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Jahresbericht
DROBS Aurich/Norden | DROBS Emden | DROBS Leer
www.drobs.info
Inhaltsverzeichnis
Ein Mann geht von Bord 4
„Der Neue“ stellt sich vor 6
Die DROBS Leer in neuen Räumlichkeiten 8
Aktuelles
Angebote 22
Fachstellen 23
Mitarbeiter*innen der Fachstellen 24
1. Die Fähigkeit, ein volles Menschenleben bis zum Ende Ich will nicht sagen, dass Menschen, die in einzelnen der ge-
zu führen nannten Punkte eingeschränkt sind, kein erfülltes Leben ha-
2. Gesundheit insbesondere als Ernährung, Wohnen, ben können, vielmehr möchte ich ausdrücken, dass Sucht-
Sexualität und Mobilität hilfe immer ein wichtiger Baustein kommunaler Hilfssysteme
bleiben wird und wir gemeinsam noch mehr auf Präventions-
3. Fähigkeit, unnötigen Schmerz zu vermeiden und Möglichkeiten schauen sollten.
freudvolle Erlebnisse zu haben
4. Fähigkeit, fünf Sinne zu benutzen, sich etwas vorstel- Ich freue mich sehr darauf, mit meinen Kollegen/innen,
len und denken zu können die mich so toll aufgenommen haben, aber auch mit allen
Mitstreiter*innen interdisziplinär, einrichtungs- und träger-
5. Bindungen zu Dingen und Personen einzugehen, zu übergreifend zu einem „Guten Leben“ in Ostfriesland beitra-
lieben, zu trauern, Sehnsucht und Dankbarkeit zu gen zu können.
empfinden
6. Sich Vorstellungen vom Guten zu machen und kritisch In diesem Sinne freue ich mich auf die Herausforderung und
über die eigene Lebensplanung nachzudenken die Zusammenarbeit mit Ihnen.
7. Für andere und bezogen auf andere zu leben, verschie-
dene Formen familiärer und sozialer Beziehungen ein Mit freundlichem Gruß
zugehen
8. Verbundenheit mit Tieren und Pflanzen und der
ganzen Natur zu (er-)leben
Henning Fietz
9. Fähigkeit zu lachen, zu spielen und Freude an Erholung
zu haben
10. Das eigene Leben und nicht das eines anderen zu leben.
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Die DROBS Leer in neuen Räumlichkeiten
Anfang Mai war es endlich soweit! Die Kolleg*innen freuen sich nun
Nach etwa einjähriger Umbauzeit über helle, freundliche Räume und
konnten die Mitarbeiter*innen der eine angenehme Arbeitsatmosphä-
Fachstelle die frisch renovierten re durch die räumliche Entflechtung
Räumlichkeiten im Erdgeschoss un- und die professionelle Ausstattung.
seres Gebäudes am Bahnhofsring 12
beziehen. Damit wird das gesam- Am 16.08.2017 hatten wir die Ge-
te Gebäude, das vor drei Jahren in legenheit, unsere Arbeit im Sozi-
den Besitz unseres Trägervereins alausschuss des Landkreises Leer
überging, von der Fachstelle und darzustellen. Viele Ausschussmit-
der Suchtkrankenhilfe Ostfriesland glieder folgten vor der Sitzung unse-
(Ambulant Betreutes Wohnen) ge- rer Einladung und nahmen die neu-
nutzt. Seit Januar 2018 sind auch en Räumlichkeiten in Augenschein.
Geschäftsführung und Verwaltung Wir freuen uns über die durchwegs
hier untergebracht. positiven Rückmeldungen.
Insbesondere Suchtmediziner*innen sehen in der Substitu- bar gilt und Opiatsubstitution analog zur Diabetesbehandlung
tionsbehandlung für opioidabhängige Menschen heute den wohl auf ein Leben lang ausgerichtet sei.
„Goldstandard“ in der Behandlung Drogenabhängiger.
Die Ausrichtung auf eine lebenslange Substitution spiegelt
Abstinenzorientierte Suchtrehabilitationen in Suchtfach- sich auch in der Veränderung der Betäubungsmittelver-
kliniken werden weniger beantragt, wie sich aus einer Be- schreibungsverordnung (BtMVV) wieder: Substitution als
fragung der Fachstellen für Sucht und Suchtprävention der primär medikamentöse Behandlung bei ggf. freiwilliger In-
Deutschen Rentenversicherung Bund in 2017 ableiten lässt. anspruchnahme von begleitenden Betreuungsmaßnahmen.
Wobei es durchaus Kliniken gibt, die Suchtrehabilitationen Das Gesamtpaket, das sich Anfang der 90er Jahre einmal
unter Substitution anbieten. Allerdings gestaltet es sich für ei- „Methadon-gestützte Psycho-/Sozialtherapie für Heroinab-
nen substituierten „Reha-Willigen“ unterschiedlich schwierig, hängige“ nannte, wurde stark reduziert und die Psychosoziale
eine passgenaue, vom jeweiligen Kostenträger (i. d. Regel von Betreuung (PSB) ist heute allenfalls noch optional.
den Rentenversicherungen) anerkannte Fachklinik zu finden.
Auch fehlt es gelegentlich an motivierender Unterstützung Während Substitutionspatient*innen vor Juni 2017 zur PSB
durch den Substitutionsanbieter, da die Sucht als nicht heil- verpflichtet waren, entscheiden nun die Ärzt*innen, ob eine
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PSB notwendig ist. Dies bedeutet weniger Verpflichtungen Wie entwickelte sich die Substitution?
und weniger Aufwand für Patient*innen und Mediziner*innen
– die BtMVV kommt diesem Verständnis von Effektivität sehr Nachdem etwa Mitte der 80er eine besondere Sorge um die
entgegen. Ausweitung der HIV-/AIDS- Erkrankungen in der Öffentlich-
keit diskutiert wurde und dabei u.a. intravenös konsumierende
So muss sich die professionelle Suchthilfe heute vielleicht fra- „Heroinjunkies“ durch deren „Needle Sharing“ (gemeinsame
gen, wieso es ihr nicht gelungen ist, ihre Leistungen im Be- Spritzenbenutzung) und Beschaffungssexualität als mögliche
reich der PSB hervorzustellen und die Notwendigkeit der PSB Überträger identifiziert worden waren, entstand in der profes-
- im Sinne ganzheitlicher Betrachtung ausgerichtet am Indi- sionellen Drogenhilfe ein Paradigmenwechsel: Weg vom Kö-
viduum - im Rahmen einer Gesamtbehandlung fortbestehen nigsweg der abstinenzorientierten Langzeittherapie, Hin zur
zu lassen. Dazu ist ein Blick in die Historie sinnvoll: breiteren Betrachtung der verschiedenen Aspekte und damit
auch zu umfassenderen niedrigschwelligen Angeboten für
süchtige Menschen.
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Substitutionsbehandlung bei Opioid-Abhängigkeit
Die Methadongestützte Psycho-Sozialtherapie für Heroinabhängi-
ge fand ihren Weg in die Suchthilfe: Suchtmediziner*innen wur-
den ausgebildet und hatten in ihren Antragstellungen für diese
Patient*innengruppe gegenüber der o.g. Kommission zu doku-
mentieren, dass psychosoziale Begleitmaßnahmen beabsichtigt
oder eingeleitet waren. Das Land Niedersachsen stellte Mittel zur
Verfügung, damit in sogenannten Schwerpunktregionen Fachkräfte
für PSB in anerkannten Drogenberatungsstellen zusätzlich einge-
stellt werden konnten. Die NLS (Niedersächsische Landesstelle für
Suchtfragen) übernahm die Begleitung, Koordination und Unter-
stützung des Fachaustausches der PSB-Fachkräfte. Die Zuführung
zu dieser Behandlung geschah zum Teil über die Fachkräfte. Die
Patient*innen wandten sich aber auch selbst an Ärzt*innen, die die
Berechtigung zur Substitution erlangt hatten.
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Spielergedicht
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Prävention ist unerlässlich
Wie hieß es doch schon früher beim Zahnarzt?
Vorbeugen ist besser als bohren!
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Eine kreative Praktikantin
Wibke Decker, Studentin an der Hochschule Ostfriesland, Fach-
bereich Sozialwesen, berichtet über ihre Erfahrungen die sie
während eines studienbegleitenden Praktikums und während
ihres Projektstudiums in der Fachstelle DROBS Emden gemacht
hat.
Im Jahr 2017 wurden insgesamt 58 Personen im Alter bis 18 Telefonnummer versehen, was letztendlich zumindest zu 15
Jahren mit einer Alkoholvergiftung in die Ubbo-Emmius-Kli- Elterngesprächen führte. Acht Jugendliche nahmen das Ge-
nik eingeliefert. Nicht alle landeten in der mit uns zusammen- sprächsangebot wahr und kamen mit elterlicher Begleitung
arbeitenden Pädiatrischen Abteilung. und anschließendem gemeinsamen Gespräch in die Bera-
tungsstelle. Weitere sieben Eltern nahmen „nur“ eine telefo-
In der Summe gingen bei uns 29 Faxe betroffener Personen nische Beratung wahr, weil ihre Kinder ein weiteres Gespräch
ein, von denen elf von vornherein kein weiteres Gespräch ablehnten, Es kam aber auch vor, dass die Eltern ein weiteres
wünschten. Von den restlichen 18 Schweigepflichtserklä- Vorgehen nicht für notwendig erachteten.
rungen waren drei leider mit einer nicht zu erreichenden
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Von unseren HaLT-Jugendlichen waren fünf Mädchen und Besonders erfreulich ist für uns, dass im Jahr 2017 das HaLT-
sechs Jungen 13 bzw. 14 Jahre alt. Im Alter von 15 Jahren (14 Projekt mit einer vertraglichen Vereinbarung zwischen Land-
weiblich, 2 männlich), 16 Jahren (10 weiblich, 6 männ- lich) kreis, Stadt und unserem Trägerverein für die Laufzeit von
und 17 Jahren (6 weiblich, 10 männlich), waren insgesamt 48 drei Jahren verstetigt wurde. Bislang war zwar im gegensei-
Personen im Krankenhaus registriert. tigen Vertrauen die Maßnahme von Jahr zu Jahr verlängert
worden – aber mit diesem Vertrag ist auch ein deutlicheres
Es zeigt sich, dass nach wie vor viel zu tun ist und dass im- Zeichen in Richtung Kontinuität für unsere Präventionsarbeit
mer wieder Kontakt mit dem (auch wechselnden) Personal gegeben worden.
der Krankenstation gehalten werden muss, um eine gewisse
Verbindlichkeit, und ein gewisses Maß an Motivationsarbeit
aufrecht gehalten werden kann.
Bahnhofsring 12 leer@drobs.info
26789 Leer www.drobs.info
Der Vostand
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Mitgliedschaften & Förderungen
Aktion Mensch
Die Aktion Mensch gibt es seit mehr als 50 Jahren. Seit ihrer Gründung hat
sie viel erreicht – zusammen mit ihren Partnern von der Freien Wohlfahrts-
pflege und dem ZDF. Die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinde-
rung haben sich in den Jahren deutlich verbessert. Rund 3,9 Milliarden Euro
konnte die Aktion Mensch insgesamt an soziale Projekte weitergeben. Das ist
nur möglich, weil rund vier Millionen Menschen regelmäßig bei der Lotterie
mitspielen.
Spendenkonten
DROBS Aurich-Norden DROBS Emden DROBS Leer
DE39 2802 0050 8318 8920 00 DE74 2845 0000 0000 0645 50 DE40 2855 0000 0000 5203 38
OLBODEH2XXX BRLADE21EMD BRLADE21LER
OLB Aurich Stadtsparkasse Emden Sparkasse Leer-Wittmund
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Angebote
Verwaltung
Medizinische Leitung &
Ambulante Rehabilitation:
DROBS Aurich/Norden
Michael Frantz-Wielstra Elke Prins Maike Roskam Ute Berger Marcel Kahmann
Dipl.-Sozialpädagoge Dipl.-Psychotherapeutin Dipl.-Sozialpädagogin Dipl.-Sozialpädagogin Dipl.-Sozialpädagoge
Suchttherapeut HALT-Fachkraft Suchttherapeutin
Kassenführerin Leer
Kinder & Jugend-
psychotherapeut Leer
Leer
24
DROBS Emden
DROBS Leer
Hartwig Witt Hilke Bosse Bettina Schmidt Frieda Buss Ingolf Majuntke
Dipl.-Sozialpädagoge MA Soz. Dienste in Verwaltungsfachkraft Dipl.-Sozialpädagogin Dipl.-Sozialpädagoge
Suchttherapeut einer alternden Gesell. Kassenführerin Suchttherapeutin
Psychotherapeut HPG BA Public Health Leer
Kinder & Jugend- Suchttherapeutin
psychotherapeut er
Leer
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Allgemeine statistische Übersicht der DROBS Aurich/Norden
676 Klient*innen hatten 2017 Kontakt zur DROBS, davon waren Klientenzentrierte Übersicht
156 weibliche Personen Alter Gesamt
520 männliche Personen
12-17 60 22 82
4740 Beratungs- & Betreuungskontakte 18-19 53 8 61
7 Einzel-Informationsgespräche
54 Klient*innen befanden sich im Rahmen unseres „AmbuReha-Verbundes“ bei uns in ambulanter Rehabilitation
181 Klient*innen wurden im Rahmen ihrer Substitutionsbehandlung von uns psychosozial begleitet
26
Allgemeine statistische Übersicht der DROBS Emden
518 Klient*innen hatten 2017 Kontakt zur DROBS, davon waren Klientenzentrierte Übersicht
126 weibliche Personen Alter Gesamt
392 männliche Personen
12-17 51 12 63
6148 Beratungs- & Betreuungskontakte 18-19 25 3 28
6 Einzel-Informationsgespräche
54 Klient*innen befanden sich im Rahmen unseres „AmbuReha-Verbundes“ bei uns in ambulanter Rehabilitation
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Allgemeine statistische Übersicht der DROBS Leer
581 Klient*innen hatten 2017 Kontakt zur DROBS, davon waren Klientenzentrierte Übersicht
107 weibliche Personen Alter Gesamt
474 männliche Personen
12-17 26 12 38
4964 Beratungs- & Betreuungskontakte 18-19 22 2 24
5 Einzel-Informationsgespräche
54 Klient*innen befanden sich im Rahmen unseres „AmbuReha-Verbundes“ bei uns in ambulanter Rehabilitation
153 Klient*innen wurden im Rahmen ihrer Substitutionsbehandlung von uns psychosozial begleitet
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Gesamtstatistik der Fachstellen
Die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention Aurich/Norden, Emden und Leer führten ihre Statistik im Jahr 2017 mit Patfak/
PFW-light (Redline Data), das den Anforderungen des Landes entspricht.
“Nicht alles was man zählen kann, zählt auch und nicht alles was zählt, kann man zählen.“
Albert Einstein (Physiker, *14.03.1879, †18.04.1955)
Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.
Gesamtklienten 2017
Hauptdiagnosen 2017
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Gesamtstatistik der Fachstellen
Entwicklung der Klientenzahlen
30
Altersstruktur Gesamt 2017
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Kerndatensatz 2017 der Fachstellen
Geschlecht DROBS Aurich/Norden DROBS Emden DROBS Leer
männlich 520 403 474
weiblich 156 133 107
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Kerndatensatz 2017 der Fachstellen
Maßnahmen und Interventionen DROBS Aurich/Norden DROBS Emden DROBS Leer
PF - Prävention und Frühintervention 5 15 45
Beratung & Betreuung 611 506 493
SBS - Sucht & Drogenberatung 611 444 458
PSB - Psychsoziale Begleitung Substituierter 175 102 129
Beschäftigung, Qualifizierung, Arbeitsförderung 18 1 0
AOB - Arbeitsmarktorientierte Beratung 18 1 0
Suchtbehandlung 42 38 48
ARS - Ambulante medizinische Rehabilitation 18 15 22
ARS - unter Substitution 2 1 1
ARS - als Teil einer Kombibehandlung 6 2 2
KOM - Kombibehandlung 3 0 8
KOM - unter Substitution 2 0 0
NAS - (Reha) Nachsorge 3 0 9
AEF - Ambulante Entlassform 0 0 3
WAB - Wechsel in die Ambulante Behandlungsform 2 0 3
Kooperation während der Betreuung DROBS Aurich/Norden DROBS Emden DROBS Leer
Kooperation während der Betreuung 520 445 442
mit sozialem Umfeld 213 226 134
mit Selbsthilfe 0 0 2
mit Arbeitgeber, Betrieb oder Schule 6 16 16
mit ärztlicher Praxis 225 75 215
mit psychotherapeutischer Praxis 6 4 2
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Kooperation während der Betreuung DROBS Aurich/Norden DROBS Emden DROBS Leer
mit allgemeinem Krankenhaus 34 42 47
mit Einrichtung der Akutbehandlung 2 0 10
mit Psychatrischem Krankenhaus 21 69 53
mit ambulanter Suchthilfeeinrichtung 34 101 35
mit stationärer Suchthilfeeinrichtung 63 75 90
(Rehabilitation, Adaption)
mit Soziotherapeutischer Einrichtung 26 52 41
mit anderen Beratungsdiensten 7 27 16
z.B. Ehe-, Familien-, Erziehungsberatung
Sozial-psychiatrischer Dienst
mit Schuldnerberatung 1 5 3
mit Einrichtung der Jugendhilfe 29 20 10
mit Jugendamt 21 9 10
mit Wohnungslosenhilfe 2 11 17
mit Agentur für Arbeit /Jobcenter 4 44 58
mit Polizei / Justiz/ Bewährungshilfe 120 84 108
mit Einrichtung im Präventionssektor 1 3 0
mit Kosten- /Leistungsträger 105 97 155
mit Sonstige Einrichtungen / Institution 43 175 77
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Fachstellen für Sucht und Suchtprävention
Bankverbindung:
Sparkasse Leer-Wittmund
Iban: DE40 2855 0000 0000 5203 38 Bic: BRLADE21LER