PLUS EDITION

Mit virtuellen DVDs

Apple vs.
AMD & Intel
Mac mit Wunder-CPU
M1 deklassiert x86
02/2021
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795 € ÖSTERREICH: EUR 8,80 SCHWEIZ: CHF 12,70 BENELUX: EUR 9,20 ITALIEN, PORTUGAL, SPANIEN: EUR 10,70

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Das können die neuen Security-Suiten – für
wen sich Kauf-Software immer noch lohnt

Technik- Die SUPER-

Trends 2021 Smartphones
6-GHz-WLAN, Windows 10X, iPhone 12 gegen die
Mini-LED-TVs, DDR5 u. v. m. Android-Spitzenklasse
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Suchergebnisse
Liebe Leser,
bei den beiden großen Antitrust-Verfah-
ren der amerikanischen Geschichte, die in
der Zerschlagung von Standard Oil im Jahr
1911 und von AT&T im Jahr 1982 gipfelten,
bewiesen die Behörden, dass die Markt-
Monopole zu höheren Verbraucherpreisen
führten. Rockefellers Standard Oil ver-
Josef Reitberger drängte seine Konkurrenten mit Dumping
Chefredakteur CHIP
und erhöhte dann die Preise. AT&T hatte,
wie früher die Deutsche Telekom, über-
haupt keine Konkurrenz – und im inter-
nationalen Vergleich viel zu hohe Preise.
Dieselben Behörden tun sich in der digita-
len Welt schwer: Wie weist man die
schädliche Wirkung eines (Quasi-)Mono-
pols in einem Marktumfeld nach, in dem
die Endkunden-Produkte samt und son-
Jetzt neu!
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So geht’s
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1. Karte abziehen Kiosk-Käufer von CHIP Plus finden hier
die Karte mit dem Zugangs-Code für die
2. Code von der Rückseite auf
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3. DVD freischalten
Bei Fragen oder Problemen
wenden Sie sich bitte an:
dvd@chip.de
Als Abonnent benötigen Sie die Code Card nicht!
Eine detaillierte Anleitung finden Sie auf Seite 125
EDITORIAL
ders gratis sind? 22 Jahre nach dem Start
von Google kosten die Suchergebnisse
immer noch nichts – genau wie die Nut-
zung von Maps, Chrome oder Android. Im
Gegenteil: Google bezahlt etliche Milliar-
den dafür, seine Suche in Browsern und
auf (Apple-)Geräten anbieten zu dürfen.
Trotzdem behindert die Verquickung
der marktbeherrschenden Dienste und der
Google-Werbevermarktung jeden Wett-
bewerber, und sie bedroht kleine Startups,
die von guten Suchplatzierungen abhän-
gen, gleichzeitig aber fürchten müssen,
dass Google aus ihren Daten ein eigenes
Angebot macht. Es ist also höchste Zeit für
die Zerschlagung von Google. Unser Autor
Roman Leipold gibt Ihnen ab Seite 10 ei-
nen guten Einblick in den laufenden Kar-
tell-Prozess gegen den Suchriesen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
josef.reitberger@chip.de
Jahresarchiv
Alle Ausgaben
usg 2020
Als PDF laden
lad n und
u stöbern
Sicherster PC
PLUS
im Handumdrehen
P R E M I U M
02
2021
Schutz vor Viren und Ransomware
Plus 5
Vollversionen
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02
Code Card 2021
virtuellen DVDs zum Heft.
Alle Vollversionen, Tools
und Hinweise zur Frei-
schaltung und Nutzung
ab S. 122
I N H A LT

Okay, Google, jetzt bist du dran!

10
Kartellbehörden wollen der
übermächtigen Markt-Position
von Google ein Ende setzen

Virenscanner für Windows 10 Smart heizen

48 90
Intelligente Heizungs-
Unser Test zeigt: Es gibt durchaus bessere Alternativen als steuerung mit der Fritzbox –
den vorinstallierten Windows Defender – auch kostenlose wir erklären, wie‘s geht

CHIP erscheint in
zwei Cover-Varianten

56
Android-Oberklasse gegen iPhone 12
Wir wollen klären, ob Apples iPhones gegen die Android-Topliga CHIP Plus CHIP Plus im Abo
bestehen können, und haben 13 Geräte ins Testlabor geschickt mit virtuellen DVDs mit virtuellen DVDs

6 > 02 > 2021 > CHIP


INHALT c
Ausgabe 02/2021
TREND
10 Okay, Google, jetzt bist du dran!
Kartellbehörden setzen der Rück-
sichtslosigkeit von Google ein Ende
18 Sicherheitsnews: Banking-Trojaner
Es droht eine Angriffswelle mit dem
Banking-Trojaner Gootkit
20 Streaming boomt, Lesen nicht
Netzinhalte sind weiter gefragt, klassi-
sche Kanäle behaupten sich bestenfalls
23 Rechtsklick: Recht auf Home Office
Im Home Office arbeiten geht nur,
wenn es der Arbeitgeber erlaubt
24 Verstärkt das Netz den Hass?
Gibt es heute mehr Mobbing-Opfer
als in früheren Zeiten?
28 Ausprobiert: Raspberry Pi 400
Der Raspberry Pi 400 ist eine
Plattform für tolle Ideen
DVD-LABEL: ALEX (WÜRFEL)/GETTY IMAGES
30 Datenschleuder Microsoft 365
Die Nutzung Cloud-basierter Anwen-
dungen steht auf wackligen Füßen
32 Alternative zum Passwort
Der FIDO2-Standard ist eine vielver-
sprechende Alternative zum Passwort
36 Deep Dive: Handy-LiDAR
Mobilgeräte mit Tiefenkameras:
Wir erklären, wie sie funktionieren
38 Neuheiten im Technik-Jahr 2021
Hardware, Software, Dienste: Die
INHALT I. UZS V. RE. O: LESHKASMOK, Z_WEI/GETTY IMAGES; AVM; HARDY MUTSCHLER; D1SK/GETTY IMAGES
Technik-Highlights 2021 im Überblick
42 Apples Prozessorwunder
TITEL: LESHKASMOK, GALAXY, KOVALTO1, ROSIFAN19, TROYEK, D1SK_/GETTY IMAGES; HERSTELLER
Im Testlabor hängt das M1-MacBook
die Intel-Konkurrenz gnadenlos ab
46 Stille Helden: Steve Furber
Apples neuer Wunderprozessor baut
auf Steve Furbers Erfindung auf
48 Alternativen zu Windows Defender
Unser Test zeigt: Es gibt durchaus bes-
sere Alternativen zum vorinstallierten
Windows Defender – auch kostenlose
TEST
56 Android-Oberklasse vs. iPhone 12
Smartphone-Flaggschiffe im Test: Die
Android-Topliga gegen das iPhone 12
60 Intel meldet sich zurück
Im Duell: Intels neue Tiger-Lake-
Architektur gegen AMD Ryzen 4000
64 Gaming auf höchstem Niveau
AMD und Nvidia streiten um die GPU-
Vorherrschaft auf den Gaming-PCs
68 CHIP 365: Luftreiniger
Mit einem Luftreiniger können Sie
schadstoff- und allergenfrei durchatmen
CHIP < 2021 < 02
Ihre
virtuellen
DVDs
71 CHIP empfiehlt: Sony-Beamer Sicherster PC
Mit dem Sony VPL-VW590ES bekom-
men Sie ganz großes Kino für Zuhause
im Handumdrehen
Schutz vor Viren und Ransomware
72 Hardware-Einzeltests
Dyson V11 Absolute Extra Pro, DJI Mini
2, Asus VA24EHL und mehr im Test Plus 5
Vollversionen
78 Software-Einzeltests
C
Corel Roxio Creator NXT Pro 8, Tech-
smith SnagIt 2021 und mehr im Test
02
80 App-Tests
Die besten neuen Smartphone-
und Tablet-Anwendungen
2021
82 CHIP Top 10
Die besten Produkte aus
30 Kategorien in Testtabellen 122 CHIP-DVD: Sicherheit
86 CPU- und GPU-Guide Mit diesen Tools schützen Sie sich
Das Neueste zu Notebook- und PC- vor Viren und Ransomware
Prozessoren – plus aktuelle Tabellen
PRAXIS
90 Heizkosten sparen im Smart Home Jahresarchiv
Intelligente Heizungssteuerung mit
der Fritzbox – wir erklären, wie‘s geht
Alle Ausgaben 2020
Als PDF laden und stöbern
94 Linux-Umstieg leicht gemacht
Linux kann fast alles, was auch Win-
dows kann. CHIP zeigt wie PLUS
100 Tools für den USB-Stick
Ihr USB-Stick mit den richtigen Tools
02
ist wie ein Schweizer Taschenmesser P R E M I U M
104 Eigene Cloud auf dem Raspberry Pi
2021
Die Software NextcloudPi richtet auf
Ihrem RasPi einen Cloud-Speicher ein
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RUBRIKEN 130 Exklusive Vollversion
5 Editorial WinSysClean X10 Pro hilft Ihnen,
den PC regelmäßig zu säubern
8 Leserbriefe
131 Impressum
132 Vorschau
< 7
LESERBRIEFE
„Hätte nie gedacht,
dass ich für Netflix
mein WLAN nochmal
optimieren muss.“
Martin Franke
Feindliche Übernahme
Apple leitet das Ende des x86-PCs ein
CHIP 01/21 – Seite 3
Ehrlich gesagt, hätte nie gedacht, dass
Apple einen iPhone-Prozessor in seine
Notebooks einsetzt und mit der Dreistig-
keit davonkommt. Als jemand, der schon
seit Jahrzehnten sporadisch neue PCs mit
Intel-CPUs baut, bin ich einigermaßen
durchgerüttelt, dass die neuen MacBook
so viel schneller laufen. Wenn sich das
bewahrheitet, werde ich mich von mei-
nem Intel-getriebenen Notebook verab-
schieden, sobald man Windows auf ein
solches MacBook gescheit portieren kann.
Stefan Ziegler per Mail
Fremdbestimmte Apple-Welt
iPhone 12: Gepflegte Tradition
CHIP 01/21 – Seite 14
Sie fragen, „Erinnern Sie sich noch an die
Kopfhörerbuchse im iPhone X“ bzw. dass
es sie nie gab? Für mich ist die fehlende
Kopfhörerbuchse bei den iPhones nach
wie vor ein echtes Problem, denn es pas-
sen nur ganz bestimmte Kopfhörer in
mein Ohr. Ständig muss man neue Adap-
ter wie Lightning zu Klinke kaufen, da
diese nur eine begrenzte Haltbarkeit be-
sitzen, und irgendwann anfangen, den
Ton abgehackt und fehlerhaft zu übertra-
gen. Theoretisch hat ein solcher Adapter
zwar eine Topqualität via Kopfhörer, aber
praktisch ist sie oftmals so schlecht, wie
bei einem Billighandy für 100 Euro. Zu
dem Thema fehlende Kopfhörer und
Netzadapter, das sie ebenfalls anschnei-
den: „Laut Apple gibt es weltweit zwei
Milliarden iPhone-Netzteile“. Das mag
stimmen, aber kaum eines davon ist mit
mit USB-C ausgestattet.
Kohlmayer per Mail
Lieber Herr Hentschel, ich empfinde das
Weglassen des Adapters in den neuen
8 >
iPhones nicht so sehr als einen Skandal -
auch wenn es heftige Reaktionen dazu im
Internet gab. Aber was ich als einen Skan-
dal ansehe ist, dass Apple diese Einspa-
rung, die im Ernstfall also bei Erstkauf
eines iPhones, mehr Kosten verursacht,
nicht an die Kunden weitergibt. Und das
garniert Apple dann noch mit dem Argu-
ment, das helfe der Umwelt. Das stimmt
zwar, ist in diesem Punkt aber Heuchelei.
A.Mazzon per Mail
Digital verschnupft
Herr Spahn drückt aufs Tempo
CHIP 01/21 – Seite 22
Wenn die zwangsweise Einführung der di-
gitalen Gesundheitsakte ebenso glorreich
verläuft wie die der Corona-App, dann
gute Nacht Deutschland. Außerdem: Re-
zepte per QR-Code bestellen und abholen
soll auch gehen. Ich bin mir nicht sicher,
ob die Apotheken dafür ausgerüstet sind.
Der Schulunterricht in der Coronakrise hat
doch gezeigt, dass politische Planung und
digitale Wirklichkeit mitunter weit vonei-
nander entfernt sind. Da kann ein Minister
noch so viel von seinem Schreibtisch aus
beschließen.
Harald Sauer per Mail
PC bauen, ein ewiges Hobby
Der optimale CHIP-PC
CHIP 11/16 – Seite 87
Sehr geehrter Herr Reitberger, im Heft
3/16 und 11/16 stand der Artikel: Der opti-
male PC. Nach diesen Vorschlägen ließ ich
mir meinen Super-PC bei meinem Händ-
ler bauen. Heute noch läuft der PC ausge-
zeichnet. So einen Artikel mit ähnlichen
Vorschlägen würde ich gern mal wieder
lesen. Im nächsten Jahr (2021) werde ich
mir einen neuen PC bauen lassen. Ich weiß
noch nicht genau, mit Intel-CPU oder
AMD-CPU, die in Ihrem Heft so gelobt
werden. Muss man im PC mit AMD-CPU
irgendetwas anders beachten als mit der
Intel-CPU? Ich werde auch noch auf den
neuen RAM DDR5 warten, bevor ich mir
einen neuen PC gönne. Vielen Dank für
Ihre Antwort. Die CHIP gefällt mir übri-
gens immer noch sehr gut.
Klaas Janssen per Mail
Ein PC mit AMD-Prozessor funktioniert
wie einer mit Intel-CPU – nur, dass Sie oft
mehr Leistung und trotzdem weniger
Stromverbrauch haben. Bei der Zusam-
menstellung sollten Sie beachten, dass
viele AMD-CPUs keinen Grafikchip haben.
Sie brauchen also eine Grafikkarte, um
einen Monitor anzuschließen. Tatsächlich
muss man gut kalkulieren, mit welcher
Kombination man am besten fährt – das
werden wir im nächsten PC-Zusammen-
stellungsartikel berücksichtigen.
Antwort CHIP
CHIP IN DEN
MEDIEN
Rechtzeitig auf den
5G-Zug aufspringen
Telekom und Vodafone
(O2 ist Nachzügler) haben die neue
Funktechnik 5G in ihre Netze integ-
riert – das hat auch der aktuelle
CHIP-Netztest gezeigt. Doch was
bedeutet das für die Kunden? CHIP-
Chefreporterin Lisa Brack erklärt den
Zuschauern von n-TV, worauf man
bei Handykauf und beim Vertragsab-
schluss achten sollte, und wie Kun-
den von 5G profitieren können.
CHIP-Netztest: Sichtbar
ist ein Corona-Effekt
Jedes Jahr informiert der
Netztest über den Zustand der Mo-
bilfunknetze. Diesmal auch im Mit-
tagsmagazin und heute-Nachrichten
des ZDF. Dauerbrenner sind nach wie
vor Funklöcher und 5G. Überra-
schend gut seien die besseren Netze
im ICE, erklärt CHIP-Redakteur Mar-
kus Mandau. Weniger Reisende im
Coronajahr sorgen für einen geringe-
re Netzauslastung.
Mietkauf von
Elektro-Autos
Das Leasing von Elektro-Autos er-
freut sich in einer immer größeren
Beliebtheit. CHIP-Chefredakteur Jo-
sef Reitberger erklärt dem dpa-The-
mendienst, welche Vorteile mit die-
ser Art der Anschaffung eines
Elektro-Autos verbunden sind, und
worauf man beim Vertragsabschluss
achten sollte.
KONTAKT
Leserbriefe
Redaktion CHIP
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St.-Martin-Straße 66, 81541 München
Fax: +49 89 92 50 44 13
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02 > 2021 > CHIP
Dieser Text
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T R E N D > WA S W I R D AU S G O O G L E ?

FOTO: Z_WEI / GETTY IMAGES; SUSANNE RÖHRIG

Okay, Google,
jetzt bist du dran
Kartellverfahren in USA und Europa
Suchen heißt googlen: Die lukrativste Idee der Geschichte hat ein Start-up zum
wohl mächtigsten Konzern der Welt gemacht. Doch Google ist nicht nur genial,
sondern auch rücksichtslos. Dem wollen die Kartellbehörden ein Ende setzen
VON ROMAN LEIPOLD

E
s gibt nicht mehr viele Themen, bei
denen sich die großen politischen
Lager der USA grundsätzlich einig
sind. Zu den wenigen Ausnahmen gehören
die aktuellen kartellrechtlichen Attacken
gegen die mächtigen Digitalkonzerne. Was
die Regierung Trump kurz vor der Wahl
mit einer Kartellklage gegen den Google-
Konzern Alphabet begann, wird die Biden-
Administration nach der Inauguration am
20. Januar wohl nahtlos fortsetzen.
Jahrzehntelang hatte die sogenannte
GAFA-Gruppe (Google, Amazon, Face-
book, Apple) in den USA wenig zu befürch-
ten. An der Heimatfront herrschte Ruhe,
während die Börsenstars zuerst die digita-
le und dann auch die reale Welt eroberten.
Doch irgendwann haben die milliarden-
schweren Datenunternehmen den Bogen
überspannt, und nicht zufällig erreichten
sie diesen Punkt in der Ära Trump.
Rust Belt vs. Silicon Valley
Vordergründig mag das mit Donald Trumps
Abneigung gegen den grün-liberalen Life-
style zu tun haben, den viele Konzerne im
Silicon Valley wie ein Markenzeichen pfle-
gen. Auch die Tatsache, dass er gegen Ende
seiner Amtszeit von den großen Social-
Media-Netzwerken ständig zensiert wur-
de, dürfte dem mächtigsten Mann der Welt
nicht geschmeckt haben.
Dennoch ist es zu einfach, das Kartell-
verfahren gegen Google als Rachefeldzug
eines inzwischen entmachteten Egoma-
nen abzutun. Denn auf Trumps Agenda
stand immer das Comeback des gedemü-
tigten US-Arbeiters. Besonders im „Rust
Belt“ mit seinen vielen demokratischen
Hochburgen fruchtete diese Strategie zu-
nächst. Im Vertrauen auf den Heilsbringer
Trump wechselten dort 2016 die Wähler in
Scharen die Seiten.
Die Industrieregion im Nordosten der
USA, einst die Werkbank der USA, erlebte
seit den neunziger Jahren einen dramati-
schen Niedergang und hat heute wirt-
schaftlich nur noch geringe Bedeutung.
Daran konnte übrigens auch Trump nichts
ändern, er war und blieb ein Industrieprä-
sident in einem postindustriellen Land:
Das verarbeitende Gewerbe hat nur noch
einen Anteil von elf Prozent an der Wirt-
schaftsleistung der USA – der niedrigste

10 > 02 > 2021 > CHIP

 WA S W I R D AU S G O O G L E ? < T R E N D

Dicke Luft in
Mountain View
22 Jahre nach seiner
FOTO: BY THE PANCAKE OF HEAVEN!, CC BY-SA 4.0

Gründung muss
sich das einstige
Garagen-Start-up
Google mit mehreren
Kartellverfahren in
den USA und Europa
konfrontieren lassen

Stand seit 1945. Die Schuldigen an der Mi-
sere stehen für Trump seit jeher fest: Da
ist die seiner Ansicht nach unfaire Globali-
sierung, die bewirkt, dass Fertigungsauf-
träge fast immer in Billiglohnländern lan-
den. Dann gibt es da noch das Polit-
Establishment in Washington sowie den
Finanzsumpf an der Wall Street, laut
Trump „Blutsauger“, die keine Steuern
zahlen und ihre Gewinne an der Realwirt-
schaft vorbeischleusen. Und als Quint-
essenz daraus die Digitalkonzerne, bei de-
nen Globalisierung und Börsenrekorde
zum Daily Business gehören.
Der exaltierte Präsident hätte mit der
Feindbild-Strategie vermutlich auch Joe
Biden geschlagen, wenn ihm nicht Corona
dazwischen gekommen wäre. Aufatmen
können die Digitalunternehmen trotzdem
nicht. Denn auch die Demokraten haben
vor allem Google längst schon ins Visier
genommen. Die Firma wird beschuldigt,
bei Suchergebnissen und im Werbe-
geschäft Konkurrenten zu benachteiligen.
So steht es in der Kartellklage des bei
Trump inzwischen in Ungnade gefallenen
Justizministers William Barr, und so sehen
es auch die Demokraten im Kongress. De-
ren Mitglied David Cicilline leitet im Re-
präsentantenhaus den Unterausschuss für
Kartellrecht und geht mit der GAFA-Grup-
pe hart ins Gericht: „Viele der von diesen
Firmen angewandten Praktiken haben
schädliche wirtschaftliche Auswirkungen.
Sie entmutigen das Unternehmertum, ver-
nichten Arbeitsplätze, erhöhen die Kosten
und mindern die Qualität. Einfach gesagt,
sie haben zuviel Macht.“
Google sucht, Apple kassiert
Zum zentralen Vorwurf des Monopol-
missbrauchs hat die „New York Times“
ein paar interessante Zahlen vorgelegt. So
meldet das angesehene Blatt, dass Google
jedes Jahr acht bis zwölf Milliarden Dollar
an Apple überweist. Die einzige Gegenleis-
tung, die der Edelkonzern aus Cupertino
liefern muss: Google wird als Standard-
suchmaschine in Apple-Geräten vorein-
gestellt. Auch in Cicillines Untersuchungs-
FOTO: WIKIPEDIA
„Wir sollten uns
nicht vor den Kaisern
der Online-Wirtschaft
verbeugen“
David Cicilline, Vorsitzender des
Kartellausschusses im US-Kongress
bericht ist von zwölf Milliarden Dolllar die
Rede. Nach Berechnung der Zeitung trägt
dieser Obolus 21 Prozent zu Apples Jahres-
gewinn bei. Deutlich billiger ließ sich Mo-
zilla abspeisen. Die Non-Profit-Organisa-
tion hinter dem Firefox-Browser hat einen
Deal mit Alphabet vor kurzem erneuert
und bekommt 400 bis 450 Millionen Dollar
für die Voreinstellung der Google-Suche.
Eigentlich war die Firefox Foundation
mit dem Ziel angetreten, einen Browser
anzubieten, der Datenschutz und Privat-
sphäre achtet. Die Zusammenarbeit mit
Google dürfte diese Philosophie zumin-

Googles Browser: Erfolgsgeschichte mit Fragezeichen Die Deutschen mögen Firefox

Binnen zehn Jahren hat es Chrome zum weltweit führenden Browser gebracht. Im eher datenkritischen Deutschland
Die US-Kartellwächter beleuchten die Hintergründe dieses rasanten Aufstiegs liegt Chrome nicht ganz so weit vorn,
der Anteil von Firefox ist relativ hoch
80 %
3,5 % 3,8 %
Opera Sonstige
70 %
66,1 % 4,8 %
60 % Samsung Internet
4,9%
50 % Edge
47,3 % e
om
Chr 12,4%
40 % Firefox

30 % 30,1 % Inte
rnet
Firefo Exp
x lore
r/E
20 % dge
20,0 %
17,2 % Safari
Safari
QUELLE: STATCOUNTER

11,9 %
10 %
5,2 % 4,4 %
Opera 4,0 % 50,7 %
0 % 2,9 % 2,1 % Chrome
Oktober Oktober
2010 2020

CHIP < 2021 < 02 < 11

 T R E N D > WA S W I R D AU S G O O G L E ?
dest gefährden, aber nur mit Spenden lässt
sich die Entwicklung eines Browsers, der
auf allen großen Betriebssystemen gut
funktioniert, nicht finanzieren. Stimmen
die Gerüchte, stammen 90 Prozent der
Mozilla-Einnahmen aus Alphabets Porto-
kasse. Wie dringend das Geld benötigt
wird, hat ein Viertel der Mozilla-Beleg-
schaft im Sommer zu spüren bekommen:
Trotz der Google-Millionen verloren 250
Mitarbeiter ihren Job.
Die zwölf Milliarden, die Apple angeb-
lich erhält, erscheinen auf den ersten Blick
grotesk hoch. Bei genauerer Betrachtung
wirkt der Betrag aber gar nicht so unver-
nünftig. Nach einer Analyse des Marktfor-
schungsunternehmens Above Avalon gibt
es derzeit weltweit eine Milliarde aktive
iPhone-Nutzer. Die Anzahl aller aktiven
Apple-Geräte vom Smartphone bis zum
iMac soll bei etwa 1,5 Milliarden liegen.
Alphabet investiert rechnerisch rund
acht Dollar pro Apple-Gerät, um mit der
Google-Suche immer am Start zu sein.
2019 nahm Google mit Werbung 135 Milli-
arden Dollar ein. Die Zahl der Google-Nut-
zer weltweit wird auf 3,5 Milliarden ge-
schätzt. Google dürfte also pro Jahr und
User rund 40 Dollar erlösen. Da erscheinen
die acht Dollar pro Apple-Gerät als gut an-
gelegtes Geld, selbst wenn die Zahl der
Nutzer kleiner ist als die Zahl der Geräte.
Alphabet hat abgesehen von der Wei-
terentwicklung der Software keine nen-
nenswerten Kosten. Zu dem Skaleneffekt
gesellen sich weitere Vorteile: Apple-Nut-
zer stehen im Ruf, im Durchschnitt mehr
Geld auszugeben als Nutzer von Windows-
oder Android-Geräten. Vermutlich macht
Das Tor ins World Wide Web
Als Gatekeeper dominiert Google nicht
nur den Suchmaschinen-Markt, sondern
auch das ganze Internet
1,1 %
Baidu 0,5%
DuckDuckGo
1,5 %
Yahoo! 1,5 %
2,7 % Sonstige
bing
92,7 %
QUELLE: STATCOUNTER
Google
12 > 02 > 2021 > CHIP
FOTO: GOOGLE
„Genau wie andere
Unternehmen
versuchen wir,
anhand von Daten,
die wir sehen, Trends
zu verstehen“
Sundar Pichai, Alphabet-Chef, zum Vorwurf,
Google missbrauche seine Datenmacht
Google mit jedem Apple-User mehr Um-
satz als mit anderen Nutzern. Außerdem
lotst man diese lukrative Zielgruppe mit
Hilfe der Suchmaschine in das Ökosystem
von Google Maps bis YouTube.
Andererseits bleibt es jedem User unbe-
nommen, die Standardprogramme seines
Mobil- oder Desktopgeräts zu ändern. Es
ist kein Hexenwerk, einen Browser im Be-
triebssystem zu verankern, auch die Stan-
dard-Suchmaschine ist schnell eingestellt.
Doch in den allermeisten Fällen wird das
nicht passieren – und nicht nur aus Be-
quemlichkeit: Die Google-Suche funktio-
niert nach wie vor sehr gut, auch wenn viele
Treffer von den Konzerninteressen geprägt
sind und halbwegs neutrale Ergebnisse
bestenfalls dann zu erwarten sind, wenn
für Google nicht viel zu holen ist.
US-Angriff aufs Google-Imperium
Die US-Justiz steht vor dem nicht einfach
zu lösenden Problem, die Marktmacht von
Google zu brechen, ohne die gut funktio-
nierenden Dienste des Unternehmens zu
beschädigen. Geldstrafen alleine führen
nicht zum Ziel. Wollen sich die Kartell-
wächter nicht blamieren, müssen sie Al-
phabet zwingen, die Architektur des Kon-
zerns zu verändern. Die gut informierte
Webseite Politico.com berichtet von Dis-
kussionen, wonach Google ein Verkauf des
Chrome-Browsers nahegelegt werden soll.
Auch auf Teile des Werbegeschäfts sollen
die Kontrolleure den Blick gerichtet haben.
Die Zwangstrennung vom hauseigenen
Browser, der sein Marktsegment ähnlich
dominiert wie Google die Suche, wäre ein
logischer Schritt. Zwar ist Google größer
als die Summe seiner Einzel-Tools. Egal
ob Android, Chrome OS, YouTube, Drive,
Fotos, Gmail oder Docs – alles ist verzahnt
und spielt sich gegenseitig die Nutzer zu.
Aber der Browser und mehr noch die Suche
fungieren als Gatekeeper: Sie sind die Ein-
gangstore in die digitale Welt. Da die Kar-
tellwächter kaum wagen werden, Alphabet
den Verkauf seiner genialen Jahrhundert-
technologie, der Google-Suche, zu diktie-
ren, bleibt eigentlich nur der Browser als
lohnendes Ziel.
Selbstredend weist Google die Vorwür-
fe zurück: Die Klage sei „zutiefst fehler-
haft“, befindet Cheflobbyist Kent Walker:
„Menschen nutzen Google, weil sie das
möchten, nicht weil sie dazu gezwungen
werden oder keine Alternativen finden.“
Den Satz kann sich Walker gleich für
das nächste Verfahren zurücklegen. Denn
auch aus Brüssel droht Ungemach – wieder
einmal. Seit 2017 hat die EU-Kommission
schon dreimal heftige Strafen gegen das
US-Unternehmen verhängt, weil es seine
Marktmacht missbraucht und Konkurren-
ten gesetzwidrig benachteiligt habe.
Geldstrafen allein machen
nicht unglücklich
Insgesamt legte Google 8,3 Milliarden Euro
auf den Tisch. Viele DAX-Konzerne mach-
ten 2019 deutlich weniger Jahresumsatz,
vom Gewinn ganz zu schweigen. Für Google
Microsofts ewiges Monopol
Bei den Nutzerzahlen von stationären
Betriebssystemen kann nach wie vor
kein Rivale Windows gefährden
1,5 %
Linux
2,9 %
1,6 % Sonstige
Chrome OS
17,7 %
OS X
QUELLE: STATCOUNTER
76,3 %
Windows

FOTO: VON EMDEE, CC BY-SA 4.0
aber war die Strafe kein großes Ding,
schließlich kostet ja ein Jahr Apple schon
weitaus mehr, wie wir inzwischen wissen.
Weil Geld sozusagen die falsche Währung
ist, hat sich die EU-Kommission neue Inst-
rumente einfallen lassen: Gerade hat sie
den Digital Services Act und den Digital
Market Act aus dem Hut gezaubert.
Auch die EU legt sich mit Google an
Das „Plattform-Grundgesetz“, wie deut-
sche Beteiligte den Doppelpack vielleicht
etwas zu euphorisch bezeichnen, soll die
Digitalkonzerne mit einer schwarzen Liste
auf den rechten Weg leiten. Verboten wer-
den soll zu große Selbstreferentialität, also
die Bevorzugung eigener Angebote. Auch
das Anlegen von Verbraucherprofilen soll,
wenn schon nicht unterbunden, so doch
kontrolliert werden.
Binnenmarktkommissar Thierry Bre-
ton hat klargemacht, dass er in der Aus-
einandersetzung mit Google keinen Spaß
versteht. Nach einem Gespräch mit Alpha-
bet-Chef Sundar Pichai erklärte der Fran-
zose: „Die Position Europas ist klar: Jeder
Apple und Alphabet teilen sich den Mobilmarkt
Weltweit ist auf drei von vier Handys oder Tablets Android installiert. Der Rest des
Markts gehört Apple. In reichen Ländern wie Deutschland ist der iOS-Anteil aber höher
Weltweit
0,6 %
Sonstige
26,5 %
iOS
QUELLE: STATCOUNTER
72,9 %
Android
CHIP < 2021 < 02
WA S W I R D AU S G O O G L E ? < T R E N D
Kampfansage
aus Brüssel
Mit seinem „Platt-
form-Grundgesetz“
will die Europäische
Kommission die
übermächtigen
Datenkonzerne
aus Kalifornien
an die Leine legen
ist auf unserem Kontinent willkommen –
solange er sich an unsere Regeln hält.“
Breton hat als Ziel ausgegeben, das In-
ternet dürfe nicht nur einer Handvoll Un-
ternehmen zugutekommen – als letztes
Mittel ziehe er durchaus eine Zerschla-
gung in Betracht. Ein für Google peinliches
Geheimpapier dürfte ihn noch bestärkt
haben: In einer geleakten Präsentation be-
schreiben Googles Lobbyisten, wie sie die
EU-Pläne zur Regulierung der großen Di-
gitalkonzerne sabotieren wollen. Unter
anderem listen sie relevante Personen, die
bearbeitet werden müssen.
Exklusive Vorinstallationen – siehe die
Google-Suche bei Apple und Firefox –
nimmt die EU-Kommission ebenfalls ins
Visier. Allerdings könnte das zu einem un-
angenehmen Déjà Vu führen: 2018, als es
eine der oben zitierten Strafen setzte, ver-
donnerte die EU-Kommission Google da-
zu, Android-Nutzern mehrere Suchma-
schinen anzubieten, aus denen der Kunde
ein Standardprogramm auswählen kann.
Google machte aus der Auflage ein Ge-
schäftsmodell und versteigerte in den EU-
in Deutschland
0,5 %
Sonstige
35,5 %
iOS
64,0 %
Android
FOTO: EU
„Diese Konzerne
haben zuviel Macht“
Thierry Breton
EU-Binnenmarktskommissar
Staaten jeweils drei Auswahlplätze an die
meistbietende Konkurrenz.
Diese Dreistigkeit und der ausgeprägte
Geschäftssinn wecken Erinnerungen an
das einstige Gebaren eines Konzerns, der
lange Zeit als Feindbild der IT-Branche
herhalten musste – Microsoft. Die Firma
hatte sich im vergangenen Jahrhundert
dank Bill Gates‘ prophetischem Ge-
schäftsgespür ein natürliches Monopol bei
Desktop-Betriebssystemen erarbeitet.
Was Windows für Microsoft war, ist die
Suche für Google. Beide Konzerne dockten
immer neue Programme vom Browser bis
zum Office-Paket an ihr Kernprodukt an.
Von der coolen Garagenfirma
zum abgebrühten Megakonzern
Sogar eine Apple-Parallele gibt es: 1997
half Microsoft dem damals kriselnden Ri-
valen mit einem Aktieninvestment aus der
Patsche und erkaufte sich dafür das Recht,
seinen Internet Explorer (IE) als den Stan-
dard-Browser auf den Macs jener Tage zu
platzieren. Zur Empörung seiner damals
noch nicht gänzlich ergebenen Jünger ließ
sich Steve Jobs gar zu dem Statement ver-
leiten, der IE sei „ein guter Browser“.
Ein Jahr später startete der Antitrust-
Prozess gegen Microsoft, mit dem die Do-
minanz des Windows-Konzerns zu brö-
ckeln begann. Das war 1998 – als Google in
einer Garage gegründet wurde. 22 Jahre
später gibt es wieder ein ähnlich großes
Kartellverfahren, und diesmal geht es ge-
gen eine Firma, die Analogien zum Micro-
soft der neunziger Jahre früher ziemlich
peinlich gefunden hätte. redaktion@chip.de c
< 13
TREND > NEWS

KI löst Rätsel
der Biologie

FOTO: SERGUNT/GETTY IMAGES

Googles KI bewältigt eine sehr komplexe Aufgabe
der Biologie und berechnet die 3D-Struktur von
Proteinen – die Grundlage aller Lebensfunktionen

P roteine sind die Grundbausteine des

Lebens und all seiner Varianten. Ohne
funktionierende Proteine gibt es keine
Verdauung, kein Immunsystem und kei-
nen Blutkreislauf. Ohne sie können die
Zellen unseres Körpers nicht arbeiten.
Proteine bestehen aus langen Ketten von
Aminosäuren und falten sich zu komple-
xen, dreidimensionalen Strukturen zu-
sammen. Nicht nur die einzelnen Ketten,
sondern auch die räumliche Struktur ent-
scheidet darüber, was für eine Funktion
ein Protein ausüben kann. So fungieren sie
etwa als Antikörper für die Immunab-
wehr, was sie für die Erforschung von
Impfstoffen extrem wichtig macht. Die
3D-Struktur, also die Faltung eines Pro-
teins, vorherzusagen ist ein extrem kom-
plexes Unterfangen, das Forscher unter
Umständen jahrelang beschäftigt, denn
jede Sequenz aus Aminosäuren kann eine
Vielzahl von 3D-Strukturen bilden, aber
nur wenige sind biologisch aktiv. Alle Va-
rianten der Faltung auszuprobieren würde
bei einem typischen Protein länger dau-
ern, als das Universum alt ist.
Daher versucht man schon länger,
mihilfe von künstlicher Intelligenz diese
harte Nuss zu knacken, doch bisher waren
die Ergebnisse nicht vielversprechend.
Nun hat in dem alle zwei Jahre stattfin-
denden Wettbewerb CASP („Critical As-
sessment of Techniques for Protein Struc-
ture Prediction“) die Google-KI Alphafold
die Form von etwa zwei Dritteln der Pro-
teine mit einer Genauigkeit bestimmt, die
man sonst nur in aufwendigen Labor-
experimenten erreichen kann. Allen ande-
ren KIs, die am Wettbewerb teilnahmen,
ist sie haushoch überlegen.
Experten bezeichnen diesen Erfolg
einhellig als Durchbruch, der das Poten-
tial hat, die Biowissenschaften zu revolu-
tionieren. Danach ersetzt eine KI wie Al-
phafold zwar keine Laborexperimente,
aber die Analyse der Proteinstruktur wird
keine Frage von Jahren, sondern nur noch
von Monaten oder gar Wochen sein. So hat
etwa AlphaFold im Wettbewerb eine Auf-
gabe gelöst, an der ein Forscherteam
zehn Jahre lang erfolglos gearbeitet hat.

Micron & SK Hynix: US-Konzerne mischen

Flash mit 176 Lagen bei der europäischen
Die beiden Flash-Her- Cloud Gaia-X mit
FOTO: JÖRG CARSTENSEN/PICTURE ALLIANCE-DPA
steller Micron und SK Das EU-Projekt Gaia-X
Hynix haben eine neue sollte durch Gründung
Generation von Flash- einer europäischen
Chips angekündigt, in IT-Infrastruktur die
denen jeweils 176 europäischen Länder
Speicherlagen über- unabhängiger von der
einandergestapelt Macht der großen IT-
sind. Beide Hersteller Konzerne aus den USA
versprechen gegen- machen. Doch mit
über der Vorgänger- Amazon, Google und
generation deutliche
Leistungssteigerungen VW-Chef Diess kündigt Microsoft zählen nun
ausgerechnet die
(1.600 statt 1.200 Me-
gatransfers pro Sekun-
autonome Autos ab 2025 an größten US-Unterneh-
men zu den Grün-
de). Die verringerte Volkswagen-CEO Herbert Diess hat dynamischeren Entwicklung beim dungsmitgliedern der
Die-Fläche sorgt na- in einem Interview mit der „Wirt- maschinellen Lernen ist Herbert Non-Profit-Organisa-
türlich auch für niedri- schaftswoche“ einen interessanten Diess davon überzeugt, dass im tion, die Gaia-X ko-
gere Produktionskos- Einblick in den Stand der Entwick- Zeitraum von 2025 bis 2030 schritt- ordinieren und voran-
ten. Die neue Technik lung zum autonomen Auto gegeben. weise immer leistungsfähigere, treiben soll. Laut
wird in 512-GBit-Bau- Nach einer Probefahrt in einem Pro- wirklich autonome Systeme zur Ver- einem Bericht des Bay-
steinen angeboten, totypen des US-Startups Waymo fügung stehen werden. Insbesonde- erischen Rundfunks
aber auch in Multi- zeigte sich Diess sehr beeindruckt re die Ankündigung von Tesla, eine gibt es daher bei euro-
Chip-Packages für davon, was bei „schönem Wetter Bordrechner-Generation mit drei- päischen Open-
Handys, die per UFS- und bis zu 70 km/h“ schon an auto- facher Leistung einzuführen, sieht Source-Unternehmern
Inferface Transfer- nomer Fahrleistung möglich sei. Auf Diess als Meilenstein auf diesem Bedenken, dass Gaia-X
raten von mehreren Basis der Innovations-Geschwin- Weg. Auch ohne konkrete Produkt- sich zum „trojani-
GByte/s schaffen. digkeit bei der reinen Hardware- ankündigungen ist damit klar: Das schen Pferd“ der US-
Leistung und der nochmals deutlich ist auch die VW-Roadmap. Konzerne entwickle.

14 > 02 > 2021 > CHIP

 NEWS < TREND

Elektrisierte Luft
Der „PuriCare“-Mund- und Nasenschutz filtert aktiv die Atemluft

W ar ein Kleidungsstück jemals so

zeitgemäß wie der Mund- und Na-
senschutz? Aber trotzdem: Wer nach
Hightech-Weiterentwicklungen der
Atemmaske suchte, wurde enttäuscht. Bis
auf ein paar Konzepte und Basteleien gibt
es dort nur wenig, was das Jahrhundert-
Modestück auf die nächste Digitalisie-
rungsstufe heben könnte.
Immerhin hatte der südkoreanische
beim Einatmen an und bremsen beim
Ausatmen ab. Durch ein Silikon-Inlet tritt
dabei weniger als zehn Prozent der Atem-
luft ungefiltert aus der Maske aus. Ein
820-mAh-Akku sorgt auf höchster Leis-
tungsstufe zwei Stunden lang für frische
Luft, sogar acht Stunden im Energiespar-
modus. Danach dürfte LGs Werbespruch,
die Maske sei eine „atemberaubende
Innovation“, buchstäblich wahr werden.

Elektronikkonzern LG die Filtertechnik
des einen Konzernflügels mit der Sensor-
und Akkutechnik des anderen verbunden
und blies die gute Idee seit dem Sommer
durch alle Social-Media-Kanäle in die
Welt: eine wiederverwendbare Maske, die
das Atmen mithilfe zweier Ventilatoren
erleichtert, die Umgebungsluft durch ei-
nen HEPA-Schwebstoff-Filter ins Mas-
keninnere ziehen und dabei für eine
gleichmäßige Erfrischung sorgen. Ein
Atemsensor stimmt die Lüfterleistung in
drei Stufen auf die Atmung ab: Sie laufen
FOTOS: HERSTELLER
Für eine regelmäßige Sterilisation soll Nichts geht
ein Gehäuse mit Ultraviolett-Beleuch- ohne Chip
tung sorgen. Die „PuriCare“-
Rund 130 Euro kostet der Spaß derzeit Gesichtsmaske von LG
in Hongkonger Elektronikläden. Aber trotz unterstützt
unterstütz den Luft-
der Vorstellung auf der Berliner IFA und aust
austausch
des TÜV-Rheinland-Korea-Zertifikats
kommt die Hightech-Maske in Deutsch-
land wahrscheinlich nicht auf den Markt.
Aber man darf ja wohl trotzdem von einer
besseren Maske träumen – dem unwahr-
scheinlichsten Wearable aus einer Zu-
kunft, die niemand erhofft hatte.

Windows-Updates
kommen schneller AMDs Mobil-CPUs geleakt Chinesen scheitern
Windows-10-User Durch eine Panne bei nach nur die neue Zen- mit Milliardenprojekt
waren seit Jahren dar- mehreren Onlinehänd- 3-Architektur „Ce-
zur Chip-Fertigung
an gewöhnt: Im Früh- Der Aufstieg Chinas zur
lern waren kurzfristig zanne“ zum Einsatz.
jahr und im Herbst digitalen Supermacht
unangekündigte Note- Unter den für die
standen Updates an. scheint keine Grenzen
books mit AMDs neu- meisten Notebook-
Nun verfolgt Microsoft zu kennen, oder? Die
esten Ryzen-5000-Mo- Käufer relevanteren
eine neue Strategie der Pleite der Wuhan
bil-CPUs und deren CPUs der 15-Watt-
Update-Verteilung. Hongxin Semiconduc-
bislang unbekannte Spe- Klasse war ein Ryzen 7
Windows-Insider kön- tor Manufacturing
zifikationen gelistet. 5800U gelistet – mit
nen derzeit das soge- Company erzählt eine
Darunter waren sparsa- acht Kernen/16 Threads
nannte Windows Fea- andere Geschichte:
me „U-“ und leistungs- und 2,0 bis 4,4 GHz
ture Experience Pack 17 Milliarden Euro ha-
starke „H-“ Varianten. Der stärkste Taktrate. Die Ryzen-5000U-CPUs
120.2212.1070.0 testen. ben die chinesische
gelistete Prozessor war der Ryzen 9 setzen je nach Modell auf die Zen-
Damit will Microsoft Regierung und lokale
5900HX mit acht Kernen und 16 2- oder Zen-3-Architektur.
künftig neue Funktio- Geldgeber investiert,
Threads, 3,3 bis 4,6 GHz Basis- be- Unter den gelisteten Rechnern
nen auch außerhalb um die Chip-Produkti-
ziehungsweise Turbo-Takt und Ve- war ein Asus ROG Zephyrus, der den
des Frühjahr-Herbst- on mit Strukturen von
ga-8-Grafik. Der kleinste H-Pro- stärksten Ryzen R9 5900HX mit
Rhythmus verteilen. 14 Nanometern zu
zessor war der Ryzen 5 5600H mit einer Nvidia GeForce RTX 3080 kop-
Dabei geht es zunächst starten und am 7-nm-
sechs Kernen/zwölf Threads und 3,0 pelt – ein mobiles Rechenmonster.
um Features, die un- Prozess zu forschen.
bis 4,1 GHz Taktrate bei 45 Watt Ob die CPUs tatsächlich so kommen,
abhängig vom Be- Nun ist das Geld schon
TDP. In der H-Reihe kommt dem- wird sich noch zeigen.
triebssystemkern ent- weg, bevor es losgeht.
wickelt wurden. So Laut CEO Shang-Yi
lassen sich etwa nun Chiang sei das Projekt
mit dem Snipping Tool
geschossene Screen-
1.642 Tage ihres Lebens ein einziges Chaos ge-
wesen, und es habe im
shots sofort in einem verbringen die Deutschen rechnerisch mit sozialen Medien. Management schlicht
beliebigen Ordner Klingt viel, doch auf den Philippinen ist es fast dreimal so an Know-how gefehlt.
speichern. viel. Österreicher (1.289 Tage) sind dagegen weniger aktiv

CHIP < 2021 < 02 < 15

TREND > NEWS
Home Office
wird Alltag
Eine Bilanz nach zehn Monaten Homeworking
W as noch Anfang 2020 kaum jemand
für möglich gehalten hätte – das
Arbeiten zuhause ist Teil der „neuen Rea-
lität“ geworden, wie es Achim Berg, Prä-
sident des Digitalverbands Bitkom bei der
Vorstellung einer repräsentativen Studie
zur Digitalisierung der Arbeitswelt for-
mulierte. Seit Ausbruch der Corona-Pan-
demie arbeiten in Deutschland 25 Prozent
der Berufstätigen, etwa 10,5 Millionen
Menschen, ausschließlich im Home Of-
fice, weitere 20 Prozent zumindest teil-
weise. Und es könnten noch mehr werden:
55 Prozent der Befragten glauben, künftig
ebenfalls im Home Office arbeiten zu kön-
nen. Unbestritten sind in den Augen der
Befragten die positiven Auswirkungen von
Stille Nacht, unheilige Nacht der Scalper
Scalper kaufen im große Stil brandneue
Geräte, um sie teuer zu verkaufen
Der Kapitalismus hat uns schon einige
bizarre Wortschöpfungen gebracht. Für
mich hat sich jetzt das Scalping ins Ge-
dächtnis eingebrannt. Der Begriff kommt
aus der Börsenwelt und meint wortwört-
lich das naheliegende „Skalpieren“. Das
geht so: Billig kaufen, einen Hype lostre-
ten und dann teuer verscherbeln. Noch
nie wurde so viel über Scalper im Zusam-
menhang mit dem Verkauf der neuen
Spielekonsolen und Grafikkarten ge-
schrieben wie in dieser Vorweihnachts-
zeit. Bei dieser Spezies handelt es sich um
Gelegenheitskapitalisten, die gehypte
Hardware kaufen und sie auf Ebay oder
anderen Plattformen für den doppelten
und dreifachen Preis wieder veräußern,
weil Playstation 5, Xbox Series X oder die
neuen Grafikkarten von Nvidia und AMD
über den regulären Handel nicht mehr
erhältlich sind. Den Markt fegen sie mit
digitalen Waffen wie Bots leer, die mas-
senhaft Vorbestellungen in einer Ge-
16 > 02 > 2021 > CHIP
Corona macht Homeoffice massentauglich
Anteil der Berufstätigen im Home Office (in Mio.)
Ausschließlich
Teilweise
15%
3%
1,4 6,3
Vor der Pandemie
Home Office auf die Umwelt: 85 Prozent
denken dabei an die Reduzierung des Be-
rufsverkehrs und die Schonung des Kli-
mas. Was viele beim Thema Home Office
zunächst skeptische Arbeitgeber freuen
dürfte: Fast jeder vierte Heimarbeiter (23
Prozent) schätzt seine Produktivität deut-
lich höher ein, 35 Prozent berichten, dass
sie zuhause länger arbeiten als im Büro.
Doch es gibt auch kritische Punkte bei
der Bewertung von Home Office. So ver-
missen 55 Prozent der Befragten den Kon-
takt zu Kollegen, 20 Prozent den Aus-
tausch mit Vorgesetzten. Hinzu kommt
für 17 Prozent das Gefühl, von wichtigen
Informationen abgeschnitten zu sein.
Problematisch sind für viele Heimarbeiter
schwindigkeit tätigen, mit denen der
menschliche Klick auf die Enter-Taste
einfach nicht mithalten kann. Das macht
das Gaming-Geschenk unter dem Weih-
nachtsbaum zu einer modernen Form der
Straßenräuberei: Wer nicht bereit ist, die
überhöhten Mondpreise der Scalper zu
bezahlen, muss Monate auf neue Spiele-
konsolen oder Grafikkarten warten. Von
„Menschen haben
das Nachsehen,
wenn Bots groß
einkaufen gehen.“
Markus Mandau
CHIP-Redakteur
27%
25%
20%
8%
QUELLE: BITKOM
10,5 8,3 3,2 11,5
In der Pandemie Nach der Pandemie
auch technische Probleme: 26 Prozent der
Berufstätigen, die sich mit Home Office
nicht anfreunden können, machen eine zu
langsame oder zu fehleranfällige Inter-
net-Verbindung dafür verantwortlich.
22 Prozent nennen eine starke Präsenz-
kultur in ihrem Unternehmen als Hinder-
nis für die Arbeit im Home Office.
Und was man neben den positiven
Effekten von Home Office auch noch be-
rücksichtigen sollte: Der Homeworking-
Boom beschert Firmen wie Amazon oder
Lieferando spektakuläre Umsatz-
Zuwächse. Amazon will allein in den USA
100.000 neue Mitarbeiter einstellen, was
allerdings nichts an deren prekären
Arbeitsbedingungen ändern wird.
wegen Heilige Nacht oder christliches
Fest der Nächstenliebe. Obwohl ich gerne
während der Weihnachtszeit meinen PC
aufgerüstet hätte, da mache ich nicht mit.
Und folge dem Motto: Vorfreude ist die
schönste Freude.
Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie
uns an redaktion@chip.de
 NEWS < TREND

Apples M1 mit
32 Kernen soll Intel Tiger-Lake-Notebook mit Linux Warner Media:
das Fürchten lehren Starke Performance Leerlaufbetrieb er- Streaming statt Kino
Bereits als Notebook- bei niedrigem Ener- möglichen soll. Der 2021 sollen alle neuen
Chip leistet Apples M1 gieverbrauch – das Rechner verfügt über Filme von Warner Me-
Beeindruckendes (sie- verspricht der Linux- eine Tunderbolt-4/ dia ihre Premiere nicht
he Seite 42) . Laut ei- Notebook-Spezialist USB-C-4.0-Schnitt- nur wie gewohnt im
nem Bericht von Tuxedo Computers für stelle, die den An- Kino, sondern zeit-
Bloomberg arbeitet das InfinityBook S14 schluss eines hoch- gleich auch auf War-
Cupertino aber derzeit Gen6. Möglich macht auflösenden Displays ners Streamingportal
an Varianten mit mehr das der aktuellste Intel bei gleichzeitigem HBOMax feiern. Das
Kernen, die 2021 in Core i7-1165G7 (Tiger Aufladen ermöglicht. Ende der bevorzugten
MacBooks und Desk- Lake). Gegenüber dem Vorgänger- USB-A-Anschlüsse und ein SD-Kar- Behandlung der Kinos
top-Rechnern von modell ist der Prozessor laut Tuxedo tenleser sind an Bord. Als Laufwerk sorgte seitens der Be-
Apple debütieren um 41 Prozent schneller. Der Iris Xe kommt eine schnelle M.2-SSD zum treiber und einiger
könnten. Die neuen Grafikchip soll sogar 185 Prozent Einsatz, ein zweiter M.2-Slot nimmt Regisseure wie Chris-
Chips würden dann Mehrleistung bringen und sich da- ein optionales LTE-Modul oder eine topher Nolan für Pro-
wahrscheinlich zeit- mit auch für einfache Computer- zweite SSD auf. Als Standard-Be- teste. Gegen Ende des
nah die Intel-CPUs in spiele eignen. triebssystem dient das auf Ubuntu Jahres soll HBOMax
den leistungsstärkeren auch in Europa verfüg-

FOTO: HERSTELLER
Das InfinityBook ist ein 16,8 mm basierende und auf die Hardware
Apple-Rechnern er- flaches 14-Zoll-Ultrabook, dessen abgestimmte TuxedoOS. Das Infini- bar werden. Bisher sind
setzen. Wenn der hohe 73 Wattstunden-Akku 14 Stunden tyBook gibt es ab etwa 1.200 Euro bei hierzulande viele War-
Vorsprung der ARM- Videostreaming oder 24 Stunden tuxedocomputers.de ner-Filme und -Serien
basierten Architektur nur bei Sky zu sehen.
gut auf die bis zu 32 Ob diese dann alle zu
geplanten Kerne hoch-
skaliert, bringt das alle
1 Milliarde Menschen Warners eigenem HBO
Max umziehen, ist
x86-Prozessoren von empfangen Ende 2020 die Funktechnik 5G, haben Experten noch offen – käme aber
Intel und AMD in Be- des Ericsson Mobility Reports ermittelt. 5G-Geräte haben nicht überraschend.
drängnis. aber nur 220 Millionen – die Chinesen sind da führend

HP-Drucker sorgen
für Ladehemmung
Wer einen Tinten-
strahl-Drucker kauft,
Dann war
da noch...
erwirbt neben dem
Gerät ein Geschäfts-
modell, das auf dem
Verkauf von Tintenpa- ...die sexistische KI,
tronen basiert. HP die Bilder von Frauen
FOTO: HERSTELLER

möchte dieses Modell dreimal so oft mit An-

neu sortieren und blo- merkungen zu Äußer-
ckierte per Software- lichkeiten versah wie
Update einige Modelle, jene von Männern.
die mit preiswerten
Patronen von Dritt- Grundigs Radio-Legende ... Hühnchen auf
autonomen Rädern
herstellern arbeiten.
Der Druckertreiber
Heinzelmann wird digital Kentucky Fried Chi-
cken testet in China
meldete, dass die 1945 – kurz nach dem Ende des dig hat dem jetzt 75jährigen Hein-
einen Roboter, der
Tintenpatrone defekt 2. Weltkriegs – brachte der fränki- zelmann ein spektakuläres Upgrade
Passanten Fast Food
oder beschädigt sei. sche Unternehmer Max Grundig ein verpasst. In der limitierten Auflage
andrehen soll – für
Der CEO von HP, Enri- röhrenloses Radio auf den Markt. von 5.000 Stück bietet die Radio-
fette Profite?
que Lores, hat vor kur- Weil die Besatzungsmächte die Legende Empfang über FM, DAB+
zem die Strategie da- Produktion von Radios verboten und Internet sowie einen 4-Zoll- ...das Selfie, das un-
hinter erläutert. HP hatten, deklarierte Grundig den Hochleistungslautsprecher mit glücklich macht – weil
plant, zwei Arten von „Heinzelmann“ als Spielzeug und 8 Watt RMS Ausgangsleistung. Das die gefilterten Fotos
Druckern anzubieten: lieferte nur einen Bausatz aus. Den- ausgewogene Klangbild soll satte das Spiegelbild alt
Teure, die mit billigen noch wurde das Grundig-Radio zum Bässe liefern und durch den digita- aussehen lassen.
Patronen funktionie- Bestseller und feierte 1995 seinen len Soundprozessor zusätzlich ver- Google geht mit Regeln
ren, und preiswerte, 50. Geburtstag als limitierte Sonder- feinert werden. Grundigs neuer dagegen vor: Lieber
die teure HP-Patronen ausgabe im Retro-Design. Nun steht Heinzelmann in der 75-Jahre- ehrlich unansehnlich
brauchen. das nächste Jubiläum an, und Grun- Edition kostet knapp 330 Euro. als schön gelogen.

CHIP < 2021 < 02 < 17

TREND > SICHERHEITSNEWS
Datenklau des
Monats
Zugangsdaten von mehr als
300.000 Spotify-Konten frei im Netz

Banking-Trojaner
Unbekannte Hacker haben eine Daten-
bank mit persönlichen Daten zu mehr
als 300.000 Spotify-Konten zusammen-

in Deutschland aktiv
Sicherheitsanbieter und das BSI warnen vor einer
Angriffswelle mit dem Banking-Trojaner Gootkit
Mehrere hundert Rechner sollen hierzu-
lande bereits mit dem Banking-Trojaner
Gootkit infiziert sein, meldet die Sicher-
heitsfirma Malwarebytes. Den Schädling
gibt es bereits seit etwa 2014. Er verfügt
über mehrere Fähigkeiten. So kann er et-
wa Tastatureingaben heimlich mitschnei-
den und Videos des Bildschirminhalts
anfertigen, um an Finanzdaten des Opfers
zu kommen. Bislang wurde Gootkit vor
allem über verseuchte E-Mail-Anhänge
verbreitet. Wie das Computer Emergency
Response Team der Bundesverwaltung
(CERT-Bund) über Twitter mitteilte, wird
der Schädling mittlerweile aber auch ver-
mehrt über kompromittierte Webseiten
verteilt. Malwarebytes veröffentlichte
sogar eine Karte mit Gootkit-Infektionen
in Deutschland. Betroffen ist demnach vor
allem der Westen des Landes.
Die Kriminellen manipulieren unter
anderem Online-Foren und blenden dort
gefälschte Diskussionen ein, bei denen ein
Nutzer zum Beispiel nach einem be-
stimmten Thema fragt. Die Antwort eines
anderen Nutzers verlinkt dann auf ein
ZIP-Archiv. Das enthält ein Skript, das
den Schädling auf dem PC des Anwenders
installiert. Die Forenbeiträge werden nach
Angaben von Malwarebytes dynamisch
produziert und können im Inhalt variie-
ren. Gootkit spioniert das Opfer anschlie-
ßend nicht nur aus und stiehlt Banking-
Daten, sondern schleust auch weitere
Malware ein. So beobachteten die Sicher-
heitsexperten, dass die Ransomware
REvil zusätzlich heruntergeladen und
aktiviert wurde.
getragen und auf einem nur mangelhaft
gesicherten Server abgelegt. Mitarbeiter
des Online-Dienstes vpnMentor hatten
die Datenbank entdeckt und Spotify
informiert. Das Unternehmen zwang
daraufhin alle betroffenen Nutzer, ihre
Passwörter zu ändern.
Ransomware attackiert
die Server von Campari
Der Spirituosenhersteller Campari ist
das Ziel eines Ransomware-Angriffs
geworden. Dabei wurden nicht nur Da-
ten verschlüsselt. Die Erpresser drohten
auch, gestohlene Daten im Internet zu
veröffentlichen, wenn das Unternehmen
nicht rund 15 Millionen Dollar in Bitcoin
überweist. Insgesamt sollen rund
2 TByte Daten gestohlen worden sein.
Zeitarbeitsfirma Randstad
wird Opfer eines Hackerangriffs
Der international tätige Personaldienst-
leister Randstad, der auch das bekannte
Stellenportal Monster.de betreibt, hat
sich eine Ransomware eingefangen. Die
Malware hat nicht nur Daten verschlüs-
selt, sondern auch gestohlen. Die An-
greifer, die zur Egregor-Gruppe gehören
sollen, haben nun damit begonnen, Teile
dieser Informationen im Internet zu
veröffentlichen.

Sicherheitslücke in Bug erlaubte es, Spam vor und am Black Friday

der Play Core Library iPhones aus der Ferne Kurz vor der alljährlichen Rabattschlacht registrierte der Firewall-
Im August 2019 wurde zu manipulieren Spezialist Checkpoint deutlich mehr Phishing-Kampagnen
eine Schwachstelle in Der Sicherheitsfor-
der Play Core Library scher Ian Beer hat eine
bekannt, einer wichti- massive Schwachstelle 243
240
gen Komponente des in iOS aufgespürt, über
235
Android Play Stores die es möglich war,
von Google. Der Inter- iPhones in der Nähe zu
200
netkonzern hat die übernehmen. Der Bug
QUELLE: THREAT INTELLIGENCE & RESEARCH

Lücke längst geschlos- wurde mit iOS 13.5

sen. Viele Entwickler beziehungsweise 12.4.7 160 163
160
von Android-Apps geschlossen. Er er-
haben ihre Anwendun- laubte es, gespeicherte
gen allerdings noch Fotos aus der Ferne 121
anzusehen, Mails und 120
nicht aktualisiert und 120
verwenden weiterhin SMS zu lesen, private 99
für Hacks anfällige Daten zu kopieren und
Versionen der Play alle Vorgänge auf dem 80
28. 5. 12. 19. 26. 2. 9. 16.
Core Library. Handy zu überwachen. Sep. Okt. Okt. Okt. Okt. Nov. Nov. Nov.

18 > 02 > 2021 > CHIP

 SICHERHEITSNEWS < TREND

Cyber-Angriffe gegen Auch Kriminelle arbeiten lieber tagsüber Erpresser rufen ihre
Impfstoffhersteller, Der Sicherheitsanbieter Barracuda hat untersucht, wann die Betreiber von Opfer an, um sie an
Lieferketten und EMA Bot-Netzen besonders aktiv waren – vor allem morgens und am Vormittag Zahlung zu erinnern
Bei der weltweiten Ransomware-Banden
Verteilung der Impf- denken sich immer
stoffe gegen Covid-19 neue Mittel und Wege
könnte es zu Proble- aus, um an das Geld

Anzahl der Bots

men kommen. Sicher- ihrer Opfer zu kom-

QUELLE: BARRACUDA
heitsforscher von IBM men. Manche gehen
Security X-Force ha- sogar so weit, ein at-
ben eine Phishing- tackiertes Unterneh-
Kampagne entdeckt, men anzurufen und
die sich gezielt gegen unter Druck zu setzen,
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Uhr
Mitarbeiter von Fir- wenn es versuchen
men richtet, die die sollte, die verlorenen
Impfstoffe verteilen. Daten selbst wieder-
Die Angreifer haben
versucht, an Login- Unsichere TCP/IP-Umsetzungen herzustellen. Andere
haben die geforderten
und Benutzerdaten zu Das IT-Sicherheitsunternehmen oder auch mehrere Sicherheitslö- Summen verdoppelt,
kommen. Aufgrund des Forescout hat rund 33 Schwachstel- cher. Angreifer können sie ausnut- wenn die Frist nicht
Umfangs der Attacken len in TCP/IP-Umsetzungen gefun- zen, um Daten zu stehlen, die Geräte eingehalten wurde,
wird vermutet, dass den. Die Protokolle werden zur zu überlasten oder die Kontrolle oder sie drohten, Jour-
staatliche Akteure hin- Kommunikation im Internet ver- über sie zu übernehmen. Das Bun- nalisten zu informie-
ter ihnen stecken. Zu- wendet. Betroffen sind vor allem desamt für Sicherheit in der Infor- ren. Immer häufiger
dem haben Hacker von vernetzte Geräte in industriellen mationstechnik (BSI) hat nach eige- verschlüsseln sie nicht
der Europäischen Zu- Umgebungen, aber auch Webcams nen Angaben 31 Hersteller kontak- mehr nur Daten, son-
lassungsstelle EMA oder Produkte aus dem Bereich tiert, von denen sich 14 in Deutsch- dern stehlen auch ei-
Unterlagen über den Smart Home. Laut Forescout enthal- land befinden. Nicht alle haben je- nen Teil, um damit
Biontech-Impfstoff ten die Produkte von weltweit etwa doch auf die Anfrage der Behörde noch mehr Druck auf
gestohlen. 150 Herstellern mindestens eines reagiert. das Opfer auszuüben.

Emotet und Trickbot Security-Firma

suchen nach Lücken FireEye wurde
in BIOS und UEFI gehackt
Emotet gilt als einer Eigentlich ist die kali-
der gefährlichsten fornische Sicherheits-
Schädlinge. Nicht sel- firma FireEye auf den
ten schleusen die Ban- Schutz vor Cyber-
den hinter der Mal- Angriffen spezialisiert.
ware zusätzlich Nun musste FireEye
FOTO: AVIRA

Trickbot mit ein. Die eingestehen, selbst das

Sicherheitsfirmen Ad- Opfer einer erfolgrei-
vanced Intelligence chen Hacker-Attacke
(AdvIntel) und Eclyp- geworden zu sein.
sium haben aktuelle
Versionen von Trickbot Symantec-Nachfolgefirma Dabei wurden die
»Red Team Tools«
analysiert und dabei
neue Fähigkeiten ent- NortonLifeLock schluckt Avira von FireEye gestohlen.
Das sind Werkzeuge,
deckt. So scannt die Der deutsche Sicherheitsanbieter mer-Part von Symantec übernom- die das Unternehmen
Malware nun auch Avira hat 2020 gleich zweimal den men. Der Fokus bleibt auch einsetzt, um die Netze
BIOS oder UEFI eines Besitzer gewechselt. Erst wurde das weiterhin auf dem privaten Markt. von Kunden in deren
befallenen Rechners Unternehmen im April für 180 Mil- Die neue Tochter Avira hatte erst Auftrag auf Sicher-
auf bekannte lionen Dollar an einen Investor in vor kurzem bekannt gegeben, Ende heitslücken zu unter-
Schwachstellen. Die Bahrain verkauft. Der trennte sich 2021 aus dem Geschäft mit Unter- suchen. Derzeit ist
Forscher gehen davon zum Jahresende aber nun wieder nehmenslösungen auszusteigen. unklar, welche Ziele
aus, dass es nur noch von dem Hersteller und verkaufte NortonLifeLock erhofft sich von der die unbekannten An-
eine Frage der Zeit ist, Avira für die doppelte Summe an Akquisition ein stärkeres Wachstum greifer verfolgen und
bis Trickbot auf ge- NortonLifeLock. in Europa und anderen Schlüssel- ob sie die Tools selbst
hackten Systemen Dieses Unternehmen ist erst märkten. Aviras CEO Travis Witte- einsetzen oder weiter-
Backdoors im BIOS 2019 entstanden, als Symantec in veen sowie der CTO Matthias Ollig geben wollen. Der
installiert oder den PC zwei Teile aufgespalten wurde. Nor- wechseln in die Führungsetage von Image-Schaden für
komplett sabotiert. tonLifeLock hat damals den Consu- NortonLifeLock. FireEye ist erheblich.

CHIP < 2021 < 02 < 19

TREND > MEDIENKONSUM

Streaming boomt,
Lesen nicht
TV und Radio stark, aber mit Erosion
Die Studie von ARD und ZDF zum Medienkonsum der Deutschen liefert
keine Überraschungen. Netzinhalte boomen weiterhin, während sich
klassische Kanäle bestenfalls behaupten.
VON RICHARD MEUSERS VON WISSMANN

S
ieben Stunden verbringt jeder sehen müssen Federn lassen, wenn auch macht (bei den über 70-Jährigen sogar 95
Deutsche im Durchschnitt täglich immer noch auf sehr hohem Niveau. Prozent), sind es in der Gruppe im Alter
FOTO: SUPERSIZER, HOCUS-FOCUS, FRESHSPLASH, MATJAZ SLANIC/GETTY IMAGES

mit dem Konsum von Medien. Das ist
nur eine der Zahlen der aktuellen „ARD/
ZDF-Massenkommunikation Langzeit-
studie 2020“. Dafür wurden im Zeitraum
von Januar bis April 2020 3.003 Menschen
ab 14 Jahren befragt. Die Studie liefert ein
sehr detailliertes Bild von der augenblick-
lichen Lage der Mediennutzung in
Deutschland, der historischen Entwick-
lung und den zu erwartenden Trends. Auch
2020 hat sich eine Tendenz fortgesetzt,
die sich schon seit Beginn des Jahrtau-
sends abzeichnete: Das Sterben der Tages-
zeitungen hält ungebremst an. Aber auch
andere klassische Formate wie das Fern-
Junge Leute schalten ab
Bei Bewegtbildinhalten dominieren immer
noch mit Abstand TV-Sendungen, die in
Echtzeit gesehen werden. Von den gut
dreieinhalb Stunden, die jeder Deutsche
diesem Bereich pro Tag widmet, entfallen
72 Prozent aufs lineare TV. Also kein Grund
zur Sorge für die TV-Sender? Keineswegs.
Wer bei der Nutzungsdauer die verschie-
denen Altersgruppe vergleicht, erkennt
einen Trend, der Fernsehmachern nicht
besonders gefallen dürfte. Während bei
den 50- bis 59-Jährigen der TV-Konsum
88 Prozent der Bewegtbildnutzung aus-
von 14 bis 29 nur noch 28 Prozent – und
das auch noch bei einer vergleichsweise
kürzeren Nutzungsdauer als im Rest der
Bevölkerung. Wenn die unter 30-Jährigen
die Entwicklung vorgeben, dann verheißt
das für Sendeanstalten, seien sie privat
oder öffentlich-rechtlich, nichts Gutes.
Denn gleichzeitig herrschen in der jüngs-
ten Gruppe Streaming-Dienste vor: Auf
ihre Nutzung entfallen dort satte 39 Pro-
zent – mehr noch, als fürs TV übrig ist. Die
Tagesreichweite der verschiedenen Fern-
sehangebote ist in Deutschland insgesamt
noch sehr hoch, 2020 lag sie bei 70 Pro-
zent. Angesichts der Tatsache, dass dieser

20 > 02 > 2021 > CHIP

 MEDIENKONSUM < TREND

Klassisches TV regiert im Durchschnitt

14-29 Jahre
Dreiviertel der Videozeit ist bei allen Deutschen fürs Fernsehen reserviert,
Streaming rangiert unter ferner liefen. Doch bei den unter 30-Jährigen liegt
Streaming deutlich vorn 2% 39 %
TV-Sendungen Videos bei
auf YouTube Streamingdiensten
Gesamt
2%
2% TV-Sendungen/
Aufgenommene Videos in Mediathek
TV-Sendungen
2%
2% Aufgenommene
TV-Sendungen/ TV-Sendungen
Videos in Mediathek

72 % 1% 28 % 186
213 TV-Sendungen
TV-Sendungen Min. TV-Sendungen Min.
zum Ausstrah- auf YouTube zum Ausstrah-
lungszeitpunkt lungszeitpunkt
14 %
Videos bei 1%
Streamingdiensten DVD oder
Blu-ray

QUELLE: ARD/ZDF
6%
1% 2% Andere Videos auf 7% 6%
DVD oder Videos auf YouTube Videos auf Andere Videos auf
Blu-ray Social Media Social Media YouTube

Wert 2005 noch bei 89 Prozent lag, müs-
sen sich Fernsehmacher auf unschöne
Zeiten einstellen. Denn gerade bei der
jüngsten Nutzergruppe hat sich die TV-
Reichweite in den letzten 15 Jahren mit 32
Prozent mehr als halbiert. Nur noch knapp
jeder dritte unter 30jährige schaltet jeden
Tag den Fernseher ein.
Streaming jung, Glotze alt
Mit steigendem Alter nimmt die Fernseh-
nutzung zu, während Streaming-Diensten
und Videoportalen weniger Zeit gewidmet
wird: 30- bis 49-Jährige sehen täglich 101
Minuten lineares Fernsehen, 40 Minuten
Streaming-Dienste und zwölf Minuten Vi-
deoportale. Bei den ab 50-Jährigen stehen
einer täglichen Fernsehnutzung von 229
Minuten nur sechs Minuten Streaming-
Dienste und vier Minuten Videoportale ge-
genüber. Gewinner dieser Entwicklung
sind Videos auf Portalen wie YouTube
(2015: 17%, 2020: 28%) und vor allem
Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon
Prime Video und andere, die 2020 eine Ta-
gesreichweite von 42 Prozent in der jun-
gen Altersgruppe erzielen, deutlich mehr
als lineares Fernsehen. Insgesamt geht die
tägliche TV-Nutzung in der Bevölkerung
seit den Rekordjahren 2005 (220 Minuten)
und 2010 (221 Minuten) zurück und betrug
zuletzt noch 165 Minuten. Neben den bei
jungen Mediennutzern beliebten Strea-
ming-Diensten verzeichnen in jüngerer
Zeit die Mediatheken der TV-Sender stei-
genden Zuspruch.
Wesentlich stabiler stehen die Audio-
Angebote da, vor allem das Radio. Auch in
den Langzeitdaten, die seit 1964 gesam-
melt werden, stand Radiohören
immer auf einem soliden zweiten Platz,
hat aber in Bezug auf die Nutzungsdauer in
den letzten 15 Jahren erhebliche Abstriche
machen müssen. Trotzdem hören 70 Pro-
zent der Deutschen noch immer täglich
Radio, ihre Zahl wird aber seit dem Höhe-
punkt 2000 kontinuierlich kleiner. Lagen
Radio und Zeitungen 1964 noch Kopf an
Kopf, entwickelten sich beide Angebote in
der Folgezeit stetig auseinander: Das Ra-
dio erreichte immer mehr Menschen, die
Tageszeitung immer weniger. Obwohl es
wiederholt Konkurrenzangebote gab, die
am Zeitbudget der Mediennutzung knab-
berten, konnte sich das Radio relativ stabil
behaupten. Das war beim Aufstieg des
Fernsehens nicht anders als später bei
verschiedenen Speichermedien wie Cas-
ARD/ZDF-Medienstudie
2020: Methodik & Umfang
Die Daten der Studie wurden von
Ende Januar bis Ende April 2020 per
telefonischer Befragung erhoben
– unter der deutschsprachigen Be-
völkerung ab 14 Jahren. Die Befrag-
ten gaben ihre Mediennutzung des
vergangenen Tages an.
> Zahl der Befragten: 3.003
> Durchschnittliche Befragungs-
dauer: 23,7 Minuten für die Kern-
studie, 26,7 Minuten für die Lang-
zeitstudie
> Durchführung: GIM, Wiesbaden
settenrecordern, dem Walkman oder
MP3-Player. Auch das Internet hat daran
zunächst nichts geändert, erst mit dem
Aufkommen diverser Streaming-Plattfor-
men beginnen sich die Zahlen deutlicher
zu verschieben. Das machen die Werte für
die tägliche Nutzungsdauer der Angebote
deutlich. 2005 war der Höhepunkt er-
reicht: Die Deutschen verbrachten täglich
221 Minuten vor dem Radio – obwohl
gleichzeitig CDs, Schallplatte, MP3 oder
Downloads jeden Tag 45 Minuten genutzt
wurden. Inzwischen widmen sich die Hö-
rer diesen Angeboten nur noch sieben Mi-
nuten täglich (Radio: 136 Minuten). Zu-
gleich erhöhte sich die Zahl für den
Konsum von Streaming-Angeboten, 2015
noch unbedeutend, auf 33 Minuten pro
Tag. Ein neuer Trend: Unter 29-Jährige
hörten 2020 zwar noch eine gute Stunde
am Tag Radio (66 Minuten), ihre tägliche
Hördauer für Musik-Streaming-Dienste
lag jedoch bereits bei 81 Minuten.
Bei den 30- bis 49-Jährigen steht das
Radio (129 Minuten täglich) unter den Au-
dioangeboten weiter im Vordergrund, ob-
wohl Musik-Streaming-Dienste (25 Mi-
nuten) und YouTube (sechs Minuten)
neuerdings ebenfalls eine Rolle spielen. Ab
50-Jährige sind dem Radio weiterhin treu:
Einer täglichen Radiohördauer von 166
Minuten stehen nur vier Minuten Musik-
Streaming-Dienste und drei Minuten Mu-
sikhören über YouTube gegenüber.
Bleibt das Geschriebene?
Lesen ist das Stiefkind der deutschen Me-
diennutzung. Zu Zeitungen, Zeitschriften,

CHIP < 2021 < 02 < 21

 TREND > MEDIENKONSUM
Bewegtbildnutzung und Corona
Die Corona-Pandemie gilt als Treiber
des Medienwandels zur Digitalisierung.
Bei der Mediennutzung hat sie die klas-
70 % Bewegtbild gesamt während Lockdown
Bewegtbild gesamt vor Corona
60 %
Audio gesamt während Lockdown
50 % Audio gesamt vor Corona
Text gesamt während Lockdown
40 %
Text gesamt vor Corona
30 %
20 %
10 %
0%
0 0 0 0 0 0 0 0
5:0 6:0 7:0 8:0 9:0 10:0 11:0 12:0 13:0 14:0 15:0 16:0 17:0 18:0 19:0 20: 21:0 22: 23:
Büchern oder E-Books greifen täglich 47
Prozent der Befragten, also knapp die
Hälfte. Das sind deutlich weniger Men-
schen als jeden Tag mit Video- oder Au-
dio-Angeboten in Berührung kommen.
Zudem sind die Zahlen stark rückläufig,
und das seit Jahrzehnten. Griffen 1980
noch 80 Prozent der Deutschen täglich zu
einer Tageszeitung oder Zeitschrift, waren
es 2020 nur noch 22 Prozent. Das Aufkom-
men des Internets konnte diese Verluste
nicht wettmachen, auch dort ging die Ver-
breitung zuletzt auf 17 Prozent zurück. Mit
Büchern hat seit Jahrzehnten ein solides
Fünftel der Deutschen täglich Umgang.
Die tägliche Nutzungsdauer von Text-
angeboten konnte sich nie mit der beweg-
ten und tönenden Konkurrenz messen,
aber die Deutschen lesen mehr oder weni-
ger konstant jeden Tag eine Stunde. Dort
sind Tageszeitungen allerdings die großen
Verlierer: Widmeten die Leser 1990 der
FOTO: BUNTIAM/GETTY IMAGES
22 > 02 > 2021 > CHIP
sischen Medien kurzfristig gestärkt –
als Couch Potatos hatten die Deutschen
dafür mehr Zeit.
QUELLE: ARD/ZDF
0 0 0 0 0 0 0 00 0 00 00
Zeitung oder Zeitschrift jeden Tag noch
gute 40 Minuten, blieb davon 2020 nur ei-
ne Viertelstunde übrig. Das ist weniger als
auf die Lektüre von Online-Artikeln entfiel
– 2020 waren das 18 Minuten. Wohin die
Reise geht, zeigt der Blick aufs Lesever-
halten der unter 30-Jährigen. Lasen in
dieser Altersgruppe 2005 noch 39 Prozent
jeden Tag die Zeitung, waren das 2020 ge-
rade noch sechs Prozent. Doch der tägliche
Nachrichtenkonsum ist nicht tot, er ist nur
ins Internet umgezogen: 25 Prozent der
Jungen lesen täglich digitale Artikel. Die
beziehen sie allerdings selten bei den klas-
sischen News-Anbietern (6 Prozent), son-
dern eher bei sozialen Netzwerken (16
Prozent). Das ist insofern bemerkenswert,
als etwa Facebook seinen Newsfeed 2018
umgestellt und Zeitungsmeldungen fast
vollständig verbannt hat.
Bei der jüngsten Altersgruppe sind Bü-
cher die Verlierer. 1980 blätterten noch 34
Junge Leute sind on-
line, die älteren noch
offline
Es ist fast ein Klischee,
doch die Daten bestäti-
gen es: Junge Men-
schen wenden sich
massiv den
Onlinemedien zu
Verschiebungen beim Radio
Das klassische Radio ist immer noch
stark, aber die Nutzung von Strea-
ming-Angeboten wächst deutlich
Audio-Nutzung mind. 1x pro Woche in Prozent
Radio 83
Musikstreaming 35
CD/LP/MP3 35
Youtube-Musik 31
QUELLE: ARD/ZDF
Hörbucher 12
Podcasts 12
Radio/Mediathek 12
Prozent der unter 30-Jährigen in einem
Buch, 2020 nur noch zehn Prozent. Das ist
noch weniger als in der Gesamtbevölke-
rung, bei der zuletzt 15 Prozent zu den Bü-
cherfreunden zählten. E-Books können
das nicht wettmachen: Nur drei Prozent
wählen die digitale Buchalternative.
Neu: Der Corona-Effekt
Die Corona-Pandemie hat mit den zwi-
schenzeitlichen Lockdown-Maßnahmen
die Mediennutzung deutlich beeinflusst,
auch mit Gewinnern und Verlierern. Im
„Hausarrest“ zur Couch-Potato-Existenz
verurteilt, guckten die Menschen mehr
Fernsehen als davor (Zunahme um vier
Prozent während der Beschränkungen im
Frühjahr). Daneben stieg die Nutzung von
Streaming-Angeboten besonders in der
jungen Altersgruppe sprunghaft an, allein
in diesem Zeitraum um fünf Prozent auf
42 Prozent Tagesreichweite.
Die unter 30-Jährigen schauten wäh-
rend der Beschränkungen täglich 14 Minu-
ten länger Fernsehen, gleichzeitig ver-
brachten sie mit Streaming-Diensten wie
Netflix satte 22 Minuten mehr als zuvor.
Beim Radio sieht es anders aus. Weil das
Home Office für viele das Pendeln über-
flüssig machte, hörten auch weniger Nut-
zer morgens im Auto Radio: Die tägliche
Nutzung ging um acht Minuten zurück, bei
den 50-69-Jährigen sogar um 17 Minuten.
Dafür lasen die Deutschen etwas mehr
Zeitungen: Der Corona-Effekt ergab eine
leichte Zunahme der Reichweite um vier
Prozent. Auch bei Büchern gab es ein
messbares Leseplus: Im Schnitt schmö-
kerten die Deutschen 7 Minuten länger.
Keine Überraschung: Bei der jungen Al-
tersgruppe nahm vor allem das Lesen di-
gitaler Texte zu (plus acht Minuten).
redaktion@chip.de c
 1. Es besteht kein gesetzlicher Anspruch
RECHTSKLICK < TREND
eines Arbeitnehmers auf Erbringung der
Arbeitsleistung an einen Arbeitsplatz an
seinem Wohnsitz (Homeoffice).
2. Es obliegt allein dem Arbeitgeber, wie Interview
er seinen Verpflichtungen aus § 618 BGB
gerecht wird und sie [...] umsetzt, um
„Der Arbeitgeber
das Ziel zu erreichen, den hausärztlichen bestimmt den
Empfehlungen des Arbeitnehmers Arbeitsort“
zu entsprechen.
3. Ein Anspruch des Arbeitnehmers auf > Dürfen Arbeitnehmer verlangen,
dass sie im Home Office arbeiten?
ein Einzelbüro besteht nicht, es fehlt an
Eher nicht. Der Arbeitsort ergibt sich
einer gesetzlichen Regelung, welche den aus dem Arbeitsvertrag, normalerwei-
Anspruch stützen könnte. se der Betrieb des Arbeitgebers – auch,
ArbG Augsburg, 7.5.2020, 3 Ga 9/20 wenn Home Office möglich wäre. Denn
der Arbeitgeber bestimmt aufgrund
seines Weisungsrechts den Arbeitsort.
Doch er muss auf berechtigte Bedürf-

Gibt es einen
nisse der Beschäftigten, etwa Gesund-
heit, Rücksicht nehmen. Risikogrup-
pen das Home Office zu untersagen,
wäre schwierig, wenn diese einer er-

Rechtsanspruch
höhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt
sind und auch effektiv im Home Office
arbeiten könnten. Ein Sonderfall ist die
Vereinbarung von Home Office zwi-

auf Home Office?

schen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

> Wann muss der Arbeitgeber die

Home-Office-Kosten übernehmen?
Grundsätzlich nicht, denn die Kosten
Heimarbeit nur einvernehmlich hat der Arbeitnehmer ja ohnehin. Dies
Viele Arbeitnehmer möchten wegen Corona im Home Office gilt vor allem für laufende Kosten der
Wohnung, also Miete und Nebenkos-
arbeiten. Das geht nur, wenn es der Arbeitgeber erlaubt ten. Bei Neuanschaffungen kommt es
VON HARALD BÜRING darauf an, ob die Initiative zum
Home-Office vom Arbeitgeber ausging
oder vom Arbeitnehmer.

E in 63-jähriger Jurist arbeitete mit ei-

ner Kollegin in einem Büro. Nach Aus-
bruch der Corona-Pandemie verlangte er
von seinem Arbeitgeber, dass er im Home
Office arbeiten darf. Notfalls würde er in
einem Einzelbüro arbeiten. Der Arbeitneh-
mer berief sich darauf, dass er aus ge-
sundheitlichen Gründen keinem Corona-
Ansteckungsrisiko ausgesetzt sein darf
und legte das Attest eines Arztes vor. Weil
der Arbeitgeber nicht zustimmte, zog er
vor Gericht – allerdings erfolglos.
Das Arbeitsgericht Augsburg wies sei-
ne Klage ab (Urteil vom 07.05.2020, AZ. 3
Ga 9/20). Die Richter begründeten dies da-
mit, dass er trotz Pandemie keinen An-
spruch auf Beschäftigung im Home Office
habe. Ein solcher Anspruch ergebe sich
weder aus dem abgeschlossenen Arbeits-
vertrag noch aus dem Gesetz. Der Arbeit-
geber genüge seiner Fürsorgepflicht ge-
mäß § 618 BGB, wenn er alle notwendigen
und erforderlichen Schutzmaßnahmen
ergreift. Er dürfe durchaus im Rahmen
seines Direktionsrechts auch mehrere
Mitarbeiter in einem Büro unterbringen,
wenn entsprechende Schutzvorkehrungen
vorhanden sind. Ob das dort der Fall gewe-
sen ist, ließ das Gericht offen. Denn der
Arbeitgeber hatte inzwischen zugesagt,
dass er den Arbeitnehmer in einem Einzel-
büro beschäftigen wird. Eine gegen das
Urteil eingelegte Berufung hat sich
erledigt, weil die Beteiligten mittlerweile
einen Vergleich geschlossen haben.
Fragen an
Dr. Till Bender,
Rechtsschutz-
sekretär, DGB-
Rechtsschutz
GmbH
> Darf der Arbeitgeber eine Erlaubnis
für Home-Office widerrufen?
Gibt es eine Vereinbarung zum Home-
Office, dann richtet sich der Widerruf
nach deren Regelungen. Ansonsten
richtet sich die Widerrufsmöglichkeit
nach billigem Ermessen. Hat der Ar-
beitgeber den Eindruck, der Arbeit-
nehmer arbeite nicht so effektiv wie
im Büro oder die Gefahrenlage im Be-
trieb hat sich verringert, dann dürfte
ein Widerruf möglich sein.
> Ist eine „Zwangsversetzung“ ins
Home Office möglich?
Nein. Denn damit würde der Arbeitge-
ber auf Eigentum des Beschäftigten
zugreifen, etwa seine Wohnung. Der
Arbeitnehmer schuldet aber nur seine
Arbeitskraft. Schickt der Arbeitgeber
einen Beschäftigten nach Hause, be-
deutet das nicht, dass er automatisch
daheim arbeiten muss. Wenn er es
nicht tut, verliert er aber unter Um-
ständen seinen Lohnanspruch.

CHIP < 2021 < 02 < 23

TREND > CYBERMOBBING

FOTO: SOLSTOCK/GETTY IMAGES

Verstärkt das
Netz den Hass?
Psychische Gewalt
Missgunst und Aggression waren schon immer Alltagsphänomene.
Davon bleibt auch das Internet nicht unberührt. Aber gibt es jetzt
mehr Mobbing-Opfer als in früheren Zeiten?
VON RICHARD MEUSERS VON WISSMANN

D
ie Geschichte ging durch die Medi-
en: Cathy Hummels, die Ehefrau
des ehemaligen Nationalspielers
Mats Hummels, ist regelmäßiges Opfer
von Hassattacken im Internet. Die 32jähri-
ge, die als Moderatorin und Influencerin
im Netz arbeitet, erntet für fast jede Äuße-
rung oder Aktion binnen kürzester Zeit ei-
nen Shitstorm. Ob sie mit ihrem Sohn auf
dem Spielplatz gesichtet wird, auf Insta-
gram ihre schlanke Figur präsentiert oder
gemeinsam mit Comedian Oliver Pocher
Yoga macht – jedesmal ist das Netz voller
Häme, Zorn und Beleidigungen. Der ge-
neigte Beobachter könnte nun glauben,
der Promi-Status ließe die Opfer derarti-
ger Attacken unberührter als den Durch-
schnittsbürger. Das mag im Einzelfall
zutreffen, trotzdem startete Hummels ge-
meinsam mit drei Kandidatinnen von
Heidi Klums Model-Show „Germany’s
Next Topmodel“ ein Anti-Mobbing-Pro-
jekt. Die drei Frauen waren nach TV-Auf-
tritten aufs schwerste beleidigt, ja sogar
bedroht worden.
Das Internet als Katalysator
Digitale Medien beschleunigen auch das
Phänomen von Beleidigungen – jeder
kann sich jetzt vor einer großen Öffent-
lichkeit äußern. In sozialen Netzwerken, in
Chatrooms und -Applikationen wie
WhatsApp finden Freunde von Hate
Speech vielfältige Möglichkeiten, sich
auszutoben. Die reichen von Lästereien
und bösen Kommentaren über Bloßstel-
lungen bis hin zu Beleidigungen. Dazu ge-
hört auch die Veröffentlichung von Fotos
oder Videoclips, die das Opfer diffamieren
sollen. Ein Schritt weiter ist das Anlegen
von gefälschten Online-Profilen: Mit sol-
chen Fake-Accounts werden gezielt Lügen
und sonstige Inhalte verbreitet, die auf das
echte Opfer zurückschlagen. Ein vorgebli-
cher „Grund“ ist schnell gefunden, aber es
geht auch ohne – die falsche Kleidung,
Übergewicht, Untergewicht, der falsche
Urlaubsort/Partner/Beruf. Im analogen
Leben endet das Mobbing zumeist da-
durch, dass das Opfer aus der Schule oder
der Arbeit nach Hause geht. Online-Schi-
kanen hören jedoch nie auf und treffen ih-
re Opfer auch zu Hause, sobald Computer
oder Handy eingeschaltet werden.

24 > 02 > 2021 > CHIP


So viele Jugendliche wurden schon einmal via Handy oder Internet gemobbt
Bis zum Alter von 19 Jahren hat bereits fast jeder zweite Jugendliche derartige
Angriffe erlebt. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen
Gesamt
Mädchen
Jungen
12–13 Jahre
14–15 Jahre
16–17 Jahre
18–19 Jahre
Haupt-/Realschule
Gymnasium
0%
Wie im analogen Leben betrifft Hate
Speech im Netz alle Altersgruppen, aller-
dings haben Kinder und Jugendliche in den
seltensten Fällen ein genügend dickes Fell,
um erlittene Attacken leicht wegzuste-
cken. Dabei ist die Zahl der Betroffenen er-
schreckend hoch. Bis zum Alter von 19
Jahren hat fast jeder zweite Jugendliche
derartige Angriffe erlebt, so die JIM-Stu-
die (Jugend, Information, Multimedia) des
Medienpädagogischen Forschungsver-
bundes Südwest.
Mobbing-Brennpunkt Schule
Doch nicht nur Schüler machen sich das
Leben schwer. Gar nicht so selten gehören
auch Lehrer zu den Quälgeistern der Her-
anwachsenden. Zwar ist die Prügelstrafe
seit 40 Jahren endgültig abgeschafft, aber
Seitenhieb oder doch Mobbing?
Eine missratene Frisur, ein schief ge-
knöpftes Hemd – es gibt viele Gründe für
kleine Seitenhiebe auf Kollegen, Bekann-
te oder Klassenkameraden. Aber ab
wann werden die kleinen Gemeinheiten
zu Mobbing? Das Bündnis gegen Cyber-
mobbing nennt zwei wichtige Kriterien:
1) Mobbing findet systematisch statt.
Solche Attacken ereignen sich nicht spon-
tan, aus einer Situation heraus. Ihre Urhe-
ber handeln gezielt, verfolgen bewusst
einen Plan, wollen absichtlich den größt-
CHIP < 2021 < 02
CYBERMOBBING < TREND
scheint es einen Zusammenhang zwischen
der Stimmung im Unternehmen und der
Häufigkeit von Kollegenquälereien zu ge-
ben. Ist das Betriebsklima ohnehin nicht
das Beste, sind Strukturen und Kompeten-
37 zen unklar oder stehen womöglich Kündi-
gungen an, entladen sich die Spannungen
42 nicht selten in Bosheit und Gehässigkei-
33
ten. Zudem kann Mobbing dazu dienen,
einen ungeliebten Kollegen loszuwerden,
ihn gezielt aus der Firma herauszumob-
QUELLE: MPFS.DE; JIM-STUDIE 2017
26
ben. Derartige Vorfälle haben laut einer
37
Studie des Büroherstellers Viking und des
40 Meinungsforschungsinstituts OnePoll
46 sechs von zehn Arbeitnehmern bereits er-
lebt. Fast jeder vierte Mitarbeiter ist schon
45 selbst zum Ziel von Mobbing-Angriffen
33 geworden.
25 % 50 % Kein neues Mobbing durchs Netz
Ist das Internet schuld, wenn Menschen,
Kinder wie Erwachsene, gemobbt werden?
manche Lehrkraft findet trotzdem Wege, Eher nicht. Im Netz setzen sich meist nur
um unliebsame Eleven zu demütigen. Ob Prozesse fort, die ihren Anfang im „richti-
Schüler an der Tafel lächerlich gemacht, gen“ Leben genommen haben. Laut einer
ihre Wortmeldungen im Unterricht igno- Studie der britischen Universität Warwick
riert oder sie sogar angeschrien werden – wären 99 Prozent der von Mobbing be-
nach Schätzungen kommt jeder fünfte troffenen Kinder auch unabhängig von den
Schüler in Deutschland in den zweifelhaf- neuen Technologien gemobbt worden. Das
ten Genuss derartiger Lehreraufmerk- Internet böte den Tätern nur eine weitere
samkeit. In Zeiten des Autoritätsverfalls, Möglichkeit, ihre Opfer zu drangsalieren.
von denen Polizisten oder Feuerwehrleute Das Team um Professor Dieter Wolke vom
jeden Tag berichten können, bleiben um- Institut für Psychologie wollte herausfin-
gekehrt auch Lehrer nicht unangetastet. den, ob Online-Missbrauch für die Opfer
Die Kinder des digitalen Zeitalters verle- psychologisch schlimmer ist als traditio-
gen ihre Attacken zumeist ins Netz. Her- nelles Mobbing in der Schule oder auf dem
absetzende Fotos und Videos auf Face- Spielplatz. Das Ergebnis: Wenn Jugend-
book, Instagram oder TikTok gehören liche auf verschiedene Weise gemobbt
mittlerweile zum Standard. wurden, beispielsweise geschlagen, sozial
Auch am Arbeitsplatz kommt es immer ausgegrenzt oder online zum Opfer ge-
wieder zu Mobbing unter Kollegen. Dabei macht, waren die psychologischen Aus-
möglichen Schaden anrichten. Besonders
unerträglich wird es, wenn sich mehrere
Täter untereinander absprechen.
2) Mobbing ist stets langfristig. Eine
spontane Neckerei bleibt folgenlos, der
Anlass ist meist schon am nächsten Tag
FOTO: RIDOFRANZ/GETTY IMAGES
wieder vergessen. Dagegen können sich
systematische Mobbing-Angriffe über
Wochen, Monate oder sogar Jahre hinzie-
hen – vor allem, wenn das Opfer keine
Möglichkeit hat, den Job zu wechseln
oder umzuziehen.
< 25
TREND > CYBERMOBBING
wirkungen schlimmer. Die digitalen Kanä-
le ermöglichten es den Mobbern vor allem,
ihre Opfer sogar noch zu Hause anzugrei-
fen. Obwohl fast jedes dritte Kind angab,
gemobbt worden zu sein, wurde nur ein
Prozent ausschließlich online fertigge-
macht, so die Studie. „In vielen Medienbe-
richten herrscht die Darstellung vor, dass
Cybermobbing eine Epidemie ist, die viele
neue Opfer schafft“, so Dieter Wolke. „Un-
sere Ergebnisse zeigen, dass es nur zu sehr
wenigen neuen Betroffenen kommt.“ Die-
selben Mobber, die ihre Opfer in der Schule
direkt schikanierten, würden auch Cyber-
Tools verwenden, um ihre Opfer auch on-
line zu quälen und damit ihre Reichweite
auf Bereiche außerhalb der Schule auszu-
dehnen.
Viele Abwehrmethoden
So vielfältig die Erscheinungsbilder der
Schikanen sind, so unterschiedlich sind
auch die Wege der Abwehr. Ein gemobbter
Arbeitnehmer hat andere Möglichkeiten
als ein Kind, dass von Mitschülern ge-
mobbt wird. Betroffene Kinder neigen da-
zu, ihre Erlebnisse in sich hineinzufressen
und mit niemandem darüber zu sprechen.
Dann kommt es auf die Aufmerksamkeit
der Eltern an, Veränderungen im Verhal-
ten des Kindes zu erkennen. Wenn es
schlecht schläft, oft bedrückt wirkt, un-
gern in die Schule geht und häufig krank
wird sowie schlechtere Noten erhält, kön-
nen das Alarmzeichen sein, die auf Mob-
bing hindeuten. Ist das der Fall, sollten
Eltern schnell Kontakt mit Lehrern auf-
nehmen und auch mit dem Umfeld der Tä-
ter – soweit sie bekannt sind – sprechen.
Bleiben die Netz-Mobber anonym, gibt es
noch die technische Abwehr, also das
Sperren der jeweiligen Handynummern in
Messengern wie WhatsApp. Wenn die
Bedrohungen schwerwiegender werden,
sollten die Eltern Beweise sammeln, also
Screenshots der Beleidigungen oder
Chat-Verläufe.
Am Arbeitsplatz haben Betroffene an-
dere Möglichkeiten, um sich zu verteidi-
gen. Mobbingopfer können sich Hilfe beim
Arbeitgeber holen, denn der ist zur Für-
sorge gegenüber seinen Mitarbeitern ver-
pflichtet und muss Mobbing im Unterneh-
men verhindern. Wenn es nicht möglich
ist, die Situation einvernehmlich zu berei-
nigen, steht Betroffenen auch eine Reihe
juristischer Möglichkeiten offen. So klagte
eine Berlinerin gegen das Mobbing ihres
Arbeitgebers und der damit einhergehen-
26 > 02 > 2021 > CHIP
FOTO: PRIVAT
„Wer sich online ein-
deutig identifizierbar
äußert, ist dumm“
Arnd Diringer
Professor für Arbeitsrecht,
Hochschule Ludwigsburg
den systematischen Persönlichkeits-
rechtsverletzungen auf Schmerzensgeld
und bekam vom Landesarbeitsgericht
Berlin-Brandenburg 7.000 Euro zuge-
sprochen.
Und was ist, wenn Kollegen oder Vor-
gesetzte ihre Unfreundlichkeiten ins Netz
stellen? Natürlich ist auch das Internet
kein rechtsfreier Raum, auch dort gilt eine
Cybermobbing oder Hate Speech?
Hasserfüllte, bösartige Äußerungen,
schikanöse Diffamierungen, sogar Be-
drohungen – ist das nicht dasselbe?
Auch wenn die Übergänge fließend
sind, gibt es trotzdem deutliche Unter-
schiede. Beidem liegt feindselige
Aggression zugrunde, die Schaden an-
richten soll. Allerdings bezieht sich Cy-
bermobbing in der Regel auf einzelne
Hate Speech: Der Rundumschlag
Die klassische Hassrede hat kein indivi-
duelles Ziel, richtet sich gegen Gruppen
Reihe einschlägiger Paragraphen des
Strafgesetzbuchs (StGB), so etwa § 185 bis
187 (Beleidigung, Üble Nachrede, Ver-
leumdung), § 238 (Nachstellung), § 240
und 241 (Nötigung und Bedrohung).
Allerdings ist es meist sehr schwer, für
ein Verfahren wegen Cybermobbing ver-
wertbare Ansätze zu bekommen. Zum ers-
ten – und das dürfte manchen überraschen
– ist „Mobbing“ gar kein Rechtsbegriff.
Man kann niemanden wegen Mobbing ver-
klagen, sondern nur wegen „Schaffung ei-
nes feindlichen Umfelds“.
Der betroffene Angestellte muss in ei-
nem Arbeitsrechtsprozess zudem nach-
weisen, dass der Chef nicht nur mal einen
schlechten Tag hatte, sondern die Schika-
nen einen Bezug zum Arbeitsplatz hatten,
erklärt Arnd Diringer, Arbeitsrechtspro-
fessor an der Hochschule Ludwigsburg.
Zudem achten mobbende Täter meist dar-
auf, ihre Taten nicht zu dokumentieren.
Im Schutz der Anonymität setzen sie ihre
Invektiven ab. „Wer sich online eindeutig
äußert, ist dumm“, so Diringer. Auch wenn
die Polizei im Fall von Online-Beleidigun-
gen ermitteln muss, sind die Erfolgsaus-
sichten in solchen Fällen überschaubar.
Cyberangriffe aller Art werden nur zu ei-
nem Drittel angezeigt und haben eine
niedrige Aufklärungsquote. Laut dem „Di-
gitalbarometer 2019“ liegt sie zuletzt ge-
rade bei 38 Prozent. redaktion@chip.de c
Personen, die attackiert werden. Die
Täter kennen ihre Opfer persönlich, es
besteht also eine Beziehung im analao-
gen Leben. Hate Speech richtet sich
dagegen zumeist gegen ganze Grup-
pen: Herabwürdigungen von Frauen
oder rassistische Diffamierungen sind
klassische Beispiele für diese Art der
Anfeindungen.
Cybermobbing: Zielgenaue Bosheit
Beim Mobbing werden Einzelne aufs Korn
genommen und verfolgt
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TREND > AUSPROBIERT

FOTO: HERSTELLER
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Heimcomputer Raspberry Pi 400
Strom und Monitor anschließen, und schon geht‘s los. Doch der Raspberry
Pi 400 kann mehr als Internet und Office: Als offen angelegtes Community-
Projekt steht er für einen befreienden Umgang mit dem Computer
VON FELIX KNOKE

W
ie bringt man Schulkindern bei,
dass der Computer ein Werk-
und nicht nur ein Spielzeug ist?
Bestimmt nicht mit einem Einplatinen-
rechner, der zwar günstig ist, aber abgese-
hen von ein paar Buchsen und LEDs fürs
untrainierte Kinderauge herzlich wenig
mit einem Computer gemein hat. Elf Jahre
nach ihrer Gründung hat die Raspberry-
Pi-Foundation diesen seltsamen Anfangs-
defekt ihres – jenseits von Schulkindern
umwerfend erfolgreichen – Mini-Compu-
ters endlich ausgemerzt: Der Raspberry Pi
400 ist ein erstaunlich leistungsfähiger
Mini-Computer für 100 Euro, der alles
mitbringt, was man zu dessen sinnvoller
Nutzung braucht, solange man einen Bild- system Raspberry Pi OS (ein Debian GNU/
schirm mit HDMI-Anschluss hat. Und Linux mit modifiziertem LXDE-Desktop).
auch wenn USB-Tastaturen keine zehn Das neu auf eine SD-Karte zu brennen,
Euro kosten: Das drückt einfach Bedien-
barkeit und Zugänglichkeit aus. Damit
sieht dieses interessante Gerät zwar noch
immer nicht – wie oft behauptet – wie ein
C64-Brotkasten aus. Aber es vermittelt
dessen Dringlichkeit: Schließ mich an,
probier mich aus, es kann uns nichts pas-
sieren! Ich bin ein Werkzeug, mit dem man c
spielen kann. Ausprobiert
Ganz so einfach ist es natürlich nicht -
Raspberry Pi 400
wie ich am eigenen Leib erfahren musste. Der Raspberry Pi 400 eignet sich als
Die mitgelieferte SD-Karte war defekt, günstiger Bastel-, Lern- und Arbeits-
und mit ihr das vorinstallierte Betriebs- computer. Ein Bildschirm reicht

28 > 02 > 2021 > CHIP


FOTOS: HERSTELLER
Kompaktes und komplettes Paket
Für rund 70 Euro gibt es nur den Raspberry Pi 400, für rund 100
Euro als Set mit Maus, Speicherkarte, Ladegerät und Handbuch
Ausstattung
Prozessor
Broadcom, 4 Kerne Cortex-A72
(Arm v8), 64 Bit, 1,8 GHz
RAM 5 GByte LPDDR4-3200
W-LAN 802-11b/g/n/ac, Blue-
Netzwerk
tooth 5.0/BLE, Gigabit Ethernet
Anschlüsse 2 × USB 3.0, 1 × USB 2.0
Grafik 2 × micro HDMI (4K60p)
Codecs H.265, H.264, OpenGL ES 3.0
Speicherkarte MicroSD für OS und Daten
Tastatur 79 Tasten, DE
Strom 5 Volt via USB-C (3 A)
Extras Kensington-Schloss, GPIO-Port
Maße 286 × 122 × 23 mm
Gewicht 385 g
Nachhaltigkeit Produktion bis Januar 2026
70 Euro, 100 Euro inklusive
Preis Netzteil, Maus, Speicherkarte und
Video-Adapter
war für mich ein Kinderspiel. Aber für
Menschen, die nicht in der Kommando-
zeile zuhause sind, und an die sich der Pi
400 ja auch richtet, dürfte so etwas eine
fast unüberwindbare Hürde darstellen. Die
Zeiten, in denen ein Kampf gegen den
Computer noch als notwendiger Initiati-
onsritus ins Digitale beschönigt wurde,
sollten längst vorbei sein. Auf der anderen
Seite: Gehört es nicht dazu, den Computer
als komplexes Werk- und Spielzeug zu
verstehen? Dass man sich an ihm abarbei-
ten muss, dass man ihn verstehen und
überwinden muss und dass er zunächst ein
großes Rätsel ist, das umso vertrackter
wird, je mehr man es löst? Immerhin er-
wartet einen ja auch beim erfolgreichen
Booten des Pi 400 erstmal nicht viel mehr
als ein leerer Desktop mit einer mageren
Menüzeile, die aus einer verschollenen
Welt zu kommen scheint. Könnte das nicht
ein bisschen einladender aussehen, viel-
leicht ein wenig wie Elementary OS?
Davon abgesehen, ist der Raspberry Pi
400 ein faszinierendes, schönes Gerät. Das
CHIP < 2021 < 02
Karge Nutzerlandschaften
Das Raspberry Pi OS ist eine an den Pi angepasste Debian-Version
mit einem genügsamen LXDE-Desktop. Modern geht anders
Gemeinschaftssache
Den Raspberry Pi 400 erkundet
man am besten zusammen mit
Gleichgesinnten. So enthüllt er
seine Fähigkeiten als eine
Plattform unendlicher Ideen
schönste an ihm – und an allen anderen
RasPis – ist aber die Hingabe an die Prin-
zipien der offenen Software und Hard-
ware. Nicht alles am Raspberry ist offen
oder gar frei: Aber man arbeite daran, sag-
te der Foundation-Geschäftsführer Eben
Upton neulich in einem Interview, auch
die letzten Blobs proprietärer Software
durch offene zu ersetzen. Bis auf den Cor-
tex-Chip ist so ziemlich alles am Raspber-
ry mit Schaltplänen und Flussdiagram-
men, Kommando- und Parameter-Listen
sowie API-Beschreibungen dokumentiert.
Free-Software-Aktivist und GNU-Pro-
ject-Gründer Richard Stallman schrieb
mir, dass er den Pi trotzdem nicht einmal
geschenkt annähme, solange nicht alles an
ihm nicht nur offen, sondern frei ist.
Zum Leben erweckt wird das Ganze
aber von einer wirklich aktiven Communi-
ty und deren wunderbaren Schaffenskraft
und Hackergeist. Man kann gar nicht un-
inspiriert bleiben, wenn man sich in den
einschlägigen Foren, aber auch in der be-
reitgestellten Literatur mit den Möglich-
keiten dieses Geräts auseinandersetzt. Na-
türlich kann man mit ihm auch problemlos
surfen, alle Office-Programme nutzen und
einfache Spiele starten. Deswegen eignet
er sich als ultragünstige PC-Alternative
etwa auch als Extra- oder Kinderrechner
in Quarantänezeiten, zur Ausrüstung von
Schulen und zum Einsatz in Notlagen.
AUSPROBIERT < TREND
Aber darum geht es nicht: Der Raspberry
Pi 400 ist keine Notlösung.
Was für ein Glück haben junge Men-
schen, die zuerst mit dieser Art von unfer-
tigem Computer in Berührung kommen:
Schon der universelle IO-Port (GPIO) steht
für die Idee vom Computer als Ermögli-
cher von Träumen, als Plattform unendli-
cher Ideen und nicht als System einge-
zäunter Paradiesgärten. Und dazu gehört
eben auch, dass man nicht allein mit ihm
bleibt. Der Raspberry ist ein Community-
Computer: Man erforscht seine Möglich-
keiten am besten zusammen mit Gleich-
gesinnten. Man findet sie hoffentlich bald
nicht nur im Netz, sondern auch immer
öfter vor und hinter der Haustür.
redaktion@chip.de c
Pi-CPU übertakten
Durch seine großzügige Bauweise lässt
sich der Prozessor des Raspberry Pi 400
risikolos übertakten. Das sagte sogar
Simon Martin, Chef-Entwickler des Rasp-
berry Pi, in einem Blog-Beitrag. Dazu
muss man lediglich die Konfigurations-
datei auf der Kommandozeile editieren:
sudo nano /boot/config.txt
Darin ändert man die Zeile:
arm_freq=xxxx
auf die gewünschte Taktzahl:
arm_freq=2200
Darüber eine neue Zeile einfügen:
over_voltage=6
Speichern und schließen mit [Strg]+[o]
und [Strg]+[x]. Nach einem Neustart
läuft der Prozessor mit höherem Takt,
was das System beschleunigt.
< 29
T R E N D > DAT E N S C H U T Z

FOTO: CARTERDAYNE/GETTY IMAGES

Datenschleuder
Microsoft 365
Unklare Datenverarbeitung bei Microsoft
Die Nutzung Cloud-basierter Anwendungen wie Microsoft 365, die ihre
Daten auf US-Servern speichern, steht nach dem Privacy-Shield-Wegfall und
gemäß den Vorgaben der DSGVO auf wackligen Füßen
VON RICHARD MEUSERS VON WISSMANN

W
ord, Excel und Powerpoint sind
für viele Anwender gleichbe-
deutend mit Produktivität am
PC. Hersteller Microsoft hat den vertrau-
ten Sammelnamen „Office“ getilgt – die
Programme bilden nun zusammen mit
dem Cloudspeicher OneDrive das Paket
„Microsoft 365“. Und das ist nach Auffas-
sung von Datenschützern nicht gesetzes-
konform: Es verstößt gegen die Daten-
schutzgrundverordnung (DSGVO) – so das
Urteil der Konferenz der deutschen Daten-
schutzaufsichtsbehörden (DSK). Anfang
Oktober 2020 erklärte das Gremium, dass
auf Grundlage der von ihr überprüften In-
formationen „kein datenschutzgerechter
Einsatz von Microsoft Office 365 möglich“
sei. Die Ausgangsfrage der Datenschützer
war, ob sich Microsoft 365 in Überein-
stimmung mit der DSGVO nutzen lasse.
Nein, sagten die Fachleute und bezogen
sich dabei auf Artikel 28 der Verordnung,
der den Umgang mit sogenannten Auf-
tragsverarbeitern regelt – also Stellen, die
personenbezogene Daten zur Weiterver-
arbeitung erhalten.
„Völlig undurchsichtig“
Es sei völlig undurchsichtig, welche per-
sönlichen Daten verarbeitet würden und
zu welchen Zwecken das geschehe, so die
Kritik. Zuvor hatte Frankreichs Daten-
schutzbehörde französische Ämter vor der
Speicherung von Daten bei Microsofts
Cloud-Diensten gewarnt. Die US-Überwa-
chungsgesetze ließen die Gewährleistung
der Datensicherheit nicht zu. Damit setzte
sich die Kritik an Microsofts Software-
Paket fort, die schon im vorletzten Jahr zu
teils drastischen Maßnahmen geführt hat-
te. So hatte der hessische Datenschutz-
beauftragte Michael Ronellenfitsch im
Sommer 2019 den Einsatz von Cloud-ba-
sierten Programmen im Schulalltag be-
mängelt, da diese die Privatsphäre der
minderjährigen Nutzer nicht ausreichend
schützten. Das gelte zumal dann, wenn die
Daten auf Rechenzentren im Ausland ge-
speichert würden. Aber auch wenn die Ser-
ver in Europa stünden, seien sie nicht aus-
reichend vor dem Zugriff durch US-

30 > 02 > 2021 > CHIP

 DAT E N S C H U T Z < T R E N D

Cloud-basierten „Produktivitätsbewertung“ abgeschaltet,

Datenschutzvorgaben bremsen Innovationen aus
In einer Bitkom-Umfrage gaben 56 Prozent der be-
fragten Unternehmen an, innovative Projekte wegen
der DSGVO aufgegeben zu haben
45 %
Grund: Unklarheiten
im Umgang mit den
Vorgaben der DSGVO
56 %*
Ja, haben Projekte
aufgegeben
29 %
Anwendungen kei- die Arbeitgebern Zugriff auf das Verhalten
ne Hilfe. Die Situa- einzelner Mitarbeiter gegeben hatte.
tion ist kompliziert Fachleute empfehlen daher mit aller
– für die Privat- Vorsicht auch weiterhin eine Nutzung von
wirtschaft, aber Microsoft 365 unter bestimmten Bedin-
mehr noch für Be- gungen. Vor allem sollten Anwender Pro-
hörden. Schulen, gramme wie „Connected Experiences“ zur
zum Beispiel in Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit
Bayern, nutzten als deaktivieren. Bei Diensten wie dem Über-
Corona-Krücke Mi- setzungsservice sammelt Microsoft näm-
crosofts Chat-Pro- lich Nutzerdaten in einem hohen Ausmaß.
gramm Teams. Zudem sollte die Weitergabe von Telemet-

Basis: Alle Unternehmen ab 20 Mitarbeitern (n=504)
*Mehrfachnennungen möglich
Behörden geschützt. Während der Som-
merferien 2019 untersagte er den weiteren
Einsatz von Microsoft Office 365 für das
neue Schuljahr. Nach „intensiven Gesprä-
chen“ mit dem Konzern ruderte der Jurist
wieder ein wenig zurück. Zwar werde Of-
fice 365 noch weiter geprüft, doch die
Nutzung von bereits gekaufter Software
sei bis auf weiteres geduldet. Nun also das
Votum der DSK, die Nutzung der Cloud-
Versionen von Word, Excel oder Power-
Point erfolge rechtswidrig. Allerdings ging
dieses Votum nicht so eindeutig aus, wie
sein markiger Ton vermuten lässt. Tat-
sächlich schlossen sich bei der Abstim-
mung neun Teilnehmer dieser Einschät-
zung an, acht stimmten dagegen. Die bay-
erischen Datenschützer, die zudem für
Microsoft zuständig sind, erklärten das
Mehrheitsvotum der DSK für „rechtlich
fragwürdig“ und wollten seine Veröffent-
lichung verhindern.
Auch die Datenschützer von Baden-
Württemberg, Hessen und dem Saarland
schlossen sich der bayerischen Haltung an
und formulierten eine Erklärung. Darin
verweisen sie auf die Entscheidung des
Europäischen Gerichtshofes (EuGH), die
den Privacy Shield kippte. Die Übermitt-
lung beispielsweise von Facebook- oder
Google-Daten in die USA sei wegen des
dortigen Mangels an Datenschutz nicht
zulässig, so der Europäische Gerichtshof.
Trotzdem sei die negative Einschätzung
der DSK zu undifferenziert, außerdem ha-
be Microsoft die inkriminierten Vertrags-
bestimmungen inzwischen zweimal über-
arbeitet.
Wie geht es weiter?
Für Nutzer aller Art ist dieses Durcheinan-
der widersprechender Beurteilungen von
CHIP < 2021 < 02
QUELLE: BITKOM
Grund: Konkrete
Vorgaben der DSGVO Nicht nur die vom
DSK-Votum abwei-
chende Meinung
der drei süd(west)
deutschen Datenschützer sind dennoch
ein Hinweis, nun nicht in großer Eile alle
Office-Programme zu deinstallieren. Denn
Microsoft hat nach Veröffentlichung des
DSK-Papiers reagiert und die Verarbei-
tungszwecke der erhaltenen Daten einge-
schränkt. Die Funktions- und Inhaltsdaten
sollen laut Redmond nicht zu Profiling,
Marktforschung oder Werbezwecken die-
nen, sondern für die Bereitstellung, Ver-
besserung und Aktualisierung der Dienste
und ihrer Sicherheit. Eine Übermittlung
persönlicher Daten kann nie ausgeschlos-
sen werden.
Immerhin hat Microsoft einige, aber
längst nicht alle Tracking-Funktionen de-
aktiviert. So wurde eine Funktion zur
Was deutsche
Datenschützer
an Microsoft 365
kritisieren
> Zu pauschal: Die Darstellung der
Verarbeitung in den „Online Ser-
vice Terms“ und in der Auftrags-
verarbeitung sei zu ungenau. Es
sei unmöglich zu beurteilen, ob
die Verarbeitung durch Microsoft
zulässig ist.
> Mangelnde Rechtsgrundlage
für Telemetrie: Es sei unklar, auf
welcher Rechtsgrundlage Tele-
metrie-Diagnosedaten an Micro-
soft weitergeleitet würden.
> Mögliche Weitergabe von Da-
ten: Die vertragliche Einschrän-
kung der Datenweitergabe in
gesetzlich vorgeschriebenen Fäl-
len sei zu unkonkret formuliert.
rie-Daten komplett unterbunden werden,
raten die IT-Experten von Rewion.
Kein Freifahrtschein
Nach dem Wegfall des Privacy Shield auf-
grund des EuGH-Urteils steht die Frage
der Sicherheit beim Datenaustausch zwi-
schen der EU und den USA verstärkt im
Blickfeld. Microsoft beschwichtigte, seine
Kunden müssten sich keine Sorgen ma-
chen: Denn für sie würden die Standard-
vertragsklauseln gelten, deren Gültigkeit
der EuGH bestätigt hat.
Allerdings weist der Datenschutz-
beauftragte Baden-Württembergs darauf
hin, dass dies kein Freifahrtschein sei. Der
Datenaustausch zwischen EU und USA
dürfe nicht auf der Grundlage des viel
schwächeren US-Cloud-Act erfolgen,
denn „es muss ein Schutzniveau für die
personenbezogenen Daten sichergestellt
sein, das dem in der Europäischen Union
entspricht“. Das bedeutet, dass in jedem
Einzelfall genauere Vereinbarungen unter
den Partnern geschlossen werden müssen,
zwischen denen die Daten fließen. Wird
das von der Datenschutzbehörde gefor-
derte Schutzniveau nicht gewährleistet,
kann sie sogar „die Datenübermittlung
aussetzen oder verbieten“. Davon sind
sämtliche Behörden und Unternehmen
betroffen, die Daten in die USA weiterlei-
ten. Um Licht ins unübersichtliche
Dickicht zu bringen und der Verunsiche-
rung über mögliche schwerwiegende
Rechtsfolgen zu begegnen, haben die
Datenschützer eine ständig aktualisierte
Orientierungshilfe herausgegeben, die
auch eine Checkliste enthält.
Bis zur Neufassung eines „Privacy
Harbor“ oder „Safe Shield“ wird es wohl
noch eine Weile dauern. Bis dahin sollten
Unternehmen eher vorsichtig und zurück-
haltend agieren und stets über Alternati-
ven zu den bekannten Software-Lösungen
nachdenken. redaktion@chip.de c
< 31
T R E N D > L O G I N O H N E PA S S W O RT

FOTO: TOMMY/GETTY IMAGES

Alternative
zum Passwort
Passwortlose Authentisierung
Unsicher, unpraktisch, hoffnunglos veraltet: Seit Jahren soll das Passwort
abgeschafft werden. Aber was soll an seine Stelle treten? Mit dem FIDO2-
Standard gibt es einen vielversprechenden Kandidaten
VON FELIX KNOKE

D
as Passwort war eine schlechte
Idee – von Anfang an. Schon im
ersten Jahr nach seiner Erfindung
am MIT 1961 wurde die erste Passwort-
Datenbank geknackt und am MIT-Campus
verbreitet – ein Lochkarten-Hack, der erst
50 Jahre später ans Licht kam. Seitdem hat
sich die Situation kaum verbessert: Das
Passwort wurde zum weltweiten Standard
für den gesicherten Zugang zu Daten und
Diensten – und mit ihm all seine Sicher-
heitslücken und Nutzbarkeitsprobleme.
Kein Wunder, denn Passwörter sind schon
vom Prinzip her unsicher: Sie stellen ein
Geheimnis dar, das zwei entfernte Kom-
munikationsstellen kennen und austau-
schen müssen. Damit ist sowohl die Gene-
rierung, Speicherung und Übertragung des
Passworts ein potenzieller Ansatzpunkt
für Angreifer. Dazu kommt ihre Schwer-
fälligkeit: Passwörter müssen selten und
komplex genug sein, um nicht erraten
werden zu können. Gleichzeitig müssen
sie so einfach sein, dass man sie sich mer-
ken kann. Aber weil sie sich beliebig ver-
vielfältigen lassen, bieten sie sich förmlich
an für automatisierten Diebstahl, Aus-
tausch und Missbrauch. Und Passwörtern
merkt man nicht einmal an, dass sie ge-
stohlen wurden.
Doppelter Schaden
Das Passwort war eine pragmatische
Lösung für lokal begrenzte Terminal-
Systeme. Mit dem Internet aber skalierte
es zum globalen Sicherheitsproblem: Laut
der IT-Firma Digital Shadows zirkulieren
derzeit Zugangsdaten von 15 Milliarden
Nutzerkonten durch Dark-Web-Foren –
dreimal mehr als 2018. Die Daten stammen
aus über 100.000 Datenlecks, Hacks und
anderen Datenschutzverletzungen. Der
Sicherheitsexperte Troy Hunt hat für seine
Webseite Haveibeenpwned.com ganze
573 Millionen einzigartige Passwörter aus
diesen Passworthalden extrahiert. Wer
möchte, kann auf seiner Webseite nachse-
hen, ob das eigene dabei ist.
Und erst im November leckten über
13 Milliarden Passwörter (im Klartext und
gehasht) ins Netz, nachdem die Hacker-
Plattform cit0day.in aufgeflogen war.
Zwar sollte man aus solchen Zahlen nicht
auf einen konkreten Schaden schließen,

32 > 02 > 2021 > CHIP

 L O G I N O H N E PA S S W O RT < T R E N D

Login nach TPM

FIDO2
3 des öffentlichen Schlüssels eine
Entsperrung:
Mit der zuvor festgelegten
Nutzergeste, etwa Knopf-
druck, Fingerabdruckscan-
ner oder auch ein Passwort,
entsperrt der Nutzer den
Authentikator und damit
den privaten Schlüssel.
*****
Login
Nutzergeste
2
Login:
Der FIDO-Server generiert an-
hand der Nutzerkennung und
TEE SE Aufgabe, die nur mit dem priva-
ten Schlüssel gelöst werden
kann. Diese Aufgabe schickt er
an den Nutzer.
Option 1:
Interner Authentikator App-Server
Sicherheitschips, sichere 4 des Anbieters
Elemente, SIM-Karten...
Authentifikation:
Der im Authentikator hin-
terlegte Schlüssel löst die
Krypto-Aufgabe des FIDO-
Servers. Login geschafft!
Authentikator FIDO-Authentisierung


Privater Schlüssel Öffentl. Schlüssel
FIDO-Server
Option 2:
1 Externer Authentikator
Weitere Geräte über
Registrierung: Bluetooth, NFC, WLAN...
Ein Krypto-Schlüsselpaar wird
generiert und mit einer Nutzer-
geste verknüpft. Der private
Schlüssel wird im Authentikator 
95
des Nutzers hinterlegt, der
öffentliche mit einer Nutzer- Metadaten
kennung beim FIDO-Server des
Webdienstes. Anhand einer ständig aktuali-

 sierten Liste von Authentikato-

ren und ihren Sicherheitsmerk-
malen legen Webdienste fest,
welche Authentikatoren sie
akzeptieren.

warnt Marco Preuß, Leiter des europäi-
schen Forschungs- und Analyse-Teams
bei Kaspersky. Aber die Zahlen zeigen:
Passwörtern ist nicht zu trauen. „Zu-
gangssysteme schützen mein ganzes digi-
tales Leben. Aber für wichtige Daten sind
Passwörter ein zu schwacher Schutz.“
Problem erkannt, aber nie gebannt
Aber Passwörter sind nicht nur ein Sicher-
heitsproblem. Sie werden auch immer
unhandlicher und unverständlicher, je
mehr von ihnen abhängt. Um besser gegen
automatisierte Angriffe gewappnet zu
sein, wurden die Regeln ihrer Nutzung bis
an die Grenzen des Zumutbaren ver-
schärft: Ein Passwort pro Dienst, kein
Passwort-Recycling, alle paar Monate ein
neues Passwort – ohne Passwortmanager
bewältigen das selbst Profis kaum noch.
Doch solche Ansätze bieten wiederum
neue Angriffspunkte: Passwortspeicher
sind Hacker-Jackpots. Vor allem überfor-
dern die neuen Regeln, Programme und
Umgangsformen genau diejenigen, denen
sie am meisten nützen könnten: Bei einer
Umfrage im Februar 2020 in Deutschland
gaben nur zehn Prozent der Befragten an,
so einen Passwortmanager zu benutzen.
Über die Hälfte merkte sich Passwörter
oder notierte sie auf einem Zettel. Bei einer
Bitkom-Umfrage Anfang 2020 berichtete
ein Drittel aller Befragten, dasselbe Pass-
wort bei mehreren Webdiensten zu benut-
zen. Und nur ein Drittel änderte Pass-
wörter regelmäßig.
Je weniger handlich Passwörter sind,
desto schlechter die Passworthygiene. Und
weil Regeln allein nicht ausreichen, sollen
immer weitere Sicherheitsfaktoren die
Wirksamkeit der Passwörter verbessern:
Das sind heute vor allem die Absicherung
über einen zweiten Sicherheitsfaktor wie
SMS, Authentikator-Apps, Sicherheitsfra-
gen und Biometrie. Dazu kommt im Inter-
net eine Vielzahl verdeckter Methoden,
welche die Plausibilität eines Login-Ver-
suchs mit Trackingmethoden und Verhal-
tensdaten überprüfen sollen, wie Googles
ReCaptcha-System, bei dem man etwa
Ampeln in Fotos markieren muss. Aus Si-
cherheit wird Risikomanagement – und
aus einem Sicherheitsproblem eine Da-
tenschutz-Katastrophe.
Der erste
Passwort-Klau
Fernando Corbato´ hatte das Com-
puter-Passwort 1961 erfunden, um
die Terminalnutzer des Compatible
Time-Sharing Systems (CTSS) am
MIT auseinanderhalten zu können.
Damals dachte vermeintlich nie-
mand an Missbrauch. Doch 2011, in
einer Schrift zum CTSS-Jubiläum,
beichtete der damalige Doktorand
Allan Scherr: Um mehr Zeit am
Mainframe zu erhalten, habe er mit
einem Lochkarten-Hack die kom-
plette Passwort-Datei ausgedruckt.
Er verwischte erfolgreich seine Spu-
ren, indem er die Passwörter am
Campus verteilte. Für Corbato´
schien das Passwort damals eine
unkomplizierte Lösung zu sein.
Kurz vor seinem Tod sah er das
durchaus kritischer: „Leider ist es zu
einer Art Alptraum geworden.“

CHIP < 2021 < 02 < 33

T R E N D > L O G I N O H N E PA S S W O RT
Trotzdem scheinen Passwörter unersetz-
lich. Weder Security-Keys noch Smart-
cards, Blockchain-Authentifizierung oder
Biometrie haben sie verdrängen können.
Das Problem: All diese Ideen setzen ent-
weder spezielle Hardware voraus, erfor-
dern Vorwissen oder Verhaltensänderun-
gen. Sie verschlimmern also eine sowieso
schon komplizierte und fehleranfällige
Sache. Aber Rolf Lindemann hat eine Idee,
wie es besser geht. „Dieses ganze Nutzer-
name/Passwort-System ist einfach nicht
mehr zeitgemäß.“
Lindemann entwickelt beim US-Un-
ternehmen Nok Nok Labs Systeme zur
passwortlosen Authentifizierung für Un-
ternehmen. Als Mitinitiator der FIDO-
Allianz wirbt er für den neuen Login-
Standard FIDO2 (Fast IDentity Online), der
das Passwort-System ablösen und schnel-
ler, sicherer und einfacher sein soll. „Pass-
wörter sind prinzipiell unsicher, aber zu-
sätzliche Sicherheitsfaktoren wie Zertifi-
kate und Chipkarten funktionieren im All-
tag nicht und sind ungeeignet für den
großtechnischen Einsatz im Internet“,
sagt Lindemann. „Wir müssen die Sicher-
heit in den Griff bekommen, ohne dabei
die Bequemlichkeit zu verlieren.“
Mit der Wucht eines Standards
FIDO2 schafft das ohne exotische Hard-
ware und Nutzerverrenkungen. Der neue
Standard soll ein sicheres, passwortloses
Login mit genau dem Gerät ermöglichen,
das die User sowieso gerade benutzen. Als
offener Standard passt er sich an unter-
schiedliche Sicherheitsbedürfnisse von
Usern und Webdiensten und den techni-
schen Fortschritt an. Zudem hat er die Rü-
ckendeckung der großen Internet-Kon-
zerne: Die FIDO-Allianz besteht aus 250
internationalen Tech-Unternehmen und
staatlichen Organisationen. Darunter sind
34 > 02 > 2021 > CHIP
Seit ihrer Gründung 2013 hat die FIDO-
Allianz drei Standards entwickelt: Im
Dezember 2014 erschienen als FIDO 1.0 die
Standards Universal 2nd Factor (U2F) für
Hardware-Tokens und das Universal Au-
thentication Framework (UAF) zum pass-
wortlosen Zugang per Biometrie oder PIN.
Im März 2019 kam FIDO2 dazu, der die
Browser ins Boot holt und den passwort-
losen Ansatz verallgemeinert. FIDO2 be-
steht aus zwei Teilen: erstens dem Web
Authentication Standard (WebAuthn) des
World Wide Web Consortiums (W3C). Die-
se Schnittstelle stellt eine passwortlose
„FIDO2 erhöht die Authentifikation über Public-Key-Ver-
Sicherheit und fahren im Browser zur Verfügung. Der
Bequemlichkeit ganz zweite FIDO2-Bestandteil ist das Client-
to-Authenticator-Protokoll (CTAP) für die
ohne Passwort“ Kommunikation zwischen Browser und
Rolf Lindemann externer Hardware wie TAN-Generatoren,
VP Produkte Nok Nok Labs; FIDO Alliance sogenannten Roaming Authenticators.
Gut gehütetes Geheimnis
Zur Not erraten Das Login per FIDO2 funktioniert so: An
Die Analyse eines Honeypot-Systems die Stelle des Passworts tritt ein krypto-
zeigt: Die meisten Angreifer drangen
grafisches Verfahren, das Nutzer und
über erratene Passwörter ein
QUELLE: VERIZON 2020 DATA BREACH INVESTIGATIONS REPORT Webdienst verbindet. Diese Verbindung
Gestohlene/erratene Zugangsdaten
wird einmalig bei der Registrierung her-
85 %
gestellt und bindet die Identität eines
Sicherheitslücke
15 % Users an ein Gerät, das mit hoher Sicher-
heit unter dessen Kontrolle steht. Dieser
Hintertür / C&C-Infrastruktur
8% sogenannte Authentikator kann eine Hard-
Funktionalitätsmissbrauch ware sein: ein USB-Key, eine NFC-Karte
5% oder ein USB-Key mit Fingerabdrucksen-
Andere sor – da ist der FIDO2-Standard offen.
4% Massentauglich wird FIDO2, indem er
SQL-Injektion (Sicherheitslücke) auch die Sicherheitschips neuer Handys,
3% Laptops und Wearables als Authentikator
nutzen kann: die Trusted Platform Modules
(TPM), sicheren Laufzeitumgebungen
Apple, Amazon, Facebook, Google und Mi- (Trusted Execution Environment, TEE),
crosoft, aber auch der chinesische Mega- Apples Secure Enclave oder das Secure Ele-
konzern Alibaba, die US-Standardisie- ment in Android-Handys.
rungsbehörde NIST und das deutsche BSI. Nach der Logik von FIDO2 werden
damit Handy oder Laptop selbst zum ers-
ten und zweiten Sicherheitsfaktor: Der
Sicherheit
erste Faktor ist die Tatsache, dass man das
zum Mitnehmen
Wer oft an verschiede- Handy besitzt, in der Hand hält und einen
nen Rechnern arbeitet, physischen Vorgang an ihm auslösen
kann den Authentika- kann. Damit ist klar, dass gerade kein Bot
tor auch in Form eines oder Hacker aus der Ferne einen Zugriff
USB-Keys mitnehmen versucht. Der zweite Faktor ist das krypto-
grafische Geheimnis, das im Authentika-
tor gespeichert ist und diesen im Gegen-
satz zum Passwort nie verlässt. Nur die
Nutzer haben Zugriff auf diesen Authenti-
kator, den sie etwa durch einen Scan ihres
Fingerabdrucks freischalten. Der Clou ist,
dass dieses Geheimnis trotzdem von

1 2
FIDO2-Demo: Der User registriert sich per
Nutzername und wählt den Fingerabdruck-
sensor seines iPhones als Authentikator
einem entfernten Server geprüft werden
kann, ohne dass es dabei übertragen oder
auf eine andere Weise dem Server offen-
bart werden müsste.
Berechtigung im Hintergrund
In der Praxis ist das tatsächlich komforta-
bel (siehe oben): Der User registriert sich
mit seinem Benutzernamen und dem
Authentikator seiner Wahl. Beim Login er-
kennt der Webdienst den Authentikator
automatisch und fordert einen zweiten
Sicherheitsfaktor ein, etwa den Finger-
abdruck. Dazu legt das Nutzergerät bei der
Registrierung ein Krypto-Schlüsselpaar
an. Der öffentliche Schlüssel wird zusam-
men mit Informationen zum verwendeten
Authentikator beim Webdienst hinterlegt.
Welche Authentikatoren zulässig sind,
gibt der Webdienst in einer Sicherheits-
stufe vor, die das Nutzergerät erfüllen
muss. Eine Liste zertifizierter Geräte samt
Sicherheitseinstufung stellt die FIDO-
Allianz als Metadaten-Service zur Verfü-
gung. So kann sich ein einfacher Web-
dienst mit einer simplen Authentisierung
per Knopfdruck begnügen, eine Bank auf
besonders starken Authentikatoren beste-
hen oder ein Webdienst mehrere Metho-
den zur Auswahl stellen.
Beim Login gibt sich das Nutzergerät
gegenüber dem Webdienst zu erkennen.
Daraufhin generiert der Server anhand des
bei ihm hinterlegten öffentlichen Schlüs-
sels eine kryptografische Aufgabe, die nur
mithilfe des privaten Schlüssels zu lösen
CHIP < 2021 < 02
L O G I N O H N E PA S S W O RT < T R E N D
Beim Login wählt man ein mit Touch-ID
authentisierbares Nutzerkonto. Jedes Kon-
to ist an einen Authentikator gebunden
ist. Im Erfolgsfall bekommt das Nutzer-
gerät – und damit der User – Zugang. Pro
Dienst und Nutzername wird dabei jedes-
mal ein neues Schlüsselpaar generiert. Im
Gegensatz zum Passwort werden zwi-
schen Webdienst und User keine Geheim-
nisse übertragen, die abgefangen oder
ausgetauscht werden könnten.
Das verhindert Phishing- und Man-
in-the-Middle-Angriffe, ohne dass dazu
ein Mehraufwand seitens der Nutzer nötig
wäre. Und weil der Webdienst keine Daten
außer der anonymen Nutzerkennung zu
speichern braucht, ist dieser Ansatz auch
potenziell datenschutzfreundlicher als
beispielsweise das Hinterlegen einer
E-Mail-Adresse.
Viele Wege führen zum Login
FIDO2 ist sicher, praktisch und komforta-
bel. Damit kommt der Standard aus Nut-
zersicht überhaupt erst in Frage. Aber er
hat auch Nachteile: Was passiert, wenn
der Authentikator verloren geht oder ge-
rade nicht parat ist? Verstehen die User
überhaupt den Vorteil von FIDO2, oder
wird ihnen diese Art des Logins als eher
unsicher oder undurchschaubar erschei-
nen? Aber auch die Internet-Dienste müs-
sen FIDO2-Systeme zuerst einmal anbie-
ten. Das ist zwar kein trivialer Aufwand,
aber er wird sich lohnen, glaubt Linde-
mann. So könnten etwa Webshop-Betrei-
ber dank FIDO2 weniger Kunden im Kauf-
prozess verlieren, die sonst an Login-
Problemen scheitern würden.
3
Ein Fingerabdruckscan ersetzt die Pass-
worteingabe. Einmal registriert, ist das
komfortabler und sicherer als das Passwort
Trotzdem könnte es FIDO2 schwer haben,
das Passwort-System abzulösen, sagt Ex-
perte Troy Hunt: „Passwörter haben über-
lebt, weil sie kostenlos sind und jeder
weiß, wie man sie benutzt.“ Die meisten
Ansätze vor FIDO2 scheiterten daran, dass
sie Sicherheit durch Komfortverlust er-
kauften und damit das zentrale Bedürfnis
der User ignorierten – in Ruhe gelassen zu
werden. „Auf lange Sicht ist der komplette
Ersatz des Passworts die richtige Lösung“,
sagt Hunt. „Aber es wird noch viele Jahre
dauern, bis wir das in bedeutenden Zahlen
erreichen.“
Und natürlich ist das Passwort-
Problem im Browser nur ein kleiner Aus-
wuchs des viel, viel größeren Problems der
Authentisierung in einer zunehmend ver-
netzten Welt. Das Bild vom Nutzer im
Browser verblasst längst. In Zukunft wer-
den wir viel öfter indirekt mit digitalen
Diensten interagieren – die genauso indi-
rekt Identitäten und deren Zugriffsrechte
feststellen müssen. Und viel öfter werden
nicht die Rechte von Menschen, sondern
von Maschinen bestimmt und zugewiesen
werden müssen – automatisch, in großen
Mengen, Geschwindigkeiten und Häufig-
keiten. Es ist das Passwort-Problem, aber
auf links gedreht. Kein Wunder, dass die
FIDO-Allianz auch im Internet der Dinge
nach Lösungen für eine Welt ohne Pass-
wörter sucht: Im Vergleich dazu sind die
menschlichen User fast nur ein Probelauf
für die wahre Automatisierung der Zu-
griffsrechte. redaktion@chip.de c
< 35
TREND > DEEP DIVE
Deep Dive:
Handy-LiDAR
Tiefenkameras für Mobilgeräte
2020 lernten Mobilgeräte, in die Tiefe zu blicken. Damit ist
viel mehr möglich als 3D-Bildeffekte und Augmented Reality
VON FELIX KNOKE
W
ie bringt man einem Handy das
dreidimensionale Sehen bei?
Stereoskopische Ansätze sind
rechenaufwendig und fehleranfällig –
ganz zu schweigen von der algorithmi-
schen Bilderkennung. Radar und Ultra-
schall sind zu problematisch. Und ein LiD-
AR-Puck mit rotierender Optik kommt
schon aus Platzgründen nicht in Frage.
2017 schien Apple eine Antwort gefunden
zu haben: strukturiertes Licht. Die „True-
Depth“-Kamera des iPhone X projiziert
30.000 Infrarot-Bildpunkte auf die Umge-
bung. Ein spezieller Bildchip, ein Global-
Shutter-CMOS mit 1,3 Megapixel, erfasst
das Bild. Anhand der Verzerrung des Punk-
temusters wird dessen dreidimensionale
Struktur rekonstruiert. Das Prinzip war
aus der Kinect-Bewegungssteuerung der
Xbox-Spielkonsole bekannt. Doch Apple
gelang mit der Miniaturisierung auf Han-
dy-Größe ein Durchbruch. „Die Konstruk-
tion der TrueDepth-Kamera war damals
äußerst fortschrittlich“, sagen Pierre
Cambou und Taha Ayari, Analysten bei Yo-
le Développement und System Plus Con-
sulting. „Die Konkurrenz brauchte ein
Jahr, um sie einigermaßen zu kopieren und
erreicht trotzdem nicht Apples Leistung.“
Aber der Ansatz war zu teuer und
brachte zu wenig. Stattdessen entwickel-
ten Firmen wie Sony, pmd/Infineon und
Panasonic sogenannte Indirect-Time-of-
Flight-Kameras (iToF). Sie leuchten die
Umgebung mit einer stetigen Lichtquelle
aus. Anhand der Phasenverschiebungen
des reflektierten Lichts berechnen sie den
Abstand zu den Oberflächen. Ein weit ver-
breiteter iToF-Sensor von Sony erreicht
damit VGA-Auflösung (300.000 Pixel):
genug für einen Gesichtsscanner auf der
Handy-Vorderseite, zur Unterstützung
36 > 02 > 2021 > CHIP
Unsichtbares sichtbar gemacht
Im Infrarot-Video von iFixit.com werden
die 576 Laserpunkte von Apples LiDAR-
System sichtbar. Jeder Punkt misst mit
hoher Frequenz die aktuelle Distanz
FOTO: KEVIN PURDY / IFIXIT.COM
der Hauptkamera auf der Rückseite bei
Bildeffekten wie Bokeh (Tiefenunschärfe)
oder für einen verbesserten Autofokus –
die einfachsten AF-Systeme nutzen einen
einzigen iToF-Pixel. Realitätssinn für Augmented Reality
Dann gelang Apple mit der Entwick- AR-Apps wie Polycam.ai kombinieren
lung einer miniaturisierten Direct-Time- LiDAR- und Kameradaten, um fotorea-
of-Flight-Kamera (dToF) ein weiterer listische 3D-Objekte zu gestalten
Durchbruch. Sie misst Entfernungen di-
rekt durch die Flugzeit einzelner Laser-
pulse. Dieses Prinzip ist von industriellen Li
Systemen bekannt (LiDAR, Light Detection
and Ranging“), kommt aber ohne beweg-
liche Teile aus: Ein echter LiDAR tastet mit
einer rotierenden Optik die Umgebung ab.
Dabei erreicht er eine vertikale Auflösung
von etwa 128 Pixel und eine Reichweite
von Hunderten von Metern. Apples dToF-
FOTO: POLYCAM.AI
Kameras dagegen projizieren mit einer
Frequenz von 60 Hz ein Muster aus 576
Laserpunkten – jeder ein Tiefenmess-
punkt. Dazu werden 64 Laserstrahlen ei-
nes Oberflächenemitters (VCSEL) durch ein
optisches diffraktives Element (DOE) aufge- Schichtbild der Umgebung
fächert. Ein ultrasensibler Infrarot-CMOS- Industrielle LiDARs tasten mit Dutzen-
Sensor zeichnet die Reflexionen mit einer den vertikal angeordneten, rotierenden
Auflösung von 30.000 Pixeln auf. Durch Laserpunkten die Umgebung ab
seine Bau- und Funktionsweise wird
al angeordneten, rotierenden Laserpunk-
Apples Ansatz auch als Flash Solid-State ten ein Schichtbild der Umgebung auf.
LiDAR (SSL) bezeichnet.
Indem das Punktemuster vom User
über die Umgebung geschwenkt wird, ent-
steht nach und nach ein komplexes, drei-
FOTO: OREGON STATE UNIVERSITY, CC BY 2.0
dimensionales Abbild der Umgebung, al-
lerdings mit stark beschränkter Reichweite
und Auflösung. Für Pierre Cambou und
Taha Ayari setzt sich Apple damit trotz-
dem an die technologische Spitze der Ent-
wicklung von Solid-State-LiDAR-Syste-
men. „Es besteht kein Zweifel daran, dass
sich dieser Ansatz durchsetzen wird.“
redaktion@chip.de c
 DEEP DIVE < TREND

So funktioniert Apples LiDAR

Apples 3D-Sensor ist kein LiDAR im engeren Sinne. Aber er nutzt einen ähnlichen Ansatz: Ein Sensor
misst die Laufzeit von reflektierten Lichtpulsen, um daraus Distanzen zu errechnen. Entscheidend
sind die Miniaturisierung und die algorithmische Aufwertung

EIN PING AUS LICHT VCSEL-Laser

Ein optisches Element (DOE) fächert die
3D-Sensor 64 Laserstrahlen eines Oberflächenemitters
(VCSEL) auf 576 Laserpunkte auf
DOE

1 Impuls
Wie ein Stroboskop tasten
die 576 Laserpunkte die Ober-
fläche ab. Die Richtung gibt
der Nutzer vor
La

FOTO: KATARZYNABIALASIEWICZ/GETTY IMAGES (HINTERGRUND, TASSE); COST AND PROCESS REPORT, SYSTEM PLUS CONSULTING, 2020 (INFOGRAFIK); HESKY_W/GETTY IMAGES (ROBO-GABELSTABLER)
se
rp
ul
s

SPAD-Detektor
Ein hochempfindlicher Sensor mit 30.000
Ein-Photonen-Avalanche-Photodioden
(SPAD) registriert die Lichtpulse s
ul
erp
s
La

4 Verarbeitung
Aus den Messpunkten
legt Apples ARKit ein
algorithmisch aufge-
wertetes Tiefenbild mit
256 × 144 Pixeln oder
ein niedrig aufgelöstes
Gittermodell an
2 Laserpuls messen
Der Sensor erfasst die reflek-
tierten Laser-Impulse. Aus
deren Laufzeit ergibt sich die
Distanz
3 LiDAR-Bild
Nach und nach ergibt
sich ein Punkte-Abbild 1
der Umgebung iToF

2
dToF

DIREKTE UND INDIREKTE TIEFENMESSUNG

Indirect-Time-of-Flight-Kameras (iToF, oben) lei-
ten die Distanz zum Objekt aus Phasenverschie-
MASCHINEN
MASCHINE
MA NEN MIT
MI RAUMGEFÜHL bungen des reflektierten Lichts einer stetigen
Für kritische
kritisch
che Anwendungen,
An etwa Lichtquelle ab. Direct-Time-of-Flight-Kameras
in Robo-Gabelstaplern,
Robo-Ga
Gabelslsta werden noch (dToF) nutzen dazu die Laufzeit eines Laserpulses
die präziseren
präziser
eren
en LiDAR-Pucks
L mit
rotierenden Lasern
Lase genutzt
La

CHIP < 2021 < 02 < 37

TREND > TECHNIKVORSCHAU

Neuheiten im
Technik-Jahr
2021
Hardware, Software, Dienste
2020 war ein Jahr, das viele Menschen wohl am
liebsten schnell vergessen würden. Doch schauen
wir lieber nach vorne und erfreuen wir uns an den
kommenden Technik-Highlights für 2021
VON JÖRG GEIGER

Comeback-Versuch von Intel

Für Intel wird 2021 ein kritisches Jahr: Konkurrent AMD ist wiedererstarkt und holt sich
einen Rekord nach dem anderen. Apple ersetzt Intel-CPUs durch Prozessoren aus dem
eigenen Haus. Statt neue Akzente zu setzen, muss Intel nachziehen. Ab März sollen die
neuen Rocket Lake-S Desktop-CPUs zu haben sein. Intel setzt auf die neue Archi-
tektur Cypress Cove, die eine Kombination aus Ice-Lake-Kernen und der leis-
tungsstarken Tiger-Lake-Grafik ist. Bis zu acht Kerne soll es geben, die
pro Takt rund zehn Prozent mehr Befehle abarbeiten sollen; außer-
dem ist PCIe 4.0 mit 20 Lanes an Bord. Das bedeutet aber auch,
dass Intel mit der 11. Generation seiner Core-CPUs noch auf
14-nm-Fertigung setzt und damit technisch hinter
AMD rangiert, das in seinen Desktop-CPUs bis zu
16 Kerne anbietet. Intel hat damit nur noch
eine Trumpfkarte: Mit 5,5 GHz Turbo will
man die Taktkrone behalten.

10-nm-Pläne
Technisch interessanter wird sein, was Intel Ende
2021 mit Alder Lake-S aus dem Hut zaubert. Gerüch-
ten zufolge soll die 12. Generation der Intel-Desk-
ELLER
HERSTELLER
ERSTELLE
ELLE R

top-Prozessoren dann endlich in 10 nm gefertigt

ERST

werden und bis zu 16 CPU-Kerne haben. Ob sie auch

TOS: H
FOTOS:
FOTO

über Hyperthreading verfügen, ist noch unklar.

38 > 02 > 2021 > CHIP

 TECHNIKVORSCHAU < TREND

Windows 10X kommt

Mit Windows 10X startet 2021 eine Version, die schlanker, mo-
derner und schicker sein wird. Allerdings ist sie bisher nur im
Bundle mit neuer Hardware geplant. Ursprünglich war es an-
ders vorgesehen: Windows 10X sollte auf Notebooks mit zwei
Displays wie dem Microsoft Surface Neo starten, aber die Coro-
na-Pandemie hat den Bedarf an günstigen Notebooks erhöht.
Deshalb wird Windows 10X zunächst auf normalen Laptops HAMR-Festplatten mit 20 TByte
ausgeliefert. Wichtig: In der ersten Version unterstützt Win- SSDs dominieren als Systemlaufwerke und erschlie-
dows 10X noch keine klassischen Programme, sondern nur ßen auch neue Einsatzgebiete wie NAS-Laufwerke.
Apps. Support für 32-Bit-Programme soll 2022 bereitstehen. Doch bei roher Speicherkapazität und Preisen liegen
Ein neuer Service kann das Problem lösen: Ein Cloud-PC kommt Magnetplatten auch 2021 noch vorn. Seagate plant
mit dem Windows-365-Abo und erlaubt das Ausführen von HAMR-Festplatten (Heat Assisted Magnetic Recor-
Win32-Programmen in der Cloud. Aufgerufen wird er aus dem ding) mit 20 TByte Speicherplatz. Die Lasertechnik
Startmenü. Spannend wird sein, wie sich 10X auf Windows 10 zeichnet sich durch extrem hohe Datendichten aus.
auswirkt. Insider gehen davon aus, dass eine Parallel-Veröf- Laut Roadmap sind 50 TByte bis 2026 möglich.
fentlichung von Windows 10X und Windows 10 21H1 im Frühjahr
nicht zu schaffen ist. Gerüchten zufolge soll es 2021 nur eine 256 (x16)
(PCle 6.0)
neue Standard-Version von Windows 10 geben – im Herbst.

128 (x16)
(PCle 5.0)

Für schnellere Grafikkarten und SSDs 64 (x16)

Beim I/O-Standard PCI Express ist die Situation unübersichtlich, (PCle 4.0)
weil mehrere Versionen parallel geplant werden. 2021 ist neue
32 (x16)

QUELLE: PCI-SIG
Hardware mit PCIe 5.0 ein großes Thema. Sie verspricht eine auf (PCle 2.0)
128 GByte/s verdoppelte Bandbreite über 16 Lanes gegenüber
der aktuellen Version 4.0. Schon Ende 2021 soll PCIe 6.0 final
spezifiziert sein – wieder mit verdoppeltem Datendurchsatz.
2010 2013 2016 2019 2022

64-Bit Windows auf ARM-Prozessor RAM-Booster

Apple hat es vorgemacht: Der Wechsel von der x86- auf die ARM-
Plattform sorgt für eine erstaunliche Performance auf MacBooks
und dem Mac mini (siehe Seite 42). Der Erfolg drängt Microsoft,
sein Windows für ARM weiterzuentwickeln. Die größte Baustelle:
FOTOS: HERSTELLER
Arbeitsspeicher kann man nie genug haben und er kann auch nie
schnell genug sein. Auf beide Aspekte zahlt der neue Standard
DDR5 ein, der 2021 Fahrt aufnehmen wird. DDR5 verdoppelt die
Arbeitsgeschwindigkeit und vervierfacht die maximale Kapazität.

Die Unterstützung von 64-Bit-Software. Als Hardware-Partner Laut Spezifikation beträgt die maximale Datenrate pro Kanal 67,2
steht Qualcomm bereit, dass sich mit dem Achtkerner Snapdra- GByte/s. DDR5-Speicher wird zuerst für Server starten, danach
gon 8cx Gen 2 gegen Apples M1-CPU behaupten muss. aber auch für Desktops und Notebooks bereitstehen.

CHIP < 2021 < 02 < 39

TREND > TECHNIKVORSCHAU

6 GHz WLAN
Internet-Zugänge und WLAN werden 2021 noch schnel- nel-
ler als bisher. Aktuell liegt die magische Grenze für In-
own-
ternet-Zugänge über das TV-Kabel bei 1 GBit/s in Down-
load-Richtung, das könnte sich 2021 ändern. Die auf
DOCSIS 3.1 basierten Zugänge geben noch höhere Ge- e-
schwindigkeiten her. Die technische Grenze liegt bei 5
ant,
GBit/s. Ab 2021 sind erste Tests mit DOCSIS 4.0 geplant,
das bis zu 10 GBit/s schafft und sogar mit Glasfaser
(FTTH) konkurrieren kann. Auch im Heimnetz steht ein
wichtiges Upgrade an. Wie die Bundesnetzagentur be-
richtet, werden neue WLAN-Frequenzen im Bereich um
6 GHz ab Mitte 2021 in Deutschland nutzbar. Unter dem
Namen »Wi-Fi 6E« funken WLAN-Basisstationen künf- nf-
en
tig in drei statt nur in zwei Frequenzbereichen: Neben
2,4 und 5 auch auf 6 GHz. Erste Smartphones mit Wi-Fi -Fi
6E kommen im Frühjahr (siehe nächste Seite oben).

Mini-LED TVs als OLED-Alternative

Fernseher mit LCD-Panels sind günstig und qualitativ in Ord-
nung, kommen aber gegen die hohen Kontraste und guten
Schwarzwerte in teuren OLED-Panels nicht an. Deshalb will
Samsung 2021 seine QLED-TVs mit Mini-LED Backlight aus-
statten. Das kann zwar OLED nicht toppen, sorgt aber mit
vielen lokalen Dimming-Zonen für höhere Kontraste. Auch die
Einführung von Micro-LED ist für 2021 geplant, aber nur für
riesige und teure Luxus-Fernseher. OLED-TVs wird es dagegen
auch in kleineren Varianten unter 50 Zoll geben.

eaming
Noch mehr Streaming
Streaming-Anbieter wie Netflix gelten als Gewinner der Pande-
mie. Im Vergleich zum Vorjahr schauten die Deutschen im
Schnitt eine Stunde pro Tag länger Online-Videos. Und 2021
wollen die Anbieter ihre Dienste noch ausbauen: Netflix kündig-
te etwa mehr Originalproduktionen an und mit Paramount+
startet 2021 in Deutschland ein weiterer Streaming-Dienst.
Beamer in allen Preislagen
Beamer sind für Heimkino-Fans seit Jahren erste Wahl, doch im
Vergleich zu günstigen TVs sind 4K-Beamer immer noch sehr
teuer. Für 2021 kann man Beamer in allen Preislagen einplanen
wie etwa günstigere Kurzdistanzgeräte. Aber auch der Highend-
Bereich wird weiter entwickelt mit Laser-Projektoren wie dem
Sony GTZ380. Mehr 8K-Modelle erwarten wir ebenfalls.

40 > 02 > 2021 > CHIP

 TECHNIKVORSCHAU < TREND

Harmony OS 2.0
Die spannendste mobile
Software-Neuheit 2021 dürf-
te Harmony OS 2.0 sein, die
Android-Alternative von
Huawei. Sie soll auf neuen
Handys des Konzerns vorin-
stalliert sein. Viel ist nicht
bekannt, nur dass es im
Frühjahr und Herbst zwei
Qualcomm Snapdragon 888 Milestone-Releases geben
Der Mobilchip mit der dreifachen chinesischen Glückszahl 8 wird soll. Huawei-Smartphones
fast alle Smartphones antreiben, die gut und teuer sind. Neu mit
mi EMUI 11-Oberfläche, wie
sind Wi-Fi 6E, ein besseres 5G-Modem und eine CPU mit einem das
da Mate 40, sollen sich
Performance-Kern, drei schnellen und vier sparsamen Kernen. angeblich
an updaten lassen.

Unsichtbare Cams
Smartphones gelten als ausgereifte Geräte, aber die
Anbieter lassen sich immer wieder neue Extras einfal-
len. Seit Jahren geht ein Smartphone-Trend zu immer
schmaleren Rändern um die Displays. Doch was übrig-
bleibt, ist entweder eine Einkerbung am oberen Bild-
schirmrand (Notch) oder ein Loch im Display, durch das
die Frontkamera linst. Um die Vorderseite komplett als
Bildschirm zu verwenden, konkurrieren verschiedene,
teils kuriose Ansätze wie ausfahrbare Selfie-Kameras.
Oppo, Xiaomi und ZTE (siehe Bild) setzen künftig auf
In-Display-Kameras, die 2021 in neuen Modellen ver-
baut werden sollen. Die Cameras under Panel (CUP)
können bei der Bildqualität derzeit aber noch nicht mit
normalen Frontkameras mithalten. Das Problem ist die
hohe Pixeldichte der Handy-Displays über der CUP.

Weitere Technik-Trends 2021

Mehrere AppStores in Android 12
Android ist das am meisten genutzte mobile Betriebssystem,
auch wenn die verwendeten Versionen stark fragmentieren. Für
2021 wird Android 12 anvisiert und es könnte den App-Markt neu
sortieren. Google will die Nutzung von alternativen AppStores
vereinfachen. Klingt nach mehr Auswahl für Nutzer, aber auch
nach Sicherheitsproblemen, denen Google begegnen muss.
> Smart Home Unter dem etwas sperrigen Namen »Smart
Home Connected Home over IP« verbünden sich große Anbie-
ter wie Amazon, Apple und Google um übergreifend die Zu-
sammenarbeit von Smart Home Geräten zu ermöglichen.
> 3G-Abschaltung Telekom und Vodafone schalten ihre UMTS-
Netze Mitte 2021 ab, O2 will das bis Ende 2021 tun. Die dadurch
frei werdenden Frequenzen werden für LTE und 5G verwendet.
> Google-Ranking Google schraubt für 2021 am Ranking seiner
Suchergebnisse. Wichtig wird die sogenannte Page Experience
mit schneller Ladezeit, Sicherheit und Mobilfreundlichkeit.
> Microsoft Office 2021 ist ein neues Office-Paket von MIcrosoft
geplant, das es als Abo und Vollversion geben soll.

CHIP < 2021 < 02 < 41

TREND > APPLE

FOTOS: HERSTELLER
Mit M1-MacBooks
durch die Schallmauer
Apples Prozessorwunder
Apple baut selbstentwickelte M1-Prozessoren in seine Mac-Rechner. Mit
Erfolg: Im CHIP-Testlabor hängen die M1-SoCs die Intel-Konkurrenz gnadenlos ab.
Trotzdem sind die neuen MacBooks nicht für alle Nutzer eine Empfehlung
VON JÖRG GEIGER

I
nnerhalb von zwei Jahren will Apple in
sämtlichen MacBooks und Desktop-
Macs die Intel-CPUs ersetzen. Doch die
Cupertiner schwenken nicht auf AMD um,
sondern verfolgen die gleiche Strategie,
die auf iPhones und iPads hervorragend
funktioniert hat. Sie entwerfen die Prozes-
soren auf der Basis der ARM-Architektur
einfach selber. Der Apple-Vorteil – Hard-
ware und Software aus einer Hand – wird
damit nochmals verstärkt, denn Apple
kann seine Hardware genau auf die Fea-
tures optimieren, die man haben will und
sich so von der Konkurrenz abheben.
Seit November 2020 gibt es die ersten
Macs mit den Apple-M1-Prozessoren, ge-
nannt Apple Silicon. Zwei davon, das Mac-
Book Air für Einsteiger sowie das leis-
tungsfähige MacBook Pro, mussten im
CHIP-Testlabor antreten und sich außer-
dem zusätzlichen Praxistests stellen. Wir
meinen: Apple hat ganze Arbeit geleistet –
doch die neuen MacBooks sind (noch)
nicht für jeden geeignet.
MacBooks, die begeistern
Ein Wechsel von x86 zu ARM bedeutet weit
mehr als nur den Wechsel der Hardware-
Plattform. Es heißt auch, Anwendungen
und Betriebssystem auf eine völlig andere
Softwareumgebung zu bringen. Doch rein
optisch sieht man das den MacBooks nicht
an. Apple verwendet die gleichen Gehäuse,
die gleichen Displays und spart nach wie
vor an Schnittstellen. Kenner entdecken
auf den MacBooks mit M1-Chip auf der fn-
Taste eine kleine Weltkugel, das Pro-Mo-
dell hat eine richtige Esc-Taste. Fazit nach
der ersten Begutachtung: Hohe Qualität,
aber sparsam in puncto Schnittstellen.
Zwei Thunderbolt-Anschlüsse sind
schon mager, so dass Nutzer um Adapter-
käufe nicht herumkommen werden. In der
Spezifikation lässt neben Thunderbolt die
Bezeichnung „USB 4“ aufhorchen. Doch
dort hat Apple nichts Neues zu bieten,
vielmehr schlagen die verwirrenden USB-
Bezeichnungen zu. Für die Angabe USB 4
reicht es aus, wenn Hersteller 10 GBit/s
schaffen, was bereits mit der USB-3.1-Ge-
neration 2 eingeführt wurde. Zwei weitere
Einschränkungen gibt es noch: M1-Macs
sind nur mit integrierter Grafik zu haben,
dedizierte Grafikchips gibt es keine, und

42 > 02 > 2021 > CHIP

 APPLE < TREND

Mehrere CPU-Kerne im Wettlauf Weit voraus in der Single-Core-Performance

Cinebench R23 läuft nativ auf M1- und Intel-Chips. Im Modus Beschränkt man die Benchmarks auf nur einen Kern, führen
Multi-Core liegen die neuen MacBooks klar vorne die beiden M1-Prozessoren noch deutlicher vor Intels Core-i7
Cinebench R23 Multi-Core (Punkte) Cinebench R23 Single-Core (Punkte)

MacBook Pro M1* 7.764 MacBook Pro M1 1.520

MacBook Air M1* 7.506 MacBook Air M1 1.516

MacBook Pro i7-1068NG7* 5.302 MacBook Pro i7-1068NG7 1.185

MacBook Air 2020 i7-1060NG7 2.841 MacBook Air 2020 i7-1060NG7 970

externe Grafikkarten lassen sich nicht ein- eindrucksvoll unter Beweis stellte. Sowohl
binden. Zudem schränkt Apple die Bestü- beim Singlecore-Vergleich als auch im
ckung mit RAM ein, mehr als 16 GByte Multicore-Modus sieht Intel nur noch die
können Nutzer derzeit nicht ordern. M1-Rückleuchten. Das MacBook Air über-
holt sogar das wesentlich teurere Intel-
Das Wow in der Praxis MacBook-Pro. M1 ist aber nicht gleich M1,
Die ersten kleinen Aha-Erlebnisse hatten die Air-Variante taktet oft herunter, weil
wir schon bei den Praxistests. Vor allem es keinen Lüfter im Gehäuse gibt. Im Mac-

das extrem schnelle Aufwachen aus dem
Standby beeindruckt. Ein MacBook mit In-
tel-CPU ist zwar flott am Start, aber drei
bis fünf Sekunden Aufwachzeit muss man
einplanen. M1-MacBooks sind sofort da,
das Aufwachen ist in unter einer Sekunde
erledigt. Kleine Alltagsarbeiten laufen mit
dem M1 wesentlich flotter ab – sei es, ein
umfangreiches Verzeichnis im Finder zu
öffnen, Bilder zu zoomen, zu scrollen oder
Elemente zu verschieben. All das läuft sehr
viel flüssiger ab als auf Intel-Maschinen.
Das gilt besonders, wenn man sich inner-
halb der mitgelieferten Software von Apple
aufhält. Aber auch mit den nicht optimier-
ten Programmen kann man feststellen,
dass die grundlegenden Arbeiten, die das
Betriebssystem im Hintergrund verrich-
tet, viel schneller ablaufen. Man fühlt sich
ein bisschen in die Zeit zurückversetzt, als
erste SSDs die Festplatten ablösten und
plötzlich alles irgendwie schneller lief.
Unterschiede unter der Haube
Die Unterschiede der M1-Prozessoren zu
den Core-i von Intel sind beachtlich. Zu-
nächst einmal handelt es sich streng ge-
FOTO: HERSTELLER
Kleines Unterscheidungsm
Unterscheidungsmerkmal
Die neuen MacBook-Modelle sehen fast
genauso aus wie die Intel-Varianten, nur
auf der fn-Taste sieht man eine Weltkugel
nommen nicht nur um einen Prozessor auf
ARM-Basis, sondern um ein SoC (System
on a Chip). Denn neben der CPU umfasst
der M1 auch eine Grafikeinheit sowie die
Neural Engine für KI-Berechnungen und
einen Speicher-Controller zur RAM-An-
bindung. Dieses Paket hat Apple nach dem
Vorbild der iPhone/iPad-Prozessoren ent-
worfen. Die CPU-Kerne sind nicht glei-
chermaßen leistungsfähig. Vier der acht
Kerne sind auf Performance getrimmt. Sie
haben größere Caches und können höher
takten. Die restlichen vier werden auf Effi-
zienz optimiert. Dabei kommt es auf die
Rechenleistung pro Watt an.
Doch zur Akkuleistung später mehr.
Erst einmal ließen wir die neuen MacBooks
im Labor richtig rennen. Und der M1 kann
sehr schnell sein, was er im Cinebench R23
Book Pro sind höhere Dauer-Taktraten
drin. Die starke Multicore-Performance
zahlt sich beim Codieren von Videos aus.
Das untermauert etwa der Handbrake-
Benchmark, in dem die M1-Macs wesent-
lich mehr Frames pro Sekunde schaffen.
Ein weiterer Unterschied des M1-Mac-
Book Air zum Pro ist die Anzahl der GPU-
Kerne. Das Air hat sieben Grafik-Cores ak-
tiviert, im Pro sind es acht. Wie
leistungsfähig die integrierte Grafikein-
heit im M1 ist, zeigt der Geekbench-
5-Durchlauf, bei dem die M2-Geräte mehr
als doppelt so viele Punkte erzielen. In der
Praxis sieht man das bei Spielen. Wir kom-
men bei „Shadow of the Tomb Raider“ mit
etwas reduzierter Auflösung auf durch-
schnittlich 42 fps im Air und 53 fps im Pro.
Die Intel-Macs schaffen in dem Bench-
mark nur 18 beziehungsweise 31 fps.
Software-Einschränkungen
Die Hardware beeindruckt, doch wie zuvor
erwähnt: Der Nachteil am Plattformwech-
sel von Intel zu ARM ist, dass sämtliche
Software angepasst werden muss. Apple
ist dort schon in Vorleistung gegangen und

Video-Coding im Akkord Grafik-Power im Vergleich

Bei diesem Test müssen die MacBooks Videos von einem Auch der Geekbench 5 läuft schon nativ auf M1, deshalb
Format in ein anderes umwandeln – Schwerstarbeit für CPUs zeigen die ermittelten Werte die starke Grafikleistung
Handbrake (H.264: 4K auf 1080p) in Frames pro Sekunde Geekbench 5 (Punkte)
MacBook Pro M1 46,2 MacBook Pro M1 21.342
MacBook Air M1 38,4 MacBook Air M1 18.098
MacBook Pro i7-1068NG7 27,7 MacBook Pro i7-1068NG7 9.897
MacBook Air 2020 i7-1060NG7 14,5 MacBook Air 2020 i7-1060NG7 9.508

*Die genauen Modellbezeichungen lauten: MacBook Pro 13.3 M1 [2020 / Z11D/Z11F] (MYDC2D/A), MacBook Air M1 (A2337) (MGND3D/A),
CHIP < 2021 < 02 MacBook Pro i7-1068NG7 (MWP42D/A) und MacBook Air 2020 i7-1060NG7 (MWTK2D/A) < 43
TREND > APPLE
hat mit macOS 11 Big Sur ein Betriebssys-
tem veröffentlicht, das in beiden Welten
zuhause ist. Auch Apple-Tools wie Safari,
Keynote und Final Cut Pro laufen bereits
nativ auf der eigenen Hardware, aber die
letzten 15 Jahre haben Mac-Programmie-
rer eben in einer anderen Welt gearbeitet.
Einige Programme von Drittanbietern sind
mit M1-Versionen am Start, etwa Chrome
oder Firefox, beide stürzen bei uns im Test
aber immer wieder mal ab. So eine Um-
stellung geht nicht von heute auf morgen.
Damit die Nutzer aber nicht ohne ihre
Lieblings-Tools dastehen, liefert Apple ei-
ne Emulationsumgebung namens Rosetta
2 mit, die x86-Software ausführen kann.
Wer auf den neuen Macs zum ersten Mal
eine x86-Anwendung startet, kriegt die
Zwischenschicht installiert. Dann gibt es
einen Check- und Optimierungsdurchlauf,
und danach startet das Programm. Adobe
InDesign etwa, nicht gerade bekannt für
seine Leichtgewichtigkeit, funktionierte
auf M1 genauso gut wie auf Intel, trotz
durchgeführter Emulation.
Bei der Software von unabhängigen
Anbietern zeigen sich die M1-Macs ver-
schlossen. So war es uns wegen eines feh-
lenden Zertifikats nicht möglich,
Avidemux zu starten. Auf einem Intel-Mac
lässt sich das Tool per Kontextmenü dage-
gen einfach anwerfen. Andere Betriebs-
Genug Akkulaufzeit für Binge-Watching
Auch ein Serien-Marathon ist mit den neuen MacBooks
problemlos möglich, ihre Akkus bringen Sie durch den Tag
Akkulaufzeit (Video) in Stunden
MacBook Pro M1
MacBook Air M1
MacBook Pro i7-1068NG7
MacBook Air 2020 i7-1060NG7
44 > 02 > 2021 > CHIP
Schnell emuliert
Adobe InDesign ist
zwar noch nicht für
M1 optimiert, die
x86-Version läuft
trotz Emulation über
Rosetta 2 aber ge-
nauso schnell wie
auf Intel-Macs
systeme wie Windows oder Linux sind auf
den neuen Macs noch ein Problem. Nativ
lassen sie sich nicht installieren, und Vir-
tualisierungs-Software für M1 ist noch
nicht fertig. Derzeit experimentieren fin-
dige Bastler mit Qemu. Das Tool ACVM
(github.com/KhaosT/ACVM) hilft dabei,
die ARM-Version von Windows 10 zu ins-
tallieren. Sehr schön: iOS-Apps laufen auf
den neuen Macs, man kann sie einfach aus
dem Store laden. Störend sind manchmal
feste Auflösungen, und fehlende Touch-
Bedienung. Die Apps verbrauchen aber
weniger Ressourcen. Überraschenderwei-
se hat Google schon eine Preview des And-
roid Emulator M1 vorgestellt, der Andro-
id-Apps auf die M1-Macs bringen soll.
Er läuft und läuft und läuft und...
Die erste Charge an M1-SoCs hinterlässt
beim Akkuverbrauch einen sehr guten
Eindruck. Über 16 Stunden Videos schauen
und Surfen holten wir aus dem Pro heraus,
rund 14 Stunden sind es beim Air. Wer sei-
nen Mac hauptsächlich privat nutzt und
dort zu einem großen Teil auf Apple-Tools
setzt, kann den Umstieg schon jetzt wa-
gen. Allen Nutzern, die auf eine bestimmte
Software angewiesen sind, empfehlen wir
in jedem Fall einen Check, wie gut sie auf
der neuen Plattform läuft. Das Tool Silicon
(github.com/DigiDNA/Silicon) erledigt
Den ganzen Tag im Web surfen
Ausdauer zeigen die neuen MacBooks auch beim Surftest.
Erst nach 16 beziehungsweise 14 Stunden sind die Akkus leer.
Akkulaufzeit (Internet) in Stunden
16:31 MacBook Pro M1
13:40 MacBook Air M1
10:00 MacBook Pro i7-1068NG7
8:00 MacBook Air 2020 i7-1060NG7
Einschränkungen bei der Software
Für Software von nicht zertifizierten Ent-
wicklern macht macOS auf M1-Chips keine
Ausnahme mehr und blockiert den Start
das für Sie. Infos gibt es auch auf der Web-
seite https://isapplesiliconready.com/de.
Apple Silicon bleibt spannend, vor allem,
weil die nächsten SoCs schon in Planung
sind. Die Gerüchteküche spricht von 32
Performance-Kernen im Vollausbau. Das
wird spannend, besonders, wenn sich die
Einschränkungen bei der Software in den
nächsten Monate weiter auflösen.
Microsoft in der Zwickmühle
Die Performance von M1 gefährdet auch
das Wintel-Konzept, mit dem Microsoft in
Kooperationen mit Intel und AMD seit der
Veröffentlichung von Windows gut gefah-
ren ist: Die Windows-Welt ist auf x86-
Hardware optimiert. Microsoft hat zwar
eine Variante von Windows 10, die auf der
ARM-Plattform läuft, aber eine x86-
Software, sei es 32 oder 64 Bit, startet dort
nach wie vor nur emuliert, und zwar sehr,
sehr langsam. Zumindest steht mit
Qualcomm ein Partner bereit, der theore-
tisch ähnlich starke SoCs bauen kann wie
Apple. Sollte das einmal aufgehen, könnte
x86 über kurz oder lang ins Museum wan-
dern. redaktion@chip.de c
16:07
14:08
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zeigt evtl. Pro-
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DIE MARKENMEDIEN IM
TREND > STILLE HELDEN
Steve
Furber
Der CPU-
Alternative
A
de Intel und AMD – Apple setzt bei
seinen neuen Notebooks auf selbst-
produzierte Prozessoren. In den
neuen MacBooks arbeitet ein M1-Chip (sie-
he Seite 42), der auf der ARM-Architektur
basiert. Die war bisher eher in Smartphones
und Tablets vertreten. Besitzer solcher
Macs können sich über eine deutlich er-
höhte Leistung bei einer für Laptops er-
staunlich langen Akkulaufzeit von mindes-
tens 14 Stunden freuen.
Hinter dem Wunderprozessor steht ei-
ne jahrzehntealte Entwicklung, die bis
1983 zurückreicht. Damals entstand beim
britischen Computerunternehmen Acorn
ein neuartiges Prozessor-Design. Das Ent-
wicklerteam um Roger Wilson (später: So-
phie Wilson) und Steve Furber setzte an-
ders als konkurrierende Unternehmen
nicht auf der Architektur von Intel- oder
Motorola-Prozessoren auf. Ihr neuer Re-
chenkern steckte auch im 1981 ebenfalls
von Furber und Wilson entwickelten BBC
Micro, einem Kleinrechner für den Schul-
gebrauch. Der Computer wurde in Groß-
britannien zu einem Riesenerfolg, insge-
samt verkaufte sich das Gerät mehr als
eine Million Mal und wurde an 80 Prozent
der britischen Schulen eingesetzt. Danach
trat der auch als ARM-RISC-Prozessor be-
kannt gewordene Computerchip seinen
Siegeszug vor allem in der Unterhaltungs-
elektronik und der Mobilfunktechnik an.
Bis 2012 wurden mehr als 30 Milliarden
ARM-CPUs hergestellt.
46 > 02 > 2021 > CHIP
„Warum reagiert
ein heutiger PC mit
1000mal mehr Leis-
tung langsamer als
die Maschine, die
ich Ende der 80er
verwendet habe?“
Der Computerhistoriker Ken Shirriff
bemerkte auf Twitter, dass nach Apples
Ankündigung der Laptop- und Desktop-
CPU der Vergleich des ersten ARM-Pro-
zessors mit dem aktuellen M1-Chip inter-
essant sei: „Der M1 ist in seinen physischen
Abmessungen mehr als doppelt so groß
wie der ARM1. Aber er besitzt 16 Milliarden
Transistoren gegenüber 25.000 für den
ARM1. Würde man den ARM1 mit dersel-
ben Fünf-Nanometer-Technologie wie
den M1 fertigen, wäre er nur noch ein pi-
xelgroßer Fleck.“
Steckbrief
> * 21. März 1953 in Manchester,
Großbritannien
> 1970 Bronzemedaille bei der Ma-
thematik-Olympiade in Ungarn
> 1971 Studium der Mathematik am
St. John‘s College, Cambridge
> 1980 Doktortitel für „Ist das
Weis-Fogh-Prinzip in Turbo-
maschinen nutzbar?“
> 1981 Hardware-Designer bei
Acorn Computers
> 1990 Professor für Computer-
technik an der Universität von
Manchester
> 2001 Leiter des Instituts für
Informatik an der Universität
Manchester
> 2007 Faraday-Medaille
> 2008 Ehrung zum Commander
of the British Empire (CBE)
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Weitere Angebote finden Sie unter Bereichen Medien, Touristik, Telekommunikation, Finanzen, Versandhandel per E-Mail der
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E-Mail
www.chip-kiosk.de/chip München. Hierzu werden meine Kontaktdaten für Werbezwecke verarbeitet. Teilnahme ab
18 Jahren. Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufbar. Durch den Widerruf der Ein-
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Sie unter www.chip-kiosk.de/widerrufsrecht abrufen.
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Geschäftsführung: Philipp Brunner, Andreas Laube.
Handelsregister: AG München, HRB 136615.
Datum Unterschrift
Die Betreuung der Abonnenten erfolgt durch:
Abonnenten Service Center GmbH, CHIP Aboservice,
Hubert-Burda-Platz 2, 77652 Offenburg. Der Verlag behält
Coupon ausschneiden und schicken an: CHIP Aboservice, Postfach 225, 77649 Offenburg
sich vor, Bestellungen ohne Angabe von Gründen abzulehnen. oder im Internet bestellen unter: services.chip.de/abo/chip-hja 920CA04H5
TREND > PC-SICHERHEIT

Starke Alternativen zu
Windows Defender
17 Virenscanner für Windows 10 im Test
Die Hersteller von Virenscannern haben ein Problem: Mit Windows Defender
bietet Windows 10 guten Virenschutz schon ab Werk. Doch unser Test zeigt:
Es gibt durchaus bessere Alternativen – auch kostenlose
VON JÖRG GEIGER

FOTO: DOBLER RALPH/GETTY IMAGES

Die Software1 aus diesem Beitrag

finden Sie auf der virtuellen CHIP-DVD c

48 > E-Paper-Leser können die virtuelle DVD unter chip-kiosk.de/produkte nachbestellen

1
02 > 2021 > CHIP

E
in Virenscanner unter Windows
muss sein – da gibt es keine zwei
Meinungen. Nicht umsonst steckt
Microsoft immer mehr Aufwand in die
Entwicklung seiner Defender-Plattform,
die für Windows-10-Nutzer Gratisbe-
standteil des Betriebssystems ist. 2020
war das Gesamtvolumen an Malware kuri-
oserweise stark rückläufig. Der Security-
Anbieter Sonicwall misst kontinuierlich
das Angriffsaufkommen. Im dritten Quar-
tal 2020 zählte er „nur“ noch 4,4 Milliar-
den Malware-Angriffe weltweit: ein Rück-
gang um fast 40 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr. Dennoch sollten sich Nutzer nicht
in falscher Sicherheit wiegen. Angriffe mit
Erpressungstrojanern (siehe auch Seite 53
) sind um 40 Prozent gestiegen, gezielte
Eindringversuche um 19 Prozent. Es sieht
danach aus, dass der Trend wegführt von
Standard-Malware hin zu spezialisierte-
ren Schädlingen.
Für Nutzer ergibt sich die Frage, ob der
in Windows 10 integrierte Windows
Defender alle Schutzbedürfnisse abdeckt
oder nicht. Immerhin kosten die meisten
Virenscanner von Drittanbietern Geld und
kommen in Aboform. Das bedeutet, bis zu
44 Euro im Jahr werden für die getesteten
Produkte fällig. Bei den 16 Alternativen
zum Windows Defender sind aber auch
wieder drei kostenlose Virenscanner dabei.
Sie landen insgesamt alle vor Microsofts
Support für
Windows 7
Windows 7 wird schon seit rund
einem Jahr nicht mehr mit Updates
versorgt. Trotzdem bleiben ihm
mehr als 15 Prozent der Windows-
Nutzer treu. Privatnutzer steigen
am besten auf ein anderes Sytem
um: Das Gratis-Update von Win-
dows 7 auf Windows 10 zum Bei-
spiel ist immer noch möglich.
> Virenschutz gewährleistet: Was
die getesten Virenscanner angeht,
laufen alle auch noch auf Windows
7. Selbst Microsoft liefert noch Sig-
natur-Updates für das Defender-
Pendant Security Essentials. Trotz-
dem, auch ein guter Virenschutz
kann die fehlenden Sicherheits-
Updates nicht ersetzen, verlassen
Sie Windows 7 schnellstmöglich.
CHIP < 2021 < 02
Schutzprogramm, obwohl der Defender in
diesem Jahr so gut ist wie nie zuvor. Den
Testsieg holt sich mit Kaspersky Internet
Security ein kostenpflichtiger Wächter.
Neun Monate Dauertest
Bei keinem anderen Test nehmen wir so
lange Anlauf wie bei Virenscannern für
Windows. Unser Testpartner ist dabei
AV-Comparatives, die in ihren Laboren
das ganze Jahr über Virenscanner testen.
Nur so ist es möglich, die Produkte über
neun Monate unter die Lupe zu nehmen.
Der erste Test startete dabei im Februar
2020, der letzte endete im Oktober 2020.
CHIP präsentiert Ihnen anhand der ge-
sammelten Testdaten ein Ranking der
Virenscanner mit Schwerpunkt auf Schutz
(50 Prozent der Wertung). Je ein Viertel der
Gesamtnote entfällt außerdem auf die Be-
reiche Performance und Fehlalarme.
Echte Bedrohungen im Test
Das Herzstück des Virenscanner-Tests bei
AV-Comparatives ist der sogenannte Re-
al-World-Test, der in vier Abschnitten zu
je zwei Monaten durchlaufen wird. Er ist
für 80 Prozent der Schutznote verant-
wortlich und unglaublich aufwendig, weil
die Tester dabei erst mit einem Windows-
System mit allen Updates, aber ohne
Virenscanner, auf die Suche nach ver-
seuchten Webseiten gehen. Wird dabei der
PC infiziert, auf welchem Weg auch im-
mer, haben die Tester einen Exploit für ihr
Arsenal gefunden. 1.512 Testfälle, die Win-
dows infizieren, kamen so zusammen und
jeder Virenscanner musste sich diesen Be-
drohungen stellen. Mit F-Secure SAFE und
Trend Micro Internet Security gab es nur
zwei Virenscanner im gesamten Testfeld,
die alle Schädlinge bremsen konnten, eine
starke Leistung. Selbst der Testsieger von
Kaspersky musste dreimal passen, die
kostenlosen Lösungen Avast und AVG
viermal. Windows Defender war auch nicht
schlecht und konnte lediglich sechs An-
griffe nicht abwehren. Zum Vergleich:
Schlusslicht Total Defense Essential Anti-
virus, ein kostenlosen Virenwächter,
musste 24 Mal hinter sich greifen.
Im letzten Test tauchte oft das Prob-
lem auf, dass die Virenscanner beim Nut-
zer nachfragten, was zu tun sei, wenn sie
selbst Zweifel hatten, ob es sich um einen
Schädling handelt oder nicht. Dann gehen
wir knallhart vor, weil wir eigentlich er-
warten, dass die Wächter selbst am besten
Bescheid wissen und sich nicht um eine
PC-SICHERHEIT < TREND
Übersehene Malware im Test
Kein Virenscanner schafft im Test ein
perfektes Schutzergebnis und erkennt
alle Schädlinge
Virenscanner
Anzahl Infektionen
im kompletten Test
175
Trend Micro Internet Security
Total Defense Essential Antivirus 28
Total AV Antivirus Pro 24
BullGuard Internet Security 23
McAfee Total Protection 19
VIPRE Advanced Security 14
Avira Antivirus Pro 12
Panda Dome (Free Antivirus) 12
ESET Internet Security 11
G DATA Internet Security 10
Bitdefender Internet Security 9
Microsoft Windows Defender 6
Avast Free Antivirus 4
AVG Free Antivirus 4
Kaspersky Internet Security 4
NortonLifeLock
Norton 360 Deluxe 3
F-Secure SAFE 1
Entscheidung drücken. Immer wenn es
Nutzerabfragen gibt, erlauben wir im Test
das maximal Mögliche und prüfen dann,
ob es zu einer Infektion kommt. Damit de-
cken wir den Fall ab, dass Nutzer, wenn Sie
im echten Leben gefragt werden, einfach
eine falsche Entscheidung treffen. Ein
großes Problem ist das in diesem Test aber
nicht, lediglich bei Norton 360 Deluxe kam
es auf diesem Weg zu vier Infektionen. Alle
anderen Testkandidaten behielten trotz
Nachfrage eine weiße Weste.
Alle Virenscanner gleichzeitig
Beim Real-World-Test ist es egal, mit
welcher Schutztechnik die Virenscanner
die Angriffe abwehren. Klassisch kann das
eine Signatur genauso sein wie eine Heu-
ristik oder eine Reputationsabfrage in der
Cloud. Wichtig ist uns im Test nur, dass am
Ende keine Infektion auf dem getesteten
System zustande kommt. Getestet werden
dabei aber ausschließlich Angriffe von au-
ßen. Für maximale Chancengleichheit
läuft jeder Virenscanner im Test auf einem
eigenen Windows 10-System mit allen
Updates. Vor jedem Testlauf wird auf allen
Test-PCs nochmal ein manuelles Update
angeworfen. Die Virenscanner laufen in
< 49
TREND > PC-SICHERHEIT
Formschwankungen in der Verteidigung
Trend Micro Internet Security lässt im Real-World-Test
keinen Schädling aufs System, im Massen-Test dafür 175
der Standardkonfiguration und haben
selbstverständlich auch Internet-Zugriff.
Ein Skript stößt die Tests parallel auf allen
Maschinen an, und eine spezielle Monito-
ring-Software protokolliert dabei die Ver-
änderungen am System, um eine Infektion
zweifelsfrei festzustellen.
Massentest mit Malware
Als Ergänzung zum Real-World-Test, der
rein auf den Infektionsvektor Internet
setzt, wird auch noch ein sogenannter
Malware-Protection-Test durchgeführt.
Das ist ein klassischer Massentest mit
10.102 Malware-Samples, die auf einer
Festplatte liegen. In der Praxis könnten
Schädlinge zum Beispiel auch über einen
USB-Stick oder eine externe Festplatte auf
Ihr System eingeschleppt werden. Die Vi-
renscanner können in diesem Fall nicht
verhindern, dass Malware auf Ihr System
kommt, sollten diese dann aber trotzdem
bei einem Scan erkennen. Im Vergleich
zum Real-World-Test macht der Malware
Protection Test nur 20 Prozent der Schutz-
note aus, ist also wesentlich weniger
wichtig. Unterschieden werden dabei
drei Fälle: Ein Offline-Scan, bei dem die
Virenscanner keine Internet-Verbindung
nutzen dürfen. Das simuliert den Fall,
dass aktuell keine Internet-Verbindung
bereitsteht oder die Server des Viren-
scanner-Anbieters nicht verfügbar sind.
Beides kann in der Praxis durchaus mal
Preistipp
vorkommen. Im zweiten Fall dürfen die
Unabhängige Tests seit 1978
Virenscanner dann auch ihre Online-
Funktionen nutzen. Bis zu diesem Punkt
lagen die Schädlinge nur passiv auf dem
System, im dritten Fall werden sie dann
von den Testern ausgeführt. Spätestens
dann müssen die getesteten Virenscan-
ner die Malware erkennen und ausbrem-
sen. Im Gegensatz zum Real-World-Test
50 > 02 > 2021 > CHIP
Übers Ziel hinaus
Panda Free Antivirus ist kostenlos, bietet sehr guten Schutz und
belastet das System kaum, löst aber zahlreiche Fehlalarme aus
ergeben sich dort doch einige gravierende
Unterschiede: Trend Micro Internet Secu-
rity erkannte im Real-World-Test noch
alle Schädlinge, schneidet im Massentest
aber am schlechtesten ab. Satte 175 Mal-
ware-Samples erkennt die Software dabei
nicht. Besonders schlecht ist die Offline-
Erkennung, hier werden nicht einmal 40
Prozent der Schädlinge erkannt. Mit On-
line-Unterstützung steigt die Erken-
nungsrate dann schon auf fast 85 Prozent
und bei der Ausführung sind es etwas über
98 Prozent. Insgesamt ist das unterir-
disch, wenn man sieht, dass es durchaus
Virenscanner gibt, die alle Schädlinge er-
kennen. Die beiden kostenlosen Viren-
scanner Avast und AVG, Windows Defen-
der, G Data und McAfee leisten sich keinen
Fauxpas.
Testsieger Kaspersky lässt sich nur von
einem Schädling austricksen, auf diesem
Niveau sind auch F-Secure und Bitdefen-
der unterwegs. Betrachtet man den Real-
World- und den Malware-Protection-Test
gemeinsam, schafft es allerdings kein Vi-
renscanner, eine komplett weiße Weste zu
Kostenloser Schutz
Avast kommt als Gratis-Virenscanner auf
Platz 2. Sein Markenbruder AVG liegt im
Test nur knapp dahinter
behalten. F-Secure liefert insgesamt den
stärksten Schutz und verpasst nur
eine Malware im gesamten Test, der
Schnitt liegt bei 21 übersehenen Viren. Die
gute Nachricht für Nutzer: Die Gratis-
lösungen Avast, AVG, Panda und Defender
lassen viele Bezahlprodukte hinter sich.
Viel zu häufige Fehlalarme
Ein optimaler Virenscanner erkennt und
stoppt jeden Schädling, hält sich aber
ansonsten im Hintergrund und belästigt
Nutzer nicht mit Abfragen. Denn Fehlalar-
me sorgen oft für Verunsicherung. Doch
leider gehören die im Test der Virenscan-
ner zum Alltag. Auch in dieser Disziplin,
die wir mit 25 Prozent werten, ist kein Vi-
renscanner perfekt, bei jedem schleichen
sich mal Falschmeldungen ein.
Beim Real-World-Test treten die so-
genannten False Positives in zwei Berei-
chen auf, bei fälschlicherweise blockierten
Webseiten und Dateien. Mit den installier-
ten Virenscannern werden deshalb rund
1.000 saubere Webadressen besucht. Wird
eine dieser Seiten blockiert, zählt das als
Fehlalarm. Zusätzlich werden noch 100
populäre Programme getestet, die keine
schädliche Funktion haben. Schlägt bei ih-
nen ein Virenscanner an, zählt das auch als
Fehlalarm. Am besten schlagen sich in
diesem Test ESET und Kaspersky mit nur
einem bzw. zwei Fehlalarmen. Trend Mi-
cro schlägt hier über die Stränge und
täuscht sich 95 Mal. Einmal wird sogar die
Ausführung von Chrome blockiert. Win-
dows Defender liegt mit 14 False Positives
im Mittelfeld – ein guter Schritt nach vor-
ne im Vergleich zum letzten Test. Damals
war Defender noch das Negativbeispiel mit
viel zu vielen Fehlalarmen.
Im Malware-Protection-Test werden
nur saubere Dateien getestet. Einerseits
 PC-SICHERHEIT < TREND

älteres sowie ein aktuelles System belas-

ten und berechnen dabei einen sogenann-
ten Performance-Score. Je höher dieser So testet CHIP
ausfällt, desto größer die Bremse. In dieser CHIP arbeitet bei den Virenscanner-Tests
Disziplin enttäuscht der Defender jedes mit den Spezialisten von AV-Comparati-
Jahr, denn Microsofts Virenscanner ves zusammen. Der Test lief von Februar
bremst am stärksten. Wie es besser geht, bis Oktober 2020. Wichtige Module:
zeigen Kaspersky und McAfee, wobei
Kaspersky vor allem auch auf älteren Sys- > Real-World-Test: Der praxisorientierte
temen einen schlanken Fuß macht. Die Schutztest prüft mit 1.512 Schädlingen
Top 9 im Testfeld schlagen sich in dieser aus dem Internet, ob sich Virenscanner
Testsieger
Unabhängige Tests seit 1978
Disziplin allesamt »sehr gut«. austricksen lassen.
> Datei-Scan-Test: Dabei geht es um
Kaspersky Internet Security Fazit: Für jeden etwas dabei
Mit der Bewertung »sehr gut« in allen Teil- Masse – die Schutzpakete müssen
disziplinen holt sich Kaspersky den Sieg Die Virenscanner im Test bewegen sich 10.102 Viren auf einer Festplatte finden
zwischen »sehr gut« und »befriedi- und bei der Ausführung bremsen.
wird dabei ein Malware-Scan über Hun- gend«. Es gibt also keine Totalausfälle zu > Nutzerabfrage: Die Tester prüfen, ob
derte Files angestoßen, andererseits füh- verzeichnen, wohl aber Qualitätsunter- Systeme durch falsche Nutzerentschei-
ren die Tester auch einige Programme ein- schiede. Vergessen können Sie alle Viren- dungen infiziert werden können.
fach aus. Wieder sind es ESET (2) sowie scanner ab Platz 12, denn die sind schlech- > Fehlalarme: Zur Kontrolle müssen die
Kaspersky (3) mit den wenigsten Fehlalar- ter als Windows Defender, der schon auf Virenscanner auch saubere Dateien
men. Am häufigsten liegt Panda mit 114 Windows 10 vorinstalliert ist. Sie würden scannen und dürfen dabei keine Fehl-
False Positives daneben. Windows Defen- mit dem Umstieg auf einen dieser Viren- alarme auslösen.
der verursacht 21 Fehlalarme. scanner ihr Sytem schwächen. Das beste > Bremswirkung: Auf zwei Systemen,
Rundum-Paket liefert Kaspersky Internet einem älteren und einem aktuellen,
Alle Virenscanner bremsen Security mit sehr guten Noten in allen messen die Tester die Bremswirkung
Virenscanner laufen ständig und sitzen Teilbereichen. So ausgewogen ist kein an- durch die Virenscanner.
tief im Windows-System. Das muss auch derer Virenscanner. Wer das maximale
so sein, denn nur so können sie schädliche Schutzbedürfnis hat, greift zum Kaspers-
Datenstrukturen aufspüren. Für die Per- ky-Abo für derzeit rund 10 Euro pro Jahr Sehr gut sind Schutz und Performance,
formance des Rechners sind sie aber zu- und Gerät. Interessant sind aber auch Platz aber sie verursachen zu viele Fehlalarme.
sätzlicher Ballast. Am schnellsten ist Win- 2 und 3, weil beide kostenlos sind. Avast Und Windows Defender? Eine gute Ge-
dows komplett ohne Virenscanner, das ist und AVG nutzen die gleichen Technik und samtleistung, hohe Bremswirkung und zu
die Referenz im Test. AV-Comparatives sind deshalb fast bis aufs letzte Bit gleich, viele Fehlalarme verhindern eine noch
ermittelt, wie stark die Virenscanner ein nur die Oberflächen unterschieden sich. bessere Bewertung.

Virenscanner
Offline-Scan (%)
Infektionen Test
Gesamtwertung

Online-Scan (%)
Erkennungsrate

Erkennungsrate
Fehlalarme Test

Ausführung (%)
1/2/3/4/Gesamt

1/2/3/4/Gesamt

Bremstwirkung
Bremswirkung
Nutzerabfrage

Schutzrate bei
Preis pro Jahr

Anzahl Infek-

High-End PC*
für Windows
Performance

Test 1/2/3/4/

Low-End PC*
(50 Prozent)

(25 Prozent)

(25 Prozent)

tionen nach
für 3 Geräte
(ca. in Euro)

Infektionen
Fehlalarme

Fehlalarme
Anzahl der

im Überblick
Gesamt

Anzahl

Anzahl

Anzahl
Schutz

Real-World-Test mit insgesamt

Datei-Scan-Test mit 10.102 Testfällen
1.512 Testfällen
1 Kaspersky Internet Security 1,2 30 1,4 1,0 1,1 0/1/1/1/3 0/0/0/0/0 0/0/0/2/2 85,7 88,3 99,99 1 3 2,1 1,4
2 Avast Free Antivirus 1,5 kostenl. 1,3 1,4 2,3 1/1/1/1/4 0/0/0/0/0 5/3/5/5/18 92,0 99,4 100,00 0 10 13,5 3,1
3 AVG Free Antivirus 1,5 kostenl. 1,3 1,4 2,3 1/1/1/1/4 0/0/0/0/0 5/3/5/5/18 92,0 99,4 100,00 0 10 13,5 3,2
4 F-Secure SAFE 1,6 35 1,0 1,1 3,7 0/0/0/0/0 0/0/0/0/0 3/6/14/30/53 90,6 94,4 99,99 1 9 8,2 0,4
5 Bitdefender Internet Security 1,7 25 2,2 1,2 1,4 2/3/1/2/8 0/0/0/0/0 2/0/0/4/6 95,9 95,9 99,99 1 6 4,9 4,3
6 ESET Internet Security 1,9 44 2,8 1,1 1,0 1/3/2/3/9 0/0/0/0/0 0/0/1/0/1 90,3 90,3 99,98 2 2 3,5 2,5
7 Panda Dome (Free Antivirus) 1,9 kostenl. 1,3 1,3 4,1 1/0/0/0/1 0/0/0/0/0 8/15/9/24/56 53,5 86,5 99,89 11 114 8,0 6,8
8 VIPRE Advanced Security 2,1 23 2,8 1,3 1,6 1/6/1/2/10 0/0/0/0/0 2/2/0/4/8 95,9 95,9 99,96 4 18 5,9 7,7
9 Avira Antivirus Pro 2,2 45 2,8 1,5 1,5 0/3/2/3/8 0/0/0/0/0 0/1/1/4/6 90,6 95,0 99,96 4 8 15,3 4,5
10 NortonLifeLock Norton 360 Deluxe 2,2 30** 1,4 1,7 4,3 0/0/1/0/1 0/0/4/0/4 14/16/31/22/83 77,4 98,1 99,98 2 41 12,7 12,1
11 Microsoft Windows Defender 2,2 kostenl. 1,9 3,1 2,2 1/1/3/1/6 0/0/0/0/0 5/1/5/3/14 70,5 85,0 100,00 0 21 22,8 27,2
12 Trend Micro Internet Security 2,3 25 1,5 2,2 3,8 0/0/0/0/0 0/0/0/0/0 16/16/30/33/95 38,5 84,6 98,27 175 5 25,5 8,8
13 G DATA Internet Security 2,4 34 2,5 2,1 2,2 2/5/0/3/10 0/0/0/0/0 4/3/5/5/17 96,5 96,5 100,00 0 6 23,8 7,8
14 McAfee Total Protection 2,7 40*** 3,9 1,0 2,3 6/2/7/4/19 0/0/0/0/0 7/1/4/7/19 79,5 98,7 100,00 0 10 2,2 1,1
15 Total AV Antivirus Pro 2,9 29 4,2 1,5 1,5 8/3/4/5/20 0/0/0/0/0 1/1/2/3/7 90,6 94,0 99,96 4 8 17,0 2,6
16 BullGuard Internet Security 3,3 18 4,4 2,2 2,0 1/5/7/8/21 0/0/0/0/0 3/2/0/7/12 95,2 95,2 99,98 2 7 15,1 19,3
17 Total Defense Essential Antivirus 3,4 25 4,5 2,2 2,1 2/6/10/6/24 0/0/0/0/0 3/3/0/7/13 95,9 95,9 99,96 4 6 16,6 17,6

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. ● ja ○ nein *kleinere Werte sind besser **für 5 Geräte pro Jahr ***für 10 Geräte pro Jahr
CHIP < 2021 < 02 < 51
TREND > PC-SICHERHEIT

Windows Defender richtig nutzen

1 Virenscanner
In diesem Bereich stellen Sie die wichtigs-
2 Kontoschutz
HIer geht es um den Schutz Ihres Benut-
3 Firewall
Den Status der Firewall können Sie unter
ten Funktionen rund um den Virenscan- zerkontos für Windows, ob lokal oder diesem Menüpunkt abrufen. Außerdem
ner ein, sehen aktuelle Bedrohungen und Microsoft-Konto. Auch die biometrische legen Sie dort die Regeln für Firewall-
den Update-Stand des Defender Anmeldung finden Sie dort Ausnahmen fest

1 2 3

4 5 6

4 App- & Browser-Steuerung

Es muss nicht immer Malware sein.
5 Gerätesicherheit
Wie es um die Hardware-Sicherheit be-
6 Geräteleistung
Enthält den Integritätsbericht von
Dieser Menüpunkt stoppt unerwünschte stellt ist, fasst dieser Menüpunkt zusam- Windows 10 mit Infos zu Zeitdienst,
Software und bündelt erweiterte Funktio- men. Enthalten sind Details zu Kern-Iso- Speicherkapazität, Akkulaufzeit und
nen wie den Schutz vor Exploits lierung, TPM und sicherem Start Problemen mit Programmen

Ausnahmen festlegen Manipulationsschutz

Nervt Windows Defender mit Fehlalarmen, aktivieren Sie unter Manche Schädlinge versuchen, den Virenscanner auszuschal-
»Aktuelle Bedrohungen« die Option »Auf Gerät zulassen« ten, der »Manipulationsschutz« des Defender verhindert das

52 > 02 > 2021 > CHIP


Schutz vor Erpresser-Trojanern
Erpresser-Familien
Im dritten Quartal 2020 waren diese Ransomware-Familien am häu-
figsten. Für mehr als jeden zweiten Angriff ist STOP verantwortlich
9,1 %
Phobos
8,1 %
Dharma
3,3 %
REvil/Sodinokibi
QUELLE: EMSISOFT
2,9 %
Avaddon
2,2 %
LockBit
Magniber
D ie derzeit fieseste Malware-Plage im
Netz ist Ransomware, bekannt auch
als Erpresser-Trojaner. Was steckt dahin-
ter? Diese Software versuchen, Sie im
wahrsten Sinne des Wortes zu erpressen.
Dazu schleichen sie sich auf verschiedenen
Wegen auf Ihr System und verschlüsseln
wichtige Dateien, sodass Sie keinen Zu-
griff mehr haben. Nur gegen Zahlung des
Lösegelds, so die Behauptung, sollen Sie
wieder an Ihre Daten kommen. Um der
Forderung Nachdruck zu verleihen, wer-
den aktuell die Daten nicht nur verschlüs-
selt, sondern vorab auch gestohlen. Die
Erpresser drohen dann damit, bei Nicht-
zahlung die gekaperten Daten im Netz zu
veröffentlichen und Nutzer so bloßzustel-
len oder Firmengeheimnisse an die Kon-
kurrenz durchzustecken. Am besten küm-
mern Sie sich vorab um einen guten
Ransomware-Schutz.
Grundschutz ist die Basis
Bevor Sie sich nach speziellen Tools oder
Features umsehen, die Ransomware stop-
pen, sollten Sie den Grundschutz prüfen.
Das bedeutet vor allem, dass Sie auf ein
aktuelles System setzen. Auch Ende 2020
sind noch mehr als 15 Prozent der Win-
dows-Nutzer mit Windows 7 unterwegs,
obwohl Microsoft schon seit Anfang 2020
keine Sicherheits-Updates mehr liefert.
Ausgenommen sind hier nur Firmenkun-
den, die für Updates von Windows 7 zah-
len. Für private Windows-Nutzer sollte es
also Windows 8.1 oder Windows 10 sein.
CHIP < 2021 < 02
69,9 %
STOP (Djvu)
0,9%
Cryakl
0,9%
GlobeImposter 2.0 Ransomware-Schutz eingebaut
1,2 %
Makop Die Funktion »Überwachter Ordnerzugriff« ist ein
1,6 %
eingebauter Ransomware-Schutz in Windows 10
Bei Windows 10 müssen Sie darauf achten,
dass Sie eine unterstützte Version nutzen.
Rund 18 Monate werden Windows 10-Ver-
sionen unterstützt, Ende 2020 ist Win-
dows 10 Version 1903 aus dem Support ge-
fallen. Die aktuelle Windows-Version
verrät der Befehl „winver“, den Sie nach
dem Shortcut [Windows] + [R] in den Aus-
führen-Dialog eingeben. Das aktuelle Ok-
tober-Update heißt Windows 10 20H2,
damit sind Sie gut aufgestellt.
Die Update-Automatik hält Windows
10 ohne großen Nutzereingriff aktuell, hier
müssen Sie nichts bei den Einstellungen
anpassen. Als Virenschutz ist der Windows
Defender, wie Sie im Test ab Seite 48 lesen
können, eine gute, aber nicht die beste
Wahl. Sie müssen ihn aber nicht zwingend
ersetzen. Wichtiger ist es, eine Update-
Strategie für die genutzten Programme zu
haben. Browser wie Firefox oder Chrome
sind mit ihren Update-Automatiken Vor-
bilder, aber so gut machen das längst nicht
alle Programme. Wer nicht ständig nach
Updates gucken will, kann sich einen Hel-
fer wie SUMo (Software Update Monitor)
auf das System holen. Der prüft die instal-
lierten Programme auf Aktualität. Werden
veraltete Programme gefunden, müssen
Sie diese mit der kostenlosen Version von
SUMo aber selbst updaten.
Virenscanner können mehr
Ransomware ist im Grunde nur eine
Schadfunktion. Sie müssen von Anfang an
verhindern, dass Malware, auf welchem
PC-SICHERHEIT < TREND
Weg auch immer, auf Ihr System kommt.
Deshalb sollten Sie auch auf keinen Fall
auf einen Virenscanner verzichten und
auch keinesfalls die in Windows integrier-
te Firewall abschalten.
Wenn Sie beim Windows Defender
bleiben, verfügen Sie über ein eigenes
Schutzmodul gegen Ransomware. Es ist
schon seit Windows 10 Version 1709 an
Bord und Sie finden es in den Systemein-
stellungen ([Strg] + [i]) unter »Windows-
Sicherheit«. Klicken Sie auf »Viren- &
Bedrohungsschutz« und scrollen Sie ganz
nach unten. Dort finden Sie den Ransom-
ware-Schutz. Wählen Sie »Ransomware-
Schutz verwalten« und legen Sie den
Schalter unter Ȇberwachter Ordnerzu-
griff« auf »Ein« um. Dann bestätigen Sie
die Abfrage der Benutzerkontensteuerung
mit »Ja«. Jetzt erscheinen darunter drei
neue Einträge. Unter »Geschützte Ord-
ner« sehen Sie eine Liste mit Ordnern, die
nur von erlaubten Programmen geändert
werden dürfen.
Voreingestellt sind für diesen Schutz
die Standardordner für Dokumente, Bil-
der, Videos, Musik sowie die Favoriten.
Über eine Schaltfläche können Sie weitere
Ordner mit wichtigen Daten hinzufügen.
Damit sind die genannten Verzeichnisse
vor Änderungen geschützt, also auch vor
Verschlüsselung durch einen Trojaner,
und Windows ist ziemlich abgesperrt.
Standardprogrammen gewährt Windows
10 trotzdem nach wie vor Zugriff, sodass
Sie keinen großen Stress haben. Es kann
< 53
 TREND > PC-SICHERHEIT
AVG mit Ransomware-Schutz
Auch viele Virenscanner bringen eigene Schutzmodule gegen
Ransomware mit, etwa der kostenlose AVG Free Antivirus
aber sein, dass auch völlig legitime Tools
blockiert werden. Damit Sie dann normal
weiterarbeiten können, müssen Sie unter
»App durch überwachten Ordnerzugriff
zulassen« dem jeweiligen Programm den
Zugriff explizit erlauben.
Übrigens ist der Schutz in Windows 10
kein Alleinstellungsmerkmal, auch viele
andere Virenscanner haben spezielle
Schutzmodule gegen Ransomware am
Start. Gleichzeitig bietet Windows aber
auch an, Dateien samt Versionierung auf
OneDrive zu sichern, um sie im Notfall
wiederherzustellen. Das ist auch eine inte-
ressante Strategie und auf jeden Fall eine
Option für Nutzer, die ein Microsoft 365
Abo haben, denn darin ist 1 TByte Online-
Speicher bei OneDrive bereits enthalten.
Für den Notfall vorsorgen
Was Sie vorbereitend gegen Ransomware
tun können, ist mit Ihrem Virenscanner
ein Notfallsystem anzulegen. Dieses star-
tet ihr System dann vom USB-Stick oder
wahlweise auch von DVD und führt eine
Spektakuläre Ransomware-Angriffe 2020
Ruhr Uni Bochum Garmin
Angreifer infizieren einige Mehrere Tage Totalausfall
Windows-Server mit Ransom- muss Garmin nach dem An-
ware. Durch schnelles Ab- griff der Ransomware Was-
schalten der zentralen IT tedLocker hinnehmen. Unbe-
kann die Ausbreitung einge- stätigt ist, ob wirklich 10 Milli-
dämmt werden onen Dollar Lösegeld flossen
Mai 2020 Juli 2020
Timeline
54 > 02 > 2021 > CHIP
Vorsicht bei Office-Makros
Die Makro-Funktion in Microsoft Office sollten Sie ausgeschaltet
lassen und nur für einzelne Dokumente aktivieren
sogenannte Offline-Bereinigung durch.
Der Begriff »Offline« bezieht sich hier
aber nicht auf den Internet-Zugriff, son-
dern darauf, dass Ihr installiertes Win-
dows nicht aktiv ist, sondern nur das Not-
fallsystem. Sie brauchen das möglicher-
weise im Notfall (siehe Seite 55). Nutzer
des Windows Defender müssen nichts
vorbereiten, Sie können aus einem laufen-
den System heraus einen Offline-Scan an-
stoßen (siehe Seite 53).
Vorsicht bei Mails und Makros
Auch wenn Erpresser-Trojaner besonders
hinterhältig sind, kommen sie doch auf
bekannten Wegen auf ihr System: allen
voran über verseuchte Webseiten, per Mail
oder Huckepack über Office-Makros. In
Microsoft Office sollte die Makro-Funkti-
on deshalb deaktiviert bleiben. Hinterhäl-
tig ist, dass sich Ransomware zur Weiter-
verbreitung per Mail auch gern mal als
Nachricht vom Chef tarnt, um Nutzer dazu
zu bringen, Makros zu aktivieren. Dass
man das in hektischen Zeiten mit
Canon
Die Ransomware „Maze“ ent-
wendet rund 10 TByte Unter-
nehmensdaten – vor allem
betroffen sind die Mitarbeiter.
Außerdem fallen zahlreiche
Firmen-Server aus
August 2020
Home Office mal übersieht, kann durchaus
passieren. Wer sich nicht sicher ist, fragt
entweder auf anderen Wegen beim Absen-
der der E-Mail nach oder lädt Dateianhän-
ge bei Diensten wie Virustotal hoch. Pri-
vatnutzer können dem Einfallstor
Microsoft Office durch eine Alternative
wie LibreOffice begegnen. Das bietet auch
einen hohen Funktionsumfang, ist aber
nicht anfällig für Makroviren.
Viele Backups anlegen
Erpresser-Trojaner setzen darauf, dass
Nutzer kein aktuelles Backup ihrer Daten
haben und leider gewinnen sie diese Wette
noch viel zu oft. Eine grundlegende Back-
up-Strategie besteht aus mindestens zwei
Bausteinen: Modul 1 ist eine Systemsiche-
rung, mit der sich Windows komplett wie-
derherstellen lässt. Modul 2 ist eine ge-
zielte Sicherung der wichtigsten Daten.
Windows hat zwar auch Backup-Funktio-
nen an Bord, aber die sind nicht so intuitiv
und leistungsfähig wie Zusatzprogramme.
Sie müssen dabei auch nicht zwingend
Uniklinik Düsseldorf Campari Group
Die RagnarLocker-Gruppe
Der Erpresser DoppelPaymer
erpresst den Spirituosenher-
verursacht einen weitreichen-
steller mit 2 TByte geklauten
den IT-Ausfall an der Klinik.
Daten und zahlreichen ver-
Für den Vorwurf der fahrlässi-
schlüsselten Systemen. Im
gen Tötung einer Patientin
Erpresserschreiben werden
durch den Hack gab es nicht
15 Millionen Dollar gefordert
genügend Beweise
Sept. 2020 Nov. 2020

Komplett-Backup und Daten-Backup
Legen Sie unbedingt Komplett-Backups von Windows an und
sichern Sie wichtige Daten extra, am besten mehrfach
Geld ausgeben. Backup-Software wie
Aomei Backupper Standard bringt alles
mit, was man für den Hausgebrauch benö-
tigt. Fertigen Sie also regelmäßig Kom-
plett-Backups an, auf jeden Fall vor und
nach Windows-Funktionsupdates. Einmal
pro Monat ist ein guter Richtwert, eine
Automatik im Backup-Programm erledigt
das für Sie.
Das reicht aber noch nicht. Wichtige
Daten sollten Sie mindestens täglich, bes-
Richtig reagieren bei Ransomware-Infektion
Wenn Ihr System mit einem Erpresser-Tro-
janer infiziert ist, kappen Sie die Netz-
werkverbindung des betroffenen PCs, tren-
nen Sie alle angeschlossenen externen
Speicher und fahren Sie dann alle anderen
Rechner in Ihrem Netzwerk runter. So ver-
hindern Sie eine weitere Ausbreitung.
> Backup zurückspielen: Wenn Sie ein
frisches System-Backup in der Hinterhand
haben, können Sie das jetzt zurückspielen
und danach die wichtigen Dateien restau-
rieren. Wichtig ist, der PC muss komplett
plattgemacht werden. Wenn Sie ein Daten-
Backup haben, können Sie an dieser Stelle
auch Windows neu installieren. Fehlt das
Backup, wird es kniffliger bis unmöglich,
alle Daten zu befreien.
> Erpresser identifizieren: Ohne Backup
müssen Sie sich erstmal daran machen,
herauszufinden, welcher Erpresser bei
Ihnen zugeschlagen hat. Da man oft noch
einen Browser benutzen kann, gewähren
Sie dem PC wieder Online-Zugriff und be-
suchen die Seite ID Ransomware unter
id-ransomware.malwarehunterteam.
com. Dort können Sie über den Upload
CHIP < 2021 < 02
Versionierung auf NAS und in der Cloud
Versionierte Backups können eine gute Waffe gegen Ransomware
sein. Zusätzlich zur NAS-Sicherung empfehlen sich Cloud-Backups
ser aber noch häufiger sichern. Ein Bei-
spiel: Wenn Sie gerade an einem wichtigen
Projekt arbeiten und die Deadline naht,
würden Sie bei einem Ransomware-Befall
mindestens einen ganzen Arbeitstag für
die Widerherstellung verlieren. Besser
sind für ganz wichtige Belange stündliche
Backups. Beachten Sie: Ransomware kann
externe Festplatten oder auch NAS-Lauf-
werke befallen, auf die der PC Schreibzu-
griff hat. Daher sollten Sie neben diesen
einer verschlüsselten Datei oder der Löse-
geldforderung feststellen, um welche Mal-
ware es sich handelt und ob es ein Ent-
schlüsselungs-Tool gibt. Falls ja, können
Sie den Troajner entfernen.
> Erpresser-Trojaner entfernen: Der Tro-
janer selbst ist ein Fall für den Virenscan-
ner. Hier kommt das Notfallsystem Ihres
Virenscanners zum Einsatz, das vom USB-
Stick oder via DVD gestartet wird. Win-
dows Defender hat hier eine praktische
Spezialität zu bieten, einen eingebauten
Offline-Scan: Den finden Sie in Windows-
PC-SICHERHEIT < TREND
klassischen Backup-Zielen also auch einen
Plan B haben. Versionierte Backups für das
NAS sowie zusätzliche Sicherungen auf
Cloudspeichern sind gute Möglichkeiten,
die Backups trojanersicher zu machen.
Wer lokale Backups auf Festplatte, Siche-
rungen auf dem NAS-Laufwerk sowie
Cloud-Speicher in die eigene Strategie
einbaut, sollte nach einem Ransomware-
Angriff seine Daten schnell wiederherge-
stellt haben. redaktion@chip.de c
Rechner prüfen
Ohne Backup ist der
erste Schritt, heraus-
zufinden, welche
Ransomware auf
dem betroffenen
System ihr Unwesen
treibt
Sicherheit unter »Viren- & Bedrohungs-
schutz«. Klicken Sie auf »Scanoptionen«
und danach aktivieren Sie »Überprüfung
mit Microsoft Defender Offline«. Mit »Jetzt
überprüfen« führen Sie einen Neustart mit
anschließendem Offline-Scan aus.
> Verschlüsselung knacken: Wenn es ein
Decryptor-Tool gibt, können Sie dieses
einsetzen, um die Verschlüsselung zu kna-
cken. Die Knack-Tools sind spezialisierte
Werkzeuge und stammen oft von Sicher-
heitsfirmen wie Avast, Bitdefender oder
Kaspersky.
< 55
TEST > SMARTPHONES

FOTOS: HERSTELLER
Android-Oberklasse
gegen iPhone 12
Smartphone-Flaggschiffe im Test
Apple schickt vier neue iPhones ins Rennen, die sich auf ihre bekannten
Stärken konzentrieren. Wir wollten wissen, ob sie gegen die Android-Topliga
bestehen können, und haben 13 Geräte ins Testlabor geschickt
VON ROBERT DI MARCOBERARDINO

A
pples neue iPhone-12-Reihe wurde
mit großer Spannung erwartet, und
hat sicher nicht enttäuscht. Doch
wie gut schneidet sie gegen die Android-
Elite ab? iPhone 12 mini, iPhone 12, iPhone
12 Pro und iPhone 12 Pro Max treten gegen
die aktuellen Top-Modelle von Samsung,
Huawei, Sony, Google, OnePlus, Vivo und
Oppo an. Alle Geräte sind 5G-zertifiziert
und kommen in normaler Bauweise – also
ohne Flip- oder Klapp-Funktion.
Apple hat mit den neuen iPhone-
Modellen auch iOS 14 eingeführt, das sich
hauptsächlich auf optische Neuerungen
konzentriert. Sieben der neun Android-
Geräte waren zum Testzeitpunkt noch mit
Android 10 ausgestattet – für fast alle ist
allerdings ein Update auf Android 11 an-
gekündigt.
In einem knappen Rennen hat am Ende
Samsung den Test gewonnen und das Sie-
gertreppchen erobert: Auf Platz 1 landet
das S20 FE 5G, auf den Plätzen 2 und 3 fol-
gen die S20-Modelle Ultra und Plus. Den
vierten Platz erreicht mit knappem Ab-
stand das Huawei Mate 40 Pro, wobei die
Note unter Vorbehalt steht, denn sie be-
rücksichtigt nicht, dass Huawei keine
Google-Dienste anbieten darf. Käufer
sollten sicherstellen, dass sie bei Bedarf
passende Alternativen zur Hand haben.
Erst danach positioniert sich mit dem Pro
Max das erste iPhone 12.
5G-Zugang als Roulettespiel
Eines vorweg zum Thema 5G: Wie wir be-
reits in der CHIP 11/2020 und 01/2021 be-
richtet haben, ist kein aktuelles Smart-
phone perfekt für die neue Funktechnik in
Deutschland ausgestattet. Die Provider
bauen 5G zwar schneller aus als erwartet,
aber beim Zustandekommen der 5G-
Verbindung wird auf LTE zurückgegriffen.
Der Zugriff auf das 5G-Netz erfolgt über
die sogenannten LTE-Ankerbänder. Das
Smartphone muss also die lokal erforder-
liche Kombination aus 5G-Frequenz und
LTE-Ankerband unterstützen. Falls dem
nicht so ist, bekommt es in diesen Gebie-
ten keinen 5G-Empfang.
Es lag viel Hoffnung auf den neuen
iPhones, schließlich hatte Apple stolz mit
der „weltweit breitesten 5G-Abdeckung“
geworben. An dieser Stelle zeigen unsere
Praxistests jedoch dasselbe Bild wie auf
den Android-Geräten. 5G bekommen die
iPhones längst nicht überall, denn auch sie

56 > 02 > 2021 > CHIP


Triple-Kamera
Die Leica-Triple-Kamera des Huawei Mate
40 Pro macht detailstarke Aufnahmen und
bietet viele verschiedene Aufnahmemodi
unterstützen wichtige Kombinationen aus
5G und LTE-Anker nicht. Für Käufer, die
5G jetzt schon nutzen wollen, ist der
momentane Blindflug unbefriedigend.
Apple zieht alle Leistungsregister
Wenn es um die Performance geht, ist die
Lage eindeutig, denn auch in diesem Jahr
stellt der neue A14-Prozessor von Apple
alles andere in den Schatten. Beim Grafik-
Benchmark GFX erreichen alle iPhones 12
sehr starke Werte zwischen 70 und 80 fps.
Da kommt momentan nur das 1.200 Euro
teure Mate 40 Pro mit der starken Kirin-
9000-CPU heran (72 fps). Die Samsung-
Handys, das Sony Xperia II und das One-
Plus 8T erreichen im Schnitt Werte um die
50 fps. Das ist sehr solide und absolut pra-
xistauglich, es entspricht aber gerade mal
Groß oder klein
Auch die aktuelle iPhone-12-Generation gibt
es vom Mini (5,4 Zoll) bis zum Pro Max (6,7
Zoll) in verschiedenen Größen
CHIP < 2021 < 02
SMARTPHONES < TEST
Beste Performance
Der GFX-Test misst die Multimedia-
Tauglichkeit. Mit dem Huawei kommt
nur ein Android in die Nähe der iPhones
GFX-Benchmark in Bildern pro Sekunde
Apple iPhone
79
12 Pro Max
Apple iPhone
76
12 Mini
Apple iPhone
74
12 Pro
Apple iPhone
73
12
Huawei Mate
Bestes 72
40 Pro
Display
Bestes Display Unabhängige Tests seit 1978
Im Test finden sich viele brillante Displays.
Die schönste Anzeige hat das OnePlus 8T Hellstes Display
mit seinem 6,6-Zoll-OLED Samsungs S20-Modelle bieten die hell-
sten Displays im Test. Es gibt aber wei-
dem Wert, den die iPhone 11 aus dem letz- tere Kandidaten, die ähnlich hell sind
ten Jahr erreicht haben. Display-Helligkeit in cd/m2
Apples Vorsprung zieht sich durch alle Samsung S20
979
Benchmarks. Manchmal ist er sehr groß: Ultra 5G
Samsung S20
Googles Pixel 5, Vivos X51 5G und Oppos Plus 5G
970
Reno 4 Pro 5G erreichen mit ihrem abge- Samsung S20
919
speckten 765G-Snapdragon nur Werte um FE 5G
Oppo Reno 4
die 20 fps, das Pixel 5 sogar nur 13 fps. Eine Pro 5G
913
derart bescheidene Performance erhält
Vivo X51 5G 903
man momentan bei Einsteigergeräten un-
ter 200 Euro, doch Google verlangt für das
Pixel 5 um die 620 Euro. der OLED-Displays liegen durch die Bank
zwischen 800 und fast 1.000 cd/m2 und er-
120-Hz-Displays liegen im Trend lauben das problemlose Ablesen auch im
Auffallend gut ist die Display-Qualität bei Sonnenlicht. Nur das Sony Xperia 5 II und
fast allen Smartphones in unserem Test. Apples iPhone 12 sowie iPhone 12 mini
Die Modelle bieten zeitgemäß eine hohe kommen nicht ganz heran.
Auflösung mit einer teilweise sehr guten Neben den Samsung-Geräten erlauben
Farbraumabdeckung. Die Helligkeitswerte das Sony und das OnePlus 8T eine 120-Hz-
MagSafe: Apples neue Magnethalterung
Die iPhone-12-Modelle haben an der Zubehör zu dann niedrigeren Preisen
Gehäuserückseite einen Magnetring verkaufen. Belkin möchte als offizieller
(MagSafe), der auch für kabelloses La- Apple-Partner den Anfang machen. Es
den dient. Das ist allerdings nicht der gibt allerdings auch schon zahlreiche
einzige Einsatzzweck von Magsafe. China-Offerten, die Wallet-Kopien
op ab
> Das soll es bringen: Apple versteht etwa 15 Euro anbieten.
ten.
MagSafe als komfortable Erweiterung
des Zubehörs und bietet etwa eine Sili-
konhülle (ca. 54 Euro) sowie einen Le-
der-Geldbeutel (Wallet) für knapp 64
Euro an. Der Magnetring soll auch dafür
sorgen, dass das Ladegerät immer an
der optimalen Stelle positioniert ist.
> Auf Dritthersteller setzen: Richtig
FOTOS: HERSTELLER
spannend wird MagSafe wohl erst,
wenn andere Hersteller ihr eigenes
< 57
TEST > SMARTPHONES

Prozent geladen. Es gibt einige Modelle, die

Längste Laufzeit
Der Testsieger und das iPhone 12 Pro
Max liegen bei der Nutzungsdauer
deutlich vor den anderen Smartphones
Online-Laufzeit (in h)
Samsung
S20 FE 5G
Apple iPhone
12 Pro Max
Sony
Xperia 5 II
Apple iPhone
12 Pro
OnePlus 8T
Wiedergabe, was etwa eine ruhigere Dis-
play-Darstellung beim Scrollen ermög-
licht. Die restlichen Android-Handys
bauen immerhin 90-Hz-Displays ein. Nur
Apple verharrt nach wie vor auf der Stan-
dardfrequenz von 60 Hz – enttäuschend.
China-Handys laden schneller auf
Der Testsieger, die Fan Edition des S20,
zeigt, dass man Smartphones mit einem
120-Hz-Display bauen und trotzdem von
langen Akkulaufzeiten profitieren kann.
Seine Online-Laufzeit beträgt 14:35 Stun-
den, dicht gefolgt vom Apple iPhone 12 Pro
14:35
14:16
12:58
12:17
12:16
Schnell-Lader: Oppo Reno 4 Pro
Das Oppo schneidet im Test zwar nur durch-
schnittlich ab, der Akku ist aber nach nur
38 Minuten wieder voll – rekordverdächtig
Max mit 14:16 Stunden. Den schwächsten
Akku hat das Oppo vom Tabellenende, das
auf nur 10:37 Stunden kommt. Alles in al-
lem sind die Laufzeiten vertretbar, einen
Langläufer findet man unter den Smart-
phone-Flaggschiffen aber nicht.
Alle Smartphones taugen zum schnellen
Aufladen, aber nur Android-Modelle brin-
gen dazu die entsprechenden Netzteile mit,
da Apple mittlerweile auf dieses Zubehör
verzichtet. Im Durchschnitt sind die Geräte
nach 30 Minuten wieder bis zu 40 bis 60
an dieser Stelle besonders positiv auffallen
– allen voran das Oppo, dass dank seines 65
Watt starken Lademoduls nach nur 38 Mi-
nuten wieder voll ist. Ebenfalls überzeu-
gend ist das OnePlus mit 40 Minuten und
das Huawei Mate 40 Pro mit 55 Minuten La-
dezeit. Der Trend zu immer leistungsstär-
keren Lademodulen wird besonders von
den chinesischen Herstellern verfolgt.
Schnappschuss im Visier
Die Kamera der iPhone-12-Reihe hat sich
im Vergleich zum iPhone 11 kaum verän-
dert – alle Modelle verfügen über eine
Dual- oder Triple-Kamera, die recht solide
Aufnahmen macht. Im 12er Pro sitzt zudem
einen Lidar-Sensor, eine Laser-Kamera,
deren Nutzen sich aber erst mit passenden
Apps erschließt. Qualitativ liegen die bei-
den Pro-Modelle über den anderen
iPhone-Varianten, doch im Vergleich mit
den Android-Flaggschiffen ziehen sie in
fast jeder Bildmessung den Kürzeren. Be-
sonders Samsung zeigt das eindrucksvoll:
Ist der günstige Testsieger nur mit einer
guten Dreifach-Kamera ausgestattet,
kommen die Ultra- und Plus-Versionen
mit einem riesigen Vierfach-Kameramo-

1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. Platz 6. Platz

Smartphones Samsung Galaxy Samsung Galaxy Samsung Galaxy Huawei Apple Apple
im Überblick S20 FE 5G S20 Ultra 5G S20 Plus 5G Mate 40 Pro iPhone 12 Pro Max iPhone 12 Pro
Preis (ca.) 620 Euro 930 Euro 1.220 Euro 1.200 Euro 1.340 Euro 1.240 Euro
Gesamtnote 1,2 1,3 1,3 1,3* 1,3 1,4
Leistung (20%) 1,2 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0
Ausstattung (20%) 1,3 1,3 1,3 1,2 1,5 1,5
Akku (20%) 1,1 1,6 1,5 1,6 1,1 1,3
Display (20%) 1,2 1,1 1,1 1,3 1,3 1,4
Kamera (20 %) 1,2 1,1 1,1 1,1 1,6 1,6
TECHNISCHE DATEN
Betriebssystem Android 10 Android 10 Android 10 Android 10 iOS 14 iOS 14
Prozessor Snapdragon 865 Exynos 990 Exynos 990 Kirin 9000 Apple A14 Apple A14
Prozessortakt / Arbeitspeicher 2,84 GHz / 6 GB 2,73 GHz / 12 GB 2,73 GHz / 12 GB 3,13 GHz / 8 GB 3,1 GHz / 6 GB 3,1 GHz / 6 GB
Speicher nominell / frei 128 GB / 107,2 GB 128 GB / 108,3 GB 512 GB / 465,8 GB 256 GB / 225,7 GB 256 GB / 238,3 GB 256 GB / 238,3 GB
Speicherslot / Dual SIM ●/● ●/● ●/● ●/● ○/● ○/●
WLAN / Bluetooth / NFC WiFi 6 / 5.1 / ● WiFi 6 / 5.0 / ● WiFi 6 / 5.0 / ● WiFi 6 / 5.2 / ● WiFi 6 / 5.0 / ● WiFi 6 / 5.0 / ●
USB Typ-C-USB 3.1 Typ-C-USB 3.1 Typ-C-USB 3.1 Typ-C-USB 3.1 Lightning Lightning
Kabellos laden / Schnelllade-Netzteil ●/● ●/● ●/● ●/● ●/○ ●/○
Display-Diagonale 6,5 Zoll 6,9 Zoll 6,7 Zoll 6,7 Zoll 6,7 Zoll 6,1 Zoll
Display-Auflösung 2.400 x 1.800 Pixel 3.200 x 1.440 Pixel 3.200 x 1.440 Pixel 2.772 x 1.344 Pixel 2.778 x 1.284 Pixel 2.532 x 1.170 Pixel
Display-Typ / Bildfrequenz OLED / 120 Hz OLED / 120 Hz OLED / 120 Hz OLED / 90 Hz OLED / 60 Hz OLED / 60 Hz
Schutz / Fingerabdruck / Face-Lock IP68 / ● / ● IP68 / ● / ● IP68 / ● / ● IP68 / ● / ● IP68 / ● / ○ IP68 / ● / ○
Gewicht 190 g 220 g 186 g 215 g 226 g 187 g
Abmessungen 160 x 75 x 9,9 mm 176 x 76 x 11 mm 162 x 74 x 9,1 mm 163 x 75 x 11 mm 161 x 78 x 10,2 147 x 72 x 9,2 mm
Haupt- / Selfie-Kamera / 4K-Videos 12,2 MP /10,0 MP / ● 12,0 MP /39,9 MP / ● 12,2 MP /10,0 MP / ● 12,6 MP /13,0 MP / ● 12,2 MP /12,2 MP / ● 12,2 MP /12,2 MP / ●
TESTWERTE & BENCHMARKS
Ladestand nach 30 Minuten 54 % 56 % 34 % 82 % 58 % 55 %
Online-Laufzeit / Ladedauer 14:35 h / 1:33 h 11:26 h / 1:28 h 11:41 h / 1:28 h 11:05 h / 0:55 h 14:16 h / 1:33 h 12:17 h / 1:48 h
Ladezeit PDF per WLAN / GFX-Bench 3,6 s / 52 fps 3,5 s / 50 fps 4,5 s / 50 fps 2,9 s / 72,0 fps 1,5 s / 78,9 fps 1,4 s / 74,2 fps
Display-Helligkeit 919 cd/m2 979 cdd/m2 970 cd/m2 804 cd/m2 838 cd/m2 797 cd/m2

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. ● ja ○ nein
58 > * Eingeschränkte Bewertung ohne Abzüge wegen der fehlenden Googledienste 02 > 2021 > CHIP
 SMARTPHONES < TEST

dul, das von Makro- bis zur Teleaufnahme Vivo und Oppo setzen noch auf USB 2.0,
alles in den Fokus bekommt. Die Testauf- der Rest auf USB 3.1. Das Freischalten des
nahmen überzeugen durch starke Farben Displays erfolgt per Fingerabdruck oder
und einen hohen Detailgrad. Gesichtserkennung. Nur die iPhones ver- Testsieger

An diese Brillanz reicht im Testfeld nur zichten nach wie vor auf einen Finger-
Unabhängige Tests seit 1978

das Huawei Mate 40 Pro mit seiner Leica- abdrucksensor. Neben NFC und Bluetooth
Dreifach-Kamera heran. Fairerweise sei bieten fast alle Smartphones WiFi 6, ledig- Preistipp
aber gesagt: Alle Smartphones in unserem lich Google, Vivo und Oppo setzen noch auf Unabhängige Tests seit 1978

Testfeld machen im Vergleich zu älteren das in die Jahre gekommene WiFi 5.

oder preiswerteren Modellen recht or-
dentliche Schnappschüsse.
Auf Netto-Speicherkapazität achten
Die Speicherausstattung der getesteten
Smartphones reicht von 128 bis 512 GByte
beim Galaxy S20 Plus. Das sind Brutto-
Werte, die durch das Betriebssystem, Apps
und Bloatware je nach Modell um bis zu
20 bis 50 GByte reduziert werden. Das gilt
es vor dem Kauf zu beachten, da nur die
Samsung-Handys, das Huawei und das
Sony einen Erweiterungsschacht für Spei-
cherkarten besitzen. Vor allem bei Model-
len mit 128 GByte wie dem Pixel 5 kann die
Kapazität schnell zur Neige gehen.
Alle Handys besitzen die Möglichkeit
zur Dual-SIM-Nutzung und verfügen über
eine USB-C-Buchse beziehungsweise ei-
nen Lightning-Anschluss bei den iPhones.
Neu bei den iPhones in diesem Jahr ist
MagSafe (siehe Kasten auf Seite 57), das
jetzt auch als Schnittstelle für kabelloses
Laden verwendet wird. Apropos kabellos:
Sony, OnePlus, Vivo und Oppo verzichten Samsung Galaxy S20 FE 5G
Der Testsieger bietet auch das beste Preis/
auf das Laden per Induktion.
Leistungs-Verhältnis
Fazit
Samsung macht mit dem S20 FE (Fan
Edition) 5G fast alles richtig und präsen-
tiert einen Champion, der auch preiswert
Apple iPhone 12
ist. Apples neue iPhones überzeugen vor
Pro Max
allem durch ihre starke Performance, an Trotz bester
die sonst allenfalls noch das Huawei Mate Leistung im Testfeld
40 Pro heranreicht. Bei den Schlusslich- dank starkem A14-
tern von Google, Vivo und Oppo passt der Prozessor landet
Preis weder zur Leistung noch zur Aus- das beste iPhone 12
stattung, auch wenn die Geräte ab und zu nur auf Platz 5
einige Ausrufezeichen setzen.
redaktion@chip.de c

7. Platz 8. Platz 9. Platz 10. Platz 11. Platz 12. Platz 13. Platz
Sony OnePlus Apple Google Apple Vivo Oppo
Xperia 5 II 8T iPhone 12 Pixel 5 iPhone 12 mini X51 5G Reno 4 Pro 5G
900 Euro 700 Euro 920 Euro 610 Euro 940 Euro 800 Euro 780 Euro
1,4 1,4 1,5 1,5 1,5 1,7 1,8
1,3 1,3 1,0 1,8 1,0 1,7 1,7
1,5 2,4 1,6 1,4 1,6 2,4 2,3
1,3 1,3 1,5 1,6 1,7 1,8 1,8
1,4 1,0 1,5 1,2 1,6 1,2 1,1
1,8 1,6 1,8 1,7 1,9 1,4 1,9

Android 10 Android 11 iOS 14 Android 11 iOS 14 Android 10 Android 10

Snapdragon 865 Snapdragon 865 Apple A14 Snapdragon 765G Apple A14 Snapdragon 765G Snapdragon 765G
2,84 GHz / 8 GB 2,84 GHz / 12 GB 3,1 GHz / 4 GB 2,4 GHz / 8 GB 3,1 GHz / 4 GB 2,4 GHz / 8 GB 2,4 GHz / 12 GB
128 GB / 103,6 GB 256 GB / 224,5 GB 128 GB / 119,1 GB 128 GB / 109,1 GB 128 GB / 119,1 GB 256 GB /228,3 GB 256 GB / 224,7 GB
●/● ○/● ○/● ○/● ○/● ○/● ○/●
WiFi 6 / 5.1 / ● WiFi 6 / 5.1 / ● WiFi 6 / 5.0 / ● WiFi 5 / 5.1 / ● WiFi 6 / 5.0 / ● WiFi 5 / 5.1 / ● WiFi 5 / 5.1 / ●
Typ-C-USB 3.1 Typ-C-USB 3.1 Lightning Typ-C-USB 3.1 Lightning Typ-C-USB 2.0 Typ-C-USB 2.0
○/● ○/● ●/○ ●/● ●/○ ○/● ○/●
6,1 Zoll 6,6 Zoll 6,1 Zoll 6,0 Zoll 5,4 Zoll 6,6 Zoll 6,5 Zoll
2.520 x 1.080 Pixel 2.400 x 1.080 Pixel 2.532 x 1.170 Pixel 2.340 x 1.080 Pixel 2.340 x 1.080 Pixel 2.376 x 1.080 Pixel 2.400 x 1.080 Pixel
OLED / 120 Hz OLED / 120 Hz OLED / 60 Hz OLED / 90 Hz OLED / 60 Hz OLED / 90 Hz OLED / 90 Hz
IP68 / ● / ● k.A. / ● / ● IP68 / ● / ○ k.A. / ● / ● IP68 / ● / ○ k.A. / ● / ● k.A. / ● / ●
163 g 188 g 162 g 151 g 133 g 182 g 172 g
158 x 68 x 9,5 mm 161 x 74 x 9,5 mm 147 x 72 x 9 mm 145 x 70 x 8,6 mm 132 x 64 x 8,9 mm 159 x 73 x 10,2 mm 160 x 73 9,7 mm
12,2 MP / 8 MP / ● 12 MP /15,9 MP / ● 12,2 MP /12,2 MP / ● 12,2 MP /8,0 MP / ● 12,2 MP /12,2 MP / ● 12 MP / 32 MP / ● 12 MP / 32 MP / ●
FOTOS: HERSTELLER

39 % 90 % 57 % 40 % 56 % 56 % 94 %
12:58 h / 2:08 h 12:16 h / 0:40 h 11:48 h / 1:46 h 11:53 h / 2:17 h 11:20 h / 1:40 h 10:54 x 1:03 10:37 h / 0:38 h
3,4 s / 50 fps 3,1 s / 51 fps 1,5 s / 73 fps 4,2 s / 13 fps 1,5 s / 76 fps 11,4 s / 21 fps 5,9 x /21 fps
551 cd/m2 893 cd /m2 617 cd/m2 722 cd/m2 641 cd/m2 903 cd/m2 913 cd/m2

CHIP < 2021 < 02 < 59

TEST > NOTEBOOKS

Intel meldet sich mit

FOTO: HERSTELLER
Tiger Lake zurück
Notebook-Duell zwischen Intel und AMD
Intels neue Tiger-Lake-Architektur gibt den Herstellern viel Spielraum
beim Performance-Modus, und Intels Iris-Grafik rockt. Das reicht, um gegen
Notebooks mit AMD Ryzen 4000 zu bestehen – aber nicht immer
VON ROBERT DI MARCOBERARDINO

K
onnte Intel dem Rivalen AMD lange
Zeit nur hinterherschauen, haben
die Kalifornier mit der Tiger-Lake-
Architektur wieder eine Hardware-Platt-
form am Start, die nicht nur maunzt, son-
dern Krallen zeigt. Ihr Debüt gibt sie in
Notebooks, der Desktop soll 2021 folgen.
Wir lassen drei Tiger-Lake-Modelle – Dell
XPS 13 9310, Schenker Via 14 und MSI
Prestige 14 EVO – gegen die sieben stärks-
ten Ryzen-Notebooks von Lenovo, Asus,
Acer, Huawei und Honor antreten.
Tiger Lake im Boost-Modus
Zwei der neuen Tiger-Lake-Notebooks
(Schenker und Dell) sind mit dem Intel
Core i7-1165G7 ausgestattet, der – wieder
einmal – nur vier Kerne besitzt und mit
2,8 bis 4,7 GHz rechnet. Im MSI tickt der
i7-1185G7: ebenfalls vier Kerne, die je-
doch mit 3,0 bis 4,8 GHz etwas höher ge-
taktet sind. Wie das G7 im CPU-Namen
andeutet, verfügen alle drei Chips über In-
tels von Grund auf neu entwickelte Grafik-
einheit Iris Xe G7, die deutlich mehr Leis-
tung bringt als die Vorgänger. Da das
10-nm-Fertigungsverfahren mittlerweile
ausgereift ist, kann Intel zudem die Basis-
taktrate noch einmal anheben. Trotzdem
bleibt mit der Beschränkung auf vier Pro-
zessorkerne ein großes Handicap im Ver-
gleich zu AMDs aktueller CPU-Generation
Ryzen Mobile 4000.
Ein mögliches Mittel gegen das Handi-
cap stellen die neuen, größeren Toleran-
zen für die TDP (Thermal Design Power)
dar, die Intel auf dieser Plattform erlaubt.
Auf normalen Notebooks liegt die TDP in
der Regel bei 15 Watt. Intel erlaubt zwar
auch bislang schon Performance-Modi, in
denen die Notebooks zeitweise mit 20 oder
in seltenen Fällen mit 25 Watt TDP arbei-
ten. Mit Tiger Lake wird der Boost nicht
nur aktiver nach außen kommuniziert, er
erreicht mit 28 Watt jetzt auch einen deut-
lich höheren offiziellen TDP.
Thermal Design Power ausreizen
Die Notebook-Hersteller trauen Tiger Lake
noch deutlich mehr zu und übertrumpfen
sich bei ihren TDPs. So liegt der Leistungs-
modus des Schenker zwar bei 20 Watt, er
kann aber kurzfristig auf 46 Watt hochgehen.
Und MSI lässt das Prestige 14 Evo schon im
Normalbetrieb bei 36 Watt arbeiten und setzt
im Performance-Modus auf 41,5 Watt. Ob-
wohl das MSI diesen Boost nicht dauerhaft
durchhält, erweist es sich im Test aufgrund
der Basis-TDP als das stärkste Tiger Lake.
Dell hält sich beim Turbo an die Intel-Vor-
gabe und beschränkt ihn auf dem XPS 13
auf 28 Watt. Dadurch fällt der Boost-Zu-
wachs bei den Benchmarks geringer aus:

60 > 02 > 2021 > CHIP

 NOTEBOOKS < TEST

Tiger Lake gegen Ryzen 4 – der Benchmark-Check

Klare Ansage: Das stärkste Ryzen 4 (Huawei MateBook 14) kann das schnellste
Tiger-Lake-Modell (MSI EVO 14) nur im Multi-Thread-Test abhängen

PCMark 8 Creative (Punkte)

Huawei MateBook 14 AMD 6.080
MSI Prestige EVO 14 7.416

PCMark 8 Photo Editing (Punkte)

Huawei MateBook 14 AMD 7.732
MSI Prestige EVO 14
MSI Prestige EVO 14 8.231
Das derzeit schnellste Tiger-Lake-Notebook
3DMark Cloud Gate (Bilder pro Sekunde) überzeugt mit einer tollen Rechenleistung
Huawei MateBook 14 AMD 97
MSI Prestige EVO 14 139

CineBench 20 Single-Thread (Punkte)

Huawei MateBook 14 AMD 488
MSI Prestige EVO 14 574

CineBench 20 Multi-Thread (Punkte)

Huawei MateBook 14 AMD 3.797
MSI Prestige EVO 14 2.269

Im Cinebench 20 Single Thread erreicht AMD überzeugen. Obwohl Tiger-Lake-

das Dell im Performance-Modus 567 und
im Normalbetrieb 545 Punkte. Das Schen-
ker kommt im Vergleich auf 544 Punkte
mit Boost und 464 normal. Wir haben in
der Vergleichstabelle die Ergebnisse im
Boost-Modus hinter die normalen Werte
der Tiger-Lake-Modelle gesetzt – in die
Wertung fließen die Ergebnisse des Nor-
mal-Modus ein.
Aufschlussreich sind die Benchmarks,
welche die Grafikleistung dokumentieren.
Sie zeigen: Die neue Iris-Grafik kann sich
durchaus mit den Radeon-Grafikchips Ve-
ga 6 und Vega 7 messen lassen, kann sie
Huawei MateBook 14 AMD
Notebooks in dieser Disziplin gegenüber
Der Ryzen-4000-Laptop muss sich Tiger Lake
den Ice-Lake-Modellen zugelegt haben,
in vielen Tests geschlagen geben
fehlt es an CPU-Kernen, um den Ryzen-
Laptops mit sechs und acht Kernen etwas
Lange Akku-Laufzeiten
entgegenzusetzen. Ein ganz ähnliches Bild
Insgesamt vier Notebooks in unserem
zeigt sich bei Dell und Schenker. Test erreichen hervorragende Laufzeiten
von 15 Stunden und mehr
Probleme bei der Energieeffizienz
Videobetrieb in Stunden
Bei der Energieeffizienz kommt Tiger Lake Asus
18:23
nicht ganz an Ryzen heran, das zeigt sich ZenBook 14
Schenker
auch an den teilweise etwas aufdring- 17:01
VIA 14
lichen Betriebsgeräuschen. Intel hat den MSI Prestige
15:18
14 EVO
Stromverbrauch bei geringer Last unter Lenovo Think-
15:11
Kontrolle, doch bei anspruchsvollen Auf- Pad T14s

sogar schlagen: So kommt das starke MSI gaben steigt er schnell an. Zwar kommen Acer Swift 3 14:40

im Cloud Gate-Test auf 139 Bilder pro Se- das Schenker mit 17:01 Stunden und das Lenovo
11:47
IdeaPad 5
kunde. Das grafikstärkste Ryzen im Test- MSI mit 15:18 Stunden auf sehr gute Lauf- Acer Aspire 5 11:37
feld (Lenovo T14s) schafft nur 107 Bilder zeiten, aber beide Modelle haben ein spe-
Dell XPS 13 10:28
pro Sekunde. Damit liegt Intel seit langem zielles Energiespar-Display und bezahlen
Honor Magic-
wieder auf Augenhöhe mit AMD und hat das mit einer limitierten Helligkeit. Book Pro
10:26
sogar das Potential, den Konkurrenten Im Vergleich dazu hat AMD mit Ryzen Huawei Mate-
8:58
Book 14
dauerhaft zu überholen. 4000 den Energieverbrauch etwas besser

Tiger Lake gegen Ryzen 4000

Überhaupt sind die kuscheligen Zeiten für
die Ryzen-4000-Überflieger erst einmal
vorbei. Tiger Lake vollbringt zwar keine
Leistungssprünge, aber in Single-Thread-
Benchmarks kann sie den Höhenflug von
AMD stoppen. Das zeigt eindrucksvoll der
Vergleich der beiden stärksten Modelle –
das Huawei MateBook 14 mit AMD und das
MSI Prestige EVO 14 für Intel. Im Normal-
betrieb schneidet Tiger Lake in fast jedem Asus ZenBook 14 Schenker Via 14
Test besser ab (siehe Kasten), nur bei dem Das Zenbook behauptet sich als das Note- Mit über 17 Stunden kommt das Tiger-Lake-
Multithread-Test des Cinebench 20 kann book mit der längsten Laufzeit Notebook nahe an den Spitzenwert heran

CHIP < 2021 < 02 < 61

TEST > NOTEBOOKS

im Griff, wobei erst weitere Tiger-Lake-

Dell strahlt am hellsten
Modelle eine abschließende Bewertung bei
Je höher der Wert, desto besser. Displays
dem Thema ermöglichen werden. unter 250 cd/m2 sind bei bei direkter Son-
neneinstrahlung nur schwer ablesbar
Sparsame Full-HD-Displays
Maximal-Helligkeit in cd/m2
Für die Energieeffizienz insgesamt sind
Dell XPS 13 440
die Faktoren Display-Helligkeit und -Auf-
lösung entscheidend. Dort müssen die Huawei
388
MateBook 14
Hersteller ein gutes Verhältnis zwischen Lenovo
374 Dell XPS 13 9310
sparsam und ausreichend hell erreichen. ThinkPad T14s
Dank der hohen Maximal-Helligkeit lässt
Asus
Das Dell XPS 13 9310 bringt ein brillan- ZenBook 14
370 sich das Display des Dell auch bei schönem
tes 4K-Display mit, das mit 440 cd/m2 zu- Honor Magic- Wetter im Freien problemlos ablesen
329
Book Pro
dem überdurchschnittlich hell ausfällt. Das
Lenovo
ist typisch für die Notebook-Reihe, denn 327
IdeaPad 5
Schenker
Moderne Ausstattung mit USB-C
alle XPS-Modelle haben diese Eigenschaft 295
VIA 14 und Thunderbolt-Support
und eignen sich deshalb sehr gut für den MSI Prestige
277
Einsatz im Freien. Das geht natürlich auf 14 EVO Bei den Ausstattungsmerkmalen gibt es
Kosten der Laufzeit. Das Dell schafft nur Acer Aspire 5 274 kaum Unterschiede zwischen den Tiger-
knapp zehn Stunden und ist unter Volllast Lake-Laptops und ihren Ryzen-Pendants.
Acer Swift 3 225
schon nach der Hälfte der Zeit leer. Bis auf die günstigeren Ryzen-Geräte ha-
Den Kontrast dazu bilden die Modelle ben alle Notebook-Konfigurationen zu-
von Schenker und MSI. Auch das Acer Swift zeit ist der Verbrauch des Displays aus- mindest 16 GByte Arbeitsspeicher, was für
3 erreicht mit Full-HD-Auflösung (1.920 x schlaggebender als die CPU-Architektur. die allermeisten Anforderungen ausreicht.
1.080) und einem Helligkeitswert unter 300 Die Entscheidung, vor der ein Käufer Ebenfalls in dieser Preisklasse Standard ist
cd/m2 deutlich längere Laufzeiten. Das geht steht: Ist er mit lauem Full HD zufrieden eine SSD mit 512 GByte Kapazität. Wer
zum Teil zu Lasten der Praxistauglichkeit, oder will er brillantes 4K wie im Dell oder größeren Speicherbedarf hat, bekommt
denn Texte sind nicht immer problemlos zu WQHD (2.160 x 1.440) wie im Huawei mit den Tiger-Lake-Notebooks einen
lesen. Die Messungen zeigen: Für die Lauf- Matebook 14. microSDXC-Anschluss.

1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. Platz

Lenovo ThinkPad Asus ZenBook 14 Huawei MateBook 14 Schenker VIA Honor MagicBook Pro
Notebooks T14s G1 AMD UM425IA-HM067R AMD (2020) 14-L20fpg (10505623) 2020 (53011GXD)
(20UH001AGE) (90NB0RT1-M02510) (KLVL-WFE9)
im Überblick (53011GRJ)
Preis (ca.) 1.730 Euro 1.130 Euro 1.100 Euro 1.450 Euro 860 Euro
Gesamtnote 1,4 1,4 1,6 1,6 1,6
Leistung (20%) 1,2 1,4 1,0 1,4 1,1
Ausstattung (20%) 1,4 1,9 1,8 1,9 2,1
Display (20%) 1,4 1,3 1,5 1,7 1,5
Handhabung (20%) 1,4 1,2 2,0 1,8 2,2
Akkulaufzeit (20%) 1,4 1,1 1,9 1,4 1,5
TECHNISCHE DATEN
Betriebssystem (getestet mit) Windows 10 Pro Windows 10 Pro Windows 10 Home Windows 10 Pro Windows 10 Home
Prozessor Ryzen 7 PRO 4750U Ryzen 5 4500U Ryzen 7 4800H Core i7-1165G7 Ryzen 5 4600H
8 Kerne 6 Kerne 8 Kerne 4 Kerne 6 Kerne
Prozessorkerne und Takt
mit 1,7 – 4,1 GHz mit 2,3 – 4 GHz mit 2,9 – 4,2 GHz mit 2,8 – 4,7 GHz mit 3 – 4 GHz
Onboard-Grafik Radeon RX Vega 7 Radeon RX Vega 6 Radeon Vega 7 Iris Xe Graphics G7 Radeon RX Vega 6
Arbeitsspeicher / SSD-Kapazität 16 GByte / 512 GByte 16 GByte / 512 GByte 16 GByte / 512 GByte 16 GByte / 512 GByte 16 GByte / 512 GByte
Display: Größe (Zoll) / Auflösung 14,0 / 1.920 x 1.080 14,0 / 1.920 x 1.080 14,0 / 2.160 x 1.440 14,0 / 1.920 x 1.080 16,1 / 1.920 x 1.080
Display: Oberfläche / Touchfunktion matt / ○ matt / ○ spiegelnd / ● matt / ○ matt / ○
SD-Kartenleser / Webcam micro-SDXC / ● micro-SDXC / ● ○/● micro-SDXC / ● ○/●
Netzwerk / WLAN ● / Wi-Fi 6 ● / Wi-Fi 6 ○ / Wi-Fi 5 ○ / Wi-Fi 6 ○ / Wi-Fi 5
USB 3.1: Typ-A / Typ-C 2x / 2x 1x / 2x 2x / 1x 2x / 1x (TB*) 3x / 1x
Displayport via USB-C / HDMI 2x / 1x ○ / 1x 1x / 1x 1x / 1x 1x / 1x
Größe B x T x H (cm) / Gewicht (kg) 33 x 23 x 1,9 / 1,3 32 x 21 x 1,7 / 1,2 31 x 22 x 1,9 / 1,5 32 x 22 x 2 / 1,1 37 x 23 x 2 / 1,7
TESTWERTE & BENCHMARKS
Laufzeit (in Std.): Video/PCMark 8 Work 15:11 / 08:18 18:23 / 13:03 08:58 / 6:44 17:01 / 6:47 10:26 / 9:35
Akkukapazität nach 30 Min. Laden 51 % 37 % 45 % 29 % 44 %
Display: Helligkeit/Schachbrettkontrast 374 cd/m2 / 180:1 370 cd/m2 / 167:1 388 cd/m2 / 183:1 295 cd/m2 / 182:1 329 cd/m2 / 203:1
PCMark 8 Creative (Punkte) 5.615 5.860 6.080 7.097 (7.219 mit Boost) 6.017
3DMark Cloud Gate (Bilder/s) 107 101 97 89 (100 mit Boost) 100
Cinebench 20 Singlethread (Punkte) 471 456 488 464 (544 mit Boost) 453
Cinebench 20 Multithread (Punkte) 2.753 2.199 3.797 1.392 (1.915 mit Boost) 3.241

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. ● ja ○ nein *TB: Thunderbolt
62 > 02 > 2021 > CHIP
 NOTEBOOKS < TEST

schnelle Datenübertragung oder den An-

Tiger-Lake-Gaming
Auch Gaming-Notebooks wie das XMG
CORE 14-L20qxq werden mit den neuen
Tiger-Lake-Chips ausgestattet. Der Ver-
gleich zu Ryzen 4000 fällt jedoch nicht
so überzeugend aus, da die Tiger-Lake-
Architektur vor allem aus der integrier-
ten Iris-Grafik viel Rechenleistung her-
ausholt. Die ist bei Notebooks mit
dedizierter Grafikkarte obsolet.
> Als Gamer im Ultrabook-Format ist
das XMG Core 14 bei uns im Testlabor
gelandet. Es bleibt trotz Nvidia GTX-
1650-Grafik klein und kompakt. Die
meisten Gaming-Notebooks kommen
Die drei Intel-Notebooks sind zudem mit
Wi-Fi 6 ausgestattet, bieten aber keinen
Netzwerkanschluss. Beim USB-Standard
setzen die Tiger-Lake-Modelle auf USB-C.
Eine USB-A-Buchse hat nur das Schenker
an Bord: Jeweils zwei USB-C-Anschlüsse
bringen die Laptops von Dell und MSI mit,
einen Anschluss gibt es beim Schenker. Die
mit einer TDP von 45 Watt und sind
entsprechend leistungsstark, aber auch
laut und groß. Die Tiger-Lake-Gamer
sollen im Idealfall normalen Ultrabook-
Modellen entsprechen, die unter einer
TDP von 28 Watt laufen und dabei leis-
tungsstark, aber auch leise sind.
aktuellen Ryzen-Notebooks stellen in der
Regel einen Mix aus USB-A- und USB-C-
Anschlüssen bereit. So ist unser Testsie-
ger, das ThinkPad T14s von Lenovo, mit
jeweils zwei Anschlüssen pro Variante be-
stückt. Positiv fällt auf, dass alle USB-C-
Buchsen mit dem Thunderbolt-Protokoll
ausgestattet sind und sich auch für die
schluss von externen Displays verwenden
lassen. Beim Dell und dem MSI sind beide
USB-C-Ports mit Displayport belegt. Das
Schenker hat einen Displayport und bietet
auch HDMI.
Fazit: AMD Ryzen bleibt vorn
Tiger Lake ist beeindruckend schnell und
kann Ryzen 4000 in einigen Benchmarks
schlagen. Vor allem die Iris-Grafik leistet
Erstaunliches und kann AMDs Vega-Chips
einholen. Multi-Core-Leistung bleibt da-
gegen die Domäne der Ryzen-CPUs.
Auch beim Preis/Leistungsverhältnis
liegt AMD vorn. Die getesteten Tiger-
Lake-Notebooks von Dell, MSI und Schen-
ker sind zwar gut ausgestattet, aber ver-
gleichsweise teuer. Es wird sich zeigen, ob
das Intel-Geschäftsmodell einen Preistipp
wie das Honor MagicBook Pro möglich
macht. Der Testsieger ist mit dem Lenovo
ThinkPad T14s weiterhin ein Modell mit
AMD-CPU. Nichtsdestotrotz zeigt der Ti-
ger nicht nur Krallen, sondern bringt auch
die Grundvoraussetzung für eine künftige
Thronbesteigung mit.
redaktion@chip.de c

6. Platz 7. Platz 8. Platz 9. Platz 10. Platz

Dell XPS 13 9310 Lenovo IdeaPad 5 MSI Prestige 14 Acer Aspire 5 Acer Swift 3
(2020) (K2NGN) 14ARE05 Evo A11M-005 A515-44-R93E SF314-42-R27B
(81YM001BGE) (0014C4-005) (NX.HWCEV.006) (NX.HSEEG.005)
Ryzen 5 Testsieger
1.900 Euro 800 Euro 1.390 Euro 720 Euro 700 Euro Unabhängige Tests seit 1978

1,7 1,8 1,9 1,9 2,0

1,2 1,3 1,0 1,3 1,6
1,9 1,8 2,1 1,5 2,3
1,5 2,2 1,9 2,6 2,8
1,3 2,2 1,9 2,6 1,7
2,9 1,5 2,7 1,6 1,4

Windows 10 Pro Windows 10 Home Windows 10 Home Windows 10 Home Windows 10 Home Lenovo ThinkPad T14s G1 AMD
Core i7-1165G7 Ryzen 5 4500U Core i7-1185G7 Ryzen 5 4500U Ryzen 3 4300U Ein Sieger mit langer Laufzeit und
4 Kerne 6 Kerne 4 Kerne 6 Kerne 4 Kerne ohne Schwächen, der in allen Kate-
mit 2,8 – 4,7GHz mit 2,3 – 4 GHz mit 3 – 4,8 GHz mit 2,3 – 4 GHz mit 2,7 – 3,7 GHz
Iris Xe Graphics G7 Radeon RX Vega 6 Iris Xe Graphics G7 Radeon RX Vega 6 Radeon RX Vega 5
gorien hervorragend abschneidet
16 GByte / 512 GByte 8 GByte / 512 GByte 16 GByte / 512 GByte 8 GByte / 1.024 GByte 8 GByte / 256 GByte
13,4 / 3.840 x 2.400 14,0 / 1.920 x 1.080 14,0 / 1.920 x 1.080 15,6 / 1.920 x 1.080 14,0 / 1.920 x 1.080
spiegelnd / ● matt / ○ matt / ○ matt / ○ matt / ○
micro-SDXC / ● SDXC / ● micro-SDXC / ● ○/● ○/●
Preistipp
○ / Wi-Fi 6 ○ / Wi-Fi 6 ○ / Wi-Fi 6 Ja / Wi-Fi 5 ○ / Wi-Fi 6 Unabhängige Tests seit 1978

○ / 2x (TB*) 2x / 1x ○ / 2x (TB*) 2x / 1x 1x / 1x
2x / ○ 1x / 1x 2x / ○ ○ / 1x 1x / 1x
30 x 20 x 1,7 / 1,3 32 x 21 x 2,1 / 1,4 32 x 22 x 1,8 / 1,2 36 x 25 x 2,1 / 1,7 32 x 22 x 1,9 / 1,2

10:28 / 4:22 11:47 / 7:57 15:18 / 4:20 11:37 / 7:07 14:40 / 9:12
36 % 41 % 51 % 32 % 46 %
440 cd/m2 / 156:1 327 cd/m2 / 154:1 277 cd/m2 / 180:1 274 cd/m2 / 164:1 225 cd/m2 / 198:1
7.528 (7.529 mit Boost) 5.711 7.416 (7.431 mit Boost) 5.826 5.561 Honor MagicBook Pro 2020
109 (123 mit Boost) 97 139 (141 mit Boost) 90 78 Das Honor liefert für knapp 860
545 (567 mit Boost) 442 574 (572 mit Boost) 453 420 Euro eine starke Performance und
1.948 (2.046 mit Boost) 2.302 2.269 (2.323 mit Boost) 2.297 1.499 ein tolles Display

CHIP < 2021 < 02 < 63

TEST > GRAFIKKARTEN

Gaming auf
höchstem Niveau
Zwölf Grafikkarten im Test
AMD und Nvidia streiten mit einer neuen GPU-Generation um die
Vorrherrschaft in den Gaming-PCs. Im CHIP-Testlabor mussten die
brandneuen Grafikkarten Ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen
VO N T H O R S T E N F R A N K E - H AV E R K A M P

E
ines kann man mit Sicherheit schon
jetzt über das neue Jahr sagen: 2021
werden sich die beiden großen Gra-
fikchip-Hersteller, AMD und Nvidia, einen
ganz heißen Kampf liefern. Denn erstmals
kratzt AMD wieder an Nvidias Leistung-
Thron im Gaming-Bereich. AMD schickt
dazu seine neuen Modelle der RX-Serie
6000 ins Rennen. Nvidia hält mit der RTX-
30-Serie dagegen. Wie seit Jahren üblich
gibt es Grafikkarten von verschiedenen
Herstellern – teilweise übertaktet und mit
unterschiedlichem Speicherausbau.
Wir konnten die neuen Modelle bereits
ausgiebig im Labor testen. Das ist den
meisten Gamern derzeit noch nicht ver-
gönnt. Denn die neuen Grafikkarten sind
reits und freute sich im dritten Quartal
2020 über eine Gewinnsteigerung von
rund 50 Prozent. Kein Wunder, die riesige
Nachfrage übersteigt die Fertigungskapa-
zitäten. So spricht Nvidia davon, dass es
wohl noch Monate dauern wird, bis die
Nachfrage komplett gestillt werden kann.
Nvidia Ampere gegen
AMDs RDNA2-Architektur
Doch lassen wir die profanen Themen wie
Verfügbarkeit oder Preis erst einmal bei-
seite und wenden uns der Technik zu:
Grundlage für Nvidias GPUs der RTX-
30-Serie ist die neue Ampere-Architektur.
Gegenüber der vorherigen Turing-Archi-
tektur, also den Grafik-Chips der GeFor-
durch verdoppelt sich – zumindest theo-
retisch – ebenfalls die Rechenleistung.
Beim Top-Grafikchip käme man so bei 84
Prozessoren auf 10.752 Shader-Einheiten.
Im Flaggschiff Geforce RTX 3090 sind da-
von 10.496 tatsächlich realisiert. Zum Ver-
gleich: Bei der Turing-Architektur waren
es bisher maximal 4.608.
Auch die Anzahl der Transistoren er-
fährt eine deutliche Steigerung: Während
es bei den Turing-GPUs bis zu 18,6 Milli-
arden waren, kommen die Ampere-Mo-
delle auf maximal 28,3 Milliarden. Beim
Chiptakt hat sich dagegen nicht so viel ge-
tan: Die neuen Modelle arbeiten im Boost-
Modus mit rund 1.700 MHz Taktfrequenz
– wie die Vorgänger auch. Ebenfalls fast
FOTO: HERSTELLER

aktuell kaum lieferbar, und wenn doch, ce-20-Serie, hat Nvidia die Anzahl der gleich geblieben ist die Anzahl der Ren-
dann teilweise nur mit erheblichem Preis- CUDA-Kerne pro Streaming-Multipro- der- und Textureinheiten sowie der Ray-
aufschlag. Dennoch profitierte Nvidia be- zessor verdoppelt (von 64 auf 128). Da- tracing-Kerne (RT-Cores). An der Technik

64 > 02 > 2021 > CHIP


Im Testlabor: Vorstoß in neue Dimensionen
Alle Grafikkarten mussten sich im Testla-
bor verschiedenen Benchmarks unterzie-
hen. Wenig überraschend kam es beim
Klassiker 3DMark Fire Strike Ultra zu
neuen Alltime-Rekorden: Dort knackten
die Highend-Karten locker die 10.000er-
Marke. Zum Vergleich: der bisherige Spit-
zenreiter Zotac GeForce RTX 2080 Ti AMP
kam „nur“ auf 8.584 Punkte.
> Am Limit: Interessanter sind jedoch die
Benchmarks, bei denen selbst die neu-
esten GPUs an die Grenze zur Spielbar-
keit gelangen – oder sogar kapitulieren
müssen. Dies war etwa bei Metro: Exodus
mit Extreme-Einstellungen bei UHD-Auf-
lösung der Fall (siehe Grafik). Während
RTX 3080 und 3090 sowie die RX 6900
noch spielbare Frameraten lieferten,
mussten alle anderen hier passen.
> Raytracing: Wählten wir den RTX-Mo-
dus von Metro, bei dem vor allem Raytra-
cing gefragt ist, fielen die AMD-Karten
gegenüber Nvidia deutlich ab.
wurde dennoch geschraubt: Dank Nvidias
Deep Learning Super Sampling (DLSS)
sorgt eine mit einem neuronalen Netzwerk
trainierte Rendering-Technik dafür, dass
Frameraten steigen und die Texturen hüb-
scher und vor allem auch schärfer ausse-
hen. Dazu nutzt DLSS die Tensor Cores der
neuen GPU zum Upscaling.
Nvidia produziert im 8nm-Verfahren,
AMD setzt auf 7-Nanometer-Fertigungs-
technik. Das bedeutet, sie bringen extrem
viele Transistoren auf einer Chip-Fläche
unter. Bei AMDs neuer RDNA2-Architek-
tur sind bis zu 26,8 Milliarden auf dem Die
versammelt. Die Fläche dieses Dies ist
Die neuen GPUs: AMD RDNA2 versus Nvidia Ampere
Hinter den neuen GPUs stehen zwei konkurrierende Architekturen
– mit jeweils deutlich mehr Rechenleistung als die Vorgänger
CHIP < 2021 < 02
GRAFIKKARTEN < TEST
Metro: Exodus UHD Extreme (in fps)
Zotac Gaming GeForce RTX 3090 Trinity 39,1
Asus TUF Gaming GeForce RTX 3080 OC 34,9
MSI GeForce RTX 3080 Gaming X Trio 34,8
Nvidia GeForce RTX 3080 Founders Edition GDDR6X 34,8
Zotac Gaming GeForce RTX 3080 Trinity 33,3
AMD Radeon RX 6900 XT 33,2
AMD Radeon RX 6800 XT 30,4
AMD Radeon RX 6800 26,6
Nvidia GeForce RTX 3070 Founders Edition 25,3
Zotac Gaming GeForce RTX 3070 Twin Edge 25,2
Nvidia GeForce RTX 3060 Ti 22,1
Zotac Gaming GeForce RTX 3060 Ti Twin Edge OC 21,8
Gaming in UHD-Auflösung
Metro: Exodus brachte selbst unsere
Highend-Karten ans Leistungslimit.
Immerhin: Die Frameraten blieben
im spielbaren Bereich
beim „Navi 21“-Chip allerdings auch grö- unterstützt RDNA2 Raytracing nun hard-
ßer als bisher. Daher erhielt die neue Serie wareseitig. Das spiegelt sich jedoch noch
treffenderweise den Spitznamen „Big Na- nicht in unseren Benchmarks wider –
vi“. Die Taktrate erreicht bis zu 2.250 MHz. hierzu gleich mehr.
Insgesamt arbeiten die neuen GPUs
von AMD mit viel weniger Shader-Einhei- Neue GPUs mit extremer Leistung
ten als Nvidia. 5.120 sind es im Topmodell Die Ampere-Riege von Nvidia besteht bis-
Radeon RX 6900 XT. Allerdings ist die Ar- her aus den GPU-Modellen RTX 3060 Ti,
chitektur auch eine andere: So setzen sich RTX 3070, RTX 3080 und RTX 3090. Wie
die Compute Units aus je 64 Shader- und 4 schon von der GeForce-10- und GeForce-
Textureinheiten zusammen. Zudem ver- 20-Serie gewohnt, sind die Modelle mit
baut AMD einen so genannten Infinity der „80“ etwas für Gaming-Enthusiasten
Cache, der den steigenden Bedarf an Spei- mit großem Geldbeutel. „60“ steht dage-
cherbandbreite besser auffangen soll. Im gen für die Mittelklasse. Die RDNA2-Garde
Gegensatz zur ersten RDNA-Generation von AMD setzt sich aus den Oberklasse-
Nvidia DLSS: Rendern mit Köpfchen
Nvidia setzt beim Rendering auf künstliche Intelligenz. Das soll
hohe Auflösungen mit scharfen Bildern ermöglichen
< 65
TEST > GRAFIKKARTEN

AMD RX 6800 XT
AMD RX 6900 klar konkurrenzfähig
der Herausforderer Die große Schwester
Die Grafikkarte hätte das der RX 6800 ist leis-
Zeug, an Nvidias Thron zu tungsmäßig nicht weit
rütteln. Dazu müsste sie aber beim von AMDs Topmodell
Raytracing zulegen RX 6900 entfernt

Modellen RX 6800, RX 6800 XT und RX
6900 XT zusammen. Das bedeutet, güns-
tige Einstiegs-Modelle fehlen bisher noch.
Umso spannender ist, dass AMD und Nvi-
dia von Anfang an ihre absoluten High-
end-Modelle ins Rennen schicken: Radeon
RX 6900 XT und GeForce RTX 3090. Im
klassischen 3DMark „Fire Strike Ultra“
lassen diese Biester alles hinter sich, wobei
AMD die Nase vorne hat. Leistungssieger
wird Zotacs Modell, GeForce RTX 3090
Trinity, weil AMD in den Raytracing-Ben-
chmarks wie „3DMark Port Royal“ schwä-
chelt. Hier muss sich AMD sogar den RTX-
3080-Modellen geschlagen geben.
Dabei wurde DirectXRaytracing (DXR) von
Microsoft mit AMD, Nvidia, Intel und an-
deren Herstellern gemeinsam entwickelt.
Damit sollte Nvidias Quasi-Monopol beim
Raytracing durchbrochen werden. Bisher
sind jedoch so gut wie alle Raytracing-
Spiele auf Nvidias-Hardware entwickelt
worden. Zudem hat Nvidia bei dem Thema
einen großen Entwicklungsvorsprung von
zwei Jahren. Auch eine KI-Unterstützung
wie bei Nvidias DLSS fehlt AMD noch.
Bereit für 4K-Gaming
Alle Karten im Test sind von der Leistung
her prinzipiell bereit für das Spielen am
Wohnzimmer-TV mit einer UHD-Auflö-
sung. Abstriche muss man auf günstigeren
GPUs in den Detail-Einstellungen einiger
Games machen. Von den Anschlüssen her
gibt es keine Probleme: Neben DisplayPort
ist HDMI auf allen Karten Standard. Beim
DisplayPort kommt die Version 1.4 mit der
Display Stream Compression (DSC) zum
Einsatz, bei HDMI die aktuelle Version 2.1.
Wie auf PlayStation 5 und Xbox Series X
profitieren Gamer also von höheren Bild-
wiederholraten, Dynamic HDR und sehr
viel kürzeren Latenzen.
Von Vorteil ist dabei der große Video-
speicher vieler Grafikkarten. Zotac etwa

1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz 5. Platz

Zotac Gaming GeForce Asus TUF Gaming MSI GeForce RTX 3080 Zotac Gaming GeForce Nvidia GeForce RTX
Kategorie RTX 3090 Trinity 24GB GeForce RTX 3080 OC Gaming X Trio 10GB RTX 3080 Trinity 10GB 3080 Founders
GDDR6X 10GB GDDR6X GDDR6X GDDR6X Edition 10GB GDDR6X
im Überblick
Preis (ca. in Euro) 1.700 880 900 900 700
Gesamtnote 1,1 1,4 1,4 1,4 1,4
Leistung (80 Prozent) 1,0 1,3 1,3 1,4 1,3
Lautheit (10 Prozent) 1,4 1,1 1,1 1,0 1,1
Ausstattung (5 Prozent) 1,2 2,4 2,4 1,2 2,4
Leistungsaufnahme (5 Prozent) 3,3 3,0 2,9 3,1 3,0
TECHNISCHE DATEN
Shader-Einheiten 10.496 8.704 8.704 8.704 8.704
Chip-Takt 1.395 MHz 1.440 MHz 1.440 MHZ 1.440 MHz 1.440 MHZ
GPU-Boost-Takt 1.695 MHz 1.785 MHz 1.815 MHz 1.710 MHz 1.710 MHz
TDP 350 Watt 320 Watt 320 Watt 320 Watt 320 Watt
Speichertyp GDDR6X GDDR6X GDDR6X GDDR6X GDDR6X
Speichergröße 24.576 MByte 11.264 MByte 10.240 MByte 10.240 MByte 10.240 MByte
Anschlüsse: Display Port /HDMI 3/1 3/1 3/1 3/1 3/1
Länge der Grafikkarte / blegte Slots 31,8 cm / 3 30,0 cm / 3 32,3 cm / 3 31,8 cm / 3 28,5 cm / 2
TESTWERTE & BENCHMARKS
3DMark Fire Strike Ultra (in Punkten) 12.182 10.977 11.118 10.861 10.929
3DMark Time Spy Extreme (in Punkten) 8.461 7.873 7.900 7.782 7.808
3DMark Port Royal (in Punkten) 12.680 11.538 11.272 11.337 11.386
Shadow of the Tomb Raider Full-HD (fps) 130,0 130,0 132,0 129,0 129,0
Shadow of the Tomb Raider UHD (fps) 91,0 84,0 82,0 83,0 82,0
Far Cry 5 Full-HD (fps) 113,0 111,0 109,0 109,0 110,0
Far Cry 5 UHD (fps) 43,0 40,0 40,0 39,0 39,0
Total War: Warhammer II Full-HD (fps) 78,9 80,9 81,5 75,6 75,2
Total War: Warhammer II UHD (fps) 73,2 69,7 66,3 66,7 66,7
Tom Clancy’s The Division 2 Full-HD (fps) 162,0 160,0 163,0 163,0 146,0
Tom Clancy’s The Division 2 UHD (fps) 80,0 74,0 75,0 72,0 73,0
Mittlere Lautheit Spiele-Betrieb 3,2 Sone 1,9 Sone 1,7 Sone 1,4 Sone 1,8 Sone
Maximale Temperatur 3D-Betrieb (in Celsius) 76 Grad 62 Grad 72 Grad 74 Grad 76 Grad

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. ● ja ○ nein
66 > 02 > 2021 > CHIP
 GRAFIKKARTEN < TEST

Testsieger Preistipp
Unabhängige
1978 Tests seit Unabhängige Tests seit 1978

Zotac Gaming GeForce Nvidia GeForce

RTX 3090 Trinity RTX 3060 Ti
Die Performance des Die günstigste Grafikkarte im
Testsiegers setzt Maßstäbe. Test stammt von Nvidia selbst.
24 GByte superschneller Sie markiert den Einstieg in die
GDDR6X-RAM helfen dabei Mittelklasse

verbaut 24 Gigabyte vom superschnellen
GDDR6X-RAM. GDDR6X hat Micron in
Zusammenarbeit mit Nvidia speziell für
Grafikkarten entwickelt und kommt hier
erstmals zum Einsatz. Dank PAM4-Ver-
fahren sind 19 bis 21 GBit/s pro Pin mög-
lich, insgesamt rund ein Terabyte pro Se-
kunde. AMDs RX 6900 XT bietet immerhin
16 GByte GDDR6. Schlusslicht beim Spei-
cherausbau sind Nvidias 3070er- und
3060er-Modelle mit 8 GByte.
Lautstarke Highend-Karten
AMDs neue Architektur ermöglicht Chips,
die rund 50 Prozent mehr Leistung pro
Watt bringen als die Vorgänger. Dennoch
benötigen alle Highend-Modelle reichlich
Strom. Die maximale Leistungsaufnahme
von AMDs RX 6900 XT lag bei 300 Watt.
Die Zotac mit Nvidias RTX 3090 kam mit
350 Watt sogar noch über diesen Wert.
Erwähnenswert ist schließlich, dass
die Topmodelle von AMD und Nvidia unter
Vollast laut werden. Die Trinity von Zotac
bringt es auf 3,2 Sone, die RX 6900 XT gar
auf 4,3 Sone. Kopfhörer sind da fast schon
Pflicht. Alle anderen Karten des Testfeldes
zeigten sich von der Geräuschentwicklung
eher unauffällig. Im Idle-Betrieb sind die
meisten Modelle gar nicht hörbar.
Spannender Zweikampf
AMDs 6000er-Serie bringt Spannung ins
Grafikkarten-Ranking und bringt wieder
einen echten Wettbewerb bei den High-
end-Modellen. Allerdings reicht es noch
nicht für den Gesamtsieg. Selbst Nvidias
RTX-3080-Modelle liegen noch davor.
Die Oberklasse-Karten sind mit 600
bis 1.700 Euro keine Schnäppchen. Zudem
sind sie derzeit kaum erhältlich. Das gilt
selbst für die beiden RTX-3060-Ti-Mo-
delle. Für rund 400 Euro bieten sie eine
Menge Grafik-Power und sie machen den
Einstieg in die neue Chip-Generation be-
sonders attraktiv. redaktion@chip.de c

6. Platz 7. Platz 8. Platz 9. Platz 10. Platz 11. Platz 12. Platz
AMD Radeon RX AMD Radeon RX AMD Radeon RX Zotac Gaming Nvidia GeForce RTX Zotac Gaming Nvidia GeForce RTX
6900 XT 16GB 6800 XT 16GB 6800 16GB GDDR6 GeForce RTX 3070 3070 Founders GeForce RTX 3060 Ti 3060 Ti 8GB GDDR6
GDDR6 GDDR6 Twin Edge 8GB Edition 8GB GDDR6 Twin Edge OC 8GB
GDDR6 GDDR6
1.000 660 580 560 500 430 400
1,5 1,7 2,0 2,1 2,2 2,5 2,6
1,3 1,5 2,0 2,3 2,3 2,8 2,8
1,7 1,2 1,2 1,0 1,1 1,1 1,0
3,6 3,6 3,6 1,4 2,4 1,4 2,7
2,8 2,7 1,8 1,8 1,5 1,7 1,6

5.120 4.608 3.840 5.888 5.888 4.864 4.864

1.825 MHz 1.825 MHz 1.700 MHz 1.500 MHz 1.500 MHz 1.410 MHz 1.410 MHz
2.250 MHz 2.250 MHz 2.105 MHz 1.725 MHz 1.725 MHz 1.695 MHz 1.695 MHz
300 Watt 300 Watt 250 Watt 220 Watt 220 200 Watt 200 Watt
GDDR6 GDDR6 GDDR6 GDDR6 GDDR6 GDDR6 GDDR6
16.384 MByte 16.384 MByte 16.384 MByte 8.192 MByte 8.192 MByte 8.192 MByte 8.192 MByte
2/1 2/1 2/1 3/1 3/1 3/1 3/1
26,7 cm / 3 26,7 cm / 3 26,7 cm / 2 23,2 cm / 2 24,2 cm / 2 22,5 cm / 2 24,2 cm / 2

13.158 11.991 10.411 8.413 8.449 7.498 7.418

7.778 7.376 6.597 6.195 6.205 5.460 5.565
9.717 8.794 7.567 7.930 7.996 6.808 6.931
143,0 135,0 137,0 131,0 131,0 125,0 126,0
85,0 78,0 69,0 60,0 59,0 54,0 54,0
111,0 105,0 104,0 87,0 86,0 76,0 77,0
37,0 34,0 31,0 28,0 28,0 24,0 24,0
88,6 86,6 86,0 81,9 81,5 77,1 77,2
65,3 57,3 52,5 50,2 49,4 42,8 42,1
169,0 168,0 157,0 142,0 140,0 123,0 125,0
70,0 64,0 57,0 52,0 53,0 43,0 45,0
4,3 Sone 2,4 Sone 2,2 Sone 1,4 Sone 2,0 Sone 1,7 1,5
81 Grad 83 Grad 74 Grad 68 Grad 75 Grad 71 Grad 70 Grad

CHIP < 2021 < 02 < 67

TEST > CHIP365

Gute Luft in

FOTO: HERSTELLER
jedem Raum
Luftreiniger für Zuhause
Im Verlauf der Corona-Pandemie sind Luftreiniger wieder interessant
geworden, weil sie auch Viren stoppen. Doch in erster Linie sorgen sie dafür,
dass wir zu Hause schadstoff- und allergenfrei durchatmen können
VON HEIKO BAUER

S
ie sieht sauber aus, ist es aber nur
selten – unsere Umgebungsluft, von
der wir als Erwachsene rund 11.000
Liter täglich einatmen. Besonders Allergi-
ker können ein Lied davon singen. Außer-
halb von geschlossenen Räumen haben wir
allerdings nur wenig Einfluss auf dieses
Problem. Im Innenraum stehen die Chan-
cen besser, denn moderne Luftreiniger
holen dort Pollen, Feinstpartikel und an-
dere Allergene, aber auch Tierhaare, Staub
und Schadstoffe wie Formaldehyd sowie
im besten Fall auch Gerüche aus der Um-
gebung. Die schädliche Wirkung von Ziga-
rettenrauch lässt sich ebenfalls mindern.
Durch die Corona-Pandemie ist zudem
eine weitere Funktion in den Fokus gera-
ten. Viele der Geräte filtern auch Bakterien
und Viren aus, die in ausgeatmeten Aero-
solen durch die Luft schweben.
Mit der Zeit reichern sich diese immer
mehr an – und stammen sie etwa von ei-
nem Covid-19-Infizierten, können sich
andere Anwesende selbst dann noch an-
stecken, wenn sich die erkrankte Person
nicht mehr im Raum aufhält. Zwar ist im
privaten Bereich die direkte Übertragung
wahrscheinlicher, dennoch kann der Luft-
Elektronikgeräte im Blick
Mit CHIP365 schauen wir über den
Tellerrand hinaus. Wir bewerten
elektronische Haushalts- sowie
Gebrauchsgeräte mit und ohne Chip,
die in den modernen Haushalt ge-
hören und dort regelmäßig ihren
Dienst verrichten.
reiniger einen Vorteil bringen. Natürlich
können die Modelle für den Heimgebrauch
nicht mit den Hochleistungsgeräten mit-
halten, die in Schulen, Wartezimmern
oder Büros zum Einsatz kommen. Sie kos-
ten mehrere tausend Euro. Regelmäßiges
Lüften ist in Coronazeiten also weiter erste
Bürgerpflicht, aber die Heimgeräte kön-
nen eine sinnvolle Ergänzung darstellen.
Lieber etwas mehr ausgeben
Wer sich einen Luftreiniger zulegen
möchte, ist grundsätzlich schon mit unter
100 Euro dabei. Allzu viel erwarten sollte
man von ihnen jedoch nicht. Wirklich gute
Geräte gibt es erst ab 250 Euro, wie etwa
den Soehnle Airfresh Clean Connect 500 –
sehr empfehlenswert. Über eine ordent-
liche Reinigungsleistung hinaus gibt es in
dieser Klasse üblicherweise einen Auto-

68 > 02 > 2021 > CHIP


matikmodus, der über Sensoren auf die
Schadstoffbelastung der Luft reagiert, und
auf eine App-Steuerung muss man meis-
tens auch nicht verzichten.
Üblich ist mindestens ein dreistufiges
Filtersystem, durch das ein Ventilator die
Umgebungsluft einsaugt. Die erste Stufe
ist der Vorfilter. Er besteht aus einem Git-
ter mit einem eingelegten Vlies, das grobe
Verunreinigungen wie Haare oder Staub
zurückhält. Die derart vorgereinigte Luft
passiert dann einen Partikelfilter (HEPA
oder EPA) aus unterschiedlich großen Fil-
terfasern, die engmaschig und ungeordnet
verwoben sind. Seine Wirkung wird mit
dem Abscheidegrad angegeben, der aus-
sagt, wie viele Partikel von 0,1 bis 0,3
Mikrometer Größe der Filter aus der
durchgeleiteten Luft eliminiert.
Diese Dimensionen, in denen sich ge-
fährliche Feinstäube und zahlreiche Viren
bewegen, sind am schwersten zu filtern.
Kleinere oder größere Teilchen stellen eine
geringere Herausforderung dar. Gleiches
gilt auch für allergieauslösende Pollen, die
wenigstens acht, meistens aber zwischen
15 und 40 Mikrometer groß sind.
Filter: EPA, HEPA und UV-Licht
Gute Geräte für den Heimeinsatz sind in
den meisten Fällen mit HEPA-Filtern
(High-Efficiency Particulate Air) der Fil-
terklasse H13 ausgestattet. Sie werden mit
mindestens 99,95 Prozent der oben ge-
nannten Partikel fertig. Bei den Modellen
mit EPA-Filter (Efficient Particulate Air)
sollte dieser auf jeden Fall der Filterklasse
E12 entsprechen. Damit wird ein im priva-
FOTOS: HERSTELLER
Nicht billig, aber seinen Preis wert
Im Preisbereich ab etwa 250 Euro gibt es
leistungsfähige Geräte wie den Soehnle
Airfresh Clean Connect 500
CHIP < 2021 < 02
CHIP365 < TEST
FOTO: JUNHO JI/GETTY IMAGES
Gute Luftreiniger bringen mindestens ein dreistufiges Filtersystem mit. Dabei
wird die Luft zunächst durch den Vorfilter gesaugt, der grobe Verunreinigungen
wie Fussel aufhält. Im Partikelfilter bleiben Schwebstoffe wie Feinstaub und
Pollen hängen, und der Aktivkohlefilter kümmert sich um Gase und Gerüche
ten Bereich immer noch ausreichender tet, der weniger Keime zurückhält als die
Abscheidegrad von 99,5 Prozent erreicht. Konkurrenten mit HEPA-Filter.
Für die weitere Reinigung ist der Ak-
tivkohlefilter zuständig. Aktivkohle ist be- Leistung und Raumgröße
sonders porös und verfügt deshalb über Ein Anhaltspunkt für die Leistung von
eine sehr große innere Oberfläche. Damit Luftreinigern ist die Clean Air Delivery Ra-
lassen sich Gerüche und gasförmige te (CADR). Der Wert sagt aus, wie viele Ku-
Schadstoffe wie Ozon, Weichmacher aus bikmeter Luft pro Minute von Rauch,
Kunststoffen oder Formaldehyd binden Staub und Pollen in bestimmten Partikel-
beziehungsweise abbauen. Im Fall von größen gereinigt werden können. Für die
Formaldehyd setzt Rowenta zuweilen ei- Eignung ihrer Geräte geben die Hersteller
nen „NanoCaptur-Filter+“ ein, etwa im gerne eine maximale Raumgrundfläche
Intense Pure Air Connect PU6080 für rund an. Manche dividieren zu diesem Zweck
400 Euro. Er wandelt das Gas in eine un- einfach den CADR-Wert pro Stunde durch
schädliche Verbindung um. eine Raumhöhe von 2,5 Metern. Wer nicht
Manche Geräte, etwa der De’Longhi AC in einer Standard-Neubauwohnung lebt,
230 für rund 280 Euro, arbeiten zusätzlich muss also umrechnen. Andere Produzen-
mit einem Photokatalysatorfilter, der mit ten berechnen die Fläche, indem sie den
Titandioxid beschichtet ist und mit UV-C- CADR-Stundenwert nach der kanadischen
Licht bestrahlt wird. Der damit ausgelöste Richtlinie mit 0,26 multiplizieren. Dann
Prozess tötet an seiner Oberfläche Viren hilft nur, sich die technischen Daten der
und Bakterien ab. Das Verfahren kommt Geräte vor dem Kauf genau anzusehen.
auch in professionellen Luftreinigern zum Des Weiteren bezieht sich der CADR-
Einsatz, und der De‘Longhi kann damit Wert auf die höchste Leistungsstufe mit
ebenfalls noch einige Krankheitserreger entsprechender Geräuschentwicklung des
zusätzlich eliminieren. Allerdings ist er Lüfters. Planen Sie lieber eine ausreichen-
nur mit einem EPA-E12-Filter ausgestat- de Reserve ein, damit es auf mittlerer Stufe
Antivirenstrahler
Der De’Longhi AC 230 setzt zur
Abwehr von Erregern zusätzlich
auf UV-C-Photokatalyse, verfügt
aber nur über einen EPA-Filter
< 69
 TEST > CHIP365

Schick, sauber und

im Sommer kühl
Der Dyson Pure Cool
Link Tower sieht gut
aus und kann mit der
gereinigten Luft so-
gar für eine frische
Brise sorgen
FOTOS: HERSTELLER

geräuscharm arbeitet. Er reinigt die Luft Siegel für gesundes Wohnen

Farbenspiel
Der NanoCaptur-Filter+ des Rowenta
Intense Pure Air Connect zeigt durch seine
Farbe an, wann er verschlissen ist
noch zügig genug vorangeht, Sie aber bei
Bedarf auch einmal besonders schnell
saubere Luft atmen können.
Soll der Luftreiniger nachts neben dem
Bett zum Einsatz kommen, empfiehlt sich
ein Modell mit besonders leisem Schlaf-
modus. Einen solchen hat der Dyson Pure
Cool Link Tower, der zudem insgesamt
aber nicht nur, sondern bläst sie mit seiner
Ventilatorfunktion bei Bedarf als kühlen-
den Luftstrom durch den Raum. Dabei
verbraucht er verhältnismäßig wenig
Strom und sieht vor allem ziemlich attrak-
tiv aus. Allerdings ist das rund 400 Euro
teure Gerät nur für höchstens 81 Kubikme-
ter Raumvolumen ausgelegt.
Luftreiniger warten
Im Laufe der Zeit nimmt die Leistung der
Filter zwangsläufig ab, weil sie sich mit
Partikeln und Schadstoffen zusetzen. Der
Vorfilter muss aber in der Regel nicht aus-
getauscht werden, sondern kann abge-
saugt oder gewaschen werden.
Rowentas NanoCaptur-Filter verän-
dert mit der Sättigung seine Farbe und
kann anhand einer Farbtabelle beurteilt
werden. Wechselintervalle für die anderen
Einheiten geben die Hersteller entweder in
Zeiträumen oder Betriebsstunden an. Beim
Tausch ist es sinnvoll, die alten Filter mit
Einmal-Handschuhen anzufassen und in
einen luftdicht verschließbaren Beutel zu
packen. Allergiker überlassen den Wechsel
am besten allergiefreien Personen oder
Wer beim Kauf von Einrichtungsgegen-
ständen auf den Blauen Engel achtet, muss
weniger Schadstoffe aus der Luft filtern
tragen zumindest eine Staubschutzmaske.
Ob der Austausch früher oder später nötig
ist, entscheidet letztlich auch die Schad-
stoffbelastung der Raumluft. Am besten ist
es, diese möglichst gering zu halten. Re-
gelmäßiges Staubsaugen etwa verhindert,
dass Allergene immer wieder vom Boden
aufgewirbelt werden.
Eine zu hohe Formaldehyd-Belastung
lässt sich unter anderem durch den be-
dachten Kauf von Möbeln oder Bodenbelä-
gen vermeiden. Produkte mit dem Blauen
Engel sind daraufhin geprüft. Tabakrauch
enthält vergleichsweise viel Formaldehyd,
Feinstaub und zahlreiche andere Stoffe,
welche die Filter besonders schnell ver-
schleißen. Besser ist es also, draußen oder
gar nicht zu rauchen. Gegen Pollen ist so
etwas nicht einfach zu machen, zumal wir
in Coronazeiten auch noch ständig lüften
sollen. Aber dafür gibt es dann ja wieder
den Luftreiniger.
redaktion@chip.de c

Luftreiniger Soehnle Airfresh Rowenta Intense De’Longhi Dyson Pure Cool beurer Philips
Clean Connect 500 Pure Air Connect AC 230 Link Tower LR500 AC2889/10
ab 250 Euro PU6080
Preis Gerät (ca.) ab 250 Euro ab 405 Euro ab 265 Euro ab 400 Euro ab 375 Euro ab 420 Euro
Preis Partikelfilter (ca.) Kombifilter 29 Euro Kombifilter Kombifilter 47 Euro
45 Euro
Preis Aktivkohlefilter (ca.) 49 Euro 24 Euro 55 Euro 75 Euro 35 Euro
TECHNISCHE DATEN (AUSZUG)
App-Steuerung Android/iOS Android/iOS – Android/iOS Android/iOS Android/iOS
Gebläsestufen 4 4 3 10 5 5
Automatik-/Schlafmodus x/- x/x x/- x/x x/x x/x
Leistungsaufnahme max. 65 Watt 60 Watt 80 Watt 52 Watt 75 Watt 56 Watt
FILTERSYSTEM
Vorfilter, EPA-Filter,
Vorfilter, EPA-Filter, Vorfilter, Allergie+-Fil-
Aktivkohlefilter, Vorfilter, HEPA-Filter, Vorfilter, HEPA-Filter, Vorfilter, HEPA-Filter,
Filtersystem Aktivkohlefilter, ter, Aktivkohlefilter,
Nanosilberfilter, UV-C- Aktivkohlefilter Aktivkohlefilter Aktivkohlefilter
UV-C-Licht NanoCaptur-Filter
Photokatalysator
Allergie+-Filter alle 2
HEPA alle 4.800,
Intervalle Filterwechsel laut Kombifilter alle 4.320 Jahre, Aktivkohlefilter Kombifilter alle Kombifilter alle Kombifilter alle 4.320
Aktivkohle alle 2.400
Hersteller Betriebsstunden einmal pro Jahr, Nano- 6 Monate 12 Monate Betriebsstunden
Betriebsstunden
Captur-Filter n. Bedarf

70 > 02 > 2021 > CHIP


Sony VPL-VW590ES
Ganz großes Kino
für Zuhause
W ie heißt das Sprichwort? Wenn Mo-
hammed nicht zum Berg kommt…
Wenn also die Kinos wegen Corona schlie-
ßen müssen, stellt sich die Frage: Kann
man nicht auch in den eigenen vier Wän-
den ein Cineplex-Feeling erzeugen? Man
kann: Filme in 4K-Auflösung gibt es als
Stream über das Internet oder – qualitativ
hochwertiger – auf UHD-Blu-ray. Knack-
punkt ist das Ausgabegerät, denn selbst ein
sehr großer Fernseher ist dafür zu beschei-
den – ein 4K-Beamer muss her. Am besten
der VPL-VW590ES von Sony: Sündhaft
teuer, aber für Cinephile alternativlos.
Denn als einer der wenigen Hersteller
baut Sony Heimkino-Projektoren in voller
4K-Auflösung. Die meisten anderen Bea-
mer behelfen sich mit einer als Pixelshift
vermarkteten Interpolationstechnik, bei
der jeder 4K-Frame aus zwei, um ein Pixel
verschobenen Halbbildern besteht. Letzt-
lich sieht das Ergebnis dieses 4K-Enhan-
cements zwar nicht übel aus, aber ein na-
tives Bild mit 4.096 x 2.160 Bildpunkten ist
deutlich schärfer und plastischer.
Die Projektion im VPL-VW590ES er-
folgt mit Hilfe einer 280 Watt starken
CHIP < 2021 < 02
C H I P E M P F I E H LT < T E S T
Vorsicht: Gerät wird heiß!
Der Sony-Beamer ist dank seines großen
Gehäuses sehr leise, emittiert aber auch
viel Abwärme durch die Außenlamellen
Kontrastreicher als alle anderen
Ein starker Schachbrettkontrast sorgt dafür,
dass keine Bilddetails verloren gehen
Schachbrettkontrast (x:1)
Sony VPL-VW590ES 258
FOTOS: HERSTELLER
Optoma UHZ65 179
Acer VL7860 174
Mehr Farben als alle anderen
Den für HDR-Filme wichtigen Farbraum
DCI-P3 deckt der VW590ES am besten ab
Farbraumabdeckung DCI-P3 (in Prozent)
Sony VPL-VW590ES 90
Optoma UHZ65 85
Acer VL7860 84
Quecksilberhochdrucklampe, deren Licht
von drei LCOS-Modulen reflektiert wird.
Dadurch entstehen keine Helligkeitsver-
SONY Empfehlung
der Redaktion
VPL-VW590ES Unabhängige Tests seit 1978
luste. Da die Steuerleitungen nicht wie bei Preis 7.000 Euro
LCD zwischen, sondern hinter den einzel-
T E C H N I S C H E D AT E N
nen Bildpunkten liegen, erscheint auch PROJEKTION
kein „Fliegengitter“ auf der Leinwand. Projektionstechnik LCoS
Das ist besonders bei großen Bilddiagona- Native Auflösung 4.096 x 2.160 Pixel
len bis zu 7,6 Metern sehr angenehm. Zu- Lichtstrom normal 1.565 Lumen
sammen mit der Bildprozessor-Technik, Kontrast 15.652:1
die Sony auch in seinen OLED-Fernsehern GEHÄUSE
verbaut, setzt der Beamer den aktuellen Abmessungen 50 x 21 x 47 cm
Goldstandard in der Bildqualität. Selbst bei Gewicht 14,0 kg
gedämpftem Tageslicht liefert das Gerät Leistungsaufnahme 389 Watt
noch genug Leuchtstärke für eine kon-
trastreiche Darstellung.
CHIP empfiehlt c
Dank seines großen Gehäuses ist der
Projektor relativ leise. Nur in stillen, ro-
mantischen Kinoszenen stört das Surren Nicht immer zeigt der erste Platz in
des Lüfters ein wenig, wenn man nahe da- unseren Bestenlisten an, dass die-
ran sitzt. Mit fast 390 Watt zieht der VPL- ses Gerät die beste Wahl für jeden
VW590ES gehörig Energie, was sich nicht Zweck und jedes Szenario ist. Unse-
zuletzt durch reichlich Abwärme bemerk- re Empfehlung für den Beamer mit
bar macht. In unmittelbarer Nähe des Ge- der besten Bildqualität im Heimkino
räts wird es spürbar warm. Beim Aufstel- ist der Sony VPL-VW590ES – Platz 2
len sollte man daher unbedingt auf eine in der Top Ten der Beamer.
ungehinderte Wärmeabfuhr achten.
< 71
 T E S T > H A R DWA R E

Beste Saug-leistung
Der Dyson V11 Absolute Extra Pro liefert in un-
serem Labor die bislang beste Saugleistung
eines Akku-Staubsaugers ab. Allerdings ist er
dabei ziemlich laut

Gut
Unabhängige Tests seit 1978

Dyson V11 Absolute

olute Extra Pro naus ein eigener Bodendock dabei sowie
eine praktische Wandhalterung. Um gera-

Der Putz-Profi
de bei längeren Saugaktionen keine Lade-
pause einlegen zu müssen, packt Dyson
einen zweiten Akku dazu.

zum Profi-Preis Leider erweist sich der Akku-Staub-

sauger mit insgesamt 3,1 Kilogramm als
äußerst schwer. Sie sollten sich vorher gut
überlegen, ob sie Putztag und Armtraining

O ptisch unterscheidet sich der Dyson das CHIP-Testlabor eine glatte 1,0 in die- auf denselben Tag legen.

V11 Absolute Extra Pro kaum von der
leicht abgespeckten Variante V11 Absolute:
Jedoch verfügt der Absolute Extra Pro über
eine umfangreichere Ausstattung und –
laut Dyson – einen optimierten Motor.
ser Kategorie. Dank seiner Saugleistung
holte der V11 Absolute Extra Pro 98 Pro-
zent des verteilten Quarzsandes aus dem
Test-Teppich. Aus einer Fuge saugte er 70
Prozent auf. Die geringste Stufe schafft im

Hervorragende Saugleistung, leichte
Reinigung und üppige Ausstattung
 Schwer und ungünstige Gewichtsver-
teilung, im Betrieb sehr laut

Neben dem futuristischen Design besitzt Teppich-Test sogar noch bemerkenswerte Valentin Heisler: Unser Hardware-Experte
der Sauger ebenfalls das farbige und gut 67 Prozent. Selbst auf hartem Untergrund
T E C H N I S C H E D AT E N
ablesbare Display auf der Oberseite. Es bewährte sich der Staubsauger: Nicht ein
Behältertyp Beutellos
zeigt die wichtigsten Informationen wäh- einziges Sandkorn blieb im Power-Modus
Staubbehältervolumen 0,8 Liter
rend des Saugvorgangs an darunter etwa zurück. Selbst, wenn man nur mit mini-
Breite der Düse 25 cm
die Leistung oder die Akkulaufzeit. Zudem maler Leistung saugt, sind es noch akzep-
Ladestandsanzeige Sehr detailliert
können Sie über den Bildschirm jederzeit table 41 Prozent. Allerdings schneidet der
Gewicht, gesamt 3,1 kg
eine praktische Bedienungsanleitung mit V11 Absolute schneidet hier allerdings Akkulaufzeit (min/max) 8 Minuten / 81 Minuten
diversen Tipps abspielen. noch etwas besser ab. Lautheit im Betrieb 19,4 - 36,5 Sone
Setzen Sie dem V11 Absolute Extra Pro Mit den Nachbarn sollte man sich aber Saugkraftregelung 3 Stufen
die beigelegte Torque-Drive-Düse auf, am Putztag gut stellen, denn der Dyson ist Anzahl der Akkus Zwei
passt er die Leistungsstufen (Min, Mid und aufgrund seiner hohen Leistungsfähigkeit W ERT UN G
Max) selbstständig an. Dieser Automatik- in allen Stufen recht laut. Der Staubsauger Gesamtwertung 1,8
modus kann helfen, die Laufzeit des macht seinem Namen alle Ehre: Dyson Staubaufnahme (25 %) 1,0
Staubsaugers zu verlängern. Saugen Sie verpasst dem Extra Pro viele Extras: Sie- Handhabung (25 %) 1,6
nämlich immer im stärksten Modus, hält ben verschiedene Düsen, Walzen und Laufzeit (20 %) 2,5
der Akku gerade einmal acht Minuten. Da- Bürsten sind im Paket enthalten, um jeden Ausstattung (15 %) 1,3
FOTOS: HERSTELLER

gegen reicht die niedrigste Stufe für bis zu Einsatzzweck abzudecken. Ein Ladegerät Lautstärke (15 %) 3,4

81 Minuten Dauersaugen. und eine Zubehörhalterung für das Saug- Top-10-Platzierung 2 von 19
Preis (ca.) 760 Euro
Bei der Staubaufnahme arbeitet der rohr sind ebenfalls mit von der Partie. Im
Dyson überaus gründlich. Folglich vergibt Vergleich zum V11 Absolute ist darüber hi- CHIP-Note Gut (1,8)

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
72 > Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. ● ja ○ nein 02 > 2021 > CHIP
 H A R DWA R E < T E S T

Perfekt für anspruchsvolle Einsteiger

Wenn Sie mit Video- und Fotoauf-
nahmen via Drohne anfangen wollen,
bietet die Mini 2 den perfekte Einstieg:
Assistenten und fertige Programme
übernehmen den Flug und Sie
konzentrieren sich auf Ihr Vorhaben

DJI Mini 2 Bilder und eine störungsfreie Übertra-

gung. Zur Mini 2 gibt es die DJI-Fly-App

Erstklassige
mit einer übersichtlichen Benutzerober-
fläche, die man zusammen mit dem funk-
tionalen Controller und dem Smartphone

Luftaufnahmen nutzt. Mit dabei sind automatisierte Flug-

modi und Quick-Shots, die besonders den
Social-Media-Fans gefallen werden.

K lein, leicht und mit überraschend viel

Leistung: Im Test überzeugt die DJI
ziehungsweise Modellflugversicherung ist
allerdings Voraussetzung. Neben GPS und
 Sehr leicht und kompakt, keine Droh-
nenkennzeichnung notwendig

Mini 2 durch viele gute Eigenschaften. Ei-

ne sehr gut Flugperformance, eine halbe
Glonass bekommt die Mini 2 ihre Positi-
onsdaten zusätzlich über die Satelliten des  Keine Verfolgungsfunktion, keine
Hindernis-Sensorik

Stunde Flugzeit und eine erstklassige Ka- Galileo-Systems. Ein Barometer und eine Thorsten Nowag: Unser Drohnen-Experte
mera machen die Mini 2 zur optimalen nach unten gerichtete Positionskamera
T E C H N I S C H E D AT E N
Drohne für Einsteiger mit hohen Ansprü- sind ebenfalls integriert. Leider verfügt die
Startgewicht 249 Gramm
chen. Da fallen einige Patzer wie eine feh- Mini 2 über keine selbstständige Hinder-
Gefaltet: 138x81x58 mm
lende Hindernis-Sensorik nicht stark ins niserkennung mit Hilfe von Sensoren. Und Abmessungen
Offen: 245x289x56 mm
Gewicht. Die neue Version ist zwar etwas ärgerlicherweise fehlt eine automatische Maximale
5 m/s
teurer als das Vorgängermodell, aber das Motivverfolgung für bewegte Ziele eben- Steiggeschwindigkeit
Maximale
Preis-Leistungsverhältnis finden wir im- falls. Wer also spannende Verfolgungsflü- 3,5 m/s
Sinkgeschwindigkeit
mer noch sehr attraktiv. ge plant, muss diese selbst steuern. Maximale
16 m/s
Das Design der neuen Mini 2 unter- Die Live-Bildübertragung und maxi- Fluggeschwindigkeit
scheidet sich kaum von der ersten Mavic male Reichweite hat DJI auch verbessert: Maximale Flugzeit 31 Minuten
Mini: Die offensichtlichsten Veränderun- So ermöglicht das Übertragungsprotokoll Maximaler
40°
Neigungswinkel
gen sind die neuen Status-LEDs an Vor- Ocusync 2.0 eine störungsfreie Steuerung
Max. Fotoauflösung 12 MPixel
der- und Rückseite. Auch das neue Modell von bis zu 10 Kilometern – allerdings liegt
Max. Videoauflösung 4k (3.840×2.160), 30 fps
ist hellgrau und verfügt über einen Klapp- die maximale Reichweite in Deutschland Fotoformat JPEG/DNG (RAW)
mechanismus, Brushless-Motoren, 4K- nur bei sechs Kilometern beschränkt durch MP4
Videoformat
Kamera und ein Drei-Achs-Gimbal zur die EU konforme Einstellung. In Deutsch- (H.264/MPEG-4 AVC)
Bildstabilisierung. land tritt eine weitere Sonderregelung in Max. Fotoauflösung 12 MPixel
Die faltbare DJI Mini 2 wiegt 249 Kraft: Der Pilot muss sein Fluggerät ohne Max. Videoauflösung 4k (3.840×2.160), 30 fps

Gramm – das macht sie nicht nur sehr Hilfsmittel erkennen und dessen Lage ein- Live-Ansicht 720p mit 30fps

mobil, sondern befreit sie auch noch vom schätzen, was bei der Mini 2 bereits ab ei- E I N S C H ÄT Z U N G
Preis (ca.) 450 Euro
Drohnen-Führerschein sowie einer Kenn- nigen hundert Metern schwerfällt. In un-
zeichnungs-Pflicht. Eine Haftpflicht- be- serem Test hatten wir dadurch stets klare CHIP-Einschätzung Sehr gut

CHIP < 2021 < 02 < 73

T E S T > H A R DWA R E

Asus VA24EHL
Schwacher Monitor
zu niedrigem Preis
Sehr gut Im 24-Zoll-Monitor VA24EHL von ASUS
Unabhängige Tests seit 1978
steckt ein IPS-Panel, das mit maximal
1.920 x 1.080 Pixel auflöst. Für einen Of-
Toshiba Canvio Gaming 2TB fice-Monitor ist das nicht ganz zeitgemäß,
aber das ließe sich unter Umständen ver-

Kompakt und schnell schmerzen. Eine Farbraumabdeckung von

unter 73 Prozent im Adobe-RGB und die
schwache Kontrastwerte trüben den Ge-

F estplatten sind noch lange nicht weg

vom Markt. Wer viel Speicherplatz be-
nötigt, der landet sehr schnell wieder bei
herkömmlichen Magnetplatten, weil der
Preisunterschied zu SSDs gleicher Kapazi-
tät noch ziemlich groß ist. Das gilt beson-
ders für externe Speichermedien. Dass die
HDD-Technologie noch nicht am Ende ist,
zeigt die externe 2,5-Zoll-USB-Festplatte
tergrund achten, wenn Sie das Gerät an-
schließen. Leider fehlt der HDD eine Hard-
ware-Verschlüsselung wie sie Verbatims
Fingerprint Secure 1TB hat. Die 2-TByte-
Version erhalten Sie bereits für unter 80
Euro, also ca. 3,7 Cent pro GByte. Das ist
ein sehr attraktiver Preis für eine Festplat-
te dieser Leistungsklasse.
samteindruck jedoch zusätzlich ein. Allein
die maximale Helligkeit von 340 cd/m2 ist
recht gut. Für den Büro-Alltag sind diese
Eckwerte noch akzeptabel, aber für den
Filmabend oder gar zum Spielen gibt es im
unteren Preissegment bessere Monitore.
Das Gewicht des Bildschirms liegt un-
ter 6 Kilogramm. Er ist höhenverstellbar,
drehbar und besitzt eine Pivot-Funktion,

Toshiba Canvio Gaming 2TB, die im Test-
labor rundum tolle Ergebnisse abliefert.
Die Festplatte liegt mit ihrem Ergebnis
knapp hinter dem Testsieger Canvio Flex
2TB und erhält ebenfalls die Gesamtnote

Ausgezeichnete Performance, die ihn hochkant nutzbar macht. Positiv
attraktiver Preis, Handliche Bauform ist, dass der Monitor eine Bildwiederhol-
rate von bis zu 75 Hertz schafft und AMDs
 Gehäuse nicht rutschfest, keine
Hardware-Verschlüsselung
Freesync-Technik unterstützt.

1,0. Hauptgrund für die hohe Einstufung Valentin Heisler: Unser Hardware-Experte T E C H N I S C H E D AT E N
sind die guten Transferraten: Beim Lesen Diagonale 24 Zoll
T E C H N I S C H E D AT E N
erreicht sie 148 MByte/s, beim Schreiben Display-Format 16:9
Kapazität 2.000 GByte
sind es 144 MByte/s. Abgesehen von denen Display-Typ IPS
Transferrate Lesen 148 MByte/s
der Canvio Flex 2TB sind das unsere bis- Auflösung 1.920x1.080 Pixel
Transferrate Schreiben 144 MByte/s
lang höchsten Messwerte. Pixeldichte 93 ppi
Gewicht 145 Gramm
Die Festplatte wiegt 145 Gramm. Das Abmessungen 78 x 13 x 127 mm
Bildwechselfrequenz 75 Hz
ist leicht, aber im Vergleich zur Konkur- Preis pro GByte 3,7 Cent
Reaktionszeit 5 ms
renz nicht außergewöhnlich. Das Gehäuse Anschluss Helligkeit 340 cd/m2
USB-A
ist schön kompakt gehalten und lässt sich Festplatte Kontrast (maximal) 641:1
Toshiba MQ04UBD200
gut transportieren: 110 mm lang, 79 mm Schachbrett-Kontrast
Drehzahl 5.400 U/min 152:1
(maximal)
breit und 14 mm hoch. Bei der Kompatibi- W ERT UN G
W ERT UN G
lität hebt Toshiba besonders hervor, dass Gesamtwertung 1.0
Gesamtwertung 2,6
die Disk für PlayStation und Xbox geeignet Performance
1,0 Bildqualität (50 %)
Lesen (75 %) 2,8
sei. Damit man sie entsprechend anschlie- Ausstattung (20 %) 3,9
Performance
ßen kann, liegt ein USB-A-Kabel bei. Für 1,0
Schreiben (15 %) Ergonomie (20 %) 1,6
noch mehr Flexibilität (zum Beispiel am Mobilität (10 %) 1,2 Energieeffizienz (10 %) 1,7
Notebook) hätten wir uns ein zusätzliches 2 (siehe 42 (siehe
Top-10-Platzierung Top-10-Platzierung
USB-C-Kabel gewünscht. Das Gehäuse ist CHIP Top 10, Seite 82) CHIP Top 10, Seite 84)
Preis (ca.) 75 Euro Preis (ca.) 120 Euro
nicht rutschfest. Deshalb sollten Sie auf
einen stabilen oder sogar gummierten Un- CHIP-Note Sehr gut (1,0) CHIP-Note Befriedigend (2,6)

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
74 > Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. 02 > 2021 > CHIP
 H A R DWA R E < T E S T

gut
Unabhängige Tests seit 1978

Acer Chromebook Spin 311

Budget-Convertible
mit Schwächen
gut Mit dem Spin 311 bringt Acer ein Chrome-
Unabhängige Tests seit 1978 book für das kleine Budget von unter 250
Euro auf den Markt. Der geringe Preis
Realme 7 macht sich im Test insbesondere in der
mittelmäßigen Performance des Gerätes

Gutes Mittelklasse-Handy bemerkbar: Acer setzt beim Chromebook

Spin 311 leider nicht auf starke Intel- oder
AMD-CPUs. Stattdessen kommt der acht-

S tolze 5.000 mAh fasst der Akku des Re-

alme 7, und damit hält es 14,25 Stun-
den bei regulärer Online-Nutzung durch.
Deshalb sollte selbst auf langen Ausflügen
dem Realme nicht der Saft ausgehen. Nach
etwas über einer Stunde am mitgelieferten
Schnellladenetzteil zeigt der Akku wieder
100 Prozent an. In 30 Minuten schafft es 56
Auch die gemessenen Kontrastwerte und
die Helligkeit erweisen sich als Durch-
schnitt. Mit 48 Megapixel löst die Haupt-
kamera auf, durch Pixel-Binning rechnet
sie die Aufnahmen auf 12 Megapixel. Aller-
dings rangiert ihre Aufnahmequalität nur
zwischen gut und befriedigend.
kernige Mediatek MT8183 zum Einsatz,
welcher auch im Amazon Fire HD 10 Tablet
genutzt wird – er liegt am unteren Ende
der Perfomance-Skala. Der Mediatek ar-
beitet zusammen mit dem vier GByte gro-
ßen Arbeitsspeicher recht langsam und
bringt es im PCMark-Benchtest lediglich
auf 6.753 Punkte. Punkten kann das Chro-


Prozent. Auf kabelloses Laden müssen Sie Lange Akkulaufzeit und gute mebook jedoch mit seinem ansehnlichen
dagegen verzichten. Leistungswerte Touchdisplay sowie einer sehr guten Ak-
Neben der langen Akkulaufzeit punktet kulaufzeit bis zu 15 Stunden. Die Verarbei-
das Realme mit einer guten Leistung: Der
verbaute Mediatek-Prozessor Helio G95  Mittelmäßiges Display und schwache
Kamera
tung in Ordnung: Es ist verwindungsstabil
und auch die passive und damit lautlose
sorgt für eine flotte Darstellung des Dis- Valentin Heisler: Unser Handy-Experte Kühlung gefällt. Leider fehlt der Tastatur
play-Inhalts. Der PCMark-Benchmark er- eine Hintergrundbeleuchtung.
reicht im Test 10.091 Punkte – beachtlich T E C H N I S C H E D AT E N
T E C H N I S C H E D AT E N
für diese Geräteklasse. Abzüge machen wir Betriebssystem Android 10
Displaygröße 11,6 Zoll
bei der Grafik-Performance: Nur 18 Bilder Display Diagonale 6,5 Zoll
Festplatte 64 GByte (eMMC)
pro Sekunde misst GFX-Bench, für an- Display-Typ LCD
Prozessor Mediatek MT8183
spruchsvolle Spiele ist das unzureichend. Arbeitsspeicher 6 GByte
Arbeitsspeicher 4 GByte
Für sonstige Alltagsaufgaben zeigt sich Dual-Sim ja (4G/4G)
Prozessorkerne und Takt 8 Kerne mit 1,6-2 GHz
Speicher (nominell) 128 GByte
das Realme 7 jedoch gut gewappnet. Unser Integrierte Grafik ARM Mali-G72 MP3
Prozessor-Kerne 2+6
anspruchsvolles Test-PDF rendert es in Auflösung der Webcam 720p
USB-Buchse Typ-C USB 2.0
raschen 4,2 Sekunden. Eingaben auf der WLAN Wi-Fi 5
Kopfhörer-Ausgang Klinke 3,5 mm
Nutzer-Oberfläche werden flüssig umge- Gewicht 1,1 Kilogramm
W ERT UN G
setzt. Die 8 GByte Arbeitsspeicher tun dazu W ERT UN G
Gesamtwertung 2,0
ihr Übriges, zum Beispiel beim häufigen Gesamtwertung 2,2
Leistung (20 %) 1,7
Wechseln von Apps. Die Gesamtleistung Ausstattung (20 %)
Leistung (20 %) 4,0
2,5
bewerten wir mit gut. Akku (20 %) 1.1
Akku (25 %) 1,2
Der 6,5-Zoll-Bildschirm ist typische Ausstattung (20 %) 2,5
Display (20 %) 2,0
Stangenware – nicht schlecht, aber auch Handhabung (10 %) 1,7
Kamera (20 %) 2,7
unauffällig. Mit einer Auflösung von 2.400 Display (25 %) 1,7
88 (siehe CHIP Top 10,
Top-10-Platzierung
x 1.080 Pixel löst das LC-Display schön Seite 83) Top-10-Platzierung 6 aus 13
Preis (ca.) 180 Euro Preis (ca.) 260 Euro
scharf auf, die resultierende Pixeldichte
von 404 ppi geht vollkommen in Ordnung. CHIP-Note Gut (2,0) CHIP-Note Gut (2,2)

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
CHIP < 2021 < 02 Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. < 75
T E S T > H A R DWA R E

sehr gut gut gut

Unabhängige Tests seit 1978 Unabhängige Tests seit 1978 Unabhängige Tests seit 1978

Panasonic Lumix DC-S5 Microsoft Surface Book 3 Huawei MatePad Pro

Die Kompakte für Spitzenleistung,
Video-Enthusiasten aber kurzatmig
Die Panasonic DC-S5 beweist sich im Test
als starker Herausforderer der kompakten
Vollformat-Kameras von Sony, Canon und
Nikon. Neben einer konstant hohen Auflö-
sung über alle ISO-Werte hinweg und ei-
ner üppigen Ausstattung überzeugt auch
die gute Bedienbarkeit und die Haptik. Das
3-Zoll-große Display mit seiner hohen
Auflösung von 1,8 Millionen Bildpunkten
beherbergt ein über Touch bedienbares
Einstellungsmenü. Dieses Display ist aus-
klappbar und kann bis zu 180 Grad ge-
schwenkt werden - top für Selbstportraits.
Der elektronische 120-Hz-Sucher löst mit
ca. 2,36 Millionen Bildpunkten angenehm
hoch auf und hat eine Bildfeldabdeckung
von 100 Prozent. Sein Vergrößerungsfak-
tor von 0,74 sorgt für gut erkennbare Mo-
tive. Die Videofunktion der Lumix mit vie-
len Profi-Features sticht besonders positiv
hervor. Das Angebot an Wechselobjektiven
ist leider noch etwas mager.
So leistungsstark wie ein gutes Notebook,
angemessenes Gewicht und der Eindruck
einer gewissen Coolness: Die dritte Ausga-
be des Surface Books überzeugt im Test in
fast jeder Hinsicht. Einzig beim 13,5-Zoll-
Display entdecken wir kleine Schwächen
in den Kontrastwerten und bei der Maxi-
malhelligkeit. Unter dem Strich ist dieses
Gerät eine beeindruckende Technik-De-
monstration, hat aber eine Schwachstelle:
Setzt man das Surface Book 3 rein als Tab-
let ein, erreicht es Laufzeiten, die einfach
nur unterdurchschnittlich sind. Der Grund
dafür ist die leistungsstarke Hardware:
3:10 Stunden beim Schauen von Videos
und 2:21 Stunden beim Surfen sind im Ver-
gleich zu den anderen Tablets bescheiden.
Wenn die Tastatur-Einheit angeklappt ist,
sieht es schon viel besser aus, da Windows
10 beide Akkus zusammenschaltet: 11:32
Stunden Video schauen und 8:58 Stunden
Websurfen sind möglich.
Gute Technik, doch
Google-Apps fehlen
Obwohl das Huawei MatePad Pro eine ge-
rade für die Preisklasse starke technische
Ausstattung bereit hält, fällt sein Nutzen
durch die fehlenden Google-Dienste ganz
schön ab. Hinzu kommt die fragwürdige
Verpflichtung, die NM-Card von Huawei
anstatt einer herkömmlichen SD-Card als
Speichererweiterung zu verwenden. Aktu-
ell sind diese NM-Cards etwa doppelt so
teuer, wie SD-Cards mit dem gleichem
Speicherplatz. Das alles finden wir sehr
bedauerlich, denn das 10,8-Zoll-Display
mit seinen schmalen Rändern präsentiert
knallige Farben und eine hohe Auflösung.
Die Performance des Tablets überzeugt
und die Akkulaufzeiten fallen gut aus. Tol
ist auch, dass Tastatur und Stift schon im
Preis inbegriffen sind - das ist alles andere
als selbstverständlich. Wer über den feh-
lenden Playstore und die NM-Karten hin-
wegsehen kann, bekommt daher ein gutes
Tablet zum sehr fairen Preis.

T E C H N I S C H E D AT E N
T E C H N I S C H E D AT E N T E C H N I S C H E D AT E N
Display Diagonale 13,5 Zoll
Maximale Auflösung 6.000 x 4.000 Pixel Betriebssystem Android 10
Prozessor Intel Core i7-1065G7
Effektive Pixel 24 MPixel CPU HiSilicon Kirin 990
CPU-Kerne 4 Kerne
Sensorgröße 35,6 x 23,8 mm CPU-Kerne 2+2+4 Kerne
Arbeitsspeicher 32 GByte
Kameraklasse DSLM GPU Mali-G76 MP16
Flash-Speicher 512 GByte
ISO-Bereich 50 - 204.800 Arbeitsspeicher 6 GByte
WLAN 802.11ax
Video-Auflösung 3.840 x 2.160 Pixel Flash-Speicher 128 GByte
Kartenleser SD-Card
Objektiv-Fassung Leica L WLAN 802.11ac
Nvidia GeForce GTX
Abmessungen 133 x 97 x 82 mm Grafikchip Bluetooth 5.1 LE
1650 Max-Q
Gewicht 714 Gramm Kopfhörer-Ausgang Typ-C
710g (Tablet),
Gewicht
Belichtungsmessung 1.728-Zonen 920g (Tastatur) Display 10,8 Zoll (2.560 x 1.600)
W E RT U N G W ERT UN G W ERT UN G
Gesamtwertung 1,4 Gesamtwertung 1,8 Gesamtwertung 1,7
Bildqualität (40 %) 1,5 Leistung (25 %) 1,0 Display (35 %) 1,6
Ausstattung (35 %) 1,3 Mobilität (25 %) 3,2 Leistung (25 %) 1,8
Geschwindigkeit (10 %) 2,0 Ausstattung (25 %) 1,7 Ausstattung (20 %) 2,1
Videoqualität (15 %) 1,3 Display (25 %) 1,5 Akku (20 %) 1,4
11 (siehe CHIP Top 10, 6 (siehe CHIP Top 10, 11 (siehe CHIP Top 10,
Top-10-Platzierung Top-10-Platzierung Top-10-Platzierung
Seite 82) Seite 85) Seite 85)
Preis (ca.) 1.900 Euro Preis (ca.) 2.200 Euro Preis (ca.) 450 Euro
CHIP-Note Sehr gut (1,4) CHIP-Note Gut (1,8) CHIP-Note Gut (1,7)
sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. ● ja ○ nein
76 > 02 > 2021 > CHIP

gut
Unabhängige Tests seit 1978
Marmitek TV Anywhere
Wireless HD
Leistungsstark und
stromsparend
Der Marmitek TV Anywhere Wireless HD
erweist sich im Test als ein hervorragen-
der HDMI-Transmitter, allerdings mit ein
paar Schwächen in der Ausstattung. Er un-
terstützt zum Beispiel nur HDMI 1.3 statt
HDMI 1.4. Dafür wird das Full-HD-Bild
aber auch auf längeren Distanzen zuver-
lässig übertragen und der Stromverbrauch
fällt gering aus. Zudem verfügt das Gerät
über einen Netzschalter, um es bei Bedarf
gänzlich vom Stromnetz zu trennen. Der
Preis von unter 200 Euro finden wir für
diese Leistung mehr als überzeugend.
(Platz 3 von 8; Preis: ca. 175 Euro)
CHIP-Note: Gut (2,3)
gut
Unabhängige Tests seit 1978
Bowers & Wilkins PX7
ANC-Kopfhörer mit
vollem Klang
Der PX7 von Bowers & Wilkins überzeugt
mit einem vollen und satten Klang. Nur bei
genauerem Hinhören, fällt eine gewisse
Basslastigkeit in dem ANC-Modus auf, die
zum Teil unnatürlich wirkt. Zwar ist der
PX7 mit rund 320 Euro recht teuer geraten,
aber er rechtfertigt den Preis durch eine
hochwertige Verarbeitung, eine gute Ge-
räuschunterdrückung sowie Features wie
dem Näherungssensor. Als sehr gut beur-
teilen wir die lange Laufzeit von maximal
29 Stunden. Der Kopfhörer läuft immerhin
noch 27:31 Stunden am Stück, wenn die
Geräuschunterdrückung aktiviert ist.
(Platz 15 von 32; Preis: ca. 320 Euro)
CHIP-Note: Gut (1,9)
CHIP < 2021 < 02
Husqvarna Automower
435X AWD
Kein Abhang ist
ihm zu steil
Der Rasenmähroboter schafft Steigungen
bis zu 70 Prozent – Extreme Steilhänge
sind sein Metier. An unserem Test-Hang
hat er bei einer Steigung von 49 Prozent
keinerlei Probleme gezeigt. Wenn man be-
denkt, mit welchen Aufwand solche Flä-
chen auf konventionelle Art gepflegt wer-
den müssen, ist der relativ hohe Preis sehr
wohl gerechtfertigt. Bei der Ausstattung
und der Bedienung sehen wir aber kleine
Lücken. Die Bedienung am Husqvarna Au-
tomower 435X AWD selbst ist doch eher
von schlichter Natur. Wer die App nutzt,
erhält deutlich mehr Komfort. (Keine Bes-
tenliste; Preis: ca. 5.100 Euro)
sehr gut
Unabhängige Tests seit 1978
Fitbit Sense
Ausstattung Top,
Musik leider Flop
Die Sense von Fitbit ist die am besten aus-
gestattete Fitness-Uhr dieses Herstellers
mit Fokus auf Gesundheit. Neben Puls,
Stress und Schlaf misst der Tracker auch
den Blutsauerstoff, zudem hat er ein EKG
integriert. Die Genauigkeit der Sense ist
gut, die Ausstattung fast einwandfrei. Uns
stören nur Kleinigkeiten wie etwa die aus-
baufähige Akkulaufzeit oder die einge-
schränkte Vielfalt bei den Musikfeatures:
Wer nämlich ohne Smartphone Musik hö-
ren will, muss ein Deezer-Premium-Abo
abschließen. Auf anderem Weg gelangen
keine Musikdateien auf die Uhr.
(Platz 1 von 36; Preis: ca. 280 Euro)
CHIP-Note: Sehr gut (1,2)
H A R DWA R E < T E S T
gut
Unabhängige Tests seit 1978
Monster Tulpar T5
Gaming-Laptop mit
Gelingen-Garantie
In der Bestenliste der Gaming-Notebooks
sticht das Monster Tulpar T5 V19.2 durch
sein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis he-
raus. Für schlappe 1.500 Euro erhält man
aktuelle Technik, solide Gaming-Power
und ein sehr gutes Full-HD-Display mit
15,6-Zoll Diagonale. In unserem Testgerät
steckt ein Intel Core i7-10750H sowie eine
separate Nvidia RTX 2060. Dazu verspricht
Monster die Rücknahme des direkt beim
Hersteller gekauften Notebooks innerhalb
von 30 Tagen, sollte ein Spiel nicht zur Zu-
friedenheit des Kunden laufen. Dieses An-
gebot ist mehr als fair.
(Platz 9 von 16; Preis: ca. 1.500 Euro)
CHIP-Note: Gut (1,8)
sehr gut
Unabhängige Tests seit 1978
Samsung GQ65Q80T
Gutes Bild zum
fairen Preis
Der Samsung GQ65Q80T präsentiert sich
in unserem Testlabor als guter 4K-/UHD-
Fernseher mit 65 Zoll Bilddiagonale. Das
Display mit HDR10+-Unterstützung kann
durch eine hohe Helligkeit und satte Far-
ben überzeugen. Sollten Sie ihren Fernse-
her öfter von der Seite betrachten, müssen
Sie mit Verlusten bei der Bildqualität rech-
nen: Kontrast und Farbe lassen schnell
nach. Das beste Bild erhalten Sie, wenn Sie
direkt davor sitzen. Die Ausstattung des
Q80T ist in Ordnung, die Energieaufnah-
me prima. Für die Leistung ist der Fernse-
her zu einem guten Preis zu haben .
(Platz 22 von 64; Preis: ca. 1.400 Euro)
CHIP-Note: Sehr gut (1,7)
< 77
T E S T > S O F T WA R E

sehr gut
Unabhängige Tests seit 1978

Techsmith SnagIt 2021

Professionelles
Capture-Tool
gut
Wie seine Vorgänger besteht die aktuelle
Unabhängige Tests seit 1978
Version des Capture-Tools SnagIt aus zwei
Teilen – dem eigentlichen Capture Tool,
Corel Roxio Creator NXT Pro 8 das ausgewählte Inhalte vom Bildschirm
als Bild oder Video einfängt und einem

Nachbrenner mit besserer Editor, in dem sich das Ergebnis auf viel-
fältige Weise bearbeiten lässt. Doch auf

Soundbearbeitung
den zweiten Blick stellt man einige will-
kommene Verbesserungen fest. So lassen
sich mit dem Vergrößerungstool Bereiche

M it der aktuellen Version der Roxio-

Creator-Suite bringt Corel mehr als
15 Programme und Tools unter ein ge-
meinsames Dach. Die Programme bieten
alles, was Sie zum Bearbeiten, Kopieren,
Konvertieren, Erstellen und Brennen digi-
taler Inhalte aller Art benötigen. Die Ober-
fläche hat Corel schon etwas aufgefrischt.
Ansonsten präsentiert sie sich aber in der
gewohnten Struktur, die einen schnellen
ne Bilder automatisch auszuwählen. Die
fertige Slideshow kann als H.264 oder
auch im HEVC-Format exportiert werden.
In früheren Versionen von Roxio Creator
legte Corel der Pro-Version eine ältere
Ausgabe der guten Bildbearbeitung
PaintShop Pro bei – diesmal ließ man sich
nicht lumpen und gibt dem Pro-Käufern
das aktuelle PaintShop Pro 2020 mit.
nicht nur vergrößern, sondern auch als ei-
ne Vergrößerung beliebig platzieren.
Bei der Vereinfachen-Funktion kön-
nen Objekte in einem Bild graphisch stark
simplifiziert werden, um ablenkende visu-
elle Informationen elegant auszublenden.
Einzelne Bereiche lassen sich von der Ver-
einfachung ausnehmen, um den Blick auf
wichtige Informationen zu lenken. So
können Tutorials und Dokumentationen

und aufgabenorientierten Zugriff auf die
verschiedenen Funktionen ermöglicht.
In den Programmteilen sind die Neue-
rungen überschaubar. Uns überzeugen be-
sonders die Verbesserungen des Sound-

Umfangreiche Sammlung verschiede- deutlich professioneller gestaltet werden
ner Multimedia-Programme als vorher. Verbessert hat Techsmith auch
die Möglichkeiten zur Erstellung von
 An manchen Stellen optisch etwas
angestaubte Bedienoberfläche
Schemata und Stilen.

Editors, der jetzt mit einer automatischen Giesbert Damaschke: Unser Grafik-Experte
T E C H N I S C H E D AT E N
Rauschunterdrückung arbeitet. Praktisch Windows 8, 10; macOS
Betriebssystem
finden wir auch das Time-Stretching, bei T E C H N I S C H E D AT E N ab 10.14
der sich ein Soundclip verlängern oder Betriebssystem Windows 10 alle gängigen
Rippen, Brennen, Formate Grafikformate;
verkürzen lässt, ohne die Tonhöhe zu ver- animierte GIFs, MP4
Audio-, Bild- und
ändern. Das ist sinnvoll, um zu kurze oder Module
Videobearbeitung, Pfeile, Text, Callouts,
Markierungen
zu lange Soundclips an die Videolaufper- Archivierung, Backup Formen u.a.
fekt anzupassen, ohne dass eine Manipu- PaintShop Pro 2020, Rahmen, Schatten,
Zusatzprogramme Effekte
WinDVD Lite u.a. Perspektive, Farben u.a.
lation hörbar ist. Auch die Tonhöhe lässt
alle gängigen Online- Google Drive, Dropbox,
Import und Export
sich ändern, damit Sounds (leicht) tiefer Dateiformate Anbindungsoptionen YouTube u.a.
oder höher klingen. Ob die Manipulation W ERT UN G W ERT UN G
erkennbar ist, hängt natürlich davon ab, Gesamtwertung 1,9 Gesamtwertung 1,5
wie stark man die Frequenzen verändert. Funktionsumfang (50 %) 1,8 Funktionsumfang (50 %) 1,5
Neu hinzugekommen ist das Highlight Bedienung (25 %) 2,1 Bedienung (25 %) 1,7
Reel, ein Programm, zum schnellen und Performance (20 %) 2,1 Performance (20 %) 1,4

einfachen Erstellen von Dia-Shows. Dabei Dokumentation (5 %) 1,9 Dokumentation (5 %) 1,7

Preis (ca.) 100 Euro Preis (ca.) 50 Euro
unterstützt das Programm den User und
setzt Gesichtserkennung ein, um gelunge- CHIP-Note gut (1,9) CHIP-Note sehr gut (1,5)

78 > 02 > 2021 > CHIP

 S O F T WA R E < T E S T

sehr gut
Unabhängige Tests seit 1978

gut gut Lexware buchhaltung 2021

Buchhaltung für
Unabhängige Tests seit 1978 Unabhängige Tests seit 1978

LibreOffice 7.0.3 M+T Perfect PDF 11 Premium

Kleinbetriebe
Die freie Office- Qualitäts-PDFs Die Lexware-Buchhaltung genügt selbst

Alternative erzeugen professionellen Ansprüchen, ist aber dank

Der OpenOffice-Ableger LibreOffice kann
mittlerweile auf eine aktivere Community
zählen als der Ahnherr. In der aktuellen
Version 7.0.3 haben die Entwickler wie ge-
wohnt umfangreiches Bugfixing betrieben
und an der Kompatibilität zu Microsofts
Office gearbeitet. Das betrifft den Import
von graphischen Elementen, der besser
gelingt als zuvor. LibreOffice speichert zu-
dem jetzt auch direkt im DOCX-Format
und kann OpenPGP einbinden.
Der Austausch mit MS Office funktio-
niert mit einfachen Dokumenten gut, bei
komplexen Dateien ist das Ergebnis weni-
ger überzeugend: Schriften werden nicht
immer erkannt, Grafiken und Linien falsch
platziert und WordArt-Elemente ignoriert
oder Gliederungen in PowerPoint beim
Import gelöscht. Dank neuer Rendering-
Engine reagiert das Paket aber nun flotter.
Das Interface wirkt antiquiert, aber das tut
Da sich das Tool von Markt + Technik als
Drucker installiert, lassen sich aus jeder
Anwendung mit einer Druckfunktion PDFs
erstellen. In MS Office und OpenOffice ste-
hen sogar Buttons bereit, um komfortabel
die PDF-Funktionen einzusetzen. Im Test
mit einem Word-Text wurden selbst In-
haltsverzeichnisse, Formularfelder sowie
Kommentare korrekt konvertiert. Schrift-
artwahl, Absatzformatierung oder Bilder-
tausch sind schnell erledigt.
Optisch wie funktional lehnt sich das
Programm an bekannte Textverarbeitun-
gen an. Ist die Schrift als nur als Grafik ge-
speichert, springt die Texterkennung ein.
Mit einem Testdokument in guter Qualität
funktionierte das für uns zufriedenstel-
lend. Doch bei schlechten Vorlagen kommt
die OCR an ihre Grenzen – wie auch die der
Konkurrenz. Ein kleiner Bild-Editor und
der übersichtliche Vergleich von zwei
gelungener Anwenderunterstützung, On-
line-Training und integriertem Plausibili-
tätscheck recht leicht zu erlernen. In der
neuen Version sind die Supportfunktionen
übersichtlich an einer Stelle zusammen-
gefasst. Anders als bei so manchem Wett-
bewerber können die digitalen Belege auch
revisionssicher gespeichert werden. Auf
die aktuelle Mehrwertsteuererhöhung ist
das Programm ebenfalls vorbereitet; eine
gut ausgestattete und einsteigertaugliche
Lösung. (Preis: 20,76 Euro/Monat)
CHIP-Note: sehr gut (1,2)
gut
Unabhängige Tests seit 1978

der Funktionalität keinen Abbruch. Ange- PDFs machen Perfect PDF 11 Premium zu
sichts des enormen Leistungsspektrums einem komfortablen Hilfsmittel. Abelssoft EverDoc
ist LibreOffice eine ziemlich gute Office-
Lösung für alle, die nicht unbedingt auf T E C H N I S C H E D AT E N
Dokumente
Microsoft angewiesen sind. Betriebssystem Windows 10, 8.1, 8
PDF, PDF/A (erstellen,
digital archivieren
Formate
bearbeiten, teilen)
EverDoc ist ein Ablage-System, das Datei-
T E C H N I S C H E D AT E N PDFs erstellen,
Grundfunktionen bearbeiten, teilen, en aller Art über eine zentrale Suchmaske
Windows, macOS, Linux zusammenfügen
Betriebssystem (alle aktuellen einfach zugänglich macht. Die Dokumente
Versionen) Bildeditor, Kommentar, fügt der Anwender entweder über einen
Extrafunktionen Signatur, interaktive
Writer, Calc, Impress, Formulare PDF-Drucker, einen Scanner oder einen
Module
Draw, Math, Base
Texterkennung (OCR), überwachten Ordner hinzu. Das erstellte
alle gängigen Integration in MS Office,
Unterstützte Formate Sonstiges Archiv lässt sich flott nach Name, Datum
Office-Formate OpenOffice und
Lizenz Open Source Windows Explorer oder Schlagworten filtern. Das kann der
WERT U NG W ERT UN G Windows-Explorer zwar auch, aber Ever-
Gesamtwertung 1,9 Gesamtwertung 1,6 Doc fast zudem beliebige Ordner zusam-
Funktionsumfang (50 %) 1,8 Leistung (45 %) 1,5 men und erlaubt einen Foto-Upload vom
Bedienung (25 %) 2,2 Funktionsumfang (30 %) 1,4 Handy. Ein dickes Manko gibt es: Die Voll-
Performance (20 %) 1,7 Benutzerführung (20 %) 2,0 textsuche zeigt zwar Dateien, aber nicht
Dokumentation (5 %) 1,9 Dokumentation (5 %) 2,3 die genauen Fundstellen an – hier fehlt ei-
Preis (ca.) gratis Preis (ca.) 45 Euro ne Vorschau. (Preis: ca. 40 Euro)
CHIP-Note gut (1,9) CHIP-Note gut (1,6) CHIP-Note: gut (2,4)

CHIP < 2021 < 02 < 79

TEST > APPS

Halide - RAW Manual Camera

Intuitive RAW-Kamera
D iese Kamera-App soll anspruchsvolle
Fotografie möglichst einfach machen
und will damit bei Gelegenheitsfotografen
wie Profis gleichermaßen punkten. Die
Oberfläche der App ist gut aufgeräumt.
Über Wischgesten lässt sich die Helligkeit
verändern oder der manuelle Fokus ein-
schalten. Beim manuellen Fokus unter-
stützt eine Fokuslupe dabei, die Schärfe
genau einzustellen. Die Tooltips sind sehr
dezent, aber klar und präsent eingebaut
und helfen, die Icons zu interpretieren und
neue Tools kennenzulernen.
Um die Komplexität der RAW-Foto-
grafie zu reduzieren, setzt Halide auf we-
nige, ausgewählte Features. So erzeugt die
App auf Wunsch für jedes Foto eine RAW-
Datei sowie eine voll bearbeitbares JPEG.
Das dauert während der Aufnahme etwas
länger, dafür müssen Sie sich vor der Auf-
nahme nicht für oder gegen den Einsatz
von RAW entscheiden. Per „Instant RAW“
entwickelt Halide Ihre RAW-Fotos auto-
matisch. Damit können auch Einsteiger
schnell gute Resultate erzielen. RAW-er-
fahrenen Nutzern, spart „Instant RAW“
Zeit, weil sie das automatisch entwickelte
Bild als Ausgangspunkt nehmen können
und damit Arbeitsschritte überspringen.
Darüber hinaus liefert Halide zahlreiche
Frühindikatoren für mögliche Problemzo-
nen in der Aufnahme wie Bildrauschen
oder unerwünschte Farbeffekte.
Einzigartig ist, dass diese Indikatoren
in Echtzeit schon mit den RAW-Bilddaten
arbeiten. Das macht Halide zu einer mäch-
tige Foto-App für RAW-Enthusiasten aller
Erfahrungsstufen. Möchten Sie den Funk-
tionsumfangs auch nur ansatzweise er-
schöpfend ausreizuen, erfordert die App
trotz des intuitiven Bedienkonzepts ein
wenig Einarbeitung. Hierfür stellt Halide Wichtige Arbeitshilfe
ein umfassendes Tutorial bereit. Nach ei- Die Funktion „Instant RAW“ automatisiert
ner siebentägigen Testphase können Sie die Entwicklung von RAW-Fotografien und
die App für einmalig 39,99 Euro oder jähr- erleichtert den Einstieg in die Thematik
lich 13,49 Euro weiterverwenden.
System:  39,99 € –
CHIP-Note: gut (2,0)

Widgetsmith Just Press Record DWI: Tageszähler

Werkstatt für
iOS-Widgets
Die App Widgetsmith will Ihnen mehr Ge-
staltungsmöglichkeiten für die iOS-Ober-
fläche geben (ab iOS 14). Sie wählen eine
Widgetgröße und legen fest, was zu sehen
sein soll. Möchten Sie zu bestimmten Ta-
geszeiten andere Inhalte sehen, hilft eine
Zeitschaltuhr. Das fertig gestaltete Widget
setzen Sie über die iOS-Nutzeroberfläche
auf den Home-Screen. Leider kann Wid-
getsmith nur auf Daten aus Apple-Apps
wie Kalender, Erinnerungen oder die Uhr
zugreifen. Auch Routinen aus Workflows
können Sie sich aktuell noch nicht mit
Widgetsmith anbieten lassen – mager.
System:  gratis –
CHIP-Note: befriedigend (2,7)
Diktiergerät mit
Audiodeskription
Mit„Just Press Record“ nehmen Sie Au-
diofiles auf und verwalten diese. Die auf-
genommenen, gesprochenen Inhalte ver-
schriftlicht die App und legt den Text
zusammen mit der Audiodatei ab. Wurde
dabei ein falsches Wort erfasst, können Sie
dies manuell korrigieren. Sowohl die Auf-
nahme als auch die Transkription können
Sie teilen und exportieren. Wer öfter mit
Diktiergeräten arbeitet, sollte „Just Press
Record“ ausprobieren. Die Transkription
lässt sich gut nutzen, macht die Audiofiles
besser durchsuchbar und erleichtert die
Verschriftlichung von Diktaten.
System:  3,49 € –
CHIP-Note: gut (1,7)
Wie viele Tage
halten Sie durch?
In dieser App geben Sie einen Vorsatz oder
eine Aufgabe an, zum Beispiel den Verzicht
auf Fast Food, Zigaretten oder Kaffee. Mit
einem Klick setzen Sie den Zähler in Gang.
Ein Widget zeigt an, wie lange Sie schon
durchhalten. Leider kann man nur einen
Zähler erstellen, der Funktionsumfang ist
generell dürftig. Viele Einstellungen sind
kostenpflichtig: Sie können in der kosten-
losen Version das Startdatum nicht manu-
ell wählen, auch der dunkle Modus kostet.
Für eine simple Tageszähler-App wäre das
okay, aber die deutsche Übersetzung ist
schon richtig schlecht.
System:  gratis gratis
CHIP-Note: befriedigend (3,0)

80 > 02 > 2021 > CHIP


Reaction
Übersichtliches
Reaktionsspiel
In Reaction müssen Sie – wie der Name es
bereits verrät – schnell reagieren. Ziel des
simplen Spiels ist es, Aufgaben mit Tempo
zu lösen. Nur wenn die Reaktionszeit kurz
genug ist, rücken Sie ins nächste Level vor.
Das schwarz-weiße Layout unterstreicht
die Einfachheit des Spielprinzips und die
Schwierigkeit der Übungen ebenso. Einmal
müssen Sie auf einem Nummernfeld die
richtige Zahl heraussuchen oder Sie müs-
sen klicken, sobald sich ein schwarzer
Punkt bewegt. Ebenso erfrischend über-
schaubar sind die Optionen, etwa der
Wechsel in den dunklen Modus.
System:   – gratis
CHIP-Note: sehr gut (1,5)
AppLock
Anwendungen und
Daten schützen
Für mehr Privatsphäre auf dem eigenen
Smartphone sollte man sensible Apps zu-
sätzlich sichern, etwa die Fotogalerie, den
Messenger oder die Notiz-App. AppLock
macht das möglich – und noch viel mehr:
So können Sie einzelne Bilder oder Videos
in einem Datentresor verstecken. An Bord
sind ebenfalls ein Datenreiniger und ein
Energiesparmodus. Allerdings funktio-
nierte die App-Sperre im Test nicht immer
zuverlässig: Nach einem Neustart ließen
sich die geschützten Apps ohne Umwege
öffnen. Aber nicht alle User scheinen die-
ses Problem zu haben.
System:   – gratis
CHIP-Note: befriedigend (3,0)
CHIP < 2021 < 02
Down Dog
Yoga-Kurse
im Home Studio
Mit Down Dog holen Sie sich das Yoga-
Studio nach Hause. Anfänger kommen mit
der App genauso auf den Geschmack wie
erfahrene Yogis. Beim Start werden Sie
nach Ihrem Level sowie dem gewünschten
Yoga-Stil und Fokus für die Praxis befragt.
Auch das Tempo und die Hintergrundmu-
sik können Sie individuell abstimmen. Als
Yoga-Stile stehen unter anderem Hatha,
Vinyasa, Yin und Ashtanga Yoga zur Aus-
wahl. Die Sequenzen sind einzigartig und
professionell abgestimmt und gut erklärt,
zum Teil auch offline. Nach mehrmonati-
ger Probezeit ist ein Abo notwendig.
System:  gratis  gratis
CHIP-Note: sehr gut (1,0)
Xender
Schnurlos und fix
Dateien übertragen
Mit der Xender-App übertragen Sie ganz
einfach Dateien zwischen zwei Mobilgerä-
ten: Ob Videos, ZIP-Pakete oder andere
Dokumente – sämtliche Formate werden
unterstützt und fix versandt. Sie können
auch Social-Media-Videos transferieren.
Selbst installierte Apps können Sie per
APK-Datei teilen. Das ist praktisch, wenn
Sie auf ein neues Smartphone umziehen.
Der File-Transfer läuft über die WLAN-
Hotspot-Funktion. Damit wird das mobile
Datenkontingent nicht beansprucht. Xen-
der unterstützt Android und iOS-Geräte
sowie PCs und Macs.
System:  gratis  gratis
CHIP-Note: sehr gut (1,2)
APPS < TEST
Kurz notiert
Corona-Warn-App
Zusätzliche Features sol-
len die Kontaktnachverfol-
gung verbessern und die
Infektionsketten schneller erken-
nen lassen. Sie können daher ab
sofort bei positivem Befund Symp-
tome eintragen und die App auch
im europäischen Ausland nutzen.
Weitere Verbesserungen sind in
Arbeit. (Android/iOS: gratis)
TED
Die TED-Talks von Wis-
senschaftlern und anderen
Persönlichkeiten aus vie-
len Bereichen sind beliebt. Die App
bündelt die Video-Beiträge in einer
Datenbank. (Android/iOS: gratis)
Drops Sprachen lernen
Die Lern-App, die mit
spannenden Spielen Spra-
che vermittelt, ist im neu-
esten Update um Serbisch erwei-
tert worden. Ab sofort können Sie
aus 24 Sprachen wählen. (Andro-
id/iOS: ab 2,99 pro Monat)
Mobizen
Die allseits bekannte
Videocapture-App arbeitet
jetzt mit einem internen
Mikrophon. Sie nehmen also auch
den Handysound auf, zudem lässt
sich nun die Lautstärke regeln.
(Android/iOS: -/4,49 €)
Norbu
Mit dieser App können Sie
Ihr Stresslevel senken - in
der aktuellen Version geht
das auch auf Deutsch. Neben der
Übersetzung gibt es jetzt einen
Atmungstimer sowie einen neuen
Stresstest. (Android/iOS: gratis)
Adidas Running
Die Sport-App von Adidas
kann jetzt mit vielen ande-
ren Apps verbunden und
synchronisiert werden. Dazu ge-
hören unter anderen Zwift, Run-
ning Heros, Suunto und Kinomap.
(Android/iOS: gratis)
< 81
TEST > TOP 10

CHIP Top 10 im Überblick

Die beste Hardware
Die Ingenieure im CHIP-Testlabor überprüfen und bewerten jedes Jahr mehr als 1.000 Produkte.
Die aktuellen Top-Geräte aus insgesamt 30 Kategorien

Bluetooth- Digitalkameras

Geschwindigkeit
Gesamtwertung

Gesamtwertung
Mobilität (20 %)

Handling (35 %)

(Anzahl Bilder)
Preis (ca. Euro)

Preis (ca. Euro)

Lautsprecher DSLR/DSLM bis APSC
Soundqualität

Spritzwasser-

Videoqualität
Ausstattung/

Akkulaufzeit
Gewicht (kg)
Ausstattung

Powerbank-

Bildqualität
Freisprech-

Megapixel
(Stunden)

(Stunden)

Effektive
funktion

funktion
Ladezeit
Laufzeit

(40 %)
(30 %)
(50 %)

schutz

(10 %)
(15 %)
1 Teufel Rockster Cross 1,1 300 1,0 1,2 1,3 2,4 19:37 3:27 ● ● ● 1 Fujifilm X-T4 1,1 1.800 1,1 1,1 1,2 1,1 26 390
2 JBL Xtreme 2 1,1 190 1,0 1,3 1,2 2,4 21:12 2:50 ● ● ● 2 Fujifilm X-T3 1,2 1.600 1,1 1,3 1,1 1,3 26 280
3 Dockin D Fine+ 2 1,3 200 1,1 1,3 1,5 1,9 14:10 2:13 ● ● ○ 3 Panasonic Lumix DC-G9 1,2 1.000 1,4 1,2 1,0 1,0 20 320
4 Dockin D Fine+ 1,3 150 1,1 1,4 1,6 1,9 16:26 3:23 ● ● ○ 4 Sony Alpha 6600 1,3 1.350 1,2 1,2 1,4 1,6 24 730
5 Marshall Kilburn II 1,4 200 1,1 1,8 1,7 2,5 12:13 2:36 ● ● ○ 5 Fujifilm X-S10 1,3 980 1,0 1,4 1,3 1,9 26 300
6 Dockin D Fine 1,5 110 1,2 1,9 1,6 1,9 14:58 3:03 ● ● ○ 6 Panasonic Lumix DC-GH5S 1,3 1.800 1,6 1,1 1,1 1,3 10 350
7 JBL Charge 4 1,5 120 1,8 1,2 1,6 1,0 15:03 3:10 ● ● ○ 7 Panasonic Lumix DMC-GH5 1,3 1.350 1,5 1,2 1,0 1,6 20 300
8 Anker SoundCore Flare + 1,6 100 1,8 1,0 2,0 0,8 12:11 4:03 ● ● ● 8 Fujifilm X-T30 1,3 830 1,1 1,5 1,4 1,6 26 310
9 Libratone Zipp Mini 1,6 200 1,6 1,4 1,8 1,5 10:27 2:10 ● ○ ● 9 Sony Alpha 6400 1,4 870 1,3 1,5 1,3 1,7 24 290
10 LG PK7 1,6 95 1,5 1,6 1,5 2,9 15:32 3:02 ○ ● ● 10 Fujifilm X-Pro3 1,4 1.850 1,3 1,4 1,9 1,8 26 290

Digitalkameras Festplatten

Mittlere Transfer-
Geschwindigkeit

Schreiben (20 %)

nominell (TByte)
Gesamtwertung
Gesamtwertung

Handling (35 %)

(Anzahl Bilder)

Preis (ca. Euro)

Preis (ca. Euro)

NAS-optimiert
DSLR/Vollformat

rate (MByte/s)
SATA
Videoqualität
Ausstattung/

Lesen (80 %)
Akkulaufzeit

Performance

Performance
Bildqualität

Megapixel

Kapazität
Effektive
(40 %)

(10 %)
(15 %)

1 Sony Alpha 7R IV 1,2 4.000 1,0 1,2 1,3 2,4 60 500 1 Seagate Ironwolf Pro 18TB (ST18000NE000) 1,0 550 1,0 1,0 18 278 ●
2 Canon EOS R5 1,3 4.400 1,2 1,4 1,4 1,2 45 430 2 WD Gold 14TB (WD141KRYZ) 1,0 370 1,0 1,0 14 271 ●
3 Sony Alpha 7R III 1,3 2.800 1,2 1,2 1,4 2,0 42 510 3 Toshiba Enterprise Capacity MG08 16TB 1,0 350 1,0 1,0 16 275 ●
4 Sony Alpha 9 II 1,3 5.400 1,5 1,1 1,3 1,4 24 540 4 Seagate Exos X18 18TB (ST18000NM00J) 1,0 420 1,0 1,1 18 268 ●
5 Sony Alpha 9 1,4 3.900 1,6 1,2 1,4 1,2 24 480 5 WD DC HC530 14TB (WUH721414ALE6L4) 1,4 320 1,4 1,3 14 219 ●
6 Canon EOS 1DX Mark III 1,4 7.150 1,8 1,0 1,5 1,0 20 580 6 Seagate Exos X16 16TB (ST16000NM001G) 1,4 360 1,3 1,6 16 206 ●
7 Panasonic Lumix DC-S1R 1,4 2.450 1,3 1,3 1,3 2,3 47 290 7 Seagate Ironwolf 16TB (ST16000VN001) 1,4 490 1,4 1,4 16 217 ●
8 Nikon Z 6II 1,4 2.100 1,5 1,3 1,2 1,5 24 350 8 Toshiba N300 14TB (HDWG21E) 1,4 380 1,4 1,4 14 212 ●
9 Nikon D6 1,4 6.700 1,9 1,0 1,3 1,1 21 390 9 Seagate IronWolf 12TB (ST12000VN0007) 1,4 410 1,4 1,4 12 215 ●
10 Sony Alpha 7s III 1,4 4.200 1,6 1,1 1,2 2,4 12 450 10 Seagate BarraCuda Pro 14TB (ST14000DM001) 1,4 600 1,4 1,4 14 214 ○

Festplatten Festplatten SSD

nominell (GByte)
Schreiben (20 %)
Gesamtwertung

Gesamtwertung

Lesen (MByte/s)
Schreiben (15 %)
Mobilität (10 %)
Preis (ca. Euro)

Preis (ca. Euro)

Extern 2,5 Zoll NVMe

USB 3.0 Typ C
Rutschfestes

Lesen (80 %)
Performance

Performance

Performance
Lesen (75 %)
Performance

Transferrate

Transferrate

Transferrate
Gewicht (g)

Schreiben
(MByte/s)

(MByte/s)
Kapazität
Gehäuse

1 Toshiba Flex 2TB (HDTX120ESCAA) 1,0 80 1,0 1,0 1,2 148 ○ ○ 145 1 Samsung 980 PRO 1TB 1,1 210 1,0 1,6 1.000 5.956 2.867
2 Toshiba Gaming 2TB (HDTX120EK3AA) 1,0 75 1,0 1,0 1,2 146 ○ ○ 145 2 Gigabyte Aorus NVMe Gen4 2TB 1,1 350 1,2 1,0 2.000 4.423 4.189
3 Verbatim Fingerprint Secure 1TB (53650) 1,1 75 1,1 1,1 1,5 138 ○ ○ 144 3 Seagate FireCuda 520 1TB 1,2 210 1,1 1,4 1.000 4.799 3.013
4 Toshiba Advance 2TB (HDTC920ER3AA) 1,2 75 1,2 1,2 1,2 129 ○ ● 144 4 Corsair MP600 1TB 1,2 180 1,3 1,2 1.000 4.393 3.725
5 Toshiba Premium 2TB (HDTW220EB3AA) 1,2 75 1,2 1,3 1,2 127 ● ● 144 5 Patriot VP4100 2TB 1,3 360 1,4 1,2 2.000 4.272 3.767
6 Toshiba Basics 2TB (HDTB420EK3AA) 1,2 65 1,2 1,3 1,2 123 ○ ● 144 6 Kingston KC2500 1TB 1,3 160 1,3 1,5 1.000 3.343 2.897
7 Toshiba Basics 4TB (HDTB440EK3CA) 1,3 100 1,2 1,3 1,7 126 ○ ○ 204 7 ADATA XPG Gammix S50 2TB 1,3 410 1,4 1,2 2.000 4.388 3.976
8 Toshiba Advance 4TB (HDTC940EL3CA) 1,3 110 1,2 1,3 1,7 124 ○ ○ 204 8 Kingston KC2000 2TB 1,4 260 1,3 2,0 2.000 3.108 2.262
9 Toshiba Premium 4TB (HDTW240EB3CA) 1,3 110 1,3 1,4 1,8 117 ● ○ 225 9 Kingston KC2000 1TB 1,4 180 1,3 2,0 1.000 3.110 2.313
10 Toshiba Ready 4TB (HDTP240EK3CA) 1,3 100 1,2 1,3 2,1 120 ○ ● 214 10 Corsair MP600 2TB 1,5 360 1,5 1,3 2.000 4.339 3.808

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
82 > Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. ● ja ○ nein 02 > 2021 > CHIP
 TOP 10 < TEST

Festplatten SSD

nominell (GByte)
Schreiben (20 %)

Transferr. Schrei-
Grafikkarten

Gesamtwertung

Gesamtwertung

Leistung (80 %)
Lesen (MByte/s)

Lautheit (10 %)
Preis (ca. Euro)

Preis (ca. Euro)

SATA

Energiebedarf
ben (MByte/s)

3DMark Time
Spy (Punkte)
Lesen (80 %)
Performance

Performance

Ausstattung
Transferrate
Kapazität

(5 %)

(5 %)
1 Samsung 860 PRO 4TB 1,0 700 1,0 1,1 4.000 555 526 1 Zotac Gaming GeForce RTX 3090 Trinity 1,1 1.700 1,0 1,4 1,2 3,3 17.048
2 Samsung 870 QVO 8TB 1,0 780 1,0 1,1 8.000 552 525 2 Asus TUF Gaming GeForce RTX 3080 OC 1,4 880 1,3 1,1 2,4 3,0 15.959
3 Samsung 860 EVO 4TB 1,1 270 1,1 1,1 4.000 551 525 3 MSI GeForce RTX 3080 Gaming X Trio 1,4 900 1,3 1,1 2,4 2,9 16.046
4 Samsung 860 EVO 2TB 1,2 250 1,2 1,1 2.000 550 524 4 Zotac Gaming GeForce RTX 3080 Trinity 1,4 900 1,4 1,0 1,2 3,1 15.803
5 Seagate FireCuda 120 2TB 1,2 280 1,2 1,0 2.000 541 528 5 Nvidia GeForce RTX 3080 Founders Edition 1,4 700 1,3 1,1 2,4 3,0 15.871
6 Samsung 860 PRO 2TB 1,2 360 1,2 1,2 2.000 548 520 6 AMD Radeon RX 6900 XT 1,5 1.000 1,3 1,7 3,6 2,8 16.270
7 Crucial MX500 1TB 1,2 100 1,2 1,6 1.000 549 489 7 AMD Radeon RX 6800 XT 1,7 660 1,5 1,2 3,6 2,7 15.455
8 Samsung 850 PRO 512GB 1,3 280 1,3 1,1 512 551 526 8 AMD Radeon RX 6800 2,0 580 2,0 1,2 3,6 1,8 13.844
9 Crucial MX500 500GB 1,3 55 1,2 1,5 500 549 501 9 Zotac Gaming GeForce RTX 2080 Ti AMP Edition 2,0 1.350 2,2 1,7 1,0 1,8 13.665
10 Transcend 230S 512GB 1,3 55 1,2 1,7 512 553 496 10 Gigabyte Aorus GeForce RTX 2080 Ti Xtr. Waterforce 2,1 1.350 2,1 1,9 1,7 2,6 13.765

Heimkino-

Energieeffizienz
Gesamtwertung
Handys
Gesamtwertung

Akkulaufzeit (h)
Diagonale (Zoll)
Leistung (20 %)

Lichtstrom (lm)
Preis (ca. Euro)
Kamera (20 %)
Preis (ca. Euro)

Display (20 %)

Flashspeicher

Schachbrett-
Ausstattung

Projektions-
Akku (20 %)

beamer

Ausstattung
Bildqualität
(Megapixel)

Ergonomie

kontrast
Digicam

technik
(GByte)

(60 %)
(20 %)

(20 %)

(15 %)

(5 %)
1 Samsung Galaxy S20 FE 5G 1,2 680 1,2 1,3 1,1 1,2 1,2 6,5 128 14:35 12,0 1 Acer VL7860 1,4 3.450 1,4 1,3 1,4 2,6 1.764 173:1 Laser
2 Samsung Galaxy S20 Ultra 5G 1,3 920 1,3 1,3 1,6 1,1 1,1 6,9 128 11:26 108,0 2 Sony VPL-VW590ES 1,4 7.000 1,0 2,1 2,2 3,0 1.565 258:1 LCoS
3 Samsung Galaxy S20 Plus 5G 1,3 1.250 1,2 1,3 1,5 1,1 1,1 6,7 512 11:41 12,0 3 Optoma UHZ65 1,4 4.250 1,3 1,7 1,1 3,1 1.983 179:1 Laser
4 Huawei Mate 40 Pro* 1,3 1.200 1,1 1,2 1,6 1,3 1,1 6,7 256 11:05 40,0 4 Epson EH-TW9300W 1,4 3.550 1,6 1,0 1,2 1,8 1.474 181:1 LCD
5 Apple iPhone 12 Pro Max 1,3 1.350 1,0 1,5 1,1 1,3 1,6 6,7 256 14:16 12,0 5 Sony VPL-VW270ES 1,6 4.800 1,1 2,8 1,7 4,3 1.413 223:1 LCoS
6 OnePlus 8 Pro 1,3 840 1,3 1,2 1,7 1,0 1,3 6,8 256 11:01 48,0 6 Optoma UHD550X 1,7 2.350 1,7 2,1 1,0 2,6 1.112 174:1 DLP
7 Samsung G. Note 20 Ultra 5G 1,3 1.000 1,2 1,3 1,9 1,0 1,2 6,9 256 10:44 108,0 7 Acer M550 1,8 1.800 2,1 1,4 1,2 2,6 1.429 249:1 DLP
8 Samsung Galaxy S20 1,3 640 1,2 1,3 1,8 1,1 1,1 6,2 128 11:02 12,0 8 Acer V9800 2,2 3.350 2,0 2,5 1,9 5,0 727 166:1 DLP
9 Samsung G. Note 20 5G 1,3 600 1,2 1,3 1,7 1,4 1,0 6,6 256 11:07 64,0 9 BenQ W1700 2,2 1.050 2,2 1,8 3,4 1,7 1.894 150:1 DLP
10 Xiaomi Mi 10 Pro 1,3 900 1,3 2,1 1,2 1,1 1,2 6,7 256 12:24 108,0 10 ViewSonic PX747-4K 2,2 950 1,9 3,1 2,5 2,3 1.684 154:1 DLP

* virtuelle Gesamtnote, da eingeschränkte Android-Version wegen US-Sanktionen

Kopfhörer
Geschwindigkeit

Kompaktkameras
Handling (40 %)
Gesamtwertung

Gesamtwertung

Mobilität (30 %)
Optischer Zoom
Preis (ca. Euro)

Preis (ca. Euro)

Soundqualität
Bluetooth

Tragekomfort
Ausstattung/

Akkulaufzeit
Ausstattung
Bildqualität

Gewicht (g)
Megapixel

ohne ANC

(Stunden)

(Stunden)
Effektive

Ladezeit
(40 %)

(20 %)
(50 %)

(-fach)
(10 %)

(10 %)
1 Panasonic Lumix DC-FZ1000 II 1,1 750 1,2 1,0 1,5 20 16 1 Teufel Real Blue 1,4 140 1,0 2,2 1,3 1,5 27:59 2:25 251
2 Sony Cyber-shot DSC-RX100 VII 1,2 1.100 1,1 1,2 1,2 20 8 2 Audio-Technica ATH-AR5BT 1,4 170 1,2 2,1 1,1 1,0 33:16 3:05 242
3 Sony Cyber-shot DSC-RX10 IV 1,2 1.500 1,3 1,0 1,0 20 25 3 JBL Everest 710 1,4 150 1,6 1,3 1,5 1,5 38:37 1:57 258
4 Sony Cyber-shot DSC-RX100 VA 1,3 730 1,1 1,4 2,1 20 3 4 Audio-Technica ATH-SR5BT 1,4 180 1,3 2,0 1,0 1,8 34:19 2:52 182
5 Sony Cyber-shot DSC-RX10 III 1,3 1.050 1,2 1,2 2,9 20 25 5 AKG Y50BT 1,5 120 1,2 2,3 1,1 1,2 26:25 2:27 284
6 Sony Cyber-shot DSC-RX100 VI 1,3 860 1,3 1,4 1,4 20 8 6 Apple Beats Solo 3 Wireless 1,7 190 2,1 1,0 2,0 1,8 45:27 1:10 261
7 Sony Vlog-Kamera ZV-1 1,3 690 1,0 1,6 2,2 20 3 7 JBL Live 500BT 1,7 100 1,6 1,5 1,9 2,7 33:30 1:46 247
8 Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV 1,4 590 1,1 1,4 2,8 20 3 8 AKG Y500 wireless 1,8 75 2,1 1,3 1,8 2,7 41:07 2:01 222
9 Panasonic Lumix DC-TZ202 1,4 580 1,3 1,4 1,6 20 15 9 Marshall Major III Voice 1,9 80 2,2 1,3 1,9 3,2 89:03 2:21 185
10 Panasonic Lumix DMC-FZ2000 1,4 800 1,5 1,3 1,3 20 20 10 Teufel Airy 2,0 110 1,7 3,4 1,1 1,5 11:38 1:10 150

Kopfhörer Monitore
Komfort und Aus-

Energieeffizienz
Gesamtwertung

Gesamtwertung
Mobilität (30 %)

Diagonale (Zoll)
ohne Nachladen

Displayqualität
Preis (ca., Euro)
Preis (ca. Euro)

stattung (30 %)

Gaming
Soundqualität

True Wireless In-Ear

Akkulaufzeit
Akkulaufzeit

Ausstattung

Ergonomie

Displaytyp
insgesamt
(Stunden)
(Stunden)
(40 %)

(20 %)

(20 %)
(50 %)

(10 %)

1 Sony WF-1000XM3 1,1 180 1,1 1,1 1,2 09:22 37:40 1 Acer Predator X35 1,5 2.400 1,3 1,8 1,9 1,7 35 VA
2 Sennheiser Momentum True Wireless 2 1,2 290 1,1 1,3 1,2 07:05 30:51 2 Asus ROG Swift PG27UQ 1,6 2.200 1,0 2,8 1,5 2,9 27 IPS
3 Panasonic RZ-S500W 1,2 140 1,2 1,3 1,2 08:02 27:44 3 Acer Predator XB3 XB273KP 1,7 1.300 1,6 1,2 1,8 3,4 27 IPS
4 Apple Airpods Pro 1,2 200 1,3 1,5 1,0 05:35 27:15 4 AOC AG273QX 1,8 450 1,9 1,8 1,5 1,5 27 VA
5 Anker Soundcore Spirit X2 1,5 100 1,3 1,1 2,3 10:40 36:42 5 Acer Nitro XV273KP 1,8 950 2,0 1,0 1,8 2,5 27 IPS
6 Panasonic RZ-S300W 1,5 90 1,4 1,2 2,0 07:36 30:42 6 ViewSonic XG270QG 1,8 780 1,8 1,3 1,5 3,4 27 IPS
7 beats Powerbeats Pro (MV6Y2LL/A) 1,6 170 1,6 1,0 2,3 11:44 28:13 7 Samsung Odyssey G7 C27G75T 1,9 600 2,0 1,5 1,4 3,3 27 VA
8 Jabra Elite Active 75t 1,7 180 1,9 1,4 2,0 08:13 27:45 8 Eizo Foris FS2735 1,9 1.050 2,1 1,9 1,5 1,6 27 IPS
9 Sennheiser Momentum TW (M3IETW) 1,8 150 1,2 2,6 1,9 04:18 13:53 9 Razer Raptor 27 1,9 500 1,6 2,7 1,9 1,7 27 IPS
10 Jabra Elite 75t 1,8 130 1,9 1,6 1,9 06:51 25:18 10 LG UltraGear 38GL950G-B 1,9 1.350 1,5 1,7 2,4 3,8 38 IPS

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
CHIP < 2021 < 02 Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. ● ja ○ nein < 83
TEST > TOP 10

Monitore Multifunktions-

Seitenpreis Text/
Energieeffizienz

Gesamtwertung
Gesamtwertung

Diagonale (Zoll)

Qualität (30 %)
Displayqualität

Preis (ca. Euro)

Preis (ca. Euro)
Office geräte

Geschwindig-
Druckkosten
Ausstattung

Ausstattung

ADF-Einzug
Ergonomie

Foto (Cent)
Ergonomie

Displaytyp

keit (15 %)
Tinte

(30 %)
(20 %)

(20 %)
(50 %)

(10 %)
(10 %)

(15 %)
1 Philips P-line 329P9H 1,7 850 1,6 1,4 1,5 3,0 32 IPS 1 Epson Workforce Pro WF-C5710DWF 1,3 360 1,7 1,4 1,0 1,0 1,1 1,2/3,4 ●
2 LG 34WK95U 1,7 960 1,0 2,8 2,5 2,5 34 IPS 2 HP OfficeJet Pro 9012 1,3 180 1,0 1,9 1,4 1,1 1,1 2/5,2 ●
3 LG 49WL95C-W 1,8 1.200 1,5 2,9 1,8 1,8 49 IPS 3 Canon Maxify MB5150 1,7 170 1,6 1,5 2,0 1,9 1,7 1,1/4,5 ●
4 Philips P-line 439P9H 1,9 850 2,0 1,0 2,5 1,9 43 VA 4 Canon Pixma TR8550 2,0 130 1,3 2,5 3,7 1,5 1,0 3/7,9 ●
5 Eizo FlexScan EV2785-BK 1,9 820 1,6 3,7 1,2 1,8 27 IPS 5 HP Officejet Pro 8710 2,0 390 2,1 2,0 2,7 1,2 2,0 2,2/5,8 ●
6 LG 27UK850-W 1,9 490 1,5 2,8 2,0 2,3 27 IPS 6 Epson Workforce Pro WF-3720DWF 2,2 160 2,5 2,3 2,8 1,7 1,3 3,4/6 ●
7 Lenovo ThinkVision P44w-10 2,0 1.100 1,6 2,6 2,0 2,2 43 VA 7 Canon Pixma TS6350 2,3 120 2,1 2,5 2,8 2,9 1,1 3/7,9 ○
8 Dell UP3218K 2,0 3.150 1,0 4,3 1,6 3,8 32 IPS 8 Epson Ecotank ET-4700 2,5 460 3,0 1,0 5,1 2,3 2,1 0,2/0,3 ●
9 Eizo FlexScan EV3895 2,0 1.550 2,0 2,4 1,8 1,2 38 IPS 9 Epson Expression Photo XP-8600 2,7 220 1,5 3,6 4,2 2,7 1,9 3,8/12 ○
10 Philips P-line 328P6VUBREB 2,0 550 2,0 2,1 1,5 2,6 32 VA 10 HP Envy Pro 6420 2,8 110 2,0 3,5 4,2 2,2 1,7 6/7,5 ●

Multifunktions- NAS-Systeme
Gesamtwertung

Seitenpreis SW/

Energieeffizienz
Gesamtwertung
Qualität (30 %)
Preis (ca. Euro)

USB 3.0/HDMI)
Preis (ca. Euro)
geräte

(LAN/USB 2.0/
2-Bay

Funktionalität
Geschwindig-

Schnittstellen
Druckkosten

Performance
Ausstattung

Farbe (Cent)

Ausstattung
ADF-Einzug
Ergonomie
keit (15 %)

Farblaser

Hot-Swap
(30 %)

(10 %)

(20 %)
(20 %)
(45 %)
(15 %)

(15 %)
1 Xerox Workcentre 6515DN 1,6 350 1,0 2,9 1,8 1,2 1,0 2,5/14,9 ● 1 QNAP TS-253B-4G 1,2 520 1,0 1,0 1,1 2,8 ●/○/●/● ●
2 Kyocera Ecosys M5526cdn 1,8 390 3,3 1,2 1,3 1,3 1,3 1,6/10,7 ● 2 Asustor Nimbustor 2 AS5202T 1,3 330 1,0 1,8 1,0 1,8 ●/○/●/● ●
3 Ricoh SP C262SFNw 1,8 520 2,5 1,0 3,8 1,0 1,0 1,7/9,6 ● 3 Asustor AS6302T 1,3 330 1,0 2,0 1,2 1,5 ●/○/●/● ●
4 HP Color Laserjet Pro MFP M477fdn 1,8 340 2,4 2,4 1,0 1,1 1,1 2,2/14,2 ● 4 Asustor AS6202T 1,3 360 1,0 1,8 1,2 2,0 ●/●/●/● ●
5 Oki MC362dn 2,3 680 2,6 2,8 1,9 1,6 1,8 2,1/15,9 ● 5 QNAP TS-251+-8G 1,4 490 1,2 1,7 1,1 2,1 ●/●/●/● ●
6 Ricoh M C250FWB 2,5 380 1,3 4,8 3,2 1,0 1,3 3,3/21 ● 6 QNAP TS-251A-4G 1,4 310 1,0 1,9 1,3 2,0 ●/○/●/● ●
7 Samsung Xpress C1860FW 2,7 310 1,4 4,2 3,2 2,7 1,2 3,8/18,1 ● 7 Synology DS720+ 1,4 430 1,0 2,6 1,0 1,6 ●/○/●/○ ●
8 HP Color Laserjet Pro MFP M274n 3,0 350 2,4 3,8 2,8 4,1 1,3 3,4/17,5 ● 8 Synology DS220+ 1,4 330 1,0 2,6 1,1 1,4 ●/○/●/○ ●
9 Brother DCP-9022CDW 3,3 680 3,1 3,7 4,6 2,5 2,1 3,2/17 ● 9 Asustor AS6102T 1,4 300 1,0 1,8 1,4 2,2 ●/●/●/● ●
10 Xerox Workcentre 6027 3,7 390 1,5 5,9 5,2 3,5 1,5 4/22,6 ● 10 Synology DS718+ 1,4 430 1,2 2,2 1,0 2,1 ●/○/●/○ ●

Notebooks Notebooks
Gesamtwertung

Mobilität (20 %)

Gesamtwertung

Mobilität (20 %)
Diagonale (Zoll)
Leistung (20 %)

Diagonale (Zoll)
Leistung (20 %)
Preis (ca. Euro)

Preis (ca. Euro)

Display (20 %)

Bis 600 Euro

Display (20 %)
Ab 600 Euro
Ausstattung

Ausstattung
Ergonomie

Ergonomie
SSD/HDD

SSD/HDD
(GByte)

(GByte)
(20 %)

(20 %)

(20 %)

(20 %)
1 Huawei MateBook D 14 (53010TVS) 2,0 600 2,4 1,9 2,3 1,7 1,7 14,0 512/○ 1 Asus ZenBook 14 UM425IA-HM067R 1,4 1.150 1,9 1,1 1,3 1,4 1,2 14,0 512/○
2 Honor MagicBook 14 (53010WHU) 2,1 530 2,7 1,7 2,5 1,7 2,0 14,0 256/○ 2 Huawei MateBook X Pro (53010TLA) 1,5 990 1,8 1,5 1,3 1,5 1,4 13,9 512/○
3 Acer Swift 3 SF314-54-37H0 2,4 600 2,5 1,5 2,8 3,1 2,0 14,0 256/○ 3 Samsung Galaxy Book Ion 13 1,5 950 2,1 1,2 1,2 1,8 1,4 13,3 256/○
4 Acer Aspire 5 A515-54-P1VY 2,4 440 2,3 1,5 2,7 3,4 2,2 15,6 256/○ 4 Huawei MateBook X Pro (53010TKL) 1,5 890 1,8 1,5 1,3 1,6 1,4 13,9 512/○
5 Acer Swift 1 SF114-32-P85Y 2,5 580 2,5 1,5 2,9 4,0 1,6 14,0 256/○ 5 Acer Swift 3 SF313-52-71Y7 1,6 1.100 1,7 1,5 1,3 1,4 2,1 13,5 1.024/○
6 Huawei MateBook D 15 (53010TUY) 2,5 600 3,2 3,5 2,6 1,8 1,7 15,6 256/○ 6 Huawei MateBook 14 AMD (2020) 1,6 1.100 1,8 1,9 1,5 1,0 2,0 14,0 512/○
7 Dell Inspiron 14 3493 (VKPK3) 2,9 540 2,1 3,1 3,0 2,2 4,3 14,0 512/○ 7 Honor MagicBook Pro 2020 1,6 870 2,1 1,5 1,5 1,1 2,2 16,1 512/○
8 Asus VivoBook 17 S712DA-BX307T 3,0 610 2,8 4,1 3,9 2,5 1,8 17,3 256/○ 8 LG Gram 14 (14Z90N) 1,7 1.000 2,0 1,4 2,2 2,0 1,2 14,0 256/○
9 HP 255 G7 (2D309EA#ABD) 3,0 510 2,2 3,6 4,0 2,6 2,9 15,6 512/○ 9 Schenker Slim 15-L19xds Red 1,8 1.100 1,4 2,5 1,8 1,8 1,4 15,6 500/○
10 Lenovo IdeaPad 3 (81W100DHGE) 3,2 370 3,7 3,0 3,8 3,2 2,2 15,6 128/○ 10 Lenovo IdeaPad 5 (81YM001BGE) 1,8 800 1,8 1,5 2,2 1,3 2,2 14,0 512/○

Notebooks
Smartwatches
Gesamtwertung

Gesamtwertung
Leistung (25 %)
Preis (ca., Euro)

Preis (ca. Euro)

GPS/Puls-Sen-
Display (20 %)

Creator
Displaygröße
Handhabung

Akkulaufzeit
Ausstattung

Ausstattung

Akku (20 %)

Wasserdicht
Bedienung
Grafikchip

(Meter)
(40 %)
(20 %)

(20 %)

(40 %)
(15 %)

(Zoll)

sor

1 Dell XPS 17 9700 (3NJ83)
2 Apple MacBook Pro 16 (MVVM2D/A)
3 Gigabyte Aero 17 HDR XB-8DE4130SP 1,5 2.800 1,0 1,7 1,0 1,5 3,1 2070 S Q
4 HP HP Envy 15-ep0070ng
5 XMG FUSION 15-L19fbm
6 Lenovo Yoga C940-15IRH
7 Dell XPS 15 7590 2019 (K6XWV)
8 MSI Prestige 15 A10SC-014
9 Gigabyte Aero 15 OLED NA
10 Acer ConceptD 7 CN715-71-71TH
1,2 3.100 1,0 1,1 1,4 1,4 1,2 2060 Q 1 Apple Watch Series 6 LTE 44mm 1,3 540 1,0 1,2 2,5 1,8 ●/● 50
1,3 2.750 1,1 2,4 1,3 1,0 1,0 Pro 5500M 2 Samsung Galaxy Watch 3 45 mm 1,4 300 1,9 1,0 1,5 1,4 ●/● 50
3 Apple Watch Series 5 (GPS + LTE) 44mm 1,5 450 1,2 1,2 2,8 1,8 ●/● 50
1,5 1.950 1,3 1,0 1,4 1,8 2,5 2060 Q 4 Apple Watch Series 3 (GPS + LTE) 42mm 1,6 390 1,5 1,3 2,2 1,5 ●/● 50
1,6 1.700 1,3 1,4 2,1 1,6 1,6 1660 Ti 5 Samsung Galaxy Watch R810 1,6 200 2,2 1,0 1,9 1,2 ●/● 50
1,6 2.600 1,6 1,2 2,3 1,4 1,5 1650 Q 6 Oppo Watch LTE 46mm 1,7 400 1,6 1,5 2,0 1,9 ●/● 50
1,6 1.850 2,0 2,3 1,3 1,3 1,2 1650 7 Apple Watch SE 1,8 290 1,6 1,4 3,1 1,6 ●/● 50
1,6 1.750 2,1 1,5 1,2 1,6 1,7 1650 Q 8 Fossil Carlyle HR Gen 5 1,9 240 2,2 1,2 2,7 1,3 ●/● 30
1,6 2.000 1,9 1,7 1,4 1,1 2,4 1650 9 Garmin Venu 2,0 290 2,5 2,0 1,0 1,2 ●/● 50
1,7 2.250 1,3 1,6 1,7 1,4 3,1 2060 10 Mobvoi TicWatch Pro 2,1 230 2,6 1,8 1,5 1,4 ●/● 1

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
84 > Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. ● ja ○ nein 02 > 2021 > CHIP
 TOP 10 < TEST

Speicherkarten Speicherkarten

Datenrate Lesen
Gesamtwertung

Datenrate Lesen
Gesamtwertung
Preis (ca. Euro)
microSD

Preis (ca. Euro)

Garantie (5 %)
SD

Garantie (5 %)
Lebenslange

Lebenslange
Zugriffszeit
Datenraten

Zugriffszeit
Datenraten
Datenrate
Schreiben
(MByte/s)

(MByte/s)
Kapazität

Datenrate
Schreiben
(MByte/s)

(MByte/s)
Kapazität
Garantie

Garantie
(GByte)

(GByte)
(90 %)

(90 %)
(5 %)

(5 %)
1 Sandisk Extreme Pro 64GB 1,0 45 1,0 1,0 1,0 64 98,9 90,0 ● 1 Sandisk Extreme Pro 128GB 1,0 26 1,0 1,5 1,0 128 98,6 87,8 ●
2 Samsung EVO Plus 256GB 1,1 35 1,1 1,4 1,0 256 98,3 88,0 ○ 2 Sandisk Extreme Pro 512GB 1,1 280 1,1 1,2 1,0 512 98,0 90,2 ●
3 Samsung EVO Plus 128GB 1,3 19 1,3 1,4 1,0 128 96,9 85,8 ○ 3 Verbatim Pro + 64GB 2,2 9 2,1 5,4 1,0 64 98,3 83,5 ●
4 Samsung Pro Plus 64GB 1,3 50 1,2 4,2 1,0 64 97,6 88,5 ○ 4 Sandisk Extreme 32GB 2,5 18 2,7 1,0 1,0 32 95,9 54,6 ●
5 Hama UHS-I 32GB 1,7 6 1,5 5,4 1,0 32 91,7 90,6 ○ 5 Sandisk Extreme 64GB 2,6 27 2,7 1,0 1,0 64 96,5 53,8 ●
6 Kingston UHS-I U3 32GB 1,8 25 1,7 3,6 1,0 32 96,1 87,3 ● 6 PNY Elite Performance 32GB 2,7 30 2,7 3,4 1,5 32 85,0 64,6 ○
7 Hama 64GB 1,8 8 1,7 3,5 1,0 64 96,5 85,1 ○ 7 Verbatim Pro+ 32GB 3,2 14 3,2 4,9 1,0 32 92,5 68,9 ●
8 Toshiba Exceria Pro M401 32GB 1,8 20 1,8 1,3 1,5 32 96,3 82,3 ○ 8 Transcend Ultimate 128GB 3,2 55 3,3 3,3 1,0 128 85,5 59,9 ●
9 Transcend Ultimate 32GB 1,8 40 1,7 4,7 1,0 32 96,4 85,8 ● 9 Transcend 128GB 3,4 55 3,5 3,3 1,0 128 89,2 59,8 ●
10 Toshiba Exceria M303 64GB 2,0 35 2,1 1,0 1,5 64 97,0 69,9 ○ 10 Verbatim Pro 64GB 3,4 10 3,5 4,0 1,0 64 97,9 63,8 ●

Tablets 2-in-1 Tablets

Gesamtwertung

Gesamtwertung

Mobilität (25 %)
Diagonale (Zoll)

Diagonale (Zoll)
Leistung (25 %)

Leistung (25 %)

(nur Tablet, kg)

Preis (ca. Euro)

Preis (ca. Euro)

Display (35 %)

Display (25 %)
Websurfen (h)
Akkulaufzeit
Ausstattung

Ausstattung
Akku (20 %)

Gewicht
(20 %)

(25 %)
1 Apple iPad Pro 11" LTE [2020] 1,3 1.050 1,3 1,0 1,6 1,3 11,0 14:01 1 Microsoft Surface Pro 7 (VNX-00003) 1,5 1.500 1,2 1,7 1,5 1,6 12,3 0,8
2 Apple iPad Pro 12.9" LTE [2020] 1,3 1.300 1,0 1,0 1,7 1,9 12,9 10:58 2 Microsoft Surface Pro 6 (KJU-00003) 1,5 960 1,7 1,2 2,0 1,4 12,3 0,8
3 Samsung Galaxy Tab S7 T875 LTE 1,3 750 1,3 1,0 1,7 1,2 11,0 14:36 3 Microsoft Surface Book 3 15 (SMN-00005) 1,7 2.650 1,0 3,2 1,7 1,1 15,0 0,8
4 Apple iPad Pro 11" LTE [2018] 1,3 1.050 1,2 1,0 1,7 1,5 11,0 12:36 4 Microsoft Surface Go 2 (STQ-00003) 1,7 480 3,4 1,0 1,9 1,0 10,5 0,5
5 Apple iPad Pro 12.9" LTE [2018] 1,3 1.400 1,0 1,0 1,7 2,0 12,9 10:46 5 Microsoft Surface Book 2 (HNN-00004) 1,8 3.000 1,2 2,8 1,8 1,5 13,5 0,7
6 Apple iPad Air 3 LTE 1,5 700 1,2 1,3 1,2 2,6 10,5 11:16 6 Microsoft Surface Book 3 13.5 (SLK-00005) 1,8 2.450 1,0 3,2 1,7 1,5 13,5 0,7
7 Samsung Galaxy Tab S6 LTE 1,5 630 1,3 1,4 1,4 2,1 10,5 08:41 7 VAIO A12 (92993) 1,9 2.800 1,5 2,8 1,0 2,3 12,5 0,6
8 Apple iPad Air 3 1,5 480 1,2 1,3 2,0 2,0 10,5 14:02 8 Microsoft Surface Book 2 15 (FUX-00004) 1,9 2.900 1,0 3,1 1,8 1,9 15,0 0,8
9 Samsung Galaxy Tab S7+ T976 5G 1,6 1.050 1,5 1,1 1,2 3,0 12,4 07:55 9 Lenovo IdeaPad (20M3000DGE) 2,0 1.100 1,3 2,5 2,4 2,0 12,2 0,9
10 Apple iPad mini 5 1,7 410 1,8 1,4 2,0 1,7 7,9 11:38 10 Lenovo IdeaPad Duet 3 (82AT002VGE) 2,3 400 3,6 1,7 3,1 1,0 10,3 0,6

TV TV

HDR10/HDR10+/
HDR10/HDR10+/

Energieeffizienz
10 Gesamtwertung
Energieeffizienz
Gesamtwertung

Diagonale (Zoll)
Diagonale (Zoll)
Preis (ca., Euro)

Preis (ca. Euro)

Bis 59 Zoll Ab 60 Zoll

Schachbrett-
Schachbrett-

Dolby Vision
Ausstattung
Dolby Vision
Ausstattung

Bildqualität
Bildqualität

Tonqualität

Abdeckung
Tonqualität

Abdeckung

DCI-P3 (%)
DCI-P3 (%)

Helligkeit
Helligkeit

kontrast
kontrast

(cd/m²)
(cd/m²)

(60 %)
(60 %)

(25 %)

(10 %)
(25 %)

(10 %)

(5 %)
(5 %)

1 Panasonic TX-55HZW2004 1,2 2.800 1,0 1,2 2,4 1,4 55 967 246:1 99,3 ●/●/● 1 Sony KD-75ZH8 1,2 5.500 1,1 1,3 2,0 1,7 75 2.286 234:1 98,1 ●/○/●
2 LG OLED 55CX9LA 1,3 1.600 1,1 1,2 2,0 2,0 55 726 241:1 98,2 ●/○/● 2 Philips 65OLED984 1,3 4.350 1,3 1,0 1,6 1,0 65 955 232:1 96,8 ●/●/●
3 Panasonic TX-55HZW1004 1,3 1.950 1,2 1,2 2,2 1,7 55 836 227:1 97,9 ●/●/● 3 Samsung GQ65Q95T 1,3 2.300 1,2 1,5 1,7 1,5 65 1.915 254:1 95,9 ●/●/○
4 Philips 55OLED935 1,3 2.500 1,3 1,0 2,3 1,2 55 901 240:1 97,3 ●/●/● 4 Samsung GQ75Q950T 1,4 5.400 1,2 1,5 1,9 1,4 75 1.545 231:1 98,2 ●/●/○
5 LG OLED 48CX9 1,3 1.700 1,2 1,2 2,1 2,2 48 682 230:1 97,0 ●/○/● 5 Samsung GQ65Q90R 1,4 2.100 1,2 1,4 2,9 1,4 65 1.849 237:1 97,9 ●/●/○
6 Sony KD-48A9 1,3 1.700 1,2 1,4 2,3 1,3 48 875 242:1 99,0 ●/○/● 6 Samsung GQ65Q90T 1,4 1.850 1,3 1,7 1,6 1,8 65 1.028 227:1 96,5 ●/●/○
7 Philips 55OLED805 1,3 1.800 1,2 1,4 1,9 1,6 55 921 240:1 98,0 ●/●/● 7 Samsung GQ65Q900 1,5 4.000 1,1 1,5 4,4 1,4 65 1.734 255:1 96,9 ●/●/○
8 LG OLED 55C97LA 1,4 1.450 1,3 1,1 2,3 1,9 55 713 242:1 99,9 ●/○/● 8 Sony KD-65AF8 1,6 2.100 1,4 1,8 2,2 1,4 65 577 221:1 95,4 ●/○/●
9 Sony KD-55AG9 1,4 1.800 1,3 1,4 2,3 1,3 55 742 253:1 97,0 ●/○/● 9 Sony KD-65ZF9 1,6 2.200 1,4 1,8 2,2 2,1 65 1.708 233:1 91,3 ●/○/●
10 Sony KD-55A8 1,4 1.550 1,4 1,3 2,1 1,4 55 825 237:1 97,8 ●/○/● 10 Samsung GQ65Q8DN 1,7 1.900 1,6 1,6 2,1 1,5 65 1.821 231:1 96,9 ●/●/○

USB-Sticks WLAN-Router
Gesamtwertung

Gesamtwertung
Preis (ca., Euro)

Metallgehäuse

Preis (ca. Euro)

(optimal) Asus
USB-C-Stecker

802.11ac
Funktionalität
Schreiben (40

Handhabung
Lesen (50 %)

Performance
Ausstattung

DSL-Modem
Ausstatung
Hardware-

Download
Kapazität

(MBit/s)
Schutz

(30 %)

(30 %)

(30 %)
(10 %)

(10 %)
%)

1 SanDisk Extreme Pro USB 3.1 256GB 1,1 65 1,0 1,0 2,3 256 ○ ● ○ 1 Asus ROG Rapture GT-AX11000 1,3 390 1,0 1,5 1,0 1,4 693 ○
2 SanDisk Extreme Pro USB 3.1 128GB 1,1 40 1,0 1,0 2,3 128 ○ ● ○ 2 AVM Fritz!Box 6660 Cable 1,5 190 1,6 1,4 1,4 1,6 732 ○
3 Transcend Jetflash 910 256GB 1,3 45 1,3 1,2 1,6 256 ○ ● ○ 3 Asus RT-AX86U 1,6 250 2,2 1,5 1,1 1,4 629 ○
4 HyperX Savage 256GB (HXS3/256GB) 1,3 90 1,1 1,3 2,3 256 ○ ● ○ 4 Netgear Nighthawk AX12 (RAX200) 1,8 430 1,2 1,8 2,1 1,6 712 ○
5 HyperX Savage 128GB (HXS3/128GB) 1,3 70 1,2 1,2 2,3 128 ○ ● ○ 5 Netgear Nighthawk AX12 (RAX120) 1,8 380 2,1 1,0 2,3 1,6 745 ○
6 Verbatim Keypad Secure 128GB 1,4 60 1,4 1,2 2,0 128 ○ ● ● 6 Asus RT-AX88U 1,9 290 2,7 2,1 1,1 1,0 581 ○
7 HyperX Savage 64GB (HXS3/64GB) 1,4 45 1,2 1,5 2,3 64 ○ ● ○ 7 AVM Fritz!Box 7590 2,0 180 2,6 2,0 1,3 1,6 599 VDSL2
8 Samsung DUO Plus 256GB 1,5 65 1,1 2,4 1,1 256 ● ● ○ 8 Synology RT2600ac 2,1 220 3,3 2,2 1,1 1,0 570 ○
9 Patriot Rage Elite 256GB 1,6 40 1,2 1,8 3,0 256 ○ ○ ○ 9 Asus RT-AX58U 2,2 150 3,5 2,3 1,1 1,4 568 ○
10 Samsung BAR Plus 256GB 1,6 45 1,1 2,4 1,9 256 ○ ● ○ 10 AVM Fritzbox 6591 Cable 2,3 240 3,0 2,4 1,4 1,6 549 ○

sehr gut (1–1,5) gut (1,6–2,5) befriedigend (2,6–3,5) ausreichend (3,6– 4,5) mangelhaft (ab 4,6)
CHIP < 2021 < 02 Alle Wertungen nach dem Schulnotensystem. ● ja ○ nein < 85
 TEST > CPU-GUIDE

CHIP Guide für CPUs & GPUs

Neuer CHIP-Test für Grafikchips
Für die GPUs gibt es eine neue Testplattform. Was sich in den letzten Wochen alles geändert hat
VON ANDREAS VOGELSANG

N
ach den Desktop-CPUs sind die
Grafikchips mit der Aktualisierung
des Testverfahrens an der Reihe.
Das ist ein ziemlich aufwendiger Prozess,
weil alle bisher getesteten GPUs den über-
arbeiteten Testparcours erneut absolvie-
ren müssen. Während die Benchmarks
noch unverändert sind, haben wir im ers-
ten Schritt die Testplattform modifiziert
Sie basiert nun auf der CPU AMD Ryzen 7
3800X (Platz 12 in unserer Bestenliste),
2 x 8 GByte DDR 4 RAM mit 3200 MHz und
einer Crucial-SSD mit 1 TByte Kapazität.
Um Wettbewerbsverzerrungen zu ver-
meiden, erscheinen nur die auf der neuen
Speichergröße
Testplattform gemessenen Grafikchips in Nvidia GeForce RTX 3090 zurück, ist aber
der Bestenliste, die deshalb in dieser Aus- mehr als 1.000 Euro günstiger als die RTX
gabe deutlich kürzer ist als gewohnt. Im- 3090 mit 24 GByte GDDR6X-Speicher. Mit
merhin kann die Shortlist mit einigen in- der Radeon RX 6800 auf Platz 4 platziert
teressanten Neueinsteigern aufwarten. AMD einen weiteren Neuzugang in der
Lange Zeit war das Highend-Segment Spitzengruppe. Auch die RX 6800 über-
bei den Grafikprozessoren den Chips von zeugt durch sehr gute Leistung und einen
Nvidia vorbehalten. Nun stößt als bester attraktiven Preis von rund 580 Euro.
Neueinsteiger die AMD Radeon RX 6800 Nvidia komplettiert den Auftritt seiner
XT auf Rang 2 vor und durchbricht damit neuen Ampere-Baureihe mit der RTX 3070
die Phalanx der zuletzt fünf Nvidia-Mo- auf Platz 5 und der RTX 3060 Ti auf Platz
delle auf den Top-Rängen. Bemerkens- 6. Beide kommen mit je 8 GByte GDDR6-
wert: Die 6800 XT mit 16 GByte GDDR6- Videospeicher und adressieren das Mittel-
Video-RAM bleibt in puncto Leistung nur klasse-Segment. Letztere ist mit rund 400
ganz knapp hinter dem neuen Testsieger Euro auch preislich interessant.
Chiptakt Boost

Preis-Leistung

leistung (TDP)

GTA V 4K (fps)
GPU-Leistung

DiRT Rally 4K
Max. Verlust-
(GB) und -typ

prozess (nm)

Transistoren

3DMark Fire
Fertigungs-

Strike Ultra
Bandbreite

anbindung

Fire Strike
(ca., Euro)

Einheiten
Speicher-
(GByte/s)

(in Watt)

(Punkte)

(Punkte)
Chiptakt

3DMark
Shader-
(MHz)

(MHz)

(Mio.)

Grafikchips
Preis

(fps)
(Bit)

1 Nvidia GeForce RTX 3090 24GB GDDR6X 24GB GDDR6X 1,0 1.700 4,8 1.395 1.695 936,2 384 10.496 8 28.300 350 30.900 12.182 118,2 134,5
c 2 AMD Radeon RX 6800 XT 16GB GDDR6 16GB GDDR6 1,1 660 1,2 1.825 2.250 512,0 256 4.608 7 26.800 300 31.983 11.991 116,9 101,7
3 Nvidia GeForce RTX 3080 10GB GDDR6X 10GB GDDR6X 1,3 900 3,1 1.440 1.710 760,3 320 8.704 8 28.000 320 30.000 10.861 113,1 118,0
4 AMD Radeon RX 6800 16GB GDDR6 16GB GDDR6 1,5 580 1,5 1.700 2.105 515,0 256 3.840 7 26.800 250 30.331 10.411 101,4 90,3
5 Nvidia GeForce RTX 3070 8GB GDDR6 8GB GDDR6 2,1 600 2,8 1.500 1.725 448,0 256 5.888 8 17.400 220 26.572 8.413 83,8 94,0
6 Nvidia GeForce RTX 3060 Ti 8GB GDDR6 8GB GDDR6 2,6 400 1,9 1.410 1.665 448,0 256 4.864 8 17.400 200 23.952 7.418 72,5 76,8
c 7 AMD Radeon RX 5700 XT 8GB GDDR6 8GB GDDR6 3,1 260 1,0 1.605 1.905 448,0 256 2.560 7 10.300 225 22.248 6.308 61,8 58,6

Testsieger: Nvidia GeForce RTX 3090 24GB GDDR6X Preis-Leistungs-Sieger: AMD Radeon RX 5700 XT 8GB GDDR6
Die Spitzenleistungen des Topmodells der Ampere-Generation Die RX 5700 XT kostet im Vergleich zum Vormonat mit rund
lässt sich Nvidia mit rund 1.700 Euro teuer bezahlen 260 Euro nur noch etwas mehr als die Hälfte – klarer Kauftipp

Spitzenklasse (1–1,5) Oberklasse (1,6–2,5) Mittelklasse (2,6–3,5) Einsteigerklasse (ab 3,5)

86 > c Kauftipp 02 > 2021 > CHIP
 CPU-GUIDE < TEST

Turbotakt (GHz)
Core-Codename

Basistakt (GHz)
Preis (ca., Euro)

Preis-Leistung

Strike mit GTX

1080 (Punkte)
Level-3-Cache
GPU-Leistung

Level-2-Cache
CPU-Leistung

Grafikeinheit
prozess (nm)

3DMark Fire
Benchmark:
Fertigungs-

TDP (Watt)

Integrierte

PCMark 8
(Punkte)
Threads

(KByte)

(KByte)
Sockel

Kerne
Desktop-CPUs
1 AMD Ryzen 9 5900X 1,0 550 3,4 – Vermeer 7 AM4 3,70 4,80 105 12 24 – 12 x 512 2 x 32 7.665 14.593
2 AMD Ryzen 7 5800X 1,2 710 3,9 – Vermeer 7 AM4 3,80 4,70 105 8 16 – 8 x 512 32 7.870 14.247
3 AMD Ryzen 9 3900XT 1,2 440 3,0 – Matisse 7 AM4 3,80 4,70 105 12 24 – 12 x 512 4 x 16 7.179 14.226
4 AMD Ryzen 9 3900X 1,3 400 2,9 – Matisse 7 AM4 3,80 4,60 105 12 24 – 12 x 512 4 x 16 7.083 14.167
5 Intel Core i9-10900KF 1,4 470 3,2 – Comet Lake-S 14 LGA1200 3,70 5,30 125 10 20 – 10 x 256 20 7.479 13.328
6 Intel Core i9-10900K 1,4 540 3,5 4,8 Comet Lake-S 14 LGA1200 3,70 5,30 125 10 20 Intel UHD Graphics 630 10 x 256 20 7.413 13.577
7 Intel Core i9-10850K 1,4 430 3,0 4,8 Comet Lake-S 14 LGA1200 3,60 5,20 125 10 20 Intel UHD Graphics 630 10 x 256 20 7.303 13.164
8 AMD Ryzen 7 3800XT 1,6 330 2,6 – Matisse 7 AM4 3,90 4,70 105 8 16 – 8 x 512 2 x 16 7.143 13.809
9 Intel Core i9-9900KF 1,6 340 2,6 – Coffee Lake-R 14 LGA1151 3,60 5,00 95 8 16 – 8 x 256 16 7.177 14.036
c 10 Intel Core i7-10700K 1,6 320 2,5 4,8 Comet Lake-S 14 LGA1200 3,80 5,10 125 8 16 Intel UHD Graphics 630 8 x 256 16 7.183 13.109
11 Intel Core i9-9900K 1,6 370 2,8 4,8 Coffee Lake-R 14 LGA1151 3,60 5,00 95 8 16 Intel UHD Graphics 630 8 x 256 16 7.231 13.765
12 AMD Ryzen 7 3800X 1,6 300 2,4 – Matisse 7 AM4 3,90 4,50 105 8 16 – 8 x 512 2 x 16 6.915 13.610
13 AMD Ryzen 5 5600X 1,6 300 2,4 – Vermeer 7 AM4 3,70 4,60 65 6 12 – 6 x 512 32 7.431 13.330
14 AMD Ryzen 7 3700X 1,7 290 2,3 – Matisse 7 AM4 3,60 4,40 65 8 16 – 8 x 512 2 x 16 6.825 13.600
15 Intel Core i7-9700KF 1,9 280 2,3 – Coffee Lake-R 14 LGA1151 3,60 4,90 95 8 8 – 8 x 256 12 7.044 13.266
16 Intel Core i7-9700K 2,0 270 2,3 4,8 Coffee Lake-R 14 LGA1151 3,60 4,90 95 8 8 Intel UHD Graphics 630 8 x 256 12 7.014 13.128
17 Intel Core i7-9700 2,0 240 2,1 4,8 Coffee Lake-R 14 LGA1151 3,00 4,70 65 8 8 Intel UHD Graphics 630 8 x 256 12 6.959 13.080
18 AMD Ryzen 5 3600XT 2,0 230 2,0 – Matisse 7 AM4 3,80 4,50 95 6 12 – 6 x 512 2 x 16 6.789 12.766
c 19 AMD Ryzen 5 3600X 2,0 220 1,9 – Matisse 7 AM4 3,80 4,40 95 6 12 – 6 x 512 2 x 16 6.706 12.742
20 Intel Core i5-10600K 2,0 230 2,0 4,9 Comet Lake-S 14 LGA1200 4,10 4,80 125 6 12 Intel UHD Graphics 630 6 x 256 12 6.953 12.258
21 AMD Ryzen 5 3600 2,0 210 1,8 – Matisse 7 AM4 3,60 4,20 65 6 12 – 6 x 512 2 x 16 6.577 12.622
22 Intel Core i5-9600KF 2,1 180 1,6 – Coffee Lake-R 14 LGA1151 3,70 4,60 95 6 6 – 6 x 256 9 6.686 12.092
23 Intel Core i5-9600K 2,1 190 1,7 4,9 Coffee Lake-R 14 LGA1151 3,70 4,60 95 6 6 Intel UHD Graphics 630 6 x 256 9 6.550 12.048
24 Intel Core i5-9500 2,2 180 1,6 5,0 Coffee Lake-R 14 LGA1151 3,00 4,40 65 6 6 Intel UHD Graphics 630 6 x 256 9 6.497 11.879
25 AMD Ryzen 3 3300X 2,2 140 1,2 – Matisse 7 AM4 3,80 4,30 65 4 8 – 4 x 512 16 6.643 11.250
26 Intel Core i5-9400 2,2 160 1,4 5,2 Coffee Lake-R 14 LGA1151 2,90 4,10 65 6 6 Intel UHD Graphics 630 6 x 256 9 6.376 11.827
27 Intel Core i5-9400F 2,2 130 1,2 – Coffee Lake-R 14 LGA1151 2,90 4,10 65 6 6 – 6 x 256 9 6.320 11.861
c 28 AMD Ryzen 3 3100 2,2 110 1,0 – Matisse 7 AM4 3,60 3,90 65 4 8 – 4 x 512 2x8 6.218 11.000
29 Intel Core i3-9350KF 2,3 160 1,5 – Coffee Lake-R 14 LGA1151 4,00 4,60 91 4 4 – 4 x 256 8 6.334 10.825
30 AMD Ryzen 5 3400G 2,3 150 1,4 1,0 Picasso 12 AM4 3,70 4,20 65 4 8 AMD Radeon RX Vega 11 Graphics 4 x 512 4 5.688 10.465
Preis-Leistung

Cinebench R15
Creative Score
Level-3-Cache
GPU-Leistung

Level-2-Cache
CPU-Leistung

CPU (Punkte)
Grafikeinheit
prozess (nm)
Fertigungs-

TDP (Watt)

Integrierte
Codename

Max. Takt

PCMark 8
Basistakt

(Punkte)
Threads
(KByte)

(KByte)

Kerne
(GHz)

(GHz)

Mobil-CPUs
c 1 AMD Ryzen 9 4900HS 1,0 1,0 1,2 Renoir 7 3,0 4,3 4.096 8.192 35 8 16 AMD Radeon RX Vega 8 5.149 1.848
2 AMD Ryzen 7 4800H 1,0 1,0 1,2 Renoir 7 2,9 4,2 3.072 8.192 45 8 16 AMD Radeon RX Vega 7 5.064 1.843
3 AMD Ryzen 7 4800U 1,1 1,1 1,2 Renoir 7 1,8 4,2 4.096 8.192 15 8 16 AMD Radeon RX Vega 8 4.847 1.738
4 Intel Core i9-9980HK 1,1 4,7 1,3 Coffee Lake 14 2,4 5,0 2.048 16.384 45 8 16 Intel UHD Graphics 630 4.005 1.702
5 AMD Ryzen 5 4600H 1,3 1,3 1,3 Renoir 7 3,0 4,0 3.072 11.264 45 6 12 AMD Radeon RX Vega 6 4.592 1.388
6 Intel Core i7-10750H 1,3 1,3 1,3 Comet Lake-H 14 2,6 5,0 1.536 12.288 45 6 12 Intel UHD Graphics 630 4.041 1.359
7 AMD Ryzen 7 4700U 1,3 1,3 1,3 Renoir 7 2,0 4,1 4.096 8.192 15 8 8 AMD Radeon RX Vega 7 4.718 1.274
8 Intel Core i7-1165G7 1,4 1,4 1,1 Tiger Lake 10 2,8 4,7 5.120 12.288 28 4 8 Intel Iris Xe Graphics G7 4.897 1.009
9 Intel Core i7-1185G7 1,4 1,4 1,0 Tiger Lake 10 3,0 4,8 5.120 12.288 28 4 8 Intel Iris Xe Graphics G7 4.880 978
10 Intel Core i7-8750H 1,4 1,4 1,9 Coffee Lake 14 2,2 4,1 1.536 9.216 45 6 12 Intel UHD Graphics 630 4.016 1.134
11 Intel Core i9-8950HK 1,4 4,9 1,8 Coffee Lake 14 2,9 4,8 1.536 12.288 45 6 12 Intel UHD Graphics 630 3.850 1.134
c 12 Intel Core i7-8809G 1,5 1,5 1,1 Kaby Lake G 14 3,1 4,2 1.024 8.192 100 4 8 AMD Radeon RX Vega M GH 4.335 843
13 AMD Ryzen 5 4500U 1,5 1,6 1,4 Renoir 7 2,3 4,0 3.072 8.192 15 6 6 AMD Radeon RX Vega 6 4.345 993
14 Intel Core i7-10710U 1,6 1,7 1,7 Comet Lake 14 1,1 4,7 1.024 12.288 15 6 12 Intel UHD Graphics 620 3.972 975
15 Intel Core i5-10300H 1,7 1,7 1,6 Comet Lake-H 14 2,5 4,5 1.024 8.192 45 4 8 Intel UHD Graphics 630 3.888 911
16 Intel Core i7-8705G 1,7 1,8 1,3 Kaby Lake G 14 3,1 4,1 1.024 8.192 65 4 8 AMD Radeon RX Vega M GL 4.293 729
17 Intel Core i7-10510U 1,9 4,7 1,7 Comet Lake 14 1,8 4,9 1.024 8.192 15 4 8 Intel UHD Graphics 620 4.067 762
18 Intel Core i7-1065G7 1,9 2,0 1,4 Ice Lake 10 1,3 3,9 2.048 8.192 15 4 8 Intel Iris Plus Graphics 4.115 710
19 Intel Core i7-8565U 2,0 4,7 1,6 Whiskey Lake 14 1,8 4,6 1.024 8.192 15 4 8 Intel UHD Graphics 620 3.982 677
20 Intel Core i7-5700HQ 2,0 4,7 2,3 Broadwell 14 2,7 3,5 1.024 6.144 47 4 8 Intel HD Graphics 5600 4.637 719
21 Intel Core i7-7700HQ 2,1 4,7 1,9 Kaby Lake 14 2,8 3,8 1.024 6.144 45 4 8 Intel HD Graphics 630 3.670 734
c 22 AMD Ryzen 7 3700U 2,1 2,1 1,6 Zen+ 12 2,3 4,0 2.048 4.096 15 4 8 AMD Radeon RX Vega 10 3.672 670
23 AMD Ryzen 5 3500U 2,1 2,2 1,6 Zen+ 12 2,1 3,7 2.048 4.096 15 4 8 AMD Radeon RX Vega 8 3.558 657
24 Intel Core i7-6700HQ 2,1 4,7 2,6 Skylake 14 2,6 3,5 1.024 6.144 45 4 8 Intel HD Graphics 530 4.149 677
25 Intel Core i7-6820HK 2,1 4,7 2,8 Skylake 14 2,7 3,6 1.024 8.192 45 4 8 Intel HD Graphics 530 3.497 708
26 AMD Ryzen 5 3580U 2,1 2,2 1,7 Zen+ 12 2,1 3,7 2.048 4.096 15 4 8 AMD Radeon RX Vega 9 3.558 629
27 Intel Core i7-8550U 2,2 4,6 1,8 Kaby Lake R 14 1,8 4,0 1.024 8.192 15 4 8 Intel UHD Graphics 620 4.178 632
28 Intel Core i5-1035G7 2,2 4,5 1,4 Ice Lake 10 1,2 3,7 2.048 6.144 15 4 8 Intel Iris Plus Graphics G7 3.665 569
29 Intel Core i5-8250U 2,2 4,5 2,0 Kaby Lake R 14 1,6 3,4 1.024 6.144 15 4 8 Intel UHD Graphics 620 4.020 617
30 Intel Core i5-10210U 2,3 4,5 1,8 Comet Lake 14 1,6 4,2 1.024 6.144 15 4 8 Intel UHD Graphics 620 3.656 540

Spitzenklasse (1–1,5) Oberklasse (1,6–2,5) Mittelklasse (2,6–3,5) Einsteigerklasse (ab 3,5)

CHIP < 2021 < 02 c Kauftipp < 87
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weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Verlag auf mein Konto gezogenen Lastschriften
einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungs-
datum, die Erstattung des belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem

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(Telefon) 0781-639 45 26 Ja, ich bin interessiert am Empfang von interessanten Vorteilsangeboten aus den
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willigung wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten
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Handelsregister: AG München, HRB 136615. * Bitte nur eine Prämie ankreuzen
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PRAXIS > SMART HEIZEN

Heizkosten sparen
im Smart Home

FOTO: AVM
Intelligente Heizungssteuerung mit der Fritzbox
CO2-Preis und Mehrwertsteuer-Reset lassen die Heizkosten in diesem Jahr
wieder steigen. Höchste Zeit für eine smarte Heizungssteuerung, die neben
viel Sparpotenzial auch ein Plus an Bedienkomfort mitbringt
VON MICHAEL SCHMITHÄUSER

D
raußen herrschen Minusgrade,
doch im Haus ist es gleich nach
dem Aufstehen wohlige 22 Grad
warm – das smarte Heizungssystem hat
Ihre persönliche Wohlfühltemperatur au-
tomatisch zum passenden Zeitpunkt ein-
gestellt. Während Sie tagsüber unterwegs
sind, wird durch Herunterregeln der Ther-
mostate Energie gespart, während recht-
zeitig zum Feierabend vorgeheizt wird. Ei-
ne Heizungssteuerung für Ihr Smart Home
bringt nicht nur mehr Komfort, sondern
spart auch bares Geld: Bei korrekter Ein-
richtung und Nutzung erreichen Sie das
von vielen Anbietern versprochene Spar-
potenzial von 30 Prozent problemlos. Aus-
gehend von durchschnittlichen jährlichen
Heizkosten von 1.000 Euro amortisiert
sich ein Paket aus sechs Thermostaten be-
reits nach weniger als einem Jahr. Am Bei-
spiel der für den Betrieb mit der Fritzbox
Shortcut: Der Inhalt in
30 Sekunden
In diesem Praxis-Workshop erfahren
Sie, wie Sie FritzDECT-Heizkörper-
thermostate mit wenigen Handgrif-
fen installieren, anmelden und kon-
figurieren. Es folgen das Einrichten
eines Zeitplans, die Bedienung über
einen externen Regler, die Steue-
rung von Lüftern oder Radiatoren
mit einer smarten Steckdose sowie
die komfortable Heizungssteuerung
per Zuruf über Alexa.
optimierten Heizungsregler des Typs
FritzDECT 301 zum Einzelpreis von rund
50 Euro erfahren Sie, wie leicht sich eine
smarte Heizungssteuerung einrichten und
konfigurieren lässt.
Das beste System
für Ihr Zuhause
Für die maximale Kostenersparnis sollten
Sie jeden Heizkörper in Ihrem Zuhause mit
einem smarten Thermostat ausstatten.
Dabei eröffnet sich weiteres Sparpoten-
zial: Pakete aus drei oder sechs Heizungs-
reglern sind viel günstiger als die jeweili-
gen Einzelpreise. Kosten sechs einzelne
FritzDECT 301 gut 300 Euro, sind sie im
Sechserpack für rund 250 Euro zu haben.
Der Wandtaster FritzDECT 440 (mehr da-

90 > 02 > 2021 > CHIP


1 2
zu auf Seite 93) mit integriertem Tempe-
ratursensor und Display kostet rund 60
Euro, während schaltbare Steckdosen des
Typs FritzDECT 200 (Seite 92) auf einen
Preis von etwa 45 Euro kommen.
Thermostate
richtig installieren
Sobald Sie alle Bausteine zur intelligenten
Vernetzung Ihres Zuhauses zusammenge-
stellt haben, geht es an die Installation
und die Integration der Komponenten ins
Heimnetz. Viele Menschen schrecken vor
der Einrichtung einer smarten Heizungs-
steuerung zurück, da sie entweder Proble-
me mit dem Vermieter oder eine aufwen-
dige Installation befürchten.
Da es sich beim Austausch von Ther-
mostaten nicht um bauliche Veränderun-
gen an der Wohnung handelt, benötigen
Sie für diese Maßnahme keine ausdrück-
liche Erlaubnis Ihres Vermieters. Bewah-
ren Sie jedoch die alten Thermostate auf,
um beim Auszug den Ursprungszustand
wieder herstellen zu können.
Die Installation selbst geht schnell,
sauber und ohne Austreten von Feuchtig-
keit vonstatten. Denn hinter dem Ther-
mostat befindet sich lediglich eine was-
serdichte Metallkappe, aus der ein
Ventilzapfen zur Regelung der Durch-
flussmenge herausragt. Ob der FritzDECT
301 auf das Ventilgewinde des Heizkör-
3 4
CHIP < 2021 < 02
pers passt oder ob Sie einen Adapter benö-
tigen, erfahren Sie in einer ausführlichen
Liste auf der Webseite von AVM unter
bit.ly/chip-thermostate.
1. Heizungsregler vorbereiten
Nach dem Auspacken entfernen Sie die
Batterieschutzfolie vom FRITZ-Thermos-
tat. Anschließend begeben Sie sich zu Ihrer
Fritzbox und halten die DECT-Taste etwa
sechs Sekunden lang gedrückt, bis die Sta-
tus-LED blinkt. Kurz darauf erscheint im
Display des Thermostats die Meldung
»Anmeldung erfolgreich«. Nun ist die
Verbindung zwischen dem Thermostat
und Ihrer Fritzbox eingerichtet.
2. Thermostat austauschen
Lockern Sie mit der Hand oder einer Zange
den Verbindungsring zwischen Thermos-
tat und Heizkörper oder entfernen Sie die
Schraube der Halterungsschelle. Ziehen
Sie nun den alten Thermostat vorsichtig
ab. Bei sehr alten Heizungen sollten Sie
den Ventildeckel reinigen und den Stift
eventuell mit der Kappe des Schrauben-
ziehers so lange lockern, bis er sich ohne
großen Kraftaufwand mit dem Finger ein-
drücken lässt.
Ist ein Adapter erforderlich, sollten Sie
diesen vorab montieren und dann erst den
FRITZ-Thermostat mithilfe des silbernen
Rings fixieren. Sobald die Einheit fest auf
SMART HEIZEN < PRAXIS
FOTOS: AVM
dem Ventilring sitzt, drücken Sie lange die
Taste »OK«. Daraufhin ermittelt der
Thermostat den erforderlichen Hebelweg
für den internen Mechanismus und ist
nach kurzer Zeit betriebsbereit.
3. Grundeinstellungen
festlegen und Namen vergeben
Öffnen Sie nun am Computer das Web-
interface Ihrer Fritzbox und klicken Sie in
der linken Auswahlleiste auf den Menü-
punkt »Smart Home | Geräteverwal-
tung«. Dort findet sich nun der neue Ein-
trag »FritzDECT 301«. Für mehr Übersicht
klicken Sie auf das Bleistift-Symbol ganz
rechts und geben dem Thermostat einen
aussagekräftigen Namen, etwa wie im
Beispielbild »Arbeitszimmer« oder
»Schlafzimmer«.
4. Heizungen gruppieren
Haben Sie, wie in Schritt 1 bis 3 beschrie-
ben, mehrere Thermostate installiert und
diese mit Namen versehen, können Sie
Gruppen anlegen. Das ist etwa dann sinn-
voll, wenn Sie ein großes Wohnzimmer
mit zwei Heizkörpern haben oder wie im
Beispiel alle Regler in einem Stockwerk zu
einer Einheit verbunden werden sollen.
Dazu wechseln Sie unter »Smart Home«
auf »Gruppen und Vorlagen« und wählen
»Gruppe erstellen«. Aktivieren Sie
»Heizkörperregler« und öffnen Sie das
< 91
 PRAXIS > SMART HEIZEN
5 6
Pulldown-Menü, wo Sie per Mausklick ein
Häkchen neben die Heizungsregler setzen,
die Sie in die Gruppe aufnehmen möchten.
Nach der Vergabe eines Gruppennamens
können Sie alle in der Gruppe enthaltenen
Thermostate synchron steuern und ein-
stellen.
5. Zeitschaltung einrichten
Um das volle Sparpotenzial auszuschöp-
fen, sollten Sie Ihre Thermostate mit einer
cleveren Zeitschaltung regeln. Im Einstel-
lungsmenü von Heizungsreglern oder
Lüfter und
Radiatoren steuern
In Räumen ohne Zentralheizung oder
wenn es außerhalb der Heizperiode kalt
ist, kommen oft elektrische Heizkörper
oder Heizlüfter zum Einsatz. Die lassen
sich ebenfalls komfortabel über die
Fritzbox einschalten oder mit Zeitprofi-
len steuern. Dazu binden Sie eine
schaltbare Steckdose des Typs Fritz-
DECT 200 in Ihre Smart-Home-Infra-
struktur ein. Praktisch: Die flexible
Steckdose informiert Sie im Fritzbox-
Menü über den Energieverbrauch und
lässt sich auch als externer Temperatur-
geber für Thermostate einsetzen. Wich-
tig: Die Leistung der Elektroheizung
darf 2.300 Watt nicht übersteigen!
FOTOS: AVM
92 > 02 > 2021 > CHIP
Gruppen (Bleistift-Symbol) finden Sie den
Abschnitt »Zeitschaltung«. Stellen Sie
zunächst die »Komforttemperatur« ein,
die Sie sich wünschen, wenn Sie sich im
jeweiligen Raum aufhalten. Anschließend
legen Sie die »Absenktemperatur« fest,
die beispielsweise nachts oder bei Abwe-
senheit eingestellt werden soll.
Passen Sie die voreingestellten Zeit-
räume für Komforttemperatur (orange)
und Absenktemperatur (gelb) durch Klick-
ziehen innerhalb des Wochendiagramms
an. Wenn Sie zum Beispiel an Wochen-
tagen um 8 Uhr aufstehen und um 9 Uhr
das Haus verlassen, markieren Sie den
Zeitraum zwischen 7 Uhr und 9 Uhr oran-
ge. Kommen Sie gegen 19 Uhr nach Hause
und bleiben bis 23 Uhr 30 wach, stellen Sie
die Komforttemperatur auf 18 Uhr bis
23 Uhr ein. Für das Wochenende können
Sie den Zeitplan an Ihre Gewohnheiten
anpassen.
Tipp: Anstatt die voreingestellten Zeiten
einzeln anzupassen, färben Sie bei akti-
vierter »Absenktemperatur« das gesamte
Diagramm per Klickziehen ein. Im Menü
»Zeitraum eintragen« können Sie an-
schließend die Schaltzeiten für »Kom-
7 Steuerzentrale für
forttemperatur« durch Anklicken der ge-
wünschten Tage in einem Zug über die
Tastatur eingeben.
Vergessen Sie nicht, die Änderungen
mit einem Klick auf »OK« zu bestätigen.
Anschließend kann es bis zu 15 Minuten
dauern, bis die neuen Einstellungen an die
Thermostate übermittelt sind. Diese lange
Übermittlungszeit schont die Batterien
der Heizungsregler.
6. Weitere Einstellungen vornehmen
Neben der Zeitschaltung finden sich im
»Smart Home Profil« der Heizungsregler
(Bleistift-Symbol) viele weitere nützliche
Einstellungen. Bei längerer Abwesenheit
legen Sie unter »Urlaubsschaltung« eine
durchgängig niedrige Heiztemperatur
fest. Im Bereich »Heizung aus« geben Sie
den Zeitraum außerhalb der Heizperiode
vor, um Schaltvorgänge zu minimieren
und die Batterien zu schonen. Die »Fens-
ter-auf-Erkennung« regelt das betref-
fende Thermostat ganz herunter, wenn
beim Lüften die Raumtemperatur stark
abfällt. Mit dem Schieberegler »Empfind-
lichkeit« stellen Sie das Ansprechverhal-
ten des Thermostats ein, wenn es sich sehr
die Wandmontage
Der Wandtaster
FritzDECT 440 über-
mittelt die Raum-
temperatur an die
Heizkörperthermos-
tate, zeigt den aktu-
ellen Wert an und
bietet vier program-
mierbare Tasten zur
Steuerung von
Smart-Home-
Komponenten

nah am oder weit weg vom Fenster oder
von der Balkontür befindet. Da der Ther-
mostat direkt am Heizkörper montiert ist,
misst sein Temperaturfühler einen höhe-
ren Wert als die Raumtemperatur. Dies
kompensieren Sie im Bereich »Tempera-
turabweichung (Offset)« durch die Anga-
be der tatsächlichen Raumtemperatur,
während der am Heizkörper gemessene
Wert angezeigt wird.
7. Mit einem externen Temperatur-
sensor messen und regeln
Unterhalb der in Schritt 6 beschriebenen
Offset-Einstellung findet sich die Option
»Automatische Offset-Anpassung mittels
externem Temperatursensor«. Die kön-
nen Sie mit dem Wandtaster FritzDECT
440 nutzen. Das Gerät misst die Raum-
temperatur fernab der Heizkörper zentral
im Raum und ermöglicht das komfortable
Regeln der Temperatur. Die Anmeldung
des Wandtasters erfolgt wie in Schritt 1
beschrieben über die DECT-Taste an der
Fritzbox.
8. Wandtaster einrichten
Nach erfolgreicher Anmeldung erscheint
der Wandtaster im Fritzbox-Webinterface
unter »Smart Home | Geräteverwaltung«.
Die vier Tasten belegen Sie nach einem
Klick auf das Bleistift-Symbol im »Smart-
Home-Profil«.
Neben Fritz-Steckdosen oder LED-
Lampen finden Sie dort auch die Option
»Heizkörperregler«. Wählen Sie einen
Thermostat aus und klicken Sie auf »Wei-
ter«. Geben Sie die Bezeichnung für die
Taste ein, gefolgt von »Weiter«. Danach
entscheiden Sie sich für eine »Aktion«,
die sich auf die oberen oder unteren beiden
Tasten bezieht.
Nach dem Hinzufügen der Aktion kön-
nen Sie mit der kleinen Menütaste am un-
teren Gehäuserand zwischen den Anzei-
gen umschalten, mit den linken Tasten die
Temperatur senken oder mit den rechten
Tasten die Heizung aufdrehen. Möchten
Sie ohne Menütaste direkt auf die Hei-
zungsanzeige zugreifen, legen Sie im
»Smart-Home-Profil« des Tasters im
Pulldown-Menü ganz unten statt »Tem-
peratur« die gewünschte Anzeige fest.
9. Mit Alexa sprechen
„Alexa, schalte die Heizung ein“: Wenn
Ihre smarten Thermostate auf solche
Sprachbefehle hören sollen, brauchen Sie
lediglich einen Amazon Echo und den pas-
CHIP < 2021 < 02
8
senden Skill. Damit lassen sich nicht nur
Thermostate regeln, sondern auch FRITZ-
Steckdosen per Sprachsteuerung ein- und
ausschalten.
Voraussetzung für die Funktion ist ein
aktives MyFRITZ!-Konto mit aktiviertem
Internetzugang, das Sie mit dem gleich-
namigen Menüpunkt unter »Internet«
einrichten können. Für den Fernzugriff
sollten Sie unter »System | Fritzbox-
Benutzer« ein neues Benutzerkonto anle-
gen, das lediglich Berechtigungen für
»Smart Home« erhält.
Melden Sie sich mit Ihrem Amazon-
Konto an und aktivieren Sie den Alexa-
Skill FB Smart Home, den Sie unter der
URL amazon.de/dp/B078KLZL1R finden.
Alternativen zur Heizungssteuerung
Für Fritzbox-Besitzer sind die DECT-
Thermostate von AVM eine gute Wahl in
Sachen Einrichtung und Bedienkomfort.
Außerdem sind weder eine Bridge noch
ein Hub erforderlich, da die Fritzbox
diese Rolle übernimmt. Dennoch kann
sich ein Blick auf Alternativ-Angebote
anderer Hersteller lohnen:
> Tado°: Die schicken Thermostate des
Münchner Herstellers sind attraktiv für
Freunde des guten Designs. Außerdem
zeichnet sich die Tado°-App durch große
Funktionsvielfalt aus. Ein Thermostat
kostet 65 Euro, in das Starterkit mit
Bridge und einem Thermostat investie-
ren Sie rund 100 Euro.
> Eve Thermo: Für Apple-Nutzer sind
die Thermostate von Eve wie gemacht,
da sie sich ohne externe Bridge direkt in
die Apple-HomeKit-Infrastruktur einbin-
den lassen. Ein Thermostat ist für rund
60 Euro zu haben, ein Apple-HomePod
als Steuerzentrale ab knapp 100 Euro.
SMART HEIZEN < PRAXIS
Folgen Sie anschließend den Anweisungen
zur Verknüpfung Ihres Kontos mit dem FB
Smart Home-Skill sowie zur Kontaktauf-
nahme mit der Fritzbox über das Internet.
Ein Klick auf »Verbindung testen« zeigt
Ihnen die gefundenen Smart-Home-
Geräte. Per »Login with Amazon« loggen
Sie sich in Ihr Amazon-Konto ein und
starten im Bereich »Smart Home« unter
»Geräte« eine »Suche« nach neuen Ge-
räten. Nun tauchen Ihre FRITZ!-Kompo-
nenten in der Liste auf und lassen sich
über das Aussprechen ihrer Namen steu-
ern – zum Beispiel „Alexa, stelle Arbeits-
zimmer auf Automatik“, um die Komfort-
temperatur zu aktivieren.
redaktion@chip.de c
> Homematic IP: Wer bereits auf das
große Angebot an Smart-Home-Lösun-
gen von Homematic zurückgegriffen
hat oder sich eine universelle Haussteu-
erung von der Heizung bis zur Jalousie
zulegen möchte, bekommt das Starter-
set mit Hub und einem Thermostat für
rund 115 Euro und bezahlt unter 50 Euro
für jeden weiteren Heizungsregler.
> Netatmo: Die Smart-Thermostate von
Netatmo sind eine Augenweide – kein
Wunder, wurden sie doch von Star-
designer Philippe Stark gestaltet. Die
Integration der formschönen Heizungs-
regler zum Stückpreis von 75 Euro er-
folgt über Apple HomeKit.
> Devolo Home Control: Die erfolgrei-
che Smart-Home-Serie von Devolo bie-
tet zweckmäßig gestaltete Thermostate
zum Stückpreis von rund 70 Euro an, die
sich nahtlos in die Z-Wave-basierte
Infrastruktur mit sicherer Funktechnik
(Zentrale: knapp 130 Euro) integrieren.
< 93
PRAXIS > LINUX MINT

Linux-Umstieg
leicht gemacht
Das schaffen sogar besorgte Bürger
Windows 10 nervt viele Nutzer, trotzdem glauben sie, nicht darauf verzichten zu können. Dabei
bietet Linux fast alles, was auch Windows kann: Moderne Oberflächen, leichte Bedienbarkeit
und ein breites Angebot an Software. Sogar viele Windows-Anwendungen lassen sich nutzen
VON ANDREAS TH. FISCHER

Linux
installieren

Linux einrichten
und pflegen

Programme für
Linux aufspielen

FOTO: LARRY EWING/ CC0 1.0 UNIVERSAL/WIKIPEDIA

94 > 02 > 2021 > CHIP

 LINUX MINT < PRAXIS

Installation via USB-Stick Rechner booten

Mit balenaEtcher kopieren Sie alle für die Installation von Linux Wählen Sie den ersten Eintrag aus dem Startmenü, um
Mint benötigten Dateien auf einen USB-Stick zunächst das Live-System von Linux Mint zu starten

S
eit Jahren wird der Durchbruch von installiertes Mint bereits die wichtigsten der Bedienung von Windows orientiert.
Linux auf dem Desktop prophezeit. Desktop-Programme wie Firefox, Thun- Damit eignet sie sich besonders gut für
Aber noch ist es nicht soweit. Ganz derbird, LibreOffice, den VLC Player sowie Linux-Neulinge.
anders sieht es in der Smartphone- und häufig benötigte Codecs und andere pro-
Server-Welt aus. Dort ist das freie prietäre Software mitbringt. Installation vorbereiten
Betriebssystem mittlerweile nahezu all- Sie haben mehrere Möglichkeiten, Mint zu
gegenwärtig. Auf PCs und Notebooks
Linux installieren installieren. Der konsequenteste Schritt
dominiert jedoch weiterhin Windows. Linux Mint gibt es in verschiedenen Vari- ist, das Betriebssystem komplett zu erset-
Dabei sind die Linux-Distributionen im- anten. Wir empfehlen die Cinnamon-Ver- zen. Diesen Weg beschreiben wir in den
mer besser geworden. Sowohl ihr techni- sion, da sie nicht als nur die schönste gilt, folgenden Abschnitten. Alternativ können
scher Unterbau als auch ihre grafischen sondern weil sie sich in vielen Punkten an Sie Ihre Windows-Partition schrumpfen
Oberflächen stehen der kommerziellen
Konkurrenz in nichts mehr nach.
Es gibt noch viele weitere gute Gründe,
die für Linux sprechen. Ein Linux-System Dual Boot von Windows und Linux Mint
spioniert Sie nicht aus und sammelt keine
Bei der nebenan beschriebenen Metho- Live-System und klicken dann auf
Daten über Ihre Aktivitäten, die an den
de ersetzen Sie Windows durch Linux »Install Linux Mint«. Befolgen Sie die
Hersteller übertragen werden – ob Sie
Mint. Sie können das freie Betriebssys- nebenstehend beschriebenen Schritte
wollen oder nicht. Dazu kommt, dass die
tem aber auch im Dual Boot installieren. zur Installation, wählen aber »Linux
Malware-Gefahr unter Linux erheblich
Dann können Sie beim Starten jedes Mint neben Windows 10 installieren«
geringer ist als unter Windows. Auch wenn
Mal auswählen, ob Sie Windows oder aus. Warten Sie, bis die Installation ab-
es um das Thema Updates geht, liegt Linux
Linux booten wollen. Sichern Sie aber geschlossen ist. Starten Sie nun neu
vorne. Mit kurzen Befehlen aktualisieren
vor den folgenden Schritten zunächst und wählen Sie aus dem von Grub
Sie nicht nur das Betriebssystem, sondern
alle wichtigen Daten auf eine externe bereitgestellten Menü aus, ob Sie Linux
auch die installierten Anwendungen. Un-
Festplatte. Klicken Sie danach in Win- Mint oder Windows 10 booten wollen.
ter Windows müssen Sie dazu jedes Pro-
dows mit der rechten Maustaste auf
gramm einzeln aufrufen oder viele im
»Start« und wählen Sie »Datenträger-
Hintergrund laufende Updater akzeptie-
verwaltung« aus. Suchen Sie nach der
ren, um dasselbe Ergebnis zu erzielen.
»(C:)«-Partition und klicken Sie mit der
Die enorme Vielfalt ist aber auch ein
rechten Maustaste darauf. Wählen Sie
Nachteil. So werden Neulinge oft abge-
»Volume verkleinern« aus und tragen
schreckt, weil sie sich nicht für eine Distri-
Sie bei »Zu verkleinernder Speicher-
bution entscheiden können. Wir empfeh-
platz in MB« mindestens einen Wert
len Ihnen Linux Mint, da es gerade für
von „25000“ ein. Das entspricht 25
Windows-Umsteiger besonders komfor-
GByte. Weniger sollten es nicht sein,
tabel ist. Mint basiert auf Ubuntu, hat aber
mehr ist aber noch besser. Klicken Sie
zusätzliche Vorteile. Als Basis verwenden
auf »Verkleinern« und starten Sie da-
die Mint-Programmierer nur LTS-Versio-
nach Ihren Computer neu. Booten Sie
nen (Long Time Support). Die werden rund Linux Mint als Zweitsystem
dabei von der DVD oder dem USB-Stick Wählen Sie diese Option aus, um Mint
fünf Jahre lang mit Security-Patches und
mit Linux Mint. Danach starten Sie das neben Windows 10 zu installieren
anderen Updates versorgt. Ideal für Ein-
und Umsteiger ist zudem, dass ein frisch

CHIP < 2021 < 02 < 95

PRAXIS > LINUX MINT

Linux-Konto anlegen Installation durchführen

Generieren Sie während des Setups ein Benutzerkonto und Das Setup-Programm kopiert alle benötigten Dateien auf die
definieren Sie ein gutes Passwort zu seinem Schutz Festplatte. Manche Komponenten stammen aus dem Internet

und Linux als Zweitsystem einrichten.
Dann wählen Sie beim Hochfahren, wel-
ches System Sie verwenden wollen. Diese
Methode beschreiben wir im Kasten auf
der vorherigen Seite. Die dritte Möglich-
keit besteht darin, Linux zunächst nur in
einer VM zu installieren und dort zu tes-
ten. Falls Sie sich für diese Variante ent-
scheiden, legen Sie einen virtuellen PC in
VirtualBox an und achten darauf, die emp-
fohlene Größe der virtuellen Festplatte
von 10 auf mindestens 20 GByte zu erhö-
hen. Starten Sie die VM und wählen Sie als
Startmedium die ISO mit Linux Mint.
Aber zurück zur Möglichkeit, Linux
direkt auf Ihrem Computer zu installieren
und damit Windows zu ersetzen. Die
immer noch einfachste Installations-
methode setzt auf DVDs. Die meisten
Computer, die noch über ein solches Lauf-
werk verfügen, booten ohne Probleme von
einer DVD. Brennen Sie dazu mithilfe von
CDBurnerXP eine bootfähige Scheibe.
Alternativ verwenden Sie einen boot-
fähigen USB-Stick, den Sie mit balena Et-
cher leicht selbst anlegen können: Starten
Sie das Tool, klicken Sie auf »Flash from
file« und danach zweimal auf die ISO-Da-
tei. Wählen Sie danach »Select target«
aus, markieren Sie Ihren USB-Stick und
bestätigen Sie mit »Select | Flash«.
Mint als Live-System starten
Fahren Sie den Rechner anschließend her-
unter und booten Sie von der DVD oder
dem USB-Stick. Wenn das nicht gleich
klappt, sondern immer nur Windows
hochfährt, versuchen Sie, direkt nach dem
Einschalten das Bootmenü mit [F8] zu öff-
nen. Je nach Computer kann es sich auch
um eine andere Taste handeln. Falls auch
das nicht funktioniert, rufen Sie das BIOS
oder UEFI auf und ändern die Boot-Rei-
henfolge. Tipps dazu finden Sie unter
bit.ly/chip-boot-Tipps.
Sobald es mit dem Booten klappt, er-
scheint nach kurzer Zeit ein englischspra-
chiger Willkommensdialog. Wählen Sie
»Start Linux Mint« und drücken Sie die
[Eingabe]-Taste. Linux Mint bootet nun in
den Live-Modus, in dem Sie das System
testen können. Dieser Modus ist vor allem
nützlich, um auszuprobieren, ob Linux
Mint mit allen Hardwarekomponenten Ih-
res Computers zurecht kommt.
Linux Mint installieren
Klicken Sie zweimal auf die Desktop-
Verknüpfung »Install Linux Mint«, um
Mint auf Ihrem Computer zu installieren.
Wählen Sie im ersten Dialog »Deutsch«
und bestätigen Sie danach die Einstellun-
gen zur »Tastaturbelegung«. Auf einem
Notebook richten Sie noch die WLAN-Ver-
bindung ein. Setzen Sie im folgenden Dia-
log ein Häkchen vor »Multimedia-
Codecs installieren« und wählen Sie
danach »Festplatte löschen und Linux
Mint installieren« aus. Falls Sie doch lie-
ber ein Dual-Boot-System einrichten
wollen, brechen Sie ab und lesen den Kas-
ten auf der vorherigen Seite.
Ansonsten bestätigen Sie mit »Jetzt
installieren | Weiter«. Legen Sie noch die
Zeitzone fest und vergeben Sie einen Be-

Willkommensfenster beim ersten Start Schnappschüsse speichern

Schließen Sie das Fenster nicht sofort, sondern nutzen Sie es, um Diese Funktion ist wie ein Sicherheitsnetz. Läuft etwas schief,
Ihren Linux-Rechner an Ihre Vorstellungen anzupassen kehren Sie zu einem früheren Zustand zurück

96 > 02 > 2021 > CHIP

 LINUX MINT < PRAXIS

Cinnamon-Desktop von Linux Mint

1 Startmenü
Windows-Nutzer fühlen sich
2 Systemeinstellungen
Alle wichtigen Einstellungs-
3 Anwendungsverwaltung
Der einfachste Weg, neue
4 Suchfeld
Wenn Sie eine bestimmte
mit dem Cinnamon-Desktop dialoge erreichen Sie über Linux-Software zu installie- Anwendung nicht gleich
sofort wie zu Hause. Ein Klick diese Schaltfläche ren, führt über dieses Symbol finden, geben Sie den Namen
auf das Symbol unten links in dieses Feld ein
öffnet das Startmenü
5 Browser
Firefox ist der Standard-
Browser unter Linux Mint.
Ganz wie unter Windows
können Sie ihn mit Erweite-
rungen an Ihre Wünsche
5 anpassen
4
6 Dateimanager
Mit dem Dateimanager
3 Thunar navigieren Sie durch
die Ordner auf der Festplatte
2 Ihres Linux-Rechners

nutzernamen sowie ein Passwort. Nun
dauert es eine Weile, bis das Linux-System
installiert ist. Entfernen Sie am Ende das
Installationsmedium und starten Sie den
Computer neu.
Einrichten und pflegen
Vieles in Linux Mint erinnert an Windows,
aber es gibt doch ein paar Unterschiede,
die wir Ihnen jetzt vorstellen.
Ersten Start bewältigen
Beim ersten Start öffnet sich automatisch
ein Willkommensfenster. Schließen Sie es
nicht sofort, sondern klicken Sie sich
durch die Dialoge, um bereits erste Ein-
stellungen vorzunehmen. So können Sie
unter »Erste Schritte« die »Schreib-
tischfarben« ändern und entscheiden, ob
Sie lieber einen hellen oder einen dunklen
Modus bevorzugen. Scrollen Sie nach un-
ten, um weitere Einstellungen zu treffen.
Empfehlenswert sind besonders die »Sys-
temschnappschüsse«. Damit speichern
Sie den aktuellen Zustand des Betriebs-
systems. Wenn, aus welchen Gründen
auch immer, Ihr Linux nicht mehr stabil
läuft, können Sie zu einem dieser
Schnappschüsse zurückkehren.
Bei dieser Gelegenheit stoßen Sie zum
ersten Mal auf eine Passwortanforderung.
Bevor Sie eine systemrelevante Einstel-
lung vornehmen, müssen Sie unter Linux
Ihr Passwort eingeben. So wird verhindert,
dass Malware oder andere User ohne Ihre
Einwilligung Änderungen vornehmen. Be-
lassen Sie nach der Eingabe des Passworts
die Vorauswahl auf »rsync«, klicken Sie
mehrmals auf »Weiter« und zuletzt auf
»Beenden«. In Zukunft legt Mint die
Systemschnappschüsse automatisch an.
Wenn Sie später zu einem Schnappschuss
zurückkehren wollen, klicken Sie unten
links auf das Startzeichen und dann auf
»Systemverwaltung | Timeshift«.
Treiber aktualisieren
Im Prinzip macht Mint bereits einen guten
Job, wenn es um die Installation der
Treiber für Ihre Hardware geht. Vorsichts-
halber sollten Sie aber trotzdem einen
Blick in die Treiberverwaltung werfen, um
gegebenenfalls Anpassungen vorzuneh-
men. Klicken Sie dazu im Willkommens-
dialog bei »Treiberverwaltung« auf
»Starten« oder rufen Sie »Start | Sys-
temverwaltung | Treiberverwaltung« auf.
Nun sehen Sie, welche Treiber installiert
sind und ob Mint eine Änderung empfiehlt.
Das ist etwa bei Nvidia-Grafikkarten oft
der Fall. Wählen Sie den gewünschten
Treiber aus und klicken Sie auf Ȁnderun-
gen anwenden«. Falls dabei eine Fehler-
meldung erscheint, aktualisieren Sie zu-
erst Mint und kehren anschließend zur
Treiberverwaltung zurück.
Linux Mint aktualisieren
Auch beim Updaten des Systems gibt es
mehrere Möglichkeiten. Entweder rufen
Sie die »Aktualisierungsverwaltung«
über den Willkommensdialog oder über
einen Klick auf das kleine Schild-Symbol
unten rechts auf. Klicken Sie auf »Bestäti-
gen | Die Aktualisierung anwenden«. Sie
sehen nun, welche Updates zur Verfügung
stehen. Spielen Sie sie mit »Aktualisie-
rungen installieren« ein und starten Sie

CHIP < 2021 < 02 < 97

PRAXIS > LINUX MINT

Empfehlenswerte Linux-Software
Name Beschreibung
Apostrophe Minimalistischer Markdown-Editor
Audacity Umfangreiches Tool zur Audiobearbeitung
Baobab Speichermanager zur Analyse der Festplatte
Brasero Brennprogramm für CDs und DVDs
Clipit Clipboard-Manager mit Chronik-Funktion
Digikam Bewährter Bildbetrachter
Hardinfo System- und Benchmark-Tool
Joplin Notizen-Software inklusive sicherer Synchronisation
KeepassX Linux-Variante des bekannten Passwort-Managers
Pdfshuffler PDF-Dateien bearbeiten, trennen und zusammenfügen
QStardict Wörterbuch-App, um englische Begriffe zu recherchieren
Shotcut Video-Editor mit Support für viele Formate
Desktop erweitern mit Desklets
Steam Spieleplattform mit zahllosen Linux-tauglichen Games Desklets sind kleine Programme, die etwa einen digitalen
Stellarium Legt fotorealistische Himmelsansichten in Echtzeit an Bilderrahmen, einen Kalender oder das Wetter einblenden

danach den Computer neu, sofern Sie dazu
aufgefordert werden – was unter Linux
viel seltener nötig ist als unter Windows.
Alternativ können Sie auch den klassi-
schen Weg über das Terminal gehen. Öff-
nen Sie dazu über das schwarze Symbol
unten links ein Terminal-Fenster und ak-
tualisieren Sie die Paketlisten mit dem Be-
fehl „apt update“. Geben Sie danach „apt
upgrade“ ein, um alle verfügbaren Aktua-
lisierungen einzuspielen.
Desktop mit Desklets erweitern
Mit Desklets bietet Mint die Möglichkeit,
etwa einen digitalen Bilderrahmen oder
eine Uhr auf dem Desktop einzublenden.
Klicken Sie rechts auf eine freie Stelle des
Desktops und rufen Sie »Desklets hinzu-
fügen« auf. Wählen Sie danach den Ein-
trag »Digitaler Bilderrahmen« und kli-
cken Sie unten auf das Pluszeichen. Auf
dem Hintergrund erscheint ein Rahmen,
den Sie mit der Maus an die gewünschte
Stelle ziehen können. Klicken Sie danach
rechts auf den Rahmen und wählen Sie
»Einrichten« aus. Nun können Sie den
Ordner festlegen, aus dem die anzuzei-
genden Bilder stammen sollen. Weitere
Ergänzungen für Ihren Desktop finden Sie
im »Desklets«-Fenster auf der Register-
karte »Herunterladen«.
Applets in die Startleiste einfügen
Die Startleiste am unteren Bildschirmrand
können Sie in Mint bis ins Detail an Ihre
Wünsche anpassen. Klicken Sie mit der
rechten Maustaste auf die Leiste und wäh-
len Sie »Applets« aus. Unter »Verwal-
ten« sehen Sie eine Liste der sofort ver-
fügbaren Applets. Bereits aktivierte
Applets erkennen Sie an dem kleinen Ha-
ken, beispielsweise neben »Benachrichti-
gungsfeld«. Über das Plus- beziehungs-
weise Minuszeichen fügen Sie neue
Applets hinzu oder entfernen sie. Auf der
Registerkarte »Herunterladen« finden
Sie eine weitere Liste mit zusätzlichen
Funktionen wie ein Wetter-Applet, das Sie
durch einen Klick auf den Pfeil nach unten
herunterladen und danach auf der Regis-
terkarte »Verwalten« über das Pluszei-
chen aktivieren können.
Programme hinzufügen
Wie eingangs erwähnt, bringt Linux Mint
schon viele Anwendungen mit. Wenn Ih-
nen trotzdem noch etwas fehlt, können Sie
komfortable Tools ohne weiteres nach-
rüsten.
Grafische Installation
Um neue Software zu installieren, öffnen
Sie die »Anwendungsverwaltung«. Nun
klicken Sie entweder auf eines der emp-
fohlenen Programme und danach auf
»Installieren« oder gehen über die Kate-
gorien. Als dritte Möglichkeit können Sie
auch den Namen des gewünschten Pro-
gramms in das Suchfeld eingeben und an-
schließend die [Enter]-Taste drücken.
Anders installieren
Die im letzten Tipp beschriebene
Methode ist die einfachste, weil sie direkt
in die Mint-Oberfläche integriert ist. Gele-
gentlich werden Sie bei der Suche nach
neuen Anwendungen auch auf Einträge
mit dem Hinweis »(Flathub)« stoßen.
Dahinter verbergen sich Flatpaks. Diese

Startleiste erweitern mit Applets Programme hinzufügen

Applets sind eine praktische Möglichkeit, um etwa die lokale In der »Anwendungsverwaltung« finden sich auch
Wettervorhersage in die Startleiste von Mint zu integrieren Programme wie das von Microsoft stammende Skype

98 > 02 > 2021 > CHIP


Universelle AppImage-Datei ausführen
Ganz ist das Linux-Terminal noch nicht verschwunden.
Zum Start einer AppImage-Datei wird es noch benötigt
besonderen Pakete enthalten auch alle zu-
sätzlich benötigten Dateien, damit die An-
wendung ohne Installation läuft. Das Flat-
pak-Prinzip ist vergleichbar mit portablen
Tools unter Windows. Ähnlich wie dort
existieren auch Paket-Rechte.
Eine Alternative sind AppImages, die
ebenfalls alles Benötigte enthalten, aber
nicht über die Anwendungsverwaltung
heruntergeladen werden können. Viele
Entwickler wie der von der Notizverwal-
tung Joplin bieten AppImages an. Diese
müssen nach dem Download aber erst in
einem Terminal-Fenster mit „chmod a+x
<Name>.AppImage« ausführbar gemacht
werden. Starten können Sie das Programm
mit „./<Name>.AppImage“. Eine Über-
sicht über die verschiedensten AppImages
bietet die Webseite appimagehub.com.
Darüber hinaus gibt es auch weiterhin
die klassische Möglichkeit, neue Anwen-
dungen über das Terminal-Fenster zu in-
stallieren. Geben Sie dazu den Befehl „apt
update“ und danach „apt install <Name
der Software>“ ein, also zum Beispiel
„apt install digikam“, um den Bildbe-
trachter Digikam zu installieren.
Windows-Software installieren
Viele Windows-Nutzer scheuen den Um-
stieg auf Linux, weil sie glauben, dass sie
dann keine Software aus der Microsoft-
Welt mehr nutzen können. Das stimmt
jedoch nur bedingt. Es gibt mehrere Mög-
lichkeiten, um Windows-Programme un-
ter Linux zu starten.
Besonders interessant ist der Win-
dows-Emulator Wine in Kombination mit
„PlayOnLinux“, das trotz seines Namens
mehr als nur Spiele unterstützt. Öffnen Sie
wieder die »Anwendungsverwaltung«
und installieren Sie PlayOnLinux. Starten
CHIP < 2021 < 02
Microsoft Paint unter Linux Mint
Dank Wine und PlayOnLinux geht die Installation vieler
Windows-Programme auch unter Linux leicht vonstatten
Sie das Tool und warten Sie einen Moment,
bis es sich aktualisiert hat. Klicken Sie an-
schließend auf »Installiere ein Pro-
gramm« und wählen Sie etwa »Grafik |
Microsoft Paint« aus. Das Grafikpro-
gramm läuft eigentich nicht unter Linux.
Klicken Sie aber dennoch auf »Installie-
ren« und danach mehrmals auf »Wei-
ter«. PlayOnLinux lädt nun alle benötig-
ten Komponenten und installiert sie.
Zuletzt finden Sie das Programm als Ver-
knüpfung auf dem Desktop. Von dort aus
können Sie es per Doppelklick starten und
damit Ihre Bilder bearbeiten.
Linux auf älteren Computern
Linux Mint wird in mehreren Varianten
angeboten. Der im Artikel beschriebene
Cinnamon-Desktop ist nicht nur am
modernsten, sondern auch am besten
ausgestattet. Dafür benötigt er aber die
meisten Systemressourcen. Auf älteren
Computern empfiehlt sich die Installa-
tion der Xfce-Version. Xfce kommt
schon mit 1 bis 2 GByte Arbeitsspeicher,
einer Grafikkarte mit 128 MByte RAM
und 20 bis 30 GByte Speicherplatz gut
aus. Trotzdem ist die Oberfläche schnell,
einfach zu bedienen und bietet viele
Funktionen, wenn auch weniger als
Cinnamon. Im Vergleich wirkt Xfce et-
was altbacken, aber das muss jeder
Anwender selbst entscheiden. Ein Nach-
teil für Linux-Ein- und Umsteiger ist
allerdings, dass Xfce mit weniger integ-
rierten Programmen startet. Aber das
lässt sich nachträglich ändern. Zwischen
Cinnanom und Xfce liegt die MATE-Ver-
LINUX MINT < PRAXIS
Arbeiten Sie mit einem virtuellen Win-
dows-PC, wenn eine Software nicht mit
PlayOnLinux funktioniert. Installieren Sie
VirtualBox über die Anwendungsverwal-
tung und legen Sie einen virtuellen Com-
puter an. Installieren Sie darin Windows 10
und alle von Ihnen benötigten Program-
me. Die für das Setup benötigte ISO-Datei
laden Sie am einfachsten mit dem Media
Creation Tool auf einem Windows-PC
herunter und transferieren sie anschlie-
ßend per USB-Stick auf Ihren Linux-
Rechner.
redaktion@chip.de c
sion, die auf Gnome 2 aufsetzt, während
Cinnamon Gnome 3 als Basis nutzt.
Auch MATE läuft flott, wirkt aber nicht
mehr ganz zeitgemäß. Daher unsere
Empfehlung: Wenn Ihr Computer genug
Leistung bietet, nehmen Sie Cinnamon,
ansonsten MATE oder Xfce.
Linux Mint Xfce-Version
Nicht ganz so hübsch wie Cinnamon,
aber dafür weniger leistungshungrig
< 99
P R A X I S > P O RTA B L E A P P S
Tools für den
USB-Stick
Software für die Hosentasche
Ihr persönlicher USB-Stick mit den
unterschiedlichsten Tools ist wie ein
Schweizer Taschenmesser, mit dem
Sie Computer reparieren, wichtige
Arbeiten erledigen und für Unterhal-
tung sorgen
VON ANDREAS TH. FISCHER
U
SB-Tools haben viele Vorteile ge-
genüber herkömmlicher Software.
So müssen sie nicht installiert
werden. Das heißt, dass Sie zu ihrer Aus-
führung keine Admin-Rechte auf dem PC
benötigen, an dem Sie etwas erledigen
wollen. Außerdem hinterlassen portable
Programme, wie USB-Tools auch genannt
werden, in der Regel keine Spuren auf dem
Computer, auf dem sie ausgeführt werden.
Es bleiben also auch keine Artefakte in der
Registrierungsdatenbank oder in ver-
steckten Ordnern übrig, nachdem Sie das
Programm beendet haben. Eine klassische
Deinstallation ist ebenfalls nicht erforder-
lich. Das alles ist sehr praktisch, wenn Sie
»private« Software auf Ihrem Arbeits-
platzrechner starten wollen – oder auch
100 > 1
E-Paper-Leser können die virtuelle DVD unter chip-kiosk.de/produkte nachbestellen
berufliche Anwendungen auf Ihrem Heim-
Computer.
Wie die Bezeichnung »USB-Tools«
bereits nahelegt, lässt sich diese Art von
Anwendungen auf einen USB-Stick kopie-
ren und auf verschiedenen PCs nutzen.
Alternativ können Sie sie aber auch auf
jedem netzwerkfähigen Laufwerk, also
etwa in Ihrer Dropbox, einem freigegebe-
nen Ordner im Firmennetz oder auf Ihrem
NAS-Server speichern. Im Prinzip lassen
sich die Tools direkt in einen Ordner auf
Ihrem USB-Stick kopieren. Mit der kos-
tenlosen Portable Apps Platform gibt es
aber eine weit komfortablere Alternative,
Die Software1 aus diesem Beitrag
finden Sie auf der virtuellen CHIP-DVD c
FOTO: LIGORKO/GETTY IMAGES
die ein eigenes Startmenü und eine integ-
rierte Software-Verwaltung mitbringt.
Noch ein Tipp: Sie sollten den schnell-
sten USB-Stick verwenden, den Sie be-
kommen können. Eine aktuelle Auflistung
besonders flotter USB-Sticks finden Sie
unter bit.ly/CHIP-USB-Sticks. Achten Sie
aber nicht nur auf die Lese-, sondern auch
auf die Schreibgeschwindigkeit. Die Größe
des USB-Sticks hängt von den Tools
ab, die Sie auf ihm speichern wollen. Für
die meisten Fälle reichen 16 GByte oder
weniger aus.
USB-Stick vorbereiten
Wenn Sie noch freien Platz auf Ihrem USB-
Stick haben und ihn für Ihre portablen
Tools nutzen wollen, gehen Sie gleich zum
02 > 2021 > CHIP

1 2
Abschnitt »USB-Tools installieren«. An-
sonsten erfahren Sie in den folgenden Ab-
schnitten, wie Sie Ihren Stick formatieren,
Daten sicher löschen und einen geschütz-
ten Container für vertrauliche Dateien an-
legen, der Ihre Daten auf dem USB-Stick
zuverlässig schützt.
1. USB-Stick formatieren
Wenn Sie einen neuen USB-Stick haben
oder einen Neuanfang machen wollen,
empfehlen wir, den Stick zunächst zu for-
matieren. Mitgelieferte oder noch vorhan-
dene Dateien, die Sie nicht mehr benöti-
gen, werden dadurch entfernt. Stecken Sie
den USB-Stick an Ihren PC und öffnen Sie
den Explorer. Wechseln Sie zu »Dieser
PC« und klicken Sie anschließend mit der
rechten Maustaste auf den Eintrag mit
Ihrem USB-Stick. Wählen Sie »Formatie-
ren« und danach als »Dateisystem« den
Punkt »FAT32 (Standard)« aus. Dieses
Dateisystem hat den Vorteil, dass Sie den
Stick etwa auch mit einem Linux-Rechner
und nicht nur unter Windows nutzen kön-
nen. In den meisten Fällen genügt die
»Schnellformatierung«. Wenn Sie si-
cherstellen wollen, dass wirklich alle vor-
handenen Daten unwiederherstellbar ge-
löscht werden, greifen Sie zu dem
Werkzeug, das wir im folgenden Tipp vor-
stellen. Zuletzt klicken Sie auf »Starten |
OK« und warten, bis der Vorgang abge-
schlossen ist.
2. Vorhandene Daten löschen
USB-Sticks sind grundsätzlich anders auf-
gebaut als Magnetfestplatten. Techniken
wie Flash Translation Layer (FTL) sorgen
dafür, dass die Flash-Zellen gleichmäßig
abgenutzt werden. Das erschwert aller-
dings das Löschen von Daten auf einem
Stick. Experten gehen jedoch davon aus,
dass durch ein mehrmaliges Überschrei-
ben der bei weitem größte Teil der vorhan-
CHIP < 2021 < 02
3
denen Daten zuverlässig vernichtet wird.
Lediglich etwa über ein Auslöten der
Flash-Chips können dann eventuell noch
einzelne Datenfragmente wiederherge-
stellt werden. In der Realität ist das sehr
unwahrscheinlich. Mit einem bewährten
Tool wie Eraser überschreiben Sie Dateien
auf Ihrem USB-Stick mehrfach und lö-
schen sie unwiederbringlich.
3. USB-Sticks verschlüsseln
Wenn Sie neben den Tools auch persön-
liche Dateien auf Ihrem USB-Stick spei-
chern wollen, sollten Sie sie in einem ver-
schlüsselten Container aufbewahren.
Dafür eignet sich besonders der True-
crypt-Nachfolger Veracrypt. Obwohl es
auch eine portable Version von Veracrypt
gibt, raten wir von ihrer Nutzung jedoch
ab. Zum einen funktioniert sie nur nach
der Installation eines Gerätetreibers. Das
geht aber nicht ohne Admin-Rechte auf
dem fremden PC. Außerdem können Sie an
einem anderen Rechner nie sicher sein,
dass Ihre Daten nicht abgegriffen werden,
sobald Sie den Container öffnen.
Gegen einen verschlüsselten Container
auf Ihrem USB-Stick spricht natürlich
nichts, solange Sie ihn nur auf vertrauens-
P O RTA B L E A P P S < P R A X I S
würdigen PCs öffnen. Außerdem sollten
Sie die darin enthaltenen Daten zur
Sicherheit noch an anderen Stellen spei-
chern. USB-Sticks sind klein und können
leicht verloren gehen oder gestohlen wer-
den. Eine Alternative zu Containern sind
USB-Sticks mit Hardware-Verschlüsse-
lung. Die sind allerdings teurer als her-
kömmliche Modelle. Es gibt sie mit Keypad
oder Fingerabdruckleser.
USB-Tools installieren
Der klassische Weg wäre, alle Tools in ei-
nen Ordner auf dem Stick zu kopieren und
sich bei Bedarf das geeignete Programm
herauszusuchen. Ein Startmenü, wie es die
Portable Apps Platform bietet, ist jedoch
viel bequemer.
4. Launcher installieren
Schließen Sie Ihren USB-Stick an den PC
an und starten Sie die Installation der Por-
table Apps Platform. Folgen Sie dem Assis-
tenten bis zum Dialog »Installationstyp«.
Belassen Sie die Vorauswahl auf »Neue
Installation« und bestätigen Sie mit
»Weiter«. Anschließend stellen Sie si-
cher, dass »Portable – Auf einem Wech-
selmedium installieren« ausgewählt ist
und bestätigen erneut mit »Weiter«.
Legen Sie nun fest, welche Partition Ihr
USB-Stick hat. Wenn Sie sich nicht sicher
sind, öffnen Sie kurz ein Fenster des Ex-
plorers und schauen unter »Dieser PC«
nach, wie der richtige Laufwerksbuch-
stabe lautet. Klicken Sie danach auf »Wei-
ter | Installieren | Fertigstellen«, um die
Installation durchzuführen.
5. USB-Tools auswählen
Beim ersten Start öffnen sich automatisch
drei Fenster. Rechts unten sehen Sie das
noch leere Startmenü. Außerdem infor-
miert Sie ein Fenster über Neuigkeiten der
Programmierer. Ein weiteres Fenster, das
< 101
P R A X I S > P O RTA B L E A P P S
4 5
direkt darunter liegt, enthält das »Por-
table App Directory«. Alle darin aufge-
führten Programme lassen sich auf Ihrem
USB-Stick installieren und in Ihr Por-
table-Apps-Startmenü integrieren. Wäh-
len Sie mehrere Anwendungen aus, die Sie
auf dem Stick einsetzen wollen. Sie können
später nicht mehr benötigte Tools entfer-
nen und neue hinzufügen. Eine Auswahl
von USB-Tools, die wir empfehlen, finden
Sie im weiteren Verlauf des Artikels.
Klicken Sie anschließend auf »Weiter«
und warten Sie, bis Portable Apps die aus-
gewählten Anwendungen heruntergela-
den und auf Ihrem USB-Stick eingerichtet
hat. Manche Programme werden ohne
weitere Rückfragen installiert, bei anderen
müssen Sie sich durch ein paar Dialoge
klicken. Das hängt von der jeweiligen Soft-
ware ab. Nach einem Klick auf »Fertig-
stellen« tauchen die frisch eingerichteten
Anwendungen auch im Portable-Apps-
Startmenü auf.
Wenn Sie nun mit dem Explorer einen
Blick auf Ihren USB-Stick werfen, sehen
Sie dort die Ordner »Documents« und
»PortableApps« sowie die Datei »Start.
exe«. Mit ihr öffnen Sie das Startmenü an
einem anderen PC.
6. Startmenü anpassen
Standardmäßig befindet sich das Start-
menü unten rechts. Sie können es aber
6 7
102 > 02 > 2021 > CHIP
auch mit der Maus an eine beliebige ande-
re Stelle ziehen. Rechts in dem Fenster se-
hen Sie den Button »Optionen«. Klicken
Sie darauf, um die Einstellungen anzupas-
sen: Unter »Allgemein« können Sie etwa
die Schrift vergrößern, das Startmenü
transparent machen oder die Ordner-
namen fetten. Auf der Registerkarte »De-
signs« passen Sie das Aussehen des Start-
menüs weiter an, während Sie unter
»App-Directory« etwa festlegen können,
dass Sie nur Open-Source-Anwendungen
nutzen wollen. Unter »Erweitert« finden
Sie schließlich noch Möglichkeiten, um et-
wa Splash-Screens zu deaktivieren, die
manche Tools beim Start anzeigen.
7. Erweiterte Funktionen nutzen
Das Startmenü bietet noch mehr Möglich-
keiten. So sehen Sie unten links auf einen
Blick, wieviel Platz auf Ihrem USB-Stick
bereits belegt und wieviel noch frei ist.
Rechts oben sehen Sie dagegen mehrere
Verknüpfungen, mit denen Sie etwa direkt
zu Ihren Bildern auf dem Stick springen
können. Mit »Sichern« starten Sie ein
Backup der Daten auf dem Stick. Ein Assis-
tent unterstützt Sie dabei. Über die Schalt-
fläche »Anwendungen« können Sie nach
Updates für Ihre USB-Tools suchen und
sie installieren oder zusätzliche Program-
me auf dem Stick einrichten. Die erschei-
nen allerdings erst im Startmenü, nach-
dem Sie den Menübefehl »Anwendungen |
Symbole neu laden« aufgerufen haben.
Unter »Hilfe« finden Sie die Funktion
»Laufwerk auf Fehler überprüfen«, mit
der Sie Ihren USB-Stick einem Schnelltest
unterziehen.
Tools für den USB-Stick
Die Portable Apps Platform führt im
»Portable App Directory« Dutzende Tools
auf, die Sie einrichten können. Im folgen-
den finden Sie eine Auswahl besonders
nützlicher Werkzeuge, die Sie bei der Ar-
beit und im Home Office unterstützen.
Weitere Tool-Sammlungen finden Sie im
Kasten auf der nächsten Seite.
Virtual Magnifying Glass
Das Programm funktioniert wie eine Lupe,
mit der Sie bestimmte Bereiche auf dem
Bildschirm vergrößern, um sie besser le-
sen zu können. Wählen Sie beim ersten
Start den »Classic Mode« aus. Anschlie-
ßend bewegen Sie das Vergrößerungsfeld
an die gewünschte Stelle. Klicken Sie ein-
mal mit der linken Maustaste, um es wie-
der zu schließen.
Gramps
Gramps ist eine freie Software, mit der Sie
Ahnenforschung betreiben und Ihren
Familienstammbaum zusammenstellen
können. Auf Ihrem USB-Stick haben Sie
 P O RTA B L E A P P S < P R A X I S

Virtual Magnifying
Glass
Mit dem Tool haben
Sie Ihre eigene Bild-
schirmlupe auf dem
USB-Stick dabei

die Daten dann immer dabei und können
etwa Ergänzungen einfügen, wenn Sie
sich mit Verwandten treffen. Der Einstieg
in Gramps ist nicht ganz leicht, dafür
glänzt das Programm mit sehr umfang-
reichen Funktionen. Vergessen Sie aber
nicht, regelmäßig ein Backup Ihrer er-
fassten Daten anzulegen.
Notepad++
Der Editor gehört zu den besten verfüg-
baren Programmen, um Textdateien zu
öffnen und zu bearbeiten. Das ist auch
unterwegs immer wieder sehr nützlich.
Das Programm eignet sich zudem für
Entwickler, da es Syntax-Hervorhebun-
gen, Tabs, Drag & Drop und Auto-Ver-
vollständigung beherrscht.
Faststone Image Viewer
Das Freeware-Tool ist der bei Windows
mitgelieferten Fotos-App weit überlegen.
Faststone Image Viewer ist nicht nur
deutlich schneller, sondern bietet auch
Funktionen zur Verwaltung und Bearbei-
tung Ihrer Fotos. Vorhandene Bilder auf
dem Stick können Sie mit dem Tool zu-
dem als Diaschau abspielen. Öffnen Sie
Sumatra PDF
Wenn Sie PDF-Dokumente auf Ihrem
USB-Stick gespeichert haben, können Sie
sie mit diesem Programm überall öffnen
dazu eine der Dateien und drücken Sie
die Taste [s].
Sumatra PDF
Das Programm ist ein kostenloser und
schneller PDF-Betrachter, mit dem Sie
auch an einem fremden Rechner Ihre
PDF-Dokumente problemlos öffnen. Über
das Hamburger-Menü oben links wählen
Sie verschiedene Ansichten aus. So kön-
nen Sie etwa ein E-Book zweiseitig wie
ein Buch darstellen.
AIMP
Ein USB-Stick ist praktisch, um Songs
mitzunehmen und sie dann etwa am Ar-
beits-PC abzuspielen. AIMP eignet sich
besonders gut dafür, da das Programm
ein schicker und voll ausgestatteter Me-
Noch mehr Tools für Ihren USB-Stick
Mit der Portable Apps Platform richten
Sie ein Startmenü auf Ihrem USB-Stick ein,
über das Sie bequem portable Anwendun-
gen auf Ihrem USB-Stick installieren und
an anderen Orten starten können. Es gibt
aber noch weitere Tool-Sammlungen, die
Sie ebenfalls auf Ihren USB-Stick kopieren
können. Zu den bekanntesten gehört der
NirLauncher, der Freeware-Tools von Nir
Sofer enthält. Bei einigen dieser Program-
me springen allerdings manche Virenscan-
ner an, da sie auch von Hackern eingesetzt
werden können, um etwa vertrauliche
Daten auszulesen. Die mehr als 200 ent-
haltenen Tools lassen sich direkt per Dop-
pelklick oder über den mitgelieferten
Launcher starten. Die Sysinternals Suite,
die mittlerweile zu Microsoft gehört, ent-
hält um die 150 Tools. Beide Suiten beste-
hen vor allem aus mächtigen Admin-Werk-
zeugen, mit denen Sie einen Computer
Faststone Image Viewer
Der schnelle Bildbetrachter zeigt Ihre auf
dem USB-Stick abgelegten Fotos auch als
Diaschau
diaplayer ist. Mit dem Tool können Sie
auch Internet-Radio hören, Podcasts
abonnieren und Songs verwalten.
RedNotebook
Das Schreiben eines Tagebuchs ist nicht
jedermanns Sache, aber es hat viele Vor-
teile, wenn Sie sich etwa in ein paar Jah-
ren an Ihr Leben während der globalen
Pandemie erinnern wollen. RedNotebook
bietet alle wesentlichen Funktionen, um
wichtige Ereignisse und Erlebnisse zu
notieren und mit Bildern zu versehen.
redaktion@chip.de c
näher untersuchen und Fehler korrigieren
können. Das unterscheidet sie von der
Portable Apps Platform, die neben den im
Artikel vorgestellten Anwendungen auch
beliebte Programme wie Thunderbird,
Firefox, Gimp, die Rendering-Software
Blender, den RAW-Entwickler RawThera-
pee, den Audio-Editor Audacity oder
sogar LibreOffice auf Ihrem USB-Stick
einrichten kann.

CHIP < 2021 < 02 < 103

PRAXIS > NEXTCLOUDPI

FOTO: MICHAEL HENZLER, CC BY-SA 4_0

Die eigene Cloud auf

dem Raspberry Pi
Cloud im Heimbetrieb
Die Open-Source-Software NextcloudPi richtet auf Ihrem Raspberry Pi
einen sicheren privaten Cloud-Speicher ein, auf dem Sie sogar
automatisch Ihre Fotos vom Smartphone ablegen können
VON ANDREAS DUMONT

C
loud-Speicher gibt es wie Sand am
Meer: Dropbox, iCloud, OneDrive,
Google Drive und so weiter. Sie alle
sind kommerzielle Anbieter. Denen müs-
sen Sie vertrauen und hoffen, dass sie mit
Ihren Daten keinen Schindluder treiben,
für Sicherheit sorgen und nicht nachträg-
lich die Kostenschraube anziehen.
Es geht auch anders: Richten Sie mit
Nextcloud einen eigenen Cloud-Service
ein. Dafür prädestiniert ist der Klein-
Rechner Raspberry Pi. Er benötigt wenig
Strom und lässt sich mittels einer SSD mit
reichlich Speicherplatz versorgen. Ihre
Fotos, Dateien und Dokumente sind dort
sicher und von überall zugänglich. Die
speziell angepasste Version NextcloudPi
lässt sich in wenigen Schritten installieren
und einrichten.
Ideal ist der leistungsstarke Raspberry
Pi 4, aber mit älteren Versionen funktio-
niert es auch. Darüber hinaus benötigen
Die Software1 aus diesem Beitrag
finden Sie auf der virtuellen CHIP-DVD c
Sie eine SD-Karte mit mindestens 16
GByte Speicherplatz, einen PC mit Card-
reader und optional eine externe Fest-
platte/SSD. Für eine robuste Netzwerk-
Verbindung sollten Sie den Raspi per LAN-
Kabel mit dem Router verbinden, notfalls
klappt es aber auch per WLAN.
NextcloudPi installieren
Da Sie ein fertiges Image verwenden, ist
die Installation in wenigen Minuten erle-
digt. Es empfiehlt sich, die SD-Karte zu-
nächst zu formatieren. Windows schafft

1
E-Paper-Leser können die virtuelle DVD unter chip-kiosk.de/produkte nachbestellen
104 > 02 > 2021 > CHIP

das nicht immer ordnungsgemäß. Deshalb
nutzen Sie ein Programm wie den SD Card
Formatter von der virtuellen CHIP-DVD.
Nach dem Start des Tools wählen Sie bei
»Select Card« die in den Cardreader ein-
gesteckte SD-Karte aus. Bei den Optionen
genügt »Quick format«, bevor ein Klick
auf »Format« die Formatierung startet.
Von NextcloudPi steht ein vorgefertig-
tes Image speziell für den Raspberry Pi zur
Verfügung. Das ist ungleich schneller und
komfortabler, als die Software manuell zu
installieren. Laden Sie das Image von der
virtuellen CHIP-DVD herunter. Es ist
komprimiert und trägt die Datei-Endung
».tar.bz2«. Windows kann damit nichts
anfangen, dafür aber die Freeware 7-Zip.
Sie müssen das Image zweimal entpacken:
Zuerst um ein unkomprimiertes .tar Paket
zu erhalten, dann müssen Sie noch das .tar
Paket entpacken, um die gewünschte
Image-Datei zu erhalten.
Im nächsten Schritt transferieren Sie
das Image auf die frisch formatierte SD-
Karte. Dazu verwenden Sie das Tool Balena
Etcher. Nach dem Start klicken Sie auf
»Flash from file« und geben den Pfad zu
der Image-Datei an. Anschließend wählen
Sie den Laufwerksbuchstaben der SD-
Image auf SD-Karte flashen
Ein Image auf die SD-Karte zu übertragen geht am schnellsten und
einfachsten mit dem Tool Balena Etcher
CHIP < 2021 < 02
SD-Karte
formatieren
Was Windows nicht
richtig kann, erledi-
gen Sie mit dem
Spezial-Tool SD Card
Formatter
Karte aus. Nach einem Klick auf »Flash!«
legt Etcher los und validiert nach getaner
Arbeit zusätzlich die übertragenen Daten.
Die SD-Karte ist jetzt einsatzbereit. Legen
Sie sie ein und starten Sie den Raspberry
Pi. Nach einigen Sekunden steht Ihre pri-
vate Cloud zur Verfügung.
NextcloudPi aktivieren
Um den Cloud-Service zu aktivieren, be-
nötigen Sie zunächst die IP-Adresse des
Raspberry Pi. Die ermitteln Sie entweder
auf dem Raspberry Pi selbst, indem Sie den
Befehl „ifconfig“ eingeben und nach einer
IPv4-Adresse Ausschau halten. Sie be-
ginnt in der Regel mit 192. Oder Sie schau-
en im Web-Interface Ihres Routers nach.
Bei der Fritzbox sind die IP-Adressen in
der Weboberfläche unter »Heimnetz |
Heimnetzübersicht | Netzwerkverbindun-
gen« aufgeführt. Die Standard-Anmelde-
daten auf dem Raspi lauten übrigens »pi«
und »raspberry«. Beachten Sie das engli-
sche Tastaturlayout, bei dem Y und Z ver-
tauscht sind.
Geben Sie diese IP-Adresse auf einem
beliebigen Gerät im gleichen Netzwerk im
Browser ein, um zu der Aktivierungsseite
zu gelangen. Beim Aufruf der Seite er-
NextcloudPi aktivieren
Notieren Sie auf der Aktivierungsseite die langen voreingestellten
Passwörter für die Benutzerkonten oder drucken Sie sie aus
NEXTCLOUDPI < PRAXIS
Cloud-Anmeldung
Nach der Installation melden Sie sich in
Ihrer persönlichen Cloud an, die auf dem
Raspberry Pi liegt
scheint eine Warnmeldung, der auf eine
unsichere Verbindung hinweist. Dies liegt
daran, dass der Browser eine verschlüssel-
te Verbindung zu NextcloudPi aufbaut,
diese aber noch nicht durch ein entspre-
chendes Zertifikat abgesichert ist. Darum
kümmern Sie sich später.
Ignorieren Sie die Meldung. Es er-
scheint die Aktivierungsseite mitsamt Be-
nutzername und Passwort. Bei letzterem
haben es die Programmierer ein wenig
übertrieben. Notieren Sie beides auf einem
Blatt Papier oder drucken es aus. Oder
können Sie sich ein Passwort wie „idaXik-
Ce03gbWU7INzcjizED19lLfqbDwuT-
QQmUFAtY“ merken? Wichtig: Sie bekom-
men zwei Benutzer angezeigt. Der erste ist
der Administrator für die Konfigurations-
seite und der zweite ist der Nutzer, mit
dem Sie sich später einloggen. Bei Bedarf
lassen sich weitere Benutzer anlegen.
Ganz unten auf der Seite finden Sie den
Button »Activate«. Ein Klick darauf akti-
viert die Installation und macht diese mit
< 105
PRAXIS > NEXTCLOUDPI
NextcloudPi konfigurieren
Auf der Konfigurationsseite lassen sich sämtliche Einstellungen
vornehmen, Passwörter ändern und Updates einspielen
den angegebenen Zugangsdaten zugäng-
lich. Das komplizierte Passwort lässt sich
später durch ein einfacheres ersetzen.
NextcloudPi konfigurieren
Nach der Aktivierung von NextcloudPi er-
folgt eine Weiterleitung zur Konfigurati-
onsseite. Sie lässt sich auch direkt über
https://192.168.178.27:4443 im Browser
aufrufen, wobei Sie die IP-Adresse ent-
sprechend anpassen. Oft, aber nicht bei je-
der Routerkonfiguration, ist NextcloudPi
auch über https://nextcloudpi.local:4443
zu erreichen.
Wenn Sie vom pingeligen Firefox die
Meldung „Gesicherte Verbindung fehlge-
schlagen“ erhalten, dann wiederholen Sie
es in einem anderen Browser wie Chrome.
Als Zugangsdaten verwenden Sie den Be-
Externen Datenspeicher anbinden
Die SD-Karte als Datenspeicher ist in der
Regel zu klein und zu langsam. Besser
verwenden Sie einen externen Datenspei-
cher wie eine Festplatte oder eine SSD, die
Sie einfach per USB mit dem Raspberry Pi
verbinden.
> Sie können das wahlweise über den
Wizard erledigen – den erwecken Sie in der
Konfigurationsseite über das Zauberstab-
Symbol – oder über die Menüs.
> Es empfiehlt sich, das Laufwerk
zunächst zu formatieren, da sich Next-
cloudPi nicht mit FAT und NTFS verträgt.
Dazu rufen Sie die Konfiguration von Next-
cloudPi im Browser auf und wählen den
Menüpunkt »USB-Laufwerke formatieren«
im Abschnitt »Tools«. Der formatiert Ihr
externes USB-Laufwerk mit dem Datei-
106 > 02 > 2021 > CHIP
Portfreigaben einrichten
Um den Zugriff über das Internet zu ermöglichen,
richten Sie in Ihrem Router zwei Portfreigaben ein
nutzernamen und das Passwort, das Sie
bei der Aktivierung erhalten haben. Auf der
Konfigurationsseite warten Sie das System
und richten es ein, legen Backups an oder
spielen Updates ein.
Wizard starten
Wenn Sie sich zum ersten Mal in der Kon-
figurationsoberfläche eingeloggt haben,
dann bietet NextcloudPi den Start eines
Wizards an. Dabei handelt es sich um einen
kurzen Einrichtungsprozess, der Sie durch
die wichtigsten Einstellungen führt. Wer
die Einrichtung lieber selbst in die Hand
nimmt, der teilt das dem Wizard durch ei-
nen Klick auf »Überspringen« mit.
Die Frage nach dem USB-Anschluss
können Sie überspringen, dies erledigen
wir später. Im nächsten Schritt geht es um
system BTRFS, wobei aber alle Daten auf
dem Datenträger gelöscht werden. Verge-
ben Sie einen aussagekräftigen Namen.
Ein Klick auf »Apply« beginnt die Forma-
tierung des Datenträgers.
> Um den Datenträger automatisch in das
Dateisystem einhängen zu lassen, rufen
Sie »nc-automount« auf. Das verbirgt sich
hinter dem Eintrag »Automatische Da-
tent…«, für mehr hat der Platz nicht ge-
reicht. Aktivieren Sie »Active« und klicken
Sie abschließend auf »Apply«.
> Bleibt noch der Schritt, das Nextcloud-
Datenverzeichnis auf dem USB-Laufwerk
einzurichten. Dazu navigieren Sie zum
Menüpunkt »Datenverzeichnis« und än-
dern das »Data directory« in das ge-
wünschte Verzeichnis auf dem eingehäng-
den Zugriff von außen mit fail2ban und
Port-Forwarding. Da die automatische
Einrichtung der Ports in der Regel fehl-
schlägt, nehmen Sie die Änderung besser
manuell vor.
Portfreigaben einrichten
Der Router blockiert standardmäßig alle
Zugriffe auf das heimische Netzwerk von
außen. Um Zugriffe auf den NextcloudPi
über das Internet zu ermöglichen, müssen
Sie eine Portfreigabe einrichten. Auf der
Fritzbox befinden sich die Einstellungen
unter »Internet | Freigaben | Portfreiga-
ben«. Dort klicken Sie auf »Gerät für
Freigaben hinzufügen«.
Im Dropdown-Menü wählen Sie den
Raspberry Pi aus. Dann klicken Sie unten
auf der Seite auf »Neue Freigabe«.
ten Laufwerk. Klicken Sie auf »Apply«, um
das zu übernehmen.
> Optional können Sie mit »Datenbank«
auch die Datenbank von Nextcloud auf den
externen Datenträger verschieben. Tragen
Sie das entsprechende Verzeichnis ein und
bestätigen Sie dies mit »Apply«.

Wählen Sie im Feld »Anmeldung« den
Punkt »HTTPS-Server« aus. Alle weite-
ren Felder sind automatisch ausgefüllt mit
443 als Portnummer.
Da Sie es später ohnehin benötigen,
wiederholen Sie den Vorgang mit »HTTP-
Server« als Anwendung und 80 als Port-
nummer. Ein Klick auf »OK« speichert die
Portfreigaben. Zurück im Wizard über-
springen Sie die Frage nach dem dynami-
schen DNS, beenden die Einrichtung und
kehren zum Admin-Interface zurück. Dort
wechseln Sie zu »Config | nc-admin« und
legen ein neues Passwort für den Adminis-
trator fest. Das Passwort für den zweiten
Benutzer ist in »nc-passwd« gespeichert.
Schauen Sie sich im Menü ein wenig
um, um ein Gefühl für die zahlreichen
Funktionen und Einstellungsmöglichkei-
ten von NextcloudPi zu bekommen.
NextcloudPi nutzen
Nun rufen Sie Ihre Cloud auf. Dazu geben
Sie in ihrem Browser die URL
https://192.168.178.27 oder https://next
cloudpi.local ein, wobei Sie natürlich die
IP-Adresse wieder anpassen. Das funktio-
niert momentan freilich nur, wenn sich
der PC im selben Netzwerk wie der Rasp-
berry Pi befindet. Als Benutzername und
Passwort verwenden Sie die Daten, die Sie
zuvor unter »nc-admin« festgelegt ha-
ben oder, falls das noch nicht erfolgt ist,
das ursprüngliche lange Passwort.
Die Bedienoberfläche von Nextcloud
ist recht übersichtlich und weitgehend
selbsterklärend. Über den farbigen Buch-
staben oben rechts gelangen Sie in die
Einstellungen von Nextcloud.
Auch zusätzliche Apps lassen sich hier
installieren, etwa um die Musiksammlung
in der Cloud über ein Sonos-System ab-
spielen zu können, Kontakte mit ver-
schiedenen Anwendungen zu synchroni-
sieren oder sogar Officedateien online
bearbeiten zu können. Über die Icons in
CHIP < 2021 < 02
Eigene
Cloud nutzen
Nextcloud überzeugt
mit einer übersicht-
lichen Bedienober-
fläche und zahlrei-
chen Funktionen
der waagrechten Menüzeile gelangen Sie
zu den Grundfunktionen wie Dateien, Fo-
tos oder Kalender.
DynDNS einrichten
Ihre Cloud ist nun voll funktionsfähig,
aber nur im Heimnetz erreichbar. Damit
Sie darauf auch über das Internet zugrei-
fen können, benötigen Sie eine dynami-
sche DNS-Adresse, die das Heimnetz über
eine immer gleichbleibende Internetad-
resse zugänglich macht. Dann können Sie
auch unterwegs auf Dateien und Termine
zugreifen oder Fotos automatisiert vom
Smartphone in die Nextcloud hochladen.
Bevor Sie loslegen noch ein Hinweis: Man-
che DSL-Provider stellen IPv4 nur als DS-
Lite zur Verfügung. Damit funktioniert es
nicht. Erkennen können Sie dies im Web-
Interface des Routers, bei der Fritzbox im
Menü »Übersicht«.
Es gibt nur noch wenige kostenlose
DynDNS-Dienste. Die meisten sind kos-
tenpflichtig, zeitlich begrenzt oder mit
Werbung überfrachtet. Der Kasten »Al-
ternative DynDNS-Dienste« oben rechts
listet einige Alternativen auf. Fein raus
Betreten auf eigene Gefahr
Firefox moniert, dass das Sicherheitszerti-
fikat selbstsigniert ist. Sie können den
Hinweis in diesem Fall jedoch ignorieren
NEXTCLOUDPI < PRAXIS
Alternative
DynDNS-Dienste
DynDNS-Dienste leiten die ständig wech-
selnden IP-Adressen an einen festen
Domain-Namen weiter, um so den Zu-
gang über das Internet zu ermöglichen.
> No-IP: www.noip.com In der kosten-
losen Variante stehen drei Hostnamen
zur Auswahl. Sie müssen das Konto
alle 30 Tage bestätigen.
> DynDNS Service: ddnss.de Der
deutsche Anbieter erlaubt es, bis zu
drei DynDNS-Domains anzulegen.
> Dyn: dyn.com Der Urahn aller
DynDNS-Dienste gehört inzwischen zu
Oracle. Ein Jahr DynDNS Pro mit bis zu
30 Hostnamen kostet 55 Dollar.
> DynDNSS: dyndnss.net Der DynDNS-
Service ist bis zu drei Dyn-Domains
kostenlos.
> ClickIP: clickip.de Die kostenlose
Basis-Version enthält eine Subdomain,
aber auch Werbung.
> dynv6: dynv6.com Die Hostnamen
sind frei wählbar. Es gibt keine Be-
schränkung der Anzahl von Domains.
sind die Besitzer einer Fritzbox, denn die
können den eingebauten Myfritz-Service
für den Zugriff aus dem Internet nutzen.
Falls Sie noch kein Myfritz-Konto haben,
legen Sie jetzt eines an. Dazu rufen Sie das
Web-Interface der Fritzbox auf und gehen
zu »Internet | MyFritz!-Konto«. Tragen
Sie Ihre E-Mail-Adresse ein, woraufhin
die Fritzbox einen Bestätigungslink
schickt. Darin klicken Sie auf »Ihre Fritz-
box registrieren« und auf der nächsten
Seite auf »MyFritz!-Konto einrichten«.
Um nun Nextcloud bei MyFritz zu re-
gistrieren, wechseln Sie zu »Internet |
Freigaben | Portfreigaben« und bearbei-
ten den Geräteeintrag, den Sie vorhin über
»Gerät für Freigaben hinzufügen« ange-
legt haben. Klicken Sie ganz unten auf
»Neue Freigabe«. Dieses Mal wählen Sie
die Option »MyFritz!-Freigabe« und
stellen als Anwendung »HTTPS-Server«
ein. Bestätigen Sie mit »OK«. Gehen Sie
zurück zum Reiter »Portfreigaben« und
warten Sie, bis das Symbol für die neuen
Freigabe grün ist. Dann klicken Sie auf das
Stift-Symbol, um eben diese Freigabe ein-
zusehen. Kopieren Sie die Adresse. Achten
< 107
PRAXIS > NEXTCLOUDPI
Nextcloud-Weboberfläche lokal und im Internet
Die Oberfläche ähnelt bekannten Cloud-Services und lässt sich im
Heimnetz und per MyFritz-Service über das Internet aufrufen
Sie darauf, dass Sie alles erwischen, denn
manchmal ist sie nicht vollständig zu se-
hen. Geben Sie sie im Browser ein, das er-
gibt etwas wie https://nextcloudpi.2p2
wa5uzaragfkbb.myfritz.net. Nun sind Sie
fast am Ziel.
Nextcloud beschwert sich, dass es die
Domain nicht kennt. Damit Nextcloud der
Domain vertraut, muss diese als vertrau-
enswürdig eingetragen werden. Um das zu
erledigen, rufen Sie lokal die Konfigurati-
onsseite auf. Zur Erinnerung: Die errei-
chen Sie etwa über https://nextcloudpi.
local:4443 mit Benutzername »ncp« und
dem langen Passwort. Rufen Sie im Menü
den Punkt »nc-trusted-domains« auf
und tragen Sie rechts die Domain ein, im
Beispiel „nextcloudpi.2p2wa5uzaragfkbb.
myfritz.net“. Nach einem Klick auf
Nextcloud mit dem Smartphone nutzen
Dank DynDNS können Sie über das Inter-
net auf Ihre eigene Cloud zu Hause zugrei-
fen. Damit dies auch über das Smartphone
funktioniert, installieren Sie die Nextcloud-
App, die für Android und iOS zur Verfü-
gung steht.
> Nach dem Start melden Sie sich mit
Ihrer Myfritz-Adresse an und gewähren
der App den Zugriff auf Ihre Cloud. Danach
sehen Sie auf Smartphone oder Tablet alle
Ihre Dateien in der Cloud und können sie
bei Bedarf herunterladen.
> Eine nützliche Funktion schlummert in
den Einstellungen. Damit lassen sich mit
dem Smartphone geknipste Fotos auto-
matisch in Ihre heimische Cloud hochla-
den. Die Android-App führt »Automati-
sches Hochladen« als eigenen Menüpunkt,
108 > 02 > 2021 > CHIP
HTTPS-Zertifikat anlegen
Mit Let‘s Encrypt lassen sich kostenlos Zertifikate ausstellen, um
die lästigen Warnmeldungen des Browsers zu unterbinden
»Apply« ist Ihre Cloud von jedem Rech-
ner der Welt mit Internetanschluss er-
reichbar. Wenn Sie Nextcloud über die
DynDNS-Adresse aufrufen, gelangen Sie
direkt zum Login-Feld.
Zertifikat anlegen
Ein letzter Schönheitsfehler besteht darin,
dass NextcloudPi für die Verschlüsselung
ein selbstsigniertes Zertifikat verwendet.
Die meisten Browser quittieren dies mit
einer Warnmeldung oder verweigern den
Zugriff. Dank der offiziellen Zertifizie-
rungsstelle Let’s Encrypt lässt sich dieser
Wermutstropfen leicht beheben.
Damit die Zertifizierung funktioniert,
müssen Sie paradoxerweise zunächst den
HTTPS-Zwang ausschalten. Dazu rufen
Sie auf der Konfigurationsseite der Next-
beim iPhone ist er unter »Einstellungen«
versteckt. Gleichwohl ist die Funktionswei-
se die gleiche:
> Zuerst legen Sie einen Ordner in Ihrer
Cloud fest, in dem die Fotos landen sollen.
Dann bestimmen Sie den oder die Ordner
auf Ihrem Smartphone, die mit der Cloud
synchronisiert werden sollen. Das lässt
sich über die Cloud-Symbole steuern. Op-
tional berücksichtigt das automatische
Hochladen auch bereits bestehende Fotos.
Das nennt sich dann »Vorhandene Dateien
ebenfalls hochladen«.
> Die Android-Version hatte im Test die
Angewohnheit, nur mit einer mobilen In-
ternetverbindung zu funktionieren und
nicht über WLAN. Die iPhone-App zeigte
diese Auffälligkeit nicht und wirkt insge-
cloud den Menüpunkt »Config | HTTPS-
Zwang« auf, entfernen das Häkchen und
bestätigen es. Jetzt wechseln Sie zu »Net-
working | letsencrypt«. In die entspre-
chenden Felder tragen Sie die zuvor er-
stellte DynDNS-Adresse sowie eine gültige
E-Mail-Adresse ein. Nach einem Klick auf
»OK« erstellt NextcloudPi automatisch
die benötigten Schlüsseldateien und leitet
diese an Let’s Encrypt weiter. Nach kurzer
Zeit erhalten Sie als Belohnung grünes
Licht sowie ein Zertifikat, und die Warn-
meldungen gehören der Vergangenheit an.
Damit der Zugriff für Let’s Encrypt funk-
tioniert, muss auch der Port 80 für unver-
schlüsselte Verbindungen freigegeben
werden. Deshalb haben Sie vorhin die ent-
sprechende Freigabe eingerichtet.
redaktion@chip.de c
samt besser strukturiert, stabiler und aus-
gereifter.
> Da Nextcloud für die Übertragung das
Protokoll WebDAV verwenden, können Sie
prinzipiell auch andere Programme wie
etwa FolderSync nutzen, um die Daten
zwischen Rechnern zu synchronisieren.
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TIPPS & TRICKS > WINDOWS & OFFICE

Inhalt
Windows & Office
1. Windows 10
Gesten erleichtern das Arbeiten
2. Windows 10
Tipps und Tricks
Zugriff auf zuletzt geöffnete Dateien Schnelle und effektive Hilfe
3. Windows 10
Fremde Drahtlosnetzwerke ausblenden Machen Sie Ihr System mit diesen Tipps noch schneller
4. Windows 10 und komfortabler! Außerdem: Die besten Tricks für Office,
Zusätzliche Ordner im Startmenü verankern Facebook, Photoshop, Mobile, Hardware und vieles mehr
5. Windows
Windows-PC mit Bordmitteln fernsteuern
6. Windows
Ordnung im Senden-an-Menü
7. Microsoft Outlook Windows & Office und speichert die entsprechenden Ver-
knüpfungen automatisch im versteckten
Regeln ex- und importieren
8. Microsoft Excel
Mit diesen Tipps bringen Sie nicht Ordner „C:\Benutzer\Benutzernamen\
Automatisches Ausfüllen von Arbeitstagen nur Ihr Betriebssystem auf Trab, son- AppData\Roaming\Microsoft\Windows\
9. Windows 10 dern holen auch das Maximum aus Zuletzt verwendet“. Sie müssen also nur
Farbe des Startmenüs und Ihren Office-Anwendungen dieses Verzeichnis im Windows-Explorer
der Taskleiste anpassen
öffnen, um die gesuchte Datei zu finden.
10. Windows 10 1. Windows 10
Datumsanzeige mit Wochentag Noch schneller gelangen Sie an diesen
Zusätzliche Gesten erleichtern Ordner, wenn Sie mit [Windows] + [R] den
11. Windows 10
Inhalte mehrerer Ordner anzeigen das zielgerichtete Arbeiten Dialog »Ausführen« öffnen, den Befehl
12. Microsoft Teams Windows 10 unterstützt nicht nur die tra- „shell:recent“ eintippen und mit »Ja«
Standardbilder durch eigene Grafiken ditionelle Bedienung mittels Maus und oder der Eingabetaste bestätigen.
ersetzen
Tastatur, sondern akzeptiert auch Sprach-
13. Windows 10 3. Windows 10
Funktionsfähigkeit von befehle, die Stifteingabe und die Gesten-
Surround-Systemen checken steuerung. Letztere setzt nicht zwangs- Anzeige fremder WLANs
14. Google Docs läufig ein Touch-Display voraus, da diese dauerhaft unterbinden
Dokumente mit eigener Hintergrundfarbe Bedienvariante auch von modernen Präzi- Insbesondere in Mehrfamilienhäusern ist
15. LibreOffice
sions-Touchpads unterstützt wird. Ob Ihr die Anzahl der WLANs, die um die Wette
PDFs immer mit LibreOffice Writer öffnen
Mobil-PC mit einem solchen ausgestattet funken, meist sehr groß. Wer sich daran
16. Windows 10
Startmenü beschleunigen ist, finden Sie ganz einfach heraus: Öffnen stört, dass die Liste der Drahtlosnetzwerke
Sie mit [Windows] + [I] die »Einstellun- so lang ist, kann die Anzeige fremder
Hardware gen«, klicken Sie auf »Geräte« und wäh- WLANs in Eigenregie unterdrücken. Mög-
len Sie in der linken Spalte den Eintrag lich macht das die in Windows integrierte
17. NAS
Zwei-Faktor-Authentifizierung »Touchpad« aus. Ist ganz oben der Hin- Network Shell, kurz netsh. Öffnen Sie die
18. Motherboard weis »Ihr PC hat ein Präzisionstouchpad« »Eingabeaufforderung« mit Administra-
Sind alle RAM-Steckplätze belegt? aufgeführt, erfüllt das Gerät die Voraus- torrechten, etwa indem Sie „cmd“ in das
19. Smart-TV setzungen und Sie können etwa das »In- Suchfeld tippen, sich dann für »Als Admi-
Android TV rebooten fo-Center« öffnen, indem Sie mit vier nistrator ausführen« entscheiden und die
Profitipp
Fingern auf das Touchpad tippen. Nachfrage der Benutzerkontensteuerung
PC automatisch herunterfahren
Welche weiteren Gesten unterstützt mit einem Klick auf »Ja« quittieren.
werden, ist in diesem Dialog unter Tippen Sie „netsh“ ein und drücken
Web, Tools & Fotos
»Drei-Finger-Gesten« und »Vier-Fin- Sie [Eingabe], um die Shell zu aktivieren.
20. WhatsApp
ger-Gesten« aufgeführt. Eine Liste aller Der Befehl „wlan show networks“ liefert
Gruppeneinladungen blockieren
21. Zoom unterstützen Gesten finden Sie direkt bei eine Liste aller Drahtlosnetzwerke, die in
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aktivieren Microsoft: https://bit.ly/3lNYmjX der Nähe funken. Soll eines dieser WLANs
22. FileFriend ausgeblendet werden, tippen Sie „wlan
Große Dateien teilen und zusammensetzen 2. Windows 10 add filter permission=block ssid=“Name-
23. MyText Schneller Zugriff auf die Liste des-WLANs“ networktype=infrastructu-
Editor-Ersatz mit Verschlüsselung der zuletzt geöffneten Dateien re“ ein und bestätigen mit der Eingabetas-
24. MeinPlatz
Immer wieder kommt es vor, dass man te. Hat alles geklappt, wird die Meldung
Speicherfresser finden
25. Outlook eine Datei aus Versehen im falschen Ord- »Der Filter wurde auf dem System erfolg-
Einladungen gezielt versenden ner speichert. Um diese Datei zu einem reich hinzugefügt.« ausgegeben. Um die-
26. Foxit Reader späteren Zeitpunkt zu finden, müssen Sie sen Filter wieder zu entfernen, tippen Sie
Schnappschüsse aus PDF-Dateien erstellen nicht zwangsläufig die Suchfunktion „wlan delete filter permission=block
Profitipp bemühen. Denn Windows merkt sich die ssid=“Name-des-WLANs“ networkty-
Notizen sicher synchronisieren
zuletzt verwendeten Dateien und Ordner pe=infrastructure“ ein.

110 > 02 > 2021 > CHIP


Sollen alle fremden Drahtlosnetzwerke
ausgeblendet werden, müssen Sie zwei
Filter anlegen. Zunächst definieren Sie Ihr
eigenes WLAN als zugelassen, indem Sie
Sie „wlan add filter permission=allow
ssid=“Name-Ihres-WLANs“ networkty-
pe=infrastructure“ eintippen. Anschlie-
ßend unterdrücken Sie die Anzeige aller
anderen Drahtlosnetzwerke mit diesem
Befehl: „wlan add filter permission=deny-
all networktype=infrastructure“. Einen
Blick auf die aktuellen Blockier- und Zu-
lassungslisten werfen Sie nach Eingabe
des Befehls „wlan show filter“.
4. Windows 10
Zusätzliche Ordner im
Startmenü verankern
Über das Startmenü haben Sie Zugriff auf
wichtige Funktionen und Systemkompo-
nenten wie »Datei-Explorer«, »Netz-
werk« und »Einstellungen«. Welche
Verknüpfungen in der linken Spalte des
Startmenüs angezeigt werden sollen, kön-
nen Sie aber selbst festlegen.
Klicken Sie einen der Einträge, außer
»Kontoeinstellungen« und »Ein/Aus«,
mit der rechten Maustaste an und wählen
Sie im Kontextmenü den Befehl »Diese
Liste personalisieren«. Im daraufhin ge-
öffneten Dialog »Ordner auswählen, die
im Startmenü angezeigt werden« stehen
Ihnen dann weitere Standardordner zur
CHIP < 2021 < 02
WINDOWS & OFFICE < TIPPS & TRICKS
1 2
Komfortable
Gestensteuerung
Ist Ihr Mobil-Rechner
mit einem Präzisi-
ons-Touchpad aus-
gestattet, können
Sie Windows mithil-
fe von Mehrfingerge-
sten bedienen
Auswahl, unter anderem »Dokumente«,
»Downloads« und »Musik«.
5. Windows
Andere Windows-Rechner
mit Bordmitteln fernsteuern
Alle Versionen seit Windows XP unterstüt-
zen Remotedesktopverbindungen, sodass
Sie aus der Ferne auf Ihren PC zugreifen
können. Noch besser: Diese Zugriffe müs-
sen nicht zwangsläufig über einen anderen
Windows- oder macOS-Computer erfol-
gen, da es auch entsprechende Apps für
Android- und iOS-Mobilgeräte gibt. Ein-
zige Voraussetzung ist, dass auf dem PC,
auf den aus der Ferne zugegriffen werden
soll, Windows 10 Pro oder Windows 7 Pro-
fessional, Ultimate oder Enterprise läuft.
Aus Sicherheitsgründen ist der Zugriff
per Remotedesktop deaktiviert, sodass Sie
diese Funktion erst einschalten müssen.
Öffnen Sie mit [Windows] + [I] die Einstel-
lungen und wählen Sie »System«. Klicken
Sie in der linken Spalte auf »Remotedesk-
top«, setzen Sie den Schalter unter »Re-
motedesktop aktivieren« auf »Ein« und
quittieren Sie die Nachfrage mit »Bestäti-
gen«. Dass alles funktioniert, können Sie
im heimischen Netzwerk testen, indem Sie
an einem anderen Windows-Rechner die
App »Remotedesktopverbindung« star-
ten, die lokale IP-Adresse des fernzusteu-
ernden PCs eingeben und dann auf
3 4
Weniger WLANs,
mehr Übersicht
Mit dem Komman-
dozeilenbefehl netsh
können Sie die An-
zeige fremder Draht-
losnetzwerke dauer-
losnet
haft unt
unterbinden
Wo steckt die
Datei?
Windows 10 merkt
sich alle zuletzt ge-
öffneten Dateien
und Ordner. Die Liste
dieser Elemente ist
im Verzeichnis „Zu-
letzt verwendet“
untergebracht
»Verbinden« klicken. Loggen Sie sich
dort mit einem Benutzerkonto ein, das auf
dem fernzusteuernden Gerät eingerichtet
ist. Ob es sich dabei um ein lokales oder ein
Microsoft-Konto handelt, ist egal.
Soll der Zugriff aus der Ferne erfolgen,
etwa mit einem Mobilgerät, installieren
Sie die Gratis-App Microsoft-Remote-
desktop auf Ihrem Smartphone oder Tab-
let. Fügen Sie den fernzusteuernden PC
hinzu, indem Sie dessen Hostnamen oder
die externe IP-Adresse eingeben, und
stellen Sie die Verbindung her. Damit der
Zugriff von außerhalb des eigenen LANs –
etwa über das Internet – klappt, müssen
Sie im Router eine Weiterleistung für den
TCP-Port 3389 einrichten.
6. Windows
So schaffen Sie Ordnung
im Menü „Senden an“
Der Kontextmenübefehl »Senden an« ist
etwa beim Anlegen von Desktop-Ver-
knüpfungen und beim Komprimieren von
Dateien eine große Hilfe. Allerdings finden
sich hier auch Einträge, die für manche
Nutzer irrelevant sind, beispielsweise
»Bluetooth-Gerät« oder »Faxempfän-
ger«. Allerdings können Sie selbst be-
stimmen, was hier angezeigt wird – denn
die Inhalte sind Verknüpfungen im Ordner
„C:\Benutzer\Benutzername\AppData\
Roaming\Microsoft\Windows\SendTo“.
Größere Auswahl
erleichtert Zugriff
Die linke Spalte des
Startmenüs lässt
sich ganz einfach um
weitere häufig ver-
wendete Verzeich-
nisse erweitern
< 111
TIPPS & TRICKS > WINDOWS & OFFICE
Drücken Sie [Windows] + [R], um den
»Ausführen«-Dialog zu öffnen, tippen
Sie den Befehl „shell:sendto“ ein und kli-
cken Sie auf [OK]. Im daraufhin geöffneten
Ordner sind die im Kontextmenü der rech-
ten Maustaste angezeigten Senden-an-
Befehle aufgeführt. Um einen Eintrag zu
löschen, markieren Sie ihn und drücken
auf die Taste [Entfernen].
Sie können »Senden an« aber auch
um eigene Einträge erweitern, etwa um ei-
nen Ordner. Dies macht dann Sinn, wenn
Sie regelmäßig Inhalte aus verschiedenen
Ordnern in ein und dasselbe Verzeichnis
kopieren. Dazu ziehen Sie das Zielver-
zeichnis mit gedrückter rechter Maustaste
in den Ordner »SendTo« und wählen
nach dem Loslassen »Verknüpfung hier
erstellen«. Klicken Sie die neue Verknüp-
fung an, drücken Sie [F2] und löschen Sie
den automatisch hinzugefügten Zusatz „-
Verknüpfung“. Zukünftig kopieren Sie Da-
teien mit nur zwei Klicks aus jedem belie-
bigen Ordner in das Zielverzeichnis.
7. Microsoft Outlook
Benutzerdefinierte Regeln
ex- und importieren
Nutzer, die in Outlook maßgeschneiderte
Regeln definiert haben, etwa zum Sortie-
ren oder Archivieren von Nachrichten,
können diese auch auf anderen Rechnern
nutzen. Möglich macht es die Export- und
112 > 02 > 2021 > CHIP
5 6
Fernzugriff auf den
eigenen Rechner
Bis auf die Home-
Versionen lassen
sich alle Windows-
Editionen mittels
Remotedesktopver-
bindung fernsteuern.
Das klappt sogar mit
dem iPhone
Importfunktion, die alle Outlook-Versio-
nen ab 2013 unterstützt. Klicken Sie in
Outlook auf den Menübefehl »Datei« und
wählen Sie »Regeln und Benachrichti-
gungen verwalten«. Bringen Sie das Re-
gister »E-Mail-Regeln« nach vorne und
klicken Sie auf »Optionen«. Anschließend
klicken Sie auf »Regeln exportieren«, um
alle Vorgaben in einer Datei mit der En-
dung RWZ zu sichern. Diese Datei übertra-
gen Sie dann auf einen anderen Rechner
und importieren sie auf die gleiche Art und
Weise in Outlook. Einziger Unterschied ist,
dass Sie sich im Dialog »Optionen« für
»Regeln importieren« entscheiden.
8. Microsoft Excel
Automatisches Ausfüllen
von Arbeitstagen
Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, füllt
die Tabellenkalkulation Datumsangaben
auf Wunsch automatisch aus. Steht bei-
spielsweise in Zelle A1 „01.01.2021“, lassen
sich alle weiteren Tage von Excel eintra-
gen lassen. Noch besser: Sie können selbst
entscheiden, ob alle Kalender- oder ledig-
lich die Werktage eingetragen werden sol-
len. Nutzen Sie eine aktuelle Excel-Versi-
on, markieren Sie die Zelle und ziehen den
in der rechten unteren Ecke zu sehenden
Griffpunkt bei gedrückter rechter Maus-
taste nach unten, um weitere Zellen zu
markieren. Sobald Sie die Maustaste wie-
7 8
Von einem Outlook
in das andere
Haben Sie in Outlook
eigene Regeln defi-
niert, lassen sich
diese exportieren
und auf einem ande-
ren Gerät wieder
importieren
Maßgeschneidertes
Kontextmenü
Im Verzeichnis
„SendTo“ sind die
Verknüpfungen ge-
speichert, die im
Rechtsklick-Menü
»Senden an« ange-
zeigt werden
der loslassen, klicken Sie im automatisch
angezeigten Kontextmenü auf den Befehl
»Arbeitstage ausfüllen«.
Arbeiten Sie mit einer älteren Ex-
cel-Version, markieren Sie die Zellen, die
automatisch ausgefüllt werden sollen,
wechseln zum Register »Start« und kli-
cken im Bereich »Bearbeiten« auf den
Befehl »Ausfüllen«. Klicken Sie dann auf
»Datenreihe«, aktivieren Sie unter
»Zeiteinheit« den Eintrag »Arbeitstag«
und bestätigen Sie mit »OK«.
9. Windows 10
Farbe des Startmenüs
und der Taskleiste anpassen
Gefühlt verändert Microsoft mit jedem
großen Windows-Update die Farbe des
Startmenüs. Ob Sie Schwarz bevorzugen,
auf Grau stehen oder ein Fan von Blau sind
– Sie können die Farbe selbst bestimmen.
Drücken Sie die Tasten [Windows] + [X],
klicken Sie auf »Einstellungen« und
wählen Sie »Personalisierung«. Klicken
Sie in der linken Spalte auf »Farben«,
öffnen Sie das Ausklappmenü unter »Far-
be auswählen« und entscheiden Sie sich
für »Benutzerdefiniert«. Markieren Sie
unter »Standardmäßigen Windows-Mo-
dus auswählen« die Option »Dunkel«
aus, bei »Standard-App-Modus auswäh-
len« aktivieren Sie hingegen »Hell«. Nun
erstrahlt Windows 10 wieder im gewohn-
Automatisches
Ausfüllen
Eine große Hilfe ist,
dass Excel in der
Lage ist, Wochen-
und Arbeitstage
automatisch auszu-
füllen

ten Design: Startmenü und Taskleiste sind
Schwarz, Apps erstrahlen in Grau.
10. Windows 10
Datumsanzeige mit Wochentag
Die in der Systray verankerte Zeitanzeige
gibt Aufschluss über das aktuelle Datum
und die Uhrzeit. Wer aber auch den Wo-
chentag in Erfahrung bringen möchte,
muss mit dem Mauszeiger über die Da-
tumsangabe fahren. Soll diese Information
ständig angezeigt werden, stehen Ihnen
zwei Möglichkeiten offen.
Zum einen können Sie die Höhe der
Taskleiste um eine Einheit erweitern, so-
dass mehr Platz zur Verfügung steht. Dazu
platzieren Sie den Mauszeiger am oberen
Ende der Taskleiste und ziehen Sie bei ge-
drückter linker Maustaste nach oben.
Klappt das nicht, ist die Taskleiste fixiert.
Um die Sperre aufzuheben, klicken Sie mit
der rechten Maustaste an eine leere Stelle
der Taskleiste und wählen im Kontextme-
nü den Befehl »Taskleiste fixieren«.
Wollen Sie hingegen keinesfalls mit ei-
ner doppelt so hohen Taskleiste arbeiten,
steht eine weitere Möglichkeit offen. Öff-
nen Sie die klassische Systemsteuerung,
etwa indem Sie mit den Tasten [Windows]
+ [R] den Dialog »Ausführen« öffnen,
„control“ eintippen und mit [Eingabe]
oder einem Klick auf »OK« bestätigen.
Wird die »Kategorienansicht« angezeigt,
CHIP < 2021 < 02
WINDOWS & OFFICE < TIPPS & TRICKS
9 10
Heller oder
dunkler Modus?
Sie können selbst
festlegen, ob Start-
menü, Taskleiste
und Apps hell oder
dunkel dargestellt
werden sollen
klicken Sie erst auf »Zeit und Region«,
dann auf »Region«. In allen anderen An-
sichten wählen Sie »Region«. Im Register
»Formate« klicken Sie auf »Weitere Ein-
stellungen« und bringen die Registerkarte
»Datum« nach vorne. Für die Datumsan-
zeige verantwortlich ist der unter »Da-
tumsformate« im Feld »Datum (kurz)«
stehende String »TT.MM.JJJJ«. Tippen Sie
an den Anfang „TTTT, “ ein, wird der Wo-
chentag ausgeschrieben und mit einem
Komma sowie einem Leerzeichen vom Da-
tum abgetrennt. Sollen hingegen nur die
Abkürzungen angezeigt werden, geben Sie
„TTT, “ ein. Klicken Sie auf »Überneh-
men«, wird die Datumsanzeige sofort ak-
tualisiert, was die Wahl der bevorzugten
Anzeigevariante erleichtert. Schließen Sie
die beiden geöffneten Dialoge mit »OK«.
11. Windows 10
Inhalte mehrerer Ordner anzeigen
Dateiverwalter von Drittherstellern verfü-
gen meist über spezielle Funktionen, mit
dessen Hilfe sich die Inhalte mehrerer
Ordner in einer kombinierten Ansicht dar-
stellen lassen. Nutzer von Speed Com-
mander (www.speedproject.de) nutzen
dazu beispielsweise die im Menü »Ord-
ner« untergebrachte Funktion »Zweig-
ansicht« oder greifen zur Tastenkombi-
nation [Strg] + [Umschalt] +[O], [Z]. Der
Windows-Explorer unterstützt so eine
11
Alles im Blick
Über den Umweg
der Suchfunktion
zeigt Ihnen der Win-
dows-Explorer auch
die Inhalte mehrerer
Ordner an
Datum, Uhrzeit
und Wochentag
Eine kleine Ände-
rung sorgt dafür,
dass in der Systray
auch der aktuelle
Wochentag ange-
zeigt wird
Anzeigevariante hingegen nicht. Mit ei-
nem kleinen Trick klappt es dennoch.
Wechseln Sie zum obersten Ordner der
Verzeichnisstruktur, dessen Inhalte Sie
auf einen Blick sehen wollen. Bringen Sie
das Register »Start« nach vorne, tippen
Sie in das ganz rechts platzierte Suchfeld
„*.*“ ein und bestätigen Sie mit [Eingabe].
Im Windows-Explorer ist nun automa-
tisch das Register »Suchtools« aktiviert.
Klicken Sie oben links auf »Alle Unterord-
ner«, werden im Hauptfenster alle in den
Unterverzeichnissen gespeicherten Inhal-
te angezeigt. Auf diese Weise können Sie
aber auch gezielt nach einzelnen Dateity-
pen suchen, etwa indem Sie „*.jpg“, „*.
mp3“ oder „*.docx“ eingeben.
12. Microsoft Teams
Standardbilder durch
eigene Grafiken ersetzen
In Microsoft Teams angelegte Gruppen
werden in der linken Spalte angezeigt; zur
besseren Unterscheidung kommen bunte
Icons zum Einsatz, wie sie etwa auch in
Outlook Verwendung finden. Um bei einer
großen Anzahl von Teams nicht den Über-
blick zu verlieren, sollten Sie die Stan-
dardicons durch eigene Grafiken ersetzen.
Klicken Sie dazu in der linken Spalte neben
dem Team, dessen Logo geändert werden
soll, auf das Dreipunktmenü und wählen
Sie dort den Befehl »Team verwalten«.
12
Deutlich
übersichtlicher
Indem Sie die Stan-
dard-Team-Icons
durch benutzerdefi-
nierte Grafiken er-
setzen, erhöhen Sie
die Übersicht
< 113
TIPPS & TRICKS > WINDOWS & OFFICE
Klicken Sie auf »Einstellungen«, wählen
Sie »Teambild« und entscheiden Sie sich
erst für »Bild ändern«, dann für »Bild
hochladen«. Im daraufhin geöffneten Ex-
plorer-Fenster wechseln Sie zum Ordner,
in dem die Grafik gespeichert ist, markie-
ren das Bild und bestätigen mit einem
Klick auf die Schaltfläche »Öffnen«. Zum
Abschluss sichern Sie die Änderungen
durch einen Klick auf »Speichern«.
13. Windows 10
Funktionsfähigkeit von
Surround-Systemen checken
Wenn Sie meinen, dass die am Rechner
angeschlossenen Lautsprecher nicht rich-
tig funktionieren oder dass die Kanäle ver-
tauscht sind, können Sie einen schnellen
Test durchführen. Klicken Sie das in der
Systray untergebrachte Lautsprecher-
Icon mit der rechten Maustaste an und
wählen Sie »Sound-Einstellungen öff-
nen«. Im daraufhin geöffneten Dialog kli-
cken Sie in der rechten Spalte auf den blau
eingefärbten Eintrag »Sound-System-
steuerung«. Markieren Sie die Lautspre-
cher und klicken Sie unten auf die Schalt-
fläche »Konfigurieren«, um den Dialog
»Lautsprecher-Setup« zu öffnen.
Wählen Sie unter »Audiokanäle« die
passende Konfiguration aus und klicken
Sie auf »Testen«. Nun geben die einzel-
nen Lautsprecher in der folgenden Rei-
114 > 02 > 2021 > CHIP
13
Eingebauter
Surround-Test
Ob das am
Windows-Rechner
angestöpselte
Soundsystem kor-
rekt funktioniert,
finden Sie ganz ein-
fach heraus
henfolge Signaltöne aus: Links vorne,
Rechts vorne, Center, Subwoofer, Links
hinten und Rechts hinten. Indem Sie eine
der Boxen in der Grafik anklicken, können
Sie Lautsprecher auch direkt ansteuern.
14. Google Docs
Dokumente mit eigener
Hintergrundfarbe
Standardmäßig verfügen mit Google Docs
verfasste Dokumente über einen weißen
Hintergrund. Es steht Ihnen jedoch frei,
jede beliebige Farbe zu verwenden.
Starten Sie Google Docs und legen Sie
ein neues Dokument an. Klicken Sie auf
den Menübefehl »Datei« und wählen Sie
»Seiteneinrichtung«. Im gleichnamigen
Dialog öffnen Sie das Ausklappmenü unter
»Seitenfarbe«, entscheiden sich für eine
der Farben und bestätigen mit »OK«. Al-
ternativ dazu klicken Sie im Farbauswahl-
dialog auf »Benutzerdefiniert«, legen
anschließend Farbton und Sättigung in Ei-
genregie fest und speichern die Änderun-
gen mit einem Klick auf »OK«.
15. LibreOffice
PDF-Dateien immer mit
LibreOffice Writer öffnen
Nutzer, die versuchen, in LibreOffice Wri-
ter eine PDF-Datei über »Datei | Öffnen«
zu laden, landen immer in LibreOffice
Draw. Um ein PDF-Dokument dennoch in
15
Unumgänglicher
Zwischenschritt
Erst nachdem Sie
das korrekte Datei-
format gewählt ha-
ben, wird ein PDF-
Dokument in
LibreOffice Writer
geöffnet
14
Seitenfarbe ändern
Die Hintergrundfar-
be von Google-Docs-
Dokumenten kön-
nen Sie beliebig
anpassen
LibreOffice Writer zu öffnen, gehen Sie so
vor: Drücken Sie die Tasten [Strg] + [O],
wechseln Sie zum Ordner, in dem das PDF
gespeichert ist, klicken Sie auf »Alle Da-
teien«, um das Ausklappmenü zu öffnen,
und wählen Sie den Eintrag »PDF – Por-
table Document Format (Writer) (*.pdf)«
aus. Markieren Sie dann das gewünschte
PDF-Dokument und klicken Sie auf die
Schaltfläche »Öffnen«, wird die Datei mit
LibreOffice Writer geöffnet.
16. Windows 10
Startmenü beschleunigen
Nach einem Klick auf den Start-Button
dauert es einen Augenblick, bis das Menü
geöffnet wird. Um diesen Vorgang ein
klein wenig zu beschleunigen, müssen Sie
einen Schlüssel in der Registry anpassen.
Öffnen Sie den »Registrierungs-Edi-
tor«, indem Sie den Befehl „regedit“ in
das Suchfeld tippen, [Eingabe] drücken
und den Hinweis der »Benutzerkonten-
steuerung« mit »Ja« quittieren. Klicken
Sie in der linken Spalte auf »HKEY_CUR-
RENT_USER | Control Panel | Desktop«
und doppelklicken Sie im Hauptfenster auf
den Eintrag »MenuShowDelay«. Stan-
dardmäßig ist der »Wert« auf »400«
eingestellt, was 400 Millisekunden ent-
spricht. Tippen Sie einen anderen Wert
ein, etwa „20“, klicken Sie auf »OK« und
starten Sie den Rechner neu.
16
20 anstatt 400
Millisekunden
Damit das Startme-
nü von Windows 10
einen Tick schneller
reagiert, passen Sie
den Wert von »Me-
nuShowDelay« in
der Registry an

Hardware
Alle Geräte wieder in Schwung
bringen und optimal nutzen
17. NAS
Zwei-Faktor-Authentifizierung
sorgt für höhere Sicherheit
Nutzer, die ihren Netzwerkspeicher für
den Internetzugriff freigegeben haben,
etwa um mit den NAS-eigenen Apps auf
ihre Fotos, Songs und Videos zuzugreifen,
sollten unbedingt die Zwei-Faktor-
Authentifizierung (2FA) einschalten, um
für mehr Sicherheit zu sorgen. 2FA be-
wirkt, dass zusätzlich zu den Standardzu-
gangsdaten ein Einmalcode eingegeben
werden muss. Generiert wird dieser Code
von der Gratis-App Google Authenticator,
die für Android und iOS zu haben ist.
Bei Modellen von Synology klicken Sie
in der NAS-Bedienoberfläche oben rechts
auf das Personen-Symbol und wählen
»Persönlich«. Im Register »Konto«
schalten Sie die Option »Zwei-Stufen Ve-
rifizierung aktivieren« ein. Sollten Sie den
E-Mail-Benachrichtigungsdienst noch
nicht konfiguriert haben, werden Sie
durch eine Einblendung darauf aufmerk-
sam gemacht. Klicken Sie dann auf die
Schaltfläche »Zwei-Stufen Verifizie-
rung«, fahren Sie mit »Weiter« fort und
geben Sie eine E-Mail-Adresse ein. Scan-
nen Sie mit Google Authenticator den in
der NAS-Konfigurationsmaske angezeig-
ten QR-Code ein und folgen Sie den weite-
ren Bildschirmanweisungen.
Nutzen Sie ein Qnap-Gerät, klicken Sie
in der NAS-Konfigurationsmaske oben
rechts auf den Benutzernamen, wählen im
Ausklappmenü »Optionen« und wech-
seln zum Register »Bestätigung in zwei
Schritten«. Scannen Sie den angezeigten
QR-Code mit Google Authenticator ein
und folgen Sie den Bildschirmanweisun-
gen, um die Einrichtung abzuschließen.
CHIP < 2021 < 02
Asustor-Besitzer klicken im NAS-In-
terface oben rechts auf den Benutzerna-
men und wählen »Persönlich«. Nach dem
Einschalten der Option »Aktivieren der
2-Schritte-Verifikation« werden Sie von
einem Assistenten durch die Einrichtung
geführt. Hierbei ist ebenfalls der ange-
zeigte QR-Code mit der App Google Aut-
henticator einzuscannen.
Nach der 2FA-Konfiguration genügt es
nicht mehr, sich durch die Eingabe der Zu-
gangsdaten anzumelden. Sie werden auch
aufgefordert, den von der Google-Aut-
henticator-App generierten Einmalcode,
der alle 60 Sekunden neu generiert wird,
einzugeben. Sehr gut: Dieser Schutzme-
chanismus greift nicht nur beim Anmel-
den an der NAS-Bedienoberfläche, son-
dern auch bei Verwendung der diversen
herstellereigenen NAS-Mobil-Apps.
18. Motherboard
Sind alle RAM-Steckplätze belegt?
Wer mit der Leistung seines Desktop-PCs
unzufrieden ist und deswegen den Ar-
beitsspeicher aufrüsten möchte, muss
nicht zwangsläufig unter den Schreibtisch
kriechen, das Gehäuse des Computers öff-
nen und einen Blick auf das Mainboard
werfen. Denn auch Windows 10 weiß, ob –
und falls ja – wie viele RAM-Steckplätze
noch frei sind. Drücken Sie die Tasten
[Strg] + [Umschalt] + [Esc], um den
18
RAM-Aufrüstung
möglich?
Über den Task-
Manager finden Sie
heraus, ob bereits
alle RAM-Steckplät-
ze belegt sind
H A R DWA R E < T I P P S & T R I C K S
17
2FA: Doppelte
Anmeldung
Die Zwei-Faktor-Au-
thentifizierung
schützt NAS-Syste-
me (im Beispiel ein
Synology-Gerät)
sicher vor unbefug-
ten Zugriffen
Task-Manager zu öffnen. Nach einem
Klick auf »Mehr Details« bringen Sie das
Register »Leistung« nach vorne und kli-
cken in der linken Spalte auf »Arbeits-
speicher«. Im Hauptfenster steht neben
»Steckplätze verwendet:« die gesuchte
Information. Darüber hinaus gibt dieser
Dialog aber auch Aufschluss über den
»Formfaktor« und die Frequenz (»Ge-
schwindigkeit«) der aktuellen RAM-Bau-
steine. Bei Laptops und Notebooks führt
dies nicht immer zum Erfolg, da diese Ge-
räte oft mit festverlöteten RAM-Riegeln
ausgestattet sind.
19. Smart-TV
Android-basierte Modelle mittels
Fernbedienung rebooten
Kommt es bei Smart-TVs, die auf Android
basieren, zu Problemen wie dem Verlust
der Netzwerkverbindung, nicht mehr re-
agierenden Apps oder einer trägen Bedie-
nerführung, ziehen die meisten Anwender
den Netzstecker, damit der Fernseher neu
hochfährt. Dabei lassen sich solche Geräte
auch mit Bordmitteln rebooten. Drücken
Sie dazu auf der Fernbedienung die Taste
»Home«, navigieren Sie mithilfe der
Pfeiltasten zum Zahnrad-Symbol und öff-
nen Sie die »Einstellungen«. Unter »In-
fo« ist der Eintrag »Neustart« aufge-
führt. Wählen Sie diese Funktion aus, um
einen Reboot des Geräts durchzuführen.
19
Schneller Neustart
Anstatt den Netzste-
cker zu ziehen, re-
booten Sie Ihren
Android-basierten
Fernseher per Fern-
bedienung
< 115
PRAXIS > PROFITIPP

FOTO: FIZKES/GETTY IMAGES

PC automatisch
herunterfahren
Shutdown-Timer
Mit Hilfe der Aufgabenplanung von Windows lässt sich der Rechner zu
festgelegten Zeitpunkten automatisch herunterfahren, sofern er sich seit
einer bestimmten Zeitspanne im Leerlauf befindet
VON ANDREAS DUMONT

H
in und wieder erledigt der Rechner
unbeaufsichtigt Aufgaben, die
gerne auch mal länger dauern, wie
Backups oder der Download eines Spiels
via Steam. Dann ist es ziemlich praktisch,
wenn der PC nach getaner Arbeit automa-
tisch herunterfährt.
Die Aufgabenplanung ist ein fester Be-
standteil von Windows 10. Sie hat unzähli-
ge Optionen, mit denen sich Aufgaben sehr
fein definieren lassen. Damit können Sie
den PC beispielsweise jede Nacht kurz vor
Mitternacht herunterfahren lassen – aber
nur, wenn er sich zu diesem Zeitpunkt be-
reits 15 Minuten im Leerlauf befindet.
Diese Aufgabe soll dann täglich ablau-
fen, auch wenn der Rechner mal ein paar
Tage lang nicht eingeschaltet war. Wenn
der PC zum festgelegten Zeitpunkt doch
noch aktiv ist, dann startet die Aufgabe al-
le 30 Minuten bis zu drei Mal neu. Sie müs-
sen übrigens nicht angemeldet sein, damit
sie ausgeführt wird.
So geht’s
Sie richten in der Aufgabenplanung eine
Aufgabe so ein, dass sie den PC nach genau
vorgegebenen Bedingungen automatisch
zu einer definierten Zeit herunterfährt.
1. Aufgabenplanung starten
Zunächst drücken Sie [Windows]+[R], um
den Ausführen-Dialog aufzurufen. Dort
geben Sie „taskschd.msc“ ein, gefolgt von
einem Klick auf »OK«. Die Aufgabenpla-
nung öffnet sich.
2. Aufgabe anlegen
Unter »Aktionen« auf der rechten Seite
legen Sie mit »Aufgabe einrichten…« eine
neue Aufgabe an. Es öffnet sich ein neues
Fenster. Geben Sie der Aufgabe einen pas-
senden Namen.
3. Allgemeine Einstellungen
Aktivieren Sie die Option »Unabhängig
von der Benutzeranmeldung ausführen«.
Sie müssen dann nicht angemeldet sein,
damit die Aufgabe startet. Setzen Sie ein
Häkchen bei »Mit höchsten Privilegien
ausführen« – damit lassen sich Program-
me zwangsweise schließen – und stellen
Sie bei »Konfigurieren für:« die Option
»Windows 10« ein. Dann wechseln Sie
zum Reiter »Trigger«.
4. Trigger festlegen
Hier klicken Sie zunächst auf den Button
»Neu…«, um einen neuen Auslöser anzu-
legen. Im Fenster »Neuer Trigger« stel-

116 > 02 > 2021 > CHIP

 PROFITIPP < PRAXIS

1 4

2 5

3 6

len Sie die gewünschte Uhrzeit ein – zum
Beispiel 23:55:00 – und aktivieren die Op-
tion »Täglich«. Stellen Sie zudem sicher,
dass neben der Option »Aktiviert« ein
Häkchen steht. Weiter geht’s zum Reiter
»Aktionen«.
5. Aktion definieren
Mit einem Klick auf »Neu...« bestimmen
Sie nun, was die Aufgabe machen soll. Bei
»Aktion:« legen Sie »Programm star-
ten« fest. Dann geben Sie bei »Pro-
gramm/Skript« den Befehl „shutdown“
ein. Bei »Argumente hinzufügen« tragen
Sie noch »/s /f« ein.
6. Bedingungen bestimmen
Im Reiter »Bedingungen« aktivieren Sie
die Option »Aufgabe nur starten, falls der
Computer im Leerlauf ist für:« und wäh-
len einen passenden Zeitraum, etwa 15
Minuten. Setzen Sie Haken bei »Beenden,
falls Computer aus dem Leerlauf reakti-
viert wird« und bei »Neustart bei länge-
rem Leerlauf«. Schließlich setzen Sie im
Reiter »Einstellungen« einen Haken bei
»Falls Aufgabe scheitert, neu starten al-
le:« und geben dahinter einen Wert zwi-
schen 15 und 30 Minuten ein.
Eine Minute bevor der Rechner tat-
sächlich herunterfährt, erscheint eine
Warnmeldung, die darauf hinweist.
Um die Aufgabe wieder zu deaktivie-
ren, markieren Sie sie in der Aufgabenpla-
nung und klicken dann im Bereich »Auf-
gaben« auf »Löschen«.

CHIP < 2021 < 02 < 117

TIPPS & TRICKS > WEB & FOTOGRAFIE
Web, Tools & Fotos
Clevere Tricks für Fotos,
Messenger und Browser
20. WhatsApp
Unerwünschte Einladungen
zu Gruppen blockieren
Gruppen in WhatsApp sind eine nützliche
Funktion, um etwa mit der Familie oder
einem Verein in Kontakt zu bleiben.
Manchmal nehmen die Einladungen zu
Gruppen aber überhand oder Sie erhalten
gar Einladungen von Ihnen völlig unbe-
kannten Menschen. In diesem Fall können
Sie Maßnahmen dagegen ergreifen. Öffnen
Sie WhatsApp auf Ihrem Smartphone und
wechseln Sie in die »Einstellungen«. Ru-
fen Sie »Account | Datenschutz | Grup-
pen« auf und wählen Sie dort entweder
die Option »Meine Kontakte« oder »Mei-
ne Kontakte außer...« aus. In letzterem
Fall können Sie besonders einladungs-
freudigen Personen aus Ihrem Bekannten-
kreis untersagen, Sie weiterhin in Gruppen
einladen zu dürfen.
21. Zoom
Sichere Ende-zu-Ende-
Verschlüsselung aktivieren
Der beliebte Videokonferenz-Dienst Zoom
ermöglicht seit kurzem auch eine Ende-
zu-Ende-Verschlüsselung für Online-
Meetings. Die neue Verschlüsselung ist
aber bislang optional und muss gezielt ak-
tiviert werden. Als Grund gibt Zoom an,
dass manche Funktionen des Dienstes mit
dem Aktivieren nicht kompatibel seien. So
können danach etwa keine Gruppenum-
fragen, keine direkten Chats zwischen
zwei Personen und keine Livestreams
mehr durchgeführt werden.
Um die sichere Verschlüsselung zu ak-
tivieren, besuchen Sie die Seite zoom.us
und loggen sich in Ihren Zoom-Account
ein. Klicken Sie dann rechts oben auf
118 > 02 > 2021 > CHIP
»Mein Konto« und anschließend ganz
links auf »Einstellungen«. Scrollen Sie
auf dem Reiter »Meeting« bis zu
»Durchgehend (E2E) verschlüsselte Mee-
tings« und aktivieren Sie den Schalter da-
hinter. Daraufhin will Zoom Ihnen nun zur
Verifikation einen Code per SMS senden.
Ohne diesen Schritt können Sie die neue
Verschlüsselung nicht aktivieren. Setzen
Sie anschließend noch den »Default
encryption type« auf »End-to-end
encryption« und bestätigen Sie mit
»Speichern«.
22. FileFriend
Große Dateien teilen und später
wieder zusammensetzen
Größere Datei lassen sich leichter zum
Beispiel per E-Mail versenden, wenn Sie
sie vorher in mehrere Teile splitten. Mit
FileFriend erledigen Sie diese Aufgabe im
Handumdrehen. Entpacken Sie zuerst das
ZIP-Archiv und starten Sie das Tool mit
einem Doppelklick auf die enthaltene
EXE-Datei. Wählen Sie dann den Reiter
»Split« aus und klicken Sie dort auf
»Browse«. Navigieren Sie zu der Datei,
die Sie in kleinere Bestandteile aufteilen
wollen und klicken Sie doppelt darauf. Le-
gen Sie hinter »Number of subfiles« fest,
wie viele Teile Sie haben wollen. Alternativ
wählen Sie »Maximum size of each subfi-
le« und dahinter die maximale Größe der
21
Zoom-Meetings
sicher verschlüsselt
Die Ende-zu-Ende-
Verschlüsselung
kann im Web-Client
aktiviert werden
20
Einladungen zu
Gruppen bändigen
WhatsApp kann
unerwünschte Einla-
dungen zu Gruppen
auf Wunsch auch
einschränken
einzelnen Teile aus. Legen Sie bei »Output
directory« ein Ausgabeverzeichnis fest
und klicken Sie zuletzt auf die Schaltfläche
»Split«.
Wenn Sie oder auch die Person, der Sie
die Teile geschickt haben, die Ursprungs-
datei später zusammensetzen wollen, be-
nötigen Sie erneut FileFriend. Wechseln
Sie diesmal zum Reiter »Join« und wäh-
len Sie »Select one of the subfiles« aus.
Klicken Sie doppelt auf eine der Teildatei-
en und fügen Sie das Original mit »Join«
wieder zusammen.
23. MyText
Einfacher Editor-Ersatz
mit Verschlüsselung
Der Entwickler von FileFriend, siehe vor-
herigen Tipp, stellt auch den schlanken
Editor-Ersatz MyText bereit. Das Pro-
gramm funktioniert im Prinzip genauso
wie der normale in Windows integrierte
Editor. Anders als dieser verschlüsselt My-
Text aber alle damit erstellten Textdoku-
mente automatisch. Die Bedienung ent-
spricht der des Windows-Editors. Starten
Sie das Tool, das keine Installation benö-
tigt, schreiben Sie Ihren Text und wählen
Sie dann »File | Save« aus. Legen Sie den
Speicherort fest und klicken Sie anschlie-
ßend auf »Speichern«. Geben Sie nun das
gewünschte Passwort ein. Das Tool spei-
chert die Datei im eigenen ETXT-Format.
22
Große Dateien
aufteilen
Mit FileFriend zerle-
gen Sie größere Da-
teien in kleine Teile,
die sich besser ver-
senden lassen

Verwenden Sie MyText und das Passwort,
um die Datei später wieder zu öffnen.
24. MeinPlatz
Festplatte unter die Lupe nehmen
und Speicherfresser finden
Der Dateiexplorer von Windows 10 ist
nicht sehr hilfreich, wenn Sie die Festplat-
te in Ihrem Computer von nicht mehr be-
nötigten großen Dateien und Ordnern be-
freien wollen. Die Freeware MeinPlatz
erledigt diese Aufgabe weit besser. Klicken
Sie nach der Installation des Tools im lin-
ken Bereich auf »Dieser PC« und dann et-
wa auf »Lokaler Datenträger (C:)«, um
die Speicherbelegung der Systempartition
zu prüfen.
MeinPlatz analysiert jetzt kurz den
Datenträger und zeigt dann rechts die
Hauptorder sowie weiterführende Infor-
mationen an. Klicken Sie auf den Kopf der
Spalte »Grösse«, um die Ordner in der
Reihenfolge ihrer Größe zu sortieren. Zu-
sätzlich können Sie auch einzelne Ordner
ausklappen, um die Belegung der Unter-
ordner anzuzeigen. Wenn Sie Dateien oder
Verzeichnisse gefunden haben, die Sie
nicht mehr benötigen, klicken Sie mit der
rechten Maustaste darauf. Wählen Sie aus
dem Kontextmenü den Befehl »Löschen«
aus, um sie zu entfernen. Standardmäßig
löscht das Programm die Daten nicht so-
fort, sondern verschiebt sie stattdessen
CHIP < 2021 < 02
WEB & FOTOGRAFIE < TIPPS & TRICKS
23
Editor mit
Verschlüsselung
MyText verlangt
beim Speichern einer
Textdatei ein Pass-
wort, um sie damit
zu verschlüsseln
zur Sicherheit nur in den Papierkorb von
Windows. MeinPlatz kann aber noch mehr.
So können Sie mit dem Tool gezielt nach
bestimmten Dateitypen suchen. Geben Sie
dazu oben in das Feld hinter »Datei Fil-
ter« zum Beispiel „*.jpg“ ein.
25. Outlook
Einladungen gezielt
erstellen und versenden
Outlook ist weit mehr als nur ein Mail-Cli-
ent. Sie können das Microsoft-Programm
zum Beispiel auch dazu verwenden, Einla-
dungen zu Besprechungen zu versenden.
Der Clou dabei ist, dass Sie die Teilnahme
einiger Personen als zwingend und die an-
derer als optional auswählen können. Kli-
cken Sie in Outlook oben links auf »Neue
Elemente | Besprechung«, um eine Einla-
dung zu erstellen. Tragen Sie dann hinter
»Titel« ein, worum es bei dem Treffen
gehen soll. Anschließend bestimmen Sie
darunter über die beiden Felder »Erfor-
derlich« sowie »Optional«, wer an dem
Treffen unbedingt teilnehmen soll und
wer es sich noch überlegen kann. Legen Sie
dann fest, von wann bis wann es stattfin-
den soll und an welchem Ort Sie sich tref-
fen wollen.
Außerdem können Sie noch einen be-
gleitenden Einladungstext verfassen. Kli-
cken Sie zuletzt auf die Schaltfläche »Sen-
den«. Später können Sie den Termin über
25
Besprechung mit
Outlook planen
Bei Einladungen
können Sie auswäh-
len, wessen Anwe-
senheit »erforder-
lich« ist und wer nur
»optional« erschei-
nen soll
24
Speicherfresser
finden
Das Tool MeinPlatz
listet die Ordner und
Dateien nach ihrer
Größe sortiert auf
Ihren Outlook-Kalender aufrufen und auf
dem Reiter »Nachverfolgen« überprüfen,
wie die Teilnehmer auf die Einladung re-
agiert haben.
26. Foxit Reader
Schnappschüsse aus
PDF-Dateien erstellen
Normalerweise können Sie Bilder mit dem
Foxit Reader nicht aus einer PDF-Datei
extrahieren. Das Programm bietet jedoch
eine »Schnappschuss«-Funktion, mit
der Sie einen beliebigen Teil eines PDF-
Dokumentes als neues Bild speichern kön-
nen. Starten Sie die Software und öffnen
Sie die PDF-Datei. Vergrößern Sie nun die
Ansicht so weit es geht, damit das ge-
wünschte Bild einen möglichst großen An-
teil des Bildschirms einnimmt.
Klicken Sie auf dem Ribbon »Startsei-
te« dann auf die Schaltfläche »Schnapp-
schuss«. Der Mauszeiger verwandelt sich
in ein Kreuz. Ziehen Sie einen Kasten über
den Teil, den Sie als Bild speichern wollen.
Sobald Sie den Mauszeiger loslassen, er-
scheint automatisch ein Hinweisfenster,
dass der ausgewählte Bereich in die Zwi-
schenablage kopiert wurde. Bestätigen Sie
mit »OK« und öffnen Sie danach zum
Beispiel Paint. Fügen Sie den Ausschnitt
dort mit der Tastenkombination [Strg] +
[V] ein und speichern Sie ihn anschließend
als neue Bilddatei ab.
26
Bild aus PDF
extrahieren
Mit der Schnapp-
schuss-Funktion in
Foxit Reader spei-
chern Sie eine Grafik
als neue Bilddatei ab
< 119
PRAXIS > PROFITIPP

FOTO: FAD1986/GETTY IMAGES

Notizen sicher
synchronisieren
Open-Source-Alternative zu Evernote
Mit Joplin holen Sie sich die Kontrolle über Ihre digitalen Notizen zurück.
Sammeln Sie wichtige Informationen in dem Programm und synchronisieren
Sie die Daten verschlüsselt über Ihre Dropbox mit allen Ihren Endgeräten
VON ANDREAS TH. FISCHER

N
och ist Evernote der Platzhirsch,
wenn es um das Thema Notizen
und ihre Synchronisierung über
das Internet geht. Mit der Open-Source-
Anwendung Joplin (auf virtueller CHIP-
DVD) steht ein ernsthafter Konkurrent be-
reit, mit dem Sie Ihre Notizen sicher
verwalten und automatisch auf allen End-
geräten synchron halten können. Joplin
unterstützt nicht nur Windows, sondern
auch Android, iOS, Linux sowie Mac OS.
Außerdem stellt der Entwickler Addons für
Firefox und für Chrome bereit, die interes-
sante Webseiten als Notizen speichern.
Joplin bietet alle wesentlichen Funkti-
onen, um Notizen zu erstellen und zu ver-
walten. Das Programm enthält einen ein-
fachen Editor, mit dem Sie etwa Text
fetten oder Listen strukturieren können.
Darüber hinaus unterstützt Joplin die
leicht zu erlernende Auszeichnungsspra-
che Markdown, bei der etwa je ein Stern-
chen vor und nach einem Wort dafür sor-
gen, dass es kursiv dargestellt wird. Zum
Synchronisieren Ihrer Notizen mit Ihrem
Smartphone oder auch einem anderen
Computer können Sie Ihre Dropbox ver-
wenden. Die über das Internet gesendeten
Daten werden automatisch verschlüsselt,
so dass außer Ihnen niemand darauf zu-
greifen kann.
So geht’s
1. Joplin installieren und starten
Richten Sie Joplin zuerst auf Ihrem PC ein.
Führen Sie das Setup durch und lassen Sie
das Programm anschließend gleich star-
ten. Sie sehen nun das Hauptfenster mit
mehreren Spalten für Ihre Notizen.
2. Joplin konfigurieren
Rufen Sie zunächst »Tools | Options« auf,
um ein paar Einstellungen anzupassen.
Wählen Sie »Note« aus und dann bei
»When creating a new note« die Option
»Focus title«. Wechseln Sie zu »Encryp-
tion« und klicken Sie dort auf »Enable
encryption«. Geben Sie ein Passwort ein.
Schließen Sie die Einstellungen dann un-
ten links mit »Back«.
3. Notebooks und Notizen erstellen
Joplin verwaltet Notizen in »Notebooks«.
Erstellen Sie ein neues Notebook mit ei-
nem Klick auf das Pluszeichen. In diesem
Notizbuch können Sie Notizen zu einem
Thema zusammenfassen. Legen Sie eine
neue Notiz durch einen Klick auf eines der
beiden kleinen blauen Symbole an.

120 > 02 > 2021 > CHIP

 PROFITIPP < PRAXIS

1 4

2 5

3 6

4. Verknüpfung mit Dropbox
Klicken Sie jetzt auf »Synchronize« und
kopieren Sie dann den Link unter »Step
1« in die Zwischenablage. Öffnen Sie den
Link im Browser, loggen Sie sich in Ihre
Dropbox ein und erlauben Sie mit »Zulas-
sen«, dass Joplin auf Ihren Online-Spei-
cher zugreifen darf, um dort Ihre Notizen
verschlüsselt abzulegen. Kopieren Sie den
Code, den Ihnen Dropbox anzeigt, in die
Zwischenablage und fügen Sie ihn in Joplin
ein. Bestätigen Sie mit »Submit«.
5. Smartphone synchronisieren
Installieren Sie Joplin mittels des App-
Stores Ihres Smartphones. Führen Sie in
der App als Erstes eine Synchronisation
durch. Tippen Sie dazu oben links auf das
Hamburger-Symbol und dann auf »Syn-
chronisieren«. Ein Hinweis zu Dropbox
öffnet sich. Tippen Sie auf den Link und
loggen Sie sich auch hier in Ihre Dropbox
ein. Erlauben Sie den Zugriff. Tippen Sie
dann doppelt auf den Code, um ihn zu ko-
pieren und kehren Sie zu Joplin zurück.
Fügen Sie den Code ein und autorisieren
damit die Anwendung. Synchronisieren
Sie jetzt Ihre Notizen.
6. Notizen entschlüsseln
Tippen Sie danach auf »Konfiguration«
und dann auf die Schaltfläche mit dem
Hinweis zu Ihrem »Entschlüsselungs-
passwort«. Geben Sie Ihr Passwort hinter
dem gleichnamigen Feld ein und bestäti-
gen Sie mit »Speichern«. Nun werden Ih-
re Notizen entschlüsselt.

CHIP < 2021 < 02 < 121

A U F C H I P - D V D > I N H A LT

Überblick über
den Inhalt (Auszug)

Sicherster PC VOLLVERSION
Abelssoft Hack Check
Ashampoo Backup 2021

im Handumdrehen Audials One 2021 SE

onlineTV 15 Plus
Steganos Safe 21
Schutz vor Viren und Ransomware EXTRAS
CHIP Guide: Smart Home
CHIP Toolbox 02: E-Mail
FREEWARE
Alt-Tab Terminator 4.9
Plus 5 CenterTaskbar 1.6
DS4Windows 2.1.19
Vollversionen FanCtrl 1.2.8

C
Kstars 3.5.0
LosslessCut 3.27.0
SoundSwitch 5.6.1
StressMyPC 4.44
LINUX

02
balenaEtcher 1.5.112
CDBurnerXP 4.5.8.7128
Linux Mint 20.0 (Link)
VirtualBox 6.1.16
SCHUTZ
2021 JETZT freischalten
c Aomei Backupper 6.2.0
avast Free Antivirus 20.9
dvd.chip.de AVG AntiVirus Free
Panda Dome
Anleitung: Seite 125
PRAXIS
FileFriend 1.4.0
Foxit Reader Deutsch 10.1.0

Die virtuelle
Joplin 1.4.19
MeinPlatz 6.44
MyText 1.4.0
Zoom 5.4.3
USB-TOOLS

CHIP-DVD
Eraser 6.2.0.2991
NirLauncher 1.23.35
Portable Apps Platform 17.1.1
Sysinternals Suite 11/2020
Veracrypt 1.24
Multimedia-Vollversionen
Diesen Monat erhalten Sie ein hochwertiges
CHIP Toolbox 02:
Programmpaket für Multimedia und Sicherheit E-Mail
VO N PAT R I C K H A N N E M A N N > Thunderbird 78.5.1
Der beliebteste Mail-Client als Alternative
zu Microsoft Outlook wird regelmäßig
aktualisiert und verbessert.
> MailStore Home 13.0.3
5 erstklassige Vollversionen Die Software hilft Ihnen dabei, Ihre ge-
samten E-Mails zu archivieren.
> Mailvelope für Firefox 4.4.0
Die Erweiterung kann Ihren Mailverkehr
sicher verschlüsseln bei Diensten wie
Gmail, GMX, Web.de oder Telekom.
> Temp Mail für Firefox 0.0.32
Das Firefox-Addon gibt Ihnen eine Weg-
werf-Adresse, damit Sie Ihr Hauptpost-
fach vor Spam schützen können.
> eM Client 8.1.857
Der Mail-Client ist eine gelungene Alter-
native mit Integration von Kalender,
Skype und Google Talk.
Kategorie: TOOLBOX

122 > 02 > 2021 > CHIP


Hinweise zur
Heft-DVD
Installieren der Software
Ihre virtuellen DVDs öffnen Sie über
dvd.chip.de. Hier geben Sie als Heft-
Käufer den DVD-Code ein, der auf
der Code Card beim Editorial abge-
druckt ist, und folgen der Erklärung.
Als Abonnent loggen Sie sich ein.
Halten Sie bei Ihrer ersten Anmel-
dung Ihre Abo- und Mandanten-
nummer bereit (Infos dazu gibt es
in den FAQ – siehe unten). Zu jeder
Software finden Sie auf der ent-
sprechenden Infoseite ausführliche
Beschreibungen und bei Vollver-
sionen Hinweise zur Registrierung.
Alle in diesem Heft abgedruckten
Programmkategorien öffnen Sie
über den Menüpunkt »Software«.
Alternativ können Sie die Tools auch
mithilfe der Suchfunktion rechts
oben aufrufen. Über den Button
»Speichern« laden Sie die Installa-
tionsdateien auf Ihren PC. Diese
starten Sie per Doppelklick oder
nach Entpacken des ZIP-Archivs.
Hinweis zu den Programmen
Bezeichnungen und Logos sind
zugunsten der Hersteller als Waren-
zeichen und eingetragene Waren-
zeichen geschützt. Die Software
der virtuellen DVD wird von den
Herstellern zur Verfügung gestellt.
CHIP übernimmt keinen Support.
Bitte kontaktieren Sie bei Fragen
den jeweiligen Hersteller. Im Kauf-
preis des Hefts, dem die virtuelle
DVD beiliegt, sind keine Lizenz-
gebühren für Free- und Shareware
oder Demos an die Programm-
autoren/-hersteller/-distributoren
enthalten. Beachten Sie: Software-
hersteller schalten ihre Registrie-
rungswebseiten für Vollversionen
nach einiger Zeit ab.
Aktivieren Sie die Programme
innerhalb von acht Wochen nach
Erscheinen der jeweiligen Ausgabe.
Kundendienst
In unserem Onlineshop chip-kiosk.
de können Sie Magazine nach-
bestellen (Versandkosten: 2,50 Euro)
oder DVDs downloaden (ISO-Datei
für 5,00 Euro).
Abonnenten Service Center:
E-Mail: abo@chip.de oder
Telefon: 0781 6 39 45 26
Infos zu den Heft- oder DVD-Inhal-
ten finden Sie in den FAQ unter
chip-digital.de/dvd-faq.
Oder Sie schreiben eine Mail an:
dvd@chip.de
CHIP < 2021 < 02
Abelssoft HackCheck
Ist Ihr Konto gefährdet?
Immer wieder kommt es vor, dass die
Websites von großen Firmen geknackt
werden und abertausende Kundendaten in
die Hände von Hackern fallen. Wer nicht
ständig die IT-Nachrichten
prüft, verpasst womöglich,
dass das eigene Konto betrof-
fen ist. An dieser Stelle springt
Abelssoft HackCheck ein, denn
die Software prüft Ihre Mail-
Adressen im gesamten Netz
wie eine Art Hintergrund-
wächter. Sie werden sofort
informiert, sobald einer Ihrer
Accounts komprommitiert
wurde. Hier kommt es auf jede
onlineTV 15 Plus
Fernsehen am PC
Die öffentlich-rechtlichen Sender kom-
men nach und nach im Streaming-Zeital-
ter an und bieten immer mehr Inhalte aus
dem Fernsehen in ihren Mediatheken an,
teilweise sogar noch vor der
offiziellen Ausstrahlung. So
haben Sie die Möglichkeit,
Sendungen aus Ihrem Inter-
essengebiet zu finden. Aller-
dings gestaltet sich das in der
Praxis eher mühselig, denn
das Durchforsten etlicher
Mediatheken verschiedener
Sender macht nur bedingt
Spaß. Einfacher geht das mit
der exklusiven Vollversion
Ashampoo Backup 2021
Vollbackup zum Nulltarif
Ein Festplattencrash kann jederzeit und
ohne Vorwarnung passieren. Daher soll-
ten Sie stets eine komplette Sicherung
Ihrer persönlichen Daten griffbereit ha-
ben. Ashampoo Backup 2021
hilft Ihnen dabei, alle Fotos,
Videos und Dokumente auf
aktuellstem Stand auf einem
externen Medium zu si-
chern. Mit der übersichtlich
gestalteten Oberfläche kom-
men auch PC-Einsteiger
zurecht. Legen Sie am besten
einen Sicherungsplan an,
damit das Backup vollauto-
matisch vonstatten geht. Sie
I N H A LT < A U F C H I P - D V D
Stunde an – das Programm gibt Ihnen
Tipps an die Hand, was Sie im Ernstfall
tun können. Dazu zählt etwa das unver-
zügliche Wechseln des Passworts bei je-
dem betroffenen Konto. Wenn Sie das
Programm nutzen möchten,
müssen Sie sich nach der Ins-
tallation registrieren. Geben Sie
dazu Ihren Namen und die E-
Mail-Adresse an. Danach wird
das Programm online aktiviert.
Wenn Sie bereits Kunde bei
Abelssoft sind, entfällt der
Vorgang.
Win 7, 8, 10
onlineTV 15 Plus: Hier sind alle Sender
alphabetisch gelistet und die Suchfunkti-
on scannt die Angebote aller Sender auf
einen Schlag. So sparen Sie wertvolle Zeit.
Auch die Liveübertragung des
aktuellen TV-Programms ist
für die öffentlich-rechtlichen
Sender möglich. Auch Radio
lässt sich mit der Vollversion
streamen. Die Aktivierung der
Vollversion erfolgt über einen
Aktivierungslink, wo Sie Ihre
Mailadresse eingeben. Die
Seriennummer wird Ihnen
danach im Browser gezeigt.
Win 7, 8, 10
müssen das Programm beim Hersteller
registrieren. Dazu erscheint während der
Installation ein Eingabefenster, wo Sie
Ihre E-Mail-Adresse eintippen. Haben Sie
schon ein Konto bei Ashampoo, genügt
danach die Eingabe des Kenn-
worts. Andernfalls legen Sie
nun einen neuen kostenlosen
Account an. Ist der Vorgang
abgeschlossen, wird die Voll-
version automatisch aktiviert,
sofern eine Internetverbin-
dung besteht. Die Eingabe
eines Lizenzschlüssels ist
nicht nötig.
Win 7, 8, 10
< 123
A U F C H I P - D V D > I N H A LT
Steganos Safe 21
Tresor für Ihre Daten
Ihre wichtigsten persönlichen Daten soll-
ten Sie ebenso sorgfältig behandeln wie
Ihren Haustürschlüssel oder Kontoinfor-
mationen, denn geraten diese in die fal-
schen Hände, kann der Schaden enorm
sein. Das Zauberwort in diesem Fall lautet
Verschlüsselung, die nicht nur in der
Cloud nützlich ist. Die Vollversion Stega-
nos Safe 21 hilft Ihnen dabei, alle Daten
oder ganze Partitionen mit einem Pass-
wort zu schützen, damit nur Sie selbst
darauf zugreifen können. Geht Ihnen also
die externe Festplatte oder ein USB-Stick
verloren oder arbeiten Sie gemeinsam mit
anderen Nutzern an einem PC, schützen
Sie Ihre Fotos, Videos und Dokumente.
So klappt die Verschlüsselung
Klicken Sie nach der Installation auf das
Plus-Symbol, um einen neuen Safe zu
erstellen. Sie können dabei wählen, ob Sie
Files lokal und im Heimnetz, in der Cloud,
auf einem USB-Stick oder gleich eine
ganze Partition verschlüsseln möchten.
Steganos Safe unterstützt Google Drive,
Microsoft One Drive und MagentaCloud.
Beim lokalen Safe legen Sie einen Namen,
einen Laufwerksbuchstaben und einen
Speicherort fest. Die Größe ist dabei frei
CHIP Guide
Smart Home für
Jedermann
Alles wird smart: In diesem CHIP
Guide zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre
Wohnung oder das Haus mit intelli-
genter Technik aufrüsten. So können
Sie etwa mit smarten Steckdosen viele
Geräte im Haushalt automatisch
steuern und deren Energieverbrauch
überwachen. Dadurch lässt sich auf
lange Sicht eine Menge Geld bei Heiz-
kosten und Strom sparen. Gleichzeitig
stellen wir in diesem Guide die Frage
nach der Sicherheit: Wie anfällig sind
smarte Geräte für Angriffe von außen
und kann zu viel Technik im Haus
krank machen? Außerdem sehen Sie,
wie abgefahren das Eigenheim der
Zukunft aussehen könnte – so ließe
sich das ganze Haus mit dem Handy
oder einem Tablet steuern. Den CHIP
Guide können Sie direkt als PDF von
der virtuellen CHIP-DVD laden, eine
Registrierung ist nicht nötig.
124 > 02 > 2021 > CHIP
wählbar, lässt sich aber auch auf „dyna-
misch“ setzen, wodurch das virtuelle
Laufwerk mitwächst. Richten Sie schließ-
lich ein Haupt-Passwort für den Tresor
ein, der die Daten schützen soll. Dieses
sollten Sie auf keinen Fall vergessen, denn
sonst kommen Sie nicht mehr an die Da-
ten. Auch ein USB-Stick als Authentifizie-
rungsmethode ist möglich. Bestätigen Sie
mit dem Button „Weiter“ und der Safe
wird erstellt, was je nach Größe eine Weile
dauern kann. Wenn Sie einen Safe bis 3
Gigabyte erstellen, lässt sich dieser übri-
gens auch innerhalb einer Musik- oder
Filmdatei verstecken. Rechtsklicken Sie
dazu auf einen erstellten Safe und wählen
Sie „Verstecken...“. Wählen Sie dann eine
Mediendatei aus, in der Ihr Tresor ver-
steckt werden soll. Somit sehen Unwis-
sende nur eine MP4-Datei, doch Sie kön-
nen die Datei mit Steganos Safe dank des
Passworts öffnen.
Vollversion aktivieren
Besuchen Sie die Website steganos.com/
specials/chip0121/safe21 und geben Sie
dort Ihre Mailadresse ein. Sie erhalten
binnen zehn Minuten eine Nachricht mit
einem Bestätigungslink, den Sie dann
Audials One 2021 SE
Endlos Musik ohne Spotify
Es gibt beinahe unendlich viel Musik und
Künstler, doch viele gute Lieder werden
bei keinem Radiosender gespielt. Wenn
Sie bequem mehr Musik entdecken möch-
ten, dann hilft Ihnen die Vollversion Au-
dials One 2021 SE dabei – egal, ob Sie ei-
nen Mainstream-Geschmack haben oder
lieber alternative Musik hören.
Die große Stärke von Audials liegt darin,
dass Sie im Modul „Musik“ neue Künstler
finden, die Ihren Lieblingsbands ähneln.
Geben Sie dazu im Suchfeld zunächst eine
Band ein, zum Beispiel „Billie Eilish“.
Dann zeigt Ihnen das Pro-
gramm eine Übersicht mit
anderen Gruppen an. Ziehen
Sie das Feld größer, so er-
scheinen immer mehr Künst-
ler. So entsteht ein Musiknetz-
werk, bei dem Sie per
Rechtsklick auf das Foto einer
Band auch Favoriten markie-
ren können. Unter dieser An-
sicht finden Sie dann auch die
anklicken. In einer zweiten E-Mail finden
Sie schließlich Ihre Seriennummer vor.
Falls Sie keine Nachricht erhalten, prüfen
Sie auch Ihren Spamordner. Die angege-
bene Seriennummer geben Sie nach der
Installation und dem ersten Programm-
start ein, um die Vollversion zu aktivieren.
Win 7, 8, 10
Steganos Safe 21
Verschlüsselung macht nicht nur im Inter-
net Sinn, sondern auch auf dem eigenen PC
oder externen Speichermedien
Top-Hits jeder Band und weiter unten
viele Lieder sortiert nach Alben, EPs und
Single-Veröffentlichungen. Überall, wo es
eine Version des Liedes auf Plattformen
wie Soundcloud, YouTube oder Vimeo
gibt, lässt sich das Lied direkt anhören
und in einer individuellen Playlist sichern.
Oft ist auch der Download des Videos
möglich, wenn der Uploader dies gestat-
tet. Die Vollversion können Sie nach einer
kurzen Registrierung verwenden. Starten
Sie dazu erst die Installation der Software
mithilfe der EXE-Datei – dazu ist eine
Internetverbindung nötig.
Beim ersten Programmstart
sehen Sie dann ein kleines
Aktivierungsfenster, in das Sie
Ihren Namen und eine Maila-
dresse eingeben, um das Nut-
zerkonto zu erstellen. Bestäti-
gen Sie dies mit dem Button
»Aktivieren«. Danach lässt
sich das Programm nutzen.
Win 7, 8, 10
 ANLEITUNG < VIRTUELLE DVD

PLUS:
DVDs direkt im
Browser nutzen –
Virtuelle kein Download
DVDs nutzen. notwendig!
So gehtʼs:

1
Rufen Sie die Webseite
Heft-Käufer Abonnenten
dvd.chip.de auf.
2 Klicken Sie auf »Heft-Käufer hier entlang«. 2 Noch nicht registriert?
Erstellen Sie unter Angabe Ihrer Mandanten-Nr. und
3 Geben Sie rechts Ihren persönlichen Code von Abo-ID/Verlagsnummer einen Account. Diese finden Sie
der Rückseite der Code Card (vorne im Editorial auf dem Adressetikett jeder CHIP-Ausgabe:
eingeklebt) und Ihre E-Mail-Adresse ein:
CHIP-Aboservice | Postfach 225 | 77694 Offenburg
Mandanten-Nr. 57968 PVSt
*225/123456#007* 1*1
Max Mustermann Abo-ID/Verlagsnummer
Musterstr. 5
12345 Musterstadt A01FAD

4 Sie bekommen eine E-Mail zugesandt. 3 E-Mail und Passwort für Account vergeben.
Legen Sie nun eine Mailadresse sowie ein Passwort fest.

5 Nach Bestätigung Ihrer Mailadresse werden

Sie zu unserem neuen Download-Center
weitergeleitet.
c Bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrer Mailadresse und Ihrem Passwort
Es öffnet sich ein Fenster in Ihrem Browser, von dem aus Sie ein und nutzen Sie schnell und einfach Ihre virtuellen
auf die beiden virtuellen DVDs zugreifen. DVDs – direkt im Browser oder laden Sie die ISO-Dateien.

Im Download-Center nutzen Sie alle Inhalte wie von
DVD gewohnt oder laden eine ISO herunter.
Falls individuelle Seriennummern für Software nötig sind,
finden Sie einen dritten Button vor. Zusätzlich erhalten Sie
die Links zu den DVDs.
FOTOS: V_ALEX (HG DVDS), MICHAL-ROJEK (LAPTOP)/GETTY IMAGES; HERSTELLER
Im digitalen Archiv finden Sie alle DVDs virtuell vor.
Sie können diese direkt im Browser öffnen oder als
ISO-Datei herunterladen und selbst brennen. Die nötigen
Seriennummern erhalten Sie über einen Button direkt bei
der jeweiligen DVD.

Oder Sie registrieren sich gleich für

Ihr persönliches DVD-Archiv!
DVDs im Archiv sammeln
Unbeschränkt oft aufrufen
Blitzschnell zugreifen

Sie haben Fragen? Als Käufer des CHIP Magazins Sie haben Fragen? Lesen Sie unsere Hinweise auf
lesen Sie unsere Hinweise auf chip-digital.de/dvd-faq oder chip-digital.de/dvd-faq oder wenden Sie sich an unseren Support.
wenden sich per E-Mail an die Adresse Telefon für Abonnenten: 0781 6 39 45 59 (Mo bis Fr, 8 bis 18 Uhr)
dvd@chip.de. oder per E-Mail an dvd@chip.de.

CHIP < 2021 < 02 < 125

AU F C H I P - DV D > F R E E WA R E
Freeware des Monats
Hier stellen wir Ihnen jeden Monat eine starke
Mischung aus neun erstklassigen Gratis-Programmen vor
LosslessCut 3.27.0
Verlustfreier Schnitt
D as Schneiden von Videos ist nicht un-
bedingt intuitiv für Anwender, die
sich mit Multimedia-Bearbeitung nicht
sehr gut auskennen. Die meisten Pro-
gramme sind zu komplex, um diese mal
eben nebenher zu verwenden. Codecs, Bit-
raten und Formate sind für viele Nutzer
Fachchinesisch. Die kostenlose Software
LosslessCut macht das ganz anders: Hier
werfen Sie einfach eine Videodatei in die
Mitte des Programms und schon können
Sie loslegen. Drücken Sie die Play-Taste
oder klicken Sie in die Zeitleiste, um die
gewünschte Stelle im Video zu finden.
Klicken Sie dann auf den linken Zeigefin-
ger, um den Einstiegspunkt zu bestim-
men. Genau so gehen Sie vor, um den
Endpunkt festzulegen. Sie könnnen nun
CenterTaskbar 1.6
Taskleiste mittig
Die Windows-Taskleiste hat nun schon
einige Jahre auf dem Buckel und bringt
trotzdem nicht ausreichend Funktionen
zur individuellen Anpassung mit. Die
simple Freeware Center Taskbar ändert
das. Normalerweise sind die Programm-
Icons auf der Taskleiste linksbündig an-
geordnet. Nach der Installation rutschen
diese aber alle in die Mitte, wie der Name
schon verrät. Das sieht nicht nur deutlich
schicker und aufgeräumter aus, sondern
sorgt auch für kürzere Wege mit der Maus,
insbesondere wenn Sie zwei oder mehr
Monitore verwenden.
Betriebssystem: Windows 10
Sprache: Englisch
126 > 02 > 2021 > CHIP
PAT R I C K H A N N E M A N N
bereits auf „Exportieren“ klicken, um das
Segment verlustfrei auf der Festplatte zu
speichern. Alternativ klicken Sie auf das
Plus-Symbol, um ein weiteres Segment
hinzuzufügen. Auf Wunsch lässt sich auch
der Ton deaktivieren.
Im Exportieren-Dialog haben Sie die
Möglichkeit, die einzelnen Segmente als
separate Videodateien zu speichern oder
diese zu einem Video zusammenzuführen
– die nicht gewählten Bereiche lassen sich
somit auch aus dem finalen Video aus-
schließen, etwa die Werbung bei aufge-
zeichneten Sendungen oder Streams.
Wählen Sie dafür „Schnittstücke verbin-
den“. Die restlichen Einstellungen können
Sie in der Regel beibehalten. Die Videoda-
tei wird im selben Verzeichnis wie die
KStars 3.5.0
PC-Planetarium
Die Sterne faszinieren die Menschheit
schon seit tausenden von Jahren. Auch
wenn es noch viel zu entdecken gibt,
haben wir unseren Nachthimmel inzwi-
schen extrem detailliert kartografiert.
Nun können Sie die Sterne auch betrach-
ten, wenn es wolkig ist: KStars ist ein vir-
tuelles Planetarium für Ihren PC. Geben
Sie zuerst Ihren Standort an, damit die
Sternenbilder an der richtigen Stelle ste-
hen. Nun zeigt Ihnen die Freeware die
Namen großer Sterne und Konstellationen
an. Sie können auch vorspulen, um den
Verlauf am Himmel zu simulieren.
Betriebssystem: Windows 7, 8, 10
Sprache: Deutsch
Quelldatei abgelegt. Die große Stärke von
LosslessCut ist dabei, dass diese keinen
oder kaum Qualitätsverlust im Vergleich
zum Original aufweist.
Tipp: Unter „File | Settings | Language“
stellen Sie die Sprache des Programms auf
Deutsch um. Zwar ist das Programm teils
unvollständig übersetzt, allerdings sind
die wichtigen Schaltflächen allesamt
verständlich beschriftet.
Betriebssystem: Windows 7, 8, 10
Sprache: Deutsch
Enpass 6.5.1
Passwort-Manager
Inzwischen ist es eine alte Leier: Gute
Passwörter schützen Ihre Accounts und
Daten, aber merken kann sich die kompli-
zierten Kombinationen keiner. Ein kos-
tenloser Passwortmanager wie Enpass
hilft Ihnen dabei, ohne Aufwand Ihre
Konten im Netz abzusichern. Sie müssen
sich nur noch das Hauptpasswort merken,
um Ihren Tresor mit allen Zugangsdaten
zu öffnen. Dieses sollte entsprechend si-
cher sein. Praktisch: Enpass bringt auch
Erweiterungen für Firefox oder Chrome
mit sich, was die Anmeldung im Browser
noch mehr vereinfacht.
Betriebssystem: Windows 7, 8, 10
Sprache: Deutsch

DS4Windows 2.1.19
Controller am PC
Mit der Veröffentlichung der Playstation 5
haben Sie die Möglichkeit, die alte Hard-
ware Ihrer PS4 für andere Zwecke einzu-
setzen. So können Sie zum Beispiel den
DualShock-4-Controller dazu nutzen, um
am PC Spiele zu spielen. Schließlich gibt es
viele Spiele, die mit einem Gamepad mehr
Spaß machen als mit Tastatur und Maus.
Dazu zählen etwa Kampfspiele oder
Adventures. Die Freeware DS4Windows
schafft eine Verbindung des Controllers
mit dem PC, wenn Sie diesen mit dem
USB-Kabel anschließen. Sie können dann
auch detaillierte Profile anlegen und die
Steuerung anpassen. Der Analog-Stick
lässt sich auch als Maus verwenden.
Betriebssystem: Windows 7, 8, 10
Sprache: Deutsch
Soundswitch 5.6.1
Audio steuern
Die Tonsteuerung unter Windows ist
ziemlich umständlich, sodass man nur
mühsam Eingangs- und Ausgangsgeräte
wechseln kann. Die Freeware Soundswitch
möchte das ändern und bietet schnellen
Zugriff auf die wichtigsten Einstellungen.
Noch schneller geht es mit den Tasten-
kombinationen, die Sie selbst bestimmen
können. Diese dienen zum schnellen
Wechsel der Wiedergabe- und Aufnahme-
geräte. Wer häufiger wechselt, kann auch
eigene Audioprofile anlegen. Tipp: Nach
der Installation wechseln Sie unter
„Einstellungen“ auf Deutsch.
Betriebssystem: Windows 7, 8, 10
Sprache: Deutsch
CHIP < 2021 < 02
Alt-Tab Terminator 4.9
Eleganter Wechsel
Tastenkombinationen erleichtern das
Leben. Ein echter Klassiker ist dabei der
Shortcut Alt+Tab. Damit lassen sich Pro-
gramme unter Windows schnell wechseln
– hält man die beiden Tasten gedrückt,
erscheint eine Art Auswahlbildschirm.
Wer die Standard-Oberfläche nicht mag,
kann sich mit der Freeware Alt-Tab
Terminator ein alternatives Menü auf den
Desktop holen. Statt nebeneinander wer-
den die laufenden Prozesse in einer Liste
mit einem großen Vorschaubild darge-
stellt. Das hilft Ihnen dabei, die ge-
wünschte Anwendung schneller zu identi-
fizieren oder einzelne Programme gezielt
zu beenden.
Betriebssystem: Windows 7, 8, 10
Sprache: Deutsch
FanCtrl 1.2.8
Lüftersteuerung
Die Lüfter im PC sind essentiell für eine
optimale Kühlung, insbesondere der CPU
und GPU. Neben einem guten Airflow kön-
nen Sie aber auch die Geschwindigkeit der
Lüfter anpassen, um die Temperatur zu
ändern. Das Programm zeigt Ihnen alle
Informationen über die verbauten Lüfter
auf Mainboard, Prozessor und Grafikkar-
te. Im Programm lassen sich auch Profile
anlegen, etwa wenn Sie ein anspruchsvol-
les 3D-Spiel starten. Umgekehrt ist es
natürlich auch möglich, die Lüfterge-
schwindigkeit herunterzuregeln, damit
der PC nicht so laut ist.
Betriebssystem: Windows 10
Sprache: Englisch
F R E E WA R E < AU F C H I P - DV D
Kurz notiert
Schluss mit Endlos-Speicher
Bislang war es bei Google Fotos mög-
lich, beliebig viele Bilder in leicht
komprimierter Form direkt vom Han-
dy in die Cloud zu laden. Somit konnte
man ein großes Backup gratis anlegen.
Damit ist ab Mitte 2021 Schluss: Nun
wird der Speicher auf die üblichen 15
Gigabyte im Google-Konto angerech-
net. Alle bis Juni hochgeladenen
Dateien bleiben jedoch erhalten.
www.photos.google.com
Opera integriert Spotify
Der alternative Browser integrierte
kürzlich Spotify, Apple Music und
YouTube Music in seine Oberfläche.
Somit können Sie während des Sur-
fens und Arbeitens bequem Musik
über einen der Dienste anhören.
www.opera.com
Flash ist endlich tot
Nun ist es so weit: Seit dem 31. De-
zember hat Flash ausgedient und
macht nun Platz für neue Technolo-
gien. Damit endet eine Ära der Flash-
Spiele, kurioser Web-Animationen
und vieler Sicherheitslücken.
www.adobe.com
StressMyPC 4.44
Starker Benchmark
Benchmarks sind nützlich, um die Gren-
zen des eigenen Rechners auszuloten. So
können Sie mit einem kostenlosen Tool
wie StressMyPC etwa die minimale Akku-
laufzeit ermitteln oder das System auf
seine Stabilität hin überprüfen. Doch seien
Sie gewarnt: Dabei kann es auch vorkom-
men, dass Windows abstürzt. Sichern Sie
also vor einem Benchmark alle offenen
Dateien und schließen Sie alle anderen
Programme. Das Programm bietet vier
Methoden: Kompletter Stresstest, Paint-
Stress, aggressiver CPU-Benchmark und
Festplatten-Stresstest.
Betriebssystem: Windows 7, 8, 10
Sprache: Deutsch
< 127
A U F P R E M I U M - D V D > I N H A LT

Überblick über
den Inhalt (Auszug)

Jahresarchiv EXKLUSIVE VOLLVERSION

WinSysClean X10 Pro
CHIP
Alle Ausgaben 2020 CHIP 01/2020: Der große Einkaufs-Guide
CHIP 02/2020: Weg mit allen
Datenspuren
Als PDF laden und stöbern CHIP 03/2020: Zuhause ohne Spione
CHIP 04/2020: Android
Sicherheits-Guide
CHIP 05/2020: Heimnetz schnell &
sicher
CHIP 06/2020: Smartphone wie neu
CHIP 07/2020: Zu Hause arbeiten
PLUS CHIP 08/2020: Die 500. CHIP
CHIP 09/2020: PC-Probleme lösen
CHIP 10/2020: Loslegen mit WLAN 6
CHIP 11/2020: Platz für Ihr Leben

02
CHIP 12/2020: Windows härten
WISSEN
P R E M I U M Ausgabe 02/2020: Der Ozean und das
Klima

2021 Ausgabe 03/2020: Vulkane

GUIDE
Gefahrlos Bezahlen mit PC und Handy

c
JETZT freischalten
dvd.chip.de
Anleitung: Seite 125

Die virtuelle PLUS

Premium-DVD
exklusive
Vollversion

CHIP Jahresarchiv 2020

Mit dieser Ausgabe bekommen Sie alle zwölf Ausgaben des
vergangenen Jahres zum kostenlosen Download – plus Extras Hinweise zur
PAT R I C K H A N N E M A N N Heft-DVD
Bitte beachten Sie die Hinweise
zum Installieren der Software der
virtuellen DVDs in der Anleitung ab
Seite 125.
12 Ausgaben CHIP als PDF Themen-Special und exklusive
Topvollversion
Auf dieser virtuellen Premium-DVD
präsentieren wir Ihnen in jedem
Monat einen redaktionellen Themen-
schwerpunkt mit Software, E-Books,
Videos und mehr. Zudem erhalten
Sie eine exklusive Vollversion.
Aktivieren Sie die Vollversionen
innerhalb von acht Wochen nach
Erscheinen der Ausgabe.

128 > 02 > 2021 > CHIP


CHIP Jahresarchiv 2020
Alle Hefte als PDF-Download
2020 war ein äußerst ereignisreiches Jahr,
und das nicht nur auf politischer Ebene:
Corona hat viele Arbeitskräfte vom Büro
nach Hause verschlagen, wo ganz neue
Herausforderungen warteten. Wie betreut
man bei der Arbeit die Kinder zuhause?
Wie sichert man den PC und die Dateien
von der Arbeit richtig ab? Wie funktioniert
die Videokonferenz-Software? Diese und
viele weitere Fragen haben wir für Sie
beantwortet. Wie jedes Jahr bekommen Sie
von uns das komplette Jahresarchiv der
CHIP als PDF-Download geschenkt.
Revue passieren lassen
Das CHIP Jahresarchiv eignet sich auch als
Rückblick auf das Technikjahr 2020. So
haben die beiden Google-Gründer Larry
Page und Sergej Brin im Januar mal wieder
die Führung des Unternehmens abgege-
ben – der einstige Leitspruch „Don‘t be
evil“ gilt wohl schon lange nicht mehr. Im
Februar knackten WhatsApp und Face-
book die Rekordmarke von jeweils 5 Mil-
liarden App-Installationen und die Regie-
rungen auf aller Welt rätseln immer noch,
wie man die großen Technik-Konzerne
sinnvoll regulieren kann. Im März und
April war das alles bestimmende Thema
CHIP Guide
Bezahlen mit
Handy und PC
Gerade in Zeiten einer globalen Pande-
mie werden kontaktloses Bezahlen und
Bestellen im Internet immer wichtiger.
Allerdings besteht bei vielen Menschen
noch eine gewisse Unsicherheit ange-
sichts der Gefahren. Wir zeigen Ihnen
darum in diesem umfangreichen
CHIP-Guide, wie Sie risikofrei mit dem
Handy und im Browser Geld überwei-
sen und Einkäufe bezahlen. Dazu zählt
etwa auch, dass Sie
Ihre Online-Kon-
ten mit guten
Passwörtern ab-
sichern. Falls Sie
sich fragen, wie
sicher einer der
beliebteste Zah-
lungsdienstleister
PayPal wirklich
ist, finden Sie hier
die Antworten.
CHIP < 2021 < 02
I N H A LT < A U F P R E M I U M - D V D
der Kaltstart für das heimische Büro. Auch auf der virtuellen Premium-DVD). Danach
die CHIP-Redaktion arbeitet seitdem können Sie die Ausgaben ohne Registrie-
weitgehend von zu Hause aus, doch längst rung lesen und für sich archivieren. Zum
nicht allen Branchen fiel dieser Umstieg Betrachten der Dateien ziehen Sie diese
leicht. Darum widmeten wir dem Thema einfach in Ihren Browser oder öffnen sie
in den nachfolgenden Ausgaben besonde- mit einem PDF-Reader.
re Aufmerksamkeit und boten etwa in
Ausgabe 07/2020 einen umfangreichen
Artikel, der alle Fragen zum Home-Office
endgültig klären soll. In Ausgabe 10/2020
zeigten wir Ihnen, wie Sie Ihr WLAN
schneller machen, um nicht nur ge-
schmeidig arbeiten, sondern auch Filme
streamen und flott im Netz surfen zu kön-
nen. Das Corona-Virus hat aber auch auf-
gedeckt, wie schlecht es um die Digitali-
sierung im deutschen Bildungswesen
steht, sodass Unis und vor allem Schulen
große Probleme hatten, den Unterricht
virtuell auszuführen.
Hefte herunterladen
Öffnen Sie die virtuelle Premium-DVD
und wählen Sie das Jahresarchiv aus. Die
zwölf Ausgaben befinden sich in einem
Download als ZIP-Datei, die Sie entpacken
Ein Jahr Know-How von CHIP
müssen. Dies gelingt mit „Rechtsklick | Mit dem Jahresarchiv 2020 erhalten Sie alle
Hier entpacken“ oder einem kostenlosen 12 CHIP-Ausgaben als PDF zum erneuten
Packer-Programm wie 7-zip (ebenfalls Stöbern und Lernen
CHIP Wissen
Fachwissen für Jedermann
In unserem Sonderheft CHIP Wissen be-
fassen wir uns ausnahmsweise mal nicht
welche Sonden und unbemannten Fahr-
zeuge die Menschheit bereits ins All und
ausschließlich mit Computern und Tech- zum Mars befördert hat. Vielleicht haben
nik, sondern mit wissenschaftlichen The- Sie sich auch schon einmal gefragt, wie
men aus verschiedenen Fachbereichen. ein Raumanzug aufgebaut sein muss, um
Auf der virtuellen Premium-DVD schen- den Bedingungen standzuhalten.
ken wir Ihnen zwei Ausgaben als PDF-
Download, damit Sie ausgiebig stöbern
können. In Ausgabe 02/2020 geht es
schwerpunktmäßig um die Ozeane und
wie diese das Klima auf der ganzen Welt
beeinflussen. Sie werden staunen, wie
sensibel dieses gigantische System ist,
weshalb der Schutz der Natur und des
Klimas unglaublich wichtig ist. Außerdem
erklären wir Ihnen, wie Laktoseintoleranz
entsteht und welche Länder der Erde rie-
sige Solarkraftanlagen errichten wollen.
In Ausgabe 03/2020 geht es in der Titel-
geschichte um Vulkane, die gefährlichsten
Berge der Welt. Darin erklären wir den
Aufbau und stellen die größten Vulkane
der Erdgeschichte vor. Auch das Weltall
lassen wir nicht außen vor: Sie lernen,
< 129
A U F P R E M I U M - D V D > I N H A LT
WinSysClean X10 Pro
Starker PC-Putzer
Optimieren und profitieren: Unsere exklusive Vollversion auf der virtuellen
Premium-DVD hilft Ihnen dabei, den PC regelmäßig zu bereinigen und diesen
somit lange fit für starke Belastungen zu halten
E s spielt keine Rolle, wie viel oder we-
nig, unbedacht oder sorgsam Sie mit
Ihrem Computer umgehen: Windows
macht immer mal Probleme oder zickt ein
wenig herum, insbesondere mit fort-
schreitender Nutzungsdauer. Um dem
entgegenzuwirken, bieten wir Ihnen auf
der virtuellen Premium-DVD eine erst-
klassige Vollversion an: Mit WinSysClean
X10 Pro erhalten Sie ein Programm, das
Ihnen volle Kontrolle über verschiedene
Systembereiche bietet.
Das ist neu
In Version 10 sind viele neue Funktionen
hinzugekommen und bestehende wurden
verbessert. Inzwischen sind in in der Soft-
ware über 2.200 Anwendungen verzeich-
net, deren Daten WinSysClean gezielt be-
reinigen kann. Außerdem lassen sich
direkt in der Software nun auch System-
wiederherstellungspunke einsehen, er-
stellen und löschen. Außerdem wurden die
Datenbanken umfangreich aktualisiert.
Auch die Programmoberfläche haben die
Entwickler sich noch einmal vorgenom-
men und überarbeitet.
Der erste Scan
Bevor Sie mit der Software das System
bereinigen, empfiehlt sich das Anlegen
eines Systemwiederherstellungspunktes.
Damit können Sie jederzeit auf einen vor-
herigen Zustand von Windows zurück-
kehren, falls bei einer Reinigung etwas
schiefgeht – allerdings ist dies nicht zu
erwarten. Im Hauptmenü sehen Sie eine
Reihe praktischer Informationen zu Ihrem
Betriebssystem und dem Reinigungspo-
tenzial. Hier kommen schnell einige Giga-
byte an Datenmüll zusammen: Nicht nur
im Papierkorb, sondern auch im Cache
oder in den temporären Dateien sammelt
sich mit der Zeit einiges an. Das nervt be-
sonders, wenn man eine eher kleine SSD
als Systemlaufwerk nutzt – dann kommt
es auf jedes Gigabyte an.
Um eine Untersuchung zu starten, kli-
cken Sie unten rechts auf den großen But-
ton »Scan«. Innerhalb weniger Minuten
durchwühlt die Software nun die Tiefen
Ihres Systems und listet gefundene
Schwachstellen auf. Es kommen schnell
einmal 500 Abfalldateien und einige
130 > 02 > 2021 > CHIP
Registry-Fehler zusammen. Klicken Sie
auf »Probleme beheben«, um diese zu
beseitigen. Der Vorgang kann je nach Da-
tenmenge eine Weile dauern.
Weitere Optionen
Die Software kann nicht nur Ihr System
bereinigen, sondern bietet auch noch
zahlreiche zusätzliche Optionen. Diese
finden Sie am linken Rand: Unter „Win-
dows-Optionen“ bestimmen Sie etwa,
welche Bereiche durch den Scan abgedeckt
werden. Der Papierkorb ist zum Beispiel
von Haus aus nicht mit einem Haken ver-
sehen, denn sonst wären alle darin ent-
haltenen Daten mit jeder Reinigung end-
gültig gelöscht, obwohl Sie vielleicht doch
nochmal Files wiederherstellen möchten. Überarbeitete Oberfläche
Ist Ihnen das egal, setzen Sie das Häkchen Das Layout wurde stark verbessert und
an dieser Stelle. Im Abschnitt „Apps Clea- wirkt viel aufgeräumter, damit Sie alle
ning“ können Sie gezielt Anwendungen Funktionen schnell finden können
auswählen, deren temporäre Daten ges-
löscht werden sollen. Falls eine der An-
wendungen problematisch ist, warnt
WinSysClean Sie vor einer eventuellen
Bereinigung.
Mit den zusätzlichen Werkzeugen am
unteren Bildrand kann die Vollversion
ebenfalls punkten: Hier gibt es die Mög-
lichkeit zur flotten Deinstallation, der
Speicherdiagnose und vielem mehr.
Vollversion aktivieren
Die Software lässt sich nach einer kurzen
Registrierung beim Hersteller verwenden. Nach dem Scan
Besuchen Sie dazu einfach die Aktionssei- Haben Sie das System untersuchen lassen,
te usro.net/de/chip/wx10pro und geben
können Sie alle gefundenen Probleme mit
einem Mausklick beheben lassen
Sie dort Ihre E-Mail-Adresse ein. Klicken
Sie auf „Weiter“. Achtung: Schließen Sie
die Webseite erst, wenn Sie die Bestäti-
gungsnachricht in Ihrem Postfach vorfin-
den. Dies sollte binnen weniger Minuten
geschehen. In dieser E-Mail finden Sie die
Seriennummer für die Software, die Sie
beim ersten Programmstart nach der Ins-
tallation eingeben oder per Copy-Paste
einfügen. Sollte keine Nachricht eingehen,
finden Sie in besagtem Browserfenster
nach einiger Zeit Ihre Seriennummer.
Bewahren Sie diese gut auf, falls Sie das
Programm später neu installieren müs- App-Cleaning
sen. Der Key funktioniert nur mit dem In diesem Menü können Sie gezielt die
Installer der virtuellen Premium-DVD. überflüssigen Daten einzelner installierter
Windows 7, 8, 10 Anwendungen bereinigen

Redaktion
Chefredakteur Josef Reitberger
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)
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CHIP < 2021 < 02
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Weitere Themen
Die Mini-Drohnen sind los
Das Frühjahr steht vor der Tür, Zeit
die Drohnen fliegen zu lassen. Wer
beim Thema einsteigen möchte, ist
bei kleinen Modellen bis 150 Euro gut
aufgehoben. Wir geben einen Über-
blick, welche dieser Drohnen sich
einfach und sicher steuern lassen.

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Internetfallen ausweichen
Da beantwortet man eine Sicher-
heitsnachfrage von einer Webseite,
und kurz darauf wird der dazugehö-
rende Account gekapert: Online-Be-
trüger werden immer raffinierter. Mit
So sichern Sie wirklich all Ihre Daten den richtigen Tipps schützen Sie sich
Für Dateisicherungen gibt es viele spezialisierte Tools – die Kunst ist es, alle wichti- vor allen Internetfallen.
gen Daten von allen Geräten zu sichern. Wir zeigen, wie Sie von Kontakten und
Ruflisten des Handys, App-Einstellungen und Browser-Favoriten Backups anlegen. Virtuelle PCs ausreizen
In einer virtuellen Maschine können
Sie bedenkenlos herumprobieren
– oder eine besonders sichere Umge-
bung für kritische Anwendungen
schaffen. Wir zeigen, wie Einrichtung
sowie Nutzung ganz einfach und
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