Schwingungen
Jonas Probst
22.09.2009
1
Lösung:
1. Kinetische Energie in Kugelkoordinaten:
𝑚 2
𝑇 = (𝑟˙ + 𝑟2 sin2 (𝜃)𝜙˙ 2 + 𝑟2 𝜃˙2 )
2
𝑚 2
= (𝑟˙ + 𝑟2 sin2 (𝜃)𝜔 2 )
2
Potentielle Energie (es wirken keine Kräfte!):
𝑈 =0
𝑚 2
⇒ 𝐿=𝑇 −𝑈 = (𝑟˙ + 𝑟2 sin2 (𝜃)𝜔 2 )
2
⇒ 𝑟¨ − 𝜔 2 sin2 (𝜃)𝑟 = 0
𝑟(0)
˙
⇒ 𝑟(𝑡) = 𝑟(0) cosh (𝜔 sin(𝜃)𝑡) + sinh (𝜔 sin(𝜃)𝑡)
𝜔 sin(𝜃)
= 𝑟0 cosh (𝜔 sin(𝜃)𝑡)
Das Teilchen bewegt sich sich auf einer Spiralbahn bei festem Azemutwin-
kel 𝜃 mit exponentiell wachsendem Radius 𝑟(𝑡).
2 Verbundene Massenpunkte
Aufgabe:
Zwei Massenpunkte 𝑚 und 𝑀 sind durch einen masselosen Faden der konstanten
Länge 𝑙 = 𝑟 + 𝑠 verbunden. Die Masse kann an dem Faden (mit der variierenden
Teillänge 𝑟) auf der Ebene rotieren. Der Faden führt durch ein Loch in der Ebe-
ne zu M, wobei die Masse 𝑚 an dem straff gespannten Faden (mit der ebenfalls
variierenden Teillänge 𝑠 = 𝑙 − 𝑟) hängt.
2
1. Stellen Sie die Lagrange-Funktion des Systems in geeigneten Koordinaten
auf.
Lösung:
1. Wir wählen als generalisierte Koordinaten die Länge 𝑟 und den Winkel 𝜙,
den das Seilstück von 𝑚 auf der Ebene mit einer festen Grade, die in der
Ebene liegt, einschließt.
𝑀 2 𝑚 2
⇒ 𝑇 = 𝑠˙ + (𝑟˙ + 𝑟2 𝜙˙ 2 )
2 2
( )2
𝑀 d 𝑚
= (𝑙 − 𝑟) + (𝑟˙ 2 + 𝑟2 𝜙˙ 2 )
2 d𝑡 2
𝑚 + 𝑀 2 𝑚 2 ˙2
= 𝑟˙ + 𝑟 𝜙
2 2
Den Nullpunkt des Gravitationspotentials legen wir in die Ebene:
⇒ 𝑈 = −𝑀 𝑔𝑠 = 𝑀 𝑔(𝑟 − 𝑙)
3
( )
2. ∂𝐿
∂𝜙 = 0 ⇔ 𝜙 zyklische Koordinate ⇔ d𝑡 d ∂𝐿
∂ 𝜙˙
= 0 ⇔ ∂𝐿
∂ 𝜙˙
= 𝑚𝑟2 𝜙˙ ist
Erhaltungsgröße (Drehimpuls von 𝑚 in der Ebene).
Bewegungsleichung für 𝑟:
( )
d ∂𝐿 ∂𝐿
− 𝑟 − 𝑚𝑟𝜙˙ 2 + 𝑀 𝑔 = 0
= (𝑀 + 𝑚)¨
d𝑡 ∂ 𝑟˙ ∂𝑟
3 Fliehkraftregler
Aufgabe:
Gegeben Sei das in der Abbildung skizzierte System. Ein Punkt 𝑚2 bewege
sich entlang der vertikalen Achse und ist durch masselose Stange der Länge 𝑅
mit zwei Massen 𝑚1 verbunden. Das System ist durch zwei weitere masselose
Stangen der Länge 𝑅 am Punkt A aufgehängt und dreht sich mit konstanter
Winkelgeschwindigkeit 𝜔 um die die Achse. Die Massenpunkte unterliegen der
Schwerkraft.
4
3. Welche Bedingung muss die Winkelgeschwindigkeit 𝜔 erfüllen, damit sich
der Fliehkraftregler aufstellt, d.h. dass 𝜗 = 0 instabil gegenüber kleinen
Auslenkungen ist. Entwickeln Sie dazu die Bewegungsgleichung um 𝜗 = 0
bis zur zweiten Ordnung.
Lösung:
1. Es gilt: 𝑧1 = 𝑅 cos (𝜗), 𝑧2 = 2𝑅 cos (𝜗) ⇒ 𝑧˙2 = −2𝑅𝜗˙ sin (𝜗)
𝑚1 ( 2 2 ) 𝑚
2 2
⇒ 𝑇 = 2⋅ 𝑅 sin (𝜗) 𝜔 2 + 𝑅2 𝜗˙ 2 + 𝑧˙
(2 ) 2 2
= 𝑚1 𝑅2 sin2 (𝜗) 𝜔 2 + 𝑅2 𝜗˙ 2 + 2𝑚2 𝑅2 𝜗˙ 2 sin2 (𝜗)
Wir legen den Nullpunkt des Gravitationspotentials auf die Höhe des
Punktes A:
5
(𝑔 )
Für 𝑅 − 𝜔 2 < 0 dagegen ergibt sich eine Kraft, die die Auslenkung wei-
(√ 𝑔 )
2
ter unterstützt (allgemeine Lösung wäre in diesem Fall 𝜗 = 𝜗(0) cosh 𝑅 −𝜔 ⋅𝑡 +
˙
√𝜗(0) 𝑔
(√ )
2
𝑔 2
sinh 𝑅 −𝜔 ⋅𝑡 )
𝑅 −𝜔
𝑔
⇒ instabil gegenüber Auslenkungen, Fliehkraftregler stellt sich für 𝜔 2 > 𝑅
auf!
Lösung:
1. Wir wählen als generalisierte Koordinaten die x-Position 𝑥 = 𝑥𝑀 von
Masse 𝑀 sowie den Winkel 𝜑.
⇒ 𝑥𝑚 = 𝑥 + 𝑙 sin (𝜑) ⇒ 𝑥˙ 𝑚 = 𝑥˙ + 𝑙𝜑˙ cos (𝜑), 𝑦𝑚 = 𝑙 cos (𝜑) ⇒ 𝑦˙ 𝑚 =
6
−𝑙𝜑˙ sin (𝜑)
𝑀 2 𝑚( 2 2
)
⇒ 𝑇 = 𝑥˙ + 𝑥˙ 𝑚 + 𝑦˙ 𝑚
2 2
𝑀 2 𝑚( 2 ) 𝑚
= 𝑥˙ + 𝑥˙ + 2𝑥𝑙 ˙ 𝜑˙ cos (𝜑) + 𝑙2 𝜑˙ 2 cos2 (𝜑) + 𝑙2 𝜑˙ 2 sin2 (𝜑)
2 2 2
𝑀 +𝑚 2 𝑚 2 2
= 𝑥˙ + 𝑚𝑙𝑥˙ 𝜑˙ cos (𝜑) + 𝑙 𝜑˙
2 2
Wir legen den Nullpunkt des Gravitationspotentials auf die x-Achse:
∂𝐿
= (𝑀 + 𝑚) 𝑥˙ + 𝑚𝑙𝜑˙ cos (𝜑) = 𝑀 𝑥˙ + 𝑚𝑥˙ 𝑚
∂ 𝑥˙
⇒ Der Gesamtimpuls/Schwerpunktsimpuls in x-Richtung ist erhalten
5 Gekoppelte Pendel
Aufgabe:
Drei gleiche mathematische Pendel (Masse 𝑚, Länge 𝑙) sind durch zwei ideale
Federn derselben Federkonstante 𝑘 verbunden und bewegen sich im homogenen
Schwerefeld der Erde, siehe Abbildung. Die Länge jeder der unbelasteten Fe-
dern ist jeweils gleich dem Abstand der Aufhängungspunkte der zwei durch sie
verbundenen Pendel.
7
1. Formulieren Sie die Lagrange-Funktion im Falle kleiner Auslenkungen.
2. Leiten Sie daraus die Bewegungsgleichungen ab.
3. Zeigen Sie durch Rechnung, dass
𝑔 𝑘 𝑔 𝑔 3𝑘
𝜔12 = + , 𝜔22 = , 𝜔32 = +
𝑙 𝑚 𝑙 𝑙 𝑚
die Eigenfrequenzen des Systems sind.
4. Berechnen Sie die zu den zwei langsamsten Eigenschwingungen gehören-
den Normalschwingungen (Eigenvektoren).
5. Geben Sie die zur schnellsten Schwingungsmode gehörende Normalschwin-
gung mit kurzer Begründung, aber ohne Rechnung an.
6. Wie lautet die allgemeine Bewegung des physikalischen Systems ausge-
drückt durch die Normalschwingungen?
Lösung:
1. Zuerst entwickeln wir (sehr ausführlich an dieser Stelle) das Gravitations-
potential 𝑈G und das harmonische Potential der Feder 𝑈𝑘 . Dabei wählen
wir immer 𝛼⃗ = (𝛼1 , 𝛼2 , 𝛼3 ) = (0, 0, 0) als Potentialnullpunkte!
𝑈G = −𝑚𝑔𝑙 cos(𝛼1 ) − 𝑚𝑔𝑙 cos(𝛼2 ) − 𝑚𝑔𝑙 cos(𝛼2 ) + const
!
𝑈G (⃗
𝛼 = 0) = −3𝑚𝑔𝑙 + const = 0
⇒ 𝑈G = 𝑚𝑔𝑙 (3 − cos(𝛼1 ) − cos(𝛼2 ) − cos(𝛼3 ))
𝛼2 𝛼2 𝛼2
( ( ) ( ) ( ))
≈ 𝑚𝑔𝑙 3 − 1 − 1 − 1 − 2 − 1 − 3
2 2 2
𝑚𝑔𝑙 2
𝛼1 + 𝛼22 + 𝛼32
( )
⇒ 𝑈G =
2
8
𝑘 (
2 2
)
𝑈𝑘 = (⃗𝑟1 − ⃗𝑟2 ) + (⃗𝑟2 − ⃗𝑟3 ) + const
2
𝑘 (
2 2
)
= (𝑙 sin(𝛼1 ) − 𝑙 sin(𝛼2 )) + (𝑙 cos(𝛼1 ) − 𝑙 cos(𝛼2 )) +
2
𝑘( 2 2
)
+ (𝑙 sin(𝛼2 ) − 𝑙 sin(𝛼3 )) + (𝑙 cos(𝛼2 ) − 𝑙 cos(𝛼3 )) + const
2
𝑘𝑙2 ( 2
) 𝑘𝑙2 (
2
)
≈ (𝛼1 − 𝛼2 ) + 0 + (𝛼2 − 𝛼3 ) + 0 + const
2 2
!
𝑈𝑘 (⃗
𝛼 = 0) = const = 0
𝑘𝑙2 ( 2 2
)
⇒ 𝑈𝑘 = (𝛼1 − 𝛼2 ) + (𝛼2 − 𝛼3 )
2
𝑘𝑙2 ( 2
𝛼1 − 2𝛼1 𝛼2 + 2𝛼22 − 2𝛼2 𝛼3 + 𝛼32
)
=
2
Nun wollen wir kinetische und potentielle Energie in folgender Form schrei-
ben:
1˙ 1
𝑇 = 𝛼 ⃗˙ , 𝑈 = 𝛼
⃗ ⋅ 𝑀𝛼 ⃗ ⋅ 𝐴⃗𝛼
2 2
𝑀 nennen wir Massenmatrix, 𝐴 Potentialmatrix.
⇒ 𝑈 = 𝑈G + 𝑈𝑘
1( 1 1( 1 1(
𝑚𝑔𝑙 + 𝑘𝑙2 𝛼12 − 2𝑘𝑙2 𝛼1 𝛼2 + 𝑚𝑔𝑙 + 2𝑘𝑙2 𝛼22 − 𝑘𝑙2 2𝛼2 𝛼3 + 𝑚𝑔𝑙 + 𝑘𝑙2 𝛼32
) ) )
=
2⎛ 2 2 2 2
𝑚𝑔𝑙 + 𝑘𝑙2 −𝑘𝑙2
⎞ ⎛ ⎞⎛ ⎞
𝛼1 0 𝛼1
1⎝
= 𝛼2 ⎠ ⋅ ⎝ −𝑘𝑙2 𝑚𝑔𝑙 + 2𝑘𝑙2 −𝑘𝑙2 ⎠ ⎝ 𝛼2 ⎠
2 2 2
𝛼3 0 −𝑘𝑙 𝑚𝑔𝑙 + 𝑘𝑙 𝛼3
𝑚 2 2 𝑚 2 2 𝑚 2 2
⇒ 𝑇 = 𝑙 𝛼˙ + 𝑙 𝛼˙ + 𝑙 𝛼˙ 3
2 ⎛ 1 ⎞2 ⎛ 2 2
𝑚𝑙2
⎞⎛ ⎞
𝛼˙ 1 0 0 𝛼˙ 1
1⎝
= 𝛼˙ 2 ⎠ ⋅ ⎝ 0 𝑚𝑙2 0 ⎠ ⎝ 𝛼˙ 2 ⎠
2
𝛼˙ 3 0 0 𝑚𝑙2 𝛼˙ 3
9
2. Durch die Matrixschreibweise von 𝑇 und 𝑈 hat man die Euler-Lagrange-
Gleichungen im Prinzip schon:
⎛ ( ) ⎞
d ∂𝐿 ⎛ ∂𝐿 ⎞ ⎛ ⎞
d𝑡 ∂ 𝛼
˙
( 1) ⎟ 0
⎜ ∂𝛼1
⎜ d ∂𝐿 ⎟ ⎝ ∂𝐿 ⎠
⎜ d𝑡 ∂ 𝛼˙ 2 ⎟ − ∂𝛼2 = ⎝ 0 ⎠
⎝ ( ) ⎠ ∂𝐿 0
d ∂𝐿 ∂𝛼3
d𝑡 ∂𝛼
˙3
⎛ ⎞
0
⇒ ⃗¨ + 𝐴⃗
𝑀𝛼 𝛼 = ⎝ 0 ⎠
0
⇒ ⃗¨ = −𝜔 2 𝐴e
𝛼 ⃗ i𝜔t = −𝜔 2 𝛼
⃗
𝐴 − 𝜔2 𝑀 𝛼
( )
⇒ ⃗ =0
𝑔 𝑘
⇒ 𝜔12 = +
𝑙 𝑚
𝑘2
( )( )
𝑔 𝑘 𝑔 𝑘
⇒ + − 𝜔2 + 2 − 𝜔2 = 2
𝑙 𝑚 𝑙 𝑚 𝑚2
𝑔
⇒ 𝜔22 =
𝑙
𝑔 𝑘
⇒ 𝜔32 = +3
𝑙 𝑚
10
4. Wir suchen nun die zu den Eigenwerten 𝜔12 , 𝜔22 , 𝜔32 gehörenden Eigenvek-
⃗ (1) , 𝐶
toren 𝐶 ⃗ (2) , 𝐶
⃗ (3) , für die somit gelten muss:
⃗ =0
𝐴 − 𝜔𝑖2 𝑀 𝐶
( ) (𝑖)
𝐴 − 𝜔12 𝑀 𝐶 ⃗
( ) (1)
= 0
⎛ (1)
⎞
𝑘
⎛ ⎞
0 −𝑚 0 𝐶1
𝑘 𝑘 𝑘 ⎠⎜ (1) ⎟
⇒ ⎝ −𝑚 𝑚 −𝑚 ⎝ 𝐶2 ⎠ = 0
𝑘 (1)
0 −𝑚 0 𝐶3
⎛ ⎞
1
1
⃗ (1) = √ ⎝ 0 ⎠
⇒ 𝐶
2 −1
Beschreibung der ersten Normalschwingung: Das mittlere Penderl bleibt
ihn Ruhe, während die beiden äußeren Pendel entgegengesetzt schwingen.
Auch die zugehörige Eigenfrequenz 𝜔12 = 𝑔𝑙 + 𝑚𝑘
macht Sinn: Jedes der
beiden schwingenden Pendel unterliegt dem Einfluss von Gravitation ( 𝑔𝑙 )
𝑘
und einer, nur durch seine Bewegung gespannten Feder ( 𝑚 ).
𝐴 − 𝜔22 𝑀 𝐶 ⃗
( ) (2)
= 0
⎛ (1) ⎞
𝑘 𝑘
⎛ ⎞
𝑚 −𝑚 0 𝐶1
𝑘 𝑘 𝑘 ⎠⎜ (1) ⎟
⇒ ⎝ −𝑚 2𝑚 −𝑚 ⎝ 𝐶2 ⎠ = 0
𝑘 𝑘 (1)
0 −𝑚 𝑚 𝐶3
⎛ ⎞
1
⇒ ⃗ (1) = √1 ⎝ 1 ⎠
𝐶
3 1
Beschreibung der zweiten Normalschwingung: Alle Pendel bewegen sich
gleichphasig in dieselbe Richtung, die Federn bleiben stets entspannt. Aus
diesem Grund enthält auch die zugehörige Eigenfreuquenz 𝜔22 = 𝑔𝑙 nur den
Beitrag der Gravitationswirkung.
11
Federn müssen bei der Normalschwingung also belastet sein. Das ist nur
dann möglich, wenn das mittlere Pendel sich in die entegegengesetzte Rich-
tung wie die beiden äußeren Pendel bewegt. Auf das mittlere Pendel, das ja
an beide Federn gekoppelt ist, wirkt eine doppelt so starke Kraft, es muss
also mit zweimal so großer Amplitude schwingen wie die beiden äußeren
Pendel. ⎛ ⎞
1
⇒ 𝐶⃗ (3) = √1 ⎝ −2 ⎠
6 1
6. Die allgemeine Bewegung des Systems wird durch Superposition der Nor-
malschwingungen beschrieben:
𝛼 ⃗ (1) + 𝑄2 (𝑡)𝐶
⃗ (𝑡) = 𝑄1 (𝑡)𝐶 ⃗ (2) + 𝑄3 (𝑡)𝐶
⃗ (3)
Dabei handelt es sich bei 𝑄𝑖 (𝑡) um eine harmonische Schwingung mit der
Eigenfrequenz 𝜔𝑖 in Richtung der Normalschwingung 𝐶 ⃗ (𝑖) :
𝑄˙ 𝑖 (0)
𝑄𝑖 (𝑡) = 𝑄𝑖 (0) cos (𝜔𝑖 𝑡) + sin (𝜔𝑖 𝑡)
𝜔𝑖
12
2. Stellen Sie die Bewegungsgleichungen der drei Massen in Matrixform auf.
Hinweis: Die in den Bewegungsgleichungen auftretende Matrix ist propor-
tional zu ⎛ ⎞
3 −1 0
⎝ −1 2 −1 ⎠
0 −1 3
3. Finden Sie die Eigenfrequenzen des Systems und bestimmen Sie auch die
zugehörigen Eigenvektoren.
4. Beschreiben Sie die Normalschwingungen des Systems anschaulich.
Lösung:
1. Wir wählen als generalisierte Koordinaten
⎛ ⎞𝑥𝑖 die Auslenkungen der Massen
𝑥1
def
aus ihrer Gleichgewichtslage, ⃗𝑥 = ⎝ 𝑥2 ⎠, 𝑘 = 𝑘2
𝑥3
𝑚( 2
𝑥˙ 1 + 𝑥˙ 22 + 𝑥˙ 23
)
𝑇 =
2 ⎛ ⎞
𝑚 0 0
1˙ ⎝
= ⃗𝑥 ⋅ 0 𝑚 0 ⎠ ⃗𝑥˙
2
0 0 𝑚
1˙
= ⃗𝑥 ⋅ 𝑀 ⃗𝑥˙
2
𝑘1 2 𝑘2 2 𝑘2 2 𝑘1
𝑈 = 𝑥 + (𝑥1 − 𝑥2 ) + (𝑥2 − 𝑥3 ) + 𝑥23
2 1 2 2 2
𝑘 2 𝑘 2 𝑘 2 𝑘
= 𝑘𝑥1 + 𝑥1 − 𝑘𝑥1 𝑥2 + 𝑥2 + 𝑥2 − 𝑘𝑥2 𝑥3 + 𝑥23 + 𝑘𝑥23
2
2 2 2 2
1 2 1 2 1 2
= 3𝑘𝑥1 − 𝑘𝑥1 𝑥2 + 2𝑥2 − 𝑘𝑥2 𝑥3 + 3𝑘𝑥3
2 ⎛ 2 ⎞ 2
3𝑘 −𝑘 0
1 ⎝
= ⃗𝑥 ⋅ −𝑘 2𝑘 −𝑘 ⎠ ⃗𝑥
2
0 −𝑘 3𝑘
1
= ⃗𝑥 ⋅ 𝐴⃗𝑥
2
13
2. Die Bewegungsgleichungen in Matrixform lauten
⎛ ( ) ⎞
d ∂𝐿 ⎛ ∂𝐿 ⎞ ⎛ ⎞
⎜ d𝑡 ( ∂ 𝑥˙ 1 ) ⎟ 0
⎜ d ∂𝐿 ⎟ ⎝ ∂𝑥 1
∂𝐿 ⎠
⎜ d𝑡 ∂ 𝑥˙ 2 ⎟ − ∂𝑥2 = ⎝ 0 ⎠
⎝ ( ) ⎠ ∂𝐿 0
d ∂𝐿 ∂𝑥 3
d𝑡 ∂ 𝑥˙ 3
⇒ ¨ + 𝐴⃗𝑥
𝑀 ⃗𝑥 = 0
𝐴 − 𝜔 2 𝑀 ⃗𝑥 = 0
( )
( )
Wir suchen nun wieder über det 𝐴 − 𝜔 2 𝑀 = 0 die Eigenmoden 𝜔𝑖2 des
Systems:
3𝑘 − 𝑚𝜔 2
⎛ ⎞
−𝑘 0
!
⇒ det ⎝ −𝑘 2𝑘 − 𝑚𝜔 2 −𝑘 ⎠ = 0
2
0 −𝑘 3𝑘 − 𝑚𝜔
⎛ 𝑘 𝑘
3 𝑚 − 𝜔2
⎞
−𝑚 0
⋅1/𝑚 𝑘 𝑘 𝑘 !
⇒ det ⎝ −𝑚 2𝑚 − 𝜔2 −𝑚 ⎠ =0
𝑘 𝑘
0 −𝑚 3𝑚 − 𝜔2
( 𝑘 ) 2 ( 𝑘
) 𝑘 2 ( 𝑘
)
⇒ 3 𝑚 − 𝜔2 2𝑚 − 𝜔2 − 2 𝑚 2 3𝑚 − 𝜔2 =
(( )
( 𝑘 ) 𝑘
) ( 𝑘
) 𝑘 2 !
3 𝑚 − 𝜔2 3𝑚 − 𝜔2 2 𝑚 − 𝜔2 − 2 𝑚 2 =0
𝑘
⇒ 𝜔12 = 3
𝑚
𝑘2
( )( )
𝑘 𝑘
⇒ 3 − 𝜔2 2 −𝜔 2
= 2
𝑚 𝑚 𝑚2
𝑘
⇒ 𝜔22 =
𝑚
𝑘
⇒ 𝜔32 = 4
𝑚
⃗
𝐴 − 𝜔12 𝑀 𝐶
( ) (1)
= 0
14
⎛ 𝑘
⎞ ⎛ (1) ⎞
0 −𝑚 0 𝐶1
⎝ −𝑘 𝑘 𝑘 ⎠⎜ (1) ⎟
⇒ 𝑚 −𝑚 −𝑚 ⎝ 𝐶2 ⎠ = 0
𝑘 (1)
0 −𝑚 0 𝐶3
⎛ ⎞
1
⃗ (1) 1 ⎝
⇒ 𝐶 =√ 0 ⎠
2 −1
𝐴 − 𝜔22 𝑀 𝐶⃗
( ) (2)
= 0
⎛ (2)
⎞
𝑘 𝑘
⎛ ⎞
2𝑚 −𝑚 0 𝐶1
⎝ −𝑘 𝑘 𝑘 ⎠⎜ (2) ⎟
⇒ 𝑚 𝑚 −𝑚 ⎝ 𝐶2 ⎠ = 0
𝑘 𝑘 (2)
0 −𝑚 2𝑚 𝐶3
⎛⎞
1
⃗ (2) 1
⇒ 𝐶 =√ ⎝ 2 ⎠
6 1
𝐴 − 𝜔32 𝑀 𝐶⃗
( ) (3)
= 0
⎛ 𝑘 𝑘
⎞ ⎛ (3) ⎞
−𝑚 −𝑚 0 𝐶1
⎝ −𝑘 𝑘 𝑘 ⎠⎜ (3) ⎟
⇒ 𝑚 −2 𝑚 −𝑚 ⎝ 𝐶2 ⎠ = 0
𝑘 𝑘 (3)
0 −𝑚 −𝑚 𝐶3
⎛ ⎞
1
⃗ (3) 1 ⎝
⇒ 𝐶 =√ −1 ⎠
3 1
𝑘
4. Bei der ersten Normalschwingung mit der Eigenfrequenz 𝜔12 = 3 𝑚 bleibt
die mittlere Masse in Ruhe, während die beiden äußeren Massen in entge-
gengesetzte Richtungen schwingen.
Befindet sich das System in der zweiten Normalschwingung mit der Fre-
𝑘
quenz 𝜔22 = 𝑚 bewegen sich alle Masse in dieselbe Richtung, wobei die
Amplitude der mittleren Masse doppelt so groß ist, wie der der äußeren
Masse.
𝑘
In der dritten Normalschwingung mit Eigenmode 𝜔32 = 4 𝑚 bewegen sich
die beiden äußeren Massen in dieselbe Richtunge, während die mittlere
Masse in entgegengesetzter Richtung schwingt.
15