐴 und 𝐵 parallel zur 𝑥2 –Achse verläuft.
b) Der Punkt 𝐶 liegt auf der 𝑥2 –Achse. Die Gerade durch 𝐴 und 𝐶 steht senkrecht zur
Geraden durch 𝐵 und 𝐶.
Bestimme die Koordinaten aller Punkte, die die beschriebenen Eigenschaften des
Punkts 𝐶 haben.
Gegeben sind die Ebene 𝐸: 4𝑥2 − 3𝑥3 = 3 und die dazu parallele Gerade
1 0
𝑔: 𝑥⃗ = (4) + 𝑡 · (4).
1 3
a) Berechne den Abstand von 𝐸 und 𝑔.
b) Es gibt zwei Ebenen, die orthogonal zu 𝐸 sind und zu 𝑔 den Abstand 3 haben.
Begründe, dass diese Ebenen parallel zur 𝑥2 𝑥3 –Ebene sind.
Bestimme zu beiden solchen Ebenen eine Gleichung.
79
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
In der Abbildung ist neben 𝐿 und 𝑔 das Rechteck 𝑂𝑃𝑄𝑅 dargestellt, dessen Eckpunkte
25
𝑂(0|0|0), 𝑃 (− 2
|−12|9) und 𝑅(0|−12|9) in 𝐸 liegen.
𝑄 und 𝑅 liegen außerdem auf 𝑔.
Das Rechteck 𝑂𝑃𝑄𝑅 stellt modellhaft den geneigten Teil einer Minigolfanlage dar, der
Punkt 𝐿 ist das Loch dieser Bahn. Im verwendeten Koordinatensystem beschreibt die
𝑥1 𝑥2–Ebene den horizontalen Untergrund; eine Längeneinheit entspricht 1dm in der
Realität.
Im Folgenden wird der in der Abbildung rot dargestellte Teil des Wegs eines Minigolfballs
betrachtet. Der Ball soll im Folgenden als punkförmig angenommen werden. Seine
Position auf dem dargestellten Teil des Wegs können durch die Punkte
8
𝐵𝑘 (−5 − 3𝑘 |−8𝑘 + 𝑘 2 | 6𝑘 − 2𝑘 2 ) mit geeigneten Werten von 𝑘 ∈ ℝ beschrieben werden.
3
f) Weise nach, dass der Ball auf dem betrachteten Teil seines Weges durchgehend
Kontakt zur Minigolfbahn hat.
g) Berechne im Modell die Koordinaten des Punkts, in dem der Ball auf die seitliche
Begrenzung der Minigolfbahn trifft.
80
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
a) Berechne die Größe des Winkels, den 𝑔 mit der 𝑥2 𝑥3 –Ebene einschließt.
Bestimme die Koordinaten des Punkts von 𝑔, der von der 𝑥2 𝑥3 –Ebene den Abstand
5 hat.
6.6.3 Lösung
Aufgabe 1
Aufgabe 2
1 1 1
a) Der Ortsvektor · (𝑏⃗⃗ − 𝑎⃗) = · 𝑏⃗⃗ − · 𝑎⃗ beschreibt den Ortsvektor des Mittelpunkts
2 2 2
der Seite 𝑂𝐶.
b) Siehe Abbildung rechts.
1 1 1
c) 𝑏⃗⃗ · ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑂𝑃 = 𝑏⃗⃗ · ( · 𝑏⃗⃗ + 𝑑⃗) = · 𝑏⃗⃗ 2 + 𝑏⃗⃗⏟
· 𝑑⃗ = · |𝑏⃗⃗|; da der Wert von |𝑏⃗⃗| von der Seitenlänge
2 2 2
=0
der Grundfläche abhängt, tut dies auch der Term 𝑏⃗⃗ · 𝑂𝑃
⃗⃗⃗⃗⃗⃗ .
Aufgabe 3
0
a) Die Gerade 𝑔 durch 𝐴 und 𝐵 hat den Richtungsvektor 𝑢 ⃗⃗⃗⃗⃗⃗ = (6). Da nur die 𝑥2 –Koordinate von 0
⃗⃗ = 𝐴𝐵
0
verschieden ist, verläuft die Gerade parallel zur 𝑥2 –Achse.
b) Da 𝐶 auf der 𝑥2 –Achse liegt, gilt: 𝐶𝑟 (0|𝑟|0).
−2 −2
𝐴𝐶𝑟 = (𝑟 + 3) und 𝐵𝐶
⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗ ⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗𝑟 = (𝑟 − 3)
−1 −1
Bedingung (s. Abbildung): ⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗ ⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗⃗𝑟 = 0
𝐴𝐶𝑟 · 𝐵𝐶
−2 −2
⇒ (𝑟 + 3) · (𝑟 − 3) = (−2)2 + (𝑟 + 3) · (𝑟 − 3) + (−1)2 = 4 + 𝑟 2 − 9 + 1 = 𝑟 2 − 4 = 0 ⇒ 𝑟1,2 = ±2
−1 −1
Daher besitzen die Punkte 𝐶2 (0|2|0) und 𝐶−2 (0|−2|0) die geforderte Eigenschaft.
81
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 4
|4·4−3·1−3| 10
a) Da 𝑔 ∥ 𝐸, 𝑑(𝑔; 𝐸) = 𝑑(𝑃; 𝐸) = = = 2 [𝐿𝐸]
√4 2 +(−3)2 5
1
b) Ein möglicher zu 𝑛⃗⃗𝐸 orthogonaler Normalenvektor von 𝐹 wäre 𝑛⃗⃗𝐹 = (0), da 𝑛⃗⃗𝐸 · 𝑛⃗⃗𝐹 = 0.
0
Damit entsprechen die zwei Ebenen der Form 𝐹1,2 : 𝑥1 = 𝑑, wie es auch die 𝑥2 𝑥3 –Ebene mit 𝑑 = 0 tut.
Aufgabe 5
1
a) Da der Richtungsvektor 𝑢 ⃗⃗ = (0) außer der 𝑥1 –Koordinate keine von 0 verschiedenen Koordinaten
0
besitzt, verläuft 𝑔 parallel zur 𝑥1 –Achse.
Da die Gleichungen −8 = −12 + 𝑡 · 0 und 6 = 9 + 𝑡 · 0 nicht lösbar sind, ist 𝐿 ∉ 𝑔.
25
− 1 0
b) ⃗⃗⃗⃗⃗ = 𝑞⃗ = ( 4 ), 𝑢
𝑃𝐿 ⃗⃗ = (0 ). Gesucht ist 𝑛
⃗
⃗ mit 𝑛
⃗
⃗ ⊥ 𝑞
⃗ und 𝑛
⃗
⃗ ⊥ 𝑢
⃗⃗ ⇒ 𝑛
⃗
⃗ = ( 3)
4 𝐸 𝐸 𝐸 𝐸
−3 0 4
0 0
𝐸: 3𝑥2 + 4𝑥3 = 𝑑 ⇒ 𝑑 = 𝑛⃗⃗𝐸 · 𝑝⃗ = (3) · (−12) = 0 + 3 · (−12) + 4 · 9 = −36 + 36 = 0 ⇒ 𝐸: 3𝑥3 + 4𝑥2 = 0
4 9
c) Wähle ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑅𝑃 als Normalenvektor 𝑛⃗⃗𝐻 einer Hilfsebene 𝐻, die den Punkt 𝑂(0|0|0) enthält. Schneide 𝐻 und
die Gerade durch 𝑅 und 𝑃 und bestimme deren Schnittpunkt 𝐵. Damit ergibt sich für 𝑆:
𝑠⃗ = 2 · ⃗⃗⃗⃗⃗⃗
𝑂𝐵
Bei dem speziellen Viereck handelt es sich um ein Parallelogramm.
−12,5 0
d) |𝑝⃗| = |( 0 )| = 12,5 [𝑑𝑚], |𝑟⃗| = |(−12)| = √02 + (−12)2 + 92 = 15 [𝑑𝑚]
0 9
𝐴 = |𝑝⃗| · |𝑟⃗| = 12,5 · 15 = 187,5 [𝑑𝑚2 ]
8
f) 𝐵𝑘 in 𝐸: 3 · (−8𝑘 + 𝑘 2 ) + 4 · (6𝑘 − 2𝑘 2 ) = 0 ⇒ −24𝑘 + 8𝑘 2 + 24𝑘 − 8𝑘 2 = 0 ⇒ 0 = 0, da die Ebene 𝐸
3
jeden Punkt 𝐵𝑘 enthält, hat der Ball auf dem betrachteten Teil seines Weges durchgehend Kontakt
zur Bahn.
25
g) Da sowohl bei 𝑃 als auch 𝑄 𝑥1 = − gilt, muss dies auch für den seitlichen Begrenzungspunkt gelten.
2
25 25 10 5
−5 − 3𝑘 = − ⇒ 3𝑘 = 7,5 ⇒ 𝑘 = 2,5 und damit 𝐵2,5 (− | − | ).
2 2 3 2
Aufgabe 6
1 1
𝑔: 𝑥⃗ = (3) + 𝑡 · (−2), 𝑥2 𝑥3 –Ebene: 𝑥1 = 0
0 2
1 1
(1) 𝑢
⃗⃗ = (−2) , |𝑢 ⃗⃗| = √12 + (−2)2 + 22 = 3 und 𝑛⃗⃗𝐸 = (0) , |𝑛⃗⃗𝐸 | = 1
2 0
|𝑢
⃗⃗ · 𝑛⃗⃗𝐸 | |1 · 1 − 2 · 0 + 2 · 0 − 0| 1 1
sin 𝛼 = = = ⇒ 𝛼 = arcsin ≈ 19,47°
|𝑢
⃗⃗| · |𝑛⃗⃗𝐸 | 3·1 3 3
82
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
(3) |𝑢
⃗⃗| = 3 (s. a))
0 1 4 0 1 −4
𝑞⃗ = ( 5 ) + 4 · (−2) = (−3) ⇒ 𝑄1 (4|−3|6) 𝑞⃗ = ( 5 ) − 4 · (−2) = ( 13 ) ⇒ 𝑄2 (−4|13| − 10)
−2 2 6 −2 2 −10
𝑄1 in 𝐸𝑘 : 𝑄2 in 𝐸𝑘 :
(𝑘 + 1) · 4 − 3 + (𝑘 − 1) · 6 = 1 (𝑘 + 1) · (−4) + 13 + (𝑘 − 1) · (−10) = 1
⇔ 4𝑘 + 4 − 3 + 6𝑘 − 6 = 1 ⇔ −4𝑘 − 4 + 13 − 10𝑘 + 10 = 1
⇔ 10𝑘 − 5 = 1 ⇔ −14𝑘 + 19 = 1
3 9
⇔ 𝑘1 = ⇔ 𝑘2 =
5 7
Aufgabe 7
83
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Im Folgenden werden 2 Würfel stets gemeinsam geworfen. Bei jedem der beiden Würfel
sind die Seiten mit den Zahlen von 1 bis 6 durchnummeriert.
In einem Behälter befinden sich Kugeln, von denen jede dritte gelb ist.
a) Aus dem Behälter wird zweimal nacheinander jeweils eine Kugel zufällig
entnommen und wieder zurückgelegt.
Berechne die Wahrscheinlichkeit dafür, dass beide Kugeln gelb sind.
b) Im Behälter werden zwei gelbe Kugeln durch zwei blaue Kugeln ersetzt.
Anschließend wird aus dem Behälter erneut zweimal nacheinander jeweils eine
Kugel zufällig entnommen und wieder zurückgelegt. Die Wahrscheinlichkeit dafür,
1
dass beide Kugeln gelb sind, beträgt nun 16.
Ermittle, wie viele gelbe Kugeln sich nach den beschriebenen Vorgängen im
Behälter befinden.
84
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
85
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Der Body–Mass–Index ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines
Menschen in Relation zu seiner Körpergröße. Menschen mit einem BMI größer als 25
gelten laut diesem Index bereits als übergewichtig.
Laut statistischem Bundesamt waren im Jahr 2018 60% der männlichen Bevölkerung und
55% der weiblichen Bevölkerung übergewichtig (BMI > 25).
b) Bestimme, wie groß eine Gruppe weiblicher Personen mindestens sein muss, damit
mit einer Wahrscheinlichkeit von über 99% mindestens eine Frau in dieser Gruppe
übergewichtig ist.
Untersuche, ob es einen Wert für 𝑡 (𝑡 > 0) gibt, für den die Funktion 𝑓 mit
𝑓(𝑥) = 48 · (𝑡𝑥 − 𝑥 2 )
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Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
In Deutschland lag am 20. Februar 2022 bei 4,5% der Bevölkerung eine durch einen PCR–
Test bestätigte Infektion mit dem Sars–Cov–2–Virus vor. Ob eine Infektion vorliegt oder
nicht, kann auch mithilfe eines Schnelltests diagnostiziert werden. Zeigt das Ergebnis
dieses Tests die Infektion mit dem Virus an, so bezeichnet man es als positiv. Liegt bei
einer Person eine Infektion vor, so ist das Testergebnis mit einer Wahrscheinlichkeit von
98% positiv. Liegt bei einer Person keine Infektion vor, so beträgt die Wahrscheinlichkeit
dafür, dass das Testergebnis dennoch positiv ist, 4%.
a) Bei einer Person, die aus der Bevölkerung Deutschlands zufällig ausgewählt
wurde, wird der Test durgeführt.
Berechne für folgende Ereignisse jeweils die Wahrscheinlichkeit:
A. „Bei einer getesteten Person liegt eine Infektion vor und das Testergebnis
ist positiv.“
B. „Das Testergebnis ist negativ.“
Der Test wird mithilfe eines Teststreifens durchgeführt, auf dem ein metallischer
Indikator aufgebracht ist. Kommt dieser mit dem Virus in Verbindung, verändert er die
Lichtbrechung, der Teststreifen verfärbt sich rot. Ist die Indikatormenge auf einem
Teststreifen kleiner als 15mg, so ist dieser unbrauchbar.
Der Hersteller der Teststreifen verfolgt das Ziel, dass höchstens 10% der hergestellten
Teststreifen unbrauchbar sind, und führt deshalb regelmäßig eine Qualitätskontrolle
durch. Dazu wird der laufenden Produktion eine Stichprobe von 100 Teststreifen
entnommen. Nur wenn sich darunter mindestens 16 unbrauchbare Teststreifen befinden,
entscheidet man sich dafür, das Herstellungsverfahren zu verbessern.
d) Die Indikatormenge auf den Teststreifen ist normalverteilt. Vor einer Verbes–
serung des Herstellungsverfahrens hatte der Erwartungswert 20mg und die
Standardabweichung 4,0mg betragen. Durch die Verbesserung konnte die
Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein zufällig ausgewählter Teststreifen aufgrund
der Indikatormenge unbrauchbar ist, halbiert werden. Der Erwartungswert für die
Indikatormenge blieb dabei unverändert.
Bestimme die geänderte Standardabweichung (auf eine Dezimale gerundet).
87
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
6.7.3 Lösung
Aufgabe 1
5 5 5 25
a) 𝑃(𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 6) = ⇒ 𝑃(𝑏𝑒𝑖 𝑏𝑒𝑖𝑑𝑒𝑛 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 6) = · =
6 6 6 36
b) 𝑋: Anzahl der Würfe mit keiner 6 (𝐵30;5–verteilt)
6
Für Abb. 2 und 3 gilt: 𝑃(𝑋 > 30) ≠ 0, daher können sie nicht infrage kommen.
5
Der Erwartungswert von 𝑋 ist 𝜇 = 𝑛 · 𝑝 = 30 · = 25, Abb. 1 zeigt allerdings einen Erwartungswert
6
von 𝜇 = 20 ≠ 25 an, weshalb sie nicht infrage kommen kann.
Aufgabe 2
1 1 1 1
a) 𝑃(𝑔𝑒𝑙𝑏) = ⇒ 𝑃(𝑧𝑤𝑒𝑖 𝑚𝑎𝑙 𝑔𝑒𝑙𝑏) = · =
3 3 3 9
1
b) Da die Wahrscheinlichkeit dafür, dass beide Kugeln gelb sind, nun beträgt, ist nun jede vierte Kugel
16
gelb. Bezeichnet man die gesuchte Anzahl mit x, gilt:
𝑥+2 1
= ⇒ 3𝑥 + 6 = 4𝑥 ⇒ 𝑥 = 6
4𝑥 3
Es befinden sich nun also 6 gelbe Kugeln in dem Behälter.
Aufgabe 3
1
a) 𝑝 + 2𝑝 + 3𝑝 = 1 ⇒ 6𝑝 = 1 ⇒ 𝑝 =
6
Aufgabe 4
(1) Ist falsch, denn die Wendepunkte des Graphen liegen bei 𝑥 = 𝜇 ± 𝜎, was mit 𝜇 = 1 und 𝜎 = 0,2 zu
𝑥1 = 0,8 und 𝑥2 = 1,2 führt, was nicht der Fall ist (s. Abbildung).
(2) Die Aussage ist wahr, aufgrund von Symmetrie ist
𝑃(1,6 ≤ 𝑋 ≤ 1,8) = 𝑃(0,2 ≤ 𝑋 ≤ 0,4) ≈ ⏟ 0,045 < 0,06
𝐴𝑏𝑧𝑎̈ ℎ𝑙𝑒𝑛
Aufgabe 5
88
Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
Aufgabe 6
𝑡 𝑡 𝑡
𝑡
2 )𝑑𝑥
1 1 1 1
∫ 𝑓𝑡 (𝑥)𝑑𝑥 = 1 ⇒ ∫ 48 · (𝑡𝑥 − 𝑥 = 48 · ∫(𝑡𝑥 − 𝑥 2 )𝑑𝑥 = 48 · [ 𝑡𝑥 2 − 𝑥 3 ] = 48 · ( 𝑡 3 − 𝑡 3 − 0)
2 3 0 2 3
0 0 0
1 1 1
∫ 𝑓𝑡 (𝑥)𝑑𝑥 = 48 · 𝑡 3 = 8𝑡 3 = 1 ⇒ 𝑡 3 = ⇒ 𝑡 =
6 8 2
1 1
Infrage kommt also die Funktion 𝑓1 (𝑥) = 48 · ( 𝑥 − 𝑥 2 ) der Schar, wenn gilt: 𝑓1 ≥ 0 für alle 𝑥 ∈ [0; ].
2 2 2 2
1 1 1 1
Nullstellen von 𝑓1: 𝑓1 (𝑥) = 0 ⇒ 48 · ( 𝑥 − 𝑥 2 ) = 0 ⇒ 𝑥 − 𝑥 2 = 0 ⇒ 𝑥 ( − 𝑥) = 0 ⇒ 𝑥1 = 0; 𝑥2 = .
2 2 2 2 2 2
1 1 1 1 2
Nun rechnet man beispielsweise 𝑓1 ( ) = 48 · ( · − ( ) ) = 3 > 0. Damit ist gezeigt, dass 𝑓1 ≥ 0 für
2 4 2 4 4 2
1 1
alle 𝑥 ∈ [0; ], weshalb 𝑓1 eine Dichtefunktion über dem Intervall [0; ] ist.
2 2 2
Aufgabe 7
a) Hier empfiehlt es sich, ein Baumdiagramm/Tabelle anzufertigen:
Zufällig ausgewählte Person
0,045 0,955
Infektion (𝑰) Keine Infektion (𝑰̅)
0,02 0,98 0,96 0,04
Test negativ (𝒑 ̅) Test positiv (𝒑) Test negativ (𝒑 ̅) Test positiv (𝒑)
Damit fällt die Bestimmung der Wahrscheinlichkeiten einfacher aus:
𝑃(𝐴) = 𝑃(𝐼) · 𝑃𝐼 (𝑝) = 0,045 · 0,98 = 0,0441
𝑃(𝐵) = 𝑃(𝐼) · 𝑃𝐼 (𝑝̅ ) + 𝑃(𝐼)̅ · 𝑃𝐼 ̅(𝑝̅ ) = 0,045 · 0,02 + 0,955 · 0,96 = 0,9177
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Zusammenfassung Mathe–LK 2020/22 Malte Graf
ii. Werden weniger als 16 unbrauchbare Teststreifen gefunden, wird das Herstellungs–
verfahren nicht verbessert. Es kann aber sein, dass der Anteil der unbrauchbaren
Teststreifen tatsächlich über 10% liegt und man sich fälschlicherweise dagegen entscheidet,
das Herstellungsverfahren zu verbessern.
Bei dem beschriebenen Fehler handelt es sich um i., daher beträgt die Wahrscheinlichkeit für eine
irrtümliche Verbesserung:
𝑋2 : Anzahl der unbrauchbaren Teststreifen (im Grenzfall 𝐵100;0,1 –verteilt)
𝑃(𝑢𝑛𝑛𝑜̈ 𝑡𝑖𝑔𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑏𝑒𝑠𝑠𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔) = 𝑃(𝑋2 ≥ 16) = 1 − 𝑃(𝑋2 ≤ 15) ≈ 1 − 0,9601 = 0,0399
Da sich nun die Stichprobe auf 𝑛 = 200 erhöht hat, benötigt es eine neue Zufallsvariable:
𝑋3 : Anzahl der unbrauchbaren Teststreifen (𝐵200;0,1 –verteilt)
Gesucht ist kleinstmöglich, sodass 𝑃(𝑋3 ≥ 𝑘) = 0,0399 ⇒ 1 − 𝑃(𝑋3 ≤ 𝑘 − 1) = 0,0399
Ausprobieren mit dem WTR:
𝑘−1 𝑃(𝑋3 ≤ 𝑘 − 1)
12 0,0320
13 0,0566
Da 𝑃(𝑋3 ≤ 13) ≈ 0,0566 > 0,0399 und 𝑃(𝑋3 ≤ 12) ≈ 0,0320 < 0,0399, gilt 𝑘 − 1 = 12 ⇒ 𝑘 = 13, also
muss man sich ab einer Zahl von 13 unbrauchbaren Teststreifen dazu entscheiden, das Herstellungs–
verfahren zu verbessern.
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