Sie sind auf Seite 1von 7

Enzyklopädie der Neuzeit Online

Kaiser
(2,182 words)

1. Römischer Kaiser
Article Table of Contents
1.1. Bezeichnung und Entwicklung
1. Römischer Kaiser
Der röm. K. war das von den Kurfürsten auf Lebenszeit 2. Europa im 19. Jahrhundert
gemäß dem in der Goldenen Bulle (1356) festgelegten 3. Chinesischer Kaiser
Mehrheitsprinzip gewählte Oberhaupt des Heiligen
Römischen Reichs Deutscher Nation. Bis 1806
entstammten alle K. (mit Ausnahme des Wittelsbachers
Karl Albrecht VII., reg. 1742–1745) aus dem Haus Habsburg(-Lothringen). Der K. stand in der
Tradition des antiken röm. K.tums und begründete damit den Anspruch auf zeremoniellen
Vorrang vor allen anderen Monarchen [8].

Durch die enge Verbindung K. – Schutzherr der Christenheit (lat. advocatus ecclesiae), die
schon in der dt. Krönungs-Liturgie deutlich wurde, war der zum dt. König Gewählte eigentlich
verp ichtet, nach Rom zu ziehen, um dort vom Papst zum K. gesalbt und gekrönt zu werden.
Doch beim Romzug Maximilians I. kam es 1508 zum Präzedenzfall, als dieser – von der
Republik Venedig an der Weiterreise gehindert – in Trient von sich aus den K.-Titel annahm.
Um die Rechte des Papstes nicht zu schmälern, bezeichnete sich Maximilian lediglich als
»Erwählter Röm. K.« (lat. electus Romanorum imperator). Auch Karl V. nahm unmittelbar nach
seiner Wahl 1519 den K.-Titel an. Nach der Plünderung Roms durch dt. Landsknechte 1527 (
Sacco di Roma) blieb ihm eine Krönung in Rom verwehrt; seine K.-Krönung in Bologna 1530
stellte die letzte durch den Papst und in Italien vorgenommene dar. Die Kurie gab ihrerseits
den Anspruch auf die Bestätigung der Wahl des K. nie auf (Papsttum). Man verzichtete
allerdings auf die Zustellung der Kon rmationsbulle und gliederte sie lediglich dem
vatikanischen Archiv ein. Einziges Überbleibsel blieb die kaiserliche Obödienzgesandtschaft,
die in Rom eine Reverenzerklärung abgab [5].

Aus der Wahl der Kurfürsten ging in der Nz., anders als im MA, nicht der dt. König, sondern der
erwählte K. hervor. Zu einer weiteren Änderung kam es 1562 mit der Wahl Maximilians II., als
Frankfurt statt Aachen neuer Krönungsort wurde, wo der Mainzer Erzbischof bis auf zwei
Ausnahmen alle K. krönte. Zudem ließen sich die Kurfürsten nun durch Gesandte vertreten [2]. /
Von den sechzehn zwischen 1519 und 1792 vorgenommenen Wahlen erfolgten sieben bereits zu
Lebzeiten des K.; der Gewählte trug den Titel »Röm. König« und trat bei Tod des K. ohne
weiteren Rechtsakt die Nachfolge an. Dies ermöglichte die Durchsetzung des kaiserlichen
Wunschkandidaten und damit auch die Verhinderung eines ausländischen oder protest. K. [4].

1.2. Verfassungsrolle und kaiserliche Rechte

Wahlberechtigt waren die Kurfürsten, die (außer im Fall Karls VII.) stets alle wählten. Ihrer
herausragenden Bedeutung wegen galt es, auf sie besondere Rücksicht zu nehmen [8]. Diese
Rückkoppelung geschah mit den Wahlkapitulationen, die seit der Wahl Karls V. 1519 zu einem
dominierenden Element der Wahlverhandlungen wurden [4].

Der Westfälische Friede (1648) schrieb den »Dualismus« zwischen K. und Territorialfürsten
fort. Diese hatten entscheidende Faktoren der territorialen Entwicklung gewonnen
(Landesherrschaft), dabei aber den Reichsverband nie in Frage gestellt. Weitergehende
Versuche, den K. zu entmachten – so das Anfang des 16. Jh.s eingesetzte Reichsregiment –,
blieben erfolglos [6].

Im 18. Jh. wurden drei Typen kaiserlicher Rechte unterschieden. (1) Zu den Rechten, welche der
K. nur zusammen mit dem Reichstag ausüben durfte (lat. iura caesarea comitialia), gehörten
die Reichsgesetzgebung, die Entscheidung über die Ausschreibung von Reichssteuern sowie
über Krieg, Frieden und Bündnisse. (2) In Bezug auf andere Hoheitsrechte, die »beschränkten
kaiserlichen Reservatrechte« (iura caesarea reservata limitata), war der K. nicht auf die
Mitwirkung des Reichstages angewiesen, sondern es reichte die Zustimmung der Kurfürsten
(Erteilung von Münz-, Zoll- und Stapelgerechtigkeiten, Einberufung des Reichstages). (3)
Letztes Überbleibsel einer vollständigen Macht des K. waren die »unbeschränkten kaiserlichen
Reservatrechte« (iura caesarea reservata illimitata), die der K. ohne Zustimmung anderer
ausüben konnte, wie u. a. Standeserhöhungen (Nobilitierung), Verleihung von
Universitätsprivilegien oder Ernennung von Notaren und Mitgliedern des Reichshofrats) [1].

Untrennbar mit dem K. verbunden war die Reichsgerichtsbarkeit, da der K. als Quelle des
Rechts verstanden wurde. Zudem war der K. oberster Lehnsherr (Lehnswesen). Von den
Untertanen in den Territorien wurden bes. diese beiden Funktionen mit dem K. verbunden [3].

1.3. Ende und Weiterleben

Da die den K. stellende Dynastie der Habsburger ihren Sitz überwiegend in Wien hatte, konnte
einerseits der Reichsadel enger an den K.-Hof gebunden werden, andererseits war das
Schicksal dieses Hauses mit dem des Reiches verknüpft. Im Verlauf des 18. Jh.s wurde allerdings
die Vereinbarung der Reichs- mit den habsburgischen Hausinteressen immer schwerer.

Aufgrund der Entwicklungen nach der Französischen Revolution (1789) und als Antwort auf
die einseitige Erklärung des Austritts der Staaten des Rheinbunds aus dem Reich, letztlich auch
als Konsequenz eines Ultimatums Napoleons I., erfolgte am 30. August 1806 die Niederlegung
der K.-Krone und damit die Au ösung des Reichsverbandes durch Franz II. Angesichts der
/
Begründung seines franz. K.tums 1804 und der sehr wahrscheinlich gewordenen Mehrheit der
Kurfürsten gegen einen weiteren habsburgischen K. hatte Franz II. bereits 1804 Titel und
Würde eines erblichen K. von Österreich angenommen (Monarchie), benannt nach der
Dynastie (Haus Österreich), nicht nach einem Territorium. Damit war, und zwar unter Bruch
des Reichsrechts, ganz neuartig ein dynastisches K.tum gescha fen. Auf dieses gingen 1806
einige Traditionselemente und Rechte des röm.-dt. K. über.

Süd- und westdt. Souveränitäts-Interessen sowie mangelnde Bereitschaft des österr. K.


vereitelten 1814 die erneute Etablierung des röm.-dt. K.tums. So blieb nur die K.-Romantik, die
sich freilich fast ausschließlich auf das MA bezog [7]. Der »K. der Deutschen« der
(gescheiterten) Verfassung der Paulskirchenversammlung (1849) sowie der »Deutsche K.« der
Reichsverfassung von 1871 knüpften dagegen an ganz andere Vorstellungen an: Ersterer an die
Idee eines durch Volkswahl (einer Dynastie) legitimierten Monarchen, Letzterer an das Amt
des Bundespräsidiums im neuen Verfassungsgefüge.

Verwandte Artikel: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation | Herrschaft | Krönung |


Monarchie

Ludolf Pelizaeus

Bibliography

Quellen

[1] J. J. M , Grund-Riß der heutigen Staats-Verfassung, 1754.

Sekundärliteratur

[2] H. D , Krönungen außerhalb Aachens. Die Habsburger bis 1806, in: M. K


(Hrsg.), Krönungen. Könige in Aachen, Bd. 2: Ludwig der Bayer und Karl IV. – das 14. Jh.
(Ausst.kat.), 2000, 636–642

[3] R. P. F , Kaiser und Reich im Spiegel von Untertanenbefragungen, in: S. W /


S. W (Hrsg.), Lesebuch Altes Reich, 2006, 48–52

[4] A. G , Säulen des Reiches, 3 Bde., 1999

[5] A. K , »Kaiseridee« und Reichsreform, in: H. O (Hrsg.), Heiliges Römisches


Reich Deutscher Nation 962–1806, 2006, 33–43

[6] V. P , Die kaiserliche Stellung im Reich zwischen 1648 und 1740, in: J. K (Hrsg.),
Das Alte Reich, 1997, 189–222

[7] U. P , Reichsromantik, in: H. O (Hrsg.), Heiliges Römisches Reich


Deutscher Nation 962–1806, 2006, 319–330
/
[8] A. S / W. Z (Hrsg.), Die Kaiser der Nz. 1519–1918, 1990.

2. Europa im 19. Jahrhundert

S. Monarchie

3. Chinesischer Kaiser

3.1. Wahrnehmung im neuzeitlichen Europa

Kaum eine andere monarchische Herrschergestalt hat sich so tief ins kulturelle Gedächtnis des
nzl. Europa eingeschrieben wie der chines. K. – allerdings mit unterschiedlichen Akzenten vor
und nach Verö fentlichung der den entscheidenden Wendepunkt in der europ. China-
Rezeption markierenden chinakritischen Reiseberichte der Macartney-Mission zu Beginn des
19. Jh.s (Sinologie). So diente der europ. Au lärung der in verschiedenen Bildmedien und
Textsorten dargestellte chines. K. als Projektions äche für die Idealvorstellung der besten aller
möglichen Herrschaftsordnungen: »Unter den verschiedenen von den Alten ersonnenen
Herrschaftsmodellen und -plänen werden wir wahrscheinlich keine so vollkommene und
genaue nden wie die der chines. Monarchie« [1. 237b].

Mit dem Ende der K.-Herrlichkeit des Heiligen Römischen Reiches (s. o. 1.) und dem Entstehen
der Nationalstaaten taugte der chines. K. im 19. Jh. nur noch zur Karikatur eines
unzeitgemäßen Despoten (wie in dem Der K. von China betitelten, auf Friedrich Wilhelm IV.
gemünzten Spottgedicht Heinrich Heines), zur Märchengestalt (wie in Hans Christian
Andersens Die Nachtigall) oder schließlich zur ironischen Sinnbildungs gur in der
hyperbolischen Redensart »und ich bin der K. von China«.

3.2. Entstehung und Entwicklung

Mit Annahme des neu kreierten Titels huangdi (»erhabener göttlicher Ahnherr«) durch den
Reichseiniger Qin Shihuangdi 221 v. Chr. begann das chines. K.-Reich. Während nach Konfuzius
galt, dass es keine zwei Sonnen am Himmel geben könne, so bestanden de facto zu
verschiedenen Zeiten auf chines. Boden gleichzeitig zwei oder mehrere Reiche nebeneinander,
deren Herrscher jeweils die K.-Würde für sich reklamierten.

Die Gründung des K.-Reichs stellt einen tiefen Einschnitt in der chines. Geschichte dar; im
Grunde aber knüpfte das neu gescha fene K.tum an die Königsherrschaft der Zhou-Dynastie
(ca. 1045–256 v. Chr.) an, die ihre Legitimation aus der Lehre vom »Mandat des Himmels«
(tianming) bezog. Danach herrschte der Zhou-König als »Himmelssohn« (tianzi) und fungierte
als Mittler zwischen kosmischen bzw. transzendenten Mächten und den Menschen. Mit dem
Untergang des Han-Reichs im 3. Jh. verkam die Mandatslehre infolge ihres manipulativen
Einsatzes bei der Ablösung zunehmend kürzer regierender Herrscherhäuser zur inhaltsleeren
Ideologie; zugleich wurden im Zuge des Vordringens des Buddhismus im »chines. MA« (3.–7.
Jh.) sowie der Staatsgründungen nicht-chines. Völkerschaften in Nordchina neue

/
Herrschaftskonzeptionen wirksam. Dennoch blieb die Grundstruktur des chines. K.tums als
»eine in Kosmokratie, in völlig weltliche Herrschaft verwandelte Theokratie« [3. 404] im Kern
bis zum Ende des Reichs 1912 erhalten (Chinesische Welt).

In der späten K.-Zeit, seit der mongolischen Yuan-Dynastie (1271–1368; Mongolen), prägten drei
langfristig anzusetzende Entwicklungstendenzen das chines. K.tum und bestimmten damit
auch wesentlich das Bild des chines. K. im nzl. Europa: (1) ein Anwachsen autokratischer
Tendenzen, was v. a. eine Folge der Ersetzung des Kanzlers durch herrscherimmediate
Großsekretäre zu Anfang der Ming-Zeit (spätes 14. Jh.) war; (2) ein bewusster Rückgri f auf die
mongolische Herrschaftskonzeption universaler Khan-Herrschaft in der Nachfolge Dschingis
Khans, insbes. von Seiten der K. Yongle (reg. 1403–1424) und Qianlong (reg. 1736–1795), der sich
für seine Choreographie eines Weltenherrschers auch der buddhistischen Ikonographie einer
Bodhisattva-Reinkarnation und des »Raddreher-Königs« (sanskr. cakravartirāja) bediente [5];
[6]; (3) eine Stärkung der sakralen Position des K. durch die spätkaiserzeitliche Ausbreitung
von Handwerker- und Kaufmannsgilden, Nachbarschaftsverbünden, Literatenvereinigungen
etc., die in der Regel um einen Schrein oder Tempel zentriert waren und damit der liturgischen
Oberhoheit des K. unterstanden.

3.3. Visualisierungen und Einschätzungen im nzl. Europa

Die Vereinigung uneingeschränkter weltlicher und geistlicher Macht – Max Weber sprach von
»Cäsaropapismus« [7. 50] – faszinierte im nzl. Europa, das im chines. K. das Modell
absolutistischer Herrschaft ebenso wie den Topos der Entrücktheit menschlicher Existenz
erblickte. Fokus der Faszination in der frühen Au lärung war K. Kangxi (reg. 1662–1722), der
mit seinem Toleranzedikt von 1692 die Ho fnung auf eine Christianisierung Chinas be ügelte.
Mit Kangxi rückte der K. von China auch ins Bildgedächtnis des nzl. Europa; so verwendete
Leibniz 1699 Kangxis Porträt für das Frontispiz der zweiten Au age seiner Novissima Sinica
(»Neuigkeiten aus China«; ursprgl. 1697). Ein weiteres, unter dem Ein uss der Physiokratie
verbreitetes Bildmotiv zeigt den Nachfolger Kangxis beim rituellen P ügen zu Beginn des
chines. Kalenderjahres [4. 136; 304 f.]. Es waren jedoch die vielen Gemälde und Stiche des
Qianlong-K., die ihn u. a. bei der Audienz für Lord Macartney, beim Empfang von Tribut-
Gesellschaften, beim Bankett für die Alten, auf Jagden, in großformatigen Schlachtenszenen
und bei Paraden zeigen (vgl. Abb. 1) [4], welche die nzl.-europ. Bildvorstellung vom K. von
China prägte (vgl. Abb. 2).

In der europ. Denktradition wurde die einzigartige Doppelposition des chines. K. als oberster
weltlicher Herrscher und geistlicher Oberhirte hervorgehoben; deshalb – so Hegel – sei »der K.
der Mittelpunkt …, um den sich Alles dreht und zu dem Alles zurückkehrt« [2. 177]. Friedrich
Schelling ging noch einen Schritt weiter: »Derjenige würde sich eine viel zu vage und den
chines. Begri fen ganz unangemessene Vorstellung des chines. K. machen, der ihn bloß als K.
von China dächte – er ist Weltherrscher, nicht in dem Sinn, wie wohl auch der Padischah der
Osmanen oder der pers. Schah oder der lächerliche Hochmuth selbst kleinerer
morgenländischer Herrscher, z. B. in Indien, sich so betitelt, sondern im eigentlichen und
wörtlichen Verstande. Er ist der Weltherrscher, weil die Mitte, das Centrum, die Macht des
/
Himmels in ihm ist, und weil gegen das Reich der
himmlischen Mitte sich alles nur als passive Peripherie
verhält« [3. 400 f.].

Verwandte Artikel: Chinesische Welt | Herrschaft |


Mandarin | Ostasiatische Gesellschaften | Sinologie

Achim Mittag

Bibliography

Quellen

[1] T. A (Hrsg.), A New General Collection of


Abb. 1: Porträt des Qianlong-
Voyages and Travels, Bd. 4, 1747 (Ndr. 1968)
Kaisers in seinem 85.
[2] G. W. F. H , Sämtliche Werke, Jubiläumsausgabe, Lebensjahr, spätes 18. Jh.
hrsg. von H. Glockner, Bd. 11: Vorlesungen über die (Seidenmalerei, Detail). Im alten
Philosophie der Geschichte, 1928 China gab es keine Tradition der
Herrscherdarstellung im Sinne
[3] F. W. J. S , Schellings Werke, hrsg. von M. der für eine größere
Schröter, Ergänzungsbd. 5: Philosophie der Mythologie, Ö fentlichkeit bestimmten
1943. Visualisierung; so sind keine
Beispiele aus der Frühzeit des
Sekundärliteratur Kaiserreichs bekannt. Erst in der
Nördlichen Song-Zeit (960–1126)
[4] H. B (Hrsg.), Europa und die Kaiser von China spielten Sitzbilder, die den Song-
(Ausst.kat. Berliner Festspiele), 1985, 144–186 Dynastiegründer und ihm
nachfolgende Kaiser darstellten,
[5] P. K. C , A Translucent Mirror. History and
als Altar guren in Tempeln der
Identity in Qing Imperial Ideology, 1999
Hauptstadt eine Rolle. Von einer
[6] D. M. F , Emperor as Bodhisattva in the Tradition des Herrscherbildes im
Governance of the Ch'ing Empire, in: Harvard Journal of engeren Sinne kann man in
Asiatic Studies 38, 1978, 5–34 China erst für die
mandschurische Qing-Dynastie
[7] M. W , Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. (1644–1911) sprechen: Alle
Konfuzianismus und Taoismus, hrsg. von H. Schmidt- Mandschu-Kaiser ließen sich
Glintzer, 1991. wie hier gezeigt im kaiserlich-
gelben, mit Drachenmustern
Cite this page besetzten Ornat malen.
Pelizaeus, Ludolf and Mittag, Achim, “Kaiser”, in: Enzyklopädie der Neuzeit Online, Im
Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in Verbindung mit den
Fachherausgebern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Copyright © J.B. Metzlersche
Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH 2005–2012. Consulted
online on 14 May 2020 <http://dx-doi-org.uaccess.univie.ac.at/10.1163/2352-
0248_edn_COM_288841>
/
First published online: 2019

Abb. 2: Giuseppe Castiglione,


Der Qianlong-Kaiser inspiziert
die Truppen, 1758
(Seidenmalerei). Dieses
Lieblingsbild des Qianlong-
Kaisers, das bis 1912 im
Südlichen Park (Nanyuan) bei
Peking hing, zeigt ihn im Stil
europ. Herrscherporträts zu
Pferde (nach dem Vorbild der
Reiterstatue Mark Aurels in
Rom). Bemerkenswert am Werk
des Jesuitenmalers ist die
lebensechte Darstellung der
Kasachenstute Qianlongs.
Köcher und Pfeile des
Mandschu-Kriegers, der gelbe,
drachenverzierte Ornat des
chines. Kaisers sowie der
silberne Helm mit Sanskrit-
Gebetssprüchen des
»Raddrehers« (cakravartin)
stellen die drei Hauptelemente
des Herrschaftsverständnisses
Qianlongs als eines
Weltenherrschers dar [2. 272–
280].

Das könnte Ihnen auch gefallen