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SAP PRESS ist eine gemeinschaftliche Initiative von SAP SE und der Rheinwerk Verlag

GmbH. Ziel ist es, Anwendern qualifiziertes SAP-Wissen zur Verfügung zu stellen.
SAP PRESS vereint das fachliche Know-how der SAP und die verlegerische Kompe-
tenz von Rheinwerk. Die Bücher bieten Expertenwissen zu technischen wie auch zu
betriebswirtschaftlichen SAP-Themen.

Frank Densborn, Frank Finkbohner, Jochen Freudenberg,


Kim Mathäß, Frank Wagner
Migration nach SAP S/4HANA
560 Seiten, 2017, gebunden
ISBN 978-3-8362-4297-4

Janet Salmon, Thomas Kunze, Daniela Reinelt, Petra Kuhn, Christian Giera
SAP S/4HANA Finance. Prozesse, Funktionen, Migration
517 Seiten, 2016, gebunden
ISBN 978-3-8362-4193-9

Ulf Koglin
SAP S/4HANA. Voraussetzungen – Nutzen – Erfolgsfaktoren
375 Seiten, 2016, gebunden
ISBN 978-3-8362-3891-5

Thorsten Lüdtke
SAP BW/4HANA. Konzepte, Prozesse, Funktionen
640 Seiten, 2017, gebunden
ISBN 978-3-8362-4551-7

Michael Englbrecht, Michael Wegelin


SAP Fiori. Implementierung und Entwicklung
653 Seiten, 2., aktualisierte und erweiterte Auflage 2017, gebunden
ISBN 978-3-8362-4586-9

Aktuelle Angaben zum gesamten SAP PRESS-Programm finden Sie unter


www.sap-press.de.
Kathrin Schmalzing

CO-PA in SAP S/4HANA® Finance


Liebe Leserin, lieber Leser,
SAP S/4HANA Finance bedeutet nicht einfach »mehr Performance«. In ei-
nigen Bereichen ergeben sich vielmehr fundamentale Veränderungen –
dazu gehört die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA). Liegen die
Vorteile beim Einsatz der kalkulatorischen Ergebnisrechnung tatsächlich
vorwiegend in einem nennenswerten Zeitgewinn, sind bei der buchhalte-
rischen Ergebnisrechnung sowohl funktional als auch technisch weitrei-
chende Änderungen vorgenommen worden.
Was das für Sie bedeutet, erfahren Sie in diesem Buch: Sie lernen, den Wer-
tefluss in CO-PA zu definieren, die Möglichkeiten für die Planung wirksam
einzusetzen und eigene Reports zu erstellen. Die Autorin stellt dabei
sowohl die Änderungen im Vergleich zur Ergebnisrechnung in SAP ERP als
auch die Unterschiede zwischen der kalkulatorischen und der buchhalte-
rischen Ergebnisrechnung verständlich und übersichtlich dar. Ihr CO-PA-
Projekt kann kommen!
Dieses Buch wurde mit großer Sorgfalt geschrieben, lektoriert und ge-
druckt. Wenn sich doch einmal ein Fehler eingeschlichen haben sollte, so
freue ich mich über Ihre Rückmeldung. Selbstverständlich sind Kritik und
Lob auch jederzeit willkommen.

Ihre Eva Tripp


Lektorat SAP PRESS

eva.tripp@rheinwerk-verlag.de
www.rheinwerk-verlag.de
Rheinwerk Verlag • Rheinwerkallee 4 • 53227 Bonn
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Dieses E-Book ist ein Verlagsprodukt, an dem viele mitgewirkt haben,


insbesondere:

Lektorat Eva Tripp


Korrektorat Alexandra Müller
Herstellung E-Book Melanie Zinsler
Covergestaltung Nadine Kohl
Coverbild Fotolia: 57701173 © felinda
Satz E-Book SatzPro, Krefeld

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
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im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-8362-4484-8 (E-Book)


ISBN 978-3-8362-5499-1 (E-Book zum Buch)
ISBN 978-3-8362-5498-4 (Bundle)

1. Auflage 2017
© Rheinwerk Verlag GmbH, Bonn 2017
Inhalt
Einleitung .......................................................................................................................... 11

1 Einführung in SAP S/4HANA Finance 15

1.1 Die Entwicklung von SAP S/4HANA Finance ..................................... 15

1.2 Was ist SAP S/4HANA? ................................................................................ 18

1.3 Worin liegen die Vorteile von SAP S/4HANA Finance? ................. 30

1.4 Was ändert sich für die Ergebnis- und Marktsegment-


rechnung? .......................................................................................................... 32

1.5 Fazit ...................................................................................................................... 33

2 Überblick über die Ergebnis- und


Marktsegmentrechnung 35

2.1 Einführung ......................................................................................................... 35

2.2 Kalkulatorische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung ............. 37

2.3 Buchhalterische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung ............ 42

2.4 Vergleich zwischen der buchhalterischen und der


kalkulatorischen Ergebnis- und Marktsegmentrechnung ........... 46

2.5 Zusammenfassung ........................................................................................ 48

3 Grundeinstellungen 51

3.1 Einen Ergebnisbereich anlegen ................................................................ 51

3.2 Währungen ....................................................................................................... 64

3.3 Nummernkreise .............................................................................................. 69

3.4 Versionen ........................................................................................................... 73

3.5 Merkmale ........................................................................................................... 75

7
Inhalt

3.5.1 Merkmal aus Vorlagetabelle anlegen ..................................... 79


3.5.2 Merkmal mit eigener Wertepflege anlegen .......................... 83
3.5.3 Merkmal zum Ergebnisbereich zuordnen .............................. 85
3.5.4 Merkmalswerte pflegen ............................................................... 87
3.5.5 Merkmal ohne Wertepflege anlegen ....................................... 88
3.5.6 Merkmal mit Bezug auf vorhandene Werte anlegen ......... 90
3.5.7 Merkmalsableitung mit Tabellenzugriff anlegen ............... 91
3.5.8 Merkmalsableitung mit Ableitungsregel anlegen .............. 95
3.5.9 Merkmalsableitung mit Zuweisung anlegen ....................... 99
3.6 Wertfelder ........................................................................................................ 104

3.7 Mengenfelder .................................................................................................. 110

3.8 Ergebnisbereich transportieren .............................................................. 115

3.9 Zusammenfassung ....................................................................................... 117

4 Ist-Wertefluss 119

4.1 Einführung ........................................................................................................ 119

4.2 Kundenauftragsbestand ............................................................................ 122

4.3 Fakturaüberleitung ....................................................................................... 130

4.4 Herstellkosten in CO-PA ............................................................................. 146

4.5 COGS-Split ........................................................................................................ 156


4.6 Abweichungsermittlung ............................................................................ 160

4.7 Auftragsabrechnung .................................................................................... 181

4.8 Kostenstellenumlage ................................................................................... 192

4.9 Direktkontierung ........................................................................................... 212

4.10 Zusammenfassung ....................................................................................... 217

5 Datenanreicherung 219

5.1 Datenanreicherung: Merkmale ............................................................... 219


5.1.1 Produkthierarchie ableiten ......................................................... 220
5.1.2 Mit Merkmalshierarchien arbeiten .......................................... 226

8
Inhalt

5.1.3 Automatische Merkmalsableitung für Innenaufträge ....... 233


5.1.4 Abrechnungsvorschriften automatisch generieren ............ 237
5.1.5 Ableitungsanalyse .......................................................................... 241
5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen .................................................. 243
5.2.1 Bewertungsstrategie festlegen .................................................. 244
5.2.2 Bewertung mit Materialkalkulation einrichten .................... 247
5.2.3 Fakturaanalyse/-abstimmung .................................................... 256
5.3 Zusammenfassung ........................................................................................ 260

6 Planung in CO-PA in SAP S/4HANA


Finance 261

6.1 Was ändert sich für die Planung mit SAP S/4HANA Finance? ... 261

6.2 Planung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ...................... 263

6.3 Zusammenfassung ........................................................................................ 276

7 Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA


Finance 277

7.1 Was ändert sich für das Reporting mit SAP S/4HANA
Finance? .............................................................................................................. 277
7.2 Reporting in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ................... 284

7.3 Zusammenfassung ........................................................................................ 294

8 Migration auf SAP S/4HANA Finance 295

8.1 Migrationsszenarien ..................................................................................... 296

8.2 Vorbereitung der Migration ...................................................................... 297

8.3 Ablauf der Migration .................................................................................... 298

8.4 Central Finance ................................................................................................ 301

9
Inhalt

9 Ausblick 305

9.1 Multi-Währungskonzept (SAP S/4HANA Finance 1605) ............. 306

9.2 Fiori 2.0 ............................................................................................................. 307

9.3 Beschleunigter Abschluss .......................................................................... 308

9.4 Statistische Konditionen ............................................................................ 308

9.5 Kundenauftragsbestand ............................................................................ 308

9.6 Zuordnungsänderungen ............................................................................ 309

9.7 Migration der Ergebnisrechnung ........................................................... 309

Anhang 311

A Änderungen am Datenmodell ................................................................. 313

B Weiterführende Informationsquellen ................................................. 315

C Die Autorin ....................................................................................................... 317

Index .................................................................................................................................. 319

10
2 Einleitung

Mit SAP S/4HANA Finance ändern sich zahlreiche Funktionen in der Ergeb-
nis- und Marktsegmentrechnung (kurz Ergebnisrechnung). Außerdem hat
SAP die Langzeitstrategie für die Ergebnisrechnung überarbeitet. Dieses
Buch hilft Ihnen, die neuen Funktionen zu verstehen und einzusetzen und
eine Entscheidung zu treffen, welche Art der Ergebnisrechnung für Ihr Un-
ternehmen und Ihre Bedürfnisse die richtige ist.
Da auf fast jeden Prozess ein Finanzbuchhaltungsbeleg und/oder ein Beleg
in der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung folgt, ist es wichtig, die Werte-
flüsse zu verstehen, um das Customizing der Ergebnis- und Marktsegment-
rechnung korrekt zu implementieren. Dieses Buch erläutert Ihnen die Cus-
tomizing-Einstellungen für die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung
nach eingehender Prozessbeschreibung, um sicherzustellen, dass Sie die
richtigen Einstellungen vornehmen können.
SAP S/4HANA Finance ermöglicht neue Funktionen in der Analyse und bei
der Darstellung von Zahlenmaterial mithilfe der Ergebnis- und Marktseg-
mentrechnung. Dieses Buch weist Sie auf neue Funktionen hin, die Ihnen
helfen, Ihr Berichtswesen noch aussagekräftiger zu gestalten und die Auf-
bereitung und Analyse des Zahlenmaterials zu vereinfachen, um maximal
von der Einführung von SAP S/4HANA Finance für die Ergebnis- und Markt-
segmentrechnung zu profitieren.

Zielgruppe
Dieses Buch richtet sich an Key-User, die bereits Erfahrung im Umgang mit
dem Modul Controlling im SAP-System haben und für die Customizing
kein Fremdwort ist. Sie erfahren, wie Sie die buchhalterische und/oder
kalkulatorische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung einrichten. Die
Funktionen der buchhalterischen Ergebnisrechnung sind an SAP S/4HANA
Finance gebunden, während die Funktionen der kalkulatorischen Ergebnis-
rechnung nicht unbedingt an ein Release gebunden sind.

Zielsetzung und Inhalt


In diesem Buch lernen Sie die Funktionen der buchhalterischen und der Buchhalterische
kalkulatorischen Ergebnis- und Marktsegmentrechnung kennen. Sie wer- und kalkulatorische
Ergebnisrechnung
den auf Neuerungen und Unterschiede zwischen den Versionen der Ergeb-

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


11
Einleitung

nis- und Marktsegmentrechnung hingewiesen. Das Buch soll Ihnen helfen,


eine Entscheidung zu treffen, entweder die buchhalterische und/oder die
kalkulatorische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung einzuführen. Das
Buch ist in mehrere Teile gegliedert und enthält für alle Teilbereiche der Er-
gebnis- und Marktsegmentrechnung eine umfangreiche Beschreibung der
Funktionen und der Änderungen bzw. Neuerungen mit SAP S/4HANA
Finance. Die Kapitel beschreiben die Umsetzung, sind jedoch keine Klick-
anleitungen und setzen bei der Person, die die Umsetzung am System
durchführt, eine gewisse Erfahrung im Umgang mit dem SAP-System
voraus.

Systemvoraussetzungen
Die Funktionen der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ändern sich nicht
wesentlich durch SAP S/4HANA Finance. Zahlreiche Funktionen sind
Kernfunktionen, die nicht an ein Release gebunden sind. Die Funktionen
der buchhalterischen Ergebnisrechnung sind jedoch an SAP S/4HANA
gebunden. Die Screenshots in diesem Buch wurden auf einem aktuellen
SAP-S/4HANA-Finance-1511-System erstellt.

Aufbau dieses Dieses Buch ist in neun Teile gegliedert. Kapitel 1 und 2 geben Ihnen einen
Buches Überblick über SAP S/4HANA und die Ergebnisrechnung im Allgemeinen.
In Kapitel 3 bis 8 erhalten Sie eine umfangreiche Einführung in die Funktio-
nen und Grundeinstellungen der beiden Arten der Ergebnisrechnung.
Jedes Kapitel beschreibt detailliert die Einstellungen im Customizing und
erklärt den prozessualen Zusammenhang, der Ihnen bei der Einstellung im
Customizing und für das Verständnis der Werteflüsse behilflich ist. Das
Buch schließt mit einem Ausblick in Kapitel 9. Die Unterschiede zwischen
der kalkulatorischen und der buchhalterischen Ergebnisrechnung werden
in jedem Kapitel zusammengefasst und erklärt. Im Folgenden finden Sie
eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Kapitel des Buches:
Kapitel 1, »Einführung in SAP S/4HANA Finance«, gibt Ihnen einen Über-
blick über die technische und funktionale Entwicklung und die neuen Mög-
lichkeiten und Vorteile von SAP S/4HANA.
Kapitel 2, »Überblick über die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung«,
beschäftigt sich mit der Erklärung der verschiedenen Arten der Ergebnis-
rechnung. Es soll Ihnen eine Entscheidungshilfe geben, welche Art der
Ergebnisrechnung für Ihr Unternehmen die richtige ist.
Kapitel 3, »Grundeinstellungen«, vermittelt Ihnen die Grundeinstellungen,
die Sie für die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung vornehmen sollten.

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


12
Einleitung

Diese sind für beide Arten der Ergebnisrechnung ähnlich. Sie müssen die
Grundeinstellungen treffen, bevor Sie mit dem Customizing der Werte-
flüsse beginnen können.
Kapitel 4, »Ist-Wertefluss«, ist eines der umfangreichsten Kapitel dieses
Buches. Es erklärt, wie die Ergebnisrechnung mit Werten versorgt wird. Es
werden die Werteflüsse der Daten aus den Vorgängermodulen beschrieben
und wie diese in der Ergebnisrechnung ankommen. Dabei wird sehr detail-
liert auf die einzelnen Prozesse eingegangen.
Kapitel 5, »Datenanreicherung«, erläutert, wie Sie die Daten in der Ergeb-
nisrechnung zusätzlich anreichern können. Sie erfahren, wie Sie weitere
Merkmale ableiten und die Bewertung in der kalkulatorischen Ergebnis-
rechnung mit alternativen Kalkulationsvarianten erweitern.
Kapitel 6, »Planung in CO-PA in SAP S/4HANA Finance«, erläutert die Stra-
tegie von SAP im Rahmen der Planung in SAP S/4HANA Finance. Dies hat
vor allem für die buchhalterische Ergebnisrechnung Auswirkungen. Zudem
werden die klassischen Planungsmethoden für die kalkulatorische Ergeb-
nisrechnung dargestellt.
Kapitel 7, »Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance«, steht im Mittel-
punkt dieses Kapitels. Es werden die klassischen Berichte für die kalkula-
torische Ergebnisrechnung sowie die neuen Reporting-Möglichkeiten mit
SAP S/4HANA Finance vorgestellt, die für die buchhalterische Ergebnis-
rechnung und teilweise auch für die kalkulatorische Ergebnisrechnung
gelten.
Kapitel 8, »Migration auf SAP S/4HANA Finance«, beschreibt die möglichen
Szenarien einer Migration und erläutert, welche Vorbereitungen vor der
Durchführung der Migration getroffen werden müssen. Das Kapitel weist
auf den Customizing-Leitfaden zur Durchführung der Migration auf SAP
S/4HANA Finance hin.
Kapitel 9, »Ausblick«, gibt Ihnen einen Ausblick auf zukünftige Änderun-
gen der Funktionen der Ergebnisrechnung mit SAP S/4HANA Finance.

Danksagung
Danke an Maja Hödl und Constanze Schmalzing für ihre Geduld, Motiva-
tion und Unterstützung bei der Entstehung dieses Buches.

Kathrin Schmalzing

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


13
© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018
Kapitel 1
Einführung in SAP S/4HANA Finance
SAP S/4HANA Finance ist die umfangreichste Neukonzeption der SAP-Soft-
ware seit der Einführung von SAP R/3 im Jahre 1992. In diesem Kapitel
erfahren Sie, was genau sich im Vergleich zu SAP ECC verändert hat und
inwiefern die Komponente CO von den Veränderungen betroffen ist.

SAP HANA, SAP Simple Finance und nun SAP S/4HANA Finance. Worin liegt
der Unterschied, und lohnt sich ein Wechsel zu S/4HANA Finance?
In diesem Kapitel wird die Entwicklung von SAP ECC zu SAP S/4HANA
Finance aus rein technischer Sicht dargestellt. Sie erfahren, was genau
S/4HANA Finance ausmacht und was sich verbessert hat – das gilt nicht nur
für die technische Seite, sondern auch für die Anwenderseite. Lernen Sie die
Vorteile von S/4HANA Finance im Vergleich zu den herkömmlichen SAP-
Versionen kennen – beginnend bei Änderungen an der Datenbank bis hin
zu Änderungen an der Anwendung, also den Funktionen. Die Vorteile sind
auf Praxisbeispiele bezogen, die Ihnen zeigen, warum sich ein Wechsel zu
S/4HANA, insbesondere in Bezug auf die Ergebnisrechnung, lohnt.

1.1 Die Entwicklung von SAP S/4HANA Finance


Seit der Entwicklung der neuen Datenbank SAP HANA im Jahr 2011 hat SAP
eine Reihe von Produkten auf den Markt gebracht, die auf dieser Daten-
banktechnologie basieren.
Erst Datenbank, dann Plattform, inzwischen Basis der SAP Business Suite 4 Entwicklung von
SAP HANA (SAP S/4HANA): Doch worin besteht der technische und worin SAP S/4HANA
Finance
der funktionale Unterschied zwischen den einzelnen Produkten? Wie
unterscheidet sich SAP S/4HANA vom herkömmlichen SAP ECC? Welche
Vorteile bieten die Produkte für den Anwender? Wie geht die Entwicklung
weiter? Auf all diese Fragen erhalten Sie in diesem Kapitel Antworten, bevor
ich Ihnen die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (im Folgenden kurz
Ergebnisrechnung) im Detail vorstelle.
Lassen Sie uns einen Blick auf die Entwicklung der SAP-Software werfen: Bis
ca. 2010 spricht man von SAP ECC. SAP ECC ist ein komplexes Enterprise-

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


15
1 Einführung in SAP S/4HANA Finance

Resource-Planning-(ERP-)System mit einem integrierten Werteansatz zur


Sammlung, Verarbeitung, Analyse und dem Management von Daten.
In-Memory Im Jahr 2011 brachte SAP die neue Datenbank SAP HANA auf den Markt. SAP
Computing HANA ist eine Applikation, die auf der In-Memory-Computing-Datenbank-
technologie basiert, die eine extrem schnelle Analyse und eine Aggregation
von einem großen Datenvolumen ermöglicht. In Abschnitt 1.2, »Was ist
SAP S/4HANA?«, wird der Begriff In-Memory-Computing-Datenbanktechno-
logie genauer erläutert. Mit SAP HANA wurde eine zusätzliche Datenbank
implementiert, die parallel zur primären Datenbank betrieben wurde.
Beschleuniger Für bestimmte Transaktionen oder Funktionen im SAP-System gibt es so-
genannte Beschleuniger, die über Transaktion HDBC mit SAP S/4HANA als
sekundärer Datenbank konfiguriert werden können.
In Abbildung 1.2 sehen Sie einen Screenshot des Customizings für die Ver-
wendung eines Beschleunigers. Die Einstellungen im Beschleuniger sind
technischer Natur. Mit Aktivierung des Beschleunigers greift dieser bei
Auslese und Verarbeitung der Daten auf die HANA-Datenbank zurück. Auf
diese Weise können Performance-Probleme in SAP ERP ECC minimiert wer-
den. Der SAP HANA Accelerator für CO-PA beseitigt den durch Perfor-
mance-Probleme entstehenden Engpass im Reporting mit der Einführung
einer Echtzeitreplikation der CO-PA-Haupttabellen ins HANA-System, die
eine umgehende und sehr ausführliche Analyse ermöglicht. Außerdem
können bestimmte Rechen- oder Analyseaufgaben in eine separat betriebe-
ne SAP-HANA-Datenbank ausgelagert werden. So kann z. B. SAP BW auf
einer SAP-HANA-Datenbank betrieben werden, während das traditionelle
SAP-ECC-System auf einer relationalen Datenbank weiterbetrieben wird.
Dies wird auch als Side-Car-Architektur bezeichnet.
Business Suite Im Jahre 2013 brachte SAP das Produkt SAP Business Suite on SAP HANA auf
on HANA den Markt. Der Unterschied zum Vorgängerprodukt bestand darin, dass die
traditionelle Datenbank durch eine HANA-Datenbank ersetzt wurde. Die
Beschleuniger wurden immer noch eingesetzt, es gab keine Änderung in
der Anwendungs- und Datenbanklogik, diese glich immer noch der traditi-
onellen Datenbank.
SAP Simple Finance 2014 erschien SAP Simple Finance, das eine verbesserte Tabellenlogik und
Tabellenstruktur mit sich brachte, um den Nutzen der HANA-Datenbanken
zu optimieren. Es wurden Änderungen an den Tabellenstrukturen vorge-
nommen, und Summentabellen wurden abgeschafft. Mit der Abschaffung
der Summentabellen verschwinden diese jedoch nicht aus dem System,
sondern existieren noch als View, um die Ausführbarkeit der SAP-Stan-
dardberichte und sämtlicher Standardtransaktionen zu gewährleisten.

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


16
1.1 Die Entwicklung von SAP S/4HANA Finance

Die wesentliche Änderung in SAP Simple Finance ist die Zusammenle- Einführung des
gung der Finanz- und Controllingbelege in einer gemeinsamen Daten- Universal Journals

banktabelle: dem Universal Journal. SAP hat die Datenbankstruktur und die
Architektur der Kernkomponenten im Finanzbereich (FI/CO/AR/AP etc.)
grundlegend überarbeitet und eine einfachere, schnellere und integriertere
Plattform geschaffen. Diese Änderungen erfordern ein Umdenken der Da-
tenstrukturen, Prozesse und des Berichtswesens der Finanzbereiche. Die
Innovationen und Auswirkungen von SAP Simple Finance auf die Ergebnis-
rechnung werden Sie ebenfalls in diesem Kapitel kennenlernen.
Mit SAP S/4HANA Finance hat SAP dann 2015 eine neue Version der Finance SAP S/4HANA
Suite auf den Markt gebracht. S/4HANA Finance ist das umfangreichste Finance

Redesign des SAP-ERP-Systems seit der Einführung von SAP R/3 im Jahre
1992. In Abbildung 1.1 sehen Sie diese Entwicklung grafisch dargestellt. In
S/4HANA Finance werden nicht nur die Finanzstrukturen optimiert, son-
dern die Strukturen des gesamten ERP-Systems, um die Vorteile von HANA
noch besser zu nutzen. In Abschnitt 1.3 erfahren Sie, worin genau diese Vor-
teile liegen.

1994–2010 2011–2013 2013 2014 2015


traditionelles ERP Beschleuniger Business Suite on HANA Simple Finance SAP S/4HANA

SAP-Komponenten SAP-Komponenten SAP-Komponenten SAP-Komponenten SAP-Komponenten


FI/CO SD MM FI/CO SD MM FI/CO SD MM FI/CO SD MM FI/CO SD MM

HR PP HR PP HR PP HR PP HR PP

Traditionelle Traditionelle HANA HANA HANA HANA


Datenbank Datenbank

Traditionelles Beschleuniger: Business Suite on Simple Finance: Ausblick:


SAP ERP HANA:
Beschleuniger machen Die traditionelle Verbesserte Logik und Die Logik und
es möglich, einige Datenbank wird Tabellenstruktur in Tabellenstruktur wird
SAP-Standard-Trans- durch eine HANA- FI/CO, um den Nutzen für das gesamte SAP-
aktionen über SAP Datenbank ersetzt. von HANA zu maxi- System angepasst,
HANA aufzurufen. Die Beschleuniger mieren: zusammenfü- um einen besseren
In diesem Szenario existieren noch. Die gen des FI/CO-Belegs, Nutzen aus HANA zu
existieren weiterhin Anwendungs- und HANA Views ersetzen ziehen.
die traditionelle Datenbanklogik ist die Summentabellen,
Datenbank als auch dieselbe wie die der harmonisiertes Daten-
die HANA-Datenbank. traditionellen Daten- modell für FI/CO,
bank. inkl. PCA, CO-PA etc.

Abbildung 1.1 Die Entwicklung von SAP S/4HANA Finance

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


17
1 Einführung in SAP S/4HANA Finance

ERP-Beschleuniger Zurück zu den ERP-Beschleunigern: Die ERP-Beschleuniger können Sie über


Transaktion HDBC aufrufen. In Abbildung 1.2 sehen Sie im linken Bild-
schirmbereich Anwendung eine Übersicht aller vorhandenen HANA-
Beschleuniger. Unter diesen HANA-Beschleunigern finden Sie die ausge-
wählte Anwendung Gemeinkostencontrolling – Umlagen/Verteilungen.
Zur Aktivierung des Beschleunigers muss eine Verbindung mit der HANA-
Datenbank in Transaktion HDBC für den betreffenden Beschleuniger ge-
pflegt werden. Der Beschleuniger in Abbildung 1.2 ist nicht aktiv. Im Bereich
Benutzerspezifische Aktivierung können Sie festlegen, ob der Beschleuni-
ger für alle oder nur für einen bestimmten Anwenderkreis aktiviert werden
soll.

Abbildung 1.2 Transaktion HDBC zum Customizing des HANA-Beschleunigers

1.2 Was ist SAP S/4HANA?


Finanzprozesse stehen im Mittelpunkt jedes Unternehmens. Alle Informa-
tionen fließen in den Finanz- und Controllingkomponenten zusammen.
Anforderungen an Die Anforderungen an einen schnellen Abschluss steigen, und die Anwen-
Periodenabschluss der in der Finanzbuchhaltung und im Controlling kämpfen mit langen
Laufzeiten bei der Ausführung von Periodenabschlusstransaktionen und
der Abstimmung von Daten zwischen Finanzen und Controlling. SAP

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


18
1.2 Was ist SAP S/4HANA?

S/4HANA hat genau die Transaktionen, die heute für lange Laufzeiten und
Laufzeitfehler bekannt sind, vereinfacht. Transaktionen wie z. B. die Sam-
melverarbeitung zur Abrechnung von Fertigungs- und Prozessaufträgen
wurden neu aufgesetzt, und die Selektionslogik wurde angepasst, um
schnellere Laufzeiten ohne Performance-Probleme zu ermöglichen.
Dies erlaubt es, die Komplexität in Finanzen und Controlling zu reduzieren. Reduktion der
Dem Anwender bleibt mehr Zeit für die Analyse und Aufbereitung der Komplexität

Daten, und die Qualität der Periodenabschlüsse nimmt zu. Nicht nur des-
halb wird SAP S/4HANA Finance als die neue Generation für Finanzlösun-
gen in SAP HANA bezeichnet.
Nicht nur die Performance und die Funktionen ändern sich mit S/4HANA
Finance. Außerdem werden mit jedem Release für immer mehr Transaktio-
nen Fiori-Apps eingeführt.
Fiori-Apps ermöglichen den Aufruf und die Ausführung von Transaktionen Einführung von
von mobilen Geräten, aber auch vom Desktop. Fiori-Apps wurden von SAP Fiori-Apps

mit Anwendern entwickelt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Sie


sind nach Aufgaben angeordnet (siehe Abbildung 1.3). Sie können die so-
genannten Kacheln benutzerspezifisch anordnen und abhängig von der
Aufgabendefinition in Ihrem Unternehmen entsprechend anpassen. Fiori-
Apps revolutionieren die Anwendung im SAP-System. Die Bedienung der
Fiori-Apps ist intuitiver als die Bedienung der Transaktionen. Es ist ein
Drill-down in die Details einer Transaktion oder das Abspringen in ver-
wandte Apps möglich.

Abbildung 1.3 Fiori-Apps für den Aufgabenbereich »Zahlungen«

Was ist SAP HANA? Wie werden Vereinfachung, Minimierung der Datenre-
dundanz und mehr Flexibilität erreicht?

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


19
1 Einführung in SAP S/4HANA Finance

Datenbank- Die SAP-HANA-Datenbank ist eine revolutionäre Datenbanktechnologie,


technologie die auf einer In-Memory-Datenbanktechnologie basiert. Die In-Memory-
SAP HANA
Datenbanktechnologie verspricht extrem schnelle Analysen und die Aggre-
gation von riesigen Datenvolumen. SAP HANA hebt jegliche Restriktionen
und Limitationen der traditionellen Datenbanken und aktuellen ERP-Gene-
rationen auf.
In-Memory-Daten- In-Memory bezeichnet das Prinzip, die betriebswirtschaftlichen Daten
banktechnologie nicht auf Festplattenspeichern zu verwalten und mit Indizes darauf zuzu-
greifen, sondern sie auf einem deutlich größeren und schnelleren Haupt-
speicher abzulegen. Auf den Hauptspeicher eines Servers kann erheblich
schneller zugegriffen werden. Verglichen mit herkömmlichen Anwendun-
gen, ermöglicht die In-Memory-Datenbanktechnologie Auswertungen gro-
ßer Datenmengen mit höherer Performance. Die Daten stehen in Echtzeit
zur Verfügung.
Transaktionsdaten sind in SAP HANA in Spalten und nicht in Zeilen organi-
siert. In Abbildung 1.4 ist der Unterschied zwischen der Speicherung in Spal-
ten und Zeilen dargestellt. Die Änderungen in der Organisation der Daten-
banktabellen für Transaktionsdaten beschleunigen die Suche nach Daten.

Datenspeicherung in Zeilen: Datenspeicherung in Spalten:


2015 Zeile 1 2015 Jahr
8 2015
1000 2015
PC10001 8 Monat
640000 8
USD 1,000.00 11
2015 Zeile 2 1000 Buchungskreis
8 1000
1000 1000
PC10005 PC10001 Profit-Center
520040 PC10005
USD 1,875.00 PC10010
2015 Zeile 3 640000 Sachkonto
11 520040
1000 640000
PC10010 USD 1,000.00 Wert
640000 USD 1,875.00
USD 5,800.00 USD 5,800.00

Abbildung 1.4 Datenspeicherung in SAP HANA

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


20
1.2 Was ist SAP S/4HANA?

Performance-Steigerung durch Spaltenorientierung


Lassen Sie uns dies am Beispiel des Buchungskreises erläutern: Bei der
Suche nach dem Buchungskreis 1000 kann dieser in der Spalte Buchungs-
kreis gesucht werden, ohne dass alle Zeilen der Tabelle durchsucht werden
müssen. Dies beschleunigt die Suche nach Daten erheblich. Sie haben
direkten Zugriff auf die angefragten Daten. Die Spaltenorientierung
ermöglicht eine Performance, die aktuelle relationale Datenbanksysteme
nicht leisten können.

Hardware für den Betrieb einer SAP-HANA-Datenbank


Der Einsatz von SAP S/4HANA erfordert eine neue Infrastruktur. Es ist eine
für HANA zertifizierte Hardware erforderlich, um die SAP-HANA-Daten-
bank betreiben zu können.

Die Vorteile von SAP HANA aus der technischen Perspektive und der Per-
spektive der Anwender für das SAP-Controlling sind:
Speziell für die kalkulatorische Ergebnisrechnung verbessert sich die Lauf- Performance-
zeit der Report-Painter-Reports oder der Einzelposten. Auch für sämtliche Verbesserung

anderen Monatsabschlusstransaktionen ist mit einer Laufzeitverbesserung


zu rechnen.
Bestehende Business-Funktionen können in der Ausführung beschleunigt
werden, und neue Business-Funktionen, die bisher aufgrund von Perfor-
mance-Einschränkungen nicht möglich waren, können nun ausgeführt
werden: Die Anpassung der Periodenabschlusstransaktionen ermöglicht,
dass diese in Echtzeit während des laufenden Betriebs ausgeführt werden
können. Die Einplanung von Batch-Jobs, die meist nachts im Hintergrund
ausgeführt werden, ist nicht mehr notwendig. Das ermöglicht eine schnel-
lere Datenanalyse und Korrektur, was wiederum zu einer Verkürzung und
Qualitätsverbesserung des Periodenabschlusses führt.
Die meisten Transaktionen im SAP-Controlling bleiben bestehen, nur für Keine Änderungen
vereinzelte Transaktionen ändert sich der Code oder die Funktion. Ist ein in der Applikation

Umstieg auf SAP-Fiori-Apps mit S/4HANA Finance geplant, ist ein Anwen-
der-Training definitiv notwendig.
Die Analyse von Daten im Controlling und die Qualität der Daten werden Ist-Daten in Echtzeit
durch deren Verfügbarkeit in Echtzeit sehr stark verbessert. Fehler werden
früher erkannt und können schneller behoben werden. Der Anwender hat
keine lange Wartezeit für die Ausführung komplexer Transaktionen.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


21
1 Einführung in SAP S/4HANA Finance

Reduzierung der Die In-Memory-Datenbanktechnologie vereinfacht die Systeminfrastruk-


Tabellenzahl tur und reduziert Kosten durch die Reduktion des Speicherplatzes für
Daten: Eine Vielzahl der Tabellen wird durch das Universal Journal redu-
ziert. Die Abspeicherung der Controllingbelege erfolgt integriert mit dem
Finanzbuchhaltungsbeleg im Universal Journal. Die ursprünglichen Daten-
banktabellen bleiben als Views bestehen, damit die Standardberichte und
altbekannten Transaktionen weiterhin ausgeführt werden können.
Datenintensive Berechnungen können signifikant optimiert werden: Dazu
gehören klassische SAP-Standardfunktionen wie der MRP-Lauf aus dem Be-
reich der Disposition oder typische »Langläufer-Reports« wie etwa Reports
in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung. Es ist nicht selten, dass Berech-
nungen, die bisher über Nacht eingeplant werden mussten, jetzt in Echtzeit
zur Verfügung stehen. Periodenabschlusstransaktionen wie die Ermittlung
der Ware in Arbeit, die Abrechnung von Prozess-/Fertigungsaufträgen und
die Reports in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung können in Echtzeit
ausgeführt werden.
Analytische Andererseits sind analytische Anwendungen möglich, die bisher den spezi-
Anwendungen alisierten Business-Intelligence-Systemen vorbehalten waren. Durch die
Verfügbarkeit aller Daten in Echtzeit sind Aggregationen auch über größere
Zeiträume hinweg schnell möglich, z. B. für das Reporting.
Fiori-Apps und Business Cockpits optimieren das Controlling, indem ein
visualisierter Überblick über benutzerspezifisch definierte Kennzahlen
und bei Bedarf ein Absprung in das Detail ermöglicht wird. Das Universal
Journal erlaubt durch das Abspeichern einer Vielzahl von Merkmalen, vor
allem auch der Merkmale der buchhalterischen Ergebnisrechnung, Analy-
sen in einem Detailgrad, der vorher im SAP-System nicht möglich war.

Übersicht über neue Abschlusstransaktionen


Die folgenden Abschlusstransaktionen wurden in der Selektion der Werte
zur Optimierung für S/4HANA angepasst:
쐍 Kostenstellenrechnung:
– KSS1H – HANA-basierte Abweichungen
쐍 Produktkostenrechnung:
– KKAOH – HANA-basierte Ermittlung der Ware in Arbeit
– KKS1H – HANA-basierte Abweichungen
– CO88H – HANA-basierte Sammelabrechnung von Fertigungs-
aufträgen

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


22
1.2 Was ist SAP S/4HANA?

SAP S/4HANA hat das Ziel, die Bereiche Transaktion und Analyse zu verei-
nen, wofür man in der Vergangenheit in der Regel zwei Systeme brauchte:
ein System wie SAP ECC für die Ausführung und ein zweites System wie SAP
BW für die Analyse der Transaktionen. SAP HANA als Datenbank bietet
dabei die technischen Möglichkeiten, um die Bereiche Transaktion und
Analyse zusammenzubringen.
In der Entwicklung von SAP HANA hat SAP zunächst untersucht, was mit Möglichkeiten der
den Möglichkeiten der neuen Datenbankarchitektur überhaupt noch an neuen Architektur

Code benötigt wird. »Konsolidierung vor der Transformation« lautete das


Motto bei der S4/HANA-Transformation, übersetzt heißt das: erst aufräu-
men, dann für HANA optimiert entwickeln. Kundenindividuelle Modifika-
tionen und Add-ons sollen weiter funktionieren, da das Data Dictionary
gleichbleiben soll. Will man Eigenentwicklungen für HANA und S/4HANA
optimieren, muss man diese jedoch anpassen.
Durch die Vereinfachung der Datenbanktabellen und die Möglichkeit, mit Abschaffung von
SAP HANA Aggregationen in Echtzeit durchzuführen, wird die Verwaltung Datenbanktabellen

von Summentabellen obsolet. Daher wurden die folgenden Datenbank-


tabellen, die Ihnen aus SAP ECC bekannt sind, mit SAP S/4HANA abge-
schafft. Das heißt jedoch nicht, dass die Datenbanktabellen nicht mehr zur
Verfügung stehen. Die im Folgenden genannten Tabellen sind in S/4HANA
immer noch als Views verfügbar, sodass alle Standardberichte und Stan-
dardtransaktionen weiterhin funktionieren und aufrufbar sind. Auch
Entwicklungen, die auf einer dieser Tabellen basieren, sind weiterhin an-
wendbar. Allerdings ist das Zurückschreiben von Daten in eine der unten
genannten Tabellen nicht mehr möglich. Tabelle 1.1 gibt Ihnen eine Über-
sicht über die abgeschafften Indextabellen.

Tabelle Bezeichnung

BSIS Buchhaltung: Sekundärindex für Sachkonten

BSAS Buchhaltung: Sekundärindex für Sachkonten (ausgegl. Posten)

BSID Buchhaltung: Sekundärindex für Debitoren

BSAD Buchhaltung: Sekundärindex für Debitoren (ausgegl. Posten)

BSIK Buchhaltung: Sekundärindex für Kreditoren

BSAK Buchhaltung: Sekundärindex für Kreditoren (ausgegl. Posten)

Tabelle 1.1 Abgeschaffte Indextabellen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


23
1 Einführung in SAP S/4HANA Finance

Tabelle Bezeichnung

FAGLBSIS Buchhaltung: Sekundärindex für Sachkonten

FAGLBSAS Buchhaltung: Sekundärindex für Sachkonten (ausgegl. Posten)

Tabelle 1.1 Abgeschaffte Indextabellen (Forts.)

Tabelle 1.2 gibt Ihnen einen Überblick über die abgeschafften Summen-
tabellen.

Tabelle Bezeichnung

GLT0 Sachkontenstamm Verkehrszahlen

GLT3 Summendaten Konsolidierungsvorbereitung

FAGLFLEXT Hauptbuch: Summen

KNC1 Kundenstamm Verkehrszahlen

LFC1 Lieferantenstamm Verkehrszahlen

KNC3 Kundenstamm Verkehrszahlen Sonderhauptbuchvorgänge

LFC3 Lieferantenstamm Verkehrszahlen Sonderhauptbuchvorgänge

COSS CO-Objekt: Summen Kosten – interne Buchungen

COSP CO-Objekt: Summen Kosten – externe Buchungen

Tabelle 1.2 Abgeschaffte Summentabellen

Tabelle 1.3 listet die abgeschafften Tabellen zur Vermeidung von Daten-
redundanz auf.

Tabelle Bezeichnung

COEP CO-Objekt: Einzelposten periodenbezogen

COBK CO-Objekt: Belegkopf

ANEP Anlagen-Einzelposten

ANEA Anlagen-Einzelposten anteilige Werte

ANLP Anlagen-Periodenwerte

CKMI1 Index für Rechnungswesenbelege zum Material

Tabelle 1.3 Abgeschaffte Tabellen zur Vermeidung von Datenredundanz

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


24
1.2 Was ist SAP S/4HANA?

Tabelle Bezeichnung

BSIM Sekundärindex Belege zum Material

MLHD Material-Ledger-Beleg: Kopf

MLIT Material-Ledger-Beleg: Positionen

MLCR Material-Ledger-Beleg: Währungen und Werte

MLCRF Material-Ledger-Beleg: Feldgruppen (Währungen)

MLCD Material-Ledger: Verdichtungssätze (aus Belegen)

Tabelle 1.3 Abgeschaffte Tabellen zur Vermeidung von Datenredundanz (Forts.)

Durch die Abschaffung der oben genannten Tabellen wird die Transparenz Vereinfachung der
erhöht und die Datenredundanz verringert. Sehen Sie im Folgenden am Datenspeicherung

Beispiel des Universal Journals, wie die Datenspeicherung von SAP ECC zu
SAP Simple Finance bis zu S/4HANA Finance vereinfacht und reduziert
wurde.

Buchen einer Kreditorenrechnung in Release 1511 von SAP S/4HANA


Finance
Beim Buchen einer Kreditorenrechnung werden die Daten im herkömm-
lichen SAP-ECC-System in 14 Datenbanktabellen, vier Primärindizes, zehn
Insert-Datenbanktabellen und fünf Zwischensummentabellen gespeichert.
Mit SAP Simple Finance und S/4HANA Finance werden die Daten in nur
fünf Datenbanktabellen, drei Primärindizes gespeichert. Zwischensum-
mentabellen werden über sogenannte Kompatibilitäts-Views visualisiert.

Die Datenbanktabellen, die mit SAP Simple Finance und S/4HANA-Finance-


Release 1511 nicht mehr notwendig sind, sehen Sie in Tabelle 1.4.

Tabelle Bezeichnung

COBK CO-Objekt: Belegkopf

COEP CO-Objekt: Einzelposten periodenbezogen

COSS CO-Objekt: Summen Kosten – interne Buchungen

COSP CO-Objekt: Summen Kosten – externe Buchungen

Tabelle 1.4 Obsolete Tabellen in S/4HANA Finance

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


25
1 Einführung in SAP S/4HANA Finance

Tabelle Bezeichnung

BSIS Buchhaltung: Sekundärindex für Sachkonten

BSID Buchhaltung: Sekundärindex für Debitoren

BSIK Buchhaltung: Sekundärindex für Kreditoren

BSAK Buchhaltung: Sekundärindex für Kreditoren (ausgegl. Posten)

BSAS Buchhaltung: Sekundärindex für Sachkonten (ausgegl. Posten)

BSAD Buchhaltung: Sekundärindex für Debitoren (ausgegl. Posten)

Tabelle 1.4 Obsolete Tabellen in S/4HANA Finance (Forts.)

Heute wie in der Vergangenheit gibt es den klassischen Finanzbeleg, der in


einer oder zwei Tabellen abgelegt wird. Allerdings waren früher Summen-
und Indextabellen nötig, die verschiedene Sichten auf den Beleg abgebildet
haben. Diese werden in der neuen Architektur nicht mehr benötigt. Die da-
runterliegenden Datenstrukturen werden zusammengelegt und verein-
facht.
In-Memory-Daten- Die In-Memory-Datenbanktechnologie kann am besten mit breiten Tabel-
banktechnologie len arbeiten. Tabellen, die man früher verschachtelt hat, legt man jetzt
zusammen. Grundsätzliche Datenstrukturen, die festlegen, wie ein Finanz-
beleg, ein Materialbewegungsbeleg oder Bestandsführungsbeleg aussehen,
bleiben konstant. Der Beleg bleibt weitestgehend so, wie er ist. Die Ablage
der Finanzbuchhaltungsbelege erfolgt im Universal Journal, das beispiel-
haft in Abbildung 1.5 dargestellt ist. Für den Anwender hat das keine direk-
ten Auswirkungen beim Ausführen einer Transaktion. Das Berichtswesen
wird dadurch stark erweitert, und die Abstimmung der Finanzbuchhaltung
mit dem Controlling wird obsolet.
Die größte technische Änderung in SAP Simple Finance und SAP S/4HANA
Finance ist die Zusammenführung der Finanzbuchhaltungsbelege und der
Controllingbelege in einer Tabelle. Im herkömmlichen SAP-ECC-System
gibt es vier verschiedene Belegtypen in den Komponenten FI (Finanzbuch-
haltung) und CO (Controlling):
쐍 FI-AA-Beleg (Anlagenbuchhaltung)
쐍 FI-GL/AP/AR-Beleg (Hauptbuchhaltung, Kreditorenrechnung,
Debitorenrechnung)
쐍 CO-Beleg (Controlling)
쐍 CO-PA-Beleg (Ergebnisrechnung)

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


26
1.2 Was ist SAP S/4HANA?

All diese Belege sind in SAP Simple Finance und SAP S/4HANA Finance in Universal Journal
einer Tabelle zu einem Beleg verschmolzen. Diese Tabelle wird als Uni-
versal Journal bezeichnet (Tabelle ACDOCA). Das Universal Journal er-
höht die Schnelligkeit im Hinblick auf die Performance und den Daten-
zugriff. Außerdem entfallen die Abstimmung der Finanzbuchhaltung
mit den Nebenbüchern, z. B. der Anlagenbuchhaltung sowie die Abstim-
mung der Finanzbuchhaltung mit dem Controlling. Das Universal Jour-
nal ist sozusagen die Single Source of Truth. Das Reporting wird deutlich
vereinfacht, da die Daten aus einer einzigen Tabelle und nicht mehr aus
verschiedenen Tabellen gelesen werden müssen.

Single Source of Truth


Das Universal Journal wird auch als Single Source of Truth bezeichnet, weil
hier Finanzbuchhaltungsbelege, Anlagenbuchhaltungsbelege, Controlling-
belege, Material-Ledger-Belege und Belege der buchhalterischen Ergebnis-
rechnung in einer Tabelle integriert dargestellt werden.
Der Vorteil für den Anwender liegt in der Reduzierung des Abstimmungs-
aufwands der einzelnen Teilkomponenten. Bei der Gestaltung neuer Be-
richte kann zukünftig auf eine Tabelle zurückgegriffen werden, anstatt
mehrere Tabellen verbinden zu müssen.

Abbildung 1.5 zeigt die Verschmelzung der Tabellen der Finanzbuchhal-


tung, der Ergebnisrechnung, des Controllings, der Anlagenbuchhaltung
und des Material Ledgers im Universal Journal. Alle Merkmale der Einzel-
postentabellen werden in das Universal Journal übertragen. Tabelle BKPF
für den Belegkopf (Belegkopf für Buchhaltung) bleibt jedoch weiterhin
bestehen. Alle weiteren Tabellen, die durch das Universal Journal ersetzt
werden, bleiben als Views bestehen, damit die Standardreports und Stan-
dardtransaktionen weiterhin funktionieren.

Datenbank-Views
Die ursprünglichen Tabellen zur Speicherung etwa des Finanzbuchhal-
tungs- oder Controllingbelegsegments wie BSEG oder COEP bleiben als
Datenbank-Views erhalten. Das heißt, dass die Daten nicht primär in den
Tabellen abgelegt sind, aber dort sichtbar gemacht werden. Dies garan-
tiert, dass Standardreports und Standardtransaktionen ebenso wie kun-
denspezifische ABAP-Programme weiterhin funktionieren, sofern diese
nur Daten auslesen und keine Daten schreiben.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


27
1

28
Hauptbuchhaltung (G/L) Ergebnisrechnung (CO-PA)

Benutzer-
Buchungs- Beleg- Sach- Profit- Funktions- Ergebnis- Ergebnis-
Ledger Jahr Zeilen-ID TW-Wert HW-Wert … spezifische …
kreis Nummer konto Center bereich bereich segment
Felder
Einführung in SAP S/4HANA Finance

Universal Jounal - ACDOCA

Benutzer-
Buchungs- Beleg- Sach- Kosten- Profit- Funktions- Ergebnis-

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


Ledger Jahr Zeilen-ID TW-Wert HW-Wert Anlage Material spezifische …
kreis nummer konto stelle Center bereich bereich
Felder

Abbildung 1.5 Universal Journal (Tabelle ACDOCA)


Controlling (CO) Anlagenbuchhaltung (AA) Material Ledger (ML)

Kosten-
Beleg- Buchungs- Buchungs-
rechnungs- Kostenart Zeilen-ID Menge Material TW Wert … Anlage … Material …
Nummer kreis kreis
kreis
1.2 Was ist SAP S/4HANA?

In Abbildung 1.6 ist ein Screenshot des Universal Journals bzw. der Tabelle
ACDOCA zu sehen. Sie sehen z. B. die Spalte Erg.Obj. (Ergebnisobjekt). Für
alle Belege, die relevant für die Ergebnisrechnung sind oder die in die
Ergebnisrechnung übergeleitet werden, wird dieses Ergebnisobjekt ange-
legt und mit einem Merkmalswert gefüllt. Im Universal Journal werden alle
möglichen Merkmale abgeleitet, die ursprünglich nur in Controlling- oder
Ergebnisrechnungstabellen verfügbar waren – allerdings nur für die buch-
halterische Ergebnisrechnung. Die Merkmale der kalkulatorischen Ergeb-
nisrechnung sind weiterhin in den traditionellen Datenbanktabellen der
Ergebnisrechnung abgespeichert. Im nächsten Kapitel erfahren Sie mehr
darüber.
Das Universal Journal beinhaltet auch bis zu drei verschiedene Mengenein- Ableitung der
heiten. Die Ableitung dieser Mengeneinheiten und der Merkmale erfolgt in Merkmale in
Echtzeit
Echtzeit. Das Universal Journal kann auch um benutzerspezifische Merkma-
le für Finanzbuchhaltungsbelege mit Ergebnissegment erweitert werden.

Abbildung 1.6 Ausschnitt aus der Tabelle ACDOCA

SAP S/4HANA reduziert nicht die Funktionen der Finanz- und Controlling- Funktions-
komponenten, sondern erweitert diese. Zusätzlich zu den Grundfunktio- erweiterung in
SAP S/4HANA
nen und den Standardprozessen gibt es eine Menge an Add-ons, die die
Funktionen mit neuen Lösungen erweitern. Dazu gehören die folgenden:
쐍 SAP Cash Management powered by SAP HANA
쐍 Integrierte Planung
쐍 Business Cockpits (Reporting-Tool, das eine Übersicht für
Entscheider gibt)

Die Schnittstellen zu anderen Komponenten wie Logistik oder Human Ca- Schnittstellen
pital Management sollen stabil bleiben und sind zumindest in Release 1511 zu anderen
Komponenten
noch nicht von S/4HANA Finance beeinflusst. Die Roadmap von SAP sieht

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


29
1 Einführung in SAP S/4HANA Finance

aber eine Vereinfachung der Logistik- und aller anderen Komponenten vor,
sodass sich dies sicherlich noch ändern wird. Die Informationen zu neuen
Releases und deren Leistungsumfang finden Sie auf der Website von SAP.
Mit Release 1610 kamen umfangreiche Neuerungen und eine neue Tabel-
lenstruktur für die Materialbeleg-Tabellen hinzu. Eine Auswirkung auf die
Schnittstellen zu den Komponenten der Finanzbuchhaltung hat das aber
im Hinblick auf die reine Konfiguration nicht.
Benutzeroberfläche Nicht nur im technischen Bereich wird dabei aufgeräumt, sondern auch die
in SAP S/4HANA Benutzerfreundlichkeit der Anwendung: Denn die S/4HANA-Benutzerober-
fläche besteht zu großen Teilen aus SAP Fiori. Die neue SAP User Experience
funktioniert rollenbasiert und soll Anwender in ihrer jeweiligen Rolle und
bei der Erledigung ihrer Aufgaben unterstützen – unter anderem durch
Entscheidungsunterstützung, in die analytische Komponenten einfließen
und z. B. Vertriebschancen nicht mehr nur durch Umsatzhöhe, sondern
auch nach Marge bewertet werden können. Mehr über SAP Fiori erfahren
Sie in Kapitel 7, »Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance«.
SAP S/4HANA ist sehr benutzerfreundlich. Sowohl die Kernprozesse als
auch die Benutzeroberfläche wurden mit SAP S/4HANA vereinfacht. Die
größten Herausforderungen bei der Einführung sind erfahrungsgemäß die
Standardisierung und Harmonisierung der globalen Unternehmenspro-
zesse zur Schaffung einer zentralen Finanzlösung. Das Ziel sollte es sein,
Stammdaten, Customizing und Transaktionsdetails für alle Segmente und
Geschäftsbereiche zu harmonisieren, um diese vergleichbar zu machen.

1.3 Worin liegen die Vorteile von SAP S/4HANA Finance?


Einfachheit des Der größte betriebswirtschaftliche Vorteil von SAP S/4HANA liegt in der
Datenbanklayouts Einfachheit des Datenbanklayouts. Dieses ermöglicht eine schnellere Da-
tenerfassung, Verbesserungen im Berichtswesen und vor allem mehr Flexi-
bilität bei der Berichtserstellung über externe Hierarchien. Diese Hierarchi-
en können jederzeit geändert werden (bei Umstrukturierung, Übernahmen
etc.), ohne die Datenbank zu ändern. Ein weiterer Vorteil von SAP S/4HANA
ist auch die neue Benutzeroberfläche SAP Fiori, diese ist nicht nur klarer,
sondern auch leichter zu verstehen und zu bedienen.
Schnelligkeit von Die Schnelligkeit von SAP HANA erlaubt auch gänzlich neue Prozesse. Die
SAP HANA Tatsache, dass jedes beliebige Feld in einer Tabelle als Index verwendet wer-
den kann, trägt zur Vereinfachung bei. Die dramatische Vereinfachung des
Datenmodells, die Tatsache, dass jedes beliebige Feld als Index für die Da-
tenauswahl verwendet werden kann, und außerdem die nie da gewesenen

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


30
1.3 Worin liegen die Vorteile von SAP S/4HANA Finance?

kurzen Reaktionszeiten gestatten deutlich kürzere Entwicklungszyklen bei


neuen Anwendungen.
SAP S/4HANA ist das mit Abstand beste ERP-System, das SAP je auf den
Markt gebracht hat. In Verbindung mit den neuen Anwendungen für den
Kundenkontakt wie Hybris, den Cloud-Angeboten wie SuccessFactors, Ari-
ba, Fieldglass, Concur und den Internet-der-Dinge-Projekten wie SAP HANA
Vora bietet SAP ein einzigartiges Produktportfolio an, das sich schnell
installieren und aktivieren lässt.
SAP S/4HANA erlaubt neue Arbeitsabläufe, die Verarbeitung von größeren
Transaktionsmengen, die Echtzeitanalyse von Bewegungsdaten, eine nie
da gewesene Flexibilität bei der Änderung der Berichtsstrukturen und so-
gar Echtzeitsimulationen von Geschäftsszenarien. All dies wird durch ein
völlig neues User Interface und ein neues Konzept für Modifikationen und
Erweiterungen abgerundet. SAP S/4HANA erhöht durch die Vereinfachung
des Datenmodells die Prozesssicherheit. Im Folgenden finden Sie eine Zu-
sammenfassung aller Vorteile.
Eine Zusammenfassung der Innovationen/Änderungen für die Ergebnis- Zusammenfassung
rechnung finden Sie in Abschnitt 1.4. der Innovationen

쐍 Prozessverbesserung
Es ist keine Batch-Job-Verarbeitung z. B. für Monatsabschlusstransaktio-
nen mehr notwendig. Transaktionen können in Echtzeit ausgeführt wer-
den, und ein Fehlerprotokoll wird ebenfalls in Echtzeit erzeugt. Es ist
möglich, Simulationen zu erstellen. Prozessausführung und Entschei-
dungsfindung werden so erheblich vereinfacht.
쐍 Reduktion der Komplexität
Alle finanzrelevanten Daten sind in einer Datenbanktabelle – dem Uni-
versal Journal (ACDOCA) – abgespeichert. Die Daten sind nicht verstreut
abgespeichert, und es ist keine Abstimmung der Teilkomponenten mit
der Buchhaltung mehr erforderlich. Dies erspart eine Menge an Zeit und
Analyse, insbesondere zum Monatsabschluss. Aufbereitung und Analy-
se von Daten können sehr viel schneller durchgeführt werden.
쐍 Erhöhung der Stabilität
Die neue Architektur erhöht die Stabilität und reduziert die Komple-
xität. Früher musste die IT oft Reporting- und Schnittstellenstrukturen
erstellen, außerdem war es nicht möglich, existierende Hierarchien an-
zupassen und Geschäftsprozesse einfach zu optimieren.
쐍 Redundanz der FI/CO-Abstimmung
Mit Einführung des Universal Journals (Tabelle ACDOCA) entsteht ein
einziges logisches Dokument für die Buchhaltung, das Controlling und

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


31
1 Einführung in SAP S/4HANA Finance

die buchhalterische Ergebnisrechnung (sowie die Anlagenbuchhaltung


und das Material Ledger). Die Abstimmung dieser Komponenten wird
damit obsolet, und das Reporting wird vereinfacht (eine Datenquelle).
쐍 Beseitigung von Aggregaten
Summentabellen, Datenbankindizes und fixe Hierarchien werden abge-
schafft, um die Flexibilität im Berichtswesen zu erhöhen. Die Verwen-
dung flexibler Hierarchien ist von nun an möglich. Die Daten werden
mit SAP S/4HANA Finance direkt von den Einzelpostentabellen gelesen
und in Echtzeit aggregiert.
쐍 Neue Reporting-Möglichkeiten
Neue Web- und mobile Transaktionen erlauben die Ausführung von
Transaktionen von mobile Geräten aus. SAP Fiori und Business Cockpits
ermöglichen eine benutzerfreundliche Ausführung von Transaktionen
und ein flexibles Reporting. Dieses Reporting kann auf vielfältige Art
und Weise grafisch illustriert werden. Mehr dazu erfahren Sie in Kapitel
7, »Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance«.
쐍 Integrierte Planung
SAP BusinessObjects Planning and Consolidation (BPC) ist in die gleiche
Datenbank integriert wie SAP S/4HANA Finance, was zahlreiche neue
Möglichkeiten in der Planung und Konsolidierung bietet. Mehr darüber
lesen Sie in Kapitel 6, »Planung in CO-PA in SAP S/4HANA Finance«.

1.4 Was ändert sich für die Ergebnis- und Marktsegment-


rechnung?
Änderungen für die Für die kalkulatorische Ergebnisrechnung ergeben sich durch S/4HANA Fi-
kalkulatorische nance funktional keine Änderungen. Die Daten werden wie in SAP ECC in
Ergebnisrechnung
denselben Datenbanktabellen abgespeichert. Einzig und allein die Perfor-
mance verbessert sich, da die kalkulatorische Ergebnisrechnung nun von
den Vorteilen der SAP-HANA-Datenbank profitiert.

Vorteile für den Anwender der Ergebnisrechnung


Der Anwender der kalkulatorischen Ergebnisrechnung profitiert von der
Verbesserung der Laufzeit in der Ausführung der Transaktionen für das
Berichtswesen. Dies vereinfacht die Analyse der Daten erheblich. Darüber
hinaus werden die Transaktionen des Monatsabschlusses in der Ausfüh-
rung beschleunigt. Dadurch gewinnt der Anwender in der Durchführung
der Abschlussaktivitäten Zeit und kann diese der Analyse und Aufberei-
tung widmen.

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


32
1.5 Fazit

In der buchhalterischen Ergebnisrechnung profitiert der Anwender zum


einen durch neue Funktionen wie den COGS-Split und den Preisdifferen-
zen-Split und zum anderen durch die Reduktion der Abstimmung mit der
Finanzbuchhaltung. Diese Reduktion ergibt sich dadurch, dass alle ergeb-
nisrechnungsrelevanten Belege der buchhalterischen Ergebnisrechnung in
das Universal Journal mit dem Finanzbuchhaltungsbeleg integriert sind.

Für die buchhalterische Ergebnisrechnung ergeben sich sowohl funktional Änderungen für die
als auch technisch erhebliche Änderungen. Die Funktionen der buchhalte- buchhalterische
Ergebnisrechnung
rischen Ergebnisrechnung wurden stark erweitert. Viele neue Funktionen
wurden dem buchhalterischen CO-PA hinzugefügt. Die Abstimmung des
buchhalterischen CO-PA mit der Finanzbuchhaltung wird mit S/4HANA
Finance stark vereinfacht, da die Belege in der gleichen Tabelle – dem Uni-
versal Journal – abgelegt werden.

1.5 Fazit
S/4HANA Finance ist die Zukunft des SAP-Systems. Neue Funktionen wer-
den kontinuierlich zu S/4HANA Finance hinzukommen. Anpassungen
am System werden in S/4HANA Finance durchgeführt. Ein Umstieg auf
S/4HANA Finance ist daher mittelfristig unabdingbar.
Im Bereich der Ergebnisrechnung ist eindeutig ein Trend zur buchhalteri-
schen Ergebnisrechnung erkennbar. Ich empfehle Ihnen, die buchhalteri-
sche Ergebnisrechnung in jedem Fall und, abhängig von den erforderlichen
Funktionen, die kalkulatorische Ergebnisrechnung gegebenenfalls parallel
zu aktivieren.
In den folgenden Kapiteln erfahren Sie, welche Funktionen sich in der
buchhalterischen Ergebnisrechnung ändern. Sie finden auch eine Über-
sicht der Funktionen des kalkulatorischen CO-PA, des traditionellen buch-
halterischen CO-PA in SAP ECC und des buchhalterischen CO-PA in SAP
S/4HANA sowie eine Unterstützung bei der Entscheidung, welche Art der
Ergebnisrechnung für Ihr Unternehmen die richtige ist.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


33
© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018
Kapitel 2
Überblick über die Ergebnis-
und Marktsegmentrechnung
SAP S/4HANA Finance enthält viele neue Funktionen in der Ergebnis- und
Marktsegmentrechnung. Mit diesen Funktionen geht eine Änderung der
SAP-Strategie für den Einsatz der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung
im Controlling einher. Dieses Kapitel zeigt die wichtigsten Auswirkungen.

Die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA; im Folgenden kurz Er-


gebnisrechnung) ist eine Teilkomponente des SAP-Controllings. Es gibt
zwei Formen der Ergebnisrechnung: die buchhalterische und die kalkula-
torische. In der Konzeption entscheiden Sie sich anhand Ihrer Funktions-
anforderungen, welche Form der Ergebnisrechnung eingeführt werden soll
oder ob Sie beide Ergebnisrechnungen parallel einführen möchten. In die-
sem Kapitel lernen Sie die Unterschiede zwischen der kalkulatorischen und
der buchhalterischen Ergebnisrechnung kennen. Ich stelle Ihnen die neuen
Funktionen und Änderungen, die S/4HANA Finance für die Ergebnisrech-
nung mitbringt, vor und erläutere deren Auswirkungen.

2.1 Einführung
Die Analyse der Rentabilität in einem Unternehmen ist von großer Bedeu- Sichten auf die
tung. Dabei wird zwischen zwei unterschiedlichen Sichten zur Analyse der Rentabilität

Rentabilität unterschieden:
쐍 Externe Sicht
bestimmt von handelsrechtlichen oder anderen rechnungslegungs-spe-
zifischen Anforderungen
쐍 Interne Sicht
bestimmt von Managementanforderungen zur Auswertung von Ge-
schäftsbereichen und Profit-Centern

Traditionelle Datenmodelle in ERP-Systemen sind zum Großteil auf die


Datensammlung, Aggregation und das Reporting für die externe Sicht der
Ergebnisrechnung fixiert.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


35
2 Überblick über die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

Flexible Die Anforderungen der Unternehmen an ein Berichtswesen zur Messung


Ergebnisrechnung der Rentabilität auf Merkmalsebene zur besseren Entscheidungsfindung
und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit haben das Bedürfnis nach
einer flexibel gestaltbaren Ergebnisrechnung vergrößert.

Was ist die SAP-Ergebnisrechnung


Die Ergebnisrechnung (CO-PA) ist ein Teil der Komponente Controlling im
SAP-System, der die Anforderungen an die interne Ergebnisrechnung erfül-
len soll. Sie ermöglicht es Ihnen, eine Deckungsbeitragsrechnung oder
kurzfristige Erfolgsrechnung darzustellen. Der Fokus der Berichterstattung
in der Ergebnisrechnung liegt auf den Bereichen Vertrieb, Marketing und
Produktmanagement. Die Ergebnisrechnung reichert Ist-Daten mit zusätz-
lichen, frei definierbaren Merkmalen an, die dem Anwender die Möglich-
keit einer detaillierteren Datenanalyse geben.

SAP liefert die Ergebnisrechnung ohne Strukturen und Stammdaten wie


etwa Standardberichte aus. Sie können CO-PA also nach Ihren eigenen Be-
dürfnissen strukturieren und ausprägen. Durch die hohe Integration der
Finanzbuchhaltung und des Controllings mit den logistischen Komponen-
ten im SAP-System ist die Ergebnisrechnung stark auf die Definition kor-
rekter Werteflüsse angewiesen. Es werden sehr selten Buchungen direkt in
CO-PA erstellt. CO-PA empfängt stattdessen Buchungen aus den Vorgän-
gerkomponenten und bereitet diese dann auf.
CO-PA gibt Ihnen die Möglichkeit, Informationen nach verschiedensten
Kriterien aufzuarbeiten und ein Reporting auf unterschiedlichsten Ebenen
zu erstellen. Die Analysemöglichkeiten sind mehrdimensional und nicht
nur auf zwei Dimensionen beschränkt (siehe Abbildung 2.1).
Artikel

P
US

C
Ergebnissegment
nd
La

Kunde

Abbildung 2.1 Mehrdimensionalität des Datenmodells


in der Ergebnisrechnung

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


36
2.2 Kalkulatorische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

Die Kosten und Erlöse werden auf ein mehrdimensionales, benutzerdefi- Kontierung auf
niertes Ergebnisobjekt kontiert, nicht nur auf eine Kostenstelle, einen In- Ergebnisobjekt

nenauftrag oder Ähnliches. Das Ergebnisobjekt kann eine Vielzahl von


Merkmalen enthalten, z. B.: Material, Kunde, Materialgruppe, Kundengrup-
pe, Land und weitere benutzerspezifische Merkmale.
Es gibt zwei Arten der Ergebnisrechnung im SAP-System: die kalkulato- Arten der
rische und die buchhalterische Ergebnisrechnung. Diese beiden Formen Ergebnisrechnung

erkläre ich im Folgenden im Detail. Die Funktionen der buchhalterischen


Ergebnisrechnung ändern sich mit SAP S/4HANA drastisch. In Abschnitt 1.3,
»Worin liegen die Vorteile von SAP S/4HANA Finance?«, erhalten Sie eine
Übersicht über die wesentlichen Unterschiede und eine Empfehlung für
den Einsatz der Ergebnisrechnung in SAP S/4HANA Finance.
Das kalkulatorische CO-PA in SAP ECC bietet eine Vielzahl an zusätzlichen Kalkulatorisches
Funktionen, die nicht im buchhalterischen CO-PA in SAP ECC zur Verfü- versus buchhalte-
risches CO-PA
gung stehen. Dies ändert sich nun mit SAP S/4HANA Finance, weshalb die
Strategie bezüglich der Einführung der Ergebnisrechnung überdacht wer-
den sollte.

2.2 Kalkulatorische Ergebnis- und Marktsegment-


rechnung
Die kalkulatorische Ergebnisrechnung ist die derzeit am meisten genutzte Kalkulatorisches
Funktion der Ergebnisrechnung im SAP-System. Wie der Name bereits sagt, CO-PA

erlaubt sie Ihnen die Verwendung kalkulatorischer Werte.


Zum Aufbau der Ergebnisrechnung müssen Sie Merkmale und Wertfelder Aufbau der
definieren. Merkmale sind Charakteristika wie z. B. der Kunde, der Artikel Ergebnisrechnung

etc. Wertfelder sind eine Gruppierung von Kosten wie z. B. Erlös, Material-
kosten etc., die die Zeilenstruktur in der Ergebnisrechnung definieren. In
Abbildung 2.2 sehen Sie ein Beispiel für den Aufbau einer Zeilenstruktur in
der kalkulatorischen Ergebnisrechnung. In der linken Spalte sehen Sie die
technische Bezeichnung für ein Wertfeld und die Bezeichnung des Wert-
felds, wie z. B. VVREV (Erlöse).
Die Zeilenstruktur gleicht einer Deckungsbeitragsrechnung. Da in der kal- Definition der
kulatorischen Ergebnisrechnung nicht mit Sachkonten gearbeitet wird, Zeilenstruktur

müssen Sie anhand von Wertfeldern die Zeilenstruktur für Ihr Berichtswe-
sen definieren. Sie können dabei auch mit Formeln arbeiten, wie Sie z. B. in
der Zeile Nettoerlöse sehen.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


37
2 Überblick über die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

Zeilendefinition Bei der Definition der Zeilen müssen Sie sich bereits Gedanken machen, wie
diese Zeilen mit Werten versorgt werden können. Zum Beispiel Mengenra-
batte – gibt es dafür in der SAP-Komponente SD (Vertrieb) eine separate
Kondition? Oder variable Materialkosten: Wird in der Kostenstellenrech-
nung zwischen fixen und variablen Kosten unterschieden? Bitte beachten
Sie auch, dass eine Detaillierung der Wertfelder, z. B. in Erlöse Inland und
Erlöse Ausland, über eine Merkmalsableitung erfolgen kann. Dazu müssen
(bzw. sollten) nicht zwei Wertfelder definiert werden. Die Anzahl der Wert-
felder in CO-PA ist außerdem auf 120 Wertfelder pro Ergebnisbereich be-
schränkt.

Kalkulatorische Ergebnisrechnung

Wertfeld Betrag

VVREV Erlöse EUR 1.000.000

VVQDI Mengenrabatt EUR 20.000

VVREB Rabatte EUR 80.000

Netto-Erlöse EUR 900.000

VVMCT Var Materialkosten EUR 400.000

VVPCT Var Produktionskosten EUR 190.000

VVPVR Fertigungskosten EUR 10.000

DB I EUR 300.000

VVMAT Gemeinkosten Material EUR 50.000

VVDIF Gemeinkosten Fertigung EUR 50.000

VVRED Forschung & Entwicklung EUR 10.000


Vertrieb, Admin und
VVSMR EUR 90.000
Marketing
DB II EUR 100.000

Abbildung 2.2 Beispielstruktur der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

Die kalkulatorische Ergebnisrechnung ist nicht an Strukturen gebunden,


vielmehr wird sie von SAP gewissermaßen »leer« ausgeliefert. Mit der Defi-
nition des Ergebnisbereichs, des Organisationselements der Ergebnisrech-
nung, definieren Sie auch die Merkmale und Wertfelder für Ihre Ergebnis-
rechnung.
Kundenspezifische Deshalb ist die Ausprägung der kalkulatorischen Ergebnisrechnung rein
Ausprägung kundenspezifisch. Mit der Definition der Merkmale definieren Sie die Cha-
rakteristika, nach denen Sie Ihr Ergebnis analysieren möchten. Ist für Sie
z. B. eine Auswertung nach Materialgruppe interessant, definieren Sie die-

© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018


38
2.2 Kalkulatorische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

ses Merkmal für Ihre Ergebnisrechnung und ordnen es dem Ergebnis-


bereich zu. Die Definition der Wertfelder hängt sehr stark von der Zeilen-
struktur der Deckungsbeitragsrechnung ab.

Definition der Wertfelder


Ich empfehle Ihnen, die Wertfelder nicht zu detailliert zu definieren, da die
Werte auf dem Wertfeld mithilfe der Merkmale umfassender analysiert/
gesplittet werden können.

Mit der Definition der Merkmale und Wertfelder im Ergebnisbereich defi- Struktur definieren
nieren Sie die Struktur.
Doch wie wird CO-PA mit Daten versorgt? Sehr selten wird direkt in CO-PA CO-PA mit Daten
ein Beleg erstellt. Das kalkulatorische CO-PA erhält die Daten von den Vor- versorgen

gängerkomponenten wie etwa SD (Vertrieb), MM (Materialwirtschaft), PP


(Produktion) etc. Auf welches Wertfeld und Merkmal die Werte aus den
Vorgängerkomponenten gebucht werden, wird über Schnittstellen zu CO-
PA festgelegt. In Abbildung 2.3 sehen Sie, wie der Ist-Wertefluss in die kalku-
latorische Ergebnisrechnung erfolgt.
Die linke Hälfte der Abbildung zeigt die logistischen SAP-Komponenten,
z. B. SD (Vertrieb) und MM (Materialwirtschaft). Diese Komponenten erzeu-
gen einen Beleg in der SAP-Finanzbuchhaltung (FI) und gleichzeitig einen
Beleg für die kalkulatorische Ergebnisrechnung. Über die Faktura in SD wer-
den die Wertfelder Absatzmenge, Erlöse und Erlösschmälerungen gefüllt.
Sie können Erlöse auch direkt in der Finanzbuchhaltung über eine Debito- Direktkontierung
renrechnung buchen, die nicht in SD integriert ist. Dies wird oft für die Ver- von Erlösen

buchung von Lizenzerlösen genutzt. Diese Erlöse können Sie über eine
Direktkontierung beim Buchen des Finanzbuchhaltungsbelegs an CO-PA
überleiten. Es wird also mit dem Finanzbuchhaltungsbeleg auch hier ein
Beleg für die kalkulatorische Ergebnisrechnung erstellt. Für die Direktkon-
tierung in die Ergebnisrechnung ist die Pflege eines Ergebnisschemas im
Customizing erforderlich. Das Sachkonto für die Verbuchung der manuel-
len Erlöse wird einem Wertfeld zugeordnet.
Die Erlösschmälerung Skonto kann im SAP-System über eine statistische Darstellung der
Kondition in der Faktura in SD dargestellt und als statistischer Wert an Erlösschmälerungen

die kalkulatorische Ergebnisrechnung übergeleitet werden. Das »echte«


Skonto wird in der Finanzbuchhaltung mit der Zahlung verbucht und über
Direktkontierung auf eine Kostenstelle verbucht. Über eine Kostenstellen-
umlage am Monatsende kann das »echte« Skonto in die kalkulatorische Er-
gebnisrechnung übergeleitet werden.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


39
2 Überblick über die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

Preisdifferenzen Über die Verbuchung des Rechnungseingangs in MM können Preisdiffe-


verbuchen renzen über eine Direktkontierung nach CO-PA übergeleitet werden. Zum
Finanzbuchhaltungsbeleg wird ein Beleg für die kalkulatorische Ergebnis-
rechnung erstellt.
Kosten der Die Kosten der Produktion werden als Kosten des Umsatzes mit Verbu-
Produktion chung der Faktura nach CO-PA umgeleitet. Die Absatzmenge der Faktura
wird mit dem Standardpreis des Produkts bewertet. Abweichungen der Pro-
duktion, die über Mehr- oder Minderverbrauch von Materialien oder z. B.
Personalzeiten entstehen können, werden über die Abrechnung der Abwei-
chungen auf Fertigungsaufträgen am Monatsende nach CO-PA überge-
leitet.
Gemeinkosten Alle Kosten, die auf Kostenstellen, Innenaufträge und PSP-Elemente kon-
tiert werden, werden zum Monatsende nach CO-PA umgelegt oder abge-
rechnet.

Kalk. Ergebnisrechnung
CO-PA (Istdaten)
Faktura, Kundenauftragsbestand
SD Absatzmenge
Direktkontierung der Erlöse
Erlöse
Kostenstellenumlage
Erlösschmälerungen

MM Rechnungseingang
Materialkosten
PP / CO-PC Variable Fertigungskosten
FI Produktkosten- Fixe Fertigungskosten
rechnung

CO-OM Vertriebskosten
Gemeinkosten: Kostenstellen, Verwaltungskosten
Innenaufträge, Prozesse Marketingkosten

PS: PSP-Elemente, Netzpläne F&E Kosten

Direktkontierung von Kosten

Abbildung 2.3 Wertefluss in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

Umsatzkosten- Die kalkulatorische Ergebnisrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfah-


verfahren ren aufgebaut. Mit der Überleitung der SD-Faktura wird das kalkulatorische
CO-PA mit Erlösen versorgt. Die Absatzmenge der Faktura wird ebenfalls
nach CO-PA übergeleitet und mit einer Kalkulationsvariante bewertet. So
werden die Kosten des Umsatzes in das kalkulatorische CO-PA übergeleitet.
Das Umsatzkostenverfahren unterscheidet sich vom Gesamtkostenverfah-
ren dadurch, dass die Aufwendungen nicht nach Aufwandsarten (Material,
Personal, Abschreibungen), sondern nach Funktionsbereichen gegliedert

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40
2.2 Kalkulatorische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

sind (Herstellung, Verwaltung, Vertrieb). Die kalkulatorische Ergebnisrech-


nung kann ausschließlich im Umsatzkostenverfahren dargestellt werden.
Die Darstellung der kalkulatorischen Ergebnisrechnung im Umsatzkosten- Abstimmung mit
verfahren ist eine der großen Herausforderungen bei der Abstimmung der Finanzbuchhaltung

kalkulatorischen Ergebnisrechnung mit der Finanzbuchhaltung. Der Stan-


dardprozess im Vertrieb ist die Anlage eines Kundenauftrags, im Anschluss
die Anlage einer Lieferung mit Buchung des Warenausgangs. Mit Anlage
der Faktura und Überleitung dieser in die Finanzbuchhaltung wird der Um-
satz gebucht, und sowohl der Umsatz als auch die Kosten des Umsatzes
werden nach CO-PA übergeleitet. Die Umsatzbuchung und die Warenaus-
gangsbuchung in der Finanzbuchhaltung sind entkoppelt. Im kalkulatori-
schen CO-PA kommt die Buchung jedoch in einem Beleg an. Zum Monats-
ende sind daher eine Analyse und Abgrenzung der Warenausgänge in der
Finanzbuchhaltung erforderlich, wenn eine Abstimmung mit dem kalkula-
torischen CO-PA gewünscht ist.
Neben den Kosten des Umsatzes ist generell der Einsatz der Wertfelder, die Einsatz von
nicht einem oder mehreren Konten in der Finanzbuchhaltung entspre- Wertfeldern

chen, für die Abstimmung der kalkulatorischen Ergebnisrechnung eine


Herausforderung. Es gibt mehrere Transaktionen, die den Wertefluss in die
Ergebnisrechnung simulieren und die bei der Abstimmung mit der Finanz-
buchhaltung behilflich sein sollen. Nach meiner Erfahrung gelingt die Ab-
stimmung jedoch nur, wenn die Ist-Werteflüsse detailliert definiert und
umfangreich getestet wurden. Jeder Prozessfehler in den Vorgängerkom-
ponenten schlägt sich in der Ergebnisrechnung nieder und erfordert eine
eingehende Analyse.
Mit SAP S/4HANA Finance bleibt das derzeitige Datenmodell für die kalku-
latorische Ergebnisrechnung bestehen. Im Folgenden erhalten Sie einen
Überblick der Tabellen, in denen die Belege der kalkulatorischen Ergebnis-
berechnung gespeichert sind. Mit SAP S/4HANA Finance ändert sich die Ta-
bellenstruktur der kalkulatorischen Ergebnisrechnung nicht. Die Belege
der kalkulatorischen Ergebnisrechnung werden nicht in das Universal Jour-
nal aufgenommen, weshalb eine Abstimmung der Finanzbuchhaltung mit
der kalkulatorischen Ergebnisrechnung weiterhin eine Herausforderung
bleibt. Allerdings profitiert die kalkulatorische Ergebnisrechnung von den
HANA-Vorteilen, wie etwa einer deutlichen Verbesserung der Performance.
In Tabelle 2.1 sehen Sie die einzelnen Tabellennamen und deren Bedeutung. Überblick über die
Diese Tabellen werden bei der Anlage des Ergebnisbereichs für die kalkula- Tabellen des kalku-
latorischen CO-PA
torische Ergebnisrechnung im Hintergrund automatisch erzeugt. Die xxxx
in der Tabelle werden durch die technische Bezeichnung des Ergebnisbe-
reichs ersetzt.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


41
2 Überblick über die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

Tabellenname Bedeutung

CE0xxxx Logische Einzelpostenstruktur

CE1xxxx Ist-Einzelpostentabelle

CE2xxxx Plan-Einzelpostentabelle

CE3xxxx Objektebene

CE4xxxx Objekttabelle

CE4xxxx_KENC Zuordnungsänderungen

CE4xxxx_ACCT Kontierung

CE4xxxx_FLAG Kontierte Merkmale

CE5xxxx Logische Objektebene

CE7xxxx Interne Hilfsstruktur für Umlagen

CE8xxxx Interne Hilfsstruktur für Umlagen

Tabelle 2.1 Übersicht der Tabellenstruktur in der kalkulatorischen


Ergebnisrechnung

Kalkulatorische Die kalkulatorische Ergebnisrechnung unterstützt ausschließlich das Um-


Ergebnisrechnung satzkostenverfahren. Die Struktur der kalkulatorischen Ergebnisrechnung
wird durch Zeilen und Merkmale bestimmt. Mit SAP S/4HANA kommen
keine neuen Funktionen für die kalkulatorische Ergebnisrechnung hinzu.
Über die SAP-HANA-Datenbank wird die Performance der Ergebnisrech-
nung deutlich verbessert. Laufzeitfehler und lange Wartezeiten sind von
nun an Geschichte.

2.3 Buchhalterische Ergebnis- und Marktsegment-


rechnung
Die buchhalterische Ergebnisrechnung wurde in der Praxis aufgrund ihrer
eingeschränkten Funktionen nicht sehr oft eingesetzt. Häufig wurden die
buchhalterische und die kalkulatorische Ergebnisrechnung parallel ver-
wendet, da man sich davon eine bessere Abstimmung der kalkulatorischen
Ergebnisrechnung mit der Finanzbuchhaltung erhofft hat, was aber nicht
der Fall war/ist.

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42
2.3 Buchhalterische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

Die klassische buchhalterische Ergebnisrechnung arbeitet im Unterschied Buchhalterische


zur kalkulatorischen Ergebnisrechnung nicht mit Wertfeldern, sondern mit Ergebnisrechnung

Kostenarten. Alle GuV-Sachkonten in der buchhalterischen Ergebnisrech-


nung müssen als Kostenarten angelegt sein, um in die Ergebnisrechnung
übernommen werden zu können. Mit der neuen buchhalterischen Ergeb-
nisrechnung in SAP S/4HANA Finance gibt es keine Kostenarten mehr bzw.
wurde die Anlage von Kostenarten mit der Anlage von Sachkonten kombi-
niert. Daher müssen die Sachkonten in SAP S/4HANA Finance als Kostenar-
ten ausgeprägt sein (siehe Abbildung 2.4). Die Zuordnung des Kostenarten-
typs erfolgt in SAP S/4HANA Finance direkt bei der Anlage des Sachkontos
auf der Registerkarte Steuerungsdaten im Bereich Kontoeinstellungen am
Kostenrechnungskreis EV00 Evolteq Controlling Area. Die Ausprägungen
und Bedeutungen der Kostenarten ändern sich dabei nicht.

Abbildung 2.4 Sachkonto mit Kostenartentyp in S/4HANA Finance

Eine Beispielstruktur der klassischen buchhalterischen Ergebnisrechnung Beispielstruktur


sehen Sie in Abbildung 2.5. des buchhalteri-
schen CO-PA
In der linken Hälfte der Abbildung sehen Sie die Kostenarten, die in SAP
S/4HANA Finance durch Sachkonten ersetzt werden. Das Sachkonto 40000

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


43
2 Überblick über die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

(Erlöse) steht als Erlöskonto in der buchhalterischen Ergebnisrechnung zur


Verfügung. Der Wert entspricht den gebuchten Werten auf dem gleichna-
migen Sachkonto in der Finanzbuchhaltung. Der Unterschied besteht da-
rin, dass in der buchhalterischen Ergebnisrechnung mehr Merkmale zur
Analyse des Sachkontos zur Verfügung stehen. Bei der Gestaltung von
Berichten der buchhalterischen Ergebnisrechnung können Sie auch mit
Formeln arbeiten, die z. B. die Werte bestimmter Berichtszeilen – wie etwa
Nettoerlöse – summieren.
Struktur der Mit der klassischen buchhalterischen Ergebnisrechnung war es möglich,
buchhalterischen einen Ergebnisbericht sowohl im Gesamtkosten- als auch im Umsatzkos-
Ergebnisrechnung
tenverfahren darzustellen, was für viele Unternehmen der ausschlaggeben-
de Grund für den Einsatz der buchhalterischen Ergebnisrechnung war.

Buchhalterische Ergebnisrechnung

Kosten- und Erlöskonten Wert

40000 Erlöse EUR 1.000.000

50000 Erlösschmälerungen EUR 100.000

Nettoumsatz EUR 900.000

60000 COGS EUR 690.000

61000 Preisdifferenzen EUR 10.000

62000 Forschung & Entwicklung EUR 10.000

63000 Marketing EUR 50.000

64000 Vertriebskosten EUR 40.000

Betriebsergebnis EUR 100.000

Abbildung 2.5 Beispielstruktur für buchhalterische Ergebnisrechnung

Neue Funktionen Im Vergleich zur kalkulatorischen Ergebnisrechnung hatte die klassische


im buchhalterischen buchhalterische Ergebnisrechnung deutlich weniger Funktionen. Mit
CO-PA
S/4HANA Finance wurde die klassische buchhalterische Ergebnisrechnung
erweitert, um einige der Funktionen in die buchhalterische Ergebnisrech-
nung mit aufzunehmen. Diese Funktionen sind z. B.:

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44
2.3 Buchhalterische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

쐍 COGS-Split: In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung kann bei Überlei-


tung der Faktura die Absatzmenge mit unterschiedlichen Kalkulations-
varianten bewertet werden. Die Kosten des Umsatzes können in die Kos-
tenbestandteile analog den Elementen im Elementeschema aufgeglie-
dert werden. Die neue buchhalterische Ergebnisrechnung in S/4HANA
Finance erlaubt das Splitten der Kosten des Umsatzes in die Kostenbe-
standteile laut Elementeschema. Die buchhalterische Ergebnisrechnung
erlaubt jedoch nur die Darstellung der Kosten des Umsatzes mit dem
Standardpreis. Eine alternative Bewertung mit unterschiedlichen Kalku-
lationsvarianten ist nicht möglich. Den COGS-Split können Sie über fol-
genden Customizing-Pfad einstellen: Finanzwesen (neu) • Hauptbuch-
haltung (neu) • Periodische Arbeiten • Integration • Materialwirtschaft •
Konten für Aufteilung der Kosten des Umsatzes definieren.
쐍 Abweichungs-Split: Bei der Abrechnung von Produktionsabweichungen
werden diese in Abweichungskategorien dargestellt. Die Darstellung der
Abweichungskategorien war bislang nur in der kalkulatorischen Ergeb-
nisrechnung auf verschiedenen Wertfeldern möglich. Mit S/4HANA Fi-
nance kann für jede Abweichungskategorie ein anderes GuV-Konto hin-
terlegt werden, was eine Darstellung der Abweichungskategorien nun
auch im Berichtswesen der buchhalterischen Ergebnisrechnung erlaubt.
Den Abweichungs-Split können Sie über den folgenden Customizing-
Pfad konfigurieren: Finanzwesen (neu) • Hauptbuchhaltung (neu) • Peri-
odische Arbeiten • Integration • Materialwirtschaft • Konten für Auftei-
lung der Preisdifferenzen definieren.
쐍 Mengenfelder: Die buchhalterische Ergebnisrechnung in S/4HANA Fi-
nance erlaubt es, bis zu drei Mengenfelder mit unterschiedlichen Men-
geneinheiten darzustellen. Diese Mengenfelder werden über folgenden
Customizing-Pfad aktiviert: Controlling • Controlling Allgemein • Zu-
sätzliche Mengen • Zusätzliche Mengenfelder definieren.

In SAP ERP wurden die Daten der buchhalterischen Ergebnisrechnung in Datentabellen-


den herkömmlichen CO-Tabellen z. B. mit den Belegen des Gemeinkosten- struktur in
SAP S/4HANA
controllings abgelegt:
쐍 Tabelle COEJ (Ist/Plan-Einzelposten (jahresbezogen)
buchhalterisches CO-PA)
쐍 Tabelle COEP (Ist/Plan-Einzelposten buchhalterisches CO-PA)
쐍 Tabelle COSS (Summen Sekundärkosten CO (inkl. buchhalterisches
CO-PA))
쐍 Tabelle COSP (Summen Primärkosten CO (inkl. buchhalterisches CO-PA))

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


45
2 Überblick über die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

In SAP S/4HANA werden die Daten der buchhalterischen Ergebnisrechnung


jedoch in Echtzeit in der Tabelle des Universal Journals (ACDOCA) abgespei-
chert. Die Integration der buchhalterischen Ergebnisrechnung in die
Tabelle des Universal Journals bietet eine Menge an Vorteilen, wie z. B. die
Erweiterung des Universal Journals um zusätzliche Merkmale, das Spei-
chern der Daten in Echtzeit und die vereinfachte Abstimmung mit der
Finanzbuchhaltung.
Umsatzkosten- Die buchhalterische Ergebnisrechnung kann im Umsatzkostenverfahren
und Gesamtkosten- und/oder Gesamtkostenverfahren dargestellt werden. Mit SAP S/4HANA
verfahren
erhält die buchhalterische Ergebnisrechnung eine Vielzahl neuer Funktio-
nen, die viele Vorteile mit sich bringen. Einer der größten Vorteile ist die
vereinfachte Abstimmung der buchhalterischen Ergebnisrechnung mit der
Finanzbuchhaltung durch die Integration des buchhalterischen Ergebnis-
rechnungsbelegs in das Universal Journal (neue Datenbanktabelle mit SAP
S/4HANA Finance).

2.4 Vergleich zwischen der buchhalterischen


und der kalkulatorischen Ergebnis- und
Marktsegmentrechnung
Unterschiedliche In diesem Abschnitt lernen Sie sowohl die Veränderungen der traditionel-
Funktionen der len buchhalterischen und kalkulatorischen Ergebnisrechnung in SAP ERP
Ergebnisrechnung
als auch die Veränderungen der buchhalterischen Ergebnisrechnung in
S/4HANA Finance kennen.
Tabelle 2.2 gibt Ihnen einen Überblick über die aktuellen und die neuen
Funktionen der Ergebnisrechnung.

Traditionelles CO-PA (buchhalterisch und kalkulatorisch) SAP S/4HANA Finance

Bereich kalkulatorisches CO-PA buchhalterisches buchhalterisches


CO-PA CO-PA in S/4Finance

Kostensammler Wertfelder Kostenarten Sachkonten

Abstimmung nicht gewährleistet ja ja


mit FI

Tabelle 2.2 Vergleich zwischen kalkulatorischer und buchhalterischer Ergebnisrechnung


in SAP ECC und in SAP S/4HANA Finance

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46
2.4 Buchhalterische und kalkulatorische Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

Traditionelles CO-PA (buchhalterisch und kalkulatorisch) SAP S/4HANA Finance

Auftragsbestand ja nein nein


in CO-PA

Statistische ja nein nein


Konditionen

Bewertung Bewertung mit ver- Bewertung ausschließ- Bewertung ausschließ-


schiedenen Kalkulati- lich mit führender lich mit führender
onsvarianten möglich Bewertung in Finanz- Bewertung in Finanz-
buchhaltung buchhaltung

Darstellung Darstellung der COGS einzelnes Sachkonto Darstellung der COGS


von COGS in Kostenkomponenten für die Darstellung der in Kostenkomponenten
(z. B. Material, Perso- COGS (z. B. Material, Perso-
nal, Zuschläge) analog nal, Zuschläge) analog
Elementeschema Elementeschema
in Produktkosten- in Produktkosten-
rechnung rechnung

Produktions- Darstellung der Abwei- Darstellung der Pro- Darstellung der Pro-
abweichungen chungskategorien duktionsabweichun- duktionsabweichun-
gen auf einem GuV- gen mit verschiedenen
Sachkonto Konten pro Abwei-
chungskategorie

Mengenfelder Es werden mehrere ein Mengenfeld für die Bis zu drei Mengen-
Mengenfelder unter- Darstellung der Absatz- felder werden unter-
stützt. menge stützt.

Mengeneinheit Es werden mehrere Es wird eine Mengen- Bis zu drei Mengen-


Mengeneinheiten einheit unterstützt. einheiten werden
unterstützt. unterstützt.

Tabelle 2.2 Vergleich zwischen kalkulatorischer und buchhalterischer Ergebnisrechnung


in SAP ECC und in SAP S/4HANA Finance (Forts.)

In Tabelle 2.3 finden Sie zur Unterstützung des Entscheidungsfindungspro- Analyse der Unter-
zesses zusätzlich zum Vergleich der Funktionen eine Analyse der Unter- schiede in der
Ergebnisrechnung
schiede des kalkulatorischen und des buchhalterischen CO-PA in S/4HANA
Finance mit deren Auswirkungen.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


47
2 Überblick über die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung

Funktion Kalkulatorisches CO-PA Buchhalterisches CO-PA Auswirkung

Datenmodell eigene Datentabellen Universal Journal Die Daten in der kalkulatori-


(CE1XXXX etc.) (Tabelle ACDOCA) schen Ergebnisrechnung sind
in eigenen, nicht in Buchhal-
tungstabellen abgespeichert,
was zu einer Herausforde-
rung bei der Abstimmung der
Daten mit der Finanzbuchhal-
tung führt.

Statistische Unterstützt die Darstel- keine Unterstützung Der Wertefluss in der buch-
Werte lung und Berichterstat- von statistischen halterischen Ergebnisrech-
tung von statistischen Werten nung ist beschränkt auf
Werten. Sachkontenbuchungen.

Zeitpunkt der Die Buchungen sind Die Buchungen in die Die kalkulatorische Ergebnis-
Buchungen unabhängig von Sach- buchhalterische Ergeb- rechnung ist daher schwerer
kontenbuchungen, z. B. nisrechnung erfolgen mit der Finanzbuchhaltung
erfolgt die Buchung der gleichzeitig mit Erstel- abzustimmen.
COGS in der kalkulatori- lung einer Sachkonten-
schen Ergebnisrech- buchung.
nung zum Zeitpunkt
der Fakturaüberleitung
in die Finanzbuchhal-
tung.

Bewertung Die Bewertung kann Es ist nur die Bewertung Einschränkung des Fach-
mit verschiedenen Kal- laut Materialstamm bereichs in der Bewertung
kulationsvarianten er- erlaubt. mit nur einer Kalkulations-
folgen. variante

Tabelle 2.3 Unterschiede zwischen kalkulatorischer Ergebnisrechnung und buchhalterischer Ergebnis-


rechnung in SAP S/4HANA Finance

2.5 Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben Sie die Unterschiede zwischen der kalkulato-
rischen und der buchhalterischen Ergebnisrechnung kennengelernt. Die
Unterschiede und die Neuerungen in S/4HANA Finance wurden dargestellt.
Doch was ist nun die Empfehlung für S/4HANA Finance? Was sollten Sie
tun, wenn Sie bislang die kalkulatorische Ergebnisrechnung verwendet ha-
ben? Meine Empfehlung lautet, die buchhalterische Ergebnisrechnung zu

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48
2.5 Zusammenfassung

aktivieren, da diese von SAP in Zukunft auch weiterentwickelt wird und


weitere Funktionen hinzugefügt werden.
Falls Sie derzeit mit der kalkulatorischen Ergebnisrechnung arbeiten und
diese weiterhin fortführen möchten, empfehle ich Ihnen, die buchhalteri-
sche Ergebnisrechnung zusätzlich zu aktivieren. Dies erzeugt auch nicht
mehr Datenvolumen, da die Belege der buchhalterischen Ergebnisrech-
nung in das Universal Journal (Tabelle: ACDOCA) integriert sind. Setzen Sie
bisher noch keine Ergebnisrechnung ein, empfehle ich Ihnen auch, die
buchhalterische Ergebnisrechnung in S/4HANA Finance zu aktivieren.
Eine Aktivierung der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ist nur ratsam,
wenn eines der folgenden Kriterien erfüllt sein muss:
쐍 Ausweis von Kundenauftragsbestand
쐍 Verwendung statistischer Konditionen
쐍 alternative Bewertung mit unterschiedlichen Kalkulationsvarianten
쐍 alternative, detaillierte Aufsplittung bestimmter Sachkonten mithilfe
von Wertfeldern

SAP bietet kein Tool für die Übernahme historischer Daten der kalkulato-
rischen Ergebnisrechnung in SAP S/4HANA an. Falls Sie unterjährig auf
S/4HANA Finance migrieren und die kalkulatorische Ergebnisrechnung
heute aktiviert haben, zukünftig aber die buchhalterische Ergebnisrech-
nung verwenden möchten, empfiehlt es sich aus Gründen der Abstimm-
barkeit und der Analyse historischer Daten, die kalkulatorische Ergebnis-
rechnung so lange aktiviert zu lassen, bis das Jahr abgeschlossen ist. Im
Anschluss können Sie die kalkulatorische Ergebnisrechnung deaktivieren
und nur mit der buchhalterischen Ergebnisrechnung weiterarbeiten.
Ich rate Ihnen davon ab, die kalkulatorische Ergebnisrechnung allein zu ak-
tivieren, und empfehle Ihnen, sie nur im Zusammenhang mit der buchhal-
terischen zu verwenden.
Im nächsten Kapitel lernen Sie die erforderlichen Grundeinstellungen für
die Aktivierung der Ergebnisrechnung kennen. Jeder Abschnitt weist auf
die Unterschiede zwischen buchhalterischer und kalkulatorischer Ergeb-
nisrechnung hin.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


49
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Kapitel 3
Grundeinstellungen
Die Grundeinstellungen sind die Voraussetzung, um die Ergebnisrechnung
nutzen zu können. Die zentrale Grundeinstellung ist dabei der Ergebnis-
bereich. Mit dem Aufbau des Ergebnisbereichs legen Sie die Struktur Ihrer
Ergebnisrechnung fest. In diesem Kapitel lernen Sie, wie Sie dabei vorgehen
müssen.

Die Grundeinstellungen der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (kurz:


Ergebnisrechnung, CO-PA) bilden die Basis für die Nutzung von CO-PA.
Gleichzeitig legen sie die Struktur von CO-PA fest. Das heißt, sie bestim-
men, welche Merkmale für Auswertungen zur Verfügung stehen und wie
die Ableitung dieser Merkmale erfolgt. Für die kalkulatorische Ergebnis-
rechnung legen die Wertfelder außerdem die Zeilenstruktur fest.
In diesem Kapitel erfahren Sie, welche Grundeinstellungen notwendig sind,
um die kalkulatorische und/oder buchhalterische Ergebnisrechnung ver-
wenden zu können. Sie lernen Schritt für Schritt, wie Sie einen Ergebnis-
bereich, Nummernkreise, Merkmale und weitere grundlegende Einstellun-
gen vornehmen können.
Ich weise Sie explizit auf neue Funktionen von S/4HANA Finance hin, eben-
so auf Unterschiede in der Einstellung des kalkulatorischen und/oder
buchhalterischen CO-PA. Anhand von Beispielen werden Verwendungs-
möglichkeiten aufgezeigt, die Ihnen die Entscheidungen, die Sie beim Auf-
bau Ihres Ergebnisbereichs treffen müssen, erleichtern werden.

3.1 Einen Ergebnisbereich anlegen


Die Voraussetzung für den Einsatz der Ergebnisrechnung ist der Ergebnis- Ergebnisbereich
bereich. Wenn Sie mit dem Aufbau Ihrer Ergebnisrechnung beginnen, anlegen

müssen Sie als Erstes das Organisationselement Ergebnisbereich im SAP-


System anlegen. Ein oder mehrere Kostenrechnungskreise können dem Er-
gebnisbereich zugeordnet werden. Voraussetzung dafür ist, dass den Kos-
tenrechnungskreisen die gleiche Geschäftsjahresvariante zugeordnet ist.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


51
3 Grundeinstellungen

Ergebnisbereich 1 Ergebnisbereich 2

Kostenrechnungskreis 1 Kostenrechnungskreis 2 Kostenrechnungskreis 3


Kontenplan: CANA Kontenplan: CANA Kontenplan: CANA
GJ-Variante: K4 GJ-Variante: K4 GJ-Variante: F1

Abbildung 3.1 Organisationsstruktur des Ergebnisbereichs

Kostenrechnungs- Die Empfehlung von SAP lautet, wenn möglich, einen Ergebnisbereich zu
kreise zuordnen verwenden und diesem alle relevanten Kostenrechnungskreise zuzuord-
nen, um ein globales Reporting zu ermöglichen, da es im SAP-Standard
nicht vorgesehen ist, Berichte ergebnisbereichsübergreifend anzulegen
(bei Verwendung von SAP-Standard-Berichtstools innerhalb von CO-PA).
Mit SAP Business Warehouse (BW) ist dies natürlich möglich, aber es muss
ein Mapping auf Konten- bzw. Wertfeldebene erfolgen. SAP empfiehlt gene-
rell die Aktivierung der buchungskreisübergreifenden Kostenrechnung,
was aus der Empfehlung eines Ergebnisbereichs resultiert. Weitere Infor-
mationen zur Entscheidungsfindung, ob ein oder mehrere Kostenrech-
nungskreise eingesetzt werden sollen, finden Sie in SAP-Hinweis 1077293
(FAQ: Buchungskreisübergreifende Kostenrechnung).
Ergebnisbereich mit Nutzen Sie folgenden Customizing-Pfad, um einen Ergebnisbereich anzule-
Transaktion KEA0 gen: Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Strukturen • Er-
anlegen
gebnisbereich definieren • Ergebnisbereich pflegen, oder rufen Sie Trans-
aktion KEA0 auf.
Geben Sie im Fenster Ergebnisbereich pflegen in das Feld Ergebnisbereich
einen Namen ein, der aus vier Buchstaben oder Ziffern besteht, und bestä-
tigen Sie Ihre Eingabe mit (¢), oder klicken Sie auf das Symbol . Es öffnet
sich daraufhin ein Pop-up-Fenster zum Anlegen des neuen Ergebnisbe-
reichs (siehe Abbildung 3.2). Bestätigen Sie das Pop-up-Fenster mit einem
Klick auf Ja.
Direkt im Anschluss daran erscheint ein weiteres Pop-up-Fenster mit fol-
gender Meldung: Warnung! Sie wollen mandantenübergreifende Einstel-
lungen pflegen/löschen. Diese Meldung können Sie bestätigen. Der Ergeb-
nisbereich ist ein mandantenübergreifendes Organisationsobjekt, deshalb
erscheint diese Meldung.

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52
3.1 Einen Ergebnisbereich anlegen

Abbildung 3.2 Ergebnisbereich anlegen

Danach ist die Registerkarte Datenstruktur eingabebereit, wie Sie in Abbil- Vorlageergebnis-
dung 3.3 sehen. Auf der Registerkarte Datenstruktur können Sie einen Vor- bereich nutzen

lageergebnisbereich eingeben. Die Arbeit mit einem Vorlageergebnisbe-


reich erspart Ihnen eine Menge Customizing-Aktivitäten, da im SAP-
System alle Customizing-Einstellungen des Vorlageergebnisbereichs ko-
piert werden. Das System stellt Ihnen eine Menge Vorlageergebnisbereiche
zur Verfügung, an denen Sie sich beim Aufbau Ihrer Ergebnisrechnung ori-
entieren können. Sie sollten jedoch beachten, dass die Einstellungen eines
Ergebnisbereichs nur schwer anzupassen sind. Deshalb rate ich Ihnen,
möglichst ohne Vorlageergebnisbereich zu arbeiten, um flexibel zu sein
und den Aufwand des Löschens von Merkmalen oder anderen ergebnis-
bereichsrelevanten Einstellungen zu vermeiden, das sehr zeitaufwendig
sein kann.
Auf der Registerkarte Datenstruktur legen Sie auch die Bezeichnung des Er- Kalkulatorische und
gebnisbereichs im Feld Bezeichnung fest. Im Bereich Form der Ergebnis- buchhalterische
Ergebnisrechnung
rechnung bestimmen Sie, welche Art der Ergebnisrechnung Sie anlegen
möchten. Wie in Kapitel 2, »Überblick über die Ergebnis- und Marktseg-
mentrechnung«, bereits erwähnt wurde, gibt es zwei Arten der Ergebnis-
rechnung: die kalkulatorische und die buchhalterische. In SAP ECC wurde
hauptsächlich mit der kalkulatorischen Ergebnisrechnung gearbeitet, die
auf Merkmalen und Wertfeldern basiert. Allerdings ist die Abstimmung der
kalkulatorischen Ergebnisrechnung mit der Finanzbuchhaltung nicht
garantiert und hat einigen Controllern Kopfzerbrechen bereitet. Aus Per-
formance-Gründen wurde von der Benutzung der kalkulatorischen und

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


53
3 Grundeinstellungen

buchhalterischen Ergebnisrechnung in SAP ECC abgeraten, da das Beleg-


volumen bei der parallelen Nutzung verdoppelt wird. Die buchhalterische
Ergebnisrechnung ist in ihren Funktionen in SAP ECC sehr beschränkt. Erst
mit S/4HANA Finance erhält sie sehr viele neue Funktionen, auf die die An-
wender schon lange gewartet haben.

Empfehlung zu S/4HANA Finance


Mit S/4HANA Finance empfiehlt SAP nachdrücklich die Aktivierung der
buchhalterischen Ergebnisrechnung, da deren Merkmale auch im Univer-
sal Journal, der neuen zentralen Tabelle für die Ist-Daten der Finanzbuch-
haltung und des Controllings, abgelegt werden und damit die Notwendig-
keit zur Abstimmung mit der Finanzbuchhaltung vereinfacht wird.

Statistische Kosten Die Einführung der kalkulatorischen Ergebnisrechnung mit S/4HANA Fi-
nance empfiehlt sich, wenn eine Abbildung statistischer Kosten oder eine
Bewertung der Absatzmengen mit verschiedenen Kalkulationsvarianten
gefordert ist. Dies sind zwei Kernfunktionen, die in Release 1511 von
S/4HANA Finance nur in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung anwend-
bar sind.
Mit S/4HANA Finance können Sie aufgrund der neuen Datenbanktechnolo-
gie mit HANA sowohl die kalkulatorische als auch die buchhalterische Er-
gebnisrechnung aktivieren, ohne Performance-Probleme befürchten zu
müssen. Ich empfehle Ihnen, bei einer Aktivierung der kalkulatorischen Er-
gebnisrechnung immer auch die buchhalterische Ergebnisrechnung zu ak-
tivieren.
Abstimmbarkeit der Dies hat verschiedene Gründe: Zum einen können die Werte der buchhal-
Ergebnisrechnung terischen Ergebnisrechnung einfacher mit der Finanzbuchhaltung abge-
stimmt werden. Eine Abstimmbarkeit der kalkulatorischen Ergebnisrech-
nung mit der Finanzbuchhaltung ist mit S/4HANA Finance auch noch nicht
gewährleistet. Zum anderen werden die buchhalterische Ergebnisrech-
nung und S/4HANA Finance noch weiterentwickelt, und immer mehr
Funktionen werden in der buchhalterischen Ergebnisrechnung verfügbar
sein. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, diese Funktionen zu einem späteren
Zeitpunkt zu aktivieren, ohne eine Migration der buchhalterischen Ergeb-
nisrechnung vornehmen zu müssen. Auf lange Sicht wird die kalkulatori-
sche Ergebnisrechnung nicht mehr weiterentwickelt werden, und der
Schwerpunkt wird auf der buchhalterischen Ergebnisrechnung liegen.
Datenstruktur Auf der Registerkarte Datenstruktur (siehe Abbildung 3.3) ordnen Sie dem
Ergebnisbereich im Bereich Datenstruktur auch die Merkmale und Wertfel-
der zu. Die Zuordnung von Wertfeldern ist nur erforderlich, wenn Sie mit
© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018
54
3.1 Einen Ergebnisbereich anlegen

der kalkulatorischen Ergebnisrechnung arbeiten. Die Merkmale, die Sie


dem Ergebnisbereich zuordnen, sind sowohl in der kalkulatorischen als
auch in der buchhalterischen Ergebnisrechnung verfügbar.
Mit einem Klick auf den Button gelangen Sie zur Zuordnung der Zuordnung von
Merkmale und Wertfelder. Die Zuordnung ist in Abbildung 3.6 dargestellt. Merkmale/Wert-
felder zuordnen
Lassen Sie uns zunächst einen Blick auf die weiteren Registerkarten des Er-
gebnisbereichs werfen.

Abbildung 3.3 Form der Ergebnisrechnung festlegen

Auf der Registerkarte Attribute (siehe Abbildung 3.4) legen Sie die Währung Währung des
des Ergebnisbereichs fest. Die Ist-Werte in der buchhalterischen Ergebnis- Ergebnisbereichs
festlegen
rechnung werden zusätzlich in den Währungen des Buchungskreises fort-
geschrieben. In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung erfolgt eine Fort-
schreibung der Ist-Werte in der Ergebnisbereichswährung und zusätzlich in
den Währungskombinationen, die Sie auf der Registerkarte Attribute fest-
legen können. Die Fortschreibung der Planwerte der Ergebnisrechnung er-
folgt hingegen nur in der Ergebnisbereichswährung. Bei einer Änderung
der Ergebnisbereichswährung müssen Sie beachten, dass die Währung des
Ergebnisbereichs auch für historische Werte geändert wird. Dabei erfolgt
keine Umrechnung der Werte. Wird die Ergebnisbereichswährung z. B. von
Euro auf USD geändert, bedeutet das, dass ein Wert mit 10 Euro als 10 USD
angezeigt wird.
Neben der Ergebnisbereichswährung können Sie Daten zusätzlich in der Buchungskreis-
Buchungskreiswährung sowie der Profit-Center-Bewertung fortschreiben. währung nutzen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


55
3 Grundeinstellungen

Setzen Sie dazu die Kennzeichen Buchungskreiswährung und PrCtr-Be-


wertung.
Profit-Center- Die Profit-Center-Bewertung kann in der kalkulatorischen Ergebnisrech-
Bewertung nung fortgeschrieben werden, wenn Sie die parallele Bewertung einsetzen
und mit Transferpreisen in der Profit-Center-Rechnung arbeiten. Mit Re-
lease 1611 von S/4HANA Finance können Währungen aus der parallelen Be-
wertung auch im Universal Journal, der zentralen Tabelle für die Ist-Daten
der Finanzbuchhaltung und des Controllings, fortgeschrieben werden.
Geschäftsjahres- Die Geschäftsjahresvariante legt im gleichnamigen Feld die Periodenstruk-
variante tur des Ergebnisbereichs fest. Alle Kostenrechnungskreise, die dem Ergeb-
nisbereich zugeordnet sind, müssen derselben Geschäftsjahresvariante zu-
geordnet sein.
Im Bereich 2. Zeitraster – Wochen können Sie festlegen, dass die Ist- und
oder Plandaten in Wochen fortgeschrieben werden. Diese Möglichkeit
steht Ihnen nur in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung zur Verfügung.
In der buchhalterischen Ergebnisrechnung ist diese Funktion nicht vorge-
sehen.

Abbildung 3.4 Attribute im Ergebnisbereich pflegen

Status des Auf der Registerkarte Umgebung können Sie den Status des Ergebnisbe-
Ergebnisbereichs reichs einsehen. Der Ergebnisbereich ist aktiviert und zur Anwendung be-
reit, wenn sowohl der Status des mandantenübergreifenden Teils als auch

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56
3.1 Einen Ergebnisbereich anlegen

der Status des mandantenunabhängigen Teils auf Grün steht. Bitte beach-
ten Sie, dass der Ergebnisbereich nach einem den Ergebnisbereich betref-
fenden Transport meist neu generiert werden muss.
Die Neugenerierung erfolgt über Transaktion KEA0 auf der Registerkarte Neugenerierung
Umgebung (siehe Abbildung 3.5). des Ergebnis-
bereichs
Bevor Sie den Ergebnisbereich generieren und ihm eine Datenstruktur, also
Merkmale und Wertfelder, zuordnen können, müssen Sie den Ergebnisbe-
reich über einen Klick auf speichern. Im Folgenden zeige ich Ihnen, wie
die Zuordnung von Merkmalen und Wertfeldern erfolgt.

Abbildung 3.5 Umgebung des Ergebnisbereichs generieren

Wechseln Sie auf die Registerkarte Datenstruktur. Klicken Sie auf Merkmale zuordnen
, und Sie sehen das Fenster Datenstruktur bearbeiten: Merk-
malsbild wie in Abbildung 3.6. Auf der Registerkarte Merkmale sehen Sie im
linken Bildschirmbereich Datenstruktur die Merkmale, die bereits dem
Ergebnisbereich zugeordnet sind. Im rechten Bildschirmbereich Vorlage
finden Sie eine Übersicht aller im System vorhandenen Merkmale. Die
Merkmale in blauer Schriftfarbe sind dem Ergebnisbereich bereits zugeord-
net. Merkmale in schwarzer Schriftfarbe können Sie dem Ergebnisbereich
noch zuordnen. Wenn Sie neue Merkmale anlegen, finden Sie diese auto-
matisch auch im Bereich Vorlage wieder.
Über den Pfeil ordnen Sie dem Ergebnisbereich Merkmale zu, und über
den Pfeil können Sie die Zuordnung rückgängig machen. Einmal zuge-
ordnete Merkmale sind nur sehr schwer wieder aus der Zuordnung zu ent-
fernen, wenn die Datenstruktur bereits aktiviert ist. Merkmale, zu denen
bereits ein Datensatz vorhanden ist, lassen sich nicht mehr aus der Zuord-
nung entfernen.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


57
3 Grundeinstellungen

Abbildung 3.6 Merkmale im Ergebnisbereich zuordnen

Anzahl der Merkmale und Wertfelder im Ergebnisbereich


Dem Ergebnisbereich können Sie maximal 50 Merkmale und 120 Wertfel-
der zuordnen. Über den SAP-Hinweis 160892 können Sie die Zuordnung
erweitern. Dabei handelt es sich jedoch um eine Modifikation, daher ist
diese Vorgehensweise nicht empfehlenswert, weil auf diese Weise der
Standardcode verändert wird und bei Release-Änderungen Probleme auf-
treten können.

Jedem Ergebnisbereich sind bereits von Grund auf einige feste Merkmale
zugeordnet. Diese Merkmale können Sie sich über Menü • Feste Felder an-
zeigen lassen.
Feste Merkmale Die festen Merkmale sind in drei Kategorien untergliedert. Die erste Kate-
gorie Merkmale ist auf der ersten Registerkarte dargestellt (siehe Abbildung
3.7). Dabei handelt es sich um Basismerkmale wie etwa Organisationsele-
mente und Kontierungsobjekte (z. B. Buchungskreis, Kostenstelle etc.).
Technische Auf der zweiten Registerkarte Techn. Felder (technische Felder, siehe Abbil-
Merkmale dung 3.8) sind das Buchungsdatum, die Belegnummer und weitere Merk-
male (hauptsächlich aus dem Belegkopf) abgespeichert.

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58
3.1 Einen Ergebnisbereich anlegen

Abbildung 3.7 Feste Felder im Ergebnisbereich anzeigen

Abbildung 3.8 Technische Felder, die automatisch dem Ergebnisbereich


zugeordnet sind

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


59
3 Grundeinstellungen

Buchhalterische Auf der dritten Registerkarte Buchhalt. Beträge (buchhalterische Beträge,


Beträge siehe Abbildung 3.9) sind die Felder hinterlegt, in denen die unterschied-
lichen Mengen und Beträge in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ab-
gespeichert werden.

Abbildung 3.9 Buchhalterische Beträge, die automatisch dem


Ergebnisbereich zugeordnet sind

Wertfelder Nach der Zuordnung der Merkmale im Ergebnisbereich ordnen Sie die
zuordnen Wertfelder dem Ergebnisbereich zu. Dies ist nur erforderlich, wenn die kal-
kulatorische Ergebnisrechnung aktiviert ist. Auf der Registerkarte Wertfel-
der finden Sie im linken Bildschirmbereich Datenstruktur die Wertfelder,
die bereits dem Ergebnisbereich zugeordnet sind. Im rechten Bildschirm-
bereich Vorlage sehen Sie eine Übersicht aller vorhandenen Wertfelder. Die
Wertfelder in blauer Schriftfarbe sind dem Ergebnisbereich bereits zuge-
ordnet. Wertfelder in schwarzer Schriftfarbe können Sie dem Ergebnis-
bereich noch zuordnen. Wenn Sie neue Wertfelder anlegen, finden Sie diese
automatisch auch im Bereich Vorlage wieder.
Über den Pfeil ordnen Sie dem Ergebnisbereich Wertfelder zu, und über
den Pfeil können Sie die Zuordnung rückgängig machen. Einmal zuge-
ordnete und aktivierte Wertfelder sind nur sehr schwer wieder aus der Zu-
ordnung zu entfernen. Wertfelder, zu denen bereits ein Datensatz vorhan-
den ist, lassen sich nicht mehr aus der Zuordnung entfernen.

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60
3.1 Einen Ergebnisbereich anlegen

Nach der Zuordnung der Merkmale und Wertfelder aktivieren Sie die Da- Datenstruktur
tenstruktur über das Symbol . aktivieren

Abbildung 3.10 Wertfelder dem Ergebnisbereich zuordnen

Wechseln Sie mit dem grünen Pfeil in das Fenster Ergebnisbereich pfle- Ergebnisbereich
gen zurück. Es erscheint die Meldung Soll die Umgebung des Ergebnisberei- generieren

ches generiert werden? (siehe Abbildung 3.11).

Abbildung 3.11 Umgebung des Ergebnisbereichs aktivieren

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


61
3 Grundeinstellungen

Bestätigen Sie die Meldung mit Ja. Die Generierung nimmt besonders,
wenn Sie die kalkulatorische Ergebnisrechnung aktiviert haben, einige Zeit
in Anspruch. Das liegt daran, dass im Hintergrund die Datenbanktabellen
für die kalkulatorische Ergebnisrechnung angelegt werden.
Status des Ergebnis- Nach Generierung der Umgebung sehen Sie auf der Registerkarte Umge-
bereichs bung (siehe Abbildung 3.12), dass der Status sowohl des mandantenab-
hängigen als auch des mandantenunabhängigen Teils auf Grün steht. Der
Ergebnisbereich ist nun aktiviert und nahezu einsatzbereit.

Abbildung 3.12 Die Umgebung des Ergebnisbereichs ist aktiviert.

Kostenrechnungs- Dem Ergebnisbereich müssen nun die Kostenrechnungskreise zugeordnet


kreise zuordnen werden, damit bei der Buchung eines Belegs auch ein Ergebnisobjekt er-
zeugt wird. Zur Zuordnung von Kostenrechnungskreisen zum Ergebnis-
bereich folgen Sie dem Customizing-Pfad Unternehmensstruktur • Zuord-
nung • Controlling • Kostenrechnungskreis – Ergebnisbereich zuordnen.
Wie Sie in Abbildung 3.13 sehen, finden Sie in der Spalte KKrs (Kosten-
rechnungskreis) eine Übersicht aller im System vorhandenen Kostenrech-
nungskreise mit Bezeichnung (Spalte Bezeichnung). In der Spalte ERGB
(Ergebnisbereich) können Sie den einzelnen Kostenrechnungskreisen
einen Ergebnisbereich zuordnen. Sie können einem Ergebnisbereich meh-
rere Kostenrechnungskreise zuordnen, sofern diesen die gleiche Geschäfts-
jahresvariante wie dem Ergebnisbereich zugeordnet ist. Nach Bestätigung
der Zuordnung mit (¢) wird in der Spalte Bezeichnung die Bezeichnung
des Ergebnisbereichs angezeigt. Speichern Sie die Zuordnung mit einem
Klick auf das Symbol .
Nach der Anlage und Generierung des Ergebnisbereichs mit Transaktion
KEA0 und der Zuordnung von Kostenrechnungskreisen erfolgt die Aktivie-
rung der Ergebnisrechnung.

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62
3.1 Einen Ergebnisbereich anlegen

Abbildung 3.13 Ergebnisbereich zu Kostenrechnungskreis zuordnen

Rufen Sie für die Aktivierung der Ergebnisrechnung Transaktion KEKE oder Ergebnisrechnung
folgenden Customizing-Pfad auf: Controlling • Ergebnis- und Marktseg- aktivieren

mentrechnung • Werteflüsse im Ist • Ergebnisrechnung aktivieren. Wie Sie


in Abbildung 3.14 sehen, finden Sie in der linken Spalte KKrs (Kostenrech-
nungskreis) eine Übersicht aller im System angelegten Kostenrechnungs-
kreise und in der darauffolgenden Spalte Bezeichnung deren Bezeichnung.
In der Spalte ab GJAHR (ab Geschäftsjahr) sehen Sie, ab welchem Jahr der
Kostenrechnungskreis gültig ist. In der vierten Spalte von links (Erg… (Er-
gebnisbereich)) sehen Sie, ob und – wenn ja – welcher Ergebnisbereich dem
Kostenrechnungskreis zugeordnet ist. Zur Aktivierung der Ergebnisrech-
nung muss in der Spalte Aktivkennzeichen ein Eintrag für alle Kombinatio-
nen der von Ihnen angelegten Ergebnisrechnungen erfolgen. Es stehen fol-
gende Aktivkennzeichen zur Auswahl:
쐍 (blank) – Komponente nicht aktiv
쐍 (2) – Komponente aktiv für kalkulatorische Ergebnisrechnung
쐍 (3) – Komponente aktiv für buchhalterische Ergebnisrechnung
쐍 (4) – Aktiv für kalkulat. und buchhalt. Ergebnisrechnung

Wie aus Abbildung 3.14 hervorgeht, wird die Ziffer 4 – Aktiv für kalkulat. und
buchhalt. Ergebnisrechnung – zugeordnet, da der Ergebnisbereich EV01 so-
wohl für die kalkulatorische als auch die buchhalterische Ergebnis-
rechnung angelegt wurde. Speichern Sie Ihre Einstellungen mit einem Klick
auf .

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


63
3 Grundeinstellungen

Abbildung 3.14 Ergebnisrechnung aktivieren

Mit der Aktivierung der Ergebnisrechnung steht der Ergebnisbereich nun


zur Verwendung bereit. In den nächsten Abschnitten erfahren Sie, welche
Schritte noch erforderlich sind, um die Ergebnisrechnung einsetzen zu
können.

Ergebnisbereich
Im Ergebnisbereich legen Sie fest, welche Art der Ergebnisrechnung Sie
verwenden möchten. Sie können entweder die buchhalterische oder die
kalkulatorische Ergebnisrechnung oder beide Arten der Ergebnisrechnung
aktivieren.
Mit S/4HANA Finance lautet meine Empfehlung, die buchhalterische
Ergebnisrechnung oder die buchhalterische und die kalkulatorische Ergeb-
nisrechnung gemeinsam zu aktivieren.

3.2 Währungen
Hauswährungen In der Finanzbuchhaltung (neues Hauptbuch) können Sie mit maximal drei
in FI parallelen Hauswährungen arbeiten:

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64
3.2 Währungen

쐍 Buchungskreiswährung
쐍 Konzernwährung
쐍 Gesellschaftswährung

Bei der Buchung eines Belegs wird die Belegwährung in alle drei Hauswäh-
rungen umgerechnet. In S/4HANA Finance werden alle Belege automatisch
in Buchungskreiswährung (Währungstyp 10) und Konzernwährung (Wäh-
rungstyp 30) umgerechnet. In Release 1511 von S/4HANA Finance können
Sie zusätzlich zur Buchungskreis- und Konzernwährung drei Währungen
definieren.
Im Controlling in SAP ERP konnten Sie mit zwei Währungen arbeiten: Bu- Währungen im
chungskreiswährung und Kostenrechnungskreiswährung. Mit S/4HANA Controlling

Finance gibt es keinen separaten Beleg für das Controlling mehr, da es keine
Kostenarten mehr gibt. Alle Belege werden primär im Universal Journal, in
der Tabelle ACDOCA, abgespeichert. Das Universal Journal ist die zentrale
Tabelle zur Abspeicherung von Ist-Daten der Finanzbuchhaltung und des
Controllings in S/4HANA Finance. Die ursprünglichen Datenbanktabellen
des Controllings, wie etwa COEP (CO-Objekt: Einzelposten periodenbezo-
gen) existieren weiterhin im Hintergrund und werden ebenfalls mit Daten
gefüllt, sodass z. B. die SAP-Standardberichte im Controlling weiterhin zur
Verfügung stehen. Daher bleiben alle ursprünglichen Einstellungen zu den
Währungen im Controlling erhalten. Das Release 1511 von S/4HANA Finance
hat keine neuen Währungsfunktionen im Controlling.
Im Controlling wird die Kostenrechnungskreiswährung im Kostenrech- Kostenrechnungs-
nungskreis festgelegt. Zur Festlegung der Währung im Kostenrechnungs- kreiswährung

kreis rufen Sie Transaktion OKKP auf oder folgen dem Customizing-Pfad
Controlling • Controlling Allgemein • Organisation • Kostenrechnungskreis
pflegen • Kostenrechnungskreis pflegen.
Wählen Sie im Fenster Sicht »Grunddaten« ändern: Übersicht den relevan-
ten Kostenrechnungskreis aus, und lassen Sie sich das Detailbild anzeigen.
Im Bereich Währungseinstellung können Sie dem Kostenrechnungskreis
einen Währungstyp zuordnen, mit dem die Belege im Controlling gespei-
chert werden.
Sind dem Kostenrechnungskreis mehrere Buchungskreise zugeordnet, Konzernwährung
empfiehlt es sich, dem Kostenrechnungskreis eine Währung zuzuordnen,
die in allen Buchungskreisen geführt wird, wie z. B. die Konzernwährung
(siehe Abbildung 3.15). Im Feld Währung geben Sie zusätzlich den Wäh-
rungsschlüssel (USD) ein und setzen das Häkchen vor Abw. BuKrsWährung
(abweichende Buchungskreiswährung). Die Belege im Controlling sind nun

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


65
3 Grundeinstellungen

sowohl in der Konzernwährung als auch in der Buchungskreiswährung ver-


fügbar.

Abbildung 3.15 Währungen im Kostenrechnungskreis pflegen

Währungstypen Die Einstellung für die Währungstypen in der Finanzbuchhaltung erfolgt


mit Release 1511 von S/4HANA Finance pro Ledger. Rufen Sie dazu den
Customizing-Pfad Finanzwesen (neu) • Grundeinstellungen Finanzwesen
(neu) • Bücher • Ledger • Einstellungen für Ledger und Währungstypen defi-
nieren auf. Im Fenster Sicht »Ledger« ändern: Übersicht sehen Sie eine
Übersicht aller im System vorhandenen Ledger.

Abbildung 3.16 Ledger-Typen pflegen

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66
3.2 Währungen

Navigieren Sie in den Ordner Währungstypen im Bereich Dialogstruktur.


Im Fenster Sicht »Währungstypen« ändern: Übersicht sehen Sie eine Über-
sicht aller im System vorhandenen Währungstypen.
Der Währungstyp 20 wird für die Kostenrechnungskreiswährung ver- Währungstyp 20
wendet. In der Spalte Pflegeebene legen Sie fest, ob die Einstellungen zur
Kostenrechnungskreiswährung buchungskreisabhängig oder buchungs-
kreisunabhängig erfolgen sollen. Sind dem Kostenrechnungskreis mehrere
Buchungskreise zugeordnet, wählen Sie buchungskreisunabhängig. Die
Funktionen der Kostenrechnungskreiswährung in SAP S/4HANA 1511 sind
die gleichen wie für den Kostenrechnungskreis in SAP ERP, wie in diesem
Abschnitt beschrieben.

Abbildung 3.17 Währungstypen pflegen

Navigieren Sie nun in den Ordner Währungsumrechnungseinstellungen Kurstyp pflegen


Bukrs-unabhängig im Bereich Dialogstruktur. Haben Sie einen Währungs-
typ als buchungskreisunabhängig definiert, pflegen Sie im Fenster Sicht
»Währungsumrechnungseinstellungen Bukrs-unabhängig« ändern den
Kurstyp und das Umrechnungsdatum pro Währungstyp.

Abbildung 3.18 Buchungskreisunabhängige Währungseinstellungen pflegen

Dies wiederholen Sie für alle buchungskreisabhängigen Währungstypen.


Navigieren Sie in den Ordner Währungseinstellungen f. Buchungskreise im
Bereich Dialogstruktur, und pflegen Sie den Kurstyp sowie das Umrech-
nungsdatum für alle Währungstypen, deren Pflege buchungskreisabhängig
erfolgen soll.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


67
3 Grundeinstellungen

Abbildung 3.19 Buchungskreisabhängige Einstellungen pflegen

Navigieren Sie nun zu den Buchungskreiseinstellungen für den Ledger,


indem Sie wie in Abbildung 3.16 das führende Ledger 0L markieren und in
den Ordner Buchungskreiseinstellungen für den Ledger im Bereich Dialog-
struktur navigieren.
Parallele Währun- Im Fenster Sicht »Buchungskreiseinstellungen für den Ledger« ändern:
gen definieren Übersicht können Sie dem Buchungskreis neben der Buchungskreiswäh-
rung und der Gesellschaftswährung bis zu drei zusätzliche parallele Wäh-
rungen zuordnen. Diese Währungen müssen als Währungstyp angelegt
sein. Änderungen an den Währungseinstellungen im Ledger können nur
vorgenommen werden, solange im Buchungskreis noch keine Buchungen
vorhanden sind.

Abbildung 3.20 Buchungskreiseinstellungen für Ledger pflegen

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68
3.3 Nummernkreise

In Release 1605 von S/4HANA Finance ändern sich die Funktionen für die Währungen in
Währungen. Es können zusätzlich zur Buchungskreiswährung und zur Release 1605

Konzernwährung bis zu acht Währungen definiert werden, wobei die Defi-


nition der Währungen nicht von den Einstellungen im führenden Ledger
abhängt.

Währungen
Im Kostenrechnungskreis stehen zwei Währungen zur Verfügung: die
Buchungskreis- und die Kostenrechnungskreiswährung. Im Ergebnisbe-
reich können Sie zusätzlich eine Ergebnisbereichswährung definieren. Die
Einstellungen für die Währungen ändern sich mit S/4-HANA-Finance-
Release 1605, Details dazu finden Sie in Kapitel 9, »Ausblick«.

3.3 Nummernkreise
Die Einrichtung von Nummernkreisen ist erforderlich, um Ist-Buchungen
in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung zu erzeugen.
Zur Pflege von Nummernkreisen rufen Sie Transaktion KEN1 auf oder fol- Nummernkreise
gen dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrech- pflegen

nung • Werteflüsse im Ist • Vorbereitungen • Nummernvergabe für Istbu-


chungen einrichten.
Im Dialogfeld Intervallpflege: Isteinzelposten geben Sie den Ergebnisbe- Nummernkreis im
reich ein, für den die Nummernkreispflege erfolgen soll. In unserem Ist pflegen

Beispiel werde ich die Nummernkreispflege für den Ergebnisbereich EVOL


vornehmen, daher gebe ich »EVOL« in das Feld Ergebnisbereich in Abbil-
dung 3.21 ein. Zur Pflege der Intervalle klicken Sie auf die Schaltfläche
.

Abbildung 3.21 Intervalle für Ist-Einzelposten pflegen

Nach einem Klick auf den Button zur Pflege der Intervalle öffnet sich eine
Tabelle zur Pflege der Nummernkreisintervalle (siehe Abbildung 3.22).

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


69
3 Grundeinstellungen

Zuordnung Alle Nummernkreisintervalle sind einer Gruppe zugeordnet. Über die


zur Gruppe Gruppen (dargestellt in der Spalte Nr) können pro Vorgangsart unter-
schiedliche Nummernkreisintervalle gepflegt werden.
Vorgangsarten Die Vorgangsarten stehen nur in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung
zur Verfügung und beschreiben den betriebswirtschaftlichen Vorgang, aus
dem die übergeleiteten Daten stammen. Die Vorgangsarten können in Aus-
wertungen verwendet werden. Das Pendant zur Vorgangsart in der buch-
halterischen Ergebnisrechnung ist die Belegart.
Überblick über Im SAP-System stehen die folgenden Vorgänge zur Zuordnung von Num-
Vorgänge mernintervallen zur Verfügung (siehe Tabelle 3.1):

Element Elementtext

A Kundenauftrags-Eingang

B Direktkontierung Buchhaltung

C Auftrags-/Projektabrechnung

D Gemeinkosten

E Einzelgeschäftskalkulation

F Fakturadaten

G Kundenabsprachen

H Statistische Kennzahlen

I Kundenauftragsprojekt

Y Fremddaten

Tabelle 3.1 Übersicht über die Vorgangsarten

Die Zuordnung einer Vorgangsart zu einer Gruppe erfolgt über den Button
, der Ihnen am oberen Bildschirmrand im Fenster Intervallpflege:
Isteinzelposten (siehe Abbildung 3.21) zur Verfügung steht.
Nummernkreis- In den Spalten von Nummer und bis Nummer ist das Nummernkreisinter-
intervall vall festgelegt, in dem die Ist-Daten gebucht werden. Der Wert in der Spalte
von Nummer wird bei der Anlage einer neuen Gruppe festgelegt und ist nur
änderbar, solange noch keine Buchungen erfolgt sind. Der Wert in der Spal-
te bis Nummer ist hingegen jederzeit über die Intervallpflege änderbar.
Nummernstand In der Spalte Nummernstand wird der Nummernstand fortgeschrieben, das
heißt, hier sehen Sie, wie viele Belege bereits gebucht wurden. In Abbildung
3.22 ist der Nummernstand bei 990, das bedeutet, dass der nächste Be-

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70
3.3 Nummernkreise

leg mit Nummer 991 gespeichert werden wird. Über den Button
im Fenster Intervallpflege: Isteinzelposten (siehe Abbil-
dung 3.21) kann der Nummernstand angepasst werden. Diese Funktion ist
z. B. dann hilfreich, wenn durch einen Transport fälschlicherweise der
Nummernstand zurückgesetzt wurde und es deshalb aus technischen
Gründen nicht mehr möglich ist, einen Beleg zu buchen, da auf der Daten-
bank bereits ein Beleg mit der laut Nummernstand nächsten freien Num-
mer abgespeichert ist. In der Spalte Ext ist ein Häkchen gesetzt, wenn die
Nummernvergabe extern erfolgen soll.
Bei einer externen Nummernvergabe wird die Belegnummer manuell Externe Nummern-
beim Speichern des Belegs vergeben. Dies empfiehlt sich nur bei der manu- vergabe

ellen Anlage von Belegen. Bei Belegen, die automatisch von einem anderen
Modul in die Ergebnisrechnung übergeleitet werden – wie etwa Faktura-
daten –, ist die externe Nummernvergabe nicht zu empfehlen, da im SAP-
Standard keine Möglichkeit besteht, die Nummer des Belegs manuell im
Überleitungsprozess mitzugeben.

Abbildung 3.22 Nummernintervall für Ist-Buchungen im Ergebnisbereich


pflegen

Speichern Sie Ihre Einstellungen über . Die Pflege der Nummernkreisin-


tervalle ist nicht an die automatische Transportaufzeichnung angeschlos-
sen. Änderungen an den Nummernkreisintervallen müssen manuell in den
Transportauftrag aufgenommen werden.
Wählen Sie dazu in der Menüleiste Intervalle • Transportieren. Es erscheint Nummernkreise
eine Warnmeldung, die Ihnen mitteilt, dass Nummernkreisintervalle im Ziel- transportieren

system mit dem Transport gelöscht werden. Grundsätzlich wird empfohlen,


die Nummernkreise direkt im Zielsystem zu pflegen. Die Transaktionen zur
Nummernkreispflege sind im Produktivsystem zugänglich, unabhängig
vom Customizing. Falls Sie sich dennoch entschließen, Nummernkreisinter-
valle zu transportieren, bestätigen Sie die Warnmeldung mit Ja, und wählen
Sie einen Transportauftrag aus bzw. legen einen neuen Transportauftrag an,
mit dem Sie die Einstellungen transportieren möchten.
Wird die Planung in der Ergebnisrechnung genutzt, müssen auch Num- Nummernkreise
mernkreisintervalle für die Speicherung von Plandaten angelegt werden. für Plandaten

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71
3 Grundeinstellungen

Rufen Sie zur Pflege von Nummernkreisintervallen für die Planung Trans-
aktion KEN2 auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad Controlling • Er-
gebnis- und Marktsegmentrechnung • Planung • Vorbereitungen • Num-
mernvergabe für Plandaten einrichten.
Nummernkreis- Die Pflege der Nummernkreisintervalle für die Plandaten erfolgt nach dem-
intervalle selben Schema wie die Pflege der Nummernkreisintervalle für Ist-Daten.
Geben Sie im Fenster Intervallpflege: Planeinzelposten den Ergebnisbe-
reich ein, für den die Nummernkreisintervalle angelegt werden sollen.
Über können Sie, wie im Abschnitt 3.3 in diesem Kapitel bereits be-
schrieben, in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung jeder Vorgangsart
einen separaten Nummernkreis zuordnen. Der Gruppe wird auch jeweils
das Nummernkreisintervall mit von Nummer und bis Nummer zugeordnet.

Abbildung 3.23 Intervalle für Planeinzelposten pflegen

Über den Button Intervalle können das untere und obere


Nummernkreisintervall angepasst werden. Das untere Nummernkreisin-
tervall in der Spalte von Nummer ist nur änderbar, solange noch kein Beleg
für dieses Nummernkreisintervall gebucht wurde, wie es in Abbildung 3.24
der Fall ist. In diesem Beispiel könnten das untere und obere Nummern-
kreisintervall noch angepasst werden.
Nummernstand Über den Button Nummernstand im Fenster Intervallpfle-
pflegen ge: Planeinzelposten (siehe Abbildung 3.23) kann der Nummernstand für
die Planeinzelpostenbelege angepasst werden.

Abbildung 3.24 Nummernintervall für Planeinzelposten im Ergebnisbereich


pflegen

Transport von Die Nummernkreisintervalle für die Planeinzelposten sind wie die Num-
Nummernkreis- mernkreisintervalle für die Ist-Einzelposten nicht an die automatische
intervallen
Transportaufzeichnung angeschlossen. Ich empfehle Ihnen eine Pflege der

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3.4 Versionen

Nummernkreisintervalle direkt im Zielsystem, um das Überschreiben von


Nummernkreisen durch Transporte zu vermeiden.

Nummernkreise
In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung müssen Nummernkreise ange-
legt werden. Die Vorgangsarten (entsprechen den Belegarten in der
Finanzbuchhaltung) müssen diesen Nummernkreisen zugeordnet werden.

3.4 Versionen
Im Controlling wird mit Versionen gearbeitet, die es ermöglichen, eine
Vielzahl an verschiedenen Varianten von Plandaten zu speichern. Bei der
Anlage eines Kostenrechnungskreises wird automatisch die Version 0 für
die Speicherung von Plan- und Ist-Daten angelegt. Alle Versionen sind kos-
tenrechnungskreisunabhängig.
Die Version 0 ist die einzige Version, die Ist-Daten speichern kann. Jede Ver- Version für
sion hat ergebnisbereichsabhängige Einstellungen; diese pflegen Sie über Ist-Daten

den folgenden Customizing-Pfad: Controlling • Ergebnis- und Marktseg-


mentrechnung • Planung • Vorbereitungen • Versionen pflegen. Im Fenster
Allgemeine Versionsdefinition sehen Sie eine Übersicht aller im System
verfügbaren Versionen. Markieren Sie Version 0, indem Sie auf den Zeilen-
anfang klicken, und navigieren Sie im linken Bildbereich Dialogstruktur
zum Ordner Einstellungen im Ergebnisbereich.
Nach einem Klick auf den Ordner Einstellungen im Ergebnisbereich sehen Version dem Ergeb-
Sie ein Pop-up-Fenster, in dem Sie aufgefordert werden, den Ergebnisbe- nisbereich zuordnen

reich, in dem die Versionspflege vorgenommen werden soll, einzutragen.


Geben Sie in das Pop-up-Fenster den entsprechenden Ergebnisbereich ein.

Abbildung 3.25 Versionspflege

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73
3 Grundeinstellungen

Sie sehen nun das Fenster Sicht »Einstellungen im Ergebnisbereich« än-


dern: Detail. Im Feld Ergebnisbereich finden Sie den Ergebnisbereich
(EVOL), in dem die Versionspflege vorgenommen wird, und im Feld Ver-
sionsnummer die Version (0), die für den Ergebnisbereich gepflegt werden
soll.
Version sperren Im Bereich Attribute haben Sie die Möglichkeit, die Version zu sperren,
indem Sie das Feld Version gesperrt aktivieren. Ein Sperren der Version
würde bedeuten, dass weder Ist- noch Plandaten in der Version 0 gespei-
chert werden können.
Währungstyp Im Feld Währungstyp (B0) wird die Währung eingegeben, in der Werte im
pflegen Ergebnisbereich angezeigt und geplant werden können. Generell wird hier
der Währungstyp B0 (Ergebnisbereichswährung) gepflegt.
Kurstyp pflegen Im Feld Kurstyp (M) wird der Kurstyp festgelegt, mit dem Fremdwährungen
in der Planung der Ergebnisrechnung umgerechnet werden.

Abbildung 3.26 Versionen im Ergebnisbereich pflegen

Ableitung prüfen Bei Aktivierung des Kennzeichens Prüfung Ableitung wird festgelegt, dass
im System hinterlegte Merkmalsableitungen bei der Eingabe von Plan-
daten geprüft werden. Wenn z. B. eine Merkmalsableitung für das Merkmal
Inland/Ausland besteht und für das Land Deutschland der Merkmalswert
Inland gepflegt ist, können keine Plandaten für die Merkmalskombination
Deutschland/Ausland gepflegt werden. Das Feld Ableitungsdatum ist ein
Muss-Feld; es hat jedoch nur Relevanz, wenn das Kennzeichen Prüfung Ab-
leitung aktiviert ist. In diesem Fall nimmt das System die Prüfung der Ablei-
tung der Merkmalswerte mit den zu diesem Datum gültigen Ableitungs-

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3.5 Merkmale

regeln vor. Speichern Sie Ihre Einstellungen mit . Sie werden aufgefor-
dert, einen Transportauftrag anzulegen oder einen bestehenden Transport-
auftrag auszuwählen.
Verlassen Sie mit (F3) oder über einen Klick auf den grünen Pfeil das Versionen im
Fenster Sicht »Einstellungen im Ergebnisbereich« ändern: Detail, und Sie Ergebnisbereich

gelangen zum Fenster Sicht »Einstellungen im Ergebnisbereich« ändern:


Übersicht. Sie sehen eine Übersicht aller Versionen, die im ausgewählten
Ergebnisbereich gepflegt sind und Ihnen somit in der Planung zur Verfü-
gung stehen. Im Ergebnisbereich EVOL ist lediglich die Version 0 gepflegt,
wie Sie in Abbildung 3.27 sehen.

Abbildung 3.27 Übersicht über die Versionsdefinition

Versionen
Die Version 0 für das Speichern von Ist- und Plandaten muss für den Ergeb-
nisbereich aktiviert werden, unabhängig davon, ob Sie die kalkulatorische
oder die buchhalterische Ergebnisrechnung oder gar beide Formen der
Ergebnisrechnung verwenden.
Zusätzlich zur Version 0 müssen alle weiteren Planversionen, für die eine
Verwendung geplant ist, im Ergebnisbereich aktiviert werden.

3.5 Merkmale
Merkmale müssen sowohl für die buchhalterische als auch die kalkulatori-
sche Ergebnisrechnung gepflegt werden. Sie definieren die Charakteristika,
nach denen die Werte in der Ergebnisrechnung auswertbar sind. Im SAP-
Standard gibt es bereits eine feste Anzahl an Merkmalen, wie in diesem
Kapitel bereits beschrieben wurde. Zusätzlich können Sie zu diesen festen
Feldern weitere Merkmal anlegen.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


75
3 Grundeinstellungen

Arten von Es gibt folgende Arten von Merkmalen in der Ergebnisrechnung:


Merkmalen
쐍 Merkmal aus Vorlagetabelle anlegen
Merkmale werden aus bestehenden SAP-Standardtabellen übernom-
men.
쐍 Merkmal mit eigener Vorlagetabelle anlegen
Zum selbst definierten Merkmal können eigene Ausprägungen angelegt
werden.
쐍 Merkmal ohne Wertepflege anlegen
Das Merkmal hat keine eigenen Ausprägungen. Dem Merkmal können
Werte zugewiesen werden. Oft werden diese Merkmale aus technischen
Gründen angelegt.
쐍 Merkmal mit Bezug auf vorhandene Werte anlegen
Es wird ein existierendes Merkmal mit dessen Ausprägungen kopiert.

Im Folgenden lernen Sie die Anlage und Verwendung der einzelnen Merk-
malskategorien kennen.
Merkmal mit Trans- Zur Anlage eines Merkmals rufen Sie Transaktion KEA5 auf oder folgen dem
aktion KEA5 anlegen Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung •
Strukturen • Ergebnisbereich definieren • Merkmale pflegen. Im Fenster
Merkmale bearbeiten: Einstieg können Sie im Bereich Merkmale auswäh-
len zwischen folgenden drei Funktionen wählen:
쐍 Alle Merkmale
Alle im System angelegten Merkmale werden angezeigt/sind im Ände-
rungsmodus verfügbar.
쐍 Merkmale von Ergebnisbereich
Es werden nur die Merkmale eines vorausgewählten Ergebnisbereichs
angezeigt/sind im Änderungsmodus verfügbar.
쐍 Merkmale, die nicht in Ergebnisbereichen verwendet werden
Anzeige oder Änderungsmodus von Merkmalen, die in keinem der im
System vorhandenen Ergebnisbereiche verwendet werden

Merkmale ändern Im Beispiel in Abbildung 3.28 rufen Sie die Merkmale im Änderungsmodus
auf, die bereits dem Ergebnisbereich EVOL zugeordnet sind. Dafür wählen
Sie Merkmale von Ergebnisbereich EVOL im Bereich Merkmale auswählen
aus und klicken auf .
Es erscheint eine Listanzeige, die eine Übersicht aller dem Ergebnisbereich
EVOL zugeordneten Merkmale zeigt. Da Sie die Funktion im Änderungs-
modus aufgerufen haben, besteht die Möglichkeit, die Bezeichnung von
Merkmalen, die selbst definiert sind, zu ändern. Die Listanzeige zeigt den
fünfstelligen technischen Namen des Merkmals.

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76
3.5 Merkmale

Abbildung 3.28 Merkmale im Ergebnisbereich ändern

Selbst definierte Merkmale müssen immer mit WW anfangen, gefolgt von Selbst definierte
drei selbst definierten Zeichen. In Spalte DT… ist definiert, ob es sich bei Merkmale

dem Merkmal um ein numerisches Merkmal handelt (NUMC) oder ob auch


andere Zeichen in der Merkmalsausprägung vorkommen dürfen (CHAR).
Die Spalte Länge gibt die Länge der Merkmalswerte an.
Wurde das Merkmal mit Vorlagetabelle angelegt, erhalten Sie in den Spal- Herkunft der
ten Herkunftstabelle und Herkunftsfeld Auskunft über die Ursprungstabel- Merkmale

le und das Ursprungsfeld.

Abbildung 3.29 Übersicht über die zu ändernden Merkmale

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


77
3 Grundeinstellungen

Markieren Sie ein Merkmal wie z. B. BZIRK (Kundenbezirk), indem Sie auf
den Zeilenanfang klicken, und lassen Sie sich das Detailbild über (Detail)
anzeigen.
Detailbild des Das Detailbild ist in mehrere Bereiche gegliedert:
Merkmals
쐍 Texte
In diesem Bereich wird die Bedeutung/der Name des Merkmals
definiert.
쐍 Dictionary
Hier wird der technische Name des Merkmals angezeigt.
쐍 Herkunft
Wurde das Merkmal mit Vorlagetabelle angelegt, finden Sie hier die Her-
kunftstabelle und den Herkunftsnamen.
쐍 Weitere Eigenschaften
Hier erhalten Sie unter anderem Informationen darüber, ob das Merk-
mal bereits aktiviert ist.
쐍 Verprobung
Dieser Bereich gibt Aufschluss darüber, ob dem Merkmal eine Prüftabel-
le zugrunde liegt oder nicht. Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene
Arten von Merkmalswerten (ohne Wertepflege, mit Wertepflege etc.). Im
Bereich Verprobung sehen Sie, um welche Art von Merkmal es sich
handelt.

Verwendungsnach- Mit einem Klick auf (Verwendung) können Sie sich den Verwendungs-
weis des Merkmals nachweis des Merkmals anzeigen lassen.

Abbildung 3.30 Merkmaldetails anzeigen

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78
3.5 Merkmale

Der Verwendungsnachweis zeigt Ihnen, welchen Ergebnisbereichen das


Merkmal zugeordnet ist. In Abbildung 3.31 ist das Merkmal BZIRK den Er-
gebnisbereichen EVOL, S001 und S_GO zugeordnet. Über die Taste (¢) ge-
langen Sie zurück in das Detailbild des Merkmals.

Abbildung 3.31 Verwendungsnachweis Merkmal

3.5.1 Merkmal aus Vorlagetabelle anlegen


Mit einem Klick auf im Bereich Merkmal anlegen von Merkmal aus
Transaktion KEA5 können Sie ein neues Merkmal anlegen. Es erscheint das Vorlagetabelle
anlegen
Pop-up Merkmal anlegen: Zuordnung, in dem Sie die Art des Merkmals, das
Sie anlegen möchten, auswählen können. Im Beispiel aus Abbildung 3.32 le-
gen Sie ein Merkmal mit Bezug zu einer Vorlagetabelle an. Wählen Sie die
Einstellung Aus Vorlagetabelle anlegen im oberen Teil des Pop-ups aus. Es
steht eine große Auswahl an Datenbanktabellen zur Verfügung, aus denen
Sie Merkmale übernehmen können. Sie müssen allerdings wissen, wie der
technische Name des Merkmals lautet, das Sie übernehmen möchten, und
in welcher Datenbanktabelle es abgelegt ist.
Sie können Merkmale aus den in Tabelle 3.2 dargestellten Vorlagetabellen Übersicht
übernehmen: Vorlagetabellen

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3 Grundeinstellungen

Tabelle Bezeichnung

KNA1 Kundenstamm (allgemeiner Teil)

KNB1 Kundenstamm (Buchungskreis)

KNVV Kundenstamm Vertriebsdaten

MARA Allgemeine Materialdaten

MARC Werksdaten zum Material

MVKE Verkaufsdaten zum Material

PACPROJECT Merkmale aus cProjects, die in CO-PA verwendet werden


können

PACRMIPM Merkmale aus CRM IPM, die in CO-PA verwendet werden


können

PACRMSLS Merkmale des CRM Sales, die in CO-PA verwendet werden


können

PACRMSRV Merkmale des CRM Services, die in CO-PA verwendet


werden können

PAPARTNER SD-Partner, die in CO-PA verwendet werden können

PARETAIL Retail-Felder, die in CO-PA verwendet werden können

PRPS PSP-Element (Projektstrukturplanelement) Stammdaten

T001W Werke/Niederlassungen

VBAK Verkaufsbeleg: Kopfdaten

VBAP Verkaufsbeleg: Positionsdaten

VBKD Verkaufsbeleg: Kaufmännische Daten

VIAUFKST Generierte Tabelle zum View VIAUFKST

WTY_COPA Garantieabwicklung: Merkmale für CO-PA

Tabelle 3.2 Übersicht über die Vorlagetabellen

Im Beispiel aus Abbildung 3.32 übernehmen Sie ein Merkmal aus der Tabel-
le KNA1 (Kundenstamm). Tragen Sie in das Feld Tabelle »KNA1« ein, und be-
stätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢).

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80
3.5 Merkmale

Abbildung 3.32 Merkmal aus Vorlagetabelle anlegen

Es öffnet sich das neue Pop-up-Fenster Referenztabelle: KNA1 Kunden-


stamm (allgemein), in dem alle Merkmale der Tabelle KNA1 aufgelistet sind.
Merkmale, die blau hinterlegt sind, können nicht übernommen werden, da
diese entweder bereits als Merkmale angelegt sind oder eine Übernahme
aus technischen Gründen nicht unterstützt wird. Wie in Abbildung 3.33 dar-
gestellt, markieren Sie das Merkmal KUKLA (Kundenklasse) mit einem Klick
auf den Zeilenanfang und wählen dieses dann mit der Taste (¢) zur Anlage
aus.
Es öffnet sich das uns bereits vertraute Fenster Merkmal KUKLA anlegen zur
Detailpflege des Merkmals.
Da Sie das Merkmal aus einer Vorlagetabelle übernehmen, sind bereits alle Detailpflege des
Felder vorausgefüllt. Es sind keine Änderungen erforderlich. Aktivieren Sie Merkmals

das Merkmal mit , und speichern Sie das neue Merkmal mit (siehe Ab-
bildung 3.34).

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3 Grundeinstellungen

Abbildung 3.33 Merkmal aus Vorlagetabelle wählen

Abbildung 3.34 Merkmal aktivieren

Zuordnung Damit das Merkmal im Ergebnisbereich zur Verfügung steht, muss es nun
zu einem dem Ergebnisbereich zugeordnet werden. Rufen Sie dazu Transaktion
Ergebnisbereich
KEA0 oder den folgenden Customizing-Pfad auf: Controlling • Ergebnis-
und Marktsegmentrechnung • Strukturen • Ergebnisbereich definieren •
Ergebnisbereich pflegen.

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82
3.5 Merkmale

3.5.2 Merkmal mit eigener Wertepflege anlegen


Über Klick auf im Bereich Merkmal anlegen von Trans- Merkmal mit
aktion KEA5 können Sie ein neues Merkmal anlegen. Es erscheint das Pop- eigener Werte-
pflege
up Merkmal anlegen: Zuordnung, in dem Sie die Art des Merkmals, das Sie
anlegen möchten, auswählen können. Im Beispiel aus Abbildung 3.35 legen
Sie ein Merkmal mit eigener Wertepflege an. Tragen Sie im Bereich neu de-
finieren in das Feld Merkmal den fünfstelligen technischen Namen des neu-
en Merkmals ein, der mit WW beginnen muss, und vergeben Sie eine Be-
zeichnung für das neue Merkmal. Wie in Abbildung 3.35 dargestellt, legen
Sie das Merkmal WW001 mit der Bezeichnung In-/Ausland an. Im An-
schluss wählen Sie mit eigener Wertepflege und bestätigen Ihre Eingaben
mit (¢).

Abbildung 3.35 Merkmal mit eigener Wertepflege anlegen

Es öffnet sich das neue Fenster Merkmal WW001 anlegen, in dem Sie die Details des Merk-
Details des neuen Merkmals pflegen können. Geben Sie eine Bezeichnung mals pflegen

in die Felder Kurzwort und Überschrift ein. Im Feld Datentyp/Länge bestim-


men Sie, ob die Pflege des Merkmals NUMC (numerisch) oder CHAR (alpha-
numerisch) erfolgen soll. Außerdem können Sie die Länge des Merkmals
festlegen. Im Beispiel in Abbildung 3.35 wird das Merkmal WW001 alphanu-
merisch (CHAR) und mit Länge 2 angelegt. Nachdem Sie die Pflege dieser
Felder vorgenommen haben, aktivieren Sie das Merkmal mit .

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3 Grundeinstellungen

Abbildung 3.36 Datentyp/Länge pflegen

Prüftabellen Das Pop-up-Fenster Generierung neuer Prüftabellen erscheint und weist Sie
generieren darauf hin, dass neue Prüftabellen für dieses Merkmal im Hintergrund an-
gelegt werden, damit Sie die Merkmalspflege vornehmen können. Das Pop-
up fragt, wie die Nummernvergabe für diese Prüftabellen erfolgen soll. Es
empfiehlt sich, die Nummernvergabe und die Anlage der Prüftabellen auto-
matisch vom System vornehmen zu lassen. Bestätigen Sie daher das Pop-
up mit , und die Generierung der Prüftabellen erfolgt im
Hintergrund.

Abbildung 3.37 Neue Prüftabellen für Merkmale mit Wertepflege generieren

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3.5 Merkmale

Nach Generierung der Tabellen sehen Sie im Detailbild des Merkmals in Ab-
bildung 3.38, dass im Bereich Verprobung Prüftabellen hinterlegt wurden.
Aktivieren Sie das Merkmal mit , und speichern Sie es mit . Sie müssen Merkmal aktivieren
das Merkmal nun dem Ergebnisbereich zuordnen, bevor Sie die Pflege der
Merkmalsausprägung vornehmen können.

Abbildung 3.38 Merkmal aktivieren

3.5.3 Merkmal zum Ergebnisbereich zuordnen


Für die Zuordnung des Merkmals zum Ergebnisbereich rufen Sie Trans- Merkmal zum
aktion KEA0 auf oder folgen dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- Ergebnisbereich
zuordnen
und Marktsegmentrechnung • Strukturen • Ergebnisbereich definieren • Er-
gebnisbereich pflegen. Geben Sie in das Feld Ergebnisbereich den Ergebnis-
bereich ein, dem Sie das Merkmal zuordnen möchten. Im Beispiel aus Ab-
bildung 3.39 ordnen Sie das Merkmal dem Ergebnisbereich EVOL zu.
Klicken Sie auf , um die Datenstruktur ändern zu können. Im Anschluss
klicken Sie auf .
Nach einem Klick auf erhalten Sie einen Überblick über die Datenstruktur
Merkmale. Der Bildschirm Datenstruktur bearbeiten: Merkmalsbild ist in ändern

zwei Teile gegliedert. Im Bereich Datenstruktur finden Sie die Merkmale,


die bereits im Ergebnisbereich aktiviert sind. Der Bereich Vorlage zeigt alle
Merkmale, die im System angelegt sind. Merkmale in blauer Schrift sind
entweder bereits dem Ergebnisbereich zugeordnet oder können nicht
zugeordnet werden. Über die Pfeile in der Mitte der beiden Tabellen
können Merkmale dem Ergebnisbereich zugeordnet werden bzw. kann die
Zuordnung rückgängig gemacht werden. Nach Aktivierung des Ergebnisbe-

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85
3 Grundeinstellungen

reichs ist es jedoch nur sehr schwer möglich, die Zuordnung zum Ergebnis-
bereich rückgängig zu machen.

Abbildung 3.39 Datenstrukturen des Ergebnisbereichs ändern

Abbildung 3.40 Merkmal »W001« zum Ergebnisbereich zuordnen

Nach Zuordnung des Merkmals WW001 (In-/Ausland) aktivieren Sie die Zu-
ordnung über . Kehren Sie über zurück zum Ergebnisbereich. Wie in

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86
3.5 Merkmale

Abbildung 3.41 dargestellt, erscheint ein Pop-up mit der Frage, ob die Umge-
bung des Ergebnisbereichs aktualisiert werden soll. Bestätigen Sie dieses
mit Ja, damit der Ergebnisbereich aktiviert wird und wieder genutzt werden
kann.

Abbildung 3.41 Ergebnisbereich generieren

3.5.4 Merkmalswerte pflegen


Zur Pflege der Merkmalsausprägungen für das neu angelegte Merkmal Merkmals-
W001 (In-/Ausland) rufen Sie Transaktion KES1 auf oder folgen dem Custo- ausprägungen
pflegen
mizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Stamm-
daten • Merkmalswerte • Merkmalswerte pflegen. In Abbildung 3.42 sehen
Sie eine Übersicht der selbst definierten Merkmale im Ergebnisbereich. Per
Klick auf ein Merkmal, in unserem Beispiel In-/Ausland, können Sie die
Merkmalswerte für das Merkmal WW001 pflegen.

Abbildung 3.42 Wertepflege für das Merkmal »WW001« anlegen

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3 Grundeinstellungen

Eigene Merkmals- Sie können über eigene Merkmalswerte anlegen. In der Spalte
werte anlegen In-/Ausland legen Sie den technischen Wert des Merkmals an. Länge und
Ausprägung des Merkmals (numerisch, alphanumerisch) werden bei der
Anlage des Merkmals in den Merkmaldetails festgelegt. Im Beispiel aus Ab-
bildung 3.43 legen Sie das Merkmal 01 mit der Bezeichnung Inland und das
Merkmal 02 mit der Bezeichnung Ausland an. Speichern Sie Ihre Einstellun-
gen mit .
Merkmal ableiten Damit eine Ableitung des Merkmals in den Belegen erfolgen kann, müssen
Sie zusätzlich eine Ableitungsregel anlegen, damit das System weiß, welche
Belege mit diesem Merkmal versorgt werden müssen und welche Kriterien
dazu erfüllt sein müssen. Wie Sie eine Merkmalsableitung anlegen, erfah-
ren Sie ebenfalls in diesem Kapitel.

Abbildung 3.43 Werte für das Merkmal »WW001« anlegen

3.5.5 Merkmal ohne Wertepflege anlegen


Merkmal ohne Über einen Klick auf im Bereich Merkmal anlegen von
Wertepflege Transaktion KEA5 können Sie ein neues Merkmal anlegen. Es erscheint das
Pop-up Merkmal anlegen: Zuordnung, in dem Sie die Art des Merkmals, das
Sie anlegen möchten, festlegen können. Im Beispiel aus Abbildung 3.44 le-
gen Sie ein Merkmal ohne Wertepflege an. Tragen Sie im Bereich neu defi-
nieren in das Feld Merkmal den fünfstelligen technischen Namen des neu-
en Merkmals ein – dieser muss mit WW beginnen –, und vergeben Sie eine
Bezeichnung für das neue Merkmal. Wie in Abbildung 3.44 dargestellt, le-
gen Sie das Merkmal WW002 mit der Bezeichnung nicht relevant an. Im An-
schluss wählen Sie ohne Wertepflege und bestätigen Ihre Eingaben mit der
Taste (¢).
Im Fenster Merkmal WW002 anlegen legen Sie das Kurzwort und die Über-
schrift fest. Das Merkmal, das Sie anlegen, soll Materialien kennzeichnen,
die nicht für die Planung relevant sind. Im Bereich Dictionary legen Sie im
Feld Datentyp/Länge den Datentyp CHAR (alphanumerisch) oder NUMC
(numerisch) sowie die Datenlänge fest. Das Merkmal WW002, das Sie in die-
sem Beispiel anlegen, ist alphanumerisch und hat die Datenlänge 1.

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3.5 Merkmale

Abbildung 3.44 Merkmal ohne Wertepflege anlegen

Aktivieren Sie das Merkmal mit , und speichern Sie Ihre Einstellungen Merkmal aktivieren
mit . Ordnen Sie nun das Merkmal über Transaktion KEA0 dem Ergebnis-
bereich zu.
Damit eine Ableitung des Merkmals in den Belegen erfolgen kann, müssen
Sie zusätzlich eine Ableitungsregel anlegen, damit das System weiß, welche
Belege mit diesem Merkmal versorgt werden und welche Kriterien dazu er-
füllt sein müssen. Wie Sie eine Merkmalsableitung anlegen, erfahren Sie
ebenfalls in diesem Kapitel.

Abbildung 3.45 Datentyp/Länge pflegen

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89
3 Grundeinstellungen

3.5.6 Merkmal mit Bezug auf vorhandene Werte anlegen


Merkmal mit Über einen Klick auf im Bereich Merkmal anlegen von
Bezug auf Transaktion KEA5 können Sie ein neues Merkmal anlegen. Es erscheint das
vorhandene Werte
Pop-up Merkmal anlegen: Zuordnung, in dem Sie die Art des Merkmals, das
Sie anlegen möchten, auswählen können. Im Beispiel aus Abbildung 3.46
legen Sie ein Merkmal mit Bezug auf vorhandene Werte an. Tragen Sie im
Bereich neu definieren in das Feld Merkmal den fünfstelligen technischen
Namen des neuen Merkmals ein – dieser muss mit WW beginnen –, und
vergeben Sie eine Bezeichnung für das neue Merkmal. Wie in Abbildung
3.46 dargestellt, legen Sie das Merkmal WW003 mit der Bezeichnung Land
Warenempfaenger an. Im Anschluss wählen Sie mit Bezug auf vorhandene
Werte und tragen in das Feld Datenelement den technischen Namen des
Merkmals ein, das die gleichen Merkmalsausprägungen hat. Bestätigen Sie
Ihre Eingaben mit (¢).

Abbildung 3.46 Merkmal mit Bezug auf vorhandene Werte anlegen

Im Fenster Merkmal WW003 anlegen legen Sie das Kurzwort und die Über-
schrift fest. Das Merkmal soll das Land des Warenempfängers darstellen, da
dieses oft vom Land des Auftraggebers abweichen kann. Alle weiteren Wer-
te werden vom Bezugsmerkmal LAND1 kopiert, es sind also keine weiteren
Eingaben in diesem Fenster erforderlich.
Merkmal aktivieren Aktivieren Sie das Merkmal mit , und speichern Sie Ihre Einstellungen
mit . Ordnen Sie nun das Merkmal über Transaktion KEA0 dem Ergebnis-
bereich zu.

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3.5 Merkmale

Damit eine Ableitung des Merkmals in den Belegen erfolgen kann, müssen Merkmalsableitung
Sie zusätzlich eine Ableitungsregel anlegen, damit das System weiß, welche
Belege mit diesem Merkmal versorgt werden müssen und welche Kriterien
dazu erfüllt sein müssen. Wie Sie eine Merkmalsableitung anlegen, erfah-
ren Sie ebenfalls in diesem Kapitel.

Abbildung 3.47 Merkmal »WW003« anlegen

3.5.7 Merkmalsableitung mit Tabellenzugriff anlegen


Wie Sie in Abbildung 3.47 sehen, wurde ein Merkmal angelegt, das Sie für
die Ableitung des Landes des Warenempfängers verwenden können. Damit
das Merkmal mit Werten gefüllt wird, müssen Sie eine Ableitungsregel de-
finieren. Im SAP-System gibt es verschiedene Arten der Merkmalsablei-
tung:
쐍 Ableitungsregel
Die Ableitungsregel ist die am meisten verwendete Merkmalsableitung
in der Ergebnisrechnung. Sie ermöglicht es, Merkmalswerte anhand ver-
schiedener Merkmalskombinationen abzuleiten. In diesem Abschnitt
erfahren Sie, wie Sie eine Merkmalsableitung für das selbst definierte
Merkmal In-/Ausland anlegen.
쐍 Tabellenzugriff
Der Tabellenzugriff ermöglicht es, auf Tabellen z. B. von Stammdaten zu-
zugreifen, die im Beleg enthalten sind, und Merkmale aus diesen abzu-
leiten. In diesem Abschnitt wird erläutert, wie Sie einen Tabellenzugriff
für die Merkmalsableitung des Landes des Warenempfängers anlegen.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


91
3 Grundeinstellungen

쐍 Zuweisung
Eine Zuweisung versieht das Merkmal mit einem bestimmten Wert. In
diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie eine Zuweisung anlegen.
쐍 Initialisierung
Eine Initialisierung ermöglicht das Zurücksetzen von Merkmalen. Es
kann aus technischen Gründen notwendig sein, dass ein Merkmalswert
zurückgesetzt wird, bevor das Merkmal mit einem anderen Wert verse-
hen wird.
쐍 Erweiterung
Eine Erweiterung erlaubt es, eine Merkmalsableitung mit Verwendung
eines Users-Exits anzulegen. Dies ist bei der Anlage komplexer Merkmal-
sableitungen hilfreich, wenn der SAP-Standard an seine Grenzen ge-
langt.

Merkmalsableitung Rufen Sie Transaktion KEDR auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad, um
anlegen eine Merkmalsableitung für die Ableitung des Landes des Warenempfän-
gers anzulegen: Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung •
Stammdaten • Merkmalsableitung definieren.
Zum Anlegen einer Merkmalsableitung klicken Sie zuerst auf , um in den
Änderungsmodus der Merkmalsableitung zu wechseln. Im Änderungs-
modus können Sie eine neue Merkmalsableitung mit einem Klick auf
anlegen.
Art der Es erscheint das Pop-up Schritt anlegen (siehe Abbildung 3.48), in dem Sie
Merkmalsableitung die Art der Merkmalsableitung auswählen, die Sie anlegen möchten. Für
auswählen
unser Beispiel in Abbildung 3.48 wählen Sie Tabellenzugriff aus, um das
Land des Warenempfängers ableiten zu können. Bestätigen Sie Ihre Aus-
wahl mit (¢).

Abbildung 3.48 Tabellenzugriff anlegen

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92
3.5 Merkmale

Nach Bestätigung Ihrer Auswahl mit (¢) erscheint das Pop-up Tabellenna- Tabellenzugriff
me eingeben. Geben Sie die Tabelle ein, aus der Sie das Merkmal ableiten anlegen

möchten. Für das Beispiel in Abbildung 3.49 wählen Sie die Tabelle KNA1
aus, in der das Land des Warenempfängers abgelegt ist. Bestätigen Sie Ihre
Auswahl mit (¢).

Abbildung 3.49 Zugriffstabelle auswählen

Nach Auswahl und Bestätigung der Tabelle öffnet sich das Fenster Merk-
malsableitung: Tabellenzugriff ändern. Im Feld Schrittext können Sie eine
Bezeichnung für den Tabellenzugriff vergeben. Sie pflegen Ableitung Land
Warenempfaenger im Feld Schrittext (siehe Abbildung 3.50).
Die Registerkarte Definition im Fenster Merkmalsableitung: Tabellenzu-
griff ändern ist in zwei Teile geteilt.
Der obere Teil Tabellenzugriff über Quellfelder enthält das Schlüsselfeld der Quellfelder
Tabelle, aus der das Merkmal mithilfe des Tabellenzugriffs abgeleitet wer- bestimmen

den soll. In unserem Beispiel ist das Schlüsselfeld aus der Tabelle KNA1 das
Feld KUNNR (Debitorennummer). Diesem Schlüsselfeld muss das entspre-
chende Merkmal in der Ergebnisrechnung zugeordnet werden. Dem Feld
Debitorennummer ordnen Sie das entsprechende Merkmal, in dem der Wa-
renempfänger in der Ergebnisrechnung gespeichert ist, zu. Im Beispiel in
Abbildung 3.50 ordnen Sie das Merkmal KUNWE zu. Die Zuordnung im Be-
reich Tabellenzugriff über Quellfelder sagt somit aus, dass in der Tabelle
KNA1 mit dem Quellfeld KUNNR nach Merkmalsausprägungen gesucht
wird. Der Wert, der als Suchbegriff für KUNNR verwendet wird, wird dem
Merkmal KUNWE in der Ergebnisrechnung entnommen.
Im unteren Bereich Zuweisung Tabellenfelder zu Zielfeldern zuordnen le- Zielfelder zuordnen
gen Sie fest, welches Feld aus der Tabelle KNA1 in das neu angelegte Merk-

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


93
3 Grundeinstellungen

mal WW003 (Land Warenempfänger) übernommen werden soll. In der


Spalte Feldname wählen Sie die Merkmale der Tabelle KNA1 aus, die Sie in
das neu angelegte Merkmal übernehmen möchten. In unserem Beispiel zur
Übernahme des Landes des Warenempfängers wählen Sie in Abbildung
3.50 das Merkmal Land1 aus, das dem Länderschlüssel des Kundenstamms
entspricht. Das Land des Kunden soll dem neu angelegten Merkmal
WW003 zugewiesen werden (siehe Abbildung 3.50).

Abbildung 3.50 Quell- und Zielfelder für den Tabellenzugriff pflegen

Bedingung Nach der Pflege der Zuweisung für Quell- und Zielfelder wechseln Sie auf
definieren die Registerkarte Bedingung. Hier können Sie weitere Einschränkungen
vornehmen, z. B., dass die Zuweisung nur für bestimmte Warenempfänger
erfolgt. In unserem Fall der Zugriffspflege macht das jedoch keinen Sinn,
deshalb pflegen Sie in Abbildung 3.51 keine Bedingung.
Wechseln Sie auf die Registerkarte Eigenschaften. Sie haben die Möglich-
keit, das Häkchen vor Fehlermeldung ausgeben, wenn kein Wert gefunden
wurde zu setzen (siehe Abbildung 3.52). Dieses Häkchen bewirkt, dass alle
Belege, die nach CO-PA übergeleitet werden und das Merkmal KUNWE be-
inhalten, auch das Merkmal WW003 enthalten müssen. Wird für einen Be-
leg kein Merkmalswert für WW003 gefunden, kann der Beleg nicht nach
CO-PA übergeleitet werden. Sie müssen also entscheiden, wie wichtig Ihnen

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94
3.5 Merkmale

das Merkmal WW003 ist bzw. ob Ihnen eine Prozessunterbrechung ge-


rechtfertigt erscheint.

Abbildung 3.51 Bedingung pflegen

Abbildung 3.52 Eigenschaften pflegen

3.5.8 Merkmalsableitung mit Ableitungsregel anlegen


Im folgenden Beispiel legen Sie eine Ableitungsregel für das selbst definier- Merkmalsableitung
te Merkmal In-/Ausland an. Rufen Sie Transaktion KEDR auf, oder folgen Sie mit Ableitungsregel

dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrech-


nung • Stammdaten • Merkmalsableitung definieren.
Zum Anlegen einer Merkmalsableitung klicken Sie zuerst auf , um in
den Änderungsmodus der Merkmalsableitung zu wechseln. Im Änderungs-
modus können Sie eine neue Merkmalsableitung mit einem Klick auf
anlegen. Es erscheint das Pop-up Schritt anlegen (siehe Abbildung 3.53), in
dem Sie die Art der Merkmalsableitung auswählen, die Sie anlegen möch-

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


95
3 Grundeinstellungen

ten. In unserem Beispiel wählen Sie Ableitungsregel aus, um das selbst defi-
nierte Merkmal In-/Ausland ableiten zu können. Bestätigen Sie Ihre Aus-
wahl mit (¢).

Abbildung 3.53 Ableitungsregel pflegen

Regeldefinition Im sich öffnenden Fenster Merkmalsableitung: Regeldefinition ändern


festlegen können Sie im Feld Schrittext eine Bezeichnung für die Merkmalsableitung
festlegen. Wie Sie in Abbildung 3.54 sehen, pflegen Sie die Bezeichnung Ab-
leitung In-/Ausland. Der Bereich ist auf der Registerkarte Definition in zwei
Teile geteilt:
쐍 Quellfelder
In diesem Bereich legen Sie die Felder fest, die für die Ableitung des
selbst definierten Merkmals erforderlich sind. Sie können hier mehrere
Felder pflegen. Im Beispiel für die Ableitung des Merkmals In-/Ausland
pflegen Sie das Merkmal WW003 (Länderschlüssel). Die Ableitung be-
stimmt, für welches Land das Merkmal Inland oder Ausland gefüllt wird.
쐍 Zielfelder
Im Bereich Zielfelder bestimmen Sie die Felder, die mit Merkmalswerten
gefüllt werden sollen. In unserem Beispiel in Abbildung 3.54 wird das
Merkmal WW001 (In-/Ausland) gepflegt.

Bedingung Wechseln Sie nun auf die Registerkarte Bedingung. Hier können Sie zusätz-
festlegen liche Bedingungen definieren, die erfüllt werden müssen, damit eine Ablei-
tung erfolgt. Zum Beispiel könnten Sie hier ein Merkmal Kundengruppe
und eine spezifische Ausprägung hinterlegen. Die Merkmalsableitung wür-
de dann nur für die Kundengruppe mit der spezifischen Ausprägung erfol-
gen. In unserem Beispiel in Abbildung 3.55 schränken Sie die Bedingungen
für eine erfolgreiche Merkmalsableitung nicht weiter ein.

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96
3.5 Merkmale

Abbildung 3.54 Quell- und Zielfelder pflegen

Abbildung 3.55 Bedingung pflegen

Navigieren Sie auf die Registerkarte Eigenschaften im Fenster Merkmals-


ableitung: Regeldefinition ändern. Hier können Sie die folgenden Einstel-
lungen pflegen:
쐍 Fehlermeldung ausgeben, wenn kein Wert gefunden wurde
Ist diese Einstellung aktiviert, wird eine Fehlermeldung ausgegeben,
wenn ein Beleg erstellt wird, der das Quellfeld beinhaltet, für den aber
das Merkmal WW001 (In-/Ausland) nicht abgeleitet werden kann. Sie
sollten sich gut überlegen, ob dieses Häkchen gesetzt wird oder nicht,

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


97
3 Grundeinstellungen

weil das Setzen des Häkchens den Prozess unterbricht. Es ist in S/4HANA
Finance Release 1511 nicht möglich, Belege in der Ergebnisrechnung mit
Transaktion KEND (Zuordnungsänderung) neu zu bewerten, wenn die
buchhalterische Ergebnisrechnung aktiviert ist.
쐍 Einträge sollen mit Gültigkeitsdatum pflegbar sein
Wird diese Einstellung aktiviert, können Sie die Ableitung der Merkmals-
werte abhängig von einem Gültigkeitsdatum pflegen. Dies ist empfeh-
lenswert, wenn sich Merkmalswerte oft ändern, um eine gewissen Histo-
rie zu erhalten.
쐍 Zugriff optimieren, dafür keine Von-Bis-Werte pflegbar
Zur Verbesserung der Performance können Zugriffe auf die Merkmalsab-
leitung optimiert werden, indem auf die Pflege von Von-bis-Werten ver-
zichtet wird. Pflegen Sie z. B. einen Wert von Kunde 1 bis Kunde 2000,
durchläuft das System in der Prüfung der Merkmalsableitung jeden der
2.000 Kunden des Intervalls. Dies kann einiges an Zeit in Anspruch neh-
men, deshalb kann durch das Unterbinden der Intervallpflege die Perfor-
mance verbessert werden.
쐍 Benutzerdefinierter Name (optional, siehe F1-Hilfe)
In diesem Feld kann ein Schrittidentifizierer vergeben werden, der hilf-
reich bei der Verwendung von User-Exits ist. Zudem erlaubt der Schrit-
tidentifizierer einen direkten Absprung in die Regelpflege aus dem Ein-
stiegsbild heraus.

Speichern Sie Ihre Einstellungen, und klicken Sie auf den Button
, um die Ableitungsregeln für das Merkmal W001 (In-/Aus-
land) zu pflegen.

Abbildung 3.56 Eigenschaften pflegen

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98
3.5 Merkmale

Im Fenster Merkmalsableitung: Regeleinträge ändern sehen Sie eine Tabel- Quell-/Zielfelder


le zur Pflege der Quell- und Zielfelder. In der Spalte Länderschlüssel pflegen pflegen

Sie die Ausprägungen für das Quellfeld W003 (Länderschlüssel). In der Spal-
te In-/Ausland ordnen Sie das Quellfeld einem Zielfeld zu. In Abbildung 3.57
sehen Sie, dass für das Merkmal US (USA) das selbst definierte Merkmal 01
(Inland) abgeleitet werden würde.
Die Regeleinträge können über in einen Transportauftrag aufgenom- Regeleinträge
men und in das Zielsystem transportiert werden. Ist das Zielsystem jedoch transportieren

als Produktivsystem gekennzeichnet, sind die Regeleinträge über Trans-


aktion KEDR direkt im Zielsystem pflegbar. Das ist sinnvoll, weil in den Ab-
leitungsregeln oftmals Stammdaten verwendet werden, die nicht im Quell-
system vorhanden sind.
Nach vollendeter Pflege speichern Sie die Merkmalsableitung über .

Abbildung 3.57 Regeleinträge pflegen

3.5.9 Merkmalsableitung mit Zuweisung anlegen


Lernen Sie nun, wie Sie eine Merkmalsableitung mit Zuweisung anlegen. In Merkmalsableitung
diesem Beispiel legen Sie eine Merkmalsableitung mit Zuweisung für das in mit Zuweisung

diesem Kapitel angelegte Merkmal nicht planbar an. Das Ziel dieses Merk-
mals ist es, Materialien zu kennzeichnen, die von der Planung ausgeschlos-
sen werden sollen. Zur Anlage einer Merkmalsableitung mit Zuweisung
rufen Sie Transaktion KEDR auf oder folgen dem Customizing-Pfad Con-
trolling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Stammdaten • Merk-
malsableitung definieren.
Zum Anlegen einer Merkmalsableitung klicken Sie zuerst auf , um in den
Änderungsmodus der Merkmalsableitung zu wechseln. Im Änderungsmo-
dus können Sie eine neue Merkmalsableitung mit einem Klick auf anle-
gen. Es erscheint das Pop-up Schritt anlegen (siehe Abbildung 3.58), in dem
Sie die Art der Merkmalsableitung auswählen, die Sie anlegen möchten.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


99
3 Grundeinstellungen

Zuweisung anlegen Für das Beispiel in Abbildung 3.58 wählen Sie Zuweisung aus, um das Merk-
mal nicht planbar mit einem Merkmalswert versorgen zu können. Bestäti-
gen Sie Ihre Auswahl mit (¢).

Abbildung 3.58 Zuweisung pflegen

Im Fenster Merkmalsableitung: Zuweisung ändern können Sie im Feld


Schrittext eine Bezeichnung für die Merkmalsableitung festlegen. In Abbil-
dung 3.59 pflegen Sie die Bezeichnung nicht planbar.
Auf der Registerkarte Definition legen Sie fest, mit welchem Wert Sie das
Merkmal versorgen möchten. Sie haben dazu zwei Auswahlmöglichkeiten:
쐍 Quellfeld
Wenn Sie die Auswahl Quellfeld aktivieren, können Sie ein Merkmal, das
dem Ergebnisbereich zugeordnet ist, auswählen. Es stehen auch einige
globale Merkmale zur Verfügung, z. B. das Merkmal PLIKZ (Plan-Ist-
Kennzeichen).

Abbildung 3.59 Konstante und Zielfeld pflegen

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100
3.5 Merkmale

쐍 Konstante
Ist die Auswahl Konstante aktiviert, können Sie einen bis zu zehnstel-
ligen Merkmalswert als Konstante pflegen.

In der Zeile Zielfeld legen Sie das Merkmal fest, in das der Wert des Quell- Zielfeld festlegen
felds oder die Konstante übernommen werden soll. In unserem Beispiel in
Abbildung 3.59 soll die Konstante X in das Merkmal WW002 (nicht relevant)
übernommen werden.
Wechseln Sie zur Registerkarte Bedingung. Hier können Sie festlegen, unter
welchen Bedingungen die Zuweisung erfolgen soll. Werden auf dieser
Registerkarte keine Einträge gepflegt, dann wird jedem Beleg die Konstante
zugewiesen. Im Beispiel aus Abbildung 3.60 zur Zuweisung des Merkmals
nicht planbar schränken Sie die Bedingung ein, damit einschließlich des
Merkmals ARTNR (Artikelnummer 8) die Zuweisung der Konstante X in das
Merkmal nicht planbar erfolgen soll. Speichern Sie die Zuweisung über .

Abbildung 3.60 Bedingung pflegen

Wechseln Sie mit (F3) oder in das Fenster Merkmalsableitung: Strategie Übersicht über
ändern zurück, und Sie sehen eine Übersicht über alle Merkmalsablei- die Merkmals-
ableitungen
tungen.

Abbildung 3.61 Übersicht über die Merkmalsableitung

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


101
3 Grundeinstellungen

Reihenfolge der Merkmalsableitungen


Ist die Ableitung eines Merkmals abhängig von einer anderen Merkmals-
ableitung, muss die Reihenfolge der Ableitung eingehalten werden, damit
das SAP-System für beide Merkmale einen Wert ableiten kann. Wenn Sie
z. B. anhand des Landes des Warenempfängers Ihre Erlöszahlen in Regio-
nen gruppieren möchten, ist es notwendig, dass die Ableitung des Landes
des Warenempfängers vor der Ableitung der Region durchgeführt wird, da
das System sonst bei der Ableitung der Region keinen Wert finden kann.

Ergebnis des Schauen wir uns nun das Ergebnis der Merkmalsableitung Tabellenzugriff
Tabellenzugriffs für das Merkmal Land Warenempfänger an. Prüfen Sie das Land im Stamm-
satz des Warenempfängers. Rufen Sie dazu den Debitorenstamm mit
Transaktion FD03 auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad Rechnungs-
wesen • Finanzwesen • Debitoren • Stammdaten • Anzeigen. Das Land im
Debitor ist in der Übersicht in den allgemeinen Daten gepflegt (siehe Abbil-
dung 3.62).

Abbildung 3.62 Debitor für das Merkmal »Land Warenempfänger« anzeigen

Nach Buchung einer Faktura finden Sie in Abbildung 3.63 im Beleg der kal-
kulatorischen Ergebnisrechnung das korrekt abgeleitete Merkmal Land
Warenempfänger wieder.

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102
3.5 Merkmale

Abbildung 3.63 Beleg der kalkulatorischen Ergebnisrechnung anzeigen

Im Beleg der buchhalterischen Ergebnisrechnung, der Teil des Finanzbuch-


haltungsbelegs ist, ist das Merkmal Land Warenempfänger ebenfalls mit
dem korrekten Wert gefüllt (siehe Abbildung 3.64).

Abbildung 3.64 Beleg der buchhalterischen Ergebnisrechnung anzeigen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


103
3 Grundeinstellungen

Merkmale
Sowohl in der kalkulatorischen als auch in der buchhalterischen Ergebnis-
rechnung legen Sie Merkmale an und ordnen diese dem Ergebnisbereich
zu.
Nahezu jedes Datenfeld kann als Merkmal definiert werden. Es können
Merkmalsableitungen definiert werden, mit denen Merkmale, die nicht
direkt dem Ergebnisbereich zugeordnet werden können, abgeleitet wer-
den können.
Die Regeln für die Zuordnung und Ableitung von Merkmalen unterschei-
den sich in den beiden Arten der Ergebnisrechnung nicht.
In SAP ERP gab es die Möglichkeit, Merkmale nach der Belegbuchung zu
ändern oder gebuchte Belege mit Merkmalen anzureichern. Transaktion
KEND zur Durchführung von Zuordnungsänderungen ist in Release 1511
von SAP S/4HANA jedoch nicht verfügbar. Laut Hinweis 2176823 kann die
Zuordnungsänderung in Release 1605 über Hinweise aktiviert werden. In
Release 1610 steht die Transaktion zur Verfügung. Wird nur das kalkulato-
rische und nicht das buchhalterische CO-PA verwendet, ist die Zuord-
nungsänderung auch in niedrigeren SAP-S/4HANA-Releases verfügbar.

3.6 Wertfelder
Wertfelder werden nur benötigt, wenn mit der kalkulatorischen Ergebnis-
rechnung gearbeitet wird. Die kalkulatorische Ergebnisrechnung speichert
die Werte nicht auf Konten-/Kostenarten wie die buchhalterische Ergebnis-
rechnung, sondern auf Wertfeldern. Wertfelder definieren die Zeilenstruk-
tur in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung. Im Customizing wird festge-
legt, wie die Wertfelder mit Werten versorgt werden. Details dazu werden in
Kapitel 4, »Ist-Wertefluss«, behandelt.
Wertfeld anlegen Zur Anlage von Wertfeldern rufen Sie Transaktion KEA5 auf oder folgen
dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrech-
nung • Strukturen • Ergebnisbereich definieren • Wertfelder pflegen. Im
Fenster Wertfelder bearbeiten: Einstieg können Sie sich zunächst eine
Übersicht aller im System bereits vorhandenen Wertfelder anzeigen lassen,
um zu entscheiden, welche Wertfelder neu angelegt werden müssen oder
welche Wertfelder Sie wiederverwenden können. Aktivieren Sie Alle Wert-
felder und , um eine Übersicht aller Wertfelder, die im System
vorhanden sind, zu erhalten.

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104
3.6 Wertfelder

Abbildung 3.65 Wertfelder des Ergebnisbereichs anzeigen

Sie erhalten eine Listanzeige aller Wertfelder, wie aus Abbildung 3.66 her- Details zum
vorgeht. Die Listanzeige enthält folgende Spalten: Wertfeld

쐍 Wertfeld
Fünfstelliger technischer Name des Wertfelds. Alle selbst angelegten
Wertfelder beginnen mit VV und drei Zeichen.

Abbildung 3.66 Wertfelder anzeigen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


105
3 Grundeinstellungen

쐍 Bedeutung
Beschreibung des Wertfelds
쐍 Kurzwort
Kurzbeschreibung des Wertfelds
쐍 Betrag
ist aktiviert, wenn das Wertfeld Beträge speichern soll
쐍 Menge
ist aktiviert, wenn das Wertfeld Mengen speichern soll

Wertfelder Prüfen Sie die im System angelegten Wertfelder, bevor Sie mit (F3) oder
anzeigen zurück zum Fenster Wertfelder bearbeiten: Einstieg gehen, und Sie lernen,
wie Sie ein eigenes Wertfeld anlegen. Klicken Sie auf , und
es erscheint ein Pop-up wie in Abbildung 3.67, in dem Sie den technischen
Namen und die Bedeutung sowie die Art des Wertfelds festlegen. Legen Sie
das Betragswertfeld VV010 mit der Beschreibung Entsorgung an, wie in Ab-
bildung 3.67 dargestellt.

Abbildung 3.67 Wertfeld anlegen

Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢), und Sie gelangen in das Fenster
Wertfeld VV010 anlegen, in dem Sie die Kurzbeschreibung eingeben und
die Werte, die Sie im Pop-up in Abbildung 3.67 gepflegt haben, nochmals
überarbeiten können. Sie haben auch die Möglichkeit, im Bereich Aggrega-
tion im Feld Zeit-Aggr. zulässige Aggregationen festzulegen. Das Bezugsfeld
für die Aggregation ist dabei immer die Periode des Geschäftsjahrs.

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106
3.6 Wertfelder

Es stehen die folgenden Aggregationen zur Auswahl: Aggregationen


des Wertfelds
쐍 SUM (Summation)
Das Wertfeld summiert alle Werte, die gespeichert werden. Dies ist die
Standardeinstellung für Wertfelder und empfiehlt sich für alle Betrags-
wertfelder.
쐍 AVG (Durchschnitt (alle Werte))
Das Wertfeld berechnet einen Durchschnitt aller Werte. Dies bietet sich
für eine Kennzahl wie etwa die durchschnittliche Mitarbeiterzahl an.
쐍 LAS (Letzter Wert)
Das Wertfeld speichert nur den letzten Wert. Diese Aggregation kommt
z. B. bei der Speicherung eines Zinssatzes oder einer anderen monatlich
feststehenden Kennzahl in Betracht.

Nach der Pflege der einzelnen Felder aktivieren Sie das Wertfeld über Wertfeld aktivieren
und speichern das Wertfeld über . Nun ist das Wertfeld angelegt, aber
noch nicht dem Ergebnisbereich zugeordnet.

Abbildung 3.68 Bezeichnung des Wertfelds pflegen

Zur Zuordnung des Wertfelds zum Ergebnisbereich rufen Sie Transaktion Wertfeld einem
KEA0 auf oder folgen dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Ergebnisbereich
zuordnen
Marktsegmentrechnung • Strukturen • Ergebnisbereich definieren. Geben
Sie den Ergebnisbereich, dem Sie das Wertfeld zuordnen möchten, in das
Feld Ergebnisbereich ein.
In unserem Beispiel in Abbildung 3.69 werden Sie das Wertfeld dem Ergeb-
nisbereich EVOL zuordnen. Zur Änderung der Datenstrukturen klicken Sie
auf und im Anschluss auf im Bereich Datenstruktur.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


107
3 Grundeinstellungen

Abbildung 3.69 Datenstruktur des Ergebnisbereichs ändern

Datenstruktur Es öffnet sich das Fenster Datenstruktur bearbeiten: Merkmalsbild. Klicken


ändern Sie hier auf die Registerkarte Wertfelder, und Sie sehen das Fenster Daten-
struktur bearbeiten: Wertfeldbild, wie in Abbildung 3.70 dargestellt.
Im Fenster sehen Sie eine Übersicht aller dem Ergebnisbereich bereits zuge-
ordneten Wertfelder in der Tabelle Datenstruktur. In der Tabelle Vorlage se-
hen Sie alle Wertfelder, die im System vorhanden sind und dem Ergebnis-
bereich zugeordnet werden können. Die Zuordnung der Wertfelder aus der
Vorlagetabelle zum Ergebnisbereich erfolgt über die Pfeile in der Mit-
te der Tabellen. Nach Zuordnung der Wertfelder zum Ergebnisbereich wer-
den diese in der Tabelle Vorlage in blauer Schrift dargestellt und können
nicht erneut für die Zuordnung ausgewählt werden. Ist ein Wertfeld dem
Ergebnisbereich bereits zugeordnet und im Ergebnisbereich aktiviert, ist es
nur sehr schwer möglich, die Zuordnung wieder aufzuheben. Wenn das
Wertfeld im Customizing oder in Berichten bereits verwendet wird, muss
es erst hier gelöscht werden, bevor es aus dem Ergebnisbereich entfernt
werden kann.
Datenstruktur Nachdem Sie die Wertfelder aus der Vorlagetabelle der Datenstruktur zuge-
aktivieren ordnet haben, aktivieren Sie die Datenstruktur über .
Nach dem Aktivieren der Datenstrukturpflege verlassen Sie diese über (F3)
oder .

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108
3.6 Wertfelder

Abbildung 3.70 Wertfeld hinzufügen

Es erscheint ein Pop-up wie in Abbildung 3.71, das fragt, ob die Umgebung Ergebnisbereich
des Ergebnisbereichs aktiviert werden soll. Damit der Ergebnisbereich wie- aktivieren

der aktiviert wird, ist die Generierung des Ergebnisbereichs erforderlich.


Bestätigen Sie deshalb das Pop-up mit Ja.

Abbildung 3.71 Ergebnisbereich generieren

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


109
3 Grundeinstellungen

Nach der erfolgreichen Generierung des Ergebnisbereichs sollte der Status


des Ergebnisbereichs sowie der Datenstruktur grün sein. Ist dies nicht der
Fall, können Sie den Ergebnisbereich manuell über die Registerkarte Umge-
bung nachgenerieren. Das Wertfeld ist nun dem Ergebnisbereich zugeord-
net und steht Ihnen im Customizing oder in der Definition des Berichts zur
Auswahl zur Verfügung.

Wertfelder
Wertfelder werden nur in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung verwen-
det und definieren die Zeilenstruktur in der Ergebnisrechnung.

3.7 Mengenfelder
Sowohl in der kalkulatorischen als auch in der buchhalterischen Ergebnis-
rechnung können Mengenfelder, z. B. zur Ableitung der Absatzmenge, in
den Beleg übernommen werden.
Mengenfelder für S/4HANA Finance erlaubt die Übernahme von bis zu drei verschiedenen
die buchhalterische Mengeneinheiten in die buchhalterische Ergebnisrechnung, also in den Fi-
Ergebnisrechnung
nanzbuchhaltungsbeleg. Zur Definition und Übernahme der zusätzlichen
Mengenfelder rufen Sie folgenden Customizing-Pfad auf:
Controlling • Controlling Allgemein • Zusätzliche Mengen • Zusätzliche
Mengenfelder definieren.
Zusätzliche Im Fenster Neue Einträge: Übersicht Hinzugefügte können Sie in der Spalte
Mengenfelder Zusätzliches Mengenfeld bis zu drei zusätzliche Mengen auswählen. In der
Spalte KKrs (Kostenrechnungskreis) pflegen Sie den Kostenrechnungskreis.
In der Spalte Dimension können Sie eine Dimension für das zusätzliche
Mengenfeld pflegen. Wie in Abbildung 3.72 dargestellt, wählen Sie dimensi-
onslos für die Pflege des Mengenfelds Zusätzliche Menge 1 aus. In der letz-
ten Spalte Stand.-ME (Standardmengeneinheit) pflegen Sie die zusätzliche
Mengeneinheit, in der das Mengenfeld gespeichert werden soll. Sie können
die zusätzliche Mengeneinheit im Materialstamm mit einer Umrechnungs-
regel von der Standardmengeneinheit zur gewählten zusätzlichen Men-
geneinheit pflegen. Damit eine Ableitung der Menge in den Beleg der buch-
halterischen Ergebnisrechnung erfolgen kann, müssen Sie das BAdI, das im
folgenden Abschnitt beschrieben wird, aktivieren.
Umrechnung der Ist die zusätzliche Mengeneinheit nicht im Materialstamm gepflegt, kön-
Mengeneinheiten nen Sie in einem BAdI eine Umrechnung in die zusätzlichen Mengen-

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110
3.7 Mengenfelder

einheiten pflegen. Dies erleichtert die Stammdatenpflege und minimiert


Fehleinträge. Rufen Sie zur Pflege des BAdIs den folgenden Customizing-
Pfad auf: Controlling • Controlling Allgemein • Zusätzliche Mengen • BAdI-
Schnittstelle für zusätzliche Mengen. Zur Pflege des BAdIs benötigen Sie
einen Entwicklerschlüssel und Kenntnisse im Programmieren.

Abbildung 3.72 Zusätzliche Mengenfelder anlegen

In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ist die Anlage eines Wertfelds für Wertfeld für
Mengen Voraussetzung für die Ableitung einer Menge. Die Anlage eines Mengen

Mengenwertfelds erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie die Anlage eines
Wertfelds für die Speicherung von Betragswerten.
Zur Anlage eines Mengenwertfelds rufen Sie Transaktion KEA5 auf oder fol-
gen dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrech-
nung • Strukturen • Ergebnisbereich definieren • Wertfelder pflegen.
Klicken Sie im Fenster Wertfelder bearbeiten: Einstieg auf den Button
, und es erscheint ein Pop-up wie in Abbildung 3.73, in
dem Sie den technischen Namen und die Bedeutung sowie die Art des
Wertfelds festlegen. Legen Sie das Mengenwertfeld VVKAR mit der Be-
schreibung Karton an. Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢).

Abbildung 3.73 Mengenfeld anlegen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


111
3 Grundeinstellungen

Es öffnet sich das Fenster Wertfeld VVKAR anlegen. Wie in Abbildung 3.74
können Sie hier die Bedeutung (Karton) und das Kurzwort (Karton) festle-
gen. Im Feld Zeit-Aggr. bestimmen Sie, ob sich die Mengen im Wertfeld auf-
summieren (SUM) oder ob ein Durchschnittswert (AVG) gebildet wird.
Mengenfeld Aktivieren Sie das Mengenwertfeld über , und speichern Sie das Wertfeld
aktivieren über . Nun ist das Mengenwertfeld angelegt und kann dem Ergebnisbe-
reich zugeordnet werden.
Zuordnung zum Zur Zuordnung zum Ergebnisbereich rufen Sie Transaktion KEA0 oder fol-
Ergebnisbereich gende Customizing-Transaktion auf: Controlling • Ergebnis- und Marktseg-
mentrechnung • Strukturen • Ergebnisbereich definieren.

Abbildung 3.74 Bezeichnung des Mengenfelds festlegen

Zuordnung zum Die Mengenwertfelder müssen im Anschluss einer Menge zugeordnet wer-
SD-Mengenfeld den. Rufen Sie dazu Transaktion KE4M oder den Customizing-Pfad Control-
ling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Werteflüsse im Ist • Fakturen
übernehmen • Mengenfelder zuordnen auf.
Im Fenster Sicht »Zuordnung von SD-Mengenfelder zu CO-PA-Mengenfel-
dern« ändern können Sie über Neue Einträge zu nachfolgenden SD-Men-
genfeldern CO-PA-Mengenfelder zuordnen.
In Tabelle 3.3 sehen Sie eine Übersicht aller Mengenfelder, die zugeordnet
werden können.

SD-Mengenfeld Bezeichnung

BRGEW Bruttogewicht

FKIMG Fakturierte Menge

Tabelle 3.3 Übersicht über die SD-Mengenfelder

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112
3.7 Mengenfelder

SD-Mengenfeld Bezeichnung

FKLMG Fakturamenge Liefermengeneinheit

KBMENG Kumulierte bestätigte Menge

KLMENG Kumulierte bestätigte Menge

KWMENG Auftragsmenge

LSMENG Liefersollmenge

NTGEW Nettogewicht

VOLUM Volumen

Tabelle 3.3 Übersicht über die SD-Mengenfelder (Forts.)

In Abbildung 3.75 werden die SD-Mengenfelder FKIMG und KWMENG dem


CO-PA-Mengenfeld ABSMG zugeordnet. Über die Vorgangsart können Sie
die unterschiedlichen Mengen, die im selben Wertfeld gespeichert sind, im
Beleg später unterscheiden.

Abbildung 3.75 Zuordnung von SD-Mengenfeldern zu CO-PA-Mengenfeldern

In folgendem Praxisbeispiel überprüfen Sie die eben getroffenen Einstel-


lungen zur Überleitung der Mengen sowohl in die buchhalterische als auch
in die kalkulatorische Ergebnisrechnung.
Rufen Sie zuerst die Grunddaten des Materialstamms auf, um zu überprü- Materialstamm
fen, ob eine alternative Mengeneinheit im Materialstamm gepflegt ist. Ru- anzeigen

fen Sie dazu Transaktion MM03 oder den folgenden Customizing-Pfad auf:
Logistik • Bestandsführung • Umfeld • Auskunft • Material.
In der Sicht Grunddaten 1 können Sie über Zusatzdaten • Mengeneinheiten
des Materials, wie in Abbildung 3.76 dargestellt, die alternativen Mengen-
einheiten des Materials überprüfen.

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113
3 Grundeinstellungen

Abbildung 3.76 Alternative Mengeneinheit im Materialstamm anzeigen

In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung sehen Sie die Absatzmenge in


Kartons, auf das Merkmal VVKAR übergeleitet (siehe Abbildung 3.77).

Abbildung 3.77 Beleg mit alternativer Mengeneinheit in der kalkulatorischen


Ergebnisrechnung

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114
3.8 Ergebnisbereich transportieren

In der buchhalterischen Ergebnisrechnung wurde die Absatzmenge in das


zusätzliche Mengenfeld übergeleitet. Dieses ist ebenfalls im Universal Jour-
nal, in der Tabelle ACDOCA, abgelegt.

Mengenfelder
In der buchhalterischen Ergebnisrechnung besteht die Möglichkeit, bis zu
drei verschiedene Mengenfelder im Ergebnisbereich zu definieren.
In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung können bis zu neun Mengenfel-
der definiert und dem Ergebnisbereich zugeordnet werden. Pro Mengen-
feld wird ein Wertfeld mit dem Wertfeldtyp Menge angelegt.

3.8 Ergebnisbereich transportieren


Nach Abschluss des Customizings für den Ergebnisbereich können Sie die-
sen und alle abhängigen Einstellungen transportieren.
Rufen Sie dazu Transaktion KE3I auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad Ergebnisbereich
Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Werkzeuge • Produk- transportieren

tivstart • Objekte transportieren. Im Fenster Transportwerkzeug: Auswahl


Transportobjekt wählen Sie die Objekte aus, die Sie transportieren möch-
ten. Im folgenden Beispiel wird der Ergebnisbereich für den Transport aus-
gewählt, wie Sie in Abbildung 3.78 sehen können.

Abbildung 3.78 Ergebnisbereich transportieren

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115
3 Grundeinstellungen

Nach einem Klick auf oder einem Druck auf die Taste (F8) er-
scheint ein Pop-up (siehe Abbildung 3.79), in dem Sie aufgefordert werden,
einen Customizing-Auftrag und einen Workbench-Auftrag auszuwählen
oder anzulegen. Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢) oder .

Abbildung 3.79 Transportauftrag auswählen

Sie erhalten eine Übersicht aller Ergebnisbereiche, an denen Änderungen


durchgeführt wurden und die somit transportiert werden können. In unse-
rem Beispiel haben Sie Änderungen am Ergebnisbereich EVOL durchge-
führt, der damit, wie aus Abbildung 3.80 hervorgeht, zum Transport zur
Verfügung steht. Markieren Sie den Ergebnisbereich, den Sie transportie-
ren möchten, mit einem Klick auf den Zeilenanfang, und klicken Sie auf
, um die Objekte in den Transportauftrag aufzunehmen.

Abbildung 3.80 Ergebnisbereich zum Transport auswählen

Objektklassen Sie erhalten eine Übersicht aller abhängigen Objektklassen, wie z. B. Struk-
transportieren turen: Grundeinstellungen, Stammdaten: Planung etc. In Abbildung 3.81 se-
hen Sie einen Ausschnitt aller auswählbaren Objektklassen. Sie können ent-
weder alle Objektklassen markieren und transportieren, oder Sie schränken
auf die Objektklassen, an denen Sie Veränderungen vorgenommen haben,

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116
3.9 Zusammenfassung

ein und bestätigen Ihre Eingaben mit (¢). Die ausgewählten Objekte sind
nun in die Transportaufträge aufgenommen und können transportiert
werden.

Abbildung 3.81 Abhängige Objektklassen für Transport auswählen

Nach dem Import der Aufträge empfiehlt es sich, mit Transaktion KEA0 zu Ergebnisbereich
überprüfen, ob der Ergebnisbereich vollständig generiert ist oder ob eine nachgenerieren

Nachgenerierung erforderlich ist. Sie sehen dies am Status des Ergebnisbe-


reichs auf der Registerkarte Umgebung.

Transport des Ergebnisbereichs


Der Ergebnisbereich für die buchhalterische und die kalkulatorische Ergeb-
nisrechnung kann über eine Customizing-Transaktion in das Zielsystem
transportiert werden.

3.9 Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben Sie gelernt, wie Sie die Organisationsstruktur der
Ergebnisrechnung anlegen und was Sie dabei berücksichtigen müssen. Es
wurden die Unterschiede in der Organisationsstruktur und den Stamm-
daten in der kalkulatorischen und der buchhalterischen Ergebnisrechnung

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117
3 Grundeinstellungen

erläutert. Auf neue Funktionen im Zusammenhang mit S/4HANA Finance


wurde besonderes Augenmerk gelegt. Auf Funktionen, die in zukünftigen
Releases eingeführt werden, wie z. B. die zusätzlichen Währungsfelder, ha-
ben Sie einen Ausblick erhalten.
Im nächsten Kapitel erfahren Sie alles über die Einstellungen zum Werte-
fluss und über die Schnittstellen zu den logistischen Modulen sowohl in
der kalkulatorischen als auch der buchhalterischen Ergebnisrechnung.

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118
Kapitel 4
Ist-Wertefluss
Der Ist-Wertefluss bestimmt, wie die Daten aus vorgelagerten Prozessen in
der Ergebnisrechnung verarbeitet und dargestellt werden. Doch wie setzen
Sie den Ist-Wertefluss korrekt auf? Welche Darstellungsmöglichkeiten bie-
tet CO-PA? Dies erfahren Sie in diesem Kapitel.

Die Grundeinstellungen der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (kurz:


Ergebnisrechnung, CO-PA) definieren die Basis für die Nutzung von CO-PA.
Gleichzeitig legen sie die Struktur von CO-PA fest, das heißt, welche Merk-
male für Auswertungen zur Verfügung stehen und wie die Ableitung dieser
Merkmale erfolgt. Für die kalkulatorische Ergebnisrechnung legen die
Wertfelder außerdem die Zeilenstruktur fest.
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie den Ist-Wertefluss sowohl für die kal-
kulatorische als auch die buchhalterische Ergebnisrechnung aufsetzen. Der
Ist-Wertefluss definiert, wie die Daten in die Ergebnisrechnung übernom-
men werden. Ich zeige Ihnen, wie Sie Fakturen, Herstellkosten und Abwei-
chungen in die Ergebnisrechnung überleiten können. Zudem erfahren Sie
in diesem Kapitel, wie Gemeinkosten, etwa Innenaufträge und Kostenstel-
len, nach CO-PA abgerechnet bzw. umgelegt werden können. Ich beschreibe
die notwendigen Customizing-Einstellungen und weise Sie explizit auf
Neuerungen in der buchhalterischen Ergebnisrechnung hin.

4.1 Einführung
Der Ist-Wertefluss bestimmt, wie die Daten aus den vorgelagerten Prozes- Ist-Wertefluss
sen (z. B. Logistik, Vertrieb) in der Ergebnisrechnung ankommen und ver-
arbeitet werden. Mit S/4HANA Finance wurden die Möglichkeiten für die
Gestaltung des Ist-Werteflusses für die buchhalterische Ergebnisrechnung
stark erweitert. Die buchhalterische Ergebnisrechnung erhält in S/4HANA
Finance viele neue Funktionen, die sich viele Anwender insgeheim schon
lange für die Ergebnisrechnung gewünscht haben.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


119
4 Ist-Wertefluss

Abstimmung mit In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ist die Definition der Ist-Werte-
der Finanzbuch- flüsse ein sehr wichtiger Prozess, um so die Abstimmung mit der Finanz-
haltung
buchhaltung zu gewährleisten. In der Ergebnisrechnung fließen alle Infor-
mationen zur Erstellung einer Ergebnisrechnung zusammen, allerdings
unter der Voraussetzung, dass Sie es mit korrekten und transparenten Wer-
teflüssen zu tun haben. CO-PA selbst erzeugt jedoch keine Ist-Daten, viel-
mehr werden diese aus angrenzenden Komponenten übernommen.
Prozesse in vor- Im Customizing von CO-PA können Sie zwar die Schnittstellen zu anderen
gelagerten SAP- Komponenten, wie z. B. dem Vertrieb (SD), beeinflussen, aber die Voraus-
Komponenten
setzung für die Definition sind sauber aufgesetzte Prozesse in den Beleg-
fluss auslösenden Komponenten. Es ist wichtig, dass diese verstanden und
in der Konzeption von CO-PA berücksichtigt werden. Herausforderungen
in der Abstimmung von CO-PA mit der Finanzbuchhaltung sind nicht sel-
ten. Der Grund dafür sind oft unsauber aufgesetzte Prozesse in den vorge-
lagerten SAP-Komponenten.

Ableitung von Werten

Herkunft Ergebnisschema ⁽¹⁾ Bewertung Datenbestand Rechenschema ⁽²⁾


kalkulatorisches
 Konditionsarten CO-PA  Elemente
Kundenaufträge  Abweichungen  Wertfelder
/Fakturen Formeln
 Kostenarten 

Projekte Kostenarten

Fertigungs-  Kostenarten
aufträge  Abweichungen

Direkt-
kontierung aus Kostenarten
R / MM

Kostenstellen &
Kostenarten
Innenaufträge

Ableitung von Merkmalen

(1) Im Ergebnisschema werden Kostenarten, Abweichungskategorien (2) Ein Rechenschema ist eine Formelsammlung. Damit
und Konditionsarten in den Wertfeldern des CO-PA zugeordnet. werden Kennzahlen berechnet, die in Berichten verwen-
det werden können.

Abbildung 4.1 Vorgelagerte Prozesse in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

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120
4.1 Einführung

In Abbildung 4.1 und Abbildung 4.2 sehen Sie ein Beispiel für die Analyse
und das Aufsetzen der kalkulatorischen Ergebnisrechnung. Es ist wichtig,
die Werteflüsse und Prozesse vor dem Aufsetzen der Ergebnisrechnung
zu verstehen, um eine Abstimmbarkeit mit der Finanzbuchhaltung zu
ermöglichen. Wie die Ergebnisse in der Ergebnisrechnung ankommen,
bestimmen Sie durch das Aufsetzen der Werteflüsse. Die Struktur der kal-
kulatorischen Ergebnisrechnung legen Sie hingegen in den Grundeinstel-
lungen fest.

Reporting
Legal-
Kunde Produkt BU einheit
Absatzmenge    
Brutto-Umsatz    
Rabatte/Erlösschmäl.    
Skonti    
Provisionen/Boni    
Netto-Umsatz    
Materialkosten variabel    
Materialkosten fix    
Abweichungen Mat.    
Deckungsbeitrag 1 ()   
Fertigungskosten variabel  
Fertigungskosten fix    
Abw. Fertigung –   
Deckungsbeitrag 2 ()   
F&E-Kosten  
Marketingkosten  
Deckungsbeitrag 3  
Sonst. Bewertungen/Abw. 
GK Vertrieb  
GK Verwaltung  
Sonst. Gemeinkosten 
Operatives Ergebnis 
Außerordentl. Ergebnis 
Neutrales Ergebnis 
Gesamtergebnis 

Abbildung 4.2 Beispiel für einen Bericht in der kalkulatorischen Ergebnis-


rechnung

In diesem Kapitel stelle ich Ihnen die Customizing-Transaktionen und Ein- Datenanreicherung
stellungen vor, die Ihnen zur Datenanreicherung von CO-PA zur Verfügung in CO-PA

stehen. Dabei gehe ich zu Beginn jedes Abschnitts auch auf die vorgelager-
ten Prozesse ein, die Sie verstehen müssen, um die Analyse zu vereinfachen
und die Qualität der Ergebnisberichte zu verbessern.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


121
4 Ist-Wertefluss

4.2 Kundenauftragsbestand
Der Kundenauftragsbestand kann ausschließlich im kalkulatorischen CO-
PA ausgewiesen werden. Er ermöglicht die Darstellung einer Tendenz oder
Prognose über den sich in der Pipeline befindlichen Kundenauftragsbe-
stand, der in den Ergebnisberichten dargestellt werden kann.
Darstellung Der Kundenauftragsbestand wird auf denselben Wertfeldern wie die Erlöse
des Kunden- dargestellt, aber in einer separaten Vorgangsart abgespeichert. Mit der
auftragsbestands
Übernahme der Auftragseingänge haben Sie die Möglichkeit, vorausschau-
end Aussagen über die Ergebnisentwicklung zu treffen und frühzeitig Ge-
genmaßnahmen zu ergreifen
Kundenauftrags- Die Ermittlung des Kundenauftragsbestands geht von der Erstellung eines
bestand ermitteln Kundenauftrags in der SAP-Komponente SD (Vertrieb) aus. Bei der Anlage
eines Kundenauftrags im SAP-System legen Sie den Auftraggeber und den
Warenempfänger im Kopf des Kundenauftrags fest (siehe Abbildung 4.3). In
den Positionsdaten legen Sie fest, welche Materialien in welcher Menge an
den Kunden geliefert werden sollen.

Abbildung 4.3 Positionen im Kundenauftrag anzeigen

Mit der Eingabe des Materials und der bestellten Menge wird im Kunden-
auftrag die Preisermittlung getriggert. Markieren Sie im Kundenauftrag

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122
4.2 Kundenauftragsbestand

eine Position, und klicken Sie auf den Button . Dadurch gelangen Sie in
eine Übersicht der zur Preisermittlung angewandten Konditionen (siehe
Abbildung 4.4).
Jede Kondition stellt dabei ein Preiselement dar. Das Kalkulationsschema Preisermittlung im
ist in der Kundenauftragsart hinterlegt. Die Konditionswerte werden als Kundenauftrag

Stammdaten im Vertrieb in der Konditionspflege hinterlegt. Es gibt auch


Rechenkonditionen, die die Werte anhand einer Formel errechnen (z. B.
prozentualer Zuschlag), oder manuelle Konditionen, diesen Konditionen
können Sie in der Kalkulation manuell einen Wert zuweisen.
Sowohl für die Übernahme des Kundenauftragsbestands als auch für die
Übernahme der SD-Fakturen in das kalkulatorische CO-PA muss jeder Kon-
dition ein Wertfeld zugewiesen werden.

Abbildung 4.4 Konditionen zur Kundenauftragsposition anzeigen

Für die Übernahme des Kundenauftragsbestands in die kalkulatorische Er- Kundenauf-


gebnisrechnung sind Customizing-Einstellungen erforderlich. Rufen Sie tragsbestand
übernehmen
Transaktion KE4I auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad Controlling •
Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Werteflüsse im Ist • Kundenauf-
tragseingänge übernehmen • Wertfelder zuordnen • Zuordnungspflege SD-
Konditionen → CO-PA-Wertfelder.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


123
4 Ist-Wertefluss

Im Fenster Sicht »CO-PA: Zuordnung SD-Konditionen zu Wertfeldern« än-


dern: Übersicht können Sie jeder Konditionsart, die in Ihrem Unternehmen
in einem Kalkulationsschema angewandt wird, einem Wertfeld zuordnen.
Über Neue Einträge können Sie neue Zeilen hinzufügen.
Vorzeichen- Sie sehen in Abbildung 4.5 eine Spalte Vorz. Über… (Vorzeichen-Übernah-
übernahme me). Im Regelfall werden alle Werte mit positiven Vorzeichen in den Wert-
feldern geführt. In Ausnahmefällen ist es allerdings notwendig, dass Sie die
vorzeichengerechte Übernahme von Konditionswerten nach CO-PA akti-
vieren. Dieses Kennzeichen sollten Sie jedoch, wie bereits erwähnt, nur in
Ausnahmefällen nutzen, etwa wenn mehrere Konditionsarten in einem
Wertfeld mit unterschiedlichen Vorzeichen saldiert werden sollen (z. B. Ge-
winnzuschlag oder Verlustabschlag) oder wenn eine Kondition mit unter-
schiedlichen Vorzeichen in ein Wertfeld einfließt (z. B. bei der Verwendung
von Bonusabsprachen). Die Kondition B002 (Materialbonus) in Abbildung
4.5 ist z. B. eine Kondition, die unterschiedliche Vorzeichen tragen kann.
Daher ist die Aktivierung des Kennzeichens Vorzeichen-Übernahme für
diese Kondition erforderlich. Durch Setzen dieses Kennzeichens gewähr-
leisten Sie, dass auch bei positiven und negativen Konditionswerten immer
der korrekte Gesamtwert ausgewiesen werden kann.

Abbildung 4.5 Konditionen zu Wertfeldern zuordnen

Menge des Kunden- Neben den Preiskonditionen können Sie auch die Menge des Kundenauf-
auftragsbestands tragsbestands in die kalkulatorische Ergebnisrechnung übernehmen. Es kön-
nen verschiedene Mengenfelder aus SD (Vertrieb) übernommen werden.
Übernahme Zur Übernahme der Mengenfelder rufen Sie Transaktion KE4M oder den
der Mengenfelder folgenden Customizing-Pfad auf: Controlling • Ergebnis- und Marktseg-
mentrechnung • Werteflüsse im Ist • Kundenauftragseingänge überneh-
men • Mengenfelder zuordnen.
In Abbildung 4.6 können Sie im Fenster Sicht »Zuordnung von SD-Mengen-
felder zu COPA-Mengenfeldern« ändern: Übersicht über Neue Einträge
neue Zeilen hinzufügen.

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124
4.2 Kundenauftragsbestand

Abbildung 4.6 SD-Mengenfelder zu CO-PA-Mengenfeldern zuordnen

Folgende Mengenfelder können in CO-PA übernommen werden:


쐍 BRGEW (Bruttogewicht)
Übernahme des Bruttogewichts der Materialien aus dem Kundenauf-
trag. Das System errechnet das Bruttogewicht aus den Grunddaten des
Materialstamms.
쐍 FKIMG (Fakturierte Menge)
Die fakturierte Menge zieht sich das System aus der Kundenfaktura,
wenn der Kundenauftrag fakturiert wurde. Es empfiehlt sich, diese Men-
ge als Absatzmenge in das kalkulatorische CO-PA zu übernehmen.
쐍 FKLMG (Fakturamenge LME)
Die Fakturamenge in Lagermengeneinheit wird aus der Kundenrech-
nung übernommen. Die Mengeneinheit im Vertrieb kann von der Men-
geneinheit am Lager abweichen. Die Lagermengeneinheit entspricht der
Basismengeneinheit aus dem Materialstamm.
쐍 KBMENG (Kum.bestätigte Menge)
Die kumulierte bestätigte Menge in Vertriebsmengeneinheit ist die
Menge aus dem Kundenauftrag, die durch die Verfügbarkeitsprüfung
bestätigt wurde.
쐍 KLMENG (Kum.bestätigte Menge)
Die kumulierte bestätigte Menge in Standardmengeneinheit ist die
Menge aus dem Kundenauftrag, die durch die Verfügbarkeitsprüfung
bestätigt wurde.
쐍 KWMENG (Auftragsmenge)
Die kumulierte Auftragsmenge in Vertriebsmengeneinheit ist die Auf-
tragsmenge aus dem Kundenauftrag.
쐍 LSMENG (Liefersollmenge)
Die Liefersollmenge ist die für Lieferungen relevante Menge in einem
Kundenauftrag, die zur Lieferung bestätigt ist.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


125
4 Ist-Wertefluss

쐍 NTGEW (Nettogewicht)
Das Nettogewicht entspricht dem Bruttogewicht minus dem Gewicht
der Verpackung. Es wird als Vorschlagswert aus den Grunddaten des Ma-
terialstamms entnommen und mit der Auftragsmenge multipliziert.
쐍 VOLUM (Volumen)
Das Volumen wird aus der Auftragsmenge der Position mal dem Volu-
men aus den Grunddaten des Materialstamms errechnet.

Kundenauftrags- Nach Zuordnung der SD-Konditionen und SD-Mengenfelder zu CO-PA-


eingang aktivieren Wert- und Mengenfeldern muss die Übernahme der Kundenauftragsbe-
stände in CO-PA aktiviert werden. Rufen Sie dazu Transaktion KEKF auf,
oder folgen Sie dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Markt-
segmentrechnung • Werteflüsse im Ist • Kundenauftragseingänge über-
nehmen • Kundenauftragseingänge aktivieren.
In Abbildung 4.7 sehen Sie im Fenster Sicht »CO-PA: Aktivkennzeichen Auf-
tragseingang« ändern: Übersicht eine Übersicht aller Kostenrechnungs-
kreise (KKrs) mit deren Gültigkeitsbeginn (ab GJahr) und zugeordnetem
Ergebnisbereich (Erg….). Zur Aktivsetzung der Kundenauftragseingangs-
übernahme müssen Sie diese in der Spalte KAEing (Kundenauftragsein-
gang) aktivieren.
Es stehen die folgenden Eingabemöglichkeiten zur Verfügung:
쐍 Blank/keine Eingabe: nicht aktiv
Ist kein Eintrag in der Spalte KAEing gepflegt, ist die Übernahme des Kun-
denauftragseingangs nicht aktiviert.
쐍 1 (aktiv mit Erfassungsdatum)
Mit der Erfassung und Speicherung des Kundenauftrags wird der Auf-
tragseingang in die Periode der Erfassung nach CO-PA übergeleitet.
쐍 2 (aktiv mit Lieferdatum/Termin Faktur.plan auf Basis KWMENG)
In der Periode des Lieferdatums wird die kumulierte Auftragsmenge
nach CO-PA übergeleitet.
쐍 3 (aktiv mit Lieferdatum/Termin Faktur.plan auf Basis KBMENG)
In der Periode des durch die Verfügbarkeitsprüfung bestätigten Liefer-
datums wird die kumulierte Auftragsmenge nach CO-PA übergeleitet.

Auftragseingang In Abbildung 4.7 sehen Sie die Spalte AE trotz Endfaktur. (Auftragseingang
trotz Endfaktura trotz Endfaktura). Ist das Häkchen in dieser Spalte gesetzt, wird die Kunden-
auftragsmenge bei einer Änderung der Menge im Kundenauftrag fortge-
schrieben, auch wenn die Kundenauftragsposition bereits endfakturiert ist.
Im SAP-Standard wird der Kundenauftragsbestand bei Endfakturierung

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126
4.2 Kundenauftragsbestand

nicht angepasst, sondern nur, wenn das Häkchen in der Spalte Auftragsein-
gang trotz Endfaktura gesetzt ist.
Die Spalte hist. Kurs AE (historischer Wechselkurs Auftragsänderungen) Wechselkurs
können Sie aktivieren, wenn Sie für die Umrechnung des Auftragsbestands für Auftrags-
änderungen
immer den Kurs der Auftragsanlage verwenden möchten. Im SAP-Stan-
dard wird ansonsten immer der Umrechnungskurs verwendet, der zum
Buchungsdatum gültig ist, falls kein Kurs für die Buchhaltung im Kunden-
auftrag fixiert wurde. Wenn Sie beim Ändern der Auftragsmenge keine
Buchungen durch geänderte Umrechnungskurse wünschen, sollten Sie die-
ses Häkchen setzen.
Im Beispiel für Kostenrechnungskreis EV00 (Evolteq Controlling Area), der Kundenauftrags-
dem Ergebnisbereich EVOL zugeordnet ist, aktivieren Sie die Übernahme eingang mit Erfas-
sungsdatum
für den Kundenauftragseingang mit Erfassungsdatum. Zusätzlich setzen
Sie das Häkchen AE trotz Endfaktura. Im Ergebnisbereich EVOL ist sowohl
die buchhalterische als auch die kalkulatorische Ergebnisrechnung akti-
viert. Die in diesem Abschnitt vorgenommenen Einstellungen zur Über-
nahme des Kundenauftragsbestands haben nur Auswirkungen auf das kal-
kulatorische CO-PA. Es ist nicht möglich, Kundenauftragsbestände in das
buchhalterische CO-PA zu übernehmen.

Abbildung 4.7 Kundenauftragseingänge aktivieren

Die Übernahme der Kundenauftragseingänge erfolgt mit der Vorgangsart Vorgangsart für
A. Voraussetzung für die Übernahme ist, dass Sie die Vorgangsart A einem Übernahme

Nummernkreisintervall zugeordnet haben. Nehmen Sie die Zuordnung des

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


127
4 Ist-Wertefluss

Nummernkreisintervalls über den folgenden Customizing-Pfad vor: Con-


trolling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Werteflüsse im Ist • Vor-
bereitungen • Nummernvergabe für Istbuchungen einrichten.
In Abbildung 4.8 sehen Sie den Beleg der kalkulatorischen Ergebnisrech-
nung, der beim Speichern des Kundenauftrags aus Abbildung 4.3 weiter
vorne entstanden ist. Sie können sich diesen Beleg über Transaktion KE24
oder über den Customizing-Pfad Rechnungswesen • Controlling • Ergebnis-
und Marktsegmentrechnung • Infosystem • Einzelpostenliste anzeigen • Ist
anzeigen lassen. Die Liste können Sie über die Vorgangsart A für die Über-
nahme von Kundenauftragseingängen abgrenzen.
Kundenauftrags- Die Menge ist (wie in Abbildung 4.6 weiter vorne festgelegt) im Wertfeld
bestand in KWMENG abgelegt.
Beleg anzeigen

Abbildung 4.8 Beleg zum Kundenauftragseingang – Menge anzeigen

Der Wert des Kundenauftragseingangs ist, wie in Abbildung 4.5 festgelegt,


in den Wertfeldern ERLOS (Erlös) und PRABA (Preisnachlass) abgespeichert.
Da der Preisnachlass im Kundenauftrag gleich null ist, wird kein Wert über-

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128
4.2 Kundenauftragsbestand

nommen. In Abbildung 4.9 sehen Sie die Übernahme des Erlöses, der mit
dem Wert in Kondition PR00 im Kundenauftrag in Abbildung 4.4 überein-
stimmt.

Abbildung 4.9 Beleg zum Kundenauftragseingang – Erlös anzeigen

Zusätzlich zum Erlös wird auch der Verrechnungspreis (VPRS) übernom- Verrechnungspreis
men. Dieser wird entsprechend den Einstellungen zur Übernahme oder übernehmen

Auflösung der Materialkalkulation in seine Bestandteile gesplittet. In unse-


rem Beispiel in Abbildung 4.10 werden die gesamten Materialkosten in das
Wertfeld Material EK übernommen. Über einen Klick auf den Button
können Sie in die im Beleg vorhandenen Stammdaten, z. B. die
Debitoren oder das Material, sowie den Ursprungsbeleg verzweigen, der die
Buchung ausgelöst hat, in diesem Fall ist dies der Kundenauftrag.
Nach der erfolgreichen Übernahme aller Auftragseingänge nach CO-PA
können Sie diese auswerten und analysieren. Beachten Sie, dass Sie die
Werte der Kundenauftragseingänge im Berichtswesen in andere Spalten
steuern, um diese von den Fakturen zu separieren. Eine Abgrenzung errei-
chen Sie über das Merkmal Vorgangsart.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


129
4 Ist-Wertefluss

Abbildung 4.10 Belege zum Kundenauftragseingang – Materialkosten anzeigen

Kundenauftragsbestand
Der Kundenauftragsbestand lässt sich sowohl mengen- als auch wertmä-
ßig in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ausweisen. Es ist nicht mög-
lich, den Kundenauftragsbestand in die buchhalterische Ergebnisrechnung
zu übernehmen.

4.3 Fakturaüberleitung
Faktura in buchhal- In der buchhalterischen Ergebnisrechnung wird ein Ergebnisrechnungsbe-
terischem CO-PA leg für die Faktura mit Buchen der Faktura erzeugt, ebenso wie der Finanz-
buchhaltungsbeleg. Wird eine Faktura in SD (Vertrieb) erzeugt, kann der
Finanzbuchhaltungsbeleg automatisch beim Speichern der Faktura erzeugt
werden. Über die SD-Kontenfindung werden die FI-Konten ermittelt und
bebucht.
Faktura in kalkula- In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung wird ein Ergebnisrechnungsbe-
torischem CO-PA leg für die Faktura ebenfalls mit dem Buchen der Faktura erzeugt. Da die

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130
4.3 Fakturaüberleitung

kalkulatorische Ergebnisrechnung nicht mit FI-Konten, sondern mit Wert-


feldern arbeitet, müssen die SD-Konditionen im Customizing zu Wertfel-
dern zugeordnet werden.
Die Preisfindung in SD erfolgt anhand der Konditionstechnik. Konditionen Preisfindung im
stellen eine Reihe von Bedingungen dar, die für die Ermittlung des Preises Vertrieb

verantwortlich sind. Zum Beispiel ermittelt das System automatisch den


Bruttopreis und die Zu- und Abschläge, die für einen bestimmten Kunden
nach den Regeln der Preisfindung relevant sind. Konditionen werden im
Customizing eingerichtet. In Abbildung 4.11 sehen Sie die Details für die
Kondition PR00 (Preis). Diese Kondition ist eine SAP-Standardkondition,
die dem Bruttopreis entspricht. Wichtig für die Ermittlung des FI-Kontos ist
der Kontoschlüssel, der im Bereich Kontofindung im unteren Teil der Abbil-
dung hinterlegt ist. Der Kondition PR00 ist der Kontoschlüssel ERL (Erlös)
zugeordnet. Dieser Kontoschlüssel wird in der automatischen Kontenfin-
dung verwendet.

Abbildung 4.11 Konditionsdetail anzeigen

Über Transaktion VKOA oder den folgenden Customizing-Pfad können Sie SD-Kontenfindung
die SD-Kontenfindung aufrufen: Vertrieb • Grundfunktionen • Kontierung/
Kalkulation • Erlöskontenfindung • Sachkonten zuordnen. In Abbildung 4.12
sehen Sie eine Übersicht der Tabellen, die die Merkmale bestimmen, auf
Basis derer die Sachkontenpflege vorgenommen werden kann. Über das
Customizing können Sie weitere Tabellen anlegen, falls der Detailgrad der
Standardtabellen nicht ausreicht.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


131
4 Ist-Wertefluss

Abbildung 4.12 SD-Kontenfindung anzeigen

Per Doppelklick auf eine der Tabellen in Abbildung 4.12 gelangen Sie in die
Detailpflege, in der die Sachkonten hinterlegt werden können. Abbildung
4.13 zeigt Ihnen die Detailpflege der Tabelle 003 (GrpMaterial/KtoSchl). Die
Tabelle enthält die folgenden Spalten:
쐍 Applikation (Apl)
Die Applikation bestimmt die Verwendung der Kondition. V steht dabei
für Vertrieb.
쐍 Konditionsart für Kontenfindung (K.Art.)
Es gibt zwei Konditionsarten für die Kontenfindung:
– KOFI für Fakturen ohne Kontierungsobjekt
– KOFK für Fakturen mit Kontierungsobjekt
KOFI ist die Konditionsart, die verwendet wird, wenn für Fakturen ein Er-
gebnisobjekt erzeugt wird. KOFK wird verwendet, wenn Fakturen z. B.
auf einen Innenauftrag kontiert werden. Dies ist z. B. der Fall, wenn die
SAP-Komponente CS (Kundenservice) im Einsatz ist. Für die Überleitung
der Fakturen in die Ergebnisrechnung wird also die Konditionsart KOFI
gepflegt.
쐍 Kontenplan (KtPl)
Der Kontenplan legt fest, wo das Sachkonto hinterlegt ist. Im Beispiel in
Abbildung 4.13 ist dies der Kontenplan CANA, der dem Beispielbu-
chungskreis US10 zugeordnet ist.
쐍 Verkaufsorganisation (VkOrg)
Die Verkaufsorganisation ist ein Organisationselement aus SD, das den
Verantwortungsbereich für den Vertrieb bestimmter Produkte oder
Dienstleistungen klassifiziert. Die Verkaufsorganisation wird einem Bu-
chungskreis zugeordnet. Der Verkaufsorganisation können beliebig vie-
le Vertriebswege und Sparten zugeordnet werden, die für die Detaillie-
rung der Preisfindung angewandt werden können.

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132
4.3 Fakturaüberleitung

쐍 Kontierungsgruppe Material (KGrM)


Die Kontierungsgruppe Material ist ein Merkmal, das im Materialstamm
in der Sicht Vertrieb: VerkOrg 2 gepflegt werden kann. Die Kontierungs-
gruppe Material wird z. B. verwendet, um für Handelswaren, Fertig-
erzeugnisse oder Leistungen in der Kontenfindung unterschiedliche
Erlöskonten hinterlegen zu können. Im Kundenstamm kann in den Ver-
triebsdaten im Bereich Faktura eine Kontierungsgruppe Debitor hinter-
legt werden. Diese kann bei der Kontenfindung für die Erlöskonten z. B.
für die Detaillierung der Umsätze in Dritte und Intercompany verwen-
det werden.
쐍 Kontoschlüssel (KtoSl)
Der Kontoschlüssel wird aus der Kondition übernommen (siehe Abbil-
dung 4.11).
쐍 Sachkonto
Das Sachkonto ist das Erlöskonto, auf das der Erlös gebucht werden soll.
Für die Sachkonten, die in der Erlöskontenfindung verwendet werden,
muss im Stamm der Kostenartentyp 11 (Erlöse) oder 12 (Erlösschmäle-
rung) hinterlegt werden. Die Hinterlegung des Kostenartentyps erfolgt
mit S/4HANA Finance im Sachkontenstamm des Kontos auf der Regis-
terkarte Steuerung im Bereich Kontoeinstellungen am Kostenrech-
nungskreis.
쐍 Rückstellungskonto (RückstellgKonto)
Abhängig von den Einstellungen der Kondition kann mit der Kondition
auch eine Rückstellung gebucht werden. Dies wird z. B. für Bonuskondi-
tionen oft angewandt.

In Abbildung 4.13 ist die Erlöskontenfindung für die Applikation Vertrieb V, Erlöskontenfindung
den Kontenplan CANA, die Verkaufsorganisation 0001, die Kontierungs-
gruppen Material 01 und 02 und den Kontoschlüssel ERL gepflegt. Sind all
diese Bedingungen erfüllt, wird das Sachkonto 410000 (Erlöse) gefunden.

Abbildung 4.13 Sachkonten in SD-Kontenfindung zuordnen

Ist eine Faktura gebucht, kann über Umfeld • Kontierungsanalyse • Erlös- Kontierungsanalyse
konten die Kontenfindung analysiert werden. Dies ist besonders hilfreich, einer Faktura

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


133
4 Ist-Wertefluss

falls die Kontenfindung nicht erfolgreich war. Im linken Bildschirmbereich


Schema sehen Sie die Erlöskonten, die in der Faktura gefunden wurden. Es
sind alle Konditionen aufgelistet, die in der Preisfindung der Faktura vor-
handen sind. Im vorliegenden Beispiel (siehe Abbildung 4.14) ist das die
Kondition PR00 (Bruttopreis). Klicken Sie auf den Ordner PR00, öffnen sich
die unterschiedlichen Zugriffsfolgen. Die Zugriffsfolgen bestimmen den
Detailgrad, nach dem ein Preis für eine Kondition gepflegt werden kann.
Das System sucht von der detailliertesten zur einfachsten Zugriffsfolge. In
Abbildung 4.14 sehen Sie im rechten Bildschirmbereich Detail zu Zugriff die
Merkmale als Bedingung für die Preisfindung, die in der Faktura erfüllt
sind. In unserem Beispiel wird ein Sachkonto 410000 für die Preiskondi-
tion PR00 anhand der Zugriffsfolge (040) gefunden.
Kontenfindung bei Die Kontenfindung steuert also, welche Konten bei Buchung der Faktura
der Faktura gefunden werden. Eine korrekte Pflege der Stammdaten ist dabei sehr wich-
tig, damit die richtige Preiskondition gefunden werden kann und der Auf-
wand für die Nachbearbeitung von Fakturen, die nicht nach FI übergeleitet
werden können, gering gehalten wird. Bei der Überleitung der Faktura nach
FI werden sowohl in der buchhalterischen als auch in der kalkulatorischen
Ergebnisrechnung sämtliche Merkmale abgeleitet, die in der Faktura oder
dem Kundenauftrag vorhanden sind und dem Ergebnisbereich zugeordnet
sind.

Abbildung 4.14 Kontenfindung analysieren

In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung werden mit dem Umsatzerlös


der Fakturen die damit verbundenen Kosten des Umsatzes nach CO-PA
übergeleitet. Die buchhalterische Ergebnisrechnung verbucht die Kosten
des Warenausgangs zum Zeitpunkt des Buchens des Warenausgangs ge-
meinsam mit dem Finanzbuchhaltungsbeleg.

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134
4.3 Fakturaüberleitung

Das kalkulatorische CO-PA unterstützt damit ausschließlich die Darstel- Umsatzkosten-


lung der Werte nach dem Umsatzkostenverfahren. verfahren

Eine Darstellung der Ergebnisse nach dem Gesamtkostenverfahren ist Gesamtkosten-


nicht möglich. In der buchhalterischen Ergebnisrechnung ist die Darstel- verfahren

lung der Ergebnisse sowohl nach dem Umsatzkosten- als auch nach dem
Gesamtkostenverfahren möglich.
Die Überleitung der COGS gemeinsam mit den Umsatzwerten stellt in der Kosten des
kalkulatorischen Ergebnisrechnung besonders eine Herausforderung für Umsatzes

die Darstellung der Ware unterwegs dar. Der Warenausgang ist in der
Finanzbuchhaltung bereits verbucht, wird aber nicht in der kalkulatori-
schen Ergebnisrechnung dargestellt. Dies kann zu einer Herausforderung
in der Abstimmung des kalkulatorischen CO-PA mit der Finanzbuchhal-
tung führen.
In Abbildung 4.15 sehen Sie verschiedene Szenarien, die die Abstimmung Abstimmung
des kalkulatorischen CO-PA mit der Finanzbuchhaltung erläutern. Es wer- mit der Finanz-
buchhaltung
den insgesamt vier Szenarien vorgestellt, wobei lediglich Fall a und Fall d
eine Abstimmung von CO-PA mit der Finanzbuchhaltung gewährleisten.
Fall a tritt ein, wenn Warenausgang und Fakturabuchung immer im selben
Monat erfolgen. Um sicherzustellen, dass Warenausgang und Erlös immer
im selben Monat erfolgen, buchen viele Unternehmen den Warenausgang
auf ein Bilanzkonto für »Ware unterwegs«, das zum Zeitpunkt der Faktura-
buchung aufgelöst wird und eine Bestandsveränderung bucht. Abhängig
von den Incoterms ist dies buchhalterisch aber nicht immer korrekt. Daher
empfiehlt es sich, zum Monatsende einen Bericht auszuwerten, der anzeigt,
ob Warenausgänge ohne Faktura im System gebucht sind, die abgegrenzt
werden müssen.
Für die Abstimmbarkeit der Kosten des Umsatzes ist der Bewertungs- Bewertungs-
moment für die Ableitung der Kosten des Umsatzes bei Überleitung der moment

Faktura wichtig. Um die Abstimmung zu erleichtern, muss der Bewertungs-


moment Warenausgangsdatum gewählt werden. Mehr zur Ableitung der
Kosten des Umsatzes und der Bewertungsmomente erfahren Sie in Kapitel
5, »Datenanreicherung«.
Da in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung nicht mit Sachkonten ge-
arbeitet wird, müssen die Erlöse auf Wertfelder übergeleitet werden. Die
Werte der SD-Fakturen werden analog den Werten der Kundenauftragsein-
gänge nach CO-PA übernommen. Das SAP-System greift hier auf die Zuord-
nung der Konditionen zu den Wertfeldern der SD-Fakturen zurück.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


135
4 Ist-Wertefluss

»Ware unterwegs« muss abgegrenzt werden, aufgrund des Bewertungsmoments kommt es


weiterhin zu Differenzen (Fall c).
Abgleich
Anwendungsfall Datum FI (VA: Warenausgang) CO-PA (VA: Faktura)
FI / CO-PA*

Fall a
August

Erlös- und Umsatz- Erlös- und Umsatz-
Warenausgang und kostenbuchung kostenbuchung
= WA + F
Faktura in einem Monat

August
Fall b
= WA
Umsatzkosten – 
FI bucht keine Abgren-
zung der unterwegs

Septem- Erlös- und Umsatz-
befindlichen Ware Erlösbuchung
ber = F kostenbuchung

August Abgrenzung von unterwegs


Fall c
FI bucht eine Abgren- = WA befindlicher Ware


zung der unterwegs Erlösbuchung + Auflösung der Erlös- und Umsatzkosten-
Septem-
befindlichen Ware
ber = F
Abgrenzung (= Umsatzkosten zum
Zeitpunkt des Warenausgangs)
buchung (= Umsatzkosten
zum Zeitpunkt der Faktura)

Abgleich
Anwendungsfall Datum FI (VA: Warenausgang) CO-PA (VA: Warenausgang)
FI / CO-PA*

August Abgrenzung von unterwegs


Fall d
Umstellung des Bewer- = WA befindlicher Ware


tungsmoments CO-PA auf Erlösbuchung + Auflösung der Erlösbuchung + Umsatzkosten
Warenausgangsdatum und Septem-
Abgrenzung in FI ber = F
Abgrenzung (= Umsatzkosten zum
Zeitpunkt des Warenausgangs)
zum Zeitpunkt des
Warenausgangs

 weist auf eine Differenz zwischen FI und CO-PA hin F = Faktura VA = Vorgangsart WA = Warenausgang

 FI- und CO-PA-Werte stimmen überein


Abbildung 4.15 Szenarien für die Abstimmung der Ware unterwegs mit CO-PA

Konditionen Für die Zuordnung der SD-Konditionen zu Wertfeldern rufen Sie Trans-
zu Wertfeldern aktion KE4I auf oder folgen dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis-
zuordnen
und Marktsegmentrechnung • Werteflüsse im Ist • Fakturen übernehmen •
Wertfelder zuordnen • Zuordnungspflege SD-Konditionen → CO-PA-Wert-
felder.
Sprechen Sie sich mit Ihren Kollegen aus dem Vertrieb ab, um in Erfahrung
zu bringen, mit welchen Konditionen gearbeitet wird. Alle in Abbildung
4.16 nicht zugeordneten Konditionen werden nicht nach CO-PA übergelei-
tet, was zu Abstimmungsschwierigkeiten mit der Finanzbuchhaltung füh-
ren kann.
Über Neue Einträge können Sie neue Konditionen zu Wertfeldern zuord-
nen. In Spalte KArt geben Sie die Konditionsart ein und ordnen in Spalte
Wertfeld das CO-PA-Wertfeld zu.
Vorzeichen- Es gibt Konditionen, die sowohl negative als auch positive Werte tragen
übernahme können, wie z. B. Bonuskonditionen. Damit der Wert mit dem korrekten
Vorzeichen nach CO-PA übernommen wird, müssen Sie für diese Konditio-
nen in der Spalte Vorz. Über… (Vorzeichenübernahme) ein Häkchen setzen.

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136
4.3 Fakturaüberleitung

Das kalkulatorische CO-PA erlaubt auch die Übernahme von statistischen Statistische Kosten
Kosten. So gibt es z. B. eine statistische Kondition für Skonto. In der Finanz- übernehmen

buchhaltung werden Skonti erst mit Eingang der Zahlung gebucht. In der
Zuordnung der Konditionen zu Wertfeldern können Sie die Kondition
Skonto auch einem Wertfeld zuordnen und mit der Faktura nach CO-PA
überleiten. Bei der Abstimmung des kalkulatorischen CO-PA mit der Fi-
nanzbuchhaltung ist dann zu beachten, dass nur die Differenz zwischen
dem echten Skonto (in der Finanzbuchhaltung gebucht) und dem statisti-
schen Konto (mit der Faktura in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ge-
bucht) in die kalkulatorische Ergebnisrechnung übergeleitet wird. Die
Überleitung des statistischen Skontos ist z. B. sinnvoll, wenn man Skonto
auf Kunden- und Materialebene auswerten möchte.

Abbildung 4.16 Konditionen zu CO-PA-Wertfeldern zuordnen

Neben Werten können Sie auch Mengen in die kalkulatorische Ergebnis- Mengenfelder
rechnung übernehmen. Rufen Sie für die Übernahme der Mengen Trans- übernehmen

aktion KE4M auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad Controlling •


Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Werteflüsse im Ist • Fakturen über-
nehmen • Mengenfelder zuordnen.
Über Neue Einträge können Sie SD-Mengenfelder zu CO-PA-Mengenfeldern
zuordnen. Es stehen folgende SD-Mengenfelder zur Auswahl bereit:
쐍 BRGEW (Bruttogewicht)
쐍 FKIMG (Fakturierte Menge)
쐍 FKLMG (Fakturamenge LME (in Liefermengeneinheit))
쐍 KBMENG (Kum.bestätigte Menge)
쐍 KLMENG (Kum.bestätigte Menge (in Liefermengeneinheit))
쐍 KWMENG (Auftragsmenge)
쐍 LSMENG (Liefersollmenge)
쐍 NTGEW (Nettogewicht)
쐍 VOLUM (Volumen)

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137
4 Ist-Wertefluss

Alle Mengen werden aus dem Kundenauftrag abgeleitet. Die Werte im Kun-
denauftrag werden mit Vorschlagswerten aus dem Materialstamm gefüllt
und können im Kundenauftrag manuell angepasst werden.
In Abbildung 4.17 haben Sie das SD-Mengenfeld FKIMG (Fakturierte Menge)
dem Mengenfeld Absatzmenge zugeordnet. Dieses Mengenfeld wird bei
der Überleitung der Fakturen nach CO-PA gefüllt. Das SD-Mengenfeld
KWMENG (Auftragsmenge) wird ebenso dem Mengenfeld ABSMG (Absatz-
menge) zugeordnet. Dieses Mengenfeld wird bei der Überleitung der Kun-
denauftragsbestände nach CO-PA gefüllt.
Vorgangsart für Die Kundenauftragsbestände werden mit Vorgangsart A gebucht und die
Mengenübernahme Fakturen mit Vorgangsart F. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Men-
gen nicht überschrieben werden.

Abbildung 4.17 SD-Mengenfelder zu CO-PA-Mengenfeldern zuordnen

Belege zur Faktura Nach Erstellung der Faktura und erfolgreicher Überleitung an die Finanz-
buchhaltung können Sie sich über Transaktion VF03 oder den folgenden
Customizing-Pfad die Belege zur Faktura anschauen: Logistik • Vertrieb •
Versand und Transport • Fakturierung • Faktura • Anzeigen. Nach Eingabe
der Belegnummer für die Faktura klicken Sie auf , um sich alle
zur Faktura erstellten Finanzbuchhaltungs- und Ergebnisrechnungsbelege
anzuschauen. Per Doppelklick auf den Ergebnisrechnungsbeleg gelangen
Sie in den Ergebnisrechnungsbeleg (siehe Abbildung 4.18). Auf der Register-
karte Merkmale sehen Sie eine Übersicht über alle Merkmale, die aus dem
Kundenauftrag und der Faktura abgeleitet wurden. Es werden die Merkma-
le abgeleitet, die dem Ergebnisbereich zugeordnet wurden. Über
können Sie auf der Registerkarte Merkmale navigieren und sich weitere
Merkmale des Belegs anzeigen lassen.
Auf der Registerkarte Wertfelder sehen Sie die Wertfelder und Mengenfel-
der, die mit der Überleitung der Faktura gefüllt wurden. Wie Sie in Abbil-
dung 4.19 sehen, hat das Wertfeld Erloes den Wert 120.000,00 aus der Kon-
dition PR00 erhalten. Über können Sie auf der Registerkarte
navigieren und sich die Absatzmenge und die Kosten des Umsatzes anzei-
gen lassen, die ebenfalls mit Werten gefüllt wurden.

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138
4.3 Fakturaüberleitung

Abbildung 4.18 Merkmale im Beleg der kalkulatorischen Ergebnisrechnung anzeigen

Abbildung 4.19 Wertfelder im Beleg der kalkulatorischen Ergebnisrechnung anzeigen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


139
4 Ist-Wertefluss

Integration Wie in Abbildung 4.20 dargestellt, können Sie sich über einen Klick auf
anzeigen zur Faktura relevante Belege und Stammdaten anzeigen lassen.
So können Sie Merkmalsableitungen und Wertfelder überprüfen.

Abbildung 4.20 Integration in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung anzeigen

FiBu-Beleg anzeigen Wechseln Sie mit (F3) oder über zurück zur Belegübersicht, und lassen
Sie sich per Doppelklick den Finanzbuchhaltungsbeleg anzeigen. Im Fi-
nanzbuchhaltungsbeleg können Sie überprüfen, ob die korrekten Konten
analog der Erlöskontenfindung bebucht wurden. Mit Erstellung des Finanz-
buchhaltungsbelegs wurden keine Kosten des Umsatzes verbucht. Die Be-
standsveränderung wurde mit der Warenausgangsbuchung zur Lieferung
gebucht. Mit der Buchung des Umsatzes wurde jedoch die Absatzmenge
verbucht.
Merkmale anzeigen Per Doppelklick auf die Buchungszeile mit dem Erlöskonto 410000 (Sales
Revenues) sehen Sie den Button . Dieser Button sagt aus,
dass eine Kontierung auf das Ergebnisobjekt erfolgt ist. Mit einem Klick auf
diesen Button können Sie sich alle Merkmale, die aus dem Kundenauftrag
und der Faktura sowie den relevanten Stammdaten abgeleitet wurden, an-
zeigen lassen. Die Erzeugung des Ergebnisobjekts entspricht einem Beleg
für die buchhalterische Ergebnisrechnung, der in S/4HANA Finance in den
Finanzbuchhaltungsbeleg integriert ist (siehe Abbildung 4.21).

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140
4.3 Fakturaüberleitung

Abbildung 4.21 Finanzbuchhaltungsbeleg anzeigen

Über Transaktion SE16N können Sie sich den Beleg in der Tabelle ACDOCA, Universal Journal
dem Universal Journal, anzeigen lassen. In Abbildung 4.22 sehen Sie sowohl anzeigen

die Belegnummer der Finanzbuchhaltung 10041, die Referenzbelegnum-


mer der Faktura 90000044 als auch die Nummer des Ergebnisobjekts 1906.
Der Finanzbuchhaltungsbeleg und das Ergebnisobjekt sind in einen Beleg
integriert. Alle Merkmale der Ergebnisrechnung sind nicht nur in derselben
Tabelle, sondern im selben Beleg wie die Finanzbuchhaltung abgelegt, was
Ihnen neue Möglichkeiten im Reporting bietet und die Abstimmung von
Finanzbuchhaltung und buchhalterischer Ergebnisrechnung erleichtert
wird.

Abbildung 4.22 Beleg der buchhalterischen Ergebnisrechnung anzeigen

In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung werden mit dem Erlös auch


Mengen und die Kosten des Umsatzes nach CO-PA übergeleitet. Dies bringt
Herausforderungen bei der Abstimmung mit der Finanzbuchhaltung mit
sich.
Aus technischen Gründen sind die Absatzmenge sowie der Verrech- Gut- und
nungspreis in jeder Faktura enthalten, ebenso bei Gut- und Lastschriften, Lastschriften

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


141
4 Ist-Wertefluss

obwohl keine Warenbewegung erfolgt. Bei Erstellung des Belegs für die kal-
kulatorische Ergebnisrechnung führt dies zur Ableitung der Absatzmenge
und der Kosten des Umsatzes. Die Ausweisung der Absatzmenge und der
Kosten des Umsatzes in CO-PA z. B. für Gut- und Lastschriften ist jedoch
nicht korrekt, da keine Warenbewegung erfolgt ist.
Wertfelder Über Transaktion KE4W oder den Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis-
zurücksetzen und Marktsegmentrechnung • Werteflüsse im Ist • Fakturen übernehmen •
Wert-/Mengenfelder zurücksetzen können Sie sicherstellen, dass z. B. für
Gut- und Lastschriften weder die Absatzmenge noch die Kosten des Umsat-
zes in die kalkulatorische Ergebnisrechnung übergeleitet werden.
Mit einem Klick auf den Button können Sie neue Einträge pfle-
gen. In die Spalte FKArt geben Sie die Fakturaart ein, für die Sie Wertfelder
zurücksetzen möchten. Im SAP-Standard werden die Fakturaart G2 für Gut-
schriften und die Fakturaart L2 für Lastschriften verwendet. In die Spalte
Wertfeld geben Sie das Mengenfeld für Absatzmenge und das Wertfeld für
die Ableitung der Kosten des Umsatzes ein. Wie in Abbildung 4.23 dar-
gestellt, setzen Sie die Wertfelder KWMAEK (Materialeinzelkosten) und
ABSMG (Absatzmenge) zurück, indem Sie das Häkchen in der Spalte zurück-
setzen setzen.

Abbildung 4.23 Wert- und Mengenfelder zurücksetzen

In Abbildung 4.24 sehen Sie eine Gutschrift für ein Stück des Materials Sum-
mit E200 MB Elliptical. Am linken oberen Bildschirmrand finden Sie die
Fakturaart Gutschrift.

Abbildung 4.24 Gutschrift anzeigen

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142
4.3 Fakturaüberleitung

Über können Sie sich den Finanzbuchhaltungsbeleg anzeigen FiBu-Beleg anzeigen


lassen. In Abbildung 4.25 sehen Sie die Buchung der Gutschrift. Es wurde
auch ein Ergebnisobjekt erstellt, was einem buchhalterischen Ergebnis-
rechnungsbeleg entspricht.

Abbildung 4.25 Finanzbuchhaltungsbeleg für die Gutschrift anzeigen

Lassen Sie sich nun den Beleg der kalkulatorischen Ergebnisrechnung an- Mengenfelder
zeigen. Auf der Registerkarte Wertfelder (siehe Abbildung 4.26) überprüfen anzeigen

Sie das Mengenfeld Absatzmenge, das korrekterweise mit keinem Wert ge-
füllt ist, da bei einer Gutschrift keine Mengenbewegung entsteht.

Abbildung 4.26 Das Wertfeld »Absatzmenge« überprüfen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


143
4 Ist-Wertefluss

Über die Buttons navigieren Sie zum Wertfeld Erlös. In Abbil-


dung 4.27 sehen Sie, dass für den Erlös der korrekte Wert in Höhe von
1.200,00 USD in das Wertfeld Erlös abgeleitet wurde. Der Erlös wurde kor-
rekterweise mit einem negativen Vorzeichen abgespeichert, da es sich um
eine Gutschrift handelt.

Abbildung 4.27 Das Wertfeld »Erlös« überprüfen

Navigieren Sie nun zum Wertfeld für die Materialeinzelkosten, in das die
Kosten des Umsatzes einer Faktura abgeleitet werden.
In Abbildung 4.28 sehen Sie, dass auch dieses Wertfeld zurückgesetzt
wurde, da mit der Buchung der Gutschrift keine Kosten des Umsatzes ent-
stehen.
Universal Journal In Abbildung 4.29 sehen den Beleg in der Datenbanktabelle ACDOCA im
anzeigen Universal Journal, das Sie über Transaktion SE16N aufrufen. Sie sehen den
Finanzbuchhaltungsbeleg 10042, den Referenzbeleg (= Gutschrift)
90000044 und das Ergebnisobjekt 1913. In der Spalte Menge sehen Sie, dass
für die Gutschrift fälschlicherweise eine Menge übergeleitet wurde. Derzeit
gibt es keine Standardfunktion im Customizing, um die Menge für Last-

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144
4.3 Fakturaüberleitung

und Gutschriften in der buchhalterischen Ergebnisrechnung zurückzuset-


zen, hier muss über das Customizing Controlling • Controlling Allgemein •
Zusätzliche Mengen • BAdI: Schnittstelle für zusätzliche Mengen auspro-
grammiert werden, dass für bestimmte Fakturaarten keine Menge in den
Beleg im Universal Journal übergeleitet wird und damit nur tatsächliche
Absatzmengen in den Beleg fortgeschrieben werden.

Abbildung 4.28 Das Wertfeld »Material EK« überprüfen

Abbildung 4.29 Beleg im Universal Journal

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


145
4 Ist-Wertefluss

Fakturaüberleitung
In der buchhalterischen Ergebnisrechnung wird beim Buchen des Finanz-
buchhaltungsbelegs auch der buchhalterische Ergebnisrechnungsbeleg
erstellt. Es sind keine separaten Customizing-Einstellungen notwendig,
um Fakturen in die buchhalterische Ergebnisrechnung überzuleiten.
In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung werden Fakturen über die
Zuordnung von SD-Konditionen zu Wertfeldern an die kalkulatorische
Ergebnisrechnung übergeleitet. Mit den Erlösen werden auch die Kosten
des Umsatzes in die kalkulatorische Ergebnisrechnung übergeleitet, was
Herausforderungen in der Abstimmung mit der Finanzbuchhaltung mit
sich bringt.
Im Gegensatz zur buchhalterischen Ergebnisrechnung können mit der kal-
kulatorischen Ergebnisrechnung auch statistische Konditionen in CO-PA
übernommen werden.

4.4 Herstellkosten in CO-PA


Ableitung der Die kalkulatorische und die buchhalterische Ergebnisrechnung unterschei-
Herstellkosten den sich auffallend in der Ableitung der Herstellkosten. Das buchhalteri-
sche CO-PA kann sowohl im Gesamtkostenverfahren als auch im Umsatz-
kostenverfahren dargestellt werden. Das kalkulatorische CO-PA hingegen
unterstützt ausschließlich das Umsatzkostenverfahren.
Warenausgangs- Herstellkosten in der buchhalterischen Ergebnisrechnung werden zum
buchung Zeitpunkt des Warenausgangs gebucht. Wird ein Warenausgang zur Liefe-
rung gebucht, wird ein Finanzbuchhaltungsbeleg erstellt und gleichzeitig
auch ein Ergebnisobjekt, das mit S/4HANA Finance in den Buchhaltungsbe-
leg integriert ist. Vor S/4HANA Finance wurden mit der Warenausgangsbu-
chung ein Finanzbuchhaltungsbeleg, ein Controllingbeleg und ein Beleg
der buchhalterischen Ergebnisrechnung erstellt. Diese drei Belege sind mit
S/4HANA Finance in einen Beleg im Universal Journal (Datenbanktabelle
ACDOCA) verschmolzen.
Kosten des In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung werden die Herstellkosten mit
Umsatzes der Faktura nach CO-PA übergeleitet. Dies stellt, wie bereits in Abschnitt 4.3,
»Fakturaüberleitung«, erwähnt, eine Herausforderung bei der Abstim-
mung mit der Finanzbuchhaltung dar. In der Faktura entspricht die Kondi-
tion VPRS (Verrechnungspreis) den Herstellkosten. Sie wird bei Anlage des
Kundenauftrags aus dem Preis laut Preissteuerung im Materialstamm er-
mittelt. Die Kondition VPRS (Verrechnungspreis) wird bei der Zuordnung

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146
4.4 Herstellkosten in CO-PA

der SD-Konditionen zu Wertfeldern (Transaktion KE4I) einem Wertfeld für


Materialkosten zugeordnet. Bei Buchung des Warenausgangs zur Lieferung
wird der Finanzbuchhaltungsbeleg erstellt und der Warenausgang mit dem
Wert des zur Warenausgangsbuchung gültigen Standardpreises oder glei-
tenden Durchschnittspreises gebucht (abhängig von der Preissteuerung im
Materialstamm). Mit Buchung der Faktura wird der Beleg für die kalkulato-
rische Ergebnisrechnung erstellt, und die Herstellkosten/Kosten des Um-
satzes werden mit der Faktura nach CO-PA übergeleitet.

UKV-GuV/buchh. CO-PA Überleitung Kalk. CO-PA

Umsatzerlöse Umsatzerlöse

Erlösschmälerungen Erlösschmälerungen
(1) Materialkostenstellen
Frachten Bestandsauf-/abbau** Frachten
COGS (VAX)***
Herstellkosten d. Umsatz
Prozessauftragssalden Herstellkosten d. Umsatz (COGS)
(COGS)
Abw. Lohnkonfektion. Rohstoffe
Bestandsveränderungen Preis-/Inventurdifferenz Versandverpack,
Einstandskosten
Produktion Personalkosten
(2) Produktionskostenst.
Konfektionierung
Periodenaufwand Var. FertKosten
Marketing Kostenstellensalden Zukaufspreis
FertKosten fix
Verschrottungen
Logistik Produktion

Vertrieb Lager/Versand und Vertrieb

Verwaltungskosten Verwaltungskosten

Forschungskosten Forschungskosten

Sonstige betriebliche Erträge/ Sonstige betriebliche Erträge/


Aufwendungen Aufwendungen

EBIT EBIT

* Darstellung ist stark vereinfacht


** Bestandsveränderungen auf Lager sind nicht CO-PA-relevant
*** Bestandsveränderungskonten für die in der MM-Kontenfindung die Modifikation VAX hinterlegt ist

Abbildung 4.30 Herstellkosten aus dem buchhalterischen CO-PA zum kalkulato-


rischen CO-PA überleiten

In Abbildung 4.30 sehen Sie einen Vergleich der Darstellung des Umsatz- Umsatzkostenver-
kostenverfahrens in der Finanzbuchhaltung bzw. der buchhalterischen Er- fahren vs. Gesamt-
kostenverfahren
gebnisrechnung, in der die Bestandsveränderungen und die Kosten der

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


147
4 Ist-Wertefluss

Produktion in der Periode dargestellt werden, in der sie anfallen, mit der
Darstellung des Umsatzkostenverfahrens im kalkulatorischen CO-PA, bei
dem die Herstellkosten des Umsatzes in der Periode dargestellt werden, in
der die Erlöse gebucht werden. Die Kosten der Produktion werden im kal-
kulatorischen und buchhalterischen CO-PA über die Abweichungsermitt-
lung, über die Abrechnung von Innenaufträgen und Kostenstellenumlagen
dargestellt.
Überleitung nach In der Spalte Überleitung sehen Sie eine Erläuterung dazu, wie die Bestands-
dem Gesamtkosten- veränderungen und die Kosten der Produktion in der Finanzbuchhaltung
verfahren
bzw. der buchhalterischen Ergebnisrechnung mit der kalkulatorischen Er-
gebnisrechnung abgestimmt werden können. Dabei müssen Sie folgende
Kostenkomponenten berücksichtigen:
쐍 COGS (VAX)
Grundsätzlich entsprechen die COGS (Cost of Goods Sold = Kosten des
Umsatzes), die mit der Faktura in die kalkulatorische Ergebnisrechnung
übergeleitet werden, den Warenausgangsbuchungen. Diese werden in
der Finanzbuchhaltung mit dem Konto, das in der MM-Kontenfindung
hinter dem Vorgang GBB – VAX hinterlegt ist, verbucht.
쐍 Prozessauftragssalden/Fertigungsauftragssalden
Die Salden auf den Prozessaufträgen/Fertigungsaufträgen werden ab-
hängig vom Auftragsstatus entweder als Ware in Arbeit ergebnisneutral
an die Finanzbuchhaltung abgerechnet, oder als Abweichungen der Ein-
satz- oder Verrechnungsseite an das kalkulatorische CO-PA abgerechnet.
In der Finanzbuchhaltung werden diese Abweichungen als Preisdiffe-
renz verbucht, die als Gegenkonto die Bestandsveränderungen korri-
giert.
쐍 Abweichung Lohnkonfektionierung
Kosten für Lohnfertigung werden im SAP-System auf eine Kostenstelle
kontiert, die dann über eine Kostenstellenumlage nach CO-PA abgerech-
net wird.
쐍 Preis-/Inventurdifferenz
Preisdifferenzen, die z. B. bei der Umbewertung von Beständen durch
Neubestimmung des Standardpreises entstehen, und Inventurdifferen-
zen werden im SAP-System in der Regel auf pro Buchungskreis und/oder
Profit-Center verschiedene Kostenstellen kontiert und über eine Kosten-
stellenumlage in die kalkulatorische Ergebnisrechnung abgerechnet.

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148
4.4 Herstellkosten in CO-PA

쐍 Kostenstellensalden Produktion
Auf den Kostenstellen der Produktion werden die Kosten für Personal,
Materialgemeinkosten und Abschreibungen für die in der Produktion
eingesetzten Maschinen geplant und im Ist gebucht. Auf der Kostenstel-
le werden pro Leistungsart Tarife geplant, die den Preis für eine gewisse
Leistung darstellen, z. B. 1 Stunde Personal = 20 Euro. Im Arbeitsplan ist
die Arbeitszeit zur Herstellung eines bestimmten Produkts hinterlegt. In
der Produktion dieses Produkts wird Arbeitszeit auf den Fertigungsauf-
trag zurückgemeldet, dabei wird die Kostenstelle um die Anzahl der
rückgemeldeten Stunden mal dem Tarif entlastet. Am Monatsende
bleibt auf den Kostenstellen meist ein Saldo zurück. Dieser Saldo (Diffe-
renz aus Be- und Entlastungen) wird über eine Kostenstellenumlage
nach CO-PA abgerechnet.
쐍 Verschrottungen
Verschrottungen werden im SAP-System wie Inventurdifferenzen über
eine Default-Kontierung auf Kostenstelle oder Innenauftrag verbucht.
Am Monatsende werden diese Kosten über eine Kostenstellenumlage
oder eine Auftragsabrechnung in die kalkulatorische Ergebnisrechnung
abgerechnet.

Die Darstellung in Abbildung 4.33 kann abhängig von der Branche und dem
individuellen Unternehmen stark variieren.
In Abbildung 4.30 können Sie anhand eines Buchungsbeispiels nachvollzie- Buchungsbeispiel
hen, wie die Buchung der Herstellkosten im buchhalterischen CO-PA im
Vergleich zum kalkulatorischen CO-PA erfolgt. Dabei ist der Wertefluss
vom Einkauf des Produkts bis zum Verkauf mit Buchungssätzen darge-
stellt. Im oberen Abschnitt der Abbildung sehen Sie die Buchungen in der
Finanzbuchhaltung, dargestellt in T-Konten, während Sie im unteren Teil
der Abbildung sehen, wie die Buchungen in der GuV des buchhalterischen
CO-PA und des kalkulatorischen CO-PA dargestellt werden. Das buchhalte-
rische CO-PA ist mit S/4HANA Finance identisch mit der Finanzbuchhal-
tung.
In Abbildung 4.33 sehen Sie, wie eine Warenausgangsbuchung eines Fertig- Darstellung der
erzeugnisses, für das eine Kalkulation in CO-PC existiert, in der buchhalte- Warenausgangs-
buchung
rischen und der kalkulatorischen Ergebnisrechnung dargestellt werden
kann. Der linke Bereich der jeweiligen Abbildung zeigt, aufgeteilt in die ein-
zelnen Kostenelemente, die Kalkulation eines Fertigprodukts.

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149
4 Ist-Wertefluss

Bilanz GuV

Rohstoffe Verbindlichkeiten Rohstoffaufwand Umsatzerlöse

1 105 105 3 105 2 3 105 60 6

WE/RE Forderungen Bestandsv. Zugang Preisdifferenzen


Fertigerz.
2 105 105 1 6 60 100 4 2,5 7

Fertigerzeugnisse Bestandsveränd.
Fertigerz.
4 100 50 5 5 50
7 2,5

1 Wareneingang (WE) von Rohstoffen (V-Preis) auf Lager: 105 €


2 Rechnungseingang: 105 €
3 Warenausgang (WA) / Materialentnahme (Rohstoffe) vom Lager: 105 €
4 Wareneingang (WE*) von zwei Fertigerzeugnissen (S-Preis) auf Lager: 50 € pro St.
5 Warenlieferung (WL) eines Fertigerzeugnisses zum Kunden: 50 €
6 Fakturierung der verpackten Ware zum Verkaufspreis: 60 €
7 Umbewertung eines Fertigerzeugnisses zum Periodenende (50 €): 2,5 €

FI-UKV/buchh. CO-PA Kalk. CO-PA


Umsatzerlöse Umsatzerlöse

Umsatzerlöse 6 60 Umsatzerlöse 6 60

Herstellkosten

Bestandsveränd.
Zugang 4 100
Fertigerzeugnisse
Bestands-
veränderungen 5 −50
Fertigerzeugnisse
Herstellkosten
Materialaufwand
3 −105
Rohstoffe COGS 6 −50

Einsatzpreisabw.** 3 −5

Preisdifferenzen Umb 7 2,5 Preisdifferenzen 7 2,5

Overhead Kosten Overhead Kosten

EBIT 7,5 EBIT 7,5

Abbildung 4.31 Buchungsbeispiel für die Herstellkosten

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150
4.4 Herstellkosten in CO-PA

In Abbildung 4.32 sehen Sie die Aufteilung der Kostenkomponenten der


Kalkulation auf Wertfelder im kalkulatorischen CO-PA. In Kapitel 5, »Daten-
anreicherung«, lernen Sie, wie Sie die Kosten des Umsatzes auf verschie-
dene Wertfelder aufteilen können.

CO-PC (Kalkulation) Kalk. CO-PA


Element Fix Var Wertfeld Wert

Transferkosten

Rohstoffkosten 1000 Rohstoffe ROHST 995

Verpackungsmaterial 20
Verpackung VSVP 20

Fertigerzeugnisse −5
Einstandsk VVEIS

Personalkosten 10
Personalk VVPER 10

Fertigungskosten 25 3
Konfekti VVZEP
Fertigungs-GMK
Var.
Fertigungskosten 3
Konfektionierung KWFKVA

Einstandskosten HaWa Zukaufspreis


VVZUK

UmlFracht Fertigware Fix


Fertigungskosten 25
KWFKFX
Sonstige Kosten

Zwischensumme 35 1018

Summe 1053 Summe 1053

Konto Warenausgang Fertige Erzeugnisse 1053


FI-Buchung:
an Bestand Fertige Erzeugnisse

Abbildung 4.32 Darstellung der Warenausgangsbuchung im kalkulato-


rischen CO-PA

In Abbildung 4.33 sehen Sie die Aufteilung der Werte auf FI-Sachkonten in
der buchhalterischen Ergebnisrechnung (in der herkömmlichen buchhal-
terischen Ergebnisrechnung war es lediglich möglich, den Warenausgang
zur Lieferung auf einem Konto darzustellen.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


151
4 Ist-Wertefluss

Split bei der Waren- Dieses Konto ermittelt das System aus dem Vorgang GBB – VAX in der Ma-
ausgangsbuchung terialkontenfindung. Mit S/4HANA Finance haben Sie die Möglichkeit, die
Warenausgangsbuchung analog den Kostenkomponenten des Elemente-
schemas der Kalkulation zu splitten. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie,
wie Sie den Split der Warenausgangsbuchung im Customizing konfigu-
rieren.

CO-PC (Kalkulation) FI-Konten / Buchh. CO-PA


Element Fix Var FI-Konten Wert
Transferkosten

Rohstoffkosten 1000 Rohstoffe 995

Verpackungsmaterial 20 Versandverpack 20

Fertigerzeugnisse −5 Einstandskosten*

Personalkosten 10
Personalkosten

Fertigungskosten 25 3
Konfektionierung
Fertigungs-GMK
Var. FertKosten 3
Konfektionierung

Einstandskosten Zukaufspreis
HaWa

UmlFracht Fertigware Fert. Kosten Fix 35

Sonstige Kosten

Zwischensumme 35 1018

Summe 1053 Summe 1053


Konto Warenausgang Fertige Erzeugnisse an Bestand
FI-Buchung:
Fertige Erzeugnisse

Abbildung 4.33 Warenausgangsbuchung im buchhalterischen CO-PA

Werteflussanalyse In Abbildung 4.34 sehen Sie eine Zusammenfassung aller Einflussfaktoren


bzw. Komponenten der Herstellkosten in der kalkulatorischen Ergebnis-
rechnung, die Ihnen bei Einführung oder einer Werteflussanalyse behilflich
sind, um eine Abstimmung des kalkulatorischen CO-PA mit der Finanz-
buchhaltung, der buchhalterischen Ergebnisrechnung, zu ermöglichen.
1 Abstimmprozess
Ich empfehle Ihnen, eine Checkliste für die Abstimmung der buchhalte-
rischen Ergebnisrechnung/Finanzbuchhaltung mit der kalkulatorischen

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152
4.4 Herstellkosten in CO-PA

Ergebnisrechnung anzulegen, die den Ursprung der Kosten auf die ein-
zelnen Wertfelder sehr detailliert darlegt. Auf diese Checkliste können
Sie zum Monatsabschluss zur Erleichterung und Beschleunigung der
Abstimmung zurückgreifen.

1 Abstimmprozess 2 Stammdatenpflege 3 Bewertungsmoment


 COGS-Definition CO-PA vs. FI  Stücklisten und Arbeitspläne  Warenausgang (FI)
 Überleitung der einzelnen  Kostenarten  Faktura (CO)
Positionen in CO-PA zu FI-UKV  Periodische Abgrenzung von
unterwegs befindlicher Ware

j Sondersachverhalte 4 Kalkulationsvariante
 buchungskreisübergreifende  Kalkulationsauswahl in CO-PA
Buchungen Herstellkosten  Preisfindung im Materialstamm
 Werke im Ausland in der
Ergebnis-
9 Fakturierung rechnung 5 Direktkontierung FI/MM
 Konditionen  Automatische Buchungen der
 Fakturaarten Materialwirtschaft/Erträge und
Aufwendungen aus Umbewertungen
 Sondereinzelkosten

8 User-Exit 7 Kostenstellen 6 Prozessaufträge


 Erweiterung des SAP-Standards  Abrechnung Kostenstellen  Abrechnung der Prozessaufträge
 Eingriff in die Bewertung  Ist-Rückmeldungen vs. Tarif  Abweichungsermittlung und
mittels User-Exit COPA0002 -abrechnung

Abbildung 4.34 Einflussfaktoren auf die kalkulatorische Ergebnisrechnung

2 Stammdatenpflege
Für eine korrekte Ermittlung der Herstellkosten ist eine saubere Stamm-
datenpflege Voraussetzung. Die Kalkulation der Fertigprodukte erfolgt
auf Basis von Stammdaten – etwa Stücklisten und Arbeitsplänen. Je sorg-
fältiger diese gepflegt sind, desto weniger Abweichungen erstehen bei
der Produktion, und desto eindeutiger können die Herstellkosten in der
kalkulatorischen Ergebnisrechnung mit der Finanzbuchhaltung/buch-
halterischen Ergebnisrechnung abgestimmt werden.
3 Bewertungsmoment
Mit der Bewertung der Absatzmenge durch verschiedene Kalkulations-
varianten in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung können Sie auch
den Bewertungsmoment festlegen. Der Bewertungsmoment definiert,
mit welchem Gültigkeitsdatum die Kalkulation aufgelöst wird. Es stehen
mehrere Bewertungsmomente zur Auswahl, für die Gewährleistung
einer Abstimmung der Herstellkosten mit der Finanzbuchhaltung/
buchhalterischen Ergebnisrechnung wählen Sie den Bewertungsmo-

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


153
4 Ist-Wertefluss

ment Warenausgangsdatum. Abhängig von den Prozessen in der Logis-


tik sind eine Analyse und Abgrenzung der Ware unterwegs erforderlich.
Dies ist z. B. der Fall, wenn eine Warenausgangsbuchung im Monat Sep-
tember erfolgt und der Erlös erst im Oktober gebucht wird. Im kalkulato-
rischen CO-PA werden die Herstellkosten im Oktober mit dem Erlös
gebucht, was zu Diskrepanzen mit der Finanzbuchhaltung/buchhalteri-
schen Ergebnisrechnung führt.
4 Kalkulationsvariante
Im kalkulatorischen CO-PA kann man die Herstellkosten mit verschiede-
nen Kalkulationsvarianten bewerten. Um eine Abstimmung mit der
Finanzbuchhaltung, dem buchhalterischen CO-PA, zu gewährleisten, ist
es wichtig, die Kalkulationsvariante, die zur Kalkulation des Standard-
preises genutzt wird, in der Bewertung der Herstellkosten zu verwenden.
Für eine einfachere Abstimmung der Herstellkosten in der kalkulatori-
schen Ergebnisrechnung empfiehlt es sich, alle Verkaufsprodukte mit
Standardpreis zu bewerten.
5 Direktkontierung FI/MM
Einzelne Kosten können über die Direktkontierung direkt auf ein Wert-
feld im kalkulatorischen CO-PA gebucht werden. Dies wird oft für Kosten
wie Aufwand/Ertrag aus Verschrottung und Preisdifferenzen ange-
wandt, ebenso für Sondereinzelkosten wie Frachtkosten oder Verpa-
ckungskosten. Für die Abstimmung bzw. die Werteflussanalyse
empfehle ich Ihnen, eine Dokumentation darüber zu erstellen, welche
Kosten auf welches Wertfeld direkt kontiert werden.
6 Prozessaufträge/Fertigungsaufträge
Vor Abrechnung der Prozessaufträge/Fertigungsaufträge wird die Ware
in Arbeit ermittelt. Alle Prozessaufträge/Fertigungsaufträge, die weder
den Status technisch abgeschlossen (TABG) noch geliefert (GLFT) haben,
werden als Ware in Arbeit gekennzeichnet. Bei der Abrechnung des Pro-
zessauftrags/Fertigungsauftrags wird der Saldo des Auftrags in der
Bilanz als Ware in Arbeit aktiviert. Die FI-Buchung, die bei der Abrech-
nung eines Auftrags mit Ware in Arbeit erzeugt wird, ist ergebnisneutral.
Hat der Auftrag den Status TABG oder GLFT, wird eine Abweichungser-
mittlung ausgeführt. Die Abweichungsermittlung analysiert den Saldo
des Auftrags und teilt diesen in unterschiedliche Abweichungskategori-
en ein. Mit der Abrechnung des Auftrags wird dieser Saldo in der kalkula-
torischen Ergebnisrechnung auf Wertfeldern fortgeschrieben, und in der
Finanzbuchhaltung werden Preisdifferenzen verbucht. Das Gegenkonto
ist das Bestandsveränderungskonto, es handelt sich dabei also wie bei
der Ware in Arbeit um eine ergebnisneutrale Buchung.

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154
4.4 Herstellkosten in CO-PA

7 Kostenstellen
Die Kostenstellen der Produktion weisen am Monatsende meist einen
Saldo auf. Der Saldo entspricht der Differenz aus Belastungen und Ent-
lastungen, die über eine Kostenstellenumlage in das kalkulatorische CO-
PA abgerechnet werden. Ähnlich wie bei den Direktkontierungen emp-
fiehlt sich eine Aufstellung der Sender und Empfänger der Kostenstel-
lenumlagen, um eine schnelle Abstimmung zu gewährleisten.
Die Tarife auf den Kostenstellen sollten Sie unter Umständen anpassen,
wenn der Saldo auf den Kostenstellen sehr hoch ist. Sie sollten analysie-
ren, ob eine Ist-Rückmeldung der Stunden erfolgt. Oft findet man in der
Praxis einige Aufträge, zu denen die Rückmeldung vergessen wurde.
Weitere Gemeinkostenstellen, auf denen keine Sekundärkostenverrech-
nungen erfolgen, wie z. B. Verwaltungskostenstellen, werden zu 100 %
an das Ergebnis abgerechnet.
8 User-Exit
Es gibt einen User-Exit für die Bewertung der Absatzmenge bei Überlei-
tung von Fakturen an das kalkulatorische CO-PA. Dieser User-Exit
COPA00002 erlaubt es, in die Bewertung einzugreifen. Viele Unterneh-
men sind sich nicht bewusst, dass dieser User-Exit im System aktiv ist.
Deshalb sollten Sie überprüfen, ob dieser User-Exit im Einsatz ist, und
seine Notwendigkeit eventuell infrage stellen.
9 Fakturierung
Außerdem sollten Sie überprüfen, ob alle Konditionen, die in SD verwen-
det werden, einem Wertfeld zugeordnet sind. Statistische Konditionen
sollten auf einem separaten Wertfeld fortgeschrieben werden, um echte
Werte nicht mit statistischen Werten zu vermischen.
Neben der Analyse der Konditionen empfiehlt sich eine Analyse der Fak-
turaarten. Für Fakturaarten, denen keine Warenbewegung zugrunde
liegt, müssen die Wertfelder für die Absatzmenge und die Überleitung
der Herstellkosten zurückgesetzt werden.
j Sondersachverhalte
Es gibt einige Sonderprozesse im SAP-System, die eine besondere
Betrachtung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung erfordern. Dazu
gehören z. B. die Funktion der Werke im Ausland oder die buchungs-
kreisübergreifenden Buchungen. In diesen Prozessen werden meist
Fertigprodukte in nicht-produzierende Werke umgelagert. Über Sonder-
beschaffungsschlüssel können Sie dennoch einen Split der Herstellkos-
ten im verkaufenden Werk darstellen. Mehr darüber erfahren Sie in
Kapitel 5, »Datenanreicherung«.

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155
4 Ist-Wertefluss

Herstellkosten in CO-PA
Im kalkulatorischen CO-PA werden die Herstellkosten mit der Faktura zum
Zeitpunkt der Erlösbuchung in die Ergebnisrechnung übergeleitet.
Im buchhalterischen CO-PA wird bei Warenausgangsbuchung zur Liefe-
rung der Ergebnisrechnungsbeleg erstellt.
Die Buchung der Herstellkosten ist einer der größten Unterschiede zwi-
schen buchhalterischer und kalkulatorischer Ergebnisrechnung und führt
zu Abstimmungsschwierigkeiten.

4.5 COGS-Split
Split der Der Split der Kosten des Umsatzes in die einzelnen Kostenbestandteile ana-
Umsatzkosten log zu den Komponenten des Elementeschemas wird mit S/4HANA Finan-
ce ermöglicht. Ursprünglich wird der Warenausgang zur Lieferung auf ein
Konto für jede Bewertungsklasse gebucht. Dieses Konto ist in der MM-Kon-
tenfindung in der Kontomodifikationskonstante GBB – VAX hinterlegt. Mit
SAP S/4HANA Finance können Sie diese Kosten in die Komponenten des
Elementeschemas der zur Bestandsbewertung verwendeten Kalkulation
aufteilen.
Aufteilungsschema Nutzen Sie folgenden Customizing-Pfad, um die Aufteilung der Kosten des
anlegen Umsatzes zu definieren: Finanzwesen (neu) • Hauptbuchhaltung (neu) • Pe-
riodische Arbeiten • Integration • Materialwirtschaft • Konten für Auftei-
lung der Kosten des Umsatzes definieren.
Über Neue Einträge können Sie ein neues Aufteilungsschema anlegen, das
einem Kostenrechnungskreis und Elementeschema zugeordnet werden
muss. Der Kontenplan ermittelt sich automatisch aus dem Kostenrech-
nungskreis. In Abbildung 4.35 sehen Sie das Aufteilungsschema Z001, das
dem Kostenrechnungskreis EV00 und dem Elementeschema 01 zugeord-
net ist.

Abbildung 4.35 Aufteilungsschema definieren

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156
4.5 COGS-Split

Navigieren Sie auf der linken Bildschirmseite im Bereich Aufteilung der Detaillierte Umsatz-
Kosten des Umsatzes in den Ordner Detaillierte Umsatzkostenkonten. In kosten zuordnen

der Spalte UmsatzKto (Umsatzkonto) pflegen Sie einen Eintrag pro Sach-
konto, das in der MM-Kontenfindung zum Vorgang GBB-VAX hinterlegt ist.
Wie in Abbildung 4.36 dargestellt, pflegen Sie Einträge für das Sachkonto
510000. In der Spalte Element können Sie alle Kostenkomponenten des Ele-
menteschemas, das Sie in Abbildung 4.35 zugeordnet haben, auswählen.

Abbildung 4.36 Umsatzkonten hinterlegen

In der Spalte Zielkonto können Sie für jedes Element ein unterschiedliches
Sachkonto hinterlegen. Das Sachkonto muss mit Kostenartentyp 1 (Primär-
kosten/kostenmindernde Erlöse) angelegt sein. In der Spalte Vorschl (Vor-
schlagskonto für nicht zugeordnete Kostenelemente) muss für eine Zeile
ein Häkchen gesetzt werden. Falls kein Zielkonto für ein Kostenelement
laut Auflösung der Kalkulation gefunden wird, wird dieses Kostenelement
dem Konto zugeordnet, in dessen Zeile ein Häkchen in der Spalte Vorschl
gesetzt ist.
Nach Zuordnung der Konten zu den einzelnen Elementen navigieren Sie in Aufteilung
den Ordner Buchungskreiszuordnung im linken Bildschirmbereich Auftei- im Buchungskreis
aktivieren
lung der Kosten des Umsatzes. Pflegen Sie über Neue Einträge einen Eintrag
für den Buchungskreis, in dem die Aufteilung der Kosten des Umsatzes er-
folgen soll. Wie in Abbildung 4.37 pflegen Sie einen Eintrag für den Bu-
chungskreis US10 in der Spalte BuKr. Ordnen Sie das Schema Z001 in der
Spalte Schema zu, das Sie in diesem Abschnitt angelegt haben. In der Spalte
Gültig ab pflegen Sie das Gültigkeitsdatum, ab dem der Split erfolgen soll.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


157
4 Ist-Wertefluss

Dies ist besonders dann von Bedeutung, wenn Sie das Elementeschema an-
passen oder die Sachkonten in der Aufteilung der Kosten des Umsatzes än-
dern. Auf diese Weise können Sie die Werte bei der Änderung des Auftei-
lungsschemas jederzeit nachverfolgen.

Abbildung 4.37 Aufteilungsschema dem Buchungskreis zuordnen

Materialkalkulation Werfen wir in Abbildung 4.38 einen Blick auf die Materialkalkulation des
anzeigen Materials DONGLE2 im Werk USP1. Im unteren Bildschirmbereich Kosten-
elemente des Mat. DONGLE2 im We sehen Sie die Aufteilung der Herstell-
kosten in die Komponenten des Elementeschemas 01, das Sie dem Auftei-
lungsschema Z001 zugeordnet haben (siehe Abbildung 4.35).

Abbildung 4.38 Materialkalkulation anzeigen

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158
4.5 COGS-Split

In Abbildung 4.39 sehen Sie den Finanzbuchhaltungsbeleg zur Warenaus- Buchhaltungsbeleg


gangsbuchung. Der Warenausgang wurde in die einzelnen Komponenten zum Warenausgang

der Kalkulation aufgeteilt. Das Konto für die Warenausgangsbuchung, das


in der MM-Kontenfindung zum Vorgang GBB-VAX hinterlegt ist, wird mit
dem Wert der Herstellkosten entlastet und belastet, der Saldo auf dem Be-
standsveränderungkonto GBB-VAX ist somit null. Aus technischen Grün-
den ist die Bebuchung dieses Kontos jedoch erforderlich.

Abbildung 4.39 Belegaufteilung der Kosten des Umsatzes anzeigen

In Transaktion SE16N können Sie sich den Beleg im Universal Journal, der Universal Journal
Datenbanktabelle ACDOCA, anzeigen lassen. Sie sehen den Finanzbuch- anzeigen

haltungsbeleg des Warenausgangs 4900000045 mit Referenzbeleg


4900000098 und Ergebnisobjekt 1925. Der Referenzbeleg entspricht dem
Materialbeleg der Warenausgangsbuchung. Alle Merkmale, die dem Ergeb-
nisbereich zugeordnet sind und in der Warenausgangsbuchung enthalten
sind, werden in den Beleg abgeleitet und übernommen.

Abbildung 4.40 Beleg für die Kostenaufteilung des Umsatzes im Universal


Journal anzeigen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


159
4 Ist-Wertefluss

Mit der Aufteilung der Kosten des Umsatzes hat SAP eine Funktion einge-
führt, die von vielen Kunden schon lange gefordert wurde. Diese Funktion
ermöglicht eine detaillierte Analyse der Herstellkosten in der Finanzbuch-
haltung und in der buchhalterischen Ergebnisrechnung.

COGS-Split
Der COGS-Split ermöglicht es, die Kosten des Umsatzes in der buchhalteri-
schen Ergebnisrechnung in die einzelnen Kostenbestandteile gemäß dem
Elementeschema der Materialkalkulation zu splitten. Dies erlaubt neue
Wege in der Analyse der Kosten des Umsatzes.

4.6 Abweichungsermittlung
In diesem Kapitel habe ich bereits mehrfach von Abweichungen und Ab-
weichungsermittlung gesprochen. Im Folgenden erkläre ich Ihnen, wie es
zu Abweichungen kommt und wie diese in der Ergebnisrechnung darge-
stellt werden.
In einem Unternehmen gibt es eine Vielzahl verschiedener Kostenstellen.
Es werden Kosten aus Komponenten, wie der Anlagenbuchhaltung, der
Hauptbuchhaltung etc. auf Kostenstellen kontiert, und so wird die Kosten-
stelle mit Kosten bebucht. Im herkömmlichen SAP-System wurde bei Be-
buchen einer Kostenstelle ein Controllingbeleg erstellt. In SAP S/4HANA
Finance sind der Finanzbuchhaltungsbeleg und der Controllingbeleg in
einen Beleg verschmolzen und im Universal Journal (Tabelle ACDOCA) ab-
gespeichert.
Kostenstellen der Wie in Abbildung 4.41 dargestellt, empfangen die Kostenstellen der Produk-
Produktion tion Primärkosten (Kosten, die den Kostenstellen direkt zugeordnet wer-
den können), wie z. B. Lohnkosten, Abschreibungen etc. Die Kostenstellen
der Produktion empfangen auch Kosten von anderen Kostenstellen im Un-
ternehmen, nämlich Kosten, die nicht direkt den Produktionskostenstellen
zugeordnet werden können. Diese Kosten werden als Sekundärkosten be-
zeichnet und über Verrechnungen wie z. B. Umlagen oder Verteilungen auf
die Kostenstelle gebucht.
Verrechnungs- Eine Verrechnungskostenstelle ist z. B. eine Kostenstelle, auf der Energie-
kostenstellen kosten gesammelt werden. Energie kann z. B. über die Größe der Fläche auf
die Kostenstellen umgelegt werden. Darüber hinaus gibt es auch Service-
kostenstellen wie etwa Lagerkostenstellen. Die Lagerkosten können z. B.

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160
4.6 Abweichungsermittlung

über die Ausbringungsmenge pro Maschine auf die Kostenstellen verteilt


werden.
Das Ziel sollte es sein, die Gesamtkosten der Produktion auf das Herstell-
produkt zu verteilen. Im Planungsprozess werden die zu erwartenden Ge-
samtkosten der Produktion pro Kostenstelle ermittelt.

MER, CO-PA
Verrechnungs- HR Produktionskostenstelle
Kostenstelle, FI-AA
z. B. Energie FI-AP Rechnungsbrutto
Gemeinkosten Lohnkosten Erlösschmälerungen
Lohnkosten Abschreibungen COGS
Abschreibungen Sonstige Kosten Grossprofit *
Sonstige Kosten Energie Bestandesveränderung
--------------------- Unterhalt
Service-Kosten- + Zugang Fertigmaterial
Energie
stelle, Ersatzteile − (Ist-Wareneinsatz – COGS)
---------------------
Differenz z. B. Unterhalt (Inventurdifferenzen) . /. WIP
(Vernichtung)
Lohnkosten ----------------------------
Beschäftigungsabweichung
Abschreibungen − Personalzeit
− Maschinenzeit Prod. Abweichungen
Sonstige Kosten ./.Einsatzabweichung
Energie ----------------------------
Beschäftigungsabweichung ./.Verrechnungsabweichung
---------------------
Unterhalt DB1
--------------------- Logistikkosten
Differenz DB2a
Kostenstellen Vertriebs- und Marketingkosten
DB2
Verwaltungskosten
DB3
Prozessauftrag (Diff. Abschreibungen)
Lager sonst Aufwand
+ Warenentnahme − BV sonst Ertrag
+ Personalzeit (Ware an Bestand) EBIT
+ Maschinenzeit --------------------------- Zinsen
+ Sonstige Kosten Abweichung EBT
+ Gemeinkostenzuschläge (oder WIP) * Nicht in kalk. CO-PA enthalten

Abbildung 4.41 Wertefluss in der Abweichungsermittlung

Anhand der Gesamtkosten, der Ausbringungsmenge und der Personal- Tarifermittlung


stunden werden die Tarife ermittelt. Dabei wird davon ausgegangen, dass
sich die Kostenstelle zu 100 % entlastet. Die Tarife können manuell ermit-
telt werden, das SAP-System bietet aber auch eine automatische Tarifer-
mittlung an.
Diese Tarife werden in der Materialkalkulation der Herstellprodukte heran-
gezogen. Im Arbeitsplan ist festgelegt, wie viele Stunden Maschinenzeit
oder Personalzeit in die Herstellung des Produkts eingehen. Die Material-
kosten und die Kosten für die Arbeitszeit/Maschinenzeit und eventuelle
Gemeinkostenzuschläge ergeben die Herstellkosten für das Fertigprodukt.
Die Herstellkosten entsprechen dem Standardpreis eines Produkts und Herstellkosten
werden in den Materialstamm fortgeschrieben.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


161
4 Ist-Wertefluss

Wird ein Prozessauftrag oder Fertigungsauftrag angelegt, werden die Stück-


liste und der Arbeitsplan aufgelöst und die Soll-Kosten des Auftrags be-
stimmt. Über Materialentnahme und Rückmeldung von Zeiten auf den
Prozessauftrag/Fertigungsauftrag wird der Auftrag mit Kosten belastet. Ist
die Produktion des Auftrags abgeschlossen, wird der Wareneingang des er-
stellten Produkts zurück an das Lager gebucht. Die Warenbewegung für die
Lieferung des Fertigprodukts an das Lager wird mit dem Standardpreis
(oder dem Preis laut Preissteuerung im Materialstamm) bewertet.
Abweichungen Bleibt auf dem Auftrag ein Saldo zurück, spricht man von Abweichungen.
auf Auftrag Die Summe der Ist-Kosten entspricht nicht den kalkulierten Herstellkos-
ten. Dies kann mehrere Gründe haben, wie z. B. Mehr-/Minderverbrauch
Einsatzmaterialien, Mehr-/Minderaufwand Arbeitszeit oder Preisschwan-
kungen der Einsatzmaterialien.
In Abbildung 4.42 ist der Wertefluss in der Produktion stark vereinfacht
dargestellt.

CO
Ind. Prod.
Kostenstelle

Werkstatt
Leistungs-
verrechnung

Saldenabrechnung
CO-PA
FI Preisabw. / Mgmt.
Direktbuchung Dir. Prod. Belastung Prozess-
P&L
Kostenstelle auftrag

Mengen-
NPK-Anlage
abw.

Saldenabrechnung

Abbildung 4.42 Standardisierter Wertefluss in der Produktion (vereinfacht)

Ware in Arbeit Am Monatsende wird auf den Fertigungs-/Prozessaufträgen eine Ermitt-


lung der Ware in Arbeit durchgeführt. Auf allen Aufträgen, die weder den
Status TABG (technisch abgeschlossen) noch GLFT (geliefert) haben, wird
Ware in Arbeit ermittelt. Mit Abrechnung der Aufträge wird eine ergebnis-
neutrale Buchung erzeugt, die die Ist-Kosten auf dem Auftrag in der Bilanz
als Ware in Arbeit aktiviert.

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162
4.6 Abweichungsermittlung

Auf Aufträgen, die bereits geliefert oder abgeschlossen sind, werden Abwei- Abweichungs-
chungen ermittelt. Das System ermittelt die Art der Abweichungen. Das ermittlung

SAP-System verwendet dazu eine Reihe von Standardabweichungskatego-


rien, die die Abweichungen in Abweichungen der Verrechnungsseite und
Abweichungen der Einsatzseite unterteilen. Mit Abrechnung der Aufträge
wird in der Finanzbuchhaltung eine Preisdifferenz gebucht und das Be-
standsveränderungskonto korrigiert. Diese Buchung ist ergebnisneutral.
Im herkömmlichen SAP-System hat das System bei der Buchung der Abwei-
chungen in der Finanzbuchhaltung auf das Konto, das in der MM-Konten-
findung der Kontomodifikation PRD – PRF hinterlegt ist, zurückgegriffen.
In der Finanzbuchhaltung war es bisher nicht möglich, die Preisdifferenzen Aufteilung von
analog den Abweichungskategorien aufzuteilen. SAP S/4HANA ermöglicht Preisdifferenzen

die Aufteilung der Preisdifferenzen analog den SAP-Standardabweichungs-


kategorien auf verschiedene Sachkonten, was die Analyse und das Repor-
ting sehr stark erleichtert.
Bei Einsatz der kalkulatorischen Ergebnisrechnung können die Abweichun-
gen wie bisher analog den Abweichungskategorien auf verschiedene Wert-
felder in der Ergebnisrechnung abgerechnet werden.
Lernen Sie nun, wie Sie die Abweichungsermittlung in Ihrem Unterneh-
men konfigurieren und wie Sie die Abrechnung sowohl für die buchhalteri-
sche als auch die kalkulatorische Ergebnisrechnung einrichten.
Damit Abweichungen auf einem Fertigungsauftrag/Prozessauftrag ermit- Abweichungs-
telt werden können, muss dieser einem Abweichungsschlüssel zugeordnet schlüssel

sein.
Zur Anlage eines Abweichungsschlüssels rufen Sie Transaktion OKV1 auf
oder folgen dem Customizing-Pfad Controlling • Produktkosten-Control-
ling • Kostenträgerrechnung • Auftragsbezogenes Produkt-Controlling •
Periodenabschluss • Abweichungsermittlung • Abweichungsschlüssel defi-
nieren.
Sie können über Neue Einträge einen Abweichungsschlüssel anlegen (sie-
he Abbildung 4.43). Im Abweichungsschlüssel können Sie zwei Häkchen
setzen:
쐍 Ausschuss
Im Bereich Abw.Ermittlung (Abweichungsermittlung) können Sie das
Häkchen vor Ausschuß setzen. Das bewirkt, dass bei der Abweichungser-
mittlung der Wert für den Ausschuss ermittelt und von der Gesamtab-
weichung abgezogen wird. Voraussetzung dafür ist, dass der Ausschuss
korrekt in der Fertigung zurückgemeldet wird.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


163
4 Ist-Wertefluss

쐍 Einzelpost. Schreiben
Im Bereich Fortschreibung können Sie das Häkchen vor Einzelpost.
schreiben (Einzelposten schreiben) setzen, was dazu führt, dass bei der
Ermittlung der Abweichung ein zusätzlicher Beleg mit den Informatio-
nen erstellt wird, wer die Abweichungen wann ermittelt hat und welche
Abweichungen sich verändert haben. In der Regel wird dieses Häkchen
jedoch nicht gesetzt.

Abbildung 4.43 Abweichungsschlüssel anlegen

Nach der Anlage des Abweichungsschlüssels können Sie diesen über Trans-
aktion OKVW oder den folgenden Customizing-Pfad als Vorschlagswert im
Werk hinterlegen: Controlling • Produktkosten-Controlling • Kostenträger-
rechnung • Auftragsbezogenes Produkt-Controlling • Periodenabschluss •
Abweichungsermittlung • Abweichungsschlüssel pro Werk vorschlagen.
Wie in Abbildung 4.44 dargestellt, hinterlegen Sie den Abweichungsschlüs-
sel 000001 dem Werk USP1. Bei Anlage eines Materialstammsatzes oder
eines Fertigungs-/Prozessauftrags wird dieser Abweichungsschlüssel als
Vorschlagswert in den Stamm übernommen und kann manuell über-
schrieben werden. Die Pflege des Vorschlagswertes stellt sicher, dass alle
Aufträge mit einem Abweichungsschlüssel versorgt werden und Abwei-
chungen zum Monatsende ermittelt werden können.

Abbildung 4.44 Abweichungsschlüssel als Vorschlagswert im Werk hinterlegen

Abweichungs- Über Transaktion OKVG oder den Customizing-Pfad Controlling • Produkt-


varianten kosten-Controlling • Kostenträgerrechnung • Auftragsbezogenes Produkt-
Controlling • Periodenabschluss • Abweichungsermittlung • Abweichungs-

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164
4.6 Abweichungsermittlung

varianten überprüfen legen Sie fest, welche Abweichungskategorien im Ab-


weichungsschlüssel aktiviert sind (siehe Abbildung 4.45). Es wird empfoh-
len, alle Abweichungskategorien zu aktivieren. Entstehen Abweichungen in
einer Abweichungskategorie, die nicht aktiviert ist, werden diese Abwei-
chungen der Restabweichung zugeordnet. Das SAP-System unterscheidet
die Abweichungskategorien in zwei Bereiche:
Zum einen gibt es die Abweichungen der Einsatzseite: Abweichungen
der Einsatzseite
쐍 Ausschussabweichung
Die Ausschussabweichung bestimmt den Wert von ungeplantem Aus-
schuss. Ausschuss muss in der Rückmeldung zum Auftrag separat er-
fasst werden, damit das System Ausschuss erkennen kann.
쐍 Einsatzpreisabweichung
Die Einsatzpreisabweichung bestimmt die Abweichung von Preisen von
Einsatzmaterialien und Leistungen. Die Abweichung wird aus der Diffe-
renz zwischen Soll-Kosten und Ist-Kosten ermittelt.
쐍 Strukturabweichung
Die Strukturabweichung wird aus der Differenz zwischen Soll-Kosten
und Ist-Kosten ermittelt, wenn eine von der Stückliste abweichende Ein-
satzkomponente (z. B. Material) verwendet wird.
쐍 Einsatzmengenabweichung
Die Einsatzmengenabweichung stellt die Differenz von Soll-Kosten und
Ist-Kosten dar, wenn es eine Differenz zwischen geplanten und aktuell
eingesetzten Mengen gibt.
쐍 Einsatzrestabweichung
Alle Abweichungen der Einsatzseite, die keiner der oben genannten Ein-
satzabweichungen zugeordnet werden können, werden der Einsatzrest-
abweichung zugeordnet.

Zum anderen werden die Abweichungen der Verrechnungsseite unter- Abweichungen der
schieden: Verrechnungsseite

쐍 Mischpreisabweichung
Falls Sie mit Mischpreiskalkulationen arbeiten, ermittelt die Mischpreis-
abweichung die Abweichung zwischen dem Standardpreis und der Ma-
terialkalkulation der in der Produktion ausgewählten Beschaffungsalter-
native.
쐍 Verrechnungspreisabweichung
Verrechnungspreisabweichung entsteht nur, wenn die Fertigprodukte
mit einem vom Standardpreis abweichenden Preis an Lager geliefert
werden (z. B. gleitender Durchschnittspreis).

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


165
4 Ist-Wertefluss

쐍 Losgrößenabweichung
Losgrößenabweichungen entstehen, wenn sich die Ist-Mengen von der
geplanten Menge unterscheiden. Sie ergeben sich dadurch, dass sich ein
Teil der Gesamtkosten bei Änderung der Herstellmenge nicht verändert.
쐍 Restabweichung
Alle Abweichungskosten, die keiner der oben genannten Abweichungs-
kategorien zugeordnet werden können, werden der Restabweichung zu-
gewiesen.

Abbildung 4.45 Abweichungsvarianten aktivieren

Soll-Version Für die Abweichungsermittlung muss im Kostenrechnungskreis eine Soll-


anlegen Version festgelegt werden, die bestimmt, wie die Abweichungen ermittelt
werden. Zur Anlage einer Soll-Version rufen Sie Transaktion OKV6 auf oder
folgen dem Customizing-Pfad Controlling • Produktkosten-Controlling •
Kostenträgerrechnung • Auftragsbezogenes Produkt-Controlling • Perio-
denabschluss • Abweichungsermittlung • Sollversionen festlegen.
Über Neue Einträge können Sie für den Kostenrechnungskreis (EV00) ver-
schiedene Soll-Versionen anlegen (siehe Abbildung 4.46).

Abbildung 4.46 Soll-Versionen im Kostenrechnungskreis anlegen

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166
4.6 Abweichungsermittlung

Die Soll-Versionen legen fest, auf welche Arten Sie die Abweichungen
ermitteln können (welche Kosten/Kalkulationsvariante als Basis für die
Abweichungsermittlung herangezogen wird).
In der Soll-Version legen Sie im Detail fest, welche Abweichungsvariante für
die Abweichungsermittlung angewandt werden soll. Sie haben in Abbil-
dung 4.47 für die Soll-Version 0 die Abweichungsvariante 001 zugeordnet.
Diese Abweichungsvariante haben Sie in Abbildung 4.45 angelegt, sie
bestimmt, in welche Abweichungskategorien die Abweichungen aufgeteilt
werden.
Im Bereich zu kontrollierende Kosten geben Sie an, dass Sie die Ist-Kosten
analysieren möchten. Im Bereich Sollkosten geben Sie die Vergleichsgröße
für die Ist-Kosten an, die für die Soll-Version 0 in der Regel die laufende
Plankalkulation darstellt. Für die Abweichungsermittlung, die später mit
der Abrechnung an FI weitergeleitet wird, empfehle ich Ihnen die Einstel-
lungen, die in der Soll-Version 0 in Abbildung 4.47 dargestellt sind, da diese
den Saldo der Aufträge auf null setzt und damit eine einfachere Analyse der
Daten möglich ist. Bei Einsatz der kalkulatorischen Ergebnisrechnung kön-
nen nur so die Werte mit der Finanzbuchhaltung abgestimmt werden.

Abbildung 4.47 Detailansicht der Soll-Version für Gesamtabweichungen

In der Detailansicht der Soll-Version 1 für Abweichungen aus der Produk-


tion in Abbildung 4.48 haben Sie als Soll-Kosten die Plankosten/Vorkalku-
lation ausgewählt. Bei der Abweichungsermittlung werden die Plankal-

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


167
4 Ist-Wertefluss

kulation oder die Vorkalkulation des Fertigungs-/Prozessauftrags als Ver-


gleichskosten herangezogen.
Zusätzliche Sie haben die Möglichkeit, weitere Soll-Versionen anzulegen und diese mit
Soll-Versionen alternativen Materialkalkulationen zu vergleichen, dazu wählen Sie im Be-
reich Sollkosten der Detailansicht der Soll-Version Alternative Material-
kalkulation aus und legen die Kalkulationsvariante fest, deren Kalkulatio-
nen zur Ermittlung der Abweichung herangezogen werden sollen.

Abbildung 4.48 Detailansicht der Soll-Kosten für Abweichung aus der


Produktion

Nummernkreis Bevor Sie eine Abweichungsermittlung vornehmen können, müssen Sie


festlegen den Abweichungsbelegen einen Nummernkreis zuordnen. Rufen Sie dazu
Transaktion KANK auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad Controlling •
Produktkosten-Controlling • Kostenträgerrechnung • Auftragsbezogenes
Produkt-Controlling • Periodenabschluss • Abweichungsermittlung • Num-
mernkreise für Abweichungsbelege festlegen.
Geben Sie im Einstiegsbild den Kostenrechnungskreis ein, in dem die
Abweichungen ermittelt werden sollen. Klicken Sie dann auf , und
ordnen Sie dem Element KVAR (Abweichungsermittlung) über
eine Gruppe zu (siehe Abbildung 4.49). Wechseln Sie dann
über (F3) in das Einstiegsbild Intervallpflege: CO-Beleg zurück, und über-
prüfen Sie über , ob die Gruppe einem Nummernkreis
zugeordnet ist.

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168
4.6 Abweichungsermittlung

Abbildung 4.49 Abweichungsbelege einem Nummernkreis zuordnen

Nun sind alle Voraussetzungen für die Abweichungsermittlung getroffen.


Im Fertigungsauftrag können Sie im Kopf der Registerkarte Steuerung
überprüfen, ob dem Auftrag ein Abweichungsschlüssel zugeordnet ist. Sie
können sich Fertigungsauftrage über Transaktion CO03 oder über folgen-
den Customizing-Pfad anzeigen lassen: Logistik • Produktion • Fertigungs-
steuerung • Auftrag • Anzeigen (siehe Abbildung 4.50).

Abbildung 4.50 Fertigungsauftrag anzeigen

Über Springen • Kosten • Analyse kann ein Soll-Ist-Vergleich angezeigt wer- Kosten im Ferti-
den. In Abbildung 4.51 sehen Sie z. B., dass für Rohstoffe Kosten in Höhe von gungsauftrag

2.079,00 USD geplant waren und im Ist tatsächlich 2.310,00 USD verbucht

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


169
4 Ist-Wertefluss

wurden. In der Abweichungsermittlung wird dies wahrscheinlich in den


Abweichungen der Einsatzseite ausgewiesen.

Abbildung 4.51 Soll-Ist-Vergleich im Fertigungsauftrag anzeigen

Status im Ferti- Um in der Abweichungsermittlung berücksichtigt zu werden, muss der


gungsauftrag Auftrag den Status TECO (technisch abgeschlossen) oder GLFT (geliefert)
haben. Den Status eines Fertigungsauftrags können Sie im Kopf überprüfen
(siehe Abbildung 4.52). Rufen Sie dazu Transaktion CO03 oder den folgen-
den Customizing-Pfad auf: Logistik • Produktion • Fertigungssteuerung •
Auftrag • Anzeigen.

Abbildung 4.52 Status des Fertigungsauftrags überprüfen

Abweichungs- Über Transaktion KKS2 oder den Customizing-Pfad Rechnungswesen •


ermittlung Controlling • Produktkosten-Controlling • Kostenträgerrechnung • Auf-
ausführen
tragsbezogenes Produkt-Controlling • Periodenabschluss • Einzelfunktio-

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170
4.6 Abweichungsermittlung

nen • Abweichungen • Einzelverarbeitung können Sie die Abweichungs-


ermittlung für einen einzelnen Auftrag vornehmen. Für die Sammelverar-
beitung der Abweichungsermittlung können Sie Transaktion KKS1H
nutzen. Sie können die Transaktion über den folgenden Customizing-Pfad
aufrufen: Rechnungswesen • Controlling • Produktkosten-Controlling •
Kostenträgerrechnung • Auftragsbezogenes Produkt-Controlling • Perio-
denabschluss • Einzelfunktionen • Abweichungen • HANA-basierte Sam-
melverarbeitung.
In Abbildung 4.53 haben Sie die Abweichungsermittlung für Auftrag Abweichungen
100000 mit Soll-Version 0 ausgeführt. Wie im Soll-Ist-Vergleich in Abbil- analysieren

dung 4.52 bereits festgestellt, gibt es unter anderem eine Abweichung im


Bereich der Einsatzmaterialien in Höhe von 231,00 USD. Für Leistungen
zeigt Abbildung 4.53 auch eine Abweichung an, es scheint, als sei für den
Auftrag keine Rückmeldung erfolgt. Die Gesamtabweichung des Auftrags
beträgt 1.436,00 USD und ist in verschiedene Abweichungskategorien auf-
geteilt, wie Sie im oberen Bereich von Abbildung 4.53 (Abweichungsermitt-
lung: Liste (Testlauf)) sehen. Die Abweichungsermittlung muss im Echtlauf
durchgeführt werden, damit die Abweichungen in der Abrechnung der Auf-
träge abgerechnet werden können.

Abbildung 4.53 Abweichungsermittlung ausführen

Um die Abweichungen abrechnen zu können, muss im Customizing ein Er- Ergebnisschema


gebnisschema angelegt werden. Über Transaktion KEI1 oder den Customi- anlegen

zing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Werteflüs-


se im Ist • Produktionsabweichungen abrechnen • Ergebnisschema für

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


171
4 Ist-Wertefluss

Abweichungsabrechnung definieren können Sie ein Ergebnisschema defi-


nieren. Über Neue Einträge legen Sie wie in Abbildung 4.54 ein neues Ergeb-
nisschema an.

Abbildung 4.54 Ergebnisschema für die Abweichungen anlegen

Markieren Sie das angelegte Ergebnisschema, und navigieren Sie im linken


Bildschirmbereich Dialogstruktur in den Ordner Zuordnungen. Über Neue
Einträge können Sie neue Zeilen anlegen. Für die Abrechnung der Abwei-
chungskategorien an die kalkulatorische Ergebnisrechnung müssen Sie pro
Abweichungskategorie mindestens eine Zeile anlegen.

Abbildung 4.55 Zuordnungen im Ergebnisschema anlegen

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172
4.6 Abweichungsermittlung

Markieren Sie eine der Zuordnungszeilen, und navigieren Sie im linken


Bildschirmbereich Dialogstruktur in den Ordner Ursprung. Im Bereich Kos-
tenart legen Sie fest, welche Kostenarten in der Abrechnung der im Bereich
Ursprung festgelegten Abrechnungskategorie abgerechnet werden. Sie
möchten alle Kostenarten, für die eine Einsatzpreisabweichung ermittelt
wurde, abrechnen, deshalb geben Sie als Intervall für die Kostenart 0 bis Z
ein. Im Bereich Ursprung aktivieren Sie Abweichungen auf Fertigungsauf-
trägen und wählen die Abweichungskategorie aus, die Sie mit der Zuord-
nungszeile abrechnen möchten. Im Beispiel in Abbildung 4.55 wurde ABPR
(Einsatzpreisabweichung) ausgewählt.

Abbildung 4.56 Ursprung im Ergebnisschema zuordnen

Nach der Pflege des Ursprungs navigieren Sie im linken Bildschirmbereich


Dialogstruktur in den Ordner Wertfelder. Über Neue Einträge können Sie
ein Wertfeld zuordnen, auf das die Abrechnung der Abweichung erfolgen
soll. Sie ordnen, wie aus Abbildung 4.57 hervorgeht, das Wertfeld KWABPR
(Abweichungen Preis) für die Abrechnung von Einsatzpreisabweichungen
zu. Wiederholen Sie die Zuordnung des Ursprungs und der Wertfelder für
alle in Abbildung 4.55 gepflegten Zuordnungen.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


173
4 Ist-Wertefluss

Abbildung 4.57 Wertfeld im Ergebnisschema zuordnen

Abrechnungsprofil Nach der Pflege des Ergebnisschemas muss dieses einem Abrechnungspro-
pflegen fil zugeordnet werden. Folgen Sie dazu dem Customizing-Pfad Controlling •
Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Werteflüsse im Ist • Produktions-
abweichungen abrechnen • Ergebnisschema • Abrechnungsprofil zuordnen.

Abbildung 4.58 Abrechnungsprofil pflegen

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174
4.6 Abweichungsermittlung

Wählen Sie aus der Liste der Abrechnungsprofile das Abrechnungsprofil


aus, das den in Ihrem System verwendeten Fertigungs-/Prozessauftrags-
arten zugeordnet ist. Im Bereich Vorschlagswerte (siehe Abbildung 4.60)
ordnen Sie das eben angelegte Ergebnisschema ZV (Produktionsabwei-
chungen) im Feld Ergebnisschema zu.
Als Kontierungsvorschlag pflegen Sie MAT, da die Abweichungen an Materi-
al abgerechnet werden und nicht etwa auf Kostenstelle.
Im Bereich Kennzeichen setzen Sie das Häkchen bei Abweichungen an kalk.
Ergebnisrechnung; dies bewirkt, dass die Abweichungen bei der Auftragsab-
rechnung an die kalkulatorische Ergebnisrechnung abgerechnet werden.
Ist dieses Häkchen nicht gesetzt, wird kein Ergebnisrechnungsbeleg für die
kalkulatorische Ergebnisrechnung erstellt.
Nun haben Sie alle Einstellungen für die Abweichungsermittlung und die
Abrechnung der Abweichungen an die kalkulatorische Ergebnisrechnung
vorgenommen.
Für die Aufteilung der Preisdifferenzen gemäß den Abweichungskategori- Aufteilung der
en rufen Sie folgenden Customizing-Pfad auf: Finanzwesen (neu) • Haupt- Preisdifferenzen

buchhaltung (neu) • Periodische Arbeiten • Integration • Materialwirtschaft


• Konten für Aufteilung der Preisdifferenzen definieren.
Über Neue Einträge legen Sie ein Aufteilungsschema an (ZVAR), das dem
Kostenrechnungskreis zugeordnet ist (siehe Abbildung 4.59).

Abbildung 4.59 Aufteilungsschema für die Preisdifferenzen anlegen

Markieren Sie das eben angelegte Aufteilungsschema, und navigieren Sie


im linken Bildschirmbereich in Aufteilung der Preisdifferenzen in den Ord-
ner Detaillierte Preisdifferenzenkonten.
Über Neue Einträge können Sie pro Abweichungskategorie ein separates
Sachkonto zuordnen. In der Spalte AKat (Abweichungskategorie) ordnen
Sie jeder Zeile eine Abweichungskategorie zu. Zusätzlich müssen Sie ein
Kostenartenintervall oder eine Kostenartengruppe hinterlegen, für die die
Abrechnung gemäß Abweichungskategorie erfolgen soll. Über die Kosten-
arten haben Sie die Möglichkeit, die Abweichungen weiter zu differenzie-

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


175
4 Ist-Wertefluss

ren, so können Sie die Einsatzpreisabweichung z. B. in Einsatzpreisabwei-


chung Material und Personal differenzieren. Jeder Zeile wird nun ein
Sachkonto zugeordnet, mit dem die Preisdifferenzen im System verbucht
werden. Wie in Abbildung 4.60 dargestellt, haben Sie pro Zeile eine Abwei-
chungskategorie gepflegt und ein Sachkonto in der Spalte Sachkonto hin-
terlegt. Für eine der Zeilen müssen Sie in der Spalte Vorschlag das Häkchen
setzen. Dies bewirkt, dass diese Abweichung auf das Sachkonto, das in der
Zeile mit dem gesetzten Häkchen in der Spalte Vorschlag hinterlegt ist, ge-
bucht wird, falls eine der Kostenarten keiner Zeile im Aufteilungsschema
zugeordnet werden kann.
Abweichungskate- Nach der Pflege der Abweichungskategorien und Zuordnung der Konten
gorien pflegen navigieren Sie im linken Bildschirmbereich Aufteilung der Preisdifferenzen
in den Ordner Zuordnung von Buchungskreisen. Über Neue Einträge kön-
nen Sie das Aufteilungsschema einem Buchungskreis zuordnen.

Abbildung 4.60 Preisdifferenzenkonten für Abweichungsabrechnung pflegen

Aufteilungsschema Sie haben das Aufteilungsschema ZVAR in Abbildung 4.61 dem Buchungs-
zuordnen kreis US10 zugeordnet. Pflegen Sie auch eine Gültigkeit, ab der die Auftei-
lung der Preisdifferenzen bei Abrechnung der Aufträge erfolgen soll.
Mit S/4HANA Finance haben Sie die Möglichkeit, die Preisdifferenzen bei
der Abweichung der Aufträge auf verschiedene Konten analog den Abwei-
chungskategorien abzurechnen. Ursprünglich wurden die Preisdifferenzen
auf das Konto, das in der Materialkontenfindung zum Vorgang PRD-PRF
hinterlegt war, abgerechnet.

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176
4.6 Abweichungsermittlung

Abbildung 4.61 Aufteilungsschema einem Buchungskreis zuordnen

Nun haben Sie alle Einstellungen für die Abrechnung der Abweichungen Auftrag abrechnen
vorgenommen. Mit Transaktion KO88 oder über Aufruf des folgenden Cus-
tomizing-Pfads können Sie den Auftrag abrechnen: Rechnungswesen •
Controlling • Produktkosten-Controlling • Kostenträgerrechnung • Auf-
tragsbezogenes Produkt-Controlling • Periodenabschluss • Einzelfunktio-
nen • Abrechnung Einzelverarbeitung.
Natürlich können Sie die Aufträge über die Sammelverarbeitung ab-
rechnen. Rufen Sie dazu Transaktion CO88H oder den Customizing-Pfad
Rechnungswesen • Controlling • Produktkosten-Controlling • Kostenträger-
rechnung • Auftragsbezogenes Produkt-Controlling • Periodenabschluss •
Einzelfunktionen • HANA-basierte Sammelverarbeitung auf.
Die Abrechnung des Auftrags erfolgt auf Monatsebene. Bei Abrechnung des
Auftrags 100000 werden, wie Sie in Abbildung 4.62 sehen, verschiedene Be-
lege für die Buchhaltung und die kalkulatorische Ergebnisrechnung er-
stellt.

Abbildung 4.62 Belege bei der Auftragsabrechnung

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


177
4 Ist-Wertefluss

Buchung aus der Lassen Sie uns nun einen Blick auf die Buchungen aus der Abrechnung der
Abrechnung Abweichungen werfen. Die Buchung ohne Aufteilungsschema, wie Sie sie
analysieren
aus SAP ECC kennen, sehen Sie in Tabelle 4.1.

Buchungsschlüssel Sachkonto Wert

Soll Bestandsveränderung 2.549,10

Haben Preisdifferenz Fertigerzeugnis (2.549,10)

Tabelle 4.1 Abweichungsbuchung in SAP ECC

Diese Buchung sehen Sie auch in Abbildung 4.63, allerdings wird der Wert
auf dem Preisdifferenzenkonto nivelliert, und die Preisdifferenzen werden
analog den Einstellungen im Aufteilungsschema auf die einzelnen Preisdif-
ferenzenkonten gebucht. Die Buchung sehen Sie in Tabelle 4.2.

Abbildung 4.63 Buchhaltungsbeleg der Abrechnung von Abweichungen


anzeigen

Buchungsschlüssel Sachkonto Wert

Soll Bestandsveränderung 2.549,10

Haben Preisdifferenz Fertigerzeugnis (2.549,10)

Soll Preisdifferenz Fertigerzeugnis 2.549,10

Tabelle 4.2 Abweichungsbuchung in S/4HANA Finance

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178
4.6 Abweichungsermittlung

Buchungsschlüssel Sachkonto Wert

Soll Strukturabweichung (1.667,60)

Haben Restabweichung 231,00

Soll Losgrößenabweichung (1.112,50)

Tabelle 4.2 Abweichungsbuchung in S/4HANA Finance (Forts.)

Die Werte der Abweichungen entsprechen den in der Abweichungsermitt-


lung ermittelten Werten (siehe Abbildung 4.53).
In Transaktion SE16N können Sie sich den Finanzbuchhaltungsbeleg im Universal Journal
Universal Journal anzeigen lassen (siehe Abbildung 4.64). In der Spalte anzeigen

Erg.obj. (Ergebnisobjekt) sehen Sie, dass ein Ergebnisobjekt erstellt wurde.


Es wurden alle Merkmale aus dem Beleg abgeleitet, die dem Ergebnisbe-
reich zugeordnet sind.

Abbildung 4.64 Abrechnungsbeleg im Universal Journal anzeigen

Bei der Abrechnung wurden auch Belege für die kalkulatorische Ergebnis-
rechnung erstellt. Pro Buchungszeile wird ein Beleg in der kalkulatorischen
Ergebnisrechnung erzeugt. In Abbildung 4.65 sehen Sie die Merkmale, die
im kalkulatorischen Ergebnisrechnungsbeleg abgeleitet wurden. Die Vor-
gangsart für die Abrechnung von Aufträgen ist B.
In Abbildung 4.66 sehen Sie das Wertfeld, das über die Abweichungsermitt-
lung bebucht wurde.

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179
4 Ist-Wertefluss

Abbildung 4.65 Merkmale im Ergebnisrechnungsbeleg anzeigen

Abbildung 4.66 Wertfelder im Ergebnisrechnungsbeleg anzeigen

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180
4.7 Auftragsabrechnung

Zum Beleg der kalkulatorischen Ergebnisrechnung können Sie sich über Integration zum
in Zusammenhang stehende Belege und Stammdaten anzeigen Beleg anzeigen

lassen (siehe Abbildung 4.67).

Abbildung 4.67 Belege der kalkulatorischen Ergebnisrechnung anzeigen

Abweichungsermittlung
In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung werden die Abweichungen bei
Abrechnung der Fertigungsaufträge auf verschiedene Wertfelder abge-
rechnet.
In der buchhalterischen Ergebnisrechnung können die Preisdifferenzen bei
Abrechnung der Fertigungsaufträge auf unterschiedliche Sachkonten je
Abweichungskategorie gebucht werden.

4.7 Auftragsabrechnung
Ebenso wie Fertigungs- und Prozessaufträge müssen sämtliche Innenauf-
träge zum Monatsende abgerechnet werden. Innenaufträge können auf
mehrere Empfänger abgerechnet werden, wie z. B. Innenaufträge, die Fi-
nanzbuchhaltung, die Ergebnisrechnung und/oder Kostenstellen. In Abbil-
dung 4.68 ist der Wertefluss der Auftragsabrechnung dargestellt.
Innenaufträge können sowohl an die buchhalterische als auch an die kalku- Innenaufträge
latorische Ergebnisrechnung abgerechnet werden. Für die Abrechnung an abrechnen

die kalkulatorische Ergebnisrechnung bestimmt das Ergebnisschema den


Empfänger, während in der buchhalterischen Ergebnisrechnung das Ver-
rechnungsschema für die Ermittlung des Empfängers zuständig ist.

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181
4 Ist-Wertefluss

CO

Direktbuchung

Kostenstelle Leistungs- Innenauftrag Kostenstelle


verrech- CO-PA
FI nung Umlage

Werkstatt Reparatur Maschine

Abrechnung

Abbildung 4.68 Standardisierter Wertefluss bei der Auftragsabrechnung


(vereinfacht)

Ergebnisschema Über Transaktion KEI1 oder den Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis-


anlegen und Marktsegmentrechnung • Werteflüsse im Ist • Gemeinkosten überneh-
men • Gemeinkostenaufträge/Projekte abrechnen • Ergebnisschema für
Abrechnung definieren können Sie ein Ergebnisschema für die Abrechnung
eines Innenauftrags an die kalkulatorische Ergebnisrechnung anlegen. Wie
Sie in Abbildung 4.69 sehen, können Sie über Neue Einträge ein neues
Ergebnisschema hinzufügen oder ein existierendes Ergebnisschema an-
passen.

Abbildung 4.69 Ergebnisschema anlegen

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182
4.7 Auftragsabrechnung

Nach Anlage des Ergebnisschemas markieren Sie dieses und navigieren im


linken Bildschirmbereich Dialogstruktur in den Ordner Zuordnungen.
Im Bereich Zuordnungen können Sie über Neue Einträge Zeilen für die
Abrechnung von Kosten anlegen. Pro Wertfeld, auf das Sie Kosten abrech-
nen möchten, muss eine Zeile angelegt werden. Wie in Abbildung 4.70 dar-
gestellt, legen Sie eine Zuordnung für Marketingkosten an. Alle auf den
Innenauftrag gebuchten Werte sollen auf das Wertfeld Marketing abge-
rechnet werden. Nach Anlage der Zuordnung markieren Sie diese und navi-
gieren im linken Bildschirmbereich Dialogstruktur in den Ordner
Ursprung.

Abbildung 4.70 Zuordnung im Ergebnisschema anlegen

Im Ursprung legen Sie die Kostenart, das Kostenartenintervall oder die Kos-
tenartengruppe fest, deren Kosten bei der Abrechnung der Zuordnung
Marketingkosten berücksichtigt werden sollen. Ordnen Sie die Kosten-
artengruppe EXPENSES zu (Abbildung 4.71), da alle auf den Innenauftrag
gebuchten Kosten auf das Wertfeld Marketing im kalkulatorischen CO-PA
abgerechnet werden sollen.
Nachdem Sie den Ursprung zugeordnet haben, navigieren Sie im linken
Bildschirmbereich Dialogstruktur in den Ordner Wertfelder.
Über Neue Einträge können Sie der Zuordnung ein Wertfeld zuordnen. Ord-
nen Sie, wie in Abbildung 4.72 dargestellt, das Wertfeld KWMKDP (Marke-
ting Abteilung) zu. Es ist möglich, fixe und variable Kosten auf getrennte
Wertfelder abzurechnen. Dazu wählen Sie in der Spalte F das entsprechende
Fix-/Variabel-Kennzeichen aus:
쐍 1 (Fixe Beträge)
쐍 2 (Variable Beträge)
쐍 3 (Summe aus fixen und variablen Beträgen)

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183
4 Ist-Wertefluss

Abbildung 4.71 Ursprung im Ergebnisschema pflegen

Abbildung 4.72 Wertfeld im Ergebnisschema zuordnen

Verrechnungs- Für die buchhalterische Ergebnisrechnung bestimmt das Verrechnungs-


schema anlegen schema, wie und wohin die Kosten abgerechnet werden. Zur Anlage eines
Verrechnungsschemas folgen Sie dem Customizing-Pfad Controlling • In-
nenaufträge • Istbuchungen • Abrechnung • Verrechnungsschemata pfle-
gen.

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184
4.7 Auftragsabrechnung

Über Neue Einträge können Sie ein neues Verrechnungsschema anlegen.


Markieren Sie, wie in Abbildung 4.73 dargestellt, das Verrechnungsschema
Z1, das Sie ändern möchten. Navigieren Sie im linken Bildschirmbereich
Dialogstruktur in den Ordner Zuordnungen.

Abbildung 4.73 Verrechnungsschema anlegen

Über Neue Einträge können Sie neue Zuordnungen anlegen. Sie legen die
Zuordnung 010 (Marketingkosten) an (siehe Abbildung 4.74). Pro Abrech-
nungskostenart, die Sie für die Abrechnung verwenden möchten, muss
eine separate Zuordnungszeile angelegt werden.
Navigieren Sie im linken Bildschirmbereich Dialogstruktur in den Ordner
Ursprung.

Abbildung 4.74 Zuordnung im Verrechnungsschema anlegen

Wie Sie in Abbildung 4.75 sehen, ordnen Sie als Ursprung wie im Ergebnis-
schema die Kostenartengruppe Expenses zu. Der Ursprung bestimmt, wel-
che Kostenart, welches Kostenartenintervall oder welche Kostenartengrup-
pe in der Abrechnung für eine bestimmte Zuordnung berücksichtigt wird.
Navigieren Sie nach der Pflege des Ursprungs in den Ordner Abrechnungs-
kostenarten im linken Bildschirmbereich Dialogstruktur.
Im Bereich Abrechnungskostenarten legen Sie fest, auf welche Empfänger
Kosten des Auftrags abgerechnet werden können und mit welcher Abrech-
nungskostenart diese abgerechnet werden.

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185
4 Ist-Wertefluss

Abbildung 4.75 Ursprung in Verrechnungsschema pflegen

Empfängertyp Es steht eine Vielzahl von Empfängertypen für die Abrechnung von Innen-
festlegen aufträgen zur Verfügung, die folgenden sind jedoch die am häufigsten ver-
wendeten:
쐍 ANL (Anlage (Abrechnung auf eine Anlage in der Anlagenbuchhaltung))
쐍 AUF (Auftrag)
쐍 ERG (Ergebnisobjekt (sowohl buchhalterisch als auch kalkulatorisch))
쐍 KST (Kostenstelle)
쐍 PSP (PSP-Element (bei Einsatz der PS-Komponente))

Wie in Abbildung 4.76 dargestellt, pflegen Sie als Empfängertyp ERG (Ergeb-
nisobjekt) und KST (Kostenstelle). In der Spalte Abrechn.Kostenart hinterle-
gen Sie pro Empfängertyp eine unterschiedliche Kostenart. Die Konten
müssen mit der Sachkontoart Sekundärkosten und dem Kostenartentyp 21
(Abrechnung) intern angelegt werden.

Abbildung 4.76 Abrechnungskostenarten im Verrechnungsschema pflegen

Abrechnungsprofil Nach der Anlage des Verrechnungs- und des Ergebnisschemas hinterlegen
pflegen Sie diese im Abrechnungsprofil. Rufen Sie dazu den folgenden Customi-
zing-Pfad auf: Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Werte-
flüsse im Ist • Gemeinkosten übernehmen • Gemeinkostenaufträge/Projek-
te abrechnen • Ergebnisschema • Abrechnungsprofil zuordnen.

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186
4.7 Auftragsabrechnung

Über Neue Einträge können Sie ein neues Abrechnungsprofil anlegen. Wie
in Abbildung 4.77 legen Sie das Abrechnungsprofil ZRD2 (Abrechnung Mar-
keting) an. Das Abrechnungsprofil ist in mehrere Bereiche aufgeteilt:
쐍 Istkosten/Kosten des Umsatzes
In diesem Bereich legen Sie fest, ob der Auftrag vollständig oder nur teil-
weise abgerechnet werden soll. Die Standardeinstellung ist vollständig
abzurechnen. Möchten Sie den Auftrag schließen oder eine Löschvor-
merkung setzen, ist dies nur möglich, wenn der Auftrag vollständig ab-
gerechnet ist.
쐍 Vorschlagswerte
Im Bereich Vorschlagswerte hinterlegen Sie das in diesem Abschnitt an-
gelegte Verrechnungsschema Z1 und das Ergebnisschema Z1. Als Kontie-
rungsvorschlag hinterlegen Sie ERG, das bewirkt, dass das System als
Empfängertyp in der Abrechnungsregel immer ERG vorschlägt.
쐍 Kennzeichen
Im Bereich Kennzeichen legen Sie fest, dass eine Abrechnung mit Pro-
zentangaben erfolgen darf, d. h., Sie könnten z. B. den Auftrag zu 50 % an
die Kostenstelle und zu 50 % an das Ergebnis abrechnen. Darüber hinaus
legen Sie fest, dass bei der Abrechnung eine 100 %-Verprobung erfolgen
soll. Dies bedeutet, dass eine Warnmeldung erscheint, wenn der Auftrag
nicht vollständig abgerechnet wird.

Abbildung 4.77 Abrechnungsprofil anlegen

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187
4 Ist-Wertefluss

쐍 Erlaubte Empfänger
Im Bereich Erlaubte Empfänger definieren Sie, auf welche Empfänger ab-
gerechnet werden kann oder muss. Primär steuert dies das Verrech-
nungsschema. In unserem Beispiel in Abbildung 4.77 definieren Sie Kos-
tenstelle und Ergebnisobjekt als kann abgerechnet werden.
쐍 Sonstige Parameter
Im Bereich Sonstige Parameter können Sie eine spezifische Belegart für
die Abrechnung eingeben, ansonsten verwendet das System im Stan-
dard die Belegart SA. Anzahl Regeln bestimmt die maximale Anzahl von
Aufteilungsregeln in der Abrechnungsvorschrift, und Residenzzeit be-
stimmt, wie viele Monate der Auftrag beim Setzen der Löschvormer-
kung im System bleibt, bevor er gelöscht werden kann.

Abrechnungsprofil Das Abrechnungsprofil muss in der Auftragsart hinterlegt sein, deren Auf-
zuordnen träge Sie abrechnen möchten. Hinterlegen Sie das Abrechnungsprofil über
Transaktion KOAL oder den Customizing-Pfad Controlling • Innenaufträge
• Istbuchungen • Abrechnung • Abrechnungsprofile pflegen in der Auftrags-
art.
Wie in Abbildung 4.78 dargestellt, hinterlegen Sie das Abrechnungsprofil
ZRD2 der Innenauftragsart ZRD2.

Abbildung 4.78 Abrechnungsprofil in Auftragsart hinterlegen

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188
4.7 Auftragsabrechnung

Über Transaktion KO01 oder den folgenden Customizing-Pfad Rechnungs-


wesen • Controlling • Innenaufträge • Stammdaten • Spezielle Funktionen •
Auftrag • Anlegen legen Sie einen Innenauftrag mit der Auftragsart ZRD2
an.
Über im oberen Bildschirmbereich können Sie eine Abrech- Abrechnungs-
nungsvorschrift anlegen. Wie in Abbildung 4.79 dargestellt, legen Sie eine vorschrift anlegen

Abrechnungsvorschrift an die Ergebnisrechnung an. Geben Sie in der Spal-


te Typ (Empfängertyp) »ERG« als Empfänger ein. Bestätigen Sie Ihre Einga-
ben mit (¢), und es öffnet sich im rechten Bildschirmbereich das Pop-up
Kontierung auf Ergebnisobjekt. Sie sehen alle dem Ergebnisbereich zuge-
ordneten Merkmale, die Sie manuell mit Werten füllen können. Der Ergeb-
nisrechnungsbeleg wird dann mit diesen Merkmalen angereichert. Nach
Abrechnung des Auftrags kann an der Merkmalszuordnung keine Ände-
rung mehr vorgenommen werden.

Abbildung 4.79 Innenauftrag mit Abrechnungsvorschrift ERG anlegen

Nach dem Speichern und der Bebuchung des angelegten Auftrags können Innenauftrag
Sie diesen abrechnen. Rufen Sie dazu Transaktion KO88 oder den Customi- abrechnen

zing-Pfad Rechnungswesen • Controlling • Innenaufträge • Periodenab-


schluss • Einzelfunktionen • Abrechnung • Einzelverarbeitung auf. Möchten
Sie mehrere Aufträge abrechnen, können Sie dies mit Sammelverarbei-
tungstransaktion KO8G tun.

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189
4 Ist-Wertefluss

Wie Sie in Abbildung 4.80 sehen, wurde die Auftragsabrechnung vorge-


nommen. Nun werfen wir einen Blick auf .

Abbildung 4.80 Abrechnung ausführen

Abrechnungsbeleg Lassen Sie sich den Finanzbuchhaltungsbeleg anzeigen (siehe Abbildung


anzeigen 4.81). Das System bucht einen Abrechnungsbeleg mit der Abrechnungskos-
tenart 90201. Der Saldo des Belegs ist 0. Es ist ein Finanzbuchhaltungsbeleg
erstellt worden, da SAP S/4HANA die Finanzbuchhaltungs- und Con-
trollingbelege im Universal Journal ineinander integriert. Es gibt im Ist kei-
ne reinen Finanzbuchhaltungs- und/oder Controllingbelege mehr.

Abbildung 4.81 Finanzbuchhaltungsbeleg der Auftragsabrechnung anzeigen

Beleg im Universal Lassen Sie sich den Beleg im Universal Journal (Tabelle ACDOCA) anzeigen
Journal (siehe Abbildung 4.82). Sie sehen, dass dem Beleg ein Ergebnisobjekt zuge-

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190
4.7 Auftragsabrechnung

ordnet ist. Dies zeigt, dass eine Abrechnung an die buchhalterische Ergeb-
nisrechnung erfolgt ist.

Abbildung 4.82 Beleg im Universal Journal anzeigen

Es wurde auch ein Beleg in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung er-


zeugt. In Abbildung 4.83 sehen Sie auf der Registerkarte Wertfelder, dass
das im Ergebnisschema Z1 hinterlegte Wertfeld Marketing Abteilung be-
bucht wurde.

Abbildung 4.83 Beleg in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung anzeigen

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191
4 Ist-Wertefluss

Auftragsabrechnung
In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung wird die Auftragsabrechnung
über das Ergebnisschema gesteuert. In der buchhalterischen Ergebnisrech-
nung steuert das Verrechnungsschema die Auftragsabrechnung.

4.8 Kostenstellenumlage
Kostenstellenumlagen legen das am Monatsende auf den Kostenstellen be-
stehende Saldo auf in der Kostenstellenumlage spezifizierte Empfänger
um.
Arten von Dabei gibt es zwei Arten von Kostenstellen, die umgelegt werden:
Kostenstellen
쐍 Vorkostenstellen/Hilfskostenstellen
Vorkostenstellen/Hilfskostenstellen sind Kostenstellen, die ihre Kosten
durch Sekundärkostenverrechnungen auf andere Empfänger verteilen.
Dies sind z. B. Kostenstellen der Produktion, wie Maschinenkostenstel-
len oder Personalkostenstellen. Im Idealfall werden diese Kosten zu
100 % entlastet, wenn die Plankosten den Ist-Kosten entsprechen und es
nicht zu Abweichungen in der Produktion gekommen ist. Gibt es jedoch
Abweichungen, bleibt ein Saldo auf den Vorkostenstellen/Hilfskosten-
stellen zurück, der abgerechnet werden muss. Alternativ kann auch ein
Ist-Tarif auf den Kostenstellen ermittelt werden, und die Prozessaufträge
können mit dem Delta aus Ist-Tarif und Plantarif nachbelastet werden.
Auf diese Weise werden die Kostenstellen zu 100 % entlastet. Es bleibt
kein Saldo auf den Kostenstellen zurück, deshalb muss auch keine Kos-
tenstellenumlage in die Ergebnisrechnung erfolgen.
쐍 Gemeinkostenstellen
Gemeinkostenstellen sind z. B. Verwaltungskostenstellen oder Ver-
triebskostenstellen. Diese Kostenstellen verrechnen in der Regel keine
Kosten über Sekundärkostenverrechnungen auf andere Kostenstellen
und werden zu 100 % an die Ergebnisrechnung abgerechnet.

Empfänger in Die Empfänger der Kostenstellenumlagen unterscheiden sich in der buch-


Kostenstellen- halterischen Ergebnisrechnung von den Empfängern der kalkulatorischen
umlagen
Ergebnisrechnung. In der buchhalterischen Ergebnisrechnung ist der Emp-
fänger eine Auswahl von Merkmalen, und in der kalkulatorischen Ergebnis-
rechnung ist der Empfänger ein Wertfeld, angereichert um Merkmale.

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192
4.8 Kostenstellenumlage

In der Kostenstellenrechnung können Sie über Transaktion KSS1H oder den


Customizing-Pfad Rechnungswesen • Controlling • Kostenstellenrechnung •
Periodenabschluss • Einzelfunktionen • HANA-basierte Abweichungen Ab-
weichungen auf Kostenstellen ermitteln. Diese Abweichungen werden
ähnlich wie die Abweichungen aus der Produktion in verschiedene Ab-
weichungskategorien eingeteilt. Im Gegensatz zu den Abweichungen der
Produktion kann keine Abrechnung der Abweichungskategorien der Kos-
tenstellen an CO-PA erfolgen. Die Einteilung der Abweichungen in Abwei-
chungskategorien ist in der Kostenstellenrechnung rein informativ.
Vor Anlage einer Kostenstellenumlage sollten Sie sich über die folgenden Parameter für
Parameter Gedanken machen: die Kostenstellen-
umlage
쐍 Sender
Von welcher Kostenstelle oder Kostenstellengruppe möchten Sie Kosten
verrechnen?
쐍 Kostenart
Welche Kostenart oder Kostenartengruppe möchten Sie von der Sender-
kostenstelle verrechnen? Meine Empfehlung lautet, immer mit Gruppen
zu arbeiten, da diese im Nachgang einfacher angepasst werden können
und – falls die Gruppe im Umlagezyklus mehrfach verwendet wird – die
Anpassung an nur einer Stelle notwendig ist.
쐍 Empfänger
Nachdem Sie die Senderkostenstelle und die Senderkostenarten festge-
legt haben, machen Sie sich Gedanken, welches Objekt die Kosten in der
Ergebnisrechnung empfangen soll. Sowohl in der kalkulatorischen als
auch in der buchhalterischen Ergebnisrechnung müssen Sie die Merk-
male und die Merkmalsausprägungen des Empfängers festlegen. Die
Anzahl der Empfänger ergibt sich dann aus der Kombination aller Aus-
prägungen (zehn Kunden und zehn Warengruppen ergeben 100 Ergeb-
nisobjekte). Neben den Merkmalen und deren Ausprägungen müssen
Sie für die kalkulatorische Ergebnisrechnung zusätzlich das Empfänger-
Wertfeld festlegen.
쐍 Umlagekostenart
Für die Umlage der Kosten in die Ergebnisrechnung müssen Sie ein Sach-
konto mit Sachkontenart Sekundärkosten anlegen, wie aus Abbildung
4.84 hervorgeht.

Auf der Registerkarte Steuerungsdaten ordnen Sie dem Sachkonto den Kos-
tenartentyp 42 (Umlage) zu (siehe Abbildung 4.85).

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193
4 Ist-Wertefluss

Abbildung 4.84 Sachkontoart »Sekundärkosten« wählen

Abbildung 4.85 Kostenartentyp 42 auswählen

Verteilungs- Die Kosten können anhand verschiedener Bezugsbasen an die Ergebnis-


schlüssel rechnung verrechnet werden. Es stehen folgende Bezugsbasen zur Aus-
wahl:
쐍 Variable Anteile
Die zu verrechnenden Kosten werden anhand variabler Anteile auf die
Empfänger verteilt. In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung wird als
variabler Anteil ein Wertfeld ausgewählt, anhand dessen die Kosten auf

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194
4.8 Kostenstellenumlage

den Empfänger verteilt werden. In der buchhalterischen Ergebnisrech-


nung kann eines der Mengenfelder oder ein Kostenfeld als variabler An-
teil ausgewählt werden.
쐍 Feste Beträge
Die zu verrechnenden Kosten müssen anhand fester Beträge auf die
Empfänger aufgeteilt werden. Die Anzahl der Empfänger wird anhand
der Merkmalskombinationen ermittelt (z. B. zehn Kunden und zehn Ar-
tikel ergeben 100 Ergebnisobjekte).
쐍 Feste Prozentsätze
Die zu verrechnenden Kosten müssen anhand fester Prozentsätze auf
die Empfänger aufgeteilt werden. Die Anzahl der Empfänger wird an-
hand der Merkmalskombinationen ermittelt (z. B. zehn Kunden und
zehn Artikel ergeben 100 Ergebnisobjekte).
쐍 Feste Anteile
Die zu verrechnenden Kosten müssen anhand fester Anteile auf die
Empfänger aufgeteilt werden. Die Anzahl der Empfänger wird anhand
der Merkmalskombinationen ermittelt (z. B. zehn Kunden und zehn Ar-
tikel ergeben 100 Ergebnisobjekte).

Zur Anlage einer Kostenstellenumlage sowohl für die kalkulatorische als Kostenstellen-
auch die buchhalterische Ergebnisrechnung rufen Sie Transaktion KEU1 auf umlage anlegen

oder folgen dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktseg-


mentrechnung • Werteflüsse im Ist • Gemeinkosten übernehmen • Kosten-
stellen-/Prozesskosten umlegen • Umlage von Kostenstellen-/Prozesskos-
ten definieren • Ist-Umlage anlegen.
Vergeben Sie im Fenster CO-PA Ist-Umlagezyklus anlegen: Einstieg einen
technischen Namen für den Zyklus (Test), und definieren Sie ein Anfangs-
datum. Sie können den Zyklus nur für Monate ab dem Anfangsdatum aus-
führen. Wie Sie in Abbildung 4.86 sehen, wurde als Anfangsdatum der
01.01.2016 gewählt. Dies bedeutet, dass der Zyklus nicht für die Verrech-
nung von Werten im Jahr 2015 verwendet werden kann.

Abbildung 4.86 Umlagezyklus für die Ergebnisrechnung anlegen

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195
4 Ist-Wertefluss

Kopf des Umlage- Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢), und Sie gelangen in das Fenster CO-
zyklus anlegen PA Ist-Umlagezyklus anlegen: Kopfdaten. Jeder Zyklus besteht aus einem
Kopf (siehe Abbildung 4.87), in dem allgemeine Daten gepflegt werden, und
beliebig vielen Segmenten. Im Kopf legen Sie das Datum, bis wann der Zyk-
lus gültig ist (31.12.2016), sowie einen Text für den Zyklus fest (Umlage Mar-
ketingkosten).
Im Bereich Kennzeichen bestimmen Sie die Senderselektionsart. Dabei ha-
ben Sie die folgenden Auswahlmöglichkeiten:
쐍 1: Ungesplittete Kosten (die Gesamtkosten)
Die Kosten werden mit ihrem Gesamtwert umgelegt. Sie haben nicht die
Möglichkeit, die Kosten in fix und variabel zu splitten.
쐍 2: Gesplittete Kosten (getrennt in fixe und variable Kosten)
Sie können die Kosten in fixe und variable Werte splitten und z. B. auf ge-
trennte Wertfelder umlegen. Dies setzt voraus, dass Sie in der Gemein-
kostenrechnung mit fixen und variablen Kosten arbeiten.

Bezugsbasis wählen Setzen Sie das Kennzeichen kumulierte Bezugsbasis, werden die Sender-
werte aufgrund kumulierter Bezugsbasen verrechnet. Wählen Sie z. B., wie
weiter oben in diesem Abschnitt erwähnt, als Verteilungsschlüssel variable
Anteile, werden die Beträge bei gesetztem Kennzeichen kumulierte Bezugs-
basis anhand der kumulierten Werte oder Mengen in variable Anteile ver-
rechnet, auch wenn Sie den Umlagezyklus nur für einen Monat ausführen
(z. B. Ausführen des Zyklus für Monat 11 (November) und die Bezugsbasis
für die Berechnung der Sendewerte ist Monat 1 (Januar) bis Monat 11 (No-
vember)).
Kostenrechnungs- Im Bereich voreingestellte Selektionskriterien ordnen Sie den Kostenrech-
kreis zuordnen nungskreis (EV00) zu, in dem der Umlagezyklus angelegt werden soll. Da
dem Ergebnisbereich mehrere Kostenrechnungskreise zugeordnet werden
können, müssen Sie in diesem Fall pro Kostenrechnungskreis einen separa-
ten Umlagezyklus anlegen. Umlagezyklen können auch kopiert werden,
was die Arbeit deutlich erleichtert, wenn Sie dem Ergebnisbereich mehrere
Kostenrechnungskreise zugeordnet haben.
Bezugsgröße Im Feld Bezugsgröße legen Sie fest, ob Sie den Zyklus für die kalkulatorische
festlegen oder die buchhalterische Ergebnisrechnung anlegen möchten:
쐍 1 (kalkulatorische Ergebnisrechnung)
쐍 2 (buchhalterische Ergebnisrechnung)

Im Folgenden zeige ich Ihnen, wie Sie einen Umlagezyklus sowohl für die
kalkulatorische als auch für die buchhalterische Ergebnisrechnung anlegen
können.

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196
4.8 Kostenstellenumlage

Abbildung 4.87 Kopfdaten des Umlagezyklus für die Ergebnisrechnung anlegen

Über können Sie dem Umlagezyklus ein Segment zuord- Segment im


nen. Sie können dem Umlagezyklus beliebig viele Segmente zuordnen, Umlagezyklus
anlegen
dabei spielt die Reihenfolge eine wichtige Rolle. Möchten Sie z. B. die Ab-
schreibungskosten auf ein separates Wertfeld umlegen und die restlichen
Kosten der Kostenstelle auf ein anderes Wertfeld, müssen Sie darauf ach-
ten, dass das Segment mit der Umlage der Abschreibungskosten vor dem
Segment der Umlage mit den Restkosten zugeordnet ist, da das System an-
sonsten keine Abschreibungskosten zur Umlage findet, da diese schon mit
den Restkosten umgelegt wurden.
Ein Segment besteht aus verschiedenen Registerkarten. Nach Anlage des
Segmentnamens (001) und der Segmentbezeichnung (Marketing) legen Sie
den Segmentkopf an. Der Segmentkopf besteht aus den folgenden Teilen:
쐍 Umlagekostenart
Sachkonto mit Sachkontentyp Sekundärkosten und Kostenartentyp 42
(Umlage). Dies ist das Sachkonto, mit dem die Kosten in die Ergebnis-
rechnung umgelegt werden.
쐍 Wertfeld fix
In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung geben Sie hier das Wertfeld
ein, auf das der Anteil der fixen Kosten verrechnet werden soll, falls Sie
als Senderselektionsart 2 gewählt haben (gesplittete Kosten).

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197
4 Ist-Wertefluss

쐍 Wertfeld variabel
In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung geben Sie hier das Wertfeld
ein, auf das der Anteil der variablen Kosten verrechnet werden soll, falls
Sie als Senderselektionsart 2 gewählt haben (gesplittete Kosten).
쐍 Verrechnungsschema
Sie können mit einem Verrechnungsschema definieren, welche Ur-
sprungskostenarten mit welcher Umlagekostenart verrechnet werden.
Dies kann Ihnen die Anlage mehrerer Segmente ersparen.
쐍 Ergebnisschema
Mit dem Ergebnisschema legen Sie fest, welche Ursprungskostenarten
auf welches Wertfeld umgelegt werden. Das Ergebnisschema findet also
nur in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung Anwendung.
쐍 Senderwerte Regel
Im Bereich Senderwerte legen Sie fest, ob eines der folgenden Objekte
vom Senderobjekt umgelegt wird und zu welchem Anteil in % der Sen-
der entlastet werden soll:
– gebuchte Beträge
– feste Beträge
– feste Tarife
Wie in Abbildung 4.89 dargestellt, legen Sie fest, dass 100 % der gebuch-
ten Beträge auf dem Sender über die Umlage entlastet werden sollen.
쐍 Empfängerbezugsbasis Regel
In diesem Bereich legen Sie fest, nach welchem Verteilungsschlüssel die
Senderwerte auf den Empfänger verteilt werden.

In Abbildung 4.89 haben Sie als Verteilungsschlüssel variable Anteile und


als Wertfeld/Kennzahl das Wertfeld Absatzmenge ausgewählt. Das bedeu-
tet, dass die Kosten auf dem Senderobjekt auf den Empfänger anhand der
Absatzmenge der in Sender/Empfänger ausgewählten Merkmale verrech-
net werden. Nehmen Sie an, Sie haben nur zwei Materialien, anhand derer
die Marketingkosten verteilt werden sollen: Material A hat eine Absatz-
menge von 20, und Material B hat eine Absatzmenge von 80. Demnach
würde Material A mit 20 % der Marketingkosten und Material B mit 80 %
der Marketingkosten belastet werden.
Normierung Im Feld Norm. neg. Bez.bs. (Normierung negative Bezugsbasis) wird festge-
negative Bezugs- legt, wie mit negativen Bezugsbasen gerechnet wird. Dieses Feld steht nur
basis
bei variablen Anteilen zur Verfügung, da nur in diesem Fall eine negative
Bezugsbasis auftreten kann. Die Auswahl von negativen Prozenten, Beträ-

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198
4.8 Kostenstellenumlage

gen oder Anteilen bei allen anderen Formen von Empfängerbezugsbasis-


werten ist nicht zulässig.

Abbildung 4.88 Segmentkopf für Umlagezyklus in der kalkulatorischen


Ergebnisrechnung anlegen

Auf der Registerkarte Sender/Empfänger legen Sie im Bereich Sender die Sender festlegen
Senderkostenstelle/Senderkostenstellen und die Kostenarten fest, die ver-
rechnet werden sollen. Wie in Abbildung 4.89 dargestellt, verrechnen Sie
die Kosten der Marketingkostenstelle US10S9030. Als Senderkostenarten
haben Sie die Gruppe ALL gepflegt, da alle auf der Marketingkostenstelle ge-
buchten Kosten verrechnet werden sollen.
Im Bereich Empfänger legen Sie die Merkmale und Merkmalsausprägun-
gen fest, auf die eine Verrechnung der Kosten erfolgen soll. Arbeiten Sie mit
dem Belegsplit, sollten Sie beachten, dass die Merkmale, die Sie im Beleg-
split gewählt haben, bei der Durchführung der Umlage abgeleitet werden
können, da die Umlage sonst nicht gebucht werden kann, weil das System
aus der Buchung z. B. kein Profit-Center ableiten kann. In diesem Beispiel
haben Sie als Empfängermerkmale Artikel, Buchungskreis und Profit-Cen-
ter gewählt.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


199
4 Ist-Wertefluss

Abbildung 4.89 Sender/Empfänger im Umlagezyklus der kalkulatorischen


Ergebnisrechnung pflegen

Empfängerbezugs- Auf der Registerkarte Empfängerbezugsbasis werden die auf der Register-
basis definieren karte Segmentkopf getroffenen Einstellungen zur Empfängerbezugsbasis
wiederholt. Eine Änderung der Empfängerbezugsbasis in diesem Fenster
zieht eine Änderung der Empfängerbezugsbasis auf der Registerkarte Seg-
mentkopf nach sich. Im Bereich Selektionskriterien legen Sie fest, welche
Vorgangsart für die Bestimmung der variablen Anteile gewählt werden soll.
Die Vorgangsart F entspricht den gebuchten Fakturen. Die Vorgangsart B
entspricht dem gebuchten Kundenauftragsbestand.
Plan-Ist-Kenn- Im Feld Plan-Ist-Kennzeichen bestimmen Sie, ob Plan- oder Ist-Werte für
zeichen setzen die Verrechnung herangezogen werden sollen:
쐍 0 (Ist-Daten)
쐍 1 (Plandaten)

Wie in Abbildung 4.90 dargestellt, legen Sie fest, dass Ist-Daten von Faktu-
ren, die mit der Vorgangsart F gebucht wurden, als Verrechnungsbasis he-
rangezogen werden.

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200
4.8 Kostenstellenumlage

Abbildung 4.90 Empfängerbezugsbasis in Umlagezyklus der kalkulatorischen


Ergebnisrechnung pflegen

Bei dem Versuch, auf die Registerkarte Empfängergewichtungsfaktoren


zu wechseln, erscheint das Pop-up Liste Verteilungskriterien (siehe Abbil-
dung 4.91).

Abbildung 4.91 Liste der Verteilungskriterien für kalkulatorische Ergebnis-


rechnung pflegen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


201
4 Ist-Wertefluss

Darin sehen Sie alle Merkmale, die Sie auf der Registerkarte Sender/Emp-
fänger als Empfänger ausgewählt haben. Sie haben die Möglichkeit, für die
Merkmale ein Häkchen zu setzen, anhand derer die Verteilung ausgeführt
werden soll. Wählen Sie z. B. als Kriterium für die Verteilung zehn Kunden
und zehn Artikel, wird die Verteilung anhand der 100 gewählten Kombina-
tionen ausgeführt. Selektieren Sie für dieses Beispiel aus der Liste der Ver-
teilungskriterien lediglich den Artikel.
Auf der Registerkarte Empfängergewichtungsfaktoren sehen Sie jede mögli-
che Kombination entsprechend den zuvor gewählten Verteilungskriterien.
In unserem Beispiel in Abbildung 4.92 sehen Sie einen Eintrag pro Artikel.

Abbildung 4.92 Empfängergewichtungsfaktoren für Umlagezyklus der


kalkulatorischen Ergebnisrechnung festlegen

In unserem System haben wir 29 Artikel, dies entspricht auch der Anzahl
der Artikel, die als Empfänger auf der Registerkarte Empfängergewich-
tungsfaktoren gelistet sind. Der Faktor bestimmt dabei die Anzahl der
Nachkommastellen, die bei der Verteilung berücksichtigt werden. Faktor
100 entspricht zwei Nachkommastellen.

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202
4.8 Kostenstellenumlage

Als Nächstes pflegen Sie nun einen Umlagezyklus für die buchhalterische Umlagezyklus für
Ergebnisrechnung. Der Aufbau unterscheidet sich nur leicht vom Umlage- die buchhalterische
Ergebnisrechnung
zyklus der kalkulatorischen Ergebnisrechnung. Der Kopf des Umlagezyklus
ist identisch. Der einzige Unterschied ist, dass Sie als Bezugsgröße im Be-
reich Voreingestellte Selektionskriterien den Eintrag 2 (buchhalterische Er-
gebnisrechnung) wählen müssen.
Die Registerkarte Segmentkopf hingegen ist auf den ersten Blick mit der Re-
gisterkarte Segmentkopf im Umlagezyklus der kalkulatorischen Ergebnis-
rechnung identisch. Obwohl die buchhalterische Ergebnisrechnung nicht
mit Wertfeldern arbeitet, verlangt das System die Eingabe eines Wertfelds
oder Ergebnisschemas aus technischen Gründen. Ohne diese Eingabe kann
das Segment nicht gespeichert werden. Dies ist nur der Fall, wenn sowohl
die buchhalterische als auch die kalkulatorische Ergebnisrechnung akti-
viert ist. Wie in Abbildung 4.93 dargestellt, wurde das Ergebnisschema Mar-
keting (Z1) im Feld ErgebSchema eingetragen.

Abbildung 4.93 Segmentkopf für den Umlagezyklus der buchhalterischen


Ergebnisrechnung pflegen

Im Bereich Empfängerbezugsbasis ändern sich die Eingabemöglichkeiten


im Feld Betrag/Mengenfeld. Es stehen nicht mehr die Wertfelder der kalku-
latorischen Ergebnisrechnung zur Auswahl, sondern die Datenfelder für
die Menge, die alternativen Mengeneinheiten und die Kosten. In diesem
Beispiel wählen Sie das Datenfeld Menge gesamt als Bezugsgröße aus.
Die Registerkarte Sender/Empfänger weist keine Unterschiede zur kalkula-
torischen Ergebnisrechnung auf (siehe Abbildung 4.94). Auch hier pflegen
Sie die Senderkostenstelle, die Senderkostenarten und die Merkmale sowie

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


203
4 Ist-Wertefluss

deren Merkmalsausprägung für die Empfänger. Bitte achten Sie darauf, die
Merkmale des Belegsplits wie z. B. das Profit-Center zu pflegen, da dieses bei
der Buchung der Umlage nicht abgeleitet werden kann.

Abbildung 4.94 Sender/Empfänger im Umlagezyklus der buchhalterischen


Ergebnisrechnung pflegen

Auf der Registerkarte Empfängerbezugsbasis werden Sie Unterschiede zur


Registerkarte in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung feststellen. Das
Kennzeichen Vorgangsart steht hier nicht zur Eingabe bereit. Dieses wird
auch nicht benötigt, da die buchhalterische Ergebnisrechnung nicht mit
Vorgangsarten arbeitet, stattdessen werden Sie aufgefordert, Kostenarten
als Bezugsgröße für die Menge zu definieren. Pflegen Sie, wie in Abbildung
4.95 dargestellt, als Kostenartengruppe Umsatz. Diese Kostenartengruppe
umfasst alle Erlöskonten, die mit Mengen bebucht werden.

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204
4.8 Kostenstellenumlage

Abbildung 4.95 Empfängerbezugsbasis im Umlagezyklus der buchhalterischen


Kostenrechnung pflegen

Beim Versuch, auf die Registerkarte Empfängergewichtungsfaktoren zu


wechseln, erscheint wie im Umlagezyklus der kalkulatorischen Ergebnis-
rechnung ein Pop-up zur Pflege der Verteilungskriterien (siehe Abbildung
4.96). Auch hier setzen Sie das Kennzeichen bei Artikel und bestätigen Ihre
Eingaben mit (¢).

Abbildung 4.96 Verteilungskriterien für den Umlagezyklus der buchhalterischen


Ergebnisrechnung pflegen

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205
4 Ist-Wertefluss

Auf der Registerkarte Empfängergewichtungsfaktoren (siehe Abbildung


4.97) sehen Sie wie in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung jede mögliche
Kombination entsprechend den in Abbildung 4.91 gewählten Verteilungs-
kriterien. Im Beispiel aus Abbildung 4.92 sehen Sie einen Eintrag pro Arti-
kel. In unserem System haben wir 29 Artikel, dies entspricht auch der An-
zahl der Artikel, die in Abbildung 4.91 als Empfänger auf der Registerkarte
Empfängergewichtungsfaktoren aufgelistet sind. Der Faktor bestimmt da-
bei die Anzahl der Nachkommastellen, die bei der Verteilung berücksichtigt
werden. Faktor 100 entspricht zwei Nachkommastellen.

Abbildung 4.97 Empfängergewichtungsfaktoren im Umlagezyklus der


buchhalterischen Ergebnisrechnung anzeigen

Ist-Umlagezyklus Nach Anlage der Ist-Umlagezyklen müssen diese ausgeführt werden. Rufen
ausführen Sie dazu Transaktion KEU5 auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad
Rechnungswesen • Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung •
Istbuchungen • Periodenabschluss • Kostenstellen-/Prozesskosten über-
nehmen • Umlage. Im Fenster Ist-Umlage ausführen: Einstieg in Abbildung
4.98 wählen Sie, für welche Perioden Sie die Umlage ausführen möchten.
Im unteren Bildschirmbereich tragen Sie die Zyklen ein, die das System aus-
führen soll. Falls Sie mehrere Zyklen pro Kostenrechnungskreis angelegt

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206
4.8 Kostenstellenumlage

haben, achten Sie auf die Reihenfolge. Das System durchläuft die Zyklen
vom ersten bis zum letzten Eintrag. Die Zyklen können im Testlauf ausge-
führt werden. Dazu müssen Sie das Kennzeichen Testlauf setzen. Es emp-
fiehlt sich, das Häkchen Detaillisten zu setzen, dadurch wird das Ergeb-
nisprotokoll detaillierter dargestellt. Über führen Sie den Zyklus aus.

Abbildung 4.98 Umlagezyklen in der Ergebnisrechnung ausführen

Nach Ausführen der Umlagezyklen öffnet sich das Fenster Anzeige Ist-Um-
lage Ergebnisrechnung Grundliste. In Abbildung 4.99 sehen Sie eine List-
anzeige der ausgeführten Zyklen mit der Anzahl der Empfänger und der
Sender. Über können Sie sich die Details zu den Segmenten der
Umlagezyklen anzeigen lassen.

Abbildung 4.99 Testlauf für die Umlagezyklen der Ergebnisrechnung anzeigen

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207
4 Ist-Wertefluss

Der Umlagezyklus der kalkulatorischen Ergebnisrechnung erzeugt pro


Empfänger einen Beleg. Auf der Registerkarte Merkmale in Abbildung 4.100
finden Sie alle Merkmale, die in der Umlage zugeordnet wurden, sowie wei-
tere Merkmale, für die eine automatische Ableitung erfolgt ist, wie z. B. die
Warengruppe aus dem Artikelstamm.

Abbildung 4.100 Merkmale im Beleg der kalkulatorischen Ergebnisrechnung


anzeigen

Auf der Registerkarte Wertfelder in Abbildung 4.101 werden die verrechne-


ten Werte im Wertfeld Marketing Abteilung ausgewiesen, das Sie im Um-
lagezyklus definiert haben.
Zum Ergebnisrechnungsbeleg wird auch ein Finanzbuchhaltungsbeleg er-
zeugt. Dieser soll die Änderung des Profit-Centers durch die Kostenstellen-
umlage widerspiegeln. Wie aus Abbildung 4.102 hervorgeht, ändert sich das
Profit-Center von 910010 zu 910020. Im in diesem Beispiel verwendeten
Demosystem wird hier ein Buchhaltungsbeleg erstellt, da das Belegsplit mit
Saldo-Nullstellung auf Ebene des Merkmals Profit-Center aktiv ist. Ist dies
nicht der Fall, so wird bei einer Kostenstellenumlage an die kalkulatorische
Ergebnisrechnung auch kein Finanzbuchhaltungsbeleg erstellt.

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208
4.8 Kostenstellenumlage

Abbildung 4.101 Wertfelder im Beleg der kalkulatorischen Ergebnisrechnung


anzeigen

Abbildung 4.102 Finanzbuchhaltungsbeleg in der kalkulatorischen Ergebnis-


rechnung anzeigen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


209
4 Ist-Wertefluss

Das System erzeugt auch für die Kostenstellenumlage der buchhalteri-


schen Ergebnisrechnung einen Finanzbuchhaltungsbeleg. Der Beleg in Ab-
bildung 4.103 gleicht dem Beleg in Abbildung 4.104.

Abbildung 4.103 Finanzbuchhaltungsbeleg in der buchhalterischen Ergebnis-


rechnung anzeigen

Prüfung des Nach der Analyse der Dokumente im Universal Journal (Tabelle ACDOCA)
Universal Journals stellt sich heraus, dass bei Ausführung der Kostenstellenumlage für die kal-
kulatorische Ergebnisrechnung ein buchhalterischer Ergebnisrechnungs-
beleg erstellt wurde. Schauen wir uns Beleg 100000121 genauer an (siehe
Abbildung 4.104). Es wurden die folgenden Belege erstellt:
쐍 Finanzbuchhaltung: Belegnummer 10000121
쐍 Kostenrechnung: Belegnummer 3000000724
쐍 Buchhalterische Ergebnisrechnung: Ergebnisobjekt 2003 und 2004

Der Kostenrechnungsbeleg ist der Referenzbeleg für das Ergebnisobjekt in


der kalkulatorischen Ergebnisrechnung. Somit wurde bei Ausführung der
Kostenstellenumlage für die kalkulatorische Ergebnisrechnung auch in der
buchhalterischen Ergebnisrechnung ein Beleg erzeugt.
Das gleiche Bild haben wir, wenn wir uns die Belege der Kostenstellenumla-
ge in der buchhalterischen Ergebnisrechnung ansehen:
쐍 Finanzbuchhaltung: Belegnummer 10000122
쐍 Kostenrechnung: Belegnummer 3000000725
쐍 Buchhalterische Ergebnisrechnung: Ergebnisobjekt 2003 und 2004

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210
4.8 Kostenstellenumlage

Der Kostenrechnungsbeleg ist der Referenzbeleg für das Ergebnisobjekt in


der kalkulatorischen Ergebnisrechnung. Die Belege in der kalkulatorischen
Ergebnisrechnung werden dupliziert, in der buchhalterischen Ergebnis-
rechnung hingegen wird kein neues Ergebnisobjekt angelegt.
Ist in einem Ergebnisbereich sowohl die kalkulatorische als auch die buch- Ergebnis der
halterische Ergebnisrechnung aktiviert, wird bei Ausführung der Kosten- Kostenstellen-
umlage
stellenumlage in beiden Ergebnisrechnungen ein Beleg erzeugt. Bei der An-
lage einer Kostenstellenumlage für die buchhalterische Ergebnisrechnung
verlangt das System die Zuordnung eines Wertfeldes oder eines Ergebnis-
schemas, wenn beide Formen der Ergebnisrechnung aktiviert sind. Damit
die Belege in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung nicht dupliziert wer-
den, empfehle ich Ihnen, lediglich mit einer Form der Kostenstellenumlage
zu arbeiten.

Abbildung 4.104 Belege im Universal Journal anzeigen

Die Transaktionen für die Anlage, das Ändern und die Anzeige der Kosten- Transaktionsüber-
stellenumlagen sind Customizing-Transaktionen und daher nicht im Menü sicht Kostenstellen-
umlage
auffindbar. In Tabelle 4.3 finden Sie eine Übersicht aller Transaktionen rund
um die Kostenstellenumlage sowohl im Ist als auch im Plan.

Plan Ist

Umlagezyklus anlegen KEU7 KEU1

Umlagezyklus ändern KEU8 KEU2

Umlagezyklus anzeigen KEU9 KEU3

Tabelle 4.3 Transaktionsübersicht für Kostenstellenumlagen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


211
4 Ist-Wertefluss

Plan Ist

Umlagezyklus löschen KEUA KEU4

Umlagezyklus ausführen KEUB KEU5

Übersicht Umlagezyklus KEUC KEU6

Tabelle 4.3 Transaktionsübersicht für Kostenstellenumlagen (Forts.)

Kostenstellenumlage
Für die buchhalterische und kalkulatorische Ergebnisrechnung werden
verschiedene Kostenstellenumlagen angelegt. Im Kopf der Kostenstellen-
umlage wird festgelegt, für welche Art der Ergebnisrechnung die Umlage
angelegt wird.
Ist in einem Ergebnisbereich sowohl die kalkulatorische als auch die buch-
halterische Ergebnisrechnung aktiviert, erzeugt die Kostenstellenumlage
(egal, für welche Art der Ergebnisrechnung sie angelegt ist) immer einen
Beleg sowohl für die buchhalterische als auch die kalkulatorische Ergebnis-
rechnung. Deshalb sollte die Kostenstellenumlage nur einmal ausgeführt
werden.

4.9 Direktkontierung
Die Direktkontierung dient dazu, Werte direkt auf das Ergebnisobjekt zu
kontieren. Es erfolgt keine Kontierung auf Kostenstelle oder Innenauftrag,
sondern direkt in die Ergebnisrechnung. Die Direktkontierung existiert so-
wohl für die buchhalterische als auch die kalkulatorische Ergebnisrech-
nung. Die Direktkontierung wird z. B. für Verschrottungsbuchungen ange-
wandt. Bei Kontierung der Verschrottung auf Kostenstelle verlieren Sie
durch die Umlage der Kosten an die Ergebnisrechnung die Information
über das Material. Wählen Sie allerdings eine Direktkontierung für die Ver-
schrottungskosten, können Informationen über das Material und die Men-
ge an die Ergebnisrechnung weitergegeben werden.
Direktkontierung Um eine Direktkontierung vorzunehmen, rufen Sie Transaktion KEI2 auf
pflegen oder folgen dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktseg-
mentrechnung • Werteflüsse im Ist • Direktkontierung aus FI/MM • Ergeb-
nisschema für Direktkontierung pflegen.
Ergebnisschema Im Fenster Sicht »Ergebnisschemata« ändern: Übersicht markieren Sie das
ändern Ergebnisschema FI (Direktkontierung aus FI / MM), das Sie in Abbildung

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212
4.9 Direktkontierung

4.105 sehen. Dieses Ergebnisschema ist in jedem System vorhanden, es wird


von SAP ausgeliefert. Navigieren Sie im linken Bildschirmbereich Dialog-
struktur in den Ordner Zuordnungen.

Abbildung 4.105 Ergebnisschema FI für Direktkontierung aus FI/MM auswählen

Im Fenster Sicht »Zuordnungen« ändern: Übersicht sehen Sie eine Über- Zuordnung anlegen
sicht über alle bereits angelegten Zuordnungen. Sie können über Neue Ein-
träge eine neue Zuordnung anlegen oder eine vorhandene Zuordnung än-
dern. Wie in Abbildung 4.106 dargestellt, markieren Sie die bestehende
Zuordnung 30 (Sonstige Kosten) und navigieren im linken Bildschirmbe-
reich Dialogstruktur in den Ordner Ursprung.

Abbildung 4.106 Zuordnung im Ergebnisschema FI auswählen

Im Fenster Sicht »Ursprung« ändern: Detail ordnen Sie der Zuordnungszei- Ursprung pflegen
le jene Kostenart oder jenes Kostenartenintervall zu (siehe Abbildung
4.107), für das Sie eine Direktkontierung vornehmen möchten. Im Bereich

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


213
4 Ist-Wertefluss

Ursprung wählen Sie Kosten/Erlöse. Navigieren Sie nun im linken Bild-


schirmbereich Dialogstruktur in den Ordner Wertfelder.

Abbildung 4.107 Ursprung im Ergebnisschema FI pflegen

Wertfeld zuordnen Im Fenster Sicht »Wertfelder« ändern: Übersicht können Sie über Neue Ein-
träge ein Wert- und Mengenfeld hinterlegen, auf das der Wert und die Men-
ge des Kontos fortgeschrieben werden. Wie in Abbildung 4.108 ordnen Sie
das Wertfeld KWABPR (Abweichungen Preis) zu. Sie haben die Möglichkeit,
in Spalte F zu definieren, ob Sie die Gesamtkosten auf ein Wertfeld buchen
oder in variable und fixe Kosten splitten möchten. Pflegen Sie dazu das ent-
sprechende Fix- und Variabel-Kennzeichen:
쐍 1 (Fixe Beträge)
쐍 2 (Variable Beträge)
쐍 3 (Summe aus fixen und variablen Beträgen)

Wie Sie sehen, wurde in Abbildung 4.108 das Kennzeichen 3 für den Ge-
samtwert hinterlegt.
Feldstatusgruppe Nun müssen Sie noch beachten, dass die Feldstatusgruppe des Sachkontos,
anpassen das Sie dem Ergebnisschema FI zugeordnet haben, eine Kontierung auf das
Ergebnisobjekt erlaubt. Die Feldstatusgruppe wird im Sachkonto auf der
Registerkarte Erfassung/Bank/Zins hinterlegt.

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214
4.9 Direktkontierung

Abbildung 4.108 Wertfeld dem Ergebnisschema FI zuordnen

Beim Buchen des Belegs haben Sie nun die Möglichkeit, als kostenrech- Kontierung auf
nungsrelevante Kontierung das Ergebnisobjekt zu wählen (siehe Abbildung Ergebnisobjekt

4.109). Es öffnet sich das Pop-up Kontierung auf Ergebnisobjekt, in dem Sie
den Beleg um sämtliche Merkmale des Ergebnisbereichs anreichern
können.

Abbildung 4.109 FI-Beleg manuell auf Ergebnisobjekt kontieren

Schauen Sie sich den gebuchten Finanzbuchhaltungsbeleg im Relationship Relationship


Browser in Abbildung 4.110 an, dann sehen Sie, dass ein Finanzbuchhal- Browser

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


215
4 Ist-Wertefluss

tungsbeleg, ein buchhalterisches Ergebnisobjekt und ein kalkulatorisches


Ergebnisobjekt erzeugt wurden.

Abbildung 4.110 Buchhaltungsbeleg im Relationship Browser anzeigen

Wird das Konto automatisch, z. B. über einen Vorgang der Materialwirt-


schaft, bebucht, müssen Sie zusätzlich zum Ergebnisschema und der Feld-
statusgruppe im Sachkonto die automatische Kontierungsfindung pflegen.
Default-Kontierung Rufen Sie dazu Transaktion OKB9 auf, oder folgen Sie dem Customizing-
pflegen Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Werteflüsse im
Ist • Direktkontierung aus FI/MM • Automatische Kontierungsfindung.
Über Neue Einträge können Sie einen Eintrag für die Kostenart 530020 im
Buchungskreis US10 pflegen (siehe Abbildung 4.111). Anstatt eine Kosten-
stelle zu hinterlegen, setzen Sie das Häkchen in der Spalte ErgObj (Ergebnis-
objekt). Dies bewirkt, dass dieses Konto zukünftig direkt auf ein Ergebnis-
objekt kontiert wird.

Abbildung 4.111 Automatische Kontierungsfindung pflegen

Direktkontierung
In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung pflegen Sie für die Ergebnisrech-
nung ein Ergebnisschema, in dem Sie das Sachkonto einem Wertfeld
zuordnen. Außerdem stellen Sie sicher, dass das Sachkonto in der Feldsta-
tusgruppe eine Kontierung auf ein Ergebnisobjekt erlaubt.
In der buchhalterischen Ergebnisrechnung stellen Sie ausschließlich sicher,
dass die Feldstatusgruppe des Sachkontos eine Kontierung auf ein Ergeb-
nisobjekt erlaubt.

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216
4.10 Zusammenfassung

Wird das Konto, für das eine Direktkontierung erfolgen soll, indirekt über
einen MM-Vorgang bebucht, müssen Sie für dieses Konto sowohl für die
buchhalterische als auch die kalkulatorische Ergebnisrechnung eine
Default-Kontierung pflegen.

4.10 Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben Sie gelernt, wie die Ist-Werte für die Ergebnis-
rechnung abgeleitet werden. Dabei haben Sie die Unterschiede zwischen
der kalkulatorischen und der buchhalterischen Ergebnisrechnung ken-
nengelernt. Ich habe die Werteflüsse erläutert, die die Buchungen in der
Finanzbuchhaltung und in der Ergebnisrechnung erzeugen. Nur wenn die
Werteflüsse verstanden werden, können Kontenfindungen und weitere
Customizing-Einstellungen für die Ergebnisrechnung korrekt vorgenom-
men werden. Mit diesem Kapitel sollten Sie in der Lage sein, Ihre Prozesse
so anzupassen, dass die korrekten Werte in der Ergebnisrechnung an-
kommen.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


217
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Kapitel 5
Datenanreicherung
Die Datenanreicherung zeigt Ihnen, wie Sie alle Vorteile der Merkmals-
ableitung nutzen können, um Ihr Berichtswesen noch aussagekräftiger zu
gestalten. Sie lernen auch, wie Sie in der kalkulatorischen Ergebnisrech-
nung die Absatzmenge mit unterschiedlichen Kalkulationsvarianten
bewerten können.

Die Datenanreicherung zeigt Ihnen, wie Sie noch mehr Merkmale für das
Reporting ableiten können und wie Sie die Merkmalsableitung teilweise au-
tomatisieren und auf diese Weise fehlerhafte Merkmalsableitungen ver-
hindern oder das Fehlen von Merkmalsableitungen reduzieren können. In
diesem Kapitel erhalten Sie Tipps und Tricks, wie Sie Ihr Berichtswesen an-
reichern und den Prozess der Abrechnung automatisieren können.
Sie erfahren, wie Sie Absatzmengen mit unterschiedlichen Werten bewer-
ten können. Nutzen Sie die kalkulatorische Ergebnisrechnung, um die Ab-
satzmengen mit verschiedenen Bewertungen/Kalkulationsvarianten zu
versehen. Diese Funktion steht Ihnen nur in der kalkulatorischen Ergebnis-
rechnung zur Verfügung und ist ein weiterer Grund für den Einsatz der
kalkulatorischen Ergebnisrechnung, da die buchhalterische Ergebnisrech-
nung die Bewertung ausschließlich mit dem zum Warenausgang gültigen
Bewertungspreis zulässt.

5.1 Datenanreicherung: Merkmale


In diesem Abschnitt lernen Sie, wie Sie mit Merkmalshierarchien arbeiten
und die Merkmalsableitung sowie die Abrechnungsvorschriften automa-
tisieren. Dies hilft Ihnen sicherzustellen, dass alle Belege mit den richtigen
Merkmalen versorgt werden und die Abrechnung korrekt erfolgt. Sie garan-
tieren einen reibungsloseren Monatsabschluss, indem Sie mögliche Fehler-
quellen reduzieren.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


219
5 Datenanreicherung

5.1.1 Produkthierarchie ableiten


Aufbau der Die Produkthierarchie wird im Customizing definiert und im Material-
Produkthierarchie stamm in der Sicht Grunddaten 1 und/oder in der Sicht Vertrieb: Verkaufs-
orgDaten 2 gepflegt. Der Aufbau der Produkthierarchie ist mehrstufig und
soll ein Verdichten der Produkte nach produktspezifischen Merkmalen in
Berichten erlauben. Die Produkthierarchie kann im SAP-Standard bis zu
drei Stufen erhalten. Bei der Definition der Stufen sollten Sie darauf achten,
dass diese leicht erweiterbar sind und an das Unternehmenswachstum an-
gepasst werden können. Die Anlage der Produkthierarchie erfolgt über
Transaktion V/76. In Abbildung 5.1 sehen Sie, wie die Produkthierarchie im
Customizing gepflegt werden kann. Leider ist eine Anzeige in Baumstruk-
tur nicht möglich, daher empfiehlt es sich, diese aus Gründen der Über-
sichtlichkeit offline in einer separaten Datei zu pflegen.
Dreistufige In unserem Beispiel wurde eine dreistufige Produkthierarchie gepflegt. Sie
Produkthierarchie sind in der Definition der Nummerierung der Produkthierarchie völlig frei.
Die Stufe 1 kann aus bis zu fünf Zeichen, die Stufe 2 kann ebenfalls aus bis zu
fünf Zeichen und die Stufe 3 aus bis zu acht Zeichen bestehen.

Abbildung 5.1 Produkthierarchie im SAP-System pflegen

Unterteilung der Die Unterteilung der Produkthierarchie kann, wie aus Abbildung 5.2 her-
Produkthierarchie vorgeht, z. B. in den folgenden Stufen erfolgen:
쐍 Stufe 1 (Produktart/Marktfamilie)
Elektronikprodukte, Laufbänder, Pharmazieprodukte etc.
쐍 Stufe 2 (Produktlinie/Segment)
Haushaltsgeräte, T200-Serie, Schmerzmittel etc.
쐍 Stufe 3 (Produktform/Marke)
Waschmaschine, elliptischer Trainer, Aspirin etc.

Die Produkthierarchie wird, wie bereits erwähnt, im Materialstamm hinter-


legt. Es kann in der Sicht Grunddaten 1 eine andere Zuordnung zur Produkt-
hierarchie als in der Sicht Vertrieb: VerkaufsorgDaten 2 erfolgen. Dies ist
z. B. sinnvoll, wenn Sie ein Produkt haben, das sowohl für den medizini-

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220
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

schen als auch für den privaten Gebrauch verkauft werden kann. Das Sys-
tem weist Sie mit einer Warnmeldung auf eine abweichende Zuordnung
der Produkthierarchie in den allgemeinen Daten und den vertriebsspezifi-
schen Daten am unteren Bildschirmrand bei Anlage/Änderung des Materi-
als hin (siehe Abbildung 5.3).

Produktart Produktlinie Produktform

10100001:
Summit Ellipticals
10001:
Summit T200 Series
10100002: Summit
Ellipticals with Heart
F1010:
Pulse
Summit Treadmills

20001: 10200001: Summit


Summit E200 Series Exercise Bike

Abbildung 5.2 Produkthierarchie definieren

Abbildung 5.3 Produkthierarchie im Materialstamm pflegen

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221
5 Datenanreicherung

Merkmale der Damit die Merkmale der Produkthierarchie sowohl in der buchhalterischen
Produkthierarchie als auch in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung in den Ergebnisrech-
nungsbeleg abgeleitet werden können, müssen diese Merkmale dem Ergeb-
nisbereich zugeordnet werden. Die Produkthierarchie als Ganzes ist das
Merkmal PRODH (Produkthierarchie), das dem Ergebnisbereich über die
Merkmale hinzugefügt werden kann.
Merkmal anlegen Möchten Sie die Produkthierarchie jedoch in einzelnen Teilen überneh-
men, müssen Sie diese Merkmale über Transaktion KEA5 oder den Custo-
mizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Struktu-
ren • Ergebnisbereich definieren • Merkmale pflegen erst anlegen. Wählen
Sie im Fenster Merkmale bearbeiten: Einstieg im Bereich Merkmal
anlegen . Es öffnet sich daraufhin das Pop-up Merkmal an-
legen: Zuordnung, das Sie in Abbildung 5.4 im rechten Bildschirmbereich
sehen. Wählen Sie im Pop-up aus Vorlagetabelle übernehmen, tragen Sie
im Bereich Tabellenfelder in das Feld Tabelle die Tabelle MVKE (Verkaufs-
daten) zum Material ein, und bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢).

Abbildung 5.4 Merkmale für die Produkthierarchie anlegen

Im Fenster Merkmale bearbeiten: Einstieg in Abbildung 5.5 sehen Sie eine


Übersicht aller Merkmale aus der Tabelle MVKE, die dem Ergebnisbereich
zugeordnet werden können oder bereits zugeordnet sind. Wählen Sie die
Merkmale PAPH1, PAPH2 und PAPH3 aus. Diese Merkmale stellen die drei
Stufen der Produkthierarchie dar. Nach dem Markieren der Merkmale be-
stätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢), um die Merkmale zu übernehmen.

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222
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

Sie können alle Merkmale auf einmal übernehmen und müssen diese nicht Merkmale
einzeln markieren. übernehmen

Abbildung 5.5 Die Merkmale der Produkthierarchie aus Tabelle MVKE


übernehmen

In Abbildung 5.6 sehen Sie die Merkmale, die das System anlegen möchte. Merkmale ändern
Sie können die Bedeutung oder das Kurzwort der Merkmale anpassen. Akti-
vieren Sie die Merkmale über (Aktivieren), und speichern Sie Ihre Ein-
stellungen.

Abbildung 5.6 Die Merkmale für die Produkthierarchie aktivieren

Die Merkmale sind nun angelegt und können dem Ergebnisbereich zuge- Merkmale zu Ergeb-
ordnet werden. Rufen Sie dazu Transaktion KEA0 auf, oder folgen Sie dem nisbereich zuordnen

Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung •


Strukturen • Ergebnisbereich definieren • Ergebnisbereich pflegen. Wie Sie
die neu angelegten Merkmale dem Ergebnisbereich zuordnen, haben Sie
bereits in Kapitel 3, »Grundeinstellungen«, erfahren. In Abbildung 5.7 sehen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


223
5 Datenanreicherung

Sie, dass die Merkmale PAPH1, PAPH2 und PAPH3 nun im Bereich Vorlage
der Übersicht der Merkmale zur Verfügung stehen.

Abbildung 5.7 Merkmale in der Produkthierarchie dem Ergebnisbereich


zuordnen

Nach Zuordnung der Merkmale zum Ergebnisbereich müssen Sie diesen er-
neut generieren.
Merkmal Produkt- Legen Sie nun einen Kundenauftrag mit einem Material an, das Sie einer
hierarchie ableiten Produkthierarchie zugeordnet haben. Bei Überleitung des Kundenauftrags-
bestands in die kalkulatorische Ergebnisrechnung wird die Produkthierar-
chie im Ergebnisrechnungsbeleg bereits abgeleitet. Mit Anlage der Faktura
zum Kundenauftrag wird die Produkthierarchie sowohl in den Ergebnis-
rechnungsbeleg der kalkulatorischen als auch der buchhalterischen Ergeb-
nisrechnung als Merkmal übernommen.
Kalkulatorischer In Abbildung 5.8 sehen Sie den Beleg der kalkulatorischen Ergebnisrech-
Ergebnisrechnungs- nung mit den Merkmalen der Produkthierarchie.
beleg

Buchhalterischer In Abbildung 5.9 sehen Sie den Ergebnisrechnungsbeleg der buchhalteri-


Ergebnisrechnungs- schen Ergebnisrechnung in der Datenbanktabelle ACDOCA (Universal Jour-
beleg
nal) mit den Merkmalen der Produkthierarchie.
Die Merkmale der Produkthierarchie können nun im Reporting ausgewer-
tet werden.

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224
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

Abbildung 5.8 Ableitung der Produkthierarchie im Ergebnisrechnungsbeleg der


kalkulatorischen Ergebnisrechnung anzeigen

Abbildung 5.9 Ableitung der Produkthierarchie im Ergebnisrechnungsbeleg der


buchhalterischen Ergebnisrechnung anzeigen

Ableitung der Produkthierarchie


Zur Ableitung der Produkthierarchie in den einzelnen Stufen müssen diese
als Merkmale angelegt und dem Ergebnisbereich zugeordnet werden. Die
Merkmale können aus der Vorlagetabelle MVKE übernommen werden.
Nach Zuordnung zum Ergebnisbereich können diese sowohl in der kalkula-
torischen als auch in der buchhalterischen Ergebnisrechnung in die Belege
abgeleitet werden.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


225
5 Datenanreicherung

5.1.2 Mit Merkmalshierarchien arbeiten


Im kalkulatorischen CO-PA haben Sie die Möglichkeit, mit Merkmalshierar-
chien zu arbeiten. Die Merkmalshierarchien gruppieren Merkmale und
können Hierarchien darstellen.
Merkmals- Für Merkmalshierarchien muss kein neues Merkmal angelegt werden. Die
hierarchie anlegen Gruppierung erfolgt im Customizing, indem Sie Transaktion KES3 oder den
folgenden Customizing-Pfad aufrufen: Controlling • Ergebnis- und Markt-
segmentrechnung • Stammdaten • Merkmalswerte • Merkmalshierarchie
pflegen.
Im Fenster Hierarchieverarbeitung können Sie, wie in Abbildung 5.10 darge-
stellt, neue Merkmalshierarchien anlegen und vorhandene Hierarchien an-
passen.

Abbildung 5.10 Merkmalshierarchie anlegen

In der Merkmalstabelle am linken Bildrand sind alle Merkmale des Ergeb-


nisbereichs aufgelistet. Markieren Sie das Merkmal, für das Sie eine Merk-
malshierarchie anlegen möchten, durch einen Klick auf die entsprechende
Zeile. Im Feld Variante legen Sie eine Nummer/ein Alias fest, unter dem die
Merkmalshierarchie angelegt werden soll. Klicken Sie auf den Button
, um die Merkmalshierarchie anzulegen.

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226
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

Vergeben Sie im Fenster Hierarchiepflege: Hierarchieattribute im Feld Hierarchie für das


Kurzbeschreibung eine Bezeichnung für die Merkmalshierarchie (siehe Ab- Merkmal »Kunde«

bildung 5.11). In diesem Beispiel legen Sie eine Merkmalshierarchie zur


Strukturierung der Kunden an.

Abbildung 5.11 Kurzbeschreibung der Merkmalshierarchie pflegen

Über einen Klick auf den Button (Gesamte Hierarchie) öffnet sich, Merkmals-
wie in Abbildung 5.12 dargestellt, ein Fenster zur Pflege der Merkmalshier- hierarchie pflegen

archie. Definieren Sie die Knoten über die Buttons und


.

Abbildung 5.12 Kundenhierarchie anlegen

Ordnen Sie den einzelnen Kundenknoten die entsprechenden Kunden-


nummern zu; als Eingabehilfe können Sie die (F4)-Taste verwenden. Spei-
chern Sie die Merkmalshierarchie durch einen Klick auf (Sichern).

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


227
5 Datenanreicherung

Haben Sie die Merkmalshierarchie angelegt und gespeichert, steht sie für
die Verwendung in den Ergebnisberichten zur Verfügung. In der Definition
des Berichts bzw. Formulars legen Sie fest, ob die Merkmalshierarchie für
den Bericht genutzt werden soll oder nicht.
Ergebnisbericht Rufen Sie für die Anlage eines Ergebnisberichts den Customizing-Pfad
anlegen Rechnungswesen • Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung •
Infosystem • Bericht definieren • Ergebnisbereich anlegen oder Transaktion
KE31 auf.
Bericht mit Legen Sie einen Bericht mit Formular an, indem Sie im Bereich Berichtsart
Formular anlegen Bericht die Option mit Formular anklicken. Vergeben Sie einen technischen
Namen, und klicken Sie anschließend auf den Button . Daraufhin
öffnet sich ein neues Fenster. Vergeben Sie dort eine Bezeichnung für das
Formular, und klicken Sie anschließend auf den Button . Kli-
cken Sie nun doppelt auf eine Zeile, und wählen Sie im daraufhin erschei-
nenden Pop-up-Fenster die Option Merkmalsübersicht. Bestätigen Sie mit
(¢), und es öffnet sich ein neues Fenster. Aktivieren Sie in der Elementede-
finition für das Merkmal Kunde den Hierarchieknoten (HierKnotenein-
trag ändern) und die Variable (VariablEintrag ändern).

Abbildung 5.13 Merkmalshierarchie der Zeile zuordnen

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228
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

Es erscheint das Pop-up Hierarchieklassenauswahl: Kunde, das Sie in Abbil- Merkmals-


dung 5.13 sehen. Sie können der Zeile die Kundenhierarchie zuordnen, die hierarchie Bericht
zuordnen
in SD (Vertrieb) angelegt und gepflegt wird, oft aber nicht der Struktur im
Controlling entspricht, oder Sie haben die Möglichkeit, die Option SAP-EIS:
Hierarchien zu aktivieren. Darunter versteht man die Merkmalshierarchi-
en, die Sie im Customizing angelegt haben. Bestätigen Sie Ihre Eingaben
mit (¢).
Tragen Sie in das Feld Hie:Kunde die von Ihnen angelegte Merkmalshierar-
chie ein (Z1), die im Bericht angezeigt werden soll. In das Feld Grp:Kunde tra-
gen Sie den Hierarchieknoten Retail ein, um die Erlöse für alle dem Knoten
Retail zugeordneten Kunden anzuzeigen (siehe Abbildung 5.14).

Abbildung 5.14 Hierarchieknoten der Zeile im Ergebnisbereich zuordnen

Über den Button können Sie den Text der Berichtszeile anpassen. Wie in Text der Berichts-
Abbildung 5.15 dargestellt, wählen Sie die Bezeichnung Erloes Retail, um zeile pflegen

eindeutig zu definieren, dass in dieser Zeile nur Erlöse der Kundengruppe


Retail angezeigt werden.

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229
5 Datenanreicherung

Abbildung 5.15 Bezeichnung einer Reportzeile ändern

Die Merkmalshierarchien, die Sie über Transaktion KES3 angelegt haben,


können Sie in der buchhalterischen Ergebnisrechnung nicht verwenden.
Dort haben Sie jedoch die Möglichkeit, über Sets ähnliche Strukturen wie in
der Merkmalshierarchie aufzubauen.
Set anlegen Zur Anlage eines Sets rufen Sie Transaktion GS01 auf oder folgen dem Cus-
tomizing-Pfad Rechnungswesen • Finanzwesen • Spezielle Ledger • Werk-
zeuge • Setpflege • Sets • Anlegen.
Im Fenster Set anlegen: Einstieg legen Sie den Setnamen (Kundenhierar-
chie) und die Tabelle, in der das Merkmal abgelegt ist, das Sie gruppieren
möchten, fest. Wie Sie in Abbildung 5.16 sehen, tragen Sie im Bereich
Grunddaten im Feld Tabelle die Tabelle BSEG (Belegsegment Buchhaltung)
ein. Natürlich könnten Sie das Set auch auf Basis der Tabelle ACDOCA (Uni-
versal Journal) anlegen. Da die Tabelle BSEG weiterhin als View vorhanden
ist, kann das Set auch auf Basis der Tabelle BSEG angelegt werden.
Basic-Set anlegen Nach Eingabe des Setnamens (Kundenhierarchie) und der Tabelle (BSEG) be-
stätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢), um ein Basic-Set anzulegen.

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230
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

Abbildung 5.16 Basic-Set anlegen

Nach einem Druck auf (¢) öffnet sich das Pop-up Set anlegen: Feldname,
in das Sie das Merkmal eintragen, das Sie gruppieren möchten. In unserem
Beispiel in Abbildung 5.17 ist dies das Merkmal KUNNR (Kundennummer).
Bestätigen Sie Ihre Eingaben wiederum mit (¢).

Abbildung 5.17 Merkmal für das Anlegen eines Sets festlegen

Es öffnet sich nun das Fenster Set anlegen: Werte, in dem die Kundennum- Gruppierung der
mern gruppiert werden können. Leider ist die Darstellung nicht in einer Merkmalswerte

Baumstruktur wie bei Anlage der Merkmalshierarchie für die kalkulato-


rische Ergebnisrechnung möglich. In den Spalten Von Wert – Bis Wert
können Sie die Intervalle oder Einzelwerte eingeben, die zu einer Gruppe
gehören. In der Spalte Kurztext der Zeile legen Sie die Namen der Hierar-
chieknoten fest. Wie Sie in Abbildung 5.18 sehen, legen Sie, identisch mit
den Hierarchieknoten in der Merkmalshierarchie, die Hierarchieknoten
Gym und Retail an.

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231
5 Datenanreicherung

Abbildung 5.18 Hierarchieknoten im Set anlegen

Report-Writer- Nach dem Speichern des Sets steht dieses in den Report-Writer-Berichten
Bericht anlegen zur Verfügung. Zur Anlage eines Report-Writer-Berichts rufen Sie Trans-
aktion GR31 auf oder folgen dem Customizing-Pfad Rechnungswesen •
Finanzwesen • Spezielle Ledger • Werkzeuge • Report Painter • Report Wri-
ter • Bericht • Anlegen. Im Fenster Bericht anlegen: Einstieg wählen Sie eine
Bibliothek aus und vergeben eine Kurzbezeichnung für den Bericht. Die
Bibliothek definiert, welche Merkmale und Kennzahlen in einem Bericht
zur Verfügung stehen. Jeder Bericht muss mit Bezug zu einer Bibliothek an-
gelegt werden.
Nach Bestätigung Ihrer Eingaben mit (¢) öffnet sich das Fenster Bericht
anlegen: Kopf, in dem Sie unter anderem die Beschreibung des Berichts
und das Layout sowie die Zuordnung zu einer Berechtigungsgruppe festle-
gen. Im Fenster Bericht anlegen: Kopf gelangen Sie über den Button
in das Fenster Bericht anlegen: Spalten (siehe Abbildung 5.19).
Set einem Bericht In der Spalte Spaltenblock können Sie das eben angelegte Set Kundenhier-
zuordnen archie hinterlegen. Über einen Doppelklick auf den Setnamen öffnet sich
das Pop-up Spaltenmerkmal, in dem Sie Layouteinstellungen für das Set
vornehmen können. Über im Pop-up Spaltenmerkmal können Sie
sich das Set mit den zugeordneten Merkmalen anzeigen lassen. Dazu öffnet
sich das Pop-up Set anzeigen, wie Sie in Abbildung 5.19 am rechten Bild-
schirmrand sehen.
Das Set Kundenhierarchie ist nun in den Berichten der Finanzbuchhaltung
und der buchhalterischen Ergebnisrechnung anwendbar.

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232
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

Abbildung 5.19 Das Set »Kundenhierarchie« einem Bericht zuordnen

Gruppierung von Merkmalen in der Ergebnisrechnung


Sowohl in der kalkulatorischen als auch in der buchhalterischen Ergebnis-
rechnung können Merkmale gruppiert werden. In der kalkulatorischen
Ergebnisrechnung werden Merkmalshierarchien im Customizing angelegt
und den Berichten zugeordnet. In der buchhalterischen Ergebnisrechnung
sowie in der Finanzbuchhaltung werden Sets angelegt und den Berichten
zugeordnet.

5.1.3 Automatische Merkmalsableitung für Innenaufträge


Zentrale Erfassungshilfen erleichtern Ihnen die Eingabe von Merkmals- Zentrale
ableitungen in Abrechnungsvorschriften für Innenaufträge an die kalkula- Erfassungshilfe

torische und buchhalterische Ergebnisrechnung. Es können auch Muss-


Felder für die Merkmalsableitung in der Abrechnungsvorschrift definiert
werden, um zu garantieren, dass alle notwendigen Merkmale nach CO-PA
übergeleitet werden.

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233
5 Datenanreicherung

Rufen Sie Transaktion KEPA oder den folgenden Customizing-Pfad auf, um


eine Merkmalsgruppe, die als Basis für die Erfassungshilfe dient, anzulegen:
Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Werteflüsse im Ist •
Vorbereitungen • Merkmalsgruppen • Merkmalsgruppen pflegen.
Merkmalsgruppe Die Merkmalsgruppe pflegen Sie abhängig vom Ergebnisbereich. Über
anlegen einen Klick auf legen Sie eine neue Merkmalsgruppe an. Verge-
ben Sie in der Spalte Merkmalsgruppe einen Schlüssel und eine Bezeich-
nung für Ihre Merkmalsgruppe, und navigieren Sie anschließend am linken
Bildrand zum Ordner Merkmale. Im Fenster Sicht »Merkmalsgruppen für
Ist und Planung« ändern: Übersicht pflegen Sie über einen Klick auf
in der Spalte Feldna (Feldname) alle Merkmale, die in der Erfas-
sungshilfe erscheinen sollen (siehe Abbildung 5.20). Über die (F4)-Hilfe
können Sie sich alle verfügbaren Merkmale anzeigen lassen. Per Doppel-
klick übernehmen Sie nun die ausgewählten Merkmale.
Eingabestatus In der Spalte Eingabestatus können Sie definieren, ob das Feld in der Erfas-
definieren sungshilfe als eingabebereit, nicht eingabebereit oder eingabebereit mit
Muss-Eingabe erscheinen soll. Speichern Sie Ihre Einstellungen über den
Button (Sichern). In unserem Beispiel wurde die Merkmalsgruppe IA an-
gelegt. Dieser wurden die folgenden Merkmale als Muss-Felder zugeordnet:
쐍 Kostenrechnungskreis
쐍 Buchungskreis
쐍 Werk
쐍 Warengruppe
쐍 Artikel

Eine Speicherung des Innenauftrags mit Abrechnungsvorschrift an das Er-


gebnis ist nur möglich, wenn eine Merkmalsausprägung in den eben ge-
nannten Merkmalen gepflegt ist.

Abbildung 5.20 Merkmalsgruppe und Definition der Merkmale anlegen

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234
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

Nachdem Sie Ihre Merkmalsgruppe angelegt haben, rufen Sie Transaktion Merkmalsgruppe
KE4G oder den folgenden Customizing-Pfad auf, um die Merkmalsgruppe Vorgang zuordnen

einem Vorgang zuzuordnen: Controlling • Ergebnis- und Marktsegment-


rechnung • Werteflüsse im Ist • Vorbereitungen • Merkmalsgruppen •
Merkmalsgruppen für Kontierungsbild zuordnen.
Die Zuordnung der Merkmalsgruppe zu einem Vorgang erfolgt abhängig
vom Ergebnisbereich. Über den Button können Sie die Zuord-
nungen von Merkmalen zum Kontierungsbild vornehmen. In der Spalte
Vorg (Vorgang) können Sie sich über die (F4)-Hilfe eine Auswahl der Vor-
gänge anzeigen lassen, die die Arbeit mit zentralen Erfassungshilfen zu-
lassen.
Im Beispiel aus Abbildung 5.21 legen Sie eine Erfassungshilfe für die soeben Erfassungshilfe
angelegte Merkmalsgruppe IA und den Vorgang KABK (Abrechnungskon- anlegen

tierung) an. Dies bedeutet, dass bei Anlage einer Abrechnungsvorschrift


zum Innenauftrag für diesen die Merkmalsausprägung entsprechend der
soeben angelegten Merkmalsgruppe gepflegt werden muss.
Über einen Klick auf den Button (Erfassungshilfe) in der Spalte
Erf.hilfe (Erfassungshilfe) öffnet sich ein neues Fenster: Kontierung auf Er-
gebnisobjekt. Sie sehen dort die Merkmale, die Sie im ersten Arbeitsschritt
der Merkmalsgruppe zugeordnet haben, und können die Werte entspre-
chend vorbelegen.
In diesem Beispiel sind das die Merkmale Buchungskreis, Werk, Artikel und Merkmale
Warengruppe; in die entsprechenden Felder tragen Sie nun die Vorbele- vorbelegen

gung ein, die Sie anschließend über einen Klick auf den Button (Neue Er-
fassungshilfe sichern) am linken Bildrand speichern.
Es öffnet sich daraufhin ein neues Fenster: Erfassungshilfe sichern, in dem Erfassungshilfe
Sie einen Namen für die Erfassungshilfe vergeben können. Pflegen Sie, wie sichern

in Abbildung 5.21 dargestellt, den Namen ZRD2. Dies entspricht einer Innen-
auftragsart, für die die Merkmalsausprägung insbesondere gepflegt werden
soll. Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢), und sichern Sie Ihre Einstellun-
gen über einen Klick auf den Button (Sichern).
Die Erfassungshilfe steht nun in den Transaktionen bereit, in denen eine
Abrechnungskontierung vorgenommen werden kann, z. B. in Transaktion
KO01 für das Anlegen von Innenaufträgen. Rufen Sie nun die gewünschte
Transaktion über den folgenden Menüpfad im Anwendungsmenü auf:
Rechnungswesen • Controlling • Innenaufträge • Stammdaten • Spezielle
Funktionen • Auftrag • Anlegen.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


235
5 Datenanreicherung

Abbildung 5.21 Merkmalsgruppe zu Vorgang zuordnen

Abrechnungs- Über den Button (Abrechnungsvorschrift) gelangen Sie in die


vorschrift pflegen Pflege der Abrechnungsvorschrift. Tragen Sie dort im Feld Typ »ERG« (Er-
gebnisobjekt) ein. Es öffnet sich nun das neue Fenster Kontierung auf Er-
gebnisobjekt.

Abbildung 5.22 Merkmalsableitung im Innenauftrag pflegen

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236
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

Im Fenster, das Sie in Abbildung 5.22 sehen, finden Sie die der Merkmals-
gruppe zugeordneten Merkmale, die als Muss-Felder auf eine Eingabe
warten.
Erfassungshilfen erleichtern Ihnen die Pflege der Kontierung auf das Ergeb-
nisobjekt und geben dem Anwender vor, welche Merkmale gepflegt werden
müssen.

Erfassungshilfen
Mithilfe von Erfassungshilfen sorgen Sie dafür, dass bei der Abrechnung
von Innenaufträgen alle Merkmale, die Sie für das Berichtswesen benöti-
gen, im Beleg enthalten sind. Merkmale, die entscheidend sind, definieren
Sie als Muss-Feld in einer zentralen Erfassungshilfe. Sie können pro Innen-
auftragsart verschiedene Erfassungshilfen definieren.

5.1.4 Abrechnungsvorschriften automatisch generieren


Zur Erleichterung und Beschleunigung der Monatsabschlussarbeiten kön-
nen Sie Abrechnungsvorschriften z. B. in Innenaufträgen automatisch ge-
nerieren. Auf diese Weise müssen Sie keine Abrechnungsvorschriften ma-
nuell nachpflegen.
SAP liefert im Standard bereits einige Strategien zur automatischen Ab- Automatische
rechnungsvorschriftsermittlung aus. Die Strategie definiert die Abrech- Abrechnungs-
vorschrifts-
nungsempfänger, die für die Abrechnungsvorschrift ermittelt werden kön-
ermittlung
nen. Weichen Ihre Anforderungen von den ausgelieferten Strategien ab,
können Sie auch eigene Strategien zur automatischen Ermittlung der Ab-
rechnungsvorschrift anlegen. Dazu benötigen Sie allerdings einen Entwick-
lerschlüssel.
Sie können sich über den folgenden Customizing-Pfad die Strategien zur
automatischen Abrechnungsvorschriftsermittlung aus dem SAP-Standard
anzeigen lassen: Controlling • Innenaufträge • Istbuchungen • Abrechnung
• Automatische Generierung von Abrechnungsvorschriften • Strategien für
automatische Abrechnungsvorschriftsermittlung anzeigen.
Im folgenden Fenster (siehe Abbildung 5.23) können Sie sich einen Über- Strategien zur
blick über die im SAP-Standard vorhandenen Strategien für die automati- Abrechnungs-
vorschrifts-
sche Abrechnungsvorschriftsermittlung verschaffen. Hier haben Sie jedoch
ermittlung
keine Möglichkeit, neue Strategien anzulegen, sondern Sie können sich le-
diglich bestehende Strategien anzeigen lassen. Über Hilfsmittel • Bedie-
nungsanleitung in der Menüleiste erhalten Sie Informationen zu den Stra-
tegien.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


237
5 Datenanreicherung

Abbildung 5.23 Strategien zur automatischen Abrechnungsvorschrifts-


ermittlung anzeigen

Über den folgenden Customizing-Menüpunkt können Sie sich die Strate-


giefolgen für die automatische Abrechnungsvorschriftsermittlung anzei-
gen lassen, diese ändern oder neue Strategiefolgen anlegen.
Strategiefolge Die Strategiefolge bestimmt, welche Strategie in der Abrechnungsvor-
anlegen schriftsermittlung verwendet wird. Rufen Sie dazu den folgenden Customi-
zing-Pfad auf: Controlling • Innenaufträge • Istbuchungen • Abrechnung •
Automatische Generierung von Abrechnungsvorschriften • Strategiefolgen
für automatische Abrechnungsvorschriftsermittlung.
Übersicht über die Sie sehen nun eine Übersicht der vorhandenen Strategiefolgen. Um sich
Strategiefolgen Details zu den einzelnen Strategiefolgen anzusehen, markieren Sie diese
und verzweigen im linken Bildbereich in den Ordner Strategien. Daraufhin
öffnet sich ein neues Fenster. Die Strategiefolgen werden in einem späteren
Schritt einer Auftragsart zugeordnet; so wird die automatische Abrech-
nungsvorschriftsermittlung für diese Auftragsart aktiviert.
Eine neue Strategiefolge können Sie über einen Klick auf den Button Neue
Einträge anlegen. Es öffnet sich daraufhin das Fenster zur Anlage einer Stra-
tegiefolge. Sie sehen dort die Tabelle Übersicht: Strategiefolge ändern. Ver-
geben Sie im Feld Strat einen Schlüssel und im Feld Bezeichnung eine Be-
zeichnung für die neue Strategiefolge.
Abrechnungsprofil Zusätzlich können Sie in der Spalte AbrProf ein Abrechnungsprofil hinterle-
hinterlegen gen; dieses wird dann als Default-Wert in den Innenauftrag kopiert. Hinter-

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238
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

legen Sie kein Abrechnungsprofil, wird das Abrechnungsprofil aus der In-
nenauftragsart übernommen. Anschließend legen Sie die Strategiefolge an,
indem Sie im linken Bildbereich in den Ordner Strategien verzweigen.
Wie in Abbildung 5.24 dargestellt, legen Sie eine neue Strategiefolge Z100
(Strategiefolge ZRD2) für die automatische Abrechnungsvorschriftsermitt-
lung der Innenaufträge mit der Auftragsart ZRD2 an.
Nun können Sie über einen weiteren Klick auf Neue Einträge der Strategie- Strategien
folge Strategien zuordnen. In der Spalte Pri legen Sie die Priorität des Ein- zuordnen

trags fest. Die Priorität gibt die Abarbeitungsreihenfolge der Strategiefolge


an. War eine Strategie erfolgreich, werden Strategien mit niedrigerer Priori-
tät nicht mehr ausgeführt. In der folgenden Spalte Stra geben Sie die Strate-
gie an, die bestimmt, welcher Empfänger aus den Stammdaten des Innen-
auftrages für die Abrechnungsvorschrift ermittelt wird. In den letzten
beiden Spalten Prozent und A legen Sie abschließend den Prozentsatz, zu
dem die Abrechnung auf den Empfänger erfolgt, bzw. die zu nutzende Ab-
rechnungsart an. In diesem Beispiel legen Sie fest, dass die Innenaufträge
der Auftragsart ZRD zu 50 % an das Ergebnisobjekt und zu 50 % an die an-
fordernde Kostenstelle abgerechnet werden. Da die Abrechnung auf den
Empfänger zu je 50 % erfolgen soll, legen Sie für beide Zeilen die Priorität 1
fest, dadurch werden immer beide Zeilen zusammen angewandt. Für die
Abrechnung an die Kostenstelle ist es wichtig, dass die anfordernde Kosten-
stelle im Stamm des Innenauftrags hinterlegt ist, da die automatische Ab-
leitung der Abrechnungsvorschrift sonst nicht erfolgen kann. Speichern Sie
Ihre Einstellungen über (Sichern).

Abbildung 5.24 Strategiefolge für Innenauftragsart ZRD2 anlegen

Nachdem Sie die Strategiefolge gepflegt haben, können Sie diese einer Auf- Zuordnung zu
tragsart zuordnen. Rufen Sie dazu den folgenden Customizing-Pfad auf: Auftragsart

Controlling • Innenaufträge • Istbuchungen • Abrechnung • Automatische


Generierung von Abrechnungsvorschriften • Zuordnung Strategiefolge zu
Auftragsart treffen.

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239
5 Datenanreicherung

Sie sehen die Auftragsarten, denen bereits eine Strategiefolge zugeordnet


ist. Über einen Klick auf den Button Neue Einträge können Sie neue Auf-
tragsarten einer Strategiefolge zuordnen.
Änderungsverhal- Zusätzlich legen Sie in der Spalte Änderbar das Änderungsverhalten von
ten von Abrech- Abrechnungsvorschriften nach einer Stammdatenänderung fest. Es stehen
nungsvorschriften
die folgenden Einträge zur Auswahl:
쐍 Nicht überschreiben
Maschinell ermittelte Abrechnungsvorschriften werden nicht über-
schrieben.
쐍 Nur unbenutzte Regeln überschreiben
Maschinell ermittelte Abrechnungsvorschriften werden nur dann über-
schrieben, wenn noch keine Abrechnung stattgefunden hat.
쐍 Immer überschreiben
Maschinell ermittelte Abrechnungsvorschriften werden immer über-
schrieben. Hat bereits eine Abrechnung stattgefunden, wird die Gültig-
keit der ursprünglichen Abrechnungsregel angepasst.

Zeitpunkt zur Gene- In der letzten Spalte Status bestimmen Sie, zu welchem Zeitpunkt die Ab-
rierung der Abrech- rechnungsvorschrift automatisch generiert wird. Es stehen Ihnen die fol-
nungsvorschrift
genden Status zur Auswahl:
쐍 Eröffnet
쐍 Freigegeben
쐍 Technisch abgeschlossen

Pflegen Sie, wie in Abbildung 5.25 dargestellt, einen Eintrag für die Auftrags-
art ZRD2, die Sie der eben angelegten Strategiefolge Z100 zuordnen. In der
Spalte Änderbar legen Sie fest, dass die Abrechnungsvorschrift nur manuell
angepasst werden darf, sofern noch keine Abrechnungen erfolgt sind. In
der Spalte Status bestimmen Sie, dass die Ableitung der Abrechnungsvor-
schrift erfolgt, wenn der Innenauftrag den Status Eröffnet hat. Speichern
Sie Ihre Einstellungen über (Sichern).

Abbildung 5.25 Strategiefolge zur Auftragsart zuordnen

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240
5.1 Datenanreicherung: Merkmale

Nach der Zuordnung der Strategiefolge zu einer Auftragsart wird die Ab- Abrechnungs-
rechnungsvorschrift automatisch abhängig vom Status generiert. Rufen vorschrift
generieren
Sie Transaktion KO01 auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad Rech-
nungswesen • Controlling • Innenaufträge • Stammdaten • Spezielle Funk-
tionen • Auftrag • Anlegen. Legen Sie, wie in Abbildung 5.26 dargestellt,
einen Innenauftrag mit der Auftragsart ZRD2 an. Bei Klick auf
leitet das System gemäß der Strategiefolge die folgenden Aufteilungsregeln
ab.

Abbildung 5.26 Abrechnungsvorschrift automatisch generieren

Mit der automatischen Generierung von Abrechnungsvorschriften erleich-


tern Sie Ihren Kollegen die Arbeit bei der Stammdatenanlage und garantie-
ren einen reibungslosen Ablauf beim Monatsabschluss. Bitte beachten Sie,
dass die automatische Generierung von Abrechnungsvorschriften nicht
funktioniert, wenn bereits manuell eine Abrechnungsvorschrift gepflegt
wurde.

Automatische Generierung von Abrechnungsvorschriften


Die automatische Generierung von Abrechnungsvorschriften funktioniert
sowohl für die buchhalterische als auch die kalkulatorische Ergebnisrech-
nung. Sie garantiert die korrekte Kontierung von Innenaufträgen und
reduziert den Aufwand sowie die Fehleranfälligkeit bei der Stammdaten-
anlage.

5.1.5 Ableitungsanalyse
Nach Anlage der Merkmalsableitungen, Zuweisungen und Tabellenzugriffe
haben Sie die Möglichkeit, diese zu testen. Rufen Sie dazu Transaktion
KEDR auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis-
und Marktsegmentrechnung • Stammdaten • Merkmalsableitung defi-
nieren.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


241
5 Datenanreicherung

Merkmalsableitung Im Fenster Merkmalsableitung: Strategie anzeigen können Sie, wie aus Ab-
testen bildung 5.27 hervorgeht, über den Button (Testen) einen Test der im Sys-
tem vorhandenen Ableitungen vornehmen. Es öffnet sich das Pop-up Test
Merkmalsableitung, in das Sie verschiedene Merkmale eingeben können –
es sollten die Quellmerkmale eingegeben werden, die zur Ableitung der
Zielmerkmale erforderlich sind. Über einen Klick auf den Button
leitet das System alle Merkmale von den eingegebenen Quellmerkmalen
ab.

Abbildung 5.27 Merkmalsableitung testen

Ableitungsanalyse Verstehen Sie die abgeleiteten Ergebnisse nicht oder möchten Sie die Er-
durchführen gebnisse im Detail analysieren, können Sie sich über einen Klick auf
die Details der Ableitungen anschauen. In Abbildung 5.28
sehen Sie alle Ableitungsschritte, die das System durchlaufen hat. Sie kön-
nen jeden Schritt expandieren und sehen die Quellfelder, die zur Bestim-
mung der Zielfelder geführt haben. Im Hinblick auf die Ableitung des Lan-
des des Warenempfängers sehen Sie, dass der Warenempfänger 1 gefunden
wurde und aus dessen Stamm das Land US abgeleitet wurde.
Die Analyse der Merkmalsableitung ist ein gutes Instrument, um neu ange-
legte Merkmalsableitungen zu testen oder Merkmalsableitungen zu analy-
sieren, um Ergebnisse besser verstehen zu können.

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242
5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen

Abbildung 5.28 Ableitungsschritte analysieren

Ableitungsanalyse
Die Ableitungsanalyse kann zum Test der Ableitungsregeln vor dem Pro-
duktivsetzen sowohl in der kalkulatorischen als auch der buchhalterischen
Ergebnisrechnung eingesetzt werden. Sie hilft Ihnen dabei, Ableitungen zu
verstehen und zu analysieren.

5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen


Die in diesem Kapitel beschriebenen Einstellungen beziehen sich lediglich
auf die kalkulatorische Ergebnisrechnung und können nicht in der buch-
halterischen Ergebnisrechnung angewandt werden.
In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Kalkulationen in die kalkulatorische Bewertung
Ergebnisrechnung übergeleitet werden können und wie eine Bewertung mit Kalkulations-
varianten
mit mehreren Kalkulationsvarianten im kalkulatorischen CO-PA erfolgen
kann.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


243
5 Datenanreicherung

Möchten Sie Ihre Absatzmengen mit verschiedenen Kalkulationsvarianten


bewerten, müssen Sie das kalkulatorische CO-PA einführen, da das buch-
halterische CO-PA ausschließlich eine Bewertung mit dem zum Warenaus-
gang gültigen Bewertungspreis laut Materialstamm zulässt.

5.2.1 Bewertungsstrategie festlegen


Ausschlaggebend für die Definition der Bewertung mit Kalkulationsvarian-
ten in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ist die Festlegung einer Be-
wertungsstrategie.
Bewertungsstrate- Zur Festlegung der Bewertungsstrategie rufen Sie Transaktion KE4U auf
gie definieren oder folgen dem Customizing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktseg-
mentrechnung • Stammdaten • Bewertung • Bewertungsstrategien • Be-
wertungsstrategie definieren und zuordnen.
Über Neue Einträge können neue Bewertungsstrategien angelegt werden.
Wie in Abbildung 5.29 dargestellt, legen Sie im Fenster Sicht »Bewertungs-
strategie« ändern: Übersicht die Bewertungsstrategie 001 für die Ist-Bewer-
tung an.

Abbildung 5.29 Bewertungsstrategie anlegen

Arten der Nach Anlage der Bewertungsstrategie markieren Sie diese und navigieren
Bewertung in den Ordner Detail im linken Bildschirmbereich Dialogstruktur. Es öffnet
sich das Fenster Sicht »Detail« ändern: Übersicht. Es können verschiedene
Bewertungsstrategien festgelegt werden. Das SAP-System lässt die folgen-
den Bewertungen standardmäßig zu:

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244
5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen

쐍 Bewertung mit CO-PA-eigenen Konditionen


Die Bewertung erfolgt über Konditionen eines SD-Kalkulationsschemas.
Jede Kondition wird dabei einem Wertfeld zugeordnet.
쐍 Bewertung mit einer Materialkalkulation
Eine Materialkalkulation oder verschiedene Materialkalkulationen wer-
den zur Bewertung der Absatzmenge herangezogen. Dies ist das am häu-
figsten angewandte Szenario für die Bewertung von Absatzmengen im
kalkulatorischen CO-PA und wird in diesem Abschnitt ausführlich erläu-
tert.
쐍 Bewertung über benutzerdefinierte Bewertungsroutinen
Es steht ein User-Exit zur Verfügung, mit dem die Bewertung nach be-
nutzerdefinierten/kundenspezifischen Anforderungen programmiert
werden kann.
쐍 Bewertung mit einem Transferpreis
In der Planung kann die Bewertung von Absatzmengen mit Transfer-
preisen erfolgen, für die Ist-Bewertung ist dieses Szenario jedoch nicht
zugelassen.

In Abbildung 5.30 sehen Sie, welche Einstellungen notwendig sind, um die Bewertung mit
Bewertung der Absatzmengen im kalkulatorischen CO-PA mit Materialkal- Materialkalkulation

kulationen zu ermöglichen. Setzen Sie das Häkchen in der Spalte Mat.kalk.


(Materialkalkulation), und geben Sie in der Spalte Mengenfeld das Wertfeld
ein, auf dem die Absatzmenge fortgeschrieben wird. In unserem Beispiel ist
dies das Wertfeld ABSMG (Absatzmenge).

Abbildung 5.30 Detail der Bewertungsstrategie pflegen

Navigieren Sie anschließend in den Ordner Zuordnung Bewertungsstrate-


gie im linken Bildschirmbereich Dialogstruktur.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


245
5 Datenanreicherung

Zuordnung zu Hier können Sie die soeben angelegte Bewertungsstrategie einem Bezugs-
Bezugszeitpunkt zeitpunkt zuordnen. Es stehen die folgenden Bezugszeitpunkte zur Aus-
wahl:
쐍 01 (Istdatenübernahme – vorgangsbezogen)
Dies bedeutet, dass die Daten der Materialkalkulation bei Erstellung von
Ist-Daten in Echtzeit abgeleitet werden, z. B. bei der Überleitung einer
Faktura.
쐍 02 (Periodische Nachbewertung – Ist)
In diesem Fall werden die Daten der Materialkalkulation bei einer Nach-
bewertung z. B. am Monatsende abgeleitet, etwa bei der Nachbewertung
von Fakturen mit Transaktion KE27.
쐍 03 (Manuelle Planung)
Dies bedeutet, dass die Daten der Materialkalkulation bei Erstellung
einer manuellen Planung abgeleitet werden, wie etwa bei der Planung
mit Transaktion KEPM.
쐍 04 (Maschinelle Planung)
In diesem Fall werden die Daten der Materialkalkulation bei der Erstel-
lung einer maschinellen Planung, wie z. B. der Übernahme der Plandaten
aus einem Vorgängermodul, erzeugt.

Im Beispiel aus Abbildung 5.31 legen Sie fest, dass die Ableitung der Daten
der Materialkalkulation zum Bewertungszeitpunkt 01 (Istdatenübernahme
für die Vorgangsart F – Faktura) erfolgen soll.

Abbildung 5.31 Bewertungsstrategie zuordnen

Nach Festlegung und Zuordnung der Bewertungsstrategie legen Sie eine


Kalkulationsauswahl an, die z. B. bestimmt, welche Kalkulationsvariante
der Bewertungsstrategie zugeordnet wird.

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246
5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen

5.2.2 Bewertung mit Materialkalkulation einrichten


Meistens wird in einem Unternehmen mit verschiedenen Kalkulations-
varianten kalkuliert, um verschiedene Wertansätze darzustellen. In der Er-
gebnisrechnung besteht die Möglichkeit, die Absätze ist-online, also direkt
bei Überleitung der Faktura an CO-PA, mit mehreren Kalkulationsvarianten
(maximal sechs) zu bewerten.
Um diese Möglichkeit zu nutzen, müssen die folgenden Voraussetzungen
erfüllt sein:
쐍 Die Materialien müssen mit diesen Kalkulationsvarianten kalkuliert
worden sein.
쐍 Es muss eine Bewertungsstrategie für die Bewertung von Absätzen mit
Materialkalkulationen im Customizing der kalkulatorischen Ergebnis-
rechnung definiert worden sein.
쐍 Die Wertfelder müssen für die einzelnen Kostenelemente der Kalkulati-
onsvarianten angelegt und hinterlegt worden sein.

Haben Sie alle oben genannten Voraussetzungen erfüllt, müssen Sie den Zugriff auf Plan-
Zugriff auf die Plankalkulationen definieren. Rufen Sie dazu den folgenden kalkulationen

Customizing-Pfad auf: Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung


• Stammdaten • Bewertung • Bewertung mit Materialkalkulationen ein-
richten • Zugriff auf Plankalkulation definieren.
In der Sicht »Kalkulationsauswahl« ändern: Übersicht sehen Sie eine Über-
sicht über alle im SAP-System vorhandenen Kalkulationsauswahlen. Für
jede Kalkulationsvariante, mit der eine Bewertung erfolgen soll, müssen Sie
eine Kalkulationsauswahl anlegen. Über einen Klick auf können
Sie neue Kalkulationsauswahlen hinzufügen. Sie gelangen in das Bild, das
Sie in Abbildung 5.32 sehen. Vergeben Sie einen Schlüssel und eine Bezeich-
nung für die Kalkulationsauswahl.
Im Beispiel aus Abbildung 5.32 legen Sie eine Kalkulationsauswahl 001 für Kalkulations-
die Standardpreiskalkulation an. Bei der Anlage der Kalkulationsauswahl auswahl anlegen

für die Standardpreiskalkulation wählen Sie im Bereich Materialkalkulati-


on festlegen die Option Standardkalkulation übernehmen. In der Kalkulati-
onsauswahl legen Sie im Bereich Kalkulationsdaten fest, welche Kalkulati-
onsvariante und Kalkulationsversion zu welchem Datum selektiert werden
soll. Die Kalkulationsvariante tragen Sie in das Feld Kalkulationsvariante
(PPC1) und die Kalkulationsversion in das Feld Kalkulationsversion (01) ein.
Als Periodenkennzeichen wählen Sie freigegebene Plankalkulation pas-
send zum Warenausgangsdatum, um später die Abstimmung von CO-PA
mit der Finanzbuchhaltung zu erleichtern. Dies ist wichtig, da der Waren-

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


247
5 Datenanreicherung

ausgang mit der freigegebenen Plankalkulation zum Zeitpunkt der Bu-


chung in der Finanzbuchhaltung bewertet wird.

Abbildung 5.32 Kalkulationsauswahl anlegen

Kalkulations- In der Kalkulationsauswahl gibt es weiter unten im Fenster einen Bereich


auswahl pflegen Zusatzdaten CO-PA (siehe Abbildung 5.33). Dort können Sie zwischen den
beiden folgenden Optionen wählen:
쐍 Exklusiver Zugriff auf Kalkulation
Sind in der Kalkulationsauswahl mehrere Kalkulationen angegeben, mit
denen bewertet werden soll, wird nicht mehr nach anderen Bewertun-
gen gesucht, wenn dieses Häkchen gesetzt ist, sondern es erfolgt die ex-
klusive Bewertung mit der Kalkulation laut Kalkulationsauswahl. Folg-
lich darf das Häkchen nicht gesetzt sein, wenn Sie eine Bewertung mit
mehreren Kalkulationsvarianten anstreben.
쐍 Fehlermeldung falls keine Kalkulation vorhanden
Das SAP-System gibt bei Überleitung der Faktura eine Fehlermeldung
aus, falls keine Kalkulation für diese Kalkulationsauswahl vorhanden ist.
Die Faktura kann nicht nach CO-PA übergeleitet werden und bleibt in der
Rechnungswesenschnittstelle hängen. Im SAP-Standard wird nur eine

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248
5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen

Fehlermeldung ausgegeben, falls für keine Kalkulationsauswahl eine


Kalkulation gefunden werden kann. Da Sie eine Datenkonsistenz garan-
tieren möchten und eine Ableitung mit jeder Kalkulationsvariante erfor-
derlich ist, setzen Sie das Häkchen für die Ausgabe der Fehlermeldung.

Speichern Sie die Kalkulationsauswahl über (Sichern).

Abbildung 5.33 Zusatzdaten für CO-PC in der Kalkulationsauswahl pflegen

Nach der Definition der Kalkulationsauswahlen müssen Sie diese zuord- Kalkulations-
nen, damit sie bei der Überleitung der Fakturen nach CO-PA Anwendung auswahl zuordnen

finden. Im SAP-Standard stehen Ihnen drei verschiedene Möglichkeiten der


Zuordnung für die Kalkulationsauswahlen zur Verfügung, die miteinander
kombinierbar sind. Die Kalkulationsauswahlen werden in der Reihenfolge,
wie sie im Customizing angeordnet sind, durchlaufen. Das heißt, dass zu-
erst die Zuordnung der Kalkulationsauswahlen für die Artikel, dann für die
Materialarten und zum Schluss die flexible Zuordnung für Kalkulations-
auswahlen durchlaufen wird. Haben Sie eine Zuordnung für einen einzel-
nen Artikel gepflegt, wird diese übernommen, und die folgenden Zuord-
nungen werden ignoriert.
Im Folgenden stelle ich Ihnen die einzelnen Zuordnungsmöglichkeiten vor.
Die Zuordnung von Kalkulationsauswahlen für die Artikel definieren Sie
über Transaktion KE4H (diese Transaktion wurde mit S/4HANA Finance aus
dem Customizing-Pfad entfernt, ist aber immer noch funktionstüchtig).
In der Sicht »Kalkulationsauswahl Artikel« ändern: Übersicht können Sie Kalkulations-
über einen Klick auf die Zuordnungen für einzelne Artikel pfle- auswahl für Artikel
pflegen
gen. Als Bewertungszeitpunkt (Spalte BZ) für die Ist-Datenübernahme wäh-
len Sie 01. Der Eintrag in der Spalte Gültig bis sagt aus, bis wann die Zuord-
nung für diesen Artikel Gültigkeit hat (siehe Abbildung 5.34). In der

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249
5 Datenanreicherung

Zuordnung für die Artikel und Materialarten können Sie nur drei Kalkula-
tionsauswahlen (Kalk. 1, Kalk. 2 und Kalk. 3) eintragen. In der flexiblen Kal-
kulationsauswahl können Sie hingegen bis zu sechs Kalkulationsauswah-
len zuordnen.

Abbildung 5.34 Kalkulationsauswahl für Materialien pflegen

Kalkulations- Die Zuordnung von Kalkulationsauswahlen für Materialarten erfolgt auf


auswahl für die gleiche Art und Weise wie die Zuordnung von Kalkulationsauswahlen
Materialart pflegen
für die Artikel. Rufen Sie dazu Transaktion KE4J auf (auch diese Transaktion
wurde mit S/4HANA Finance aus dem Customizing-Pfad entfernt, ist aber
immer noch funktionstüchtig).
In der Sicht »Kalkulationsauswahl Materialart« ändern: Übersicht können
Sie über einen Klick auf die Zuordnungen für einzelne Materi-
alarten pflegen. Sie gelangen in das Bild Neue Einträge: Uebersicht Hinzu-
gefuegte wie Sie in Abbildung 5.35 sehen. Für die Zuordnung der Kalkulati-
onsauswahl zu den Materialarten gelten die gleichen Bedingungen wie für
die Artikel, auch der Aufbau der Tabelle unterscheidet sich nicht vom Auf-
bau der Tabelle für die Kalkulationsauswahl zum Zuordnen der Artikel.

Abbildung 5.35 Kalkulationsauswahl für Materialarten pflegen

Flexible Kalkula- Die flexible Zuordnung der Kalkulationsauswahl unterscheidet sich aller-
tionsauswahl dings von der Zuordnung zu den Artikeln und Materialarten. Rufen Sie zur
pflegen
Pflege der flexiblen Kalkulationsauswahl den folgenden Customizing-Pfad
oder Transaktion KEPC auf: Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrech-

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250
5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen

nung • Stammdaten • Bewertung • Bewertung mit Materialkalkulationen


einrichten • Flexible Zuordnung der Kalkulationsauswahl.
In der Sicht Flexible Zuordnung der Kalkulationsauswahl: Strategie anzei- Quellfelder der
gen definieren Sie über einen Klick auf (Auswählen) die Quellfelder, für Kalkulations-
auswahl festlegen
die die Zuordnung der Kalkulationsauswahl erfolgen soll. Fest vorgegebene
Felder sind der Bewertungszeitpunkt (BWFKT), die Vorgangsart (VRGAR)
und die Planversion (VERSI), und zusätzlich stehen alle dem Ergebnisbe-
reich zugeordneten Merkmale zur Verfügung. Sie haben also die Möglich-
keit, sehr differenzierte Zuordnungsregeln festzulegen, aber auch hier gilt:
Weniger ist oft mehr, denn die Kalkulationsauswahl sollte schließlich
immer noch übersichtlich und nachvollziehbar bleiben.
Als Zielfelder wählen Sie die Kalkulationsauswahlen, mit denen die Bewer- Zielfelder der Kalku-
tung erfolgen soll. Ist für einige verkaufsfähige Materialien das Häkchen zu lationsauswahl
festlegen
nicht kalkulieren im Materialstamm in der Sicht Kalkulation 2 gesetzt, ist
keine Bewertung mit einer Kalkulationsauswahl möglich. Für diese Mate-
rialien muss der Wert laut Kondition VPRS (Verrechnungspreis) übernom-
men werden. Daher müssen Sie für alle kalkulierten Materialien das Feld
VALUE_FLD1 (CO-PA Wertfeld, das zurückgesetzt wird), in die Zielfelder mit
aufnehmen (siehe Abbildung 5.36). Dies verhindert, dass für kalkulierte Ma-
terialien auch der Verrechnungspreis in CO-PA fortgeschrieben wird und so
die Herstellkosten doppelt übergeleitet werden.

Abbildung 5.36 Flexible Kalkulationsauswahl festlegen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


251
5 Datenanreicherung

Regeleinträge Nach einem Klick auf den Button öffnet sich ein neues
pflegen Fenster, in dem Sie die Einträge für die definierten Quell- und Zielfelder
pflegen können. In die Spalte Bewertungszeitpunkt geben Sie den Zeit-
punkt ein, zu dem die Bewertung mit der Kalkulation erfolgen soll. Im Bei-
spiel wählen Sie 01 = Istdatenübernahme vorgangsbezogen; damit erfolgt
die Bewertung der Absatzmenge mit den hinterlegten Kalkulationsauswah-
len zum Zeitpunkt der Überleitung der Faktura in FI und in CO-PA. In der
Spalte Vorgangsart wählen Sie F = Fakturadaten für die Bewertung der Fak-
turen. Für die Bewertung von Ist-Daten lassen Sie die Spalte Planversion
(CO-PA) leer. In die Spalte Erste Kalkulationsauswahl tragen Sie die Kalkula-
tionsauswahl ein, mit der eine Bewertung in CO-PA erfolgen soll (siehe Ab-
bildung 5.37).

Abbildung 5.37 Flexible Zuordnung der Kalkulationsauswahl pflegen

Die Zuordnung der Kalkulationsauswahl ermöglicht es Ihnen, die Absätze


in CO-PA mit unterschiedlichen Wertansätzen für die Herstellkosten zu be-
werten. So können Sie z. B. die Deckungsbeiträge für die verschiedenen
Wertansätze errechnen und miteinander vergleichen.

Bewertung mit Materialkalkulationen


Die Bewertung der Absatzmenge mit bis zu sechs unterschiedlichen Kalku-
lationsvarianten steht Ihnen ausschließlich im kalkulatorischen CO-PA zur
Verfügung. Über die Zuordnung einer Kalkulationsvariante zu einer Be-
wertungsstrategie aktivieren Sie die Bewertung der Absatzmenge mit der
Materialkalkulation.
Es stehen Ihnen unterschiedliche Möglichkeiten der Zuordnung der Kalku-
lationsauswahl zur Verfügung. Deren Nutzung ist abhängig von der Kom-
plexität Ihrer Organisationsstruktur und Ihrer Produktpalette. Verkaufen
Sie z. B. Handelsware, kalkulieren diese aber nicht, können Sie die Material-
art für Handelswaren von der Bewertung mit einer Kalkulationsvariante in
der Kalkulationsauswahl für Materialarten ausschließen. Haben Sie Fertig-
produkte, die Sie nicht kalkulieren, da es sich z. B. um Auslaufprodukte
handelt, können Sie diese von der Bewertung mit Kalkulationsvarianten in

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252
5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen

der Kalkulationsauswahl für Artikel ausschließen. In der Praxis wird vor-


nehmlich mit der flexiblen Kalkulationsauswahl gearbeitet, da diese es
erlaubt, das Wertfeld, das der Kondition VPRS (Verrechnungspreis) zuge-
ordnet ist, zurückzusetzen. Wird dieses Wertfeld bei der Überleitung mit
einer Kalkulationsvariante auch mit einem Wert gefüllt, werden Herstell-
kosten doppelt nach CO-PA übergeleitet, und die Abstimmung mit der
Finanzbuchhaltung wird zusätzlich erschwert.

Wie in der buchhalterischen Ergebnisrechnung haben Sie auch in der kalku- Wertfelder
latorischen Ergebnisrechnung die Möglichkeit, die Kostenkomponenten zuordnen

des Elementeschemas einem separaten Wertfeld zuzuordnen. Rufen Sie


dazu Transaktion KE4R auf, oder folgen Sie dem Customizing-Pfad Control-
ling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Stammdaten • Bewertung •
Bewertung mit Materialkalkulation einrichten • Wertfelder zuordnen. Die
Zuordnung der Kostenkomponenten zu Wertfeldern erfolgt pro Ergebnis-
bereich und Elementeschema. Wie Sie in Abbildung 5.38 sehen, wird der Ar-
beitsbereich auf den Ergebnisbereich EVOL und das Elementeschema 01
eingeschränkt. Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢).

Abbildung 5.38 Arbeitsbereich für die Wertfelderzuordnung festlegen

Nach Bestätigung Ihrer Eingaben öffnet sich das Fenster Neue Einträge:
Übersicht Hinzugefügte. In der Spalte BZ (Bewertungszeitpunkt) legen Sie
den Zeitpunkt für die Ableitung der Werte der Materialkalkulation fest.
Die Bewertungszeitpunkte unterscheiden sich nicht von den Zeitpunkten Bewertungszeit-
der Kalkulationsauswahlen. Der Bewertungszeitpunkt 01 steht auch hier punkt festlegen

für Ist-Daten vorgangsbezogen. In der Spalte Ele (Element) werden alle Kos-
tenkomponenten des Elementeschemas eingetragen. Achten Sie hier auf
Vollständigkeit, da ansonsten Kostenteile bei der Überleitung an CO-PA

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


253
5 Datenanreicherung

fehlen. Ordnen Sie eine Kostenkomponente, die Werte in der Materialkal-


kulation trägt, keinem Wertfeld zu, werden diese Werte auch nicht in die
kalkulatorische Ergebnisrechnung übergeleitet, und die Werte für die Kos-
ten des Umsatzes sind nicht korrekt.
Kennzeichen In der Spalte FVKZ (Fix-/Variabel-Kennzeichen) geben Sie an, welcher Kos-
»Fix-/Variabel« tenteil in das Wertfeld in der Spalte Feldname 1 übernommen werden soll.
pflegen
Sie können folgende Beträge übernehmen:
쐍 1 (Fixe Beträge)
쐍 2 (Variable Beträge)
쐍 3 (Summe aus fixen und variablen Beträgen)

Achten Sie darauf, dass für Kostenkomponenten, die sowohl fixe als auch
variable Beträge tragen, zwei Einträge gepflegt werden, falls Sie in fixe und
variable Beträge unterscheiden möchten.
Wertfelder pflegen Arbeiten Sie mit mehreren unterschiedlichen Kalkulationsvarianten, müs-
sen Sie für diese in den Spalten Feldname 2 und Feldname 3 abweichende
Wertfelder pflegen. Dies ist notwendig, da die Wertfelder ansonsten über-
schrieben werden würden (siehe Abbildung 5.39).

Abbildung 5.39 Wertfelder zu Kostenkomponenten zuordnen

Ergebnisrechnungs- Legen Sie nun einen Kundenauftrag an, und fakturieren Sie diesen. In Ab-
beleg überprüfen bildung 5.40 sehen Sie, dass die Kosten in die verschiedenen Wertfelder
analog dem Elementeschema aufgeteilt wurden. Der Gesamtbetrag für ein
Stück beträgt 0,55 USD.

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254
5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen

Abbildung 5.40 Ergebnisrechnungsbeleg anzeigen

Überprüfen Sie nun den Buchhaltungsbeleg zum Warenausgang der Faktu- Buchhaltungsbeleg
ra in Abbildung 5.41, können Sie die Aufteilung in vier Kostenkomponenten überprüfen

überprüfen und den Wert von 0,54 USD in Anbetracht von Rundungsdiffe-
renzen bestätigen.

Abbildung 5.41 Buchhaltungsbeleg zum Warenausgang anzeigen

Werfen wir nun einen Blick auf die Materialkalkulation laut Materialstamm Materialstamm
(siehe Abbildung 5.42), die einen Preis von 0,54 USD für ein Stück bestätigt. überprüfen

Abbildung 5.42 Materialkalkulation anzeigen

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255
5 Datenanreicherung

COGS-Split
In der buchhalterischen Ergebnisrechnung können Sie den Warenausgang
zur Lieferung in die Kostenkomponenten der Materialkalkulation untertei-
len. In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung können Sie die Kosten des
Umsatzes (COGS) ebenfalls in die Kostenkomponenten gemäß Elemente-
schema der Materialkalkulation aufteilen.

5.2.3 Fakturaanalyse/-abstimmung
In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung kommt es häufig vor, dass das
Ergebnis nicht mit dem Ergebnis aus FI übereinstimmt. Transaktion KEAT
unterstützt Sie bei der Einführung der kalkulatorischen Ergebnisrechnung,
um Differenzen im laufenden Betrieb zu vermeiden. Sie können diese
Transaktion jedoch nicht nur im Rahmen der Einführung einsetzen, son-
dern auch, um Abweichungen im Monatsabschluss zu analysieren.
Wertefluss SD – Rufen Sie im Menü den folgenden Eintrag auf, oder geben Sie den Trans-
CO-PA überprüfen aktionscode KEAT ein: Rechnungswesen • Controlling • Ergebnis- und
Marktsegmentrechnung • Werkzeuge • Analyse Werteflüsse • Wertefluß
aus Fakturaübernahme prüfen.

Abbildung 5.43 Werteflussanalyse starten

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256
5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen

Im Selektionsbildschirm legen Sie fest, welche Daten Sie analysieren möch-


ten. Wie in Abbildung 5.43 dargestellt, analysieren Sie die Daten des Bu-
chungskreises US10 für den Zeitraum Dezember 2016. Als Währungstyp
wählen Sie 10, dies entspricht der Buchungskreiswährung. Markieren Sie
im Bereich Auswahl FI- bzw. PCA-Werte das Kennzeichen FI-Werte an-
zeigen, und klicken Sie auf den Button (Ausführen), um die Analyse zu
starten.
Es öffnet sich nun ein neues Fenster. In unserem Beispiel werden die fol- Analyse der
genden Analyseergebnisse aufgelistet: Ergebnisse

쐍 Zeile 1 (Erlöse)
In den Spalten CO-PA-Wert, SD-Wert und FI-Wert steht ein identischer
Betrag (19.500,00). In den Spalten Delta COPA-SD und Delta SD-FI wird
ein Delta von 0,00 ausgewiesen. Es sind also keine Differenzen bei den
Erlösen aufgetreten.
쐍 Zeile 2 (Fertigungskosten-Fix)
In dieser Zeile werden die Werte der Materialkalkulation angezeigt, die
dem Wertfeld Fertigungskosten-Fix zugeordnet wurden. Diesem Wert
steht kein Gegenwert gegenüber, da dem Kostensplit kein Wert in der Fi-
nanzbuchhaltung gegenübersteht. Die Kosten des Umsatzes vergleicht
das SAP-System stets mit dem Wert der Kondition VPRS, die in der Fak-
tura enthalten ist.
쐍 Zeile 3 (Fertigungskosten-Proportional)
In dieser Zeile werden die Werte der Materialkalkulation angezeigt, die
dem Wertfeld Fertigungskosten-Proportional zugeordnet wurden. Die-
sem Wert steht kein Gegenwert gegenüber, da dem Kostensplit kein
Wert in der Finanzbuchhaltung gegenübersteht. Die Kosten des Umsat-
zes vergleicht das SAP-System stets mit dem Wert der Kondition VPRS,
die in der Faktura enthalten ist.
쐍 Zeile 4 (Hilfsstoffe)
In dieser Zeile werden die Werte der Materialkalkulation angezeigt, die
dem Wertfeld Hilfsstoffe zugeordnet wurden. Diesem Wert steht kein
Gegenwert gegenüber, da dem Kostensplit kein Wert in der Finanzbuch-
haltung gegenübersteht. Die Kosten des Umsatzes vergleicht das SAP-
System stets mit dem Wert der Kondition VPRS, die in der Faktura ent-
halten ist.
쐍 Zeile 5 (Material EK – VPRS)
Das System vergleicht hier den mit der Kondition VPRS gebuchten Wa-
renausgangswert. Da Sie über die flexible Kalkulationsauswahl den Wert
im Wertfeld VPRS auf null zurücksetzen, weist Transaktion KEAT hier

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


257
5 Datenanreicherung

eine Differenz zwischen CO-PA und SD aus, da diese Werte in SD auf der
Kondition VPRS vorhanden sind, in CO-PA aber nicht ankommen – oder
eben nur verteilt auf die Wertfelder der Kostenaufteilung. Der Wert der
Wertfelder der Materialkalkulation entspricht nicht der Differenz, das
liegt daran, dass ein CO-PA-Beleg in Höhe von 1,08 USD in CO-PA manu-
ell storniert wurde.
쐍 Zeile 6 (nicht fakturierter WA)
In dieser Zeile werden die Werte der Materialkalkulation angezeigt, die
dem Wertfeld sonst. Gemeinkosten zugeordnet wurden. Diesem Wert
steht kein Gegenwert gegenüber, da dem Kostensplit kein Wert in der Fi-
nanzbuchhaltung gegenübersteht. Die Kosten des Umsatzes vergleicht
das SAP-System stets mit dem Wert der Kondition VPRS, die in der Fak-
tura enthalten ist.

Differenzen In Abbildung 5.44 können Sie die Zeile mit den Differenzen expandieren.
analysieren Das System zeigt Ihnen das Sachkonto an, auf dem die Differenzen auf-
treten. Lassen Sie sich nun die Einzelpostenliste des Sachkontos 510060
(Bestandsveränderungen sonstige) im Buchungskreis US10 für den Monat
Dezember anzeigen.

Abbildung 5.44 Abstimmungsanalyse durchführen

In Abbildung 5.45 sehen Sie die 1,62 USD Differenz in den Buchungszeilen
mit den Belegnummern 4900000049 und 4900000050. Die 1,08 USD und
die 0,54 USD zusammen ergeben die in Abbildung 5.44 dargestellte Diffe-
renz von 1,62 USD. Die 0,54 USD aus Beleg 4900000050 sind in Transaktion
KEAT in den einzelnen Wertfeldern dargestellt. Die 1,08 USD aus Beleg
4900000049 sind nicht in Transaktion KEAT ersichtlich, da dieser Beleg
manuell in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung storniert wurde.

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258
5.2 Kalkulation nach CO-PA übernehmen

Abbildung 5.45 Finanzbuchhaltungsbeleg anzeigen

Die hier vorgestellte Transaktion wertet den Wertefluss von SD nach FI und
CO-PA aus. Das heißt, dass Sie nicht sämtliche Warenflüsse analysieren
können, sondern nur die Werte der Fakturaübernahme, da eine Abstim-
mung in diesem Bereich der kalkulatorischen Ergebnisrechnung am auf-
wendigsten und am wenigsten transparent ist.

Werteflussanalyse
Transaktion KEAT hilft Ihnen, die Werteflüsse von SD in die kalkulatorische
Ergebnisrechnung zu analysieren. Beim Aufbau der kalkulatorischen
Ergebnisrechnung ist es sehr wichtig, die Werteflüsse zu kennen und kor-
rekt aufzusetzen, um Abstimmungsschwierigkeiten mit der Finanzbuch-
haltung zu minimieren.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


259
5 Datenanreicherung

5.3 Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben Sie gelernt, wie Sie die Ableitung von Merkmalen
automatisieren und analysieren können. Der erste Teil des Kapitels ist so-
wohl für die buchhalterische als auch für die kalkulatorische Ergebnisrech-
nung relevant.
Im zweiten Teil des Kapitels haben Sie gelernt, wie Sie Absatzmengen im
kalkulatorischen CO-PA mit verschiedenen Kalkulationsvarianten bewer-
ten. Diese Funktion steht Ihnen ausschließlich in der kalkulatorischen Er-
gebnisrechnung zur Verfügung.

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260
Kapitel 6
Planung in CO-PA in SAP S/4HANA
Finance
Erfahren Sie mehr über die Zukunft der Planung in S/4HANA Finance!
Lernen Sie, was sich für die Planung der kalkulatorischen und buchhalteri-
schen Ergebnisrechnung verändert und wie sich die Änderungen der Pla-
nungsstrategie mittelfristig auf die Ergebnisrechnung auswirken.

Mit S/4HANA Finance ändert sich die Strategie für die Planung im SAP-Sys-
tem. Dies hat vor allem Auswirkungen auf die buchhalterische Ergebnis-
rechnung sowie für die Komponenten Finanzbuchhaltung und Controlling
im SAP-System. Die Planung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung ist
bislang noch wenig von den Änderungen der Planungsstrategie betroffen.
Deshalb ist dieses Kapitel in zwei Teile gegliedert: Der erste Teil beschäftigt
sich mit den Änderungen der Planungsstrategie in SAP S/4HANA Finance
und den Auswirkungen auf die buchhalterische Ergebnisrechnung. Im
zweiten Teil lernen Sie, wie Sie eine Planung in der kalkulatorischen Ergeb-
nisrechnung durchführen.

6.1 Was ändert sich für die Planung mit SAP S/4HANA
Finance?
In SAP S/4HANA Finance sind die Planungsfunktionen für die Sachkonten- Planungs-
planung in der Finanzbuchhaltung (Bilanz und GuV) sowie die Kostenstel- funktionen
deaktiviert
lenplanung und die Planung von Innenaufträgen per Default deaktiviert.
Über SAP-Hinweis 2253067 (Reactivate G/L planning) können Sie die Pla-
nungstransaktionen aktivieren. In zukünftigen Releases wird das aber nach
Aussagen von SAP nicht mehr möglich sein.
Mit dem SAP BusinessObjects Planning and Consolidation (BPC) Add-on for
S/4HANA Finance wird der Planungsprozess in S/4HANA Finance neu ge-
staltet. Heutzutage gibt es einen separaten Prozess für die Planung. In Be-
richten können Plan- und Ist-Daten verglichen werden.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


261
6 Planung in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Zentraler Mit dem BPC-Add-on für S/4HANA (früher als SAP Integrated Business
Planungsprozess Planning for Finance bezeichnet) wird ein zentraler Planungsprozess einge-
führt, der auf dem Universal Journal beruht. Es besteht Zugriff auf alle
Merkmale und Stammdaten des Ist-Daten-Prozesses. Eine Replikation von
Daten zur Planung ist damit nicht mehr möglich. Die Planung erfolgt sozu-
sagen »on the fly«.
Das SAP-BPC-Add-on für S/4HANA Finance ersetzt die heutigen Planungs-
transaktionen und ist in die S/4HANA-Finance-Schnittstellen und -Work-
flows integriert.
Das Add-on zur Planung bietet auch eine Reihe neuer Funktionen.
Planungstemplates Es ist z. B. ausgestattet mit Planungstemplates für:
쐍 Kostenstellenplanung
쐍 Planung von Innenaufträgen
쐍 Planung von Projekten (PSP-Elementen)
쐍 Profit-Center-Planung
쐍 COGS-Planung
쐍 GuV-Planung
쐍 Marktsegmentplanung
쐍 Liquiditätsplanung
쐍 Bilanzplanung

Neben diesen Planungstemplates bietet das SAP-BPC-Add-on für S/4HANA


Finance außerdem zahlreiche Queries und Planungsfunktionen.
Kostensimulator Eine zusätzliche neue Funktion ist der Kostensimulator. Er kann genutzt
werden, um Kosten anhand verschiedener Kriterien zu simulieren, ver-
gleichbar mit den Umlagezyklen der Kostenstellen. Sie haben die Möglich-
keit, Kosten anhand verschiedenster Kriterien zu verteilen. Die verschiede-
nen Szenarien können Sie simulieren und speichern, bevor Sie sich
entscheiden, welches Szenario Sie in der Planung ausführen möchten.
Die Änderungen in der Planungsstrategie in SAP S/4HANA bringen die fol-
genden Vorteile mit sich:
쐍 Der Planungsprozess erfolgt integriert und zentralisiert.
쐍 Mit den Simulationsmöglichkeiten und der einheitlichen Datenplatt-
form ist die Simulation von End-to-end-Prozessen möglich.
쐍 Die Entscheidungsfindung wird durch eine bessere Datenqualität ver-
einfacht.

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262
6.2 Planung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

쐍 Die Planung wird beschleunigt, da die Replikation von Daten nicht mehr
notwendig ist.
쐍 Die Benutzererfahrung wird durch die Integration in Microsoft Excel er-
leichtert, und es wird eine höhere und schnellere Akzeptanz erwartet.

Planung in der buchhalterischen Ergebnisrechnung


Die Planung in der buchhalterischen Ergebnisrechnung erfolgt zukünftig
integriert über das SAP-S/4HANA-BPC-Add-on zur Planung. SAP S/4HANA
BPC unterscheidet sich von BPC embedded unter anderem durch seinen
wesentlich größeren Funktionsumfang. Mehr Informationen zum SAP-
S/4HANA-BPC-Add-on finden Sie in SAP-Hinweis 2081400 (SAP BPC for
S/4HANA Finance).

6.2 Planung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung


Um überhaupt Plandaten erfassen zu können, müssen Sie zuvor die Num- Nummern-
mernvergabe für die Plandatenerfassung einrichten. Rufen Sie dazu Trans- vergabe für die
Plandatenerfassung
aktion KEN2 oder den folgenden Customizing-Pfad auf: Controlling • Ergeb-
einrichten
nis- und Marktsegmentrechnung • Planung • Vorbereitungen • Nummern-
vergabe für Plandaten einrichten. Die Pflege der Nummernvergabe erfolgt
abhängig vom Ergebnisbereich. Klicken Sie im Fenster Intervallpflege:
Planeinzelposten auf den Button . Sie gelangen daraufhin in das
Fenster Gruppenpflege: Nummernkreis COPA_PLAN Unterobjekt EVOL (sie-
he Abbildung 6.1). Vergewissern Sie sich, dass alle Vorgangsarten einer
Gruppe zugeordnet sind. Wechseln Sie anschließend mit (F3) zurück in das
Fenster Intervallpflege: Planeinzelposten.

Abbildung 6.1 Vorgangsarten einer Gruppe zur Plandatenpflege zuordnen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


263
6 Planung in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Nummernkreis Klicken Sie dann auf den Button , um der Gruppe einen
zuordnen Nummernkreis zuzuordnen. Ordnen Sie, wie in Abbildung 6.2 dargestellt,
der Gruppe 01 den Nummernkreis 0000000001 – 0999999999 zu. Spei-
chern Sie Ihre Eingaben über einen Klick auf (Speichern). Nummern-
kreisintervalle sollten generell nicht transportiert werden, um einen
Schiefstand des Nummernstands zu vermeiden. Sie können im Produktiv-
system die Nummernkreisintervalle mit Transaktion KEN2 pflegen. Das
SAP-System wird dabei keinen Customizing-Auftrag abfragen.

Abbildung 6.2 Intervallpflege für die Gruppe vornehmen

Version für die Nach Anlage der Nummernkreise überprüfen Sie, ob und welche Versionen
Plandatenerfassung für die Erfassung von Plandaten zugelassen sind. Nutzen Sie den Customi-
zing-Pfad Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Planung •
Vorbereitungen • Versionen pflegen, um die vorhandenen Versionen zu
überprüfen. Im Fenster Allgemeine Versionsdefinition (siehe Abbildung
6.3) sehen Sie im rechten Bildschirmbereich Allgemeine Versionsübersicht
eine Übersicht aller im System vorhandenen Versionen. Bei alle Versionen,
die für die Planung zugelassen sind, ist das Kennzeichen in der Spalte Plan
aktiviert.

Abbildung 6.3 Allgemeine Versionsübersicht prüfen

Version für Dies heißt jedoch noch nicht, dass die Version auch im Ergebnisbereich für
Planung anlegen die Planung verfügbar ist. Markieren Sie die Version, die Sie in der kalku-
latorischen Ergebnisrechnung für die Planung verwenden möchten, und

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264
6.2 Planung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

navigieren Sie im linken Bildschirmbereich Dialogstruktur in den Ordner


Einstellungen im Ergebnisbereich. Ist die Version bereits für die Verwen-
dung im Ergebnisbereich angelegt, sehen Sie das Fenster Sicht »Einstellun-
gen im Ergebnisbereich« ändern: Detail. Ist die Version noch nicht für den
Ergebnisbereich angelegt, erhalten Sie eine Meldung mit der Frage, ob Sie
die Version im Ergebnisbereich anlegen möchten. Es öffnet sich das in Ab-
bildung 6.4 dargestellte Fenster. In der Version pflegen Sie die einzelnen
Merkmale. Wie das geht, wurde bereits in Abschnitt 3.4, »Versionen«, aus-
führlich beschrieben.

Abbildung 6.4 Version in den Ergebnisbereich übernehmen

Nun haben Sie die Grundeinstellungen für die Erfassung von Plandaten Grundeinstellun-
vorgenommen. In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung haben Sie die gen für die Planung
vornehmen
Möglichkeit, ganz flexibel verschiedene Planungslayouts anzulegen, um
Ihre Planung so einfach wie möglich zu gestalten. Im Folgenden erfahren
Sie, wie Sie ein Planungslayout anlegen und wie Sie den Excel-Upload in der
Planung verwenden.

Beschränkung der Datenzellen beim Excel-Upload


Beachten Sie, dass es für den Excel-Upload eine technische Beschränkung
von 9.999 Datenzellen gibt, die bei einer detaillierten Merkmalsplanung
schnell erreicht ist (siehe SAP-Hinweis 1386177 – Planungsprozessor: Max.
9.999 Datenzellen im Übersichtsbild).

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


265
6 Planung in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Planungslayout Um ein Planungslayout für die Planung in der Ergebnisrechnung anzule-


anlegen gen, nutzen Sie Transaktion KEPM oder den folgenden Customizing-Pfad
im Anwendungsmenü: Rechnungswesen • Controlling • Ergebnis- und
Marktsegmentrechnung • Planung • Plandaten bearbeiten.
Im Fenster Planungseinstieg: Gesamtübersicht können Sie im Bereich Pla-
nungsebenen über einen rechten Mausklick auf das Feld Planungsebenen
eine Planungsebene anlegen. Mit der Planungsebene legen Sie die Merkma-
le fest, die in der Planung zur Verfügung stehen sollen. Es öffnet sich das
Pop-up-Fenster Planungsebene: Anlegen (siehe Abbildung 6.5). Vergeben
Sie dort im Feld Planungsebene einen Schlüssel (hier: Z001) und eine Be-
zeichnung, und bestätigen Sie Ihre Eingaben mit einem Klick auf oder
mit der Taste (¢).

Abbildung 6.5 Planungsebene anlegen

Merkmale für Wählen Sie anschließend die Merkmale, die Sie für die Planung benötigen,
Plan auswählen aus dem Merkmalsvorrat im rechten Bereich der Registerkarte Merkmale
aus (siehe Abbildung 6.6). Speichern Sie schließlich die Planungsebene über
einen Klick auf den Button (Sichern). Im Beispiel wurden die Merkmale
Periode/Jahr, Version, Vorgangsart, Buchungskreis, Kunde und Artikel aus-
gewählt.
Der Buchungskreis wurde in der Selektion auf US10 eingeschränkt (siehe
Abbildung 6.7). Dies bedeutet, dass nur Plandaten für den Buchungskreis
US10 mit diesem Planungspaket gespeichert werden können.

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266
6.2 Planung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

Abbildung 6.6 Merkmale für die Planungsebene festlegen

Abbildung 6.7 Selektion in der Planungsebene einschränken

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


267
6 Planung in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Planungspaket Nach dem Sicherungsvorgang entspricht der Bildschirm wieder dem Ein-
anlegen stiegsbildschirm. Über einen rechten Mausklick auf die angelegte Pla-
nungsebene im linken oberen Bereich Planungsebenen legen Sie ein Pla-
nungspaket analog zu Ihrer Planungsebene an (siehe Abbildung 6.8).
Vergeben Sie einen Schlüssel (hier: Z001) und eine Bezeichnung für das Pla-
nungspaket, und bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢). Im Planungspaket
schränken Sie die Selektion der in der Planungsebene ausgewählten Merk-
male auf der Registerkarte Selektion ein.
Wie Sie in Abbildung 6.4 weiter vorne sehen, wurde in diesem Beispiel die
Selektion auf die Version 0 (Ist-/Planversion) und auf die Vorgangsart F ein-
geschränkt. Die Einschränkung der Selektion auf den Buchungskreis wurde
aus der Planungsebene übernommen und kann im Planungspaket nicht
angepasst werden. Für das Merkmal Periode/Jahr soll eine Variable ange-
legt werden.

Abbildung 6.8 Selektion im Planungspaket einschränken

Variable anlegen Über Bearbeiten • Variable • Variable definieren können Sie eine Variable
z. B. für die Selektion des Merkmals Periode/Jahr anlegen. In der Spalte
Merkmal können Sie über die (F4)-Hilfe das Merkmal, das Sie als Variable
anlegen möchten, auswählen. Es stehen alle dem Ergebnisbereich zugeord-

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268
6.2 Planung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

neten Merkmale zur Verfügung. Wählen Sie das Merkmal Periode/Jahr (sie-
he Abbildung 6.10). In der Spalte Variable legen Sie einen Alias für die Varia-
ble an, dieser muss mit dem $-Zeichen beginnen, wie z. B. $PJ. In der Spalte
Bezeichnung können Sie eine Bezeichnung für die Variable frei vergeben,
bevor Sie in die Spalten Wert von/Wert bis die Merkmalswerte eingeben,
die für die Selektion zur Verfügung stehen sollen. Speichern Sie die Variable
mit einem Klick auf (Speichern).

Abbildung 6.9 Eine Variable für die Selektion anlegen

Nachdem Sie die Merkmale bearbeitet und die von Ihnen angelegte Varia-
ble in der Selektion des Planungspakets eingegeben haben, speichern Sie
das Planungspaket über einen Klick auf den Button (Sichern).
Als Nächstes legen Sie die Planungsmethoden fest, die Sie verwenden wol- Planungsmethode
len. Im linken unteren Bereich des Fensters sehen Sie mehrere Planungs- anlegen

methoden. Nachdem Sie die Plandaten erfasst haben, können Sie weitere
Planungsmethoden anlegen, mit denen Sie die erfassten Plandaten anrei-
chern oder bearbeiten können, wie z. B. die Perioden- oder die Top-down-
Verteilung.
Über einen rechten Mausklick auf Plandaten erfassen können Sie eine Para- Parametergruppe
metergruppe anlegen (siehe Abbildung 6.10). Vergeben Sie im Feld Parame- anlegen

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269
6 Planung in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

tergruppe einen Schlüssel und eine Bezeichnung, und bestätigen Sie Ihre
Eingaben mit einem Klick auf oder mit der (¢)-Taste.

Abbildung 6.10 Parametergruppe anlegen

Details für die In der Parametergruppe legen Sie einige Größen fest, wie z. B. die Erfas-
Parametergruppe sungswährung. Wie Sie in Abbildung 6.11 sehen, wurde USD als Erfassungs-
festlegen
währung festgelegt, dies entspricht der Ergebnisbereichswährung im Bei-
spiel Ergebnisbereich EVOL. In den Details der Parametergruppe legen Sie
auch fest, ob Sie Nullzeilen unterdrücken möchten. Abhängig von der An-
zahl der Merkmale, die Sie für die Planung verwenden, empfiehlt es sich, die
Nullunterdrückung zu aktivieren.
Zur Anlage des Planungslayouts, das den Zeilen- und Spaltenaufbau der
Eingabemaske vorgibt, tragen Sie in das Feld Layout einen technischen Na-
men für das Layout ein. In diesem Beispiel ist das »Z001«.
Planungslayout Klicken Sie nun auf (Neu anlegen), um das Planungslayout anzulegen. Es
anlegen öffnet sich das Fenster Anlegen Planungslayout (siehe Abbildung 6.12).

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270
6.2 Planung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

Abbildung 6.11 Details für die Parametergruppe pflegen

Auf der Registerkarte Merkmale sehen Sie eine Übersicht aller dem Pla-
nungspaket zugeordneten Merkmale. Sie können nun festlegen, welches
Merkmal im Kopf der Eingabemaske oder in der Schlüsselspalte vorhanden
sein soll.

Abbildung 6.12 Kopf/Schlüsselspalten für das Planungslayout festlegen

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271
6 Planung in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Wertfelder Wechseln Sie nun auf die Registerkarte Wertfelder. In Abbildung 6.13 sehen
zuordnen Sie eine Auflistung aller dem Ergebnisbereich zugeordneten Wertfelder. Sie
können die Wertfelder auswählen, die Sie planen möchten. Diese werden
dann als Spalten in der Eingabemaske für die Planung zur Verfügung ste-
hen. Für dieses Beispiel wählen Sie die folgenden Wertfelder aus:
쐍 Absatzmenge
쐍 Erlös
쐍 Materialeinzelkosten
쐍 Materialgemeinkosten

Abbildung 6.13 Wertfelder für die Eingabe von Planungsdaten auswählen

Planung ausführen Speichern Sie Ihre Einstellungen, und nun können Sie die Planung ausfüh-
ren. Sie gelangen automatisch in die Gesamtübersicht des Planungsein-
stiegs zurück. Dort können Sie über einen Klick mit der rechten Maustaste
auf das Feld Plandaten erfassen über Methode ausführen Ihr soeben ange-
legtes Planungslayout aufrufen.

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272
6.2 Planung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

Nun öffnet sich das von Ihnen zuvor definierte Planungslayout zur Erfas- Plandaten erfassen
sung von Plandaten (siehe Abbildung 6.14).

Abbildung 6.14 Plandaten für die kalkulatorische Ergebnisrechnung erfassen

Haben Sie in der Parametergruppe die Excel-Integration aktiviert, müssen Excel-Integration


Sie darauf achten, dass Sie die Makros in Excel aktivieren (siehe Abbil-
dung 6.15).

Abbildung 6.15 Excel-Integration in der Parameter-


gruppe aktivieren

Bevor Sie Eingaben im Excel-Layout vornehmen können, müssen Sie noch


den Blattschutz auf der Registerkarte Überprüfen in Excel aufheben (siehe
Abbildung 6.16).
Im Anschluss daran können Sie Ihre Plandaten eingeben oder die Datei in
Excel speichern und dort weiterverarbeiten. Geben Sie die Plandaten ein,
und vergessen Sie nicht, diese über den Button (Sichern) zu speichern.

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273
6 Planung in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Abbildung 6.16 Plandaten für die kalkulatorische Ergebnisrechnung mit Excel-


Integration eingeben

Excel-Upload Entscheiden Sie sich für eine Erfassung der Plandaten offline in Excel, kön-
Plandaten nen Sie die Datei im TXT-Format über Transaktion KE13N uploaden. Sie
können Transaktion KE13N über den folgenden Customizing-Pfad aufru-
fen: Rechnungswesen • Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrech-
nung • Planung • Planungsintegration • Excel-Upload • Ausführen. Sie kön-
nen eine Datei oder mehrere Dateien auf einmal uploaden. Geben Sie im
Fenster Flexibler Upload das Planungslayout an, damit das System erkennt,
in welchem Spalten- und Zeilenformat der Upload erfolgt (siehe Abbildung
6.17). Hier bestimmen Sie außerdem das Format für die Dezimaldarstellung.
Nach dem Ausführen der Transaktion über (F8) erscheint ein ausführliches
Protokoll, in dem Sie sehen, ob der Upload erfolgreich war.
Mithilfe der flexiblen Gestaltung von Planungslayouts können Sie ver-
schiedene Layouts einfach anlegen. Reichen die hier bislang dargestellten
Funktionen nicht aus, haben Sie die Möglichkeit, über das Customizing
mithilfe des Report Painters komplexere Planungslayouts zu gestalten.
Komplexe Die Pflege der komplexeren Planungslayouts erfolgt über den folgenden
Planungslayouts Customizing-Pfad oder Transaktion KE14: Controlling • Ergebnis- und
pflegen
Marktsegmentrechnung • Planung • Manuelle Plandatenerfassung • Pla-
nungslayout definieren.

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274
6.2 Planung in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

Abbildung 6.17 Selektionen für den flexiblen Upload pflegen

In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung können auch Daten aus anderen Planungsintegra-


Komponenten übernommen werden, wie z. B. aus dem Gemeinkostencon- tion mit anderen
SAP-Komponenten
trolling (Kostenstellen und Innenaufträge). Diese Funktionen stehen Ihnen
auch weiterhin zur Verfügung. In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung
war es auch möglich, Daten aus der Logistik zu übernehmen. Da sich die
Planung der Absatzmengen (SOP-Standard-/Absatz-Grob-Planung) mit SAP
S/4HANA Logistik ändern wird, gehe ich davon aus, dass diese Funktionen
zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen werden, deshalb werde ich hier
auch nicht weiter darauf eingehen. Die kalkulatorische Ergebnisrechnung
erlaubte es auch, Plandaten an die Finanzbuchhaltung zu übergeben. Diese
Funktion wurde mit der Einführung des Universal Journals deaktiviert.

Planungsfunktionen in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung


Die Planungsfunktionen in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung bleiben
mit S/4HANA Finance weitestgehend bestehen. Funktionen der Planungs-
integration fallen jedoch weg oder werden überarbeitet.

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275
6 Planung in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

6.3 Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben Sie die Unterschiede zwischen der Planung in der
kalkulatorischen und der buchhalterischen Ergebnisrechnung kennenge-
lernt. Durch die Weiterentwicklung von SAP BPC und SAP S/4HANA Logis-
tik ist es schwierig, vorherzusehen, welche Änderungen sich weiterhin für
die Planung ergeben werden.
Die Strategie von SAP ist es jedoch, den Planungsprozess zu zentralisieren
und zu integrieren, um den Prozess der Planung zu vereinfachen und den
Vergleich von Plan- und Ist-Daten einfacher zu ermöglichen. Die Integra-
tion des Planungsprozesses erspart viele zusätzliche oft manuelle Schritte,
auf diese Weise wird die Datenqualität der Planung verbessert. Zentralisie-
rung und Integration der Planung bringen auch eine hohe Benutzerfreund-
lichkeit durch neue, einfacher zu bearbeitende Oberflächen mit sich.

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276
Kapitel 7
Reporting in CO-PA in
SAP S/4HANA Finance
In diesem Kapitel erfahren Sie mehr über die Reporting-Möglichkeiten in
CO-PA mit S/4HANA Finance. Sie lernen die neuen Reporting-Möglichkei-
ten für die Ergebnisrechnung kennen und erhalten auch einen Einblick in
die traditionellen Möglichkeiten des Reportings.

S/4HANA Finance bietet Ihnen einige neue Möglichkeiten für das Repor-
ting. Die Reports werden benutzerfreundlicher und ermöglichen die Analy-
se einer großen Menge von Daten von einem groben bis hin zu einem sehr
detaillierten Level. Ähnlich wie in der Planung betreffen die Änderungen
vornehmlich die buchhalterische Ergebnisrechnung. Die Reportingfunk-
tionen in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung bleiben weitestgehend
gleich. Hier besteht die wesentliche Verbesserung darin, dass sich die Per-
formance durch die HANA-Datenbank spürbar verbessert und lange Lauf-
zeiten vermieden werden.
Aus diesen Gründen ist dieses Kapitel, wie auch Kapitel 6, »Planung in
CO-PA in SAP S/4HANA Finance«, in zwei Teile geteilt: Der erste Teil widmet
sich der Reporting-Strategie in S/4HANA Finance und deren Auswirkungen
auf die buchhalterische Ergebnisrechnung. Der zweite Teil widmet sich den
Reporting-Funktionen in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung.

7.1 Was ändert sich für das Reporting mit


SAP S/4HANA Finance?
Mit S/4HANA Finance gibt es neue Reporting-Funktionen in der Finanz-
buchhaltung und im Controlling, abgesehen von einer Vielzahl an HANA
Views, die durch die Neustrukturierung der Tabellen in SAP S/4HANA
Finance entstehen. Im Folgenden lernen Sie die drei wichtigsten Änderun-
gen im Reporting in S/4HANA Finance kennen:

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


277
7 Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

쐍 Fiori-Apps
쐍 Smart Business Cockpit
쐍 SAP S/4HANA Embedded Analytics

Fiori-Apps Fiori-Apps können sowohl auf Mobilgeräten als auch auf Desktop-Rech-
nern ausgeführt werden. Mit jedem Release von S/4HANA Finance werden
mehr Transaktionen in Fiori-Apps realisiert. Fiori ist aufgabenbasiert ge-
staltet: Pro Aufgabe wie z. B. Eingangsrechnungen verarbeiten werden
Transaktionen, die zur Bewältigung dieser Aufgabe notwendig sind, grup-
piert. Die Fiori-Apps können benutzerspezifisch gruppiert werden, sodass
die einzelnen Aufgabenblöcke dem Mitarbeiter zugeordnet werden kön-
nen, und dieser dann alle Transaktionen, die er zur Bewältigung seiner Auf-
gaben benötigt, auf einen Blick zur Verfügung hat. Die Fiori-Apps werden
aufgrund ihres Aussehens auch als Kacheln bezeichnet (siehe Abbildung
7.1). Fiori-Apps sind benutzerfreundlich gestaltet und erlauben eine intui-
tive Bedienung.

Abbildung 7.1 Beispiele für Fiori-Apps

Komplexe Themen In den einzelnen Apps ist ein Drill-down zu detaillierteren Informationen
visualisieren möglich. Fiori-Apps bieten auch einen visuellen Überblick über komplexe
Themen, wie z. B. den Status des Monatsabschlusses. Sie können von einer
Übersichtsgrafik abhängig von Ihren Berechtigungen bis zum Einzelbeleg
navigieren. Die Prozesse werden mit Fiori-Apps vereinfacht, da die einzel-
nen Prozessschritte übersichtlich dargestellt werden. Mit dem Fiori-Inter-
face können Daten analysiert und Reports gestaltet werden.

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278
7.1 Was ändert sich für das Reporting mit SAP S/4HANA Finance?

In Abbildung 7.2 sehen Sie eine grafische Darstellung in der Fiori-App »My Fiori-App
Spend«, die eine Übersicht über Ausgaben in einem bestimmten Bereich »My Spend«

oder für ein bestimmtes Projekt gibt. Die Ausgaben der Northeast Region
unter der Leitung von William Manager sind in Abbildung 7.2 für jedes
Team und jeden Mitarbeiter im Team grafisch dargestellt.

Abbildung 7.2 Übersichtsbild der Fiori-App »My Spend«

Die Ansicht, in der die Ausgaben dargestellt werden, lässt sich anpassen. Ansicht anpassen
Über einen Klick auf eine Person aus einem Team können Sie sich pro Per-
son die Ausgaben pro Ausgabentyp anzeigen lassen (siehe Abbildung 7.3).
Das System ermöglicht dabei einen Drill-down bis zum Einzelbeleg der
Buchhaltung.

Abbildung 7.3 Detailbild der Fiori-App »My Spend«

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


279
7 Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Informationen Sie haben auch die Möglichkeit, die Informationen aus Abbildung 7.2 an-
grafisch gruppieren ders zu gruppieren (siehe Abbildung 7.4). Die Gruppierung in Abbildung 7.4
erfolgt nach Personen und Ist-Kosten, während die Gruppierung in Abbil-
dung 7.2 nach Team und Personen erfolgt. Sie sehen also, die App ist sehr
flexibel und bietet vielfältige Möglichkeiten zur Informationsauswertung.

Abbildung 7.4 Übersicht der Fiori-App »My Spend« in Alternativdarstellung

Für die Ergebnisrechnung stehen derzeit die folgenden Fiori-Apps zur Ver-
fügung (siehe Tabelle 7.1).

Transaktion Bezeichnung

KEAW Wertefluss CO → FI / CO-PA

KE4I Zuordnung Konditionen zu Wertfeldern

KEPC Flexible Zuordnung der Kalkulationsauswahl

KPM CO-PA Planung

KE1A Plandaten kopieren

KE2B Nachbuchen fehlerhafter Auftragseingang

KE34 Formular anlegen

Tabelle 7.1 Übersicht der Fiori-Apps für die Ergebnisrechnung

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280
7.1 Was ändert sich für das Reporting mit SAP S/4HANA Finance?

Transaktion Bezeichnung

KE94 Formular anlegen

KE91 Einzelposten-basierten Ergebnisbericht anlegen

KEU1 Umlagezyklus anlegen

KE4L Konditionsliste anlegen

KE31 Ergebnisbereich anlegen

S_ALR_87005759 Kalkulationsauswahl ändern

S_ALR_87005722 Allgemeine Versionsdefinition

KE3S Variantengruppen ändern

KEU4 Umlagezyklus löschen

KE1C Plandaten löschen

KE24 Ist-Einzelposten anzeigen

KE29N Protokolle: Verwaltung

KE29A Protokolle: Verwaltung

KEDD CO-PA Merkmalsüberleitung Übersicht

KES2 Merkmal anzeigen

KEOV Übersicht Umlagezyklen anzeigen

KEU3 Umlagezyklus anzeigen

KE4O Konditionsliste anzeigen

KE33 Bericht ändern

KE28L Top-down-Verteilung anzeigen

KES3 Hierarchieverarbeitung

KES1 Merkmalswerte ändern

KEDE Merkmalsableitung: Einträge Regeln pflegen

KEDR Merkmalsableitung: Strategie anzeigen

KEPJ Ableitung Planungshilfe Verteilungsschlüssel pflegen

KEPK Ableitung Planungshilfe Prognoseprofil pflegen

Tabelle 7.1 Übersicht der Fiori-Apps für die Ergebnisrechnung (Forts.)

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281
7 Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Transaktion Bezeichnung

KER1 Rechenschema ändern

KEU2 Umlagezyklus ändern

KEI3 Ergebnisschema ändern

KE4N Konditionsliste ändern

KEN1 Intervallpflege: Isteinzelposten

KEN2 Intervallpflege: Planeinzelposten

KE32 Bericht ändern

KEPI Ableitung Planungshilfe Umwertungsreihe pflegen

S_ALR_87005640 Variablenpflege ändern

KE3P Variantengruppe pflegen

KE3Q Hintergrundverarbeitung für Rechercheberichte

KE21N Einzelposten erfassen

KEFC CO-PA Fremddatenübernahme ausführen

KEDO CO-PA Verdichtungsebenen Übersicht

KE4S Belegübernahme aus der Fakturierung in die Ergebnis-


rechnung

KE26 Umbuchung Einzelposten erfassen

KEG5 Indirekte Leistungsverrechnung Ist ausführen

KEU5 Umlagezyklus Ist ausführen

KE27A periodische Nachbewertung Ergebnisrechnung

KE4Q Konditionsliste ausführen

KE30 Ergebnisbericht ausführen

KE1G Maschinelle Planung Top-down

KE28A Top-down-Verteilung Ergebnisrechnung

KE3R Variantengruppe einplanen

KEBC Ergebnisbereich setzen

Tabelle 7.1 Übersicht der Fiori-Apps für die Ergebnisrechnung (Forts.)

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7.1 Was ändert sich für das Reporting mit SAP S/4HANA Finance?

Transaktion Bezeichnung

KE21S Bewertungssimulation CO-PA

KE4TS Simulation der Belegübernahme aus dem Kunden-


auftragseingang

KE4ST Simulation der Belegübernahme aus der Fakturierung

KE3L Report für die Teilung von Berichten

KEAI Wertefluss SD → FI / CO → CO-PA

KEAT Wertefluss SD → FI / CO-PA

Tabelle 7.1 Übersicht der Fiori-Apps für die Ergebnisrechnung (Forts.)

In den kommenden Releases werden sicherlich weitere Fiori-Apps für die


Ergebnisrechnung ausgeliefert.
Die zweite wesentliche Neuerung im Reporting in CO-PA sind die Smart Bu- Smart Business
siness Cockpits. SAP S/4HANA Finance liefert einige vorgefertigte Smart Cockpit

Business Cockpits aus, die die wichtigsten Kennzahlen für Entscheidungs-


träger in einem Fenster zusammenstellen. Smart Business Cockpits kön-
nen auch Grafiken enthalten. Derzeit werden die folgenden vorkonfigurier-
ten Smart Business Cockpits ausgeliefert:
쐍 Monatsabschluss
쐍 Debitoren-Manager
쐍 Kreditoren-Manager
쐍 Cash-Manager
쐍 Finance für Manager
쐍 Projektübersicht
쐍 Übersicht Bestellungen
쐍 Übersicht Bestände
쐍 Sales-Performance
쐍 Übersicht Kundenaufträge und Lieferungen
쐍 Übersicht Transportaufträge
쐍 Berechtigungs- und Benutzeranforderungen

Sie können Smart Business Cockpits auch selbst konfigurieren. Je nach Smart Business
Komplexität ist dazu jedoch eventuell ein Entwicklerschlüssel nötig. In Ab- Cockpits konfi-
gurieren
bildung 7.5 sehen Sie das Smart Business Cockpit »My Cash«.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


283
7 Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Abbildung 7.5 Beispiel für ein Smart Business Cockpit

SAP S/4HANA SAP S/4HANA Embedded Analytics ist ein Add-on, das Ihnen auf einem
Embedded Analytics Screen den Aufruf, die Analyse, Simulation und Ausführung einer Trans-
aktion erlaubt. Die Ausführung von Transaktionen und die Analyse sind
ineinander integriert. Dies ermöglicht ein Reporting in Echtzeit und ein
besseres Monitoring von Prozessen sowie eine Erleichterung der Entschei-
dungsfindung.

Reporting in der buchhalterischen Ergebnisrechnung


Die Zukunft für das Reporting und die Verarbeitungen von Transaktionen
im SAP-System sind Fiori-Apps. Mit jedem Release werden mehr Fiori-Apps
eingeführt. Viele der Funktionen sind noch in der Entwicklung und kom-
men erst mit den nächsten Releases auf den Markt. Die buchhalterische
Ergebnisrechnung profitiert von der gemeinsamen Datenbank mit den
Finanzbuchhaltungs- und Controllingtransaktionen. In einem BW-System
können die Daten der buchhalterischen Ergebnisrechnung so flexibel aus-
gewertet und in Berichten verarbeitet werden.

7.2 Reporting in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung


Einzelpostenliste In der kalkulatorischen Ergebnisrechnung gibt es drei verschiedene Trans-
aktionen, die Ihnen für die Analyse der Daten zur Verfügung stehen.

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284
7.2 Reporting in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

Mit Transaktion KE24 oder über den Customizing-Pfad Rechnungswesen •


Controlling • Ergebnis- und Marktsegmentrechnung • Infosystem • Einzel-
postenliste anzeigen • Ist können Sie sich die Einzelposten der kalkulatori-
schen Ergebnisrechnung anzeigen lassen. Diese Transaktion hatte in SAP
ECC immer mit Performance-Problemen und Laufzeitfehlern zu kämpfen.
Die Performance mit SAP S/4HANA hat sich für die Ansicht und Analyse
von Einzelbelegen der kalkulatorischen Ergebnisrechnung stark verbessert.
Die Anzeige von Einzelposten für die kalkulatorische Ergebnisrechnung ist Einzelposten
abhängig vom Ergebnisbereich. Es ist nicht möglich, Einzelposten ergebnis- anzeigen

bereichübergreifend in einer Transaktion zu vergleichen.


Im Fenster Ist-Einzelposten anzeigen: Einstieg legen Sie die Selektionskrite-
rien für die Anzeige der Einzelposten fest. Hier stehen Ihnen viele der dem
Ergebnisbereich zugeordneten Merkmale zur Verfügung, um die Selektion
einzuschränken. Kein Selektionsfeld ist als Muss-Feld definiert. Wie Sie in
Abbildung 7.6 sehen, wurde die Selektion mit dem Währungstyp B0 (Ergeb-
nisbereichswährung) und der Vorgangsart F (Fakturen) eingeschränkt. Füh-
ren Sie die Transaktion mit (F8) aus.

Abbildung 7.6 Selektion für die Einzelpostenanzeige bearbeiten

Im Fenster Ist-Einzelposten anzeigen: Liste sehen Sie alle Einzelposten, die


Sie laut Selektion ausgewählt haben, entsprechend aufgelistet (siehe Abbil-
dung 7.7). Über einen Doppelklick auf eine Zeile können Sie in den Einzelbe-
leg verzweigen.

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285
7 Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Layout anpassen Die folgenden Buttons erlauben es Ihnen, das Layout nach Ihren Bedürfnis-
sen anzupassen und alle dem Ergebnisbereich zugeordneten Merkmale
und Wertfelder im Fenster einzublenden:
쐍 (Layout ändern …)
쐍 (Layout auswählen …)
쐍 (Layout sichern ...)

Abbildung 7.7 Listanzeige der Einzelposten in der kalkulatorischen Ergebnis-


rechnung

Einzelposten- Für die Analyse von Einzelposten der Planung der kalkulatorischen Ergeb-
planung nisrechnung steht Ihnen Transaktion KE25 zur Verfügung, die Sie über den
Customizing-Pfad Rechnungswesen • Controlling • Ergebnis- und Markt-
segmentrechnung • Infosystem • Einzelpostenliste anzeigen • Plan aufru-
fen können. Der Aufbau der Transaktionen für die Ist-Anzeige von Belegen
ist identisch mit der Plan-Anzeige von Belegen.
Benutzerspezi- Neben Einzelposten können auch benutzerspezifische Berichte für die kal-
fische Berichte kulatorische Ergebnisrechnung angelegt werden. Zur Anlage von Berichten
der kalkulatorischen Ergebnisrechnung rufen Sie Transaktion KE31 auf oder
folgen dem Customizing-Pfad Rechnungswesen • Controlling • Ergebnis-

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286
7.2 Reporting in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

und Marktsegmentrechnung • Infosystem • Bericht definieren • Ergebnis-


bericht anlegen.
Im Fenster Ergebnisbericht anlegen: Einstieg vergeben Sie einen techni- Ergebnisbericht
schen Namen und eine Bezeichnung für den Bericht. Vergeben Sie, wie in anlegen

Abbildung 7.8 dargestellt, den Namen Z001 (Ergebnisbericht EVOL).


Im Bereich Berichtsart können Sie zwischen Ad-hoc-Bericht und Bericht mit Berichtsart
Formular wählen. auswählen

Ein Ad-hoc-Bericht entspricht mehr oder weniger einer Einzelpostenanzei-


ge mit fest definierten Selektionskriterien Periode von, Periode bis, Plan-/
Ist-Kennzeichen, Version und Vorgangsart. Ad-hoc-Berichte werden zur
Analyse von Daten zum Periodenabschluss verwendet.
Berichte mit Formular werden verwendet, um eine strukturierte Deckungs-
beitragsrechnung oder eine Gewinn- und Verlustrechnung im Umsatzkos-
tenverfahren darzustellen. Im folgenden Beispiel legen Sie einen Bericht
mit Formular an. Setzen Sie dazu das Häkchen bei Bericht mit Formular, tra-
gen Sie einen Text in das gleichnamige Feld ein, und klicken Sie auf den But-
ton , um ein Formular anzulegen.

Abbildung 7.8 Einen Ergebnisbericht anlegen

Im Fenster Report Painter: Formular anlegen haben Sie die Möglichkeit, das Formular anlegen
Formular als Kopie eines bestehenden Formulars anzulegen. Dies erspart
Ihnen in der Regel Aufwand bei der Definition neuer Berichte. Wie Sie in
Abbildung 7.9 sehen, legen Sie einen Bericht mit Zwei Koordinaten (Matrix)
an, das bedeutet, dass Sie Spalten und Zeilen frei koordinieren können. Die
anderen Berichtsstrukturen haben nur eine Achse. Klicken Sie auf den But-
ton Anlegen, um das Formular zu definieren.

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287
7 Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Abbildung 7.9 Ein Formular für einen Ergebnisbericht anlegen

Währung Es erscheint das Pop-up aus Abbildung 7.10, in dem Sie wählen können, in
auswählen welcher Währung Sie den Ergebnisbericht anlegen möchten. Abhängig von
der Zielgruppe für den Bericht können Sie zwischen Ergebnisbereichswäh-
rung und Ergebnisbereichswährung/Buchungskreiswährung wählen. Letz-
tere Kombination macht vor allem dann Sinn, wenn Sie die Ergebnisse
nicht nur aus Konzernsicht analysieren möchten. Wählen Sie Ergebnisbe-
reichswährung/Buchungskreiswährung, und bestätigen Sie Ihre Auswahl
mit (¢) (siehe Abbildung 7.10).

Abbildung 7.10 Eine Währung für den Ergebnisbericht auswählen

Zeile definieren Im Fenster Report Painter: Formular anlegen definieren Sie, wie Sie in Abbil-
dung 7.11 sehen, eine Zeile für den Bericht.
Elementtyp Nach einem Doppelklick auf die Zeile öffnet sich das Pop-up Elementtyp
auswählen auswählen. Sie haben die Wahl zwischen:
쐍 Merkmalsübersicht
Sie können ein oder mehrere Merkmale der Zeile zuordnen.
쐍 Wertfeld mit Merkmalen
Sie können ein Wertfeld mit einer Kombination von Merkmalen der
Zeile zuordnen.

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288
7.2 Reporting in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

쐍 Rechenschema-Element
Sie können eine Kombination aus mehreren Wertfeldern, die Sie im Cus-
tomizing als Rechenschema angelegt haben, der Zeile zuordnen.

Für dieses Beispiel wählen Sie als Elementtyp Wertfeld mit Merkmalen aus
und bestätigen Ihre Auswahl mit (¢).

Abbildung 7.11 Den Elementtyp für Zeilendefinition auswählen

Es öffnet sich nun das neue Pop-up Elementedefinition: Zeile 1. Im oberen


Bereich des Fensters können Sie in der Zeile Wertfeld aus allen dem Ergeb-
nisbereich zugeordneten Wertfeldern ein Wertfeld für die Zeile auswählen.
Wie in Abbildung 7.12 dargestellt, wählen Sie das Wertfeld Absatzmenge
aus. Zusätzlich können Sie nun im Bereich Ausgewählte Merkmale über
Merkmale die Werteanzeige weiter einschränken.
Über den Button können Sie eine Bezeichnung für die Zeile festlegen. Es Zeilentext pflegen
öffnet sich das neue Pop-up Textpflege, in dem Sie den Text hinterlegen
können. Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢), und Sie haben die erste Zeile
in Ihrem Bericht angelegt.
Nach der Definition der Zeile definieren Sie nun die Spalte. Mit einem Dop- Spalte definieren
pelklick auf eine Spalte sehen Sie das gleiche Pop-up wie in Abbildung 7.12,
außer dass Ihnen die Selektion Wertfeld mit Merkmalen nicht mehr zur
Verfügung steht. Wählen Sie Merkmalsübersicht, und es öffnet sich das
Pop-up, das Sie in Abbildung 7.13 sehen. Sie können nun verschiedene dem
Ergebnisbereich zugeordnete Merkmale für die Definition der Spalte aus-
wählen. In diesem Beispiel wählen Sie das Merkmal Periode/Jahr und
schränken es auf 01/2017 ein. Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢), und Sie
haben die erste Spalte im Bericht definiert.

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289
7 Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Abbildung 7.12 Eine Zeile für einen Bericht definieren

Abbildung 7.13 Eine Spalte für einen Bericht definieren

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290
7.2 Reporting in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

Bevor Sie die Anlage des Formulars verlassen, legen Sie die allgemeinen Allgemeine
Selektionen fest. Es ist zwingend notwendig, für jeden Bericht allgemeine Selektionen
festlegen
Selektionen zu definieren. Folgen Sie dem Customizing-Pfad Bearbeiten •
Allg. Selektionen • Allg. Selektionen, um diese festzulegen. Wie im Fenster
Elementedefinition: Allgemeine Selektionen in Abbildung 7.14 dargestellt,
wählen Sie die Merkmale für die allgemeinen Selektionen aus. Das Merk-
mal Kostenrechnungskreis muss jedem Bericht als Selektionskriterium zu-
geordnet werden. Außerdem ist die Zuordnung des Plan-/Ist-Kennzeichens
obligatorisch. Wählen Sie als Plan-/Ist-Kennzeichen Plandaten aus, ist die
Zuordnung des Merkmals Version ebenso zwingend. In diesem Beispiel
ordnen Sie den Kostenrechnungskreis, das Plan-/Ist-Kennzeichen und den
Währungstyp den allgemeinen Selektionen zu.
Für das Merkmal Währungstyp soll eine Variable angelegt werden, sodass Variable anlegen
der Anwender bei Aufrufen des Berichts entscheiden kann, ob die Werte
des Berichts in Buchungskreiswährung oder Ergebnisbereichswährung an-
gezeigt werden. Setzen Sie dazu das Häkchen in der Spalte (Variable) für
die Definition einer Variablen für das Merkmal Währungstyp. Es öffnet sich
das Pop-up Variablenauswahl, in dem Sie im Feld Lokale Variable einen
technischen Namen für die Variable vergeben. Dieser muss mit dem $-Zei-
chen beginnen. Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit (¢), und Sie haben das
Formular für den Ergebnisbericht angelegt.

Abbildung 7.14 Allgemeine Selektionen für ein Formular anlegen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


291
7 Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Ergebnisbericht Gehen Sie zurück in die Anlage des Ergebnisberichts. Drücken Sie dazu
anlegen zweimal die Taste (F3), und klicken Sie dann auf den Button .
Im Fenster Ergebnisbericht anlegen: Auswertungsobjekt einschränken kön-
nen Sie dem Bericht auf der Registerkarte Merkmale zusätzliche Merkmale
des Ergebnisbereichs zuordnen (siehe Abbildung 7.15). Sie haben die Mög-
lichkeit, Zeilen im Ergebnisbericht zusätzlich nach diesen Merkmalen auf-
zureißen.

Abbildung 7.15 Merkmale für einen Bericht definieren

Variablen im Bericht Auf der Registerkarte Variablen finden Sie eine Übersicht aller dem Formu-
lar zugeordneten Merkmalsvariablen. Diese können Sie, wie Sie in Abbil-
dung 7.16 sehen, mit einem Wert vorbelegen.

Abbildung 7.16 Variablen im Bericht vorbelegen

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292
7.2 Reporting in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung

Auf den Registerkarten Ausgabeart und Optionen können Sie weitere Ein- Ausgabeart
stellungen für die Berichte vornehmen, wie z. B. die Form der Berichtsaus- definieren

gabe: klassische Recherche, ALV-Berichtsanzeige oder Einstellungen zum


Druck der Berichte.
Über die Taste (F8) können Sie den Bericht ausführen. Es erscheint das Bericht ausführen
Fenster Selektion: Ergebnisbericht EVOL, das Sie in Abbildung 7.17 sehen.
Dort können Sie die Werte für die Merkmalsvariablen des Berichts festle-
gen, bevor Sie den Bericht mit (F8) ausführen.

Abbildung 7.17 Selektion für den Ergebnisbericht ausführen

Sie sehen nun das Fenster Ergebnisbericht: Ergebnisbericht EVOL ausführen


mit dem von Ihnen in diesem Beispiel angelegten Bericht (siehe Abbil-
dung 7.18). Im Bereich Navigation finden Sie alle dem Ergebnisbericht zuge-
ordneten Merkmale, nach denen Sie die Werte der Wertfelder analysieren
können.

Abbildung 7.18 Den Ergebnisbericht anzeigen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


293
7 Reporting in CO-PA in SAP S/4HANA Finance

Reporting in der kalkulatorischen Ergebnisrechnung


Mit S/4HANA Finance ändert sich das Berichtswesen der kalkulatorischen
Ergebnisrechnung nicht. Es stehen alle bekannten Transaktionen zur
Anzeige der Daten der kalkulatorischen Ergebnisrechnung zur Verfügung.
Einzig und allein die Performance bei der Ausführung der Berichte wird
sich durch die zugrundeliegende HANA-Datenbank drastisch beschleu-
nigen.

7.3 Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben Sie die Unterschiede zwischen dem Reporting in
der kalkulatorischen und der buchhalterischen Ergebnisrechnung kennen-
gelernt. Durch die Weiterentwicklung von SAP Embedded Analytics und
des BW on SAP S/4HANA Finance werden sich weitere Änderungen erge-
ben. Auch kommen mit jedem neuen Release neue Fiori-Apps hinzu. Die
Zukunft des Berichtswesens in SAP S/4HANA Finance wird jedoch sicher-
lich auf Fiori basieren und nicht auf den bisher bekannten klassischen Stan-
dardberichten. Berichte werden intuitiver gestaltet und mehr miteinander
verknüpft sein, und außerdem werden sie ansprechender gestaltet sein.

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294
Kapitel 8
Migration auf SAP S/4HANA Finance
Es gibt mehrere Szenarien für die Migration zu S/4HANA Finance und ins-
besondere für die Anwendung der Ergebnisrechnung in S/4HANA Finance.
In diesem Kapitel lernen Sie die verschiedenen Möglichkeiten zur Migration
auf S/4HANA Finance kennen.

Mit S/4HANA Finance ändert sich die Datenbankstruktur in SAP Finance,


die Art, wie Daten abgespeichert werden, ändert sich durch die Einführung
des Universal Journals, der Tabelle ACDOCA. Das Universal Journal spei-
chert einen zentralen Finanzbuchhaltungsbeleg, es werden nicht mehr
verschiedene Belege für Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung, Anlagen-
buchhaltung und buchhalterische Ergebnisrechnung erstellt. All diese In-
formationen sind von nun an in einem zentralen Beleg gespeichert. Da es
nur noch einen Beleg gibt, werden z. B. keine Kostenarten mehr benötigt.
Die Kostenart ist in das Sachkonto integriert. Sachkonten werden angelegt
und einem Kostenartentyp zugeordnet. Durch die Änderung der Daten-
bankstruktur ändern sich auch die Funktionen in SAP S/4HANA Finance.
Bekannte Transaktionen werden abgeschafft, und neue Transaktionen
kommen hinzu.
Daher kann ein Upgrade auf S/4HANA Finance nicht wie ein Upgrade auf
ein neues Release in ECC durchgeführt werden, sondern benötigt etwas
mehr Vorbereitung. Neben den Vorbereitungen auf technischer Basis müs-
sen Sie sich auch Gedanken auf funktionaler Ebene machen. Welche neuen
Funktionen möchten Sie im System einsetzen? Welche Reporting-Strategie
verfolgen Sie? Wie bereiten Sie die Anwender auf die Nutzung von Fiori-
Apps vor?
Ein Upgrade bzw. eine Migration auf S/4HANA Finance zieht also auch viele
Change-Management-Themen nach sich, die Sie nicht unterschätzen soll-
ten, z. B.: Änderungen in Transaktionen, Verwendung von Fiori-Apps, neue
Funktionen und damit Änderungen der Geschäftsabläufe.

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295
8 Migration auf SAP S/4HANA Finance

8.1 Migrationsszenarien
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie ein Upgrade bzw. eine Migrati-
on auf S/4HANA Finance durchführen können:
쐍 Upgrade und Migration auf bestehenden System/en
Die bestehende SAP-Instanz bzw. die bestehenden Instanzen werden
beibehalten. Es werden ein technisches Upgrade und eine Migration der
bestehenden Daten durchgeführt.
쐍 Einführung von Central Finance
Dieses Szenario empfiehlt sich, wenn mit mehreren unterschiedlichen
Instanzen gearbeitet wird. Alle Daten der Instanzen werden in Central Fi-
nance auf S/4HANA Finance repliziert. Damit wird der Geschäftsablauf
nur minimal gestört, und es können die Vorteile von S/4HANA Finance,
etwa neue Funktionen im Reporting, in der Konsolidierung und in der
Planung, genutzt werden. Es erfolgt ein Mapping der Daten in Central Fi-
nance, Sie bereiten also mit Central Finance ein globales und harmoni-
siertes Finanzsystem vor.
쐍 Neuimplementierung von SAP S/4HANA Finance
Eine Neuimplementierung entspricht einer Analyse und ggf. Neukon-
zeption aller bestehenden Prozesse. Prozesse werden vereinfacht, und
neue Funktionen in S/4HANA Finance werden in Anspruch genommen.
Das Ziel einer Neuimplementierung ist die Reduzierung der Komplexi-
tät und damit der Kosten. Eine Neuimplementierung versucht auch, be-
stehende Entwicklungen zu reduzieren und durch SAP-Standardfunktio-
nen zu ersetzen.

Für welches der Szenarien Sie sich entscheiden, hängt sehr stark von der
Systemlandschaft, dem zur Verfügung gestellten Budget sowie dem Zu-
stand des aktuellen Systems ab (z. B. der Anzahl der Entwicklungen).
Doch welche Gründe sprechen überhaupt für eine Migration? Dies sind bei-
spielsweise:
쐍 Reduktion der Komplexität der IT-Architektur
쐍 verbesserte Reporting-Funktionen
쐍 Echtzeitintegration mit mobilen Applikationen
쐍 Systemagilität
쐍 Vereinfachung von Prozessen
쐍 Erhöhung der Systemtransparenz
쐍 erhöhte Benutzerfreundlichkeit

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296
8.2 Vorbereitung der Migration

Es gibt jedoch einige Gründe, die dafürsprechen, mit der Migration noch zu
warten, da S/4HANA Finance derzeit immer noch weiterentwickelt wird
und es einige Funktionen gibt, die noch nicht in S/4HANA Finance umge-
setzt sind, wie z. B.:
쐍 Lease Accounting
쐍 Classic Real Estate (RE)
쐍 Transferpreise (Währungstypen 11 und 31) werden erst mit Release 1605
in S/4HANA Finance umgesetzt.
쐍 Prozesskostenrechnung (CO-OM-ABC)

8.2 Vorbereitung der Migration


Bei der Vorbereitung der Migration ist es natürlich wichtig, dass Sie sich Neue Funktionen in
über die neuen Funktionen in S/4HANA Finance informieren und entschei- S/4HANA Finance

den, von welchen Funktionen Sie zukünftig Gebrauch machen möchten.


Entscheiden Sie sich z. B., die buchhalterische Ergebnisrechnung einzufüh-
ren, müssen Sie sich Gedanken über die Verwendung und Ableitung der
Merkmale und das Aufsetzen der Werteflüsse machen.
Sie müssen sich aber auch über Ihre Reporting-Strategie im Klaren sein: Reporting-Strategie
Was möchten Sie wie reporten? Sind die Daten und alle Merkmale für das
Reporting im System vorhanden? Welche Fiori-Apps sind relevant, und
welchen Rollen werden die einzelnen Fiori-Apps zugeordnet? Wie wird das
Berechtigungskonzept für die Fiori-Apps aufgesetzt?
Es ist in jedem Fall erforderlich, ein klares und detailliertes Konzept auf-
zusetzen, um auch wirklich von einer Migration/einem Upgrade auf
S/4HANA Finance zu profitieren.
In diesem Konzept sollten Sie die Funktionen beschreiben, die Sie mit
S/4HANA Finance implementieren möchten, und die Funktionen analy-
sieren, die sich durch S/4HANA Finance ändern werden. In Bezug auf die
Ergebnisrechnung müssen Sie sich Gedanken machen, ob Sie die buchhal-
terische Ergebnisrechnung einführen möchten oder nicht. Es gibt kein
Migrationstool für die Übernahme von historischen Daten der Ergebnis-
rechnung. Bei Einführung der buchhalterischen Ergebnisrechnung würde
das bedeuten, dass die Ergebnisrechnung zum Zeitpunkt des Go-Live mit
S/4HANA Finance zur Verfügung steht und Ergebnisobjekte ab diesem Da-
tum erzeugt werden können. Haben Sie ursprünglich die kalkulatorische
Ergebnisrechnung verwendet und entscheiden sich nun, auf die buchhalte-
rische Ergebnisrechnung umzusteigen, gibt es keine Möglichkeit, die Daten

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


297
8 Migration auf SAP S/4HANA Finance

der kalkulatorischen Ergebnisrechnung in eine Form der buchhalterischen


Ergebnisrechnung zu migrieren. Aus Gründen der Vergleichbarkeit emp-
fiehlt es sich, die kalkulatorische und die buchhalterische Ergebnisrech-
nung parallel laufen zu lassen und erst zum Jahresende die kalkulatorische
Ergebnisrechnung zu deaktivieren.
Kostenstellen- Neben der Aktivierung neuer Funktionen der buchhalterischen Ergebnis-
umlagen rechnung wie etwa dem COGS-Split oder der Aufteilung der Preisdifferen-
zen möchte ich darauf hinweisen, dass die Kostenstellenumlagen der
Ergebnisrechnung nicht von der kalkulatorischen Ergebnisrechnung in die
buchhalterische Ergebnisrechnung migriert werden können, sondern in
der buchhalterischen Ergebnisrechnung neu aufgesetzt werden müssen.

Sechs Schritte zu SAP S/4HANA Finance


Unter http://news.sap.com/germany/der-weg-zu-sap-s4hana-6/ sind die we-
sentlichen technischen Schritte zur Vorbereitung der Migration zu S/4HANA
Finance im Einzelnen beschrieben.
Zudem hat SAP einige You-Tube-Videos zur Information über die Migra-
tion auf S/4HANA Finance bereitgestellt, z. B.: https://www.youtube.com/
watch?v=ZJ_T4OpG000 und https://www.youtube.com/watch?v=lVAp-
QCKZUiY.

8.3 Ablauf der Migration


Die Migration gliedert sich in einen technischen und einen funktionalen
Teil.
Technischer Teil Im technischen Teil geht es darum, sicherzustellen, dass das System alle Vo-
raussetzungen erfüllt, um einen Upgrade auf S/4HANA Finance durchzu-
führen. Dabei umfasst der technische Teil die folgenden Schritte:
1. Upgrade zu EHP 7 ECC 6.0
2. Migration der Datenbank auf HANA
3. Installation des S/4HANA-Finance-Add-ons

Funktionaler Teil Der funktionale Teil umfasst die Durchführung einer customizing-basier-
ten Schritt-für-Schritt-Migration, es ist kein SAP-Migrationsservice erfor-
derlich.
Die Migration auf S/4HANA Finance kann im Gegensatz zu einer Migration
in das neue Hauptbuch jederzeit vorgenommen werden, Sie sind nicht an
den Geschäftsjahreswechsel gebunden. Die Migration kann zu jedem Mo-

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298
8.3 Ablauf der Migration

nat vorgenommen werden. Das neue Hauptbuch ist auch keine Grundvor-
aussetzung, um auf S/4HANA Finance zu migrieren. Sie können sowohl
vom klassischen Hauptbuch als vom neuen Hauptbuch auf S/4HANA Fi-
nance migrieren.
Alle kundenspezifischen Entwicklungen, die lediglich Daten auslesen und Kundenspezifische
keine Daten schreiben, sind weiterhin funktionsfähig. Es ist keine Anpas- Entwicklungen

sung dieser Entwicklungen notwendig. Die zentrale Datenbanktabelle im


Bereich Finanzen ist zwar zukünftig das Universal Journal, für die ursprüng-
lichen Datenbanktabellen (wie z. B. BSEG (Belegsegment Finanzbuchhal-
tung)) werden während der Migration Kompatibilitätssichten erzeugt. Dies
garantiert auch, dass alle SAP-Standardberichte sowie FI- und CO-Standard-
transaktionen weiterhin funktionieren.
Vor Start der Migration über den Customizing-Pfad in das SAP-System Migration vorberei-
müssen die Teilkomponenten in der Finanzbuchhaltung – etwa GL (Haupt- ten und starten

buch), AP (Kreditorenbuchhaltung), AR (Debitorenbuchhaltung) und AA


(Anlagenbuchhaltung) – sowie das Controlling abgestimmt werden. Es
empfiehlt sich, von sämtlichen Berichten und Tabellen Kopien zu erstellen,
mit denen die Werte nach der Migration dann abgeglichen werden können.
Zur Durchführung der Migration rufen Sie das Customizing auf. Als zweiten
Menüpunkt im Customizing finden Sie Migration aus SAP ERP in SAP Ac-
counting powered by SAP HANA (siehe Abbildung 8.1).
Die Aktivitäten zur Migration sind über das Customizing in drei verschie-
dene Bereiche eingeteilt:
쐍 Customizing: Vorbereitungen und Migration
In den Vorbereitungen zur Migration werden Grundeinstellungen des
Customizings übernommen. Im Bereich der Finanzbuchhaltung sind
dies z. B. die Ledger-Einstellungen und die Geschäftsjahresvariante.
Zusätzlich wird eine Konsistenzprüfung der Customizing-Einstellungen
im Hauptbuch vorgenommen. Im Bereich der Anlagenbuchhaltung
migriert SAP von der alten Anlagenbuchhaltung in die neue Anlagen-
buchhaltung. Es müssen zusätzliche Einstellungen, die in der neuen An-
lagenbuchhaltung erforderlich sind, getroffen werden. Unter der neuen
Anlagenbuchhaltung versteht man z. B., dass pro Anlage ein Finanz-
buchhaltungsbeleg gebucht wird und der Abschreibungslauf pro Ledger
generiert werden kann. Die neue Anlagenbuchhaltung können Sie auch
unabhängig von S/4HANA Finance einsetzen.
Im Bereich des Controllings haben Sie über den Customizing-Pfad der
Migration die Möglichkeit, die buchhalterische Ergebnisrechnung zu ak-
tivieren.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


299
8 Migration auf SAP S/4HANA Finance

쐍 Migration
Bei Ausführung der einzelnen Transaktionen im Bereich der Migration
werden Backup-Tabellen für die Tabellen, die durch das Universal Jour-
nal ersetzt werden, angelegt und mit dem Inhalt der alten Tabellen ge-
füllt. Die Original-Index- und -Summentabellen werden anschließend
gelöscht und HANA Views mit den Namen der alten Tabellen angelegt.
Im Anschluss daran werden die Kostenarten in Sachkonten migriert, be-
vor die Hauptaktivität der Migration erfolgt: die Anlage des Universal
Journals (Datenbanktabelle ACDOCA). Es werden alle Belege, die in den
Tabellen BSEG, COEP etc. vorhanden sind, in das Universal Journal
migriert. Bei einem hohen Datenvolumen sollten Sie vor Ausführung
der Migration Belege archivieren, um die Laufzeit der Migration zu ver-
ringern. Bei der Migration legt das System für die archivierten Belege
einen Summenbeleg im Universal Journal an, um die Abstimmung mit
den Summentabellen zu gewährleisten.
쐍 Aktivitäten nach der Migration
Die Aktivitäten nach der Migration umfassen hauptsächlich die Abstim-
mung der Daten mit den Tabellen und Berichten, die vor Ausführung der
Migration als Kopie gespeichert wurden.

Abbildung 8.1 Customizing-Pfad für die Migration auf S/4HANA Finance

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300
8.4 Central Finance

Weitere Informationen zur Migration


Über SAP-Hinweis 2335743 (FAQ: Umstellung auf den Betrieb von S/4HANA
– Dokumentation zum Betrieb/ausführlichere Informationen) werden
einige Fragen zu technischen Aspekten sowie zur Anwendung beantwor-
tet. Das Dokument enthält zahlreiche Links zu weiterführenden Informa-
tionen. Der Hinweis enthält auch einen Migrationsleitfaden.

8.4 Central Finance


Die Migration über Central Finance empfiehlt sich vor allem dann, wenn
Sie mehrere SAP-Systeme im Einsatz haben, deren Stammdaten nicht har-
monisiert sind, und Sie eine Konsolidierung über all diese Systeme vor-
nehmen möchten oder viele komplexe Schnittstellen verwenden. Central
Finance erlaubt die Einführung von S/4HANA Finance ohne Störungen und
Abhängigkeiten vom täglichen Geschäftsablauf. Eine Investition in Central
Finance verspricht eine reibungslose Migration auf S/4HANA Finance und
eine mittelfristige Ablösung der vielen einzelnen, unabhängigen Systeme
durch Central Finance.
Was jedoch ist Central Finance? Central Finance ist ein separates SAP-Sys- Was ist Central
tem mit S/4HANA Finance. Alle bestehenden SAP Systeme schicken Daten Finance?

an Central Finance. Diese Daten werden in den Schnittstellen zu Central Fi-


nance gemappt und damit harmonisiert. Die Daten der SAP-Systeme wer-
den in Echtzeit in Central Finance repliziert und harmonisiert.
In Abbildung 8.2 sehen Sie eine mögliche Systemlandschaft mit Central Fi-
nance. Central Finance liefert die Belege aller Instanzen in Form des Univer-
sal Journals. Eine Abstimmung der Daten über die verschiedenen Instanzen
ist in Central Finance nicht notwendig.
Über einen Zeitraum können nach und nach die einzelnen SAP-Instanzen SAP-Instanzen
auf das Central-Finance-System ziehen, und die Einzelinstanz fällt weg. Am zentralisieren

Ende ist nur noch der obere Teil vorhanden, und die untere Reihe entfällt,
da alle SAP-Instanzen in einem System, dem Central-Finance-System, ver-
eint wurden.
Für die Übertragung der Daten von den einzelnen SAP-Instanzen in das
Central-Finance-System ist die Verwendung des SAP Landscape Transfor-
mation Replication Servers notwendig. Er ermöglicht es Ihnen, Daten in
Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Der SLT Server triggert dabei die Repli-
kation der Daten. Für die Nutzung des SLT Servers fallen SAP-Lizenzgebüh-
ren an.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


301
8 Migration auf SAP S/4HANA Finance

Konsolidierung Reporting

Central Finance
SAP-Instanz mit
SAP S/4 HANA Finance

Kein SAP-
ECC 6.0 ECC 6.0 SAP R/3 4.6
System

Abbildung 8.2 Systemlandschaft mit Central Finance

In Abbildung 8.3 sehen Sie, wie die Replikation und die Verarbeitung der
Daten erfolgen, bis ein Universal-Journal-Beleg in Central Finance angelegt
ist. Die Daten werden über den SLT Server nach Central Finance repliziert.
Mapping der Daten In Central Finance erfolgt ein Mapping der Daten. Auf diese Weise werden
die Daten harmonisiert und in die Struktur des Central-Finance-Systems
übertragen. Nach dem Mapping findet ein Error Handling statt, falls z. B. für
ein Sachkonto aus einer SAP-Instanz in Central Finance kein Mapping ge-
funden werden kann. Sind die Rohdaten fehlerfrei, werden sie über eine in
Central Finance bestehende interne Schnittstelle zu Belegen im Universal
Journal verarbeitet.

Technisches S/4HANA Finance


Central-Finance- Business Interne Finanz-
Mapping in Error Handling Universal-Journal-
Schnittstelle Mapping schnittstelle
SAP SLT Beleg

Abbildung 8.3 Wertefluss bei der Datenübertragung in ein Central-Finance-


System

Schnittstelle zu In der Schnittstelle zu Central Finance können die Rohdaten auch mit wei-
Central Finance teren Charakteristika angereichert werden. In Central Finance wird derzeit
die Replikation der folgenden Belege standardmäßig unterstützt:
쐍 FI/CO-Belege
쐍 Sekundärkostenbelege
쐍 Kostenträger

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302
8.4 Central Finance

Diese Daten stehen in Central Finance für das Reporting, die Planung und
die Vorbereitung der Konsolidierung zur Verfügung.
SAP arbeitet derzeit daran, die folgenden Szenarien in Central Finance für
die Belegreplikation zu integrieren:
쐍 Rechnungen
쐍 Zahlungen
쐍 Cash-Management
쐍 Material-Ledger
쐍 Anlagenbuchhaltung
쐍 Konsolidierung

Die Anwendung von Central Finance hat kurzfristig und langfristig eine Vorteile
Reihe von Vorteilen. Kurzfristig ermöglicht es Ihnen Central Finance, alle
Daten harmonisiert in einem System abzuspeichern, und garantiert Ihnen
damit, Ihre Reporting-Anforderungen zu erfüllen. Die Reporting-Land-
schaft wird dabei drastisch reduziert bzw. vereinfacht. Langfristig ermög-
licht es Ihnen Central Finance, ein einziges, globales SAP-System aufzuset-
zen, das sowohl Plan- als auch Ist-Daten beinhaltet. Durch ein globales SAP-
System wird die Komplexität stark verringert und die Genauigkeit erhöht.

Weiterführende Informationen zu SAP Central Finance


Im SAP Help Portal finden Sie unter http://help.sap.com/saphelp_sfin200/
helpdata/de/93/54c0540cf5ef05e10000000a4450e5/frameset.htm weiter-
führende Informationen zu SAP Central Finance. Der SAP-Hinweis 2148893
(Central Finance: Implementierung und Konfiguration) enthält zudem
grundlegende Hinweise zu SAP Central Finance und wird laufend aktua-
lisiert.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


303
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Kapitel 9
Ausblick
Wie entwickelt sich SAP S/4HANA weiter? Welche Neuerungen stehen für
zukünftige Releases an? In diesem Kapitel erhalten Sie einen Ausblick in die
Zukunft von SAP S/4HANA Finance.

In diesem Buch habe ich Ihnen die Funktionen für die Ergebnis- und Markt-
segmentrechnung am Beispiel von SAP S/4HANA 1511 vorgestellt. Mittler-
weile hat SAP bereits SAP S/4HANA 1605 und 1610 veröffentlicht.
Mit SAP S/4HANA 1605 hat SAP weitere neue Funktionen für die Module FI
(Finanzen) und CO (Controlling) auf den Markt gebracht. In diesem Kapitel
lernen Sie die Funktionen von SAP S/4HANA 1605 kennen, die Auswirkun-
gen auf das Modul Controlling und damit die Ergebnisrechnung haben. SAP
S/4HANA 1610 konzentriert sich dabei mehr auf neue Funktionen für die
Logistikmodule.
Es ist bereits das neue Release SAP S/4HANA 1709 in Planung, in dem neue
Funktionen für die Finanzmodule (FI und CO) angekündigt sind. Einige
Highlights von Release 1709, die bereits bekannt sind, werde ich Ihnen in
diesem Kapitel vorstellen.

Geplante Funktionen in der SAP-Software


In diesem Ausblick stellen wir Ihnen die von SAP kommunizierte Planung
zu neuen Funktionen in CO-PA vor. Diese Darstellung erhebt keinen An-
spruch auf Vollständigkeit. SAP behält sich vor, die Planung noch zu än-
dern, sodass Funktionen hinzukommen/wegfallen oder auf spätere Relea-
ses verschoben werden können.

Durch die Zusammenführung der Finanzbuchhaltungs- und Controlling-


tabellen sind Änderungen im Bereich der Finanzbuchhaltung auch für das
Controlling anwendbar. Grundsätzlich rücken diese beiden Module immer
weiter zusammen, was besonders am Universal Journal (Tabelle ACDOCA),
der gemeinsamen Datenbanktabelle, erkennbar ist.
Das bedeutet, dass sich Weiterentwicklungen in der Finanzbuchhaltung
auch auf die buchhalterische Ergebnisrechnung beziehen werden. Daher

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


305
9 Ausblick

wiederhole ich meine Empfehlung, die buchhalterische Ergebnisrechnung


einzuführen, da in diesem Bereich zahlreiche Weiterentwicklungen umge-
setzt wurden beziehungsweise geplant sind. Falls Sie Funktionen der kalku-
latorischen Ergebnisrechnung für Ihr Berichtswesen benötigen und auf die-
se Funktionen, wie etwa die Überleitung von Kundenauftragsbestand, die
Überleitung statistischer Konditionen aus dem Vertrieb (SD) und/oder die
Bewertung von Absatzmengen mit verschiedenen Kalkulationsvarianten,
nicht verzichten können, empfehle ich Ihnen, sowohl die Einführung der
buchhalterischen als auch der kalkulatorischen Ergebnisrechnung in Erwä-
gung zu ziehen.
Die buchhalterische Ergebnisrechnung wird sich in den folgenden Releases
von SAP S/4HANA Finance weiterentwickeln, während die kalkulatorische
Ergebnisrechnung nicht mehr weiterentwickelt wird. Es ist davon auszuge-
hen, dass die beschriebenen Funktionen, die heute nur in der kalkulatori-
schen Ergebnisrechnung verfügbar sind, in naher Zukunft in der buchhalte-
rischen Ergebnisrechnung ebenfalls nutzbar sein werden.
Lernen Sie im Folgenden neue Funktionen von SAP S/4HANA Finance ken-
nen, die für das Controlling und die Ergebnisrechnung relevant sind.

9.1 Multi-Währungskonzept (SAP S/4HANA Finance 1605)


Eine der bedeutendsten Änderungen ist das Multi-Währungskonzept. Bis-
lang stehen in der Finanzbuchhaltung (Datenbanktabelle: BSEG) in SAP ERP
drei Währungen zur Verfügung:
쐍 Buchungskreiswährung
쐍 1. Hauswährung
쐍 2. Hauswährung

Im Controlling (Datenbanktabelle: COEP) sind dagegen in SAP ERP nur zwei


Währungen verfügbar:
쐍 Buchungskreiswährung
쐍 Kostenrechnungskreiswährung

Mit SAP S/4HANA Finance ändert sich das Währungskonzept. Durch das
Universal Journal (Tabelle ACDOCA) gleicht sich das Währungskonzept für
das Controlling dem Währungskonzept für die Finanzbuchhaltung an. Die
Funktionen der Währungen werden ineinander integriert und stehen da-
mit in beiden Modulen gleichzeitig zur Verfügung.

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306
9.2 Fiori 2.0

In SAP S/4HANA Finance können Sie zwei fixe Währungen nutzen:


쐍 Buchungskreiswährung (Währungsschlüssel HSL, Währungstyp 10)
쐍 Konzernwährung (Währungsschlüssel KSL)

Die Konzernwährung entspricht auch der Währung des Kostenrechnungs-


kreises.
Zusätzlich zu den beiden fixen Währungen (Buchungskreiswährung und
Konzern-/Kostenrechnungskreiswährung) können Sie bis zu acht Währun-
gen frei definieren. Diese Währungstypen sind nicht abhängig von den
Währungseinstellungen im führenden Ledger.
Außer den neuen Währungen ändert sich auch die Integration in die Ge-
schäftsprozesse:
쐍 Die Echtzeitwährungsumrechnung ist für alle Währungstypen möglich.
쐍 Für jedes Dokument ist eine Saldonullstellung gewährleistet.
쐍 Die Kostenrechnungskreiswährung ist für alle Konten gewährleistet
(nicht nur für Konten, denen ein Kostenartentyp zugeordnet ist).
쐍 Die Währungsumrechnung erfolgt integriert in den Prozess. Für Con-
trollingabrechnungen, Material-Ledger und die Anlagenbuchhaltung
wurde dies jedoch noch nicht umgesetzt.
쐍 In der Anlagenbuchhaltung, dem Material-Ledger und der Abrechnung
von Kostenobjekten, die auf historische Daten zurückgreifen, erfolgt die
Umrechnung mit aktuellen Währungskursen. In diesen Fällen kann es
zu Rundungsdifferenzen kommen. SAP arbeitet an einer schnellen Um-
setzung der Ausgleichslogik für diese Prozesse.

9.2 Fiori 2.0


Mit SAP S/4HANA 1610 wurde eine neue Version von Fiori auf den Markt ge-
bracht. Die Anwendung von und die Suche nach Fiori-Apps wurden weiter
vereinfacht und auf weitere Applikationen ausgeweitet. Fiori 2.0 wurde um
eine sogenannte Me Area und eine Notification Area erweitert.
Der Bereich Me Area umfasst folgende Funktionen:
쐍 private Einstellungen
쐍 App-Finder (bisher Launchpad)
쐍 allgemeine Einstellungen

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307
9 Ausblick

Der Bereich Notification Area umfasst folgende Funktionen:


쐍 Übersicht über Workflow-Nachrichten
쐍 Übersicht über ausstehende Genehmigungen

9.3 Beschleunigter Abschluss


Mit der Einführung des beschleunigten Abschlusses werden Merkmale der
buchhalterischen Ergebnisrechnung bereits bei der Buchung abgeleitet, es
muss z. B. nicht gewartet werden, bis der Auftrag abgerechnet ist. Dieses
Merkmal wird als Attributed Profitability Segment bezeichnet und ist be-
reits im Reporting verfügbar, bevor die Auftragsabrechnung oder die Ab-
schlusstransaktion ausgeführt wurde.
Haben Sie eine Ableitungsregel, z.B. für Kostenstellen in der Transaktion
KEDR gepflegt, werden diese Merkmale bereits bei der Buchung eines Wer-
tes auf die Kostenstelle abgeleitet. Mit der Buchung auf die Kostenstelle
wird ein Ergebnissegment in der Tabelle ACDOCA erstellt. Die Buchung auf
die Kostenstelle erfolgt dabei nicht statistisch. In der Tabelle ACDOCA sind
alle Belege aus der Merkmalsableitung enthalten und stehen für die Ver-
wendung in Berichten zur Verfügung.

9.4 Statistische Konditionen


Es ist geplant, die Überleitung von statistischen Konditionen in die buch-
halterische Ergebnisrechnung zu erlauben. Sie ermöglicht die Kalkulation/
Simulation von Deckungsbeiträgen mithilfe kalkulierter Kosten auf Kun-
den- und Produktebene.

9.5 Kundenauftragsbestand
Darüber hinaus ist geplant, die Überleitung von Kundenauftragsbeständen
in die buchhalterische Ergebnisrechnung zu ermöglichen. Sie erlaubt eine
Darstellung zu erwartender Umsätze und Kosten des Umsatzes in der Er-
gebnisrechnung.

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308
9.7 Migration der Ergebnisrechnung

9.6 Zuordnungsänderungen
Ab SAP S/4HANA Finance 1610 ist die Zuordnungsänderung in der buchhal-
terischen Ergebnisrechnung möglich. Damit können Organisationsände-
rungen für historische Daten vorgenommen werden. Außerdem können
auch Inkonsistenzen bereinigt werden, wenn z. B. Merkmale zum Zeitpunkt
der Buchung dem Ergebnisobjekt falsch zugeordnet wurden. Darüber hi-
naus können Ergebnisobjekte auch mit zusätzlichen Daten angereichert
werden. Wenn z. B. ein neues Merkmal oder eine neue Merkmalsausprä-
gung angelegt wird, können historische Daten mit diesem Merkmal oder
dieser Merkmalsausprägung versorgt werden. Die Zuordnungsänderung
kann allerdings nur für nicht buchhaltungsrelevante Merkmale vorgenom-
men werden. Eine Zuordnungsänderung für Profit-Center, Kostenstellen,
Funktionsbereiche etc. ist nicht möglich.

9.7 Migration der Ergebnisrechnung


Es wird kein Tool zur Migration der kalkulatorischen Ergebnisrechnung zur
Verfügung gestellt. Für die buchhalterische Ergebnisrechnung wird es je-
doch ein Tool geben, das Ergebnissegmente der buchhalterischen Ergebnis-
rechnung in SAP ECC ausliest und in das Universal Journal migriert.
SAP S/4HANA Finance wird kontinuierlich weiterentwickelt, und es sind
weitere neue Funktionen zu erwarten, die die Arbeit und die Analyse in der
Ergebnisrechnung vereinfachen und optimieren. Lassen Sie uns also ge-
spannt sein, welche weiteren Funktionen uns in Zukunft erwarten.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


309
© Rheinwerk Verlag, Bonn 2018
Anhang

A Änderungen am Datenmodell ...................................................... 313

B Weiterführende Informationsquellen ....................................... 315

C Die Autorin ........................................................................................... 317

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


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Anhang A
Änderungen am Datenmodell

Mit der Einführung der Tabelle ACDOCA, also des Universal Journals, ändert
sich das Datenmodell im SAP-System, wie Sie in Kapitel 1, »Einführung in
SAP S/4HANA Finance«, erfahren haben.
Die in Tabelle A.1 aufgeführten Indextabellen werden abgeschafft und sind
nur noch als Kompatibilitätsview im System verfügbar.

Tabelle Bezeichnung

BSIS Buchhaltung: Sekundärindex für Sachkonten

BSAS Buchhaltung: Sekundärindex für Sachkonten (ausgegl. Posten)

BSID Buchhaltung: Sekundärindex für Debitoren

BSAD Buchhaltung: Sekundärindex für Debitoren (ausgegl. Posten)

BSIK Buchhaltung: Sekundärindex für Kreditoren

BSAK Buchhaltung: Sekundärindex für Kreditoren (ausgegl. Posten)

FAGLBSIS Buchhaltung: Sekundärindex für Sachkonten

FAGLBSAS Buchhaltung: Sekundärindex für Sachkonten (ausgegl. Posten)

Tabelle A.1 Abgeschaffte Indextabellen

Die in Tabelle A.2 Summentabellen werden abgeschafft und sind nur noch
als Kompatibilitätsview im System verfügbar:

Tabelle Bezeichnung

GLT0 Sachkontenstamm Verkehrszahlen

GLT3 Summendaten Konsolidierungsvorbereitung

FAGLFLEXT Hauptbuch: Summen

KNC1 Kundenstamm Verkehrszahlen

Tabelle A.2 Abgeschaffte Summentabellen

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


313
A Änderungen am Datenmodell

Tabelle Bezeichnung

LFC1 Lieferantenstamm Verkehrszahlen

KNC3 Kundenstamm Verkehrszahlen Sonderhauptbuchvorgänge

LFC3 Lieferantenstamm Verkehrszahlen Sonderhauptbuchvorgänge

COSS CO-Objekt: Summen Kosten – interne Buchungen

COSP CO-Objekt: Summen Kosten – externe Buchungen

Tabelle A.2 Abgeschaffte Summentabellen (Forts.)

Die in Tabelle A.3 Tabellen werden abgeschafft, um Datenredundanz zu ver-


meiden. Sie sind ebenfalls nur noch als Kompatibilitätsview im System ver-
fügbar.

Tabelle Bezeichnung

COEP CO-Objekt: Einzelposten periodenbezogen

COBK CO-Objekt: Belegkopf

ANEP Anlagen-Einzelposten

ANEA Anlagen-Einzelposten anteilige Werte

ANLP Anlagen-Periodenwerte

CKMI1 Index für Rechnungswesenbelege zum Material

BSIM Sekundärindex Belege zum Material

MLHD Material-Ledger-Beleg: Kopf

MLIT Material-Ledger-Beleg: Positionen

MLCR Material-Ledger-Beleg: Währungen und Werte

MLCRF Material-Ledger-Beleg: Feldgruppen (Währungen)

MLCD Material-Ledger: Verdichtungssätze (aus Belegen)

Tabelle A.3 Weitere abgeschaffte Tabellen

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314
Anhang B
Weiterführende Informationsquellen

쐍 SAP S/4HANA Finance:


https://help.sap.com/sfin
http://help.sap.com/sfin200
쐍 SAP S/4HANA Finance 1605 and Fiori:
https://blogs.sap.com/2016/10/31/nutshell-sap-s4hana-finance-1605-
fiori-apps/
쐍 ASUG-News on SAP S/4HANA Finance:
http://www.asugnews.com/article/asug-briefing-s-4hana-and-the-now-
five-editions
쐍 SAP Smart Business Cockpits:
http://help.sap.com/ssb
쐍 SAP-Fiori-Cloud-Demo:
http://sapfioritrial.com
쐍 Fiori-Apps (Informationen im SAP Community Network (SCN)):
http://scn.sap.com/docs/DOC-41598
쐍 Fiori Apps Library:
https://fioriappslibrary.hana.ondemand.com/sap/fix/externalViewer/#
Kurz-URL: https://goo.gl/X1A8zz
쐍 SAP-Support:
https://support.sap.com/
쐍 SAP Activate (Informationen von SAP):
http://go.sap.com/services/s4hana-deployment.html
쐍 SAP Learning Hub:
https://training.sap.com/shop/learninghub
쐍 Tipps for SAP S/4HANA Finance Migration Planning:
http://sapexperts.wispubs.com/financials/articles/
plan-your-sap-s-4hana-finance-migration-with-these-tips?
id=f99707bccbf340ba8cf1b677aadbb8ee#.WJua-k2QzIU

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315
B Weiterführende Informationsquellen

쐍 Migration to Simple Finance:


https://blogs.sap.com/2015/03/06/migration-to-simple-finance/
쐍 Why SAP HANA?
https://www.youtube.com/watch?v=VCEr9Y8ZrVQ
쐍 Migration to SAP HANA:
https://www.youtube.com/watch?v=lVApQCKZUiY
쐍 SAP S/4HANA 1610 Release Update:
https://www.youtube.com/watch?v=OhvurLZNy18

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316
Anhang C
Die Autorin

Kathrin Schmalzing arbeitet als Senior Manager bei


einer der Big-Four-Beratungsfirmen. Bevor sie ihre
Karriere in der Beratung aufnahm, hat Kathrin
Schmalzing in der Automobilzulieferindustrie in der
Controllingabteilung gearbeitet. Dort hat sie gelernt,
die Herausforderungen der Anwender und die täg-
liche Arbeit im Controlling zu verstehen. Kathrin
Schmalzing arbeitet seit 2002 mit SAP und war in vie-
le internatiotnale SAP-End-to-End-Einführungen in-
volviert. Ihr Schwerpunkt liegt auf den Finanz- und Controllingkomponen-
ten von SAP ERP und SAP S/4HANA sowie auf deren Integration mit der
Logistik.

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


317
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Index

Index

A Abweichung ................................................. 162


Abweichungen auf Kostenstellen ....... 193
Ableitung der Herstellkosten ............... 146 Abweichungen der Einsatz- oder
Ableitungsanalyse ..................................... 241 Verrechnungsseite ............................... 148
Ableitungsregel ....................... 88, 91, 95, 99 Abweichungen der Einsatzseite ......... 163,
Ableitungsregel pflegen ............................ 96 165, 170
Ableitungsschritt ....................................... 242 Abweichungen der Verrechnungs-
Abrechnung an Kostenstelle ................ 239 seite .................................................. 163, 165
Abrechnung der Abweichungen ........ 175, Abweichungsbeleg, Nummernkreis
177, 178 zuordnen .................................................. 168
Abrechnung von Innenaufträgen ....... 148 Abweichungsermittlung .... 148, 154, 160,
Abrechnungsart ......................................... 239 163, 166, 167, 169, 170, 171, 175, 179
Abrechnungsbeleg anzeigen ................ 190 Abweichungskategorie ....... 154, 163, 165,
Abrechnungsempfänger ........................ 237 167, 171, 172, 175, 176, 193
Abrechnungskategorie ............................ 173 Abweichungsschlüssel ......... 163, 164, 169
Abrechnungskontierung ........................ 235 anlegen ..................................................... 164
Abrechnungskostenart ........................... 185 Vorschlagswert ...................................... 164
Abrechnungsprofil ................. 174, 188, 238 Abweichungs-Split ....................................... 45
Abrechnungsprofil pflegen ................... 186 Abweichungsvariante .............................. 167
Abrechnungsvorschrift ................ 189, 237, Ad-hoc-Bericht ............................................ 287
240, 241 Aggregate ......................................................... 32
maschinell ermittelte .......................... 240 Aggregationen in Echtzeit ........................ 23
pflegen ....................................................... 236 allgemeine Selektionen .......................... 291
Abrechnungsvorschrift zum ALV-Berichtsanzeige ................................ 293
Innenauftrag ........................................... 235 Analyse der Merkmalsableitung ......... 242
Abrechnungsvorschriften analytische Anwendungen 씮 Reporting
automatisieren ...................................... 219 App-Finder ................................................... 307
Abrechnungsvorschriften für Art der Abweichungen ............................ 163
Innenaufträge ........................................ 233 Artikel ................................................................ 37
Absatzmenge ............................ 138, 142, 143 Attributed Profitability Segment ........ 308
Abschlusstransaktionen ........................... 22 Aufteilung der Kosten des
Abstimmbarkeit der Kosten des Umsatzes ............................... 156, 157, 158
Umsatzes .................................................. 135 Aufteilung der Preisdifferenzen 175, 298
Abstimmprozess ........................................ 152 Aufteilungsschema ..... 156, 158, 175, 176,
Abstimmung der kalkulatorischen 178
Ergebnisrechnung .................................. 41 Auftragsabrechnung ............. 149, 181, 192
Abstimmung der kalkulatorischen Auftragsart ................................ 188, 189, 241
Ergebnisrechnung mit der Finanz- Strategiefolge zuordnen .................... 239
buchhaltung ............................................. 41 Auftragseingang .............................. 122, 129
Abstimmung des kalkulatorischen Auftragsmenge ................................. 125, 138
CO-PA mit der Finanzbuchhaltung 137 Ausgabeart ................................................... 293
Abstimmung mit der Ausschuss ..................................................... 163
Finanzbuchhaltung ................... 120, 146 Ausschussabweichung ............................ 165
Abstimmung von CO-PA mit der automatische Abrechnungsvorschrifts-
Finanzbuchhaltung ............................. 135 ermittlung ..................................... 237, 238
Abstimmungsanalyse durch- automatische Kontierungsfindung ... 216
führen ........................................................ 258

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


319
Index

B Cost Center Accounting ............................ 22


CS ...................................................................... 132
Basic-Set anlegen ....................................... 230
Batch-Job ......................................................... 21 D
Bedingung pflegen ...................... 95, 97, 101
Belegtypen ...................................................... 26 Data Dictionary ............................................ 23
Belegwährung ............................................... 65 Datenanreicherung .................................. 219
benutzerspezifischer Bericht ................ 286 Datenbank ...................................................... 16
Bericht mit Formular ..................... 228, 287 Datenbankstruktur ................................... 295
Berichtszeile, Text pflegen ..................... 229 Datenbanktabellen ..................................... 22
Beschleuniger ......................................... 16, 18 Datenbank-View .......................................... 27
Bewertung .................................................... 247 Datenmodell .................................. 36, 41, 313
Bewertung der Absatzmengen ............. 245 Datenredundanz .......................................... 24
Bewertung mit CO-PA-eigenen Datenstruktur ........................ 53, 57, 85, 108
Konditionen ............................................ 245 aktivieren ................................................... 61
Bewertung mit einem Transferpreis . 245 Deckungsbeitragsrechnung .................... 37
Bewertung mit einer Material- Default-Kontierung .................................. 149
kalkulation .............................................. 245 Direktkontierung ............................ 212, 213
Bewertung mit mehreren Direktkontierung FI/MM ....................... 154
Kalkulationsvarianten ........................ 243 Direktkontierung von Erlösen ............... 39
Bewertung über benutzerdefinierte
Bewertungsroutinen ........................... 245 E
Bewertungsmoment ...................... 135, 153
Bewertungsstrategie ............. 244, 246, 247 Echtzeit ............................................................ 21
Bewertungszeitpunkt ........... 251, 252, 253 Echtzeitwährungsumrechnung .......... 307
Bezugsgröße ...................................... 203, 204 Eigenschaften pflegen ............................... 98
Bezugszeitpunkt ........................................ 246 Eingabestatus .............................................. 234
BPC embedded ............................................ 263 Einsatzmengenabweichung .................. 165
Bruttogewicht ............................................. 125 Einsatzpreisabweichung ...... 165, 173, 176
buchhalterische Beträge ........................... 60 Einsatzrestabweichung ........................... 165
buchhalterische Ergebnisrechnung .... 33, Einzelposten ................................................ 285
42, 48, 51, 53, 63, 119, 130, 135, 140, anzeigen ................................................... 285
146, 147, 224, 230, 263, 297, 299 Planung .................................................... 286
buchungskreisübergreifende Einzelpostenanzeige ...................... 285, 287
Kostenrechnung ..................................... 52 Elementeschema .......... 152, 156, 158, 253
Buchungskreiswährung 55, 56, 65, 68, 69, Elementtyp ................................................... 289
288, 291, 306 Empfänger .................................................... 193
Business Cockpit .......................... 22, 32, 283 Empfängerbezugsbasis ........ 198, 200, 203
Empfängergewichtungsfaktor ... 205, 206
C Empfängertyp festlegen ......................... 186
Erfassung von Plandaten ............. 265, 273
Central Finance ........................ 296, 301, 302 Erfassungshilfe ................................. 234, 235
Belegreplikation .................................... 303 Erfassungshilfe nutzen ........................... 237
Schnittstelle ............................................. 302 Erfassungshilfe sichern ........................... 235
Classic Real Estate ...................................... 297 Erfassungswährung .................................. 270
CO-Beleg .......................................................... 26 Ergebnisbereich ....... 52, 57, 58, 61, 62, 73,
COGS-Split .................. 45, 47, 156, 256, 298 75, 76, 79, 82, 85, 86, 100, 115, 116,
Controllingbeleg .......................................... 22 263, 286, 289
CO-OM-ABC .................................................. 297 anlegen ....................................................... 51
CO-PA 씮 Ergebnisrechnung Bezeichnung .............................................. 53
CO-PA-Beleg ................................................... 26 Kostenrechnungskreis zuordnen ...... 52

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320
Index

Ergebnisbereich (Forts.) Feldstatusgruppe ............................. 214, 216


nachgenerieren ...................................... 117 Fertigungsauftrag
neu generieren ......................................... 57 anzeigen ................................................... 169
Organisationsstruktur .......................... 52 Soll-Ist-Vergleich ................................... 170
Status ........................................................... 62 Status überprüfen ................................. 170
transportieren .............................. 115, 117 festes Merkmal .............................................. 58
Währung festlegen ................................. 55 FI-AA-Beleg ...................................................... 26
zuordnen .................................................. 223 FI-GL/AP/AR-Beleg ....................................... 26
Ergebnisbereichswährung ...... 55, 74, 270, Fiori 2.0 .......................................................... 307
285, 288, 291 Fiori-Apps ............................. 19, 32, 278, 295
Ergebnisbericht .......................................... 228 fixe Beträge .................................................. 254
Ergebnisbericht anlegen ............... 228, 287 flexible Kalkulationsauswahl ............... 257
Ergebnisobjekt ................... 37, 62, 132, 190, flexible Zuordnung der
214, 297 Kalkulationsauswahl ........................... 250
Ergebnisrechnung ....................................... 36 flexible Zuordnung für
Abstimmbarkeit ...................................... 54 Kalkulationsauswahl ........................... 249
aktivieren ................................................... 63 Form der Berichtsausgabe ..................... 293
Aufbau ......................................................... 37 Formeln ............................................................ 37
buchhalterische ..... 42, 51, 53, 119, 224, Formular ....................................................... 287
263, 297 Fremdwährung .............................................. 74
Datenmodell ............................................. 36
Grundeinstellungen ............................... 51 G
kalkulatorische 37, 51, 53, 70, 224, 263
Überblick .................................................... 35 Gemeinkosten ............................................... 40
Vergleich buchhalterisch/ Gemeinkostenstellen .............................. 192
kalkulatorisch ..................................... 46 Gesamtabweichung .................................. 171
Ergebnisrechnungsbeleg ..... 130, 138, 224 Gesamtkosten der Produktion ............ 161
Ergebnisrechnungsbeleg anzeigen .... 255 Gesamtkostenverfahren ........... 40, 44, 46,
Ergebnisschema ........... 174, 181, 182, 185, 135, 146
191, 198, 203, 214, 216 Geschäftsjahresvariante ............. 51, 56, 62
anlegen ........................................... 171, 182 Gesellschaftswährung ........................ 65, 68
Erlös ................................................................... 37 Gutschrift ...................................................... 142
Erlöskontenfindung ....................... 133, 140
Erlösschmälerung ....................................... 39 H
Error Handling ............................................ 302
erste Kalkulationsauswahl ..................... 252 Hardware ......................................................... 21
Excel-Integration ....................................... 273 Hauswährung ............................... 64, 65, 306
Excel-Layout ................................................ 273 Herstellkosten ............................................ 146
Excel-Upload ............................................... 265 Herstellkosten des Umsatzes ............... 148
Excel-Upload von Plandaten ................ 274 Hierarchieknoten ................... 228, 229, 231
exklusiver Zugriff auf Kalkulation ..... 248 Hilfskostenstellen ..................................... 192
externe Nummernvergabe ...................... 71 historische Daten ...................................... 297

F I
Fakturaanalyse ........................................... 256 Indextabellen, abgeschaffte ........... 23, 313
Fakturaart ........................................... 142, 155 In-Memory-Computing ..................... 16, 20
Fakturamenge LME ................................... 125 Innenauftrag ..................................... 181, 189
Fakturaüberleitung ................................... 130 Innenauftrag mit
fakturierte Menge ..................................... 125 Abrechnungsvorschrift ...................... 234
Fakturierung ................................................ 155 Innenaufträge abrechnen ...................... 181

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


321
Index

Integration von CO-PA .............................. 36 Kostenstellenumlage (Forts.)


Integrierte Planung .................................... 32 Empfänger ............................................... 192
Istdatenübernahme – vorgangs- Transaktionen ........................................ 211
bezogen ..................................................... 246 Kum.bestätigte Menge ............................ 125
Ist-Umlagezyklus ....................................... 206 kumulierte Bezugsbasis .......................... 196
Ist-Wertefluss ....................................... 39, 119 Kunde ............................................................... 37
Kundenauftrag
K Positionen anzeigen ............................ 122
Preisermittlung ...................................... 123
Kalkulationsauswahl ............. 246, 247, 252 Kundenauftragsbestand ...... 122, 127, 138
anlegen ...................................................... 247 Menge ........................................................ 124
pflegen ....................................................... 248 übernehmen ............................................ 123
zuordnen .................................................. 249 Kundenauftragsbestand über-
Kalkulationsauswahl für die leiten .......................................................... 308
Artikel ........................................................ 249 Kundenauftragseingang ...... 128, 129, 135
Kalkulationsauswahl für Material- aktivieren ................................................. 127
arten ........................................................... 250 mit Erfassungsdatum ......................... 127
Kalkulationsvariante ... 154, 243, 247, 254 Kundenauftragseingangs-
kalkulatorische Ergebnisrechnung ..... 32, übernahme .............................................. 126
37, 49, 51, 53, 63, 70, 119, 123, 130, 135, Kundenhierarchie ........................... 230, 232
146, 219, 224, 243, 256, 263, 264, 298 Kundenhierarchie anlegen .................... 227
kalkulatorisches CO-PA ................. 135, 148 Kundenservice ............................................ 132
klassische Recherche ................................ 293 kundenspezifische Entwicklungen .... 299
komplexes Planungslayout ................... 274 Kurstyp ..................................................... 67, 74
Konditionen ................................................... 38
Kontenfindung ........................................... 134 L
Kontierung ..................................................... 37
Kontierungsgruppe Debitor ................. 133 Lastschrift ..................................................... 142
Kontierungsgruppe Material ................ 133 Laufzeitverbesserung ................................ 21
Kontierungsobjekt ...................................... 58 Lease Accounting ...................................... 297
Konzernwährung ......................................... 65 Liefersollmenge ......................................... 125
Kosten der Produktion ..................... 40, 148 lokale Variable ............................................ 291
Kosten des Umsatzes ........... 138, 140, 142, Losgrößenabweichung ............................ 166
144, 156
Kostenart ............................................... 43, 193 M
Kostenaufteilung ....................................... 258
Kostenbestandteil ..................................... 156 manuelle Planung ..................................... 246
Kostenelement ................................. 149, 247 Mapping der Daten ................................... 302
Kostenkomponente .... 152, 157, 253, 254 maschinell ermittelte
Kostenrechnungskreis ................ 51, 63, 73 Abrechnungsvorschriften ................. 240
Kostenrechnungskreis zuordnen ......... 62 maschinelle Planung ............................... 246
Kostenrechnungskreiswährung .... 65, 67, Materialeinzelkosten ............................... 144
69, 306 Materialkalkulation ..... 158, 247, 252, 257
festlegen ..................................................... 65 anzeigen ................................................... 158
Kostensimulator ........................................ 262 Materialstamm
Kostenstellen ............................................... 155 anzeigen ................................................... 113
Kostenstellenarten ................................... 192 Produkthierarchie ................................ 220
Kostenstellenplanung ............................. 261 Materialwirtschaft ....................................... 39
Kostenstellenumlage ........... 148, 149, 155, Me Area .......................................................... 307
192, 193, 210, 211, 298 Menge ............................................................. 137
anlegen ...................................................... 195

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322
Index

Mengeneinheit ............................................. 47 Merkmalshierarchie .... 227, 228, 229, 231


umrechnen .............................................. 110 anlegen ..................................................... 226
Mengenfeld ....... 45, 47, 110, 137, 138, 143 Kurzbeschreibung ................................. 227
anlegen ..................................................... 111 Merkmalskategorie ...................................... 76
übernehmen .................................. 110, 124 Merkmalsübersicht .................................. 288
Mengenwertfeld ............................... 111, 112 Merkmalsvariable ..................................... 293
Merkmal ........ 37, 57, 79, 80, 81, 83, 85, 88, Merkmalswert ........................................ 88, 98
90, 93, 95, 100, 138, 141, 266 Merkmalswert gruppieren .................... 231
Ableitung .................................................... 91 Migration ...................................................... 295
aktivieren ..................................... 82, 85, 90 Ablauf ........................................................ 298
ändern ......................................................... 76 Abstimmung der Komponenten ..... 299
Arten ............................................................ 76 Aktivitäten nach der Migration ...... 300
aus Vorlagetabelle .......................... 76, 79 Customizingaktivitäten ..................... 299
Detailbild .................................................... 78 funktionaler Teil .................................... 298
festes ............................................................ 58 SAP-Informationen .............................. 298
Herkunft ..................................................... 77 technischer Teil ...................................... 298
mit Bezug auf vorhandene Vorbereitung .......................................... 297
Werte ................................................ 76, 90 Migrationsszenarien ................................ 296
mit eigener Vorlagetabelle ................. 76 Migrationstool ............................................ 297
mit eigener Wertepflege ....................... 83 Mischpreisabweichung ........................... 165
ohne Wertepflege .................................... 76 MM ..................................................................... 39
pflegen ......................................................... 75 Monatsabschluss ....................................... 278
Prüftabelle ................................................. 84 Multi-Währungskonzept ........................ 306
selbst definierte ....................................... 77 My Cash ......................................................... 283
Verwendungsnachweis ........................ 78 My Spend ...................................................... 279
zuordnen ............................................. 54, 60
Merkmal mit Bezug zu einer N
Vorlagetabelle .......................................... 79
Merkmal mit eigener Wertepflege ....... 83 Nachbearbeitung von Fakturen .......... 134
Merkmal ohne Wertepflege .................... 88 Nettogewicht ............................................... 126
Merkmale Neuimplementierung ............................. 296
ändern ....................................................... 223 Notification Area ....................................... 307
Produkthierarchie ................................. 222 Nullunterdrückung .................................. 270
übernehmen ............................................ 223 Nummernintervall, Vorgänge ................ 70
zuordnen .................................................. 224 Nummernkreis ........................................... 264
Merkmalsableitung ....... 74, 88, 89, 91, 92, anlegen ........................................................ 69
93, 95, 96, 97, 98, 99, 101, 140, 219, 241 Nummernkreisintervall ...... 69, 70, 71, 72
automatische ......................................... 233 Nummernkreispflege ................................. 69
Reihenfolge .............................................. 102 Nummernstand ........................... 70, 72, 264
Merkmalsableitung automati- Nummernvergabe .................................... 263
sieren ......................................................... 219 externe ......................................................... 71
Merkmalsableitung mit Ableitungs-
regel .............................................................. 95 O
Merkmalsableitung mit Tabellen-
zugriff .......................................................... 91 Objektklasse transportieren ................. 116
Merkmalsableitung mit Zuweisung .... 99 Organisationselement ............................... 58
Merkmalsausprägung ......................... 90, 93
Merkmalsgruppe P
anlegen ..................................................... 234
zuordnen .................................................. 235 parallele Bewertung .................................... 56
parallele Hauswährung .............................. 64

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


323
Index

parallele Währung ....................................... 68 Report-Writer-Bericht .............................. 232


Parametergruppe ................... 269, 270, 273 Restabweichung ............................... 165, 166
Periodenabschluss ............................. 18, 287
Periodische Nachbewertung – Ist ....... 246 S
Pflege Merkmalswerte ............................... 87
Plan-/Ist-Kennzeichen ............................. 291 Sachkontenplanung ................................. 261
Plandaten ...................................................... 266 SAP Business Suite on SAP HANA ........ 16
Plandaten erfassen .................................... 269 SAP BusinessObjects Planning
Plandatenerfassung .................................. 263 and Consolidation ......................... 32, 261
Plandatenübernahme, Logistik ........... 275 SAP ECC ............................................................ 15
Planung ................................................ 261, 286 SAP Fiori .......................................................... 30
Planung von Innenaufträgen ............... 261 SAP Fiori 씮 Fiori-Apps
Planungsebene ................................. 266, 268 SAP HANA ................................................ 15, 16
Planungseinstieg ............................. 266, 272 SAP HANA Accelerator .............................. 16
Planungsfunktion ..................................... 262 SAP S/4HANA Embedded Analytics ... 284
Planungslayout ............. 265, 270, 272, 274 SAP S/4HANA Finance
Planungsmethode ..................................... 269 Grundlagen ............................................... 15
Planungspaket ............... 266, 268, 269, 271 obsolete Tabellen .................................... 25
Planungsstrategie ...................................... 262 Vorteile ........................................................ 30
Planungstemplate ..................................... 262 SAP Simple Finance .................................... 16
Preisdifferenz ................. 148, 154, 163, 175 SAP User Experience .................................. 30
Preisdifferenzen verbuchen .................... 40 SAP-Hinweis 1077293 ................................ 52
Preisfindung ................................................ 131 SAP-Hinweis 160892 .................................. 58
Primärkosten ............................................... 160 SAP-Hinweis 2081400 .............................. 263
Product Costing ............................................ 22 SAP-Hinweis 2148893 .............................. 303
Produkthierarchie .................. 220, 222, 224 SAP-Hinweis 2335743 .............................. 301
ableiten ..................................................... 220 Schnittstellen zu CO-PA ............................ 39
anlegen ...................................................... 220 SD ................ 38, 39, 112, 120, 124, 131, 229
Merkmale ................................................. 222 SD-Konditionen ............................... 131, 136
Unterteilung ............................................ 220 SD-Kontenfindung .................................... 131
Produktion ................................................... 160 Segment ........................................................ 197
Produktionsabweichung .......................... 47 Segmentkopf ............................................... 203
Profit-Center-Bewertung .......................... 56 Sekundärkosten ......................................... 160
Prozessauftrag/Fertigungsauftrag ..... 154 selbst definiertes Merkmal ........ 87, 95, 99
Prozesskostenrechnung ......................... 297 Selektionskriterium ....................... 285, 291
Prüftabelle ...................................................... 84 Sender ............................................................ 193
Senderkostenart ......................................... 203
Q Senderkostenstelle ......................... 199, 203
Senderwerte ................................................. 196
Query .............................................................. 262 Set anlegen ................................................... 230
Side-Car-Architektur .................................. 16
R Single Source of Truth ............................... 27
Skonto .............................................................. 39
Rechenschema-Element ......................... 289 Smart Business Cockpit .......................... 283
Regeleintrag transportieren .................... 99 Smart Business Cockpit 씮 Business
Regeleinträge pflegen ................................ 99 Cockpit
Rentabilität ..................................................... 35 Soll-Version .................................................. 166
Report Painter ............................................. 274 zusätzliche ............................................... 168
Reporting ............................................... 22, 277 Sondersachverhalt .................................... 155
Reporting-Funktionen ............................. 277 SOP-Standard-Planung ........................... 275
Reporting-Strategie .................................. 297 Spaltenorientierung ................................... 21

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324
Index

Stammdatenpflege ................................... 153 Transaktion KE4U ..................................... 244


Standardabweichungskategorie .......... 163 Transaktion KE4W ..................................... 142
Standardpreiskalkulation ...................... 247 Transaktion KEA0 .... 52, 57, 62, 82, 85, 89,
statistische Kondition ............................. 155 90, 107, 112, 117, 223
statistische Konditionen Transaktion KEA5 ........... 76, 79, 83, 88, 90,
überleiten ................................................ 308 104, 111, 222
statistische Kosten ...................................... 54 Transaktion KEAT ................... 256, 257, 258
statistisches Wertfeld .............................. 137 Transaktion KEDR ................ 92, 95, 99, 241
Strategiefolge .................................... 238, 239 Transaktion KEI1 ............................. 171, 182
anlegen ..................................................... 238 Transaktion KEI2 ....................................... 212
zuordnen .................................................. 239 Transaktion KEKE ......................................... 63
Struktur definieren ..................................... 39 Transaktion KEKF ...................................... 126
Strukturabweichung ................................ 165 Transaktion KEN1 ........................................ 69
Summentabellen, abgeschaffte .... 24, 313 Transaktion KEN2 .................... 72, 263, 264
Systemvoraussetzungen .......................... 12 Transaktion KEND .............................. 98, 104
Transaktion KEPA ...................................... 234
T Transaktion KEPC ...................................... 250
Transaktion KEPM .......................... 246, 266
Tabelle ACDOCA ............ 27, 29, 31, 65, 160, Transaktion KES1 ......................................... 87
190, 224, 230, 295, 305 Transaktion KES3 ............................ 226, 230
Tabelle BSEG .................................................. 27 Transaktion KEU1 ..................................... 195
Tabelle COEP .................................................. 27 Transaktion KEU5 ..................................... 206
Tabelle KNA1 ................................................. 81 Transaktion KKAOH .................................... 22
Tabellen Transaktion KKS1H ........................... 22, 171
kalkulatorische Ergebnis- Transaktion KKS2 ...................................... 170
rechnung ............................................... 42 Transaktion KO01 .................. 189, 235, 241
Tabellen zur Vermeidung von Transaktion KO88 ........................... 177, 189
Datenredundanz ..................................... 24 Transaktion KO8G ..................................... 189
Tabellenzugriff ................... 91, 93, 102, 241 Transaktion KOAL ..................................... 188
Tarifermittlung, automatische ............ 161 Transaktion KSS1H ................................... 193
Text der Berichtszeile .............................. 229 Transaktion MM03 ................................... 113
Transaktion CO03 ............................ 169, 170 Transaktion OKB9 ..................................... 216
Transaktion CO88H ........................... 22, 177 Transaktion OKKP ........................................ 65
Transaktion FD03 ...................................... 102 Transaktion OKV1 ..................................... 163
Transaktion GR31 ...................................... 232 Transaktion OKV6 ..................................... 166
Transaktion GS01 ...................................... 230 Transaktion OKVG .................................... 164
Transaktion HDBC ............................... 16, 18 Transaktion OKVW ................................... 164
Transaktion KANK .................................... 168 Transaktion SE16N ....... 141, 144, 159, 179
Transaktion KE13N ................................... 274 Transaktion V/76 ....................................... 220
Transaktion KE14 ...................................... 274 Transaktion VF03 ...................................... 138
Transaktion KE24 ............................ 128, 285 Transaktion VKOA .................................... 131
Transaktion KE25 ...................................... 286 Transferpreis ........................................ 56, 297
Transaktion KE27 ...................................... 246 Transportauftrag auswählen ................ 116
Transaktion KE31 ...................................... 228
Transaktion KE3I ....................................... 115 U
Transaktion KE4G ...................................... 235
Transaktion KE4H ..................................... 249 Überleitung der Faktura ......................... 134
Transaktion KE4I .................... 123, 136, 147 Übernahme der
Transaktion KE4J ........................................ 250 Kundenauftragsbestände ................. 126
Transaktion KE4M .................. 112, 124, 137 Umlagekostenart ............................. 193, 197
Transaktion KE4R ...................................... 253 Umlagezyklus ................ 195, 196, 203, 205

Persönliches Exemplar für Marco Seiler


325
Index

Umrechnungsdatum (Währung) .......... 67 W


Umsatzkonto hinterlegen ...................... 157
Umsatzkostenverfahren ... 40, 44, 46, 135, Währung .................................................. 55, 68
146, 147, 148 im Kostenrechnungskreis .................... 69
Universal Journal ..... 17, 22, 27, 31, 33, 41, Währungskonzept ..................................... 306
46, 54, 56, 65, 141, 145, 146, 160, Währungsschlüssel ..................................... 65
179, 190, 210, 262, 295, 299, 300 Währungstyp ........... 65, 66, 67, 68, 74, 285,
Universal-Journal-Beleg .......................... 302 291, 307
Upgrade ......................................................... 295 Währungsumrechnung .......................... 307
Ursprung ............................................. 173, 183 Ware in Arbeit .......................... 148, 154, 162
Ursprungsbeleg .......................................... 129 Ware unterwegs ......................................... 135
User-Exit ........................................................ 155 Warenausgang ............................................ 146
Warenausgang zur Lieferung ..... 146, 147
V Warenausgangsbuchung ........................ 148
Wert- und Mengenfeld ............................ 214
Variable .......................................................... 292 Wertefluss ............................. 36, 40, 149, 161
Variable anlegen ........................................ 268 in der Produktion .................................. 162
variable Beträge .......................................... 254 Wertefluss bei der Auftrags-
Verrechnungskostenstelle ..................... 160 abrechnung ............................................. 182
Verrechnungspreis ................ 129, 146, 251 Werteflussanalyse ........................... 256, 259
Verrechnungspreisabweichung .......... 165 Wertfeld ...... 37, 41, 60, 110, 124, 131, 136,
Verrechnungsschema .................... 181, 198 138, 140, 144, 183, 197, 247, 272
Abrechnungskostenarten Aggregationen ....................................... 107
pflegen .................................................. 186 aktivieren ................................................. 107
anlegen ...................................................... 184 anlegen ..................................................... 104
Ursprung pflegen .................................. 186 Listanzeige ............................................... 105
Version ................................... 73, 75, 264, 291 zuordnen ............................................. 54, 60
sperren ......................................................... 74 Wertfeld mit Merkmalen ....................... 288
Versionspflege .............................................. 73 Wertfelder anzeigen ................................. 105
Verteilungsschlüssel ...................... 196, 198
Verteilungsschlüssel: ............................... 194 Z
Vertrieb ............... 38, 39, 120, 124, 131, 229
Vertriebskostenstellen ............................ 192 Zeilenstruktur definieren ........................ 37
Verwaltungskostenstellen ..................... 192 zentrale Erfassungshilfe ............... 233, 235
Volumen ........................................................ 126 Zuordnung ................................................... 173
Vorgangsart .............. 70, 72, 129, 138, 200, Zuordnung der Kalkulations-
204, 263, 285 auswahl ........................................... 251, 252
Vorkostenstellen ........................................ 192 Zuordnung der Merkmalsgruppe ....... 235
Vorlageergebnisbereich ............................ 53 Zuordnungen .............................................. 183
Vorlageergebnisbereich nutzen ............ 53 Zuordnungsänderung ...................... 98, 309
Vorlagetabellen für Merkmale ............... 80 Zuweisung ............ 92, 94, 99, 100, 101, 241
Vorzeichenübernahme ................. 124, 136 Zuweisung pflegen .................................... 100
Zyklus ............................................................. 196

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326
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