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Der Nahost-Kon ikt

= Auseinandersetzungen zwischen Juden und Arabern um die Region Palästina, die beide Seiten
als ihre Heimat betrachten; beide Nationen beanspruchen Palästina als Territorium für den
eigenen souveränen Staat
—> während die Juden mit westlicher Unterstützung 1948 ihren demokratischen Staat Israel
gründen konnten, besteht bis heute kein international anerkannter palästinensischer Nationalstaat

1. Das jüdische Volk unter römischer Herrschaft


- 63 v.Chr.: der römische Feldherr Pompeius erobert Palästina, die Römer übernehmen die
Herrschaft in Palästina
- Vorerst ruhiges Zusammenleben zwischen Besatzern und ansässiger Bevölkerung, sie
behinderten sich gegenseitig nicht in der Ausübung ihrer Religion
- Aber
• etwa seit der Zeitenwende immer wieder lokale Rebellionen der Juden gegen die römische
Fremdherrschaft, Radikalisierungstendenzen der jüdischen Bevölkerung
• Römische Herrschaft immer härter und rücksichtsloser
• Wunsch der Juden nach Unabhängigkeit und Freiheit immer größer
- 1. Judäischer Krieg „De Bello Iudaico“
- 70 n.Chr.: unter Titus beenden Römer Krieg siegreich, Römer erobern Jerusalem und plündern
und zerstören den jüdischen Tempel (einziger Überrest: Klagemauer, Symbol der Ho nung,
Einheit und Identität des Judentums)
—> Verschlechterung der sozialen und rechtlichen Lage der Juden
—> Diaspora beginnt
- 74 n.Chr.: der letzte jüdische Widerstand in der Bergfestung Masada wird durch die Römer
gebrochen (Widerstand als Sinnbild der Opfer- und Verteidigungsbereitschaft des jüdischen
Volkes)
- 130 n.Chr.: Kochba-Aufstand der Juden gegen die Römer
• Blieb ohne Erfolg und wurde von Römern niedergeschlagen
• Romanisierung Palästinas setzt sich fort
• Diaspora setzt sich fort, es leben immer mehr Juden verstreut

Diaspora
= bis heute anhaltende Zerstreuung der Juden; begann mit der Zerstörung des Tempels durch die
Babylonier; Juden leben weltweit zerstreut in fremden Ländern und nicht mehr im „gelobten“ von
Jahwe versprochenen Jerusalem
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2. Kon ikte zwischen Christen und Muslimen zur Zeit der Kreuzzüge

- ab 641 war Palästina muslimisch beherrscht


—> Aufeinandertre en der drei großen monotheistischen Weltreligionen in Palästina
—> Muslime tolerierten aber Juden und Christen, gegen eine Sondersteuer konnten diese
ihre Religion frei ausüben und die heiligen Stätten besuchen

Anlass der Kreuzzüge


• Jerusalem-Wallfahrt christlicher Pilger durch die Araber zunächst erlaubt, aber
• 1076: osmanische Seldschuken blockieren die christlichen Pilgerwege nach Jerusalem,
überfallen und berauben Wallfahrer

Verlauf
• Byzantinischer Kaiser (= oströmischer Kaiser, wollte Region zurückerobern) bittet Papst Urban
II. Um Militärhilfe
• 1095: Papst Urban II. Ruft zum „heiligen Krieg“, also Kreuzzug gegen die Muslime auf mit den
Worten „Gott will es!“
• Kreuzzugsgedanke wird durch Prediger verbreitet, ndet sowohl in Adel als auch einfacher
Bevölkerung Anklang
• Kreuzzugsbewegungen vom 11. bis 13. Jahrhundert
• Dabei kam es zu Ausschreitungen gegen die Juden, welche ausgeraubt, zur Taufe gezwungen
oder umgebracht wurden
• Kreuzzugsbewegung führte zunächst zu Eroberung Jerusalems und Errichtung von 4
Kreuzfahrerstaaten im „Heiligen Land“ Palästina

Ausgang
• Trotz zwischenzeitlicher Erfolge konnte das Abendland letztendlich die Eroberungen und
Kreuzfahrerstaaten nicht halten —> Scheitern, Misserfolg, Verfehlen der Kruezzugsbewegung

Legitimation
• „Heiliger Krieg“: es sei erlaubt und sogar geboten, den eigenen Glauben notfalls mit der Wa e
zu verteidigen

Folgen/ Bilanz der Kreuzzüge


• Alle drei Weltreligionen erhoben Anspruch auf Jerusalem und das „Heilige Land“ (Sinnbilder
der drei Religionen: christliche Grabeskirche, jüdische Klagemauer, muslimischer Felsendom)
• Wachsender religiöser Fanatismus bei Christen und Muslimen
• Aufwachsen des Antijudaismus (= religiös begründete Judenfeindschaft)
• Bis heute wird Begri Kreuzzug als Synonym für ideologische Kon ikte genutzt
• Kreuzzüge führten zu Schwarz-Weiß Denken, das in nachfolgenden Kriegen und bis heute die
Gesellschaft prägt: Muslime gelten als rückständig, während sich die westliche Welt und die
Christen als modern und überlegene Kulturbringer sehen
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3. Kon ikte bis zur Gründung Israels
- 1516: Eroberung Palästinas durch die Osmanen und Eingliederung Palästinas in das
Osmanische Reich
- Hohes Maß an Autonomie für christliche und jüdische Gemeinden
- Beendigung der Osmanischen Herrschaft nach dem 1. WK, da Niedergang des Osmanischen
Reichs

Palästina nach dem ersten Weltkrieg


—> Frage, wer im Nahen Osten rechtmäßig herrscht und wem Palästina „gehört“ neu entfacht
—> soll Palästina selbstständiges Staatsgebiet sein, anderen Staaten eingegliedert werden, wo
sind die Grenzen ?
• Siegermächte ordneten den Nahen Osten nach ihren Interessen
• Großbritannien und Frankreich erhielten das UN-Mandat für Palästina, herrschen als UN-
Mandatsmächte von 1922-1947 (erhalten Verwaltung und Kompetenzen Palästinas)
• Akteure im Nahen Osten nach dem 1. WK: jüdisch-zionistische, britische und arabische Seite

Die jüdische Perspektive

Assimilation = kulturelle und sprachliche Anpassung einer Minderheit an die Mehrheit; Juden vor
allem in West- und Mitteleuropa ho ten so, ihre Lage verbessern zu können; es gab auch
Fortschritte hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Situation
(Judenemanzipation)

Antisemitismus = breitete sich im 19. Jahrhundert verstärkt als neue Form der Judenfeindschaft
aus, die auf pseudowissenschaftlichen Rassentheorien beruht; mehrere Formen von
Antisemitismus, z.B. antisemitische Progrome in Osteuropa (Juden als Sündenböcke)

—> der immer wieder aufkommende Antisemitismus in vielen Staaten Europas ließ den Zionismus
au eben

Zionismus
= religiös-politische Bewegung, die die Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina und damit
das Ende der Diaspora zum Ziel hatte
- Wichtigster Vertreter: jüdischer Journalist Theodor Herzl, begründet in seinem Werk „Der
Judenstaat“ von 1896 den Zionismus und legt als erstes gewisse Dinge fest, wie ein jüdischer
Nationalstaat in Palästina aussehen könnte
- Anhänger des Zionismus fordern als Reaktion auf den anwachsenden Antisemitismus eine
Rückkehr in die alte Heimat Jerusalem (Zion) und die Gründung eines jüdischen Staates in
Palästina
- Ziel der Zionisten: auf der Welt verstreuten, in der Diaspora lebenden Juden, in Palästina eine
Heimat zu geben
- Motive (laut Herzl)
• Ho nung auf Rückgang und Ende des Antisemitismus
• Assimilation der Juden gescheitert, Juden immer noch überall als Fremde betrachtet, keine
Ho nung mehr auf volle Integration der Juden in Europa
• Er schließt von Extremsituationen, in denen es zu antisemitischen Vorfällen kam, auf den
Normalzustand, der für die Juden unerträglich sei
• sieht Juden als homogene, die alle gleiche Erfahrungen und Einstellungen haben —> weckt
Kritiker, welche behaupten, dass Lösung nicht in Auswanderung, sondern in Integration und
Annäherung besteht
- Herzl drängt auf internationale zionistische Konferenz, um Zusammengehörigkeitsgefühl der
Juden zu stärken und Zionismus einen organisatorischen Rahmen zu geben
- Gründung der Zionistischen Weltorganisation (ZWO) mit Herzl als Präsident =
Nationalversammlung, die weltweit alle Anhänger eines Judenstaates repräsentieren sollte
- 1897: erster zionistischer Weltkongress, Aufbau Palästinas und Auswanderung werden
vorbereitet
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• Förderung und Organisation der jüdischen BV Palästinas
• Stärkung des jüdischen Nationalbewusstseins
• Beginn von Verhandlungen mit Mächten im Nahen Osten (GB und FR), um Zusagen für
Staatsgründung zu erhalten
—> Dank Herzl wurde Zionismus zu politischer Massenbewegung
—> ab nachfolgenden zionistischen Kongressen begann Einwanderung nach Palästina

Die britische Perspektive

1915: McMahon-Hussein-Korrespondenz
- GB räumt ein, bei der Bildung eines arabischen Reiches zu unterstützen, wenn sich die Araber
gegen die osmanische Herrschaft erheben
- Briten ho en auf Schwächung des Osmanischen Reiches durch einen arabischen Aufstand
1916: Sykes-Picot-Abkommen
- Aufteilung des Nahen Ostens in Interessensphären durch FR und GB
- Briten wollten ihre politischen und wirtschaftlichen Interessen bei Neuordnung des Nahen
Ostens nach 1. WK sichern

1917: Balfour-Deklaration
- GB erklärt sich als einverstanden mit der Scha ung einer nationalen Heimstätte für das
jüdische Volk in Palästina
- GB ho t auf eine Unterstützung seiner Nahostpolitik, vor allem durch britische und
amerikanische Juden

—> Schaukelpolitik GB´s


• Geprägt von taktischen Erwägungen nur aus strategischem Interesse
• Wollen Ein uss in Nahem Osten ausbauen
• Wollen Zugang zu britischer Kronkolonie Indien über Suez Kanal sichern
• Wollen Machtstellung in der Region ausbauen, da sie wegen Ölvorkommen immer wichtiger
wurde
- GB kann sich machtpolitisch und wirtschaftlich nicht entscheiden
- Will es sich mit keiner Seite „verscherzen“
- Machen daher innerhalb von zwei Jahren allen Seiten Versprechungen
—> Bewertung der britischen Politik
• Versagen
• Keine gute Ausführung des Mandats (nicht im Sinne der UN)
• Schaukelpolitik führt zu Eskalation des Kon ikts

Die arabische Perspektive


- Ablehnung eines jüdischen Nationalstaats, denn
• Rivalität um Boden bzw. Land
• Kulturelle Unterschiede
• Ablehnung einer neuen potentiellen Herrschaft nach Vertreibung der osmanischen Regierung
- Araber enttäuscht von Ausübung des britischen Mandats
—> wachsende Feindschaft gegenüber westlichen Mächten und jüdischen Siedlern
- gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Juden und Arabern in Palästina, die von den
arabischen Palästinensern ausgingen
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4. Das Entscheidungsjahr 1947/48
Ausgangslage
- zunehmende Entzweiung zwischen Juden und Arabern
- GB ist nicht mehr Herr der Lage in Palästina
- Aufstände, zunehmend auch gegen die britische Mandatsmacht
- Beide Seiten wollen keinen gemeinsamen föderalen Staat, sondern nationale Souveränität
- Für die Idee eines arabisch-palästinensischen Staates gab es noch keine starke
Nationalvertretung, somit Führungsschwäche
- Die jüdische Seite mit zionistischer Delegation schon, die schon Art Armee hatten und
zielstrebig die Ansiedlung von Juden in Palästina vorbereitete

Zweiter Weltkrieg
- verzögert Lösung der Palästinafrage, da Mandatsmächte mit Niederwerfung Hitler-
Deutschlands beschäftigt waren
- Beschleunigt Lösung der Palästinafrage, weil durch Holocaust die Frage nach dem Schicksal
der Juden umso dringlicher wurde
—> GB hatte während 2.WK die Einwanderung von Juden nach Palästina eingeschränkt und erst
nach 2.WK auf Druck der USA wieder erlaubt

Entscheidungsjahr
- 1947: GB gibt Mandat an die Vereinten Nationen (UNO) zurück, UNO übernimmt
- UNO verabschiedet am 29. November 1947 Resolution 181, welche vorsah
• das Ende des britischen Mandats
• die Teilung Palästinas in einen jüdischen und arabischen Staat
• Einen Sonderstatus Jerusalems

Folgen aus 1947/48


• Zustimmung zu Plan von jüdischer Seite
• Palästinenser und alle anderen arabischer Staaten (Arabische Liga) lehnen Plan ab
—> Bürgerkrieg zwischen Juden und Arabern um Land
- jüdische & arabische Siedlungen in jeweils anderen Gebieten
- Grenzen können nicht einfach gezogen werden
- südlicher jüdischer Teil nicht bewohnbar, da Wüste
- Jordan, der in Norden entspringt, ist weiterer Streitpunkt
—> militärische O ensive auf jüdischer Seite
—> Massen ucht der arabischen Bevölkerung
—> Stärke der zionistischen Militärorganisation und des nationalen Selbstbewusstseins (seit Herzl
wurde alles auf Gründung eines eigenen Staates ausgerichtet, Strukturen bestehen schon)

Gründung des Staates Israel


- Am 14. Mai 1948 ausgerufen durch David Ben Gurion (aus Polen stammender Präsident des
Großzionistischen Weltverbandes)
- Gründe Gurions
• Argumentiert historisch: jüdisches Volk in Israel entstanden
• Verweist auf Aufbauleistungen der Einwanderer des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts
• Verweist auf Balfour-Deklaration von 1917, in der jüdische Ansprüche abgesichert wurden
• Argumentiert moralisch-politisch: durch Holocaust sei Notwendigkeit eines jüdischen Staates
zum Schutz des jüdischen Volkes klar geworden

Reaktionen auf die jüdische Staatsgründung


- Zustimmung von Seiten der UNO
- Anerkennung durch die SU und die USA
- Ablehnung von arabischer Seite
—> Beginn des arabisch-israelischen Kriegs, welcher den Nahost Kon ikt einläutet
- Sieg Israels über arabische Übermacht
- Vergrößerung des israelischen Staatsgebiets
- Teilung Jerusalems zwischen Juden und Arabern
- Massen ucht von Arabern
- Aufnahme Israels in die UNO 1949
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5. Friedensprozess im Nahen Osten
PLO = 1964 gegründete Palästinensische Befreiungsorganisation mit dem Ziel der Errichtung
eines unabhängigen palästinensischen Staates; für Palästinenser so etwas wie Ersatzregierung,
denn sie haben keinen eigenen Staat und somit keine Regierung, brauchen aber einen Vorsitz, der
auf internationaler Ebene ihre Interessen vertritt

Die erste Intifada 1987-1993


- Aufstand der Palästinenser gegen israelische Besatzungsherrschaft
- Soziale Not der Palästinenser, z.B. Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit
—> gewaltsame Aktionen vor allem von jungen Palästinensern gegen israelische
Besatzungstruppen, Massendemonstrationen unterstützt durch die PLO
—> gewaltsames Vorgehen der israelischen Streitkräfte gegen die Palästinenser
• Osloer Prinzipienerklärung (z.B. Israelis müssen sich aus Gazastreifen zurückziehen)
• Stärkung der radikalen Hamas (palästinensische Terrororganisation mit dem Ziel, den Staat
Israel zu beseitigen und islamischen Gottesstaat in Palästina zu errichten)
• Palästina Problem wieder im Fokus der Weltö entlichkeit

Die zweite Intifada 2000-2005


- Enttäuschung der Palästinenser über Scheitern des Friedensprozesses
- Anhaltende Perspektivlosigkeit der Palästinenser
- Besuch des israelischen Politikers Scharon auf dem Tempelberg —> sehen Palästinenser als
Provokation an
- Camp David II. Gescheitert
—> Selbstmordattentate
—> rasche Eskalation und höhere Gewalttätigkeit als bei erster Intifada
—> Bombardements Palästinensische Einrichtungen durch israelische Armee
• EU, USA, Russland und UNO greifen ein und gestalten Roadmap

Roadmap
= „Fahrplan“ zur Realisierung der Zwei-Staaten-Lösung
• „Nahostquartett“: gebildet 2002 von den USA, Russland, der EU und der UNO
• Ziel: stabile und von allen Seiten akzeptierte Friedensordnung
• Dokumente listete alle o enen Fragen auf und sah vor, dass sich Israel und Palästinenser in
zwei Phasen bis Ende 2003 aufeinander zu bewegen sollten, um anschließend in einer dritten
Phase bis 2005 einen Friedensvertrag zu schließen

Phase 1 bis Ende 2003


- Neuwahl der Führung der Palästinenser, die sich von Gewaltanwendung distanzieren, das
Existenzrecht Israels anerkennen und Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus einleiten
soll
- Reformen unter Aufsicht des Nahostquartetts
Phase 2 bis Ende 2004
- internationale Konferenz zur Überwachung der Umsetzung der Roadmap und zur Vorbereitung
eines palästinensischen Staates
- Ausarbeitung einer palästinensischen Verfassung
- Festlegung der zukünftigen Staatsgrenzen Palästinas
Phase 3 bis Ende 2005
- Friedensverhandlungen zwischen Israel und benachbarten Staaten
- Zweite internationale Konferenz: Vereinbarung über endgültige Grenzen, Status Jerusalems und
Schicksal der Flüchtlinge

Kritik an der Roadmap


- fehlende Vorgaben für einen Zeitraum
- Fehlen klarer Zielvorgaben
- Fehlen von Sanktionsmöglichkeiten von Seiten des Nahostquartetts
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Gegenkritik
- zu klare Vorgaben könnten den Friedensprozess hemmen
- Fester Zeitrahmen würde den Druck erhöhen, dauerhafte Kon iktbereinigung braucht Zeit
- Lösungen sollten von den Kontrahenten selbst kommen, Einmischen des Quartetts könnte als
Zwang empfunden werden

Ausgang
- Israel: Mehrheit der Knesset (= israelisches Parlament) für die Umsetzung
- Auch Mahmud Abbas, Ministerpräsident der palästinensischen Autonomiebehörde, befürwortet
den Plan
—> beide Seiten stimmen erstmal zu
- Aber:
- Terroranschläge von radikalen Palästinenserorganisationen
- Bau weiterer israelischer Siedlungen im Westjordanland
- Misstrauen auf beiden Seiten
—> letztendlich: weitere Verhärtung der Fronten

Erwartungen der Israelis an Friedensregelung


- Sicherheit für israelische Bürger vor Terroranschlägen
- Sicherheit für israelische Siedler vor Verlust ihres Besitzes in israelischen Siedlungsgebieten
Erwartungen der Palästinenser an Friedensregelung
- Ende der israelischen Besatzung
- Staatsgründung in Gaza und Westjordanland
- Ost-Jerusalem als Hauptstadt
Ursachen des Scheiterns sind vielschichtig
- beide Seiten berufen sich auf „jahrhundertealte historisch verbürgte Rechte“
- Politisches Klima: Kompromissbereitschaft gilt als Verrat bzw. Schwäche
- Westjordanland und Großraum Jerusalem stark besiedelt —> geogra sche Verwirklichung eines
palästinensischen Staates ist mittlerweile schwer vorstellbar geworden
- Asymmetrie im Kräfteverhältnis: Israel stark und souverän (vertraut auf eigenes starkes Militär),
Palästina schwach (kein kontrollierter staatlicher Sicherheitsapparat)
- Streit um Land löst immer wieder Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt aus
- Keine der beiden Gesellschaften wird durch ihre Regierung auf Frieden vorbereitet
Streitpunkte / Hauptkon iktpunkte
- Jerusalemfrage: wird von beiden Seiten als Hauptstadt beansprucht
- Zukunft jüdischer Siedlungen auf Palästinensergebieten (ca. 600.000 israelische Juden)
- Flüchtlingsfrage: Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge
- Genaue Staatsgrenzen
- Trinkwasser (95% Wüste im Nahen Osten), Streit um Zugang zum Jordan auch zur
Energiegewinnung
- Kulturelle Identität: momentanes Feindbild dient zur Identitätsbildung—> käme es zu einem
Identitätsverlust nach der Friedensbildung?
- Sicherheitsfragen: Kann eine potenzielle künftige palästinensische Regierung die Sicherheit des
jüdischen Staates gewähren (Terrorismus, Hamas)
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