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GmbH. Ziel ist es, Anwendern qualifiziertes SAP-Wissen zur Verfügung zu stellen.
SAP PRESS vereint das fachliche Know-how der SAP und die verlegerische Kompe-
tenz von Rheinwerk. Die Bücher bieten Expertenwissen zu technischen wie auch zu
betriebswirtschaftlichen SAP-Themen.
Kathrin Schmalzing
CO-PA in SAP S/4HANA Finance. Prozesse, Funktionen, Customizing
326 Seiten, 2017, gebunden
ISBN 978-3-8362-4483-1
Karl Liebstückel
Instandhaltung mit SAP. Das Praxishandbuch
684 Seiten, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage 2016, gebunden
ISBN 978-3-8362-4105-2
eva.tripp@rheinwerk-verlag.de
www.rheinwerk-verlag.de
Rheinwerk Verlag • Rheinwerkallee 4 • 53227 Bonn
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fentlichung im Internet oder in einem Firmennetzwerk.
Wir hoffen sehr, dass Ihnen dieses Buch gefallen hat. Bitte teilen Sie
uns doch Ihre Meinung mit und lesen Sie weiter auf den Serviceseiten.
1. Auflage 2019
1 Verträge 29
7
Inhalt
2 Konditionen 125
8
Inhalt
9
Inhalt
10
Inhalt
11
Inhalt
12
Inhalt
9.1 Archivierung von Stamm- und Bewegungsdaten von SAP RE ... 604
9.1.1 Archivierung: Voraussetzungen und Begriffe ....................... 604
9.1.2 Stammdaten und Verträge archivieren ................................... 608
9.1.3 Spezielle Archivierungsobjekte .................................................. 614
9.1.4 Customizing: Archivierung .......................................................... 616
9.2 Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ........................................... 617
Anhang 625
13
1 Geleitwort
Bereits im Jahr 2009 haben die beiden Autorinnen Frau Dr. Anke Köppe (bis
Mitte 2017 Development Manager für SAP RE) und Frau Sabine Toman
(Principal Consultant bei SAP Services im Bereich Immobilienmanage-
ment) ihr erstes Buch zum Thema Immobilienmanagement mit SAP veröf-
fentlicht. In der Fachwelt fand dieses Buch sehr großen Anklang und ist seit
mehr als fünf Jahren in der gebundenen Version ausverkauft. Damit lag es
auf der Hand, dass ein Nachfolgewerk entstehen muss.
Bedingt durch die Änderungen in der Bilanzierung von Leasingverträgen
nach IFRS und US-GAAP und weitere Neuerungen in der Komponente SAP
Real Estate haben sich die Autorinnen entschieden, das Nachfolgewerk in
zwei Bücher aufzuteilen. Im Jahr 2017 haben sie zunächst das Fachbuch
»IFRS 16 – Leasingbilanzierung mit SAP« veröffentlicht, das sich in der Fach-
welt einer extrem hohen Nachfrage erfreute und immer noch erfreut. Nun-
mehr liegt das zweite Buch »SAP Real Estate Management« für die interes-
sierte Fachwelt bereit.
Das Thema Immobilienmanagement wird in vielen Organisationen und Un-
ternehmen immer noch als ein notwendiges Must-have betrachtet, jedoch
nur selten als proaktives Steuerungsinstrument für eine der größten Bilanz-
positionen. Die Einführung des neuen Leasingstandards für IFRS und US-
GAAP hat dabei sehr dazu beigetragen, die bilanzielle Bedeutung der Immo-
bilienbestände in Unternehmen monetär zu verdeutlichen und besser sicht-
bar zu machen. Die Fragen »Wie hoch sind denn die langfristigen Verbind-
lichkeiten, die ein Unternehmen in Immobilien gebunden hat?« bzw. »Wie
hoch ist der Anteil an Immobilien im Anlagevermögen eines Unterneh-
mens?« können jetzt exakter als vorher beantwortet werden. Damit stellt
sich aber auch gleich die Frage nach einem effizienten Management dieser
Vermögenswerte. Im Zeitalter der Digital Transformation und der Intelligent
Enterprise geht dies nur mit leistungsstarker Software, die voll in die be-
triebswirtschaftlichen Abläufe des Gesamtunternehmens eingebunden ist
und gleichzeitig Möglichkeiten bietet, neue Trends und zukunftsweisende
Lösungen für das Immobilienmanagement zu berücksichtigen. An diesem
Punkt setzt das mehr als 600 Seiten starke Werk der beiden Autorinnen an.
Um dem Einsatzbereich der Lösung und damit auch den unterschiedlichen
Leserzielgruppen gerecht zu werden, gliedert sich dieses Buch in drei große
Abschnitte:
쐍 Grundlagen
쐍 branchenspezifische Funktionen
쐍 technische Aspekte
Im Jahre 2009 haben wir uns erstmals an die Aufgabe gewagt, SAP RE in
einem Buch umfassend darzustellen. Wenn wir heute zurückblicken und die
Entwicklungen, die es zwischenzeitlich im SAP Real Estate Management gab,
in Betracht ziehen, ist es dringend an der Zeit, eine aktualisierte Version auf
den Weg zu bringen. So etwa haben die im Jahre 2016 erschienenen überar-
beiteten Bilanzierungsrichtlinien für Leasingverträge dazu geführt, dass
SAP Real Estate Management eine wesentliche funktionale Erweiterung
erfahren hat – die der bilanziellen Bewertung. Diese Erweiterungen, die oft
unter dem Stichwort IFRS 16 zusammengefasst werden, waren uns ein gan-
zes Buch wert – »IFRS 16 – Leasingbilanzierung mit SAP« (von Anke Köppe
und Sabine Toman, ISBN 978-3-8362-5953-8, erschienen 2018 im Rheinwerk
Verlag). Wenn Sie sich tiefgehend mit dem Thema beschäftigen wollen, sei
Ihnen dieses Buch an Herz gelegt. Für einen Einstieg bieten wir im vorlie-
genden Buch eine Kurzfassung an.
Eine einfache Überarbeitung und Ergänzung des Buches von 2009 war uns
aber nicht genug – wir wollten eine andere Perspektive einnehmen: weg
von der technischen Funktionalität – hin zur praktischen Anwendersicht.
Wer sollte Dieses Buch richtet sich an Anwender und zukünftige Anwender von
das Buch lesen? SAP RE, unabhängig davon, welcher der drei genannten Gruppen ihr Unter-
nehmen zuzurechnen ist. Dabei geht es in erster Linie um Kunden, die die
On-Premise-Lösung unter SAP S/4HANA einsetzen. Alle im Buch bespro-
chenen Funktionen werden in der Lösung SAP S/4HANA gezeigt. Sie stehen
aber im Wesentlichen auch schon in der SAP Business Suite ab Enhance-
ment Package 6 zur Verfügung – wenn auch mit einer etwas anderen Benut-
zeroberfläche.
Fiori-Apps Die Funktionen von SAP RE können Sie mit der bisher bekannten Benutzer-
oberfläche aus dem SAP GUI oder aber in Form von Fiori-Apps aus dem
Fiori Launchpad aufrufen.
SAP RE in Zusätzlich zur On-Premise-Lösung für SAP RE stehen Ihnen innerhalb der
S/4HANA Cloud SAP S/4HANA Cloud für den Bereich von SAP RE Lösungen wie z.B. das
SAP Contract and Lease Management (SAP S/4HANA Cloud for Contract &
Lease Management) für die bilanzielle Bewertung von Verträgen oder die
SAP Cloud for Real Estate location management option zur Verfügung.
Immobilien und Wir gehen auf die möglichen Vertragsobjekte ein und erläutern, welche
Liegenschaften Immobilienstammdaten in SAP RE verwendet werden können, wie sie
untereinander und mit den Verträgen verknüpft sind. Wir erläutern, wie
Grundbücher, Flurstücke und weitere Liegenschaftsdaten in SAP RE abge-
bildet sind.
Konditionen und Ausführlich gehen wir auf die Möglichkeiten ein, Konditionen für die
Mietanpassung Miete, Nebenkosten oder Leasingraten in Verträgen zu hinterlegen. Sie
und ins SAP-Finanzwesen gebucht werden. Es wird erläutert, wie man aus
dem SAP-Finanzwesen heraus auf Verträge oder Immobilienobjekte bucht
und welche Möglichkeiten das Controlling für SAP RE bietet. Für das Ver-
ständnis der buchhalterischen Aspekte der Lösung werden Grundbegriffe
des SAP-Finanzwesens vorausgesetzt.
Im zweiten Teil des Buches besprechen wir – gegliedert nach den Zielgrup-
pen der Lösung – spezielle Schwerpunkte der einzelnen Branchen.
In den Abschnitten zur Wohnungswirtschaft wenden wir uns ausführlich SAP RE für
den wohnungswirtschaftlichen Verfahren für die Mietanpassung zu: Miet- Residentials
schäfte sortimentsbezogen und gestaffelt Mieten auf der Basis von Um-
sätzen oder Absätzen zu ermitteln. Typisch für die gewerbliche Vermietung
sind auch Mieten, deren Höhe einer Indexreihe, z.B. einem Verbraucher-
preisindex, folgt. Mietanpassungen auf Basis von Indexreihen sind ein wei-
teres Thema dieses Abschnitts.
Schließlich gehen wir auf Funktionen ein, die bevorzugt bei Unternehmen SAP RE für
eingesetzt werden, bei denen Immobilien nur Mittel zum Zweck sind und Corporates
nicht der Hauptgeschäftszweck. Sie erfahren, wie Sie die Belegung von Bü-
roräumen und Meetingräumen verwalten können. Ein weiterer Abschnitt
widmet sich der bilanziellen Bewertung von Leasingverträgen nach IFRS 16,
US-GAAP ASC 842 und HGB. Schließlich gehen wir auf die Vorsteuerbe-
handlung im Zusammenhang mit § 15 UStG ein.
SAP RE bietet umfangreiche Schnittstellen an, die modifikationsfreie Erwei- Technische Aspekte
terungen und somit kundenspezifische Ausprägungen der Software erlau-
ben. Das Kapitel gibt Ihnen anhand von Beispielen Tipps und zeigt Ihnen
Tricks, wie Sie bei solchen Erweiterungen vorgehen können. Wir geben
einen Einblick in die Möglichkeiten, Stammdaten, Verträge und Geschäfts-
prozesse grafisch und geografisch zu visualisieren, und gehen auf die Archi-
vierung von Daten sowie den Schutz personenbezogener Daten gemäß der
Datenschutz-Grundverordnung ein.
Man sieht es nicht auf den ersten Blick, aber auf den zweiten: Die Transakti- Sprechende
onsnamen in SAP RE sind sprechend. Sämtliche Transaktionsnamen be- Transaktionsnamen
Dieses Buch ist keine Dokumentation von SAP RE, sondern hat es sich zur Weniger ist mehr
Aufgabe gemacht, die Grundprinzipien der Anwendung zu erläutern. Sie
werden feststellen, dass es nicht möglich war, auf jedes Kennzeichen und
auf jedes Eingabefeld in der Anwendung und im Customizing einzugehen.
Unser Anliegen ist es, die wesentlichen Einstellungen aufzuzeigen und dar-
über hinaus wo immer möglich einen Ausblick zu geben, was sonst noch in
SAP RE geht – in der Anwendung, über passendes Customizing und durch
Nutzung von User-Exits.
In diesem Sinne: Nehmen Sie das Buch zur Hand, schauen Sie hinein, und Probieren ist besser
probieren Sie alles im System aus. Drücken Sie ruhig mal die (F1)-Hilfe- als Studieren
Taste. Sie werden sehen, dass es mehr und bessere Dokumentation gibt, als
man pessimistisch vermutet. Und wenn alles nicht mehr hilft, fragen Sie
den SAP Support – Themenkreis RE-FX* –, oder schreiben Sie an den Verlag.
Danke
Wir möchten uns sehr herzlich bedanken bei den vielen Kollegen, die diese
Lösung SAP RE und dieses Buch ermöglicht haben.
Vielen lieben Dank sagen wir unserem ehemaligen Product Manager Franz
Kehrein für sein ausführliches Feedback zu den Themen der Vermietung
von Gewerbeimmobilien. Wir danken allen Kollegen aus dem RE-Entwick-
lungsteam im Bereich AIS der SAP (vormals IMS), namentlich vor allem
Katrin Biber und Joachim Lachnik, die uns trotz hoher Arbeitslast mit Rat
und Tat unterstützt haben. Wir danken sehr für die Unterstützung unserer
Experten für die Grafikanbindung Stephan Albrecht und Tobias Seber aus
dem SAP-Beratungsteam.
Wir bitten unsere Familien, uns nicht zu verargen, dass wir das eine oder
andere Mal unsere Freizeit in das Buch und nicht in die Familie investiert
haben. Danke, dass Ihr das toleriert habt.
Den Mitarbeitern des Verlages, insbesondere unserer Lektorin Frau Eva
Tripp, sagen wir unseren herzlichen Dank für die gemeinsame Arbeit an
unseren Texten, ihre Geduld und die vielen guten Tipps.
Viel Erfolg mit SAP RE und viel Spaß bei der Lektüre wünschen Ihnen
Sabine Toman und Anke Köppe
Ein Vertrag ist eine verbindliche Vereinbarung zwischen zwei oder mehr
Vertragspartnern, die auf übereinstimmenden Willenserklärungen der Part-
ner beruht. Die Vertragspartner können natürliche Personen oder Organi-
sationen sein, die Vertragsinhalte und -objekte können sehr unterschiedlich
sein.
Ob Ihr Unternehmen Gebäude anmietet, Wohnungen vermietet, Fahr-
zeuge oder Maschinen least oder aber Services anbietet oder selbst in
Anspruch nimmt – all diese Objekte und Leistungen können Gegenstand
von Verträgen sein.
Das erste Kapitel dieses Buches gibt Ihnen eine Einführung in die verschie-
denen Verträge in SAP RE. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Verträge bearbeiten
und welche Einstellungen Sie vornehmen können, um die Verträge den
Anforderungen Ihres Unternehmens anzupassen.
Außerdem beschäftigen wir uns in diesem Kapitel mit den zu den Verträ-
gen gehörenden Vertragsobjekten und Geschäftspartnern.
Auf dieser Registerkarte können Sie sowohl die Daten der Umsatz- und Mel-
deregeln (siehe Abbildung 1.2) als auch die Umsatzmietkonditionen erfas-
sen. Der markierte Ausschnitt in Abbildung 1.2 zeigt eine Staffelvereinba-
rung zur Umsatzregel eines Sortimentes (in diesem Fall für Speisen).
Detaillierte Informationen zu Umsatzmietverträgen erhalten Sie in Ab-
schnitt 5.1, »Umsatzmiete«.
Ein weiteres Beispiel für Verträge aus dem Gebiet der Wohnungswirtschaft Hausgeld-
sind Hausgeldvereinbarungen. Hausgeldvereinbarungen bilden das Ver- vereinbarung
Registerkarte Inhalt
Registerkarte Inhalt
Verträge suchen
Suchhilfen zum Um in SAP RE angelegte Verträge zu finden, können Sie diverse Suchhilfen
Vertrag nutzen. Rufen Sie dazu z.B. Transaktion RECN (Vertrag bearbeiten) auf. Kli-
cken Sie in das Feld Vertrag. Direkt rechts neben diesem Feld finden Sie den
Button (Suchhilfe), über den Sie in die Suchhilfe für den Vertrag gelan-
gen und Ihre Suchkriterien erfassen können. Abbildung 1.6 zeigt einige der
für den Vertrag zur Verfügung stehenden Suchhilfen.
Sie können Verträge nach dem Buchungskreis und der Vertragsart suchen.
Dabei können Sie auch auswählen, ob Sie nach aktiven oder inaktiven Ver-
trägen suchen wollen oder ob die Suchhilfe unabhängig vom Vertragssta-
tus erfolgen soll, z.B. über die Suchhilfe Alle Verträge (Suchhilfe A).
Verträge nach Wenn Sie keine Informationen zum Vertrag haben, dafür aber die Wirt-
Objekten suchen schaftseinheit, das Gebäude, Grundstück oder Mietobjekt kennen, zu de-
nen der Vertrag gehört, verwenden Sie die folgenden Suchhilfen:
쐍 Verträge nach Wirtschaftseinheit (Suchhilfe F)
쐍 Verträge nach Gebäude (Suchhilfe H)
쐍 Verträge nach Grundstück (Suchhilfe G)
쐍 Verträge nach Mietobjekt (Suchhilfe E)
Wirtschaftseinheit In den Suchhilfen zum Vertrag finden Sie – ebenso wie im Informationssys-
Vertrag tem von SAP RE – das Feld WirtschEinheit Vertrag (Wirtschaftseinheit Ver-
trag). Hierbei handelt es sich um die Wirtschaftseinheit, der der Vertrag
logisch zuzuordnen ist. Enthält ein Vertrag eine Wirtschaftseinheit oder
ein der Wirtschaftseinheit hierarchisch untergeordnetes Objekt (Gebäude,
Sind Ihnen die Vertragspartner bekannt und wollen Sie die zugehörigen Verträge nach
Verträge ermitteln, so verwenden Sie die Suchhilfen mit Bezug zum Ver- Partnern suchen
tragspartner. Solche Suchhilfen sind z.B. Verträge nach Partner mit Adresse
(Suchhilfe D) oder Verträge nach Partner ohne Adresse (Suchhilfe P). In bei-
den Suchhilfen können Sie die Geschäftspartner nach deren Geschäftspart-
nerrolle auswählen.
Wenn Sie zusätzlich zu den vorhandenen Suchhilfen eigene Suchkriterien Suchhilfen
benötigen, können Sie die bestehenden Suchhilfen erweitern bzw. auch erweitern
Auf der Registerkarte Allgemeine Daten des Vertrages finden Sie den
Abschnitt Statusanzeige. Dieser Abschnitt enthält Informationen zum Sys-
temstatus und zum Anwenderstatus des Vertrages.
Systemstatus Der Systemstatus wird – wie der Name bereits sagt – vom SAP-System auto-
matisch vergeben. Legen Sie einen Vertrag an, so hat dieser zunächst den Sta-
tus ANGL (Angelegt). Ein aktiver Vertrag hat den Status AKTV (Aktiv). Nur ak-
tive Verträge nehmen an der periodischen Buchung teil und können als
Kontierungsobjekte im Finanzwesen und im Controlling verwendet werden.
Weitere Ausprägungen des Systemstatus sind KTSP (Kontierung gesperrt),
LÖVM (Löschvormerkung), LÖKZ (Löschkennzeichen). Mit einzelnen Status-
Vertragspartner Ein wichtiger Bestandteil des Vertrages sind zunächst die Vertragspartner.
Diese legen Sie als SAP-Geschäftspartner an. Sie können die Partner als
Organisation, als natürliche Person oder als Gruppe anlegen und aus unter-
schiedlichen Rollen für die Geschäftspartner wählen. Für jede Vertragsart
werden in den Customizingeinstellungen die zugehörigen Geschäftspart-
nerrollen spezifiziert. Nähere Informationen zu SAP-Geschäftspartnern
und deren Funktionen erhalten Sie in Abschnitt 1.2, »Geschäftspartner«.
Laufzeit Für jeden Vertrag legen Sie Laufzeiten sowie Verlängerungs- und Kündi-
gungsmodalitäten fest. Jeder Vertrag hat einen Vertragsbeginn, den Sie auf
der Registerkarte Allgemeine Daten mit Schnellerfassung bzw. Laufzeit
erfassen. Sind Ihnen – im Falle eines befristeten Vertrages – das Vertrags-
ende oder die Vertragslaufzeit bekannt, so erfassen Sie diese Daten im Feld
Erstes Vertragsende bzw. im Feld Laufzeit in Monaten.
Bei befristeten Verträgen geben Sie an, ob, wie oft und für welchen Zeit-
raum der Vertrag verlängert werden darf. Bei unbefristeten Verträgen legen
Sie fest, welche der Vertragsparteien den Vertrag mit welcher Frist oder zu
welchem Termin kündigen darf.
Das Beispiel eines auf zehn Jahre befristeten Vertrages mit einer Verlänge-
rungsoption für weitere fünf Jahre sehen Sie in Abbildung 1.10.
Neben den Vertragspartnern und der Vertragslaufzeit benötigen Sie natür- Vertragsobjekte
lich auch ein oder mehrere Vertragsobjekte (Registerkarte Objekte). Dabei
kann es sich um Immobilienobjekte, wie z.B. Wirtschaftseinheiten, Ge-
bäude oder Mietobjekte, handeln, aber auch um Kostenstellen, technische
Plätze, Equipments oder Innenaufträge. Zusätzlich können Sie einem Ver-
trag auch generische Vertragsobjekte, die sogenannten Vertragsgegen-
stände, zuordnen.
Mehrere gleichartige Vertragsobjekte (z.B. Büroflächen im Erdgeschoss und Objektgruppe
im ersten Obergeschoss eines Verwaltungsgebäudes) können zu einer Ob-
jektgruppe zusammengefasst werden. Abbildung 1.11 zeigt einen Vertrag
mit zwei verschiedenen Objekten: einem Mietobjekt (Betriebskantine) und
einer Objektgruppe, in der mehrere Pkw-Stellplätze zusammengefasst sind.
Objektgruppen verwenden
Sie können Objektgruppen nutzen, um gleichartige Objekte zusammenzu-
fassen und auf diese Weise den Vertrag in SAP RE übersichtlicher zu gestal-
ten. Objektgruppen können sowohl in Kündigungs- und Verlängerungsre-
geln als auch in Vertragskonditionen genutzt werden. Angenommen, die
monatliche Miete für einen Pkw-Stellpatz beträgt 45 EUR. Legen Sie hierfür
eine Vertragskondition mit Bezug zur Objektgruppe der Stellplätze an. An-
hand der Anzahl der Stellplätze, die zur Objektgruppe gehören, errechnet
das System die jeweilige monatliche Stellplatzmiete. Wird ein Stellplatz ge-
kündigt, oder werden neue Stellplätze angemietet, so erfassen Sie diese
zeitabhängigen Änderungen, indem Sie bei der Zuordnung der einzelnen
Objekte zur Objektgruppe die Felder Ab und Bis füllen. Die Berechnung der
Vertragskonditionen berücksichtigt die angegebene zeitliche Gültigkeit der
Objektzuordnung.
Die Klausel der organisatorischen Zuordnung gibt Auskunft darüber, wel- Organisatorische
chen Kontierungsobjekten des Controllings (z.B. Profit-Centern oder Ge- Zuordnung
Verträge anlegen
Wenn Sie Verträge in SAP RE anlegen, können Sie dazu die schon beschrie-
benen Transaktionen RE80 (RE-Navigator) oder RECN (Vertrag bearbeiten)
verwenden. Sie können zudem vielfältige Möglichkeiten der Kontextme-
nüs nutzen. So ist es z.B. möglich, aus der Anzeige eines Mietobjektes oder
eines anderen Immobilienobjektes heraus einen Vertrag anzulegen.
Verträge aktivieren
Bevor Sie zu einem Vertrag eine periodische Buchung (Soll- bzw. Haben-
stellung) durchführen oder den Vertrag anderweitig als Kontierungsobjekt
verwenden können, müssen Sie den Vertrag zunächst aktivieren. Dies tun
Sie, indem Sie in der Vertragsbearbeitung (Transaktion RECN) den Menü-
punkt Aktivieren aufrufen. Im RE-Navigator können Sie auch mehrere Ver-
träge gleichzeitig aktivieren. Markieren Sie dazu die gewünschten Verträge,
und wählen Sie mit einem Klick auf die rechte Maustaste das Kontextmenü
aus. Über den Menüpfad Status ändern 폷 Aktivieren erfolgt die Aktivierung
der Verträge.
Verträge auswerten
Im SAP-System Ihres Unternehmens ist eine Vielzahl von Verträgen vor-
handen, und Sie möchten diese nach unterschiedlichen Gesichtspunkten
auswerten. Nutzen Sie dazu Transaktion REISCN (Infosystem: Verträge). IS
steht für information system, CN für contract. Sie finden diese über den
Menüpfad Flexibles Immobilienmanagement 폷 Vertrag 폷 Infosystem oder
über den Menüpfad Flexibles Immobilienmanagement 폷 Infosystem 폷 Ver-
träge.
1.1.3 Vertragskonstellationen
An den beschriebenen Beispielen erkennen Sie, dass Verträge in SAP RE
ganz unterschiedliche Vertragskonstellationen abbilden können. In die-
sem Abschnitt zeigen wir, welche grundsätzlichen Konstellationen von
Verträgen Sie in SAP RE nutzen können und wie sich diese voneinander
unterscheiden.
Vertrag, und der externe Geschäftspartner hat eine debitorische Rolle. Der
Geschäftspartner ist also Kunde des Buchungskreises, er mietet eine Woh-
nung oder Büroräume an, least einen Drucker oder nimmt einen Service in
Anspruch.
Debitorische Geschäftspartnerrollen
Sie können in den Verträgen verschiedene debitorische Rollen verwenden.
Beispiele für solche Rollen im Umfeld von SAP RE sind:
쐍 debitorischer Hauptmieter (TR0600)
쐍 debitorischer Vertragspartner (TR0603)
Kreditorische Bei kreditorischen Verträgen nutzt der Buchungskreis einen Service, den ein
Verträge externer Geschäftspartner anbietet, mietet ein Gebäude oder eine Wirt-
schaftseinheit an, least einen PKW oder nimmt eine Dienstleitung in
Anspruch. Der Externe ist somit der Lieferant und tritt im Vertrag in einer
kreditorischen Rolle auf.
Kreditorische Geschäftspartnerrollen
In Verträgen in SAP RE können Sie Geschäftspartner in verschiedenen kre-
ditorischen Rollen nutzen, z.B.:
쐍 kreditorischer Vermieter (TR0602)
쐍 kreditorischer Vertragspartner (TR0604)
Kündigung
Wenn Sie einen unbefristeten Vertrag in SAP RE anlegen, können Sie direkt
bei der Erfassung der Vertragsdaten die für diesen Vertrag möglichen Kün-
digungsmodalitäten erfassen. Sie finden diese Daten auf der Registerkarte
Laufzeit des Vertrages. Sofern Sie für den Vertrag eine Bildfolge mit der
Registerkarte Allgemeine Daten mit Schnellerfassung nutzen, können Sie
die Kündigungsdaten natürlich auch auf dieser erfassen.
Wenn Sie für einzelne Vertragsarten die Kündigungsdaten vorbelegen Vorbelegung von
möchten, so können Sie dies im Customizing von SAP RE unter Flexibles Kündigungsdaten
gungsschemata aus. Sie haben somit alle Informationen für eine spätere
Kündigung des Vertrages erfasst.
Im Gegensatz zum im Customizing vordefinierten Standard-Kündigungs- Individuelles
schema legen Sie ein individuelles Kündigungsschema direkt im Vertrag, Kündigungsschema
also nur für diesen Vertrag, an. Rufen Sie dazu die Registerkarte Laufzeit des
Vertrages auf, markieren Sie die Kündigungsklausel im oberen Bildbereich,
und wählen Sie in den Detailangaben im unteren Bildbereich im Feld Kün-
digungsart den Wert Individuelles Kündigungsschema aus.
Sie können nun eine oder mehrere Kündigungsregeln für den Vertrag anle-
gen. Klicken Sie dazu auf den Button (Kündigungsregel anlegen) und
entscheiden Sie sich, ob Sie eine individuelle Fristenregel oder eine indivi-
duelle Terminregel anlegen wollen. In der Tabelle im unteren Bildbereich
können Sie nun die Detailangaben zur Kündigungsregel eingeben. Dabei
können Sie mit einem Klick auf den Button (Text zum KündSchema
anlegen) einen erläuternden Text zur Kündigungsregel erfassen.
Per Klick auf den Button (Kündigung simulieren) simulieren Sie den
Eingang einer Kündigung und können gleichzeitig testen, ob die Daten der
Kündigungsregel korrekt und plausibel sind.
Kündigungsregel Jedem Kündigungsschema sind eine oder mehrere Kündigungsregeln zuge-
ordnet. Jede Kündigungsregel wiederum definiert die Kündigungsmodali-
täten für einen der Vertragspartner, also den Vertragsgeber bzw. den Ver-
tragsnehmer. Kündigungsregeln können Sie in Form von Termin- oder
Fristenregeln anlegen.
Terminregel Eine Terminregel legt fest, dass die Kündigung eines Vertrages unter Be-
rücksichtigung einer vorgegebenen Frist immer nur zu einem bestimmten
Termin erfolgen kann, z.B. zum 30. Juni oder zum 31. Dezember eines Jah-
res. Die möglichen Kündigungstermine und -fristen können Sie in Abhän-
gigkeit von der Vertragslaufzeit (in Jahren und/oder Monaten) sowie in
Abhängigkeit vom Eingangsdatum der Kündigung festlegen. Bei der Be-
rücksichtigung der Eingangsdaten der Kündigung können Sie entweder auf
Kalendertage oder auf Werktage zurückgreifen. Dazu geben Sie zusätzlich
den zu berücksichtigenden Fabrikkalender, z.B. den Fabrikkalender für
Deutschland oder für ein bestimmtes Bundesland an.
Terminregel
Der Vertrag kann unabhängig von der Laufzeit des Vertrages mit einer Frist
von sechs Monaten zum 30. Juni oder zum 31. Dezember eines Jahres
gekündigt werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Kündigung fristge-
recht, d.h. bis zum dritten Werktag des auf den Fristbeginn folgenden
Monats, eingeht. Das bedeutet, dass die Kündigung bis zum dritten Werk-
tag im Januar eingehen muss, damit sie zum 30. Juni wirksam wird. Für
eine Kündigung zum 31. Dezember muss der Eingang der Kündigung bis
zum dritten Werktag im Juli erfolgen.
Für diese Terminregel erfassen Sie folgende Angaben (siehe Tabelle 1.3).
Laufende Nummer 1 2
Kündigung Tage 30 31
Eingang Tage 3 3
Fristenregeln dagegen definieren, mit welcher Frist eine Kündigung erfol- Fristenregel
gen kann. Ein Beispiel hierfür ist eine Kündigung mit einer Frist von drei
Monaten zum Quartalsende oder mit sechs Monaten zum Jahresende. Die
nach der Vertragslaufzeit gestaffelten Kündigungsfristen für Mietwohnun-
gen (siehe Beispiel am Anfang des Abschnitt 1.1.4, »Kündigung und Verlän-
gerung von Verträgen«) sind ebenfalls ein Beispiel für eine Fristenregel.
Fristenregel
Bis zu einer Laufzeit von fünf Jahren kann der Vertrag mit einer Frist von
drei Monaten gekündigt werden, bis zu einer Laufzeit von acht Jahren mit
einer Frist von sechs Monaten. Läuft der Vertrag länger als acht Jahre, so
beträgt die Kündigungsfrist neun Monate.
Für diese Fristenregel erfassen Sie die folgenden Angaben (siehe Tabelle 1.4).
Laufende Nummer 1 2 3
Laufzeit Monate 3 6 9
Kulanztage 3 3 3
Kündigung von Nicht nur der gesamte Vertrag, sondern auch einzelne Objekte eines Vertra-
Objekten ges können separat gekündigt werden. Dazu legen Sie auf der Registerkarte
Laufzeit eine zusätzliche Klausel Kündigung von Objekten an. Vorausset-
zung hierfür ist ein Vertrag, dem mehrere Vertragsobjekte, z.B. die Betriebs-
kantine und mehrere Pkw-Stellplätze, angehören. Ein solches Beispiel zeigt
Abbildung 1.17.
Wählen Sie eine Kündigungsart, d.h. ein Standard-Kündigungsschema,
oder – wie in Abbildung 1.17 gezeigt – ein individuelles Kündigungsschema.
Anschließend wählen Sie auf der Registerkarte Objektzuordnung die Ver-
tragsobjekte (in diesem Fall die Stellplätze) aus, für die dieses Kündigungs-
schema gelten soll.
Sie legen zu einem Vertrag eine Kündigung an, indem Sie im oberen Bildbe- Kündigung anlegen
reich der Registerkarte Laufzeit die Kündigungsklausel markieren und an-
schließend im unteren Bildbereich auf den Button klicken.
Klicken Sie nun auf den Button (Kündigung anlegen), und geben Sie das
gewünschte Kündigungsdatum an. Wählen Sie aus, von welchem der Ver-
tragspartner – Vertragsgeber oder Vertragsnehmer – die Kündigung aus-
geht. Anhand der im Customizing hinterlegten Einstellungen zum Kündi-
gungsschema wird das von Ihnen gewünschte Kündigungsdatum erfasst,
auch wenn dieses vor dem vom System errechneten Kündigungsdatum lie-
gen sollte.
Sie können die Kündigung nun per Klick auf den Button (Kündigung Kündigung
simulieren) simulieren. Das Simulationsergebnis zeigt Ihnen die möglichen simulieren
Ein Beispiel für eine stornierte Kündigung zeigt Ihnen Abbildung 1.19. Im
Ergebnis der Stornierung wurde das Vertragsende wieder auf den Wert vor
der Aktivierung der Kündigung zurückgesetzt. Sie können eine Kündigung
Abbildung 1.20 zeigt einen Ausschnitt aus dem Selektionsbild von Transak-
tion REISCNNT (Kündigung). Im Abschnitt Kündigung können Sie auswäh-
len, ob Verträge mit Kündigungen oder ungekündigte Verträge angezeigt
werden sollen. Bei Verträgen mit Kündigungen können Sie zwischen akti-
ven und inaktiven Kündigungen auswählen.
In der angezeigten Liste (siehe Abbildung 1.21) können Sie mit den Menü-
punkten Kündigungen aktivieren und Kündigungen stornieren eine Mas-
senbearbeitung von Kündigungen vornehmen.
Verlängerung
Befristete Verträge können ein- oder mehrmalig verlängert werden. Dabei
können Sie automatische Verlängerungen und Verlängerungsoptionen mit-
einander kombinieren, ganz wie der jeweilige Vertrag es erfordert.
Automatische Automatische Verlängerungen werden im Allgemeinen bereits bei Vertrags-
Verlängerung abschluss vereinbart. Wählen Sie in diesem Fall auf der Registerkarte Lauf-
zeit eine Verlängerungsregel für eine automatische Verlängerung (siehe
auch Abbildung 1.22).
Vertragsart
In Abschnitt 1.1.3, »Vertragskonstellationen«, haben Sie die wichtigsten
Unterscheidungsmerkmale für Verträge kennengelernt. Die genannten
Merkmale finden sich in der Definition der Vertragsart wieder.
Schauen Sie sich hierzu die Definition der Vertragsarten im Customizing
von SAP RE genauer an. Die Einstellungen hierzu finden Sie über den Custo-
mizingpfad von SAP RE unter Vertrag 폷 Vertragsart 폷 Vertragsarten definie-
ren.
Die Vertragsart ist eines der wichtigsten Attribute eines jeden Vertrages. Vertragsart
Jeder Vertrag in SAP RE verfügt über eine Vertragsart. Haben Sie einen Ver-
trag einmal angelegt, so können Sie die Vertragsart dieses Vertrages nach-
träglich nicht mehr ändern. Die Vertragsart steuert, welche Partner und
welche Konditionen einem Vertrag zugeordnet werden dürfen, welche Ver-
tragsobjekte erlaubt sind und welche Felder Sie bei der Eingabe eines Ver-
trages pflegen müssen.
Abbildung 1.24 und Abbildung 1.26 zeigen Ausschnitte aus den Attributen
der Vertragsart »Wohnungsmietvertrag«.
Wohnungsmietvertrag
Beim Wohnungsmietvertrag haben Sie es mit einem externen Vertrag mit
dem Kennzeichen Anbieter zu tun, d.h., der Buchungskreis, in dem der Ver-
trag angelegt ist, vermietet Wohnungen an externe Geschäftspartner. Es
handelt sich somit (aus Sicht des Buchungskreises) um einen debitori-
schen Vertrag. Der Vertragsbezug ist Objekte sind vermietet. Der Woh-
nungsmietvertrag ist also ein belegender Vertrag.
Weiterhin finden Sie in den Einstellungen zur Vertragsart (siehe Abbildung Konditionsgruppe
1.26) ein Feld Konditionsgruppe. In Konditionsgruppen werden verschie-
dene Konditionsarten zusammengefasst. Ordnen Sie im Customizing eine
Konditionsgruppe einer Vertragsart zu, so erreichen Sie dadurch, dass die
in dieser Konditionsgruppe enthaltenen Konditionsarten inklusive ihrer
Reihenfolge und der zugeordneten Anpassungsverfahren in allen Verträ-
gen dieser Vertragsart verwendet werden können.
Vertragsnummer
Ein Vertrag wird in SAP RE durch einen zweiteiligen Schlüssel identifiziert,
der besteht aus
쐍 Buchungskreis und
쐍 Vertragsnummer
Vertragsnummern haben eine Länge von 13 Zeichen und sind alphanume- Vertragsnummer
risch. und Buchungskreis
Externe Bei der externen Nummernvergabe legt der Anwender beim Erfassen des
Nummernvergabe Vertrages die Vertragsnummer fest. Auf diese Art und Weise können Sie
z.B. Vertragsnummern, die von externen Geschäftspartnern vorgegeben
werden, oder Vertragsnummern aus Vorsystemen in SAP RE weiterverwen-
den.
Vertragsnummer Sie können die Vertragsnummern in SAP RE aber auch automatisch vom
automatisch System erzeugen lassen. Informieren Sie sich dazu zunächst über die in
erzeugen
Ihrem Unternehmen zu verwendende Systematik der Nummernvergabe,
bzw. legen Sie diese fest. Verwenden Sie anschließend die Methode GET_
NUMBER innerhalb einer BAdI-Implementierung für das Business Add-In
BADI_RECN_CONTRACT (Erweiterungsspot BADI_RE_CN_CN). Detaillierte
Informationen zu BAdI-Implementierungen finden Sie in Kapitel 7, »Kun-
denspezifische Erweiterungen und Anpassungen«.
Für die automatische Generierung der Vertragsnummer können Sie Ver-
tragsobjekte, die Vertragsart und andere Vertragsattribute heranziehen.
Nehmen Sie an, Sie generieren die Vertragsnummer auf der Basis der Ver-
tragsobjekte. In diesem Fall könnte die Vertragsnummer folgendermaßen
aussehen:
wwwww-mmmm-nn,
wobei die Vertragsnummer sich aus den folgenden Bestandteilen zusam-
mensetzt:
쐍 wwwww – Wirtschaftseinheit (fünfstellig)
쐍 mmmm – Mietobjekt (vierstellig)
쐍 nn – laufende Nummer des Vertrages (zweistellig)
Bevor Sie sich für eine Art der Nummernvergabe entscheiden, wägen Sie Altvertrag
bitte die Vor- und Nachteile von externen und internen Vertragsnummern
sowie von sprechenden und einfachen fortlaufenden Vertragsnummern
gegeneinander ab. Bedenken Sie dabei auch, dass Sie neben dem Feld Ver-
tragsnummer noch weitere Möglichkeiten haben, Vertragsnummern aus
Vorsystemen in SAP RE vorzuhalten. So können Sie auf der Registerkarte
Allgemeine Daten des Vertrages im Feld Altvertrag eine aus bis zu 20 Zei-
chen bestehende Vertragsnummer zu Informationszwecken hinterlegen.
Das Feld Altvertrag wird auch in Suchhilfen zum Vertrag verwendet, sodass
Sie Verträge nach diesem Kriterium suchen können.
Objekte
Verträgen in SAP RE können Sie unterschiedliche Vertragsobjekte zuord-
nen. Die Festlegungen hierzu treffen Sie im Customizingmenü von SAP RE
im Pfad Vertrag 폷 Objekte.
Im Customizingdialog Zulässige Objektarten pro Vertragsart legen Sie fest,
welche Objektarten für eine bestimmte Vertragsart zulässig sind.
Abweichende Bemessungen
Neben Objektbemessungen (wie z.B. Flächen von Mietobjekten) können Sie Abweichende
auch Bemessungen für Verträge definieren. Beispiele hierfür sind die Anzahl Bemessungen
Weitere Attribute
Im Customizing von SAP RE können Sie unter Vertrag 폷 Attribute weitere
Vertragsattribute festlegen. Hierzu zählen z.B. Branchen oder Kontenfin-
dungswerte.
Für die Definition von Branchen für Gewerbeverträge wird das Branchen- Branchen
system verwendet, das nicht nur in SAP RE, sondern auch in anderen SAP-
Komponenten Anwendung findet.
Die Einstellungen zu den Bildfolgen nehmen Sie im Customizing von Einstellungen zum
SAP RE unter Vertrag 폷 Dialog vor. Abbildung 1.33 zeigt die Customizingein- Bildaufbau
Customizing: Kündigungen
Kündigungsschema Kündigungsschemata definieren Sie im Customizing von SAP RE unter Ver-
trag 폷 Kündigung 폷 Kündigungsschemata. Die im Customizing definierten
Kündigungsschemata können Sie auf der Registerkarte Laufzeit des Vertra-
ges als Standard-Kündigungsschemata auswählen oder als Kopiervorlage
für individuelle Kündigungsschemata verwenden.
Jeder Vertragsart können Sie in den Customizingeinstellungen zur Vertrags-
art ein Kündigungsschema zuordnen. Dieses Kündigungsschema wird als
Vorbelegung beim Anlegen eines Vertrages verwendet.
Einstellungen zu Verlängerungen
Abbildung 1.37 zeigt eine Verlängerungsregel, die einerseits aus einer Ver-
längerungsoption (Zeile mit Lfd 1), andererseits aus einer automatischen
Verlängerung (Zeile mit Lfd 2) besteht.
In der Zeile Lfd 1 ist festgelegt, dass nach dem ersten Vertragsende:
쐍 eine Verlängerungsoption (Spalte Option/Automatisch)
쐍 für ein Jahr (Spalte VerlJJ) besteht.
1.1.6 Zusammenfassung
Verträge in SAP RE können die verschiedensten Konstellationen von realen
Verträgen abbilden. Debitorische und kreditorische Verträge (z.B. Miet-
und Anmietverträge), Verträge mit internen Organisationseinheiten (z.B.
Kostenstellen oder Projekte) oder externen Geschäftspartnern können
ebenso abgebildet werden wie Leasingverträge.
Sie können den gesamten Lebenszyklus eines Vertrages in SAP RE darstel-
len. Beginnend mit dem Anlegen und Aktivieren des Vertrages bis zur
Beendigung des Vertrages können Sie verschiedene Ereignisse in der Lauf-
zeit des Vertrages abbilden.
Ab dem Zeitpunkt der Aktivierung kann der Vertrag als Kontierungsobjekt
im Finanzwesen und im Controlling verwendet werden. Während der Ver-
tragslaufzeit können sich sowohl die Vertragskonditionen als auch die
Zuordnung der Vertragsobjekte und Vertragspartner ändern. Sie können
Korrespondenzen mit Bezug zu Verträgen erstellen und Wiedervorlagen
bearbeiten. Befristete Verträge können verlängert, zu unbefristeten Verträ-
gen können Kündigungen erfasst und aktiviert werden.
1.2 Geschäftspartner
Ein Geschäftspartner ist laut »Duden«-Definition jemand, der an einem
Geschäft beteiligt ist, oder jemand, der mit einem anderen ein Geschäft
Auf der Registerkarte Identifikation (siehe Abbildung 1.39) können Sie wei-
tere Daten zur Person, wie z.B. das Geschlecht und den Familienstand, hin-
terlegen.
Anders sieht es bei einer Organisation aus. Da eine Organisation – also eine Organisation
Firma oder ein Unternehmen – naturgemäß kein Geburtsdatum und kei-
nen Geburtsort hat, werden zu einer Organisation solche Daten wie die
Umsatzsteuer-ID, die Branche, die Rechtsform oder der Rechtsträger hin-
terlegt. Abbildung 1.40 zeigt einen Ausschnitt aus der Registerkarte Identi-
fikation einer Organisation.
Wenn Sie auf den Button (Rollendetail) klicken, sehen Sie alle Rollen, in
denen der Geschäftspartner angelegt ist, sowie deren zeitliche Gültigkeit
(siehe Abbildung 1.42).
Geschäftspartnerrollen
In SAP RE treten Geschäftspartner in den unterschiedlichsten Rollen auf.
In Mietverträgen verwenden Sie debitorische Hauptmieter (TR0600) und
nichtdebitorische Mieter (TR0601), in Anmietverträgen und Leasingverträ-
gen kreditorische Vermieter (TR0602) oder kreditorische Vertragspartner
(TR0604).
Außerdem benötigen Sie solche Rollen wie Hausmeister (TR0808) und
Sachbearbeiter (TR0998) für die Mietenbuchhaltung oder die Nebenkos-
tenabrechnung (TR0997).
Geschäftspartnerbeziehungen
Wenn Mieter Fragen zu Reparaturen oder zur Hausordnung haben, müs-
sen Sie sich nicht unbedingt an ihren Vermieter, die Immobilienverwal-
tungsfirma All you can rent GmbH wenden, sondern können auch den
Hausmeister Alwin Allrounder ansprechen. Dieser ist der Ansprechpartner
der Immobilienverwaltungsfirma (siehe Abbildung 1.43).
Die folgenden Geschäftspartner werden angelegt:
쐍 eine natürliche Person (der Hausmeister Alwin Allrounder)
쐍 eine Organisation (die Immobilienverwaltungsfirma
All you can rent GmbH)
Die Organisation (All you can rent GmbH) wird allen Gebäuden bzw. Wirt-
schaftseinheiten zugeordnet, die durch die GmbH betreut werden. Die
Beziehung zwischen Alwin Allrounder und der All you can rent GmbH kann
wie folgt abgebildet werden:
쐍 Alwin Allrounder ist Ansprechpartner der All you can rent GmbH
(aus Sicht des Hausmeisters).
쐍 Die All you can rent GmbH hat den Ansprechpartner Alwin Allrounder
(aus Sicht der Immobilienverwaltungsfirma).
SAP-Geschäftspartners bzw. von SAP RE. Tabelle 1.5 zeigt einige Geschäfts-
partnerrollen und Beispiele für deren Zuordnung zu verschiedenen Immo-
bilienobjekten und Verträgen.
Die Rolle FLVN00 beinhaltet neben den zentralen Daten die Buchungs-
kreisdaten kreditorischer Geschäftspartner, die Rolle FLVN01 beinhaltet
dagegen die Einkaufssicht.
In Abbildung 1.46 sehen Sie Beispiele für die Zuordnung von Rollen zum Geschäftspartner-
Vertrag. Hier können Sie die Vertragsart als zusätzliches Differenzierungs- rollen zum Vertrag
kriterium nutzen, d.h., Sie können festlegen, welche Partnerrollen für wel-
che Vertragsarten zulässig sind.
Debitorische und Im Customizing von SAP RE können Sie über den Menüpfad Geschäftspart-
kreditorische Rollen ner 폷 Wesentliche Einstellungen zum Geschäftspartner im RE-Kontext 폷
Debitorische Geschäftspartner bzw. Kreditorische Geschäftspartner festle-
gen, welche Geschäftspartnerrollen debitorisch bez. kreditorisch ausge-
prägt sein sollen und somit über Buchungskreisdaten bzw. Vertriebs- oder
Einkaufsdaten verfügen sollen.
1.2.5 Zusammenfassung
SAP-Geschäftspartner werden in SAP RE sowohl zu Informationszwecken
als auch für Buchungsvorgänge im Finanzwesen verwendet.Die Geschäfts-
partner werden Verträgen und Immobilienobjekten, wie z.B. Wirtschafts-
einheiten, Gebäuden oder Grundstücken zugeordnet und treten – je nach
Immobilienanwendung – in verschiedenen Geschäftspartnerrollen auf:
Während für Mietverträge und andere debitorische Verträge debitorische
Hauptmieter (Rolle TR0600) oder debitorische Geschäftspartner (Rolle
TR0603) verwendet werden, benötigen Sie für kreditorische Verträge kredi-
torische Vermieter (Rolle TR0602) oder andere kreditorische Geschäftspart-
ner (Rolle TR0604).
Debitorische und kreditorische Geschäftspartner werden in Buchungsvor-
gängen, wie z.B. in periodischen Buchungen (Soll- bzw. Habenstellungen zu
Verträgen), genutzt. Bei Geschäftspartnern in Rollen wie Sachbearbeiter,
Hausmeister oder Korrespondenzempfänger stehen die Adress- und Kom-
munikationsdaten im Vordergrund. Diese Daten werden insbesondere für
die Erstellung von Korrespondenz und zu Informationszwecken eingesetzt.
Diese Objektarten sind nicht Bestandteil von SAP RE und werden daher hier
nicht behandelt. Aus SAP RE werden folgende Objektarten als Vertragsob-
jekte benutzt:
쐍 Immobilienobjekte der Nutzungssicht
쐍 Immobilienobjekte der architektonischen Sicht
쐍 Objekte der Liegenschaftsverwaltung
Diese drei Objektarten sind nicht nur als Vertragsobjekte interessant, son-
dern können zudem Daten und Informationen aufnehmen, die für andere
Geschäftsprozesse, z.B. die Vermietung, die Mietanpassung und die Neben-
kostenabrechnung, von Bedeutung sind.
1.3.1 Nutzungssicht
Immobilienobjekte der Nutzungssicht werden für die zentralen Prozesse
der Immobilienverwaltung verwendet. Sie bilden Immobilienobjekte aus
betriebswirtschaftlicher Sicht ab. Der Buchungskreis ist Bestandteil des
Schlüssels der Immobilienobjekte der Nutzungssicht (kurz: Nutzungsob-
jekte). Auf diese Weise sind die Nutzungsobjekte in die Organisationsstruk-
turen des SAP-Finanzwesens eingebettet. Nutzungsobjekte eines Buchungs-
kreises sind zugleich Kontierungsobjekte in der Kostenrechnung.
Wenn Sie als Verwalter von Immobilien Objekte vermieten und z.B. Neben-
kostenabrechnungen durchführen, so ist dies ohne Objekte der Nutzungs-
sicht nicht möglich. Die zentrale Rolle spielt in diesem Zusammenhang das
Mietobjekt.
Mietobjekte Mietobjekt ist der Oberbegriff für alle diejenigen Objekte, die vermietet
werden und für SAP RE die Belegung verwaltet. Mietobjekte können sein:
쐍 Wohnungen, gewerbliche Objekte wie Büros oder Läden, Parkplätze oder
andere von der Lage und Größe relativ fixe Objekte
쐍 vermietbare Objekte wie Flächen in großen Gebäuden oder auf Grund-
stücken, die je nach Nachfrage in der Größe flexibel vermietet werden
Auf diese Unterscheidung der Mietobjekte nach solchen mit festem Zu-
schnitt, den Mieteinheiten, und solchen mit eher flexibler Gestaltung, den
Flächenpools, gehen wir weiter unten ein.
Zunächst ist aber klar, dass Mietobjekte eher kleinteilig sind. Sie befinden Gebäude und
sich in Wohngebäuden, Bürokomplexen oder auf Grundstücksflächen. Um Grundstücke
Wirtschaftseinheiten festlegen
Wirtschaftseinheiten sind ein zentrales Gruppierungskriterium für Ihre
Immobilienobjekte. Daher ist es wichtig, bei der Systemeinführung zu ent-
scheiden, wie der Zuschnitt der Wirtschaftseinheiten erfolgen soll. Wirt-
schaftseinheiten sollten Objekte mit folgenden Eigenschaften gruppieren:
쐍 Objekte, die einen engen räumlichen Zusammenhang haben
쐍 Objekte, die aus Berichtssicht häufig zusammen betrachtet werden,
z.B. im Controlling
쐍 Objekte, die aus Berechtigungssicht zusammen behandelt werden,
d.h. für die in der Regel ein bestimmter Bearbeiter zuständig ist
Auf der Registerkarte Allgemeine Daten finden Sie neben dem Schlüssel des Registerkarte
Objektes immer eine Bezeichnung, einen Gültigkeitszeitraum (Felder gültig »Allgemeine Daten«
ab, gültig bis) und eine Adresse. Gültigkeitszeitraum und Objektadresse wer-
den in der Hierarchie der Nutzungsobjekte nach unten vererbt, können aber
überschrieben werden, d.h., das Mietobjekt kann eine kürzere Gültigkeit
oder eine andere Adresse haben als die übergeordnete Wirtschaftseinheit.
Berechtigungs- Über das Feld Berechtigungsgruppe können Sie festlegen, dass die mit der
gruppe entsprechenden Berechtigungsgruppe versehenen Objekte nur von An-
wendern bearbeitet werden dürfen, in deren Berechtigungsprofil diese Be-
rechtigungsgruppe enthalten ist.
Status Die Immobilienobjekte der Nutzungssicht sind an die Statusverwaltung
des SAP-Controllings angeschlossen. Der Objektstatus steuert das Verhal-
ten des Objektes. So können Sie durch Setzen eines Status ein Objekt zum
Buchen freigeben oder es sperren. Sie können Stammdatensperren setzen,
die das Ändern des Objektes verhindern. Sie können das Objekt zum Lö-
schen (Archivieren) vormerken. Systemseitig sind mögliche Status vorge-
geben (Systemstatus). Sie können aber auch – wie in Abschnitt 1.1.2 für
Verträge erläutert – eigene Status definieren (Anwenderstatus). Auf der Re-
gisterkarte Allgemeine Daten werden im Abschnitt Statusanzeige der Ob-
jektstatus (Systemstatus und Anwenderstatus) angezeigt.
Mandate Die Felder Mandatsbuchungskreis und Sondereigentumsbuchungskreis
werden im Zusammenhang mit der Fremdverwaltung und der Wohnungs-
eigentumsverwaltung (WEG-Verwaltung) benötigt.
Mietrecht Auf der Registerkarte Bezugsgrößen in der Wirtschaftseinheit finden Sie
das Feld Mietrecht. Da das Mietrecht einige länderspezifische Prozesse
steuert, ist es ein obligatorisches Feld (Mussfeld).
Partner, Die Registerkarten Partner, Wiedervorlage und Übersichten enthalten, wie
Wiedervorlage, schon in den Verträgen, Informationen zu Partnern, Regeln für die Wieder-
Übersichten
vorlage des Objektes und objektspezifisches Reporting.
Zuordnungen Die Registerkarte Zuordnungen ist vorgesehen für die Hinterlegung von
Objekten aus SAP RE und anderen SAP-Applikationen, z.B. von technischen
Plätzen für die Anbindung an die Instandhaltung. Informationen hierzu fin-
den Sie im Customizing von SAP RE unter Übergreifende Einstellungen zu
Stammdaten und Vertrag 폷 Zuordnung von Objekten anderer Komponenten.
Informatorische Die Registerkarten Infrastruktur, Zusatzdaten, Termine, Werte, Baurecht
Daten und Nutzung erlauben Ihnen die Hinterlegung von informatorischen Da-
ten. In einigen Fällen werden diese Daten auch funktional verwendet, so
z.B. kann das Baujahr des Gebäudes relevant für die Mietanpassung nach
Mietspiegel sein, siehe hierzu Abschnitt 4.1, »Mietanpassung in der Woh-
nungswirtschaft«. Gleiches trifft für die Ausstattungsmerkmale zu, die auf
der Registerkarte Ausstattung hinterlegt werden.
benutzt, wenn Sie in der Finanzbuchhaltung auf das jeweilige Objekt kon-
tieren.
Die Registerkarte Optionssatzmethoden wird für die Vorsteuerbehandlung Optionssatz-
benötigt und in Abschnitt 6.2, »Vorsteuerbehandlung«, behandelt. methoden
Auf der Registerkarte Architektur wird der Zusammenhang zur architek- Architektur
tonischen Sicht auf die Immobilienobjekte hergestellt (siehe hierzu Ab-
schnitt 1.3.4., »Architektonische Objekte«).
Das Customizing zur Steuerung der Stammdatendialoge, der Nummern- Customizing
vergabe für die Objekte und der Ausprägung der Attribute finden Sie unter
Stammdaten 폷 Nutzungssicht. Abbildung 1.49 zeigt einen Ausschnitt aus
dem Einführungsleitfaden.
Jeder Stammdatendialog weist eine Registerkarte Bemessungen auf. Wir
wenden uns den Bemessungen etwas ausführlicher zu.
Abbildung 1.49 Ausschnitt aus dem Customizing von SAP RE für Stammdaten
der Nutzungssicht
1.3.2 Bemessungen
Eine besondere Rolle für die Bewirtschaftung von Immobilien spielen
Angaben zu deren Größe in Quadratmetern, deren Kapazität an Arbeits-
plätzen oder über Verbräuche an Strom, Wasser oder Wärme. Diese Daten
werden für verschiedene Zwecke benötigt, z.B. für die Vermietung, bei der
Suche nach geeignet großen Mietobjekten, für die Berechnung der Miete,
die Umlage von Kosten im Zuge der Nebenkostenabrechnung, die Ermitt-
lung von Optionssätzen oder für die Mietanpassung zur Einordnung in das
richtige Mietspiegelfach. Derartige Größen werden in SAP RE zusammen-
fassend als Bemessungen bezeichnet.
Customizing Welche Bemessungen Sie verwenden wollen, stellen Sie im Customizing
Bemessungen von SAP RE ein unter Stammdaten 폷 Grundeinstellungen 폷 Bemessungen.
Legen Sie hier zunächst im Menüpunkt Bemessungsarten definieren die
Grundeigenschaften der Bemessungen fest, wie in Abbildung 1.50 beispiel-
haft zu sehen. Wichtig sind diese Einstellungen:
쐍 Default Einheit
Geben Sie an, in welcher Maßeinheit diese Bemessung gewöhnlich
geführt wird.
쐍 Summenbemessung
Falls diese Bemessung sich als Summe anderer Bemessungen ergeben
soll, setzen Sie hier das Kennzeichen.
쐍 Einschränkungen
Bemessungen können auf verschiedenen Objektarten geführt werden.
Legen Sie fest, für welche Objektarten Sie diese Bemessungen grundsätz-
lich zulassen wollen.
쐍 Eigenschaften Nebenkostenabrechnung
Für die Umlage von Nebenkosten werden ebenfalls Bemessungen ver-
wendet. Kennzeichnen Sie diejenigen Bemessungen, die für die Neben-
kostenabrechnung relevant sind. Im Beispiel in Abbildung 1.50 wird die
Wohn-/Nutzfläche für die Umlage verwendet (Kennzeichen Für Uml.
relevant = für Umlage relevant). Im Zusammenhang mit der (externen)
Heizkostenabrechnung wird sie als Grundanteil benutzt (Feld Grundan-
teil).
Abbildung 1.51 zeigt ein Beispiel für die Summenbemessung »A001« (Ge-
samtfläche) aus dem Customizing von SAP RE unter Stammdaten 폷 Grund-
einstellungen 폷 Bemessungen 폷 Summenbemessungen definieren. In der Spal-
te Quell-Bem… (Quell-Bemessung) ist angegeben, welche Bemessungsar-
ten sich zur Summenbemessung aufsummieren sollen (Spalte Sum.Bem…).
Über die Spalten Zähler und Nenner steuern Sie die Anteile, die eingehen.
Die Balkonfläche wird nur zu 50 % in die Summenbemessung eingerechnet.
Abbildung 1.52 zeigt die Registerkarte Bemessungen aus dem Stammdaten- Zeitabhängigkeit
dialog zum Mietobjekt für die Wohnung aus Beispiel 1. Sie sehen hier die der Bemessungen
1.3.3 Mietobjekte
Die Mietobjekte spielen aus Sicht der Vermietung eine besondere Rolle. Sie
haben folgende Merkmale:
쐍 Sie können durch belegende Verträge exklusiv vermietet werden.
쐍 Sie sind Gegenstand der Nebenkostenabrechnung.
쐍 Sie haben eigene Konditionen, die von denen des Vertrages, über den sie
vermietet werden, abweichen können.
Mietobjekte sind also die zentralen Objekte, die Sie benötigen, wenn Sie als
Eigentümer oder Verwalter Ihre Objekte vermieten.
Typ des Mietobjekts Über den Typ des Mietobjekts entscheiden Sie, ob Sie eine Mieteinheit, ei-
nen Flächenpool oder eine Mietfläche anlegen wollen. Eine weitere Option
ist das Anlegen einer Vergleichswohnung, die wir im Zusammenhang mit
der Mietanpassung in der Wohnungswirtschaft in Abschnitt 4.1, »Mietan-
passung in der Wohnungswirtschaft«, behandeln.
Nutzungsarten Innerhalb der Mietobjekttypen werden die Mietobjekte nach Nutzungs-
arten differenziert. Man unterscheidet etwa nach Wohnungen, Garagen,
Büros, Arztpraxen, Läden, Verkaufsflächen, Werbeflächen, Automaten-
standflächen, Freiflächen für Gastronomie usw. Die Nutzungsarten von
Mietobjekten steuern den Stammdatendialog und Prozesse in SAP RE. Wir
zählen nachfolgend einige Steuerungen auf, die Sie über die jeweils in Klam-
mern genannten Pfade im Customizing von SAP RE finden:
Mieteinheiten
Vermietbare Objekte werden in den meisten Fällen als Mieteinheiten abge-
bildet, da sie in aller Regel nicht sehr flexibel sind. Änderungen der Mietob-
jekte im Zeitverlauf lassen sich meist durch zeitabhängige Änderungen z.B.
der Bemessungen (siehe Abbildung 1.52) oder der Ausstattungsmerkmale
darstellen.
Legen Sie eine Mieteinheit an, indem Sie Transaktion REBDRO aufrufen
und im Pop-up (siehe Abbildung 1.53) im Feld Typ des Mietobjekts »RU Miet-
einheit« eingeben. Wählen Sie eine Nutzungsart, die für diesen Typ vorge-
sehen ist, z.B. »Laden«. Abbildung 1.54 zeigt einen Ausschnitt aus der Regis-
terkarte Allgemeine Daten. Im Abschnitt Identifikation sehen Sie den Typ
des Mietobjekts und den Schlüssel bestehend aus Buchungskreis, Wirt-
schaftseinheit und Nummer des Mietobjektes. Im Abschnitt Mietobjekt er-
folgt u.a. die Zuordnung zu einem Gebäude.
Die Registerkarte Anpassung enthält – wie auch für Verträge – die Anpas- Registerkarte
sungsklauseln, die mit den Konditionen verknüpft werden. Sie erlauben »Anpassung«
gend für die Wohnungswirtschaft gedacht. Sie erlauben die Verwaltung von
In diesem Fall könnten Sie für jeden einzelnen Parkplatz ein Mietobjekt
anlegen, was allerdings schnell unübersichtlich wird, wenn Sie eine große
Anzahl von Parkplätzen vermieten wollen. Einfacher ist die Arbeit mit
einem Flächenpool.
Kapazität Um festzulegen, welche vermietbare Kapazität ein Flächenpool hat, werden
Bemessungen benutzt. Im Fall der Messehalle würde man die Kapazität
über eine Flächengröße abbilden. Schneidet man Mietflächen heraus, so
reduzieren diese die Kapazität des Flächenpools in Quadratmetern. Für den
Parkplatz gibt man die Kapazität über die Bemessung »Anzahl Stellplätze«
an. Schneidet man hier Mietflächen heraus, verringert sich die Kapazität an
Abbildung 1.56 Flächenpool für Parkplätze: Anzahl der Stellplätze als Bemessung
Die aus dem Flächenpool herausgeschnittenen Flächen finden Sie auf der
Registerkarte Flächenanteile (siehe Abbildung 1.57).
Sie können Mietflächen anlegen, indem Sie auf der Registerkarte Flächen- Mietflächen
anteile auf den Button (Neue Mietfläche schneiden) klicken. Sie gelan- anlegen
gen in einen Dialog, in dem Sie die für die Mietfläche gewünschte Größe
Sind Sie innerhalb eines Konzerns für Immobilien zuständig, die einer Kon-
zerntochter (Buchungskreis A) gehören, aber von der anderen Konzern-
tochter (Buchungskreis B) gemietet werden, so müssten Sie gegebenenfalls
die Nutzungsobjekte parallel in beiden Buchungskreisen führen. Hier kann
es sinnvoll sein, die Objekte buchungskreisunabhängig als architektoni-
sche Objekte darzustellen. Sie können aus diesen Objekten automatisch
Nutzungsobjekte erzeugen und die Daten automatisch synchron halten.
Besonderheiten der Architektonische Objekte sind im Unterschied zu Nutzungsobjekten kei-
architektonischen nem Buchungskreis zugeordnet. Während die Nutzungsobjekte einer stren-
Objekte
gen Hierarchie (Wirtschaftseinheit, Gebäude/Grundstück, Mietobjekt) un-
terliegen, können Sie architektonische Objekte in einer beliebigen Hie-
rarchie aufbauen. Dabei können sich die konkreten Objekte hinsichtlich der
Verwendung bzw. Nicht-Verwendung von Hierarchieebenen unterschei-
Architektonischer Objekttyp
Die SAP SE hat Standorte in der ganzen Welt, in Deutschland u.a. das
Hauptquartier in Walldorf, eine Reihe von Gebäuden mit Büros für Ent-
wicklung und Support im nahegelegenen Ort St. Leon-Rot und ebenso
Gebäude in Berlin. Will man nun alle Räume dieser Gebäude als architek-
tonische Objekte abbilden, so würde man als unterste Stufe in der Hie-
rarchie den architektonischen Objekttyp Raum definieren, als obersten
architektonischen Objekttyp so etwas wie Standort oder Areal, eventuell
kann man als oberste Ebene auch das Land in Betracht ziehen.
Es ergibt sicher Sinn, zwischen diesen Ebenen eine Ebene Gebäude einzuzie-
hen. Aber was benötigt man sonst noch? Entscheiden Sie selbst! Brauchen
Sie Stockwerke? Gebäudeteile? Einige Gebäude in Walldorf sind so groß, dass
es Sinn ergibt, sie in Gebäudeteile oder Flügel zu unterteilen, in anderen Fäl-
len ist das nicht sinnvoll. Sollen Gebäude zu Gebäudekomplexen (unterhalb
des Areals) gruppiert werden können? Sie haben es in der Hand!
Legen Sie die benötigten architektonischen Objekttypen im Customizing Hierarchie
von SAP RE an unter Stammdaten 폷 Architektonische Sicht 폷 Architektoni- definieren
Wie Sie in Abbildung 1.58 sehen, ist die Hierarchie in unserem Beispielsys-
tem so eingerichtet, dass die oberste Hierarchieebene das Areal ist (Spalte
Ob. Ebene). Diese Einstellung wird hier nur angezeigt, die Definition erfolgt
im Customizingdialog Architektonische Objekttypen anlegen. In der Ta-
belle ist für jeden architektonischen Objekttyp (Spalte Arch. Obj. Typ) der
übergeordnete Typ (Spalte Überg. Obj.typ = übergeordneter Objekttyp) an-
gegeben. Die Hierarchiestufe unterhalb des Areals können also Gebäude-
komplexe, Gebäude oder Grundstücke bilden. Unterhalb von Gebäude-
komplexen sind Gebäude möglich, unterhalb von Gebäuden sind es Stock-
werke, Gebäudeteile, Wohnungen.
Sie können über Regeln festlegen, wie die AOID aus dem Kürzel (Feld Kürzel
AOID) des Objektes und dem der jeweils übergeordneten Objekte gebildet
wird. Im Feld Übergeordnetes Obj. wird das übergeordnete Objekt festge-
legt. Hier ist es das Stockwerk.
1.3.5 Liegenschaften
SAP RE bietet Ihnen neben der Möglichkeit, Ihre Immobilienobjekte zu ver-
walten, die Möglichkeit, Liegenschaftsdaten zu führen. Auch Objekte der
Das zentrale Objekt der Liegenschaftsverwaltung ist das Flurstück. Der Flurstück
Schlüssel des Flurstücks besteht – der Hierarchie des »Automatisierten Lie-
genschaftsbuchs« (ALB) in Deutschland folgend – aus den Bestandteilen:
쐍 Lageschlüssel, zusammengesetzt aus Land, Region/Bundesland und
Gemarkung
쐍 Flurnummer
쐍 Flurstücksnummer
쐍 Verunreinigungen
쐍 Schutzstellungen
1.3.6 Instandhaltungsobjekte
Wenn Sie Hausbesitzer sind, wissen Sie allzu gut, dass am Haus immer
etwas zu machen ist. Kaum ist man eingezogen, tropft ein Wasserhahn, die
Heizung muss regelmäßig gewartet werden, damit sie nicht gerade dann
ausfällt, wenn es besonders kalt ist, und die Regenrinnen sind nach dem
herbstlichen Laubfall dringend zu säubern.
Regelmäßige Instandhaltung ist eine Aufgabe, die für Immobilienbesitzer
und -verwalter eine große Herausforderung ist. Die Prozesse der Instand-
haltung von Immobilien werden indes in SAP RE nicht abgebildet. SAP RE
nutzt hierfür vielmehr die Instandhaltungskomponente des SAP-Systems.
Um auf die Objekte der Instandhaltung direkt aus SAP RE zugreifen zu kön- Technische Plätze
nen, werden die technischen Objekte der Instandhaltung – technische und Equipments
1.3.7 Zusammenfassung
Sie haben in diesem Abschnitt die Stammdaten der Immobilienverwaltung
kennengelernt. Im Zusammenhang mit Verträgen sind wir insbesondere
auf die Stammdaten der Nutzungssicht, also auf Wirtschaftseinheiten,
Gebäude, Grundstücke und Mietobjekte, eingegangen. Diese Stammdaten-
1.4 RE-Navigator
Der RE-Navigator ist die zentrale Transaktion von SAP RE. Mit dem RE-Navi-
gator können Sie Stammdatenobjekte der Immobilienverwaltung, wie z.B.
Wirtschaftseinheiten, Gebäude, Mietobjekte, aber auch Verträge, Teilnah-
megruppen und Abrechnungseinheiten, Raumreservierungen, Stammda-
ten der Mietanpassung, der Fremdverwaltung und der Liegenschaftsver-
waltung, bearbeiten.
Transaktion RE80 Den RE-Navigator finden Sie im Menü von SAP RE unter Immobilienma-
nagement 폷 Stammdaten 폷 RE-Navigator. Alternativ können Sie auch Trans-
aktion RE80 (RE-Navigator) aufrufen.
Funktionen des Sie können aus dem RE-Navigator heraus neben der Bearbeitung einzelner
RE-Navigators Objekte auch Berichte des Informationssystems und Werkzeuge zur Aktua-
lisierung von Daten aufrufen, einmalige Buchungen initiieren oder Wieder-
vorlagen und Termine bearbeiten. Die verfügbaren Funktionen des RE-
Navigators sehen Sie in Abbildung 1.63.
Wählen Sie in der Objektübersicht des RE-Navigators ein Objekt oder einen
Vertrag für die Bearbeitung aus, so wechselt das System in die Transaktion
zur Bearbeitung des jeweiligen Objektes.
Abbildung 1.64 zeigt den Aufbau des RE-Navigators mit den beschriebenen
Bereichen.
Funktion auswählen Im linken oberen Bildschirmbereich des RE-Navigators wählen Sie die
gewünschte Funktion aus. In Abhängigkeit von der gewählten Funktion
verändert sich der Navigationsbereich im linken unteren Bildschirmbe-
reich. Haben Sie die Objektübersicht ausgewählt, so zeigt der Navigations-
bereich die zu bearbeitenden Stammdatenobjekte bzw. Verträge. Arbeiten
Sie dagegen mit dem Infosystem, so sehen Sie im linken unteren Bild-
schirmbereich die zur Verfügung stehenden Auswertungen.
Navigationsbereich In der Detailanzeige im rechten Bildschirmbereich können Sie das ge-
ein- bzw. wünschte Stammdatenobjekt oder den gewünschten Vertrag bearbeiten.
ausblenden
Wenn Sie für die Objektbearbeitung die komplette Größe des Bildschirms
benötigen, können Sie über den Menüpfad Zusätze 폷 Navigationsbereich 폷
Navigationsbereich ein/aus den linken Bildschirmbereich, d.h. den Naviga-
tionsbereich, aus- und wieder einblenden.
Menüeintrag finden
Wenn Sie den Menüeintrag für das Ein- und Ausschalten des Navigations-
bereichs über den beschriebenen Menüpfad nicht finden können, kann das
z.B. an der Größe Ihres Bildschirmfensters liegen. Reicht der zur Verfügung
stehende Platz für die Anzeige aller Menüpunkte nicht aus, so werden
einige Menüpunkte dynamisch unter den Menüpunkt Mehr verschoben.
Sie finden den gesuchten Menüpunkt dann, indem Sie den Menüpunkt
Mehr und seine Untermenüs aufrufen.
In der Objektübersicht finden Sie auch die Variante Meine Objekte (siehe Meine Objekte
Abbildung 1.67). Sie sehen in dieser Anzeigevariante alle Objekte, denen Sie
als Verantwortlicher zugeordnet sind. Das bedeutet, dass Sie diese Objekte
entweder angelegt haben oder dass die Objekte nachträglich Ihrem User
zugeordnet wurden.
Wenn Sie den Verantwortlichen zu einem Objekt ansehen oder ändern wol- Verantwortlicher
len, gehen Sie in den Stammdatendialog und rufen Sie im Menü Zusätze 폷
Benutzerdaten auf. Der Verantwortliche für ein Objekt ist eine rein techni-
sche Zuordnung, die nicht mit den Berechtigungen für die Bearbeitung
eines Objektes verbunden ist. Um die Objekte tatsächlich bearbeiten zu
können, benötigen Sie zusätzlich die entsprechenden Transaktions- und
Buchungskreisberechtigungen.
Verantwortliche Wie beschrieben, können Sie mit der Ansicht Meine Objekte die von Ihnen
Gruppe zu bearbeitenden Objekte und Verträge schnell und einfach erreichen.
Wenn mehrere Anwender für die Bearbeitung derselben Objekte oder Ver-
träge verantwortlich sind, benötigen Sie eine andere Darstellung im RE-
Navigator. In einem solchen Fall können Sie die Ansicht Objekte einer ver-
antwortlichen Gruppe nutzen. Sie legen dazu eine oder mehrere Gruppen
von Verantwortlichen an, denen Sie die einzelnen User zuordnen.
Die Transaktion RECARESPGROUP zur Pflege der verantwortlichen Gruppen
finden Sie im Anwendungsmenü von SAP RE unter Werkzeuge 폷 Laufende
Einstellungen und alternativ auch im Customizing von SAP RE im Menü-
punkt Werkzeuge. Legen Sie zunächst die Gruppe an. Anschließend ordnen
Sie der Gruppe die zugehörigen Anwender zu (siehe Abbildung 1.68).
In Abbildung 1.68 sehen Sie die Zuordnung der Anwender zu einer verant-
wortlichen Gruppe.
Wenn Sie wie beschrieben die verantwortlichen Gruppen eingerichtet
haben, erscheint im RE-Navigator die Ansicht Objekte einer verantwortli-
chen Gruppe. In dieser Ansicht werden nun alle Objekte oder Verträge ange-
zeigt, für die einer der Anwender aus der Gruppe verantwortlich ist. Alle
Anwender, die der Gruppe angehören, können diese Objekte anzeigen und
bearbeiten. Auch in diesem Fall handelt es sich um eine technische Zuord-
nung, d.h., Sie benötigen auch hier die Berechtigungen für die Objektbear-
beitung.
Verantwortliche Gruppen
Angenommen, die Mietverträge für Mietobjekte Ihres Unternehmens am
Standort Musterstadt werden von einem Team gemeinsam bearbeitet.
Das Team besteht neben dem Teamleiter aus einem Vertragssachbearbei-
ter, einem Mitarbeiter der Mietenbuchhaltung und jeweils einem Sachbe-
arbeiter für die Mietanpassung und die Nebenkostenabrechnung. Die
Mietverträge werden vom Vertragssachbearbeiter angelegt. Somit ist der
Vertragssachbearbeiter den Mietverträgen bereits als Verantwortlicher
zugeordnet.
Die verantwortliche Gruppe MUSTERSTADT wird angelegt. Ihr gehören die
folgenden Anwender an:
쐍 der Teamleiter
쐍 der Vertragssachbearbeiter
쐍 der Mietenbuchhalter
쐍 der Sachbearbeiter für die Mietanpassung
쐍 der Sachbearbeiter für die Nebenkostenabrechnung
Kontextmenü nutzen
Wir empfehlen Ihnen, im RE-Navigator mit den vielfältigen Möglichkeiten
des Kontextmenüs zu arbeiten.
Wenn Sie z.B. einen Vertrag zu einem bestimmten Mietobjekt anlegen
wollen, klicken Sie das Mietobjekt an, rufen Sie mit Klick auf die rechte
Maustaste das Kontextmenü auf, und wählen Sie den Eintrag Anlegen
Vertrag zu Mietobjekt. Auch untergeordnete Objekte, z.B. Mietobjekte zu
einem Gebäude, können Sie einfach und unkompliziert über das Kontext-
menü anlegen.
Testen Sie die Funktionen des Kontextmenüs, indem Sie ein Immobilien-
objekt oder einen Vertrag in der Objektübersicht des RE-Navigators aus-
wählen und das Kontextmenü per Klick auf die rechte Maustaste aufrufen.
Objekte kopieren Wenn Sie mithilfe des RE-Navigators neue Stammdatenobjekte oder Ver-
träge anlegen, können Sie einige hilfreiche Zusatzfunktionen nutzen. So
können Sie im RE-Navigator Objekte kopieren, indem Sie ein Objekt mar-
kieren und über das Kontextmenü die Funktion Kopieren auswählen. Im
daraufhin eingeblendeten Pop-up (siehe Abbildung 1.69) wählen Sie aus,
welche Attribute der Kopiervorlage in das neue Objekt übernommen wer-
den sollen.
Erfassen Sie im Anschluss die noch fehlenden Daten des neuen Objektes,
wie z.B. die Bezeichnung, die Nummer des Objektes (im Fall der externen
Nummernvergabe) sowie weitere Attribute, in denen sich das neue Objekt
von der Kopiervorlage unterscheidet.
Haben Sie zu einem Gebäude bereits ein Mietobjekt angelegt, und wollen Objekte mit Drag &
Sie dieses Mietobjekt kopieren, so können Sie das Objekt auch mit Drag & Drop anlegen
Drop kopieren. Markieren Sie das Mietobjekt, ziehen Sie es auf das zugehö-
rige Gebäude, und lassen Sie es dort »fallen«.
Sie können auf diese Art und Weise auch mehrere Mietobjekte gleichzeitig
anlegen. Markieren Sie dazu mehrere Mietobjekte, und ziehen Sie diese
gemeinsam auf das gewünschte übergeordnete Objekt, in diesem Fall auf
das Gebäude. Insbesondere beim Anlegen von Testdaten können Sie hier-
mit viel Zeit sparen.
Sie können zwischen den verschiedenen Objekten, die Sie während eines Objektstapel
Aufrufs von Transaktion RE80 bearbeitet haben, navigieren. und Merkliste
Nutzen Sie dazu den Menüpunkt Objektstapel anzeigen. Über den Menü-
punkt Merkliste anzeigen können Sie sich eine Liste der zu bearbeitenden
Objekte oder Verträge anlegen.
Korrespondenz aufrufen
Sie haben in der Objektübersicht ein Immobilienobjekt oder einen Vertrag
zur Bearbeitung ausgewählt. In der Menüleiste im oberen Bildschirmbe-
reich können Sie über den Menüpfad Mehr 폷 Vertrag 폷 Drucken mehrere
Korrespondenzfunktionen aufrufen.
Sie sehen im Menüpfad in Abbildung 1.70, dass Sie bei der Auswahl der Kor-
respondenz zwischen dem Drucken mit Office-Anwendung und der Korres-
pondenz mit SAP Smart Forms bzw. Adobe (Menüpunkt Drucken) wählen
können.
Korrespondenz mit Wenn Sie den Menüpunkt Drucken aufrufen, können Sie, wie Abbildung 1.71
SAP Smart Forms zeigt, zwischen den für den Vertrag zur Verfügung stehenden Korrespon-
bzw. Adobe
denzanwendungen und Korrespondenzvorfällen auswählen.
Stammdatenblatt Sowohl für Immobilienobjekte als auch für Verträge können Sie ein Stamm-
datenblatt erstellen. Dabei handelt es sich um einen Korrespondenzvorfall,
der die wichtigsten Details des jeweiligen Objektes bzw. Vertrages in über-
sichtlicher Form darstellt.
Die Korrespondenz kann entweder mit SAP Smart Forms oder als PDF-
basierte Korrespondenz mit Adobe erstellt werden. In Kapitel 7, »Kun-
denspezifische Erweiterungen und Anpassungen«, finden Sie Erläuterun-
gen zu den Funktionen und Einstellungen zur Korrespondenz.
Office-Anwendung Parallel zur Korrespondenz mit SAP Smart Forms oder Adobe können Sie
(Microsoft Word) aus dem RE-Navigator auch Individualkorrespondenz mit Microsoft Word
erstellen. Dabei können Sie vordefinierte Templates benutzen, die Sie den
Korrespondenzanforderungen Ihres Unternehmens entsprechend gestal-
ten. Beim Aufruf der Individualkorrespondenz ergänzen Sie die Templates
um die notwendigen Textpassagen und drucken den Brief aus bzw. legen
ihn mit Bezug zum Immobilienobjekt bzw. zum Vertrag im Filesystem ab.
Objektstatus bearbeiten
Die Stammdaten und Verträge der Immobilienverwaltung sind an die Sta-
tusverwaltung innerhalb des SAP-Systems angeschlossen. Das bedeutet,
dass Objekte zunächst angelegt werden und dann für die Nutzung als Kon-
tierungsobjekt freigegeben oder aktiviert werden können. Wenn Sie einen
Vertrag angelegt haben und diesen aktivieren möchten, können Sie dies
direkt in der Vertragsbearbeitung tun. Sie können den Vertrag aber auch im
RE-Navigator markieren und über die Funktion Status ändern 폷 Aktivieren
des Kontextmenüs die gewünschte Statusänderung vornehmen.
Alternativ dazu können Sie auch die Funktion Arbeitsvorrat des RE-Naviga- Arbeitsvorrat
tors nutzen. Mit dieser Funktion können Sie Objekte aktualisieren und den
Status von Objekten bearbeiten. Sie können Ihren persönlichen Arbeitsvor-
rat oder den Arbeitsvorrat Ihrer verantwortlichen Gruppen aufrufen. Ein
Beispiel hierfür sehen Sie in Abbildung 1.72.
Alternativ zum Aufruf über den RE-Navigator können Sie den Arbeitsvorrat
auch über Transaktion RECARG (Objekte aktualisieren) bearbeiten. Sie fin-
den diese Transaktion über den Menüpfad Flexibles Immobilienmanage-
ment 폷 Werkzeuge 폷 Arbeitsvorrat 폷 Objekte aktualisieren. Im Transaktions-
namen steht CA für cross application und RG für registration.
Natürlich können Sie Statusänderungen wie die Aktivierung oder Deakti- Mehrere Objekte im
vierung eines Vertrages auch direkt bei der Bearbeitung dieses Vertrages Arbeitsvorrat
bearbeiten
vornehmen. Nutzen Sie für eine solche Statusänderung dagegen den
Arbeitsvorrat, so können Sie nicht nur ein Objekt, sondern gleichzeitig
mehrere Objekte bearbeiten.
Abbildung 1.73 zeigt einen Ausschnitt aus den Einstellungen des RE-Naviga-
tors zur Gruppierung spezieller Objektarten, während Abbildung 1.74 die
Gruppierung von Verträgen nach Vertragsart in der Objektübersicht des
RE-Navigators demonstriert.
Auf der Registerkarte Anzeigefilter können Sie festlegen, ob zu den einzel- Anzeigefilter
nen Objektarten untergeordnete Objekte angezeigt werden sollen und ob
die für die einzelnen Objekte relevanten Prozesse (wie z.B. die Kündigung
oder Verlängerung von Verträgen) oder Übersichten aus dem Navigations-
bereich des RE-Navigators heraus aufgerufen werden sollen.
Wenn Sie die notwendigen Einstellungen vorgenommen haben, sichern Sie
das Layout, und wählen Sie es dann im Menüpunkt Bearbeiten im Navigati-
onsbereich des RE-Navigators aus. Rufen Sie im Anschluss daran den RE-
Navigator erneut auf. Das von Ihnen angelegte Layout wird nun für die
Objektanzeige und -bearbeitung verwendet.
Objekte anlegen
Angenommen, Sie haben, wie eben beschrieben, ein Layout für den RE-Navi-
gator angelegt und dabei festgelegt, dass Knoten ohne untergeordnete
Objekte ausgeblendet werden sollen. Wie legen Sie nun aber neue Objekte
einer bestimmten Objektart an, wenn der Knoten zu dieser Objektart aus-
geblendet ist, da ja noch keine Objekte vorhanden sind? In der Anzeige
Meine Objekte ist immer der Knoten Objekte von (Ihr Username) vorhan-
den. Wählen Sie aus dem Kontextmenü dieses Knotens die gewünschte
Objektart aus, und legen Sie auf diese Weise die benötigten Objekte an.
RE-Navigator: Über den Menüpfad Zusätze 폷 Einstellungen können Sie unabhängig vom
weitere Layout weitere Einstellungen für den RE-Navigator festlegen. Insbesondere
Einstellungen
können Sie hier bestimmen, ob Fehlerlisten in einem eigenen Fenster ange-
zeigt werden sollen oder ob das System nach dem Ändern von Objektdaten
im Anzeige- oder im Änderungsmodus bleiben soll. Abbildung 1.75 zeigt
den zugehörigen Ausschnitt aus den Einstellungen des RE-Navigators.
Informationssystem aufrufen
Aus dem RE-Navigator können Sie vielfältige Auswertungen aus dem Infor-
mationssystem von SAP RE aufrufen. Dazu wählen Sie zunächst im oberen
linken Bildschirmbereich den Menüpunkt Informationssystem aus. Im
Navigationsbereich des RE-Navigators können Sie dann in einer Baumstruk-
tur aus den verfügbaren Auswertungen die gewünschte auswählen. Es ste-
hen u.a. Auswertungen für Stammdaten, Verträge, Bemessungen und
Konditionen sowie aus den Bereichen Buchhaltung, Mietanpassung, Neben-
kostenabrechnung, Umsatzabrechnung und Controlling zur Verfügung.
Wiedervorlagen
Wiedervorlagen für Verträge haben Sie in Abschnitt 1.1.2, »Verträge bearbei-
ten«, kennengelernt. Sie können Wiedervorlagen natürlich auch für weitere
Stammdatenobjekte von SAP RE verwenden. Wählen Sie dazu auf der Regis-
terkarte Wiedervorlage des betreffenden Objektes eine Wiedervorlageregel.
In der Funktion Wiedervorlage des RE-Navigators können Sie anschließend
Terminkalender
In der Funktion Terminkalender des RE-Navigators können Sie Einzelter-
mine oder Terminserien anlegen und bearbeiten. Sie können aus verschie-
denen Terminarten wählen, Teilnehmerlisten zu Terminen anlegen und
Notizen zu den einzelnen Terminen erfassen.
Werkzeuge
Im RE-Navigator stehen Ihnen zudem verschiedene Werkzeuge zur Verfü-
gung. Dabei geht es insbesondere um Werkzeuge aus dem Bereich der
Raumreservierung und der permanenten Raumbelegung. So können Sie
aus dem RE-Navigator heraus z.B. die Kosten von Raumreservierungen und
Raumbelegungen buchen oder die zu einer Raumreservierung gehörenden
Dienstleistungen bestätigen.
1.4.6 Zusammenfassung
Der RE-Navigator stellt Ihnen eine Vielzahl von Funktionen für die Bearbei-
tung von Stammdaten und Verträgen zur Verfügung. Mit der Anzeige
Meine Objekte bzw. Objekte einer verantwortlichen Gruppe können Sie die
Objekte, für die Sie verantwortlich sind, schnell und einfach erreichen. Über
das Kontextmenü zu den einzelnen Objekten und Verträgen stehen Ihnen
viele zusätzliche Funktionen zur Verfügung.
Ergänzend zur Objektbearbeitung haben Sie im RE-Navigator die Möglich-
keit, zahlreiche Auswertungen aus dem Informationssystem von SAP RE
aufzurufen, Wiedervorlagen zu bearbeiten und weitere Werkzeuge zu nut-
zen. Sie können den RE-Navigator als zentralen Einstiegspunkt für die
Objektbearbeitung in SAP RE nutzen.
In der Spalte Zweck in Abbildung 2.1 ist der Konditionszweck dargestellt. Konditionszweck
Der Konditionszweck bestimmt, ob die Kondition gebucht werden soll
(Buchmiete) oder nicht (statistische Kondition). Sie sehen in der informato-
rischen Spalte Stat.Kon, dass die Kondition mit dem Zweck »Marktmiete«
als statistisch gekennzeichnet ist. Diese Angabe dient nur zu Vergleichs-
zwecken, und der Betrag wird nicht gebucht. Alle anderen Konditionen wer-
den gebucht. Der Konditionszweck bestimmt, ob die Kondition einmalig
(»Buchmiete einmalig«) oder periodisch (»Buchmiete«) gebucht wird. Im
Beispiel ist die Mietminderung in Höhe von 100 EUR einmalig.
Die Art der Kondition wird über die Konditionsart angegeben. In unserem Konditionsart
Beispiel werden die Konditionsarten »Grundmiete«, »Modernisierungszu-
schlag«, »Vorauszahlung für Betriebskosten«, »Pacht« und »Mietminde-
rung« verwendet. Sie können eine Konditionsart in einem Vertrag mehrfach
für den gleichen Zeitraum verwenden, wenn sich die Konditionen im
Berechnungsobjekt oder im Konditionszweck unterscheiden. Im Beispiel in
Abbildung 2.1 kommt die Konditionsart »VZ Betriebskosten« (VZ = Voraus-
zahlung) zweimal vor, einmal für das Berechnungsobjekt »Wohnung«, das
andere Mal für das Berechnungsobjekt »Kleingarten«.
Berechnungs- In der Spalte Berechnungsvorschrift, die sich im Detailbild als Feld Vor-
vorschrift und schrift wiederfindet, ist festgelegt, wie die Kondition zu ermitteln ist. Am
Einheitspreis
einfachsten ist die Angabe eines Festpreises. Sie können aber auch einen
Preis pro Flächeneinheit angeben oder eine andere Regel, wie die Konditi-
onsbeträge zu ermitteln sind. Für die Berechnung wird der Inhalt des Feldes
Einheitspreis herangezogen. Er enthält in unserem Beispiel im Fall der
Grundmiete den Festpreis und im Fall der Pacht den Quadratmeterpreis
(siehe Abbildung 2.3).
Für die Berechnung werden meist weitere Angaben benötigt, z.B. auf Basis
welcher Bemessung (Wohnfläche, Gartenfläche, Gesamtfläche) des Berech-
nungsobjektes der Gesamtpreis zu ermitteln ist. Diese Festlegungen wer-
den im Customizing der Berechnungsvorschrift getroffen und auf der
Registerkarte Berechnung zur Vertragskondition ergänzt. Für die Berech-
nung nach Quadratmeter Gartenfläche sind keine weiteren Angaben im
Vertrag notwendig, wie Abbildung 2.4 zeigt. Für diese Berechnungsvor-
schrift wurde im Customizing festgelegt, welche Bemessungsart des Miet-
objektes der Berechnung zugrunde zu legen ist. In der Tabelle in Abbildung
2.4 unten sehen Sie, dass als Berechnungsgröße 185 m2 ermittelt wurden.
Hieraus wurde durch Multiplikation mit dem Einheitspreis der Gesamtbe-
trag der Kondition ermittelt.
In Abbildung 2.5 sehen Sie, wie die Mietminderungskondition abgebildet ist. Mietminderung
Es wird im Feld Vorschrift die externe Berechnungsvorschrift »E3 %-Anteil berechnen
Rhythmusklausel
Nachdem Sie die Konditionen mit den richtigen Beträgen versorgt haben,
stellt sich die Frage, wie Sie die unterschiedlichen Zahlungsperioden (Miete
monatlich, Pacht jährlich) abbilden können.
Rhythmusklausel
Die Festlegung des Zahlungsrhythmus erfolgt im Vertrag über Rhythmus-
klauseln. Die Rhythmusklausel legt die Zahlweise (monatlich, jährlich) und
den Zahltermin (vorschüssig, mittelschüssig, nachschüssig) fest. Unser Ver-
trag benötigt drei Rhythmusklauseln:
쐍 für die Wohnungsmiete: monatlich fällig am dritten Werktag
쐍 für die Pacht: jährlich fällig am 1. Januar
쐍 für die Nebenkosten zur Pacht: jährlich fällig zum 1. Januar, wobei die
Höhe der Nebenkosten zwar monatlich angegeben wurde, die Zahlung
aber jährlich erfolgt
Rhythmus In den Feldern Rhythmus und in geben Sie an, wie die Zahlung getaktet wird
– hier also eine Zahlung pro Jahr. Der Eintrag »Januar« im Feld Rhythmusbe-
ginn bedeutet, dass der Zahlungsrhythmus immer im Januar anfängt.
Wenn der Vertrag erst im April beginnt, wird auf diese Weise die Miete im
ersten Jahr für April bis Dezember berechnet und ab dem zweiten Jahr
immer von Januar bis Dezember. Falls die Miete immer von April bis April
berechnet werden soll, stellen Sie den Rhythmusbeginn auf »Beginn der
Kondition« ein.
Anteilige Perioden Über das Feld Zeitanteilig legen Sie fest, ob für angebrochene Zeiträume am
Mietbeginn oder -ende anteilige Zahlungen vereinbart wurden oder ob
immer der Betrag für die gesamte Periode zu bezahlen ist. Die Berech-
nungsmethode (Feld Berech.Meth.) legt fest, wie die zeitanteilige Berech-
nung erfolgt: mit 30 Tagen pro Monat oder taggenau.
Das Feld Betragsbezug legt fest, wie der Betrag, den Sie für die Kondition Monatsbetrag
angegeben haben, zu verstehen ist. Im Beispiel wurde »Monatsbetrag« ange- angeben, aber
jährlich zu zahlen
geben. Die Vorauszahlung der Nebenkosten für den Kleingarten beträgt
5 EUR pro Monat und wurde so auch in der Kondition angegeben, die Zah-
lung erfolgt aber in einer Summe pro Jahr (60 EUR, Felder Rhythmus und in).
Die Felder Zahlweise und Fälligkeit (+/-) bestimmen, wann genau die Zah- Fälligkeit
lung für eine Periode fällig ist. Im Beispiel wurde die Zahlweise »Vorschüs-
sig« gewählt, d.h., die Zahlungen finden jeweils am Beginn der Berech-
nungsperiode statt. Durch Addieren oder Subtrahieren von Tagen gemäß
der Fälligkeitsregel lässt sich die Fälligkeit dann verschieben – z.B. auf den
dritten Werktag des Monats.
Das Feld Feste Perioden benötigen Sie für die Abbildung von Jahresmieten, Quarter-Days
bei denen innerhalb des Jahres mehrere jeweils gleich hohe Teilzahlungen
geleistet werden. Die Termine können unregelmäßig über das Jahr verteilt
sein, sodass die Zeiträume zwischen den Zahlungszeitpunkten ungleich
lang sind – dennoch wird an jedem der Zahlungstage immer der gleiche
Anteil der Jahresrate fällig. Diese Zahlweise ist z.B. in Großbritannien üblich,
die Zahlungstermine werden dort Quarter-Days genannt.
Um festzulegen, welche Rhythmusklausel für welche Kondition gilt, wech- Rhythmusklausel
seln Sie auf die Registerkarte Konditionen und dort auf die Registerkarte auf Kondition
anwenden
Klauseln. Ordnen Sie die Nummer der Rhythmusklausel der jeweiligen
Kondition zu (siehe Abbildung 2.7).
Buchungsklausel
Es bleibt die Frage zu klären, wer die Kondition zahlt und wie die Steuern
berechnet werden. Hierfür wird die Buchungsklausel benutzt, die der Kon-
dition zugeordnet ist. In Abbildung 2.7 sehen Sie, dass das Feld Buchungen
auf der Registerkarte Klauseln leer ist. Dieses Feld dient der Zuordnung der
Buchungsklausel zur Kondition. Dass das Feld leer ist, bedeutet aber keines-
falls, dass hier keine Buchungsklausel zugeordnet ist. Vielmehr ist – Sie
sehen es am Text <Standard> – hier die Standard-Buchungsklausel mit dem
leeren Schlüssel (Schlüssel SPACE) zugeordnet. Sie können sich diese
Buchungsklausel entweder auf der Registerkarte Klauseln ansehen oder
direkt hier per Klick auf den Button (Klausel anzeigen bzw. ändern) in die
Buchungsklausel wechseln. Abbildung 2.8 zeigt die Buchungsklausel.
Steuer, Partner und Die Buchungsklausel enthält alle Angaben, die für die Buchung der Kondi-
Bankverbindungen tion notwendig sind, insbesondere das Feld Partner für denjenigen, der die
Zahlung leistet bzw. erhält, und die Informationen zur Steuerberechnung
in den Feldern Steuerart, Brutto, Steuergruppe. Das Feld Steuerart enthält
die Information, ob Vorsteuer oder Ausgangssteuer gebucht wird. Im Feld
Steuergruppe ist die Höhe der Steuer verschlüsselt. Auf Details zur Ermitt-
lung der Steuerbeträge gehen wir in Abschnitt 3.1, »Periodisches Buchen«,
ein. Wenn Sie das Feld Brutto markieren, wird der Einheitspreis der Kondi-
tion als Bruttowert interpretiert.
Abbildung 2.9 zeigt einen Ausschnitt aus dem Finanzstrom zum Beispielver- Plan-Sätze
trag. Sie sehen hier, dass zu jeder Buchkondition für den jeweiligen Zeitraum
ein Datensatz erzeugt wird, ein Plan-Satz für die periodische Buchung. Plan-
Sätze werden mit dem Status-Icon (noch zu buchen) gekennzeichnet.
Zur Erinnerung: Die Rhythmusklausel bestimmt den Rhythmus der Zah- Perioden und
lungen und die Fälligkeit. Für jede Periode, die der Rhythmus vorgibt, wird Fälligkeiten
ein Plan-Satz erzeugt. Wie Sie in Abbildung 2.9 sehen, sind die Wohnungs-
mieten jeweils für Monatsperioden berechnet (Felder Ber. von und Berech.
bis) und immer zum dritten Werktag des Monats fällig (Feld Fällig am). Die
Pacht dagegen bezieht sich auf das ganze Jahr (im Feld Berech. bis ist der
31.12.2018 eingetragen) und ist am 1. Januar fällig.
Der Finanzstrom wird als Buchungsvorrat für die periodischen Buchungen Finanzstrom als
immer eine gewisse Zeit im Voraus erzeugt. Der Buchungsvorrat kann aller- Buchungsvorrat
Abbildung 2.10 Customizing der Vertragsart mit Zeitraum für den Finanzstrom
Finanzstrom Weil die Finanzströme immer nur eine gewisse Zeit im Voraus generiert
generieren sind, müssen Sie sie von Zeit zu Zeit verlängern, d.h. weiter in die Zukunft
hinein generieren. Dazu ist es ratsam, regelmäßig, spätestens zum Ende
eines Halbjahres oder zum Jahreswechsel Transaktion RECDCGOL (Generie-
rung von Finanzströmen für Verträge) aufzurufen und den Report, der
durch die Transaktion aufgerufen wird, im Batch (als Hintergrundjob) ein-
zuplanen.
Testgenerierung Für Tests z.B. nach einem Releasewechsel oder nach dem Einspielen einer
Programmkorrektur durch einen SAP-Hinweis kann auch Transaktion
RECDCFCMP (Finanzstromvergleich & Simulation) eingesetzt werden. Diese
erlaubt einen Vorher-Nachher-Vergleich der Finanzströme (vor bzw. nach
der Generierung des Finanzstroms). Das Programm dient dazu festzustel-
len, ob die Programmänderung gegebenenfalls zu unerwünschten Nebenef-
fekten – wie Nachbuchungen in früheren Perioden – führt. Die Transaktion
ist nur für den Einsatz durch geschulte Anwender geeignet und sollte auf we-
nige Verträge eingegrenzt werden. In den genannten Transaktionsnamen
steht CD für condition, CF für cash flow, CMP für compare, CG für cash flow
generation.
Finanzstrom ab Sie haben bereits gesehen, dass die wesentliche Steuerung des Aufbaus des
Finanzstroms durch die Kondition und ihre Rhythmusklausel erfolgt. Der
Beginn der Kondition bestimmt zusammen mit der Fälligkeit und dem
Rhythmus aus der Rhythmusklausel, für welche Zeitperioden Plan-Sätze in
den Finanzstrom eingestellt werden. Darüber hinaus finden sich weitere
Steuerungsparameter für den Finanzstrom auf der Registerkarte Laufzeit
des Vertrages.
In Abbildung 2.11 sehen Sie, dass hier ein sehr alter Vertrag im System exis- Erste Buchung ab
tiert – er besteht schon seit dem 01.01.1980. Wenn Sie alte Verträge in Ihr
System übernehmen, wollen Sie natürlich auch bestimmte historische
Informationen übernehmen, wie z.B. den tatsächlichen Vertragsbeginn.
Nun wurden aber die Mieten bis zur Datenübernahme im Vorsystem
gebucht. Es darf also für den Zeitraum zwischen dem historischen Vertrags-
beginn und der Produktivsetzung von SAP RE keine Buchungen geben. Um
dies zu steuern, steht in den Laufzeitdaten das Feld Erste Buchung ab zur
Verfügung. Im Beispiel starten die Buchungen erst am 01.01.2018.
Sie können aber den Finanzstrom schon früher beginnen lassen, wenn Sie Finanzstrom ab
im Feld Finanzstrom ab ein entsprechendes Datum setzen. In unserem Bei-
spiel wird der Finanzstrom schon für ein halbes Jahr vor dem Produk-
tivstart generiert. Abbildung 2.12 zeigt, wie der Finanzstrom in diesem Fall
aussieht. Die Datensätze vor dem Produktivstart sind mit dem Status-Icon
(als gebucht markiert) gekennzeichnet und werden in der periodischen
Buchung nicht berücksichtigt.
Abbildung 2.12 Finanzstrom mit Sätzen, die als »gebucht« markiert sind
Finanzstromanzeige
Sie können über das Feld Anzeige (oben rechts in Abbildung 2.12) bestim-
men, welchen Teil des Finanzstromes Sie sehen wollen. Wenn hier der Vor-
schlagswert »Standard« eingestellt ist, wird die letzte gebuchte bzw. als
gebucht markierte Periode als erster Eintrag angezeigt. In der Abbildung
wurde auf den Wert »Alle« umgestellt.
Rückwirkende Aber welchen Sinn hat es, Finanzstromsätze zu generieren, die im neuen
Änderungen System gar nicht gebucht werden dürfen? Dieses Vorgehen ist geeignet, um
Änderungen an Konditionen, die den Zeitraum vor der Produktivsetzung
betreffen, abbilden zu können. Falls Sie z.B. feststellen, dass die Miete rück-
wirkend geändert werden muss oder dass der Vertrag rückwirkend zu kün-
digen ist, müssen für den Zeitraum vor der Datenübernahme Differenzbu-
chungen erzeugt werden. Da man das im Altsystem nicht mehr tun kann,
wird es in SAP RE gemacht. Im Beispiel soll die Pacht rückwirkend zum
01.10.2017 auf 32 EUR erhöht werden. Wenn Sie auf die Registerkarte Kondi-
tionen wechseln, sehen Sie, dass die Kondition zur Änderung gesperrt ist
(siehe Abbildung 2.13). Das liegt daran, dass die Finanzstromsätze für Juli bis
Dezember 2017 als gebucht gelten. Die gleiche Sperre wird benutzt, wenn
die Kondition tatsächlich gebucht ist.
Kondition ändern Wenn Sie nun auf den Button (In Änderungsmodus wechseln) klicken,
erscheint ein Pop-up-Fenster mit einer Sicherheitsabfrage. Klicken Sie hier
auf den Button Zeitscheibe (siehe Abbildung 2.14), um eine Zeitscheibe ab
01.10.2017, dem Datum der Pachterhöhung, hinzuzufügen. Falls Sie die
Kondition für den gesamten Gültigkeitszeitraum ändern müssen, klicken
Sie auf Ändern.
Für den Zeitraum zwischen dem 01.10.2017 und dem Datum der ersten Nachbuchungen
Buchung müssen Nachbuchungen erzeugt werden, gegebenenfalls auch für
Zeiträume, in denen schon Buchungen in SAP RE stattgefunden haben. Sie
sehen das Ergebnis in Abbildung 2.15: Für die Monate Oktober bis Dezember
werden jeweils 2 EUR nachgebucht. Die Plan-Sätze ab Januar 2018 werden
auf 32 EUR geändert.
Objektfinanzstrom
Der Finanzstrom, den Sie sich bisher angesehen haben, dient dazu, die zah-
lungsrelevanten Buchungen zu einem Vertrag zu erzeugen, d.h. also debi-
torische Buchungen für debitorische Verträge und kreditorische Buchun-
gen für kreditorische Verträge.
Diese Buchungen finden immer auf einem Partnerkonto statt, auf dem Partnerfinanzstrom
Konto eines debitorischen oder kreditorischen Geschäftspartners. Daher
wird der Finanzstrom auch Partnerfinanzstrom oder Zahlungsfinanzstrom
genannt. Die Gegenbuchung, die hierbei erzeugt wird, ist entweder eine Er-
lösbuchung (für debitorische Verträge) oder eine Kostenbuchung (für kre-
ditorische Verträge). In beiden Fällen wird die Gegenbuchung auf das Con-
trollingobjekt Vertrag kontiert, da der Vertrag der »Verursacher« der Kosten
bzw. der Erlöse ist.
Nun will man aber in aller Regel im Controlling die Kosten eines kreditori-
schen Vertrages auf dem kostenverursachenden Objekt sehen, analog im
debitorischen Fall die Erlöse auf dem vermieteten Objekt.
Beispiel 2: Sie haben einen Vertrag mit einem Dienstleister über die Reini-
gung der beiden Terminals am Flughafen »Heinrich Zille« abgeschlossen.
Die Kosten dafür sollen auf die beiden Objekte nach Fläche aufgeteilt wer-
den.
Tabelle 2.1 stellt die Beispiele und die gewünschten Buchungssätze dar,
wobei in Klammern das jeweilige Kontierungsobjekt angegeben ist.
Verteilungsregel Die Übertragung bzw. Verteilung der Kosten/Erlöse vom Kontierungsob-
und Objektfinanz- jekt »Vertrag« auf ein anderes Kontierungsobjekt wird durch eine Vertei-
strom
lungsregel gesteuert. Mithilfe dieser Verteilungsregel wird ein zweiter Fi-
nanzstrom, der Objektfinanzstrom, generiert, der Umbuchungen zwischen
dem Vertrag und den Objekten erzeugt. Gelegentlich wird der Objektfi-
nanzstrom auch Verteilungsfinanzstrom genannt.
des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB). Wenn Sie nach IFRS (IFRS 16)
oder US-GAAP (US-GAAP ASC 842) bilanzieren, lesen Sie den Abschnitt 6.1,
»Bilanzielle Bewertung von Verträgen«, der Ihnen Informationen gibt, wie
Sie die Bewertung nach diesen Bilanzierungsrichtlinien vornehmen kön-
nen. Ausführlich wird das Thema im Buch »IFRS 16 – Leasingbilanzierung
mit SAP« (von Anke Köppe und Sabine Toman) besprochen.
Konditionsarten
Konditionen in den Verträgen unterscheiden sich nach Konditionsarten.
Ehe diese definiert werden können, müssen die in den Konditionen be-
nutzten Berechnungs- und Verteilungsvorschriften angelegt werden.
Berechnungs- und Beginnen Sie also damit, zu prüfen, ob die im Auslieferungscustomizing
Verteilungs- verfügbaren Berechnungs- und Verteilungsvorschriften für Ihre Zwecke
vorschriften
ausreichen. Sie können eigene Vorschriften einrichten und dabei auf eine
Vielzahl von programmintern bereitgestellten, sogenannten internen Vor-
schriften zurückgreifen. Die Texte im Einführungsleitfaden geben Ihnen
ausführliche Informationen hierzu.
Konditionsarten Konditionsarten legen Sie im Customizing von SAP RE an unter Konditio-
nen und Bewegungen 폷 Konditionsarten und Konditionsgruppen 폷 Konditi-
onsarten definieren. Abbildung 2.18 zeigt die Details zur Definition einer
Konditionsart. Vergeben Sie einen vierstelligen Schlüssel (alphanume-
risch), und pflegen Sie möglichst sprechende Bezeichnungen. Das Feld
Eigenschaft enthält steuernde Informationen, z.B. die Festlegung, dass es
sich bei der Kondition um eine Vorauszahlung (für Nebenkosten oder
Umsatzmieten) handelt. Für die »Grundmiete« bleibt das Feld leer.
Jede Kondition, die Sie buchen wollen, benötigt eine Bewegungsart. Auf die
Einrichtung der Bewegungsarten gehen wir in Abschnitt 3.2, »Buchen mit
Immobilienkontierung im SAP-Finanzwesen«, ein. Das Kennzeichen Ertrag
benötigen Sie nur für Vorauszahlungen. Dieses Kennzeichen wird in
Abschnitt 4.2.9, »Buchungen der Nebenkostenabrechnung«, und Abschnitt
5.1.3, »Umsatzmiete buchen«, erläutert.
Im Abschnitt Vorschlagswerte im Customizing der Konditionsart haben Sie
die Möglichkeit, Vorbelegungen für Berechnungsvorschriften und Vertei-
lungsvorschriften zu hinterlegen.
Konditionszweck
Unter Konditionen und Bewegungen 폷 Konditionsarten und Konditions-
gruppen 폷 Konditionszweck definieren legen Sie Konditionszwecke fest.
Abbildung 2.19 zeigt die Detaileinstellungen zum Konditionszweck. Die
wesentliche Eigenschaft eines Konditionszwecks ist im Feld Interner Zweck
zu verschlüsseln. Hier bestimmen Sie, ob die Kondition, die mit diesem
Zweck im Vertrag angelegt wird, eine zu buchende Kondition (Buchkondi-
tion) ist oder eine rein informatorische, statistische Kondition. Sie entschei-
den zudem, ob es sich um eine periodisch wiederkehrende Kondition
handelt, deren Rhythmus über die Rhythmusklausel gesteuert wird, oder
ob es sich um eine Einmalkondition handelt.
Konditionen können nicht nur in Verträgen, sondern auch in Mietobjekten Vorschlags-
angelegt werden. Entscheiden Sie, ob der Konditionszweck für Verträge kondition
beide relevant ist. Sie können festlegen, dass es sich um den Default-Wert
handelt (Vorbelegung bei Neuanlage einer Kondition). Über das Feld Über-
nahmezweck können Sie bestimmen, dass alle Konditionen, die diesen
Zweck benutzen, aus dem Mietobjekt in den Vertrag zu diesem Mietobjekt
als Vorschlag übernommen werden.
Konditionsgruppen
Konditionsgruppen sind in SAP RE ein sehr mächtiges Steuerungsinstru-
ment. Konditionsgruppen gruppieren Konditionsarten zu verschiedenen
Zwecken. Konditionsgruppen dienen dazu:
쐍 dem Anwender Vorgaben für die Erfassung der richtigen Konditionsar-
ten im Vertragsdialog zu machen
쐍 Konditionen für die Berechnung zusammenzufassen
쐍 Konditionen im Berichtswesen zusammenzufassen
gen werden soll. Über das Feld Anpassungsregel können Sie festlegen, dass
für die Kondition eine bestimmte Anpassungsregel angelegt werden soll.
Im Beispiel wurde entschieden, für die Pacht eine Indexanpassung vorzuse-
hen, für die Vorauszahlung die Anpassung nach Nebenkostenabrechnung.
Reihenfolge Die Auswirkung der Einstellung im Feld Reihenfolge sehen Sie in Abbil-
dung 2.22. Wenn Sie im Vertragsdialog auf der Registerkarte Konditionen
eine neue Kondition einfügen wollen, erscheint eine Auswahl der mögli-
chen Konditionsarten. Die Auswahl der Konditionsarten wird durch die
Konditionsgruppe bestimmt, die Reihenfolge der Anzeige im Pop-up-Fens-
ter durch die Angabe im Feld Reihenfolge.
Konditionsgruppen Um die Berechnung der Mietminderung auf mehr als eine Kondition zu
für Berechnungen erstrecken, wurde eine passende Konditionsgruppe eingerichtet, siehe Ab-
bildung 2.23. In diesem Fall benötigen Sie für die Konditionsart keine
Zuordnung zu einer Vertragsart und auch keine Einstellungen in den Fel-
dern Reihenfolge, Konditionszweck usw. Die Konditionsgruppe wird aus-
schließlich benutzt, um Konditionsarten aufzuzählen, die zusammen be-
handelt werden. Sie sehen in Abbildung 2.5, wie in einer Berechnungsregel
im Vertrag auf diese Konditionsgruppe Bezug genommen wird.
Konditionsgruppen im Reporting
Sie wollen in einem Report einige Konditionsarten aufsummieren, z.B.
Konditionsarten wie »VZ Nebenkosten« und »Pauschale Heizkosten« zu
einer Spalte »Nebenkosten«. Konditionsarten wie »Grundmiete«, »Moder-
nisierungszuschlag« und »Grundmiete Laden« sollen in einer Spalte »Net-
tokaltmieten« angezeigt (und gegebenenfalls aufsummiert) werden.
ren. In Abbildung 2.25 ist in Spalte KoGru zu sehen, dass dem Konditionspro-
fil (Feld Kond.profil) 0011 die Konditionsgruppen I000 (Nettokaltmieten)
und I001 (Nebenkosten) zugeordnet sind. Für den später zu erzeugenden
Bericht wird auf diejenigen Vertragskonditionen zurückgegriffen, die mit
dem Konditionszweck A (Spalte Ext. = externer Konditionszweck) im Ver-
trag angelegt sind. Weitere Einstellungen betreffen die Normierung nach
Flächen (Spalte BemArt) und Zeit (Spalten Rhythmus und Einh.Rhyt.).
Verwenden Sie das oben definierte Reportprofil, so erhalten Sie jeweils eine
Spalte für Buchmiete Nettokaltmiete und Buchmiete Nebenkosten, wie in
Abbildung 2.28 zu sehen ist. Die Überschriften der Spalten wurden aus der
Bezeichnung des Konditionszwecks A (Buchmiete) und den Bezeichnungen
der Konditionsgruppen zusammengesetzt.
Abbildung 2.28 Listenausgabe der Transaktion REISCN mit Spalten nach Konditi-
onsgruppen
Fälligkeitsverschieberegel
Neben dem Einheitspreis und der Berechnungsvorschrift ist für die Erzeu-
gung des Finanzstroms die Rhythmusklausel der Kondition die wichtigste
Einstellung. Innerhalb der Rhythmusklausel spielt die Einstellung der Fäl-
ligkeit Feld Fälligheit (+/-), eine besondere Rolle (siehe Abbildung 2.6). Sie
bestimmt das Fälligkeitsdatum für einen Finanzstromsatz und beeinflusst
so, wann ein Plan-Satz gebucht wird und wann die Zahlung fällig ist. Die
In Abbildung 2.29 sehen Sie den oberen Teil des Detailbildes zur Einstellung
einer Fälligkeitsverschieberegel. Sie können die Fälligkeit für einen Finanz-
stromsatz um Tage, Monate und Jahre nach vorn oder hinten verschieben –
immer bezogen auf den Aufsetzpunkt. Der Aufsetzpunkt wird in der Rhyth-
musklausel durch die Zahlweise (siehe Abbildung 2.6, Feld Zahlweise) vor-
gegeben. Bei vorschüssiger Zahlweise ist das jeweils der 1. der Periode. Im
Beispiel wird um drei Tage (Feld Verschieben (+/-) auf) verschoben, wobei
es sich bei den Tagen um Werktage handelt (Feld Einheit), die sich nach dem
Feiertagskalender (Feld Kalender) für Deutschland ergeben.
Unvollständige Im Abschnitt Verhalten der Fälligkeit bei Beginn und Ende geben Sie an, wie
Perioden die Fälligkeit für unvollständige Perioden zu setzen ist. Wenn z.B. ein Ver-
trag am 15. eines Monats beginnt, wäre die Miete nicht schon am dritten
Werktag des Monats fällig, sondern erst am dritten Werktag ab dem 15. des
Monats.
die Fälligkeit dann noch 14 Tage in die Zukunft verschoben (Feld Verschie-
ben (+/-) Tage). Separat treffen Sie die Einstellungen für Gutschriften. Hier
wurde festgelegt, dass diese mit der gleichen Fälligkeit versehen werden
wie die ursprüngliche Forderung und somit (zugunsten des Mieters) sofort
fällig gestellt werden. Analoge Einstellungen treffen Sie für den Objektfi-
nanzstrom.
Wenn Sie wollen, dass eine Klausel sofort beim Anlegen eines Vertrages
dieser Art eingefügt wird, setzen Sie das Kennzeichen Neuanlage, und lassen
Sie das Feld Nr leer. Sie können Klauselvorlagen auch für Vertragsangebote
(Art = I6) und Mietobjekte (Art = IM) benutzen.
Die Wirkung der Einstellung in Abbildung 2.32 zeigt Abbildung 2.33: Beim
Anlegen eines Vertrages der Vertragsart CO02 (Vermietung Wohnung) wird
automatisch eine Rhythmusklausel mit den Daten der Vorlage »MonV«
eingefügt.
2.1.4 Zusammenfassung
Konditionen in Verträgen beziehen sich immer auf Vertragsobjekte und
unterscheiden sich nach Konditionsarten. Sie haben gesehen, wie Sie Kon-
ditionsbeträge auf der Basis von Einheitspreisen und Berechnungsregeln
ermitteln können. Der Konditionszweck bestimmt, ob die Kondition ge-
bucht wird und wie oft. Die Rhythmusklausel entscheidet, welche Beträge zu
welchem Zeitpunkt fällig werden. Die Buchungsklausel enthält die Angaben,
wie die Steuer berechnet wird und welcher Partner für die Zahlung relevant
ist.
Auf dieser Basis wird ein Partnerfinanzstrom erzeugt, der die Grundlage für
die debitorischen oder kreditorischen Buchungen darstellt. Mit Hilfe von
Verteilungsregeln wird parallel ein Objektfinanzstrom generiert, auf des-
sen Basis die Erlöse oder Kosten verursachungsgerecht zuordnet werden
können.
2.2 Mietanpassung
Sind Sie Mieter einer Wohnung? Dann ist Ihnen bestimmt schon mal ein
Schreiben ins Haus geflattert mit folgendem Inhalt: »... teilen wir Ihnen
mit, dass Ihre Miete auf Basis § ... wie folgt angepasst wird ...«. In aller Regel
fährt Ihnen als Mieter dann der Schreck in die Glieder, denn das neutrale
Wort Mietanpassung bedeutet fast immer Mieterhöhung.
Wir behandeln im vorliegenden Abschnitt die Frage, wie in SAP RE Mietan-
passungen abgebildet werden. In der Praxis ist eine Mietanpassung häufig
eine Mieterhöhung. Technisch gesehen handelt es sich bei der Mietanpas-
sung aber ganz allgemein um das Ändern von Konditionen eines Vertrages
– das kann sowohl eine Erhöhung als auch eine Minderung einer Kondition
sein. In jedem Fall wird zu einem bestimmten Zeitpunkt eine vorhandene
Kondition in der bisherigen Form beendet und in anderer Form – meist mit
höherem Betrag – weitergeführt. In Abbildung 2.35 sehen Sie beispielhaft,
wie eine Vertragskondition nach einer erfolgten Mietanpassung aussehen
kann.
Mietanpassung In der Abbildung erkennen Sie, dass sich die Höhe der Miete für einen Stell-
bedeutet platz bzw. eine Garage von ursprünglich 70 EUR, die seit 01.05.2017 gültig
Konditions-
war, am 01.05.2018 auf 73,50 EUR erhöht hat. Diese Änderung der Miethöhe
änderung
für die entsprechende Kondition hätte der Sachbearbeiter auch manuell in
Form einer neuen Zeitscheibe in den Vertrag einfügen können.
Wenn in SAP RE von Mietanpassung die Rede ist, geht es im Allgemeinen
nicht darum, einzelne Verträge manuell zu ändern, sondern Mietanpassun-
2.2.1 Anpassungsverfahren
SAP RE bietet Ihnen eine Reihe von Anpassungsverfahren an. Einige davon
werden typischerweise nur in der Wohnungswirtschaft eingesetzt, wie z.B.
die Anpassung auf Basis von Mietspiegeln, andere werden häufig im
gewerblichen Umfeld benutzt wie etwa die indexbasierte Anpassung.
Überblick über die Wir werden im vorliegenden Abschnitt beispielhaft das Verfahren »freie
Anpassungs- Anpassung« vorstellen, um einen grundsätzlichen Eindruck vom Ablauf
verfahren
der Mietanpassung zu vermitteln. Weitere Verfahren werden in den bran-
chenspezifischen Kapiteln näher vorgestellt. Tabelle 2.2 gibt einen Über-
blick über die in SAP RE verfügbaren Mietanpassungsverfahren und ver-
weist auf die Abschnitte, in denen sie im Detail erläutert werden.
Debitorische und Die Anpassung von Konditionen ist in SAP RE sowohl für debitorische als
kreditorische auch für kreditorische Verträge möglich. Die in der Wohnungswirtschaft
Verträge
angewandten Verfahren sind generell nur auf debitorische Verträge an-
wendbar.
Die Anpassung eines kreditorischen Vertrages, also eines Vertrages, in dem
Ihr Unternehmen als Vertragsnehmer, als Mieter oder Leasingnehmer, auf-
tritt, wird in aller Regel nicht von Ihnen, sondern von Ihrem Vertragsgeber,
dem Vermieter bzw. Leasinggeber, ausgehen. Im kreditorischen Fall handelt
es sich daher meist nicht um Massenprozesse. Insofern beschränken wir uns
in den angeführten Beispielen auf debitorische Verträge, bei denen die Miet-
anpassung von Ihrem Unternehmen als dem Vertragsgeber ausgeht und die
regelmäßig als Massenprozess durchgeführt werden. Es ist aber durchaus
vollständig« – weist darauf hin, dass hier bisher nur die Berechnung erfolgt
ist, die Konditionen aber noch nicht geändert wurden.
Nachbearbeiten der Nach erfolgreicher Berechnung kontrolliert der für die Anpassung zustän-
Anpassungsdaten dige Sachbearbeiter die berechneten Anpassungswerte und hat hierbei die
Möglichkeit, die Daten zu ändern, sie nachzubearbeiten. So kann er z.B. die
Höhe der Anpassung sowie das Datum des Gültigwerdens der Anpassung
überarbeiten, wenn das angemessen erscheint. In unserem Beispiel in Ab-
bildung 2.36 ist das offenbar erfolgt, denn sowohl das Feld Berichtigtes Ab
als auch das Feld Berichtigter Preis ist gefüllt. Vielleicht hat sich hier ein
Mieter erfolgreich gegen die geplante Mieterhöhung gewehrt?
Mietanpassungs- Bevor die Konditionen in den anzupassenden Verträgen tatsächlich geän-
schreiben dert werden, wird dem Vertragsnehmer ein Schreiben zugestellt, um ihn
von der geplanten Erhöhung der Miete oder Leasingrate in Kenntnis zu set-
zen. Der Vertragspartner erhält hierdurch die Möglichkeit, sich auf die
Erhöhung (gegebenenfalls auch Minderung) seiner regelmäßigen Zahlun-
gen einzustellen oder auch rechtliche Schritte dagegen zu unternehmen. In
einigen Fällen ist vertraglich vereinbart oder vom Gesetzgeber vorgeschrie-
ben, dass die Zustimmung zu einer Mietanpassung vom Mieter bzw. Ver-
tragsnehmer einzuholen ist. In diesen Fällen können Sie die Zustimmung
schriftlich einfordern und – sofern sie ausbleibt – die Zustimmung schrift-
lich anmahnen.
Aktivieren der Ist die Zustimmung des Mieters notwendig und eingegangen, so wird diese
Anpassung unter Angabe des Zustimmungsdatums erfasst. Ist die Anpassung vollstän-
dig, können Sie die Mietanpassung aktivieren. Bei diesem Schritt wird aus
der »geplanten« Anpassung eine tatsächliche Anpassung, d.h., die Konditi-
onen des Vertrages werden zum Anpassungsstichtag geändert. Der Ver-
Abbildung 2.37 zeigt die Sicht auf die Anpassungsklausel von der Kondition
aus. Sie können hier per Klick auf den Button (Klausel anzeigen bzw.
ändern) in die Detaildaten zur Anpassungsklausel wechseln. Die umge-
kehrte Sicht und damit einen kompletten Überblick über alle Anpassungs-
klauseln des Vertrages erhalten Sie, wenn Sie im Vertragsdialog auf die
Registerkarte Anpassung wechseln (siehe Abbildung 2.38).
Registerkarte Wie die meisten Registerkarten des Vertragsdialoges besteht auch diese aus
»Anpassung« zwei Teilen. Der obere Teil enthält eine Übersicht – hier die für diesen Ver-
trag hinterlegten Anpassungsklauseln. Markiert man hier eine Zeile, so
werden in der unteren Bildhälfte Detaildaten zum markierten Objekt, hier
also zum ausgewählten Anpassungsverfahren, angezeigt.
Abbildung 2.38 zeigt, dass neben der Anpassung nach einem Mietspiegel,
die Sie schon in Abbildung 2.37 für die Kondition »Grundmiete« gesehen
haben, dieser Vertrag auch nach dem Anpassungsverfahren »Nebenkosten-
abrechnung« angepasst werden kann. Betroffen sind hiervon die Voraus-
zahlungskonditionen »VZ Betriebskosten« und »VZ Heizkosten«.
Customizing: Anpassungsregeln
Die Customizingeinstellungen zur Mietanpassung finden Sie im Einfüh-
rungsleitfaden von SAP RE unter Anpassung von Konditionen (Mietanpas-
sung). Abbildung 2.40 zeigt den entsprechenden Pfad im Einführungsleit-
faden.
Abbildung 2.43 zeigt die Anpassungsklausel eines Vertrages, der auf dieser
kombinierten Anpassungsregel basiert.
Detaildaten der Kehren wir zum Customizingdialog Anpassungsregeln definieren zurück.
Anpassungsregel Für alle diejenigen Anpassungsregeln, die dort definiert werden und die
nicht als kombinierte Anpassungsregeln gekennzeichnet werden, müssen
Sie im Detailbild eine Reihe von speziellen Eigenschaften festlegen.
Die Felder des Dialoges sind im System gut dokumentiert, sodass wir uns
hier auf die Erläuterung einiger wesentlicher Attribute der Anpassungsre-
geln beschränken.
Verfahren Abbildung 2.44 zeigt den ersten Teil der Detaildaten zu einer Anpassungsre-
gel. Hier finden Sie u.a. das Feld Verfahren – das wichtigste steuernde Feld
in der Anpassungsregel. Hinter dem Verfahren verstecken sich die Pro-
gramme mit den Algorithmen zur Bestimmung der Mietanpassung. Die
Auswahl an Verfahren ist definiert durch die in SAP RE verfügbaren Pro-
gramme. Abbildung 2.45 zeigt alle aktuell vorhandenen Verfahren.
Abbildung 2.46 zeigt einen Ausschnitt aus den Detaildaten zum Customi- Anpassungsprozess
zing der Anpassungsregel. Für die dargestellte Anpassungsregel wurde z.B. steuern
bestimmt, dass die Zustimmung erforderlich ist, d.h., die Aktivierung der
Mietanpassung ist ohne vorherige Zustimmung durch den Mieter (und
Hinterlegung dieser Zustimmung im System) nicht möglich.
In Abschnitt 4.1.1, »Mietspiegel«, zeigen wir am Beispiel einer Mietspie-
gelanpassung, dass die Mietanpassung nicht nur massenweise über das
Anpassungsprogramm berechnet, sondern auch individuell im Mietobjekt-
bzw. Vertragsdialog ausgeführt werden kann. Ob dies tatsächlich zugelas-
sen wird und mit welchen Bedingungen, steuern Sie im Abschnitt Steu-
erung im Vertrags-/Mietobjektdialog der Anpassungsregel (siehe Abbil-
dung 2.46).
Typischerweise werden Sie für Grundmieten von Wohnungsmietverträgen Vorbelegung der
eine Anpassungsregel verwenden, die für die Wohnungswirtschaft gedacht Anpassungsregeln
Transaktionen Für den schnellen Zugriff können Sie – wie immer – auch die Transaktionen
direkt aufrufen. Die Transaktionsnamen sind sprechend: AJ steht für adjust-
ment, PR für process, CH für change, SH für show und RV für reverse. In den
Transaktionen des Infosystems bedeutet AH adjustment history, CN con-
tract, RO rental object und SCSE service charge settlement.
Rufen Sie Transaktion REAJPR (Anpassungen bestimmen) für das Erzeugen
eines Anpassungslaufes auf, so finden Sie ein Selektionsbild vor, das so
komplex ist wie die Logik des dahinterliegenden Programms. Wir erläutern
an dieser Stelle die grundsätzliche Idee des Selektionsbildes und die wich-
tigsten Parameter. Aufgrund der Fülle der möglichen Steuerungen müssen
wir Sie auch an dieser Stelle auf die Felddokumentation verweisen.
Das Selektionsbild zum Anpassungslauf besteht aus zwei Teilen. Im oberen Selektionsbild zur
Teil finden Sie die Abgrenzungen, die die Selektion der Verträge steuern. Im Anpassung
unteren Teil des Selektionsbildes finden Sie die für die Bestimmung der
Anpassung und für die Durchführung des Anpassungslaufes notwendigen
Parameter (siehe Abbildung 2.48).
Abbildung 2.48 Selektionsbild zur Transaktion REAJPR (unterer Teil) mit den
Angaben zum Anpassungslauf
In SAP RE werden komplexe Vorgänge wie die Mietanpassung oder die Mietanpassung:
Nebenkostenabrechnung schrittweise durchgeführt. Die einzelnen Schritte Prozess
des Anwenders, der den Prozess gestartet hat, Datum und Uhrzeit vorbe-
legt. Der Prozess erhält auch einen Titel, also eine Bezeichnung (Feld Titel).
Dieses Feld ist ebenfalls vorbelegt – Sie sollten es mit geeigneten Informati-
onen überschreiben, um Ihre Anpassungsläufe wiederzufinden. Die gespei-
cherten Prozessdaten zur Mietanpassung enthalten die selektierten Ver-
träge und Konditionen, die berechneten Werte für die Mietanpassung und
Informationen über den Fortschritt des Prozesses. Für die Fortsetzung des
Prozesses rufen Sie den Anpassungslauf später unter Angabe der Prozess-
ID auf.
Anpassungsmodus Sie können Prozesse in SAP RE simulieren, bevor Sie sie im Echtlauf ausfüh-
ren. Mithilfe der Simulation können Sie sich zunächst einen Überblick ver-
schaffen, ob alle Voraussetzungen für die Durchführung des Prozesses
erfüllt sind. Wenn der Prozess nur simuliert wird, werden die darin behan-
delten Daten zunächst nicht beeinflusst. So werden z.B. die Konditionen,
die von einer Anpassungssimulation betroffen sind, (noch) nicht zur Ände-
rung im Vertragsdialog gesperrt. Erst wenn die Anpassung im Echtlauf aus-
geführt wird, werden die Daten festgeschrieben. Die Vertragskonditionen
werden dann – wie in Abbildung 2.35 gezeigt – gegen manuelle Änderungen
gesperrt.
Simulation oder Wählen Sie durch Auswahl im Feld Modus, ob Sie die Anpassung simulieren
Echtlauf oder direkt einen Echtlauf starten wollen.
Je nachdem, welche Aktivitäten Sie ausgewählt haben, benötigen diese ge- Registerkarte
gebenenfalls weitere Daten. Müssen Sie z.B. vom Mieter eine Zustimmung »Aktivitäten-
parameter«
zur Mietanpassung einholen, so sollten Sie ihm mitteilen, bis zu welchem
Datum Sie seine Zustimmung erwarten. Parameter solcher Art pflegen Sie
auf der Registerkarte Aktivitätenparameter (siehe Abbildung 2.50).
die neue Miete ab 01.07.2018 gültig sein soll, und ist ein Anpassungsrhyth-
mus von zwölf Monaten vorgesehen, so werden Konditionen von der Erhö-
hung ausgeschlossen, die erst nach dem 01.07.2017 beginnen. Wählen Sie
Nächstmögliches Gültig-Ab, so wird für jede Kondition der nächstmögliche
Anpassungstermin ermittelt.
Einschränkung nach In der Mietanpassung können Sie auswählen, ob Sie nur belegende Ver-
Belegung träge anpassen wollen oder auch nicht belegende Verträge. Falls Sie Kondi-
tionen von Mietobjekten anpassen wollen, können Sie diese ebenfalls nach
belegten und nicht belegten Objekten unterscheiden.
Die Registerkarte Aktivitätenstatus zeigt den Fortschritt eines Anpassungs-
laufes. Auf der Registerkarte Notiz können Sie Freitextinformationen spei-
chern, um Ihren Anpassungslauf für interne Zwecke zu dokumentieren.
Freie Mietanpassung
Die Wohnungsgenossenschaft »Schöner Wohnen« vermietet neben Woh-
nungen auch Garagen. Aufgrund vermehrter Nachfrage und des allgemei-
nen Preisanstieges hat die Genossenschaft entschieden, die Garagenmie-
ten zum 01.10.2018 um 5 %, mindestens aber um 5 EUR, zu erhöhen. Sie
sollen aber nach der Erhöhung 80 EUR netto pro Garage und Monat nicht
überschreiten.
Beginnen Sie damit, sich die Verträge, die infrage kommen, im Reporting an-
zusehen, um einen Eindruck davon zu bekommen, welche Verträge und
Konditionen Sie überhaupt anpassen können. Rufen Sie die Auswertung
hierfür im Anwendungsmenü von SAP RE unter Infosystem 폷 Konditionen 폷
Konditionen zu Verträgen auf. Die Auswahl wird geeignet eingeschränkt, so-
dass nur Garagenmieten in der Liste erscheinen.
Sieht man sich die Liste im Hinblick auf die gewünschten Mieterhöhungen
an, so fällt Folgendes auf:
쐍 Die Konditionen in Vertrag 8 (Nadel und Faden Kurzwaren) beginnen am
01.01.2018. Der Mindestabstand zwischen zwei Anpassungen beträgt
zwölf Monate. Diese Konditionen können daher zum 01.10.2018 noch
nicht angepasst werden. Dasselbe gilt für Vertrag 9 (Bernd Blumenmann).
쐍 Die Monatsmiete für die Garage 2-2 in Vertrag 4 (Willy Wichtig) beträgt
bereits 80 EUR. Diese Kondition kann daher auch nicht angepasst wer-
den.
Demnach können Sie erwarten, dass nur drei der sieben infrage kommen-
den Konditionen aus der Liste in Abbildung 2.52 angepasst werden.
Anpassungs- Die Liste in Abbildung 2.52 zeigt uns auch, welche Anpassungsregeln den
klauseln fehlen Konditionen in der Anpassungsklausel zugeordnet sind (Spalte Anpas-
sung). Für die meisten Verträge fehlen Anpassungsklauseln. Somit sollte
eine Anpassung für diese Konditionen nicht möglich sein. Ist das tatsäch-
lich so? Nein, zum Glück gibt es hier eine Hintertür.
Anpassungsregel Sie benötigen also keine Anpassungsklausel im Vertrag, wohl aber eine
»Freie Anpassung« Anpassungsregel im Customizing, die Sie während des Programmlaufs als
Ersatzanpassungsregel benutzen. Legen Sie eine solche Anpassungsregel
im Customizing von SAP RE unter Anpassung von Konditionen (Mietanpas-
sung) 폷 Anpassungsregeln – Verfahrensübergreifend 폷 Anpassungsregeln
definieren an. Die Anpassungsregel muss das Verfahren FREE benutzen.
Wir starten die Transaktion zur Mietanpassung REAJPR im Simulationsmo-
dus und wählen das Verfahren Frei. Neben dem Kennzeichen Frei finden Sie
im Selektionsbild (siehe Abbildung 2.53) ein Eingabefeld Regel. Hier hinter-
legen Sie die Ersatzanpassungsregel für die freie Mietanpassung, die Sie
zuvor im Customizing der Anpassungsregeln angelegt haben. In das Feld
Grund können Sie den Anpassungsgrund eintragen. Dieser spielt für die
Steuerung der Kappung eine wesentliche Rolle, auf die wir in Abschnitt 4.1.1,
»Mietspiegel«, im Detail eingehen.
tragserhöhung einen Betrag von 5 EUR und im Feld Absolute obere Grenze
für den Konditionsbetrag einen Betrag von 80 EUR festgelegt (siehe Abbil-
dung 2.55).
Protokoll Sie können sich das Protokoll der Berechnung der Anpassung für jeden ein-
zelnen Anpassungssatz ansehen, indem Sie in der jeweiligen Zeile auf den
Button (Protokoll anzeigen) klicken. Für das erste Anpassungsobjekt in
Abbildung 2.56 (Vertrag 9001/10) ist das Protokoll in Abbildung 2.57 zu
sehen.
Dem Protokoll können Sie entnehmen, nach welcher Logik das Programm
bei der Bestimmung der Anpassung vorgegangen ist:
1. Es wurde geprüft, wann die Kondition frühestens angepasst werden
kann.
2. Je nachdem, ob zum frühestmöglichen Zeitpunkt oder zu einem fest vor-
gegebenen Zeitpunkt (im Beispiel 01.10.2018) angepasst werden soll,
wird das Anpassungsdatum festgelegt.
3. Die neue Höhe der Kondition wird ermittelt: 75 EUR vor der Anpassung
zuzüglich 5 % ergeben 78,50 EUR.
4. Die minimale Erhöhung wurde aber mit 5 EUR festgesetzt, daher wird
der neue Konditionsbetrag auf 80 EUR festgelegt, was dem maximal vor-
gegebenen Betrag entspricht.
Ein ähnliches Protokoll finden Sie auch für Vertrag 9001/11. Interessant ist,
dass im Fall von Vertrag 9001/4 vom System die Maximalmiete automa-
tisch von 80 EUR pro Monat auf 240 EUR pro Quartal hochgerechnet
wurde, sodass auch hier die Anpassung das erwartete Ergebnis liefert.
In Abbildung 2.58 sehen Sie das Protokoll der fehlgeschlagenen Anpassung Fehlgeschlagene
für Vertrag 9001/4. Die anzupassende Kondition erfüllt zunächst alle Vo- Anpassungen
raussetzungen. Erst im letzten Schritt ergibt die Prüfung, dass der neu be-
rechnete Konditionsbetrag nicht vom vorherigen abweicht – eine Anpas-
sung ist hier also nicht möglich.
Nun fanden sich in unserer Liste in Abbildung 2.52 ursprünglich sieben
Konditionen. Wir hatten weiter oben überlegt, dass nur drei der sieben
Konditionen angepasst werden können. Nicht immer sieht man aber auf
den ersten Blick, warum bestimmte Verträge bzw. Konditionen für die
Anpassung nicht infrage gekommen sind. Wenn Sie wissen wollen, welche
Verträge aus welchen Gründen nicht angepasst werden konnten, rufen Sie
per Klick auf den Button (Protokoll anzeigen) das vollständige Protokoll
des Anpassungslaufes auf (siehe Abbildung 2.59).
Klappen Sie im oberen Teil z.B. »Anpassung des Objektes IV 9001/2« (IV =
Vertrag) auf, so erhalten Sie die Information, dass der Vertrag für die Anpas-
sung nicht infrage kommt, weil seine Konditionen nicht zu den Anpas-
sungsparametern passen – es gibt in diesem Vertrag keine Konditionsart
»Miete Stellplatz/Garage« (siehe Abbildung 2.60).
Wenn Sie also herausfinden wollen, warum der Vertrag 9001/8 (Nadel und Suchen im Protokoll
Faden Kurzwaren), der in unserer Liste in Abbildung 2.52 auftauchte, eben-
falls aussortiert wurde, können Sie so lange in der oberen Hälfte des Proto-
kolls blättern, bis Sie den Vertrag finden. Sie können aber auch die untere
Hälfte ansehen und dort einfach die Suchfunktion (Suchen) benutzen,
wie in Abbildung 2.61 gezeigt.
Der Cursor wird auf dem ersten gefundenen Eintrag positioniert. (Anmer-
kung: Das Suchfenster bleibt offen und verdeckt eventuell die Liste – schlie-
ßen Sie das Suchfenster, wenn es im Weg ist.) In unserem Beispiel erfahren
Sie, dass der Anpassungsrhythmus – zwölf Monate – die Anpassung zum
01.10.2018 verhindert. Eine Anpassung wäre erst wieder zum 01.01.2019
möglich (siehe Abbildung 2.62).
Die Änderung wirkt sich nicht auf schon abgespeicherte Protokolle aus. Sie
müssen also die Anpassungssimulation nochmals ausführen und sehen
dann, dass das Protokoll deutlich mehr gelbe Meldungen (Warnungen)
zeigt (siehe Abbildung 2.64). Die Schwere der Meldung wird übrigens nach
oben vererbt. Daher werden alle Nachrichten, die hierarchisch oberhalb der
nunmehr gelben Nachricht (Warnung) liegen, ebenfalls gelb (d.h. als War-
nung) markiert, wie in Abbildung 2.64 zu sehen ist.
Sie finden heraus, ob eine Nachricht konfigurierbar ist oder nicht, indem
Sie sich zunächst die Nummer der Nachricht beschaffen (in unserem Bei-
spiel REAJME 030). Klicken Sie hierzu auf den Button Technische Informa-
tion, oder rufen Sie den Langtext der Nachricht mit einem Klick auf den
Button (Langtext vorhanden) auf. Oft steht schon im Langtext der Nach-
richt, ob ihre Fehlerschwere über die Nachrichtensteuerung geändert wer-
den kann. Um sicher herauszufinden, ob eine Nachricht konfigurierbar ist,
wechseln Sie in das Customizing von SAP RE unter Werkzeuge 폷 Konfigu-
rierbare Nachrichten 폷 Nachrichtensteuerung ändern. Tragen Sie die Nach-
richtenklasse ein (im Beispiel REAJME), und prüfen Sie mit der Werthilfe, ob
die Nachricht, die Sie ändern wollen, eingebbar ist. Ist das der Fall, können
Sie die Fehlerschwere beeinflussen.
Wählen Sie das gewünschte Formular, und klicken Sie auf den Button
(Drucken), gegebenenfalls nach vorheriger Druckvorschau. Sofern Sie in
Ihrem Benutzerstamm nicht »sofort drucken« eingestellt haben, wird die
Korrespondenz zunächst in die Spoolverwaltung gestellt. Von dort aus kön-
nen Sie den Druck direkt anstoßen (Transaktion SP01, Ausgabesteuerung).
Drucker einstellen
Der Korrespondenzdruck ist nur möglich, wenn Sie zuvor in Ihrem Benut-
zerstammsatz einen Drucker hinterlegt haben. Wählen Sie hierzu im
Hauptanwendungsmenü System 폷 Benutzervorgaben 폷 Benutzerdaten. Hier
finden Sie auf der Registerkarte Festwerte unter Spool-Steuerung die Mög-
lichkeit, Ihren Drucker als Ausgabegerät einzustellen.
Die Korrespondenz zur Anpassung können Sie alternativ auch direkt ansto- Korrespondenz
ßen, indem Sie im Anwendungsmenü von SAP RE unter Korrespondenz 폷 direkt anstoßen
Anpassung gültig wird, als auch den neuen Konditionswert. Markieren Sie
zu diesem Zweck die betroffene(n) Zeile(n), und klicken Sie auf den Button
(Gültig-Ab ändern) bzw. (Preis ändern). Vergessen Sie nicht, die Ände-
rungen per Klick auf den Button unten rechts zu sichern.
Anpassung Sind alle Anpassungsdaten für einen, mehrere oder alle Anpassungssätze
aktivieren vollständig, so können Sie die Anpassungen aktivieren. Markieren Sie die
zu aktivierenden Anpassungssätze in der Liste, und klicken Sie auf den But-
ton (Aktivieren). Sie erhalten eine entsprechende Erfolgsnachricht in der
Statuszeile unten im Bildschirm (siehe Abbildung 2.66). Vergessen Sie auch
hier nicht, dass Sie sichern müssen.
2.2.9 Zusammenfassung
Sie haben beispielhaft an einer freien Anpassung gesehen, wie die Mietan-
passung in SAP RE grundsätzlich abläuft. Nach der Auswahl der Verträge –
genauer: der anzupassenden Konditionen – werden unter Beachtung der in
den Anpassungsregeln hinterlegten Bedingungen die neuen Konditionen
ermittelt. Die Ergebnisse der Anpassung werden unter einer Prozess-ID in
Im ersten Kapitel haben wir uns ausführlich mit den Möglichkeiten befasst,
Verträge in SAP RE anzulegen. Letztendlicher Sinn eines Vertragsschlusses
ist aber in aller Regel, Geld zu verdienen, indem man Waren oder Dienst-
leistungen verkauft. Umgekehrt hat man Geld zu zahlen, wenn man Waren
oder Dienstleistungen in Anspruch nimmt.
Die Konditionen in debitorischen Verträgen legen fest, welche Zahlungen
uns als Vermieter, Leasinggeber oder Dienstleister von unseren Mietern,
Leasingnehmern oder Auftraggebern zustehen. Die Konditionen in kredito-
rischen Verträgen legen fest, welche Zahlungen wir als Mieter, Leasingneh-
mer oder Auftraggeber an unsere Vermieter, Leasinggeber oder Dienstleis-
ter zu entrichten haben. In beiden Fällen sind die entsprechenden Forderun-
gen bzw. Verbindlichkeiten als Buchhaltungsbelege in das SAP-Finanzwesen
zu buchen. Beschäftigen wir uns also zunächst mit den periodischen Bu-
chungen für Verträge.
Wir werden uns in diesem Kapitel auf die Buchungen des Partner- und
Objektfinanzstroms konzentrieren. Die Fragen der bilanziellen Bewertung
und der hieraus resultierenden Buchungen werden in Abschnitt 6.1, »Bilan-
zielle Bewertung von Verträgen«, besprochen. Die Kontenfindung, d.h. das
Ermitteln der Buchungssätze für die Buchungen, basiert jedoch auf den
gleichen Prinzipien. Wir erläutern die Kontenfindung in Abschnitt 3.1.3,
»Customizing: Kontenfindung«.
Selektionsbild
Das Selektionsbild von Transaktion RERAPP besteht aus vier Teilen:
1. Selektion der Verträge (siehe Abbildung 3.1)
2. Selektion der Finanzstromsätze (siehe Abbildung 3.2)
3. Angaben zum Buchen (siehe Abbildung 3.4)
4. Angaben zu technischen Daten (siehe Abbildung 3.5)
Die Selektionskriterien für Verträge sind in allen Reports über Verträge ähn- Selektion der
lich: Verträge können nach Buchungskreis, Vertragsnummer (Feld Vertrag) Verträge
und nach Vertragsart selektiert werden. Ist die Nummer der Wirtschaftsein-
heit im Vertrag eindeutig, so kann nach der Nummer der Wirtschaftseinheit
eingeschränkt werden (Feld WirtschEinh Vertrag). Relativ performancein-
tensiv und daher nur in Ausnahmefällen sinnvoll zu verwenden ist die
Selektion nach Vertragspartnern oder Vertragsobjekten, die Sie über die
Parameter Partnerselektion aktiv bzw. Objektselektion aktiv aufrufen kön-
nen. Über das Feld Vertragsgültigkeit lassen sich ältere Verträge aus der
Selektion ausschließen. Im Abschnitt Filter finden Sie die Möglichkeit, über
die Aktivierung des Kennzeichens Statusselektion aktiv z.B. Verträge, die
zum Löschen vorgemerkt sind, von der Selektion auszuschließen. Sie kön-
nen zudem Verträge nach den verantwortlichen Personen oder Personen-
gruppen selektieren (Felder Verantwortlicher und Verantwortliche Gruppe).
Abbildung 3.2 zeigt die Selektionskriterien für die Finanzstromsätze. Die Selektion der
Finanzstromsätze bilden die Basis der periodischen Buchungen. Geben Sie Finanzstromsätze
an, für welchen Monat und welches Jahr der Buchungslauf ausgeführt wer-
den soll. Hieraus wird automatisch der Parameter Fälligkeitstag vorbelegt.
Bitte beachten Sie das Symbol (Selektieren: kleiner gleich). Es werden
also immer alle Finanzstromsätze selektiert, deren Fälligkeitsdatum kleiner
oder gleich dem angegebenen Datum ist und die noch zu buchen sind
(Plan-Sätze). Sie können alternativ oder zusätzlich das Feld Berechnungsda-
tum bis verwenden. Die Einschränkungen nach Konditionsart und Konditi-
onszweck sind eher für Tests und Sonderfälle sinnvoll.
Fälligkeit und Schauen Sie sich die Wirkung der Selektionsparameter Fälligkeitstag und
Berechnungsdatum Berechnungsdatum bis am Beispiel des Finanzstroms in Abbildung 3.3 an.
Die periodischen Buchungen waren für diesen Vertrag bis Periode 09/2018
ausgeführt – Grundmiete, Modernisierungszuschlag und die Vorauszah-
lungen für die Heizkosten sind mit Buchungsdatum 01.09.2018 gebucht.
Die gebuchten Finanzstromsätze (Ist-Sätze) sind mit dem Status-Icon
(Eintrag bereits gebucht) markiert.
Später (nach erfolgter Buchung) wurde mit dem Mieter vereinbart, dass der
Modernisierungszuschlag rückwirkend um 10 EUR reduziert wird. Zugleich
wurde ihm aufgrund der Lärmbelästigungen durch andauernde Moder-
nisierungsmaßnahmen eine Mietminderung in Höhe von 10 % auf die
Grundmiete zugestanden. Dies führt zu Nachbuchungen für die Perioden
08/2018 und 09/2018 mit einem Fälligkeitsdatum 23.10.2018. Nachbuchun-
gen sind (neue) Plan-Sätze für bereits gebuchte Perioden. Als Plan-Sätze
sind sie mit dem Status-Icon (Eintrag noch zu buchen) markiert. Wollen
Sie nun nur die Plan-Sätze für die Perioden 08/2018 und 09/2018 buchen,
so können Sie diese abgrenzen, indem Sie im Feld Berechnung bis das
Datum 30.09.2018 wählen. Setzen Sie dagegen nur im Feld Fälligkeitstag
das Datum 23.10.2018, so werden auch die regulären Finanzstromsätze für
Periode 10/2018 gebucht.
Über den Eintrag im Feld Art des Buchungslaufs legen Sie fest, ob Sie nur Art des
den Partnerfinanzstrom oder auch den Objektfinanzstrom buchen wollen. Buchungslaufs
Tabelle 3.1 stellt die möglichen Arten für den Buchungslauf gegenüber. In
den dargestellten Beispielen für Buchungssätze bedeuten die Angaben in
Klammern die Kontierungen für das SAP-Controlling.
REDT Partner- und Objekt- REDP und RETP REDP und RETP
Periodische finanzstrom
Buchung und
Umbuchung
Integrierte Buchung Die integrierte Buchung REIP ist nur unter bestimmten Voraussetzungen
möglich. Zunächst muss sie im Customizing von SAP RE explizit zugelassen
werden über den Menüpfad Buchhaltung 폷 Automatisch erzeugte Buchhal-
tungsbelege 폷 Integrierte Buchung zulassen. Zudem muss das Customizing
der Kontenfindung, das wir unten erläutern, so eingestellt sein, dass die zu
eliminierenden Buchungszeilen (Zeilen mit Vertragskontierung) das glei-
che Kontensymbol benutzen. Wenn Sie die integrierte Buchung anwenden,
sparen Sie Belegvolumen, aber Sie verlieren die Buchungszeilen mit den
Vertragskontierungen, d.h., Sie können kein Controlling auf der Ebene von
Verträgen durchführen.
Abbildung 3.5 zeigt den letzten, eher technischen Teil des Selektionsbildes.
Ausgabe Im Abschnitt Ausgabe steuern Sie, ob Sie die Listen, die wir weiter unten
erläutern, überhaupt sehen wollen, oder ob Sie nur ein Fehlerprotokoll
wünschen. Das Feld Layout bestimmt, welche Spalten in der Liste angezeigt
werden, wie sortiert wird und ob und wie in der Liste summiert wird. Über
den Parameter Grid-Control verwenden bestimmen Sie, ob Sie eine ALV-
Grid-Liste (Beispiel in Abbildung 3.6) oder eine klassische ALV-Liste (Bei-
spiel in Abbildung 3.7) sehen wollen.
Sind Vertragskonditionen nicht aktuell, z.B., weil sich die Berechnungsbasis Aktualisierung
für eine quadratmeterbasierte Kondition geändert hat, so werden diese
Konditionen im Rahmen der periodischen Buchung zunächst aktualisiert
und erst dann gebucht. Soll diese Aktualisierung nicht stattfinden, so set-
zen Sie das Kennzeichen Konditionen nicht aktualis. (Konditionen nicht
aktualisieren).
Periodische Buchungen sind Massenläufe. Besonders in Unternehmen mit Parallelisierung
einer großen Anzahl von Verträgen wie etwa großen Wohnungsunterneh-
men ergibt sich hieraus ein großes Buchungsvolumen: Der Buchungslauf
wird daher periodisch als Hintergrundlauf (Batchlauf) eingeplant. Damit
die periodischen Buchungen in überschaubarem Zeitrahmen erledigt wer-
den können, bietet das Programm hier die Möglichkeit der Parallelisierung
an, das heißt, das Programm teilt das Buchungsvolumen so auf, dass es auf
mehreren Servern parallel verarbeitet wird. Die notwendigen Einstellun-
gen nimmt Ihre Systemadministration vor. Wenn Sie periodische Buchung
im Vordergrund testweise mit geeigneten Einschränkungen auf Verträge
ausführen, benötigen Sie keine Einstellungen für die Parallelisierung.
Ausgabeliste
Starten Sie die Transaktion mit geeigneten Abgrenzungen. Die Liste, die
Transaktion RERAPP ausgibt, stellt die selektierten Finanzstromsätze dar.
Abbildung 3.6 zeigt die Liste der selektierten Finanzstromsätze in der Form
einer ALV-Grid-Liste.
Buchungsbelege
Mit einem Klick auf den Button Belege gelangen Sie in die Liste der gebuch-
ten Belege bzw. in der Simulation in die Liste der zu buchenden Belege. Ein
Beispiel sehen Sie in Abbildung 3.9. Die Liste ist eine hierarchische Liste: Im
Kopf wird der Belegkopf angezeigt, in den Zeilen die Belegzeilen der Buch-
haltungsbelege. Alternativ können Sie aus der ALV-Grid-Liste der Finanz-
stromsätze per Klick auf den Button Belegpositionen in eine »flache« (nicht
hierarchische) Liste wechseln.
Abbildung 3.9 Liste der Belege aus der Simulation (Transaktion RERAPP)
Referenznummer Führen Sie die periodische Buchung im Echtlauf aus, so werden Belege in
Buchhaltung die Finanzbuchhaltung gebucht. Der Buchungslauf wird in SAP RE unter
einer ID (Prozess-Identifikation, Referenznummer Buchhaltung) gespei-
chert, die aus einer fortlaufenden Nummer, dem Jahr (aus dem Systemda-
tum) und dem Kürzel REPP besteht. So war z.B. 000001222018REPP der 122.
Buchungslauf, der 2018 in System ausgeführt wurde. Die ID des Buchungs-
laufs wird in das Feld Referenz im Belegkopf geschrieben (siehe Abbildung
3.11), es sei denn, die Buchungsklausel des Vertrages gibt über das Feld Ver-
wendungszweck einen anderen Wert vor.
Belege anzeigen Sie können sich die Belege, die durch den Buchungslauf gebucht wurden,
auf verschiedenen Wegen anzeigen lassen. Einige seien hier genannt:
쐍 Transaktion RERAPP
Gehen Sie in die Belegliste von Transaktion RERAPP (siehe Abbildung
3.9), und klicken Sie auf eines der Felder Referenzschlüssel oder Belegnr
im Belegkopf.
쐍 Transaktion RERAPL
Rufen Sie Transaktion RERAPL (Buchungsprotokoll, PL = protocol) auf,
und grenzen Sie geeignet ein. Sie können z.B. die Prozess-ID in das Feld
Ident.Buchhaltung eingeben oder den Prozess in das Feld Prozess (REPP
= RE periodic posting) und die Daten, wer wann den Buchungslauf
gestartet hat (Felder Erfasst von, Zuerst erfasst am), benutzen. Klicken
Sie in der Liste wieder auf eines der Felder Referenzschlüssel oder
Belegnr im Belegkopf.
쐍 Transaktion RECN
Rufen Sie im Vertragsdialog (Transaktion RECN) die Registerkarte Kondi-
tionen auf. Wechseln Sie mit einem Klick auf den Button
(Finanzstrom anzeigen) in den Finanzstrom. Stellen Sie die Anzeige (Feld
Anzeige) so ein, dass die gebuchten Finanzstromsätze sichtbar sind.
Durch Doppelklick auf das Status-Icon (Eintrag bereits gebucht) gelan-
gen Sie in die Beleganzeige.
Rechnungswesenbelege
Kommen wir noch einmal auf die Liste der Rechnungswesenbelege in Abbil-
dung 3.10 zurück. Diese Liste zeigt, dass der Buchhaltungsbeleg mit weiteren
Belegen, den Rechnungswesenbelegen – kurz RW-Belegen – verknüpft ist. So
wurden z.B. Daten im Controlling fortgeschrieben (Kostenrechnungsbeleg),
da das Sachkonto 470000 der Sachkontoart »Primärkosten oder Erlöse«
zugeordnet ist. Die entsprechende Buchungszeile hat eine Kontierung auf
den Vertrag erhalten. Abbildung 3.12 zeigt den Kostenrechnungsbeleg. Im
Beispiel in Abbildung 3.10 finden Sie außerdem einen Vorsteuerbasisbeleg.
Dieser Beleg wird von SAP RE fortgeschrieben, um die Vorsteuerbehandlung
durchführen zu können. Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 6.2,
»Vorsteuerbehandlung«, in Kapitel 6, »SAP RE für Corporates«.
Alle Rechnungswesenbelege bilden eine Einheit und können nur zusam-
men betrachtet werden. Beispielweise ist es nicht möglich, einen der Belege
zu stornieren, ohne dass die anderen storniert werden. Genau genommen
stellen diese Belege nur unterschiedliche Sichten auf einen einzigen Vor-
gang (»Beleg«) dar. Versuchen Sie z. B. den Buchhaltungsbeleg 9002/
100000162/2018 im SAP-Finanzwesen mit Transaktion FB08 (Beleg stornie-
ren) zu stornieren, so erhalten Sie die Fehlermeldung F5673 (siehe Abbil-
dung 3.13).
Belege stornieren Die Fehlermeldung weist darauf hin, dass bei diesem Beleg nicht die Finanz-
buchhaltung die führende Applikation ist, sondern SAP RE. Um die Konsis-
tenz der Daten sicherzustellen, kann der Beleg nur von SAP RE aus storniert
werden. Sie müssen also in SAP RE eine passende Storno-Transaktion aufru-
fen – hier den Storno der periodischen Buchung mit der Transaktion
RERAPPRV (Storno Periodisches Buchen Verträge; RV = reverse). Dadurch
wird sichergestellt, dass nicht nur der Buchhaltungsbeleg (FI-Beleg) mit allen
Folgebelegen (z.B. Kostenrechnungsbeleg) storniert wird, sondern auch die
Daten in SAP RE, auf deren Basis der Beleg erzeugt wurde, wieder in den
Ursprungszustand zurückgesetzt werden. In unserem Fall müssen die
Finanzstromsätze, die die Buchung erzeugt haben, vom Status »Eintrag
schon gebucht« in den Status »Eintrag noch zu buchen« zurückgesetzt wer-
den. Stornieren Sie Belege, die aus einer Umsatzmietenabrechnung stam-
men, so müssen die entsprechenden Umsatzmeldungen als »nicht abge-
rechnet« markiert werden. Stornieren Sie eine Nebenkostenabrechnung,
muss der Status des Schrittes »Buchen der Kosten in der Finanzbuchhal-
tung« zurückgesetzt werden usw.
Buchungsparameter im Vertrag
Die wesentlichen Daten des Vertrages, die neben den Konditionen Einfluss
auf die Buchungen haben, finden sich auf der Registerkarte Buchungspara-
meter. In Abschnitt 2.1, »Konditionen und Finanzströme«, haben wir uns
mit der Rolle der Rhythmusklausel befasst. Sie bestimmt, wie die Finanz-
stromsätze aufgebaut werden und wie die Fälligkeit eines Finanzstromsat-
zes berechnet wird.
Buchungsklausel: Die Buchungsklausel (siehe Abbildung 3.15) enthält die Information, wel-
Partner cher Geschäftspartner durch die Buchung betroffen ist (Feld Partner). Die
Nummer des Geschäftspartners wird im RE-Beleg sichtbar (siehe Abbildung
3.14, Spalte GPartner). In der Buchungsschnittstelle wird beim Buchen des
RE-Beleges in die Finanzbuchhaltung das zum Geschäftspartner aus dem
RE-Beleg zugeordnete Debitoren- bzw. Kreditorenkonto ermittelt und für
die Buchung des Buchhaltungsbeleges verwendet.
Buchungsklausel: Aus den Angaben in den Feldern Steuerart und Steuergruppe der Buchungs-
Steuer klausel wird das aktuell für den Vertrag zu benutzende Steuerkennzeichen
ermittelt. Die Steuerart verschlüsselt, ob es sich um Vorsteuer oder Aus-
gangssteuer handelt. Im RE-Beleg (Abbildung 3.14) sehen Sie die verwendete
Steuerart MVST (für Vorsteuer) und die Steuergruppe FULL (für das Steuer-
kennzeichen mit dem jeweils aktuellen vollen Steuersatz). Aus Steuerart
und Steuergruppe wird beim Buchen in die Finanzbuchhaltung zeitabhän-
gig das jeweils zutreffende Steuerkennzeichen abgeleitet. Sie finden die
Einstellungen für die Definition der Steuerarten und Steuergruppen im
Customizing von SAP RE unter Buchhaltung 폷 Steuerarten definieren und
Steuergruppen anlegen. Die Zuweisung der jeweils gültigen Steuerkennzei-
chen nehmen Sie unter Buchhaltung 폷 Integration FI-GL, FI-AR, FI-AP 폷 Steu-
ern vor.
Nullsteuerkennzeichen
Für verschiedene Prozesse benötigen Sie die Information, welche Steuer-
kennzeichen Vorsteuer bzw. Ausgangssteuer mit 0 % buchen. Tragen Sie
unter Grundeinstellungen 폷 Grundeinstellungen zum Buchungskreis 폷 Null-
steuerkennzeichen die Nullsteuerkennzeichen (im Beispiel MVST NONE
und MWST NONE) ein.
SAP RE kann nicht nur im Zusammenhang mit der Debitoren- bzw. Kredito- SAP PSCD
renbuchhaltung des SAP-Finanzwesens eingesetzt werden, sondern auch im
Zusammenhang mit SAP PSCD, einer Anwendung für die öffentliche Ver-
waltung (public sector), die auf der Anwendung FI-CA (Massenkontokorrent
bzw. Vertragskontokorrent) basiert. Setzen Sie SAP PSCD ein, so werden die
Buchungen auf Vertragskonten von SAP PSCD geleitet und nicht auf Debi-
toren- bzw. Kreditorenkonten. Die Buchungsklausel enthält die für PSCD
notwendigen Felder mit analogen Funktionen. Auf die Thematik der PSCD-
Anbindung von SAP RE gehen wir in diesem Buch nicht detaillierter ein. Der
SAP-Hinweis 1619040 (FAQ: PSCD und RE-FX) stellt Informationen zum
Thema zusammen.
Weitere notwendige Angaben für die Buchung finden Sie in der Klausel Organisatorische
Organisatorische Zuordnung. Hier legen Sie insbesondere fest, welchem Zuordnung
Haushalts- Ist in Ihrem System das Haushaltsmanagement (SAP HHM) aktiv, so werden
management die für die Zuordnung zu den HHM-Kontierungen notwendigen Informati-
onen ebenfalls in der organisatorischen Zuordnung gepflegt. Abbildung 3.18
zeigt, welche Zusatzkontierungen möglich sind. Die Felder werden nur auf-
geblendet, wenn die Customizingeinstellungen im HHM es vorsehen.
Belege auswerten
Um Buchhaltungsbelege, die aus SAP RE heraus erzeugt wurden, auszuwer-
ten, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, von denen wir
einige hier vorstellen wollen.
Buchungsprotokoll Vielfältige Möglichkeiten, Belege mit Bezug zu SAP RE auszuwerten, bietet
Transaktion RERAPL (Buchungsprotokoll). RA steht im Transaktionsnamen
für rental accounting, PL für posting log. Die Selektion der Belege erfolgt
entweder durch Abgrenzungen über die Eigenschaften der RE-Belege oder
über die von FI-Belegen (Buchhaltungsbelege). Wenn Sie Abgrenzungen für
RE-Belege vornehmen, werden nur Belege angezeigt, die aus SAP RE heraus
erzeugt wurden. Auf diese Weise können Sie z.B. über die Angabe einer Pro-
zess-ID alle Belege eines Buchungslaufes selektieren. Grenzen Sie über FI-
Belege ab, so können auch Belege angezeigt werden, die nicht aus SAP RE
heraus erzeugt wurden.
Liste RE-Belege Transaktion REISREDOCCN (RE-Belege zu Verträgen) hingegen dient aus-
schließlich zur Anzeige von RE-Belegen. Sie kann auch auf der Registerkarte
Übersichten des Vertrages aufgerufen werden. Das Kürzel IS steht hier für
information system, REDOC für RE documents, CN für contract.
Postenübersicht Die Postenübersicht, aufrufbar über Transaktion REISRADOCITEM, zeigt
die Einzelposten zu Verträgen an. Sie ist in Form des Kontenblattes auch in
den Übersichten zu den Verträgen verfügbar. IS steht für information sys-
tem, RA für rental accounting, DOC für documents, ITEM für item.
Der kalkulatorische Ertrag wird immer auf das Mietobjekt kontiert. Auch
der kalkulatorische Aufwand wird – sofern in der Buchungsklausel kein
Kontierungsobjekt angegeben ist – auf das Mietobjekt kontiert. In unserem
Beispiel wurde in der Buchungsklausel die Kostenstelle LEER hinterlegt,
sodass der kalkulatorische Aufwand auf diese Kostenstelle gebucht wird.
Für den Modernisierungszeitraum wurde passend zum Leerstandsgrund 11
(Modernisierung) eine Zeitscheibe in die Buchungsklausel eingefügt und
für den Modernisierungszeitraum mit einer anderen Kostenstelle (MOD1)
versehen. Sie sehen die unterschiedlichen Kontierungen in Abbildung 3.20
in der Spalte Partner/Kontierungsobjekt.
Abbildung 3.21 zeigt den Finanzstromsatz, der mit dem RE-Beleg aus Abbil-
dung 3.14 und dem Buchhaltungsbeleg aus Abbildung 3.11 gebucht wurde.
Sie sehen in der Abbildung die Felder für die Konditionsart (Spalte KART)
mit dem Wert V110 und die Bewegungsart (Spalte BArt) mit dem Wert V110.
Bewegungsart
Das zentrale Element der Kontenfindung in SAP RE ist die Bewegungsart.
Jede Buchung in SAP RE – bis auf sehr wenige Ausnahmen – basiert auf einer
Bewegungsart. Auf Basis der Bewegungsart wird der Buchungssatz aufge-
baut. Es geht daher bei jedem buchenden Prozess – sei es die Umsatzmietab-
rechung, die Nebenkostenabrechnung oder die periodische Buchung – im
ersten Schritt immer darum, die Bewegungsart zu bestimmen, mit deren
Hilfe der Buchungssatz aufgebaut wird. Wir werden später in den einzelnen
Kapiteln pro Prozess erläutern, wie diese Bewegungsarten gefunden wer-
den. Im einfachsten Fall – dem der periodischen Buchung – wird die Bewe-
gungsart direkt aus der Konditionsart ermittelt.
Für jede Konditionsart, für die eine periodische Buchung erzeugt werden Konditionsart
soll, muss im Customizing eine passende Bewegungsart angegeben wer- bestimmt
Bewegungsart
den, die die Buchung für diese Kondition steuert. Die Bewegungsart, die aus
der Konditionsart abgeleitet wird, erscheint im Finanzstrom (siehe Abbil-
dung 3.21).
Die Bewegungsart zur Konditionsart legen Sie im Customizing von SAP RE
bei der Definition der Konditionsart über den Menüpfad Konditionen und
Bewegungen 폷 Konditionsarten und Konditionsgruppen 폷 Konditionsarten
definieren fest. Abbildung 3.22 zeigt die Festlegung der Bewegungsart V110
für die Konditionsart V110. Die Bewegungsart muss nicht zwangsläufig den
gleichen Schlüssel besitzen wie die Konditionsart, wie es in unserem Bei-
spiel der Fall ist.
Die Bewegungsart selbst muss zuvor im Customizing von SAP RE angelegt Bewegungsart
werden über den Menüpfad Konditionen und Bewegungen 폷 Bewegungsar-
ten 폷 Bewegungsarten definieren. Abbildung 3.23 zeigt die Einstellungen für
die Bewegungsart V110. Die zentrale Einstellung ist das Kennzeichen S/H
(Spalte S/H), das steuert, ob es sich um einen Soll- oder einen Habenvor-
gang handelt.
Soll/Haben-Kennzeichen
Das S/H-Kennzeichen hat eine steuernde Wirkung. Der Text im Einfüh-
rungsleitfaden gibt ausführliche Informationen, wie das Kennzeichen ein-
zustellen ist. Orientieren Sie sich an den Beispielen, die Sie im Auslieferungs-
customizing finden. Bitte beachten Sie, dass fehlerhafte Einstellungen des
S/H-Kennzeichens zu fehlerhaften Buchungen führen. Das Kennzeichen
bestimmt unter anderem, welche Kontierung in welcher Buchungszeile ver-
wendet wird und mit welchem Vorzeichen ein Finanzstromsatz angezeigt
wird.
S/H-Kennzeichen Tabelle 3.2 zeigt Beispiele für kreditorische und debitorische Buchungen
mit den entsprechenden S/H-Kennzeichen. Die zugehörigen Customizing-
einstellungen sind in Abbildung 3.23 zu sehen.
Die weiteren Kennzeichen, die Sie in Abbildung 3.23 finden, steuern die
Anbindung an die Finanzdisposition, die Rechnungsabgrenzung und die
Verdichtung von Buchungen. Auf diese speziellen Prozesse gehen wir in
diesem Buch nicht ein. Informationen hierzu entnehmen Sie bitte dem Ein-
führungsleitfaden von SAP RE.
Symbolischer Buchungssatz
Jeder Finanzstromsatz weist also eine Bewegungsart aus, die aus der jeweili-
gen Konditionsart abgeleitet wird. Jede Bewegungsart erzeugt einen Bu-
chungsbeleg mit einer Sollposition und einer Habenposition. Der Buchungs-
satz wird im Customizing von SAP RE symbolisch hinterlegt. Sie finden diese
Einstellung über den Menüpfad Buchhaltung 폷 Automatisch erzeugte Buch-
haltungsbelege 폷 Kontenfindung 폷 Kontensymbol zur Bewegungsart zuord-
nen.
Die Buchungen mit den Kontoarten D, K und A gehen jeweils in Nebenbü- Buchung in
cher, wobei die Debitoren- bzw. Kreditorenkonten, wie weiter oben erläu- Nebenbücher
Somit ergibt sich der Buchungsbeleg, der in Abbildung 3.11 dargestellt ist.
Belegart Bleibt zu klären, wie die Belegart festgelegt wird. Gehen Sie hierzu ins
Customizing von SAP RE unter Buchhaltung 폷 Integration FI-GL, FI-AR, FI-
AP 폷 Belegartenfindung definieren. Sie können hier pro Prozess (periodi-
sches Buchen, Nebenkostenabrechnung, Umsatzabrechnung usw.) festle-
gen, welche Belegart benutzt werden soll.
Konten- In Abbildung 3.24 ist Ihnen vielleicht die Spalte Konte… aufgefallen, die
findungs- neben der Bewegungsart ein weiterer Schlüssel der dargestellten Customi-
wert
zingtabelle ist. Hierbei handelt es sich um den Kontenfindungswert. Der
Kontenfindungswert erlaubt es, bei gleicher Bewegungsart unterschiedli-
che Buchungssätze zu benutzen. So wird z.B. für die Bewegungsart 1003 wie
folgt gebucht:
쐍 ohne Kontenfindungswert: Sachkonto Kontensymbol 108 an Sachkonto
Kontensymbol 109
쐍 mit Kontenfindungswert: Sachkonto Kontensymbol 118 an Sachkonto
Kontensymbol 109
Man kann also die Buchung »umlenken«. Hierzu muss man in der Bu-
chungsklausel des Vertrages oder (in diesem Beispiel in der Buchungsklau-
sel des Mietobjektes) abweichende Kontenfindungswerte hinterlegen. So
können Sie z.B. erreichen, dass die Kosten des Leerstandes in Abhängigkeit
vom Leerstandsgrund (z.B. Gebäudesanierung oder »normaler« Leerstand
zwischen zwei Vermietungen) auf unterschiedliche Konten gebucht wer-
den. Indem Sie unterschiedliche Kontenfindungswerte verwenden, kön-
nen Sie die Kosten auf anderen Konten ausweisen. Das ist auch sinnvoll für
Verträge, die Sie in Ihrer Buchhaltung gesondert darstellen wollen. Sie se-
hen das Feld Kontenfindwert (Kontenfindungswert) in Abbildung 3.15 in
der Buchungsklausel des Vertrages.
Kontenfindungswerte werden auch im Zusammenhang mit der bilanziellen
Bewertung benutzt. Hier dienen sie dazu, die Buchungen pro Vertragsart
und Objektart auseinanderzusteuern, sodass z.B. die Bewertungsbuchun-
gen für die Anmietung von Gebäuden auf anderen Konten geführt werden
können als die Bewertungsbuchungen für das Firmenwagenleasing.
Referenzbewegungsarten
Für die periodische Buchung wird die Bewegungsart aus der Konditionsart
abgeleitet. Haben Sie nun für eine Periode die periodische Buchung durch-
geführt, so kann es passieren, dass im Nachhinein Umstände bekannt wer-
den, die dazu führen, dass die Buchung für die Periode nicht korrekt war.
Beispiele hierfür sind: Rückwirkende
Änderungen
쐍 rückwirkende Änderung von Konditionen, z.B. wegen fehlerhafter Erfas-
sung,
쐍 rückwirkende Änderung von Konditionen wegen rückwirkender Miet-
anpassung, z.B. durch eine Indexanpassung oder eine Anpassung auf-
grund einer Wirtschaftlichkeitsberechnung,
쐍 nachträgliche Aktivierung einer Kündigung mit einem Datum, das in der
Vergangenheit liegt.
gen, die analog zur Ursprungsbuchung sind, kann es sein, dass Sie auf
anderen Konten buchen wollen, z.B. auf Erlöskonten für periodenfremde
Erlöse. Daher werden die Finanzstromsätze, die sich als Nachbuchungs-
sätze ergeben, immer mit gesonderten Bewegungsarten gebucht, mit soge-
nannten Referenzbewegungsarten.
Leerstand 060
Schauen Sie sich ein Beispiel für eine Nachbuchung an. Abbildung 3.28 zeigt Nachbuchung
den Finanzstrom eines Mietvertrages, in dem eine Kondition rückwirkend,
d.h. nach erfolgter periodischer Buchung, von 377,20 EUR auf 300 EUR
reduziert wurde. Sie sehen in der Finanzstromanzeige den Nachbuchungs-
satz in Höhe von minus 77,20 EUR mit der Information über die für die
Buchung zu verwendende Bewegungsart 1002.
Mehrstufige Das Beispiel in Abbildung 3.29 zeigt aber auch, dass Referenzbeziehungen
Referenz- mehrstufig sein können. Für die Nachbuchung im Objektfinanzstrom wird
beziehungen
zunächst aus der Originalbewegungsart 1000 über den Beziehungsschlüs-
sel 020 die Nachbuchungsbewegungsart 1002 abgeleitet. Anschließend
wird zu dieser die Referenzbewegungsart 1042 über den Beziehungsschlüs-
sel 030 gefunden (siehe Abbildung 3.30).
Geht z.B. eine Rechnung ein, die ein Gebäude betrifft, so werden Sie die
Rechnung im SAP-Finanzwesen buchen und auf das Gebäude kontieren.
Die Kontierung dient dabei nicht nur der korrekten Kostenzuordnung, son-
dern ist auch für die Ermittlung der abzugsfähigen und nicht abzugsfä-
higen Anteile der auf die Kosten entfallenden Vorsteuer relevant – ein
Thema, das wir in Abschnitt 6.2, »Vorsteuerbehandlung«, im Detail behan-
deln werden.
An dieser Stelle wollen wir folgende Fragen klären: Wie kann man Belege,
die im SAP-Finanzwesen gebucht werden, auf Immobilienobjekte kontie-
ren? Welche Einstellungen sind hierfür im Customizing notwendig?
In beiden Fällen gelangen Sie per Klick auf den Button (Kontie-
rung erfassen) in den Kontierungsblock von SAP RE. Abbildung 3.35 stellt
den vollständigen Kontierungsblock von SAP RE dar.
Weiter benötigen Sie die folgenden Felder aus der Feldgruppe Immobilien-
verwaltung:
쐍 Immobilienkontierung (IMKEY)
쐍 Abrechnungsbezugsdatum (DARBZ).
Wenn Sie nun auf ein solches Konto buchen und auf ein Immobilienobjekt Fehlermeldung
kontieren, kann es Ihnen passieren, dass eine Fehlermeldung REEXFI 003 REEXFI 003
Die Ursache hierfür ist, dass im Customizing von von SAP RE die Kontie-
rungsmöglichkeiten stärker reglementiert werden können, als es die Feld-
statussteuerung im SAP-Finanzwesen zulässt.
Im Customizing von SAP RE können Sie über den Menüpfad Buchhaltung 폷 Kontierungs-
Belege aus der Finanzbuchhaltung mit RE-Bezug 폷 RE-spezifische Kontoei- steuerung in
SAP RE
genschaften definieren Kontoeigenschaften anlegen. Diese sind vergleich-
bar mit den Feldstatusvarianten aus dem SAP-Finanzwesen. Über die Kon-
toeigenschaften legen Sie fest, welche Kontierungen zulässig sind (siehe
Abbildung 3.37). In der Abbildung sehen Sie, dass für die Kontoeigenschaft
»OBJ« (Spalte Ko…) Kontierungen auf Wirtschaftseinheiten (Spalte WE),
Grundstücke (Spalte Grst), Gebäude (Spalte Ge...), Mietobjekte, Verträge und
Abrechnungseinheiten erlaubt sind. Die Kontoeigenschaft »SU« dagegen er-
laubt nur Kontierungen auf Abrechnungseinheiten.
Die komfortable Eingabe und schnelle Erfassung von Belegdaten setzt vo- Customizing
raus, dass Sie im Customizing passende Buchungsvorfälle für die Transak- RERAOP
Alternativ dazu können Sie die zu stornierenden Belege auch über die
betroffenen Verträge, Buchungsperioden und Geschäftsjahre auswählen,
wie Abbildung 3.41 zeigt.
Ratenzahlung Zum Erfassen einer Ratenzahlung markieren Sie die gewünschten(n) Beleg-
erfassen positionen(en), für die eine Ratenzahlung vereinbart wurde. Beachten Sie
hierbei bitte, dass Posten mit und ohne Sonderhauptbuchkennzeichen
nicht gemeinsam in einer Ratenzahlung verarbeitet werden sollten. Nach-
dem Sie die Belegpositionen markiert haben, klicken Sie auf den Button
(Ratenzahlung), und geben Sie ein Buchungs- und Belegdatum
sowie die Belegart für den zu erzeugenden Ratenbeleg ein. Klicken Sie dann
auf den Button (Raten vereinbaren), und erfassen Sie das Anfangsda-
tum der Ratenzahlung, den Abstand zwischen den einzelnen Raten sowie
bei Bedarf die maximale Höhe einer Rate. Über das Kennzeichen Restbe-
trag am Ende können Sie festlegen, ob der bei der Berechnung der Raten ge-
gebenenfalls entstehende Restbetrag als erste oder als letzte Rate gebucht
werden soll. Im Beispiel in Abbildung 3.43 wurden neun Raten vereinbart,
wobei der von den normalen Raten abweichende Restbetrag am Ende zu
zahlen ist.
Ausgleichen).
Mit Transaktion REEXFB05 können Sie Belege für folgende Buchungsvor-
gänge erfassen und buchen:
쐍 Zahlungsausgang
쐍 Zahlungseingang
쐍 Gutschrift
쐍 Umbuchung mit Ausgleichen
Kontenpflege zu Für die maschinelle Kontenpflege bietet SAP RE die Transaktion RERACL
Verträgen (Ausgleiche zu Mietverträgen vornehmen) an. Diese Funktion ist aus-
schließlich im Buchhaltungssystem FI für debitorische Verträge verfügbar.
Hierbei werden automatisch Soll- und Habenposten gegeneinander ausge-
glichen. Sie können Toleranzen angeben, sodass der Ausgleich auch ausge-
führt werden kann, wenn der Saldo nicht null ist. Abbildung 3.45 zeigt einen
Ausschnitt aus dem Selektionsbild der Transaktion. Hier sehen Sie verschie-
dene Kriterien für die Auswahl der auszugleichenden Posten, z.B. Fälligkeits-
daten (Feld Zahlungsfr.basis), Bewegungsarten, Sonderhauptbuchkennzei-
chen oder Zahlwege.
Abbildung 3.46 zeigt die Auswahl der offenen Posten für einen Vertrag
beim Buchen eines Zahlungseingangs über Transaktion REEXF_28 (RE: Zah-
lungseingang buchen).
Mit einem Klick auf den Button (Posten aktivieren) bzw. auf den But- Posten auswählen
ton (Posten inaktivieren) können Sie die mit dem Zahlungseingang
auszugleichenden Posten auswählen. Berücksichtigen Sie dabei bitte die
unterschiedliche farbliche Darstellung der Posten: Posten in blauer Schrift
sind aktiviert und werden damit beim Ausgleich berücksichtigt, während
Posten in schwarzer Schrift nicht berücksichtigt werden. Die Summe der
zugeordneten (d.h. aktivierten) Posten sehen Sie im Feld Zugeordnet.
Neben der Einzelbearbeitung von Zahlungseingängen benötigen Sie eine Maschineller
Möglichkeit, Zahlungseingänge in einem Massenlauf zu buchen. Sie kön- Zahllauf
nen Transaktion F110 (Maschinelles Zahlen) für die Buchung von Zahlungs-
eingängen für debitorische Verträge nutzen, sofern die Verträge über einen
passenden Zahlweg und ein SEPA-Lastschriftmandat verfügen.
Grundsätzlich können Sie mit dem Zahlprogramm sowohl debitorische als
auch kreditorische Posten, also Zahlungsein- und -ausgänge, bearbeiten.
Durch den Zahllauf werden die einzuziehenden bzw. zu zahlenden Posten
von debitorischen bzw. kreditorischen Geschäftspartnern in Abhängigkeit
vom Zahlweg und von ihrer Fälligkeit ermittelt. Die ermittelten Zahldaten
Zahllauf starten Den Zahllauf starten Sie mit Transaktion F110 (Maschinelles Zahlen). Sie fin-
den diese Transaktion nicht nur im Anwendungsmenü des SAP-Finanzwe-
sens, sondern auch im Anwendungsmenü von SAP RE unter Buchhaltung 폷
Zahlungseingang. Abbildung 3.50 zeigt die Parameter eines Zahllaufes. Der
Zahlweg 1 (SEPA-Lastschrift) ist in unserem Fall für das Lastschrifteinzugs-
verfahren mit SEPA-Mandaten vorgesehen. In SAP RE wird im Allgemeinen
die Vertragsnummer als Verwendungszweck genutzt. Sie können in den
Buchungsparametern eines Vertrages aber auch einen separaten Verwen-
dungszweck erfassen. Dazu dient das Feld Verwend.zweck in der Buchungs-
klausel auf der Registerkarte Buchungsparameter des Vertrages (siehe Ab-
bildung 3.49).
Zahllauf und Der Zahllauf ermittelt zunächst, ob es sich bei dem in den Parametern des
SEPA-Mandat Zahllaufes erfassten Zahlweg um einen SEPA-Zahlweg handelt (siehe Abbil-
dung 3.50). Ist das der Fall, so wird die IBAN (International Bank Account
Number) zur Bankverbindung des Geschäftspartners ermittelt und geprüft,
ob zu dieser IBAN ein gültiges SEPA-Mandat vorhanden ist.
Zahllauf und Sind in der Buchungsklausel des Vertrages Angaben zum Zahlweg und zum
Buchungsklausel SEPA-Mandat hinterlegt, so werden diese Angaben in die bei den periodi-
schen Buchungen erzeugten Buchungsbelege übernommen und auch vom
Zahllauf ausgewertet. Sind auf diese Weise weder Zahlweg noch SEPA-Man-
dat zu ermitteln, so greift der Zahllauf auf die in den Stammdaten des debi-
torischen Geschäftspartners hinterlegten Angaben zurück. Die Verwen-
dung eines SEPA-Mandats in einem Zahllauf können Sie auf der Register-
karte Verwendung des SEPA-Mandats sehen.
In der Spalte Ver (Verfahren) können Sie festlegen, ob die Sortierung mit
einem direkten oder indirekten Verfahren erfolgt: beim direkten Verfahren
wird der Wert aus dem entsprechenden Tabellenfeld direkt sortiert (aufstei-
gend oder absteigend), während beim indirekten Verfahren der referen-
zierte Wert als Schlüssel der Zuordnungstabelle ermittelt und der dort
aufgefundene Wert sortiert wird.
Kontoauszugs- Im Menüpunkt Zahlungseingänge steuern gibt es den Punkt Kontoaus-
übernahme zugsübernahme vorbereiten, in dem sich u.a. auch ein Testtool für die Kon-
vorbereiten
toauszugsübernahme befindet.
In den Customizingeinstellungen zum elektronischen Kontoauszug defi-
nieren Sie Buchungsregeln und Vorgangstypen. Diese steuern u.a., ob die
jeweilige Buchung in der Bankbuchhaltung oder in der Nebenbuchhaltung
für debitorische bzw. kreditorische Geschäftspartner vorgenommen wird
und welche Geschäftsvorfallscodes der Banken in welche Buchungsregeln
übersetzt werden. Weitere Details zu den Einstellungen zum Zahlungsein-
gang und zum elektronischen Kontoauszug finden Sie in den Customizing-
einstellungen des SAP-Finanzwesens.
Für den Druck der erstellten Rechnungen können Sie eine separate Korres-
pondenzfunktionalität – Transaktion RECPA520 (Rechnungen drucken) –
nutzen.
Rechnungsnummer im Buchhaltungsbeleg
Für jeden relevanten Buchungskreis können Sie festlegen, ob die Rech-
nungsnummer in das Feld XREF1 des Buchhaltungsbeleges übernommen
werden soll. Wird die Rechnungsnummer nicht in den Buchhaltungsbeleg
übernommen, so lassen sich die offenen Posten, die in der Rechnung
zusammengefasst wurden, bei der Buchung des Zahlungseingangs nicht
mehr ermitteln. Lassen Sie die Rechnungsnummer jedoch in den Buchhal-
tungsbeleg fortschreiben, so können Sie auch bei Folgeprozessen wie beim
Zahlungseingang oder beim elektronischen Kontoauszug die Herkunft der
zugehörigen offenen Posten ermitteln.
3.5.7 Mahnen
Für die Erzeugung und das Versenden von Mahnungen nutzen Sie eben-
falls eine Funktion aus dem SAP-Finanzwesen. Es handelt sich hierbei um
Transaktion F150 (Mahnen). Sie finden diese im Anwendungsmenü des
SAP-Finanzwesens, aber auch im Anwendungsmenü von SAP RE unter
Buchhaltung 폷 Mahnen.
Ein Mahnlauf besteht aus den folgenden Schritten:
쐍 Auswerten der mahnbaren Belege und Belegpositionen und Erzeugen
des Mahnbestandes
쐍 Erstellen und Versenden des Mahndrucks
In den Stammdaten des debitorischen Geschäftspartners erfassen Sie einen Mahnung pro
Gruppierungsschlüssel. Beinhaltet der Gruppierungsschlüssel die Felder Vertrag
Im Menü unter Buchhaltung 폷 Integration FI-GL, FI-R, FI-AP 폷 Mahnen kön- Mahngruppierung
nen Sie Mahngruppierungen festlegen, nach denen Sie die offenen Posten
eines Geschäftspartners zusammenfassen und gemeinsam mahnen kön-
nen. Über einen Gruppierungsschlüssel für die Felder Vertragsnummer
(VERTN) und Vertragsart (Feld VERTT mit dem Wert 9 für Verträge aus
SAP RE) werden Mahnungen pro Vertrag realisiert.
Um die gewünschten Mahnverfahren und Mahngruppierungen in den
Stammdaten der Geschäftspartner zu hinterlegen, können Sie Vorbelegun-
gen für beide Felder definieren (siehe Abbildung 3.56).
3.6 Controlling
Beim Bau eines Gewerbeparks und bei der Vermietung von Wohn- und
Gewerbeimmobilien geht es um langfristige Investitionen und um große
Werte. Umso wichtiger ist es, die hiermit verbundenen Kosten und Erlöse
im Blick zu behalten, objektgenau auszuwerten und die richtigen Schluss-
folgerungen aus den Auswertungen zu ziehen. Wie kann ich die Kosten
ermitteln, die der Bau und die Bewirtschaftung eines Bürogebäudes verur-
sachen? Warum sind die Objekte an Standort A kostengünstiger und effizi-
enter zu bewirtschaften als die Objekte an Standort B? Welche Kosten sind
Voraussetzung hierfür ist, dass die Buchungskreise, in denen die Immobili- Immobilienver-
enverwaltung erfolgt, Kostenrechnungskreisen zugeordnet sind und dass waltung im Kosten-
rechnungskreis
die Immobilienverwaltung in den betroffenen Kostenrechnungskreisen
aktivieren
aktiviert ist. Diese Einstellung nehmen Sie im Customizing von SAP RE
über den Menüpfad Grundeinstellungen 폷 Immobilienverwaltung im Kos-
tenrechnungskreis aktivieren vor. Diese Einstellung bewirkt, dass die Kon-
tierung auf die genannten Immobilienobjekte möglich ist und dass diese
Immobilienobjekte in folgenden Geschäftsprozessen berücksichtigt wer-
den können:
쐍 bei Buchungen in der Finanzbuchhaltung mit integrierter Buchung ins
Controlling
쐍 bei Umbuchungen und Abrechnungen im Controlling
쐍 bei der Kosten- und Erlösplanung
쐍 bei der Kostenstellenumlage
쐍 bei der indirekten Leistungsverrechnung
쐍 bei der Buchung statistischer Kennzahlen
Immobilienobjekte freigeben
Wirtschaftseinheiten, Gebäude und Grundstücke geben Sie für die Ver-
wendung als Kontierungsobjekt im Controlling frei, indem Sie den Menü-
punkt Freigeben wählen. Mietobjekte müssen Sie nicht freigeben, diese
haben bereits nachdem sie angelegt wurden den Systemstatus FREI.
Im Objektfinanzstrom ist das Mietobjekt, ein Laden, als Empfänger der Mie-
terlöse angegeben.
Für bereits gebuchte Finanzstromsätze können Sie sich die entstandenen
Belege mit einem Klick auf den Button (Kondition bereits gebucht) anse-
hen (siehe Abbildung 3.59).
3.6.3 Profit-Center
In den in Abbildung 3.59 aufgeführten Belegen aus der periodischen Bu-
chung finden Sie auch einen Profit-Center-Beleg. Dem Gewerbemietvertrag
aus Abbildung 3.58 ist kein Profit-Center direkt zugeordnet. Abbildung 3.64
zeigt die Klausel der organisatorischen Zuordnung, die Sie über die Regis-
terkarte Buchungsparameter des Vertrages erreichen.
In der Abbildung ist zu erkennen, dass das Profit-Center SHOP1, das dem
Mietobjekt des Vertrages zugeordnet ist, auch für die Profit-Center-Belege
zum Vertrag herangezogen wird.
Profit-Center werden, ebenso wie Geschäfts- und Funktionsbereiche, inner- Logische Vererbung
halb der Immobilienobjekte logisch vererbt. Das bedeutet, dass, sofern für
ein Immobilienobjekt kein explizites Profit-Center angegeben wird, das
Profit-Center des übergeordneten Objektes vererbt wird.
Um die Buchungen auszuwerten, können Sie Berichte aus dem Menü unter
Finanzwesen 폷 Controlling 폷 Profit-Center-Rechnung 폷 Infosystem verwen-
den. Ein Beispiel für einen solchen Bericht zeigt Abbildung 3.65.
3.6.4 Planung
Um Immobilien Ihres Unternehmens effizient bewirtschaften zu können,
benötigen Sie Instrumente, um die voraussichtlichen Kosten und Erlöse
Ihres Immobilienportfolios planen zu können. Verschiedene Werkzeuge
hierzu finden Sie unter Controlling 폷 Planung im Anwendungsmenü von
SAP RE.
Voraussetzungen Voraussetzung für die Planung ist, dass die Immobilienobjekte freigegeben
für die Planung sind, d.h. über den Systemstatus FREI verfügen. Wenn Sie für ein Immobili-
enobjekt Einzelposten planen möchten, muss für dieses Objekt ein Status
gesetzt sein, der die Planung von Einzelposten erlaubt. Dazu wiederum
muss dem Objekt ein Statusschema zugeordnet sein, das die Planung von
Einzelposten ermöglicht. Einstellungen hierzu finden Sie im Customizing-
menü von SAP RE unter Übergreifende Einstellungen zu Stammdaten und
Vertrag 폷 Anwenderstatus 폷 Anwenderstatus und Vorgangssteuerung.
Für die Planung von Kosten und Leistungsaufnahmen verwenden Sie Kosten und
Transaktion RECOPLCST02 (Kosten/Leistungsaufnahme – Ändern). Ein Bei- Leistungsauf-
nahmen planen
spiel für die Erfassung von Plankosten zeigt Abbildung 3.66. Hier wurden
für das Jahr 2018 Kosten für verschiedene Bereiche der Instandhaltung
geplant.
Die Planung auf der Ebene von Abrechnungseinheiten wird auch zur Erstel-
lung des Wirtschaftsplans einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG)
genutzt. In Abschnitt 4.3, »WEG-, Sondereigentums- und Fremdverwal-
tung«, in Kapitel 4, »SAP RE für die Wohnungswirtschaft«, finden Sie wei-
tere Informationen.
Auch die Finanzströme der Verträge von SAP RE können Sie als Planungs- Finanzstrom in
grundlage heranziehen. Mithilfe von Transaktion RECOPLCFCOPY (Finanz- Planwerte
überführen
strom Vertrag in Plan) können Sie Finanzstromsätze als Grundlage für die
Planung heranziehen. Dabei legen Sie fest, ob Beträge aus den Finanzstrom-
sätzen unverändert verwendet werden oder angepasst werden sollen.
Auf dem Selektionsbild der Transaktion legen Sie fest, welche Finanzstrom-
sätze bei der Planung berücksichtigt werden sollen und ob Istwerte oder
Vorauszahlungen ebenfalls als Basis für die Planung verwendet werden sol-
len. Des Weiteren definieren Sie, ob bereits vorhandene Planwerte unver-
ändert bestehen bleiben, überschrieben oder kumuliert werden sollen
(siehe Abbildung 3.70).
Sie können die Ermittlung der statistischen Kennzahlen zunächst als Simu-
lationslauf durchführen. Abbildung 3.73 zeigt das Ergebnis einer solchen
Simulation mit dem 1. Januar 2018 als Stichtag für die Datenselektion. Füh-
ren Sie die Ermittlung der statistischen Kennzahlen anschließend als Echt-
lauf durch. Alternativ können Sie eine bereits durchgeführte Simulation als
Echtlauf sichern.
Sie erkennen in der Auswertung, dass sich im Juli 2018 (Spalte Periode 7) die
Summe der Flächen für die Wirtschaftseinheiten 1 und 22 erhöht hat.
3.6.6 CO-Abrechnung
Kosten und Erlöse, die für ein Controllingobjekt entstanden sind, können
im SAP-Controlling auf ein anderes Controllingobjekt abgerechnet werden.
Diesen Vorgang bezeichnet man als CO-Abrechnung. Auch Immobilienob-
jekte und Verträge können als Sender oder Empfänger im Rahmen einer
CO-Abrechnung dienen. Voraussetzung für die Abrechnung ist, dass in den
Senderobjekten eine Abrechnungsvorschrift hinterlegt ist.
Abrechnungs- Über den Menüpfad Mehr 폷 Bearbeiten 폷 CO-Abrechnungsvorschrift, den Sie
vorschrift in den Stammdaten der Immobilienobjekte finden, können sie die Abrech-
erfassen
nungsvorschrift zu einem Immobilienobjekt erfassen. Im Beispiel in Abbil-
dung 3.75 erfolgt die Abrechnung von einer Wirtschaftseinheit zu 100% auf
die Kostenstelle für Modernisierung (Kostenstelle MOD1).
Definieren Sie zunächst ein Planerprofil für die Planung in SAP RE. Mit
einem Planerprofil sind Planungslayouts und Vorparametrisierungen ver-
bunden, d.h., Sie definieren damit, für welche Objektarten Planwerte erfasst
werden können und welche Vorbelegungen von Variablen für den Pla-
nungsprozess erfolgen sollen. Abbildung 3.80 zeigt einen Ausschnitt aus
den Einstellungen zum Planerprofil für SAP RE.
Neben den Einstellungen zur Abrechnung definieren Sie auch Vorgaben für Istbuchungen
weitere Istbuchungen im Customizingmenü von SAP RE unter Controlling 폷
Istbuchungen (siehe Abbildung 3.83)
3.7 Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben Sie viele verschiedene Funktionen aus der Buch-
haltung und dem Controlling von SAP RE kennengelernt. Neben periodi-
schen und einmaligen Buchungen haben Sie Informationen zu Folgepro-
zessen, wie z.B. zu Zahl- und Mahnläufen oder zur Erstellung von Rechnun-
gen aus SAP RE erhalten.
Im Anschluss an die Funktionen aus dem Bereich der Buchhaltung haben
wir Sie mit den Immobilienobjekten und Verträgen aus Sicht des Con-
trollings vertraut gemacht.
Viele der in diesem Kapitel erläuterten Funktionen stammen aus dem
Bereich des SAP-Finanzwesens und des SAP-Controllings und sind um
zusätzliche Informationen oder Eingabemasken aus SAP RE ergänzt.
Beispiele für solche Zusatzinformationen und für die enge Verbindung zwi-
schen SAP RE, dem SAP-Finanzwesen und dem SAP-Controlling sind:
쐍 die Erzeugung von Buchhaltungsbelegen und Kostenrechnungsbelegen
aus Buchungstransaktionen von SAP RE
쐍 das Einblenden des Immobilienkontierungsblockes für Buchungen im
SAP-Finanzwesen und im SAP-Controlling
쐍 die Nutzung der Mahnfunktionalität aus dem SAP-Finanzwesen mit da-
rauf aufbauenden Funktionen für SAP RE, wie z.B. die Erstellung von
Mahnungen pro Vertrag oder die Definition weiterer Mahnempfänger
쐍 die Verwendung von Immobilienobjekten und Verträgen als Sender
und/oder Empfänger in Abrechnungs- und Buchungsprozessen des
SAP-Controllings
Dieses Kapitel widmet sich den für die Wohnungswirtschaft typischen Mas-
senprozessen. Wir zeigen zunächst in Abschnitt 4.1, »Mietanpassung in der
Wohnungswirtschaft«, welche Anpassungsverfahren für Wohnungsmieten
verfügbar sind und wie Sie sie anwenden. Abschnitt 4.2, »Nebenkostenab-
rechnung«, erläutert den Prozess der Nebenkostenabrechnung. Das kom-
plexe Thema der Verwaltung von Wohnungseigentumsgemeinschaften
wird in Abschnitt 4.3, »WEG-, Sondereigentums- und Fremdverwaltung«,
behandelt.
4.1.1 Mietspiegel
Mietspiegel sind ein in Deutschland häufig verwendetes Mittel, um ortsüb-
liche Vergleichsmieten abzubilden. Allgemeingültige Vorschriften für die
Erstellung von Mietspiegeln gibt es nicht – sie werden von mieter- und ver-
mieterseitigen Interessengruppen erarbeitet und sind daher so vielfältig
und unterschiedlich, wie es die Städte und Gemeinden in Deutschland sind.
Vielfalt und Einige Grundmerkmale sind den meisten Mietspiegeln gemein: Sie legen
Gemeinsamkeiten die Größe der Wohnung, deren Lage, Alter und Ausstattung als Parameter
für die Abschätzung des üblichen Mietzinses zugrunde. Es gibt häufig Zu-
und Abschläge nach Punktesystemen für Ausstattungsklassen.
Sie finden die Einstellungen für die Mietspiegel im Customizing von SAP RE
unter Anpassung von Konditionen (Mietanpassung) 폷 Mietspiegel. Im Aus-
lieferungscustomizing, das Sie sich im Mandanten 000 Ihres Systems anse-
hen können, sind zwei exemplarische Mietspiegel ausgeprägt. Diese Miet-
spiegel erheben aber keineswegs den Anspruch, vollständig und aktuell zu
sein. Sie sind lediglich geeignet, um Ihnen die Arbeitsweise und die Mög-
lichkeiten der Ausprägung von Mietspiegeln beispielhaft zu verdeutlichen.
Anpassungs- Ehe Sie sich die Einrichtung eines Mietspiegels ansehen, legen Sie zunächst
verfahren das Anpassungsverfahren für die Mietspiegelanpassung fest. Wechseln Sie
hierzu im Customizing von SAP RE unter Anpassung von Konditionen
(Mietanpassung) 폷 Anpassungsregeln – Verfahrensübergreifend 폷 Anpas-
sungsregeln definieren. Legen Sie eine Anpassungsregel an, die das Verfah-
ren »RLRA Mietspiegel« benutzt. Abbildung 4.1 zeigt ein Beispiel aus dem
Auslieferungscustomizing. Durch die Festlegung des Verfahrens RLRA be-
stimmen Sie, dass im Anpassungsprogramm der Algorithmus für die Be-
rechnung der Miete nach einem Mietspiegel ausgeführt wird.
Merkmale zur In Abbildung 4.7 ist dargestellt, welche Merkmale der Merkmalsklasse »All-
Merkmalsklasse gemeine Ausstattung« zugeordnet sind. Im Beispiel führt das Merkmal
»L0003« (Garten zur alleinigen Nutzung) zu einer Aufwertung um zwei bis
vier Punkte (Spalten Min.Punkte bzw. Max.Punkte); der Vorschlagswert ist
drei Punkte (Spalte Def.Punkte). Der Feldstatus »Pflegen« (Spalte Feldstatus)
erlaubt es, die Punktezahl in den Stammdaten des Mietobjektes zu ändern.
Abbildung 4.9 Zu- und Abschläge pro Merkmal der Merkmalsklasse »Lage«
Im Beispiel in Abbildung 4.9 führt das Merkmal »L0201« (Nähe zu einem Zu- und Abschläge
produzierenden Gewerbe) zu einem Mietabschlag von 17 Cent pro Quadrat- zum Merkmal
Ausstattungs- In den Stammdaten des Mietobjektes (also der Wohnung) bzw. in denen
merkmale in den des Gebäudes werden die jeweils zutreffenden Merkmale auf der Register-
Stammdaten
karte Ausstattung hinterlegt. Klicken Sie auf den Button (Merkmal ein-
fügen), um Ausstattungen zu pflegen. Sie können Ausstattungen, die das
gesamte Gebäude betreffen, auch auf dem Gebäude pflegen, wenn dies im
Customizing so vorgesehen wurde (Spalte GE in Abbildung 4.10).
Die möglichen Werte für die jeweilige Dimension wurden in den passenden
Unterdialogen festgelegt: für die Baualtersklassen wie in Abbildung 4.3, für
die Größenklassen wie in Abbildung 4.4 und für die Ausstattungsklassen
wie in Abbildung 4.5. Nun muss für jede relevante Kombination aus den
möglichen Werten der drei Dimensionen ein Mietpreis angegeben werden.
Hierfür steht im Customizing von SAP RE unter Anpassung von Konditionen Grundwerte zum
(Mietanpassung) 폷 Mietspiegel der Dialog Grundwerte zum Mietspiegel fest- Mietspiegel
legen zur Verfügung. In diesem Dialog wird eine Tabelle zur Pflege angebo-
ten, die so viele Zeilen enthält, wie sich durch Kombination der Merkmale
der drei Eingangsdimensionen ergeben. In Abbildung 4.12 sehen Sie z.B. in
der vierten Zeile von oben, dass für die Baualtersklasse 7 (Wohnungen nach
01.01.1990 errichtet, Spalte BKl), die Ausstattungsklasse 2 (Sonderausstat-
tungsmerkmale 2 bis 7 Punkte, Spalte AKl) und die Größenklasse 4 (von 40,01
bis 50,00 m2, Spalte GKl) Mieten in Höhe von 4,86 EUR bis 6,41 EUR verlangt
werden, wobei der Mittelwert 5,80 EUR beträgt.
Mietspiegeldaten Ehe Sie die Anpassung durchführen, sollten Sie sich überlegen, welches
im Mietobjekt Ergebnis Sie erwarten. Hierzu schauen Sie sich in den Stammdaten des Miet-
objektes die Registerkarte Zusatzdaten an. Im unteren Teil dieser Register-
karte finden Sie den Abschnitt Ausprägung Mietspiegel, der alle mietspie-
gelrelevanten Daten ausweist (siehe Abbildung 4.13).
Der Inhalt des Feldes Mietspiegel ist auf der Wirtschaftseinheit definiert
und wird an das Mietobjekt vererbt.
Baualtersklasse Der Eintrag im Feld Baujahr wird direkt aus dem Baujahr des Gebäudes
ermitteln abgeleitet, das Sie im Stammdatendialog des Gebäudes auf der Register-
der Ausstattung (siehe hierzu Abbildung 4.11) klar, dass der Punktwert ins-
gesamt 5 beträgt und daher die Ausstattungsklasse 2 zu wählen ist. Man
könnte mit geeigneten Algorithmen die Ausstattungsklasse auch automa-
tisch ableiten (durch eine BAdI-Implementierung in Form einer Substitu-
tion), siehe hierzu Abschnitt 7.4, »BAdI-Implementierungen«.
Schauen Sie nun mit den Eingangsdaten Ausstattungsklasse 2, Baual-
tersklasse 7 und Größenklasse 4 in unsere Wertetabelle für den Mietspiegel
in Abbildung 4.12, so sehen Sie, dass Sie eine Miete zwischen 4,86 EUR und
6,41 EUR erwarten dürfen.
Welcher der Werte tatsächlich die Grundlage der Berechnung der neuen Wert aus dem
Miete ist, entscheiden Sie in den Grunddaten des Mietspiegels (siehe Abbil- Mietspiegelfach
ermitteln
dung 4.2) im Feld Basis. In unserem Mietspiegel wurde entschieden, immer
die Obergrenze zu benutzen. Demnach würde die neue Miete 6,41 EUR
betragen. Falls Sie pro Vertrag oder Mietobjekt gesonderte Entscheidungen
darüber treffen wollen, wie die Bestimmung der Miete erfolgen soll, so ver-
wenden Sie die Felder Basiswert/Spanne, die Sie in Abbildung 4.13 sehen.
Dort können Sie vertrags- bzw. objektspezifisch die entsprechende Festle-
gung treffen. In der Felddokumentation finden Sie Beispiele für Berechnun-
gen der Miethöhe unter Berücksichtigung dieser Werte.
Die Anpassung von Konditionen für Verträge und für Mietobjekte führen Mietspiegel-
Sie im Allgemeinen mit der Massentransaktion REAJPR (Anpassungen be- anpassung
ausführen
stimmen) aus, die wir in Abschnitt 2.2, »Mietanpassung«, erläutert haben.
AJ steht für adjustment, PR für process. Alternativ können Sie einzelne Kon-
ditionen aus dem Stammdatendialog heraus anpassen. Diese Möglichkeit
erlaubt es Ihnen, schnell und einfach die Anpassung für einzelne Objekte
auszuführen bzw. sie zu testen. Wir passen im Beispiel die Konditionen
bei einem Mietobjekt an und verwenden daher den Stammdatendialog
REBDRO (Mietobjekt bearbeiten).
Wollen Sie nun die Anpassung starten, so brauchen Sie nur auf die Taste
(Anpassung simulieren) bzw. im Änderungsmodus (Anpassung ausfüh-
ren/fortsetzen) in der Zeile mit der anzupassenden Kondition zu klicken. Es
erscheint das in Abbildung 4.15 dargestellte Pop-up-Fenster. Sie bestimmen
hier, ab wann die Kondition angepasst werden soll und welcher Anpas-
sungsgrund verwendet wird. Der Anpassungsgrund steuert die Berücksich-
tigung der Konditionsarten, den Änderungsgrund für die Kondition und
die Kappung. Erläuterungen zum Anpassungsgrund finden Sie in Abschnitt
4.1.4, »Modernisierung«, und in Abschnitt 4.1.5, »Kappung«.
Geben Sie die notwendigen Daten ein und klicken Sie auf den Button Wei-
ter.
Die Anpassung wird nun berechnet und das Ergebnis wird in Form eines
Anpassungssatzes zur Verfügung gestellt (siehe Abbildung 4.16). Das Icon
(Berechnung fehlerfrei) signalisiert durch seine grüne Farbe ein positives
Ergebnis der Berechnung. Das Protokoll der Berechnung finden Sie per Klick
auf den Button (Protokoll anzeigen) neben dem Feld Berechneter Preis.
Wie Sie in Abbildung 4.16 sehen, beträgt die neue Miete 6,24 EUR pro Quad-
ratmeter und nicht 6,41 EUR, wie ursprünglich angenommen. Den Grund
dafür können Sie im unteren Teil des Bildes dem Abschnitt Verfahrens-
spezifischen Parameter entnehmen: Die Lage »Nähe zu einem produzieren-
den Gewerbe« führte zu einem Abschlag von 17 Cent, sodass die neue Miete
nur 6,24 EUR pro Quadratmeter beträgt. Insgesamt sind das 293,28 EUR für
47 m2.
Benutzen Sie die Felder Berichtigtes ab bzw. Berichtigter Preis, wenn Sie die Anpassungssatz
Daten im Anpassungssatz noch ändern wollen. Klicken Sie auf den Button bearbeiten
(Anpassung aktivieren), wenn Sie die Konditionen mit den Daten des
Anpassungssatzes anpassen wollen. Mit einem Klick auf den Button Weiter
gelangen Sie in ein Übersichtsbild, in dem Sie dann die Anpassung endgül-
tig sichern können (Abbildung 4.17).
Das Sichern wird in der Statuszeile quittiert. Hier sehen Sie, dass auch für
die Anpassung aus dem Dialog heraus ein Anpassungsprozess gestartet
wird, der eine Prozess-ID bekommt. Sie können diesen Prozess später nicht
nur aus dem Dialog heraus, sondern – wie alle anderen Anpassungsläufe
auch – bei Bedarf mit den Massentransaktionen REAJPR (Anpassungen
bestimmen) oder REAJRV (Anpassung stornieren), wie in Abschnitt 2.2,
»Mietanpassung«, besprochen, weiterbearbeiten. Das Kürzel RV im Trans-
aktionscode REAJRV steht für reversal.
Da wir die Anpassung bereits vor dem Sichern aktiviert hatten, sind hier-
durch auch die Konditionen auf den neuen Stand gebracht worden.
Die Anpassung von Konditionen im Dialog, die wir hier beispielhaft an
einem Mietobjekt ausgeführt haben, ist auch für Verträge möglich. Hierzu
verwenden Sie die Transaktion RECN zur Pflege der Verträge. In aller Regel
wird diese Form der Anpassung im Dialog nur für Tests oder in Einzelfällen
benutzt.
Wir haben oben ein Beispiel für einen einfachen Mietspiegel aufgeführt. Komplexere
Mietspiegel weisen jedoch häufig komplexe Regeln auf, die dazu dienen, Mietspiegel
4.1.2 Vergleichswohnungen
Ein weiteres Verfahren für die Anpassung auf Basis von ortsüblichen Ver-
gleichsmieten ist die Verwendung von Vergleichswohnungen.
Der Vermieter kann, um dem Mieter die Ortsüblichkeit der verlangten
Miete nachzuweisen, Miethöhen von vergleichbaren Objekten – den Ver-
gleichswohnungen – anführen. Sie benötigen hierfür die folgenden Trans-
aktionen:
Vergleichs- Bei externen Vergleichswohnungen will man in aller Regel nur diejenigen
wohnungen Daten erfassen, die für die Mietanpassung unverzichtbar sind, also im All-
gemeinen die Höhe der Grundmiete, die Größe und Ausstattung der Ob-
jekte. Diese Daten werden in Form von Vergleichswohnungen erfasst.
Vergleichswohnungen werden nicht im Customizing angelegt, es handelt
sich vielmehr um Anwendungsdaten. Es sind technisch gesehen Mietob-
jekte, und sie werden daher wie diese mit Transaktion REBDRO angelegt. Sie
müssen lediglich beim Anlegen einer Vergleichswohnung im Feld Typ des
Mietobjekts »CO Vergleichswohnung« angeben (siehe Abbildung 4.19). Wie
andere Mietobjekte auch, werden Vergleichswohnungen nach Nutzungsar-
ten unterschieden.
Wenn Sie auf der Suche nach passenden Auswertungen für Vergleichswoh- Infosystem
nungen sind, denken Sie daran, dass es sich bei Vergleichswohnungen um Vergleichs-
wohnungen
spezielle Mietobjekte handelt. Daher können Sie das Infosystem für Mietob-
jekte verwenden. Im Selektionsbild der Reports über Mietobjekte finden Sie
für das Feld Mietobjekt den Button (weitere Selektionskriterien), um die
Auswahlmöglichkeit für die Mietobjekttypen zu bekommen (siehe Abbil-
dung 4.21). Sie können hier die Selektion nach dem Mietobjekttyp Ver-
gleichswohnung wählen.
Anpassungsregel Wie auch für die anderen Anpassungsverfahren, benötigen Sie für die
Vergleichs- Anpassung auf der Basis von Vergleichswohnungen eine Anpassungsregel.
wohnungen
Legen Sie im Customizing von SAP RE unter Anpassung von Konditionen
(Mietanpassung) 폷 Anpassungsregeln – Verfahrensübergreifend 폷 Anpas-
sungsregeln definieren eine solche Anpassungsregel für Vergleichswoh-
nungen mit dem Verfahren COMP an.
Regeln für Zusätzlich müssen Sie im Customizing von SAP RE unter Anpassung von
Ermittlung der Konditionen (Mietanpassung) 폷 Vergleichswohnungen 폷 Regeln für die Er-
Vergleichsmiete
mittlung der Vergleichsmiete definieren diese Einstellungen vornehmen:
쐍 Anzahl an Vergleichswohnungen
Im Feld Anzahl an Vergleichswohnungen geben Sie an, wie viele verwend-
bare Vergleichswohnungen der Vergleichsbestand mindestens enthalten
muss. Vergleichswohnungen können dann nicht verwendet werden, wenn
es sich um interne Vergleichswohnungen handelt und diese nicht vermie-
tet sind. Ist die anzupassende Wohnung selbst im Vergleichsbestand ent-
halten, so ist auch diese nicht verwendbar. Vergleichsbestände sollten also
vorsichtshalber immer mehr Objekte enthalten, als hier angegeben.
쐍 Durchschnittsermittlung
Im Feld Durchschnittsermittlung bestimmen Sie, wie die neue Miete aus
den Mieten der Vergleichswohnung zu berechnen ist. Beispielrechnun-
gen für die möglichen Einstellungen finden Sie in der Feldhilfe.
쐍 Interne Nutzung
Das Kennzeichen Interne Nutzung lässt die Benutzung von Mietobjekten
aus dem eigenen Bestand für Vergleichsbestände zu.
쐍 Bemessungsart
Der Eintrag im Feld Bemessungsart bestimmt, auf welcher Basis die Qua-
dratmetermiete berechnet wird.
쐍 Konditionszweck
Das Feld Konditionszweck bestimmt, welchen Konditionszweck die Kon-
ditionsarten der externen Vergleichswohnungen haben müssen.
Hinterlegen Sie den Vergleichsbestand, der für die Anpassung benutzt wer-
den soll, entweder im Customizing direkt in der Anpassungsregel oder aber
in den Stammdaten. Hierzu steht ein entsprechendes Eingabefeld in der
Anpassungsklausel auf der Registerkarte Anpassung im Vertragsdialog zur
Verfügung. Abbildung 4.24 zeigt die Details zur Anpassungsklausel eines
Vertrages mit den Angaben zum Vergleichsbestand.
Berechnung der Das Anpassungsprogramm benutzt für die Ermittlung der Anpassungs-
neuen Miete werte im Fall externer Vergleichswohnungen die Konditionen der Ver-
gleichswohnung. Enthält der Vergleichsbestand interne Vergleichswoh-
nungen, so werden die Miethöhen der aktuellen Verträge herangezogen.
Zeigen Sie die Details zu einem Anpassungssatz an, indem Sie den Satz mar-
kieren und auf den Button (Detail anzeigen) klicken.
Im oberen Teil des Bildes werden die Grunddaten des Anpassungssatzes wie Anpassungssatz –
etwa der bisherige Preis und der berechnete neue Preis ausgewiesen. Im Vergleichs-
wohnungen
unteren Teil des Bildes (siehe Abbildung 4.27) finden Sie den Abschnitt Ver-
fahrensspezifische Anpassungsdaten, und Sie können erkennen, welche
Vergleichswohnungen aus dem Vergleichsbestand tatsächlich für die Be-
rechnung herangezogen wurden. Zwei Mietobjekte wurden nicht benutzt,
so z.B. das (interne) Mietobjekt 8, das aktuell nicht vermietet ist.
Wenn Sie sich die Liste in Abbildung 4.26 genauer ansehen, entdecken Sie in Protokoll
der dritten Zeile, dass der Preis in der Spalte Preis vor Kappung deutlich
höher liegt als der in der Spalte Berechneter Preis. Das sollten Sie sich einge-
hender ansehen. Drücken Sie hierzu in dieser Zeile den Button (Proto-
koll anzeigen). Es erscheint das in Abbildung 4.28 dargestellte Protokoll.
Dem Protokoll können Sie entnehmen, dass die neue Miethöhe (Einheits-
preis) zunächst mit 274,52 EUR berechnet war. Aufgrund der Regelungen
zur Kappung, die in 36 Monaten maximal eine Mieterhöhung von 20 %
erlauben, wurde die neue Miete jedoch reduziert. Kappungsregeln werden
wir in Abschnitt 4.1.5, »Kappung«, näher erläutern.
4.1.3 Gutachten
Ein weiteres mögliches Verfahren, Mieterhöhungen zu begründen, ist die
Verwendung von Gutachten. Auch für die Anpassung nach Gutachten
benötigen Sie eine Anpassungsregel, die Sie im Customizing anlegen unter
Anpassung von Konditionen (Mietanpassung) 폷 Anpassungsregeln – Ver-
fahrensübergreifend 폷 Anpassungsregeln definieren (siehe Abbildung 4.29).
Sie müssen in der Anpassungsregel für Gutachten im Feld Verfahren TASK Anpassungsregel
eintragen, da das Verfahren zur Anpassung nach Gutachten in SAP RE auf für Gutachten
Anpassungs- Diese Einstellungen finden Sie im Customizing von SAP RE unter Anpas-
maßnahme und sung von Konditionen (Mietanpassung) 폷 Anpassungsmaßnahme (z. B. Mo-
Anpassungsregel
dernisierungsmaßnahme, Gutachten) 폷 Stammdaten 폷 Einstellungen pro
Anpassungsregel der Maßnahme 폷 Parameter zur Anpassungsregel definie-
ren. Zunächst muss ein Maßnahmentyp festgelegt werden.
Maßnahmetyp EO Für Gutachten benötigen Sie Anpassungsmaßnahmen vom Maßnahmetyp
(Gutachten) EO (siehe Abbildung 4.30). Neben der Festlegung des Maßnahmetyps neh-
men Sie folgende wichtige Einstellungen vor:
쐍 Das Feld Feldstatusvariante steuert den Dialog für die Anpassungsmaß-
nahme. Diesen Dialog können Sie, sofern notwendig, im Customizing
von SAP RE unter Anpassung von Konditionen (Mietanpassung) 폷 Anpas-
sungsmaßnahme (z.B. Modernisierungsmaßnahme, Gutachten) 폷 Stamm-
daten 폷 Dialog ändern.
쐍 Die Felder Bemessungsart Kostenverteilung, Einheit Kostenverteilung
und Währung bestimmen, wie die in der Anpassungsmaßnahme hinter-
legten Werte interpretiert werden sollen.
쐍 Das Feld Anpassungsart bestimmt, welche Objekte angepasst werden
sollen (z.B. leerstehende Mietobjekte und belegende Verträge). Die Kon-
ditionsanpassungen der belegenden Verträge können auf die belegten
Mietobjekte übernommen werden.
쐍 Das Kennzeichen Anpassung auch ohne Anpassungsregelzuordnung er-
laubt bewirkt, dass die Anpassung auch dann stattfindet, wenn es im
Vertrag bzw. im Mietobjekt keine Anpassungsklausel mit dieser Anpas-
sungsregel gibt. Es reicht aus, dass das Mietobjekt bzw. der Vertrag Be-
standteil der Anpassungsmaßnahme ist.
쐍 Das Kennzeichen Kosten direkt durchreichen ist dasjenige Kennzeichen,
das für Gutachten wesentlich ist. Es bewirkt, dass die in der Anpassungs-
maßnahme angegebenen Kosten nicht verteilt werden (wie etwa bei
einer Modernisierungsmaßnahme), sondern direkt an das Mietobjekt
bzw. den Vertrag durchgereicht werden.
Anpassungs- Wollen Sie eine Anpassungsmaßnahme für ein Gutachten anlegen, so ver-
maßnahme wenden Sie Transaktion REAJAT (Anpassungsmaßnahmen bearbeiten). AJ
bearbeiten
steht im Namen der Transaktion für adjustment, AT für adjustment task.
Beziehen Sie sich beim Anlegen der Anpassungsmaßnahme auf die zuvor
im Customizing angelegte Anpassungsregel (Feld Anpassungsregel, siehe
Abbildung 4.31), und vergeben Sie im Feld Anpassungsmaßnahme einen
geeigneten Schlüssel für die Anpassungsmaßnahme – im Beispiel für die
Anpassung 2018 in Liebernich Nord wurde LB-NORD-2018 gewählt.
Mit dem Button (Detail) erreichen Sie ein Pop-up-Fenster, das es Ihnen
erlaubt, Notizen zu den einzelnen Objekten zu hinterlegen, sodass Sie z.B.
auf den Grund verweisen können, warum diesen Objekten abweichende
Preise zugewiesen wurden.
Ehe Sie mit der Durchführung der Anpassung beginnen, verschaffen Sie Übersichten
sich auf der Registerkarte Übersichten der Anpassungsmaßnahme einen
Überblick über die aktuellen Konditionen in den von der Anpassung betrof-
fenen Mietobjekten und Verträgen (siehe Abbildung 4.33). Offensichtlich
sind die Miethöhen hier noch recht niedrig im Vergleich zum Gutachten.
Rufen Sie zum Durchführen der Anpassung Transaktion REAJPR (Anpas- Anpassung
sungen bestimmen) auf. Wählen Sie für das Feld Verfahren »Gutachten« bestimmen
aus, und geben Sie auf der Registerkarte Verfahrensparameter unter Gut-
achten die Anpassungsmaßnahme an, auf die sich der Anpassungslauf
beziehen soll (siehe Abbildung 4.34).
Abbildung 4.35 zeigt uns das Ergebnis der Anpassung. Sie sehen, dass für die
Bestimmung der Anpassung jeweils der Quadratmeterpreis von 5,02 EUR
zugrunde gelegt wurde, außer bei Mietobjekt 9001/11/14 – dort waren es
5,07 EUR (Spalte Preis vor Kappung). In einigen Fällen musste der Mietpreis
aber aufgrund der Kappungsregeln gekürzt werden auf den Wert, der in
Spalte Berechneter Preis angegeben ist. Die Steuerung der Kappung erfolgt
über den Anpassungsgrund, den wir weiter unten in Abschnitt 4.1.5, »Kap-
pung«, erläutern werden.
Die Mietobjekte »erben« in unserem Beispiel den Mietpreis vom jeweils
aktuellen Vertrag (»Wertübernahme« in Spalte Bezeichnung Regel).
4.1.4 Modernisierung
Ein häufig verwendetes Verfahren, um die Miete zu erhöhen, ist die Moder-
nisierungsumlage.
Anpassungsregel Die Mietanpassung nach Modernisierung basiert – wie auch das Gutachten
für Modernisierung – auf einer Anpassungsmaßnahme, allerdings mit etwas komplexeren
Daten. Wie für jede Anpassung benötigen Sie zunächst eine Anpassungsre-
gel, die Sie im Customizing von SAP RE unter Anpassung von Konditionen
(Mietanpassung) 폷 Anpassungsregeln – Verfahrensübergreifend 폷 Anpas-
Modernisierung
Sie modernisieren ein vermietetes Zweifamilienhaus, um Heizkosten zu
sparen. Die Kosten der Modernisierung betragen 10.909,10 EUR. Die beiden
Wohnungen in dem Zweifamilienhaus sind gleich groß.
Benutzen Sie für das Anlegen der Modernisierungsmaßnahme Transak- Transaktion REAJAT
tion REAJAT (Anpassungsmaßnahme bearbeiten). Verwenden Sie die An-
passungsregel für Modernisierung (siehe Abbildung 4.38). Sie können der
Maßnahme einen sprechenden Schlüssel geben. Im Beispiel haben wir
LB-POL1-2018-WAERME gewählt.
Auf der Registerkarte Kosten können Sie auf den Registerkarten Verringe-
rung, Maximalbeträge und Notiz weitere Informationen und Steuerungsda-
ten hinterlegen. Wenn Sie die Kosten der Maßnahme in Ihrer Buchhaltung
auf bestimmte Kontierungsobjekte buchen, so können Sie diese zur Infor-
mation auf der Registerkarte Aufträge/PSP-Elemente hinterlegen. Diese Re-
gisterkarte entspricht der Registerkarte Objekte, die Sie aus anderen Stamm-
datendialogen kennen. Unter Zusatzdaten können Sie eine Notiz erfassen
und Daten aus dem Customizing der Anpassungsregel überschreiben.
Sie führen nun die Anpassung mit Transaktion REAJPR (Anpassungen be-
stimmen) durch. Wählen Sie im Einstiegsbild im Feld Verfahren »Moderni-
sierung«. Wechseln Sie auf die Registerkarte Verfahrensparameter, und
geben Sie auf der Registerkarte Modernisierung den Schlüssel der Anpas-
sungsmaßnahme ein (siehe Abbildung 4.41).
In Abbildung 4.42 sehen Sie auch, dass nicht nur die Grundmieten in den
Verträgen angepasst wurden, sondern auch neue Grundmietkonditionen
in gleicher Höhe auf den vermieteten Objekten erzeugt wurden (Spalten
Neu und Bez. Regel). Das Protokoll (siehe Abbildung 4.43) weist diese Tatsa-
che aus und auch, wie die Miethöhe zustande kommt.
Die Details zum Verfahren SPACE sehen Sie in Abbildung 4.46 Für diesen
Anpassungsgrund und die Konditionsart (Feld Konditionsart) 10 (Grund-
miete) werden Rundungsregeln festgelegt sowie der Änderungsgrund für
die Kondition, den Sie nach erfolgter Anpassung im Vertrag finden (Feld
Änderungsgrund, hier leer). Besonders wichtig sind jedoch die Einstellun-
gen im Abschnitt Anrechnung.
Mit der Eingabe im Feld Klassifizierung entscheiden Sie, wie sich die Kondi- Klassifizierung
tionsart im Zusammenhang mit der Anpassung verhalten soll.
In Abbildung 4.49 sehen Sie, dass bei der Klassifizierung der Konditionsart
»Mod.zuschlag« (Modernisierungszuschlag) als statistische Kappungskon-
dition (siehe Abbildung 4.47) nicht nur die Grundmiete angepasst wird,
sondern zusätzlich eine statistische Kondition erzeugt wird, die ausweist,
welcher Anteil der Grundmiete durch die Modernisierung begründet ist.
Was muss man nun aber tun, damit die Grundmiete überhaupt nicht ange- Modernisierungs-
passt wird, sondern stattdessen nur eine neue Kondition in der Höhe des zuschlag als
Buchmiete
Modernisierungszuschlages (dann jedoch als Buchmiete) angelegt wird? In
diesem Fall muss die Konditionsart »Modernisierungszuschlag« im Feld
Klassifizierung als »Hauptkondition« angelegt werden. Die Konditionsart
»Grundmiete« muss die Klassifizierung Referenzkondition besitzen. Damit
legen Sie fest, dass die Kondition »Grundmiete« als Vorlage für die neu
anzulegende Kondition »Modernisierungszulage« verwendet werden soll.
Der Konditionszweck, die Berechnungsvorschrift und die Verteilungsvor-
schrift der Konditionsart »Grundmiete« werden dann für den Modernisie-
rungszuschlag übernommen.
4.1.5 Kappung
Bei jeder Art der Anpassung von Konditionen in Mietverträgen ist es mög-
lich, über Kappungsregeln zu steuern, dass die Anpassungshöhe innerhalb
des gesetzlichen Rahmens bleibt.
Anpassungsgrund Die Einstellung der Kappungsregeln erfolgt über den Anpassungsgrund. Die
bestimmt Kappung entsprechenden Festlegungen treffen Sie im Customizing von SAP RE unter
Anpassung von Konditionen (Mietanpassung) 폷 Anpassungsregeln – Verfah-
rensübergreifend 폷 Laufzeitabhängige Anpassungsparameter (Kappungs-
modalitäten) definieren. Wenn wir in unseren Beispielen z.B. für die Anpas-
sung nach Vergleichswohnungen (siehe Abbildung 4.28) eine Kappung be-
obachten, so ist diese erfolgt, weil der beim Start des Anpassungslaufes
mitgegebene Anpassungsgrund mit entsprechenden Kappungsinformatio-
nen versehen war.
Kappungsregeln Was aber muss man tun, damit die Kappung nicht nur die anzupassende
für mehrere Kondition berücksichtigt? Diese Frage stellt sich z.B., wenn eine gewisse
Konditionen
Zeit nach Erzeugung eines Modernisierungszuschlages eine Anpassung der
Miete nach Mietspiegel erfolgen soll. Wie stellt man sicher, dass der Moder-
nisierungszuschlag korrekt in die Berechnung einbezogen wird, insbeson-
dere dann, wenn er als Buchmiete angelegt wurde? Wir wollen das an einem
Beispiel zeigen.
Beispiel Für eine Wohnung ist seit 01.01.2015 eine Grundmiete von 500 EUR festge-
legt. Zum 01.07.2015 wurde aufgrund einer Modernisierung ein Moderni-
sierungszuschlag als Buchmiete hinzugefügt (siehe Abbildung 4.50).
Die Miete soll nun angepasst werden. Dabei soll der Modernisierungszu-
schlag in den ersten beiden Jahren unbeachtet bleiben.
Im Customizing ist Folgendes festgelegt:
쐍 Obergrenze Mieterhöhung in drei Jahren: 20 %
쐍 Obergrenze Mieterhöhung in einem Jahr: 10 %
쐍 Mindestabstand zwischen zwei Anpassungen: ein Jahr.
Schauen Sie sich nun die Wirkung dieser Einstellungen am oben angeführ-
ten Beispiel an.
Sie führen eine erste Mietanpassung zum 01.01.2016 durch. Die Miete kann Anpassung zum
um maximal 10 % erhöht werden, also auf 550 EUR. Da zum 01.01.2015 der 01.01.2016
Nach 12 Monaten kann erneut eine Anpassung erfolgen. Die Mietspiegel- Anpassung zum
miete beträgt unverändert 750 EUR. Es stellt sich die Frage, welcher Ver- 01.01.2017
gleichswert für die Kappung heranzuziehen ist. Das entscheiden Sie durch
die Einstellung der Eigenschaften der Kondition zum Anpassungsgrund. In
Abbildung 4.52 wurde für den Modernisierungszuschlag angegeben, dass er
bei der Berechnung der Kappung für 24 Monate nicht berücksichtigt wer-
den soll. Die Anpassung zum 01.01.2017 berücksichtigt daher für die Kap-
pung nur die Grundmiete, wie aus dem Protokoll in Abbildung 4.54 zu
erkennen ist.
Anpassung zum Lässt man den Anpassungszeitpunkt 01.01.2018 wegen Erfolglosigkeit aus
01.07.2018 und führt stattdessen nun zum 01.07.2018 eine Anpassung durch, ändern
sich die Verhältnisse: Der Modernisierungszuschlag ist anrechenbar, und
er wurde vor drei Jahren eingeführt – daher beträgt die zu berücksichti-
gende Gesamtmiete vor drei Jahren 550 EUR: 500 EUR plus 50 EUR. Die
mögliche Erhöhung ist auf 20 % hiervon, also 110 EUR, begrenzt, d.h., es
darf nunmehr maximal eine Gesamtmiete von 660 EUR erreicht werden.
Auf der anderen Seite ist die Mindestlaufzeit des Zuschlages auf 36 Monate
festgesetzt (siehe Abbildung 4.52). Daher wird der Modernisierungszu-
schlag gleichzeitig aufgelöst und in eine statistische Kondition überführt.
Die neue Grundmiete beträgt 660 EUR. Abbildung 4.56 zeigt das Ergebnis
4.1.6 Wirtschaftlichkeitsberechnung
Eine besondere Form der Mietanpassung bzw. Festlegung der Mieten ist für
öffentlich geförderte Wohnungen vorgesehen. Mieten für öffentlich geför-
dertes Wohnen werden nach dem Prinzip der Kostenmiete auf Basis einer
Wirtschaftlichkeitsberechnung ermittelt und angepasst.
Wie auch schon im Fall des Gutachtens und der Modernisierung müssen
für Anpassungsregeln mit dem Verfahren TASK weitere Einstellungen vor-
genommen werden, die Sie im Customizing von SAP RE über den Menü-
pfad Anpassung von Konditionen (Mietanpassung) 폷 Anpassungsmaßnahme
(z.B. Modernisierungsmaßnahme, Gutachten) 폷 Stammdaten 폷 Einstellungen
pro Anpassungsregel der Maßnahme 폷 Parameter zur Anpassungsregel defi-
nieren finden.
Anpassungs- Die wichtigste Eigenschaft der Anpassungsmaßnahme ist der Maßnahme-
maßnahme typ. Im Zusammenhang mit der Wirtschaftlichkeitsberechnung sind drei
Wirtschaftlichkeits-
Typen relevant:
berechnung
쐍 Teilwirtschaftlichkeitsberechnung
Maßnahmetyp PC stellt eine Teilwirtschaftlichkeitsberechnung (WB-
Teilberechnung) dar. Diese enthält die Gesamtkosten und den Finanzie-
rungsplan für alle beteiligten Objekte.
쐍 Zusatzwirtschaftlichkeitsberechnung
Maßnahmetyp AC ist eine Zusatzwirtschaftlichkeitsberechnung (WB-
Zusatzberechnung). Eine WB-Zusatzberechnung enthält nachträgliche
Änderungen der Grunddaten, die sich z.B. durch Modernisierungen oder
Umbauten ergeben. Sie ist einer WB-Teilberechnung zugeordnet.
쐍 Hauptwirtschaftlichkeitsberechnung
Maßnahmetyp MC ist eine Hauptwirtschaftlichkeitsberechnung (WB-
Hauptberechnung). Die WB-Hauptberechnung fasst Teil- und Zusatzbe-
rechnungen zusammen. Sie ist optional und enthält keine für die Anpas-
sung relevanten Daten. Sie dient ausschließlich der Dokumentation und
als Ausgangspunkt für die Anpassung.
Laufende Auch die laufenden Aufwendungen sind in Gruppen und Positionen struk-
Aufwendungen turiert. Hier kommt jedoch hinzu, dass sich die Aufwände teilweise aus den
Kosten ermitteln. Damit dieser Automatismus genutzt werden kann, muss
zwischen den Kostenpositionen und den Aufwandspositionen eine Bezie-
hung hergestellt werden (Customizing Kostenposition der Aufwandsposi-
tion zuordnen). Schließlich hinterlegen Sie Regeln, wie die laufenden Auf-
wendungen aus den Kosten zu berechnen sind. Benutzen Sie hierfür im
Customizing den Dialog Berechnungsvorschrift für die Aufwandspositio-
nen zeitabhängig festlegen. In Abbildung 4.59 sehen Sie, dass Ihnen diverse
Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um Aufwandspositionen automa-
tisch mit Daten zu versorgen. So können Sie z.B. für Aufwandspositionen
angeben, dass sie sich als prozentualer Wert aus Kosten ergeben, so wie
etwa die Abschreibungen. Sie können aber auch pauschale Aufwendungen
pro Quadratmeter ansetzen, wie z.B. für die Instandhaltung.
Anzupassende Die anzupassende Kondition wird durch die Klassifizierung der entspre-
Konditionen chenden Konditionsart als »Hauptkondition« über den Anpassungsgrund
im Customizing von SAP RE eingestellt unter Anpassung von Konditionen
(Mietanpassung) 폷 Anpassungsregeln – Verfahrensübergreifend 폷 Rundung,
Änderungsgrund und Klassifizierung (Zuschläge) definieren. Es ist aber
auch möglich, pro Aufwandspositionsgruppe eine hiervon abweichende
Kondition anzugeben, wenn Sie Ihre Konditionen stärker strukturieren
an. Tragen Sie auf der Registerkarte Objekte die betroffenen Mietobjekte,
also die öffentlich geförderten Wohnungen, ein. Auf der Registerkarte Be-
messungen haben Sie die Möglichkeit, die Bemessungen, die von den Miet-
objekten vorgegeben werden, manuell zu überschreiben. Die Registerkar-
ten Kosten (siehe Abbildung 4.57) und Finanzierungsplan (siehe Abbildung
4.58) nehmen die entsprechenden Daten auf.
Auf der Registerkarte Laufende Aufwendungen werden, basierend auf den
Kosten und dem Customizing, bestimmte Daten bereits eingeblendet, die
Sie – je nach Einstellung im Customizing – auch überschreiben können.
Fehlende Daten können Sie manuell nachpflegen. In Abbildung 4.60 sehen
Sie in der Spalte Be/Fl/Mo (Betrag pro Fläche und Monat) die errechnete
Kostenmiete (5,533163 EUR) und die Anteile der einzelnen Aufwandspositi-
onen an dieser Summe.
Wechseln Sie nun auf die Registerkarte Objektanpassung. Hier finden Sie die Vorstufen-
Vorstufenanpassungssätze, siehe Abbildung 4.61). Dies sind detaillierte Plan- anpassungssätze
daten pro Mietobjekt, die zeigen, welche Auswirkung die jeweilige Aufwands-
position auf die berechnete Miete hat. Sie können hier noch eingreifen und
bestimmte Aufwandspositionen aus der Anpassung herausnehmen sowie –
je nach Customizing – Daten ändern.
Die Anpassung kann nun direkt aus der Anpassungsmaßnahme heraus Anpassung
simuliert oder durchgeführt werden. Verwenden Sie auf der Registerkarte durchführen
Wenn Sie die Anpassung nicht direkt aus dem Stammdatendialog der
Anpassungsmaßnahme heraus ausführen wollen, weil zu viele Objekte
beteiligt sind und daher die Anpassung im Hintergrund ausgeführt werden
muss, rufen Sie Transaktion REAJPRCEA (Wirtschaftlichkeitsberechnung:
Anpassungen bestimmen) auf. CEA steht hierbei für cost efficiency analysis.
Sie finden diese Transaktion im Anwendungsmenü von SAP RE unter
Anpassung von Konditionen 폷 Anpassung 폷 Wirtschaftlichkeitsberechnung.
In diesem Menü finden Sie zudem Transaktionen zum Fortsetzen, Anzei-
gen und Stornieren von Anpassungen sowie eine Transaktion zur Massen-
änderung von laufenden Aufwendungen.
4.1.7 Zusammenfassung
Sie haben verschiedene in der Wohnungswirtschaft verwendet Verfahren
für die Mietanpassung kennengelernt. Einige der Verfahren – Gutachten,
Modernisierungsmaßnahme und Wirtschaftlichkeitsberechnung – benut-
zen für die Anpassung Daten, die in Anpassungsmaßnahmen hinterlegt
sind. Anpassungsmaßnahmen sind hierfür je nach der benutzten Anpas-
sungsregel verschieden strukturiert. Wir werden im Abschnitt 4.3.5 »Sonder-
umlagen« sehen, dass auch für die Berechnung von Sonderumlagen in der
WEG-Verwaltung Anpassungsmaßnahmen eingesetzt werden. Mit dem An-
passungsgrund steht für alle Anpassungsverfahren ein mächtiges Werkzeug
4.2 Nebenkostenabrechnung
Alle Jahre wieder: die Nebenkostenabrechnung! Als Vermieter können Sie
Nebenkosten, die für den Betrieb der von Ihnen vermieteten Wohnungen
notwendig sind, auf Ihre Mieter umlegen. Diese alljährliche Abrechnung
erfordert bereits über das Jahr gewissenhafte Vorbereitung und Kostenzu-
ordnung. Nach erfolgter Umlage der Kosten wird die Differenz zwischen
den vom Mieter gezahlten Vorauszahlungen und den tatsächlichen Kosten
als Guthaben an den Mieter ausgezahlt oder als Forderung an den Mieter
gestellt, sofern nicht Pauschalen vereinbart sind. Die Vorauszahlungen für
die Folgeperioden werden an die tatsächlichen oder erwarteten Kosten
angepasst. Wie das alles in SAP RE zu tun ist, ist Gegenstand dieses Kapitels.
Für jede der genannten Kostenarten fallen im Lauf des Abrechnungszeitrau- Kontierung der
mes Kosten an, die in Form von Rechnungen in Ihrer Buchhaltung eingehen. Kosten
Abbildung 4.64 Ausschnitt aus den Detaildaten der Definition eines Neben-
kostenschlüssels (Teil 2)
Versicherung ALLE X X X X
Aufzug OBEN X X
Wasser ALLE X X X X
Straßen- GEWE X
reinigung 60 %
Straßen- WOHN X X X
reinigung 40 %
Schlüsselfelder der Rufen Sie die Transaktion auf, so müssen Sie zunächst einen dreiteiligen
Teilnahmegruppe Schlüssel eingeben, bestehend aus den folgenden Elementen:
쐍 Buchungskreis
쐍 Wirtschaftseinheit
쐍 Teilnahmegruppe.
Objektarten in der Klicken Sie hierzu auf den Button (Einfügen mehrere Objekte). Es er-
Teilnahmegruppe scheint das Auswahlfenster, das Sie in Abbildung 4.66 sehen. Sie können die
Objektart »Mietobjekt« wählen, wenn Sie die beteiligten Mietobjekte ein-
zeln aufzählen wollen. Sie können alle Mietobjekte eines Gebäudes, Grund-
stücks oder einer Wirtschaftseinheit einfügen, indem Sie ein solches Objekt
Transaktion.
Wie Sie in der Abbildung 4.67 sehen, hat die Abrechnungseinheit einen Schlüsselfelder der
vierteiligen Schlüssel, der aus den nachstehenden Feldern besteht: Abrechnungseinheit
쐍 Buchungskreis
쐍 Wirtschaftseinheit
쐍 Nebenkostenschlüssel
쐍 Abrechnungseinheit
WE-übergreifende Abrechnungseinheiten
Falls Sie Kosten über mehrere Wirtschaftseinheiten (kurz: WE-übergrei-
fend) verteilen wollen, müssen Sie das Schlüsselfeld Wirtschaftseinheit leer
lassen. Die Verwendung WE-übergreifender Abrechnungseinheiten sollte
sehr sparsam erfolgen. Bedenken Sie, dass bei der Verwendung WE-
übergreifender Abrechnungseinheiten vor dem Start der Nebenkosten-
abrechnung die Belege für alle an der Abrechnung beteiligten Wirtschafts-
einheiten im System vorhanden sein müssen. Auch beim ggf. notwendigen
Stornieren einer Nebenkostenabrechnung sind alle zugehörigen Wirtschafts-
einheiten betroffen. Vermeiden Sie deshalb allzu große Abrechnungsein-
heiten. Abrechnungen mit sehr vielen teilnehmenden Mietobjekten können
zu Performanceproblemen in der Nebenkostenabrechnung durch lange
Programmlaufzeiten führen.
Start des Abrech- Wie für alle Stammdaten in SAP RE gibt es auch für die Abrechnungseinheit
nungszeitraumes (AE) eine Registerkarte Allgemeine Daten, auf der Sie eine Bezeichnung für
die AE hinterlegen. Besonders wichtig (und Mussfeld) ist im Fall der AE der
Gültigkeitszeitraum (Feld Gültig ab). Geben Sie an, ab wann die Abrech-
nungseinheit existieren soll. Dieses Datum bestimmt den Beginn des ers-
ten Abrechnungszeitraumes.
Auf der Registerkarte Teilnahmegruppen hinterlegen Sie, auf welche Teil- Teilnahmegruppen
nahmegruppen die Kosten aus dieser Abrechnungseinheit umgelegt wer- zur Abrechnungs-
einheit
den sollen. Falls Sie die Teilnahmegruppe, die Sie benötigen, noch nicht
angelegt haben sollten, so können Sie diese von hier aus anlegen. In dem
Fall wählen Sie einen Namen für die Teilnahmegruppe. Existiert diese nicht,
so erscheint neben der Zeile in der Spalte Aktivität das Symbol (Anlegen),
siehe Abbildung 4.69. Fügen Sie im unteren Teil des Bildes die teilnehmen-
den Objekte hinzu – genau so, wie wir es oben für die direkte Pflege von
Teilnahmegruppen erläutert haben. Die Zuordnung der Teilnahmegruppen
zur AE ist zeitabhängig.
Auf der Registerkarte Umlageregel hinterlegen Sie in der oberen Hälfte des Abrechnungs-
Bildes im Abschnitt Abrechnungszeitraum die Abrechnungsvariante. Die variante und
Umlageregel
Abrechnungsvariante steuert die Länge der Abrechnungszeiträume. Sie
sind und dort Messpunkte genannt werden. Sie müssen daher – ehe Sie mit
Zählern arbeiten können – eine Verbindung zwischen den Daten aus dem
PM (Messpunkttypen und Merkmale) und SAP RE (Bemessungsarten) her-
stellen. Diese Einstellungen nehmen Sie im Customizing von SAP RE vor
in den Menüpunkten Umlage nach Verbrauch: Merkmale und Messpunkt-
typen definieren und Abrechnung nach Verbrauch/Zählerstand: Merkmale
zu Bemessungsarten – beide zu finden unter Nebenkosten 폷 Einstellungen
für Mietobjekte und -verträge, die an Abrechnung teilnehmen.
Sie können Zähler für Mietobjekte und für Abrechnungseinheiten anlegen. Zähler anlegen
Die für die Mietobjekte angelegten Zähler dienen der Erfassung der Verbräu-
che der Mietobjekte. Über Zähler für Abrechnungseinheiten, die zu Vorver-
Zählerstände Messwerte zu Zählern erfassen Sie am einfachsten mit einer der folgenden
erfassen Transaktionen:
쐍 RESCMPRO Messpunkte zu Mietobjekten
쐍 RESCMPSU Messpunkte zu Abrechnungseinheiten
(MP steht für measuring point, RO für rental object, SU für settlement unit.)
Beide Transaktionen zeigen Listen der Messpunkte an, wobei in Transak-
tion RESCMPSU (Zähler zu Abrechnungseinheiten) auch die Messpunkte zu
den Mietobjekten, die den Abrechnungseinheiten zugeordnet sind, ange-
zeigt werden können. Wählen Sie im Einstiegsbild den Parameter Ver-
brauch berechnen, so können Sie für eine Abrechnungsperiode die bereits
erfassten Verbräuche sehen. Abbildung 4.73 zeigt die von der Transaktion
ausgegebene Liste.
Wenn Sie Nebenkosten über Verbrauchsdaten abrechnen wollen, müssen
Sie jeweils zum Beginn und zum Ende der Abrechnungsperiode (bzw. zum
Beginn der nächsten Abrechnungsperiode) Messbelege (Zählerstände) er-
fassen. Das können Sie direkt aus der Liste der Zähler (Abbildung 4.73) heraus
tun. Hierzu klicken Sie auf den Button (Messbeleg erstellen) (Achtung: Der
Button »Messbeleg erstellen« ist nur sichtbar, wenn Sie im Einstiegsbild das
Kennzeichen Grid-Control verwenden markiert haben). Abbildung 4.74 zeigt
die Erfassung eines Messbelegs.
Sie können auch eine Erfassungsliste für die Massenerfassung von Zähler-
ständen benutzen. Diese Liste erzeugen Sie per Klick auf den Button
(Erfassungsliste).
Nicht immer ist es möglich, Zählerstände abzulesen, wenn ein Mieterwech- Heizwerttage
sel erfolgt. In diesem Fall kann man – zumindest im Zusammenhang mit
Heizkosten – ersatzweise auf Heizwerttage (auch: Heizgradtage) zurück-
greifen. Diese werden pro Standort festgelegt und geben Gewichte für die
Verteilung der Heizkosten auf Zeiträume, in der Regel Monate, an. Auf diese
Weise können Sie die Verbräuche interpolieren, und zwar so, dass dem kal-
ten Januar mehr Heizkosten zugerechnet werden als dem milden April. Die
die nur das Gewerbeobjekt enthält, und dann zu 40 % auf eine andere
Abrechnungseinheit zu verteilen, die die Wohnungen als Teilnehmer ent-
hält. Sie können VV-AEs auch benutzen, wenn Sie den Warmwasseranteil
nach § 9a der deutschen Heizkostenverordnung berechnen.
Wenn Sie beim Anlegen der Abrechnungseinheit im Pop-up-Fenster (siehe Vorverteilung
Abbildung 4.68) das Kennzeichen Vorverteilungs-Abrechnungseinheit mar- einrichten
kiert haben, so erhalten Sie auf der Registerkarte Umlageregel die Möglich-
keit, Regeln für die Vorverteilung festzulegen (siehe Abbildung 4.76). Wäh-
len Sie im Feld Verteilung VVAE, ob Sie nach einer Bemessungsgröße, nach
Prozentwerten, Äquivalenzziffern oder Zählern verteilen wollen. Fügen Sie
durch Klick auf den Button (einfügen) neue Zeilen ein, und geben Sie an,
auf welche (normalen) AEs die VV-AE ihre Kosten nach welchem Schlüssel
verteilen soll. Mit einem Klick auf den Button (Formel) erreichen Sie ein
Fenster, in das Sie komplexe Regeln für die Verteilung von Heiz- oder Warm-
wasserkosten (Wärmemengenformel, Brennstoffformel) eingeben können.
Je nachdem, welche Verteilungsart Sie gewählt haben, können Reste entste- Verteilungsreste
hen, z.B., wenn sich die Prozentwerte nicht zu 100 % ergänzen. In diesem
Fall geben Sie im Feld Restobjekt ein Restobjekt (z.B. ein Gebäude oder eine
Kostenstelle) an, auf das die Restkosten gebucht werden sollen.
Kostenträger-Abrechnungseinheiten
Sie bekommen einzelne Rechnungen für das Kehren der Schornsteine, die
Lieferung von Heizöl und die Wartung der Heizung. Alle Kosten erscheinen
in der Abrechnung als »Heizkosten« und werden nach den gleichen Regeln
auf die Mieter umgelegt. Sie möchten die Kosten aber als getrennte Unter-
positionen ausweisen.
datendialog ansehen, werden Sie feststellen, dass sie tatsächlich weder Teil-
nahmegruppen noch Umlageregeln besitzen. Vergessen Sie nicht: Um die
KT-AEs bebuchen zu können, müssen Sie auch für diese Kostensammler
generieren.
für direkte Kosten der Verträge anlegen. Voraussetzung hierfür ist, dass der
benutzte Nebenkostenschlüssel im Customizing von SAP RE unter Ne-
benkostenabrechnung 폷 Stammdaten Abrechnungseinheit 폷 Nebenkosten-
schlüssel definieren entsprechend eingerichtet ist (siehe Abbildung 4.79,
Spalte DirektKontKostn).
Tragen Sie im Feld Abrechn.einh. nicht ein »Generell erlaubt« wie in Abbil- Einschränken auf
dung 4.81 ein, sondern »Für bestimmte NKSL erlaubt«, dann können Sie im Nebenkosten-
schlüssel
Dialog Bebuchbarkeit der Konten für einzelne Nebenkostenschlüssel defi-
nieren differenzieren, welche Nebenkostenschlüssel bei Verwendung dieser
Kontoeigenschaft zulässig sein sollen. Für die direkte Kontierung benötigen
Sie in dieser Tabelle zwingend Einträge.
Die Buchung der Nebenkosten erfolgt im SAP-Finanzwesen. Wählen Sie ein Buchen auf eine
Sachkonto mit der Sachkontenart »Primärkosten oder Erlöse« (im Beispiel Abrechnungs-
einheit
470400), das die Kontierung auf eine AE zulässt. Sie können verschiedene
(Kostensammler)
Transaktionen zur Erfassung von Buchungsbelegen benutzen, z.B. Transak-
tionen aus dem SAP-Finanzwesen zum Erfassen von Kreditorenrechnun-
gen oder Belegen im Allgemeinen wie FB60, F-43, FB10 und FB01 oder
Transaktion RERAOP (Buchen mit Buchungsvorfällen) aus SAP RE. Je nach-
dem, welche Transaktion Sie zum Erfassen der Kreditorenrechnung benut-
zen, gelangen Sie auf verschiedene Weise in den Kontierungsblock von
SAP RE, der in Abbildung 4.82 dargestellt ist.
Direkte Kosten Wenn Sie direkte Kosten buchen wollen, müssen Sie beim Buchen zunächst
buchen eines der Konten wählen, die für die direkte Kontierung zugelassen sind.
Wollen Sie also z.B. direkt auf einen Vertrag kontieren, so wählen Sie in
unserem Beispiel das Konto 470420 (siehe Abbildung 4.80). Füllen Sie im
Kontierungsblock die Felder WirtschEinheit und Mietobjekt aus, und geben
Sie ein Bezugsdatum für die Abrechnung an. Das System prüft dann, zu wel-
Abbildung 4.83 Kontierungsblock von SAP RE mit direkter Kontierung auf einen
Mietvertrag
In welcher Weise und mit welchen Bedingungen ein solcher Vertrag an der
Nebenkostenabrechnung teilnimmt, wird über die Abrechnungsteilnahme
im Vertrag gesteuert. Schauen Sie sich die Registerkarte Abr.-teilnahme
(Abrechnungsteilnahme) im Vertragsdialog an.
Markiert man ein Objekt im oberen Teil, so werden im unteren Teil die ent-
sprechenden Abrechnungseinheiten aufgelistet. Diese angezeigten Ein-
träge wurden als Vorschlagswerte für die Abrechnungsteilnahme generiert,
was Sie an dem Status-Icon (generiert) in der ersten Spalte ablesen kön-
nen.
Sie sehen in der Spalte Teilnahmeart jeweils den Eintrag »Vorauszahlung«. Generierung der
Dieser Eintrag wurde erzeugt, weil im Vertrag eine Konditionsart »VZ Abrechnungs-
teilnahme
Betriebskosten« vorhanden ist, auf die in der Abrechnungsteilnahme Be-
zug genommen wird (siehe Spalten KART und Bez.Konditionsart). Haben
Sie vereinbart, dass die Nebenkosten durch eine Pauschale abgegolten sind,
und eine Kondition »Pauschale« im Vertrag angelegt, so steht im Feld Teil-
nahmeart »Pauschale«. Falls Sie weder Vorauszahlungen noch Pauschalen
vereinbart haben, wird die Abrechnungsteilnahme mit »Endabrechnung«
vorbelegt.
Für die Generierung der Abrechnungsteilnahme ist Voraussetzung, dass die Customizing der
Konditionsarten für Vorauszahlungen und Pauschalen im Customizing Abrechnungs-
teilnahme
Konditionen und Bewegungen 폷 Konditionsarten und Konditionsgruppen 폷
Konditionsarten definieren mit der Eigenschaft »Vorauszahlung« bzw. »Pau-
schale« angelegt worden sind. Unter Nebenkosten 폷 Einstellungen für Miet-
objekte und -verträge, die an Abrechnung teilnehmen 폷 Generierung der Ab-
rechnungsteilnahme (für Vertrag) stellen Sie die Regeln für die Generierung
ein.
Sie können die generierte Abrechnungsteilnahme auf verschiedene Weise Abrechnungs-
vertragsindividuell anpassen. Wurde etwa vereinbart, dass der Vermieter teilnahme
ändern
einen Teil der Nebenkosten tragen soll, so hinterlegen Sie im Feld MietAnt
den prozentualen Anteil der Kosten, die der Mieter tragen soll, oder im Feld
MaxKost die Höhe der maximalen Kosten, die der Mieter übernehmen soll.
Stellen Sie im Feld Teilnahmeart den Eintrag auf »Keine Teilnahme« ein,
wenn die Kosten komplett vom Vermieter übernommen werden. Sie kön-
nen auch vereinbaren, dass es sich um eine »Teilinklusivmiete« handelt. In
diesem Fall machen Sie zusätzliche Angaben in den Feldern Basis, Betrag
und Basisdatum. In der Felddokumentation zum Feld Teilnahmeart finden
Sie Beispiele. Manuell geänderte Einträge zur Abrechnungsteilnahme wer-
den mit dem Status-Icon (geändert) gekennzeichnet und gespeichert.
Die generierten Einträge werden nicht gespeichert.
Optionssätze Die beiden letztgenannten Punkte bedürfen einer kurzen Erläuterung. Für
die Nebenkostenabrechnung (NKA) ist die Frage relevant, wie die Steuern zu
behandeln sind, siehe hierzu Abschnitt 4.2.9, »Buchungen der Nebenkosten-
abrechnung«. Die Steuerbehandlung hängt davon ab, ob der Mieter optiert
oder ob er nicht optiert. Im Mietvertrag ist auf der Registerkarte Options-
satzmethode hinterlegt, wie der Optionssatz des Vertrages zu bestimmen
ist. Der Optionssatz wird monatlich ermittelt. Auch dann, wenn der Opti-
onssatz fest mit 0 % (Mieter optiert nicht, Wohnungsmieter) oder 100 %
(Mieter optiert, Gewerbemieter) vorgegeben ist, müssen aus technischen
Gründen die monatlichen Optionssätze ermittelt werden. Weitere Informa-
tionen hierzu finden Sie im Abschnitt 6.2.2, »Optionssätze ermitteln«.
Auf der Registerkarte Sonstige Parameter finden Sie die Möglichkeit, das Abrechnungs-
Abrechnungsschema festzulegen, das bestimmt, wie die Buchungen zu schema
Protokolle Durch Doppelklick auf das Status-Icon neben der Zeile gelangen Sie in das
jeweilige Protokoll des Abrechnungsschrittes bzw. in den jeweiligen Be-
richt. Abbildung 4.89 zeigt ein Beispiel für ein Protokoll. Wählen Sie die Zu-
rücktaste ((F3)) neben dem SAP-Logo , um in das Abrechnungsergeb-
nis zurückzugelangen.
Die Berichte erlauben es Ihnen, die Abrechnungsergebnisse unter verschie- Berichte zur
denen Gesichtspunkten zu prüfen. Abbildung 4.90 zeigt z.B. einen Bericht, Abrechnung
der die Kosten auflistet, die für die einzelnen Abrechnungseinheiten ermit-
telt wurden. Weitere Berichte stellen dar, auf welcher Basis die Verteilung im
Einzelnen erfolgt ist (Verteilung von Abrechnungseinheit auf Mietobjekte
bzw. Vermietungszeitraum), welche Kosten auf die einzelnen Vermietungs-
zeiträume entfallen (Verträge und Leerstände) und Verschiedenes mehr.
Abbildung 4.91 stellt eine Liste dar, anhand der Sie die Weiterverteilung der
Kosten von einer Vorverteilungs-AE an die ihr zugeordneten AEs nachvoll-
ziehen können.
Der interaktive Bericht »Ergebnisse pro Mietvertrag« bietet Ihnen alle rele-
vanten Daten im Zusammenhang mit der Abrechnung aus Sicht jedes ein-
zelnen Vertrages und kombiniert die Sichten der Einzelberichte. Ein Beispiel
finden Sie in Abbildung 4.92.
Auf der linken Seite des Bildes navigieren Sie zwischen den Verträgen. Auf
der rechten Seite werden jeweils die zugehörigen Daten angezeigt. Oben
sehen Sie die Anteile, die von den Abrechnungseinheiten auf den Vertrag
entfallen. In der Mitte werden die zugrundeliegenden Bemessungen ausge-
wiesen. Unten sehen Sie, welche Forderungen sich aus der Abrechnung
ergeben.
Im Customizing von SAP RE finden Sie unter Nebenkostenabrechnung 폷 Re-
porting Abrechnungen steuern Möglichkeiten, das Listen-Layout zu steuern.
Um eine gespeicherte Abrechnung weiter zu bearbeiten, rufen Sie diese mit Abrechnungen
einer der folgenden Transaktionen auf, und geben Sie unter Benutzung der bearbeiten
Der Status der bisher durchgeführten Schritte wird angezeigt. Sie können
dann wählen, welche weiteren Schritte Sie ausführen wollen oder – im Fall
des Stornoprogramms – bis zu welchem Schritt Sie die Abrechnung stornie-
ren wollen. Haben Sie z.B. festgestellt, dass die Abrechnungshierarchie kor-
rekt ermittelt wurde, aber die Kosten nicht richtig sind (weil vergessen
wurde, einige Belege zu buchen), so brauchen Sie nur bis zum Schritt »Kos-
ten auf Abrechnungseinheiten« zu stornieren. Der zeitaufwendige Schritt
der Ermittlung der Abrechnungshierarchie braucht dann nicht wiederholt
zu werden.
(1) Anteil 34 % 66 %
Tabelle 4.2 stellt die Aufteilung der Kosten dar. Die Kosten werden im Bei-
spiel an zwei Verträge weiterverrechnet, einen Wohnungsmieter und einen
Gewerbemieter, und im Verhältnis 34:66 aufgeteilt. Die Vorsteuer auf die
Kosten wird im Zuge der Nebenkostenabrechnung nach dem gleichen Ver-
hältnis aufgeteilt wie der Nettobetrag (siehe Tabelle 4.2, Zeile (4a)). Da nur der
Gewerbemieter zur Vorsteuer optiert, ist von den 200 EUR nur der Teil ab-
zugsfähig, der auf diesen entfällt. Diese 132 EUR werden im Rahmen der Um-
satzsteuermeldung gegenüber dem Finanzamt als Vorsteuer geltend ge-
macht. Der Rest in Höhe von 68 EUR, der auf den Wohnungsmieter entfällt,
ist nicht abzugsfähig und wird an den Wohnungsmieter weiterverrechnet.
Hieraus ergibt sich das Netto-Abrechnungsergebnis (Zeile 5 in Tabelle 4.2).
Das Netto-Abrechnungsergebnis wird mit Mehrwertsteuer belegt. Der Mehr-
wertsteuersatz ergibt sich in der Regel aus dem Mehrwertsteuersatz der
Vorauszahlungen (Zeilen (6) und (7) in Tabelle 4.2), siehe hierzu die Anmer-
kungen zur Rolle der Buchungsklausel weiter unten. Der Bruttowert in Zeile
(8) ergibt sich somit für Wohnungsverträge als Summe aus dem Nettobe-
trag und der nicht abzugsfähigen Steuer, für Gewerbeverträge als Summe
aus dem Nettobetrag und der Mehrwertsteuer.
Wir haben oben erwähnt, dass sich die Ausgangssteuer, die auf das Abrech- Buchungsklausel für
nungsergebnis entfällt, aus der Buchungsklausel der Vorauszahlung ergibt. die NKA
Auch alle anderen Daten dieser Buchungsklausel werden für die Buchung
des Abrechnungsergebnisses herangezogen z.B. der Zahlweg. Wollen Sie für
die Nebenkostenabrechnung nicht die Daten der ursprünglichen Buchungs-
klausel benutzen, so können Sie eine abweichende Buchungsklausel zuord-
nen. Sie sehen in Abbildung 4.94 die Klauseln einer Vorauszahlungskondi-
tion. Im Feld Buchungen - NK wurde eine gesonderte Buchungsklausel
zugeordnet, die nur für die Nebenkostenabrechnung relevant ist. Die
Buchungsklausel im Feld Buchungen dagegen wird nur für die periodischen
Buchungen benutzt.
Die Möglichkeit, eine gesonderte Buchungsklausel für die Nebenkostenab-
rechnung zu benutzen, setzt voraus, dass Sie im Customizing von SAP RE
unter Grundeinstellungen 폷 Teilfunktion aktivieren die Teilfunktion SCT1
(Erweiterungen NKA: nur Buchungsklausel) oder die (umfassendere) Teil-
funktion SC01 (Erweiterungen Nebenkostenabrechnung) aktiviert haben.
Buchungsklausel für Hat ein Vertrag keine Vorauszahlungskondition und wird daher über die
die Endabrechnung Teilnahmeart »Endabrechnung« abgerechnet, so wird für die Buchung
immer die Default-Buchungsklausel, d.h. die Buchungsklausel mit dem lee-
ren Schlüssel (Schlüssel SPACE) herangezogen.
Vorauszahlungen Wie die Vorauszahlungen mit dem Abrechnungsergebnis verrechnet wer-
verrechnen den, hängt davon ab, wie Sie die Vorauszahlungen während der periodi-
schen Buchungen gebucht haben. Sie können Vorauszahlungen als Erlös
buchen:
per Debitor an Ertrag aus Betriebskostenvorauszahlungen
Erlösbuchungen benutzen
Die Buchungen mit Sonderhauptbuchkennzeichen sind relativ komplex
und führen zu unübersichtlichen Debitorenkonten, wie Sie weiter unten in
Abbildung 4.101 sehen werden. SAP empfiehlt die Verwendung von Erlös-
konditionen.
Abbildung 4.95 stellt die Kontenfindung für die beiden Fälle (Buchen der Kontenfindung
Vorauszahlung als Erlös bzw. Buchen mit SHBKZ) gegenüber. Sie finden Vorauszahlungen
Wenn die Vorauszahlungen als Erlös gebucht wurden, wird das Abrech- Abrechnungs-
nungsergebnis immer als Saldo aus der Forderung und den Vorauszahlun- ergebnis und
Vorauszahlungen
gen gebucht. Haben Sie die Vorauszahlungen mit SHBKZ gebucht, so kann
verrechnen
das Abrechnungsergebnis auch als Gesamtforderung gebucht werden, dem
die Vorauszahlungen als Gutschriften gegenüberstehen.
Abbildung 4.97 stellt die debitorischen Buchungen im Zusammenhang mit
der Nebenkostenabrechnung im Überblick dar – wir wollen sie hier kurz
erläutern. Die Buchstaben a bzw. b in den Markierungen der Buchungen
unterscheiden jeweils die Buchungen für den Wohnungsmietvertrag (a)
und den Gewerbemietvertrag (b). In kursiver Schrift sind die Kontierungen
angegeben, wobei IV für Vertrag und MO für Mietobjekt steht.
Ertrag
Debitor Wohnung Betriebskosten Bank
Die Buchung der Vorauszahlungen als Erlös ist in den mit (1) markierten
Zeilen in Abbildung 4.97 dargestellt. Diese Buchungen werden im Rahmen
der periodischen Buchung (Transaktion RERAPP) periodisch ausgeführt.
Dabei wird die Erlösbuchung zunächst auf den jeweiligen Vertrag kontiert,
dann aber durch die Verteilungsbuchung (Objektfinanzstrom) auf das Miet-
objekt umkontiert. Die Buchungen (2) stellen den Zahlungseingang dar, der
im SAP-Finanzwesen gebucht wird.
Im Zuge der Nebenkostenabrechnung wird nun der Saldo aus den (Soll-)Vo-
rauszahlungen und dem Abrechnungsergebnis gebucht (Zeile 11 in Tabelle
4.2, Buchungen (3) in Abbildung 4.97). Der Ertrag wird zunächst auf den
jeweiligen Vertrag kontiert, wie in den Buchungen (3) dargestellt. Dann
jedoch werden die Erlöse durch die zusätzlichen Buchungen (4) auf das
jeweilige Mietobjekt umgebucht. Nach der Nebenkostenabrechnung fin-
den sich also folgende Forderungen auf dem Debitorenkonto:
쐍 die offenen Forderungen aus den Vorauszahlungsbuchungen
쐍 die Restforderung aus der Nebenkostenabrechnung
(gegebenenfalls auch eine Gutschrift)
Abbildung 4.98 zeigt die Kosten, die vor Durchführung der Nebenkostenab-
rechnung auf dem Kostensammler zu finden sind. Diese Liste können Sie
aus dem Dialog der Abrechnungseinheit auf der Registerkarte Kostensamm-
ler aufrufen, wenn Sie auf den Button (Kosten auf Kostensammler)
klicken, nachdem Sie den gewünschten Kostensammler markiert haben.
auf die nicht gewerblichen Mieter entfällt. Die restlichen 12 EUR sind ab-
zugsfähig – zusätzlich zu den schon geltend gemachten 120 EUR. Das Steu-
erkonto wird daher durch die Buchung (8) korrigiert. Nach der Nebenkos-
tenabrechnung ist so der Kostensammler komplett entlastet.
Abrechnung
Kreditor Nebenkosten Nebenkosten
(5) 200 €
(6) 80 € (6) 80 € AE
(7a) 68 € AE (7a) 68 € MO Wohnung
(8) 12 € (8) 12 € AE
Ertrag
Debitor Wohnung Betriebskosten Bank
In der Abbildung 4.101 sehen Sie zunächst wieder die periodischen Buchun-
gen (1) und den Zahlungseingang (2). Die Besonderheit bei dieser Art der
Buchung ist, dass durch den Zahlungseingang nur die J-Posten auf dem
Debitorenkonto ausgeglichen werden. Die K-Posten bleiben im Sinne von
erhaltenen Anzahlungen als offene Posten auf dem Konto stehen, bis die
Nebenkostenabrechnung durchgeführt wird. Diese bucht im Beispiel die
Gesamtforderung (3). Die Erträge werden vom Vertrag auf das Mietobjekt
umgebucht (4). Nun müssen noch die K-Buchungen aufgelöst werden, da
diese im Hauptbuch noch immer auf dem abweichenden Abstimmkonto
für Vorauszahlungen stehen. Sie werden als Gutschriften auf dem Debito-
renkonto eingebucht – jetzt aber mit dem normalen Abstimmkonto »Debi-
torische Forderungen« (5). Wurden – wie im Fall des Wohnungsmieters –
geforderte Vorauszahlungen nicht geleistet, so sind zum Zeitpunkt der
Abrechnung auch noch J-Buchungen offen. Das Kennzeichen Offenen VZ
belassen (Sollprinzip) im Abrechnungsschema war in diesem Beispiel nicht
gesetzt, daher werden die offenen J-Buchungen ebenfalls ausgeglichen und
durch eine Forderungsbuchung ohne SHBKZ ersetzt – Buchung (5a).
Kontenfindung Wenden Sie sich nun dem Customizing zu, das für den Aufbau der
Buchungssätze der Nebenkostenabrechnung notwendig ist – der Konten-
findung der Nebenkostenabrechnung. Die Grundlagen der Kontenfindung
auf der Basis von Bewegungsarten werden in Abschnitt 3.2, »Buchen mit
Immobilienkontierung im SAP-Finanzwesen«, besprochen. Wir gehen hier
nur auf die Besonderheiten der NKA ein.
Kontenfindung Die Kontenfindung für die debitorischen Buchungen geht von der Bewe-
debitorische gungsart der Vorauszahlungskondition aus. Abbildung 4.102 zeigt einen
Buchungen
Ausschnitt aus dem Customizing der Referenzbewegungsarten mit den
relevanten Einträgen. Im Buchungsprotokoll in Abbildung 4.100 sehen Sie
die benutzten Bewegungsarten in der vorletzten Spalte.
Periodische Die Bewegungsarten wurden aus der Konditionsart 40 »VZ Betriebskosten
Buchung Ertrag« abgeleitet. Im Customizing ist für diese Konditionsart die Bewe-
gungsart 4000 »VZ Betriebskosten Ertrag« festgelegt. Die Bewegungsart
4000 steuert daher die Buchungen (1) in Abbildung 4.97. Für die in der
Es fehlt noch die Information, wie die Sachkontenbuchungen zustande Kontenfindung der
kommen. Wie Sie im Buchungsprotokoll in der Abbildung 4.100 sehen, Sachkonten-
buchungen
haben die ersten beiden Belege, die die Sachkontenbuchungen darstellen,
keine Bewegungsart. Die Kontenfindung für die Buchungen geht hier von
der Kostenart aus, auf die die Nebenkosten ursprünglich gebucht waren. Sie
finden diese Einstellung im Customizing von SAP RE unter Nebenkosten-
abrechnung 폷 Abrechnungsprozess 폷 Buchhaltung: Kontenfindung und Kon-
ten für Umlagefähige Kosten 폷 Verrechnungskonten zum Kostenkonto
zuordnen. In unserem Beispiel war die Kostenart, auf die die Nebenkosten
gebucht waren, Kostenart 470400 (siehe auch Abbildung 4.98).
Abbildung 4.103 zeigt, wie auf Basis der Kostenart 470400 (Feld Kosten-
konto, oben im Bild) die Konten abgeleitet werden. Für die erste Buchung
im Buchungsprotokoll Abbildung 4.97 werden die Konten Entlastungs-
konto AE 470499 und Verrechnungskonto MV 470500 (MV = Mietvertrag)
benutzt. Im Fall von Leerständen oder anderen Kosten, die nicht an den
Mieter weitergeleitet werden können, wird stattdessen das Verrechnungs-
konto MO 470520 (MO = Mietobjekt) verwendet. Die AE wird über das
Konto 470999 (Feld Entlastung n. abzugsf. in Abbildung 4.99) um die nicht
abzugsfähige Steuer entlastet. Die Gegenbuchung (Zeile 3 im ersten Beleg
des Buchungsprotokolls) erfolgt über das Konto, das im Feld Verrkto n.a.
Vst MV (Verrechnungskonto nicht abzugsfähige Vorsteuer Mietvertrag)
hinterlegt ist. Ersatzweise (wenn dieses Feld wie im Beispiel nicht gefüllt ist)
wird das Konto aus dem Feld Verrkto n.abzugsf. V benutzt. Das Feld Verrkto
n.a. Vst MO betrifft für Leerstandszeiträume anfallende nicht abzugsfähige
Vorsteuer. Die Vorsteuerkorrekturbuchung (zweiter Beleg im Buchungs-
protokoll) wird analog zur Buchung der Vorsteueraufteilung durchgeführt
und benötigt in der NKA keine spezielle Kontenfindung.
Starten Sie Transaktion RESCSE für die Nebenkostenabrechnung, um das M/L-Band erzeugen
M/L-Band zu erzeugen. Verwenden Sie die Abrechnungsart »Externe Ne-
benkostenabrechnung« (siehe Abbildung 4.107).
orte der Files für den Datenträgeraustausch an. Führen Sie die Abrechnung
bis zum Schritt »Erzeugen des M/L-Bandes« durch. Übermitteln Sie die
erzeugte Datei, die die Daten über Mieter und Liegenschaft wie Flächen,
Grundanteile, Teilnahmedauer der Verträge an der Abrechnung und gege-
benenfalls Vorauszahlungen enthält, an Ihr Abrechnungsunternehmen.
A-Band einlesen Sobald das Abrechnungsunternehmen die Daten verarbeitet und mit den
eigenen Daten abgeglichen hat, schickt es Ihnen das A-Band. Lesen Sie das
Band mithilfe von Transaktion RESCA (A-Band einlesen) ein. Nach dem Ein-
lesen des Bandes ist in den Stammdaten der Mietobjekte auf der Register-
karte Abrechnungsfirmen der Ordnungsbegriff der Abrechnungsfirma ge-
füllt, siehe Abbildung 4.108.
der Sie bei dieser geführt werden, sowie technische Informationen, wie z.B.
die Verwendung von Zeilenabschlusszeichen in den Austauschdateien.
Weiter müssen Sie Kostenarten und Brennstoffarten, die bei der Abrech-
nungsfirma verwendet werden, Ihren Nebenkostenschlüsseln zuordnen.
Die Anpassung kann entweder als Schritt innerhalb der Nebenkostenab- Anpassung
rechnung in einer der Transaktionen der Nebenkostenabrechnung durch- ausführen
sung der Konditionen. Hier finden Sie die Möglichkeit, über den Einsatz von
Heizwerttagen für nach Verbrauch abgerechnete Nebenkosten realistische
Anpassungsdaten zu ermitteln, und die Möglichkeit, das Anpassungsdatum
zu bestimmen.
Korrespondenz Den Druck der Korrespondenz zur Nebenkostenabrechnung können Sie als
erzeugen Schritt in der Nebenkostenabrechnung ausführen. Wenn Sie die Korrespon-
denz separat drucken wollen, müssen Sie im Customizing zum Abrech-
nungsschema das Kennzeichen Separat drucken setzen. Sie finden die Trans-
aktion zum separaten Drucken, im Anwendungsmenü von SAP RE unter
Korrespondenz 폷 Nebenkostenabrechnung. Ausnahmsweise hat die Transak-
tion keinen wirklich sprechenden Namen: RECPA550 (Korrespondenz Ne-
benkostenabrechnung). CP steht für correspondence. Beim Aufruf der Trans-
aktion geben Sie die ID der NKA an. Entscheiden Sie, ob Sie gleichzeitig auch
die Anpassungsinformationen und ein Mieterkontenblatt drucken wollen.
Es werden ein Anschreiben und eine Detailübersicht zur Abrechnung er-
stellt (Abbildung 4.112).
Abbildung 4.112 Ausschnitt aus der Korrespondenz zur NKA: Details zur Abrech-
nung
4.2.13 Zusammenfassung
Die Nebenkostenabrechnung ist einer der zentralen Prozesse in der Woh-
nungswirtschaft. Wir konnten hier nur einen Überblick geben, wie sie auf-
gebaut ist und welche Möglichkeiten sie bietet. Die wesentliche Aufgabe im
Einführungsprojekt besteht darin, möglichst zeitig Klarheit darüber zu
schaffen, wie die Infrastruktur der Abrechnung in Ihrem Hause aussieht.
Hieraus ergeben sich die Entscheidungen, wie die Teilnahmegruppen auf-
gebaut und die Abrechnungseinheiten strukturiert werden. Das erlaubt
eine korrekte Zuordnung der Belege von Beginn an. Unklarheit hierüber
führt u.U. dazu, dass Belege vor der Abrechnung massenweise neu zugeord-
net und umgebucht werden müssen.
쐍 Teileigentum
Sondereigentum an Räumen, die nicht zu Wohnzwecken dienen (z.B.
Gewerberäume, Werkstätten, Lager)
쐍 Gemeinschaftliches Eigentum (Gemeinschaftseigentum)
Grundstück sowie die Teile, Einrichtungen und Anlagen des Gebäudes,
die weder zum Sondereigentum oder Teileigentum noch zum Eigentum
eines Dritten gehören
WEG-Mandat WEG-Mandate können Sie – ebenso wie andere Stammdaten von SAP RE –
anlegen im RE-Navigator (Transaktion RE80) bearbeiten. Alternativ dazu können
Sie dafür auch Transaktion REMMMN (Mandat bearbeiten) oder REMMMN1
(WEG-Mandat bearbeiten) nutzen. MM steht für mandate management,
MN für mandate.
Aus Sicht der Organisationseinheiten des SAP-Systems entspricht ein WEG-
Mandat einem Buchungskreis. Wenn Sie ein WEG-Mandat anlegen und
aktivieren, wird immer ein namensgleicher Buchungskreis angelegt. Das
bedeutet, dass zur WEG 1900 aus Abbildung 4.113 auch ein Buchungskreis
1900 existiert.
Objektmandat Neben WEG-Mandaten können Sie auch Objektmandate anlegen. Diese wer-
den für die Geschäftsprozesse der Fremdverwaltung außerhalb der WEG-
Verwaltung verwendet. Wenn der Verwalter einen Auftrag zur Verwaltung
eines oder mehrerer Gebäude erhält, legen Sie zu diesem Zweck ein Objekt-
mandat mit dem zugehörigen Buchungskreis an. Für die Erfassung und
Bearbeitung von Objektmandaten können Sie den Navigator (Transak-
tion RE80), Transaktion REMMMN (Mandat bearbeiten) oder Transaktion
REMMMN2 (Objektmandat bearbeiten) nutzen. In Abschnitt 4.3.7, »Fremd-
verwaltung«, werden wir näher auf Objektmandate und die Geschäftspro-
zesse der Fremdverwaltung eingehen.
Doch zurück zum Anlegen eines Buchungskreises: Wenn Sie bereits einmal
einen Buchungskreis im SAP-System angelegt haben, wissen Sie, dass
damit eine Vielzahl von Einstellungen verbunden ist.
Referenz- Beim Anlegen eines WEG-Mandats (oder eines Objektmandats) und des
buchungs- zugehörigen Buchungskreises werden die Customizingeinstellungen aus
kreis
den sogenannten Referenzbuchungskreisen verwendet. Die Einstellungen
des Referenzbuchungskreises werden beim Anlegen eines Mandats als
Kopiervorlage genutzt. Dabei kopieren Sie nicht nur die Customizingein-
stellungen, sondern auch bestimmte Stammdaten, wie z.B. die Sachkonten,
die dem Referenzbuchungskreis zugeordnet wurden.
Abbildung 4.114 zeigt einen weiteren Ausschnitt aus der Registerkarte Allge-
meine Daten des WEG-Mandats 1900. Sie sehen hier, dass das WEG-Mandat
1900 auf der Basis des Referenzbuchungskreises RERF (WEG Referenzbu-
chungskreis) entstanden ist.
Sie definieren einen oder mehrere Referenzbuchungskreise in den Customi-
zingeinstellungen von SAP RE unter Grundeinstellungen 폷 Grundeinstellun-
gen im Buchungskreis vornehmen. Referenzbuchungskreise dürfen weder
Stamm-, noch Bewegungsdaten von SAP RE enthalten, d.h., in solchen
Buchungskreisen dürfen keine Immobilienobjekte oder Verträge angelegt
und keine Buchungen durchgeführt werden.
Abbildung 4.118 zeigt die Verknüpfung der Mieteinheit 1 (Wohnung 1) mit Stammdaten-
der analogen Mieteinheit im Sondereigentumsbuchungskreis. Sie finden verknüpfungen
Gründung einer Wenn eine WEG im Rahmen einer Privatisierung von Wohnungen aus dem
WEG durch Immobilienbestand des Verwalters entstehen soll, befinden sich die betrof-
Priviatisierung
fenen Wohnungen zunächst im Verwaltungsbuchungskreis. Mit dem Ver-
kauf der ersten Wohnung entsteht die WEG. Ab diesem Zeitpunkt müssen
Der untere Teil des Selektionsbildes zeigt die Daten des neu anzulegenden
WEG-Mandats:
쐍 Das WEG-Mandat (Feld Mandat) soll die Nummer 1901 erhalten und ab
dem 01.01.2019 gültig sein (Feld Gültig ab).
쐍 Zum Anlegen des WEG-Mandats sollen die Einstellungen aus dem Refe-
renzbuchungskreis RERF (Feld Rerenzbuch.kreis) verwendet werden.
쐍 Innerhalb des WEG-Buchungskreises 1901 soll die Wirtschaftseinheit
1901 (Feld WirtschEinheit Mand.) angelegt werden.
Wenn Sie die Transaktion ausführen, erhalten Sie die in Abbildung 4.121
gezeigte Ergebnisliste. Neben den zu privatisierenden Mietobjekten wer-
Werden Wohnungen der WEG vermietet, gibt es also innerhalb der WEG
vermietetes Sondereigentum, so sind zusätzlich die Mieter des Sonderei-
gentums im System abzubilden. Mietverträge und damit die Mieter werden
auch für die Vermietung des Gemeinschaftseigentums (z.B. der Hausmeis-
terwohnung) benötigt.
Zur Abbildung der WEG- und Sondereigentumsverwaltung in SAP RE benö-
tigen Sie somit Geschäftspartner in den folgenden Rollen:
쐍 Eigentümer des Sonder- bzw. Teileigentums (debitorische Rolle)
쐍 Verwalter (kreditorische Rolle)
쐍 Mieter des Sonder- oder Gemeinschaftseigentums (debitorische Rolle)
쐍 WEG-Verwaltungsvertrag
Die Wohnungseigentümergemeinschaft erteilt dem Verwalter den Auf-
trag zur WEG-Verwaltung, abgebildet durch den WEG-Verwaltungsvertrag.
쐍 Hausgeldvereinbarung
Zwischen der Wohnungseigentümergemeinschaft und den einzelnen
Eigentümern besteht ein Vertragsverhältnis, das durch die Hausgeldver-
einbarung abgebildet wird.
쐍 Sondereigentumsverwaltungsauftrag
Der Eigentümer einer Wohnung erteilt dem Verwalter einen Auftrag zur
Verwaltung seines Sondereigentums, den Sondereigentumsverwaltungs-
auftrag.
쐍 Mietverträge
Für das vermietete Sondereigentum werden Mietverträge angelegt.
Diese bilden das Vertragsverhältnis zwischen dem Eigentümer des Son-
dereigentums und dem Mieter ab.
Der Mieter des Gemeinschaftseigentums (z.B. der Hausmeisterwoh-
nung) steht in einem Vertragsverhältnis zur WEG. Hierzu wird ebenfalls
ein Mietvertrag angelegt.
Zurück zu den vier Wohnungen der WEG 1900 aus Abbildung 4.117. Tabelle
4.3 zeigt die Verträge, die für diese Wohnungen in SAP RE angelegt werden
müssen.
Eigentümer und der WEG ab und muss zwingend zu jedem Zeitpunkt vor-
handen sein. Der Hintergrund hierfür ist, dass zu jedem Zeitpunkt inner-
halb der Gültigkeit der WEG und des Sondereigentums ein Eigentümer
vorhanden sein muss und es somit in einer WEG keinen »Leerstand« (im
Sinne eines nicht vorhandenen Eigentümers) geben kann. Bei einem Eigen-
tümerwechsel darf es keine zeitliche Lücke zwischen den Hausgeldverein-
barungen geben.
Abbildung 4.123 zeigt einen Ausschnitt aus der Registerkarte Allg. Daten
mit Schnellerf. (Allgemeine Daten mit Schnellerfassung) einer Hausgeld-
vereinbarung.
träge (siehe Abbildung 4.130). Dabei werden auch Mietverträge und Sonder-
eigentumsverwaltungsaufträge, die zu den mit der Mieteinheit verknüpften
Objekten angelegt wurden, angezeigt. Sie finden Sie diese Informationen
auch in der Auswertung Verträge auf der Registerkarte Übersichten der Miet-
einheit.
Periodische Buchungen
Für die periodischen Buchungen in der WEG- und SE-Verwaltung nutzen
Sie Transaktion RERAPP (Periodisches Buchen: Verträge). Diese können Sie
sowohl für debitorische Verträge (Hausgeldvereinbarungen und Mietver-
träge) als auch für kreditorische Verträge (WEG-Verwaltungsverträge und
Sondereigentumsverwaltungsaufträge) verwenden.
Die periodische Buchung für den Partnerfinanzstrom des WEG-Verwal- WEG-Verwaltungs-
tungsvertrages basiert auf dem Buchungssatz vertrag
Einmalige Buchungen
Die Funktionalität der einmaligen Buchungen mit Transaktion RERAOP (Mit
Buchungsvorfall buchen) haben Sie bereits in Abschnitt 3.3 »Einmalige
Buchungen«, kennengelernt. Auch im Bereich der WEG-Verwaltung können
Sie diese Funktion nutzen. Das bietet sich insbesondere für komplexere
Buchungsvorfälle an, die zudem vielleicht nur einmal im Quartal oder ein-
mal im Jahr auftreten. Buchen Sie solche Belege mit vordefinierten Bu-
chungsvorfällen, so erhalten Sie Buchungsbelege mit identischem Aufbau,
können diese gut auswerten und reduzieren die Fehlerhäufigkeit bei der
Erfassung der Belege.
Zinsertrag, Kapital- In Abbildung 4.134 sehen Sie einen Buchungsvorfall für die Buchung von
ertragsteuer und Zinserträgen inklusive der Kapitalertragsteuer und des Solidaritätszuschla-
Solidaritätszuschlag
ges.
4.3.5 Sonderumlagen
Sonderumlagen können erforderlich werden, wenn Instandhaltungsmaß-
nahmen teurer als erwartet werden oder wenn sich in der WEG ein Liquidi-
tätsengpass, z.B. durch fehlende Hausgeldzahlungen, ergibt. In einem
solchen Fall kann die Eigentümerversammlung eine Sonderumlage be-
schließen.
Anpassungs- Die für die Sonderumlage geplanten Kosten erfassen Sie in einer Anpas-
maßnahme für sungsmaßnahme. In Abbildung 4.135 finden Sie die Registerkarte Allge-
Sonderumlage
meine Daten der Anpassungsmaßnahme. Hier werden insbesondere die
Anpassungsregel (TASKSA (Sonderumlage WEG)) sowie die Gültigkeitsda-
ten der Maßnahme einschließlich des Aktivierungsdatums für die Sonder-
umlage erfasst.
Die Anpassung selbst nehmen Sie mit den aus Abschnitt 2.2, »Mietanpas- Anpassung für
sung«, bekannten Funktionen vor. Aktivieren Sie im Selektionsbild von Sonderumlage
durchführen
Transaktion REAJPR (Anpassungen bestimmen) das Kennzeichen für das
Anpassungsverfahren Sonderumlage WEG, und wählen Sie auf der Register-
karte Verfahrensparameter die soeben angelegte Anpassungsmaßnahme
müssen generiert sein. Sie nutzen hierfür die aus Abschnitt 4.2, »Nebenkos-
tenabrechnung«, des Kapitel 4, »SAP RE für die Wohnungswirtschaft«, be-
kannten Funktionen.
Abbildung 4.138 zeigt die Abrechnungseinheiten der WEG 1900 und deren
Kostensammler für das Kalenderjahr 2017. Diese benötigen Sie für die
Erstellung der Abrechnung für das Kalenderjahr 2017. Die Kostensammler
für 2018 werden für die Erstellung des Wirtschaftsplans für das Kalender-
jahr 2018 benötigt.
In der Abrechnungsstruktur sind sowohl Abrechnungseinheiten enthalten,
die ausschließlich für die WEG-Abrechnung verwendet werden, als auch
Abrechnungseinheiten, die zusätzlich auch für die spätere Abrechnung für
die Mieter des Sondereigentums genutzt werden.
Die Abrechnungseinheiten für die Nebenkostenschlüssel 1500 (Straßenrei-
nigung) und 1900 (Gartenpflege) betreffen sowohl Eigentümer als auch
Mieter. Ausschließlich für die Eigentümer relevant sind die Abrechnungs-
einheiten mit den folgenden Nebenkostenschlüsseln:
쐍 7100 (Verwalterhonorar)
쐍 7300 (Zinsertrag)
쐍 7301 (Kapitalertragsteuer)
쐍 7302 (Solidaritätszuschlag)
쐍 7910 (Sonderumlage)
Nebenkosten- Im Customizing von SAP RE definieren Sie über den Menüpfad Nebenkos-
schlüssel definieren tenabrechnung 폷 Stammdaten Abrechnungseinheit 폷 Nebenkostenschlüssel
definieren die Nebenkostenschlüssel, die Sie für die Nebenkostenabrech-
nung, die WEG-Abrechnung und die Mieterabrechnung benötigen. Für
Plankosten erfassen Wählen Sie im Selektionsbild von Transaktion REMMBUDGET die ge-
wünschte WEG und den Abrechnungszeitraum, für den Sie den Wirtschafts-
plan erstellen möchten, aus. Des Weiteren können Sie auswählen, für welche
Kostenart (Sachkonto der Sachkontoart »Primärkosten oder Erlöse«) bzw.
für welche Kostenartengruppe die Planung der Kosten erfolgen soll. Für den
Wirtschaftsplan der WEG 1900 für das Kalenderjahr 2018 (siehe Abbildung
4.142) wurden die voraussichtlichen Kosten manuell erfasst.
Abbildung 4.142 Wirtschaftsplan der WEG 1900 für das Jahr 2018
In der vorletzten Spalte (Istwert Vorjahr) in Abbildung 4.142 sehen Sie einen Vergleichswerte
Betrag für das Verwalterhonorar. Dieser Betrag wird automatisch aus den nutzen und
definieren
im Jahr 2017 gebuchten Verwalterhonoraren (in unserem Fall über die Ver-
teilungsbuchung der periodischen Buchung aus Abbildung 4.131) ermittelt.
Wenn Sie für eine WEG bereits im Vorjahr Kosten gebucht und eine WEG-
Abrechnung durchgeführt haben, finden Sie die Werte hierzu in der Spalte
Istwert Vorjahr wieder. Oft ist es so, dass Sie die Istwerte des Vorjahres als
Basis für den Wirtschaftsplan des Folgejahres verwenden möchten, die
Werte dabei aber um einen bestimmten Prozentsatz anpassen möchten.
Markieren Sie dazu die gewünschten Abrechnungseinheiten, klicken Sie
auf den Button , und geben Sie im anschließend erscheinen-
den Pop-up-Fenster den gewünschten Anpassungsfaktor ein. Sie können
zwischen den in Abbildung 4.143 gezeigten Vergleichswerten wählen.
Neben den Istwerten des Vorjahres können Sie somit auch weitere Plan-
oder Istwerte zum Vergleich heranziehen. Zusätzlich können Sie die zur
Verfügung stehenden Vergleichswerte aber auch ändern bzw. erweitern.
Klicken Sie dazu auf den Button , und geben Sie hier die
gewünschte Bezeichnung sowie den gewünschten Werttyp (z.B. Ist oder
Plan) sowie die Planversion aus dem Controlling und die gewünschte Ver-
schiebung (in Jahren) ein. Die neu definierten Vergleichswerte finden Sie
dann unter der von Ihnen vergebenen Bezeichnung in einer separaten
Spalte des Wirtschaftsplanes wieder, wobei die zugehörigen Werte automa-
tisch ermittelt werden.
Alternative Umlagegröße
Zu dem Zeitpunkt, an dem Sie den Wirtschaftsplan erstellen und abrech-
nen, sind naturgemäß noch keine Verbrauchswerte für Wasser, Heizung
etc. für den Zeitraum des Wirtschaftsplans vorhanden. Um trotzdem den
Hausgeld- Wenn Sie die Planwerte für den Wirtschaftsplan erfasst haben, können Sie
anpassung als nächsten Schritt die Ermittlung und Anpassung der Hausgelder für die
durchführen
Eigentümer der WEG vornehmen. Die Berechnung der Hausgelder erfolgt
auf der Grundlage einer Abrechnung der im Wirtschaftsplan hinterlegten
Planwerte. Das bedeutet, dass die pro Abrechnungseinheit für den ge-
wünschten Abrechnungszeitraum erfassten Planwerte anhand der Umla-
gegrößen der Abrechnungseinheit (im Allgemeinen auf Basis von Mit-
eigentumsanteilen) auf die einzelnen Eigentümer umgelegt werden. Sie ver-
wenden hierzu die in Abbildung 4.141 gezeigten Transaktionen, zunächst
Transaktion RESCSEAA (Hausgeldanpassung gemäß Wirtschaftsplan). Die
einzelnen Schritte der Hausgeldanpassung entsprechen in etwa denen der
WEG-Abrechnung: Zunächst werden die relevanten Abrechnungseinheiten
und deren Plankosten (aus dem Wirtschaftsplan) ermittelt. Anschließend
werden über die Miteigentumsanteile der Wohnungen die Anteile der ein-
zelnen Eigentümer an den Plankosten berechnet und den Hausgeldvoraus-
zahlungen gegenübergestellt. Abbildung 4.144 zeigt die einzelnen Schritte
innerhalb des Protokolls zur Hausgeldanpassung.
Nach dem Ende eines jeden Kalenderjahres erstellt der WEG-Verwalter eine WEG-Abrechnung
WEG-Abrechnung. Dazu wird die bereits für den Wirtschaftsplan angelegte durchführen
Teilnahmegruppen in WEG-Buchungskreisen
Da in der WEG-Verwaltung alle entstehenden Kosten gegenüber der Woh-
nungseigentümergemeinschaft abgerechnet werden müssen, sind in den
Teilnahmegruppen in WEG-Buchungskreisen meist alle Wohnungen der
WEG enthalten. Ausnahmen bilden Teilnahmegruppen, die für Unterge-
meinschaften innerhalb der WEG angelegt werden und an denen z. B. nur
Mietobjekte eines Hausaufgangs beteiligt sind. Solche Teilnahmegruppen
benötigen Sie, wenn bestimmte Kosten ausschließlich auf die Eigentümer
einer Untergemeinschaft umgelegt werden sollen.
Für die Simulation und Durchführung der WEG-Abrechnung nutzen Sie die
im Anwendungsmenü von SAP RE unter Fremdverwaltung/WEG 폷 WEG-
Abrechnung enthaltenen Transaktionen (siehe Abbildung 4.147).
Exemplarisch hierfür sehen Sie in Abbildung 4.150 einen Ausschnitt aus der
Auswertung Ergebnisse pro Hausgeldvertrag mit den Ergebnissen für eine
Mieteinheit aus dem WEG-Buchungskreis 1900.
Mit Transaktion RESCSESTATUS (Statusmonitor AE: aktuell abzurechnende
Perioden) aus dem Informationssystem der Nebenkostenabrechnung kön-
nen Sie den Status der einzelnen Abrechnungsschritte in übersichtlicher
Form auswerten (siehe Abbildung 4.151).
Kosten und Erlöse Die Erlöse aus dem Gemeinschaftseigentum (z.B. die Mieterlöse aus der Ver-
aus Gemeinschafts- mietung der Hausmeisterwohnung) und die Kosten, die auf das Gemein-
eigentum
schaftseigentum entfallen, gehören der Wohnungseigentümergemein-
schaft, bzw. sind von dieser zu tragen. Diese Kosten und Erlöse werden nach
Miteigentumsanteilen auf die einzelnen Eigentümer aufgeteilt.
Mieterabrechnung Im Anschluss an die WEG-Abrechnung können Sie die Mieterabrechnung für
durchführen die Mieter des Sondereigentums erstellen. Dafür nutzen Sie nicht die Trans-
aktionen der Nebenkostenabrechnung (siehe Abschnitt 4.2, »Nebenkosten-
abrechnung«, des Kapitel 4, »SAP RE für die Wohnungswirtschaft«), sondern
die im Anwendungsmenü von SAP RE unter Fremdverwaltung/WEG 폷 Mie-
terabrechnung aufgeführten Transaktionen (siehe Abbildung 4.152).
Mieterabrechnung durchführen
Die Mieterabrechnung wird – ebenso wie die WEG-Abrechnung – im WEG-
Buchungskreis gestartet. Das bedeutet, dass die Abrechnungseinheiten im
WEG-Buchungskreis auch für die Mieterabrechnung relevant sind. Über
die Objektverknüpfungen zu Mietobjekten im Sondereigentums-, Verwal-
ter- oder Objektmandatsbuchungskreis werden die im Abrechnungszeit-
raum existierenden Mietverträge und deren Vorauszahlungen ermittelt
Die Buchung der Guthaben und Nachforderungen erfolgt dann jeweils in
dem Buchungskreis, in dem der Mietvertrag angelegt wurde.
쐍 RECPA560 (WEG-Abrechnung)
쐍 RECPA562 (Wirtschaftsplan)
쐍 RECPA564 (Mieterabrechnung)
쐍 RECPA566 (Vermögensentwicklung WEG)
4.3.7 Fremdverwaltung
Der Begriff Fremdverwaltung steht für die Verwaltung von Immobilien
Dritter, wobei es sich explizit nicht um die Verwaltung von Wohnungseigen-
tümergemeinschaften nach dem WEG-Gesetz handelt. Auch die Immobili-
enbestände der Fremdverwaltung müssen getrennt voneinander und ge-
trennt vom Vermögen des Verwalters gehalten werden, d.h., auch hier muss
eine Vermögenstrennung erfolgen.
Objektmandat In SAP RE nutzen Sie Objektmandate für die Abbildung der Stammdaten
der Fremdverwaltung. Ebenso wie beim Anlegen eines WEG-Mandats benö-
tigen Sie auch für Objektmandate einen Referenzbuchungskreis.
Einen Ausschnitt aus der Registerkarte Allgemeine Daten eines Objektman-
dats sehen Sie in Abbildung 4.153.
WEG-Verknüpfung Sie finden hier auch das Kennzeichen WEG-Verknüpfung erlaubt. Ist es
erlaubt aktiviert, so können Sie Objekte im Objektmandatsbuchungskreis mit Ob-
jekten im WEG-Buchungskreis verknüpfen. Im Buchungskreis des Objekt-
mandats befindet sich dann die Kopie des Objektes aus dem WEG-
Buchungskreis. Sie können solche Mietobjekte analog zu Mietobjekten aus
dem Sondereigentums- oder dem Verwaltungsbuchungskreis bei der Mie-
terabrechnung für das Sondereigentum berücksichtigen.
Das bedeutet, dass Sie für den Fall, dass für einen Dritten bereits ein Objekt-
mandat besteht, im Fall der Sondereigentumsverwaltung für diesen Dritten
keinen zusätzlichen Sondereigentumsverwaltungsauftrag anlegen müssen.
Auch hier findet die Verknüpfung immer auf der Seite des Originalobjektes,
d.h. des Objektes im WEG-Buchungskreis, statt und wird im Objektmandat
lediglich angezeigt.
Die Geschäftsprozesse der Fremdverwaltung entsprechen denen, die Sie bei Geschäftsprozesse
der Bewirtschaftung der eigenen Immobilienbestände Ihres Unternehmens der Fremd-
verwaltung
nutzen. Es sind keine gesonderten Transaktionen für die Fremdverwaltung
erforderlich. Sie legen die Stammdatenstruktur der zu verwaltenden Immo-
bilien und die zugehörigen Verträge im Objektmandatsbuchungskreis an.
Für die regelmäßige Buchung des Verwalterhonorars können Sie die kre-
ditorische Form des Verwaltungsvertrages (im Objektmandatsbuchungs-
kreis) oder die debitorische Form (im Verwaltungsbuchungskreis) nutzen.
Für Prozesse wie Mietanpassungen oder Nebenkostenabrechnungen ver-
wenden Sie die aus Kapitel 4, »SAP RE für die Wohnungswirtschaft«,
bekannten Funktionen.
Warum nutzen wir Objektmandate anstelle »normaler« Buchungskreise, Vorteile von
wenn sich doch die Geschäftsprozesse nicht von denen in Standardbu- Objektmandaten
chungskreisen unterscheiden?
Für die Nutzung von Objektmandaten sprechen die folgenden Gründe:
쐍 Durch das Anlegen von Objektmandaten auf Basis eines Referenz-
buchungskreises können Sie den Prozess des Anlegens des Objektman-
datsbuchungskreises vereinfachen.
쐍 Bei späteren Änderungen in den Customizingeinstellungen oder im
Kontenplan der Objektmandate ändern Sie lediglich die entsprechenden
Daten des Referenzbuchungskreises und übertragen die Einstellungen
anschließend mithilfe von Transaktion REMMBAMN (Abgleich Referenz-
buchungskreis/Mandate) in alle relevanten Objektmandate.
쐍 Durch die Nutzung separater Objektmandatsbuchungskreise erfüllen
Sie die Anforderungen der Vermögenstrennung.
쐍 Sie können pro Objektmandat eigene Nummernkreise für Buchungs-
belege verwenden und erhalten somit fortlaufende Belegnummern für
Buchungen. Dies erleichtert die Auswertung und Überprüfung der Be-
lege durch den Verwalter und den Eigentümer.
쐍 Durch die separaten Buchungskreise können Sie auch die Berechtigun-
gen für die Bearbeitung einzelner Objektmandate detailliert aussteuern.
Vertragsart Besonderheiten
Tabelle 4.4 Customizingeinstellungen für Verträge der WEG-, SE- und Fremd-
verwaltung (HVP = Hauptvertragspartner)
4.3.9 Zusammenfassung
In diesem Abschnitt haben Sie die Stammdaten und Geschäftsprozesse
der WEG-, Sondereigentums- und Fremdverwaltung kennengelernt. Sie ar-
beiten in diesem Bereich mit verschiedenen Buchungskreisen und mit
Stammdatenverknüpfungen zwischen diesen Buchungskreisen.
Im Bereich der WEG- und SE-Verwaltung ist es wichtig, sich zu vergegenwär-
tigen, dass sich die Originalobjekte immer im WEG-Buchungskreis befin-
den, während im Sondereigentums-, Verwaltungs- oder Objektmandatsbu-
chungskreis Kopien dieser Objekte angelegt werden. Auch die Abrechnun-
gen (WEG-Abrechnung und Mieterabrechnung) starten Sie stets im WEG-
Buchungskreis.
Die periodischen Buchungen für die Mietverträge des Sondereigentums
dagegen erfolgen in den Buchungskreisen, in denen die jeweiligen Mietver-
träge angelegt sind.
Zum Abgleich der Einstellungen zwischen Referenzbuchungskreisen und
Mandatsbuchungskreisen können Sie Transaktion REMMBAMN (Abgleich
Mandate) verwenden.
Neben den speziell für die WEG- und Fremdverwaltung entwickelten Funk-
tionen arbeiten Sie auch mit den Transaktionen der Stammdaten- und
Vertragsverwaltung, der Anpassung von Konditionen und des Informati-
onssystems. Sie können sich die Transaktionen, die Sie für die WEG-, Sonder-
eigentums- und Fremdverwaltung verwenden, deshalb entsprechend Ihren
Arbeitsabläufen in einem Benutzermenü zusammenstellen.
Dieses Kapitel stellt die Möglichkeiten vor, die SAP RE bei der Vermietung
von Gewerbeimmobilien bietet. Damit richten wir uns vorrangig an Eigen-
tümer oder Verwalter von großen Bürokomplexen, von Einkaufszentren,
Flughäfen oder Bahnhöfen. Es geht aber nicht nur um die Sicht des Anbie-
ters, sondern auch um die Sicht des Mieters von Gewerbeimmobilien, wie
z.B. Einzelhandelsketten, die ihre Filialen in Einkaufszentren, auf Bahnhö-
fen und in Stadtzentren betreiben. Es geht um Geschäftsprozesse, die im
Zusammenhang mit der Vermietung von Gewerbeobjekten von Bedeutung
sind: die Umsatzmiete und die Indexanpassung. Wir werden uns in den
Beispielen auf debitorische Verträge konzentrieren. Die beschriebenen
Funktionen von SAP RE sind aber grundsätzlich auch auf kreditorische Ver-
träge anwendbar.
5.1 Umsatzmiete
Wir beginnen mit einem im Bereich der gewerblichen Vermietung gängigen
Verfahren für die Berechnung der Miete, der Umsatzmiete. Die Mieten von
Geschäften in Einkaufszentren und auf Flughäfen sind in vielen Fällen an die
Umsätze in diesen Läden gekoppelt. Die gemeldeten Umsätze bilden nicht
nur die Grundlage für die Berechnung der Umsatzmiete. Sie sind darüber
hinaus ein wichtiges Managementinstrument. Aus den Umsätzen lassen
sich Kennziffern und Statistiken erstellen, auf deren Grundlage man Pro-
gnosen treffen kann. Vergleiche verschiedener Standorte oder verschiede-
ner Filialisten der gleichen Branche ermöglichen Aussagen über die Wirt-
Umsätze, Absätze Neben solchen relativ überschaubaren Regeln sind auch komplexere
und Verbräuche Regeln möglich, z.B. nach Umsatzhöhe gestaffelte oder nach Sortimenten
unterschiedene Regeln. Die Umsätze müssen nicht zwingend in monetärer
Form gemeldet werden. Es ist auch möglich, Absätze bestimmter Produkte
zu melden, z.B. verkauftes Bier in Hektoliter oder die Anzahl der verkauften
Hamburger. Sie können auch für Anmiet- oder Leasingverträge die Umsatz-
abrechnung anwenden und Verbräuche, z.B. die gefahrenen Kilometer, die
verbrauchten Telefoneinheiten oder die Anzahl Seiten, die an einem Dru-
cker gedruckt wurden, für die Abrechnung zugrunde legen.
Klicken Sie auf den Button, so erhalten Sie das Fenster aus Abbildung 5.3.
Tragen Sie die notwendigen Daten ein, wie in der Abbildung dargestellt.
Neben der Melderegel und der Umsatzregel benötigen Sie im Vertrag für
die Abrechnung der Umsatzmiete zwingend eine Kondition Umsatzmiete.
Melderegel Die Melderegel ist die vertragliche Vereinbarung darüber, in welchen zeitli-
chen Abständen Umsätze für bestimmte Sortimente vom Mieter an den
Vermieter zu melden sind. In der Melderegel wird auch festgelegt, ob Netto-,
Bruttoumsätze oder beide zu melden sind. Mögliche Sortimente legen Sie
im Customizing von SAP RE unter Umsatzmietabrechnung 폷 Melderegel 폷
Sortimente an.
In Abbildung 5.4 sehen Sie ein Beispiel. Die Umsätze werden monatlich für
das Gesamtsortiment gemeldet. Jährlich soll der testierte Umsatz gemeldet
werden. Es können zeitliche Toleranzen dafür vorgegeben werden, bis wann
die Umsatzmeldung eingegangen sein muss (siehe im unteren Teil der
Abbildung 5.4 die Spalten Toleranz, Einh.Toleranz (Einheit Toleranz) und
Kalender).
Berechnung der Miete auf Basis des Umsatzes bzw. des Absatzes bilden
(siehe Abbildung 5.5). Diese Daten werden in SAP RE Berechnungsregeln zur
Umsatzregel genannt.
Sie können die Staffeln wie im obigen Beispiel definieren, um für den
Anteil, der in die jeweilige Staffel fällt, den entsprechenden Prozentwert
anzuwenden. Wenn Sie aber wollen, dass der Wert für den gesamten gemel-
deten Umsatz angewendet wird, müssen Sie die Staffeln in der Berech-
nungsregel zur Umsatzregel jeweils mit dem Wert Null beginnen lassen,
wie dies in Abbildung 5.7 am Beispiel von Absätzen zu sehen ist.
Preise für Absätze Jeder Hektoliter (HL, z.B. für das Sortiment Bier) soll mit 6,63 EUR zu Buche
schlagen, solange der Absatz 1.000 Hektoliter nicht übersteigt. Liegt der
Absatz zwischen 1.000 und 2.000 Hektolitern, so ist der Preis pro Hektoli-
ter auf die Gesamtmenge zu berechnen und beträgt 6,625 EUR. Liegt der
Absatz sogar noch höher, so ist ein Preis von 6,60 EUR für den Gesamtab-
satz vereinbart.
Abbildung 5.7 Beispiel für eine Staffelvereinbarung auf Basis von Absätzen
Abrechnungs- Auf der Registerkarte Rhythmen hinterlegen Sie, in welchem Rhythmus die
rhythmus Abrechnung stattfinden soll. Zum Beispiel können Sie monatliche Umsatz-
meldungen vereinbaren (Rhythmus in der Melderegel), aber vierteljähr-
liche Abrechnungen durchführen (Rhythmus in der Umsatzregel). Die
Abrechnungsperioden müssen immer die Meldeintervalle umfassen.
Informations-Button benutzen
Sowohl in der Melderegel als auch in der Umsatzregel finden Sie in den
Detailbildern den Button (Informationen). Klicken Sie auf diesen But-
ton, um ausführliche Informationen zu erhalten.
Die Umsatzabrechnung benötigt als »Anker« für die Abrechnung eine spe- Kondition für die
zielle Kondition Umsatzmiete. Mittels der Umsatzmietkondition wird die Umsatzmiete
Registerkarte Wenn Sie sich die so zugeordnete Kondition »Umsatzmiete« auf der Regis-
»Konditionen« terkarte Konditionen ansehen, so finden Sie hier als Berechnungsvorschrift
»Umsatzmiete« (Feld Vorschrift in Abbildung 5.9). Diese Berechnungsvor-
schrift markiert die Kondition als »Ankerkondition« für die Umsatzabrech-
nung und sorgt später dafür, dass die Miethöhe aus den gemeldeten Umsät-
zen berechnet werden kann. Auf der Registerkarte Konditionen können Sie
die Verknüpfung mit der Umsatzklausel auch sehen und bearbeiten, und
zwar auf der Registerkarte Klauseln (siehe z.B. Abbildung 5.10).
Weitere In unserem Beispiel wurden mit dem Friseursalon außerdem Mindest- und
Konditionen zur Maximalmieten vereinbart. Diese lassen sich durch die Zuordnung von
Umsatzmiete
Mindest- und Maximalmietkonditionen zur Umsatzregel abbilden.
Kehren Sie zurück zur Registerkarte Umsatzmietvereinbarungen, und wäh-
len Sie die Umsatzregel aus. Klicken Sie auf der Registerkarte Konditionen
auf den Button (Neue Kondition anlegen), wählen Sie die passende Kon-
ditionsart in dem Pop-up-Fenster aus, und treffen Sie in einem weiteren
Pop-up-Fenster die Festlegung über die Höhe der Miete. Häufig entspricht
die Mindestmiete der regelmäßig zu zahlenden Ladenmiete. Diese Kondi-
tion stellen Sie als Buchkondition ein. Sollte die Mindestmiete rein der
Berechnung der Umsatzmiete dienen und nicht bereits im Vorfeld vom Mie-
ter gezahlt werden, ist es sinnvoll, sie – wie auch die Maximalmiete – als sta-
tistische Kondition einzustellen. Häufig wird dabei die Maximalmiete als
Vielfaches der Mindestmiete vereinbart. Sie können in diesem Fall für die
Festlegung der Maximalmiete eine Berechnungsvorschrift wie z.B. »Faktor
Konditionsgruppe« benutzen. Wenn mit dem Mieter statt einer Mindest-
miete oder zusätzlich zu dieser eine Vorauszahlung auf die Umsatzmiete
vereinbart wurde, können Sie diese Vereinbarung ebenfalls hier hinterlegen
– sinnvollerweise als Kondition mit dem Konditionszweck »Buchmiete«.
Das Hinzufügen der genannten Konditionen kann auch von der Register-
karte Konditionen aus erfolgen. In diesem Fall müssen Sie daran denken,
dort auf der Registerkarte Klauseln der Kondition die passende Umsatzre-
gel zuzuordnen (siehe Abbildung 5.10.). Sie können auch eine Kondition
wie die »Ladenmiete«, die zuvor schon auf dem Vertrag vorhanden war,
nachträglich als Mindestmiete deklarieren, indem Sie ihr eine entspre-
chende Umsatzklausel zuordnen. Falls das erst ab einem bestimmten Stich-
tag erfolgen soll, legen Sie zuvor eine neue Zeitscheibe für die Kondition an,
der Sie dann die Klausel zuordnen.
Egal, wie Sie vorgehen: Die Verbindung zwischen der Kondition und der
Umsatzregel wird sowohl aus Sicht der Umsatzregel (Registerkarte Konditi-
onen) als auch aus Sicht der Kondition (Registerkarte Klauseln) gezeigt.
Zeitabhängigkeit Sowohl die Melderegel als auch die Umsatzregel sind Vertragsklauseln und
somit zeitabhängig. In beiden finden Sie die Möglichkeit, neue Zeitscheiben
anzulegen, d.h. ab einem bestimmten Zeitpunkt neue Regeln über den
Rhythmus der Umsatzmeldungen oder über die Berechnung der Umsatz-
miete im Vertrag zu hinterlegen. Wenn also z.B. aus Vorsicht mit einem Mie-
ter zu Beginn des Vertrages eine monatliche Meldung vereinbart wurde,
kann man zu einem späteren Zeitpunkt auf einen vierteljährlichen Rhyth-
mus wechseln.
Nachträgliche In der Praxis kommt es häufig vor, dass mit dem Mieter nicht von Vertrags-
Einführung von beginn an eine Umsatzmiete vereinbart wurde. Wie ist in diesem Fall vor-
Umsatzmieten
zugehen?
Legen Sie den Vertrag mit der Kondition »Ladenmiete« ab 15.11.2017 an.
Wenn Sie diese Ladenmiete später als Mindestumsatzmiete benutzen wol-
len, müssen Sie die Konditionsart im Customizing mit der Eigenschaft
»Mindestumsatzmiete« versehen, wie in Abbildung 5.11 zu sehen ist.
Gültigkeit ändern Fügen Sie die Umsatzregel zum 01.01.2018 ein, oder ändern Sie die Gültig-
keit der Umsatzregel auf dieses Datum. Wechseln Sie zum Ändern der Gül-
Abbildung 5.14 zeigt, wie die Umsatzregel mit geänderter Gültigkeit aus-
sieht. Passen Sie entsprechend auch die Gültigkeit der Melderegel an.
Falls Sie eine Regel später im Zeitverlauf anpassen wollen, fügen Sie eine
neue Zeitscheibe hinzu, indem Sie auf den Button (Gültigkeitszeit-
raum hinzufügen) klicken. Sind mehrere Zeitscheiben vorhanden, können
Sie mit den Pfeil-Buttons (voriger Eintrag, nächster Eintrag) zwischen
diesen Zeitscheiben navigieren.
schriftlich, telefonisch, per E-Mail oder über Online-Szenarien zu, die von
verschiedenen SAP-Partnern angeboten werden.
Umsatzmeldung Die (manuelle) Eingabe der Daten kann auf zwei Wegen erfolgen:
erfassen
1. als Einzelerfassung im Vertragsdialog Transaktion RECN (Vertrag bear-
beiten)
2. als Massenerfassung mithilfe von Transaktion RESRRP (Umsatzmeldun-
gen erfassen/ändern). SR steht im Transaktionsnamen für Sales-Based
Rent, RP für Report)
Das Selektionsbild der Umsatzabrechnung besteht aus mehreren Abschnit- Selektionsbild der
ten. Die oberen Abschnitte Vertragsselektion, Zeitraum/Stichtag und Filter Umsatzabrechnung
Im Abschnitt Abrechnung (siehe Abbildung 5.17) legen Sie fest, wie Sie die
Abrechnung durchführen wollen. Hierzu stehen folgende Parameter zur
Verfügung:
쐍 Aktivität
Sie können mit dieser Transaktion eine neue Abrechnung erstellen, eine
bestehende Abrechnung fortsetzen oder stornieren oder eine Abrech-
nung anzeigen. »Fortsetzen einer bestehenden Abrechnung« bedeutet,
dass die noch offenen Prozessschritte durchgeführt werden.
쐍 Titel
Wählen Sie einen Titel für die Abrechnung, unter dem Sie den Abrech-
nungslauf wiederfinden.
쐍 Abrechnungsmodus
Wählen Sie, ob Sie nur simulieren oder einen Echtlauf durchführen wol-
len.
쐍 Abrechnungsart
Wählen Sie zwischen »Standard« und »Endabrechnung«. Die Standard-
abrechnung rechnet die Umsatzmiete für die Meldeperiode ab. Die
Endabrechung führen Sie aus, wenn Sie eine Standardabrechnung auf-
grund von testierten Umsatzmeldungen korrigieren wollen. Ein Beispiel
finden Sie in Abschnitt 5.1.7, »Endabrechnung erstellen«.
쐍 Abrechnungsschema
Das Abrechnungsschema steuert, ob die Ergebnisse der Umsatzabrech-
nung vor dem Buchen änderbar sind (siehe Abschnitt 5.1.4, »Umsatzab-
rechnungen korrigieren«) und ob die Korrespondenz direkt mit der
Abrechnung erzeugt wird.
쐍 Abrechnungsschritt
Die Abrechnung wird in folgenden Schritten ausgeführt:
– Ermittlung der Verträge
– Berechnen der Umsatzmieten
– Bearbeiten der Umsatzmieten (entfällt bei Simulation)
– Korrespondenz (entfällt bei Simulation, wird in der Regel außerhalb
der Abrechnung ausgeführt)
– Buchen der Umsatzmieten (bei Simulation: nur Simulation des
Buchens)
Legen Sie fest, bis zu welchem Schritt Sie die Abrechnung simulieren/
durchführen wollen.
쐍 Kennzeichen »Nicht Fortsetzen«
Hier entscheiden Sie, ob Abrechnungen, die zu einem früheren Zeit-
punkt für die selektierten Verträge durchgeführt wurden, in diesem Lauf
fortgesetzt werden sollen oder nicht.
쐍 Kennzeichen »Grid-Control verwenden«
Dieses Kennzeichen betrifft das Layout der Listen.
Auf der Registerkarte Selektion der Umsatzregel entscheiden Sie, für wel-
che Umsatzregel Sie die Abrechnung durchführen wollen. Im Feld Klausel-
art wählen Sie den Eintrag »Umsatzregel«. Alternativ steht die Klauselart
Spitzenumsatzregel zur Verfügung, die wir in Abschnitt 5.1.8, »Spitzenab-
Auf der Registerkarte Parameter sind die Daten einzugeben, die für die
Buchung notwendig sind, z.B. Belegkopftext, Buchungsdatum und Zah-
lungsfristenbasisdatum.
Führen Sie die Abrechnung zunächst im Simulationsmodus bis zum Schritt Umsatzabrechnung
»Simulation des Buchens« aus, und prüfen Sie die Ergebnisse. Sie kommen ausführen
in ein Auswertungsbild, das dem in Abbildung 5.19 gleicht. Hier wurde aller-
dings bereits der Echtlauf ausgeführt.
Auswertung zur Die Auswertung in Abbildung 5.19 zeigt im oberen Teil eine Liste von Proto-
Umsatzabrechnung kollen zu den einzelnen Abrechnungsschritten. Icons signalisieren den Sta-
tus des jeweiligen Schrittes. Klicken Sie auf das Icon, um das Protokoll des
Schrittes anzuzeigen. Sie erhalten ein Protokoll, wie in Abbildung 5.20 bei-
spielhaft für den Schritt »Buchen« gezeigt.
Per Klick auf den Pfeil-Button neben dem SAP-Logo gelangen Sie aus
dem Protokoll bzw. aus der Liste wieder zurück in die Übersicht, die in
Abbildung 5.19 zu sehen ist.
Ergebnisse anzeigen Der untere Teil der Abbildung 5.19 enthält eine Auflistung der verfügbaren
Ergebnislisten zur Umsatzabrechnung. Klicken Sie auf das nebenstehende
Icon, um die Liste anzuzeigen. Abbildung 5.21 zeigt beispielhaft die Ergeb-
nisse einer Umsatzabrechnung als Grid-Control-Liste.
Listen-Layout
Wenn Sie in Ihrem System die Liste, die in Abbildung 5.21 dargestellt ist, in
dieser Form nicht sehen, dann liegt das am Listen-Layout der ALV-Liste. Im
Standard werden sehr viele Felder zur Anzeige angeboten. Um die Liste
übersichtlich einzurichten, benutzen Sie hier und für andere Listen die
Möglichkeiten zur Gestaltung des Layouts. Hierfür klicken Sie oberhalb der
Liste auf den in Abbildung 5.22 gezeigten Button.
Die Liste in Abbildung 5.21 enthält einige Daten, die unterstrichen sind. Sie Details zur
können auf diese Felder klicken, um Detailinformationen zu erhalten. In Abrechnung
unserem Beispiel wurde für den Vertrag von »Berlin Souvenir« für das
Sortiment »Lebensmittel« eine Umsatzmiete von 2.900 EUR ermittelt. Kli-
cken Sie auf diesen Betrag, so erhalten Sie das in Abbildung 5.23 gezeigte Pop-
Ergebnisse der Im Anwendungsmenü von SAP RE finden Sie die Transaktionen RESRMO
Umsatzmiet- (Umsatzmiete bearbeiten) und RESRMOSINGLE (Umsatzmieten einer Ab-
abrechnung
rechnung bearbeiten). Diese Transaktionen erlauben es Ihnen, die durch
ändern
die Umsatzabrechnung ermittelten Mieten anzupassen, solange sie noch
nicht gebucht bzw. in den Finanzstrom geschrieben sind. Voraussetzung
hierfür ist allerdings, dass beim Start der Abrechnung der Parameter Ab-
rechnungsschema mit einem Abrechnungsschema versehen wurde, das
eine Änderung zulässt.
Abrechnungs- Das Abrechnungsschema für die Umsatzabrechnung pflegen Sie im Custo-
schema mizing von SAP RE unter Umsatzmietabrechnung 폷 Abrechnungsprozess 폷
Parameter der Umsatzmietabrechnung. Dort steuern Sie über das Feld
Änderungsrichtung, ob und in welche Richtung (beliebig, Erhöhung, Sen-
kung) die Beträge der Abrechnung vor dem Buchen geändert werden dür-
fen.
Infosystem Berichte zu Umsatzabrechnungen finden Sie im Anwendungsmenü von
Umsatzmiete SAP RE unter Umsatzabrechnung 폷 Infosystem über die nachstehenden
Transaktionen:
쐍 RESRIS (Auswertung über Vertrag)
쐍 RESRISSINGLE (Auswertung zur Abrechnung)
auf dem Selektionsbild bereits mitteilen, welche der Listen Sie ansehen wol-
len. Hierfür steht der Parameter Bericht im Abschnitt Auswahl des Berichtes
der angezeigt werden soll zur Verfügung. Transaktion RESRISSINGLE arbei-
tet analog, geht aber primär von der Abrechnungs-ID aus. Zusätzliche Ein-
schränkungen nach Verträgen sind möglich.
Prozessschritt »Buchen«
Unabhängig davon, ob direkt in die Finanzbuchhaltung gebucht wird oder
nur der Finanzstromsatz erzeugt wird, wird der betreffende Schritt ein-
heitlich mit »Buchen der Umsatzmieten in der Finanzbuchhaltung« be-
zeichnet.
Der Vorteil des Buchens über den Finanzstrom besteht darin, dass alle Buchen über
Buchungen zum Vertrag aus dem Finanzstrom ersichtlich sind. Zudem Finanzstrom
Abbildung 5.24 Umsatzregel für das Buchen über den Finanzstrom vorsehen
Wird die Umsatzmiete für dieses Beispiel über den Finanzstrom abgerech-
net, so erzeugt die Umsatzabrechnung im Echtlauf Plan-Sätze im Finanz-
strom des Vertrages, wie in Abbildung 5.25 dargestellt.
Ertrag
Debitor Umsatzmieten
Ausgangssteuer
(1) 24 €
Bewegungsart
(1) RERAPP Partnerfinanzstrom nach UA 6000 aus Umsatzkondition
(2) RERAPP Objektfinanzstrom nach UA 6040 Referenz-BWA 030 zu 6000
Die kursiv dargestellten Wörter Vertrag bzw. Mietobjekt betreffen die Kon-
tierung der Buchung auf das jeweilige Controlling-Objekt. Die Angaben zu
den verwendeten Bewegungsarten beziehen sich auf das Auslieferungs-
customizing.
Ertrag
Debitor Umsatzmieten
Ausgangssteuer
(1) 24 €
Bewegungsart
(1) Umsatzabrechnung Forderung 6005 Referenz-BWA 110 zu 6000 aus Umsatzkondition
(2) Umsatzabrechnung Umbuchung 6045 Referenz-BWA 110 zu 6040 (Ref-BWA 030 zu 6000)
Umsatzabrechnung Wurden Vorauszahlungen für die Umsatzmiete mit dem Mieter vereinbart,
mit Voraus- so werden diese als (Buch-)Konditionen in den Vertrag eingestellt. Sie müs-
zahlungen
sen die Vorauszahlungskondition mit derjenigen Umsatzklausel verknüp-
fen, für die sie vorgesehen ist, damit die Vorauszahlung in der Umsatz-
abrechnung berücksichtigt werden kann. Die Verknüpfung findet im
Stammdatendialog des Vertrages auf der Registerkarte Konditionen statt
und dort auf der Registerkarte Klauseln. Tragen Sie die Nummer der Umsatz-
klausel in das entsprechende Feld ein (siehe Abbildung 5.28).
gebucht:
per Debitor an Erlöse und Ausgangssteuer
Vorauszahlung als Die Vorauszahlungen wurden als Erlös gebucht und stehen somit bereits
Erlös gebucht als Forderung auf dem Debitorenkonto des Mieters. Die Abrechnung ermit-
telt den Saldo aus den Vorauszahlungen und dem Abrechnungsergebnis.
Es spielt keine Rolle, ob die Vorauszahlungen gezahlt wurden oder nicht.
Erfolgt die Abrechnung über den Finanzstrom, so wird dieser Saldo als Plan-
Satz in den Finanzstrom eingestellt und mit einer nachfolgenden periodi-
schen Buchung gebucht. Abbildung 5.30 stellt die Buchungssätze und die
Ermittlung der Bewegungsarten für diesen Fall dar.
Ertrag
Debitor Umsatzmieten
Ausgangssteuer
(1) 20 €
(3) 4€
Bewegungsart
(1) RERAPP VZ Partnerfinanzstrom 6900 aus VZ-Kondition
(2) RERAPP VZ Objektfinanzstrom 6940 Referenz-BWA 030 zu 6900
(3) RERAPP nach UA Partnerfinanzstrom 6000 aus Umsatzkondition
(4) RERAPP nach UA Objektstrom 6040 Referenz-BWA 030 zu 6000
Ertrag
Debitor Umsatzmieten
Ausgangssteuer
(1) 20 €
(3) 4€
Bewegungsart
(1) RERAPP VZ Partnerfinanzstrom 6900 aus VZ-Kondition
(2) RERAPP VZ Objektfinanzstrom 6940 Referenz-BWA 030 zu 6900
(3) Umsatzabrechnung Forderung 6005 Referenz-BWA 110 zu 6000 aus Umsatzkondition
(4) Umsatzabrechnung Umbuchung 6045 Referenz-BWA 110 zu 6040 (Ref-BWA 030 zu 6000)
Abbildung 5.33 zeigt die korrigierte Umsatzmeldung. Wie Sie sehen, wird
nicht einfach die ursprüngliche Umsatzmeldung überschrieben. Es wird
vielmehr eine neue Version der Umsatzmeldung für die gemeldete Periode
angelegt. Die Spalte Version weist die Versionsnummer aus.
Werbebeiträge
Die Läden im Flughafen »Heinrich Zille« zahlen vierteljährlich einheitlich
0,5 % ihrer Umsätze als Werbebeitrag an den Vermieter. Der Werbebeitrag
beträgt im Fall des Friseursalons »Haarfein« minimal 60 EUR. Der maxi-
male Werbebeitrag ist jeweils das 2,5-Fache des minimalen Beitrages, also
anfänglich 150 EUR.
Der Werbebeitrag basiert auf der gleichen Umsatzmeldung wie die eigentli- Umsatzmeldung
che Umsatzabrechnung. Um dies zu erreichen, legen Sie eine neue Umsatz- mehrfach benutzen
regel an, die die Berechnungsregel enthält (0,5 % des Umsatzes), sich aber
auf die gleiche Melderegel bezieht wie die monatliche Umsatzabrechnung
(siehe Abbildung 5.36). Auf diese Weise erreichen Sie, dass die über die Mel-
deregel gemeldeten Umsätze für zwei verschiedene Umsatzregeln genutzt
werden können: für die monatliche Umsatzabrechnung der Miete und für
die vierteljährliche Abrechnung des Werbebeitrages.
Für die Abrechnung des Werbebeitrages verknüpfen Sie diese Umsatzregel
mit einer Umsatzkondition »Werbebeitrag« sowie entsprechenden Maxi-
mal- und Minimalmieten. Abbildung 5.37 zeigt, wie solche Konditionen
aussehen können. In der Abbildung ist auch die Verknüpfung der Mindest-
miete mit einer Anpassungsregel zu sehen. Die Möglichkeiten der Anpas-
sung von Konditionen nach Indexreihen – wie im Beispiel der Minimal-
miete – besprechen wir in Abschnitt 5.2.1, »Indexanpassung«.
Das Ergebnis der Umsatzabrechnung für den Werbebeitrag sehen Sie in Korrespondenz
Abbildung 5.38 so, wie es in der Korrespondenz zur Umsatzabrechnung
erscheint.
Kumulative Abrechnung
Die Eisdiele im Obergeschoss des Airports »Heinrich Zille« ist gut besucht,
insbesondere aber im Sommer. Im Winter sind die Umsätze dagegen eher
mager. Die Umsatzmiete beträgt 1 % des gemeldeten Umsatzes, mindes-
tens aber 600 EUR pro Quartal. Umsatzmeldungen werden quartalsweise
abgegeben, und auch die Abrechnung erfolgt pro Quartal. Um die höheren
Umsätze in den Sommerquartalen (Q2 und Q3) auszugleichen, werden die
Abrechnungen halbjährlich kumuliert, sodass jeweils Q1 und Q2 bzw. Q3
und Q4 zusammen betrachtet werden.
2 1.250 EUR 1.500 EUR 1.200 EUR 900 EUR 1.500 EUR
abzüglich
600 EUR aus Q1
4 300 EUR 1.150 EUR 1.200 EUR 350 EUR 1.200 EUR
abzüglich
850 EUR aus Q3
Kumulations- Für die Definition der Kumulationsperiode verwenden Sie die Register-
perioden festlegen karte Rhythmen zur Umsatzregel in den Umsatzmietvereinbarungen des
Vertrages (siehe Abbildung 5.40). Diese Einstellung sorgt dafür, dass bei der
Umsatzabrechnung über diese Umsatzregel die Vorperiode(n) in Betracht
gezogen werden.
Rhythmusbeginn Beachten Sie in Abbildung 5.40 das Feld Rhythmusbeginn Dieses Datum
muss insbesondere dann festgelegt werden, wenn der Beginn der Umsatz-
regel nicht mit dem Beginn der Abrechnungsintervalls übereinstimmt.
Wenn z.B. der Vertrag bzw. die Umsatzregel zum 15.02.2018 beginnt und die
Abrechnung quartalsweise und die kumulierte Abrechnung halbjährlich er-
folgen soll, muss sowohl der Rhythmusbeginn der Abrechnung als auch der
Abbildung 5.41 zeigt in Form der hierarchischen Liste (siehe auch Abbildung
5.19) das Ergebnis in unserem Beispiel für das zweite Quartal. Das Feld Zah-
lung Vorperiode weist die 600 EUR aus, die in Quartal 1 abgerechnet wur-
den. Unter Saldo netto finden Sie das Ergebnis des Quartals 2 als Differenz
aus dem kumulierten Umsatzergebnis 1.500 EUR (Feld Umsatz) und dem
Ergebnis des ersten Quartals.
Abbildung 5.42 zeigt die Abrechnung für Quartal 4. Für die Vorperiode wer-
den die in Quartal 3 abgerechneten 850 EUR ausgewiesen und als Ergebnis
der Umsatzabrechnung 1.200 EUR (Mindestmiete für zwei Quartale), so-
dass für Quartal 4 der Saldo 350 EUR beträgt.
Endabrechnung
Das Restaurant »Blauer Adler« im Airport »Heinrich Zille« meldet seine
Umsätze monatlich und sortimentsbezogen. Zum Jahresende wird auf
Basis einer testierten Umsatzmeldung eine Korrektur der Abrechnung
durchgeführt.
Abbildung 5.43 Summe der Abrechnungsergebnisse für die Monate Januar bis
Dezember
Im März des Folgejahres reicht der Mieter ein testiertes Ergebnis ein. Da- Testierter Umsatz
nach wurde weniger Bier verkauft (3.500 HL), es wurden aber mehr Soft-
getränke (11.500 HL) sowie Speisen im Wert von 7.125.000 EUR umgesetzt.
Diese Daten erfassen Sie nun, wie in Abbildung 5.44 gezeigt, für die jewei-
lige Melderegel. Sie müssen hierzu im Feld Zu meldende Umsätze »Testier-
ter Umsatz« auswählen Die Erfassung ist nur möglich, wenn Sie in der
Melderegel (analog zu Abbildung 5.4) einen Melderhythmus für testierte
Umsätze vereinbart haben.
Abbildung 5.46 zeigt das Ergebnis der Endabrechnung. Die Spalte Zahlung
Vorperiode weist das Ergebnis der bisherigen Abrechnungen aus, die Spalte
Forderung Netto zeigt das Ergebnis der Endabrechnung, in der Spalte Saldo-
Netto sehen Sie die Differenz.
Spitzenabrechnung
Der Friseursalon »Haarfein« zahlt regelmäßig 3 % seines Umsatzes als
Umsatzmiete, mindestens aber monatlich 200 EUR, maximal monatlich
500 EUR. Über das Jahr soll aber die Maximalmiete nicht 12 × 500 EUR =
6.000 EUR betragen, sondern nur 5.000 EUR.
Für diesen Fall legen Sie den Umsatzmietvertrag – wie gehabt – mit einer
Umsatzregel und einer Melderegel an. Ordnen Sie die Umsatzregel einer
Kondition »Umsatzmiete« zu und einer monatlichen statistischen Kondi-
tion »Maximalmiete Umsatz« in Höhe von 500 EUR.
Legen Sie nun zusätzlich eine Spitzenumsatzregel an, und beziehen Sie Spitzenumsatzregel
diese Klausel auf die (Standard-)Umsatzklausel, wie in Abbildung 5.47
gezeigt (Spalte UR-…). Bei der Spitzenumsatzklausel handelt es sich um eine
eigene Art von Vertragsklausel, die eine von der (Standard-)Umsatzklausel
unabhängige Nummerierung hat. Im Beispiel stimmen die Nummern der
(Standard-)Umsatzregel und der Spitzenumsatzregel zufällig überein.
Höhe von 5.000 EUR an, und ordnen Sie dieser die Spitzenumsatzklausel
zu. Somit haben Sie festgelegt, dass im Zuge der Spitzenabrechnung diese
(abweichende) Maximalkondition herangezogen wird.
Führen Sie nun die Umsatzabrechnung (Transaktion RESRSE) mit Bezug auf
die Spitzenumsatzklausel aus, indem Sie im Feld Klauselart die »Spitzen-
umsatzregel« wählen, wie Abbildung 5.49 gezeigt.
Abbildung 5.49 Transaktion RESRSE (Abrechnung mit Bezug auf die Spitzen-
umsatzklausel)
5.1.9 Zusammenfassung
Sie haben gesehen, dass Umsatzmietverträge in SAP RE sehr individuelle
Regeln für die Abrechnung der Miete auf der Basis von Umsätzen oder Pro-
duktabsätzen enthalten können.
Über Melderegeln und Umsatzregeln, die mit einer Umsatzmietkondition
verknüpft sind, legen Sie fest, wie hoch die Miete in Abhängigkeit vom
Umsatz bzw. vom Absatz ausfällt. Mindestmieten und Maximalmieten
werden hierbei berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen sind ebenso
möglich wie kumulative Abrechnungen und Spitzenabrechnungen.
Umsatzmeldungen können nicht nur für die Berechnung von Umsatzmie-
ten, sondern auch als Basis für weitere Abrechnungen z.B. von Werbebei-
trägen genutzt werden.
5.2.1 Indexanpassung
Mieten im gewerblichen Bereich werden häufig durch Indexvereinbarun-
gen wertgesichert.
ten ist. Die Anpassungsregel legt darüber hinaus fest, dass die Indexreihe im
Vertragsdialog nicht überschrieben werden kann, d.h., jeder Vertrag, der
diese Anpassungsregel benutzt, wird nach VPI angepasst.
Mindeständerung Die Schwelle für die Anpassung (Felder Mindeständer. Punkte und Min-
deständ. Prozente) wurde im Customizing nicht hinterlegt – es wurde fest-
gelegt, dass diese für jeden Vertrag einzeln festzulegen ist. Dass die An-
passung immer erst nach Überschreiten (nicht schon bei Erreichen) der
Grenze erfolgen soll, ist allerdings im Customizing über die Felder Über-
schritten Punkte bzw. Überschritten % festgeschrieben – diese Felder sollen
im vorliegenden Fall im Vertragsdialog nicht sichtbar sein.
Rechenweg Das Feld Anpassungsbasis bestimmt den Rechenweg für die Anpassung. In
Anpassung der Feldhilfe werden die möglichen Rechenwege anhand von Formeln
erläutert. Im Beispiel wurde als Anpassungsbasis »Zum Anpassungszeit-
punkt gültiger Einheitspreis« eingestellt. Der neue Einheitspreis errechnet
sich für diese Einstellung wie folgt:
neuer Einheitspreis = aktuell gültiger Einheitspreis / Index bei der letzten
Indexanpassung × neuer Indexstand.
Anpassungstermin Der Abschnitt Berechnung des Anpassungstermins enthält Regeln, wie der
Termin einer Anpassung ermittelt werden soll. Im Beispiel ist Flexib. An-
pass.rh. (Flexibilität des Anpassungsrhythmus) auf »Frühestens« einge-
stellt. In diesem Fall errechnet das Programm zunächst aus dem Datum der
letzten Anpassung und dem Anpassungsrhythmus (siehe Abbildung 5.50)
den frühestmöglichen Anpassungstermin. Sind zu diesem Termin alle Be-
dingungen erfüllt (z.B. Mindestprozente sind überschritten), wird die An-
passung ausgeführt. Wenn nicht alle in der Regel festgelegten Bedingungen
erfüllt sind, wird an jedem folgenden Termin erneut die Anpassbarkeit ge-
prüft und gegebenenfalls später angepasst.
Anpassungs- Im Feld Anpassungsverzöger. (Anpassungsverzögerung) legen Sie fest, um
verzögerung wie viele Monate verzögert die Anpassung in Kraft treten soll. Im Beispiel
ist 1 eingetragen. Würde man eine Anpassung zum 01.02.2018 durchführen,
so würde das Programm mit dem Indexstand zum 01.02.2018 prüfen, ob die
Mindeständerungen erfüllt sind. Ist dies der Fall, ändert sich die Miete mit
diesem Indexstand mit einer Anpassungsverzögerung von einem Monat,
also zum 01.03.2018. Geben Sie einen negativen Wert an, z.B. »-1«, so erfolgt
die Anpassung rückwirkend, also im Beispiel zum 01.01.2018.
Anpassungs- Die Anpassungsverzögerung wird immer im Zusammenhang mit dem Feld
verzögerung und Flexib. Anpass.rh (Flexibler Anpassungsrhythmus) ausgewertet. Setzen Sie
Anpassungstermin
den Flexib. Anpass.rh nicht auf »frühestens«, wie in unserem Beispiel, son-
dern auf »fest«, so wird die Anpassung nur zu festen Terminen, z.B. immer
indem Sie auf den Button (Klausel anlegen) klicken. Wählen Sie unter
den angebotenen Anpassungsklauseln diejenige aus, die Sie für die Indexan-
passung angelegt haben. Abbildung 5.52 zeigt ein Beispiel für eine Index-
klausel im Vertrag. Es liegt die in Abbildung 5.51 dargestellte Anpassungs-
klausel zugrunde. Diese bestimmt, dass nur sehr wenige Felder der In-
dexklausel eingeblendet und änderbar sind.
Im Beispiel wurden u.a. das Basisjahr der Indexreihe und die Mindestände-
rungsprozente im Vertrag abweichend vom Customizing angegeben. Kli-
cken Sie auf den Button (modifiziert), so erhalten Sie einen Vergleich der
Daten aus dem Vertrag mit denen im Customizing (Abbildung 5.54).
Konditionen gehen und dort auf die Registerkarte Klauseln wechseln, wie in
Abbildung 5.55 gezeigt, oder auf die Registerkarte Anpassung und dort auf
die Registerkarte Konditionen. Falls Ihnen die Pflege der Anpassungsklausel
zu einer Kondition zu mühsam erscheint, wollen wir Sie an dieser Stelle
daran erinnern, dass Sie die Anpassungsklausel einer Kondition über die
Konditionsgruppe vorbelegen können, siehe hierzu Abschnitt 2.1.3, »Custo-
mizing: Konditionen«.
Wenn Sie die Indexanpassung ausführen wollen, müssen Sie zunächst Indexreihen und
dafür sorgen, dass die notwendigen Indexstände zur Verfügung stehen. Indexstände
Sie können auch Indexreihen ohne Basisjahr benutzen. In dem Fall gehen
Sie direkt aus der Indexreihe in den Unterdialog Indexpunkte zu Indexrei-
hen ohne Basisjahr.
Indexanpassung Sie wollen nun die Konditionen Ihrer Indexmietverträge anpassen. Falls die
durchführen Anpassungsregel es zulässt, können Sie die Anpassung im Einzelfall direkt
aus dem Vertragsdialog heraus auf der Registerkarte Anpassung und dort
auf der Registerkarte Konditionen aufrufen. Im Allgemeinen werden Sie die
Anpassung jedoch massenweise ausführen, indem Sie die schon bekannte
Transaktion REAJPR (Anpassungen bestimmen) aufrufen. Die grundsätzli-
Abbildung 5.57 zeigt, dass zwei Anpassungen versucht wurden: Der erste Anpassungssätze
Anpassungssatz betrifft die Mindestmiete für einen Werbebeitrag in einem
Umsatzmietvertrag. Die Anpassung war nicht erfolgreich, wie Sie an dem
Status-Icon (Berechnung fehlerhaft) leicht sehen können. Mit einem
Klick auf den Button (Protokoll anzeigen), erfahren Sie auch den Grund
für den erfolglosen Versuch. Abbildung 5.58 zeigt das entsprechende Proto-
koll. Die Anpassungsklausel im Vertrag 9002/11 verwendet den Verbrau-
cherpreisindex mit dem Basisjahr 2005. Für dieses Basisjahr wurden keine
Indexstände gepflegt. Da das Statistische Bundesamt für dieses Basisjahr
seit 2013 keine Indexstände mehr herausgibt, müssen Sie den Index umba-
sieren – wie das geht, sehen Sie weiter unten.
Am 01.01.2018 ist der Indexstand 109,8 und überschreitet somit den oberen
Schwellwert – die Anpassung ist möglich. Aufgrund der spezifischen Festle-
gungen für die Indexklausel (Abbildung 5.51, Feld Anpassungsverzöger.)
wird sie jedoch um einen Monat in die Zukunft, also auf den 01.02.2018 ver-
schoben.
Anpassungsbetrag Für die Berechnung des neuen Betrages wurden die Indexstände zum
01.01.2017 und zum 01.01.2018 zugrunde gelegt (siehe Abbildung 5.56). Bei
einem Konditionsbetrag von 100 EUR ergibt sich wegen der Festlegung der
Anpassungsbasis (siehe Abbildung 5.51) der neue Einheitspreis wie folgt:
Neuer Einheitspreis = 100 EUR / 108,1 × 109,8 = 101,572618 EUR
Mit diesen Angaben werden die beiden Indexreihen verkettet. Die Fehler-
meldung, die Sie im Protokoll in Abbildung 5.58 gesehen haben, entfällt, da
nun anstelle der Indexdaten VPI 2005 direkt auf die Indexdaten VPI 2010
zugegriffen wird. Schauen Sie sich die Anpassungsprotokolle für die drei
Fälle im Detail an.
Sie sehen in Abbildung 5.62, dass der Verkettungseintrag dafür gesorgt hat, Ohne Mindest-
dass statt der (fehlenden) Indexstände für VPI 2005 nunmehr die Index- änderung
5.63 zeigt die berechneten Schwellwerte auf Basis des Indexstandes VPI
2010 vom 01.01.2017 (108,1):
unterer Schwellwert = 108,1 × (1 – 0,02) = 105,938
Im Dezember 2017 wird der Indexstand 110,6 erreicht (siehe Abbildung 5.56),
der den oberen Schwellwert überschreitet. Mit einer Anpassungsverzöge-
rung von einem Monat ergibt sich bei einer bisherigen Miete von 60 EUR die
neue Miethöhe ab Januar 2018 wie folgt:
neue Miete = 60 EUR × 110,6 / 108,1 = 61,387604 EUR kaufmännisch
gerundet auf 61,39 EUR
Wenn eine Mindeständerung nach Punkten vereinbart ist, kommt der Ver- Mindeständerung
kettungsfaktor ins Spiel. Da die Werte des früheren Basisjahre um den Ver- der Punkte
kettungsfaktor höher sind, wird damit auch die Veränderung einer festen
Anzahl von Punkten früher erreicht. Die erforderliche Punkteänderung
wird mithilfe des Verkettungsfaktors umgerechnet:
Punkte nach Umbasierung = Punkte vor Umbasierung × Indexstand neu
(Verkettungsmonat) / Verkettungsfaktor
Der Punktewert wird auf eine Stelle nach dem Komma gerundet und somit
auf 1,8 gesetzt. Geht man von einem Indexstand aus, der zum Zeitpunkt der
letzten Anpassung 108,1 betrug, so ergeben sich diese Schwellwerte:
oberer Schwellwert = 108,1 + 1,8 = 109,9
5.2.3 Zusammenfassung
Im Bereich der Vermietung von Gewerbeimmobilien werden Mieten häufig
an Indexreihen gekoppelt. SAP RE bietet umfangreiche Möglichkeiten, Kon-
ditionen auf der Basis von Indexreihen anzupassen. Die Anpassungsklau-
seln für die Indexanpassung können nicht nur fix im Customizing vorgege-
ben werden, sondern vertragsindividuell angepasst werden.
Daneben besteht die Möglichkeit, im Rahmen Ihres Einführungsprojektes
kundenindividuelle Verfahren für die Mietanpassung zu programmieren,
die über eine BAdI-Implementierung in die Standardprozesse der Mietan-
passung eingebunden werden.
In diesem Kapitel gehen wir auf Themen ein, die für alle Unternehmen inte-
ressant sind, die Immobilien nutzen.
Abschnitt 6.1, »Bilanzielle Bewertung von Verträgen«, betrifft nicht nur
Immobilien, sondern beschreibt Funktionen, die ganz allgemein für die
bilanzielle Bewertung von Miet- oder Leasingverträgen eingesetzt werden
können. Wir gehen darauf ein, wie Sie Verträge parallel nach verschiedenen
Rechnungslegungsvorschriften in der Bilanz darstellen können. Abschnitt
6.2, »Vorsteuerbehandlung«, behandelt Fragen des Umgangs mit der Vor-
steuerabzugsfähigkeit. Je nachdem, ob und in welchem Maße Immobilien
gewerblich bzw. nicht gewerblich genutzt werden, sind nur Teile der Vor-
steuer auf die Kosten der Immobilie abzugsfähig oder nicht. Bei Änderung
der Nutzung muss nach § 15a UStG die Vorsteuer u.U. berichtigt werden.
Wir zeigen, wie Sie die Funktionen der Vorsteueraufteilung und Vorsteuer-
berichtigung nicht nur für Immobilien, sondern auch für andere Kontie-
rungsobjekte einsetzen können.
In Abschnitt 6.3, »Raumreservierung und Raumbelegung«, stellen wir
Funktionen von SAP RE vor, die Sie bei der Planung der Bürobelegung und
beim Buchen von Meetingräumen unterstützen. Hierbei ist die Anbindung
von grafischen Funktionen nützlich, in die wir in Abschnitt 6.4, »Grafische
Integration«, einen Einblick geben.
Der Objektfinanzstrom dient also dazu, die Kosten in die Gewinn- und Ver-
lustrechnung (GuV) zu buchen – ein Verfahren, das bis zur Veröffentli-
chung der neuen Bilanzierungsrichtlinien für die Anmietung von Immobi-
lien und andere als »operatives Leasing« gewertete Verträge ausreichend
war. Im Unterschied dazu wurden die Raten aus Leasingverträgen, die als
»Finanzierungsleasing« galten, nicht direkt in die GuV gebucht. Vielmehr
wurde die geleaste Anlage mit dem Barwert der Leasingzahlungen aktiviert
und eine Leasingverbindlichkeit eingestellt, die über die Jahre durch die
Zahlung der Leasingraten abgebaut wurde.
IFRS 16 und Mit der Veröffentlichung der Bilanzierungsrichtlinien IFRS 16 und US-GAAP
US-GAAP ASC 842 ASC 842 änderten sich die Dinge jedoch grundlegend: Spätestens ab 2019
müssen auch Verträge, die – wie die Anmietung von Immobilien – als ope-
ratives Leasing gelten, aktiviert werden. Für sie ist eine Anlage anzulegen, die
das durch den Vertrag erworbene Nutzungsrecht abbildet – eine Right-of-
Use-Anlage (RoU-Anlage).
Parallele SAP RE stellt Funktionen bereit, die es erlauben, Verträge nach den Bilanzie-
Bewertung rungsrichtlinien IFRS und US-GAAP sowie nach dem HGB parallel zu bewer-
in SAP RE
ten. Diese Funktionen stehen im hier beschriebenen SAP S/4HANA zur
Verfügung, aber auch in ERP-Releases mit Releaseständen ab EA APPL 606
(mindestens SP 17). Sie finden die Funktionen im Anwendungsmenü von
SAP RE unter dem Menüpunkt Bilanzielle Bewertung der Verträge.
Wichtige SAP-Hinweise
Da die neuen Regelungen im Laufe ihrer Anwendung weitere inhaltliche
Interpretationen erfahren werden, werden auch die Funktionen der bilan-
ziellen Bewertung in SAP RE im Laufe der Zeit weiter angepasst. Alle Infor-
mationen zu Änderungen an den Funktionen der bilanziellen Bewertung
finden Sie im SAP-Hinweis 2255555 (Bewertung von Leasingverträgen –
SAP Contract and Lease Management based on SAP RE-FX). Die Nummer
des Hinweises – zweimal die Zwei, fünfmal die Fünf – ist übrigens kein
Druckfehler, sondern ein glücklicher Zufall. Die Customzingeinstellungen
für das Auslieferungscustomizing finden Sie im SAP-Hinweis 2403881 (Lea-
sing BC-Set Auslieferungs-Customizing). Schließlich bietet der FAQ-Hin-
weis 2662137 Informationen zu häufig gestellten Fragen.
Wir werden in diesem Abschnitt einen ersten Einblick geben, wie die bilan-
zielle Bewertung in SAP RE abgebildet wird. Für umfassende Informationen
empfehlen wir Ihnen das Buch »IFRS 16 – Leasingbilanzierung mit SAP« von
Anke Köppe und Sabine Toman (ISBN 978-3-8362-5953-8).
Um die bilanzielle Bewertung einsetzen zu können, müssen Sie im Custo- Customizing:
mizing von SAP RE unter Grundeinstellungen 폷 Teilfunktionen aktivieren Teilfunktion CE01
Für kreditorische Verträge mit operativem Leasing benötigen Sie für die
Bewertung nach IFRS, US-GAAP und HGB drei unterschiedliche Bewer-
tungsregeln, also z.B. diese Bewertungsregeln:
쐍 IFRS für die Bewertung nach IFRS
쐍 US_GAAP OL für die Bewertung nach US-GAAP
쐍 HGB OL für die Bewertung nach HGB
Eigenschaften der Wenn Sie also kreditorische Verträge von beiden Arten verwalten, müssen
Bewertungsregeln Sie fünf unterschiedliche Bewertungsregeln im Customizing anlegen. Wei-
tere Bewertungsregeln benötigen Sie für debitorisches Leasing und für Ser-
viceverträge. Sie finden die Einstellungen zur bilanziellen Bewertung im
Customizing von SAP RE unter Bilanzielle Bewertung von Verträgen. Legen
Sie im Menüpunkt Bewertungsregeln die benötigten Bewertungsregeln an.
Bewertungsarten Die Bewertungsarten bilden die Algorithmen für die Ermittlung der Bewer-
tungsdaten ab. Es werden unterschieden:
쐍 Bilanzielle Aktivierung: Der abgezinste Barwert der Leasingzahlungen
wird aktiviert (IFRS 16, US-GAAP ASC 842, Finanzierungsleasing im HGB,
auch für debitorisches Finanzierungsleasing).
쐍 Umbuchung: Die Leasingraten werden direkt in die GuV gebucht (opera-
tives Leasing im HGB).
쐍 Linearisierung: Die Leasingzahlungen werden über die Laufzeit des Ver-
trages linearisiert (auch als straight-lining bezeichnet, betrifft FAS13, Ser-
viceverträge, debitorisches operatives Leasing).
sen sinken. Diese Klassifizierung wird für die Bewertung nach US-
GAAP ASC 842 für operatives Leasing eingesetzt.
쐍 Klassifizierung C
Diese Klassifizierung betrifft das debitorische Finanzierungsleasing. Es
wird keine AfA berechnet.
In Abbildung 6.3 ist dargestellt, wie der Anmietvertrag nach IFRS 16 und
US-GAAP ASC 842 zu bewerten ist. Die RoU-Anlage wird mit dem Barwert
des Vertrages aktiviert, wobei ein Zinssatz von 4 % zugrunde gelegt wurde.
Die unterschiedliche Klassifizierung nach IFRS 16 und US-GAAP ASC 842
wirkt sich auf die AfA-Werte, den Werteverlauf der RoU-Anlage und die
Höhe des jährlichen Aufwands aus. Im Fall von US-GAAP ASC 842 bleibt der
Aufwand über die Vertragslaufzeit konstant. Im Fall von IFRS 16 bleibt die
AfA konstant.
Abbildung 6.3 Bewertung nach IFRS 16 im Vergleich zu US-GAAP ASC 842 für
operatives Leasing
Im Customizing der Bewertungsregeln (siehe Abbildung 6.1) werden nicht Aktivierung der
nur die Bewertungsregeln angelegt. Sie werden in den Teildialogen Zuord- Bewertungsregeln
Klicken Sie auf den Button Weiter, um wieder auf die Registerkarte Bewer-
tungsparameter zu gelangen.
Details zu den Durch die Schnellerfassung wurden in den Vertrag drei Bewertungsklau-
Bewertungsregeln seln eingefügt (siehe Abbildung 6.5, oben im Bild). Die Bewertungsklauseln
enthalten je nach Bewertungsart unterschiedliche Detaildaten. Für die Be-
wertungsart »Bilanzielle Aktivierung« sehen Sie die Detaildaten am Bei-
spiel der Bewertungsregel IFRS 16 in Abbildung 6.5 unten.
Bewertungs- Das Bewertungsergebnis wird der Übersicht halber auf mehreren Register-
ergebnis karten angezeigt. Im Beispiel in Abbildung 6.6 sind dies die Registerkarten
Aktiva, Abschreibung, Verrechnung und Zinsen. Oberhalb der Registerkarte
werden Barwert und Vertragswert (die Summe der Leasingraten bis zum
wahrscheinlichen Ende des Vertrages) ausgewiesen. Schauen Sie sich im
Folgenden die Registerkarten am Beispiel der Bewertungsregel IFRS 16 im
Detail an. Die Registerkarten sind für US-GAAP die gleichen, die Werte darin
– bis auf die AfA – ebenfalls.
Aktiva Die erste Registerkarte des Bewertungsergebnisses, die Registerkarte Aktiva
(Abbildung 6.6), zeigt, dass der Barwert zum 01.01.2017 (Spalte Fälligkeit) als
Zugang auf die Anlage 30005, Unternummer 0000 im Buchungskreis
9003 gebucht wird (Spalte Kontierung). Für diese Buchung wird die Bewe-
gungsart I110 (Spalte BArt) benutzt. Die Bewegungsart wurde aus den Daten
der Bewertungsregel abgeleitet (siehe Abbildung 6.2, Feld BewArt Aktiva).
Abbildung 6.7 zeigt die zweite Registerkarte des Bewertungsergebnisses, die Abschreibungen
Registerkarte Abschreibung, mit den Werten für die Abschreibungen (Spalte
Abschreibung) der RoU-Anlage (Feld Kontierung) für die jeweiligen Zeit-
räume (Spalten Berech. von und Berech. bis). Achtung: Die AfA sollte in jeder
Periode die gleiche sein – das trifft in diesem Beispiel aber nicht zu. Das liegt
daran, dass die Summe der AfA-Werte den Anlagenwert ergeben muss. Im
Beispiel ist der Anlagenwert aber nicht durch vier (Jahre) teilbar. In solchen
Fällen gleicht das System die Differenz durch Cent-Abweichungen in einzel-
nen Perioden aus (hier im Jahr 2018). Die Bewegungsart I210 wurde aus dem
Customizing der Bewertungsregel abgeleitet (siehe Abbildung 6.2, Feld
Bew.art Absch.). Diese Bewegungsart wird nicht zum Buchen der AfA benutzt.
Abbildung 6.8 zeigt zum Vergleich die AfA-Werte für denselben Vertrag in
der Bewertung nach US-GAAP. Die Abschreibung verläuft hier nicht linear.
Verrechnung Die dritte Registerkarte (siehe Abbildung 6.9), die Registerkarte Verrech-
nung, zeigt die Buchungen zum Abbau der Leasingverbindlichkeiten. Sie
entsprechen in Fälligkeit und Betrag den Leasingraten, die über den Partner-
finanzstrom gebucht werden. Die Bewegungsart I400 (Spalte Bart) stammt
aus der Definition der Bewertungsregel (Abbildung 6.2, Feld Bew.art Ver-
rechnung).
Zinsen Abbildung 6.10 zeigt die vierte Registerkarte, die Registerkarte Zinsen. Hier
werden die Zinsen für die Leasingverbindlichkeit angezeigt. Sie werden
zum Fälligkeitstermin mit der Bewegungsart I300 gebucht. Die Bewegungs-
art entstammt dem Feld Bew.art Zinsen aus der Definition der Bewertungs-
regel (Abbildung 6.2).
Die Bewertung nach HGB erzeugt einen völlig anderen Finanzstrom. Hier
werden – analog zum bisherigen Objektfinanzstrom – nur Umbuchungen
vorgenommen. Es wird daher nur eine Registerkarte, die Registerkarte
Umbuchungen, angezeigt (Abbildung 6.11).
Im Beispiel haben Sie die Bewertung für einen einzelnen Vertrag durchge- Massenlauf
führt. Für die Massenverarbeitung steht Transaktion RECEPR (Vertragsbe- Bewertung
nanzstrom ist die Grundlage für die Bewertungsbuchungen. Sie können sich
den kompletten Bewertungsfinanzstrom für alle Bewertungsregeln in auf-
bereiteter Form auf der Registerkarte Übersichten im Vertragsdialog anse-
hen (siehe Abbildung 6.13). In der Liste sind diejenigen Werte unterstrichen,
die schon gebucht sind (Ist-Sätze). Sie können per Doppelklick auf einen
unterstrichenen Wert in den bzw. die Buchhaltungsbelege abspringen.
Verrechnung Anlagenzugang
44.234,27 € 44.234,27 €
Die Buchungen für die Bewertung nach US-GAAP ähneln den IFRS-Buchun-
gen: Sie unterscheiden sich in der Höhe der AfA und darin, dass sie in
andere Ledger und auf einen anderen Bewertungsbereich der RoU-Anlage
gebucht werden. Der Aufwand aus Zinsen und AfA wird nicht auf getrenn-
ten Konten dargestellt, sondern auf einem Konto »Aufwand Leasing« (siehe
Abbildung 6.16).
Verrechnung Anlagenzugang
44.234,27 € 44.234,27 €
Wertberichtig. RoU-Anlage
Kontenfindungswerte
Im Unterschied zur Kontenfindung für die periodischen Buchungen, für
die der Kontenfindungswert nur eine zusätzliche Möglichkeit zur Steuerung
der Kontenfindung darstellt, die aber keineswegs benutzt werden muss, ist
die Verwendung von Kontenfindungswerten für die Bewertungsbuchun-
gen zwingend. Sie können also keine Bewertungsbuchungen vornehmen,
wenn Sie keine Kontenfindungswerte definiert haben.
Die Kontenfindungswerte dienen in den Bewertungsbuchungen dazu, die Konten unter-
Buchungen für die verschiedenen Arten von Verträgen und Vertragsobjek- scheiden nach
Objektarten
ten auseinanderzusteuern. So können Sie z.B. die Leasingverbindlichkeiten
für Autoleasing auf ein anderes Konto buchen als die Leasingverbindlich-
keiten aus der Anmietung von Gebäuden.
Legen Sie im Customizing von SAP RE unter Buchhaltung 폷 Automatisch
erzeugte Buchhaltungsbelege 폷 Kontenfindung 폷 Kontenfindungswerte die
benötigten Kontenfindungswerte an, und ordnen Sie diese den Objektar-
ten, gegebenenfalls differenziert nach Vertragsarten und für Vertragsge-
genstände differenziert nach Gegenstandsarten, zu (siehe Abbildung 6.18).
Diese Einstellung finden Sie unter Bilanzielle Bewertung 폷 Bewertungsob-
jektabhängige Steuerungsparameter. Diese Tabelle enthält im Übrigen
auch – wie weiter oben erläutert – die Anlagenklasse für das automatische
Anlegen der RoU-Anlage.
Leasingverbindlichkeit
Die Buchung der Leasingverbindlichkeit erfolgt über eine Referenzbewe-
gungsart zu I110, die über den Beziehungstyp CEK (Verrechnung Anlagen-
bewegung) gefunden wird. Die Einstellung nehmen Sie im Customizing
von SAP RE unter Konditionen und Bewegungen 폷 Bewegungsarten 폷 Refe-
renzbewegungsarten zuordnen vor.
Abbildung 6.20 zeigt die Referenzbewegungsarten zur Bewegungsart I110.
Neben dem für die Buchung der Leasingverbindlichkeit verwendeten Be-
ziehungstyp CEK werden weitere Referenzbewegungsarten benötigt, wenn
Sie Bewertungen für spezielle Vorgänge, z.B. eine Untervermietung, abbil-
den möchten.
Verrechnung
Alle bisher erläuterten Bewertungsbuchungen werden jeweils in diejenigen
Ledger gebucht, die für die Rechnungslegungsvorschrift der Bewertungsre-
gel relevant sind. Im Unterschied dazu wird die periodische Buchung des
Partnerfinanzstroms in alle Ledger gebucht. In Abschnitt 3.1.1, »Periodi-
sches Buchen: Verträge«, haben Sie erfahren, dass die periodische Buchung
zum Partnerfinanzstrom für kreditorische Verträge Buchungen erzeugt:
per Kosten an Kreditor
Der Objektfinanzstrom bucht dann – auch für alle Ledger – die Kosten vom Auswirkungen auf
Vertrag auf die verursachenden Objekte um. andere Finanz-
ströme
Die neuen Bilanzierungsrichtlinien enthalten nun für jede Rechnungsle-
gungsvorschrift andere Regeln, wann und in welcher Höhe der Leasingauf-
wand zu buchen ist. An die Stelle der direkten Durchbuchung der Leasing-
rate in den Aufwand treten für IFRS und US-GAAP nun die Aufwände aus AfA
und Zinsen. Nur für die Bewertung nach HGB darf die Leasingrate in den
Aufwand gebucht werden.
Die Buchung der Kosten in alle Ledger darf also nicht mehr so stattfinden
wie bisher. Daher werden die Buchungen mit der Einführung der Bewer-
tung wie folgt umgestellt:
쐍 Der Objektfinanzstrom entfällt für Konditionen, die an der Bewertung
teilnehmen.
쐍 Die periodische Buchung aus dem Partnerfinanzstrom wird nicht mehr
auf das Kostenkonto gebucht, sondern auf ein Verrechnungskonto (ein
Bilanzkonto) umgelenkt.
Kontenfindung Die Kontenfindung für die Verrechnungsbuchung wird über die entspre-
Verrechnung und chende Bewegungsart in den Bewertungsregeln gesteuert (siehe Abbildung
Umbuchung
6.2, Feld Bew.art Verrechnung). Die Kontenfindung für die Umbuchung
nach HGB entspricht der Kontenfindung für die Buchung des Objektfinanz-
stroms. Diese geht von der Konditionsart aus. Zur Bewegungsart der Kondi-
tionsart wird eine Referenzbewegungsart ermittelt zum Beziehungstyp
030 Verteilungsbuchungen (Objektumbuchungen).
AfA-Buchung
Die AfA-Buchung wird nicht durch den Bewertungslauf ausgeführt, son-
dern durch den Abschreibungslauf in der Anlagenbuchhaltung. Der AfA-
Lauf liest zu diesem Zweck die AfA-Werte, die für die RoU-Anlage in SAP RE
berechnet wurden, aus dem Bewertungsfinanzstrom des Leasingvertrages.
Abbildung 6.22 zeigt die Anlagenwerte einer RoU-Anlage im Asset Explorer
(Transaktion AW01N). Sie können aus den Bewertungsparametern des Ver-
trages durch Doppelklick auf die Anlagennummer direkt in diese Ansicht
abspringen.
Konditionsbewer- In der Zuordnung der Konditionen zur Bewertungsklausel legen Sie durch
tungseigenschaft Einstellen der Bewertungseigenschaft (Spalte Bew.Eigenschaft) fest, wie
eine Kondition in die Bewertung einbezogen werden soll. Das Attribut, das
Sie hier festlegen, wird in SAP RE korrekt – etwas sperrig – Konditionsbewer-
tungseigenschaft genannt. In unserem Beispiel wurde die Grundmiete als
»Leasingrate« bewertet.
Konditionen Sie können auf dieser Registerkarte festlegen, dass Konditionen an der Be-
anteilig wertung teilnehmen oder eben nicht (Spalte Ko.berü.). Sie können auch fest-
berücksichtigen
legen, dass eine Kondition nur teilweise berücksichtigt wird. Hierzu machen
Sie entsprechende Angaben in den Spalten Konditionsberücks. (Konditions-
berücksichtigung) und Proz.Ant. (prozentualer Anteil) oder Abs.Ant. (abso-
luter Anteil). Im Beispiel in Abbildung 6.23 wurde festgelegt, dass die perio-
dische Konditionsmiete »Grundmiete kredit.« nur zu 80 % als Leasingrate
gewertet wird. Eine ebenfalls im Vertrag vorhandene Einmalkondition
»Grundmiete kredit.« (Spalte Einm zeigt an, dass es sich um eine Einmalkon-
dition handelt) wird hingegen voll als Leasingrate gewertet.
In diesem Fall können Sie – wie im Beispiel in Abbildung 6.23 gezeigt – für
die Kondition festlegen, dass nur 80 % des Betrages als Leasingrate berück-
sichtigt werden sollen. Die Auswirkung dieser Angabe ist, dass nur 400 EUR
der Leasingrate in den Barwert eingerechnet werden. Der Rest der Rate wird
nicht aktiviert, sondern linearisiert, d.h. über die Laufzeit des Vertrages
gleichmäßig verteilt und in die Kosten gebucht.
Im Unterschied zur Umbuchung im Fall einer HGB-Bewertung, die jeweils in Linearisierung vs.
der Höhe der Leasingrate erfolgt, wird bei der Linearisierung ein Durch- Umbuchung
schnittswert gebucht. Die Buchung erfolgt auch nicht pro Konditionsart wie
bei der HGB-Umbuchung, sondern für alle Linearisierungsanteile aller Kon-
ditionen in einer Summe. Die hierfür erforderliche Bewegungsart wird der
Bewertungsregel entnommen (siehe Abbildung 6.2, Feld Bew.art Linear.).
In dem vorangegangenen Beispiel haben Sie Teile einer Kondition, einer Servicekosten
Leasingrate, als »Servicekosten« gewertet und über die Vertragslaufzeit li-
nearisiert, im angloamerikanischen Sprachraum wird das auch als straight-
lining bezeichnet. Sie können auch Konditionen insgesamt als Servicekos-
ten werten. Hierzu stellen Sie die Bewertungseigenschaft auf Linearisierung
ein, wie Sie in Abbildung 6.23 für die Konditionsart »Service kreditorisch«
sehen.
Neben den Konditionsbewertungseigenschaften »Leasingrate« und »Li- Spezielle
nearisierung« werden in Abbildung 6.23 noch einige andere Bewertungs- Konditionen
Statistische Die erste Frage ist einfach zu beantworten: Legen Sie im Vertrag eine statis-
Konditionen tische Einmalkondition für die Maklerkosten an, und ordnen Sie diese den
Bewertungsklauseln zu. Wählen Sie hierbei die Konditionsbewertungs-
eigenschaft »Initialkosten« (siehe auch Abbildung 6.23, Kondition »Anfäng.
Kosten kred.«).
Mehrere Objekte Die Tatsache, dass statistische Konditionen in die Bewertung eingehen kön-
im Vertrag nen, eröffnet Ihnen weitere Möglichkeiten. Haben Sie z.B. einen Vertrag
geschlossen, bei dem Sie mehrere verschiedene Objekte anmieten, so wer-
den Sie jedes Objekt einzeln bewerten. Wurde für jedes einzelne Objekt eine
eigene Leasingrate vereinbart, so legen Sie für jedes Objekt und die zugehö-
rige Leasingrate passende Bewertungsklauseln an, sodass für jedes Objekt
eine eigene RoU-Anlage angelegt werden kann.
Mehrere Objekte, Haben Sie nun aber mit dem Leasinggeber eine pauschale Leasingrate für
aber nur eine alle Objekte vereinbart, so können Sie die Bewertung trotzdem auf der
Leasingrate
Ebene der einzelnen Objekte durchführen. Zu diesem Zweck legen Sie die
pauschale Leasingrate als Buchmiete an. Legen Sie für jedes der Objekte, das
sie bewerten möchten, eine statistische Kondition an mit seinem Anteil der
Leasingrate (z.B. in % der Leasingrate). Für die Bewertung benutzen Sie
dann nur die statistischen Konditionen für die Einzelobjekte, nicht aber die
pauschale Leasingrate.
Anfängliche Kosten Kommen wir auf die Frage zurück, wie sich anfängliche Kosten auf die
Bewertung auswirken. Die Antwort ist: Anfängliche Kosten erhöhen den
Wert der RoU-Anlage, gehen aber nicht in die Leasingverbindlichkeiten ein.
Abbildung 6.24 zeigt ein Beispiel für eine Bewertung unter Berücksichti-
gung von Initialkosten. In der Spalte Initial werden die anfänglichen Kosten
in Höhe von 3.500 EUR ausgewiesen. Die erste Spalte Anfangsbestand weist
in der ersten Zeile den Anfangsbestand der RoU-Anlage aus, der um
Schauen Sie sich an, wie die Buchungen in diesem Fall aussehen. In dem Buchung der
Beispiel, das in Abbildung 6.24 dargestellt ist, beträgt der Barwert der Lea- Initialkosten
singzahlungen 31.000,55 EUR. Die Anlage ist mit dem Barwert zuzüglich
der anfänglichen Kosten in Höhe von 3.500 EUR zu aktivieren, also mit
34.500,55 EUR. Die Gegenbuchung erfolgt zunächst in gleicher Höhe auf
das Konto für Leasingverbindlichkeiten (unter Benutzung eines Verrech-
nungskontos). Die Leasingverbindlichkeiten werden danach um die Initial-
kosten reduziert. Die Richtigstellung der Leasingverbindlichkeit wird
durch eine Sonderbewegung im Finanzstrom abgebildet, siehe Abbildung
6.25. Die Buchungen sind also folgende:
쐍 Aktiva
per Anlage an Verrechnung Leasing 34.500,55 EUR
쐍 Sonderbewegung
per Leasingverbindlichkeit an Verrechnung Initialkosten 3.500 EUR
Abbildung 6.25 können Sie auch entnehmen, dass die Sonderbewegung mit
der Bewegungsart I450 (Statistische Initialkosten) gebucht wird. Diese Be-
wegungsart wird als Referenzbewegungsart zum Beziehungstyp CE2 (Statis-
tische Initialkosten) zur Bewegungsart Verrechnung I400 aus der Bewer-
tungsregel ermittelt (vergleiche Abbildung 6.2).
Weitere spezielle In Leasingverträgen werden auch andere Vereinbarungen getroffen, die
Konditionen sich u.U. auf die Bewertung auswirken. Dies sind z.B. Anreizzahlungen des
Vermieters, Rückbauverpflichtungen oder Strafzahlungen im Fall vorzeiti-
ger Kündigung. Solche Konditionen werden als einmalige statistische Kon-
ditionen im Vertrag hinterlegt.
Informationen zu Informationen, wie sich diese Konditionen in der Bewertung verhalten, fin-
speziellen den Sie im Einführungsleitfaden von SAP RE im Text zum Menüpfad Bilan-
Konditionen
zielle Bewertung von Verträgen 폷 Konditionsbewertungsgruppen, wenn Sie
auf den Begriff Konditionsbewertungseigenschaft klicken. Informationen
zu den Referenzbewegungsarten, die für Buchungen im Zusammenhang
mit diesen speziellen Konditionen benötigt werden, finden Sie im Einfüh-
rungsleitfaden im Text unter Konditionen und Bewegungsarten 폷 Referenz-
bewegungsarten.
Vorbelegung Der Menüpfad Bilanzielle Bewertung von Verträgen 폷 Konditionsbewer-
Bewertungs- tungsgruppen dient dazu, Vorbelegungen für die Konditionsbewertungs-
eigenschaft
eigenschaften zu definieren. Sie legen in dem Menüpunkt Konditionsbewer-
tungsgruppen Konditionsbewertungsgruppen an und ordnen ihnen Kondi-
tionsarten zu. Dabei legen Sie pro Konditionszweck fest, wie die Kondition
hinsichtlich der Bewertung zu behandeln ist. In Abbildung 6.26 sehen Sie,
dass für die Konditionsgruppe IFRS 16 (Feld KondBewGruppe oberhalb der
Tabelle) festgelegt wurde, dass Konditionen mit dem Konditionszweck A
(Spalte ExKz) und der Konditionsart V100 (Spalte KA…) die Konditionsbewer-
tungseigenschaft »A Leasingrate« (Spalte Bew.Eig.) bekommen und »Volle
Berücksichtigung« vorgeschlagen wird.
Diese und andere Vertragsänderungen können sich auf die Höhe der Lea-
singverbindlichkeiten und den Wert der RoU-Anlage auswirken. Wenn sich
bewertungsrelevante Daten eines Vertrages ändern, nachdem die Erstbe-
wertung durchgeführt und gebucht wurde, ist eine Folgebewertung notwen-
dig. Wir beschreiben das grundsätzliche Vorgehen bei Folgebewertungen
am Beispiel einer Indexanpassung (siehe Abschnitt 5.2.1).
Um eine Folgebewertung für diesen Vertrag durchzuführen, fügen Sie eine Zeitscheibe
neue Zeitscheibe in die Bewertungsklausel ein. Klicken Sie zu diesem Zweck Bewertung
Bewertungs- Die Änderung der Kondition durch die Indexanpassung ändert den Ver-
verhalten tragswert und damit die Höhe der Leasingverbindlichkeit. Die Frage, welche
Auswirkung die Änderung auf den Wert der RoU-Anlage hat, entscheiden
Sie durch die Einstellung des Bewertungsverhaltens im Feld Bew.verhalten
(siehe Abbildung 6.27). Im Beispiel wurde »Absolute Differenz« gewählt.
Diese Einstellung führt dazu, dass der neue Anlagenwert wie folgt ermittelt
wird:
Restwert der RoU-Anlage vor Neubewertung
Auf die RoU-Anlage wird also ein Zugang in der Höhe der absoluten Diffe-
renz der Leasingverbindlichkeiten vor und nach der Neubewertung ge-
bucht. Weitere Optionen für das Bewertungsverhalten sind in der (F1)-
Hilfe des Feldes Bew.verhalten erläutert.
Folgebewertung Nachdem Sie die neue Zeitscheibe angelegt haben, setzen Sie den Status der
starten Bewertungsklausel wieder auf »vollständig«. Wechseln Sie auf die Register-
karte Bewertung, und starten Sie die Bewertung. In unserem Beispiel erhal-
ten Sie einen nachträglichen Zugang zur RoU-Anlage zum 01.01.2018 (siehe
Abbildung 6.28).
Die Historie der Bewertungen können Sie auf der Registerkarte Bewertung Bewertungshistorie
im unteren Teil des Bildes verfolgen, siehe Abbildung 6.30. Mit einem Klick
auf den Button (Berechnete Werte) können Sie sich das Ergebnis der his-
torischen Bewertungsläufe und des aktuellen Bewertungslaufes ansehen.
Auf der Registerkarte Übersichten sehen Sie die neueste Bewertungsstufe. Bewertungsstufen
Klicken Sie auf den Button (Vorhergehende Stufe), wenn Sie eine vorhe- auswerten
Bewertungsdaten auswerten
Weitere Transaktionen dienen der Auswertung der Bewertungsfinanz-
ströme.
Transaktion RECESH (Vertragsbewertungen anzeigen) zeigt alternativ eine Bewertungsläufe
Liste der Bewertungsläufe (Prozesssicht) oder der Bewertungsfinanzströme und Bewertungs-
finanzströme
(Finanzstromsicht) an.
Transaktion RECEISRECLASSIFY (Umgliederung) dient der Darstellung der Umgliedern und
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen in einem Zeitraster, also z.B. Ver- rastern
bindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem, fünf oder mehr Jah-
ren. Die Rastermethode definieren Sie im zentralen Einführungsleitfaden
unter Finanzwesen 폷 Hauptbuchhaltung 폷 Periodische Arbeiten 폷 Umgliedern 폷
Umbuchen und Rastern der Forderungen und Verbindlichkeiten 폷 Rasterme-
thode definieren und Korrekturkonten Ford./Ver. Umgliederung.
Diese Rastermethode können Sie auch für Transaktion RECEISLIABGRAD
(Verbindlichkeitenspiegel) verwenden. Sie wertet die nicht abgezinsten
Leasingverbindlichkeiten aus. Raster werden im Unterschied zu Transak-
tion RECEISRECLASSIFY über Spalten und nicht über Berichtszeilen abgebil-
det. Verschiedene Summierungen sind möglich.
6.2 Vorsteuerbehandlung
Nicht nur der Endverbraucher, sondern auch ein Unternehmer zahlt für
erhaltene Lieferungen und Leistungen Umsatzsteuer. Im Unterschied zum
Endverbraucher kann ein Unternehmer – wenn er selbst beim Verkauf sei-
ner Waren oder Dienstleistungen Umsatzsteuer erhebt – die Vorsteuer gel-
tend machen und vom Finanzamt erstattet bekommen. Der Unternehmer
darf Vorsteuer jedoch nur in dem Maße abziehen, in dem die Kosten, auf
welche die Vorsteuer erhoben wurde, für die Erzielung umsatzsteuerpflich-
tiger Umsätze entstanden sind.
SAP RE bildet die Vorsteuerbehandlung, also die Vorsteueraufteilung und
die Vorsteuerberichtigung nicht nur für Geschäftsvorfälle im Zusammen-
hang für Immobilien, sondern auch für andere Wirtschaftsgüter ab.
Optionssätze
Das Unternehmen »Windkraftanlagen Berlin« besitzt ein Gebäude, in des-
sen Erdgeschoss sich Konstruktionsbüros (240 m2) befinden. Im Dachge-
schoss befindet sich eine Wohnung, die dem Unternehmen gehört und die
an den Inhaber des Unternehmens vermietet ist (160 m2). Die Vorsteuer
für die Anschaffungs- und Herstellkosten sowie die Instandhaltung des
Gebäudes darf nur anteilig abgezogen werden.
Der Optionssatz, der zur Bestimmung des abzugsfähigen Teils benutzt
wird, ermittelt sich wie folgt:
Optionssatz = umsatzsteuerpflichtige Nutzung / Gesamtnutzung
(in Prozent)
Legt man für die Ermittlung des Optionssatzes die Flächen zugrunde, so
ergibt sich in diesem Beispiel:
Fläche gewerbliche Nutzung: 240 m2
Gesamtfläche:240 m2 + 160 m2 = 400 m2
Optionssatz:240 m2 / 400 m2 = 60 %
Die Vorsteuer aus einer Rechnung, die eine Dienstleistung für das gesamte
Gebäude betrifft, ist also zu 60 % abzugsfähig. Die Vorsteuer auf Leistun-
gen, die nicht dem Gebäude insgesamt zuzuordnen sind, sondern den ein-
zelnen Mieteinheiten, ist entweder voll abzugsfähig (Gewerbeeinheit) oder
nicht abzugsfähig (Wohnung) und erhöht in letzterem Fall die Kosten. Bei-
spiele sehen Sie in Tabelle 6.1. Zur Vereinfachung wurde in allen Beispielen
in diesem Abschnitt von einem Steuersatz in Höhe von 20 % ausgegangen.
Kosten nicht
abzugsfähige
Vorsteuer Vorsteuer Optionssatz
In diesem Beispiel sind die Optionssätze des Gebäudes und der Mietobjekte
über den Zeitablauf konstant. Spannend wird es, wenn der Unternehmer
sich entschließt, umzuziehen und seine Wohnung in Büros umzuwandeln.
Der Optionssatz des Gebäudes beträgt ab diesem Zeitpunkt 100 %. Das Un-
ternehmen darf nach § 15a UStG nachträglich einen Teil der Vorsteuer auf
die Anschaffungs- und Herstellkosten des Gebäudes geltend machen. Wir
werden dieses Thema in Abschnitt 6.2.4, »Vorsteuerberichtigung«, behan-
deln.
Grundvoraussetzung für die Vorsteueraufteilung in SAP RE ist, dass der Customizing
Buchungskreis zur Vorsteuer optiert. Diese Einstellung treffen Sie im Grundeinstellungen
Gewerbe 1 an 0% 0% 0% 40 % 40 / 400
Arzt vermietet = 10 %
Optionssätze können sich im Zeitverlauf aufgrund der Änderung der Nut- Optionssatz-
zung ändern. Man benötigt also bei Immobilien Automatismen, um Opti- methoden
Die Optionssatzmethode, die für das Gebäude in Abbildung 6.33 benutzt Automatisch ermit-
wird, basiert auf Flächen, genauer auf der Flächenart A001 (Gesamtfläche), telte Optionssätze
In den Stammdaten der Objekte haben Sie eine Optionssatzmethode vorge- Optionssatz-
geben. Mithilfe dieser Methode wird durch das Programm zur Optionssatz- ermittlung
Ablauf der Options- Die Nutzung einer Immobilie wird durch die (belegenden) Mietverträge
satzermittlung abgebildet. Daher beginnt die Ermittlung des Optionssatzes immer mit der
Nutzung, also bei den Mietverträgen. So wird der Optionssatz eines Gebäu-
des ermittelt:
1. Zunächst werden alle Mietobjekte zum Gebäude ermittelt.
2. Im zweiten Schritt werden die aktuellen Mietverträge zu diesen Mietob-
jekten ermittelt.
3. Die Belegung entscheidet darüber, ob ein Mietobjekt optiert oder nicht,
d.h., das Mietobjekt »erbt« den Optionssatz des belegenden Vertrages.
Steht das Objekt leer, wird der Optionssatz des Mietobjektes verwendet.
Der Optionssatz des Mietobjektes sagt aus, für welche Nutzung das Miet-
objekt vorgesehen ist. Falls es im System schon einen Vertrag für das
Mietobjekt gibt, der zu einem späteren Zeitpunkt beginnt (Folgevertrag),
so können Sie im Customizing der Optionssatzmethode festlegen, dass
der Optionssatz des Folgevertrages auf den Leerstandszeitraum ange-
wendet wird.
4. Jedes Mietobjekt geht mit dem ermittelten Optionssatz in die Berech-
nung des Optionssatzes des Gebäudes ein. Der Beitrag des Mietobjektes
wird gewichtet mit der Bemessung (z.B. der Fläche), die in der Options-
satzmethode festgelegt wurde.
Die Detaildaten zur Optionssatzermittlung können Sie auch auf der Regis-
terkarte Optionssatzmethoden des Stammdatendialoges und dort auf der
Registerkarte Optionssatzermittlung (Detail) für alle Perioden aufrufen.
Mit einem Doppelklick auf die Zeile Vorsteuerbasisbeleg gelangen Sie in die
Anzeige dieses Beleges. Sie sehen in Abbildung 6.40 den Vorsteuerbasisbe-
leg zum Buchhaltungsbeleg aus Abbildung 6.38.
Der Beleg weist pro Buchungszeile den berechneten Steuerbetrag aus (Feld
Steuerbetr). Die Felder AFSteuer und NAFSteuer werden nach der Vorsteuer-
aufteilung die Anteile der Steuer enthalten, die als abzugsfähig bzw. nicht
abzugsfähig gebucht wurden.
Mit einem Klick auf den Button Belege anzeigen gelangen Sie in eine Liste,
wie in Abbildung 6.42 gezeigt. Sie sehen, dass in dem Beispiel – wie erwartet
(siehe Tabelle 6.1) – zwei Belege erzeugt wurden, beide mit dem Buchungs-
satz
per Kostenart (mit Steuerkennzeichen für Nullsteuer)
Ob die Kosten aus der nicht abzugsfähigen Vorsteuer auf das Ursprungs- Kontenfindung
konto zurückgebucht werden (wie in Abbildung 6.42) oder auf ein separates Vorsteueraufteilung
6.2.4 Vorsteuerberichtigung
Wir kommen auf das Beispielgebäude der Firma »Windkraftanlagen Berlin«
zurück. Das Gebäude wurde 2014 errichtet und am 01.11.2014 bezogen. Das
Erdgeschoss (240 m2) wurde seitdem gewerblich genutzt. Das Oberge-
schoss bewohnt der Unternehmer. Das Unternehmen boomt, und die
Die Differenz aus der ursprünglich abgezogenen Vorsteuer und der aus
heutiger Sicht abzugsfähigen Vorsteuer wird für die restliche Laufzeit jähr-
lich berichtigt um
48.000 EUR / 10 Jahre = 4.800 EUR
Die Funktionen der Vorsteuerberichtigung in SAP RE sind gemäß der deut- Vorsteuer-
schen Gesetzgebung gestaltet und nur für Deutschland freigegeben. Sie fin- berichtigung
Deutschland
den daher die entsprechenden Transaktionen im Anwendungsmenü von
SAP RE unter Länderspezifika 폷 Deutschland 폷 Vorsteuerberichtigung.
Um die Vorsteuerberichtigung benutzen zu können, benötigen Sie fol- Customizing
gende Grundeinstellungen im Customizing von SAP RE: Vorsteuer-
berichtigung
쐍 Über den Menüpfad Grundeinstellungen 폷 Teilfunktionen aktivieren akti-
vieren Sie die Teilfunktion IT01 (Vorsteuerberichtigung). Falls Sie auch
die Vorsteuerberichtigung für Anlagenabgänge im Umlaufvermögen
vornehmen wollen, benötigen Sie zusätzlich die Teilfunktion IT02 (Vor-
steuerberichtigung Umlaufvermögen).
쐍 Unter Länderspezifika 폷 Deutschland 폷 Vorsteuerberichtigung 폷 Stammda-
ten 폷 Relevante Obj. f. Vst-Aufteilung u. -berichtig., Vorbel. Leistungsbe-
zugsd aktivieren Sie die Vorsteuerberichtigung im Buchungskreis durch
Setzen des Kennzeichens VstBerichtigung.
Berichtigungsobjekt Für die Berichtigung der Vorsteuer benötigen Sie in SAP RE ein Berichti-
gungsobjekt. Das Berichtigungsobjekt beschreibt ein Wirtschaftsgut, eine
Anlage oder eine Maßnahme, für die gemäß § 15a UStG die Vorsteuer
berichtigt werden muss. Es enthält die folgenden Informationen:
쐍 wie hoch die Vorsteuer insgesamt war, die im Zusammenhang mit dem
Wirtschaftsgut, der Anlage oder der Maßnahme angefallen ist,
쐍 wie hoch hiervon der Anteil der tatsächlich abgezogenen Vorsteuer war und
쐍 wie sich die steuerlichen Verhältnisse im Laufe der Zeit geändert haben –
die Optionssätze.
Customizing Für das Anlegen eines Berichtigungsobjektes benötigen Sie einige Fest-
Berichtigungsobjekt legungen im Customizing von SAP RE, die Sie unter Länderspezifika 폷
Deutschland 폷 Vorsteuerberichtigung 폷 Stammdaten finden. Legen Sie zu-
nächst im Menüpunkt Nummernkreis Berichtigungsobjekt festlegen die
Nummernkreise für Berichtigungsobjekte an. Geben Sie im Menüpunkt Art
des Berichtigungsobjektes definieren an, welche Arten von Berichtigungs-
objekten Sie benötigen.
Art des Die Art des Berichtigungsobjektes bestimmt,
Berichtigungs-
쐍 ob es sich um einen Berichtigungszeitraum (5 Jahre oder 10 Jahre) oder
objektes
um Einmalberichtigungen handelt (Umlaufvermögen, das nur einmalig
zur Erzielung eines Umsatzes verwendet wird),
쐍 aus welchem Nummernkreis die Berichtigungsobjekte versorgt werden
und
쐍 die Kontenfindung durch die Festlegung der Bewegungsart, mit der
Ertrag aus abzugsfähiger Vorsteuer bzw. der Aufwand aus nicht abzugsfä-
higer Vorsteuer gebucht wird.
Die Registerkarte Allgemeine Daten enthält eine Beschreibung des Berichti- Berichtigungs-
gungsobjektes. Das Datum im Feld Erstmalige Verwendung und die Einträge zeitraum
die der Berichtigung zugrunde liegen sollen, zu ermitteln sind. Wenn Sie
eine automatische Methode verwenden, also eine, die die Optionssätze
berechnet, benötigen Sie zusätzlich eine Angabe, auf Basis welcher Objekte
die Berechnung des Optionssatzes erfolgen soll. Im Beispiel sollen die Opti-
onssätze auf Basis der Fläche berechnet werden. Das Gebäude, dessen Flä-
chen berücksichtigt werden sollen, hinterlegen Sie auf der Registerkarte
Objekte unter Optionssatzermittlung (siehe Abbildung 6.45).
Auf der Registerkarte Objekte finden Sie außerdem das Feld Kontierungs- Kontierungsobjekt
objekt. Für die Buchung des Vorsteuerberichtigungsbeleges benötigen Sie
ein Kontierungsobjekt für die Aufwands- bzw. Ertragsbuchung. Hinterle-
gen Sie dieses im Feld Kontierungsobjekt auf der Registerkarte Objekte
(Abbildung 6.45).
Berichtigungsbasis Die Registerkarte Berichtigungsbasis dient dazu, die Grundlagen für die
Vorsteuerberichtigung zu hinterlegen, die Berichtigungsbasissätze. Sie ent-
halten die folgenden Informationen:
쐍 das Steuerkennzeichen, mit dem gebucht wurde
쐍 die gebuchte Gesamtsteuer
쐍 die von der Gesamtsteuer ursprünglich abgezogene Steuer
(bzw. den Optionssatz der Aufteilung)
쐍 den Nettobetrag, auf den sich die Steuer bezieht
Nachdem nun alle Grunddaten für die Vorsteuerberichtigung erfasst sind, Vorsteuer-
benötigen Sie für die Vorsteuerberichtigung noch die monatlichen Options- berichtigung
durchführen
sätze. Stellen Sie sicher, dass für die Berichtigungsperioden die Optionssätze
zum Berichtigungsobjekt ermittelt wurden. Anschließend können Sie das
Programm zur Vorsteuerberichtigung starten: Transaktion REITTCCALC
(Vorsteuerberichtigung durchführen). Wie schon erwähnt, steht IT für input
tax und TC für tax correction; CALC steht für calculation.
Das Selektionsbild zur Vorsteuerberichtigung enthält im Abschnitt Objekte Monatslauf oder
die Möglichkeit, bestimmte Berichtigungsobjekte einzugrenzen. Im Ab- Jahreslauf
Im Jahr 2019 wird der Optionssatz durchgängig 100 % sein, auch der Berich- Bagatellgrenzen
tigungsbetrag wird höher als 1.000 EUR im Jahr ausfallen (4.800 EUR) und
somit diese Bagatellgrenze überschreiten. Starten Sie also den Monatsbe-
richtigungslauf für Januar 2019. Das Ergebnis ist in Abbildung 6.48 zu
sehen.
Abbildung 6.49 Auszug aus der Dokumentation zur Erläuterung der Bagatell-
grenzen
In der Tabelle 6.3 werden die Spalten der Liste aus Abbildung 6.50 erläutert.
Die Ergebnisliste in Abbildung 6.50 weist aus, dass ein Ertrag aus abzugsfä-
higer Vorsteuer in Höhe von 4.800 EUR für das Jahr 2019 gebucht wird. Den
Buchungsbeleg können Sie sich ansehen, wenn Sie auf den Button Belege
klicken.
Kontenfindung Die Kontenfindung für die Belege bestimmt sich über die Bewegungsart,
die aus dem Customizing der Arten von Berichtigungsobjekten stammt
(siehe oben). Es wird jeweils das Steuerkonto des ursprünglichen Steuer-
kennzeichens bebucht, nur das Gegenkonto wird über die Bewegungsart
ermittelt. Grundsätzliche Informationen zur Kontenfindung auf der Basis
von Bewegungsarten finden Sie in Kapitel 3, »Buchhaltung in SAP RE«, in
Abschnitt 3.1.3, »Customizing: Kontenfindung«.
Prozess-ID Auch der Prozess der Vorsteuerberichtigung wird unter einer Prozess-ID,
z.B. 000001302018RETC, gespeichert, die Sie für Auswertungen und für
den Storno heranziehen können. Sie setzt sich zusammen aus einer laufen-
den Nummer, dem Jahr, in dem der Lauf gestartet wurde, und dem Kürzel
RETC.
Sie sind nun mit der grundsätzlichen Funktionsweise der Vorsteuerberich-
tigung vertraut. In diesem einfachen Beispiel wurde der Berichtigungs-
basissatz manuell erfasst. Diese Vorgehensweise setzt voraus, dass Sie die
zu berücksichtigenden Steuerbeträge auf irgendeine Weise ermittelt ha-
ben. Bei größeren Maßnahmen, z.B. einer umfassenden Gebäudesanie-
rung, kann das Ermitteln der zu berichtigenden Steuerbeträge aber eine
aufwendige Angelegenheit sein.
Belege zum Daher besteht die Möglichkeit, die Belege, die aus Sicht der Vorsteuerbe-
Berichtigungs- richtigung zur gleichen Maßnahme gehören, halbautomatisch dem Berich-
objekt zuordnen
tigungsobjekt, das zu dieser Maßnahme angelegt wurde, zuzuordnen. Die
Zuordnung von Belegen (genauer: von Belegpositionen) zu einem Berichti-
gungsobjekt dient nicht nur der automatischen Ermittlung der Berichti-
gungsbasissätze, sondern auch der Dokumentation.
Vorsteuerbelege Abbildung 6.53 zeigt zwei Beispielbelege, in denen der Aufwand auf Innen-
für fremde aufträge kontiert ist. Auch für diese Belege, Belege mit »fremden« Kon-
Kontierungen
tierungen, die nicht zu SAP RE gehören (Aufträge, Kostenstellen, PSP-
Elemente, Anlagen), kann die Vorsteueraufteilung durchgeführt werden.
Voraussetzung hierfür ist, dass im Customizing von SAP RE für den Bu-
chungskreis entsprechende Festlegungen getroffen wurden. Legen Sie im
Dialog Grundeinstellungen 폷 Grundeinstellungen im Buchungskreis vorneh-
men in den Detaildaten im Abschnitt Vorsteueraufteilung fest, für welche
Kontierungen die Vorsteueraufteilung stattfinden soll.
Welche der Optionen gewählt wird, entscheiden Sie durch eine Einstellung
im Customizing von SAP RE, die Sie unter Länderspezifika 폷 Deutschland 폷
Vorsteuerberichtigung 폷 Aufteilung, Buchungen und Berichtigung 폷 Quell-
objekt für die Optionssatzermittlung definieren finden. Wir haben für das
Beispiel entschieden, dass die Optionssätze aus Berichtigungsobjekten
ermittelt werden. Da die Berichtigungsobjekte vom Anwender beim Buchen
nicht angegeben werden können, treffen Sie die Zuordnung nachträglich
mittels Transaktion REITTCASSIGN (Zuordnung Berichtigungsobjekt zur
Belegposition).
Im Selektionsbild von Transaktion REITTCASSIGN bestimmen Sie im Ab- Berichtigungs-
schnitt Belegpositionen, für welche Belegpositionen aus den Vorsteuer- objekt zuordnen
Im Beispiel für die Belege aus Abbildung 6.53 wurde aufgrund der in Ab-
bildung 6.52 dargestellten Zuordnung genau ein Berichtigungsobjekt ge-
funden und dessen Zuordnung zur Belegposition vorgeschlagen (Abbil-
dung 6.55).
Massenpflege von Haben Sie das Kennzeichen Zuordn. vorschlagen beim Aufruf der Transak-
Vorsteuerdaten tion nicht gesetzt, so können Sie in der interaktiven Liste durch Klick auf
den Button (Vorschlag für Zuordnung ermitteln) zu den Belegzeilen
Berichtigungsobjekte ermitteln. Weitere Änderungen der Belegpositionen
sind per Klick auf den Button (Massenänderung) möglich, wenn Sie zu-
vor Zeilen markiert haben. Es erscheint das Pop-up-Fenster, das in Abbil-
dung 6.56 zu sehen ist. Bei den Daten, die Sie hier nachpflegen können,
handelt es sich um jene, die Sie im Kontierungsblock von SAP RE im
Abschnitt VstBerichtigung finden. Der Optionssatz, den Sie hier gegebe-
nenfalls angeben, wird ausschließlich für die Aufteilung der gewählten Be-
legzeile benutzt und hat keinen Bezug zum Kontierungsobjekt.
Wenn Sie mit der Zuordnung der Berichtigungsobjekte und den sonstigen
Änderungen zufrieden sind, sichern Sie die Änderungen.
Um die Vorsteuer zu berichtigen, müssen Sie aus den Daten der zugeordne- Berichtigungsbasis
ten Belegpositionen (Abbildung 6.57) Berichtigungsbasissätze erzeugen. aktualisieren
Aus allen Belegzeilen der zugeordneten Belege werden hierbei die Steuer-
anteile zu einem Berichtigungsbasissatz (pro Steuerkennzeichen) aufsum-
miert. Dieser Vorgang, die Aktualisierung der Berichtigungsbasis, erfolgt
aufgrund von Registrierungseinträgen. Sie können diese Registrierungen
abarbeiten, indem Sie entweder in die Pflege des Berichtigungsobjektes
wechseln oder Transaktion RECARG (Objekte aktualisieren) aufrufen; CA
steht für cross application, RG für registration. In Transaktion RECARG
schränken Sie auf den Objektzustand TCBS (siehe Abbildung 6.59) ein. Im
Vorsteuer- Abbildung 6.60 zeigt die automatisch aus den Belegpositionen ermittelten
berichtigung Berichtigungsbasissätze (Satzart BerBasis A). Pro Steuerkennzeichen wird je
ausführen
ein Berichtigungsbasissatz durch Aufsummierung der abzugsfähigen bzw.
nicht abzugsfähigen Steueranteile erzeugt. Die Spalte Optionssatz zeigt den
durchschnittlichen Optionssatz der Vorsteueraufteilung an, der aus den
tatsächlich abgezogenen Vorsteuerbeträgen und der Gesamtsteuer ermit-
telt wird. Die Vorsteuerberichtigung findet nun mit diesen Berichtigungs-
basissätzen statt.
Berichtigungszeit- Ehe Sie die Vorsteuerberichtigung starten, denken Sie daran, die Options-
raum und Status sätze zu ermitteln. Zudem müssen im Berichtigungsobjekt auf der Register-
karte Allgemeine Daten das Datum im Feld Erstmalige Verwendung und
damit der Berichtigungszeitraum sowie der Status »Zur Berichtigung« im
Feld Status gesetzt sein.
Wir fassen der Übersichtlichkeit halber die Schritte, die wir im vorliegenden
Beispiel gegangen sind, in der Tabelle 6.4 zusammen und geben Hinweise,
worauf man im Test achten sollte.
Vorsteuerberichti- REITTCCALC
gung durchführen
Anlagenzugang
Sie haben in Ihrem Unternehmen ein größeres Rechnernetzwerk installie-
ren lassen. Ihr Unternehmen erzielt sowohl umsatzsteuerpflichtige als
auch umsatzsteuerfreie Umsätze. Der Optionssatz wird zum Zeitpunkt des
Erwerbs der Anlage mit 60 % angegeben. Die nicht abzugsfähige Vorsteuer
muss aktiviert werden.
Bevor Sie die Zugangsbuchung zur Anlage erfassen, muss die Anlagenklasse Relevante Anlagen-
im Customizing von SAP RE für die Vorsteuerberichtigung (und somit auch klasse festlegen
쐍 Legen Sie ein Berichtigungsobjekt mit der betroffenen Anlage als zulässi-
ges Kontierungsobjekt an. Pflegen Sie die Optionssatzmethode.
쐍 Buchen Sie den Zugangsbeleg zur Anlage mit Vorsteuer.
쐍 Ordnen Sie der Belegposition aus der Anlagenzugangsbuchung das
Berichtigungsobjekt zu.
쐍 Ermitteln Sie für das Berichtigungsobjekt im Zugangsmonat der Anlage
den Optionssatz.
쐍 Führen Sie die Vorsteueraufteilung durch. Es wird ein Zugang zur Anlage
aus nicht abzugsfähiger Steuer gebucht. Abbildung 6.62 zeigt die Anla-
genwerte nach erfolgter Vorsteueraufteilung.
쐍 Aktualisieren Sie die Vorsteuerbasissätze im Berichtigungsobjekt.
Anlagenabgang
Mitte 2018, nach nur 1 ½ Jahren Nutzung, wird das Rechnernetzwerk an
einen Unternehmer verkauft. Der Erwerber gibt an, die Anlage ausschließ-
lich für umsatzsteuerpflichtige Zwecke zu nutzen.
Der Berichtigungszeitraum für die Anlage beträgt 5 Jahre.
Es wird wie folgt gerechnet:
Steuer gesamt: 200.000 EUR
Ursprünglich abgezogen: 120.000 EUR
Aus heutiger Sicht abzugsfähig: 200.000 EUR
Die Vorsteuerberichtigung beträgt pro Jahr
80.000 EUR / 5 Jahre = 16.000 EUR.
Demnach ergibt sich im Jahr 2018 für die restlichen 3 ½ Jahre ein Ertrag
aus abzugsfähiger Vorsteuer in Höhe von
3 × 16.000 EUR + ½ × 16.000 EUR = 56.000 EUR.
Betrag der tatsächlich abgezogenen Steuer eingeben, indem Sie mit einem
Klick auf den Button (Eingabefeld umschalten) das entsprechende Feld
eingabebereit schalten.
Um die zukünftige Verwendung abzubilden, benutzen Sie in SAP RE den Abgangsoptionssatz
Abgangsoptionssatz (Feld AbgangsoptSatz). Zudem müssen Sie mitteilen,
ab wann dieser Optionssatz gilt, nämlich ab dem Tag nach dem Abgang.
Abbildung 6.63 zeigt den Abgangsbasissatz für das Beispiel.
Abbildung 6.64 zeigt das Ergebnis der Vorsteuerberichtigung für das Beispiel.
6.3.1 Raumreservierung
Eine Raumreservierung im Sinne von SAP RE ist ein Datensatz, den Sie ent-
weder über den RE-Navigator (Transaktion RE80) oder über Transaktion
REORRS (Reservierung bearbeiten) bzw. Transaktion REORRSREC (Serienre-
servierung bearbeiten) bearbeiten können. An den genannten Transaktio-
nen erkennen Sie, dass eine Unterscheidung zwischen einmaligen Reservie-
rungen und wiederkehrenden Reservierungen, den Serienreservierungen,
möglich ist. Abbildung 6.65 zeigt zunächst einen Ausschnitt aus den Stamm-
daten einer Raumreservierung für einen einmaligen Termin.
Auch die Reservierungszeiten müssen Sie im Blick haben, wenn Sie sich mit Reservierungszeiten
Raumreservierungen beschäftigen. Gerade wenn Ihr Unternehmen Stand-
orte in verschiedenen Ländern oder Zeitzonen hat, ist es wichtig, die Uhr-
zeiten, zu denen ein Raum reserviert werden kann, im System zu hinter-
legen. Auch Feiertage spielen hierbei eine Rolle, unterscheiden sich doch
z.B. einige davon in Deutschland von Bundesland zu Bundesland.
Um die für die Reservierung entstehenden Kosten zu buchen, stehen Ihnen Kosten der
verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können die Kosten auf Kos- Reservierung
Registerkarte Die Belegung eines Raumes durch die Mitarbeiter Ihres Unternehmens
»Permanente können Sie auf der Registerkarte Permanente Belegung eines architektoni-
Belegung«
schen Objektes erfassen (siehe Abbildung 6.68).
Die hier erfasste Zuordnung von Mitarbeitern zum Raum bildet die Grund-
lage für die Umzugsplanung, die Sie mit Transaktion REORMP (Umzugspla-
nung) bearbeiten können.
Kosten der Für die Buchung der Kosten der permanenten Raumbelegung steht Ihnen
Raumbelegung Transaktion REORCOSTPOSTPO (Buchen der permanenten Belegungen)
zur Verfügung.
Des Weiteren definieren Sie die Konditionsarten, die bei der Suche mit ein-
bezogen werden sollen. Ähnlich wie bei den Bemessungsarten können Sie
auch hier mehrere Konditionsarten berücksichtigen, die mit UND- oder
ODER-Verknüpfungen miteinander verbunden sind (siehe Abbildung 6.70).
In einer Terminserienregel legen Sie fest, zu welchen Zeiten ein Raum reser- Terminserienregel
viert werden kann. In der Terminserienregel in Abbildung 6.71 ist wochen-
tags zwischen 8 und 18 Uhr eine Reservierung möglich. Von dieser Regelung
ausgenommen sind Feiertage, die auf einen Wochentag fallen. Die Defini-
tion der Feiertage erfolgt nach dem zugeordneten Fabrikkalender. In der
Abbildung ist das Fabrikkalender 09 (Deutschland; Bayern).
Technische Die technischen Grundlagen für die Nutzung von SAP Visual Enterprise im
Grundlagen Zusammenhang mit Objekten von SAP RE sind:
쐍 die Möglichkeit der Einbindung externer CAD-Systeme und anderer gra-
fischer Systeme
쐍 die Nutzung des SAP 3D Visual Enterprise Viewers für die Anzeige von
Gebäude- und Lageplänen
쐍 die Funktion des Ladens von CAD-Plänen in das SAP Document Manage-
ment System (DMS)
쐍 die Synchronisation der Daten aus CAD-Plänen mit den Stammdatenob-
jekten von SAP RE
쐍 die interaktive Anzeige der CAD-Pläne innerhalb der Stammdatentrans-
aktionen von SAP RE
쐍 die Funktionen des visuellen Reportings innerhalb von SAP Visual
Enterprise
Konfiguration Die Funktionen von SAP Visual Enterprise bilden dabei die Grundlage für
solche Verknüpfungen und stellen ein Rahmenwerk und Werkzeuge dafür
zur Verfügung. Über ein Konfigurations-Framework können Sie detaillierte
Einstellungen hierzu vornehmen.
BAdI-Implemen- Die konkreten Ausprägungen der Verknüpfungen bestimmen Sie, indem
tierungen Sie die verfügbaren Business Add-Ins implementieren. Des Weiteren sind
Customizingeinstellungen sowohl in SAP RE als auch im SAP Document
Management System (SAP DMS) sowie im SAP Visual Enterprise Link Tool
erforderlich.
Registerkarte Bei der Nutzung von SAP Visual Enterprise wird in die Stammdatendialoge
»CAD« der relevanten Objekte von SAP RE eine zusätzliche Registerkarte CAD ein-
gebunden. Auf dieser Registerkarte werden die grafischen Informationen
zum Stammdatenobjekt von SAP RE angezeigt, wobei die Ablage der Pläne
über das SAP Document Management System erfolgt. Ein Beispiel für die
Registerkarte CAD eines architektonischen Objektes zeigt Abbildung 6.73.
Upload von Es besteht die Möglichkeit des Uploads von CAD-Plänen zu Stammdaten-
CAD-Plänen objekten von SAP RE. Die Pläne können mit den Stammdatenobjekten von
SAP RE verbunden werden; die Informationen und Attribute beider Sichten
können synchronisiert werden.
Um die Attribute von SAP Visual Enterprise und der Objekte von SAP RE zu BAdI-Implemen-
verknüpfen und die Funktionen der Visualisierung nutzen zu können, tierungen
Die Anzeige der Objekte aus den CAD-Plänen auf der Registerkarte CAD der
Stammdatenobjekte von SAP RE steuert das BAdI BADI_REEX_ACTIONS_VE.
Grafisches Über die Funktionen von SAP Visual Enterprise können Sie ein grafisches
Reporting Reporting über Bemessungen, Raumbelegungen (z.B. nach Kostenstellen)
und weiteren Attributen aufbauen. Auch hierfür ist die Implementierung
von Business Add-Ins erforderlich.
Die Auswertungen können zeitabhängig erfolgen, d.h., Sie können die aktu-
elle Belegung oder die Bemessungen von Räumen ebenso auswerten wie
die zugehörigen historischen Daten.
SAP-Hinweis Detaillierte Informationen zur Verwendung von SAP Visual Enterprise im
2255568 Zusammenhang mit den Stammdatenobjekten von SAP RE finden Sie im
SAP-Hinweis 2255568 (Verfügbarkeit CAD Integration Real Estate mit
SAP Visual Enterprise).
Für beide Sichten – sowohl für die kaufmännische Sicht auf Immobilien als
auch für die Betrachtung der Immobilien als reale Objekte – bietet die geo-
grafische Darstellung große Vorteile: Neben geografischen Koordinaten,
Lageinformationen und Bemessungen können auch Informationen zu Ver-
tragskonstellationen, Belegungen von Objekten oder Statusinformationen
zu Immobilien in der geografischen Darstellung berücksichtigt und visuali-
siert werden.
Geometrische Beim Anlegen eines für die geografische Anbindung relevanten Stammda-
Informationen tenobjektes in SAP RE können geometrische Informationen (z.B. Linien,
erfassen
Punkte oder Polygonzüge) zu diesem Objekt erfasst werden, die in SAP
HANA Spatial gespeichert werden. Auch bei der Nutzung des SAP Geo-
graphical Enablement Frameworks wird – ebenso wie bei der Verwendung
von SAP Visual Enterprise – in den Objekten von SAP RE eine zusätzliche
Registerkarte zur Anzeige der grafischen Daten, z.B. der Lage des Objektes,
dargestellt.
Auswertungen So können z.B. geografische Karten genutzt werden, um die Lage von
Immobilienobjekten ebenso wie vertragliche Vereinbarungen (z.B. Anmie-
tung, Vermietung, Wegerechte o. Ä.) oder Statusinformationen zu Stamm-
datenobjekten zu visualisieren (siehe Abbildung 6.76).
Eine Auswertung von Flurstücksdaten kann mit Transaktion REISPL (Info- Infosystem
system: Flurstücke) oder der zugehörigen Fiori-App vorgenommen werden Flurstücke
Abbildung 6.78 zeigt beispielhaft eine Liste von Flurstücken als Ergebnis der
Auswertung.
Neben der Anzeige der Ergebnisse in Form einer Liste können Sie direkt aus Geografische
dieser Ergebnisliste heraus in die geografische Anzeige der Auswertungser- Anzeige
6.5 Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben Sie unterschiedliche Funktionen kennengelernt,
die Sie bei der Bewirtschaftung von Immobilien, die durch Ihr Unterneh-
men selbst genutzt werden oder die zum Immobilienportfolio Ihres Unter-
nehmens gehören, unterstützen. Die in den einzelnen Abschnitten dieses
Kapitels gezeigten Funktionalitäten haben ganz unterschiedliche Sichtwei-
sen auf Immobilienobjekte und andere Vermögenswerte sowie auf Ver-
träge, die Ihr Unternehmen abgeschlossen hat.
In Abschnitt 6.1, »Bilanzielle Bewertung von Verträgen«, ging es um Lea-
singverträge und deren bilanzielle Bewertung gemäß IFRS 16, US-GAAP und
HGB. Sie haben hier insbesondere die Buchungslogik für die Bewertung
und die Abbildung der Right-of-Use-Anlagen kennengelernt. Sie haben er-
fahren, dass die Bewertung von Verträgen in SAP RE über die Zuordnung
von Bewertungsklauseln erfolgt. Jede Bewertungsklausel zu einem Vertrag
bildet die Bewertung des Vertrages nach einer Bilanzierungsvorschrift ab.
Sie entscheidet darüber, wie die Bewertung erfolgt – über eine bilanzielle
Aktivierung (mit Klassifizierung A oder B), Linearisierung oder Umbu-
chung –, und darüber, in welche Ledger gebucht wird.
Welche Rolle welche Kondition in der Bewertung spielt, ob sie eine Leasing-
rate ist oder anfängliche Kosten abbildet, entscheidet die Konditionsbewer-
Nachdem Sie sich in den ersten beiden Teilen dieses Buches mit den Grund-
lagen der Immobilienverwaltung mit SAP Real Estate Management sowie
mit branchenspezifischen Funktionen beschäftigt haben, soll es im dritten
Teil des Buches eher um einige technische Aspekte und Besonderheiten der
Nutzung von SAP RE gehen.
Sie müssen dennoch nicht befürchten, dass Sie in diesem und den folgenden
Kapiteln in einem Programmierkurs gelandet sind. Es geht uns eher darum,
Ihnen nützliche Tools und Funktionen an die Hand zu geben, die Ihnen in
der täglichen Arbeit weiterhelfen, z.B. bei Programmerweiterungen, bei der
Fehleranalyse oder bei der Einrichtung von Korrespondenzvorfällen zur
Kommunikation mit den Geschäftspartnern Ihres Unternehmens.
Außerdem zeigen wir Ihnen in diesem Kapitel auch Werkzeuge, mit denen
Sie z.B. Reports des Infosystems an die Anforderungen Ihres Unterneh-
mens anpassen können, ohne zu programmieren.
Umstieg auf neue Releases oder Support Packages – auch gepflegt, doku-
7.2 Werkzeuge
Schauen Sie sich zunächst einige der Werkzeuge an, die Sie benötigen, um
die beschriebenen kundenspezifischen Erweiterungen vorzunehmen.
Während Sie mit Funktionen aus dem Object Navigator (Transaktion SE80)
und Transaktion SE19 (BAdI-Builder: Einstieg Implementierungen) das Ver-
halten und die Ablauflogik einer Anwendung beeinflussen sowie Feld-
inhalte validieren und substituieren können, beeinflussen Sie mit den
Funktionen des Business Data Toolsets (BDT) hauptsächlich die Oberfläche
einer Anwendung.
RExx bzw. RE_xx steht hier jeweils für die Anwendung (z.B. BE für die Wirt-
schaftseinheit, CN für den Vertrag).
gemeinsam ein- oder ausgeblendet werden sollen, sollten Sie die wichtigs-
ten Elemente des BDT kennen. Sie finden diese Bildelemente in der Bildsi-
mulation des BDT, die wir in Abbildung 7.4 zeigen.
Sie erkennen in der Bildsimulation, dass sich eine Bildfolge aus Bildern Bildsimulation im
zusammensetzt, Bilder wiederum aus Abschnitten und diese aus Sichten BDT
bestehen. Unterhalb der Sichten finden Sie Feldgruppen und Felder. Beach-
ten Sie in Abbildung 7.4 bitte auch die farbliche Darstellung der einzelnen
Bildelemente. Diese werden Sie für einen konkreten Abschnitt aus den all-
gemeinen Daten von Verträgen auch in Abbildung 7.6 wiederfinden.
Um den Bildaufbau nicht nur theoretisch, sondern in einer praktischen
Anwendung darzustellen, haben wir das Beispiel eines Wohnungsmietver-
trages ausgewählt. Dieser Vertragsart sei im Customizing eine Bildfolge mit
Schnellerfassung zugeordnet.
Die Registerkarte Allg. Daten mit Schnellerf. (Allgemeine Daten mit Schnell- Allgemeine Daten
erfassung) enthält die Abschnitte Identifikation und Objekt/Partner. Beim mit Schnell-
erfassung
Anlegen eines Wohnungsmietvertrages sehen diese Abschnitte des Bildes
dann so aus, wie in Abbildung 7.5 gezeigt.
In Abbildung 7.6 sehen Sie dieselben Ausschnitte aus den allgemeinen Da-
ten des Vertrages, diesmal dargestellt mit den Mitteln des Business Data
Toolsets.
Bildfolge, Bild und Die Bildfolge REGCFE (Standardbildfolge, aber mit Schnellübersicht) ent-
Abschnitt hält das Bild GCFE02 (Allgemeine Daten mit Schnellerfassung). Diesem wie-
derum sind die folgenden Abschnitte zugeordnet:
쐍 Abschnitt REGC79 (Identifikation)
쐍 Abschnitt GCFE33 (Schnellerfassung: Objekt / Partner).
Schnellerfassung: Für Abschnitt GCFE33 (Schnellerfassung: Objekt / Partner) ist ein Teil der
Objekt hierarchisch untergeordneten Elemente des BDT dargestellt, nämlich die
Sicht GCFE33 (Schnellerfassung: Objekt) mit Feldgruppe 0331 (Vertrags-
schnellerfassung: Objekt) und den zugehörigen Feldern.
Schauen Sie sich die einzelnen Bildelemente innerhalb des Business Data
Toolsets und deren Eigenschaften und Besonderheiten genauer an.
Tabelle 7.1 stellt die einzelnen Elemente für den Bildaufbau innerhalb des
Business Data Toolsets zusammen. Zu jedem Bildelement werden wichtige
Funktionen bzw. Besonderheiten aufgeführt.
Bildfolge Die gewünschte Bildfolge wird einer Anwendung innerhalb von SAP RE
zugeordnet. So gibt es z.B. eine Bildfolge für Wirtschaftseinheiten und eine
Bildfolge für Gebäude. Im Fall von Mietobjekten und Verträgen wird die
Bildfolge nicht der Anwendung (Mietobjekt bzw. Vertrag), sondern einem
weiteren Differenzierungskriterium zugeordnet: der Nutzungsart des Miet-
objektes bzw. der Vertragsart.
Element Besonderheiten
Der Bildfolge werden in der gewünschten Reihenfolge die einzelnen Bilder Bild
zugeordnet. Jedes Bild stellt in der Anwendung eine separate Registerkarte
dar. Wenn Sie die Reihenfolge der Bilder innerhalb einer Bildfolge ändern
oder eigene Bilder in die Bildfolge einfügen, achten Sie bitte darauf, die Bil-
der in ihrer logischen Reihenfolge anzuordnen. Wenn Sie z.B. im fünften
Bild der Bildfolge Feldinhalte aus anderen Bildern als Voraussetzung benö-
tigen, so sollten die entsprechenden Felder auf den Bildern eins bis vier
platziert sein.
Ein Bild setzt sich aus einem oder mehreren Abschnitten zusammen. Im Abschnitt
Beispiel in Abbildung 7.6 und Abbildung 7.5 sehen Sie die Abschnitte
REGC79 (Identifikation) und CGFE33 (Schnellerfassung: Objekt / Partner).
Jeder Abschnitt ist in eine oder mehrere Sichten gegliedert. Eine Besonder- Sicht
heit dieses Bildelements ist, dass jeder Sicht aus technischer Sicht ein Dyn-
pro, also eine Bildschirmmaske und deren Ablauflogik, zugeordnet ist.
Sichten bestehen aus Feldgruppen. Eine Besonderheit der Feldgruppen ist, Feldgruppe
dass alle Felder einer Feldgruppe hinsichtlich der Feldmodifikation ge-
meinsam behandelt werden, d.h. nur gemeinsam ein- oder ausgeblendet
werden können.
Feldgruppen wiederum bestehen, wie der Name bereits sagt, aus einem Feld
oder mehreren Feldern des ABAP Dictionary. Dabei kann es sich sowohl um
eingabebereite Felder als auch um reine Anzeigefelder handeln.
Zeitpunkte Das BDT stellt Ihnen eine Reihe von Zeitpunkten zur Verfügung, zu denen
Sie die Stammdatenobjekte oder Verträge um eigene Programmlogik
erweitern können. Sie finden diese Zeitpunkte im Menü unter Dialog 폷 Zeit-
punkte innerhalb des Customizingpfades des jeweiligen Objektes.
Abbildung 7.7 zeigt eine Auswahl der zur Verfügung stehenden Zeitpunkte.
So können z.B. zum Zeitpunkt DCHCK (Prüfen vor dem Sichern) zusätzliche
Konsistenzprüfungen erfolgen, während zu den Zeitpunkten DCUAD (CUA-
Status bestimmen) und DCUAC (CUA-Status ändern) kundeneigene But-
tons in die Standardtransaktionen eingefügt werden können.
7.3.1 Namenskonventionen
Pakete Alle Objekte des ABAP Dictionary, also Datenelemente, Tabellen etc., sowie
auch alle Programme, Klassen und Funktionsgruppen sind Paketen zuge-
ordnet. Die Pakete von SAP RE beginnen mit dem Kürzel RE, gefolgt von
einer weiteren, meist zweistelligen Zeichenfolge, die das Gebiet innerhalb
von SAP RE charakterisiert. So enthalten Pakete, die mit der Zeichenfolge
REBD beginnen, Objekte und Programme aus dem Bereich der Stammda-
ten (Basic Data), während mit RECN beginnende Pakete Entwicklungen
zum Vertrag (Contract) beinhalten.
Wenn Sie Pakete für kundenspezifische Entwicklungen anlegen, empfiehlt Pakete im Kunden-
es sich, analog vorzugehen und die Pakete nach den einzelnen Bereichen namensraum
von SAP RE zu gliedern. Sie können auf diese Weise eine hierarchische
Paketstruktur aufbauen. Legen Sie z.B. ein Paket ZRE für Entwicklungen in
SAP RE mit den Unterpaketen ZRE_BD (für Entwicklungen im Bereich der
Stammdaten)) und ZRE_CN (für Entwicklungen im Bereich der Verträge) an.
Bei Bedarf können Sie die Pakete ZRE_BD und ZRE_CN natürlich auch wei-
ter untergliedern.
Die Abkürzung RE_xx steht in der Tabelle für das jeweilige Objekt, z.B. für
die Wirtschaftseinheit (RE_BE), das Mietobjekt (RE_RO) oder den Vertrag
(RE_CN).
API-Bausteine für die Wirtschaftseinheit zeigt Abbildung 7.8.
Kein COMMIT Sie dürfen in BAdI-Implementierungen die Befehle COMMIT WORK und
WORK, kein ROLLBACK nicht verwenden. Die Steuerung der Aktivitäten erfolgt aus-
ROLLBACK
schließlich durch die aufrufende Anwendung (z.B. Bearbeitung der Wirt-
schaftseinheit). Durch den direkten Aufruf der Befehle COMMIT WORK oder
ROLLBACK innerhalb einer BAdI-Implementierung könnte es zu Dateninkon-
sistenzen kommen.
Datendeklarationen Wenn Sie einen der in Tabelle 7.2 genannten Funktionsbausteine aufrufen,
beziehen Sie sich bei der Definition von Datenstrukturen und internen
Tabellen nicht auf Datenelemente oder Datenbanktabellen, sondern auf die
in den Parametern des jeweiligen Funktionsbausteins verwendeten Struk-
turen. Abbildung 7.9 zeigt einen Ausschnitt aus den Parametern des Funk-
tionsbausteins API_RE_BE_GET_LIST.
Durch diese Art der Datendeklaration müssen Sie Ihr Programm bzw. Ihre
Programmerweiterung nicht ändern, selbst wenn im SAP-Standard Ände-
rungen an den Parametern der Funktionsbausteine vorgenommen wurden.
Korrekte Datendeklarationen
Wenn Sie den Funktionsbaustein API_RE_BE_GET_DETAIL aufrufen und
eine Variable für die Wirtschaftseinheit benötigen, beziehen Sie sich auf
das entsprechende Feld (SWENR) der Struktur BAPI_RE_BUS_ENTITY_INT:
DATA: ld_swenr TYPE bapi_re_bus_entity_int-swenr.
Nutzen Sie nicht die folgenden Varianten:
DATA: ld_swenr TYPE vibdbe-swenr
oder
DATA: ld_swenr TYPE rebdbeno.
SAP-Hinweis 681951 (Neue Stammdatentabellen ab ERP 2004 und folgen- SAP-Hinweis 681951
den Releases) beschreibt die Stammdatenstruktur von SAP RE sowie die
wichtigsten zugehörigen Datenbanktabellen. Der SAP-Hinweis gibt zudem
weitere Erläuterungen zu den Programmierrichtlinien von SAP RE.
7.4 BAdI-Implementierungen
Die Abkürzung BAdI steht für Business Add-In und beinhaltet Erweite-
rungsmöglichkeiten, die durch die SAP-Entwicklung vorbereitet wurden
und in Kundenprojekten genutzt werden können. Das bedeutet, dass Sie
die Programmlogik von SAP RE an den vorbereiteten Programmstellen
modifikationsfrei erweitern können.
Legen Sie ausgehend von Transaktion SE19 (BAdI-Builder – Implementierun- BAdI-Implemen-
gen) oder aus dem in Abbildung 7.10 gezeigten Customizingpunkt Erweite- tierung anlegen
Implementierende Legen Sie nun die implementierende Klasse an. Hierbei können Sie auswäh-
Klasse len, ob Sie zunächst eine leere Klasse anlegen, ob Sie eine bestehende Bei-
spielklasse kopieren wollen oder ob die neu angelegte Klasse die Details der
Beispielklasse erben soll (siehe Abbildung 7.12).
Solche Beispielklassen gibt es für die Stammdaten und Verträge sowie für Beispielklasse
viele Geschäftsprozesse von SAP RE. In diesen Klassen finden Sie Pro-
grammcoding, das den Programmierrichtlinien von SAP RE entspricht und
das Sie als Vorlage für eigene BAdI-Implementierungen verwenden kön-
nen.
Beispielklassen verwenden
Wenn Sie eine BAdI-Implementierung erstellen, ist es sinnvoll, die im Sys-
tem bereits vorhandenen Beispielklassen als Kopiervorlage zu verwenden
und darauf aufbauend eigene BAdI-Implementierungen anzulegen. Abbil-
dung 7.13 zeigt die Beispielklasse CL_EXM_IM_REBD_BUSINESS_ENTITY
zum BAdI REBD_BUSINESS_ENTITY (Wirtschaftseinheit; Erweiterungsspot
BADI_RE_BD_BE).
Tabelle 7.3 gibt einen Überblick über die wichtigen Zeitpunkte und Me- BAdI: Zeitpunkte
thoden, die Ihnen für BAdI-Implementierungen zur Verfügung stehen. Ne- und Methoden
Der Parameter CT_MESSAGE dient der Ausgabe der Meldungen nach der Parameter
Prüfung der Daten. Die Meldungen können je nach Meldungstyp als Infor- CT_MESSAGE
In der Methode SUBSTITUTE können Sie Daten ergänzen, ändern oder vor- Methode
belegen. Die Parameter der Methode SUBSTITUTE sehen Sie in Abbildung 7.15. SUBSTITUTE
Auch bei der Substitution unterscheiden Sie über den Parameter ID_
ACTIVITY zwischen den verschiedenen Aktivitäten.
Der Parameter ID_EVENT_TYPE ermöglicht es Ihnen, zwischen verschiede- Parameter
nen Zeitpunkten zu unterscheiden, zu denen die Methode SUBSTITUTE der ID_EVENT_TYPE
Sie dafür den Zeitpunkt I nutzen. Wenn dagegen zunächst einige Vertrags-
daten erfasst werden müssen, um darauf aufbauend weitere Datenfelder zu
füllen, wählen Sie die Zeitpunkte M und/oder S. Als Beispiel kann die Ablei-
tung des Profit-Centers oder des Geschäftsbereichs eines Vertrages aus der
Vertragsart oder den zugeordneten Vertragsobjekten dienen.
Aufbau einer BAdI- Sehen Sie sich nun den grundsätzlichen Aufbau einer BAdI-Implementie-
Implementierung rung an. Nach der Deklaration der notwendigen Datentypen werden zu-
nächst die gewünschten Zeitpunkte geprüft, indem die Parameter ID_
ACTIVITY sowie IF_BEFORE_STORE (im Fall der Validierung) bzw. ID_
EVENT_TYPE (im Fall der Substitution) überprüft werden.
Detaildaten Anschließend werden die Detaildaten des bearbeiteten Objektes (z.B. der
ermitteln Wirtschaftseinheit) ermittelt. Dazu rufen Sie die in Abschnitt 7.5, »API- und
BAPI-Funktionsbausteine«, beschriebenen Funktionsbausteine, z.B. API_
RE_BE_GET_DETAIL für die Wirtschaftseinheit, auf. Diese liefern detail-
lierte Informationen zum bearbeiteten Objekt sowie seinen Attributen.
Prüfungen Im Anschluss daran werden im Fall einer Validierung die notwendigen Prü-
durchführen fungen durchgeführt und die Informationen, Warnungen oder Fehlermel-
dungen in die Tabelle CT_MESSAGE eingefügt.
Daten ändern Im Fall einer Substitution werden die gewünschten Daten ergänzt bzw.
geändert und mit einem weiteren Funktionsbaustein, z.B. API_RE_BE_
CHANGE für die Bearbeitung der Wirtschaftseinheit, an die Anwendung
zurückgegeben.
keitsdaten. Wenn Sie zu einem Objekt nur die innerhalb eines bestimmten
Zeitraums gültigen Detaildaten ermitteln wollen, können Sie dafür die
Parameter ID_DETAIL_DATA_FROM (Datum: Detaildaten gültig ab) und
ID_DETAIL_DATA_TO (Datum: Detaildaten gültig bis) nutzen.
Wenn Sie den Funktionsbaustein API_RE_BE_GET_DETAIL für die Wirt- Daten aus der
schaftseinheit (bzw. die entsprechenden Bausteine für andere Objekte) Datenbank
verwenden
innerhalb einer BAdI-Implementierung aufrufen, werden Ihnen vom Funk-
tionsbaustein die zu diesem Zeitpunkt aktuellen Daten – also die während
der Bearbeitung des Objektes geänderten, aber noch nicht gespeicherten
Daten – zurückgeliefert. Möchten Sie die in der Datenbank gespeicherten
Werte ermitteln, z.B., um verschiedene Versionen der Daten zu vergleichen,
so können Sie den Parameter IF_OLD_DATA verwenden. Ist dieses Kennzei-
chen aktiv, so liefert der Funktionsbaustein die in der Datenbank abgelegten
Detaildaten der Wirtschaftseinheit bzw. des bearbeiteten Objektes.
Welche Daten liefert der Funktionsbaustein API_RE_BE_GET_DETAIL zu- Export-Parameter
rück? Abbildung 7.17 zeigt die Export-Parameter des Funktionsbausteins, der API-Funktions-
bausteine
also die Daten, die Sie beim Aufruf des Bausteins erhalten. Die grundlegen-
den Daten der Wirtschaftseinheit finden Sie in der Struktur ES_BUS_ENTITY
(Wirtschaftseinheit). Attribute, die eine 1:n-Beziehung zur Wirtschaftsein-
heit haben und/oder zeitabhängig sind, sind in internen Tabellen, wie z.B.
ET_MEASUREMENT (Bemessungen) oder ET_PARTNER (Partner), enthalten.
Stammdaten- Zuerst müssen Sie natürlich wissen, in welche Tabelle Sie das neue Benut-
tabellen in SAP RE zerfeld einfügen müssen. Die Stammdatentabellen von SAP RE beginnen
im Allgemeinen mit den Buchstaben VI, gefolgt z.B. von den Buchstaben
BD (Basic Data) für Stammdatenobjekte oder CN (Contract) für den Vertrag.
Tabelle 7.4 zeigt einige Tabellen für Stammdatenobjekte und Verträge in
SAP Real Estate Management. Der kursiv geschriebene Teil des Tabellenna-
mens verweist auf den Inhalt der Tabelle. So beinhaltet die Tabelle VIBDBE
die Stammdaten der Wirtschaftseinheiten. Die englische Bezeichnung ei-
ner Wirtschaftseinheit ist business entity (oft mit BE abgekürzt). Somit steht
das BE im Tabellennamen VIBDBE für die Wirtschaftseinheit.
Schauen Sie sich nun an, welche Aktivitäten im Einzelnen bei der Einrich-
tung von Benutzerfeldern erforderlich sind und was Sie bei den Schritten
jeweils beachten müssen.
Customer-Include Nachdem Sie die für Ihre Erweiterung zuständige Tabelle gefunden haben,
bearbeiten legen Sie das gewünschte Feld im sogenannten Customer-Include an. Die
Customer-Includes (CI-Include) sind im System vordefiniert und werden
Fügen Sie nun das gewünschte Benutzerfeld (oder bei Bedarf auch mehrere Felder im Customer-
Benutzerfelder) in das Customer-Include ein. Sie können für die Benutzer- Include anlegen
Insbesondere die Beschreibung und die Feldbezeichner der Datenelemente Datenelemente für
spielen hier eine wichtige Rolle. Anhand dieser Bezeichnungen sollte er- Benutzerfelder
kennbar sein, welchen Zweck die Benutzerfelder erfüllen. Wenn Sie im Ver-
trag ein Kennzeichen für einen bestimmten Zweck benötigen, können Sie
natürlich das Datenelement RECABOOL (Allgemeines Ja/Nein-Feld) aus Ab-
bildung 7.19 verwenden.
Passende Für die meisten Anwendungen gibt es Funktionsgruppen, die Sie beim Ein-
Funktionsgruppe richten von Benutzerfeldern als Kopiervorlage verwenden können. Bei-
finden
spiele für solche Funktionsgruppen finden Sie in Tabelle 7.5.
Anwendung/Objekt Funktionsgruppe
Wirtschaftseinheit REBE_EXT_EXAMPLE
Anwendung/Objekt Funktionsgruppe
Gebäude REBU_EXT_EXAMPLE
Grundstück REPR_EXT_EXAMPLE
Mietobjekt RERO_EXT_EXAMPLE
Vertrag REGC_EXT_EXAMPLE
Teilnahmegruppe REPG_EXT_EXAMPLE
Abrechnungseinheit RESU_EXT_EXAMPLE
Vergleichsbestand RECG_EXT_EXAMPLE
Angebotsobjekt REOO_EXT_EXAMPLE
Gesuch RERR_EXT_EXAMPLE
Vertragsangebot REOF_EXT_EXAMPLE
Kopieren Sie die Funktionsgruppe der Anwendung, die Sie erweitern wol- Funktionsgruppe
len, in den Kundennamensraum. Für die Erweiterung des Vertrages kopie- kopieren
Während Sie die Kopien der Funktionsbausteine für die Ablauflogik (RExx_
RExx_PBO_EXAMPLE und RExx_RExx_PAI_EXAMPLE) ohne weitere Ände-
rungen den kundeneigenen Sichten zuordnen können, haben Sie in der
Kopie des Funktionsbausteins zur Feldmodifikation (RExx_RExx_EVENT_
FMOD2_EXAMPLE) die Möglichkeit, kundeneigene Programmlogik für die
Feldmodifikation und Feldstatussteuerung der Benutzerfelder zu hinter-
legen.
Dynpro (Subscreen) Sie haben beim Kopieren der Beispiel-Funktionsgruppe auch das dort ent-
bearbeiten haltene Dynpro mit der Dynpronummer 901 in Ihre Funktionsgruppe
Z_REGC_EXT kopiert. Ändern Sie nun das Dynpro in Ihrer Funktionsgruppe,
und binden Sie das neu angelegte Benutzerfeld in das Dynpro ein. Sie kön-
nen natürlich auch mehrere Benutzerfelder in Ihr Dynpro einfügen. Passen
Sie die Gestaltung des Dynpros an, indem Sie die Positionen der Felder ver-
ändern oder Textfelder für die zugehörigen Bezeichnungen einfügen.
Dynpro: Ablauflogik Sie können innerhalb Ihrer Funktionsgruppe auch mehrere Dynpros mit
verschiedenen Benutzerfeldern anlegen, die Sie später in verschiedenen
Bildern der Bildfolge verwenden. Die Ablauflogik des Dynpros müssen Sie
nach dem Kopieren nicht anpassen. Hierfür können Sie die Programmlogik
der weiter oben beschriebenen Funktionsbausteine RExx_RExx_PBO_
EXAMPLE und RExx_RExx_PAI_EXAMPLE nutzen.
In den Dynpros Ihrer Funktionsgruppe sollten Sie stets mit den im Top-
Include der Funktionsgruppe beschriebenen Datenstrukturen arbeiten.
Das bedeutet, dass Sie z.B. für ein Benutzerfeld zum Vertrag das entspre-
chende Feld der Datenstruktur RECN_CONTRACT_CI verwenden.
Als nächsten Schritt müssen Sie die neu angelegten Felder ins Business Benutzerfelder ins
Data Toolset einbinden, um sie in der Anwendung (z.B. in der Vertrags- BDT einbinden
Feldgruppe anlegen Legen Sie für Benutzerfelder des Vertrages zunächst unter Vertrag 폷 Dialog 폷
Bildaufbau 폷 Feldgruppen 폷 Feldgruppen des RE-Customizingmenüs eine
Feldgruppe an, der Sie Ihre neu angelegten Benutzerfelder zuordnen. Beach-
ten Sie dabei bitte, dass die Nummerierung für kundeneigene Feldgruppen
erst ab der Nummer 700 beginnt, da die vorhergehenden Nummernberei-
che für SAP-Standardanwendungen reserviert sind. Einer Feldgruppe ord-
nen Sie die Felder zu, die Sie zusammen ein- bzw. ausblenden möchten.
Wenn z.B. zwei Benutzerfelder des Vertrages in Abhängigkeit von der Ver-
tragsart separat ein- bzw. ausgeblendet werden sollen, benötigen Sie für
jedes Feld eine separate Feldgruppe.
Sicht anlegen Legen Sie anschließend eine Sicht an, der Sie wiederum die soeben ange-
legte Feldgruppe zuordnen. Kundeneigene Sichten beginnen mit dem
Buchstaben Z. Wenn Sie eine Standardsicht um kundeneigene Felder erwei-
tern wollen, können Sie natürlich auch eine Standardsicht kopieren und
dieser dann die neu angelegte Feldgruppe zuordnen. Der Sicht werden das
weiter oben beschriebene Dynpro sowie die Funktionsbausteine der Ab-
lauflogik zugeordnet. Ein Beispiel hierfür finden Sie in Abbildung 7.22.
Abschnitt anlegen Als nächsten Schritt legen Sie einen Abschnitt an und ordnen diesem die
soeben angelegte Sicht zu. Die Bezeichnung, die Sie in der Spalte Titel verge-
ben, wird später in der Transaktion zur Bearbeitung der Stammdaten oder
Verträge als Titel des Abschnitts angezeigt.
Bild anlegen und Nachdem Sie eine oder mehrere Abschnitte definiert haben, können Sie
einer Bildfolge nun ein Bild anlegen und diesem den bzw. die Abschnitte zuordnen. Sie
zuordnen
benötigen nun die Bildfolge, in die das Bild eingeordnet werden soll. Das
kann eine bereits vorhandene oder eine neu angelegte Bildfolge sein. Benut-
zen Sie beim Anlegen kundeneigener Bildfolgen die Bildfolgen des SAP-
Standards als Kopiervorlage. Beachten Sie hierbei bitte, dass es bei Verträ-
gen oder Mietobjekten mehrere Bildfolgen geben kann (pro Vertragsart
bzw. pro Nutzungsart), während bei anderen Stammdatenobjekten nur eine
Bildfolge vorhanden ist. Anschließend ordnen Sie das Bild der gewünschten
Bildfolge zu.
Zum Abschluss können Sie für die neu angelegten Benutzerfelder den Feld- Feldstatus
status einrichten. Dies tun Sie entweder über den Menüpfad Dialog 폷 Bild- einrichten
Legen Sie nun ein Layout an, indem Sie wiederum auf den Button (Lay-
out auswählen) klicken, diesmal aber den Menüpunkt Layout sichern aus-
wählen. Vergeben Sie einen Namen für das Layout.
Wenn das Layout als Standardlayout genutzt werden soll, markieren Sie das
Kennzeichen Voreinstellung (wie in Abbildung 7.24 gezeigt), oder wählen Sie
den Menüpunkt Layouts verwalten, und aktivieren Sie für das gewünschte
Layout dort die Spalte Voreinstellung.
Eine Auswahl der verfügbaren Spalten, z.B. der Gültigkeitsdaten zu den ein-
zelnen Bemessungsarten, zeigt Abbildung 7.28.
Abbildung 7.31 Logische Datenbank RECN (Real Estate: Selektion über Verträge)
Abbildung 7.31 zeigt die Struktur der logischen Datenbank RECN. Neben den
Verträgen sind auch Tabellen möglicher Vertragsobjekte (z.B. Wirtschafts-
einheiten, Gebäude, Grundstücke und Mietobjekte) in der Struktur der logi-
schen Datenbank RECN enthalten. Die Struktur einer logischen Datenbank
können Sie sich mit Transaktion SE36 (Logical Database Builder) ansehen.
Bei der Ausführung des Programms werden die relevanten Daten aus den
Datenbanktabellen der logischen Datenbank gelesen und zur weiteren
Bearbeitung an das Programm übergeben.
Wenn Sie in Transaktion SE36 den Menüpfad Mehr 폷 Zusätze 폷 Freie Abgren- Freie Abgrenzungen
zungen wählen, wird der für die freien Abgrenzungen verantwortliche
Strukturknoten der logischen Datenbank angezeigt. Im Fall der logischen
Datenbank RECN ist das der Strukturknoten CONTRACT (Vertrag).
Selektionsview Die Definition der für die Auswertungen verfügbaren Felder erfolgt dabei
über sogenannte Selektionsviews. Sie erreichen diese aus Transaktion SE36
über den Menüpfad Mehr 폷 Zusätze 폷 Selektionsviews. Der Selektionsview
SAP (von SAP angelegt) der logischen Datenbank RECN besteht aus der in
Abbildung 7.32 dargestellten Sachgruppe 01 (Vertrag), der die im rechten
Bildbereich gezeigten Tabellen bzw. Strukturknoten zugeordnet sind.
Benutzerfelder in In Abschnitt 7.6.1, »Benutzerfelder einrichten«, haben Sie erfahren, wie Sie
freien zusätzliche Felder für Stammdaten und Verträge anlegen und in die Trans-
Abgrenzungen
aktionen zur Bearbeitung der Stammdaten und Objekte einfügen. Die auf
verwenden
die in Abschnitt 7.6.1 erläuterte Art und Weise angelegten Benutzerfelder
können Sie auch in den Reports des Informationssystems von SAP RE aus-
werten. Da die Benutzerfelder in den Benutzer-Includes der Datenbankta-
bellen enthalten sind, sind sie auch in den Feldvorräten der Auswertungen
vorhanden und können in den Listen angezeigt werden. In einigen Fällen
Sets generieren Sie können Sets manuell erstellen, indem Sie die gewünschten Objekte dem
Set zuordnen. In manchen Fällen möchten Sie aber vielleicht ein Set in Ab-
hängigkeit von bestimmten Attributen der Objekte bilden. So kann es sinn-
voll sein, ein Set aller Wirtschaftseinheiten zu bilden, denen ein bestimm-
tes Profit-Center oder ein bestimmter Geschäftsbereich zugeordnet ist oder
die sich an einem bestimmten Standort befinden. In solchen Fällen können
Sie die Funktionen zur Generierung von Sets nutzen.
Abbildung 7.35 zeigt die Funktionen zur Generierung von Sets (in Abhän-
gigkeit von der Objektart) sowie zum Anlegen und Löschen von Immobili-
ensets. Alternativ können Sie Sets von Immobilienobjekten auch mit dem
RE-Navigator (Transaktion RE80) anlegen und bearbeiten.
In Abbildung 7.36 sehen Sie einen Ausschnitt aus den bei der Setgenerie-
rung zur Verfügung stehenden Gruppierungsfeldern.
Bei der Generierung von Sets können Sie im Setnamen den Platzhalter %
verwenden, der bei der Generierung der Sets durch den Wert des Gruppie-
rungsfeldes ersetzt wird. In unserem Fall wird auf dem Selektionsbild der
Setname »WE_%« angegeben. Im Fall des Profit-Centers »WOHN1« wird das
in Abbildung 7.38 gezeigte Set »WE_WOHN1« gebildet, das alle Wirtschafts-
einheiten enthält, denen das Profit-Center »WOHN1« zugeordnet wurde.
7.8 Korrespondenz
In diesem Abschnitt wollen wir auf verschiedene Arten der Korrespondenz
in SAP RE eingehen. Dabei handelt es sich um vordefinierte Schriftstücke,
die mit konkreten Daten zu Stammdaten und Verträgen ergänzt und ent-
weder als einzelnes Schreiben oder als Massendruck erzeugt werden.
7.8.1 Korrespondenzanwendungen
In den Transaktionen zur Bearbeitung von Stammdaten und Verträgen fin-
den Sie im Menü unter Mehr 폷 Drucken bzw. in Transaktion RECN (Vertrag
Stammdatenblatt Schauen Sie sich zunächst einige Beispiele für die Erstellung von Korrespon-
denz mit Mietern, Vermietern oder anderen Geschäftspartnern an. Begin-
nen Sie mit dem Stammdatenblatt eines Vertrages (siehe Abbildung 7.39).
Das Stammdatenblatt enthält eine Übersicht über die Inhalte des Vertrages,
wie z.B. Angaben zum Mieter, zum Vertragsobjekt und zu den Vertragskon-
ditionen und deren zeitlicher Gültigkeit. Stammdatenblätter können nicht
nur zu Verträgen, sondern auch zu Stammdatenobjekten wie Wirtschafts-
einheiten, Gebäuden, Grundstücken oder Mietobjekten erstellt werden.
Eine Besonderheit von Stammdatenblättern ist, dass sie ohne Angabe eines
Adressaten erstellt werden können, d.h., dass es sich nicht um ein Schrei-
ben handelt, das an einen bestimmten Geschäftspartner gerichtet ist.
Allgemeines Ein Allgemeines Schreiben können Sie ebenfalls für viele Stammdatenob-
Schreiben jekte und für Verträge erstellen. Im Gegensatz zum Stammdatenblatt hat
das Allgemeine Schreiben aber einen Adressaten, z.B. die Mieter einer Woh-
Die Besonderheit dieses Schreibens besteht darin, dass darin neben den Textbausteine
vordefinierten Texten zusätzliche Textbausteine verwendet werden, die Sie
vor dem Druck der Korrespondenz mit aktuellen Inhalten füllen können.
Wofür können Sie diese Funktion nutzen? Nehmen Sie z.B. die Einladung
an die Mieter zu einem jährlichen stattfindenden Sommerfest. Hier kön-
nen Sie den Einladungstext im Schreiben hinterlegen und über die jährlich
anzupassenden Textbausteine den genauen Ort sowie Datum und Uhrzeit
der Veranstaltung mitteilen.
Korrespondenzen mit Mietern können Sie natürlich nicht nur als Einzel- Massendruck von
druck zu einem Mietvertrag, sondern auch als Massendruck für viele Ver- Korrespondenz
Drucken mit Office- Während der Bearbeitung eines Stammdatenobjektes oder eines Vertrages
Anwendung können Sie die Funktion Drucken mit Office-Anwendungaufrufen.
Diese Funktion kann ausschließlich als Individualkorrespondenz aus den
Transaktionen zur Bearbeitung von Stammdaten oder Verträgen aufgeru-
fen werden. Wählen Sie eine Korrespondenzvorlage aus, und ergänzen Sie
diese um die gewünschten Texte. Ein Beispiel für die Individualkorrespon-
denz mit Office sehen Sie in Abbildung 7.43. Das erstellte Dokument kön-
nen Sie drucken und im Dateisystem ablegen.
Business Document Sie können Schriftstücke, die sich auf einen Vertrag oder ein Stammdaten-
ablegen objekt beziehen, im Business Document Navigator ablegen. Der Business
Document Navigator ist ein Werkzeug zur Bearbeitung und Verwaltung
von Dokumenten. Sie legen die Dokumente hier geordnet nach Dokument-
arten (linker Bildbereich in Abbildung 7.44) ab und können sich den Inhalt
der Dokumente im rechten Bildbereich anzeigen lassen.
Sie können die Korrespondenzfunktionen von SAP RE auch mit den Funkti-
onen von SAP Records and Case Management oder mit einem optischen
Archiv verknüpfen.
Im Beispiel in Abbildung 7.47 wird bei Abschluss eines Vertrages neben dem
Vertragsformular, das dem Hauptvertragspartner zugesandt wird, auch ein
Schreiben an den Hausmeister (Rollentyp TR0808) erstellt. In diesem
Schreiben können Sie den Hausmeister über den bevorstehenden Einzug
des Mieters und die damit verbundenen Aktivitäten informieren.
Auch für das Drucken mit der Office-Anwendung können Sie Customizing- Drucken mit Office-
einstellungen vornehmen. Über den Menüpfad Korrespondenz 폷 Office- Anwendung
7.9 Zusammenfassung
Sie haben in diesem Kapitel verschiedene Werkzeuge von SAP RE kennen-
gelernt. Diese Werkzeuge helfen Ihnen z.B. dann, wenn Sie die Stammdaten
und Verträge von SAP RE um kundeneigene Felder oder Tabellen oder das
Systemverhalten für bestimmte Geschäftsprozesse um kundeneigene Pro-
grammlogik ergänzen möchten.
Neben Erweiterungstechniken haben wir Ihnen Funktionen des Informati-
onssystems von SAP RE vorgestellt, mit denen Sie die Auswertungen zu
dann zur Verfügung stehen, wenn die ersten Rechnungen für diesen Ab-
rechnungszeitraum gebucht werden müssen.
Transaktion RESCCC Benutzen Sie für die Generierung der Kostensammler Transaktion RESCCC
(Kostensammler generieren), und planen Sie die Generierung rechtzeitig
vor dem Ende einer Abrechnungsperiode ein. Abbildung 8.5 zeigt das Selek-
tionsbild von Transaktion RESCCC. Im Transaktionsnamen steht SC für ser-
vice charge settlement und CC für cost collector.
Betrachten Sie zunächst Einstellungen aus dem Bereich der Anpassung von Mietanpassung
Konditionen. Betroffen sind hier die Anpassungsverfahren Indexanpas-
sung und Wirtschaftlichkeitsberechnung.
Wenn Sie für die Anpassung von Konditionen das Verfahren Indexanpas- Indexwerte pflegen
sung verwenden, müssen Sie in regelmäßigen Abständen die aktuellen
Werte der verwendeten Indizes (z.B. des Verbraucherpreiseindex) im SAP-
System hinterlegen. Wählen Sie im Navigationsbereich im linken Bildbe-
reich die gewünschte Indexklasse und Indexreihe sowie – falls im Index
vorhanden – das zu verwendende Basisjahr aus, und erfassen Sie die aktuel-
len Indexwerte. Ein Beispiel für die Erfassung von Indexwerten zeigt Abbil-
dung 8.8.
Indexumbasie- Wenn für einen Index ein neues Basisjahr eingeführt wird oder wenn eine
rungsfaktoren neue Indexreihe eingeführt wird, sollten die betroffenen Verträge langfris-
hinterlegen
tig auf die neuen Indexreihen bzw. Basisjahre umgestellt werden. Da diese
Umstellung in vielen Fällen nicht sofort möglich ist, können Sie für den
Übergangszeitraum eine Umrechnungstabelle mit Umbasierungsfaktoren
für die Umrechnung zwischen den Indexwerten der alten und der neuen
Indexreihen bzw. Basisjahre verwenden. Sie erfassen diese Umbasierungs-
faktoren im Customizing von SAP RE über den Menüpfad Anpassung von
Konditionen 폷 Indexanpassung 폷 Indexumbasierungsfaktoren hinterlegen
(siehe Abbildung 8.9).
Eine weitere laufende Einstellung betrifft die Parallelisierung von Reports Parallelisierung
im Infosystem von SAP RE. Über Transaktion REISREPP (Parallelverarbei- von Reports
tung Reporting) legen Sie fest, ob bei der Ausführung eines Reports des
Informationssystems von SAP RE die Parallelverarbeitung aktiviert wird,
wie viele aktive Prozesse parallel gestartet werden und wie groß die maxi-
male Paketgröße im Rahmen der Parallelverarbeitung ist. Abbildung 8.10
zeigt beispielhaft die Einstellungen für einige Reports, u.a. für den Report
RFREISCN, der mit Transaktion REISCN (Infosystem: Verträge) verknüpft ist.
Um die passenden Werte für die maximale Anzahl von Prozessen, die zeit- Anzahl der Prozesse
gleich aktiv sind, und die maximale Paketgröße zu ermitteln, berücksichti-
gen Sie bitte die Systemressourcen (z.B. die Anzahl der verfügbaren Arbeits-
prozesse, die Anzahl von Nutzern, die Systemauslastung zu bestimmten
Zeiten). Wählen Sie den Wert 1 für die Anzahl der Prozesse, so erfolgt eine
sequenzielle Verarbeitung. Werte zwischen zwei und sechs Prozessen wer-
den – in Abhängigkeit von den Systemressourcen – empfohlen.
Bei der Definition der Paketgröße sollten Sie die bei den Auswertungen zu
verarbeitenden Datenmengen beachten. Die folgenden Paketgrößen wer-
den empfohlen:
쐍 Paketgröße 300 bei großen Datenmengen
쐍 Paketgröße 50 bei kleinen Datenmengen
Sie können außerdem eine Logon- bzw. Server-Gruppe angeben, an denen Logon- bzw. Server-
sich die Benutzer anmelden. Das System ermittelt in diesem Fall die Instan- Gruppe
8.2 Werkzeuge
Im Anwendungsmenü von SAP RE finden Sie unter dem Menüpunkt Werk-
zeuge verschiedene Tools, mit denen Sie Immobilienobjekte und Verträ-
ge prüfen und Massenänderungen durchführen können. Darüber hinaus
steht Ihnen der Arbeitsvorrat als Tool zur Aktualisierung und Änderung
von Statusinformationen von Stammdaten und Verträgen zur Verfügung.
In diesem Abschnitt werden wir Ihnen Werkzeuge aus den Unterpunkten
Immobilienobjekte prüfen, Massenänderung, Arbeitsvorrat und Hilfsmittel
zur Fehleranalyse des Menüs Werkzeuge vorstellen.
Transaktion Für die Prüfung von Stammdaten der Nutzungssicht können Sie Transak-
REBDCACHECK tion REBDCACHECK (Massenprüfung: Nutzungsobjekte) verwenden. Wäh-
len Sie auf dem Selektionsbild die Objektart der zu prüfenden Objekte
(siehe Abbildung 8.12) sowie die notwendigen Prüfeinstellungen aus.
In Abbildung 8.13 sehen Sie das Selektionsbild von Transaktion RECARP Transaktion RECARP
(Verantwortliche ändern: Nutzungsobjekte). CA steht für cross application,
RP für responsible. Sie wählen hier die Objektart(en) der zu bearbeitenden
Objekte aus und geben den neuen Verantwortlichen für diese Objekte vor.
Das Programm selektiert die ausgewählten Objekte und zeigt diese in einer
Liste an. Anschließend markieren Sie in der Liste die zu ändernden Objekte
und sichern die Änderungen.
Analoge Transaktionen stehen für architektonische Objekte, Verträge, Teil-
nahmegruppen und Abrechnungseinheiten sowie weitere Objektarten von
SAP RE zur Verfügung.
Sie können dabei sowohl neue Zeitscheiben für die organisatorische Zuord-
nung einfügen als auch bestehende Zeitscheiben ändern oder löschen. Die
durchgeführten Änderungen werden unter der Identifikation des Ände-
rungslaufes (Feld Ext. Identifikation) protokolliert.
Bevor Sie solche Änderungen an Stammdaten und Verträgen durchführen,
lesen Sie sich bitte die Dokumentation der Transaktionen zur Änderung
der organisatorischen Zuordnung sorgfältig durch.
In den Transaktionsnamen steht MC für mass change, OA für organisatio-
nal assignment, BD für basis data, CN für contract, SU für settlement unit
und OF für offer.
Wenn Sie ausschließlich für die Erfassung und Änderung von Mietobjekten
verantwortlich sind und demzufolge keine Berechtigungen zum Ändern
von Verträgen haben, entscheiden Sie sich vermutlich dafür, die Änderun-
gen nicht sofort durchzuführen, sondern in den Arbeitsvorrat aufzuneh-
men. In diesem Fall werden die notwendigen Informationen über die noch
vorzunehmenden Änderungen – die sogenannten Registrierungen – im
Arbeitsvorrat gesammelt. Anschließend muss der Arbeitsvorrat in regel-
mäßigen Abständen bearbeitet werden, um die Änderungen tatsächlich
durchzuführen.
Sie können den Arbeitsvorrat entweder im RE-Navigator (Transaktion
RE80) über die Ansichten Arbeitsvorrat oder Arbeitsvorrat verantw. Gruppe
(siehe Abbildung 8.19) oder über Transaktion RECARG (Objekte aktualisie-
ren) aufrufen. Transaktion RECARG finden Sie im Anwendungsmenü von
SAP RE unter Werkzeuge 폷 Arbeitsvorrat (siehe Abbildung 8.20). RG steht für
registration.
In manchen Fällen benötigen Sie technische Schlüsselfelder für die Objekte Transaktion
und Verträge von SAP RE, z.B., um sich im Rahmen einer Fehleranalyse RECAKEY
Customizing prüfen Im Customizingmenü von SAP RE finden Sie unter dem Menüpunkt Werk-
zeuge die Funktion RE-Customizing prüfen. Mit dieser Funktion können Sie
die Konsistenz einiger Customizingeinstellungen von SAP RE prüfen. Die
Transaktion zur Prüfung der Customizingeinstellungen ist RECACC (Cus-
tomizingeinstellungen prüfen). Fehlermeldungen zu Teilbereichen von
SAP RE werden hierarchisch angezeigt. Aus den Fehlermeldungen können
Sie in den betroffenen Customizingdialog verzweigen. Für einige Prüfun-
gen (z.B. im Bereich der Einstellungen zur Korrespondenz) ist es wichtig,
auf dem Selektionsbild die gewünschte Sprache einzugeben. Das ist erfor-
derlich, da viele der Einstellungen zur Korrespondenz sprachabhängig sind.
Abbildung 8.25 zeigt einen Ausschnitt aus dem Ergebnis einer Prüfung der
Customizingeinstellungen. Neben den hier gezeigten Prüfungen aus dem
Bereich des Immobilien-Controllings und der Korrespondenz wird z.B.
auch die Plausibilität der Größenklassen und der Ausstattungsklassen
innerhalb von Mietspiegeln analysiert.
Die Customizingeinstellungen zu Bewegungsarten und zur Kontenfindung Kontenfindung
können Sie im Customizing von SAP RE über den Menüpfad Werkzeuge 폷 prüfen
Die genannten Einstellungen sind nur dann möglich, wenn die betroffene
Nachricht grundsätzlich konfigurierbar ist, d.h., wenn die beschriebenen
Anpassungen vom Entwickler vorgesehen sind. Ein Beispiel finden Sie in
Abschnitt 2.2.7, »Customizing: Nachrichtensteuerung«, im Zusammenhang
mit der Mietanpassung.
Bei konfigurierbaren Nachrichten können Sie die Art und Schwere der Feh- BAdI zur Nachrich-
lerausgabe zusätzlich in Abhängigkeit weiterer Attribute von Stammdaten tensteuerung
und Verträgen festlegen. Dazu legen Sie über den Menüpfad Werkzeuge 폷
Konfigurierbare Nachrichten 폷 Differenzierungen der Nachrichtensteuerung
implementieren eine BAdI-Implementierung zu BADI_RECA_MESSAGE (Ei-
genschaften von Nachrichten ändern) an. Auf diese Weise können Sie z.B.
Nachrichten in Abhängigkeit von der Vertragsart, von der Nutzungsart eines
Mietobjektes oder dem zugeordneten Profit-Center gestalten. Auch diese
BAdI-Implementierungen können nur für Nachrichten genutzt werden, für
die solche Erweiterungen grundsätzlich vorgesehen sind.
Wenn Sie im Feld Objekt den Wert RE++ angeben, werden alle in den Proto-
kollen verfügbaren Geschäftsprozesse von SAP RE ausgewertet.
Abbildung 8.29 zeigt das Protokoll zu einer periodischen Buchung.
Bei den Belegen aus dem SAP-Finanzwesen können Sie wiederum zwischen
der Selektion über Informationen aus dem Belegkopf und der über Infor-
mationen aus den Belegzeilen unterscheiden.
8.3.3 Änderungsbelege
Bei Änderungen an Stammdaten und Verträgen werden durch das SAP-Sys-
tem Änderungsbelege erzeugt. Dadurch lassen sich Änderungen nachvoll-
ziehen, vorausgesetzt, der Anwender verfügt über die Berechtigung zur
Anzeige der Änderungsbelege.
Änderungsbelege Änderungsbelege zu einem Vertrag können Sie sich bei der Bearbeitung des
zum Vertrag Vertrages über den Menüpfad Mehr 폷 Zusätze 폷 Änderungsbelege ansehen.
Ein Beispiel hierfür sehen Sie in Abbildung 8.33.
Abbildung 8.35 zeigt verschiedene Transaktionen aus dem Bereich des Post-
processing Office. Das Postprocessing Office sammelt Meldungen aus den
relevanten Geschäftsprozessen und stellt Ihnen diese zur Anzeige und
Bearbeitung zur Verfügung. Ziel der Nutzung des PPO ist es, die dort gesam-
melten Fehlermeldungen zu analysieren, wiederkehrende Fehler zu identi-
fizieren und darauf aufbauend die Customizingeinstellungen (beispiel-
weise für den Feldstatus der Geschäftspartner) zu ergänzen.
8.4 Zusammenfassung
Sie haben in diesem Kapitel vielfältige Werkzeuge und Hilfsmittel kennen-
gelernt, die Sie bei der Prüfung und Änderung von Stammdaten und Objek-
ten unterstützen sollen. Des Weiteren haben Sie erfahren, für welche
wiederkehrenden Arbeiten und Einstellungen Sie in SAP RE Zeit einplanen
müssen.
Die beschriebenen Aktivitäten erheben keinen Anspruch auf Vollständig-
keit und betreffen ausschließlich SAP RE. Auf die Einplanung von Zahl- und
Mahnläufen, die Einrichtung von Nummernkreisen im SAP-Finanzwesen
und andere periodische Aktivitäten sind wir in diesem Kapitel nicht einge-
gangen.
Systemstatus
Statusanzeige Im Zusammenhang mit der Archivierung spielt der Systemstatus eines
Stammdatenobjektes oder Vertrages eine besondere Rolle. Informationen
zum Systemstatus finden Sie im Abschnitt Statusanzeige auf der Register-
karte Allgemeine Daten des Objektes (siehe Abbildung 9.3).
Vergabe von Systemstatus werden, wie der Name bereits sagt, vom System automatisch
Systemstatus vergeben. Die Änderung des Systemstatus eines Objektes hängt deshalb
immer von betriebswirtschaftlichen Vorgängen ab. Sie können einen Sys-
temstatus aktivieren oder deaktivieren, indem Sie diese Vorgänge (z.B. die
Freigabe eines Objektes) ausführen. Bei der Bearbeitung eines Objektes
können Sie sich die Informationen zum Systemstatus auch über den
Menüpfad Mehr 폷 Bearbeiten 폷 Statusschema ändern ansehen. Hier finden
Sie die Informationen zum Systemstatus, aber auch zu den betriebswirt-
schaftlichen Vorgängen, die den Status eines Objektes beeinflussen (siehe
Abbildung 9.4),
Änderungsbelege In dieser Ansicht finden Sie eine Übersicht zu den Statusinformationen
eines Objektes, eine Übersicht der betriebswirtschaftlichen Vorgänge und
ebenso eine Möglichkeit, sich Änderungsbelege zum Status eines Objektes
anzusehen. Verwenden Sie hierfür den Menüpfad Mehr 폷 Zusätze 폷 Ände-
rungsbelege.
Für jeden Vorgang können Sie sich im Detail ansehen, welche Statusinfor- Vorgangsanalyse
mationen dazu führen, dass der Vorgang erlaubt oder eben nicht erlaubt ist.
Eine solche Vorgangsanalyse starten Sie, indem Sie auf den Button (Vor-
gangsanalyse anzeigen) in der Spalte Grund (siehe Abbildung 9.5) klicken.
Auch Anwenderstatus, also kundenindividuell definierte Statusinformatio- Anwenderstatus
nen, können mit betriebswirtschaftlichen Vorgängen verknüpft werden.
Auch Anwenderstatus können somit dafür verantwortlich sein, dass Sie z.B.
eine Kontierungssperre oder eine Stammdatensperre für ein Objekt nicht
Menüpfad für Sie können den Systemstatus ändern, indem Sie den gewünschten be-
Statusänderungen triebswirtschaftlichen Vorgang über den Menüpfad Mehr 폷 Bearbeiten 폷
Status ändern auswählen. Hier finden Sie die Menüeinträge Freigeben
(Objekt zur Kontierung freigeben), Sperre setzen (Stammdaten-, Kontie-
rungs- oder Planungssperre setzen), Sperre zurücknehmen (Stammdaten-,
Kontierungs- oder Planungssperre zurücknehmen) und Archivieren (Lösch-
vormerkung setzen bzw. zurücknehmen).
Abbildung 9.6 zeigt ein Protokoll, das beim Versuch, eine Löschvormer-
kung für eine Wirtschaftseinheit zu setzen, entstanden ist. Da es zu dieser
Wirtschaftseinheit noch ein Gebäude ohne Löschvormerkung gibt, kann
die Löschvormerkung für die Wirtschaftseinheit noch nicht gesetzt wer-
den.
Im Gegensatz zur Löschvormerkung wird das Löschkennzeichen nicht Löschkennzeichen
manuell, sondern in einem Massenlauf, dem Vorlaufprogramm der Archi- setzen (Vorlauf-
programm)
vierung, gesetzt.
Wählen Sie eine der Transaktionen aus diesem Menüpunkt, z.B. Transak-
tion REBDBEAR (Wirtschaftseinheiten archivieren), aus. Um die Löschkenn-
zeichen zu setzen, benötigen Sie das Vorlaufprogramm der Archivierung.
Klicken Sie deshalb auf den Button (Vorlauf einplanen), den Sie
in Abbildung 9.8 sehen.
Beim Start der Transaktionen für die Objekte und Verträge von SAP RE wird Transaktion SARA
im Hintergrund Transaktion SARA (Archivadministration: Einstieg) aufge-
rufen.
Die Archivierungsobjekte von SAP RE beginnen mit dem Kennzeichen Archivierungs-
REFX_ und umfassen neben Stammdatenobjekten und Verträgen auch objekte von SAP RE
rungslauf als Hintergrundjob ein und legen dazu die Variante, mit der das
Vorlaufprogramm gestartet werden soll und die insbesondere die Auswahl
der zu archivierenden Objekte enthält, den Startzeitpunkt und die Spoolpa-
rameter fest (siehe Abbildung 9.9).
Das Programm prüft nun, ob für die betroffenen Objekte die inhaltlichen
und formalen Voraussetzungen für das Setzen des Löschkennzeichens
erfüllt sind. Insbesondere wird hier natürlich geprüft, ob die Objekte eine
Löschvormerkung haben und ob seit dem Setzen der Löschvormerkung die
in den Customizingeinstellungen festgelegte Residenzzeit abgelaufen ist.
Residenzzeit Residenzzeiten bestimmen den Zeitraum, der nach der Änderung eines
Objektes mindestens vergangen sein muss, bevor eine weitere Änderung
erfolgen kann. Residenzzeiten werden in Tagen angegeben. Sind die Resi-
denzzeiten noch nicht abgelaufen, kann die gewünschte Änderung noch
nicht vorgenommen werden. Sie legen die Residenzzeiten in den Customi-
zingeinstellungen für die Archivierung fest.
Im Ergebnis des Vorlaufprogramms für die Archivierung sind die Objekte,
für die alle Voraussetzungen für das Setzen des Löschkennzeichens erfüllt
sind, mit dem Systemstatus LÖKZ (Löschkennzeichen) versehen (siehe
Abbildung 9.10).
Daten archivieren Mit dem Setzen der Löschkennzeichen und dem Ablauf der Residenzzeit
(Schreibprogramm) zwischen dem Setzen des Löschkennzeichens und der eigentlichen Archi-
vierung sind die Voraussetzungen für den Start des Schreibprogramms der
Archivierung erfüllt. Zum Start des Schreibprogramms klicken Sie in der
jeweiligen Archivierungstransaktion auf den Button (Schreiben
einplanen). Auch hier wird im Hintergrund Transaktion SARA (Archivadmi-
nistration: Einstieg) aufgerufen.
Durch das Schreibprogramm werden die im Vorlaufprogramm mit einem
Löschkennzeichen versehenen Objekte in die Archivdatenbank geschrie-
ben. Abbildung 9.12 zeigt das Protokoll des Schreibprogramms für die
Bei der Archivierung von Mietobjekten und Verträgen werden auch die zu
diesen Objekten gehörenden Finanzstromsätze archiviert. Insofern ist die
separate Archivierung von Finanzstromsätzen keine Voraussetzung für die
Archivierung von Mietobjekten und Verträgen. Wohl aber müssen vor der
Archivierung von Stammdaten und Verträgen zunächst die für diese
Objekte existierenden RE-Belege und Finanzbuchhaltungsbelege archiviert
werden.
Zusätzlich sind Abrechnungseinheiten und Teilnahmegruppen, architekto-
nische Objekte, Objekte aus der Interessentenverwaltung und der Liegen-
schaftsverwaltung bei der Definition der Objektreihenfolge für die Archi-
vierung zu berücksichtigen. Wenn Sie die Funktionen der Wohnungseigen-
tums-, Sondereigentums- und Fremdverwaltung nutzen, müssen Sie auch
die hierfür angelegten WEG- bzw. Objektmandate in die Archivierung ein-
beziehen.
Archivierte Objekte Nach der vollständigen Archivierung von Objekten von SAP RE können Sie
anzeigen sich diese Objekte mit Transaktionen aus dem Menüpfad Werkzeuge 폷
Archivierung 폷 Archivierte Daten anzeigen ansehen. Abbildung 9.13 zeigt
einen Ausschnitt des Menüpunkts Archivierte Daten anzeigen.
Voraussetzung für die Anzeige der archivierten Daten ist die Aktivierung
der Archivstrukturen von SAP RE (siehe dazu auch Abschnitt 9.1.4, »Custo-
mizing: Archivierung«).
Bevor Sie die nicht mehr benötigten Finanzstromsätze archivieren können, Belege archivieren
müssen Sie zunächst die zu diesen Finanzstromsätzen gehörenden, im
SAP-Finanzwesen gebuchten Belege und anschließend die zugehörigen
RE-Belege archivieren. Bei der Archivierung von Belegen sind natürlich die
gesetzlichen Aufbewahrungsfristen zu berücksichtigen.
Mit dem Archivierungsobjekt REFX_OR werden die Detaildaten zu den Läu- Ergebnisse der
fen zur Optionssatzermittlung archiviert. Die Optionssätze der Stammda- Optionssatz-
ermittlung
tenobjekte und Verträge bleiben jedoch so lange erhalten, bis diese Objekte
archiviert werden.
Vorstufenanpassungen der Wirtschaftlichkeitsberechnung und die zugehö- Wirtschaftlichkeits-
rigen Konditionsanpassungssätze werden über das Archivierungsobjekt berechnung
abrechnungen archiviert.
Eine besondere Rolle bei der Archivierung von Objekten von SAP RE spielen Objekte aus
die Objekte des klassischen Immobilienmanagements (SAP RE Classic). Da- SAP RE Classic
archivieren
bei handelt es sich um die Vorgängerlösung von SAP RE. Wenn Sie SAP RE
Classic genutzt haben und die Stammdaten und Verträge dieser Lösung in
SAP RE migriert haben, können Sie die Objekte des klassischen Immobilien-
managements in SAP RE nicht mehr bearbeiten. Dennoch ist es möglich,
diese Objekte auch unter SAP RE zu archivieren. Dabei sind die folgenden
Besonderheiten zu beachten: Da die Stammdaten und Verträge von SAP RE
Classic unter SAP RE (RE-FX) nicht mehr bearbeitet werden können, haben
Sie auch nicht die Möglichkeit, Löschvormerkungen oder Löschkennzei-
chen zu setzen. Deshalb erfolgt die Archivierung in diesem Fall auf der
Grundlage der Statusinformationen zum migrierten Objekt, also dem
Stammdatenobjekt von SAP RE, das während der Migration aus dem vorma-
ligen Objekt von SAP RE Classic entstanden ist. Ist das zugehörige Objekt in
SAP RE komplett (also einschließlich der Durchführung des Löschlaufs) ar-
chiviert worden, so kann auch das Objekt aus SAP RE Classic archiviert wer-
den. Das Setzen der Löschvormerkungen für die Objekte von SAP RE Classic
ist in dem Fall nicht erforderlich.
Detaillierte Hinweise zur Archivierung von Objekten von SAP RE Classic
unter SAP RE (RE-FX) finden Sie in folgenden SAP-Hinweisen:
쐍 1501199 und 1503676 (Archivierung: Löschen von »RE Classic«-Daten
unter RE-FX)
쐍 2653883 (Archivierungsobjekte RE-Classic: Durchführung Vorlaufpro-
gramme verpflichtend)
Abbildung 9.15 zeigt die Customizingtabelle für die Definition der Residenz-
zeiten für die Archivierung aus dem Menüpunkt Residenzzeiten bei der
Archivierung definieren.
Residenzzeiten Sie definieren die Einstellungen für die Archivierung separat pro Objektart.
Dabei legen Sie zunächst die Residenzzeiten fest.
Hier geben Sie die Anzahl von Tagen an, die zwischen den einzelnen Schrit-
ten der Archivierung liegen soll. Wollen Sie zwischen den einzelnen Schrit-
ten der Archivierung keine Residenzzeiten berücksichtigen, so geben Sie in
den Spalten für die Residenzzeit 1 und/oder 2 den Wert 0 (null Tage) an.
Dementsprechend bedeutet der Wert 1 (ein Tag), dass Sie den nächsten
Schritt jeweils am Folgetag vornehmen können.
Die Residenzzeit 1 bestimmt den Zeitraum, der zwischen der letzten Ände-
rung des Objektes und dem Setzen des Löschkennzeichens (Systemstatus
LÖKZ) mindestens vergangen sein muss. Im Hinblick auf die Archivierung
ist hiermit das Setzen der Löschvormerkung gemeint, sodass die Residenz-
zeit 1 die Zeitdifferenz zwischen dem Setzen der Löschvormerkung und
dem des Löschkennzeichens definiert.
Die Residenzzeit 2 legt den Zeitraum zwischen dem Setzen des Löschkenn-
zeichens und der Archivierung fest.
Des Weiteren bestimmen Sie für jede Objektart, ob die Transaktionen und Archivzugriff
Programme von SAP RE (z.B. der RE-Navigator) nach der Archivierung auf
die archivierten Daten zugreifen dürfen. Dazu nutzen Sie das Kennzeichen
Kein Archivzugriff. Hiermit ist aber ausschließlich der Zugriff über die
Anwendungen von SAP RE gemeint. Über die Archivfunktionalitäten kön-
nen Sie unabhängig von dieser Customizingeinstellung auf archivierte
Daten zugreifen.
Im Customizingmenü von SAP RE finden Sie den Menüpfad Werkzeuge 폷 Archivstrukturen
Archivierung 폷 Archivstrukturen aktivieren. In dem Menüpunkt Archivstruk- aktivieren
turen aktivieren aktivieren Sie die für das Lesen der archivierten Daten
benötigten Archivstrukturen und ermöglichen somit die Anzeige der archi-
vierten Daten über die Transaktionen, die Sie unter Werkzeuge 폷 Archivie-
rung 폷 Archivierte Daten anzeigen im Anwendungsmenü von SAP RE finden.
In diesem Abschnitt wurden die Customizingeinstellungen zur Archivie- Einstellungen zur
rung ausschließlich aus der Sicht von SAP RE beschrieben. Weitere Infor- Archivierung
Regelwerk In SAP ILM können Sie Regelwerke definieren. Diese stellen eine Gruppie-
rung von Regeln für einzelne ILM-Objekte dar. Regelwerke können erst
dann verwendet werden, wenn sie als produktiv gekennzeichnet sind.
Prüfgebiet Regelwerke werden für einzelne Prüfgebiete definiert. Ein solches Prüfge-
biet ist z.B. der SAP-Geschäftspartner (Prüfgebiet BUPA_DP (Business Part-
ner Data Privacy)).
Regeln In Regeln legen Sie die Aufbewahrungs- und Verweilzeiträume für die ein-
zelnen Objekte, den Zeitbezug sowie bei Bedarf weitere Bedingungen fest.
Im Buch »Datenschutz mit SAP« von Volker Lehnert, Iwona Luther, Björn
Christoph und Carsten Pluder (ISBN 978-3-8362-2967-8) finden Sie detail-
lierte Informationen zum Datenschutz in der SAP Business Suite und in
SAP S/4HANA. Insbesondere werden hier die umfangreichen Funktionen
von SAP ILM anhand zahlreicher Beispiele unter dem Aspekt der DSGVO-
Konformität besprochen. Wir werden in diesem Abschnitt nur auf einzelne
Aspekte und Funktionen von SAP ILM mit Bezug zu SAP RE und der Nut-
zung des SAP-Geschäftspartners in SAP RE eingehen.
Datenarchivierung In § 238 und § 257 Abs. 1 Nr. 1 bis 4 HGB (Handelsgesetzbuch) sowie in § 147 AO
und DSGVO (Abgabenordnung) sind die gesetzlichen Aufbewahrungsfristen für kauf-
männische Dokumente und Buchungsbelege festgelegt. So sind Buchungs-
belege und Jahresabschlüsse zehn Jahre aufzubewahren. Bei der Archivie-
rung geht es also insbesondere um die Einhaltung von Fristen. Die Fest-
legungen der DSGVO betreffen dagegen unter anderem die Zweckbindung,
die Datenminimierung und die Speicherbegrenzung sowie das in Artikel 17
Zu den zu Informationszwecken und für die Korrespondenz genutzten Daten und Attribute
Geschäftspartnern werden im Allgemeinen Namen, Adressen, Telefon- von Geschäfts-
partnern
nummern und Mailadressen erfasst. Ist ein Geschäftspartner in buchhalte-
rische Geschäftsprozesse involviert, so benötigen Sie zur Abwicklung von
Zahlungen weitere Daten, wie z.B. Angaben zur Bankverbindung des Ge-
schäftspartners.
Geschäftspartner können zudem in verschiedenen Rollen auftreten. So
kann der Mieter einer Wohnung zugleich als Sachbearbeiter in Ihrem
Unternehmen arbeiten, oder der Leasinggeber, bei dem Ihr Unternehmen
Drucker und Kopierer least, hat Gewerberäume aus dem Immobilienbe-
stand Ihres Unternehmens angemietet.
Funktionalitäten des SAP-Geschäftspartners wie die Abbildung von Ge-
schäftspartnerbeziehungen (z.B. Ansprechpartnerbeziehung) können in
SAP RE ebenso genutzt werden die die zeitabhängige Erfassung und Pflege
von Adressdaten und Bankverbindungen. Ein Geschäftspartner kann meh-
rere Adressen haben, an die die Korrespondenz zu verschiedenen Verträgen
übermittelt wird. Neben den Daten des Geschäftspartners selbst und den in
Verträgen zum Geschäftspartner hinterlegten Daten sind auch in den in
SAP RE erstellten Korrespondenzen und in Auswertungen personenbezo-
gene Daten (wie z.B. Adressen und Telefonnummern) enthalten.
Datenarchivierung Wir haben uns bisher mit den Einstellungen und Funktionen der Archivie-
vs. Datenver- rung von Objekten von SAP RE beschäftigt. In den in Abschnitt 9.1, »Archi-
nichtung
vierung von Stamm- und Bewegungsdaten von SAP RE«, beschriebenen
Archivierungsläufen ging es darum, nicht mehr benötigte Daten aus dem
produktiven SAP-System in ein Archivsystem auszulagern. Für die Schreib-
läufe der Archivierung haben wir deshalb bisher die Option Archivierung
beschrieben. Sie können in den Schreibläufen aber auch die Option Daten-
vernichtung wählen (siehe Abbildung 9.16), auf die wir in diesem Abschnitt
näher eingehen wollen.
beitung und Anzeige gesperrt sind und nur noch Anwender mit speziellen
Berechtigungen Zugriff auf diese Daten haben. Das Sperren von Daten ist
ein reversibler Vorgang, d.h., Sperren können zurückgenommen werden.
Das Löschen von Daten bedeutet, dass diese Daten tatsächlich unwieder-
bringlich zerstört oder vernichtet und damit aus dem SAP-System gelöscht
werden.
Mit dem Begriff End of Business (EoB) wird in SAP ILM der Beginn der Ver- End of Business und
weildauer bezeichnet, während der Begriff End of Purpose (EoP) das Ende End of Purpose
der Verweildauer beschreibt. Ein weiterer Begriff ist der Beginn des Aufbe-
wahrungszeitraumes. Dieser entspricht dem End of Business. Innerhalb des
Aufbewahrungszeitraums ist der eigentliche Zweck, zu dem die Daten
angelegt wurden, bereits beendet. Die Daten müssen aber aufgrund ande-
rer Zwecke (z.B. aufgrund gesetzlicher Bestimmungen) weiter aufbewahrt
werden.
Das bedeutet, dass nach dem Ende des Geschäfts (End of Business) die Ver-
weildauer beginnt.
Eine Verweilregel legt fest, in welchem Zeitraum ein Datenobjekt im System Verweilregel
existiert bzw. verweilt und im Rahmen seiner Zweckbestimmung bearbei-
tet werden darf, bis es archiviert oder vernichtet werden darf. Verweilregeln
bestimmen somit die Residenzzeiten für die Sperrung, Vernichtung und
Archivierung von Daten.
Eine Aufbewahrungsregel legt die Aufbewahrungsfristen für Datenobjekte Aufbewahrungs-
fest. Sie dient der Gewährleistung gesetzlich vorgeschriebener Aufbewah- regel
Einstellungen von Mithilfe von Transaktion ILMARA (Prüfgebiete bearbeiten) ordnen Sie die
SAP ILM ILM-Objekte dem Prüfgebiet zu. Das Prüfgebiet für den SAP-Geschäftspart-
ner ist hierbei BUPA_DP (Business Partner Data Privacy) (siehe Abbildung
9.17). Das ILM-Objekt für den Geschäftspartner ist CA_BUPA (Geschäftspart-
ner). Für Kreditoren- und Debitorenstammdaten gibt es die ILM-Objekte
FI_ACCPAYB (Kreditorenstammdaten) und FI_ACCRECV (Debitorenstamm-
daten).
EoP-Prüfung Die hier festgelegten Regeln werden während der EoP-Prüfung für den
Geschäftspartner berücksichtigt. Bei der EoP-Prüfung wird für alle relevan-
ten Anwendungen ermittelt, ob die zu sperrenden Daten in diesen Anwen-
dungen noch verwendet werden. Des Weiteren wird geprüft, ob die in den
Customizingeinstellungen festgelegte Verweildauer vergangen ist.
Eine Besonderheit für Objekte von SAP RE bei der Nutzung von SAP ILM
betrifft die Vererbung der Gültigkeitsdaten eines Objektes.
Die zeitliche Gültigkeit von Objekten von SAP RE wird, wie in Abschnitt 9.1.1, SAP-Hinweis
»Archivierung: Voraussetzungen und Begriffe«, beschrieben, vom überge- 2567561
Konformität im SAP-System.
9.3 Zusammenfassung
In Kapitel 9, »Daten archivieren und löschen«, sind wir auf verschiedene
Optionen beim Archivieren und Löschen von Daten, aber auch auf das
Sperren von Daten eingegangen.
Dabei ging es im ersten Abschnitt des Kapitels eher um die klassische Archi-
vierung von Stamm- und Bewegungsdaten und die Auslagerung dieser
Daten in ein Archivsystem. Die verschiedenen Stammdatenobjekte sowie
die Verträge von SAP RE sind Archivierungsobjekte und können in mehre-
ren Prozessschritten archiviert werden.
Dabei spielen die in Abschnitt 9.1.1, »Archivierung: Voraussetzungen und
Begriffe«, besprochenen Statusinformationen der Objekte – insbesondere
der Systemstatus – eine wichtige Rolle.
Um ein Objekt zu archivieren, setzen Sie zunächst eine Löschvormerkung
und starten anschließend die verschiedenen Schritte des Archivierungslau-
fes:
쐍 das Vorlaufprogramm zum Setzen des Löschkennzeichens
쐍 das Schreibprogramm zur Übernahme der Daten in eine Archivdatei
쐍 das Löschprogramm zum Löschen der Daten aus den Anwendungs-
tabellen
AJ Adjustment Anpassung
BU Building Gebäude
CD Condition Kondition
CN Contract Vertrag
CO Controlling Kostenrechnung
DS Distribution (Vorsteuer-)Aufteilung
MS Measurement Bemessung
NT Notice Kündigung
OC Occupation Belegung
PR Property Grundstück
RS Resubmission Wiedervorlage
RS Reservation Raumreservierung
RV Reversal Storno
Sabine Toman arbeitet seit 1999 bei SAP und ist dort
als Principal Consultant tätig. In einer Vielzahl von
Einführungsprojekten hat sie umfangreiche Erfah-
rungen auf allen Gebieten des SAP Real Estate Ma-
nagements (SAP RE), unter anderem auch im Ver-
tragsmanagement, gesammelt. Neben der Beratung
bei der Produkteinführung befasst sie sich mit der
Entwicklung kundenspezifischer Zusatzlösungen
und betreut die SAP-Standardschulungen im Be-
reich SAP RE.
A Anpassung (Forts.)
Korrespondenz ...................................... 180
A-Band ........................................................... 345 kundenindividuell ................................ 447
Abgabenbescheid ...................................... 107 minimale Konditionserhöhung ...... 174
Abgangsoptionssatz ................................ 513 Modus ....................................................... 168
Abgrenzung ................................................. 583 Protokoll .................................................. 174
freie ............................................................ 566 Prozessablauf ......................................... 155
Abrechnungsart ......................................... 347 Referenzkondition ................................ 291
Abrechnungseinheit ....................... 305, 379 Rhythmusbeginn .................................. 437
direkte Kosten ........................................ 319 stornieren ................................................ 182
Vorbelegung ........................................... 306 Verfahrensparameter ......................... 172
Vorverteilung ......................................... 317 Zustimmung ........................................... 181
Abrechnungsfirma ................................... 346 Anpassungsbasis ....................................... 436
Abrechnungsperiode ............................... 312 Anpassungsgrund ............................ 172, 288
Abrechnungsschema ............ 329, 410, 414 Anpassungsklausel ................................... 157
alternative Umlagegröße ................. 316 vorbelegen ............................................... 439
Buchungen steuern ............................. 340 Anpassungsmaßnahme ................ 164, 277
Customizing ........................................... 340 Aktivierungsdatum ............................. 280
Korrespondenz ...................................... 352 Feldstatus ................................................ 278
Abrechnungsteilnahme .................. 34, 324 für Sonderumlage ................................ 376
Abrechnungsvariante .................... 305, 307 Gutachen ................................................. 278
Abrechnungszeitraum ............................ 311 Maßnahmentyp .................................... 278
Abschnitt 씮 Business Data Toolset Modernisierung ..................................... 282
Accrual Engine 씮 Abgrenzung Regel für Begrenzung .......................... 283
AE 씮 Abrechnungseinheit Teilmaßnahme ............................ 284–285
Allgemeine Daten mit Schnell- Wirtschaftlichkeitsberechnung ....... 298
erfassung 씮 Registerkarte Anpassungsregel ....................................... 157
Altlast ............................................................. 108 Customizing ........................................... 161
Altvertrag ........................................................ 65 Freie Anpassung .................................... 172
Änderungsbelegobjekt ........................... 601 Gutachten ................................................ 277
Angebotsobjekt ......................................... 100 kombinierte ............................................ 162
Anmietvertrag ............................................... 31 Modernisierung ..................................... 282
Anpassung ................................................... 152 Nebenkostenabrechnung .................. 349
aktivieren ................................................ 182 Sonderumlage WEG ............................. 376
ändern ...................................................... 181 Teilregel .................................................... 162
Anrechnung Konditionen ................. 288 Verfahren BADI ..................................... 447
belegende Verträge ............................. 170 Verfahren COMP ................................... 272
debitorisch und kreditorisch ............ 154 Verfahren FREE ...................................... 172
gültig ab ................................................... 169 Verfahren INDX ..................................... 433
Hauptkondition .................................... 290 Verfahren RLRA ..................................... 256
im Dialog ................................................. 265 Verfahren TASK .................. 277, 283, 297
Kappung .................................................. 275 Vergleichswohnung ............................. 272
Kappungskondition ............................ 290 Vertragsdialog steuern ...................... 164
Kappungsregel ............................. 288, 292 vorbelegen ...................................... 144, 165
Klassifizierung ....................................... 289 Wirtschaftlichkeitsberechnung ....... 297
Konditionsart ........................................ 289 Anpassungssatz ......................................... 174
Konditionsbetrag runden ................. 443 Indexanpassung ................................... 443
E Flächenpool (Forts.)
Kapazität ................................................. 100
Eigentümer 씮 Geschäftspartner Flurstück ....................................................... 107
Eigentümer, debitorischer ....................... 31 Folgebewertung ......................................... 477
Eigentümerabrechnung ......................... 379 Folgevertrag ............................................ 46, 57
Eigentümer-Profit-Center ............ 370, 372 Fortführung ................................................. 108
Einheitspreis ............................................... 128 Fremdverwaltung .................. 353–354, 390
Einheitswertbescheid .............................. 109 Fristenregel 씮 Kündigungsregel
Einmalkondition ....................................... 141 Funktionsgruppe
End of Business (EoB) .............................. 621 REBD_API_BUS_ENTITY .................... 550
End of Purpose (EoP) ...................... 621–622 REGC_EXT_EXAMPLE ......................... 557
Endabrechnung ......................................... 325
Buchungsklausel ................................... 336 G
EoP-Prüfung 씮 End of Purpose (EoP)
Equipment ................................................... 109 Gebäude .......................................................... 87
Erbbauvertrag ............................................. 107 Gegenstandsart 씮 Vertragsgegenstand
Ersatzanpassungsregel ........................... 172 Gemeinschaftseigentum .... 354–355, 362
Ersatzbemessung ...................................... 316 General Data Protection Regulation (GD-
Erste Buchung ab ...................................... 135 PR) 씮 Datenschutz-Grundverordnung
Erweiterung Geschäftsbereich ......................................... 91
kundenspezifische ................................ 533 Geschäftspartner ............ 31–32, 72, 74–75,
modifikationsfreie ............................... 534 80–81, 365
tabellenartige ........................................ 534 allgemeiner ............................................... 76
Erweiterungsimplementierung .......... 546 Buchungskreisdaten ....................... 77, 81
Erweiterungsspot ...................................... 547 Customizing .............................................. 81
BADI_RE_CN_CN ..................................... 64 Datenset ..................................................... 81
ETH-Schlüssel ............................................. 316 debitorischer Hauptmieter .......... 30, 77
Einkaufsdaten .......................................... 81
F Geschäftspartnerbeziehung ............... 77
Gruppe ................................................. 40, 75
Fälligkeitsverschieberegel ..................... 148 in SAP RE .................................................... 78
FAS13 ............................................................. 454 in SAP S/4HANA ...................................... 73
Fehlermeldung kreditorischer Vermieter ...................... 77
F5673 .......................................................... 195 kreditorischer Vertragspartner ......... 77
REEXFI 003 .............................................. 217 natürliche Person ..................... 40, 73–74
Feld 씮 Business Data Toolset nichtdebitorischer Mieter .................... 77
Feldgruppe 씮 Business Data Toolset Organisation .............................. 40, 73, 75
Feldstatus ........................................................ 67 SAP-Geschäftspartner ........................... 73
Feste Perioden ............................................ 131 Vertriebsdaten ......................................... 81
Financial Extension Set ............................. 24 zentrale Daten .................................. 77, 81
Finanzierungsleasing Geschäftspartnerbeziehung ................... 77
debitorisch .............................................. 454 hat den Ansprechpartner .................... 78
kreditorisch ............................................. 454 ist Ansprechpartner ............................... 78
Finanzierungsposition ............................ 299 Zeitscheibe ................................................. 77
Finanzstrom ................................................ 132 Geschäftspartnerrolle ......................... 73, 76
Anzeige ..................................................... 135 000000 ...................................................... 76
Fälligkeit .................................................. 131 FLCU00 ....................................................... 81
Sondereintrag ............................... 416, 422 FLCU01 ........................................................ 81
Finanzstrom ab .......................................... 135 FLVN00 ....................................................... 81
Flächenpool ................................... 86, 96, 100 FLVN01 ........................................................ 81
Flächenanteile ....................................... 101 TR0600 .................................. 40, 48, 77, 79
Mandatsreferenz 씮 SEPA-Lastschrift- N
mandat
Mandatswerk .............................................. 358 Nachbearbeitungsauftrag 씮 Post-
Mandatszuordnung .................................... 90 processing Office
Massendruck 씮 Korrespondenz Nachbuchung ............................................. 209
Melderegel ............................................ 31, 400 Nachbuchungen, Fälligkeit ................... 149
Merkmale 씮 Mietspiegel Nachricht
Merkmalsklasse ......................................... 259 BADI_RECA_MESSAGE ....................... 597
Messbeleg erfassen .................................. 314 customizbare ......................................... 178
Messpunkt 씮 Zähler Fehlerschwere ........................................ 178
Methode GET_NUMBER ............................ 64 konfigurierbare ............................ 178, 596
Mietanpassung .......................................... 168 Nachrichtensteuerung ............................ 178
Aktivitätenstatus ................................. 170 natürliche Person 씮 Geschäftspartner
bestimmen .............................................. 169 Nebenkostenabrechnung ......................... 34
Identifikation ......................................... 180 Abrechnungs-ID .................................... 327
Korrespondenz ...................................... 156 Abrechnungsmodus ............................ 327
Protokoll .................................................. 174 Anpassung Vorauszahlung .............. 349
Mietausfallwagnis .................................... 298 Anpassungsdatum ............................... 351
Mieteinheit .............................................. 86, 96 Auswahl der Abrechnungs-
Mieter 씮 Geschäftspartner einheiten ............................................. 327
Mieterabrechnung ................ 379–380, 388 Berichte ..................................................... 331
Mieterhöhung 씮 Anpassung debitorische Buchung ......................... 337
Mieterkontenblatt .................................... 221 Ist-Prinzip ................................................ 340
Mietfläche ............................................. 96, 100 Kontenfindung ...................................... 342
Mietobjekt ........................................ 86, 95–96 Offenen VZ belassen ............................ 340
Belegung ..................................................... 57 Optionssätze .......................................... 326
Nutzungsart .............................................. 96 Prozessschritte ....................................... 328
optiert ....................................................... 484 Sachkontenbuchung ........................... 338
optiert nicht ............................................ 484 Saldo buchen .......................................... 340
Typ ...................................................... 96, 270 Soll-Prinzip .............................................. 340
Mietrecht ......................................................... 90 Steuerkorrektur ..................................... 340
Mietspiegel ......................................... 256, 259 Titel ............................................................ 327
Ausstattungsklasse ............................. 265 Voraussetzungen .................................. 325
BADI_REAJ_ADJUSTMENT_RLRA 269 Wechsel des Steuersatzes .................. 329
Basiswert/Spanne ................................ 265 Nebenkostenschlüssel ............................ 305
Baujahr ..................................................... 264 Neubaumietenverordnung ................... 297
Customizing ........................................... 256 Nullsteuerkennzeichen .......................... 198
Größenklasse ......................................... 265 Nummernkreis 씮 Vertrag
Mietspiegelfach ......................................... 259 Nummernvergabe ....................................... 65
Mietvertrag .................................................. 365 automatische ............................................ 64
Miteigentumsanteil .... 354–355, 379, 384 BAdI-Implementierung ...................... 547
Mithaftung .................................................. 108 externe ......................................................... 64
Modernisierung ......................................... 255 interne .......................................................... 64
Modernisierungsmaßnahme 씮 Anpas- Nutzungsart 씮 Mietobjekt
sungsmaßnahme Nutzungsobjekt ............................................ 86
Modernisierungsumlage ....................... 282
Modernisierungszuschlag ..................... 288 O
Objekte löschen ......................................... 120
Objektfinanzstrom ................ 138, 186, 236
Wegfall ...................................................... 469
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