Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Blatt 2
Aufgabe 2.1. Sei 𝛷 ∶ 𝑆 1 → ℝ2 eine injektive glatte Abbildung und 𝐷 die von 𝛷(𝑆 1 ) berandete beschränkte
Fläche. Wir nehmen hier an, dass 𝛷(𝑆 1 ) eine Mannigfaltigkeit ist. Seien 𝑔, ℎ ∶ ℝ2 → ℝ glatte Funktionen. Zeige,
dass
∫ (𝑔d𝑥 + ℎd𝑦) = ∫ (∂𝑥 ℎ − ∂𝑦 𝑔)d𝜆2 (𝑥, 𝑦)
𝛷(𝑆 1 ) 𝐷
gilt, falls für 𝛷(𝑆 1 ) die richtige Orientierung gewählt wird (Welche?).
Lösung: In dieser Aufgabe soll die Gleichheit eines Integrals über einer Mannigfaltigkeit und eines Integrales
über den Rand der Mannigfaltigkeit gezeigt werden.
Hierzu verwendet man in aller Regel den Satz von Stokes. Da dies die erste Aufgabe zum Satz von Stokes ist,
mal sehr ausführlich. Wir haben die folgende Situation:
𝑦
𝑦 𝛷(𝑆 1 ) = ∂𝐷
𝛷
𝜑 𝑆1
𝐷
𝑥 𝑥
0 2𝜋
Als erstes überprüfen wir, ob die Voraussetzungen des Satzes von Stokes erfüllt sind:
Bemerkung 10.121. Für das Kapitel über den Satz von Stokes werden wir stets annehmen, dass die
folgende Situation vorliegt:
• 𝑀 ist eine 𝑘-dimensionale Mannigfaltigkeit,
• 𝑁 ⊂ 𝑀 ist eine Hyperfläche,
• 𝑁 ist in 𝑀 abgeschlossen,
• 𝑀 und 𝑁 sind wegzusammenhängend und orientierbar,
• 𝑀 ∩ 𝑁 besteht aus genau zwei Wegzusammenhangskomponenten, die wir willkürlich als Inneres 𝑀𝑖
und Äußeres 𝑀𝑎 von 𝑀 bezeichnen.
𝜑 ∶ (0, 2𝜋) → 𝑆 1
𝛼 ↦ (cos(𝛼), sin(𝛼))
1
• Die durch 𝛷(𝑆 1 ) begrenzte Fläche 𝐷 ⊂ ℝ2 ist als beschränkte Teilmenge des ℝ2 eine 2-dimensionale
Mannigfaltigkeit.
𝐷 enspricht 𝑀; unser 𝑘 = 2.
Nun besagt der allgemeine Satz von Stokes:
Theorem 10.125 (Allgemeiner Satz von Stokes). Es gelten die Voraussetzungen aus Bemerkung
10.121. Sei 𝜔 eine 𝑘 − 1-Form auf 𝑀 mit kompaktem Träger. Dann gilt
∫ d𝜔 = ∫ 𝜔.
𝑀𝑖 𝑁
∫ d𝜔 = ∫ d𝜔 = ∫ 𝜔 = ∫ 𝜔.
𝐷 𝑀𝑖 𝑁 𝛷(𝑆 1 )
Wichtig ist hierbei, dass sich das Vorzeichen des linken Integrales durch die Orientierung der Untermannigfaltigkeit
𝛷(𝑆 1 ) ergibt, sie ist die richtige Orientierung (siehe unten), wenn der senkrecht zur Tangentialebene stehende
Vektor nach aussen zeigt.
Wir berechnen zunächst die äussere Ableitung von 𝜔 (siehe Rechenregeln):
d𝜔 = d(𝑔d𝑥 + ℎd𝑦)
= d𝑔 ∧ d𝑥 + dℎ ∧ d𝑦
= d𝑔 ∧ d𝑥 + dℎ ∧ d𝑦
d𝑔 ist das totale Differential von 𝑔
∂𝑔 ∂𝑔 ∂ℎ ∂ℎ
=( d𝑥 + d𝑦) ∧ d𝑥 + ( d𝑥 + d𝑦) ∧ d𝑦
∂𝑥 ∂𝑦 ∂𝑥 ∂𝑦
∂𝑔 ∂𝑔 ∂ℎ ∂ℎ
= d𝑥
⏟ ∧ d𝑥 + d𝑦 ∧ d𝑥 + d𝑥 ∧ d𝑦 + d𝑦 ∧ d𝑦
∂𝑥 =0 ∂𝑦 ∂𝑥 ∂𝑦 ⏟
=0
∂𝑔 ∂ℎ
= − d𝑥 ∧ d𝑦 + d𝑥 ∧ d𝑦
∂𝑦 ∂𝑥
∂ℎ ∂𝑔
=( − )d𝑥 ∧ d𝑦 (2.1.1)
∂𝑥 ∂𝑦
Dann ist
∫ 𝜔 = ∫ d𝜔
𝛷(𝑆 1 ) 𝐷
∂ℎ ∂𝑔
= ∫( − )d𝑥 ∧ d𝑦 mit (2.1.1)
𝐷
∂𝑥 ∂𝑦
∂ℎ ∂𝑔 2
= ∫( − )𝜆 (𝑥, 𝑦) nach Definition 10.86
𝐷
∂𝑥 ∂𝑦
2
Aufgabe 2.2. (i) Mit den Voraussetzungen der vorherigen Aufgabe, zeige, dass dann für die Fläche von 𝐷
𝛬2 (𝐷) = ∫ 𝑥d𝑦
𝛷(𝑆 1 )
gilt.
Lösung: Es gilt
𝛬2 (𝐷) = ∫ 1𝐷 (𝑥, 𝑦)d𝜆2 (𝑥, 𝑦) = ∫ 1d𝜆2 (𝑥, 𝑦).
ℝ2 𝐷
∂𝑥 ℎ − ∂𝑦 𝑔 = 1
=∫ 𝑥d𝑥 + 𝑥d𝑦
𝛷(𝑆 1 )
=∫ 𝑥d𝑦
𝛷(𝑆 1 )
𝑥2 𝑦2
{(𝑥, 𝑦) ∈ ℝ2 | + ≤ 1}.
𝑎2 𝑏2
𝛷 ∶ 𝑆 1 → ∂𝐷
(𝑥, 𝑦) ↦ (𝑎𝑥, 𝑏𝑦)
𝜑 ∶ (0, 2𝜋) → 𝑆 1
𝛼 ↦ (cos(𝛼), sin(𝛼))
𝜑 ∶ (0, 2𝜋) → ∂𝐷
𝛼 ↦ (𝑎 cos(𝛼), 𝑏 sin(𝛼))
3
Dann ist (siehe oben) mit 𝜔 = 𝑥d𝑦 und nach Definition 10.101
2𝜋
𝛬2 (𝐷) = ∫ 𝑥d𝑦 = ∫ 𝑥d𝑦 = ∫ 𝜌∗ 𝜔 (2.2.1)
𝛷(𝑆 1 ) 𝜌((0,2𝜋)) 0
gegeben ist.
gilt
Mit (2.2.1) ergibt sich dann (unter Verwendung von cos2 (𝛼) = 1 + cos(2𝛼))
2𝜋 2𝜋 2𝜋
1 𝑎𝑏 sin(2𝛼) 2𝜋 𝑎𝑏
𝛬2 (𝐷) = ∫ 𝜌∗ 𝜔 = ∫ 𝑎𝑏 cos2 (𝛼)d𝛼 = 𝑎𝑏 ∫ (1 + cos(2𝛼))d𝛼 = [𝛼 + ] = 2𝜋 = 𝑎𝑏𝜋.
0 0 0
2 2 2 0 2
(i) Bestimme d𝜔
Lösung: Unter Berücksichtigung unserer Rechenregeln für Differentialformen (Regel 2) ergibt sich
𝑥 𝑦 𝑧
d𝜔 = d( 3 )d𝑦 ∧ d𝑧 + d( 3 )d𝑧 ∧ d𝑥 + d( 3 )d𝑥 ∧ d𝑦
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧2 ) 2 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧2 ) 2 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧2 ) 2
4
Unter Berücksichtigung, dass 𝑑2 = 0 ist, bleibt von der ersten totalen Ableitung nur d𝑥, von der zweiten
nur d𝑦 und von der lezten nur d𝑧 übrig
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 𝑥 32 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 2𝑥
= d𝑥 ∧ d𝑦 ∧ d𝑧 +
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 𝑦 32 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 2𝑦
d𝑦 ∧ d𝑧 ∧ d𝑥 +
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 𝑧 32 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 2𝑧
d𝑧 ∧ d𝑥 ∧ d𝑦
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3𝑥2 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
= d𝑥 ∧ d𝑦 ∧ d𝑧 +
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3𝑦2 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
d𝑦 ∧ d𝑧 ∧ d𝑥 +
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3𝑧 2 32 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
d𝑧 ∧ d𝑥 ∧ d𝑦
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3𝑥2 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
= d𝑥 ∧ d𝑦 ∧ d𝑧 +
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3𝑦2 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
d𝑦 ∧ d𝑧 ∧ d𝑥 +
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3𝑧 2 32 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
d𝑧 ∧ d𝑥 ∧ d𝑦
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3𝑥2 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
= d𝑥 ∧ d𝑦 ∧ d𝑧 +
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3𝑦2 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
d𝑥 ∧ d𝑦 ∧ d𝑧 +
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3𝑧 2 32 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
d𝑥 ∧ d𝑦 ∧ d𝑧
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 1
3(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )(𝑥2 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
= d𝑥 ∧ d𝑦 ∧ d𝑧
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
3 3
3(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2 − 3(𝑥2 (𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 ) 2
= d𝑥 ∧ d𝑦 ∧ d𝑧
(𝑥2 + 𝑦2 + 𝑧 2 )3
=0
Lösung: Wir verwenden nicht den Satz von Stokes um ∫ 2 𝜔 zu berechnen, sondern die Definition 10.112
𝑆
Sei nun 𝛷 mit 𝑀 = (0, 2𝜋) × (0, 𝜋) die Parametrisierung der Einheitssphäre 𝑁 = 𝑆 2 (Polarkoordinaten mit
𝑟 = 1):
5
𝛷 ist eine bijektive glatte Abbildung, 𝑁 und 𝑀 sind 2-dimensionale Mannigfaltigkeiten und 𝜔 ist eine
2-Form. Also ist
∫ 𝜔 = ∫ 𝜔 = ∫ 𝛷∗ 𝜔 = ∫ 𝛷∗ 𝜔
𝑆2 𝛷 𝑀 (0,2𝜋)×(0,𝜋)
Unter Berücksichtigung unserer Rechenregeln für Differentiale (d𝑥𝑖 ∧ d𝑥𝑗 = d𝑥𝑖 d𝑥𝑗 − d𝑥𝑗 d𝑥𝑖 ) ist dann
Mit
𝜔 = 𝑥d𝑦 ∧ d𝑧 + 𝑦d𝑧 ∧ d𝑥 + 𝑧d𝑥 ∧ d𝑦
ist dann
𝛷∗ 𝜔 = (cos(𝛼) sin(𝛽)(− cos(𝛼) sin2 (𝛽)))d𝛼 ∧ d𝛽 + (sin(𝛼) sin(𝛽)(− sin(𝛼) sin2 (𝛽)))d𝛼 ∧ d𝛽
+ cos(𝛽)(− sin2 (𝛼) sin(𝛽) cos(𝛽) − cos2 (𝛼) cos(𝛽) sin(𝛽))d𝛼 ∧ d𝛽
= ( − cos2 (𝛼) sin3 (𝛽) − sin2 (𝛼) sin3 (𝛽) − sin2 (𝛼) sin(𝛽) cos2 (𝛽) − cos2 (𝛼) cos2 (𝛽) sin(𝛽))d𝛼 ∧ d𝛽
= ( − cos2 (𝛼) sin3 (𝛽) − sin2 (𝛼) sin3 (𝛽) − sin(𝛽) cos2 (𝛽))d𝛼 ∧ d𝛽
6
Nun können wir das gesuchte Integral berechnen.
∫ =∫ 𝛷∗ 𝜔
𝑆2 (0,2𝜋)×(0,𝜋)
=∫ (− sin(𝛽))d𝛼 ∧ d𝛽
(0,2𝜋)×(0,𝜋)
2𝜋 𝜋
= ∫ (∫ − sin(𝛽)d𝛽)d𝛼
0 0
2𝜋 𝜋
=∫ [ cos(𝛽)] d𝛼
0 0
2𝜋
= ∫ (−2)d𝛼
0
= −4𝜋
Theorem 10.125 (Allgemeiner Satz von Stokes). Es gelten die Voraussetzungen aus Bemerkung
10.121. Sei 𝜔 eine 𝑘 − 1-Form auf 𝑀 mit kompaktem Träger. Dann gilt
∫ d𝜔 = ∫ 𝜔.
𝑀𝑖 𝑁
∫ 𝜔 = ∫ d𝜔 = ∫ 0 = 0.
𝑆2 𝑀𝑖 𝑀𝑖
Diese Rechnung ist allerdings nicht zulässig, da 𝜔 im Punkt (0, 0, 0) ∈ 𝑀𝑖 nicht definiert ist, also keinen
kompakten Träger hat. Also widerspricht das obige Ergebnis nicht dem Satz von Stokes.
Aufgabe 2.4. Sei 𝑀 eine Mannigfaltigkeit und 𝜔 eine exakte 𝑘-Form auf 𝑀. Sei 𝛷 ∶ 𝑆 𝑘 → 𝑀 eine glatte
Abbildung wobei 𝑆 𝑘 die 𝑘-Sphäre ist
Lösung: Ich denke, dass sowohl die Aufgabe falsch gestellt wurde als auch die Lösung der Tutorin falsch ist. Es
sollte wohl heissen:
Sei 𝑀 eine 𝑘-dimensionale Mannigfaltigkeit und 𝜔 eine exakte 𝑘-Form auf 𝑀. Sei 𝛷 ∶ 𝑆 𝑘 → 𝑀 eine glatte
Abbildung wobei 𝑆 𝑘 die 𝑘-Sphäre ist
7
Wir setzten 𝑀 = 𝛷(𝑆 𝑘 ) und bezeichnen mit
Es ist 𝑀 = 𝑀𝑎 ∪ 𝑀𝑖 ∪ 𝑁, also
∫ 𝜔=∫ 𝜔=∫ 𝜔+∫ 𝜔+∫𝜔
𝛷(𝑆 𝑘 ) 𝑀 𝑀𝑖 𝑀𝑎 𝑁
∫ 𝜔 = ∫ 𝜔 + ∫ 𝜔.
𝛷(𝑆 𝑘 ) 𝑀𝑖 𝑀𝑎
Offensichtlich sind 𝑀𝑖 und 𝑀𝑎 gleich orientiert. 𝑁 ist entweder gleichorientiert mit 𝑀𝑖 oder mit 𝑀𝑎 . Wir nehmen
o.B.d.A. an, dass 𝑁 gleichorienttiert mit 𝑀𝑖 ist, und umgekehrt orientiert zu 𝑀𝑎 .
Die Voraussetzungen des Satzes von Stokes sind also erfüllt.
Bemerkung 10.121. Für das Kapitel über den Satz von Stokes werden wir stets annehmen, dass die
folgende Situation vorliegt:
• 𝑀 ist eine 𝑘-dimensionale Mannigfaltigkeit,
• 𝑁 ⊂ 𝑀 ist eine Hyperfläche,
• 𝑁 ist in 𝑀 abgeschlossen,
• 𝑀 und 𝑁 sind wegzusammenhängend und orientierbar,
• 𝑀 ∩ 𝑁 besteht aus genau zwei Wegzusammenhangskomponenten, die wir willkürlich als Inneres 𝑀𝑖
und Äußeres 𝑀𝑎 von 𝑀 bezeichnen.
Definition 10.77. Eine Differentialform 𝜔 ∈ 𝛺 𝑘 (𝑀 ) heißt geschlossen, falls d𝜔 = 0 ist und exakt, falls
eine Differentialform 𝜃 existiert, so dass d𝜃 = 𝜔. In diesem Fall nennen wir 𝜃 eine Potentialform für 𝜔.
Theorem 10.125 (Allgemeiner Satz von Stokes). Es gelten die Voraussetzungen aus Bemerkung
10.121. Sei 𝜔 eine 𝑘 − 1-Form auf 𝑀 mit kompaktem Träger. Dann gilt
∫ d𝜔 = ∫ 𝜔.
𝑀𝑖 𝑁
∫ 𝜔 = ∫ d𝜃 = ∫ 𝜃
𝑀𝑖 𝑀𝑖 𝑁
8
also ist
∫ 𝜔=∫ 𝜔+∫ 𝜔=∫𝜃−∫𝜃 =0
𝛷(𝑆 𝑘 ) 𝑀𝑖 𝑀𝑎 𝑁 𝑁