AUTOINDUSTRIE

VOR DEM
KOLLAPS?

Diese 3 Aktien sind

Ihr Schutzschild!
stock.adobe.com – Mediaparts
Liebe Leserinnen und Leser,

es ist eine Erkenntnis, die in den vergangenen Monaten auch

endlich die Öffentlichkeit erreicht hat: Das Überleben der deut-
schen Wirtschaft und insbesondere der Autobranche ist massiv
abhängig von Rohstoffen und steht deshalb auf der Kippe. Dabei
geht es aber nicht nur um Energieressourcen wie Öl und Gas,
sondern auch um metallische Rohstoffe.
Marco Schnepf
Diese sind die Grundsäulen des Wirtschaftswachstums, unseres
Wohlstands und nicht zuletzt für die allseits forcierte Energie-
wende. In dieser Analyse möchte ich Ihnen drei für Deutschland
kritische Rohstoffe vorstellen: Lithium, Kupfer und Nickel.

Doch als Anleger müssen Sie nicht tatenlos bleiben. Sie können nämlich von der hiesigen
Rohstoffkrise und deren Folgen profitieren. Sie werden gleich erfahren, welche drei kon-
kreten Aktien Ihnen Renditepotenzial verschaffen könnten und gleichzeitig dabei helfen,
die Krise in Deutschland zu lösen.

Damit schlügen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe,

Ihr Marco Schnepf

2
Lithium: der Akkumacher
Am Anfang stehen die Rohstoffe: Das gilt
nicht nur für beinahe jeden wirtschaftli-
chen Prozess, sondern auch für diesen
Report. Aber was genau sind Lithium, Kup-
fer und Nickel denn eigentlich – und warum
sind sie so wichtig für unsere Zukunft?
Beginnen wir mit dem Lithium: Das chemi-
sche Element mit dem Symbol Li ist das
leichteste Metall der Erde, besitzt unter
Normalbedingungen die geringste Dichte
der festen Elemente, verfügt über eine her-
vorragende elektrische Leitfähigkeit und ist
besonders reaktionsfreudig. Zuerst ent-
deckt wurde das silbrig-glänzende Element
1817 vom schwedischen Chemiker Johan
August Arfwedson.
Lithium kommt auf der Erde relativ häufig
vor, wenn auch meist in eher geringerer
Konzentration. Zu finden ist der Rohstoff
primär in Gesteinen (Spodumen) oder in
3
Salzseen als Lithiumchlorid. Diese beiden
Vorkommen bilden die wichtigsten Lithium-
Lagerstätten, wobei das Hauptaugenmerk
auf der Förderung von Salzlaugen insbe-
sondere in Südamerika und China liegt.
In der früheren Vergangenheit wurde
Lithium vor allem als Schmiermittelzusatz
und zur Herstellung von Legierungen etwa
mit Aluminium und Magnesium eingesetzt.
Inzwischen ist das Hauptanwendungsfeld
aber die allseits bekannte Lithium-Ionen-
Batterie. Laut dem „U.S. Geological Survey“
werden im laufenden Jahr wohl rund 80
Prozent des weltweit geförderten Lithiums
in Batterien verwendet – Tendenz steigend.
Akkus als Mega-Booster für Lithium
Lithium-Ionen-Batterien wiederum bieten
einen gravierenden Vorteil. Denn: Im Unter-
schied zu Alkaline-Batterien, die Sie zum
Beispiel in Ihrer Fernsehfernbedienung
nutzen, können sie wieder aufgeladen wer-
 ANZEIGE

DIESE ROHSTOFF-AKTIE IST

EINZIGER LIEFERANT WEGEN PUTIN-KRIEG
UNSER ZIEL: BIS MORGEN +28.000%
MIT DIESER ROHSTOFF-AKTIE

Mehr als Lithium, Kobalt und alles andere, ist dieser

Rohstoff der allerwichtigste Bestandteil für jede Auto-
Batterie der Zukunft. Aus diesem Grund könnte der
Aktien-Kurs des zur Zeit wichtigsten Lieferanten jeden
Augenblick um bis zu +28.000 % explodieren.

Um diese Rohstoff-Aktie geht es:

Hier sofort Namen & WKN abrufen
den. Lithium-Ionen-Batterien sind somit
dafür verantwortlich, dass Technologien
wie Smartphones, Laptops, aber auch Elek-
troautos in ihrer heutigen Form überhaupt
erst möglich sind. Lithium dient in diesen
Akkus als Ladungsträger und ist somit die
Hauptkomponente unter den vielen dafür
nötigen Rohstoffen.
Blickt man auf die mobile Computertech-
nologie und den kommenden Durchbruch
der Elektroautos, gilt Lithium als einer der
wichtigsten Rohstoffe der Zukunft.
Schauen Sie: Die Bundesanstalt für Geo-
wissenschaften und Rohstoffe (BGR)
genauer gesagt die daran angeschlossene
Deutsche Rohstoffagentur (DERA) rechnet
damit, dass ab 2030 jährlich bis zu 558.000
Tonnen an Lithium nötig sein werden, um
den Bedarf zu stillen. Etwa 90 Prozent der
Nachfrage wird demnach zu diesem Zeit-
punkt auf den Batteriesektor entfallen.
4
Zum Vergleich: Laut DERA hatte die Produk-
tion mit Jahr 2020 bei nur 82.000 Tonnen
gelegen. Entsprechend erwartet die
Behörde, dass trotz der immensen geplan-
ten Produktionsausweitung rund um den
Globus ein umfangreiches Defizit entste-
hen wird. Das wiederum dürfte für hohe
Lithiumpreise sorgen.
Aber wie sieht es in
Deutschland aus?
Hierzulande gibt es bis dato keine Lithium-
förderung. Das heißt: Deutschland und die
hiesige Autobranche sind noch komplett
abhängig von ausländischen Lieferanten.
Doch das soll sich in Zukunft ändern. Um
was es dabei genau geht, erfahren Sie wei-
ter auf Seite 9. Hier gibt es für Sie jedenfalls
eine interessante Investment-Story.
Kupfer: Schlüsselrohstoff
der Energiewende
Um es kurz zu machen: Kupfer ist der wohl
wichtigste Rohstoff für die Energiewende.
Das Metall mit dem Symbol Cu gilt als her-
vorragender Strom- und Wärmeleiter. Kup-
fer ist deshalb das Material schlechthin,
wenn es um die Elektrizität geht. Da die
Energiewende hauptsächlich auf elektri-
schem Strom als Alternative zu fossilen
Brennstoffen basiert, steht Kupfer im 21.
Jahrhundert ein gigantischer Superzyklus
bevor.
Windkraft, Solarkraft und
Elektroautos: die 3 Kupfer-Booster
Kupfer wird in großen Mengen gebraucht,
um Windkraftanlagen und Solarparks zu
bauen. In einer einzigen Windkraftanlage
inklusive Infrastruktur sind heutzutage je
nach Bauart und Größe mehr als 30 Tonnen
Kupfer verbaut. Kupferwicklungen mit
einer Länge von mehreren Hundert Kilo-
metern kommen unter anderem in den
Ringgeneratoren zum Einsatz. Und gerade
5
Offshore-Windparks benötigen auch für die
Kabelverbindungen große Mengen des
Metalls.
Ähnlich sieht das Ganze bei der Solarkraft
aus. Auch hier spielt Kupfer für die elektri-
schen Komponenten eine herausragende
Rolle. Allein für eine 1-Megawatt-PV-Anlage
werden teils mehr als 5 Tonnen Kupfer
benötigt. Zudem forschen Wissenschaftler
rund um den Globus daran, den Kupfer-
anteil in der Solartechnik zu erhöhen, um
den Anteil des teureren Rohstoffs Silber
sukzessive zu verringern.
Aber auch im Auto spielt Kupfer eine immer
wichtigere Rolle. In Elektroautos kommt
mitunter mehr als dreimal so viel Kupfer
zum Einsatz wie in Verbrennern – kein Wun-
der gibt es in den Stromern doch wesent-
lich mehr elektrische Komponenten, haupt-
sächlich im Umfeld der Batterie und des
Motors.
Kupferdefizit befürchtet
Es ist also naheliegend, dass Experten auch
beim Kupfer einen deutlichen Nachfrage-
Boost erwarten. Wie hoch dieser genau
ausfallen wird, lässt sich aus heutiger Sicht
nur schwerlich beantworten. Entsprechend
weisen die Prognosen teils eine hohe Dis-
krepanz auf. Aber selbst ein konservativer
Ausblick, wie er etwa von der Beratungs-
und Investmentfirma RFC Ambrian veröf-
fentlicht wurde, sieht ein jährliches Wachs-
tum der Nachfrage bis 2030 um 3,1 Prozent.
Die Marktforscher von BloombergNEF
sehen derweil bis 2040 eine Steigerung um
mehr als 50 Prozent. Was viele Experten
eint, ist die Befürchtung eines weitreichen-
den Defizits. Demnach ist die Wahrschein-
lichkeit hoch, dass die globale Kupferpro-
duktion nicht den steigenden Bedarf abde-
cken kann. Erst kürzlich hat die Internatio-
nale Energieagentur (IEA) eine solche
Warnung veröffentlicht.
Die Folge wären Kupferpreise auf einem
höheren Niveau und steigende Gewinnmar-
gen für ganz bestimmte Aktien.
6
Und was ist mit
Deutschland?
Werfen wir ähnlich wie beim Lithium noch
einen Blick auf die Situation in Deutsch-
land: Laut einer Studie der Bundesanstalt
für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
wurden in Deutschland im Jahr 2021 ins-
gesamt 615.000 Tonnen Raffinadekupfer
produziert.
Der Verbrauch lag allerdings bei mehr als
einer Million Tonnen. Die Bundesrepublik
war damit der größte europäische Verbrau-
cher des Industriemetalls und ist auf
Importe vor allem aus Brasilien, Peru, Chile
und Indonesien angewiesen. Die Abhängig-
keit ist jedoch bei weitem nicht so groß wie
beim Lithium. Trotzdem gibt es Möglich-
keiten, die deutsche Industrie beim Kupfer
noch autarker zu machen.
Nickel: Stahl-Verbesserer mit
Batterie-Ambitionen
Nun soll noch ein Rohstoff im Mittelpunkt
stehen, der in der Öffentlichkeit weit weni-
ger bekannt sein dürfte als Lithium und
Kupfer. Es geht um Nickel. Das chemische
Element mit dem Symbol Ni wird vor allem
aus Eisenerzen als Nebenprodukt gewon-
nen – insbesondere in Russland, Kanada
und Australien.
Nickel ist ein bedeutendes Legierungsme-
tall. Hauptsächlich wird es zur Veredelung
von Stahl verwendet. Nickel sorgt dafür,
dass der wichtige Bauwerkstoff härter und
korrosionsbeständiger wird.
Nickelrausch in der Autobranche
Doch Nickel ist auch ein Bestandteil von
Lithium-Ionen-Batterien – genauer gesagt
von Kobalt-Nickel-Mangan-Batterien (NMC)
und Lithium-Nickel-Kobalt-Aluminium-
7
Oxid-Batterien (NCA). In der ersten Variante
beträgt der Nickel-Anteil mehr als 40 Pro-
zent und in der zweiten immerhin noch
knapp 20 Prozent.
Nickel jedenfalls gilt in der Autobranche
als Hebel, um das umstrittene Kobalt mehr
und mehr zu ersetzen. Denn Kobalt stammt
oftmals aus dem afrikanischen Kongo und
wird dort mitunter unter menschenrechts-
widrigen Bedingungen abgebaut. Im nach-
folgenden Bild sehen Sie die Herkunft der
verschiedenen Batterierohstoffe auf einen
Blick:
Kein Wunder also, dass Elon Musk, Chef des
E-Autoprimus Tesla, unlängst Bergbaukon-
zerne dazu aufgerufen hat, mehr Nickel zu
fördern. Der brasilianische Minengigant
Vale etwa erwartet, dass die Nickelnach-
frage bis 2030 um 44 Prozent gegenüber
2022 zunehmen wird. Das wäre zwar weni-
ger als beim Lithium, aber trotzdem eine
starke jährliche Wachstumsrate.
Deutschland:
gefährliche
Abhängigkeit von
Russland
Nicht zu unterschätzen, bleibt Nickels Rolle
als Stahl-Verbesserer – auch für Deutsch-
land und die Autobranche. Nach Angaben
der BGR verbrauchte die Bundesrepublik
im Jahr 2021 rund 55.000 Tonnen an Raffi-
nadenickel. Deutschland lag damit welt-
weit auf dem siebten Rang und in der EU
auf Platz 1 der Nickelverbraucher.
Eine nennenswerte Nickel-Förderung gibt
es in Deutschland hingegen nicht. Die Bun-
8
desrepublik ist deshalb bei diesem kriti-
schen Rohstoff auf Großlieferanten wie
Russland angewiesen, was mit Blick auf die
geopolitische Situation äußerst heikel ist.
Eine Möglichkeit, dieser handelspolitischen
Bedrohung Herr zu werden, ist das Recyc-
ling von Edelstahlschrott. Tatsächlich gibt
es in Deutschland einige Unternehmen, die
unter anderem Nickel aus verschrottetem
Material zurückgewinnen. Im Folgenden
erfahren Sie mehr über den wohl wichtigs-
ten deutschen Recycling-Player, der gleich-
zeitig auch an der Börse notiert ist.
Aurubis AG: Im Recycling liegt
die Zukunft
Wie Sie sehen, ist das Recycling ein wich-
tiger Hebel, um die prekäre Abhängigkeit
Deutschlands und insbesondere der Auto-
branche von kritischen Rohstoffen aus
unsicheren Ländern zu verringern.
Die Recycling-Branche profitiert also von
der Rohstoffkrise in Deutschland und darf
sich in den nächsten Jahren und Jahrzehn-
ten auf blühende Geschäfte einstellen.
Einer dieser Profiteure ist die Aurubis AG.
Was macht Aurubis eigentlich?
Zunächst zur Einordnung: Aurubis mit Sitz
in Hamburg ist einer der weltweit wichtigs-
ten Kupferkonzerne. Das Unternehmen
selbst ist jedoch nicht in der Förderung des
Rohstoffs tätig, sondern ausschließlich in
dessen Weiterverarbeitung. Aurubis
bezieht über sein globales Partnernetzwerk
(bestehend aus über 30 Minen und einigen
9
Händlern) Metallkonzentrate. Positiv: Die
Hamburger verfügen über langfristige Lie-
ferverträge mit Minenbetreibern, was der
Kupferhütte Planungssicherheit verschafft.
Apropos Kupferhütte: Aurubis raffiniert die
Metallkonzentrate hauptsächlich zu Kup-
ferkathoden weiter. Diese Kupferquadrate
zwischen 50 kg und 80 kg bestehen zu
99,99 % aus Kupfer. Sie dienen als Basis zur
Weiterverarbeitung. In seinem europäi-
schen Hüttenverband produziert der Kon-
zern pro Jahr mehr als 1 Million Tonnen
dieser marktfähigen Materialien. Aurubis
verkauft die Kathoden dann entweder wei-
ter oder nutzt sie, um daraus selbst viel-
fältige Vorprodukte aus Kupfer herzustel-
len. Dazu zählen Stranggussformate, Gieß-
walzdraht oder Flachwalzprodukte.
Und: Neben dem Kernmetall Kupfer zählen
auch Edelmetalle wie Gold und Silber sowie
Metalle der Platingruppe, aber auch Metalle
wie Blei, Zinn, Zink und Nickel zum Portfo-
lio der Hamburger.

Im Recycling liegt die Zukunft
Was das Unternehmen mit Blick auf die
deutsche Rohstoffkrise aber so interessant
macht, ist dessen Engagement im Hinblick
auf Recycling. Aurubis bezieht nämlich
nicht nur Primärrohstoffe, sondern kauft
im großen Stil auch hochkupferhaltiges Alt-
metall ein – etwa aus Industrierückständen
oder elektronischen Geräten.
Daraus recycelt Aurubis Rohstoffe und ver-
arbeitet sie weiter. Der Clou: Kunden von
Aurubis können mit dem Konzern einen
10
sogenannten „Closing-the-Loop“-Vertrag
abschließen. Dabei geben Kunden ihre Pro-
duktionsrückstände oder Altkupfer bei
Aurubis ab, damit der Konzern diese recy-
celt. Anschließend verkauft das Unterneh-
men das raffinierte Kupfer wieder an den
Kunden zurück. Aurubis kann dadurch der
volatilen Verfügbarkeit des Altkupfers ent-
gegenwirken und sich Planungssicherheit
verschaffen.
Freilich ist Kupfer längst nicht das Ende der
Fahnenstange. Aurubis will künftig ver-
stärkt auch beim Recycling von Lithium-
Ionen-Batterien mitmischen und sich
damit Zugriff zum Beispiel auf Nickel und
Lithium sichern.
Im vergangenen Jahr hatte der Konzern am
Heimatstandort in Hamburg eine entspre-
chende Pilotanlage in Betrieb genommen.
Eine Anlage im industriellen Maßstab soll
innerhalb der kommenden fünf Jahre fol-
gen. Aber auch international wollen die
Hamburger ihre Recycling-Offensive fort-
setzen, etwa in den USA, wo ein neues
gigantisches Multimetall-Werk geplant ist.
Aurubis: Deutschlands Zünglein an
der Waage
Für Deutschland jedenfalls wird Aurubis in
den nächsten Jahren und Jahrzehnten
immer mehr zum Zünglein an der Waage
und kann dazu beitragen, die Rohstoffsi-
cherheit der Bundesrepublik und der Auto-
branche entscheidend zu verbessern. Dar-
aus ergibt sich ein enormes Geschäftspo-
tenzial, das sich auf staatliche Rückende-
ckung stützen kann.
Klar: Aurubis hatte im letzten Jahr sowohl
beim Umsatz als auch beim Ergebnis Rück-
schritte hinnehmen müssen. Das lag vor-
rangig daran, dass die Preise für raffiniertes
Kupfer gerade in der ersten Hälfte 2022
wegen des Ukraine-Kriegs und der daraus
resultierenden Konjunkturpanik einbra-
chen.
Aurubis-Aktie langfristig denken
Als Anleger sollten Sie sich klar sein, dass
Aurubis konjunkturabhängig ist. Die Aktie
In der Grafik sehen Sie die Kursentwicklung der Aktie im vergangenen Jahr. Die rechte Skala zeigt den
Aktienpreis in Euro.
11
ist also durchaus anfällig – gerade in diesen
makroökonomisch schwierigen Zeiten.
Im Aktienchart sehen Sie deutlich, welch
bewegte Achterbahnfahrt das Aurubis-
Papier seit Anfang 2022 hinter sich hat
(Kursstand: Schlusskurs vom 24.02.2023).
Lassen Sie sich davon jedoch nicht beirren.
Das Potenzial von Aurubis liegt in der Lang-
fristigkeit. Themen wie Rohstoffsicherheit
und Recycling stehen gerade in Deutsch-
land immer noch am Anfang. Natürlich
muss Aurubis viel Geld investieren, um
neue Recyclinganlagen zu bauen. Das aber
dürfte sich bereits in einigen Jahren üppig
auszahlen.
Dieser kommende Recycling-Mega-Impuls
ist meiner Meinung nach im Aktienkurs bis
dato bei Weitem noch nicht eingepreist.
Hier gibt es für Sie also nicht nur die Mög-
lichkeit, Deutschland aus der Rohstoffkrise
zu helfen, sondern auch satte Renditen
einzufahren. Alles, was Sie dafür benötigen,
ist: Geduld.
Quelle: https://www.aktienscreener.com
Vulcan Energy-Aktie: Lithium
aus dem Oberrheingraben
Nachdem wir uns das Potenzial rund um
das Recycling angeschaut haben, soll nun
eine Firma im Mittelpunkt stehen, die sich
auch auf die Primärförderung von Rohstof-
fen in Deutschland konzentriert. Es geht um
das australisch-deutsche Unternehmen
Vulcan Energy – und genauer gesagt: um
Lithium aus dem Oberrheingraben.
Vulcan Energy will in Deutschland
Lithium fördern
Tatsächlich verfügt Deutschland über
beachtliche Lithiumvorkommen. Trotzdem
ist die Bundesrepublik bei diesem kriti-
schen Batteriemetall wie oben erwähnt bis
dato zu 100 Prozent von ausländischen Lie-
13
feranten abhängig. Lange Zeit galt die Lithi-
umförderung in Deutschland nämlich als
sehr schwierig. Auch wegen der hohen
Umweltauflagen hatte sich die hiesige Wirt-
schaft an dieses Thema nicht herangewagt.
Vulcan Energy will mit jener unrühmlichen
Tradition nun brechen und hierfür neue
Wege gehen.
Die an der australischen und Frankfurter
Börse gelistete Firma will nämlich auf die
Vorteile der Geothermie setzen. Das heißt:
Im Oberrheingraben, im Südwesten
Deutschlands, sollen Geothermie-Kraft-
werke an Extraktionsanlagen gekoppelt
werden.
Geothermie + Lithium: So soll das
Ganze ablaufen
Im Folgenden sehen Sie ein von Vulcan ver-
öffentlichtes Diagramm, das die Strategie
ziemlich gut auf einen Blick darstellt:
Zunächst pumpt eine Anlage heißes Ther-
malwasser an die Oberfläche. Die darin
enthaltene Wärmeenergie wird dann
genutzt, um eine Turbine anzutreiben und
erneuerbaren Strom zu gewinnen. Der Öko-
Strom soll dann teilweise ans Stromnetz
verkauft werden. Einen anderen Teil der
Strommenge will Vulcan hingegen nutzen,
um in einer angeschlossenen Anlage das
im Thermalwasser enthaltene Lithium zu
extrahieren.
Experten weisen seit Jahren darauf hin,
dass im Oberrheingraben ein riesiges Lithi-
umreservoir praktisch ungenutzt tief unter
der Erde im Thermalwasser schwimmt.
Manche Schätzungen sprechen gar von
dem größten Lithiumvorkommen Europas.
Und Vulcan beabsichtigt eben diese Res-
source anzuzapfen.
Der Clou ist, dass die Wärme und der Strom,
die aus dem Thermalwasser hervorgehen,
direkt genutzt werden können, um Lithium
aus ebendiesem zu extrahieren. Anschlie-
ßend kann das Wasser wieder in die Erde
injiziert werden. Dadurch schließt sich der
Kreislauf. Das gewonnene Lithiumchlorid
wiederum will Vulcan in einer zusätzlichen
Anlage zu batteriefähigem Lithiumhydro-
xid weiterverarbeiten und schließlich der
Autobranche bzw. den Batterieherstellern
verkaufen.
Gut für die Umwelt – gut für den
Geldbeutel
Das Ganze soll zwei Vorteile bewirken. Der
erste liegt auf der Hand: Die Förderung des
Lithiums aus dem Thermalwasser geht
14
wegen des Kreislaufprozesses mit weniger
zusätzlichen Eingriffen auf die Umwelt ein-
her (keine fossilen Brennstoffe und keine
Verdunstungsbecken) – und ist somit öko-
logischer als die klassische Sole- oder Spo-
dumenförderung.
Aber auch auf Kostenseite soll sich die
Geothermie als Lithiumquelle lohnen. Pro
Tonne Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM)
erwartet Vulcan laut einer neuen Machbar-
keitsstudie Herstellungskosten in Höhe
von 4.359 Euro. Das sei mehr als 600 Euro
weniger als die Konkurrenz in Lateiname-
rika aufwenden müsse.
Zum Vergleich: Am 24. Februar kostete eine
Tonne LHM laut dem Börsenbetreiber Lon-
don Metal Exchange am Spotmarkt 75.500
Dollar. Sie sehen also die hohe Gewinn-
marge, auf die Vulcan hoffen kann. Aber
selbst, wenn die Preise in den nächsten
Jahren doch zurückgehen sollten, hätte Vul-
can immer noch eine hohe Profitspanne.
Die Firma will ab 2025 in einer ersten Pro-
duktionsphase jährlich 24.000 Tonnen an
LHM produzieren. In der zweiten Produk-
tionsphase sollen dann insgesamt 48.000
Tonnen pro Jahr erzeugt werden.
Viel Hoffnung in Vulcan-Aktie
eingepreist: Da geht aber noch
mehr
Natürlich hat diese Fantasie längst auch die
Börse erreicht. Die Aktie hat seit dem Bör-
sengang unterm Strich bereits deutlich
zugelegt, wie Sie im Chart sehen können
(Kursstand: Schlusskurs vom 24.02.2023):

In der Grafik sehen Sie die Kursentwicklung der Aktie im vergangenen Jahr. Die rechte Skala zeigt den
Aktienpreis in Euro.
Gleichzeitig ist das Unternehmen immer
noch defizitär und auf Fremdfinanzierun-
gen angewiesen. Das ist selbstredend ein
gewisser Risikofaktor. Trotzdem: Meiner
Meinung nach wird Vulcans kommender
Beitrag für die Rohstoffsicherheit Deutsch-
lands an der Börse immer noch unter-
schätzt – obwohl sich die Firma mit Volks-
wagen und Stellantis schon mindestens
15
Quelle: https://www.aktienscreener.com
zwei Autoschwergewichte als künftige
Abnehmer gesichert hat.
Ähnlich wie bei Aurubis gilt es auch hier
Geduld zu beweisen. Vulcan hat das Zeug,
die deutsche und europäische Lithiumver-
sorgung auf nachhaltige Art und Weise auf
ein neues Level zu heben.
Glencore-Aktie: Warum Glencore ein (ziemlich)
sicherer Hafen ist
der Rohstoff-Allrounder
Wichtig für Sie als Anleger: Glencore bietet
Als Anleger haben Sie noch eine weitere
durch sein höchst diversifiziertes Produk-
Möglichkeit, von der Rohstoffkrise zu pro-
tions- und Handelsgeschäft ein enormes
fitieren –indem Sie Ihren Blick einfach auf
Maß an Sicherheit. Das hat sich im letzten
die internationale Ebene richten. Genauer
Jahr abermals gezeigt. Während die
gesagt auf die Rohstoffgiganten. Diese pro-
Gewinne bei den Metallen wegen der gefal-
fitieren nämlich massiv von steigenden
lenen Preise rückläufig waren, schoss das
Marktpreisen und sind gerade langfristig
Ergebnis rund um die Energierohstoffe
mit hohem Renditepotenzial verbunden.
massiv nach oben. So haben etwa die
Einer der wichtigsten Player hört auf den zunehmende Kohleverstromung in Europa,
Namen Glencore. Der Konzern mit Sitz in die durch den Ukraine-Krieg ausgelöst
der Schweiz ist rund um den Globus sowohl wurde, und die hohen Ölpreise das Gesamt-
in der Förderung, der Produktion, der Raf- ergebnis des Konzerns aufpoliert.
fination als auch im Rohstoffhandel aktiv.
Insgesamt stieg das Betriebsergebnis von
Mehr als 60 Roh- und Werkstoffe gehören
Glencore im Jahr 2022 um 60 Prozent auf
zum Portfolio der Schweizer. Darunter:
34,06 Milliarden Dollar – mehr, als der Kon-
Kobalt, Zink, Aluminium, aber auch Kupfer
zern selbst erwartet hatte. Die Schweizer
und Nickel. Hinzu kommen Energieroh-
können also Schwächephasen durch ihr
stoffe wie Erdöl und Kraftwerkskohle.
weitreichendes Portfolio an anderen Stel-
len ausgezeichnet kompensieren.

16
Kupfer-Superzyklus: Satte Gewinne
voraus
Ohnehin rechnet das Management aber
auch bei den Metallen mit einem erhebli-
chen Turnaround. Konzernboss Gerry Nagle
hatte Ende 2022 vor einem prekären Kup-
fer-Defizit infolge der Energiewende
gewarnt. In der Folge dürften die Gewinn-
margen von Glencore drastisch ansteigen.
Nagle jedenfalls hatte auch eine Erhöhung
der Kupferproduktion in Aussicht gestellt
– allerdings erst, wenn der Markt förmlich
danach schreie.
Das Kalkül: Wie andere Rohstoffkonzerne
versucht auch Glencore seine Produkte so
knapp wie möglich zu halten, um die Preise
und die Margen anzutreiben. Das mag zwar
die Rohstoffkrise zunächst befeuern – für
Sie als Investor geht diese altbewährte Tak-
tik aber gerade wegen des kommenden
Superzyklus mit hohen Renditechancen
einher, ein klassischer Krisen-Schutzschild
also.
17
Glencore mischt auch beim
Recycling mit
Tatsächlich will Glencore aber auch einen
aktiven Beitrag leisten, um die Krise abzu-
mildern. Sie werden es schon ahnen: Es
geht natürlich abermals um das Recycling.
Die Schweizer sind längst ein bedeutender
Recycler von Altelektronik. Die entspre-
chenden Anlagen befinden sich neben
Nord- und Südamerika auch in Europa.
Künftig will Glencore vor allem beim Recy-
cling von Lithium-Ionen-Batterien ganz
vorn mitspielen. Der Konzern hatte in den
letzten Jahren mehrere Kooperationen mit
Technologieanbietern und Batterieherstel-
lern geschlossen. Im Mai 2022 kündigte
Glencore zum Beispiel eine 200 Millionen
Dollar schwere Investition in die kanadi-
sche Recycling-Firma Li-Cycle an. Zusam-
men planen die Partner ein integriertes
Netzwerk zur Lieferung von Lithium-Ionen-
Batteriematerialien aufzubauen.
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Das Ganze soll in zwei größeren Prozess-
schritten ablaufen. Zunächst sollen die Alt-
batterien zu sogenannter schwarzer Masse
verarbeitet werden. Anschließend werden
aus diesem Stoffgemisch neue Rohmate-
rialien gewonnen.
Anleger werden fürstlich belohnt
Zusammengefasst könnte Glencore fast
schon zum Pflichtprogramm für jeden Roh-
stoff-Anleger gehören, auch weil das Unter-
nehmen seine Aktionäre fürstlich belohnt.
Kürzlich hatten die Schweizer Ausschüttun-
gen von insgesamt 7,1 Milliarden Dollar
angekündigt – darunter eine Basisdivi-
dende von 0,40 Dollar je Aktie (insg. 5,1 Mrd.
$), eine zusätzliche Barausschüttung in
Höhe von 0,5 Milliarden Dollar und ein
In der Grafik sehen Sie die Kursentwicklung der Aktie im vergangenen Jahr. Die rechte Skala zeigt den
Aktienpreis in Euro.
Trotzdem gibt es hier meiner Meinung nach
immer noch Luft nach oben – vor allem auf
langfristige Sicht. Der Konzern ist weltweit
etabliert, verfügt über eine starke Preisset-
zungsmacht, einen beachtlichen Cashflow
18
neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe
von 1,5 Milliarden Dollar.
Und auch für 2023 sehen viele Experten
weiteres Aufwärtspotenzial. Laut FactSet
könnte die Basisdividende auf 0,59 Dollar
pro Aktie ansteigen, was gemessen am
Aktienkurs einer beachtlichen Rendite von
knapp 10 Prozent entsprechend würde
(Kursstand: Schlusskurs vom 24.02.2023)
Glencore-Aktie langfristig mit Luft
nach oben
Apropos Aktienkurs: Wie Sie im Chart sehen
können, hat Glencore schlussendlich im
letzten Jahr bereits gut zugelegt, auch wenn
es gelegentlich temporäre Einbrüche gab
(Kursstand: Schlusskurs vom 24.02.2023):
Quelle: https://www.aktienscreener.com
und eine solide Kapitalrendite. Hinzu
kommt die sehr lukrative Fantasie rund um
den Superzyklus bei Metallen wie Kupfer
und Nickel sowie das verstärkte Engage-
ment beim Batterie-Recycling.
Mein Fazit für Sie
Man muss es deutlich sagen: Die Rohstoff-
krise in Deutschland ist eine der größten
Herausforderungen unserer Zeit. Es gilt, die
Abhängigkeiten von politisch fragwürdigen
Partnern zu reduzieren und gleichzeitig den
wachsenden Bedarf rund um die Energie-
wende zu stillen.

Vor allem die für die deutsche Wirtschaft

so wichtige Autobranche steht jetzt am
Scheideweg. Gerade die ersten beiden von
mir genannten Aktien können einen effek-
tiven Beitrag dazu leisten, dem hiesigen
Autosektor aus dieser existenziellen Krise
herauszuhelfen.
Deutschlands profitieren und sich das
Maximum an Renditepotenzial sichern.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren
Investments,

Wichtig ist, dass Sie sich als Anleger jetzt

frühzeitig positionieren. Nur so können Sie
vom unausweichlichen Rohstoffwandel Ihr Marco Schnepf

Kurzporträt Marco Schnepf

Marco Schnepf hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch
unerfahrenen Anlegern das hochkomplexe Börsen-
geschehen verständlich zu machen. Dabei ist er selbst
ebenfalls ein klassischer Quereinsteiger – dessen
berufliche Vita in einer Reise-Redaktion begann.

Seit nunmehr acht Jahren befasst sich Herr Schnepf sehr inten-
siv mit Aktien und Rohstoffen. Tagtäglich gibt er diesen Wissensschatz über mehrere
Newsletter an seine Leser weiter – darunter in den Publikationen „Aktien Daily“ und
„Rohstoff-Giganten“.

Ihm geht es dabei immer darum, seinen Lesern eine möglichst rationale Sicht auf die
Dinge zu präsentieren: Chancen nennen – Risiken nicht verschweigen. Denn nur so
lassen sich an der Börse nachhaltige Gewinne erzielen.

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Chefredakteur: Marco Schnepf (V.i.S.d.P.)
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Empfehlungen des Deutschen Presserats. Die Verhaltensgrundsätze berücksichtigen die gesetzlichen Regelungen der
Marktmissbrauchsverordnung (MAR) zum Verbot von Insidergeschäften und von Marktmanipulation und konkretisieren
den Pressekodex im Hinblick auf die Erstellung, Weitergabe und Veröffentlichung von Anlageempfehlungen oder Anla-
gestrategieempfehlungen in journalistischen Publikationen. Sie treten an die Stelle der entsprechenden Vorschriften
der Marktmissbrauchsverordnung bzw. des Wertpapierhandelsgesetzes.
Sofern nicht anders angegeben, stammen historische Unternehmens- sowie Konsenszahlen aus dem OCT Aktien Scree-
ner,der seine Daten über Morningstar, FactSet und die Börse Stuttgart bezieht, und/oder der Aktien-Analyse.
Ergänzende Informationen zum Autor und den von ihm verwendeten Analysemethoden finden Sie hier:
https://www.gevestor.de/expert/marco-schnepf
Der Verfasser und/oder eine an der Erstellung der Publikation mitwirkende natürliche oder juristische Person, und/
oder deren Angehörige oder verbundene Unternehmen halten möglicherweise Long- oder Short-Positionen betreffend
die im Report genannten Finanzinstrumente. „Long-Position“ bedeutet eine Investition, mit der von steigenden Kursen
des Finanzinstruments profitiert wird, wohingegen bei „Short-Positionen“ von sinkenden Kursen profitiert wird. Diese
Personengruppe unterliegt den strengen Compliance-Richtlinien des Verlages. Nur unter den darin gemachten Auflagen
ist es diesen Personen erlaubt, die empfohlenen Werte selbst zu handeln.
Risikohinweis: Unseren Risikohinweis finden Sie hier:
https://shop.gevestor-verlag.de/risikohinweise/GeVestor-Sonderreport-Risikohinweis.pdf
Redaktionsschluss: 24.02.2023 – 12:50 Uhr

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