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Die Polynomfunktionen
Die allgemeine Gleichung eines Polynoms lautet:
𝑝(𝑥) = 𝑎 𝑥 + 𝑎 𝑥 + ⋯+ 𝑎 𝑥 𝑚𝑖𝑡 𝑛 ∈ ℕ
mit dem Summenzeichen Σ lässt sich ein Polynom auch schreiben als:
𝑝(𝑥) = 𝑎𝑥
Negative Zahlen und Brüche sind für 𝑛 nicht erlaubt. Also 𝑥 oder 𝑥 ,
sind nicht erlaubt!
(beachten Sie: 𝑥 = 1).
Beispiele:
Hinweis: Um die vielen Indizes zu vermeiden, werden die Parameter oft mit 𝑎, 𝑏, 𝑐, 𝑑, 𝑒, …. bezeichnet.
Achtung: Folgende Funktionen sind keine Polynome:
Es werden nur zwei Arten von Symmetrie untersucht: Achsensymmetrie zur 𝑦 −Achse und
Punktsymmetrie zum Ursprung (0|0).
Beispiel: 𝑓(𝑥) = 2𝑥 + 3𝑥 − 2
Nullstellen
Beispiele:
Polynom 3. Grades:
𝑓(𝑥) = 𝑥 + 2𝑥 − 𝑥 − 3
𝑔(𝑥) = 𝑥³ + 2𝑥² − 𝑥 − 2
Polynom 4. Grades:
𝑘(𝑥) = 𝑥 + 𝑥 − 4𝑥 − 𝑥 + 7
𝑙(𝑥) = 𝑥 + 𝑥³ − 4𝑥² − 𝑥 + 1
Teilersatz (ganzzahlige Nullstellen einer ganzrationalen Funktion)
Beispiel:
𝒑(𝒙) = 𝒙³ − 𝟐𝒙² − 𝟓𝒙 + 𝟔
Die Funktion 𝑓 besitzt nur ganzzahlige Koeffizienten. Als Ganzzahlige Lösungen der Gleichung
Nullstellen berechnen
Die Berechnung der Nullstellen für eine Gerade (𝑛 = 1) und für eine Parabel (𝑛 = 2) wurden
bereits behandelt.
Für die Berechnung der Nullstellen für Polynome vom Grad 𝒏 ≥ 𝟑 gibt es keine Formel mehr (oder
nur noch sehr komplizierte). Durch Raten einer Nullstelle und anschließender Polynomdivision
wird der Grad des Polynoms um 1 verringert.
Verfahren am Beispiel:
𝒑(𝒙) = 𝒙³ − 𝟐𝒙² − 𝟓𝒙 + 𝟔
Geschicktes Raten: eine Nullstelle ist bei 𝑥 = 1
(𝑥 − 2𝑥 − 5𝑥 + 6) ∶ (𝑥 − 1) = 𝑥 − 𝑥 − 6
−(𝑥 − 𝑥 )
−𝑥 − 5𝑥
−(−𝑥 + 𝑥)
−6𝑥 + 6
−(−6𝑥 + 6)
−−−−−
Die verbleibende Funktion 𝑥² − 𝑥 + 6 ist ein Polynom 2.Grades und kann mit der Formel für die
quadratische Gleichung gelöst werden. Die Lösungen der beiden restlichen Nullstellen: 𝑥 = −2 und
𝑥 = 3.
Hinweis: Nach jeder Polynomdivision mit einer Nullstelle ist der Grad des Polynoms um 1 verringert.
Beispiel: Aus einem Polynom 4. Grades wird nach einer Polynomdivision mit einer Nullstelle ein
Polynom vom Grad 3.
Hinweis: Da bei einem Polynom 𝑛-ten Grades höchstens 𝑛 Polynomdivisionen gemacht werden
können, kann ein Polynom vom Grad 𝑛 höchstens 𝑛 Nullstellen haben.
Substitutionsverfahren
Ein Polynom 4.Grades, welches nur gerade Exponenten hat, kann mit der Substitutionsmethode gelöst
werden.
Verfahren am Beispiel:
𝑝(𝑥) = 𝑥 − 5𝑥² + 4
𝑝(𝑥) gleich Null setzen und substituieren mit: 𝐴 = 𝑥² liefert:
𝐴² − 5𝐴 + 4 = 0
diese Gleichung ist eine quadratische Funktion und hat als Lösungen: 𝐴 = 1 und 𝐴 = 4
Faktorsatz
Ist 𝑏 eine Nullstelle eines Polynoms 𝑝(𝑥) vom Grad 𝑛, dann lässt sich 𝑝(𝑥) als Produkt aus dem Faktor
(𝑥 − 𝑏) und einem Polynom 𝑞(𝑥) vom Grad 𝑛 − 1 schreiben:
𝑝(𝑥) = (𝑥 − 𝑏) ∙ 𝑞(𝑥)
Hinweis: Der Faktor (𝑥 − 𝑏) heißt Linearfaktor.
Beispiele:
𝑝(𝑥) = 𝑥³ − 2𝑥² − 5𝑥 + 6
(𝑥³ − 2𝑥² − 5𝑥 + 6) ∶ (𝑥 − 1) = 𝑥² − 𝑥 − 6
𝑥³ − 2𝑥² − 5𝑥 + 6 = (𝑥² − 𝑥 − 6) ∙ (𝑥 − 1)
𝑥³ − 2𝑥² − 5𝑥 + 6 = (𝑥 + 2)(𝑥 − 3)(𝑥 − 1)
𝑟(𝑥) = 𝑥 − 5𝑥 + 4
𝑟(𝑥) = (𝑥 − 1)(𝑥 + 1)(𝑥 − 2)(𝑥 + 2)
Das heißt auch: Aus der faktorisierten Form eines Polynoms kann man die Nullstellen direkt ablesen.
Zerlegungssatz
Hinweis: Hat die Funktion von Grad 𝑛 auch 𝑛 Nullstellen, dann kann die Funktion vollständig in
Linearfaktoren zerlegt werden.
Beispiele:
Mehrfache Nullstellen
Tritt ein 𝑥-Wert einer Nullstelle 𝑘-fach auf, so nennt man diese Nullstelle eine 𝑘-fache Nullstelle.
1.Beispiel:
2.Beispiel:
Bei geradem Grad der Nullstelle liegt ein Berührpunkt an der 𝑥-Achse vor, also der Graph bleibt
bei der Nullstelle auf der gleichen Seite der 𝑥 −Achse.
Bei ungeradem Grad der Nullstelle wechselt der Graph bei der Nullstelle die Seite der 𝑥 −Achse.
Es liegt ein Terrassenpunkt vor.
Hinweis: Hat die Nullstelle Grad 1 so geht der Funktionsgraph durch die Nullstelle durch, also der
Graph wechselt an der Nullstelle die Seite der 𝑥-Achse.
Entscheidend für das Verhalten einer ganzrationalen Funktion im Unendlichen ist das Vorzeichen des
Parameters/Koeffizienten 𝑎 an der höchsten Potenz 𝑛. Es gilt:
𝒙 → −∞ 𝒙 → +∞
𝑎𝑛 > 0 𝑓(𝑥) → −∞ 𝑓(𝑥) → +∞
𝒏 ungerade 𝑎𝑛 < 0 𝑓(𝑥) → +∞ 𝑓(𝑥) → −∞
𝑎𝑛 > 0 𝑓(𝑥) → +∞ 𝑓(𝑥) → +∞
𝒏 gerade 𝑎𝑛 < 0 𝑓(𝑥) → −∞ 𝑓(𝑥) → −∞
Beispiel:
𝑝(𝑥) = −3𝑥 − 2𝑥 + 5𝑥 + 6 => 𝑎 = −3 < 0 𝑖𝑠𝑡 𝑑𝑒𝑟 𝐾𝑜𝑒𝑓𝑓𝑖𝑧𝑖𝑒𝑛𝑡 𝑑𝑒𝑟 ℎö𝑐ℎ𝑠𝑡𝑒𝑛 𝑃𝑜𝑡𝑒𝑛𝑧
lim 𝑝(𝑥) = − ∞
→
Hinweis: Da für 𝑥 nicht +∞ oder −∞ eingesetzt werden kann, betrachten man den Grenzwert oder
auch Limes (lim) genannt. Man spricht:" 𝑙𝑖𝑚 𝑓(𝑥) " als: "Limes für x gegen plus Unendlich von f von x".
→
Grober Verlauf des Graphen einer Polynomfunktion
Die Nullstellen der Funktion liefern die Schnittpunkte des Graphen mit der 𝑥 −Achse. Mit den
Nullstellen kann der Funktionsterm faktorisiert (faktorisierte Form, Nullstellenform) dargestellt
werden. Der Verlauf des Graphen, ob sich dieser oberhalb oder unterhalb der 𝑥 −Achse befindet, kann
sich nur an diesen Stellen bei einer Polynomfunktion ändern. Somit zerlegen die 𝑛 verschiedenen
Nullstellen die Definitionsmenge in 𝑛 + 1 Bereiche. Mit einer Vorzeichentabelle kann untersucht
werden, ob die Faktoren jeweils positive oder negative Werte annehmen und ob damit die
Funktionswerte 𝑓(𝑥) positiv oder negativ sind.
Vorzeichentabelle:
Monotonie
Beispiel: