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2020
Übungsblatt 3
Anmerkung:
Kleinere Zwischenbeweise, die man sich zunutze macht, mit einem Sternchen (*) markiert.
Diese findet man zu der dazugehörigen Aufgabe auf der letzten Seite unter Hilfsbeweise.
H1
a)
Z.z. Für alle a, b, c > 0 gilt:
𝑎 𝑎+𝑐
𝑎<𝑏 ⇔ <
𝑏 𝑏+𝑐
Direkter Beweis:
Sei die die Aussage für beliebig aber feste a, b, c > 0 mit a < b wahr, dann müssten
folgendes gelten:
𝑎 𝑎+𝑐
<
𝑏 𝑏+𝑐
𝑎+𝑐
Man zieht nach von der rechten Seite ab, indem man auf beide Seiten das Inverse (*1)
𝑏+𝑐
davon dazu addiert:
𝑎 𝑎+𝑐 𝑎+𝑐 𝑎+𝑐
− < −
𝑏 𝑏+𝑐 𝑏+𝑐 𝑏+𝑐
𝑎 𝑎+𝑐
⟺ − <0
𝑏 𝑏+𝑐
𝑎(𝑏 + 𝑐) 𝑏(𝑎 + 𝑐)
⟺ − <0
𝑏(𝑏 + 𝑐) (𝑏 + 𝑐)
𝑎𝑏 + 𝑎𝑐 + (−𝑏(𝑎 + 𝑐))
⟺ <0
𝑏(𝑏 + 𝑐)
𝑎𝑏 + 𝑎𝑐 + (𝑏(−(𝑎 + 𝑐)))
⟺ <0
𝑏(𝑏 + 𝑐)
𝑎𝑏 + 𝑎𝑐 + (𝑏(−𝑎 − 𝑐))
⟺ <0
𝑏(𝑏 + 𝑐)
𝑎𝑏 + 𝑎𝑐 + (−𝑏𝑎 − 𝑏𝑐)
⟺ <0
𝑏(𝑏 + 𝑐)
𝑎𝑐 + 𝑏𝑎 − 𝑏𝑎 − 𝑏𝑐
⟺ <0
𝑏(𝑏 + 𝑐)
𝑎𝑐 − 𝑏𝑐
⟺ <0
𝑏(𝑏 + 𝑐)
Im Zähler ist b positiv und b+c positiv, da a, b, c > 0. Nach Lemma 2.17 V ist das Ergebnis
damit positiv. Man kann den daher auf beiden Seiten zum verschwinden bringen, indem man
mit dem Inversem (*2) davon multipliziert ohne, dass das Ungleichheitszeichen sich ändert.
1
Von Fatih Kandemir und Daniel Miller am 30.11.2020
⟺ 𝑎𝑐 < 𝑏𝑐
C ist positiv und dessen Inverse damit ebenfalls. Man multipliziert diesen auf beiden Seiten
und erhält:
2
Von Fatih Kandemir und Daniel Miller am 30.11.2020
H3a
𝑥 + 1 ≥ 0 ⇔ 𝑥 ≥ −1 𝑥−1≥ 0⇔ 𝑥 ≥1
𝑥 + 1 < 0 ⇔ 𝑥 < −1 𝑥+1< 0⇔ 𝑥 <1
Damit:
𝑥 + 1 𝑓𝑎𝑙𝑙𝑠 𝑥 ≥ −1
|𝑥 + 1| = {
−𝑥 − 1 𝑓𝑎𝑙𝑙𝑠 𝑥 < −1
𝑥 − 1 𝑓𝑎𝑙𝑙𝑠 𝑥 ≥ 1
|𝑥 − 1| = {
−𝑥 + 1 𝑓𝑎𝑙𝑙𝑠 𝑥 < 1
Nun prüft man die einzelnen Intervalle die sich dadurch ergeben haben systematisch ab, ob
man dann vielleicht über A(x) und dessen Wahrheitsgehalt eine Aussage treffen kann.
Sei 𝑥 ∈ (−∞; −1)
Dann könnte man A(x) folgendermaßen umformulieren:
|−𝑥 − 1 − (−𝑥 + 1)| < 1
⟺ |−𝑥 − 1 + 𝑥 − 1| < 1
⟺ |−2| = 2 < 1 ↯
Damit ist gezeigt, dass für kein x aus dem Intervall, A(x) wahr ist.
Sei 𝑥 ∈ [−1,1)
Dann gilt für A(x):
|𝑥 + 1 − (−𝑥 + 1)| < 1
⟺ |2𝑥 | < 1
Fallunterscheidung:
Falls
|2𝑥 | > 0 |2𝑥 | < 0
Sei 𝑥 ∈ [1, ∞)
Dann gilt für A(x):
|𝑥 + 1 − (𝑥 − 1)| < 1
⟺ |𝑥 + 1 − 𝑥 + 1| < 1
⟺ |2| = 2 < 1 ↯
Damit ist auch bewiesen, dass ebenfalls kein x aus diesem Intervall die Ungleichung erfüllen.
Zusammenfassend lässt sich damit sagen, nachdem man alle möglichen Intervalle in ℝ
abgeprüft hat, dass nur x aus dem Intervall (-0,5; 0,5) die Ungleichung erfüllen.
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Von Fatih Kandemir und Daniel Miller am 30.11.2020
H4
Es ist alleinig zu zeigen, ob die Relationen Ordnungs- bzw. Äquivalenzrelationen sind. Daher
beginnt man hier bei der Eigenschaft der Symmetrie oder Antisymmetrie, da diese sich
ausschließen. Ist es Symmetrisch kann es keine Ordnungsrelation mehr sein und bei
Antisymmetrie wird die Äquivalenzrelation (ÄR) ausgeschlossen, weswegen man aufhören
kann nach dem jeweils anderem zu überprüfen. Bei Ordnungsrelation wäre auch Interessant
der Unterschied zwischen Halbordnung (HOR) oder Absolute Ordnung (AOR)
C)
Zu überprüfende Relation:
Sei 𝑑 ∈ ℕ. Für m,n ∈ ℤ gelte 𝑚~𝑛: ⇔ 𝑑|(𝑛 − 𝑚)
𝑑|(𝑛 − 𝑚): ⇔ ∃𝑘 ∈ ℤ: 𝑛 − 𝑚 = 𝑘𝑑
Wenn man möchte kann man hier eine neue Konstante t aus ℤ einführen, dass gleich -k ist,
womit es zur gleichen Form wie bei der Ausgangsrelation zu überführen ist, was heißt, dass
𝑛~𝑚 ebenfalls gilt.
Damit ist es bewiesen, dass die d sowohl z:= n-m als auch -z teilt und das gelten für
beliebige n und m aus ℤ. Weswegen hier nicht ohne weiteres geschlussfolgert werden darf,
dass m und n dieselbe Zahlen sind. Um es auch noch zu bestärken, kann man ein Beispiel
𝑚 ≠ 𝑛 anführen für das es gilt. Wähle zum Beispiel d=2, m=2, n=4
𝑚~𝑚 ⇔ 𝑑 |(𝑚 − 𝑚) ⇔ 𝑑 |0 ⇔ ∃𝑘 ∈ ℤ: 𝑚 − 𝑚 = 0 = 𝑘 ⋅ 0
Dies ist stets wahr, da die 0 durch alle natürlichen Zahlen ohne Rest teilbar ist.
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Von Fatih Kandemir und Daniel Miller am 30.11.2020
∃𝑢 ∈ ℤ: (𝑠 − 𝑘𝑑) − 𝑚 = 𝑢𝑑 ⇔ 𝑠 − 𝑚 = 𝑑(𝑘 + 𝑢)
l:=u+k ist wieder eine ganze Zahl, womit
(𝑚~𝑛) ∧ (𝑛~𝑠) ⇒ 𝑚~𝑠 ⇔ 𝑠 − 𝑚 = 𝑑𝑙
gilt. Damit ist die Transitivität bewiesen.
Die ganze Relation 𝑚~𝑛 ist damit eine Äquivalenzrelation, da es alle Eigenschaften davon
erfüllt.
Äquivalenzklasse:
Die Äquivalenzrelation „der ganzen Teilbarkeit einer Differenz von ganzen Zahlen durch eine
natürliche Zahl d“ auf ℤ. Dann ist die Äquivalenzklasse 𝑚 ∈ ℤ die Menge { 𝑛 ∈ ℤ: 𝑑|(𝑛 − 𝑚) }
für 𝑑 ∈ ℕ
d)
Sei M eine Menge. Für A,B∈ 𝑃(𝑀) gelte 𝐴~𝐵: ⇔ 𝐴 ⊂ 𝐵
Ist es Antisymmetrisch?
Hierbei muss man zeigen, dass sowohl 𝐴~𝐵 als auch 𝐵~𝐴 gilt, dass daraus schon m=n folgt.
𝐴~𝐵:
Für den Fall ist es trivial, da die Relation der Anfangsrelation entspricht und damit wahr ist:
𝐴~𝐵 ⇔ 𝐴 ⊂ 𝐵
𝐵~𝐴 ℎ𝑖𝑒ß𝑒:
𝐵~𝐴 ⇔ 𝐵 ⊂ 𝐴
Was aber nur sein kann falls A=B ist, da eigentlich die Teilmengen Symbol folgendes
bedeutet:
𝐴 ⊂ 𝐵: Alle Elemente von A sind in B drin.
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Von Fatih Kandemir und Daniel Miller am 30.11.2020
2. 𝐵 ⊂ 𝐶 ⇔ ∀𝑏: 𝑏 ∈ 𝐵 ⇒ 𝑏 ∈ 𝐶
Damit ist es schon bewiesen, da unter all den Elementen von B, die sich nach Aussage zwei
auch in C befinden, auch all die Elemente von a (vgl. Aussage 1) befinden
Abschließend lässt sich also sagen, dass es transitiv ist.
Ist die Relation Reflexiv?
Dann müsste 𝐴~𝐴 ∈ 𝑃(𝑀) gelten.
𝐴~𝐴 ⇔ 𝐴 ⊂ 𝐴
Dies ist stets wahr, da die jede Menge von sich die Teilmenge ist. Es ist daher logisch da
jede Menge alle Elemente von sich beinhaltet. Damit ist es Reflexiv
Eine Potenzmenge mit zwei Elementen, kann man daher ausschließen, da falls 𝐴 ⊂ 𝐵
müsste Zwangsläufig 𝐵 ⊂ 𝐴 gelten, wenn es total sein sollte. Jedoch gilt wegen der
Antisymmetrie A=B, was ein Widerspruch zur Totalität bildet.
Ab eine Potenzmenge mit mehr Elementen als Zwei, kann man ein allgemeines
Gegenbeispiel finden.
Sei u,v,w ∈ 𝑀 Damit sind A={u} und B={v,w} Elemente der Potenzmenge P(M), aber wofür
weder 𝐴 ⊂ 𝐵 noch 𝐵 ⊂ 𝐴 gilt. Es ergibt sich hierbei auch kein A=B Relation, womit die
Totalität widerlegt ist.
Schlussendlich ist die Relation damit lediglich nur eine Halbordnung nach den
Eigenschaften, die es erfüllt.
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Von Fatih Kandemir und Daniel Miller am 30.11.2020
Hilfsbehauptungen:
H1)
*1
𝑎+𝑐 𝑎+𝑐
𝑢′ ≔ − 𝑠𝑜𝑙𝑙 𝑑𝑎𝑠 𝐼𝑛𝑣𝑒𝑟𝑠𝑒 𝑧𝑢 𝑢 ≔ 𝑠𝑒𝑖𝑛
𝑏+𝑐 𝑏+𝑐
Beweis:
Das Inverse Element u‘ besitzt die Eigenschaft, dass es mit u addiert das neutrale Element
der Addition ergeben muss. Hierbei wird das Lemma von P1 genutzt.
𝑎+𝑐 𝑎+𝑐 𝑎+𝑐 𝑎+𝑐
𝑢 + 𝑢′ = + (− )= + (−((𝑎 + 𝑐)(𝑏 + 𝑐)−1 )) = + ((−(𝑎 + 𝑐)(𝑏 + 𝑐)−1 ))
𝑏+𝑐 𝑏+𝑐 𝑏+𝑐 𝑏+𝑐
𝑎+𝑐 −(𝑎 + 𝑐) 𝑎+𝑐 −𝑎 − 𝑐) 𝑎 + 𝑐 − 𝑎 − 𝑐 (𝑎 − 𝑎) + (𝑐 − 𝑐)
= +( )= +( )= =
𝑏+𝑐 𝑏+𝑐 𝑏+𝑐 𝑏+𝑐 𝑏+𝑐 𝑏+𝑐
0 −1
= = 0(𝑏 + 𝑐) = 0
𝑏+𝑐
Die 0 ist das neutrale Element der Addition, womit bewiesen wurde, dass u‘ das Inverse zu u
ist.
*2
Ähnlicher Beweis wie bei *1. Nur man multiplizieren hierbei und erhalten im besten Fall das
neutrale Element der Multiplikation