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Jahrhundert
Ihren Beginn markiert der Wiener Kongress 1815 mit seiner Friedensordnung in
Europa, das Ende das Jahr der europäischen Revolutionen 1848. Diese
Zeit wurde von späteren Generationen als Vormärz oder eben Biedermeier
bezeichnet.
Kultur
Der Ausdruck Biedermeier bezieht sich zum einen auf die in dieser Zeit
entstehende eigene Kultur und Kunst des Bürgertums, so in der Hausmusik,
der Innenarchitektur und auch in der Kleidermode, zum anderen auf
die Literatur der Zeit, die oft mit dem Etikett „hausbacken“ oder „konservativ“
versehen werden. Als typisch gilt die Flucht ins Idyll und ins Private. Beliebteste
Zeitung war die Wiener allgemeine Theaterzeitung von Adolf Bäuerle.
Die Geselligkeit wurde in kleinem Rahmen gepflegt, beim Kaffeekränzchen,
am Stammtisch, bei der Hausmusik, aber auch in den Wiener Kaffeehäusern.
Geblieben ist von der Epochenbezeichnung der Name für einen Blumenstrauß.
Das Biedermeiersträußchen aber steht „symbolisch für die Anlage eines ganzen
Gartens“
Ein solches bescheidene Idyll eines Hinterhausgartens, bot einen Rückzugsort
für das Wiener Bürgertum wie die eigene Wohnung, in die man sich vor der
Metternich’schen Unterdrückung zu Geselligkeit und Hausmusik zurückzog.
In der Biedermeierzeit wurde auch das häusliche Weihnachtsfest in der Form
ausgebildet, wie es heute bekannt ist
mit Weihnachtsbaum, Weihnachtsliedern und Bescherung.
Während für die einen das Biedermeier „die gute alte Zeit“ symbolisiert, ist es
für die anderen der Inbegriff der Spießigkeit.
Dabei war es eine Zeit der großen Änderungen auf allen Gebieten der Technik,
Industrie, Medizin und der Wissenschaften.
Clemens Wenzel Lothar von Metternich, Graf
bzw. ab 20. Oktober 1813 Fürst, * 15. Mai 1773
Koblenz, † 11. Juni 1859 Vorstadt Landstraße,
Diplomat, Politiker.
Als dessen einzige Ziele die Erhaltung der staatlichen Ordnung und die
Unterdrückung jeder revolutionären Bewegung anzusehen sind. Ab Mitte der
1820er Jahre büßte er an politischem Einfluss zugunsten des Staats- und
Konferenzministers Franz Anton Kolowrat-Liebsteinsky ein.
Das "Metternich- System", dessen Auswirkungen in der historischen
Betrachtung oftmals durch den kulturellen Glanz der Biedermeierepoche und
dessen kleinbürgerlicher Atmosphäre verdrängt werden, führte zu sozialen und
wirtschaftlichen Missständen, deren Spannungen sich später in der Revolution
von 1848 entluden. Die Revolutionäre erzwangen am 13. März 1848
Metternichs Entlassung, der nach London floh.
Nach dem Sieg des Regimes über die Revolution und der Etablierung
des Neoabsolutismus kehrte Metternich nach Wien zurück und übte als
Berater Franz Josephs I. nochmals für kurze Zeit politischen Einfluss aus. Er
besaß ein Palais auf dem Rennweg, das Kunstschätze von erlesener Qualität
beherbergte. Es wurde während der Revolution 1848 vom Volk geplündert.
Metternich war Träger höchster Auszeichnungen, unter anderem Ritter des
Goldenen Vlieses und Ehrenbürger der Stadt Wien. Die Metternichgasse in
Wien-Landstraße wurde 1871 nach ihm benannt.
Franz Joseph I.
* 18. August 1830 Schloß Schönbrunn, †
21. November 1916 Schönbrunn
(Kapuzinergruft, Franz-Joseph-Gruft),
Kaiser von Österreich, König von
Böhmen, König von Ungarn, Gattin (24.
April 1854 Augustinerkirche) Elisabeth
in Bayern (* 24. Dezember 1837
München, ermordet 10. September
1898 Genf), Kronprinz war sein
Sohn Rudolf,
Nachfolger Karl I.
An dieser Verfassung hielt Franz Joseph bis zu seinem Tod fest, alle
Reformpläne (auch die seines designierten Nachfolgers Franz Ferdinand, ein
Konzept der Vereinigten Staaten von Groß-Österreich) lehnte er ab.
Franz Joseph förderte konsequent Kunst und Wissenschaft und sorgte für die
architektonische Entfaltung in seiner Residenzstadt in vielfältiger Weise.
Leichenbegängnis des
Kaisers am 30. November
1916.
Bauprojekte Franz Josephs im Areal der Hofburg