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Natur, und was wird dadurch gewonnen?
Barock (Jahreszeitenlyrik):
Natur als Musterbuch für die
Betrachtung Gottes
ohne eigenen Wert, aber
mit starkem allegorischem
Gehalt
Erstmals Sprechen vom Leben
und Wirken der Menschen
in der Natur
Frühaufklärung/Physikotheologie
(Brockes):
Natur als umfassender Beweis für die
Schönheit die Güte Gottes aus ihrer
Nützlichkeit und sinnlichen Vielfalt
heraus
Erstmals umfassende lyrische
Entfaltung aller sinnlichen
Erfahrungsmöglichkeiten von Natur
Frühaufklärung/Idyllendichtung,
Anakreontik (Arkadien und die
Alpen): Natur als empfindsam
aufladbarer Erlebnis- und
Empfindungsraum und
als moralisch aufgewerteter
Lebensraum
Erstmals Hervorhebung einer
moralischen bzw. sozialen Funktion
von Natur; Erfindung des lyrischen Ich
als persönlicher Sprecherfigur
Junges Deutschland
Biedermeier: Sprechen von der
Natur als verlorene Erinnerung, als
Desillusionierung;
oder als Universum kleiner Dinge,
die jedoch keinen metaphysi-
schen Geltungsanspruch mehr haben
Erstmals Zurücktreten des Naturbegriffs
als zentraler Begriff für das mensch-
liche Selbstverständnis, wird
substitutiert durch Geschichte
Symbolismus/Jugendstil: Sprechen
von der Natur nur in ihren preziösen,
exotischen, kunstvollen Aspekten,
Tendenz zur völligen Vergeistigung
und Ästhetisierung der Natur;
etwas abgemildert im Jugendstil
Erstmals explizite Ablehnung der
Natur als unwürdiger Gegenstand für
die Dichtung; wird zum reinen
Vorwand für die Darstellung
menschlicher Seelenzustände
Volkslied, Hymne
Malende Dichtung
Organismus, oikos
All-Natur, Kosmos
Entelechie, Metamorphose,
Evolution
Drei Reiche, great chain
of being, Mikro-, Meso-,
Makrokosmus
Natura naturans /
natura naturata
Buch der Natur,
Stimme der Natur
Arkadien, goldenes
Zeitalter
Locus amoenus
Jahreszeiten/Lebensalter
Gespräch über Bäume
Umwelt