31 Kampfpanzer vom Typ Abrams haben die USA der Ukraine
bereits im Januar zugesagt. Nun will das Pentagon auch passende Munition mit höherer Schlagkraft liefern. Geplant ist ein neues Rüstungspaket für die Ukraine im Umfang von 175 Millionen Dollar - darin enthalten ist auch Munition vom Kaliber 120 Millimeter mit abgereichertem Uran.
Was genau ist Uranmunition?
Uranmunition - oder DU-Munition (von englisch: depleted
uranium) - besteht zu einem Großteil aus abgereichertem Uran, das eigentlich als radioaktiver Abfall bei der Urananreicherung anfällt. Bei dieser wird Natururan in zwei Anteile getrennt. Während das angereicherte Uran einen höheren Anteil an U-235 aufweist und für Atomkraftwerke oder die Produktion von Kernwaffen genutzt wird, entsteht auf der anderen Seite auch ein großer Teil von abgereichertem Uran, das einen weit geringeren Teil dieses radioaktiven Isotopes aufweist. Dieses Uran weist dafür aber eine extrem hohe Dichte auf. In der Munitionsproduktion wird es mit anderen Metallen wie Titan oder Molybdän vermengt und zum Schutz vor Korrosion mit einem dünnen Schutzmantel aus anderem Metall umgeben.
Ausgebrannter russischer Panzer bei Kiew (April 2022). Uranmunition kann im Einsatz gegen Panzerfahrzeuge eine verheerende Wirkung erzielenBild: Genya Savilov/AFP/Getty Images
Die schwache Radioaktivität des in der Munition enthaltenen
Urans besitzt keinen militärischen Zusatznutzen, dafür entfalten die Projektile bei ihrer Anwendung eine besonders große Durchschlagskraft. Ihre Wirkungsweise ist besonders perfide: Die Geschosse sind so hart, dass sie die Außenhaut eines Panzers durchschlagen können, zudem ist die Munition so konstruiert, dass bei ihrer Verformung durch einen Aufprall eine Spitze übrigbleibt. Der Rest des Geschosses schmilzt und setzt heißen Uranstaub frei, der sich bei Kontakt mit Sauerstoff im Innenraum des Fahrzeugs spontan entzündet und die feindliche Panzerbesatzung bei lebendigem Leib verbrennt. Führt das Fahrzeug noch Munition oder Treibstoff mit sich, kann es zusätzlich zu einer Explosion im Fahrzeuginneren kommen.
Wer besitzt diese Munition?
Bereits im Zweiten Weltkrieg führte die deutsche Wehrmacht im
Auftrag der Nationalsozialisten Versuche mit Urangeschossen durch. Weil das Material knapp und teuer war, kam es aber im
Krieg nicht zum Einsatz. Heute sind 21 Länder bekannt, die diese Munition in ihren Beständen haben, darunter die USA, Russland, die Türkei und Saudi-Arabien. Diese Munition auch einzusetzen hat aber bislang nur Washington zugegeben - und zwar bei Militäreinsätzen im Irak, in Ex-Jugoslawien, in Afghanistan und in Syrien. Allein während des Irakkrieges 2003 wurden hunderte Tonnen Uranmunition verschossen.
Projektil mit abgereichertem Uran, das 2001 in Bosnien-
Antipersonenminen oder Streubomben ist Uranmunition nicht geächtet. Es gibt kein internationales Abkommen, das den Einsatz von abgereichertem Uran explizit verbietet. Dennoch warnen Experten vor möglichen Langzeitfolgen durch in erwartbar großen Mengen freigesetztes Uran.
Droht eine Verstrahlung des Kriegsgebietes?
Abgereichertes Uran kann Menschen in seiner Umgebung kaum
direkt verstrahlen: Seine Radioaktivität ist rund 40 Prozent schwächer als bei Natururan, die Strahlung kann Haut und