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5.

Quadratische Funktionen und Gleichungen


Quadratische Funktion

Funktionen der Form 𝒇(𝒙) = 𝒂𝒙𝟐 + 𝒃𝒙 + 𝒄 (𝑚𝑖𝑡 𝑎 ≠ 0) heißen quadratische Funktionen.

Graph einer quadratischen Funktion: Parabel

Der höchste oder tiefste Punkt einer quadratischen Funktion wird Scheitelpunkt 𝑺 genannt.

Parameter 𝒂 einer quadratischen Funktion

Ist der Parameter 𝑎 positiv, so ist die Parabel


nach oben geöffnet. 𝑓(𝑥) = 𝑥

Ist der Parameter 𝑎 negativ, so ist die Parabel


nach unten geöffnet. 𝑔(𝑥) = −𝑥

Ist der Parameter |𝑎| = 1, so nennt man diese


Parabel eine Normalparabel.

Ist der Parameter |𝑎| > 1, so ist die Parabel


enger. 𝑝(𝑥) = 2𝑥

Ist der Parameter |𝑎| < 1, so ist die Parabel


weiter. ℎ(𝑥) = 0,5𝑥

Parameter 𝒄

Beeinflusst man den Parameter 𝑐, so entspricht


verschiebt man die Parabel in 𝑦 −Richtung.

Parameter 𝑐 entspricht dem 𝑦 −Achsenabschnitt.

𝑓(𝑥) = 2𝑥 + 𝑥 − 1
𝑔(𝑥) = 2𝑥 + 𝑥 + 1

Nullstellen

Eine Parabel besitzt keine, eine oder zwei


Nullstellen.

𝑓(𝑥) = 0

0 = 𝑎𝑥 + 𝑏𝑥 + 𝑐
𝑓(𝑥) = 2𝑥 + 𝑥 − 1 (2 Nullstellen)
𝑔(𝑥) = 2𝑥 + 𝑥 + 1 (keine Nullstelle)
ℎ(𝑥) = −0,5𝑥 (1 Nullstelle)
Lösungsformel: Mitternachtsformel

Die Nullstellen 𝑥 und 𝑥 können mit Hilfe der Mitternachtsformel bestimmt werden.

−𝒃 ± √𝒃𝟐 − 𝟒𝒂𝒄
𝒙𝟏 =
𝟐 𝟐𝒂

Diskriminante

Die Diskriminante 𝑫 = 𝒃𝟐 − 𝟒𝒂𝒄 gibt Auskunft darüber, wie viele Lösungen die quadratische
Gleichung 0 = 𝑎𝑥 + 𝑏𝑥 + 𝑐 besitzt.

𝐷 < 0: keine Lösung der Gleichung=>Funktion hat keine Nullstelle

𝐷 = 0: genau eine Lösung der Gleichung=>Funktion hat genau eine Nullstelle

𝐷 > 0: zwei Lösungen der Gleichung=>Funktion hat zwei Nullstellen

Beispiel:

𝑓(𝑥) = 𝑥² − 2𝑥 − 3 𝑚𝑖𝑡 𝑎 = 1, 𝑏 = −2 𝑢𝑛𝑑 𝑐 = −3


Diskriminante: 𝐷 = (−2) − 4 ∙ 1 ∙ (−3) = 4 + 12 = 16 > 0 => 2 𝐿ö𝑠𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛/𝑁𝑢𝑙𝑙𝑠𝑡𝑒𝑙𝑙𝑒𝑛
( )±√ ±
Mitternachtsformel: 𝑥 , = ∙
= 𝑑𝑎𝑚𝑖𝑡: 𝑥 = = 3 𝑢𝑛𝑑 𝑥 = = −1

Die beiden Nullstellen liegen bei 𝑥 = 3 und 𝑥 = −1.

Satz von Vieta

Zur Bestimmung der Lösungen kann auch der Satz von Vieta hergenommen werden, der besagt:

Für die Lösungen 𝑥 und 𝑥 einer quadratischen Gleichung der Form 𝒙𝟐 + 𝒑𝒙 + 𝒒 = 𝟎 gilt:
𝒙𝟏 + 𝒙𝟐 = −𝒑
𝒙𝟏 ∙ 𝒙𝟐 = 𝒒
𝑓(𝑥) = 𝑥² − 2𝑥 − 3
𝑥 = 3 und 𝑥 = −1, da 3 + (−1) = −(−2) und 3 ∙ (−1) = −3

Faktorisierte Form/Nullstellenform der quadratischen Funktionsgleichung

Sind von einer quadratischen Funktion 𝑓(𝑥) = 𝑎𝑥 + 𝑏𝑥 + 𝑐 die Nullstellen 𝑥 und 𝑥 bekannt, so
kann die Funktionsgleichung in die faktorisierte Form/Nullstellenform gebracht werden.

𝒇(𝒙) = 𝒂 ∙ (𝒙 − 𝒙𝟏 ) ∙ (𝒙 − 𝒙𝟐 )
𝑓(𝑥) = 1𝑥² − 2𝑥 − 3 = 1(𝑥 − 3)(𝑥 + 1)
Symmetrie

Jede Parabel ist achsensymmetrisch zu einer Senkrechten, welche durch den Scheitelpunkt verläuft.
Besonders einfach sieht man das, wenn die Parabel achsensymmetrisch zur 𝑦 −Achse ist.

Ist eine Funktion achsensymmetrisch zur 𝑦 −Achse so gilt: 𝒇(−𝒙) = 𝒇(𝒙)

 Jede Parabel mit 𝑏 = 0 ist achsensymmetrisch zur


𝑦 −Achse.

Beweis: 𝑓(−𝑥) = 𝑎(−𝑥) + 𝑐 = 𝑎𝑥² + 𝑐 = 𝑓(𝑥)

Beispiel:𝑓(𝑥) = 2𝑥 − 1

 Jede Parabel mit 𝑏 = 0 hat die Scheitelpunkt-


Koordinaten: 𝑥 = 0 und 𝑦 = 𝑐, also 𝑆(0|𝑐).

 Jede Parabel mit 𝑏≠0 ist nicht


achsensymmetrisch zur 𝑦 −Achse.

Beweis: 𝑔(−𝑥) = 𝑎(−𝑥) + 𝑏(−𝑥) + 𝑐


= 𝑎𝑥² − 𝑏𝑥 + 𝑐 ≠ 𝑔(𝑥) 𝑓ü𝑟 𝑏 ≠ 0
Beispiel:𝑔(𝑥) = 2𝑥 − 2𝑥 + 1

Hinweis: Eine Funktion 𝑓 ist punktsymmetrisch zum Ursprung, wenn gilt: 𝑓(−𝑥) = −𝑓(𝑥)

Scheitelpunktform

𝒚 = 𝒂 ∙ (𝒙 − 𝒙𝑺 )𝟐 + 𝒚𝑺 𝒎𝒊𝒕 𝑺(𝒙𝑺 |𝒚𝑺 )


Beispiel:

Parabel mit einem Scheitelpunkt bei 𝑆(1| − 2) und 𝑎 = 1:

𝑝(𝑥) = (𝑥 − 1) − 2
𝑝(𝑥) = 𝑥 − 2𝑥 + 1 − 2
𝑝(𝑥) = 𝑥² − 2𝑥 − 1
Umwandlung in die Scheitelpunktform

Die allgemeine Form der quadratischen Funktion (𝑓(𝑥) = 𝑎𝑥 + 𝑏𝑥 + 𝑐) kann mit Hilfe quadratischer
Ergänzung in die Scheitelpunktform übertragen werden.

Erklärt hier an einem Beispiel:


𝑓(𝑥) = 0,5𝑥 − 2,5𝑥 + 2,375 Zunächst wird der Parameter 𝑎 ausgeklammert.
= 0,5(𝑥 − 2 ∙ 2,5𝑥 + 4,75) Anschließend wird so quadratisch ergänzt, dass eine
= 0,5(𝑥 − 2 ∙ 2,5𝑥 + 2,5 − 2,5 + 4,75) binomische Formel verwendet werden kann.
= 0,5[(𝑥 − 2,5) − 6,25 + 4,75] Der ausgeklammerte Faktor wird wieder ausmultipliziert.
= 0,5(𝑥 − 2,5) − 0,75 Die Scheitelform ist entstanden.
Bestimmung des Scheitelpunkts

Hinweis: Wenn verlangt wird die Scheitelpunktform zu bilden, dann ist es häufig einfacher, zunächst
den Schnittpunkt zu bestimmen und daraus dann die Scheitelform zu bilden.
𝒃
1) Formel zur Berechnung der 𝑥 −Koordinate des Scheitels: 𝒙𝑺 = 𝟐𝒂
Beispiel: 𝑝(𝑥) = 𝑥² − 2𝑥 − 1
( )
Einsetzen in die Formel: 𝑥 = = ∙
=1
𝑝(1) = (1) − 2 ∙ 1 − 1 = −2
=>𝑆(1| − 2)

2) Hat die quadratische Funktion zwei Nullstellen, so kann der Scheitel auch mit diesen bestimmt
werden. Da die Parabel achsensymmetrisch ist, liegt der Scheitel genau zwischen den beiden
Nullstellen:
𝒙𝟏 + 𝒙𝟐
𝒙𝑺 =
𝟐
3) Hat die quadratische Funktion nur eine Nullstelle 𝑥 , so entspricht die Nullstelle demr
𝑥 −Koordinate des Scheitels (𝑥 |0).

Hinweis: 𝑦 = 𝑓(𝑥 )

Schnittpunkte bestimmen

Das Vorgehen beim Bestimmen des Schnittpunkts/der Schnittpunkte ist immer gleich. Egal ob es sich
um zwei quadratische Funktionen oder einer linearen und quadratischen Funktion handelt. Es werden
beide Funktionsterme gleichgesetzt und die entstandene Gleichung gelöst.

Mit Hilfe der Diskriminante kann überprüfte werden, ob es keinen, einen oder zwei Schnittpunkte gibt.

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