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MUHR- Zusammenfassung

Urheberrecht
Das österreichische Urheberrecht schützt das geistige Eigentum der Urheber im weiteren Sinn.
Als zentrales Gesetz enthält das Urheberrechtsgesetz die erlassenen gesetzlichen Bestimmungen
und macht diesen Schutz gerichtlich durchsetzbar. Zentrale Rechtsquelle des Urheberrechts ist
das Bundesgesetz über das „Urheberrecht an Werken der Literatur und der Kunst und über
verwandte Schutzrechte“ (Urheberrechtsgesetz), das ursprünglich 1936 erstellt wurde, und seither
zahlreiche Novellen erfahren hat.

Rechtsgrundlagen:

- Urheberrechtsgesetz (UrhG)
- Verwertungsgesellschaftengesetz (VerwGesG)
- Völkerrechtliche Urheberrechtsverträge (bspw. WIPO)

Regelungsbereiche des Urheberrechtsgesetzes (UrhG):

- Urheberrecht im engeren Sinn (Umfasst den Schutz von Werken)


- Urheberrecht im weiteren Sinn (Urheberrecht im engeren Sinn + verwandte Schutzrechte)
- Leistungsschutzrecht (…für Presseverläge)
- Gewerblicher Rechtsschutz (Zentrale: Österreichisches Patentamt)
- Urheberpersönlichkeitsrechte (behandelt die Grundrechte des Urhebers)

Schutzbereich:

Das Urheberrechtsgesetz schützt einerseits nur Werke, andererseits bestimmte sonstige


Leistungen. Werke sind eigentümliche (im Sinne von: individuelle, originelle) geistige
Schöpfungen auf den Gebietern der Literatur, der Tonkunst, der bildenden Künste und der
Filmkunst.

Am Beispiel Musik-CD lässt sich anschaulich zeigen, dass ein und derselbe Träger mehrere
Schutzgegenstände verkörpern kann: Die auf einer CD enthaltenen Werke der Tonkunst und
allenfalls damit verbundene Werke der Literatur sind durch das Urheberrecht der Autoren
(Komponisten und Textdichter) geschützt. Die Aufführung ist durch das verwandte Schutzrecht der
ausübenden Künstler (Interpreten) und die Aufnahme ist durch das verwandte Schutzrecht des
Schallträgerherstellers (Produzenten) geschützt.

Definition „Werk“ nach §1 Abs1 UrhG (sog. „Werksbegriff“):


„Ein Werk ist eine geschützte oder eine schützbare Schöpfung im Sinne des Urheberrechts…
individuelle Eigenart, die auf der Persönlichkeit des Schöpfers/Urhebers beruht und sich vom
Alltäglichen unterscheidet.“

Anm.: Bloße Ideen werden nicht durch das UrhG geschützt! Sie können von anderen angegriffen,
verändert und aufgeführt werden. Geformte Gedanken werden erst geschützt wenn Sie an die
Außenwelt gelangen. Das Urheberrecht wird nur verletzt, wenn die schöpferischen
Gestaltungselemente übernommen werden. Auch ein belangloser Teil eines Werks kann geschützt
sein, wenn er eine „eigentümliche geistige Schöpfung“ ist.
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Werkkategorien:

- Werke der Tonkunst: Kompositionen (Liedtext ist ein literarisches Werk)

- Werke der Literatur(§2): Sprachwerke (inkl. Computerprogramme), Bühnenwerke sowie Werke


wissenschaftlicher oder belehrender Art.

- Werke der bildenden Künste(§3): überlicherweise Malerei, Zeichnung, Grafik, Bildhauerei, neue
Medien, Baukunst und angewandte Kunst. Explizit auch Werke der Lichtbildkunst.

- Werke der bildenden Künste(§3): tonlose Laufbildwerke und Laufbildwerke mit Ton.

Urheber:
„Urheber eines Werkes ist, wer es geschaffen hat.“ (§ 10. Abs 1)

Schöpferprinzip (nie juristische Person):


Weil nur natürliche Personen Werke schaffen können, können auch nur sie Urheberschaft
begründen; Die Urheberschaft selbst entsteht unmittelbar und zwangsläufig mit dem
Schöpfungsakt.

- Verzicht unwirksam (z.B. Ghostwriter bleibt Urheber)


- Urheberschaft im Arbeitsverhältnis

Sammelwerke:
Neben den vier Werkkategorien Literatur, Tonkunst, bildende Kunst und Filmkunst gibt es auch
noch die Kategorie Sammelwerk. Sammelwerke sind Sammlungen, die infolge der
Zusammenstellung einzelner Beiträge zu einem einheitlichen Ganzen eine eigentümliche geistige
Schöpfung darstellen. Die vorausgesetzte Individualität/Originalität liegt hier also in Auswahl
und/oder Anordnung des Stoffes und nicht notwendigerweise im Stoff selbst.

Beispiel: Datenbanken, Kochbücher,…

Bearbeitungen:
Eine Bearbeitung ist eine Abwandlung eines Werkes, die die notwendige Schöpfungshohe besitzt
um gem. § 5 Abs. 1 UrhG selbst als Werk urheberrechtlich geschützt zu sein. Die Bearbeitung
eines Werkes ist grundsätzlich ohne die Zustimmung des Urhebers erlaubt. Für die
Veröffentlichung und Verwertung der Bearbeitung ist gem. § 14 Abs. 2 UrhG stets die Zustimmung
des Urhebers des bearbeiteten Werkes notwendig. Nicht jede kreative Tätigkeit, die eine Vorlage
verwendet ist automatisch eine Bearbeitung. Der Begriff muss vielmehr von der Umgestaltung,
der Miturheberschaft oder auch der sog. Freien Benutzung abgegrenzt werden. Bei der
Miturheberschaft geht es ersichtlich nicht darum, dass der Urheber das Werk eines anderen
Urhebers bearbeitet, sondern um den Fall, dass mehrere gemeinsam ein (originäres) Werk
erstellen.

Ein klassisches Beispiel für eine Bearbeitung nennt demgegenüber der Gesetzestext selbst: Indem
§ 3 S. 1 UrhG ausdrücklich von Übersetzungen und anderen Bearbeitungen spricht, wird deutlich,
dass Übersetzungen jedenfalls Bearbeitungen des Originals sind. Weitere Beispiele wären die
Dramatisierung (Aufbereitung als Bühnenwerk) oder Verfilmung eines Textes.
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Beginn und Dauer des Urheberrechts (§§ 60-65):

Für Werke der Literatur, der Tonkunst und der bildenden Künste von bekannten Urhebern (nicht
anonym) gilt die Regelschutzfrist von 70 Jahren nach dem Tode des Urhebers (ohne das
Todesjahr selbst). Bei mehreren Urhebern endet es 70 Jahre nach dem Tod des letzten
Miturhebers. Folgerechte für die Weiterveräußerung von Originalwerken der bildenden Kunst nach
§16b enden jedoch direkt mit dem jeweiligen Tod. Werke der Filmkunst sind in diesem Abschnitt
nicht extra angeführt.

Für Werke deren Urheber nicht bekannt ist endet das Urheberrecht 70 Jahre nach der Schaffung.
Wurde das Werk innerhalb dieser 70 Jahre veröffentlicht, endet das Urheberrecht 70 Jahre nach
der Veröffentlichung (also maximal 140 Jahre). Als Berechtigter gilt der Herausgeber oder wenn
dieser nicht Angegeben ist der Verleger. Innerhalb der Fristen kann der wahre Name des Urhebers
durch ihn oder seine Erben offenbart werden. Dann ist die Schutzfrist wie bei einem bekannten
Urheber zu berechnen.

Das körperliche Eigentum ist unbegrenzt: Ein Haus, ein Bild oder ein anderer Gegenstand kann
von Generation zu Generation weitervererbt werden. Das geistige Eigentum des Urhebers ist
hingegen zeitlich begrenzt. Nach Ablauf der Frist stehen dem Urheber bzw. seinen
Rechtsnachfolgern keine Verwertungsrechte und Persönlichkeitsrechte mehr zu.

Urheberpersönlichkeitsrechte (§§ 19-21) :


Ziel: Schutz der geistigen Interessen des Urhebers an seinem Werk.

- Exklusives Veröffentlichungsrecht
- Schutz der Inanspruchnahme der Urheberschaft
- Schutz der Urheberbezeichnung / Werkschutz (insbesondere Schutz vor Kürzungen,
Zusätzen, etc., sofern nicht im redlichen Verkehr üblich.)

Leistungsschutzrechte (oder „verwandte Schutzrechte“):


Verwandte Schutzrechte sind Rechte an bestimmten Arten von Leistungen, die zwar nicht an die
Schaffung des Werkes heranreichen, aber vom Gesetzgeber dennoch als schutzwürdig erachtet
werden. Konkret handelt es sich um folgende Arten von Leistungen:

- Vorträge und Aufführungen (Darbietungen) von Werken der Literatur oder Tonkunst
- Herstellung von Lichtbildern, einschließlich Laufbildern
- Herstellung von akustischen Tonträgern
- Sendung von Tönen oder Bildern durch Rundfunk oder ähnliche Art
- die Erstausgabe nachgelassener Werke
- Herstellung investitionsintensiver Datenbanken
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Werknutzungsrecht
Beim Werknutzungsrecht erhält ein anderer das ausschließliche Recht, eines oder mehrere der
dem Urheber vorbehaltenen Verwertungsrechte auszuüben. Dadurch werden auch die Rechte des
Urhebers eingeschränkt. Der zur Einräumung bzw. Übertragung abgeschlossene
Werknutzungsvertrag ist für alle Vertragsparteien bindend.

Beispiel: A will eine geschützte Melodie als Klingelton verwerten. Der Urheber räumt ihm am 15.
Februar die dazu benötigten Werknutzungsrechte ein.

a. Wenn nun B und später C mit demselben Begehren an ihn herantreten, muss er sie an A
verweisen. Er selbst hat ja die Rechte an A übertragen.
b. Der Urheber der besagten Melodie möchte nach dem 15. Februar diese auf seinem eigenen
Handy als Klingelton verwenden. Da er die Rechte an A übertragen hat, muss auch er von A die
Genehmigung dazu einholen.
c. Dem Urheber fällt eine bessere Variation der Melodie ein. Da diese eine Bearbeitung der
ursprünglichen ist, kann er für die Verwendung der Variation als Klingelton ohne Zustimmung von
A keine Werknutzungsbewilligungen oder Werknutzungsrechte vergeben.
d. Bereits am 1. Februar hat der Urheber seinem Neffen N erlaubt, die Melodie als Klingelton zu
verwenden. Weil der Vertrag mit A erst am 15. Februar abgeschlossen wurde, kann A dem Neffen
N die Verwendung der Melodie als Klingelton nur verbieten, wenn dies im Werknutzungsvertrag
vereinbart wurde.

Werknutzungsbewilligung
Bei der Werknutzungsbewilligung „erlaubt“ der Urheber anderen, eines oder mehrere der ihm
vorbehaltenen Verwertungsrechte auszuüben. Seine eigenen Rechte werden dadurch nicht
eingeschränkt. Darum ist es auch möglich, verschiedenen Personen und Rechtsträgern die
gleiche Werknutzungsbewilligung zu erteilen.

Beispiel: A will eine geschützte Melodie als Klingelton verwenden. Der Urheber erlaubt es ihm.
Dann kommt B und später C mit demselben Begehren und der Urheber stimmt auch bei ihnen zu.
Bei D wird es ihm zu viel und er verweigert seine Zustimmung. A bis C benützen den Klingelton
weiterhin zu Recht, D ist eine solche Benützung verboten.
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Div. Verwertungsrechte (§§ 14 – 18a UrhG):


Hierbei geht es um den vermögensrechtlichen Kern, und das Geld das man damit verdienen kann.
Bei gewerbsmäßig hergestellten Werken steht das Verwertungsrecht dem Eigentümer dieser
wirtschaftlichen Einheit zu, also bei Fotografen z.B. das Fotostudio, bei Film der Filmproduzent.
Ziel ist es, den Urheber an dem wirtschaftlichen Nutzen, den andere aus seinem Werk erzielen,
teilhaben zu lassen. Für im Zuge eines Arbeitsverhältnisses geschaffene Werke steht das
Verwertungs- und Nutzungsrecht oft vertraglich dem Arbeitgeber zu.

(1) Der Urheber hat mit den vom Gesetz bestimmten Beschränkungen das ausschließliche Recht,
das Werk auf die ihm durch die folgenden Vorschriften vorbehaltenen Arten zu verwerten
(Verwertungsrechte).

(2) Der Urheber einer Übersetzung oder anderen Bearbeitung darf diese auf die ihm vorbehaltenen
Arten nur verwerten, soweit ihm der Urheber des bearbeiteten Werkes das ausschließliche Recht
oder die Bewilligung dazu (Bearbeitungs- oder Übersetzungsrecht) erteilt.

(3) Die öffentliche Mitteilung des Inhaltes eines Werkes der Literatur oder der Filmkunst ist dem
Urheber vorbehalten, solange weder das Werk noch dessen wesentlicher Inhalt mit Einwilligung
des Urhebers veröffentlicht ist.

Die Verwertungsrechte
Der Urheber hat das Monopol, durch die Vergabe von Werknutzungsrechten und
Werknutzungsbewilligungen anderen Nutzungsrechte einzuräumen; Dadurch hat er es in der
Hand, seine geistigen und materiellen Interessen eigenständig wahrzunehmen.

Das Bearbeitungs- oder Übersetzungsrecht


Der Urheber einer Übersetzung oder anderen Bearbeitung hat an seiner Arbeit ein selbständiges
Urheberrecht. (§ 5. Abs.1) Die Ausübung der ihm deswegen zustehenden Verwertungsrechte ist
jedoch nur gestattet, soweit ihm der Urheber des bearbeiteten Werkes das ausschließliche Recht
oder die Bewilligung dazu erteilt; Dieser Vorbehalt wird als „Bearbeitungs- oder
Übersetzungsrecht“ bezeichnet. (§ 14. Abs. 2)

- Vervielfältigungsrecht (§15)
Ein Urheber hat das Recht, sein Werk (egal in welcher Menge) zu vervielfältigen.

- Verbreitungsrecht (§16)

- Senderecht (§17ff)
Elektronische Distribution über Kabel, Funkwelle, etc.
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- Vortrags-, Aufführungs und Vorführungsrecht (§18)


(1) Der Urheber hat das ausschließliche Recht, ein Sprachwerk öffentlich vorzutragen oder
aufzuführen, ein Werk der im §2, Z2, bezeichneten Art, ein Werk der Tonkunst oder ein Filmwerk
öffentlich aufzuführen und ein Werk der bildenden Künste durch optische Einrichtung öffentlich
vorzuführen.


(2) Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Vortrag oder die Aufführung unmittelbar oder mit
Hilfe von Bild- oder Schallträgern vorgenommen wird.


(3) Zu den öffentlichen Vorträgen, Aufführungen und Vorführungen gehören auch die Benutzung
einer Rundfunksendung oder öffentlichen Zurverfügungstellung eines Werkes zu einer öffentlichen
Wiedergabe des gesendeten oder der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellten Werkes durch
Lautsprecher oder durch eine andere technische Einrichtung sowie die auf eine solche Art
bewirkte öffentliche Wiedergabe von Vorträgen, Aufführungen oder Vorführungen eines Werkes
außerhalb des Ortes (Theater, Saal, Platz, Garten u. dgl.), wo sie stattfinden.

- Zurverfügungstellungsrecht (§18a)
Der Urheber hat das ausschließliche Recht, das Werk der Öffentlichkeit drahtgebunden oder
drahtlos in einer Weise zur Verfügung zu stellen, dass es Mitgliedern der Öffentlichkeit von Orten
und zu Zeiten ihrer Wahl zugänglich ist. Wenn sich dieses Gesetz des Ausdrucks "ein Werk der
Öffentlichkeit zur Verfügung stellen" oder "öffentliche Zurverfügungstellung eines Werkes“
bedient, ist darunter nur die dem Urheber nach Abs. 1 vorbehaltene Verwertung zu verstehen.

Bsp. aus dem Unterricht.: Festplattenabgabe
 Widersprüchige Gesetzeslage


Immer mehr Künstler fordern eine Gehaltsaufbesserung in Form der Festplattenabgabe. Einerseits
könne mit der Festplattenabgabe die Möglichkeit geschaffen werden, die Verluste die durch
Raubkopien zu Lasten der Künstler entstehen, einzudämmen, jedoch hat nicht jeder, der eine
Festplatte (oder einen anderen Datenträger) kauft, Material von Künstlern darauf gespeichert. Die
Mobilfunk- und Elektrobranche ist dagegen.
Der EuGH entschied, dass eine Festplattenabgabe nur für rechtmäßige Privatkopien eingeführt
werden kann, nicht aber für Raubkopien.
Weitere Informationen über RIS auf Website von Bundeskanzleramt / Rechtsinformationssystem.

Lizenzen:
Unterschieden wird nach gesetzlichen Lizenzen (freien Werknutzung) oder vertraglichen Lizenzen
(Werknutzungsbewilligungen oder Werknutzungsrechten). Wenn eine gesetzliche Lizenz
vorhanden ist, bedarf es natürlich nicht mehr der Einholung einer vertraglichen Lizenz;wo es aber
an einer passenden gesetzlichen Lizenz fehlt, muss der Nutzer – und zwar vor der Nutzung! - vom
Rechtsinhaber zumindest eine Nutzungsbewilligung einholen.
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BELIEBTE FRAGE:

Ist Das Kopieren fremder Werke erlaubt?


Dieses Recht ist dem Urheber vorbehalten.

Zwei Ausnahmen:

1) Gesetzliche Lizenzen: Freie Werknutzung, die der Gesetzgeber angeordnet hat (in besonderen
Ausnahmefällen). Zitatrecht, Vervielfältiung zum persönlichen privaten Gebrauch

2) Vertragliche Lizenzen: Wenn der Urheber einen Dritten eine Nutzungsgenehmigung einräumt.
Die Nutzung kann beliebig zeitlich, sachlich (darf das Werk bearbeitet werden, auf welche Arten
darf das Werk vervielfältigt und verbreitet werden…) und territorial (in welchen geographischen
Bereich gilt die Genehmigung) eingeschränkt oder auch völlig uneingeschränkt sein, außerdem
wahlweise auch exklusiv (nur für eine Person) oder für mehrere Personen.


Für den persönlichen Privatgebrauch bedarf es keiner Einholung einer Lizenz. Wenn es keine
passende gesetzliche Lizenz gibt, muss der Nutzer vom Rechteinhaber eine Nutzungsbewilligung
einholen. soll ein Werk ins Internet gestellt werden, muss es dazu erst einmal auf einem
Datenträger gespeichert werden, somit ist es auf jeden Fall eine Vervielfältigung. Das Uploaden
auf den Server ist eine weitere Vervielfältigung. dann muss es abrufbar gehalten werden
Zurverfügungstellung. Somit benötigt man eine doppelte Einwilligung des Rechteinhabers. Für die
Vervielfältigung kann auch konkret vereinbart bzw. eingeschränkt werden, wie viele Kopien erlaubt
und wie, auf welchem Medium usw., diese herzustellen sind. Nur dem Urheber steht das Recht zu,
einem anderen eine Vervielfältigung zu gestatten. Ausnahmen gibt es für ausschließlichen Schul-
und Unterrichtsgebrauch, hier wird es weniger streng gehandhabt.
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2. Rundfunkrecht – ORF Gesetz

Definition
Rundfunk ist die für die Allgemeinheit bestimmte Verbreitung von Darbietung aller Art in
Wort, Ton und Bild unter Benützung elektrischer Schwingungen ohne Verbindungsleitung
bzw. längs oder mittels eines Leiters sowie der Betrieb von technischen Einrichtungen,
die diesem Zweck dienen.

Inhaltliche Anforderungen
Die näheren Bestimmungen für den Rundfunk und seine Organisation sind
bundesgesetzlich festzulegen. Ein solches Bundesgesetz hat insbesondere
Bestimmungen zu enthalten, die die Objektivität und Unparteilichkeit der
Berichterstattung, die Berücksichtigung der Meinungsvielfalt, die Ausgewogenheit der
Programme sowie die Unabhängigkeit der Personen und Organe, die mit der Besorgung
der Abs. 1 genannten Aufgaben betraut sind, gewährleisten. Rundfunk ist eine öffentliche
Aufgabe.

Rundfunkfreiheit - Verfassungsrechtliche Vorgaben


Rundfunkklausel = Eingriffe in die Rundfunkfreiheit

EMRK* Art 10 Abs. 1 3. Satz: Jedermann hat Anspruch auf freie Meinungsäußerung.
Dieses Recht schließt die Freiheit der Meinung und die Freiheit zum
Empfang und zur Mitteilung von Nachrichten oder Ideen ohne Eingriffe
öffentlicher Behörden und ohne Rücksicht auf Landesgrenzen ein. Dieser
Artikel schließt nicht aus, dass die Staaten Rundfunk-, Lichtspiel- oder
Fernsehunternehmen einem Genehmigungsverfahren unterwerfen.

EMRK Art. 10 Abs. 2: Da die Ausübung dieser Freiheiten auch Pflichten und
Verantwortung mit sich bringt, kann sie bestimmten, vom Gesetz
vorgesehenen Formvorschriften, Bedingungen, Einschränkungen oder
Strafandrohungen unterworfen werden, wie sie vom Gesetz vorgeschrieben
und in einer demokratischen Gesellschaft im Interesse der nationalen
Sicherheit, der territorialen Unversehrtheit oder der öffentlichen Sicherheit,
der Aufrechterhaltung der Ordnung und der Verbrechensverhütung, des
Schutzes der Gesundheit und der Moral, des Schutzes des guten Rufes
oder der Rechte anderer unentbehrlich sind, um die Verbreitung von
vertraulichen Nachrichten zu verhindern oder das Ansehen und die
Unparteilichkeit der Rechtsprechung zu gewährleisten.
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Bindung an den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz


bedeutet: Eine Behörde darf bei der Ausübung der ihr zustehenden Befugnisse nur so
weit in die Rechte von Unternehmen und anderer Personen eingreifen, als
dies gesetzlich vorgesehen und zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich ist.
Jede Beeinträchtigung von Rechtsgütern muss in einem angemessenen
Verhältnis zum Gewicht des vermuteten innergemeinschaftlichen Verstoßes,
zum Grad des Verdachts und zum angestrebten Erfolg stehen.

Freiheit der Meinungsäußerung (lt. Artikel 10)


• Jede Person hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht schließt die
Meinungsfreiheit und die Freiheit ein, Informationen und Ideen ohne behördliche
Eingriffe und ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen zu empfangen und weiterzugeben.
Dieser Artikel hindert die Staaten nicht, für Hörfunk-, Fernseh- oder
Kinounternehmen eine Genehmigung vorzuschreiben.

• Die Ausübung dieser Freiheiten ist mit Pflichten und Verantwortung verbunden; sie kann
daher Formvorschriften, Bedingungen, Einschränkungen oder Strafdrohungen
unterworfen werden, die gesetzlich vorgesehen und in einer demokratischen
Gesellschaft notwendig sind für die nationale Sicherheit, die territoriale
Unversehrtheit oder die öffentliche Sicherheit, zur Aufrechterhaltung der Ordnung
oder zur Verhütung von Straftagen, zum Schutz der Gesundheit oder der Moral,
zum Schutz des guten Rufes oder der Rechte anderer, zur Verhinderung der
Verbreitung vertraulicher Informationen oder zur Wahrung der Autorität und der
Unparteilichkeit der Rechtsprechung.

Ausgestaltung (Vorschriften für den öffentlichen Rundfunk)


• Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung
• Berücksichtigung der Meinungsvielfalt
• Ausgewogenheit der Programme
• Unabhängigkeit der Personen und Organe
Formale Voraussetzung: Bundesgesetz (Ausführungsvorbehalt)

Ausführungsgesetze

(ORF-Gesetz, Privatradiogesetz, Privatfernsehgesetz)
Public broadcaster – Merkmale:
• Rundfunkveranstalter in staatlicher Verantwortung eingerichtet und organisiert
• öffentlicher Programmauftrag
• Finanzierung über Gebühren
• staatliche Rundfunkaufsicht

Stiftung besonderer Art: (früher „Anstalt öffentlichen Rechts“)


Verwaltungseinrichtung (Rechtsform) (wie z.B. die öffentlich rechtlichen
Rundfunkveranstalter) die mit einer öffentlichen Aufgabe betraut ist. Diese verfolgt einen
festgelegten Zweck (Stiftungszweck) und ist unabhängig (kein Staatsrundfunk) Eine
weitere Voraussetzung ist das Vorhandensein eines Begünstigten (beim Rundfunk das
Publikum).
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§ 1 ORF-G Stiftung „Österreichischer Rundfunk“


(1) Mit diesem Bundesgesetz wird eine Stiftung des öffentlichen Rechts mit der Bezeichnung
“Österreichischer Rundfunk” eingerichtet. Die Stiftung hat ihren Sitz in Wien und besitzt
Rechtspersönlichkeit.
(2) Zweck der Stiftung ist die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrages des Österreichischen Rundfunks
im Rahmen des Unternehmensgegenstandes (§ 2). Der öffentlich-rechtliche Auftrag umfasst die Aufträge
der §§ 3 bis 5.
(3) Der Österreichische Rundfunk hat bei Erfüllung seines Auftrages auf die Grundsätze der österreichischen
Verfassungsordnung, insbesondere auf die bundesstaatliche Gliederung nach dem Grundsatz der
Gleichbehandlung der Länder sowie auf den Grundsatz der Freiheit der Kunst, Bedacht zu nehmen und die
Sicherung der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, der Berücksichtigung der
Meinungsvielfalt und der Ausgewogenheit der Programme sowie die Unabhängigkeit von Personen und
Organen des Österreichischen Rundfunks, die mit der Besorgung der Aufgaben des Österreichischen
Rundfunks beauftragt sind, gemäß den Bestimmungen dieses Bundesgesetzes zu gewährleisten.
(4) Der Österreichische Rundfunk ist, soweit seine Tätigkeit im Rahmen des öffentlich-rechtlichen Auftrags
erfolgt, nicht auf Gewinn gerichtet; er ist im Firmenbuch beim Handelsgericht Wien zu protokollieren und gilt
als Unternehmer im Sinne des Unternehmensgesetzbuches.
(5) Alle in diesem Bundesgesetz verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen gelten gleichermaßen für
Personen sowohl weiblichen als auch männlichen Geschlechts.

Öffentlich rechtliche Sender: keine Steuergelder, finanziert durch Rundfunkgebühr (ORF


durch GIS)


Private / Kommerzielle Sender: (hauptsächlich) finanziert durch Werbung (ATV,


ServusTV, PULS4)

Pflichten des ORFs:


• Die Sendungen müssen objektiv sein. Dieses Objektivitätsgebot betrifft aber nur den
ORF, nicht aber private Sender. Es gibt auch parteiliche (private)
Rundfunkbetreiber.
• Angemessene Berücksichtigung der öffentlichen Meinung
• Qualitätssicherungssystem
Unternehmensgegenstand (§2 ORF-G)
• Veranstaltung von Rundfunk
• Teletext, Online-Dienste, Tochtergesellschaften etc.
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Unternehmensgegenstand und Finanzierung der Tätigkeiten


§ 2.

(1) Der Unternehmensgegenstand des Österreichischen Rundfunks umfasst, soweit in diesem


Bundesgesetz nicht anderes bestimmt ist, 1. die Veranstaltung von Rundfunk, 2. die Durchführung von mit
der Tätigkeit nach Z 1 in Zusammenhang stehenden Online-Diensten und Teletext und den Betrieb von für
die Tätigkeiten nach dieser Ziffer und Z 1 notwendigen technischen Einrichtungen, 3. alle Geschäfte und
Maßnahmen, die für die Tätigkeit nach Z 1 und 2 oder die Vermarktung dieser Tätigkeiten geboten sind.

(2) Der Österreichische Rundfunk ist zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Ausland sowie zur
Gründung von Tochtergesellschaften und zur Beteiligung an anderen Unternehmen im In- und Ausland
berechtigt, sofern diese den gleichen Unternehmensgegenstand haben oder der Unternehmensgegenstand
gemäß Abs. 1 dies erfordert. Zur Vermögensveranlagung ist dem Österreichischen Rundfunk auch die
Beteiligung an Unternehmen mit anderem Unternehmensgegenstand gestattet, sofern die Beteiligung an
diesen Unternehmen 25% nicht übersteigt.

(3) Über den Versorgungsauftrag (§ 3), den Programmauftrag (§ 4) oder die Besonderen Aufträge (§ 5)
hinausgehende Tätigkeiten im Rahmen des Unternehmensgegenstandes sind organisatorisch und
rechnerisch von Tätigkeiten im Rahmen des Versorgungsauftrages zu trennen und können unter der
Bedingung, dass keine Mittel aus dem programmentgelt (§ 31) herangezogen werden, gewinnorientiert
betrieben werden.

(4) Die vertragliche Zusammenarbeit des Österreichischen Rundfunks mit anderen Unternehmen hat
zu nichtdiskriminierenden Bedingungen zu erfolgen.

Organe des ORFs (§ 19 ORF-G)


• Stiftungsrat
• Generaldirektor/in
• Publikumsrat
• Unvereinbarkeitsbestimmungen

Diese Kollegialorgane sind bei der Ausübung ihrer Funktion keinerlei an Weisungen und
Aufträge gebunden, sondern handeln lediglich so wie es ihnen vom Gesetz bzw. von der
Geschäftsordnung vorgeschrieben wird.
Der ORF hat beschlossen, die Wiener Standorte mittelfristig bis langfristig
zusammenzuschließen. (2019-2021) Das wird/sollte die Medienlandschaft verändern. Der
ORF hat in den letzten Jahren rund 600 Mitarbeiter verloren. (Ziel: Einsparung)

ORF-Stiftungsrat (= Aufsichtsrat mit weitreichenden Befugnissen) §20f ORF-G


Der Stiftungsrat ist ein Organ des Österreichischen Rundfunks und dient vorrangig der
Kontrolle und Leitung der Rundfunkgesellschaft. Der Stiftungsrat hat eine den
Kollegialorganen Aufsichtsrat und Hauptversammlung der Aktiengesellschaft
vergleichbare Stellung. Er bestellt u.a. den Generaldirektor und auf dessen Vorschlag
Direktoren und Landesdirektoren, genehmigt Budgets und Rechnungsabschlüsse und
zahlreiche Rechtsgeschäfte bedürfen seiner Zustimmung.
Dem Stiftungsrat gehören 35 Mitglieder an. Die Funktionsperiode dauert vier Jahre. Die
dritte Funktionsperiode des Stiftungsrates hat mit seiner Konstituierung am 22. April 2010
begonnen.
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Aufgaben des Stiftungsrates:


• Überwachung der Geschäfte
• Stellung des Generaldirektors
• Finanzpläne / Technikpläne
• Stellenpläne
• langfristig der Inhalt

Die Mitglieder des Stiftungsrats werden nach den Bestimmungen des ORF-
Gesetzes so bestellt:
• Sechs Mitglieder werden von der Bundesregierung unter Berücksichtigung des
Stärkeverhältnisses der politischen Parteien im Nationalrat unter Bedachtnahme
auf deren Vorschläge bestellt, wobei jede im Hauptausschuss des Nationalrates
vertretene Partei durch mindestens ein Mitglied im Stiftungsrat vertreten sein muss.
• Je ein Mitglied, insgesamt also neun, bestellen die Bundesländer.
• Neun Mitglieder bestellt die Bundesregierung.
• Sechs Mitglieder bestellt der Publikumsrat.
• Fünf Mitglieder werden vom Zentralbetriebsrat bestellt.

Generaldirektor/in
Der Generaldirektor vertritt den ORF nach außen und führt die Geschäfte gemäß den gesetzlichen
Vorschriften. Dr. Alexander Wrabetz ist seit 2007 Generaldirektor des ORFs. Der ORF-
Generaldirektor ist mit einem umfassenden Durchgriffsrecht ausgestattet, das ihn berechtigt, den
Direktoren und Landesdirektoren "in allen Angelegenheiten Weisungen zu erteilen"
(Weisungsrecht).
Der Generaldirektor ist laut Gesetz "außer an die sich aus den Gesetzen oder aus den
Beschlüssen des Stiftungsrates ergebenden Pflichten an keinerlei Weisungen und Aufträge
gebunden". Programmentscheidungen und das Jahressendeschema für Fernsehen und Radio
gehören - mit Zustimmung des Stiftungsrates - zu seinen Aufgaben. Er erarbeitet Vorschläge an
den Stiftungsrat für langfristige Pläne für Programm, Technik, Finanzen, für Stellenpläne sowie für
die Festsetzung der Rundfunkgebühren und der Werbetarife.
Auf Vorschlag des Generaldirektors entscheidet der Stiftungsrat auch über die
Geschäftsverteilung in der ORF-Führung: Zwischen vier und sechs Direktoren (etwa für Finanzen,
Programm, Hörfunk usw.) sind laut Gesetz vorgesehen. Auch die Ausschreibung dieser Posten
sowie der insgesamt neun Landesdirektoren obliegt dem Generaldirektor, ebenso ihre Kontrolle
und Koordination. Bestellt werden sie vom Stiftungsrat ebenfalls auf Vorschlag des Generals.
Diese Ausschreibung ist für den 21. Dezember im Anschluss an die GD-Wahl geplant.
MUHR- Zusammenfassung

Generaldirektor § 22.
(1) Der Generaldirektor wird vom Stiftungsrat (35-köpfig) für die Dauer von fünf Jahren bestellt. Wird die
Funktion des Generaldirektors vor Ablauf seiner Funktionsperiode vakant, so hat der Stiftungsrat bis zur
Bestellung eines Generaldirektors für den Rest dieser Funktionsperiode eine geeignete Person mit der
vorläufigen Führung der Geschäfte des Generaldirektors zu betrauen. Für die Dauer einer vorübergehenden
Verhinderung des Generaldirektors hat der Stiftungsrat einen einstweiligen Vertreter aus dem Kreis der
Direktoren oder Landesdirektoren zu bestellen.
(2) Zur Erstattung von Vorschlägen für die Geschäftsverteilung (§ 24 Abs. 2), zur Ausschreibung der Posten
der Direktoren und Landesdirektoren (§ 23 Abs. 2 Z 2) sowie zur Erstattung von Vorschlägen für die
Bestellung von Direktoren und Landesdirektoren (§ 23 Abs. 2 Z 3) ist der gewählte Generaldirektor bereits
vor Beginn seiner Funktionsperiode berufen.
(3) Der Generaldirektor hat das Unternehmen unter eigener Verantwortung so zu leiten, wie es das Wohl des
Unternehmens unter Berücksichtigung des öffentlichen Interesses und der Interessen der Arbeitnehmer
erfordert. Der Generaldirektor ist außer an die sich aus den Gesetzen oder aus den Beschlüssen des
Stiftungsrates ergebenden Pflichten an keinerlei Weisungen und Aufträge gebunden.
(4) Der Generaldirektor hat dieselbe Sorgfaltspflicht und Verantwortlichkeit wie der Vorstand einer
Aktiengesellschaft. Über Ansprüche gegen den Generaldirektor entscheiden die ordentlichen Gerichte nach
den Bestimmungen der Zivilprozessordnung.
(5) Der Generaldirektor kann vom Stiftungsrat nur mit Zweidrittelmehrheit abberufen werden.
Zum Anforderungsprofil für die Position des ORF-Generaldirektors gehören Branchenkenntnis,
betriebswirtschaftliche Erfahrung und soziale und kommunikative Kompetenz. Kandidaten
müssen entsprechende Vorbildung oder fünfjährige einschlägige oder verwandte Berufserfahrung
nachweisen, volljährig und geschäftsfähig sein. Heute ist für den Stiftungsrat
Nominierungsschluss von Kandidaten.

Publikumsrat
Der Publikumsrat des ORF ist ein Organ des Österreichischen Rundfunks und dient vorrangig
der Wahrung der Interessen der Hörer und Zuschauer der Rundfunkgesellschaft. Er ist die
Nachfolgeorganisation der Hörer- und Sehervertretung. Die Funktionsperiode dauert vier Jahre.
Die 36 Mitglieder des Publikumsrates setzen sich aus Vertretern von bedeutenden
gesellschaftlichen Gruppen wie Kirchen oder der Gewerkschaft zusammen. Weiteres bestellt der
Publikumsrat sechs Vertreter aus seinen Reihen in den Stiftungsrat.
Fax-Wahl (mittlerweile abgeschafft): Die Wahl des ORF-Publikumsrat per Faxt ist mittlerweile
abgeschafft. Nun muss der Publikumsrat alle sechs in den Stiftungsrat zu entsendenden
Mitglieder selbst bestimmen. Bisher mussten drei von ihnen aus dem Pool jener Kandidaten sein,
die sich bei der Fax-Wahl durchgesetzt hatte.

Presserat
Der Österreichische Presserat versteht sich als moderne Selbstregulierungseinrichtung im
Pressebereich, die der redaktionellen Qualitätssicherung sowie der Gewährleistung der
Pressefreiheit dient.

Selbstmord: Darüber muss berichtet werden, jedoch muss darauf geachtet werden, eine
Nachahmung zu vermeiden. Die Menschenwürde reicht auch über den Tod hinaus. Die
Presse ist zu einem bestimmten Grad auch dafür verpflichtet über, bestimmte Vorfälle zu
berichten.

Beispiele für Verstoß gegen den Ehrencodex: Aussagen wie: „..einer von 100 Ausländer
die unsere Heimat gefährden“, „…Räuber hat die Kugel verdient“, „..Verbrecher vom
Balkan werden immer unverschämter“, Kristallnacht 2014 (Cartoon über Protest gegen
Akademikerball von Andreas Mölzer), „Sex-Unhold trieb 20 Jahre sein Unwesen in der
Stadt“; Vom Presserat nicht als Verstoß gemeldet wurden: „Sex-unhold“, „Ultras = grün-
weiße Taliban“, „Stronach: Verwirrter Opa“
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Versorgungsauftrag (§3 ORF-G)


• terrestrische (=landgebunden) Verbreitung von zwei Fernsehprogrammen
• drei österreichweiten Hörfunkprogrammen (Ö1, Ö2, Ö3)
• neun „Bundesländer“-Hörfunkprogrammen (Radio OÖ, Radio NÖ, Radio Wien,…)
• drittes österreichweite Hörprogramm hat überwiegend fremdsprachig zu sein (FM4)
• Vollversorgung (innerhalb der Staatsgrenze sowie in Südtirol)
• Ermöglichung terrestrischer Digitalisierung
• Online-Dienste und Teletext im Zusammenhang mit Rundfunkprogrammen
• Auslandsdienst (Hörfunk und Online)
• Veranstaltung eines Sport-Spartenprogrammes etc. (Sport+, ORF III)


Versorgungsauftrag – ORF Gesetz § 3


.
(1) Der Österreichische Rundfunk hat unter Mitwirkung aller Studios 1. für drei österreichweit und neun
bundeslandweit empfangbare Programme des Hörfunks und 2. für zwei österreichweit empfangbare
Programme des Fernsehens zu sorgen.

Der Österreichische Rundfunk hat nach Maßgabe der technischen Entwicklung und der wirtschaftlichen
Tragbarkeit dafür zu sorgen, dass in Bezug auf Programm- und Empfangsqualität alle zum Betrieb eines
Rundfunkempfangsgerätes (Hörfunk und Fernsehen) berechtigten Bewohner des Bundesgebietes
gleichmäßig und ständig mit jeweils einem bundeslandweit und zwei österreichweit empfangbaren
Programmen des Hörfunks und zwei österreichweit empfangbaren Programmen des Fernsehens versorgt
werden.

( 2 ) Die neun bundeslandweit empfangbaren Programme des Hörfunks werden von den Landesstudios
gestaltet. Einzelne von den Landesstudios gestaltete Hörfunksendungen, an denen ein besonderes
öffentliches Informationsinteresse besteht, können auch bundesländerübergreifend ausgestrahlt werden
(Ringsendungen). In den Programmen des Fernsehens sind durch regelmäßige regionale Sendungen sowie
durch angemessene Anteile an den österreichweiten Programmen die Interessen der Länder zu
berücksichtigen. Die Beiträge werden von den Landesdirektoren festgelegt.

(3) Die Programme nach Abs. 1 Z 1 und 2 sind jede nfalls terrestrisch zu verbreiten. Für das dritte
österreichweit empfangbare in seinem Wortanteil überwiegend fremdsprachige Hörfunkprogramm gilt
abweichend von Abs. 1 zweiter Satz jener Versorgungsgrad, wie er am 1. Mai 1997 für dieses Programm
bestanden hat.

(4) Nach Maßgabe der technischen Entwicklung und Verfügbarkeit von Übertragungskapazitäten, der
wirtschaftlichen Tragbarkeit sowie nach Maßgabe des gemäß § 21 des Privatfernsehgesetzes, BGBl. I Nr.
84/2001, erstellten Digitalisierungskonzeptes hat der Österreichische Rundfunk dafür zu sorgen, dass die
Programme gemäß Abs. 1 unter Nutzung digitaler Technologie terrestrisch (unter Nutzung des
Übertragungsstandards DVB-T im Hinblick auf die Programme gemäß Abs. 1 Z 2) verbreitet werden. Die
Ausstrahlung von Programmen über Satellit hat nach Maßgabe der technischen Entwicklung und der
wirtschaftlichen Tragbarkeit unter Nutzung digitaler Technologien zu erfolgen.

(5) Zum Versorgungsauftrag gehört auch die Veranstaltung von mit Rundfunkprogrammen nach Abs. 1 in
Zusammenhang stehenden Online-Diensten und Teletext, die der Erfüllung des Programmauftrags (§ 4) dienen.
Die weiteren Anforderungen an derartige Online-Dienste und Teletext bestimmen sich nach § 18.

(6) Der Österreichische Rundfunk kann zudem nach Maßgabe der technischen Entwicklung und der
wirtschaftlichen Tragbarkeit sowie nach Maßgabe außerhalb des UKW-Bereichs zur Verfügung stehender
Übertragungskapazitäten ein Hörfunkprogramm und einen ausreichenden Online-Dienst (§ 2 Abs. 1 Z 2) für
Österreicher im Ausland und zur Darstellung Österreichs in der Welt gestalten (Auslandsdienst) und verbreiten.

(7) Der Österreichische Rundfunk kann nach Maßgabe fernmelderechtlicher Bewilligungen unter Nutzung von im
Mittelwellen-Bereich zur Verfügung stehenden Übertragungskapazitäten ein Hörfunkprogramm gestalten und
verbreiten.
(8) Zum Versorgungsauftrag zählt auch die Veranstaltung eines Spartenprogramms gemäß § 9a.
MUHR- Zusammenfassung

Programmauftrag (§4 ORF-G)


• differenziertes, ausgewogenes Gesamtprogramm von Information, Kultur, Unterhaltung
und Sport
• umfassende Information
• Förderung der Fragen der Demokratie, der österreichischen Identität und der
europäischen Integration
• Kunst, Kultur und Wissenschaft
• österreichische Produktionen
• vielfältiges kulturelles Angebot
• Unterhaltung
• alle Altersgruppen
• Anliegen von behinderten Menschen
• Anliegen der Familien, Gleichberechtigung von Frauen und Männern
• gesetzliche anerkannte Kirchen und Religionsgemeinschaften
• Volks- und Jugendbildung
• Umwelt- und Konsumentenschutz
• Förderung aktiver sportlicher Betätigung etc.

Programmauftrag – ORF Gesetz § 4

(1) Der Österreichische Rundfunk hat durch die Gesamtheit seiner gemäß § 3 verbreiteten
Programme zu sorgen für:
1. die umfassende Information der Allgemeinheit über alle wichtigen politischen, sozialen,
wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Fragen;
2. die Förderung des Verständnisses für alle Fragen des demokratischen Zusammenlebens;
3. die Förderung der österreichischen Identität im Blickwinkel der europäischen Geschichte und
Integration;
4. die Förderung des Verständnisses für die europäische Integration;
5. die Vermittlung und Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft;
6. die angemessene Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstlerischen und
kreativen Produktion;
7. die Vermittlung eines viel
fältigen kulturellen Angebots;
8. die Darbietung von Unterhaltung;
9. die angemessene Berücksichtigung aller Altersgruppen;
10. die angemessene Berücksichtigung der Anliegen behinderter Menschen;
11. die angemessene Berücksichtigung der Anliegen der Familien und der Kinder sowie der
Gleichberechtigung von Frauen und Männern;
12. die angemessene Berücksichtigung der Bedeutung der gesetzlich anerkannten Kirchen und
Religionsgesellschaften;
13. die Verbreitung und Förder
ung von Volks- und Ju
gendbildung unter besond
erer Beachtung der
Schul- und Erwachsenenbildung;
14. die Information über Themen des Umwelt- und Konsumentenschutzes und der Gesundheit;
15. die Förderung des Interesses der Bevölkerung an aktiver sportlicher Betätigung;
16. die Information über die Bedeutung, Funktion und Aufgaben des Bundesstaates sowie die
Förderung der regionalen Identitäten der Bundesländer;
17. die Förderung des Verständnisses für wirtschaftliche Zusammenhänge;
18. die Förderung des Verständnisses für Fragen der europäischen Sicherheitspolitik und der
umfassenden Landesverteidigung.
MUHR- Zusammenfassung

(2) In Erfüllung seines Auftrages hat der Österreichische Rundfunk ein differenziertes Gesamtprogramm von
Information, Kultur, Unterhaltung und Sport für alle anzubieten. Das Angebot hat sich an der Vielfalt der
Interessen aller Hörer und Seher zu orientieren und sie ausgewogen zu berücksichtigen.
(3) Das ausgewogene Gesamtprogramm muss anspruchsvolle Inhalte gleichwertig enthalten. Die Jahres-
und Monatsschemata des Fernsehens sind so zu erstellen, dass jedenfalls in den Hauptabendprogrammen
(20 bis 22 Uhr) in der Regel anspruchsvolle Sendungen zur Wahl stehen. Im Wettbewerb mit den
kommerziellen Sendern ist in In
halt und Auftritt auf die Unverwechselbarkeit des öffentlich-rechtlichen Österreichischen Rundfunks zu
achten. Die Qualitätskriterien sind laufend zu prüfen.
(4) Insbesondere Sendungen in den Bereichen Information, Kultur und Wissenschaft haben sich durch hohe
Qualität auszuzeichnen. Der Österreichische Rundfunk hat ferner bei der Herstellung und Sendung von
Hörfunk- und Fernsehprogrammen auf die kulturelle Eigenart, die Geschichte und die politische und
kulturelle Eigenständigkeit Österreichs sowie auf den föderalistischen Aufbau der Republik besonders
Bedacht zu nehmen.
(5) Der Österreichische Rundfunk hat bei Gestaltung seiner Sendungen weiters für 1. eine objektive
Auswahl und Vermittlung von Informationen in Form von Nachrichten und Reportagen einschließlich der
Berichterstattung über die Tätigkeit der gesetzgebenden Organe und gegebenenfalls der Übertragung ihrer
Verhandlungen;
2. die Wiedergabe und Vermittlung von für die Allgemeinheit wesentlichen Kommentaren,
Standpunkten und kritischen Stellungnahmen unter angemessener Berücksichtigung der Vielfalt
der im öffentlichen Leben vertretenen Meinungen;
3. eigene Kommentare, Sachanalysen und Moderationen unter Wahrung des Grundsatzes der
Objektivität
zu sorgen.
(6) Unabhängigkeit ist nicht nur Recht der journalistischen oder programmgestaltenden Mitarbeiter, sondern
auch deren Pflicht. Unabhängigkeit bedeutet Unabhängigkeit von Staats- und Parteieinfluss, aber auch
Unabhängigkeit von anderen Medien, seien es elektronische oder Printmedien, oder seien es politische
oder wirtschaftliche Lobbys.
(7) Die Mitarbeiter des Österreichischen Rundfunks sind den Zielen des Programmauftrags
verpflichtet und haben an dessen Erfüllung aktiv mitzuwirken

Besondere Aufträge (§§4a ff ORF-G)


• Volksgruppen (auch in Kooperation mit privaten Veranstaltern durchführbar)
• gehörbehindertengerechte Informationssendungen
• FM4 überwiegend fremdsprachige Wortanteile
• „angelagerte Tätigkeiten“ (z.B. Filmproduktion, Sendungseinkauf, APA-Beteiligung etc.)

ORF-Tochtergesellschaften
• über öffentlich-rechtlichen Auftrag hinausgehend
• kommerzielle Tätigkeiten werden in Tochtergesellschaften ausgelagert
• Spartenprogramme etc.
• Online-Dienste etc.
• Bsp.: ORF Online und Teletext GmbH & Co KG, ORF Mediaservice GmbH & Co KG,…
MUHR- Zusammenfassung

Programmgrundsätze

Inhaltliche Grundsätze: Menschenwürde, bestimmte Verbote, Unparteilichkeit,


Objektivität, Jugendschutz (§10 ORF G)
(1) Alle Sendungen des Österreichischen Rundfunks müssen im Hinblick auf ihre Aufmachung und ihren
Inhalt die Menschenwürde und die Grundrechte anderer achten.
(2) Die Sendungen dürfen nicht zu Hass auf Grund von Rasse, Geschlecht, Alter, Behinderung, Religion und
Nationalität aufreizen.
(3) Das Gesamtangebot hat sich um Qualität, Innovation, Integration, Gleichberechtigung und
Verständigung zu bemühen.
(4) Die umfassende Information soll zur freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung im Dienste
des mündigen Bürgers und damit zum demokratischen Diskurs der Allgemeinheit beitragen.
(5) Die Information hat umfassend, unabhängig, unparteilich und objektiv zu sein. Alle Nachrichten und
Berichte sind sorgfältig auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen, Nachricht und Kommentar deutlich
voneinander zu trennen.
(6) Die Vielfalt der im öffentlichen Leben vertretenen Meinungen ist angemessen zu berücksichtigen, die
Menschenwürde, Persönlichkeitsrechte und Privatsphäre des Einzelnen sind zu achten.
(7) Kommentare, Analysen und Moderationen haben sachlich zu sein und auf nachvollziehbaren Tatsachen
zu beruhen.

(8) Als Kultursender soll der Österreichische Rundfunk sowohl Berichterstatter wie eigenständiger
Produzent sein und vor allem Auftraggeber, Arbeitgeber und Forum österreichischer Kreativität und
Gegenwartskunst.

(9) Der Österreichische Rundfunk hat im Dienst von Wissenschaft und Bildung zu stehen.

(10) Die Unterhaltung soll nicht nur die unterschiedlichen Ansprüche berücksichtigen, sondern auch den
Umstand, dass sie wie kaum ein anderer Bereich Verhaltensweisen, Selbstverständnis und Identität prägt.

(11) Das Inhaltsangebot des Österreichischen Rundfunks darf keine Inhalte umfassen, die die körperliche,
geistige oder sittliche Entwicklung von Minderjährigen ernsthaft beeinträchtigen können, insbesondere
solche, die Pornografie oder grundlose Gewalttätigkeiten zeigen.

(12) Bei Hörfunk- und Fernsehsendungen, die die körperliche, geistige oder sittliche Entwicklung von
Minderjährigen beeinträchtigen können, ist durch die Wahl der Sendezeit oder sonstige Maßnahmen dafür
zu sorgen, dass diese Sendungen von Minderjährigen üblicherweise nicht gesehen oder gehört werden.

(13) Die unverschlüsselte Ausstrahlung von Sendungen gemäß Abs. 12 ist durch akustische Zeichen
anzukündigen oder durch optische Mittel während der gesamten Sendung kenntlich zu machen. Die
Bundesregierung kann durch Verordnung die nähere Ausgestaltung optischer oder akustischer
Kennzeichnungen festlegen.

(14) Sendungen, die sich ihrem Inhalt nach überwiegend an unmündige Minderjährige richten, dürfen keine
Appelle enthalten, Rufnummern für Mehrwertdienste zu wählen.
Förderung europäischer Werke (§11 ORF G)
(1) Der Österreichische Rundfunk hat im Rahmen des praktisch Durchführbaren und mit angemessenen
Mitteln dafür Sorge zu tragen, dass der Hauptanteil der Sendezeit seiner Fernsehprogramme, die nicht aus
Nachrichten, Sportberichten, Spielshows oder Werbe- und Teletextleistungen besteht, der Sendung von
europäischen Werken entsprechend Art. 1 Abs. 1 lit. n und Abs. 2 bis 4 der Richtlinie 2010/13/EU zur
Koordinierung bestimmter Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Bereitstellung
audiovisueller Mediendienste (Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste), ABl. Nr. L 95 vom 15.4.2010,
S 1, vorbehalten bleibt. Dieser Anteil soll in den Bereichen Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung
schrittweise anhand geeigneter Kriterien erreicht werden.
(2) Der Österreichische Rundfunk hat dafür Sorge zu tragen, dass mindestens 10 vH der Sendezeit seiner
Fernsehprogramme, die nicht aus Nachrichten, Sportberichten, Spielshows oder Werbe- und
Teletextleistungen besteht oder alternativ mindestens 10 vH seiner Haushaltsmittel für die
Programmgestaltung der Sendung europäischer Werke von Herstellern vorbehalten bleibt, die von
Fernsehveranstaltern unabhängig sind. Dieser Anteil soll in den Bereichen Information, Bildung, Kultur und
Unterhaltung schrittweise anhand geeigneter Kriterien erreicht werden. Dazu muss ein angemessener Anteil
neueren Werken vorbehalten bleiben, das sind Werke, die innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren nach
ihrer Herstellung ausgestrahlt werden.
MUHR- Zusammenfassung

Werberegelungen für den ORF (§§ 13 ff ORF-G)


• Fernsehwerbung: 5 % der täglichen Sendezeit (höchstens 14 Stunden) im
Jahresdurchschnitt; österreichweit; pro Stunde nicht mehr als 20 %
• Hörfunk: ein werbefreies Hörfunkprogramm (dzt. Ö1); 172 Minuten in
Hörfunkprogrammen täglich im Jahresdurchschnitt; maximal 8 % täglich pro
Programm
• Regionalwerbung in Regionalprogrammen von maximal 5 %
• Verbot Teleshopping
• Verbot Werbung für Tabakwaren und Spirituosen
• Sonderbestimmungen für Printmedien
• Verbot Schleichwerbung
• Verbot Werbung durch „Nachrichtensprecher“ oder programmgestaltende Mitarbeiter
• Unterbrecherwerbung grundsätzlich unzulässig (Ausnahmen)
• Regelung Produktplatzierung (Ausnahmen)
• Werberegelungen für Tochtergesellschaften

Finanzierung über Gebühren


Die Rundfunkgebühren (GIS) müssen abgesehen von wenigen Ausnahmen (Studenten mit
Stipendium, Menschen mit körperlicher und sozialer Hilfsbedürftigkeit) bezahlt werden,
weil es gesetzlich so geregelt ist. Der ORF bekommt etwa zwei Drittel davon. Jener
Differenzbetrag der durch GIS-Befreiungen entsteht wird vom Steuerzahler ausgeglichen.
Fast jeder Haushalt hat irgendein rundfunkempfangsfähiges Gerät. (Autoradio, Computer,
TV,…) Wer die GIS nicht bezahlen will/kann muss dafür auch einen Beweis anbringen.
Schließlich folgt eine unangekündigte Kontrolle.
Die Haushaltsabgabe ist eine Art Steuer.

Rundfunkgebührengesetz
 beinhaltet: Rundfunkempfangseinrichtung, Gebührenplficht,


Meldepflicht, Rundfunkgebühren, Einbringung der Gebühren, GIS, Verfahren,…
Meldepflicht
 Jeder, der ein rundfunkempfangsfähiges Gerät betreibt, hat Gebühren zu
entrichten, vorausgesetzt demjenigen wurden keine Befreiung erteilt. Auch der Wechsel
des Wohnortes, Änderung des Namens und dgl. ist der Rundfunkgesellschaft
unverzüglich mitzuteilen.

Betriebsbereitschaft
Alleine die Betriebsbereitschaft eines rundfunkempfangsfähigem


Gerät ist gleichzustellen mit deren Betrieb. (d.h.: Wenn ich einen Fernseher habe, ihn aber
nicht benutze, zahle ich trotzdem Gebühr.)

Rechtsaufsicht
• KommAustria-Gesetz
• BVwG
• 5 Mitglieder (3 Richter, 2 weitere Juristen),
• Funktionsperiode: 6 Jahre
MUHR- Zusammenfassung

Finanzielle Aufsicht: § 40 ORF-G / Prüfungskommission und Jahresprüfung


§ 40. (1) Der Jahresabschluss und der Lagebericht sowie der Konzernabschluss und der
Konzernlagebericht sind – unbeschadet der Kontrolle durch den Rechnungshof – durch eine
Prüfungskommission bestehend aus mindestens zwei Mitgliedern zu prüfen, welche die Prüfung
gemeinsam durchzuführen und hierüber einen gemeinsamen Bericht zu erstatten haben. Falls die Mitglieder
der Prüfungskommission zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, ist dies im Prüfungsbericht gesondert
festzuhalten.
(2) Die Mitglieder der Prüfungskommission sind von der Regulierungsbehörde für die Dauer von fünf
Geschäftsjahren zu bestellen. Zum Mitglied der Prüfungskommission dürfen nur Wirtschaftsprüfer oder
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften bestellt werden. Bei der Auswahl der Mitglieder der Prüfungskommission
ist darauf zu achten, dass der Wirtschaftsprüfer oder die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Strukturen
aufweist, die für eine effiziente Prüfung von Unternehmen und Konzernen mit ähnlichen Umsatzvolumina
erforderlich sind, und über Erfahrung in der Prüfung solcher Unternehmen und Konzerne verfügt. Für die
Auswahl der Mitglieder der Prüfungskommission gilt im Übrigen § 271 UGB sinngemäß, jedoch mit der
Maßgabe, dass die Ausschlussgründe weder in der laufenden noch in der vorangegangenen
Finanzierungsperiode vorgelegen sein dürfen. Die Mitglieder dürfen der Prüfungskommission nicht in zwei
aufeinanderfolgenden Funktionsperioden angehören. Die Prüfungskommission kann sich eine
Geschäftsordnung geben. Die Vergütung der Mitglieder der Prüfungskommission hat durch die
Regulierungsbehörde zu erfolgen. Für die Vergütung gilt § 270 Abs. 5 UGB sinngemäß. Die
Regulierungsbehörde hat dem Österreichischen Rundfunk den von ihr entrichteten Vergütungsbedarf mit
Bescheid vorzuschreiben.
(3) Die Prüfungskommission hat den Jahresabschluss einschließlich der Buchführung und den Lagebericht
innerhalb von drei Monaten ab Vorlage zu prüfen. Für Gegenstand und Umfang der Prüfung gilt § 269 UGB
sinngemäß. Ferner hat sich die Prüfung auch auf die Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit
der Führung der Geschäfte sowie auf die Übereinstimmung der Rechnungsführung und der Führung der
Geschäfte mit den gesetzlichen Vorschriften, insbesondere mit § 8a, § 31c und §§ 39 bis 39b zu erstrecken.
Zu diesem Zweck hat die Prüfungskommission auf Basis von Stichproben Einsicht in die gesamte
Rechnungsführung des Österreichischen Rundfunks zu nehmen. Unbeschadet des § 2 Abs. 3 zweiter Satz
umfasst die Prüfungsbefugnis auch die Kontrolle des Umfangs der Tätigkeiten von Tochtergesellschaften im
Sinne dieser Bestimmung sowie die Einhaltung der Beschränkungen der §§ 8a und 31c Abs. 2 und 3.
(4) Die Regulierungsbehörde kann der Prüfungskommission jederzeit und auch abseits der Jahresprüfung
spezifische Prüfungsaufträge erteilen.
(5) Sämtliche Organe und Bedienstete des Österreichischen Rundfunks haben den Mitgliedern der
Prüfungskommission und der Regulierungsbehörde Einsicht in alle Unterlagen zu gewähren und alle
erforderlichen Auskünfte zu erteilen. Im Übrigen gilt § 272 UGB sinngemäß.
(6) Die §§ 273 und 274 UGB über den Prüfungsbericht und den Bestätigungsvermerk sind sinngemäß
anzuwenden. Weiters hat der Bericht Aussagen über alle Feststellungen im Zusammenhang mit der Prüfung
gemäß Abs. 3 dritter Satz enthalten. Ein Prüfungsbericht ist auch im Falle eigenständiger Prüfungen nach
Abs. 4 zu erstellen. Der Prüfungsbericht ist dem Generaldirektor und dem Stiftungsrat zur Stellungnahme
binnen vier Wochen und danach der Regulierungsbehörde mitsamt den abgegebenen Stellungnahmen
vorzulegen. Die Prüfungsberichte sowie sämtliche einen Gegenstand der Prüfung bildenden Unterlagen
sind über einen Zeitraum von zumindest drei Finanzierungsperioden aufzubewahren und für allfällige
nachprüfende Kontrollen bereitzuhalten.
(7) Die Mitglieder der Prüfungskommission trifft gegenüber der Regulierungsbehörde keine
Verschwiegenheitspflicht. Die Mitglieder der Prüfungskommission haben der Regulierungsbehörde alle
Auskünfte zu erteilen sowie Unterlagen vorzulegen, welche die Regulierungsbehörde zur Ausübung der ihr
gesetzlich eingeräumten Zuständigkeiten benötigt. Die Regulierungsbehörde kann bei der Ausübung der ihr
gesetzlich eingeräumten Prüfpflichten darüber hinaus Sachverständige heranziehen.
MUHR- Zusammenfassung

Bundesverwaltungsgericht
• Rechtsaufsichtsbehörde (in 1. und letzter Instanz) und Verwaltungsstrafbehörde
gegenüber ORF
• entscheidet über die Verletzung von Bestimmungen des ORF-G
• auf Antrag der geschädigten Person
• auf Grund von Beschwerden: geschädigte natürl. oder juristische Person und mind. 120
Gebührenzahler
• auf Antrag: Bund, Länder, Publikumsrat, mind. 1/3 der Mitglieder des Stiftungsrates,
KommAustria-Anzeige
• Entscheidung: Feststellung, Aufhebung, Veröffentlichung

anderes Beispiel aus dem Unterricht:


Fällt Prostitution unter den höchstpersönlichen Lebensbereich?
Höchstpersönlicher Lebensbereich
 -) dazu gehört: Sexualität, Gesundheit
 -) nicht
dazu gehört: Arbeit, Vermögen
Es kommt auf die Lokalität drauf an – ob es öffentlich ist oder nicht. Öffentlich ausgeübte
Prostitution fällt sicher nicht unter den höchstpersönlichen Lebensbereich.
§7.1 Es ist unzulässig den höchstpersönlichen Lebensbereich in einem Medium
darzustellen.
MUHR- Zusammenfassung

3. Rundfunkrecht – Private und


Onlinemedien
• Rechtsgrundlage Privatradiogesetz (PrR-G)
• terrestrisches Radio (bundesweit, nicht bundesweit), Kabel- und Sat-Radio
• Zulassung, Behördenentscheidung


Frequenzzuordnung und Zulassung


Wenn es mehrere Anwerber für eine Frequenz gibt, dann muss entschieden werden
(Kriterienwettbewerb nach Ausschreibung, Versteigerung, etc.). Das läuft über eine
bestimmte Behörde (meist KommAustria). Frequenzen können auch wieder freigegeben
werden.
Für die Frequenzzuteilung ist jeweils die Zustimmung der für die Frequenzverwaltung
zuständigen Behörde erforderlich.
Site-Sharing = „Netzehe“

Frequenzzuordnung für analogen terrestrischen Hörfunk


§ 10. (1) Die Regulierungsbehörde hat die drahtlosen terrestrischen Übertragungskapazitäten nach
Frequenz und Standort dem Österreichischen Rundfunk und den privaten Hörfunkveranstaltern unter
Berücksichtigung der topographischen Verhältnisse, der technischen Gegebenheiten und der
internationalen fernmelderechtlichen Verpflichtungen Österreichs nach Maßgabe und in der Reihenfolge
folgender Kriterien zuzuordnen:
1. Für den Österreichischen Rundfunk ist eine Versorgung im Sinne des § 3 ORF-G, BGBl. Nr. 379/1984, mit
höchstens drei österreichweit sowie neun bundeslandweit empfangbaren Programmen des Hörfunks zu
gewährleisten, wobei für das dritte österreichweite Programm der Versorgungsgrad der zum Betrieb eines
Rundfunkempfangsgerätes (Hörfunk) berechtigten Bewohner des Bundesgebietes ausreicht, wie er am 1.
Mai 1997 in jedem Bundesland bestand;
2. darüber hinaus verfügbare Übertragungskapazitäten sind Hörfunkveranstaltern auf Antrag zur
Verbesserung der Versorgung im bestehenden Versorgungsgebiet zuzuordnen, sofern sie dafür geeignet
sind und eine effiziente Nutzung des Frequenzspektrums gewährleistet ist;
3. darüber hinaus verfügbare Übertragungskapazitäten sind auf Antrag für den Ausbau der Versorgung
durch den Inhaber einer bundesweiten Zulassung zuzuordnen. Bei der Auswahl zugunsten eines Inhabers
einer bundesweiten Zulassung ist jenem der Vorzug einzuräumen, dessen Versorgungsgebiet in
Bevölkerungsanteilen berechnet kleiner ist;
4. darüber hinaus verfügbare Übertragungskapazitäten sind auf Antrag entweder für die Erweiterung
bestehender Versorgungsgebiete heranzuziehen oder die Schaffung neuer Versorgungsgebiete zuzuordnen.
Bei dieser Auswahl ist auf die Meinungsvielfalt in einem Verbreitungsgebiet, die Bevölkerungsdichte, die
Wirtschaftlichkeit der Hörfunkveranstaltung sowie auf politische, soziale, kulturelle Zusammenhänge
Bedacht zu nehmen. Für die Erweiterung ist Voraussetzung, dass durch die Zuordnung ein unmittelbarer
Zusammenhang mit dem bestehenden Versorgungsgebiet gewährleistet ist. Für die Schaffung eines neuen
Versorgungsgebietes muss gewährleistet sein, dass den Kriterien des § 12 Abs. 6 entsprochen wird.
(2) Doppel- und Mehrfachversorgungen sind nach Möglichkeit zu vermeiden.
(3) Die Regulierungsbehörde kann durch Verordnung Übertragungskapazitäten bestimmen, die zur Planung
neuer Versorgungsgebiete reserviert werden. Die Festlegung hat unter Berücksichtigung des Grundsatzes
der Frequenzökonomie zu erfolgen, wobei darauf Bedacht zu nehmen ist, gegebenenfalls durch die
Verbindung mehrerer Übertragungskapazitäten möglichst großräumige Versorgungsgebiete zu schaffen, um
eine wirtschaftliche Hörfunkveranstaltung zu ermöglichen. Die Verordnung ist jährlich zu überprüfen.
(4) Übertragungskapazitäten, die gemäß § 13 Abs. 1 Z 1, 2 oder 4 ausgeschrieben wurden, können nur in
ihrer Gesamtheit gemäß Abs. 1 Z 4 beantragt und zugeordnet werden. § 12 Abs. 2, 7 und 8 sind
anzuwenden.
MUHR- Zusammenfassung

Programmveranstaltung
Es muss objektiv berichtet werden. Private Sender finanzieren sich durch Werbung und
Aktionäre, nicht aber durch Gebühren. Die Rundfunkgebühren (wie z.B GIS) sind Resultat
des Gesetzesgebers. Frequenzen werden hoheitlich verwaltet.
Kein umfassender Programmauftrag wie nach ORF-G. Relevant sind lediglich die
Programmgrundsätze (§§ 16 ff PrR-G) und Werbebestimmungen (§§ 19 f PrR-G) siehe
weiter unten

Werbebestimmungen: (§§ 19 f PrR-G)


Werbung § 19.
(1) Werbesendungen (Spots, Kurzsendungen und gestaltete Werbesendungen einschließlich
gestalteter An- und Absagen von Patronanzsendungen) dürfen im Jahresdurchschnitt die tägliche
Dauer von insgesamt 172 Minuten nicht überschreiten, wobei Abweichungen von höchstens 20
vH pro Tag zulässig sind. Nicht in die höchstzulässige Dauer einzurechnen sind Hinweise des
Hörfunkveranstalters auf eigene Sendungen und auf Begleitmaterialien, die direkt von diesen
Sendungen abgeleitet sind, sowie Beiträge im Dienst der Öffentlichkeit, kostenlose
Spendenaufrufe zu wohltätigen Zwecken und ungestaltete An- und Absagen von
Patronanzsendungen.
(2) Werbesendungen für Tabakwaren und Spirituosen sowie unter der Wahrnehmungsgrenze
liegende Werbung sind unzulässig.
(3) Werbung muss leicht als solche erkennbar und durch akustische Mittel eindeutig von anderen
Programmteilen getrennt sein.
(4) a) Werbung darf nicht irreführen und den Interessen der Verbraucher nicht schaden.
b) Schleichwerbung ist unzulässig. Schleichwerbung ist die Erwähnung von Waren,
Dienstleistungen, Namen, Marken oder Tätigkeiten eines Herstellers von Waren oder eines
Erbringers von Dienstleistungen in Programmen, wenn sie vom Hörfunkveranstalter absichtlich zu
Werbezwecken vorgesehen ist und die Allgemeinheit hinsichtlich des eigentlichen Zweckes dieser
Erwähnung oder Darstellung irreführen kann. Eine Erwähnung oder Darstellung gilt insbesondere
dann als beabsichtigt, wenn sie gegen Entgelt oder eine ähnliche Gegenleistung erfolgt.
c) In der Werbung dürfen keine Personen auftreten, die regelmäßig Nachrichtensendungen und
Sendungen zum politischen Zeitgeschehen vorstellen.
d) Ein Werbetreibender darf keinen redaktionellen Einfluss auf den Programminhalt ausüben.
(5) a) Eine Patronanzsendung liegt vor, wenn ein nicht im Bereich der Produktion von
Hörfunkprogrammen tätiges öffentliches oder privates Unternehmen einen Beitrag zur
Finanzierung solcher Werke mit dem Ziel leistet, den Namen, die Marke, das Erscheinungsbild, die
Tätigkeit oder die Leistung des Unternehmens zu fördern.
b) Patronanzsendungen müssen folgenden Anforderungen genügen:
1. Inhalt und Programmplatz einer Patronanzsendung dürfen vom Auftraggeber auf keinen Fall in
der Weise beeinflusst werden, dass die Verantwortung und die redaktionelle Unabhängigkeit des
Hörfunkveranstalters in Bezug auf die Sendungen angetastet werden.
2. Sie sind als Patronanzsendung durch den Namen des Auftraggebers oder einen Hinweis auf
seine Produkte oder Dienstleistungen oder ein entsprechendes unterscheidungskräftiges Zeichen
am Programmanfang oder am Programmende eindeutig zu kennzeichnen (An- oder Absage).
3. Sie dürfen nicht zu Kauf, Miete oder Pacht von Erzeugnissen oder zur Inanspruchnahme von
Dienstleistungen des Auftraggebers oder eines Dritten, insbesondere durch spezifische
verkaufsfördernde Hinweise auf diese Erzeugnisse oder Dienstleistungen anregen.
c) Patronanzsendungen dürfen nicht von natürlichen Personen oder juristischen Personen in
Auftrag gegeben werden, deren Haupttätigkeit die Herstellung oder der Verkauf von Erzeugnissen
oder die Erbringung von Dienstleistungen ist, für die die Werbung gemäß Abs. 2 oder nach
anderen gesetzlichen Bestimmungen verboten ist.
MUHR- Zusammenfassung

d) Bei Patronanzsendungen von Unternehmen, deren Tätigkeit die Herstellung oder den Verkauf
von Arzneimitteln bzw. das Anbieten medizinischer Leistungen umfasst, darf nur auf den Namen
oder das Erscheinungsbild des Unternehmens hingewiesen werden, nicht aber auf therapeutische
Behandlungen oder auf Arzneimittel, die nur auf ärztliche Verordnung erhältlich sind.
e) Nachrichtensendungen und Sendungen zur politischen Information dürfen nicht im Sinne von
Abs. 5 lit. a finanziell unterstützt werden.

Privatradiogesetz §16
Programmgrundsätze
§ 16. (1) Die auf Grund dieses Bundesgesetzes veranstalteten Programme haben den Grundsätzen der
Objektivität und Meinungsvielfalt zu entsprechen.
(2) Die Veranstalter haben in ihren Programmen in angemessener Weise insbesondere das öffentliche,
kulturelle und wirtschaftliche Leben im Versorgungsgebiet darzustellen. Dabei ist den im Versorgungsgebiet
wesentlichen gesellschaftlichen Gruppen und Organisationen nach Maßgabe redaktioneller Möglichkeiten
Gelegenheit zur Darstellung ihrer Meinungen zu geben.
(3) Sendungen dürfen keinen pornographischen oder gewaltverherrlichenden Inhalt haben.
(4) Alle Sendungen müssen im Hinblick auf ihre Aufmachung und ihren Inhalt die Menschenwürde und die
Grundrechte anderer achten und dürfen nicht zu Hass auf Grund von Rasse, Geschlecht, Behinderung
Religion und Nationalität aufstacheln.
(5) Berichterstattung und Informationssendungen haben den anerkannten journalistischen Grundsätzen zu
entsprechen. Nachrichten sind vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf
Wahrheit und Herkunft zu prüfen.
(6) Abs. 2 gilt nicht für Programme, die auf im Wesentlichen gleichartige Inhalte (Spartenprogramme) oder
Zielgruppen beschränkt sind.

(6) Die Übertragung von Gottesdiensten und Sendungen religiösen Inhalts darf nicht durch
Werbung unterbrochen werden. Nachrichtensendungen dürfen für jeden programmierten Zeitraum
von mindestens 30 Minuten höchstens einmal für Werbung unterbrochen werden. Die
Übertragung von Kindersendungen darf für jeden programmierten Zeitraum von mindestens 30
Minuten höchstens einmal unterbrochen werden, jedoch nur wenn die Gesamtdauer der Sendung
nach dem Sendeplan mehr als 30 Minuten beträgt.
(7) Der Hörfunkveranstalter hat für sein Sendegebiet ein Tarifwerk des Werbefunks festzusetzen.

Behördenstruktur
• Rechtsgrundlage = KommAustria-Gesetz (KOG)
• Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria)
• Zulassung, Rechtsaufsicht, Verwaltungsstrafbehörde über
Privatrundfunkveranstalter
• Verwaltungsbehörde für alle Rundfunkfrequenzen
• Bundesverwaltungsgericht (BVwG)
• Berufungsbehörde gegen Bescheide der KommAustria
• Rechtsaufsichtbehörde über ORF
• Rundfunk- und Telekommunikationsregulierungs-GmbH (RTR-GmbH)

Werberegelungen ( siehe auch Werbebestimmungen)


• im Jahresschnitt 172 min täglich (+/- 20 % pro Tag)
• Werbebeschränkungen
• Trennungsgrundsatz
• Unterbrecherwerbung zulässig
MUHR- Zusammenfassung

Werbung muss für den Zuseher bzw. Zuhörer durch akustische und visuelle Mittel deutlich
erkennbar sein und muss sich ganz klar vom Programm abgrenzen. Es gibt auch klare
Richtlinien für Werbungen nach bzw. zwischen Kindersendungen. Die Quantität ist klar
geregelt: 42min / Tag (Abweichungen von +/- 20 % sind ok). Werbung muss deutlich
gekennzeichnet sein und in Blöcken ausgestrahlt werden.
Sonderwerbeformen: keine Spots, Wettquoten bei der Halbzeit, Sponsoring, Product
Placement,..

Diese Formen von Werbung müssen ebenso deutlich gekennzeichnet sein. (am besten
akustisch UND visuell)
Sponsoring darf den Inhalt eines Programmes nicht beeinflussen (Programmhoheit) und
auch keine Kaufaufforderung aufweisen.

Kurzberichterstattungsrecht - § 5 Fernseh-Exklusivrechtegesetz,

„Kurzberichterstattung“
Abs 1: Ein Fernsehveranstalter, der ausschließliche Übertragungsrechte an einem Ereignis
von allgemeinem Informationsinteresse erworben hat, hat jedem in einer Vertragspartei
des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder in einer Vertragspartei des
Europäischen Übereinkommens über das grenzüberschreitende Fernsehen vom 5. Mai
1989, BGBl. III Nr. 164/1998, niedergelassenen Fernsehveranstalter auf Verlangen und zu
fairen, angemessenen und diskriminierungsfreien Bedingungen das Recht auf
Kurzberichterstattung zu eigenen Sendezwecken einzuräumen. Ein allgemeines
Informationsinteresse liegt dann vor, wenn zu erwarten ist, dass das Ereignis auf Grund
seiner Bedeutung breiten Niederschlag in der Medienberichterstattung in Österreich oder
in einer anderen in dieser Bestimmung genannten Vertragspartei finden wird.

§ 18a Urheberrechtsgesetz: „Zurverfügungstellungsrecht“


• (1) Der Urheber hat das ausschließliche Recht, das Werk der Öffentlichkeit
drahtgebunden oder drahtlos in einer Weise zur Verfügung zu stellen, dass es
Mitgliedern der Öffentlichkeit von Orten und zu Zeiten ihrer Wahl zugänglich ist.
• (2) Wenn sich dieses Gesetz des Ausdrucks “ein Werk der Öffentlichkeit zur Verfügung
stellen” oder “öffentliche Zurverfügungstellung eines Werkes” bedient, ist darunter
nur die dem Urheber nach Abs. 1 vorbehaltene Verwertung zu verstehen.
MUHR- Zusammenfassung

Facebook:

Nutzungsbedingungen, zB Streitfälle
1.) Du wirst sämtliche Ansprüche, Klagegegenstände oder Streitfälle („Anspruch“), die du
uns gegenüber hast und die sich aus dieser Erklärung oder aus Facebook oder in
Verbindung damit ergeben, ausschließlich vor einem Staats- oder Bundesgericht in Santa
Clara County, Kalifornien, klären. Diese Erklärung sowie alle Ansprüche, die
möglicherweise zwischen dir und uns entstehen, unterliegen den Gesetzen des
Bundesstaates Kalifornien, unter Ausschluss der Grundsätze des Kollisionsrechts. Du
erklärst dich damit einverstanden, dich bei einem Prozess über alle derartigen Ansprüche
der personenbezogenen Zuständigkeit der Gerichte in Santa Clara County, Kalifornien, zu
unterwerfen.
2.) Wenn jemand einen Anspruch bezüglich deiner Handlungen, deiner Inhalte oder deiner
Informationen auf Facebook gegen uns erhebt, wirst du uns von sämtlichen Schäden,
Verlusten und Ausgaben (einschließlich angemessener Anwaltshonorare und
Rechtskosten) schadlos halten.

Stichworte:
• Vorratsdatenspeicherung
• Leistungsschutzrecht für Verleger
• YouTube-GEMA
• Wikileaks
• ACTA
• Medienkooperations- und –förderungs-transparentzgesetz (MedKF-TG)

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