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Konfiktgeschichte: WHerm gehört das „ Heilige Land"?


Der Beginn des modernen Nahostkonfikts wird in der Regel auf das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts datiert - mit
dem Beginn der zionistischen Einwanderung und der Zerschlagung des Osmanischen Reiches. Doch berufen sich beid
Seiten zur Legitimierung ihrer konkurrierenden Ansprüche auf viel früher beginnende Geschichte und Tradtionen.

Chronologie des Konfikts 515 v. Chr: Nach der Rückkehr aus der ersten Diaspora
Kchten die Juden den zweiten Tempel.
uCa. 30UU v. Chr. Die HochkuRuren Mesopotamien und. 63 v. Chr: Palästina wird von den Römern besetzt und ins
Agypten entstehen. Das heutige „Helige Land" war stets ische Reich eingegliedert.
ein Durchgangsland zwischen diesen beiden. 30 u 70 n. Chr: Nach einem großen jüdischen Aufstand zers
Ca. 20 0 v. Chr.: Die Kanaanäer wandern ein und die Römer den zweiten Tempel und Jerusalem. Es
5 dem Land seinen Namen Kanaan. Den Kanaanäern folgtenbeginnt die (europäische) Diaspora (Leben in der Frende)
israelitische Nomaden, in der Bibel auch Hebräer genannt. der Juden, nur wenige bleiben im „Helligen Land" zurück.
u 1200 v. Chr: Aus der Agāis dringen die seefahrenden Phl m Um 600 n. Chr: Mit der Ausbreitung des Islam wird Jerusa-
ster ins Land ein, von deren Namen das Wort Palästina 35lem auch für Muslime zum religiös bedeutenden
abgeleitet wird. Kanaanäer, Hebrãer und Philister konkurrie-Juden ist Jerusalem der Ort des Tempels (die Klagemauer in
um Besitz und Kontrolle des Landes. Noch heute streiten Jerusalem ist ein Rest des zweiten Tempels), die Hauptstadt
die Palästinenser_innen darüber, ob sie Nachfahren der Phili des Königtums und der Sehnsuchtsort in der Diaspon
ster sind. Dies ist allerdings unwahrscheinlich, weil die Phili- die Muslime ist Mohammed nach der Überieferung vo
keine Araber Wdle 40Jerusalem aus in den Himmel aufgestiegen. Jerusalem war
Ab 1025 v. Chr: Unter den Königen Saul und David ursprüngliche Betrichtung und ist nach Mekka und
15 Ben sich die israelitischen Stämme gegen die Kanaanäer Medina die drittheligste Stadt im Islam.
und Philister zusammen. u 634 n. Chr: Araber erobern Palästina. Durch Einwanderung
u997 v. Chr.: König David erobert das ursprünglich kana aus Nord, Süd und Zentralarabien erfolgt die Arabisierung
jusalem. Er macht die Stadt zum politischen und 45der Bevölkerung.
ligiösen Zentrum des Landes. u 1517 n. Chr.: Palästina wird Teil des Osmanischen Reiche
20u 926 v. Chr: Nach dem Tod König Salomos zerfällt das israe- Diese Herrschaft währt bis zum Jahre 1917. Die überwiegend
tische Reich in ein Nordreich (Israel) und ein Südreich arabische Bevölkerung bleibt weitgehend unverändert.
(Juda). Diese beiden Königreiche lagen im heutigen Westjor-u Ab 1882: Als Reaktion auf Pogrome (gewaltsam
danland, nicht im heutigen Israel. 50
ng) in Russland kommt es zur ersten Alja (Einwanderungs
u 586 v. Chr.: Die Babylonier erobern das Südreich und zer- velle) von Juden nach Palästina. Es folgen bis 1939 vier
25stören den ersten Tempel von Jerusalem.
eitere Alijot mit insgesamt mehr als 350.000 Menscher
u 1897: Gründung der zionistischen Bewe
gung durch Theodor Herzl als Reaktion aul
Vorderer Orient zur Zeit der Apostelgeschichte den europäischen Antisemitismus. Im Basler
ogramm Wird als Ziel formuliert:„Der
Zionismus erstrebt für das jüdische Volk die
Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesi
cherten Heimstätte in Palästina".
60 u 1915: Die britische Regierung sagt den Ara
bern die Unterstützung eines eigen
Staates zu (McMahon-Korrespondenz).
u 1917 Balfour-Erklärung: Der englische Außen
Balfour verspricht Hilfe bei der Errich
tung einer jüdischen „nationalen Heimstätte".
Der Vordere Orient zur Zelt
telaerchichte
u 1922: Großbritannien erhält das Völk
Lan07 Muncen 20U2, 5. 204|
bundmandat über Palästina. Es enthält die
Kernsâtze der BalfourErklärung.
ONFLIKIGESCHICHTE wEM GE ORT AS.HEuiGrLAND ▇

1936- 1939: Arabischer Aufstand in Palästina. Der


70der arabischen Bevólkerung gegen die jüdische Einwan Palästina unter britischer Mandatsherrschaft
derung findet seinen Höhepunkt. Als Reaktion schränkt
Großbritannien die jüdische Einwanderung nach Palastina
LIBANON

Außerdem soll binnen zehn Jahren ein gemeinsamer


Staat der in Palāstina lebenden Bevölkerungsgruppen ent- sYRIEN
Stenen.

u 1939.– 1945. Zweiter Weltkrieg. Der Holocaust ernont en ni


Einwanderungsdruck nach Palästina Mittelmeer
u 1947 Weil die Unruhen nicht mehr zu kontrollieren sind,
bringt Großbrtannien die Palästina-Frage vor die UN. Der
80Teilungsbeschluss, der einen jüdischen und einen arabischen
Staat vorsieht, wird nur von der jüdischen Seite aki
usammenstellung der Autoren I

Altes Testament -—
Verheißung und Landnahme
AuS dem ZWOlften Buch Mose

AGyPTEN TRANS-
6(.) es wohnten aber zu der Zeit die JORDAR
Da erschien der HERR dem Abram und sprach:
Nachkommen will ich dies Land geben. (..)
Darum so mache dich auf und ziehe durch das Land in die a
Ldnge un Breite, uen al WIII IC 5 geDer.

Bevölkerung Palästinas 1920–1938 Konfliktdimensionen


Jüdische Arabische Im Nahostkonfikt wirken mehrere Konfliktdimensionen
Bevölkerung Bevólkerung zusammen, dies ist ein wesentlicher Grund, warum er so
1920 | 61.000 4Z.UUU schwer zu lösen ist. So handelt es sich erstens um einen Terr
1933 209.207 829,124 (...), der Nahostkonflikt ist zweitens auch e

1938 411.222 957.510 5 ethno-nationalistischer Konflikt, () drittens besitzt der Nah


0StKontikt eine religiöse Dim
T Helmut Mejcher: Die Arabische Welt. Aufbruch in die Moderne,
Stuttgart 1976, S. 60ff. I
Muriel Asseburg, lan Busse: Der Nahostkonfikt Geschichte, Posi
Perspektiven. München 2016, S. 1

ARBEITSVoRSCHLAG

1. Tellen Sie Ihre Lerngruppe in Teams auf, welche jeweils die israelische oder die palästinensische Seite als „Anwält
innen" vertreten sollen

a) Arbeiten Sie aus der Chronologie, dem Bibelauszug und der tabelarischen Bevölkerungsiubersicht diejenigen Argu
pente heraus, die ihren Anspruch auf das Land zeigen. Unterscheiden Sie dabei historische, religióse und (vólker-)
rechtliche Argumente.
b) Diskutieren Sie als Anwält innen ihre Argumente mit der Gegenseite.
2. Bewerten Sie aus Ihrer persönlichen Perspektive den jeweiligen Anspruch auf das Land.
Berücksichtigen Sie dabei auch die jewelige Wahrnehmung des Konfikts.
3. Charakterisieren Sie mit Hiffe des 1
Asseburg/Busse zur Lösbarkeit.

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