Motivationsschreiben

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Gvantsa Noniashvili, 24 Jahre alt. Ich komme aus Georgien und habe letztes
Jahr, 2022 im August mit meiner Erzieher Ausbildung begonnen. Davor habe ich in den
Jahren 2020 bis 2021 ein freiwilliges soziales Jahr im Kindergarten gemacht und war mir
daher sicher, dass ich Erzieherin werden möchte. Als ich mit der Ausbildung angefangen
habe, fand ich es schon schwierig, einige Fächer zu verstehen, da es sogar für meine
deutschsprachigen Klassenkameraden zu schwer war, diese zu verstehen. Aber ich war
motiviert und hatte das Ziel, es so gut wie möglich zu machen.
Eines Tages kam meine Lehrerin zu mir und sagte, dass mein Schulabschluss von
Deutschland anerkannt werden müsste und, dass er der deutschen Fachhochschulreife
entsprechen müsste. Ich habe es anerkennen lassen und bald die Antwort bekommen. Mein
Schulabschluss aus Georgien entspricht der mittleren Bildung (Fachoberschulreife). Was
automatisch bedeutete, dass ich nicht weiter lernen konnte. Die Nachricht hat mir mental
sehr zugesetzt, denn Sie können sich vorstellen, dass alles, was ich für die Zukunft geplant
hatte, in einer Minute auseinandergefallen ist. Aber in der Zeit, in der ich in Deutschland
bleiben könnte, habe ich versucht, Wege zu finden, wie ich meinen Bildungserhöhung zur
Fachhochschulreife hinbekommen könnte. Auf Vorschlag eines Mitarbeiters der
Ausländerbehörde ging ich nach Halle (westf.) Berufskolleg, wo ich eine schulische
Kosmetik-Ausbildung und auch zeitgleich Fachabitur machen könnte. Diese Schule bietet
also eine doppelqualifizierende Ausbildung an. Demnach habe ich mich entschieden, zu
einem Vorstellungsgespräch zu gehen und zu sehen, worum es geht.
Die Bildungsgangleiterin Frau Siegmund war sehr freundlich und verständnisvoll für meine
Situation. Wir sprachen über meinen beruflichen Wechsel und darüber, dass es sich um
etwas ganz anderes als Erziehung handelte, aber ich denke, Sie werden mir auch zustimmen,
dass ein Mensch nicht nur in einer Sache gut sein kann und es völlig normal ist, den Beruf zu
wechseln. Ich werde ehrlich sein und sagen, dass ich mich noch nicht mit Kosmetik
beschäftigt habe, weil ich nicht wusste, wie viele Dinge es beinhaltet. Und auch, weil ich
mich mehr auf Kinder konzentriert hatte. Jetzt weiß ich, dass ich die Möglichkeit habe,
Gesichtspflege, Gesichtsmassage, Körpermassage, Nageldesign, Fußpflege, Shiatsu-Massage,
Wimpern- und Augenbrauenlifting und mehr zu lernen. Später kann ich auswählen, was ich
gut kann und ein Profi werden. Ich gehe davon aus, dass Frau Siegmund etwas Potenzial in
mir erkannte und mir die Chance gab, neue, interessante Dinge im Leben auszuprobieren.
Wie Sie wissen, komme ich aus Georgien, dort hatte ich nie die Möglichkeit diese neunen
Sachen und Berufe auszuprobieren. Im Gegensatz dazu bietet mir Deutschland viele
Möglichkeiten, mich persönlich weiterzuentwickeln und erfolgreich zu werden. Ehrlich
gesagt, es ist, erstens, sehr schwierig einen Beruf zu finden, von dem man überzeugt
werden möchte, und zweitens, noch schwieriger, herauszufinden, dass man nicht mehr
weiterstudieren darf, wofür man sich entschieden hat. Aber ich bin froh, dass ich nicht
aufgegeben habe und dieses Elend als Motivation genutzt habe und tatsächlich an einem
neuen Berufskolleg angenommen wurde. Also bin ich bereit in diese neue Welt der
Kosmetologie einzusteigen und freue mich sehr über die Möglichkeiten, neue Erfahrungen
sammeln zu können. Mit der Doppelqualifizierung hätte ich zudem die Möglichkeit an
ausgewählten Hochschulen, mich in den Bereichen Gesundheit, Pflege und auch Chemie
basierend auf Kosmetik weiterzubilden.
Vielleicht später im Leben, wenn ich immer noch mit Kindern arbeiten möchte, werde ich
über ein entsprechendes Bildungsniveau verfügen, sodass ich vielleicht wieder in den
Kindergarten gehe, aber jetzt bin ich gespannt, was dieses neue Kapitel in der Kosmetik in
mein Leben bringen wird.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen die Gründe beschreiben und mitteilen, warum ich mich für
diesen neuen Beruf entschieden habe. Vielen Dank für Ihre Zeit und Aufmerksamkeit.

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